Lernen durch Lehren

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Lernen durch Lehren in tutoriellen und kooperativen Arrangements 14.01.2012 1 Kooperatives Lernen M. Pastwa, A. Schowanek, D. Teßmann

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Lernen durch Lehren. in tutoriellen und kooperativen Arrangements. Gliederung. Einleitung Kooperative Arrangements Tutorielle Arrangements Ich – Du - Wir Theoretische Perspektiven Metakognition Quellen. 1. Einleitung. Lernen durch Lehren spielt eine bedeutsame Rolle - PowerPoint PPT Presentation

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Lernen durch Lehrenin tutoriellen und kooperativen

Arrangements

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1. Einleitung2. Kooperative Arrangements3. Tutorielle Arrangements4. Ich – Du - Wir5. Theoretische Perspektiven6. Metakognition7. Quellen

Gliederung

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Lernen durch Lehren spielt eine bedeutsame Rolle◦ Kooperative Lernen◦ Tutoring Programme

Ausgangspunkt sind sozial-konstruktivistische Überlegungen◦ „Die Welt ist eine kognitive Konstruktion des

Subjekts, die es durch Wahrnehmung und Handlung vornimmt.“

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1. Einleitung

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Lernen ist ein aktiv konstruierter Prozess: situativ/ multidimensional/ systemisch

Aktiv und selbstgesteuert eigene Konstruktionsleistung

Wissen ist unabgeschlossen und individuell abhängig

Selbstevaluation wird angestrebt

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1. Einleitung

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Rollen werden hier getauscht Schüler Lehrerrolle (für ein spezielles

Teilgebiet in einem Stoffbereich) Schüler Schüler , da jetzt ein anderer

Schüler die Lehrerrolle übernimmt Es geht um die geplante Einnahme der

„Lehr-Rolle“

Horizontale Interaktion

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2. Kooperative Arrangements

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2.1Skript-Kooperation - kooperatives Lehrskript  Beide Partner lesen den selben Textteil

„Zusammenfasser“ und „Zuhörer“ Rollen werden getauscht

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2. Kooperative Arrangements

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2.2 Reziprokes Lehren

Leitung einer Diskussion über einen zuvor gelesenen Textabschnitt

Unter folgenden Hauptpunkten: Diskussionsleiter stellt Frage zu den Hauptpunkten Abschnitt wird zusammengefasst (somit gleichzeitig unter

Lehr-Erwartung gelesen) Klärung von Unklarheiten (Rückfragen) Treffen von Aussagen über kommenden Textabschnitt

Förderung des Lese- und Hörverständnis

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2. Kooperative Arrangements

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2.3 Reziprokes Tutoring

Primär zur Förderung der Mathematikleistung von Risikokindern (Klassenstufe 4 – 5) aber auch unter Studierenden

Gruppierung von Paaren, Treffen über ca. 5 Monate/Semester), Wechsel von Schüler-Lehrerrolle, Kontrolle durch Test

Neben Lehr-Erwartung und Geben von Erklärungen hier

Verantwortung für den Lernerfolg des Partners

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2. Kooperative Arrangements

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2.4 Gruppenpuzzle

Einteilung in 4 Phasen Lehrperson gibt Einführung in die Thematik und

Lernstoff in Teilgebiete aufgeteilt Lernende bilden Expertengruppen für

Erarbeitung jedes Teilgebietes Reorganisation der Expertengruppen in jeder

Gruppe ein Experte eines Teilgebietes Integration und Evaluation (Bsp. Klassenplenum)

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2. Kooperative Arrangements

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2.5 Gruppenrecherche (Kleingruppenprojekt)

Gestellte Aufgabe des Lehrers in Unterbereiche für Kleingruppen aufgeteilt/bearbeitet Ergebnisse der Gesamtklasse vorgestellt

6 Schritte dieser Methode◦ Bestimmung der Unterthemen und Einteilung in

Kleingruppen◦ Planung der Kleingruppenrecherche◦ Durchführung der Recherche◦ Planung der Präsentation der Gesamtklasse◦ Präsentation der Kleingruppenrecherche◦ Evaluation

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2. Kooperative Arrangements

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2.6 Martins Konzept des Lernens durch Lehren (LdL)   1986 ursprünglich für den französisch Unterricht an dt. Gymnasien

entwickelt Schüler sollen in der Zielsprache reden Abbau von Sprachhemmung Erwerb sozialer Kompetenzen

Anfänglich: Erklärung neuer Wörter Neuer Text mit verteilten Rollen lesen Besprechung der Grammatik Lehrfunktion Schritt für Schritt von Schülern übernommen Fehler möglichst von Mitschülern korrigiert Gesamter Austausch in Zielsprache

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2. Kooperative Arrangements

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Kooperatives Lernen unterscheidet sich signifikant von traditionellen Formen des lehrzentrierten Unterrichts (Frontalunterricht)

Lehr Erwartung Geben von Erklärungen Reagieren auf Rückfragen

Zusammenarbeit in kooperativer Lerngruppe (mit klar/verständlich geteilter Aufgabe) ◦ Motivationale- Personale Bedingungen

Keine sofortige Supervision des Lehrers Förderung Intrinsische Motivation Wechsel der Rollenmuster

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2. Kooperative Arrangements

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Gruppenarbeit durch zwei Ebenen gekennzeichnet:

Inhaltsebene◦ Ziel: befriedigende Ergebnisse erreichen in bestimmter

Zeit

Beziehungsebene◦ Erfordert Maß an Kommunikations- Kooperationsfähigkeit

  Beides zusammen erfordert richtiges Verhältnis an

◦ Offenheit◦ Strukturiertheit

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2. Kooperative Arrangements

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starre Rollen der Lehrende ist meist Tutor, der älter als

der Betreute ist Rollentausch meist nicht vorgesehen

vertikale Interaktion

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3. Tutorielle Arrangements

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Ziel von tutoriellen Arrangements: nicht nur Hilfestellung für Lernende,

sondern auch Förderung der Tutoren („normale“, leistungsschwache oder hochbegabte Schüler) im◦ Lernen ◦ Verringern von Verhaltensproblemen◦ Verbessern der schul- und lernbezogenen

Einstellungen◦ Erwerb von Führungsqualitäten (bei

Hochbegabten, Rolle des Quasi-Tutors)

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3. Tutorielle Arrangements

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Beispiel für tutorielles Modell aus der Forschung Harel und Papert (1991): Lernen durch das Design von

Lernprogrammen – ein exemplarisch neueres Programm

Grundannahme: „The best way to learn a subject is to teach it“

Inhalt: 4. Schuljahr: Konzipierung eines Lernprogramm zum Thema

„Bruchrechnen“ für 3.-klässler (Zeitaufwand: über 4 Monate 1 Zeitstunde täglich)

5. Schuljahr: Entwicklung weiterer Lernprogramme für die 4.-klässler die

5. Schuljahr: Rolle des Beraters für 4.-klässler (bei deren Programmentwicklung)

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3. Tutorielle Arrangements

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Ziele:◦ Für Tutoren: • Förderung der mathematischen Kenntnisse• Verbesserung der Fertigkeiten im Programmieren

Unterstützung durch Lehrer, Forscher und dem Klassenverband (sog. Focus sessions), durch welche die Tutoren Infos erhielten über:◦ Instructional Design und educational Software◦ Bruchrechenkonzepte◦ Programmieren

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3. Tutorielle Arrangements

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Ergebnisse: Signifikante Verbesserung im Bruchrechnen gegenüber

Kontrollgruppen, v.a. bei anspruchsvollen Aufgaben Kein Unterschied in Mathematik (ohne Bruchrechnen)

Effekte sind „lokal“, werden nicht generalisiert Es unterscheidet sich vor allem die Zeit (Dauer) des

Beschäftigens mit Brüchen Lernprogramme fördern den Erwerb von

Programmierkenntnissen Die Komponenten „Lehr-Erwartung“, „Geben von Erklärungen“

und „Reagieren auf Rückfragen“ nehmen neben weiteren Faktoren Einfluss

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3. Tutorielle Arrangements

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4. Ich – Du - Wir

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Gemeinsame Ausarbeitung im Plenum von:

5.1 Neo-Piagetische Perspektive

5.2 Neo-Vygotskysche Perspektive

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5. Theoretische Perspektiven

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5.1 Neo-Piagetische Perspektive

Grundannahme:sozio-kognitiver Konflikt als wesentliche Antriebskraft der kognitiven Entwicklung

Folgen (nach Doise und Mugny):sozio-kognitive Konflikte „aller Art“ können entwicklungs- und lernförderlich sein; entscheidend ist die Auflösung durch Elaboration

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5. Theoretische Perspektiven

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Effekte des Konflikts:

oHinweis darauf, dass es nicht nur eine Lösung oder Erklärung gibt

oLenkt Aufmerksamkeit auf aktuelle Problemstellung

oKonflikt bietet Anregungen zur Elaboration neuer kognitiver Strukturen

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5. Theoretische Perspektiven

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5.2 Neo-Vygotskysche Perspektive

Grundidee:Zonen der nächsthöheren Entwicklung und Internalisierung von Prozessen auf der sozialen Ebene

Folgen:lernförderlich sind Interaktionen zwischen Lernenden und Unterstützung bietenden Kompetenteren

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5. Theoretische Perspektiven

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Effekte einer Antizipation einer solchen sozialen Situation :… Anregung der reflexiven Auseinandersetzung mit dem zu erlernenden Stoff… führt zu Verbalisierungen; diese klären eigen Vorstellungen, machen sie expliziter und zugänglicher… führt zu Eingehen auf Fragen, wodurch eigene Erklärungen generiert werden müssen

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5. Theoretische Perspektiven

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5.3 rollentheoretische Perspektive

Grundannahme:Tutorrolle ist eine Lehr-Rolle und an diese sind Erwartungen geknüpft

Folgen:Verhalten des Tutors konvergiert zu den Erwartungen

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5. Theoretische Perspektiven

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Effekte:positive, motivationale Effekte für den Tutor, wenn…

…Kriterien erfüllt sind:oQualität der RollenerwartungenoRollenfertigkeitenoReaktionen des Gegenübers

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5. Theoretische Perspektiven

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5.4 Perspektive der kognitiven Elaboration

Grundannahme:Wissen ist eine vernetzte Struktur mit Knoten (= Konzepte, Schemata etc.) und Verbindungen zwischen diesen Knoten

Folge:Lernen ist Hinzufügen und Anknüpfen von neuen Knoten an alte Knoten

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5. Theoretische Perspektiven

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Elaborative Strategien

… sind das aktive Ziehen von Verbindungen zwischen den zu erlernenden Inhalten, dem Vorwissen und eigenen Erfahrungen… sind Voraussetzung für das Verständnis von neuen Inhalten… sollten auch zur metakognitiven Über-wachung führen( Erkennung von Wissenslücken und Behebung dieser)

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5. Theoretische Perspektiven

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1. Gruppenbildung je nach Farbe2. Sammeln der individuellen Antworten in

den Gruppen3. Der Gruppensprecher trägt prägnant die

gesammelten Antworten vor

… und ein schönes WochenENDE

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6. Metakognition

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o Renkl, A. (1997).Lernen durch Lehren (S.9-43).

o Konrad, K. & Traub, S. (2009). Selbstgesteuertes Lernen (S.72-81)

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7. Quellen