Lenin - Werke 39

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Lenin - Werke

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  • PROLETARIER ALLER LNDER, VEREINIGT EUCH1

    LENINWERKE

    39

  • HERAUSGEGEBEN AUF BESCHLUSSDES IX. PARTEITAGES DER KPR (B) UND DES

    II. SOWJETKONGRESSES DER UdSSR

    DIE DEUTSCHE AUSGABE ERSCHEINTAUF BESCHLUSS DES ZENTRALKOMITEESDER SOZIALISTISCHEN EINHEITSPARTEI

    DEUTSCHLANDS

  • INSTITUT FR MARXISMUS-LENINISMUS BEIM ZK DER KPdSU

    WI.LENINWERKE

    INS DEUTSCHE BERTRAGENNACH DER VIERTEN RUSSISCHEN AUSGABE

    DIE DEUTSCHE AUSGABEWIRD VOM INSTITUT FR MARXISMUS-LENINISMUS

    SEIM ZENTRALKOMITEE DER SED BESORGT

    (ffDIETZ VERLAG BERLIN

    1965

  • WI.LENINBAND 39

    HEFTE ZUM IMPERIALISMUS

  • Russischer Originaltitel:B. H. JIEHHH COHHHEHHH

    Dietz Verlag GmbH, Berlin 1. Auflage 1965Printed in the Cerman Democratic Repubiic Alle Rechte vorbehalten

    Lizenznumtner 1Gesamtherstellung: LVZ-Druckerei Hrrmucn Duncker", Leipzig, III18 138

    ES 1 C . EVP 7,50

  • VII

    VORWORT

    Der vorliegende Band der "Werke W. I. Lenins enthlt die Heftezum Imperialismus", die im wesentlichen aus vorbereitenden Mate-rialien zu dem im ersten Halbjahr 1916 geschriebenen Werk Der Im-perialismus als hchstes Stadium des Kapitalismus" bestehen, dasin Band 22 der Werke enthalten ist. In dieser Arbeit zog Lenin dasFazit aus der Entwicklung, die der Weltkapitalismus in den fnfzigJahren seit dem Erscheinen von Marx' Kapital" genommen hatte.Gesttzt auf die von Marx und Engels entdeckten Gesetze der Ent-stehung, der Entwicklung und des Niedergangs des Kapitalismus gabLenin zum erstenmal eine grndliche wissenschaftliche Analyse deskonomischen und politischen Wesens des Imperialismus, des hch-sten und letzten Stadiums des Kapitalismus. Lenin verallgemeinertdie neuen Erscheinungen in der konomik des Weltkapitalismus undweist nach, da sich im Imperialismus alle der kapitalistischen Ge-sellschaft eigenen Widersprche unvermeidlich verschrfen mssen;er charakterisiert den Imperialismus als parasitren, faulenden, ster-benden Kapitasmus und zeigt die Bedingungen seines Untergangs,die Unvermeidlichkeit und Notwendigkeit der revolutionren Ab-lsung des Kapitalismus durch die neue, progressive Gesellschafts-ordnung, den Sozialismus.

    Lenins Buch Der Imperialismus als hchstes Stadium des Kapi-talismus" ist das Ergebnis einer umfangreichen und angespanntenArbeit. Das wird durch die im vorliegenden Band verffentlichtenLeninschen Hefte zum Imperialismus" berzeugend und anschau-lich bewiesen. Bei seiner Untersuchung des Kapitalismus in der

  • VIII Vorwort

    neuen historischen Epoche studierte und verallgemeinerte Lenin eineFlle von Material zu den verschiedensten Fragen der konomik undPolitik des Imperialismus, verarbeitete er kritisch Angaben aus Hun-derten in verschiedenen Lndern und Sprachen verffentlichten B-chern, Dissertationen, Broschren, Zeitschriften- und Zeitungsarti-keln sowie statistischen Sammelwerken. Die Leninschen Hefte zumImperialismus" enthalten Auszge aus 148 Bchern (darunter 106deutschen, 23 franzsischen, 17 englischen und 2 in russischer ber-setzung) und 232 Artikeln (davon 206 deutschen, 13 franzsischenund 13 englischen) aus 49 verschiedenen periodischen Druckschrif-ten (34 deutschen, 7 franzsischen und 8 englischen).

    Obwohl die Hefte zum Imperialismus" kein abgeschlossenes Werkdarstellen, besitzen sie groen -wissenschaftlichen Wert und sind einwichtiger Beitrag zur Entwicklung der marxistischen Theorie. Sie er-gnzen und erlutern in umfassender "Weise die grundlegenden Leit-stze der Leninschen Arbeit Der Imperialismus als hchstes Sta-dium des Kapitalismus". Die Hefte zum Imperialismus" enthaltenreichhaltiges Material zu den Problemen der Leninschen Theorie desImperialismus und der sozialistischen Revolution, des konomischenund politischen Wesens des Imperialismus, der ungleichmigen Ent-wicklung der kapitalistischen Lnder in der Epoche des Imperialis-mus, des staatsmonopolistischen Kapitalismus, der Strategie undTaktik des revolutionren Kampfes des Proletariats unter den neuenBedingungen.

    Die Hefte zum Imperialismus" sind von groer wissenschaft-licher und theoretischer Bedeutung, denn sie gewhren Einblick indie Werkstatt der Leninschen Forschung, zeigen die Methoden sei-ner wissenschaftlichen Arbeit, die Art und Weise, wie er an das zustudierende Material heranging, sie zeigen die Methodik der Lenin-schen Analyse konomischer und historischer Fakten sowie statisti-scher Angaben.. Von groem Interesse sind die vorbereitenden Materialien, ausdenen hervorgeht, wie Lenin den Plan zu seinem Buch Der Imperia-lismus als hchstes Stadium des Kapitalismus" ausarbeitete, ange-fangen vom ersten Entwurf (Herangehen an das Thema) mit einerungefhren Aufzhlung der Probleme bis zu dem ausfuhr liehen For-

  • Vorwort IX

    schungsprogramm und dem detaillierten Aufbau des Buches miteiner eingehenden Inhaltsangabe fr jedes Kapitel. (Siehe den vor-liegenden Band, S. 96/97, 180, 185/186, 219-233.)

    Die Leninsche Analyse des monopolistischen Kapitalismus beruhtauf einer Flle von Daten und Fakten. Lenin hielt das Herausgreifeneinzelner Tatsachen, das Jonglieren mit Beispielen fr eine untaug-liche und unwissenschaftliche Methode. Lenin lehrte, da die wissen-schaftliche Forschung auf einem Fundament exakter.und unbestreit-barer Tatsachen beruhen mu, die in ihrer Gesamtheit und in ihremZusammenhang betrachtet werden mssen. Damit es wirklich einFundament wird, kommt es darauf an, nicht einzelne Tatsachen her-auszugreifen, sondern den Gesamtkomplex der auf die betreffendeFrage bezglichen Tatsachen zu betrachten, ohne eine einzige Aus-nahme . . . " (Werke, Bd. 23, S. 286.)

    Die Hefte zum Imperialismus" zeigen, wie Lenin aus dem Kom-plex exakter Daten (Tatsachen und Zahlen), die fr eine allseitigeUntersuchung des Imperialismus notwendig sind, ein festes Funda-ment errichtet. Lenin verwendet zahlreiche bedeutende Quellen derWeltliteratur ber Wirtschaft und Technik, ber die neueste Ge-schichte und Geographie, ber Politik und Diplomatie, ber dieArbeiterbewegung und die nationale Befreiungsbewegung in derEpoche des monopolistischen Kapitalismus.

    Sehr groe Bedeutung ma Lenin der Bibliographie bei, er stu-dierte systematisch die Kataloge vieler Bibliotheken, sah bibliogra-phische Hinweise durch und verfolgte aufmerksam Neuerscheinun-gen in der Literatur. Beim Lesen eines Buches notierte sich Lenindie dort verwendeten Quellen, um sie spter ebenfalls zu lesen. Aufvielen Seiten der Hefte zum Imperialismus" finden wir Auszge ausLiteraturhinweisen.

    In den Heften zum Imperialismus" spiegeln sich die verschiede-nen Stadien der Arbeit an den Quellen wider (von der ersten Durch-sicht und Auswahl bis zur eingehenden Analyse mit Auszgen undBemerkungen). Aus den Heften" geht hervor, wie Lenin aus um-fangreichen Materialien zahlreicher Quellen die zuverlssigen Datenauswhlte, die fr die wichtigsten und typischen Erscheinungen desmonopolistischen Kapitalismus charakteristisch sind. . . . eine Un-

  • X Vorwort

    menge berflssiger, langweiliger Einzelheiten; ich bergehe sie",bemerkt Lenin zu einem Buch. (Siehe den vorliegenden Band, S.76.)Zu einer anderen Quelle notiert sich Lenin: das Werk bietet eine . . .sorgfltige Zusammenstellung reichhaltigsten Materials ((eine Flleder diesem Material zugrunde liegenden Ziffern))... Ich greife dasWichtigste heraus" (S. 480/481). Oftmals fat Lenin selber das in derQuelle verstreute Material zu bersichten und Tabellen zusammen.

    Beim Studium der verschiedenen von brgerlichen und kleinbr-gerlichen konomen und Historikern, Finanzleuten und Politikern,Reformisten und Revisionisten verfaten Quellen lt sich Leninstets strikt von dem marxistischen Prinzip leiten, die Angaben br-gerlicher Wissenschaftler genauestens zu berprfen und sie kritischzu verarbeiten. Im groen und ganzen sind die Professoren der poli-tischen konomie nichts anderes als die gelehrten Kommis der Kapi-talistenklasse" ; keinem von ihnen darf man auch nur ein einzigesWort glauben, sobald er auf die allgemeine Theorie der politischenkonomie zu sprechen kommt"; wenn sie jedoch Arbeiten auf demGebiet spezieller Tatsachenforschung liefern, so ist es die Aufgabeder Marxisten, zu verstehen, sich die von diesen ,Kommis' gemach-ten Errungenschaften anzueignen und sie zu verarbeiten (man kannzum Beispiel, wenn man die neuen konomischen Erscheinungenstudieren will, keinen Schritt tun, ohne sich der Werke dieser Kom-mis zu bedienen), und zu verstehen, die reaktionre Tendenz derselbenzu verwerfen, der eigenen Linie zu folgen und die ganze Linie der unsfeindlichen Krfte und Klassen zu bekmpfen". (W. I. Lenin, Werke,Bd. 14, S. 347.)

    Die Hefte zum Imperialismus" sind ein Musterbeispiel fr ein der-artiges Herangehen an die brgerliche und reformistische Literatur.In den Notizen, die Lenin beim Studium der Quellen macht, ent-larvt er die reaktionre Tendenz der brgerlichen Ideologen und derreformistischen Apologeten des Imperialismus. Zugleich analysierter aufmerksam das in diesen Quellen enthaltene Tatsachenmaterial.Nachdem Lenin Liefmanns Buch von beinahe einem halben Tau-send Seiten" ber Beteiligungs- und Finanzierungsgesellschaften"durchgearbeitet hat, notiert er in seinem Heft: Der Verfasser ist einausgemachter Dummkopf, er befat sich mit migen - und hchst

  • Vorwort XI

    einfltigen - Definitionen, die sich alle um das "Wrtchen ,Substitu-tion' drehen. Wertvoll ist das grtenteils vllig unverarbeitete Tat-sachenmaterial." (Siehe den vorliegenden Band, S. 372.) Das in die-sem Buch enthaltene statistische Material verwendet Lenin nachberprfung und Ergnzung an Hand anderer Quellen in der ArbeitDer Imperialismus als hchstes Stadium des Kapitalismus", um diewachsende Konzentration der Produktion und die Steigerung derEinknfte der grten Monopole zu charakterisieren. Als Lenindas Buch des eingefleischten Apologeten des deutschen Imperialis-mus Schulze-Gaevernitz Britischer Imperialismus" konspektierte,schrieb er ber den Verfasser: Ein ganz groer Schurke, Banause,Kantianer, fr die Religion, Chauvinist - hat einige sehr interessanteFakten ber den englischen Imperialismus zusammengetragen undein gewandtes, keineswegs langweiliges Buch geschrieben. Hat Eng-land bereist, eine Menge Material gesammelt und viele Beobachtungengemacht. Haben sich die Herren Englnder was zusammengeraubt,dann lat auch uns ein bichen rauben, wobei der Raub mit Kant,dem lieben Gott, Patriotismus und Wissenschaft sanktioniert'wird = das ist das Wesen der Position dieses ,Wissenschaftlers'!!(Auch viel berflssiges Geschwtz.)" (S. 452.) Das Tatsachenmate-rial aus dieser Quelle ber den englischen Imperialismus wertet Leninin seinem Buch aus.

    Lenin wrdigt die Verdienste solcher Forscher, die einzelne demmonopolistischen Kapitalismus eigene Erscheinungen richtig ein-schtzten. In den Heften zum Imperialismus" werden viele ue-rungen von brgerlichen Wissenschaftlern und Persnlichkeiten ver-schiedener Lnder ber bestimmte Erscheinungen des konomischenund politischen Lebens in der Epoche des modernen Kapitalismusangefhrt, die jedoch nicht in der Lage waren, den Imperialismuswissenschaftlich, als bestimmtes Entwicklungsstadium des Kapita-lismus zu charakterisieren. Ohne eine solche Einschtzung und Er-klrung der Natur des Imperialismus konnte man aber auch dieeinzelnen Seiten und Merkmale des monopolistischen Kapitalismusnicht richtig verstehen.

    Lenin untersucht alle zuverlssigen Angaben und Fakten in ihrerwechselseitigen Verbindung und deckt die objektiven Tendenzen und

  • XII Vorwort

    Gesetzmigkeiten der Erscheinungen des Imperialismus auf. In denHeften zum Imperialismus" verfolgt Lenin sehr aufmerksam dieHerausbildung und Entwicklung der wesentlichen Zge und Merk-male des monopolistischen Kapitalismus: Konzentration der Pro-duktion und des Kapitals, die eine so hohe Entwicklungsstufe er-reicht hat, da sie Monopole schafft, die im Wirtschaftsleben die ent-scheidende Rolle spielen; Verschmelzung des Bankkapitals mit demIndustriekapital und Entstehung einer Finanzoligarchie; Kapital-export, der zum Unterschied vom Warenexport besonders wichtigeBedeutung gewonnen hat; Bildung internationaler monopolistischerKapitalistenverbnde;.Beendigung der territorialen Aufteilung derErde unter die grten kapitalistischen Mchte und Kampf zwischenihnen um die Neuaufteilung der Welt; Zunahme des Parasitismusund der Fulnis des Kapitalismus.

    Auf der Grundlage auerordentlich umfangreichen Tatsachen-materials werden die tiefen Widersprche des Imperialismus aufge-deckt. Lenin zeigt, da fr den Imperialismus die Allmacht und Vor-herrschaft des Finanzkapitals und der Monopole charakteristisch ist,da die politische Besonderheit des Imperialismus die Reaktion aufder ganzen Linie ist. In den Heften zum Imperialismus" wird diepolitische Seite des Imperialismus bedeutend ausfhrlicher behandeltals in dem Buch Der Imperialismus als hchstes Stadium des Kapi-talismus", das als legale Schrift unter Bercksichtigung der Zensur-schranken geschrieben worden war.

    In den Leninschen Heften zum Imperialismus" nimmt die kolo-niale Frage breiten Raum ein; der erbitterte Kampf der imperialisti-schen Gromchte um Kolonien findet seinen Niederschlag, und eswerden die Methoden gezeigt, mit denen die Imperialisten die VlkerAsiens, Afrikas und Lateinamerikas ausplndern und versklaven.Lenin entlarvt die Liebedienerei der Opportunisten der verschiede-nen Lnder vor ihrer imperialistischen Bourgeoisie, die kolonialeEroberungskriege zu rechtfertigen und das grausame Regime derKolonisatoren durch verlogenes Geschwtz von der zivilisatori-schen" Rolle des Imperialismus in den Kolonien, von der weltwirt-schaftlichen Ntzlichkeit" der Eroberung der Kolonien und derschwachentwickelten Lnder durch die Imperialisten zu beschnigen

  • Vorwort XIII

    suchten. (Siehe S. 81/82, 85, 229, 427/428, 532 u. a.) Das Leben hatdie Leninsche Voraussicht von der unvermeidlichen Verschrfung derWidersprche zwischen den imperialistischen Eroberern und denVlkern der Kolonien und von dem immer machtvoller werdendenBefreiungskampf der Vlker gegen die Kolonialsklaverei vollauf be-sttigt,. Die nationalen Befreiungsrevolutionen fegen das Kolonial-system hinweg und untergraben die Grundfesten des Imperiab'smus.

    Lenin charakterisiert die wesentlichen Merkmale des hchstenStadiums des Kapitalismus, die allen imperialistischen Lnderneigen sind, und kennzeichnet gleichzeitig die Besonderheiten des Im-perialismus in einzelnen Lndern in England, Frankreich, den USA,Deutschland, Japan u. a. Die Hefte zum Imperialismus" enthaltenumfangreiches Material ber den monopolistischen Kapitalismus inRuland. In dem Buch Der Imperialismus als hchstes Stadium desKapitalismus", das zur legalen Verffentlichung bestimmt war, warLenin gezwungen, seine Bemerkungen ber den russischen Imperialis-mus im allgemeinen und ber die Eroberungspolitik des zaristischenRulands im besonderen mit grter Vorsicht zu formulieren, An-deutungen zu machen, sich der sopischen Sprache zu bedienen, derverfluchten sopischen Sprache, zu welcher der Zarismus alle Revo-lutionre zwang, sobald sie die Feder in die Hand nahmen, um ein,legales' Werk zu schreiben" (Werke, Bd. 22, S. 191). In den Heftenzum Imperialismus" werden von Lenin zahlreiche Fakten ber dieverschiedenen Seiten des russischen Imperialismus angefhrt undeingeschtzt.

    Die Leninschen Hefte zum Imperialismus" sind ein hervorragen-des Beispiel fr die unlsbare Verbindung von strenger Objektivittund Parteilichkeit in der Wissenschaft; ihr Grundzug ist die kmp-ferische, offensive Haltung gegenber den brgerlichen und klein-brgerlichen Ideologen, den Reformisten und Revisionisten, die denImperialismus zu beschnigen suchten. Besondere Aufmerksamkeitschenkt Lenin der Entlarvung des Kautskyanertums. Er bt scharfeKritik an den in marxistische Gewnder gehllten Lakaien des Im-perialismus. Unter dem Deckmantel einer Kritik" am Imperialis-mus versuchten die Kautskyaner den Kapitalismus reinzuwaschen",sie waren fr einen fein suberlichen, geschniegelten, gemigten

  • XIV Vorwort

    und akkuraten Kapitalismus". (Siehe den vorliegenden Band, S. 96.)An Hand einer wissenschaftlichen Analyse des Imperialismus, die inder realen Wirklichkeit des modernen Kapitalismus ihre Besttigungfand, bewies Lenin die Unhaltbarkeit und den reaktionren Charak-ter der Kautskyschen Theorie des Ultraimperialismus. In den Hef-ten zum Imperialismus" wird gezeigt, da bei den Opportunisten undRevisionisten an die Stelle des revolutionren Kampfes zum Sturzdes Imperialismus die Vershnung mit dem Kapital tritt; sie entstellendas wahre Wesen des Imperialismus. Kampf gegen den Imperialis-mus ohne Kampf gegen den Opportunismus und ohne Bruch mit ihmist Betrug", schreibt Lenin in dem Entwurf eines Planes zu der ArbeitDer Imperialismus als hchstes Stadium des Kapitalismus" (S. 230).

    Die Leninschen Hefte zum Imperialismus" sind auch in unserenTagen eine Waffe des revolutionren Marxismus. Sie helfen den kom-munistischen und Arbeiterparteien in ihrem Kampf gegen die Ideolo-gie der imperialistischen Reaktion, gegen, den modernen Reformis-mus und Revisionismus.

    Fr die Analyse des hchsten Stadiums des Kapitalismus benutztLenin in seinen Heften" und in dem Buch ber den Imperialismus imwesentlichen Tatsachenmaterial und statistische Angaben aus derZeit vor dem ersten Weltkrieg. Die neuen Materialien ber die kapi-talistische konomik besttigen voll und ganz die Leninsche Ana-lyse des Imperialismus. In dem auf dem XXII. Parteitag angenom-menen Programm der KPdSU wird betont, da die Leninsche Ana-lyse und die Schlufolgerungen ber die Hauptgesetzmigkeitendes Kapitalismus in seinem letzten Stadium von der realen Wirklich-keit des modernen Kapitalismus besttigt werden. Neue Erschei-nungen in der Entwicklung des Imperialismus sind die Vertiefungder dem Imperialismus innewohnenden Widersprche, das Fortwir-ken und die Entfaltung der von Lenin aufgezeigten Hauptmerkmaledes Imperialismus. Der moderne monopolistische Kapitalismus istdadurch gekennzeichnet, da sich Produktion und Zirkulation immerstrker in den Hnden der Finanzoligarchie konzentrieren; die poli-tische Reaktion, die Lenin fr ein uerst wichtiges Merkmal des Im-perialismus hielt, verstrkt sich auf allen Gebieten; der monopolisti-sche Kapitalismus hat seine Diktatur ber die Gesellschaft errichtet.

  • Vorwort XV

    Parasitismus und Fulnis des Kapitalismus nehmen zu, was sich be-sonders deutlich in der Militarisierung der Wirtschaft zeigt.

    Das Leben besttigt vollauf die Leninsche Einschtzung des Im-perialismus als des letzten Stadiums des Kapitalismus. Die tiefenund scharfen Widersprche, die die Grundfesten des Imperialismusunterhhlen und zerstren, fhren unabwendbar zu seiner Schw-chung und zu seinem Untergang. Nach dem Sturz des Kapitalismusin Ruland, China und einer Reihe weiterer Lnder Europas undAsiens, nach dem Zusammenbruch des Kolonialsystems, ist die Peri-ode des Untergangs des Imperialismus angebrochen, hat er seineMacht ber die Mehrheit der Menschheit bereits unwiederbringlichverloren. Die Hauptrichtung der historischen Entwicklung derMenschheit wird jetzt durch das sozialistische Weltsystem bestimmt,das immer neue Erfolge im Wettbewerb mit dem Kapitalismus er-ringt. Unter diesen Umstnden gibt es keine schicksalhafte Unver-meidlichkeit von Kriegen mehr. Das zunehmende bergewicht derKrfte des Sozialismus ber die des Imperialismus, der Krfte desFriedens ber die des Krieges fhrt dazu, da sich bereits vor demvollstndigen Sieg des Sozialismus auf Erden, beim Fortbestehen desKapitalismus in einem Teil der Welt, die reale Mglichkeit ergibt, denWeltkrieg aus dem Leben der Gesellschaft auszuschalten." (Pro-gramm der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, angenommenauf dem XXII. Parteitag der KPdSU, Berlin 1961, S. 55.)

    Der vorliegende Band enthlt 21 Hefte Lenins zum Imperialismus,von denen 20 zuerst in den Jahren 1933 bis 1938 in den Lenin-Sam-melbnden XXII, XXVII, XXVIII, XXIX und XXXI verffent-licht wurden. Das Heft 5", das erst spter aufgefunden wurde, er-schien in russischer bersetzung zuerst 1938 in Nr. 9 der ZeitschriftProletarskaja Rewoluzija", S. 171-184. Im Jahre 1939 erschien dasgesamte Material als Einzelausgabe unter dem Titel Hefte zum Im-perialismus".

    Im vorliegenden Band werden die ersten 15 mit griechischen Buch-staben bezeichneten Hefte in der von Lenin vorgenommenen alpha-betischen Anordnung gebracht. Sie wurden von Lenin in dem Plan

  • XVI Vorwort

    zu seinem WerkDer Imperialismus als hchstes Stadium des Kapita-lismus" sowie in dem Werk selbst verwendet. Die letzten 6 Heftewurden von Lenin nicht durch Buchstaben bezeichnet und folgen imBuch in chronologischer Reihenfolge im Anschlu an die ersten15 Hefte. Auer den Heften wurden einzelne Aufzeichnungen Leninsaus der Zeit von 1912 bis 1916 in den Band aufgenommen, die mitden Heften" inhaltlich unmittelbar zusammenhngen und in denendie wissenschaftliche Ausarbeitung der Theorie des Imperialismusund der sozialistischen Revolution ihre Fortsetzung findet; sie warenzuerst in den Lenin-Sammelbnden XXIX und XXX verffentlicht.

    Smtliche Titel der Hefte stammen von Lenin. Die Auszge ausden einzelnen Bchern und Artikeln, die Entwrfe und Literaturhin-weise wurden mit berschriften versehen, die den von Lenin zusam-mengestellten Inhaltsverzeichnissen der einzelnen Hefte oder demText der Auszge entnommen sind.

    Die Auszge, die in den Heften zum Imperialismus" enthalten sind,wurden von Lenin in der Sprache des jeweiligen Originals gemacht.

    Im Jahre 1960 sind die Hefte zum Imperialismus" mit gering-fgigen Ergnzungen und Korrekturen als Band 39 der vierten rus-sischen Ausgabe der Werke W. I. Lenins erschienen. Der gesamteText dieser Ausgabe war erneut an Hand der Manuskripte "W. 1. Le-nins und an Hand der Quellen berprft worden.

    Die Funoten enthalten Verweise auf das Buch Der Imperialis-mus als hchstes Stadium des Kapitalismus" sowie andere ArbeitenLenins. Dadurch wird anschaulich gezeigt, da die Hefte" von demBuch nicht zu trennen sind und wie Lenin die vorbereitenden Mate-rialien fr sein wissenschaftliches "Werk ber den Imperialismus aus-wertete.

    Der achtundzwanzigste Band der fnften russischen Ausgabe derWerke W. I. Lenins wurde mit einigen Korrekturen nach den Matrizenvon Band 39 der vierten russischen Ausgabe gedruckt. Er enthlt zu-stzlich zu dem in Band 39 der vierten russischen Ausgabe der Werkeverffentlichten Material folgende zwei Auszge: Volksernhrung.Massenspeisung", in dem die Legende von der Gleichheit" der Kon-sumtion im Kapitalismus entlarvt wird, sowie einen Auszug aus demBasler Vorwrts" ber das schweizerische Kapital im Ausland.

  • Vorwort XVII

    Einige als vorbereitende Materialien in Band 26, 27 und 30 derfnften russischen Ausgabe der Werke W. I. Lenins erschienene Ar-beiten (Plan eines Artikels ber die Niederlage des eigenen Landesim imperiab'stischen Krieg; Materiab'en zum Referat Der Imperialis-mus und das Recht der Nationen auf Selbstbestimmung"; Plan zumArtikel Der Imperialismus und die Spaltung des Sozialismus"; Planzum Artikel Der Imperialismus und die Stellung zu ihm") wurdenin den achtundzwanzigsten Band der fnften russischen Ausgabenicht aufgenommen.

    Der wissenschaftliche Apparat des Bandes wurde erweitert unddurch neues Material ergnzt.

    Institut fr Marxismus-Leninismusbeim ZK der KPdSU

    Der vorliegende Band wurde unter Zugrundelegung der 1957 imDielz Verlag erschienenen Einzelausgabe der Hefte zum Imperialis-mus" nach Band 28 der fnften russischen Ausgabe bearbeitet. Dievorbereitenden Materialien, die in die Bnde 26, 27 und 30 aufgenom-men wurden und daher in Band 28 nicht erscheinen, sind im vorlie-genden Band enthalten.

    Die Besonderheiten der handschriftlichen Aufzeichnungen Leninswurden im Band erhalten: die Anordnung des Materials, die An-streichungen am Rande und die Unterstreichungen im Text. DieUnterstreichungen werden mit verschiedener Schrift wiedergegeben:einfache Unterstreichungen kursiv, doppelte kursiv gesperrt, drei-fache halbfett kursiv, vierfache halbfett kursiv gesperrt.Mit einer Wellenlinie unterstrichene Stellen sind in KAPITLCHEN undmit zwei Wellenlinien unterstrichene in KAPITLCHEN GESPERRTwiedergegeben. Die von Lenin vorgenommene Paginierung der Heft-seiten wurde durch die halbfett kursiv gesetzten Zahlen am Randwiedergegeben. Im Manuskript von Lenin ausgestrichene Stellen sindPetit gesetzt und in eckige Klammern eingeschlossen.

    In den vorliegenden Band wurde das in der Einzelausgabe von 1957enthaltene Verzeichnis der Monopolvereinigungen, Werke, Bankenund anderer Unternehmen" wieder aufgenommen.

    Institut fr Marxismus-Leninismusheim ZK der SED

    2 Lenin, Werks, Bd. 39

  • W.I.LENIN1917

  • HEFTEZUM IMPERIALISMUS

    Geschriebsn 1915-1916 in russischer,deutscher, franzsischer, englischer Nach den Manuskripten.und in anderen Sprachen.Zum erstenmal v.rffentUcht 1933-1938 Alle Auszge und Bemerkungenin dm Lenin-Sammtlbndsn XXII, erscheinen im vorliegenden BandXXVII,XXVIII, XXIX, XXXI. Das in deutscher Sprache.Heft f5" erschien zum erstenmal 1938 inder Zeitschrift Prohtarskaja Rewolu-zia" [Dieproletarische Revolution] Nr. 9.

  • HEFT

    Inhalt

    Heft x. S. 1-48 (

    Neueste konomische.Literatur

    Inhalt:1-3* Schlu von Schulze-Gaevernitz (aus Grundri der So-

    gialkonomik") + 31-35 (Vogelstein).4 Entwurf zu einem Artikel ber den Kampf gegen den

    Sumpf". ((Notizen ber das Kautskyanertum.))5 Aus Literaturhinweisen.6 Rayesteijn ber das Balkanproblem (Neue Zeit", 1913).

    7-8 Werner ber die Konzentration im Ruhrbergbau(Neue Zeit", 1913).

    9 Meyer (Kapitalanlage) und Literaturhinweise.10

    11-12 Liefmann ber den Frankfurter Metallhandel.13-14 Brgerliche Wissenschaftler ber den Kampf gegen den

    Imperialismus. (Unterworfene Vlker".)15 Moride. Les maisons succursales" [Firmen mit Fi-

    lialen].16 Literaturhinweise.17 Idem.

    * Seitenzahlen des Leninschen Manuskripts. Die Red.

  • W. I. Lenin

    18 Schilder. Bd. V des Weltwirtschaftlichen Archivs"(nicht sein Werk).

    19 Notizen aus Nasche Slowo" [Unser Wort] . . .2021 Literaturhinweise.22 Kapitalsummen in den Aktiengesellschaften.

    23-28 Kestner. Der Organisationszwang".29 Die Wiener Arbei ter-Zeitung" ber die Wiener Banken.30 Annais of the American Academy" [Jahrbcher der

    Amerikanischen Akademie].31-35 Schlu der Auszge aus Grundri der Sozialkonomik".

    36 -37 Literaturhinweise.38 Stillich. Geld- und Bankwesen".

    +41-4239-40 Liefmann. Kartelle und Trusts".43-48 Aus Grundri der Sozialkonomik" . . . (Schulze-

    Gaevernilz).+1-3und 31-35

    Literaturhinweise:S.S. S. 21 + 32 [| S.44.S. 9. S. 37 II NB S. 46.S. 17 + 16. S. 38. S.48.

    ENTWURF ZU EINEM ARTIKELBER DEN KAMPF GEGEN DEN SUMPF"

    (NOTIZEN BER DAS KAUTSKYANERTUM)2

    4)Unser Kampf gegen den Sumpf"

    Sumpf = K. Kautsky, Huysmans etc.Bedeutung des Unterschieds zwischen Plechanow, Hyndman,

    Heine und K. Kautsky, Vandervelde etc. Zwei Schattierungen".

  • Hfft " " Entwurf zu einem Artikel

    Eklektik statt Dialektik. Mittelding": Vershnung" der Extreme,keine klare, bestimmte, eindeutige Schlufolgerung,Schwankungen.

    Vershnung und Abstumpfung der Klassengegenstze in Worten,whrend sie sich in Wirklichkeit verschrfen.

    Vershnung mit dem Opportunismus.Vertuschung der theoretischen und praktisch-politischen Kluft

    gegenber dem Opportunismus.Abkehr (Renegatentum) vom Standpunkt des Weg zur Macht"

    und von dem revolutionren Wesen (und der revolu-tionren Taktik) des Basler Manifests8. . .

    Unterschied zwischen den Begriffen marxistisches Zentrum"( = selbstndige Politik, selbstndige Ideen, selbstndige Theorie) undSumpf" ( = Schwankungen, Prinzipienlosigkeit, Drehscheibe",Wetterfahne).

    Amtlicher Optimismus:der objektive Lauf der Dinge. . .alles mu zum Guten gerei-chen.

    NB Proletariat" und Klassen-kampf" allgemein".

    Proze".vgl. Martow ber Aussichtslosig-

    NB keit" des Sozialismus, wenn ...Opportunismus aussichtslos!!!

    Nicht Verneinung der legalen Ttigkeit und des Kampfes fr Re-formen soll das Wesen des Kampfes gegen den Sumpf" bilden, son-dern die oben dargelegte Anerkennung der revolutionren Ttigkeit.

    Mglichkeit der Vereinigung von Sozialismus und Syndikalismusbei Scheidung auf einer neuen und tiefergehen den Linie.

    Parlamentarismus und eine andere Auffassung davon. IllegalerParlamentarismus".

    Illegale Organisation.Arbeit in der Armee.Untersttzung und

    Entfaltung vonMass enaktionen.

  • W. I. Lenin

    AUS LITERATURHINWEISEN

    S) Aus philosophischen "Werken der Zricher Konto rasbibliothek:C Gideon Spicker. ber das Verhltnis der Naturwissenschaft zur Phi-J losophie" (besonders versus Kant und Geschichte des Mate-l rialismus" von Lange). 8. Berlin 1874.

    Hegel. Phnomenologie" (Hrsg. Bolland. 1907).

    Erich Kaufmann. Auswrtige Gewalt und Kolonialgewalt in denVereinigten Staaten von Amerika". Leipzig 1908 (in Staats-und vlkerrechtliche Abhandlungen", 1. Heft). Jurist ischeUntersuchung.Durch die imperialistische Politik ist die Frage der Kolonienin Amerika entstanden.

    Kantonsbibliothek (Zrich).Journal Asiatique" [Asiatische Zeitschrift] (Paris 1857-bis 1913

    und Tabelle der 10. Folge. + 11. Folge, Bd. 1, 2).Giornale dellasociet asiaticaitaliana" [Zeitschrift der italienischen

    asiatischen Gesellschaft]. Bd. 1 (1887) - Bd. 26 (1913/14).Kouznietsov. La lutte des civilisations et des langues dans l'Asie

    centrale" [Der Kampf der Kulturen und Sprachen in Mittel-asien]. (Dissertation.) 8. Paris 1912.

    Lehmann-Haupt. Armenien". 8. Berlin 1910.Bchler. Der Kongostaat Leopolds II.". Zrich 1912. 1914.Fraisse. Situation internationale des pays tributaires de Congo,leur

    partage" [Die internationale Lage der tributpflichtigen Kongo-lnder, ihre Teilung]. 1907.

    Kate Brousseau. L'education des negres aux Etats-Unis" [Die Er-ziehung der Neger in den Vereinigten Staaten]. Dissertation.Paris 1904. (Amerikanische Abhandlungen und Referate berErziehung".)

    Census of India" [Die indische Volkszhlung]. (1911. Bombay 1911.)Moffet. The americanisation of Canada" [Die Amerikanisierung Ka-

    nadas]. Dissertation. New York 1907.

  • Heft ar" Ravesteijn ber das Ealkanproblem

    Patouillet. L'imp6rialisme americain" [Der amerikanische Imperia-lismus]. (Dissertation. Dijon 1904.)

    Ed. Dettmann. Brasiliens Aufschwung in deutscher Beleuchtung".1908.

    Hishida. The international position of Japan as a great Power" [Dieinternationale Stellung Japans als Gromacht]. New York 1905.

    Lefevre. Les chemins de fer de penetration dans la Chine meridio-nale" [Die Eisenbahnen als Mittel des Eindringens in Sd-china]. Dissertation. Paris 1902.

    Russier. Le partage de POceanie" [Die.Aufteilung Ozeaniens]. Dis-sertation. Paris 1905.

    RAVESTEIJN BER DAS BALKANPROBLEMW. van Ravesteijn. Balkanprobleme". Neue Zeit", 1913 (31. Jahr-

    gang, Bd. 1), 15. XL 1912.Eine derartige Fderation" (Fderation der Balkanlnder,

    einschlielich der Trkei) wrde imstande sein, die kulturel-len Bedrfnisse dieses geographisch zusammengehrenden Ge-biets zu befriedigen, dem Vordringen des europischen Impe-rialismus sowie der russischen Weltmacht eine unbersteig- NBliehe Mauer entgegenzustellen. Alle anderen Lsungen der Bal-kanprobleme knnen blo einen provisorischen Charakter tra-gen, sind nicht imstande, auf die Dauer die Interessen aller dortsiedelnden Rassen und Nationen zu befriedigen." (S. 228.)

    Der europische Imperialismus sowie der Zarismus werdensich natrlich einer Fderation aller Balkanlnder mit allenKrften entgegenstellen. Ihr gemeinschaftliches Interesse istund bleibt die gegenseitige Verfeindungund Gegnerschaft dieserVlker und der Trkei, damit sie diese Teile der Erde leichterals Kolonialgebiete ausbeuten knnen. Werden die Staatsmn-ner der Trkei und der Balkanstaaten ihre gemeinschaftlichenInteressen begreifen und diesen mrderischen Krieg beenden,indem sie sich einander nhern? Tun sie es nicht, dann opfernsie die Interessen ihrer Vlker dem europischen Kapitalismusund den Interessen der Balkandynastien." (S. 229.)

    NB

  • W. I. Lenin

    WERNER BER DIE KONZENTRATIONIM RUHRBERGBAU

    G. Werner. Die Kapitalskonzentration im Ruhrbergbau". NeueZeit", 1913, S. 138 (25. X. 1912).Ruhrreviei:

    1) Gruppe Deutsche Bank"4 Personen haben Direktoren- und Aufsichtsratspostenin 4 Banken inne:

    (a) Deutsche Bank alle 4() Essener Kreditanstalt 2 von ihnen(y) Essener Bankverein 2 (

  • He " " Werner btr die Konzentrat:on im Ruhrb;rgbau

    Kapital-magnatenKirdorf

    Stinnes

    9 PersonenPersonal-union"

    Zahlder Zechen

    ) 20) 1

    V) 4S) 3e) 2

    Fiskus) 1

    1 Hauplbaaken

    1Diskontogesell-schaft

    Diskontogesell-schaft

    BerlinerHandels-gesellschaftDresdner BankSchaaffhausen-scher Bank-vereinBerlinerHandels-gesellschaft

    Arbeiter MOL(Tausend) Tonnet

    72,6 19,328,0 7,2

    63,5 16,969,0 17,644,2 12,511,1 2,3

    19101 Firma, Zahl der Arbeiter Tonnen

    Zechen u. .GelsenkirchenerBergwerks-Aktien-Gesellschaft

  • 10 W. I. Lenin

    Im Ruhrbergbau kollidieren die Interessen des ganzen Volkesmit einer ganz geringen Zahl von Kapitalisten, die kaum die Zahl100 erreichen drfte." (S. 144.)Es handelt sich in diesem Artikel unter anderem darum, ob das

    Syndikat erneuert wird oder nicht. Nachschlagen in ConradsJahrbchern fr diese Zeit (X.-XII. 1912 usw.).

    MEYER (KAPITALANLAGE)UND LITERATURHINWEISE

    9) Aus der LiteraturDr. A.Meyer. Redakteur des Handels teils der Neuen Zrcher

    Zeitung". Die Kapitalanlage". (Zrich 1912.)Elaborat eines Praktikers": Ratschlge fr Kapitalisten.

    S. 130-132 Gewinnstatistik der Aktiengesellschaften.In England 1893-1902 38 928 Gesellschaften gegrndet. Davon

    muten 14 538 = 3 7 % wieder liquidieren!! In Frankreich habenetwa 10% der Gesellschaften Bankrott gemacht (Leroy-Beaulieu).

    Vermerken aus der Literatur:Wilhelm Gehrden. Das Geheimnis des Brsenerfolges". Ber-lin. (Sozialdemokrat?)

    deutscher Privatspekulant,erzhlt von seinen Erfahrungen".S. 3: eine verschwindend kleine Zahl" gewinnt an der Brse.S. 49: in 1 von 50 Fllen Gewinn bei Prmiengeschften.((Zahlreiche Beispiele von Gaunereien etc. etc.))

    Africanus. Goldminen-Aktien als Kapitalanlage". Leipzig.2. Auflage. 1911.

    W. Kuppel. Das Geschft in Minenwerten". Jena 1909.RenS Nouel. Les societes par actions" [Die Aktiengesellschaften].

    Paris 1911.? J. Steiger. Trusts und Kartelle im Auslande und in der Schweiz".

    Zrich.

  • Hrft a" Litrfmann ber den Frankfurter Metallhand^l 11H. Albert. Die geschichtliche Entwicklung des Zinsfues in

    Deutschland. 1895-1908".Curl. The Gold Mines oi the World" [Die Goldminen der Veit] .

    London 1902.Gumpel. Die Spekulation in Goldminenwerten" (Freiburg 1903).Th. Huber. Wie liest man eine Bilanz?" (Stuttgart 1910).Robert Stern. Kaufmnnische Bilanz" (Leipzig 1907).H. Brosius. Die Bilanz" (Leipzig 1906).

    LIEFMANN BER DEN FRANKFURTER METALLHANDELRobert Liefmann. Die internationale Organisation des Frank- (11

    furter Metallhandels". Weltwirtschaftliches Archiv", Bd. I.Jena 1913, S. 108ff.Aus den Unternehmungen Mertons (englisch-deutsche Fa-

    milie) entstand der Merton-Konzern.Im ganzen drften in dem Merton-Konzern, abgesehen

    natrlich von dem Privatvermgen der hinter ihm stehendenKapitalisten, MEHR ALS 200 MILLIONEN MAKK investiert sein".(S. 121.)

    Der Frankfurter Metallhandel, zu dem brigens n och einige andereFirmen von erheblicher Bedeutung gehren, umfat also mit seinenUnternehmungen, namentlich denen des Merton-Konzerns, tatsch-lich die ganze Welt." (S. 122.)

    SCHEMA (S. 120): [Siehe S. 12. Die Red.]Die Stdtenamen sind von mir hinzugefgt.Das Handelskapital (Mertons) hat sich hier in produktives Kapital (12

    verwandelt.Das Charakteristikum des modernen Grohandels in fast allen

    seinen Zweigen ist sein Eindringen in die Produktion." (S. 111.)Nach der elektrischen Industrie (Allgemeine Elektrizitts-Gesell-

    schaft in Deutschland, General Electric Company in Amerika etc.)drfte der internationalste Unternehmungszweig Deutschlands"(109) der Metallhandel sein (besonders der Handel mit Kupfer, Zink,Blei, Edelmetallen - Hauptzentrum. Frankfurt).

  • Die

    Pf

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    .

  • Heft a" Brgerliche Wissenschaftler ber Kampf ggen Imperialismus 13

    An der Spitze gegenwrtig Dr. Wilhelm Merton (Vorstandsmitgliedder meisten Gesellschaften) in Frankfurt. Sein Vater - HenryR. Merton in London.

    Der Hauptunterschied all dieser Gesellschaften Von anderen hn-lich gearteten besteht darin, da die an der Spitze der Unternehmenstehenden Kapitalisten auch gegenwrtig direkt (S. 119) an allenHandels- und Produktionsunternehmungen beteiligt sind. Sie er-gnzen" ihr Kapital durch das Kapital des Publikums.

    Natrlich ist die Anzahl der Gesellschaften", an denen sie be-teiligt" sind, unermelich grer, als in dem Schema aufgefhrt.

    BRGERLICHE WISSENSCHAFTLER BER DEN KAMPFGEGEN DEN IMPERIALISMUS

    NB Brgerliche Wissenschaftler ber den Kampf gegen den Im- (13perialismus.

    Nationalities and Subject Races" [Nationalitten und unter-worfene Vlker].

    Bericht ber eine Konferenz, die vom 28. bis zum 30. Juni 1910in der Caxton Hall in Westminster stattfand. Lohdon 1911 (XII+ 178 S.).

    Rezension in Weltwirtschaftliches Archiv", Bd. II, S. 193,gezeichnet H. J. Nieboer (Haag). Wie der Verfasser der Rezensionbemerkt, enthlt dieser Bericht kurze Reden von Vertretern aller-hand Vlker unter Fremdherrschaft: gypter, Indier, Marokkaner,Georgier, afrikanischer Negerstmme, sdamerikanischer Indianer,und auch europischer Nationen, wie Irlnder und Polen" (S. 194).

    Der Imperialismus, so heit es, soll bekmpft werden; dieherrschenden Staaten sollen das Recht der unterworfenen Vl-ker auf Selbstregierung anerkennen, und ein internationalerGerichtshof soll die Handhabung der zwischen den Gromch-ten und den schwcheren Vlkern geschlossenen Vertrge ber-wachen. ber diese frommen Wnsche kommt man nicht hin-aus. Von der Einsicht, da der Imperialismus mit dem Kapita-lismus in seiner heutigen Gestalt unzertrennlich verbunden ist,

  • 14 W. I. Lenin

    bemerken wir keine Spur und darum ebensowenig von der Ein-!! sieht, da eine direkte Bekmpfung des Imperiab'smus aus-

    NB sichtslos ist, es sei denn, da man sich darauf beschrnkt,!! gegen einige besonders hliche Exzesse aufzutreten."

    (S. 195.)*14) Aufschlureich festzustellen, da die brgerlichen Imperialisten"

    im Weltwirtschaftlichen Archiv" die nationale Befreiungsbewegungder Kolonien (zumindest der nichtdeutschen) aufmerksam verfol-gen.**

    Z. B. Bd. III, 2, Grung und Proteste in Indien (S. 230);idem in Natal (Afrika) wegen Einwanderungsbeschrnkungen fr

    Indier (230/31).Bd. IV, 1, S. 130 - Bewegung fr Selbstverwaltung in Nieder-

    lndisch-Indien.***

    MORIDE. FIRMEN MIT FILIALEN"

    15) Pierre Moride. Les maisons succursales multiples en France et Petranger" [Firmen mit zahlreichen Filialen in Frankreich und imAusland]. Paris 1913 (Alcan). (Rezension in "WeltwirtschaftlichesArchiv", IV, 1, S. 286.)

    FilialenEngland 497 Firmen mit 20 644Deutschland . . 14453 34464 (davon sind 32 799 Lden bzw.

    ^ 4 . 4 Geschfte)Zahl der

    Angestellten 926369 473077

    Frankreich ? 1200050000 Angestellte und Arbeiter

    125 Mill. frs. ArbeitslohnZeichen eines Konzentrationsprozesses, der im Handel ebenso

    wie in der Fabrikindustrie zu beobachten ist." (S. 286.)* Siehe "W. I. Lenin, Werke, Bd. 22, S. 291. Die Red.

    ** Ebenda. Du Red.Ebenda. Die Red.

  • Heft a" LiteraliiThinweise 15

    LITERATURHINWEISEin der Museumsgesellschaft (16

    NB: The Edinburgh Review" [Die Edinburgher Rundschau], Ok-tober 1915: The Workshops and the War" [Die Betriebe und derKrieg].[Sehr interessanter Artikel ber die Stellung der Arbeiterklasse

    zum Krieg und zu seinen konomischen Folgen (Verbesserung derLage der Arbeiter; Verringerung der Arbeitslosigkeit etc.)]The Atlantic monthly" [Atlantische Monatsschrift], 1915, wahr-

    scheinlich Juni. White. The different World after the War" [Dievernderte Welt nach dem Kriege].

    NB: Schmollers Jahrbuch", 37. Jahrgang. Marx ber Emissions-statistik in Deutschland und im Ausland.

    ? Albin Geyer. Jahrbuch der Weltgeschichte". Jahrgang 1913-24. (17Leipzig 1914. (Karl Prochaskas Illustrierte Jahrbcher".) [Eshandle sich nicht um ein Urkunden- oder Nachschlagebuch, son-dern um lebensvolle Bilder aus dem betreffenden Jahre.]

    [C.K.J Hobson. The Export of Capital" [Der Kapitalexport]. Lon-don 1914.

    [J. A. Hobson.] Imperialism" [Imperialismus]. The South African War" [Der Sdafrika-Krieg].

    Ballod. Grundri der Statistik". Berlin 1913.Ischchanian. Nationaler Bestand etc. der kaukasischen Vlker".

    1914 (81 S.).Taylor (deutsche Ausgabe 1914).Dietrich. Betriebs-Wissenschaft".Ely. Monopolies and Trusts" [Monopole und Trusts].Jenks. Ist in Schmollers Jahrbuch" oder einer anderen konomischen

    Zeitschrift erschienen. Conrads Jahrbcher". ((Dritte Folge,

    Harms.Agahd. Grobanken und Weltmarkt". 1914.Riesser. Grobanken". 1906.Macrosty. Das Trustwesen". 1910.Shadwell. England, Deutschland und Amerika". Berlin 1908.

    S Lenin, Werke, Bd. 39

  • 16 W. I. Lenin

    Jeidels. Das Verhltnis der Grobanken zur Industrie". SchmolleisForschungen. Bd. 24, Leipzig 1905.

    Schilder.Levy. Monopole und Trusts".Tschierschky.Liefmann. Kartelle und Trusts".Vogelstein. Kapitalistische Organisationsformen".

    SCHILDER IN WELTWIRTSCHAFTLICHES ARCHIV",BAND V

    18) Sigmund Schilder: Weltwirtschaftliche Hintergrnde des Welt-krieges". Weltwirtschaftliches Archiv". Bd. V (I) (S. 1-22).Sehr guter Abri (natrlich prodeutsch).Der bergang anderer Lnder zum Protektionismus ntigte Eng-

    land an der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts, sich kriegerischenPlnen zuzuwenden.

    sterreich. Sein Drang nach dem Balkan.Interessant: In Serbien (zur Zeit der Annexion Bosniens und

    !! der Herzegowina) 1908/9 gab es Stimmen fr einen Krieggegen sterreich-Ungarn aus folgenden Grnden. Wenn wirsiegen, nehmen wir sterreich-Ungarn die Serben ab. Wennwir besiegt werden, wird Serbien in das Zollgebiet sterreich-

    NB Ungarns einbezogen. Auch das ist besser. Wir haben nichts zuverlieren. (S. 11.)

    In Ruland berwiege in erster Linie" der privatwirtschaft-liche Vorteil einer militrisch-brokratischen herrschenden Klasse"(12). Ausnahme: Drang nach den Dardanellen.

    In Frankreich Unzufriedenheit mit dem Marokko-Kongo-Ab-kommen vom 4. XI. 1911.

    Belgien konnte sein Kongogebiet nur mit UntersttzungII Englands halten, Frankreich erhielt lt. Vertrag vom 5. II. 1895|| das Vorkaufsrecht" auf das Kongogebiet. (S. 16.)

    Japan strebt die Beherrschung Chinas an.Die Trkei war bis 1913 mehr Objekt alsSubjekt der Welt-

    politik" (19).

  • Heft
  • 18 W. I. Lenin

    LITERATURHINWEISE

    21) Aus der Kantonshihtiothek (Zrich).NB: Atlanticus. Produktion und Konsum im sozialen Staat". 1898.

    VORWORT VON KAUTSKY.

    Henry Demarest Lloyd. Wealth against Commonwealth" [Reich-tum gegen Gemeinwohl]. New York 1901.

    ? Statistisches Jahrbuch fr das Deutsche Reich" (1915).Stillich. Nationalkonomische Forschungen auf dem Gebiete der

    groindustriellen Unternehmung". Bd. I und II. 1904 und 1906.Bulletin de PInstitut international de Statistique" [Bulletin des

    Internationalen Statistischen Instituts] (Bd. 1-19).Clark. The labor movement in Australasia" [Die Arbeiterbewegung

    in Australasien]. 1906.AndreLiesse. La question sociale" [Die soziale Frage]. Paris 1895.Gruntzel. ber Kartelle. 1902.Baumgarten und MeszUny. Kartelle. 1906.Juraschek. bersicht der Weltwirtschaft".Neumann-Spallart. bersichten". Jahrgang 1879/80 . . . 1883/84.Quaintance. The influence of farm machinery on production and

    labour" [Der Einflu landwirtschaftlicher Maschinen auf Pro-duktion und Arbeit]. 1904. (Dissertation.)

    J. Plenge. Von der Diskontopolitik zur Herrschaft ber den Geld-markt". 1913.

    Schulze-Gaevernitz. Britischer Imperialismus". 1906.

    ? Emil Brezigar. Vorboten einer Wirtschaftskrise Deutschlands".Berlin 1913 (1.80 Mark).[Voraussage der Krise 1913/14]

    Bernhard Mehrens. Die Entstehung und Entwicklung der groenfranzsischen Kreditinstitute". 1911.

    Lysis. Contre l'oligarchie financiere en France" [Gegen die Finanz-oligarchie in Frankreich]. 1908.

  • Heft a" Kapitalsummen in den Akliengesellschqen 19

    Andre Liesse. Portraits de financiers" [Portrts von Finanzleuten].1909.

    Testis. La verite sur les propos de Lysis" [Die "Wahrheit ber dieSchriften von Lysis]. 1908.

    Edm. Thery. Les progres economiques de la France" [Derkonomische Fortschritt in Frankreich].

    Pierre Baudin. La Poussee" [Der Sto].Maurice Schwob. Avant la bataille (La guerre commerciale)"

    . [Vor der Schlacht (Der Handelskrieg)]. Paris 1904.R. Claus. Das russische Bankwesen". 1908 (Schmollers For-

    schungen. Heft 131).Dr. Mentor Bouniatian. Wirtschaftskrisen und berkapitali-

    sation". Mnchen 1908.Edm. Thery. L'Europe et les Etats-Unis. Statistique d'En-

    semble" [Europa und die Vereinigten Staaten. AllgemeineStatistik]. Paris 1899.

    Keltie. The partition of Africa" [Die Aufteilung Afrikas]. 1895.

    NB: 0. Schwarz. Die Finanzsysteme der Gromchte"(Sammlung Gschen). 2 Bnde. Leipzig 1909.[Interessante Tabellen ber die Entwicklung von den 70er IJahren bis 1900. NB] | N B

    Grundri der Sozialkonomik". Tbingen 1914 ff.

    KAPITALSUMMENIN DEN AKTIENGESELLSCHAFTEN

    Mit welchen Summen arbeiten sie"? (22

    Bankarchiv", XIII. Jahrgang, 15. VI. 1914.Die Geschftsergebnisse der deutschen Aktiengesellschaften in_

    den Jahren 1907/08 bis 1911/12"

  • 20 W. I. Lenin

    1911/12 . . . Zahl der Aktiengesellschaften - 4712ihr Aktienkapital... 14 880 Mill. Mechte Reserven 3515 Jahresertrgnis . . . 1470 Zahl der Gesellschaften,

    die Dividende verteilten 3481Dividendensumme . . . 1220 = 8,39%

    Betrag der Kapitalerhhungen:von 1907 bis 1912 (5 Jahre)

    = + 2766 Mill. M nominal+ 3346 nach dem Ausgabekurs

    Ulli ber pari + 579 (!!)

    KESTNER. DER ORGANISATIONSZWANG"

    **-' Dr. Fritz Kestner. Der Organisationszwang".Eine Untersuchung ber die Kmpfe zwischen Kartellen und

    Auenseitern". Berlin 1912.Der Verfasser untersucht systematisch die Konflikte zwischen Kar-

    tellen und Auenseitern" sowie die Konflikte innerhalb der Kar-telle - und die Methoden des Kampfes":

    1. Die Materialsperre . . .2. Die Sperrung der Arbeitskrfte durch Allianzen" . . .3. Die Sperre der Zufuhr . . .4. des Absatzes. . .5* Die Bindung der Abnehmer durch Exldusivklausehi6. Die planmige Preisunterbietung7. Die Sperrung des Kredits . . .8. Die Verrufserklrung*

    [aus Kartell-Enquete" (5 Bnde 1903-06) u. a.]Eine Flle von Beispielen. Sehr eingehende Errterungen ber

    staatliche und rechtliche Bedeutung . . .* Siehe W. I. Lenin, Werke, Bd. 22, S. 210. Die Red.

  • Heft a" Kestner. ,JDer Orgomisationszwang' 21

    Das Rheinisch-Westflische Kohlensyndikat umfate bei seinerGrndung 1893 86,7% . . . 1910 95,4% der rheinisch-westflischenSteinkohlenproduktion (S. 11) . . .* Der amerikanische Stahltrust (241 9 1 1 . . . 45% der Produktion von Roheisen" . . . (Weitere Beispiele:98%-85% - usw.)

    Die Frage des Beitritts zum Kartell ist fr das einzelne Werk eindurch Rentabilittsberechnungen bedingter geschftlicher Vorgang.Wie die Kartellwirkung berhaupt, so liegt auch seine Bedeutungvornehmlich in Depressionsperioden. Die Konflikte zwischen Kartellund Auenseiter entspringen in der Hauptsache der verschiedenenBedeutung, welche die fr die Kartellwirkung unerlliche Absatz-beschrnkung fr die einzelnen Werke mit sich bringt, sie ist beson-ders lstig fr die entwicklungsfhigen Unternehmungen, die ihr da-her den strksten Widerstand entgegensetzen" (S. 25/26) . . .

    . . . der begriffliche Unterschied beider" (Kartell und Trust) be-steht ja in den Eigentumsverhltnissen: beim Kartell verschiedene,beim Trust nur ein Eigentmer" (S. 53 und Verweis auf Liefmann).

    Es ist wiederholt beobachtet worden und kann als eine allgemeineErscheinung gelten, da die durch die Kartellierung bewirkte Ren-tabilitt neue Unternehmer und neues Kapital in den Industriezweighineinzieht." (57.) Z. B. das Kalisyndikat hat seine Preise erhht.Ergebnis:

    1879 gab es 4 Unternehmungen1898 131909 52 (S. 57)

    Die Klauseln ber Preiserhhungen fr Auenseiter werdenbisweilen in die Form von Rahattsenkungen fr diese gekleidet(S. 7 3 ) . . .

    Der Buchhndler-Brsenverein fhrte ein Verbot des Ver-kaufs von Bchern an Schleuderer" ein. (84.)

    Die Materialsperre ist neben der noch zu besprechendenBindung der Abnehmer durch die Exklusivklausel als die wich-tigste Methode des Kartellzwanges anzusehen" ( 9 1 ) . . .

    * Ebenda, S. 207. Die Red.

  • 22 W. I. Lenin

    .. . Ausfuhrvergtungen . . . (107)es werden abhngige Hndlerorganisationen" geschaffen (109)...

    (Kohle - Petroleum . . .)Preisunterbietung . . . In der Benzinindustrie erfolgten Preisherab-

    setzungen von 40 auf 20 bis 22 Mark (118), bei Spiritus in Oberschle-sien auf 49,50 M (Preis in Breslau - 62,20 M ) . . .

    Kreditsperre: Phnix" widersetzte sich dem Beitritt zum Stahl-26) werkverband. Der Direktor dieser Firma war gegen den Beitritt. Die

    Banken kauften Aktien auf entzogen die Ausfuhrvergtungen und setzten auf der Generalversammlung den Beitritt durch!!(S. 124/25.)

    Vertrge mit den Mitgliedern des Kartells innerhalb desselben . . .(Strafen; Schiedsgerichte an Stelle der ordentlichen Gerichte) . . .

    Bestes Mittel der Kontrolle - gemeinsames Verkaufsbro"(153) . . .

    Jeidels (S. 87 seines Werkes) hat gewi recht, da es unmglichwre, in Deutschland eine neue groe unabhngige Bank zu errich-ten." (S. 168.) ,

    Aber auch innerhalb der rein wirtschaftlichen Ttigkeit tritt eineVerschiebung vom Kaufmnnischen im frheren Sinne zum Organi-satorisch-Spekulativen ein. Nicht der Kaufmann kommt am bestenvorwrts, der auf Grund seiner technischen und Handelserfahrungendie Bedrfnisse der Kunden am genauesten versteht, der eine latenteNachfrage zu finden und wirksam zu erwecken vermag, sondern dasspekulative Genie, das die organisatorische Entwicklung, die Mg-lichkeit der Beziehungen zwischen den einzelnen Unternehmungenund zu den Banken vorauszuberechnen oder auch vorauszufhlenvermag." (S. 241.)*

    Die Chefs der groen Betriebe sind jederzeit in der Lage,27) sich die klgsten und findigsten Juristen und, wenn sie selbst

    vom eigentlichen kaufmnnischen Geschft wenig verstehen,hervorragende Kaufleute an die Seite zu stellen. Es ist all-gemein bekannt, da man in den Zentralbureaus der groen

    | Werke eine Reihe von Persnlichkeiten beschftigt findet, die* Siehe W. I. Lenin, Werke, Bd. 22, S. 210-211. Die Red.

  • Heft a" Kestner. Der Organisationszucang" 23mit dem eigentlichen Unternehmen nichts zu tun haben, herabbis zu dem Doktor der Nationalkonomie, der die volkswirt-schaftliche Propaganda fr die Firma besorgt." (S. 242.)

    Es ist allgemein beobachtet worden, da die bisher statt-gehabte Kartellierung eine Verschiebung der Preise und damitder Einkommensbildung zugunsten der schweren oder Rohstoff-industrie und zuungunsten der weiterverarbeitenden Industriemit sich bringt. Eine dauernde Erhhung der Preise als Kar-tellwirkung ist bisher nur bei den wichtigen Produktionsmit-teln, insbesondere bei Kohle, Eisen, Kali, dagegen auf dieDauer niemals bei Fertigwaren zu verzeichnen gewesen. Diedamit zusammenhngende Erhhung der Rentabilitt istgleichfalls auf die Produktionsmittelindustrie beschrnkt ge-blieben. Diese Beobachtung mu man dahin erweitern, da dieRohstoffindustrie nicht nur hinsichtlich Einkommensbildungund Rentabilitt durch die bisherige Kartellbildung zuungun-sten der weiter verarbeitenden Industrie Vorteile erzielt, son-dern da sie ber diese ein bei freier Konkurrenz nicht gekann-tes Herrschaftsverhltnis gewonnen hat." (S. 254.)*

    Kartelle fhren, so heit es dort, nicht immer zur Konzentration(sie knnen den kleinen Betrieben, die dem Kartell angehren, dasDasein lnger fristen"), aber die Kartelle fhren stets zur Kapital- (28intensivierung" (274). . . zur Verstrkung der Rolle der reichen, kapi-talkrftigen Betriebe. (272 und 274.)

    Was die Bedeutung der Kartelle betrifft, so drfe man nicht denUnterschied auer acht lassen zwischen einer Organisation, sagenwir, der Konsumenten (das ist Sozialismus, S. 282) oder der Fertig-warenindustrie und einer Organisation der Rohstoffindustrie:

    Die gegenwrtige Situation, die Abhngigkeit grerer Teile derIndustrie von der Rohstoffproduktion, hat uerlich damit" (miteinem Verband der Konsumenten usw.) eine gewisse hnlichkeit,innerlich bedeutet sie das gerade Gegenteil." (S. 282.) ((Liefmannlasse diesen Unterschied stndig auer acht. - Anm., S. 282.))

    Man streitet, ob die Kartelle die Situation der Arbeiter gebesserthaben, wie dies von der einen Seite behauptet und von der anderen

    *~Ebenda, S. 211. Die Red.

  • 24 W. I. Lenin

    bestritten wird, ob sie ein genossenschaftlich demokratisches Prin-zip verkrpern" ((Tschierschky!! Der Verfasser ist gegen ihn: Anm.,S. 285)) oder ob sie nicht gerade fr Deutschland durch die Ver-schiebung des bergewichts nach der Seite der schweren gewerk-vereinsfeindlichen Industrie hin eine antidemokratische Positionbedeuten" (285) . . .

    DIE WIENER ARBEITER-ZEITUNG"BER DIE WIENER BANKEN

    29) Wiener Arbeiter-Zeitung". 1916 (11. IV. 1916), Nr. 101.Ziffern ber Banken (die 8 grten: Kreditanstalt; Unionbank;

    Verkehrsbank; Eskomptegesellschaft; Bankverein; Bodenkredit-anstalt; Merkur" + Allgemeine Depositenbank).

    Kapital - 657,4 Mill. Kr.Reserven - 383,2

    1040,6Fremde Gelder 4833,8

    Reingewinn 81,4 Steigerung der Einlagen

    gegen 1914 1067,9

    JAHRBCHER DER AMERIKANISCHEN AKADEMIE"

    30) The Annais of the American Academy of Political and SocialScience" [Jahrbcher der Amerikanischen Akademie fr Staats-und Sozialwissenschaften]. Bd. L V I I - L I X (1915)

    "TZ ~I (besteht aus einzelnen Heften + Bibliographie* etc., Bd.LIX [Mai 1915): The American Indu-

    u " strial Opportunity" [Die Chancen der amerikanischen

    I Industrie]. Sammlung von Artikeln).

  • Heft a" Jahrbcher der Amerikanischen Akademie" 25

    Bilanz der Lhne in den Vereinigten Staaten5

    - 1000 $ und > (S. 115)- 750 -100

    7/io " < 750 $

    V 1 02/10 - 750 - 1000 $

    Unter anderem Artikel von William S. Kies. Brauch Banks andour foreign trade" [Filialbanken und unser Auenhandel] (S. 301).

    40 in fremden Lndern operierende englische Banken haben1325 Filialen; in Sdamerika haben 5 deutsche Banken 40 Filialenund 5 englische haben 70 Filialen... England und Deutschlandhaben in den letzten 25 Jahren in Argentinien, Brasilien und Uru- IIguay annhernd 4000 Mill. Dollar angelegt und sind infolgedessen ||zu 46% an dem gesamten Handel dieser drei Lnder beteiligt." *

    ((und weiter ber die Bestrebungen und Versuche New Yorks,sich dort breitzumachen . . .))

    Spezielle Untersuchung der Chance" fr die Ver-einigten Staaten, in Verbindung mit dem Krieg denHandel etc. mit Sdamerika zu erweitern.

    NB

    S. 331 (in einem anderen Artikel) Sir GeorgeFaish schtzte im letzten Jahresbericht der Finanz-zeitschrift ,Statist' [Der Statistiker] das von den fnfGlubigernationen der Welt - Grobritannien,Deutschland, Frankreich, Belgien und Holland - inweniger entwickelte Lnder exportierte Kapital aufmehr als 40 Milliarden Dollar" . . .**

    Aus einem anderen Artikel ber den Sdameri-kanischen Markt": Ein weiterer wichtiger Faktor -und zwar der wichtigste von allen fr die Erweite-rung des Handels mit Sdamerika - ist die Anlagevon Kapital der Vereinigten Staaten in Anleihen, im

    * Siehe "W. I. Lenin, Werke, Bd. 22, S. 249. Die Red.** Ebenda. Die Red.

    *** Siehe den vorliegenden Band, S. 42/43. Die Red.

    200 Md. frs.40 Md. Dollar{= 160 Md. M}

    vgl.S.2Her***

  • 26 W. I. Lenin

    Bauwesen und in hnlichen Unternehmungen. DasLand, dessen Kapital in irgendeines der sdamerika-nischen Lnder exportiert wird, erhlt die meisten

    JVJB Bestellungen auf die im Bauwesen, bei der Anlagevon Eisenbahnen usw. bentigten Materialien sowieauch die Auf trge fr die Errichtung ffentlicher An-lagen, die von den Regierungen finanziert werden.Englands Investitionen in argentinischen Eisenbah-nen, Banken und Anleihen sind ein deutlicher Beweisfr diese Tatsache" (314) . . .

    110 Korporationen haben ein Kapital von 7,3 Milliarden $, Aktio-nre = 626984.

    Das gleiche fr 1910, unter anderem: Effekten und Effekten-brse". Amerikanische Wertpapiere insgesamt = 34,5 Milliarden $(ohne Doppelzhlungen ca.) = 24,4 Milliarden ijj>, Gesamtvermgen= 107,1 Milliarden $.

    LITERATURHINWEISE

    Aus dem Lausanner Katalog (Lausanner Kantonsbibliothek).Fortsetzung 1902.

    Deschanel. Le peuple et la bourgeoisie" [Das Volk und die Bour-geoisie]. Paris 1881.

    Godin. La republique du travail et la reforme parlementaire" [DieRepublik der Arbeit und die Parlamentsreform]. Paris 1889.

    L. Lallemand. La rSvolution et les pauvres" [Die Revolution unddie Armen]. Paris 1898.

    Ch. Renault. Histoire des greves" [Geschichte der Streiks]. Paris1887.

    Eugene Schuyler. American diplomacy" [Amerikanische Diploma-tie]. New York 1886.

    Jooris. Apercu sur les colonies neerlandaises" [bersicht ber dieniederlndischen Kolonien]. Liege 1883.

    Th. Rogers. History of prices" [Geschichte der Preise]. 6 Bnde.Mulhall. History of prices since 1850" [Geschichte der Preise seit

    1850]. London 1885.

  • Heft " . Literaturhinweise 27

    La guerre la guerre" [Krieg dem Kriege]. (Sammelwerk.)Inagaki. Japan andthe Pacific" [Japan und der Stille Ozean]. 1890.Swift. Imperialism and liberty" [Imperialismus und Freiheit]. Los

    Angeles 1899.Viallate. La vie politique dans les deux mondes" [Das politische Le-

    ben in der Alten und der Neuen Welt]. Jahrgang VII (1912/13)und vorhergehende.

    Paul Feyel. Histoire politique du 19e siecle" [Politische Geschichtedes 19. Jahrhunderts]. Paris 1914. 2 Bnde.

    Camille Vallaux. Le sol et l'Etat. (Geographie sociale)" [Boden undStaat. (Soziale Geographie)]. Paris 1911.

    Lecarpentier. Le commerce international" [Der internationale Han-del]. Paris 1908.

    Commerce maritime et marine marchande" [Seehandel undHandelsflotte]. Paris 1910.

    Martin, S.-Leon. Cartells et trusts" [Kartelle und Truste]. Paris 1909.Chisholm. Handbook of commercial geography" [Handbuch der

    Handelsgeographie]. London 1911.Eckert. Grundri der Handelsgeographie". 2 Bnde. Leipzig 1905.Reichlen. La rivalite franco-allemande en Suisse" [Die franzsisch-

    deutsche Rivalitt in der Schweiz]. 1908 [wahrscheinlich auchin Bern?].

    Raffalovich. Le marche financier" [Der Geldmarkt]. 1911/12((21. Jahrgang)).

    van der Leeuw. Weltfriedenswnsche". 1916. Rotterdam 1915.Commission. INDIAN PLAGK [Die Pest in Indien] (1899-1900)".

    Bd. 4 und 5. Schlu.Avenel. Paysans et ouvriers depuis 700 ans" [Bauern und Arbeiter

    in den letzten 700 Jahren]. Paris 1907.Avenel. Les riches depuis 700 ans" [Die Reichen in den letzten 700

    Jahren]. Paris 1909.Fahre. La concurrence asiatique (et les ouvriers europeens)" [Die

    asiatische Konkurrenz (und die europischen Arbeiter)]. Paris,Nfmes 1896.

    Langhard. Die anarchistische Bewegungin der Schweiz". Berlin 1903.

  • 28 W. I. Lenin

    Aus der neuesten Literatur:Ergang. Die Ausschaltung des Arbeiters durch die Maschine".

    TECHNIK UND WIRTSCHAFT". Jahrgang 4, Heft 10.Kmmerer. Entwicklungslinien der Technik". IBIDEM. Jahrgang 3.+

    Schriften des Vereins fr Sozialpolitik". Bd. 132.Gruntzel. Der Sieg des Industrialismus". 1911.Rathenau: siehe S. 32*.Ergang. Untersuchungen zum Maschinenproblem in der Volkswirt-

    schaftslehre". 1911.Mannstaedt. Die kapitalistische Anwendung der Maschinerie". 1905.A. Riedler. ber die geschichtliche und zuknftige Bedeutung der

    Technik". Berlin 1910.Oechelhaeuser. Technische Arbeit einst und jetzt". Berlin 1906.E. Reyer. Kraft. konomische, technische etc. Studien ber die

    Machtentfaltung der Staaten". Leipzig 1908.Neuhaus. Technische Erfordernisse fr Massenfabrikation".

    TECHNIK UND TZIRTSCHAFT". 1910 (3. Jahrgang).M. Gras. Du machinisme" [ber das Maschinenwesen]. Paris 1911.Miethe. Technik im 20. Jahrhundert". 1911/12.F. Matare. Arbeitsmittel: Maschine etc.". 1913.Levasseur. Comparaison du travail la main et du travail la ma-

    chine" [Vergleich zwischen Handarbeit und Maschinenarbeit].1900.

    STILLICH. GELD- UND BANKWESEN"

    38) Dr. Oskar Sllich. Geld- und Bankwesen". Berlin 1907.Sehr populr geschrieben.

    _,. _, Hl S. 95 Bankier Julius Hucke: Das Geldpro-Idiot, Bankier, , , , ,. i -o ic * a \ inno

    -. , i k l e m u n d die soziale Frage (5. Aufl.). 1903.gegen GeldS. 143: Es gibt kein Bankgeschft, welches so groe Gewinne mit

    sich brchte wie das Emissionsgeschft. Das bei der Emission ge-forderte Aufgeld ist derartig hoch wie sonst nirgends . . . Das Aufgeld

    * Siehe den vorliegenden Band, S. 46. Die Red.

  • Heft a" Stillich. Geld- und Bankwesen" 29

    bei der Emission von Industrieaktien, das durch die Kosten der Emis-sion sowie durch die zu erwartende hhere Verzinsung zu rechtferti-gen versucht wird, in der Hauptsache sich aber als konomisch nichtverdienter Gewinn darstellt, betrug nach den Zusammenstellungendes ,Deutschen konomist' im Durchschnitt der Jahre:

    1895-38,6%1896 - 36,11897-66,71898-67,71899-66,91900 - 55,2%

    idem vollstndigerSombart. Die deutscheVolkswirtschaft im 19.Jahrhundert" (2. Aufl.,1909), 3.526, Anlage 8

    NB

    In dem Jahrzehnt von 1891 bis 1900 sind an deutschen In-dustriewerten allein ber eine Milliarde Agio ,verdient' worden."

    S. 138: Sanierungen" . . . Die Aktien werdenzusammengelegt und der Nominalbetrag herab-gesetzt. Ein klassisches Beispiel fr solche Reduk-tionen des Aktienkapitals bietet die DortmunderUnion, eine Grndung der Diskontogesellschaft. Ichhabe die finanzielle Geschichte des unglcklichenKindes dieser Bank in dem ersten Bande meiner,Nationalkonomischen Forschungen auf dem Ge- NBbiete der groindustriellen Unternehmung: Eisen-und Stahlindustrie', Leipzig 1904, eingehend behan-delt. Im Laufe von 30 Jahren verschwanden aus den gutesBchern dieser Gesellschaft durch eine Kette von BeispielZusammenlegungen mehr als 73 Millionen Mark.Heute hat der ursprngliche Aktionr dieser Gesell-schaft nur noch 5 Prozent des Nominalwertes seinerUnionaktien in der Hand."!! (138.)*

    Kontokorrent als Mittel, Einflu auf die Indu-strie zu nehmen.

    Wie gro dabei der Einflu der Banken auf ihreKontokorrentverbindungen ist, beweist z. B. folgen-

    NB

    (41

    * Siehe W. I. Lenin, Werke, Bd. 22, S. 239. Die Red.

  • 30 W. I. Lenin

    gutesBeispiel!

    42)

    IM

    gutesBeispiel

    NB

    der, der Kuxenzeitung entnommener Brief, den dieDresdner Bank am 19. November 1901 an den Vor-stand des Nordwestmitteldeutschen Zementsyndi-kats schrieb. Darin heit es: ,Nach der im Reichs-anzeiger vom 18. er. verffentlichten Bekanntma-chung Ihrer Gesellschaft mssen wir mit der Mg-lichkeit rechnen, da in der am 30. des Monats statt-findenden Generalversammlung Beschlsse gefatwerden, die geeignet sein knnen, Vernderungenuns nicht genehmer Art in Ihrem Geschftsbetriebherbeizufhren. Aus diesem Grunde mssen wir zuunserem lebhaften Bedauern den Ihnen eingerum-ten Kredit hiermit zurckziehen, bitten demgem,Dispositionen auf uns zu unterlassen, und ersuchenSie gleichzeitig hflichst, unser Guthaben sptestensbis Ende dieses Monats zurckzuzahlen. "Wenn indesin der angegebenen Generalversammlung nichts be-schlossen wird, was uns nicht genehm ist, und wir indieser Beziehung durch uns konvenierende Garan-tien auch fr die Zukunft geschtzt sind, so erklrenwir uns gern bereit, wegen Gewhrung eines neuenKredits mit Ihnen in Verhandlung zu treten.'"(146/47.)*

    . . . In unseren groen Banken ist eine Anzahl vonBeamten ttig, die tagaus, tagein nichts anderes zutun haben, als Kontokorrentzinsen zu berechnen.Darin erlangen sie mit der Zeit eine groe Virtuosi-tt . . . Sie sind ein Exempel dafr, wie das Kapitaldie Persnlichkeit zertritt und den einzelnen zur Ma-schine macht" (148) . . .

    ,Jede Bank ist eine Brse'-ist ein Ausspruch,der einen um so greren Grad von "Wahrheit ent-hlt, je grer die Bank ist und je mehr die Konzen-tration im Bankgewerbe Fortschritte macht." (169.)**

    * Siehe W. I. Lenin, Werke, Bd. 22, S. 227. Die Red.* Ebenda, S. 222. Die Red.

  • Heft a" Liefmann. Kartelle und Trusts" 31

    haha!!(vgl-

    K. Kautsky)

    Durch die Tochterbanken -wollten die Pereires"(die Grnder des Credit Mobilier") die verschie-denen Vlker finanziell umstricken und auf dieseWeise den Weltfrieden frdern" (180) . . .

    Operationsgebiete" fr das Bankkapital"70er Jahre - Eisenbahnen in Deutschland (Ende der 70er Jahre

    verstaatlicht)80er Jahre - die schwere Industrie Rheinland-Westfalens90er Jahre .EZe/ctrizittsindustrie (und Maschinenbau).1906 schlssen die vier Berliner D-Banken

    (Deutsche Bank, Diskontogesellschaft, Dresdnerund Darmstdter Bank) einen Vertrag, wonach siesich untereinander verpflichten, keinen Beamten zuengagieren, der sich bei einem dieser Institute in un-gekndigter Stellung befindet!" (203.) Die Opposi-tion der Bankbeamten bewirkte, da dieser Vertragstark (??) modifiziert" (??) wurde ((in welcher Hin-sicht? wie????)).

    Ende

    Verhltniszu den

    Angestellten

    NB: H. Withers. Geld und Kredit in England". 1911.PhilippovichSombartGrundri der Sozialkonomik" (Bcher, Schulze-Gaevernitz

    und viele andere).

    (38

    LIEFMANN. KARTELLE UND TRUSTS"

    Prof. Dr. R. Liefmann. Kartelle und Trusts und die Weiterbildung (39der volkswirtschaftlichen Organisation". 2. Aufl., Stuttgart 1910.Bibliothek der Rechts- und Staatskunde.

    4 Lenin, 'Werke, Bd. 39

  • 32 W. I. Lenin

    Populr geschriebenes Buch, daseinen guten berblick ber das Ma-terial vermittelt. Standpunkt - dereines bornierten, zufriedenen undselbstzufriedenen Apologeten derBourgeoisie.

    Tatsachen nicht bel zusammengestellt, aber natrlich apologetisch.NB: S. 160/61:

    Ohne (???) monopolistischen Charakter sind inDeutschland Fusionen in sehr groer Zahl zustande ge-kommen Ein typisches Beispiel statt vieler ausder lteren Zeit bietet die Pulverindustrie. Schon in den70er Jahren schlssen sich 19 Pulverfabriken durch Fu-sion zu einer Aktiengesellschaft zusammen. Diese fusio-nierte sich dann wieder 1890 mit ihrer grten Konkur-rentin zur Aktiengesellschaft: Vereinigte Kln-Rott-weiler Pulverfabriken. Diese groe Gesellschaft schloalsdann Kartelle nicht nur mit anderen Pulverfabriken,sondern auch mit dem schon erwhnten Trust der Dyna-mitfabriken. So entstand eine ganz moderne enge Ver-bindung aller Sprengstoff herstellenden Unternehmun-gen, die alsdann mit den hnlich organisierten franzsi-schen und amerikanischen Sprengstoffabriken sozusagendie ganze Welt unter sich verteilten." (S. 161.)*

    Zahl der industriellen Kartelle in Deutschland - (1905) 38540) (in Wirklichkeit mehr: S. 25).**

    Auf-teilung

    derWelt

    NB H Riesser (S.137) fhrt diese Statistik an und fgt hinzu:an diesen Kartellen sind ,unmittelbar' etwa 12 000 Betriebe be-teiligt". Riesser. Die deutschen Grobanken und ihre Konzentra-tion". 3. Aufl., Jena 1910.

    * Siehe W. I. Lenin, "Werke, Bd. 22, S. 256. Die Red.** Ebenda, S. 206. Die Red.

  • Heft g" . Aus Grundri der Sozialkonomik" 33

    Die Zahl der internationalen Kartelle (an denen Deutschland^ be-teiligt ist) etwa 100 (S. 30: 1897 etwa 40).*

    Kaliindustrie.Erstes Kartell 1879: 4 BetriebeDie Preise steigen 1898: 10 BetriebeDas Kalifieber": 1901 - 21 Betriebe

    1909-52(Manche zusammengebrochen".)

    Stahltrust in Amerika (1908: 165 211 Arbeiter) 1907 - 210 180 Ar-beiter (161 Mffl. $ Lhne), 170 Mill. $ Reingewinn, 1100 Mill. $ Ka-pital. (S. 124.)

    Das grte Unternehmen der deutschen Montanindustrie, die Gel-senkirchner BergwerksgeseDschaft, beschftigte 1908 1705 Ange-stellte + 44 343 Arbeiter (70,5 Mill. Mark Lohn).

    (S. 135). Schwab grndete 1902 (17. VI. 1902) die ShipbuildingCompany [Schiffbaugesellschaft], Kapital 70,9 Mill. Dollar - davon20 Mill. bei Schwab. Danach brach diese Gesellschaft zusammen,das Publikum war ausgeplndert!

    (173 u. a.) Verflechtung", Beteiligung" (passim), Beseitigungder Isoliertheit" (S. 155) - das sind die Wrtchen", mit denenLiefmann den Marxschen Begriff Vergesellschaftung"6 umgeht(und verwirrt).

    ((Ende der Auszge aus Liefmann))

    AUS GRUNDRISS DER SOZIALKONOMIK"

    Grundri der Sozialkonomik", von S. Altmann . . . K. B- (43eher und vielen anderen.V. Abteilung, II. Teil: Bankwesen" (Schulze-Gaevernitz und

    Jaffe). Tbingen 1915.I. Schxdze-Gaevernitz. Die deutsche Kreditbank" (1-190).II. Edgar Jaffi. Das englisch-amerikanische und das franzsische

    Bankwesen" (191-231).* Ebenda, S. 256. Die Red.

    4

  • 34 W. I. Lenin

    (In der Art eines Lehrbuchs, nach Paragraphen, offenbar grten-teils Geschwtz und Systematik".)

    Enthlt auch Interessantes. Vllig vomGeist des Imperialismus" durchdrungen.

    S. 53:1914 hatten 8 Berliner GrobankenAktienkapital 1245 Mill. M

    davon Deutsche BankDiskonto-GesellschaftDresdner Bank

    250300200

    Reserven

    fremde Gelder.

    43216775328

    (Gesamtkapital") 7005

    S. 140: Gewerbeklasse: Geld- und Kredithandel".1882 1907

    Betriebe 5879beschftigte Personen 21633

    (davon Frauen) 2441907 gab es 3 Betriebe mit mehr alsDeutsche Bank 1912Dresdner Bank

    139716627530891000 Angestellten61374638

    vgl. S. 11: 1907 gab es in Deutschland 14 000 Bankbetriebe",darunter 4000 Nebenbetriebe

    S. 145: .. .Die Grobanken sind das wichtigste Mittel der wirt-schaftlichen Vereinheitlichung des Deutschen Reichs geworden" . . .

    Ist die letzte Leitung der deutschen Bankweltein einem Dutzend von Mnnern anvertraut, so ist

    Dutzend deren Ttigkeit schon heute fr das Volkswohl be-Mnner" deutsamer als die der meisten Staatsnnister."

    (145/46.)**~~Siehe "W. I. Lenin, Werke, Bd. 22, S. 308. Die Red.

  • Heft a" Aus Grundri der Sozialkonomik" 35

    Ist dies jedoch der Fall, so verlangt das Interesseunseres nationalen Seins die Ausbildung eines neuengeistigen Typus von Bankenherrschern, deren ab-straktes (haha!) Gewinnstreben von nationalpoliti-schen und dainitvoZAswirtschaftlichen Wertgedankendurchtrnkt is t . . .

    Denken wir uns die aufgewiesenen Entwicklungs-tendenzen bis zum letzten erreicht: das Geldkapitalder Nation in den Banken vereinigt, diese selbst kar-tellmig verbunden, das Anlagekapital der Nationin Effektenform gegossen. Dann verwirklicht sich dasgeniale "Wort St.-Simons: ,Die heutige Anarchie in derProduktion, die der Tatsache entspringt, da sich diekonomischen Beziehungen ohne einheitliche Rege-lung abwickeln, mu einer Organisation der Produk-tion weichen. Es werden nicht mehr isolierte Unter-nehmer sein, die unabhngig voneinander, ohneKenntnis der konomischen Bedrfnisse des Men-schen, die Produktionsgestaltung bewirken, sonderndiese wird einer sozialen Institution zufallen. Einezentrale Verwaltungsbehrde, die von erhhtemStandpunkt aus das weite Gebiet der sozialen ko-nomie zu berblicken vermag, wird diese in einer derGesamtheit dienlichen Weise regulieren und die Pro-duktionsmittel den geeigneten Hnden berweisen,namentlich wird sie fr eine stndige Harmonie zwi-schen Produktion und Konsumtion sorgen. Es gibtInstitutionen, die eine gewisse Organisation der wirt-schaftlichen Arbeit in ihren Aufgabenkreis einbe-zogen haben: die Banken.1 Noch sind wir von der Ver-wirklichung dieses Wortes entfernt, aber wir befindenuns auf dem Wege zu seiner Verwirklichung Marxis-mus anders, und doch nur in der Form anders, alsMarx sich ihn dachte!" (146.)*

    haha!!

    (44

    Saint-Simon

    auchMarxis-mus !!!

    * Ebenda, S. 309. Die Red.

  • 36 W. I. Lenin

    GutesBeispiel!(neidisch)4 und 30

    Freilich, Anlagen wie die, welche England z. B.im Suezkanal auf Grund politischer Machtstellungvornahm - die Aktien wurden 1876 fr 4 Millionen gekauft und sind heute 3 0 Millionen wert , sindDeutschland bisher versagt geblieben . . . " (159/60.)

    S. 164 wird I.1. Lewin zitiert. Deutsche Kapitalien in Ruland".St. Petersburg 1914.

    Die volkswirtschaftliche Funktion des Bank-NB wesens ist die vielbesprochene Verwaltung des

    Volksvermgens" (Verweis auf einen Artikel vonLansburgh in der Bank" vom Jahre 1908). Je mehrdie Kreditwirtschaft heute durchdringt, um so gr-

    45) er wird jener Bruchteil des Gesamtkapitals, welcherdem von der Bank erkorenen Unternehmer zustrmt.Banken ziehen nunmehr die Kanle, durch welchenicht nur die alljhrlichen Ersparnisse, sondern auch,die (in steter Erneuerung befindlichen) Erbbestndedes Kapitals dahinflieen. Man gedenke zunchst derungeheuren Steigerung der ,fremden Gelder'. In

    NB Deutschland beliefen sie sich Ende 1891 bei unserenAktienbanken auf 1280 Millionen M, Ende 1906 auf

    10 Md. 6305 Millionen, heute schtzungsweise auf gegen5 Md. 10 Milliarden, Ende 1913 bei den 9 Berliner Gro-

    banken allein auf 5,1 Milliarden M.* Aber danebensind die Banken Durchgangsstellen der noch gre-ren Kapitalbewegungen im Effektengeschft. - Jeneknnen auch beim besten Willen irren; sie knnendamit Milliarden in falsche Richtung drngen undunter Umstnden verspielen. Heute sind einige we-nige Grobanken in der Lage, die Richtung unsererwirtschaftlichen Entwicklung mehr oder minder zubestimmen. Ihre Verantwortlichkeit wird damit voneiner privatwirtschaftlichen gegenber den Aktion-ren zu einer volkswirtschaftlichen gegenber der

    NB

    * Siehe W. I. Leuin, "Werke, Bd. 22, S. 215. Die Red.

  • Heft a" Aus Grundri der Sozialkonomik" 37

    staatlichen Gesamtheit. Tatschlich drngten sie dieKapitalien in die Richtung von Handel und Industrie,vor allem in die Riesenunternehmungen der schwerenIndustrie, daneben in den Grund und Boden einstin das Rittergut, heute in das grostdtische Miet-haus. Daher der jhe Aufschwung der deutschenEisenindustrie, welche nur hinter Amerika zurck-steht, und der deutschen Grostadt, die sogar ame-rikanische Vorbilder einholt" (S. 12) . . .

    NB

    S. 27: Ende 1908 fremde Gelder (Kreditoren undDepositen): bei Kreditbanken S% Md. Mark, beiSparkassen 15 Md. Mark, bei Kreditgenossenschaf-ten 3 Md. Mark. 2 = 26% Md. Mark."

    NB

    Die Privatbanken' nehmen an Zahl zu (1892:2180; 1902: 2564; 1912 auf 3500 geschtzt), an Be-deutung ab." (S. 16.)

    NB

    berall (passim) bei Schulze-Gaevernitz der Ton des frohlocken-den deutschen Imperialismus, des triumphierendenSchweinehunds!!!!

    S. 35:1870 - 31 Banken mit 376 Mill. Mark Kapital1872 -139 1112

    |] (1873)- 73 432 infolge der Kriseliquidiert

    (46Kenn-zeichen

    der Krise!!

    Giro- und Abrechnungsverkehr der Reichsbank(in Md. Mark)

    1891 1901 1913

    98,7 196,6 452,8davon Barzahlungsverkehr

    24,3 (= 24,7%) 29,7 (= 15,1%) 43,4 ( = 9,6%)

    NB

    . . . 1909 wurden von der Bank von Frankreich7,5 Mill. Stck Wechsel unter 100 frs. diskontiert,dagegen von der deutschen Reichsbank nur 700000Stck unter 100 M." (S. 54.)

  • 38 W. I. Lenin

    Demokratisierung" des Bankwesens!!' Vgl. -Aktien in Englandund minimnm 1000 M in Deutschland (S. 111)*. DurchschnittlicherBetrag eines diskontierten Wechsels in Deutschland = 2066 M(Reichsbank); in Frankreich 683 frs. (Bank von Frankreich).

    G-. von Siemens erklrte im Reichstag am 7. JuniNB 1900 die -Aktie fr die Grundlage des britischen

    Imperialismus." (S. 110.)**11 Der englische Industriestaat ruht weniger auf Kre-|| dit als der deutsche, mehr auf Eigenkapital." (55.)

    England als internationaler Zahlungsvermittler soll noch heutean 80 Mill. M Akzeptprovision das Jahr verdienen. Angeblich wirdaus dem berseeischen Handel Europas fr 6 Milliarden M jhrlichauf England gezogen." (83.)

    S.100: Unter der berschrift: Brsenherrschaft der Banken?"- das sei vielleicht zuviel gesagt, aber ihr" (der Banken) Einfluist weitreichend" . . .

    Hatte einst in den siebziger Jahren eine jugend-lich ausschweifende Brse die IndustrialisierungDeutschlands eingeleitet, indem sie die Spielchanceder Aktie ausnutzte, so knnen heute Banken undIndustrie ,allein reiten'. Die Brsenherrschaft unse-rer Grobanken, welche an das Reportgeschft - abernicht an dieses allein-anknpft, ist nichts als einAus-

    voll orga- druck des voll organisierten deutschen Industrie-nisiert"8 Staates. Wird damit das Gebiet der automatisch

    wirkenden Wirtschaftsgesetze beschnitten und dasGebiet bewuter Regelung durch die Banken auer-ordentlich erweitert, so wchst damit die volkswirt-schaftliche Verantwortung weniger leitender Kpfeins ungemessene." (101.)***

    * Siehe W. I. Lenin, Werke, Bd. 22, S. 232. Die Red.** Ebenda. Die Red.

    *** Ebenda, S. 222. Die Red.

  • Heft et" Aus Grundri der Sozialkonomik." 39

    (Zitiert) A. Lwenstein. Geschichte des wrt-tembergischen Kreditbankwesens und seiner Be-ziehungen zur Groindustrie"... Archiv frSozialwissenschaft". Ergnzungsheft 5. Tbingen1912.

    NB

    Emissionen (S. 104):

    Deutschland mit KolonienEngland Frankreich

    Inlndische Werte

    1909

    3,21,91,4

    1910

    2,53,10,7

    1. _Ausianoiscne

    "Werte1909

    Deutschland mit Kolonien 0,3England Frankreich

    1,82,0

    1910

    0,52,33,8

    1911

    0,52,03,1

    1911

    2,21,80,6

    MeineBerechnung2

    7,9 :6,8 :2,7 :

    3 =3 = 2,63 = 2,33 = 0,9

    Meine Berechnung2 : 3

    1,3:3 =6,1:3 =8,9:3 =

    Emissionen in Deutschland (nach dem

    [1886-1890][1891-1895][1896-1900][1901-1905][1906-1910]

    ffentlicherKredit

    / Staatsanleihen^[ u. Kommunal- ]\ anleihen /

    1,81,81,73,36,0

    = 0,4= 2,0= 2,9

    2 23,0 Md. M4,33,8

    Surswert)Milliarden Mark

    Boden-kredit

    (Pfand-briefe)1,22,21,92,32,6

    industri-eller undkommer-

    ziellerKredit

    1,30,84,32,64,8

    Inlands-werte

    berhaupt

    4,34,88,28,3

    12,6

    ,?99 5

    Auslands-werte

    berhaupt

    2,31,52,42,11,5

    Der Verfasser zieht die Schlufolgerung:Die Emissionsstatistik offenbart die staatssozialistische und in-

    dustrialistische Frbung der deutschen Volkswirtschaft auf das deut-lichste." (104.)

    In Deutschland sei das preuische Eisenbahnsystem" das grteErwerbsunternehmen der Welt" (104).. .

    (47

  • 40 W. I. Lenin

    Aktiengesellschaften in Preuen im Jahre 1911:

    15,7- 8,8

    6,9 Md.

    - 'S -s

    114 &890

    (ia Mill. Mark)Eingezahltes Kapital Jahresgewinn

    ^- -M

    8821 15696 177,9 952 10,8% 6,1% 177,9%

    . . . verweisen die Anhnger der Kleinaktie vorallem darauf, da sie den Arbeitern Mitbeteiligungah der Industrie ermgliche - eine sozialpolitisch er-

    NB wnschte Verflechtung des Arbeiters mit dem Un-ternehmerinteresse, Gewinnbeteiligung in modernerForm" (S. 110/11) - (betr. -Aktie).

    PhrasenundHeu-

    chelei !!

    48)

    Im Abschnitt ber Effektenspekulation" (S.lllff.)tut der Lump Schulze-Gaevernitz, statt die Banken-spekulation zu entlarven ((vgl. Die Bank", Esch-wege u. a.)), die Sache mit Phrasen ab: "Wrden un-sere Banken Spekulationsgesellschaften werden, sowre . . ." das . . . der Verfall der deutschen Volks-wirtschaft" (112) . . . ((Wrden")) . . . die Rettungliege in der Korrektheit" unserer Geschftswelt",und man verbiete unseren Bankbeamten, durchfremde Banken zu spekulieren (freilich sei das ingroen Stdten leicht zu umgehen!!)... und dieBankdirektoren? Sind sie doch die Wissenden"!!Hier sei durch die Gesetzgebung nichts zu machen,notwendig sei die Verstrkung des kaufmnnischenEhr- und Standesgefhls" (113) . . .

    Die 9 Berliner Grobanken mit den ihnen an-gegliederten Instituten verwalteten Ende 1909:11276 Mill. M, damit rund 83% des gesamten deut-schen Bankkapitals. Die ,Deutsche Bank', welchemit ihren Konzernbanken an 3 Milliarden M ver-waltet, ist neben dem preuischen Eisenbahnfiskus

    9 Banken83% desgesamten

    Kapitals!!

  • Heft a" Aus Grundri der Sozialkonomik" 41

    die grte dabei hchst dezentralisierte Kapital-zusammenfassung der alten Welt" (137) . . .*

    Abmachungen der Banken untereinander: DieDarmstdter Bank wollte mit der Stadt Berlin einenVertrag zur Verwertung" des Tempelhofer Feldesabschlieen, wobei sie 10% vom Gewinn bot. Spter,nachdem die Deutsche Bank" dieses Geschft ab-geschlossen hatte, tauchte in ihrem Konsortium dieDarmstdter Bank auf!! (S. 139) . . . DerartigeBankkonsortien neigen zu Preiskonventionen" . . .

    Immerhin gehen die ,allgemeinen Abmachun-gen', welche im Sommer 1913 zum Abschlu kamen,60 weit, da nach ihrer Durchfhrung von einerfreien Konkurrenz im Bankgewerbe kaum mehr dieRede sein kann" . . . (139) . . .

    zum

    Banken-kartell

    (1913)

    Bei der Diskontogesellschaft ist z. B. ein Stabvon 25 Herren ununterbrochen ttig behufs rechne-rischer und formeller Prfung." (143.)

    Erhebliche Vorarbeit leistet dem Grobetriebegerade auch des Bankwesens das preuisch-deutscheHeerwesen, welches zu disziplinierter Massenarbeiterzieht. Wenn es nicht schon aus politischen Grn-den unentbehrlich wre, so mte es als Vorschuledes kapitalistischen Grobetriebes und zur Steige-rung der wirtschaftlichen Intensitt eingefhrt wer-den" (144/45)...

    Vor 30 Jahren verrichteten frei konkurrierendeUnternehmer 9/10 derjenigen wirtschaftlichen Arbeit,welche nicht als Handfertigkeit dem ,Arbeiter' zufiel.Heute leisten Beamte 9/10 jener wirtschaftlichen Kopf-arbeit. Das Bankwesen steht an der Spitze dieserEntwicklung. (151.)** In seinen Riesenbetrieben ist

    25 PersonenPrfung . . .

    Banken undHeerwesen!!

    NBNB

    NB

    * Siehe W. I. Lenin, "Werke, Bd. 22, S. 215. Die Red.** Ebenda, S. 223. Die Red.

  • 42 W. I. Lenin

    NB

    2)

    der Beamte alles, selbst der Direktor ,Diener' des In-stituts" . . .

    . . . Die Frankfurter Zeitung" (vom 2. V. 1914)begleitete die Verschmelzung von Diskonto undSchaaffhausen mit folgenden Worten:

    Mit der fortschreitenden Konzentrationsbewe-gung engt sich der Kreis, an den man mit den groenKreditansprchen herantreten kann, stndig ein, soda die Abhngigkeit der Groindustrie von einigenwenigen Bankkonzernen zunimmt. Bei den innerenZusammenhngen zwischen Industrie und Finanzwird die Bewegungsfreiheit der auf Bankkapital an-gewiesenen Industriegesellschaften eingeschrnkt.Deshalb begleitet die Groindustrie die zunehmendeVertrustung der Banken mit gemischten Gefhlen;zeigen sich doch schon mehrfach Anstze zu gewis-sen Abmachungen zwischen den einzelnen Gro-bankkonzernen, die auf eine Beschrnkung des Wett-bewerbs hinauslaufen." (S. 155.)*

    154/55: die Frage, wer von wem mehr abhngig ist, die Bankenvon der Industrie oder umgekehrt. . .

    Wiewiorowski. Der Einflu der deutschen Bankenkonzentration aufKrisenerscheinungen" (Freiburger Dissertation). Berlin 1911.

    Voelcker. Vereinigungsformen und Interessenbetei-NB ligungen in der deutschen Groindustrie". Leipzig

    1909 ((Schmollers Jahrbuch", Bd. 33, Heft 4)).X. Kapitel. Die Auslandsanlage".Damit unsere Banken die ihnen zustrmenden

    NB Kapitalien in das auslndische Anlagegebiet hinber-leiten, bedarf es bestimmter privatwirtschaftlicherVoraussetzungen auf Seiten der Kundschaft. An der

    NB Spitze steht das Bedrfnis nach hherer Verzinsung,als sie die inlndische Anlage mit wachsendem Kapital-reichtum und sinkendem Landeszinsfu aufweist...JS[B

    Siehe W. I. Lenin, "Werke, Bd. 22, S. 223/224. Die Red.

  • Heft et" Aus Grundri der Sozialkonomik" 43

    NB

    703520

    charak-teristisch!!!

    . . . Die Banken erstreben dabei in erster LinieEmissionsgewinne, welche gegenber dem kapital-armen, rohstoffreichen Auslande hher zu sein pflegenals im Inlande" (158). . .

    NB [vgl. oben, S. 44, Zitat: aus S. 159/60*] NBEine ziffernmige Schtzung der auswrtigen

    Kapitalanlagen ergibt fr England 70 Milliarden,fr Frankreich 35 Milliarden (1910), dagegen frDeutschland 1913 kaum 20 Milliarden M." (160.)

    Schulze-Gaevernitz fhrt Tatsachen an zur Bekrftigung der Ex-portklauseln" und der Vorteile, die Auslandsanlagen der Industriebringen, und sagt u. a., da auch Frankreich daraus Nutzen ziehe:

    Der franzsische Rentnerstaat erlebt so eine in-dustrielle Nachblte" - die Einfhrung der Trken-anleihe 1910 wurde in Frankreich von der Klauselabhngig gemacht, da die Trkei von keinem Staatemehr bestelle als von Frankreich . . . (S. 163.)

    Heute ist Deutschland der typische ,Auslands-unternehmer', whrend Frankreich und allgemachauch England zum Rentner verknchern. . . . Trgtdie Welt heute ein angelschsisches Gesicht, so sindunsere Banken daran, durch Eisenbahnen, Berg-werke, Plantagen, Kanle, Bewsserungsanlagenusw. diesem Antlitz die Zge deutschen Geistes ein-zuzeichnen" (164) . . .

    (NB: S. 1, Anmerkung: Vor dem Kriege fertiggestellt".)In Kapitel X.C. Politische Beurteilung der Auslandsanlage".Kapitalausfuhr ist ein Mittel fr Zwecke der aus-

    wrtigen Politik und in ihren Erfolgen zugleich vonder auswrtigen Politik abhngig.

    a) Die Glubigerstaaten: Frankreich, England,Deutschland. England und Frankreich, die beidengroen Glubigermchte der Welt, sind politischeBanker. Staat und Bankwelt stehen hier einen Mann.

    * Siehe den vorliegenden Band, S. 36. Die Red.

    NB

    NB

  • 44 W. I. Lenin

    So die franzsische Regierung und der Credit Lyon-nais. So die Freundschaft Eduards VII. mit SirE. Cassel. In der Hoffnung auf das groe Los im poli-tischen Glcksspiel setzte Frankreich Milliarden aufdie eine russische Karte. Als der Geldnehmer Frank-reichs -war Ruland sogar in der Lage, im fernenOsten - China, Persien - als politischer Geldgeberaufzutreten. Als Geldgeber kettete Frankreich Spa-nien und Italien an sich, welche in Algeciras Klienten-dienste leisteten. Frankreich war bereit, einem Mini-sterium Kossuth Anleihen zu gewhren, die es demGrafen Kuehn verweigerte: ,Das Aufgeld wre derDreibund gewesen.' Als politischer Geldgeber hatEngland das britische Weltreich neu zusammen-geschweit, ohne den Druck auf den Kurs der eigenenKonsols zu scheuen. Die Mndelsicherheit, welcheden kolonialen Staatsanleihen im Mutterlande zu-erkannt wurde, hat bewirkt, da z. B. ein halb-erschlossenes Neuland wie Natal billigeren Kreditgeniet als das altgefestigte, hochsolide Preuen mitseinem riesigen Eisenbahnen- und Domnenverm-gen. Dieser Kreditnexus ist ein ,Band des Interesses',strker vielleicht, als es der Chamberlainsche Vor-zugszoll je gewesen wre. ber den Reichszusammen-hang hinaus hlt der britische Glubiger Japan inpolitischer Gefolgschaft, Argentinien in kolonialerAbhngigkeit,Portugal inunverhllter Schuldknecht-schaft. Die goldbetreten Gouverneure des portu-giesischen Afrika sind Puppen am britischen Drahte"(165) . . .

    31) . . . Die Gesamtsumme" (der deutschen Kapitalienin Ruland) wird auf 3 Milliarden geschtzt. DieVorliebe unserer Banken fr diesen grten aller

    I Schuldner der Weltgeschichte ist verstndlich, wennman die hohen Bankgewinne gerade an russischenWerten bedenkt." (166.)

  • Heft a" Aus Grundri der Sozialkonomik"' 45

    Zweifellos knnen die kolonial noch unvergebenenLnder der Halbkultur in ihrem. Streben nach politi-scher und wirtschaftlicher Selbstndigkeit durchkeine europische Macht so selbstlos gefrdert wer-den als durch Deutschland. China, Trkei, Persienwissen, da Deutschland keine Territorialansprcheerhebt." (167.)

    . . . Freiheitswidrige Zustnde im Innern verhin-dern auch die Vertiefung des weltpolitischen Gedan-kens in der Volksseele. Wie weit entfernt sind wir vondem ,imperium et libertas'*, dem, der Angelsachse vonCromwell bis zu Rhodes seine grten Erfolge ver-dankte!" (168.)

    Perle!!!

    Perle!!

    Imperia-lismus u.Demo-kratie9Perle!

    (und NB)

    raffiniertere, gerissenere Bestechung breiter Schichten des Klein-brgertums und der obersten Schichten des Proletariats

    - berall trafen die deutschen Auslandsbankenauf die Konkurrenz der alteingesessenen englischen,foreign banks', die ihnen heute noch an Geschfts-umfang und Aktienkapital weit berlegen sind" . . .(173) . . .

    . . . Um so nchterner wollen wir die Tatsachefeststellen, da wir die Sptgekommenen sind. Imdeutschen Auslandsbankwesen handelt es sich umdie vielversprechenden Schritte eines tatenfrohenJnglings, dem der grere Teil der Welt vom glck-lichen Besitzer versperrt ist. Im britischen Welt-reiche, vom franzsischen und russischen gar nichtzu reden, findet sich kaum eine deutsche Banknieder-lassung, und doch wurde behauptet, da der Britezugunsten aller die Welt verwalte. Die Zukunft desdeutschen Auslandsbankwe