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Leopard, Schneeleopard Panthera unica Leise und fast unsichtbar streift der Schneeleopard durch die Bergwelt des Himalaya: Mit seinem grauweißen Fell und den dunklen Punkten ist er hervorragend getarnt. Aussehen Schneeleoparden sind Raubtiere und gehören zur Familie der Katzen und dort zu den Großkatzen. Auf den ersten Blick könnte man sie mit den Leoparden Afrikas verwechseln: Beide tragen ein schwarz gepunktetes Fell. Doch ein zweiter Blick zeigt, dass Schneeleoparden anders sind: Ihr Fell ist länger und hellgrau bis weiß gefärbt. Zweimal im Jahr wechseln die Tiere ihr Fell. Das Sommerfell ist weniger dicht und kürzer als der dicke Winterpelz. Beim Winterfell ist die Fellzeichnung heller, so sind die Raubtiere in der weißen Schneelandschaft noch besser getarnt und kaum zu sehen. In ihrer Heimat werden sie deshalb auch - Phantome der Berge - genannt. Schneeleoparden wirken mit ihrem dichten Fell sehr wuchtig, sie sind aber kleiner als ihre afrikanischen Verwandten. Vom Kopf bis zum Po messen sie 80 bis 130 Zentimeter, dazu kommt der 80 bis 100 Zentimeter lange Schwanz. Ihre Schulterhöhe beträgt etwa 60 Zentimeter. Die Männchen wiegen im Durchschnitt zwischen 45 und 55 Kilogramm, sehr große Exemplare auch 75 Kilogramm. Die Weibchen bringen nur 35 bis 40 Kilogramm auf die Waage. Der sehr lange Schwanz ist dicht behaart. Beim Springen setzen ihn die Tiere als Steuerruder ein. Der Kopf ist relativ klein, die Schnauze kurz. Die Pfoten sind im Verhältnis zum Körper sehr groß und an den Sohlen von einem Haarpolster bedeckt. Diese Polster wirken wie Schneeschuhe: Sie vergrößern die Oberfläche der Pfoten, sodass das Gewicht besser verteilt wird und die Tiere nicht im Schnee einsinken. Außerdem sind die Fußsohlen so gut vor Kälte geschützt. Schneeleoparden zählen wie Löwe, Tiger, Jaguar und Leopard zu den Großkatzen, unterscheiden sich aber in einigen Merkmalen. Anders als diese können Schneeleoparden nicht brüllen. Sie fressen, indem sie sich wie eine Hauskatze hinhocken. Die anderen fressen dagegen im Liegen. Die Schnauze der Schneeleoparden ist viel kürzer und der Schädel höher als bei ihren großen Verwandten. Heimat Schneeleoparden leben in den Hochgebirgen Zentralasiens. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Süden vom Himalaya in Nepal und Indien bis zum russischen Altai- und Sanjangebirge im Norden. Von Ost nach West reicht ihre Heimat vom Hochland Tibets bis zum Pamir und Hindukusch im Westen. Der größte Teil ihrer Heimat liegt in Tibet und China. Leopard, Schneeleopard | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt http://www.olis-wilde-welt.de 1 von 3

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Leopard, Schneeleopard

Panthera unica

Leise und fast unsichtbar streift der Schneeleopard durch die Bergweltdes Himalaya: Mit seinem grauweißen Fell und den dunklen Punktenist er hervorragend getarnt.

AussehenSchneeleoparden sind Raubtiere und gehören zur Familie der Katzen unddort zu den Großkatzen. Auf den ersten Blick könnte man sie mit denLeoparden Afrikas verwechseln: Beide tragen ein schwarz gepunktetesFell. Doch ein zweiter Blick zeigt, dass Schneeleoparden anders sind: IhrFell ist länger und hellgrau bis weiß gefärbt.

Zweimal im Jahr wechseln die Tiere ihr Fell. Das Sommerfell ist wenigerdicht und kürzer als der dicke Winterpelz. Beim Winterfell ist dieFellzeichnung heller, so sind die Raubtiere in der weißen Schneelandschaft noch besser getarnt undkaum zu sehen. In ihrer Heimat werden sie deshalb auch - Phantome der Berge - genannt.

Schneeleoparden wirken mit ihrem dichten Fell sehr wuchtig, sie sind aberkleiner als ihre afrikanischen Verwandten.

Vom Kopf bis zum Po messen sie 80 bis 130 Zentimeter, dazu kommt der80 bis 100 Zentimeter lange Schwanz. Ihre Schulterhöhe beträgt etwa 60Zentimeter.

Die Männchen wiegen im Durchschnitt zwischen 45 und 55 Kilogramm,sehr große Exemplare auch 75 Kilogramm. Die Weibchen bringen nur 35

bis 40 Kilogramm auf die Waage.

Der sehr lange Schwanz ist dicht behaart. Beim Springen setzen ihn dieTiere als Steuerruder ein. Der Kopf ist relativ klein, die Schnauze kurz.

Die Pfoten sind im Verhältnis zum Körper sehr groß und an den Sohlenvon einem Haarpolster bedeckt. Diese Polster wirken wie Schneeschuhe:Sie vergrößern die Oberfläche der Pfoten, sodass das Gewicht besserverteilt wird und die Tiere nicht im Schnee einsinken. Außerdem sind dieFußsohlen so gut vor Kälte geschützt.

Schneeleoparden zählen wie Löwe, Tiger, Jaguar und Leopard zu denGroßkatzen, unterscheiden sich aber in einigen Merkmalen.

Anders als diese können Schneeleoparden nicht brüllen. Sie fressen,indem sie sich wie eine Hauskatze hinhocken. Die anderen fressendagegen im Liegen.

Die Schnauze der Schneeleoparden ist viel kürzer und der Schädel höherals bei ihren großen Verwandten.

HeimatSchneeleoparden leben in den Hochgebirgen Zentralasiens.

Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Süden vom Himalaya in Nepal undIndien bis zum russischen Altai- und Sanjangebirge im Norden.

Von Ost nach West reicht ihre Heimat vom Hochland Tibets bis zum Pamirund Hindukusch im Westen. Der größte Teil ihrer Heimat liegt in Tibet undChina.

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LebensraumSchneeleoparden leben in den Bergregionen bis in 6000 Meter Höhe.

Ihr Lebensraums besteht aus steilen Felsregionen, Gebirgssteppen,Buschland und lichten Nadelwäldern.

Im Sommer leben die Tiere in den Höhenlagen von 4000 bis 6000 Metern,im Winter wandern sie in Regionen in 2000 bis 2500 Metern Höhe hinab.

Rassen und ArtenDie Familie der Katzen besteht aus Groß- und Kleinkatzen. Der Schneeleopard, auch Irbis genannt,gehört zur Gattung der Großkatzen und ist mit dem Leopard, dem Löwen, dem Jaguar und dem Tigerverwandt.

LebenserwartungIn Gefangenschaft werden Schneeleoparden im Durchschnitt 14 Jahre alt, das maximale Alter betrug21 Jahre. Wie lange sie in der freien Wildbahn leben, ist nicht bekannt.

AlltagLange hielt man Schneeleoparden für Nachttiere. Heute weiß man, dasssie auch am Tag und vor allem in der Dämmerung aktiv sind. Sicher ist,dass sie lieber allein umherstreifen und ihre Artgenossen meiden.

Da es in ihrem Lebensraum nur wenige Beutetiere gibt, leben sie zum Teilin sehr großen Revieren. Diese können zwischen 40 und 1000Quadratkilometer messen.

Die Reviere von Männchen und Weibchen können sich überlappen. Häufigbegangene Wege markieren die Schneeleoparden mit Kot, einem Duftsekret und Kratzspuren.

Zum Ruhen ziehen sich Schneeleoparden in geschützte Felshöhlenzurück, in denen sie vor Wind und Kälte geschützt sind.

Schneeleoparden sind perfekt an ein Leben in extremer Kälte angepasst:Ihr Fell ist sehr dicht und besteht zum Teil aus 4000 Haaren proQuadratzentimeter. Im Winter wächst es am Rücken bis zu fünf Zentimeterlang, am Bauch erreicht es bis zu zwölf Zentimeter Länge.

Die Nasenhöhle der Schneeleoparden ist vergrößert, so kann sich die kalte Atemluft bessererwärmen.

Wenn sie schlafen, legen sie ihren dichten Schwanz über die Nase und schützen sie so vor der eisigenKälte.

Freunde und FeindeNatürliche Feinde haben Schneeleoparden kaum, ihr größter Feind ist derMensch.

Obwohl sie geschützt sind, werden sie immer noch wegen ihres Fellsgejagt.

Weil sie sich auch mal an Weidevieh vergreifen, werden sie oft von denViehzüchtern verfolgt.

JagdSchneeleoparden verfolgen ihre Beute nicht über weite Strecken, sondernschleichen sich an die Tiere heran oder sie lauern ihnen auf.

Dann springen sie die Beute mit einem bis zu 16 Meter weiten Satz an -das macht sie zu den Weltmeistern im Weitsprung unter den Säugetieren.

Meist töten sie ihre Opfer mit einem Biss in die Kehle oder den Nacken.

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NachwuchsNur in der Paarungszeit zwischen Januar und März treffen Männchen undWeibchen aufeinander. Dann machen sie mit Paarungsrufen in Formeines lang gezogenen Heulens auf sich aufmerksam.

Die Weibchen bringen etwa alle zwei Jahre nach 94 bis 103 Tagen Tragzeitzwischen April und Juni zwei bis drei Junge zur Welt.

Die Babys werden im Schutz einer Felshöhle geboren, die mit den Haarender Mutter ausgepolstert ist. Die Kleinen sind bei der Geburt dunkelbehaart und blind. Sie wiegen gerade einmal 450 Gramm.

Etwa eine Woche nach der Geburt öffnen sie die Augen. Die Mutter säugtihre Jungen zwei Monate lang, dann geht der Nachwuchs zu festerNahrung über und folgt der Mutter auf ihren Streifzügen.

Junge Schneeleoparden bleiben 18 bis 22 Monate bei der Mutter, erstdann sind sie ganz selbstständig und gehen eigene Wege.

Mit zwei bis drei Jahren werden sie geschlechtsreif. Aber meist vermehrensie sich erst, wenn sie mindestens vier Jahre alt sind.

SpracheIm Gegensatz zu anderen Großkatzen können Schneeleoparden nicht brüllen. Sie schnurren undheulen nur, ähnlich wie unsere Hauskatzen.

ErnährungAls Raubtiere sind Schneeleoparden natürlich Fleischfresser.

Sie ernähren sich vor allem von Huftieren, die dreimal so schwer seinkönnen wie sie selbst. Beispiele sind Blauschafe, Steppenschafe,Steinböcke und Schraubenziege.

Sie jagen aber auch Murmeltiere, Pfeifhasen und Vögel wie Fasane undSchneehühner. Nebenbei scheinen sie auch Pflanzen zu fressen.

© Südw estrundfunk 2016

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