Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4....

40
Lernen Lernen Lernendes System Lernendes System „Mensch“? „Mensch“?

Transcript of Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4....

Page 1: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

LernenLernen

Lernendes System „Mensch“?Lernendes System „Mensch“?

Page 2: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

ThemenübersichtThemenübersicht1.1. EinleitendesEinleitendes2.2. Def. „Lernen“Def. „Lernen“3.3. LernformenLernformen4.4. Gehirngerechtes LernenGehirngerechtes Lernen5.5. Lerntyp – EinteilungenLerntyp – Einteilungen6.6. Lernbegriff n. BelzLernbegriff n. Belz7.7. Bsp. LernregelnBsp. Lernregeln8.8. Feldenkrais-MethodeFeldenkrais-Methode9.9. Bedeutung des Gedächtnisses für den LernprozessBedeutung des Gedächtnisses für den Lernprozess10.10. Einfluss der Emotionen auf den LernprozessEinfluss der Emotionen auf den Lernprozess11.11. Ressourcen für erfolgreiches LernenRessourcen für erfolgreiches Lernen12.12. LernkompassLernkompass

Page 3: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

1. Einleitendes1. Einleitendes „„Je stärker die Komplexität moderner Je stärker die Komplexität moderner

Gesellschaften steigt, je stärker Gesellschaften steigt, je stärker innovatives Lernen gefordert ist, desto innovatives Lernen gefordert ist, desto stärker muss Bildung als stärker muss Bildung als Differenzerfahrung angelegt sein (...).“ Differenzerfahrung angelegt sein (...).“ (Marotzki 1988)(Marotzki 1988)

Folge der Komplexitätssteigerung: Folge der Komplexitätssteigerung: Forderung nach Lebenslangem LernenForderung nach Lebenslangem Lernen

Kleinkinder als Experten des Lernens, weil Kleinkinder als Experten des Lernens, weil wir noch keine Gelegenheit hatten es wir noch keine Gelegenheit hatten es ihnen abzugewöhnenihnen abzugewöhnen

Lernen ist wie SexLernen ist wie Sex

Page 4: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

1. Einleitendes1. Einleitendes

Jedes Kind verfügt über einen Schatz Jedes Kind verfügt über einen Schatz des sog. „Kapiertriebs“, der uns Lust des sog. „Kapiertriebs“, der uns Lust empfinden lässt, Einzelheiten zu empfinden lässt, Einzelheiten zu einem Ganzen zu fügen und neue einem Ganzen zu fügen und neue Verknüpfungen zu erkennen...Verknüpfungen zu erkennen...

Pädagogen müssen diesen Pädagogen müssen diesen „Schatz“ pflegen!!!!„Schatz“ pflegen!!!!

Page 5: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

2. Def. „Lernen“2. Def. „Lernen“

Allg.: Lernen meint das speichern Allg.: Lernen meint das speichern von individuellen und selektiv von individuellen und selektiv erworbenen Informationen aus der erworbenen Informationen aus der Umwelt im Gedächtnis in abrufbarer Umwelt im Gedächtnis in abrufbarer Form; zeigt sich in einem mehr oder Form; zeigt sich in einem mehr oder weniger lange anhaltenden, weniger lange anhaltenden, verändertem Verhalten abhängig von verändertem Verhalten abhängig von früheren Erfahrungen früheren Erfahrungen (Lex. Neurowiss.)(Lex. Neurowiss.)

Page 6: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

2. Def. „Lernen“2. Def. „Lernen“

Psychologie: Lernen sei auch: Lernen Psychologie: Lernen sei auch: Lernen von Angst und Sicherheit, Erwerb von von Angst und Sicherheit, Erwerb von Vorlieben und Abneigungen, Vorlieben und Abneigungen, Ausbildung von Gewohnheiten und Ausbildung von Gewohnheiten und Befähigung zu planvollem und Befähigung zu planvollem und problemlösenden Denkenproblemlösenden Denken

Page 7: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

2. Def. „Lernen“2. Def. „Lernen“

Aus strukturpsychologischer Sicht: Aus strukturpsychologischer Sicht: Lernen wird umschrieben als Aufbau Lernen wird umschrieben als Aufbau oder ein Verändern von kognitiven oder ein Verändern von kognitiven Strukturen, z.B. als Aufbau interner Strukturen, z.B. als Aufbau interner Abbilder von externen SachverhaltenAbbilder von externen Sachverhalten

Page 8: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

Exkurs: KognitionExkurs: KognitionZusammenfassung der unterschiedlichen disziplinärbedingten Verständnisse von „Kognition“:

1.„alltagspsych. Verständnis“

2. Antwort auf Behaviorismus

3. kognitive Psychologie

4. Kognitions-wissenschaft

5. kognitive Neurowiss.

6. Biologie/ Neurobiologie

= höherer geistiger Prozess, z.B. Denken, Problemlösen

Als Klasse von Vermittlnugspro-zessen zw. senso-rischem Input und motorischem Output.

Bezieht sich auf psychische Leis-tungen der Wahr-nehmung, Ge-dächtnis, Sprache, Denken, usw.

Informatiosverarbeitung wird im Sinne des All-zweckdigitalrech-ners verstanden

Informationsverar-beitungsprozess verpflichtet

Theorie vom auto-poietischen selbst-referentiellen le-benden System Mensch.

Abgrenzung zu Bereichen der Sensorik und Be-wegungssteuerung

Betrachtet als Informationsver-arbeitungsprozess

Vertreter: z.B. Pasemann, Edel-man

Neurokognition beinhaltet auch Emotion, Moti-vation und Mo-torik

Für ein lebendes System bedeutet Leben daher Kognition.

Bewusstheit als Merkmal

Vertreter: Gruber, Mack, Ziegler, u.a.

Theorie der konnektionistischen Netzwerke

Vertreter: Maturana

Kognition wird zum Gegenpol von Emotion

Page 9: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

2. Def. „Lernen“2. Def. „Lernen“ Neurobiologie: Lernen basiert auf einer Neurobiologie: Lernen basiert auf einer

spezifischen Verstärkung bestimmter spezifischen Verstärkung bestimmter Nervenzellen im Zentralnervensystem, und zwar Nervenzellen im Zentralnervensystem, und zwar einer erleichterten Signalübertragung an den einer erleichterten Signalübertragung an den Synapsen durch biochemische und strukturelle Synapsen durch biochemische und strukturelle Modifikationen (Langzeitpotenzierung; Modifikationen (Langzeitpotenzierung; synaptische Plastizität), Lernen ist sowohl ein synaptische Plastizität), Lernen ist sowohl ein Prozess (Informationsaufnahme, -verarbeitung Prozess (Informationsaufnahme, -verarbeitung und –speicherung) als auch ein Produkt (die und –speicherung) als auch ein Produkt (die Disposition, künftiges Verhalten an den Disposition, künftiges Verhalten an den gemachten Erfahrungen zu orientieren und evtl. gemachten Erfahrungen zu orientieren und evtl. zu modifizieren oder zu unterlassen.zu modifizieren oder zu unterlassen.

Page 10: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

3. Lernformen3. Lernformen

Generelle Unterscheidung in explizite Generelle Unterscheidung in explizite und implizite Lernformenund implizite Lernformen

Priming, Wahrnehmungslernen oder Priming, Wahrnehmungslernen oder motorisches Lernen sind selbst bei motorisches Lernen sind selbst bei anterograder Amnesie weiterhin anterograder Amnesie weiterhin möglichmöglich

Page 11: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

3. Lernformen3. Lernformen

Neuronale Plastizität und Lernen liegen Neuronale Plastizität und Lernen liegen elektrochemischen Vorgänge an den elektrochemischen Vorgänge an den Nervenzellen, insbesondere den Spines Nervenzellen, insbesondere den Spines der Dendriten zugrunde.der Dendriten zugrunde.

Hebbsche Regel: Gleichzeitige Aktivierung Hebbsche Regel: Gleichzeitige Aktivierung prä- und postsynaptischer Elemente stellt prä- und postsynaptischer Elemente stellt die Voraussetzung zur Bildung assoziativer die Voraussetzung zur Bildung assoziativer VerknüpfungenVerknüpfungen

D.h. „Neurons that fire together, wire D.h. „Neurons that fire together, wire together“together“

Page 12: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

3. Lernformen3. Lernformen

Einteilung in:Einteilung in:1.1. Einfache nicht assoziative Lernformen Einfache nicht assoziative Lernformen

(Habituation und Sensitivierung)(Habituation und Sensitivierung)2.2. Assoziative Lernformen (schließt klassische und Assoziative Lernformen (schließt klassische und

instrumentelle Konditionierung mit ein)instrumentelle Konditionierung mit ein)3.3. Höhere Formen des assoziativen Lernens Höhere Formen des assoziativen Lernens

(Orientierungslernen, spielendes Lernen, (Orientierungslernen, spielendes Lernen, beobachtendes Lernen)beobachtendes Lernen)

4.4. PrägungslernenPrägungslernen5.5. Einsichtiges Lernen/ kognitives Lernen: Einsichtiges Lernen/ kognitives Lernen:

zielgerichtete Neukombination von zielgerichtete Neukombination von Verhaltenselementen ohne vorherige ErfahrungVerhaltenselementen ohne vorherige Erfahrung

Page 13: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

FORMEN DES LERNENS BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEN EREIGNISSEN

BEWERTUNG WAS WIRD GELERNT

Einfaches nicht assozia-tives Lernen: Habituation

  Sensitivierung

Ein Stimulus wird wiederholt

  Ein starker Stimulus

erhöht allgemeine Reaktionsbereitschaft

Der Stimulus hat keine Bedeutung als Hinweis-signal

 Gerichtete

Aufmerksamkeit; der Stimulus informiert über allgemeinen Verhaltenskontext

Ein bestimmter Stimulus existiert, der bedeutungslos ist

 Nachwirkung wenig spezifischer Anregung in

einem Verhaltenskontext

Assoziatives Lernen: klassische und    operante Konditionierung

Ein „neutraler“ Stimulus (CS) wird mit einem bedeutungsvollen Stimulus (US) gepaart

 Die eigenen Aktionen

führen zu bewertenden Stimuli

US ist ein Belohner oder Bestrafer

   Ein Stimulus S1 hat die

Qualität eines Verstärkers (Belohner, Bestrafer)

Assoziation zwischen CS und US   Hierarchie von Asso-ziationen

Höhere Formen assoziativen Lernens:Orientierungslernen, beobachtetes Lernen,

spielendes Lernen

Im Verlauf von Appetenz-verhalten treten neue Stimuli auf, auf die Auf-merksamkeit gerichtet wird

Unbekannt (innerer Zu-stand des Beobachtens, Tuns, Übens)

Assoziationen zwischen Stimuli und Appetenz-verhalten.

Prägungslernen Appetenzverhalten im sozialen Kontext, sensititve Entwicklungs-phase

Unbekannt (Passung zwischen Stimuli und genetisch programmierten „erwarteten“ Stimuli)

Assoziationen zwischen Stimuli und Appetenz-verhalten

Einsichtiges Lernen Konflikt in Appetenz-verhalten

Unbekannt (innere Repräsentanz des angestrebten Zustandes)

Räumliche oder logische Beziehung zwischen Stimuli

Page 14: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. Gehirngerechtes Lernen4. Gehirngerechtes Lernen

Bedeutung von Erfahrungen für den Bedeutung von Erfahrungen für den Lernprozess: Erfahrungen stellen Lernprozess: Erfahrungen stellen schon interpretiertes, verarbeitetes schon interpretiertes, verarbeitetes Erleben dar und sind ein Zeichen der Erleben dar und sind ein Zeichen der Ausgewogenheit zwischen Denken Ausgewogenheit zwischen Denken und Erleben, Denken und Gefühl.und Erleben, Denken und Gefühl.

Page 15: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. Bedeutung: gehirngerechtes 4. Bedeutung: gehirngerechtes LernenLernen

...eine durch Interesse hervorgerufene, gewollte, ...eine durch Interesse hervorgerufene, gewollte, zielgerichtete, thematische und zeitliche zielgerichtete, thematische und zeitliche überschaubare Aktivierung der eigenen überschaubare Aktivierung der eigenen Möglichkeiten, Wissen zu vermehren, Handeln zu Möglichkeiten, Wissen zu vermehren, Handeln zu perfektionieren und dabei das physische und perfektionieren und dabei das physische und psychische Gleichgewicht zu erhalten...psychische Gleichgewicht zu erhalten...

....entspricht der dem Menschen ursprünglichen ....entspricht der dem Menschen ursprünglichen und ureigenen Lernform...und ureigenen Lernform...

....Lehre hat demnach die nicht primär die ....Lehre hat demnach die nicht primär die Aufgabe, Wissen zu vermitteln, sondern vor allem Aufgabe, Wissen zu vermitteln, sondern vor allem Lernende beim Aufbau von Wissensnetzen zu Lernende beim Aufbau von Wissensnetzen zu unterstützen....unterstützen....

....kann nur durch verändertes Bewusstsein ....kann nur durch verändertes Bewusstsein entstehen und dadurch verändertes Bewusstsein entstehen und dadurch verändertes Bewusstsein hervorbringen....hervorbringen....

Page 16: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. „brain-based learning and teaching“ in den 4. „brain-based learning and teaching“ in den USAUSA

Renata Nummela Caine und Geoffrey CaineRenata Nummela Caine und Geoffrey Caine Nicht Veränderung von Lehr- und Lernstrategien Nicht Veränderung von Lehr- und Lernstrategien

sondern Lernen und Unterricht aus einem ganz sondern Lernen und Unterricht aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen und planenanderen Blickwinkel sehen und planen

bblt beruht auf simultanen Aktivierung des bblt beruht auf simultanen Aktivierung des Intellekts der Fantasie, der Emotionen und der Intellekts der Fantasie, der Emotionen und der physiologischen Zusammenhängephysiologischen Zusammenhänge

Wichtigste Aufgabe des Gehirns: durch das Finden Wichtigste Aufgabe des Gehirns: durch das Finden von gemeinsamen Strukturen und Beziehungen von gemeinsamen Strukturen und Beziehungen sinnvolle Verbindungen zwischen vorherigen sinnvolle Verbindungen zwischen vorherigen Erfahrungen und neuen Informationen herzustellen.Erfahrungen und neuen Informationen herzustellen.

„„Wirkungsweise des menschlichen Gehirns Wirkungsweise des menschlichen Gehirns optimieren“ optimieren“

Page 17: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. „brain-based learning and teaching“ in den 4. „brain-based learning and teaching“ in den USAUSA

1.1. Das Gehirn ist ein lebendes System, d.h. gleichzeitiges Arbeiten Das Gehirn ist ein lebendes System, d.h. gleichzeitiges Arbeiten muss gefördert werdenmuss gefördert werden

2.2. Gehirn und Geist sind auf Sozialverhalten hin ausgerichtetGehirn und Geist sind auf Sozialverhalten hin ausgerichtet3.3. Suche nach Sinn ist angeborenSuche nach Sinn ist angeboren4.4. Suche nach Sinn durch Bildung von neuronalen MusternSuche nach Sinn durch Bildung von neuronalen Mustern5.5. Emotionen spielen eine entscheidende Rolle bei dieser Emotionen spielen eine entscheidende Rolle bei dieser

MusterbildungMusterbildung6.6. Jedes Gehirn nimmt das Ganze und die Einzelheiten parallel aufJedes Gehirn nimmt das Ganze und die Einzelheiten parallel auf7.7. Zum Lernen gehören gerichtete Aufmerksamkeit und periphere Zum Lernen gehören gerichtete Aufmerksamkeit und periphere

WahrnehmungWahrnehmung8.8. Am Lernvorgang sind bewusste und unbewusste Prozesse Am Lernvorgang sind bewusste und unbewusste Prozesse

beteiligtbeteiligt9.9. Jeder Mensch besitzt min. 2 Arten Gedächtnisinhalte zu ordnenJeder Mensch besitzt min. 2 Arten Gedächtnisinhalte zu ordnen10.10. Lernen ist entwicklungsbedingtLernen ist entwicklungsbedingt11.11. Komplexe Lernprozesse werden durch Herausforderung Komplexe Lernprozesse werden durch Herausforderung

gefördert und durch Angst oder Bedrohung verhindertgefördert und durch Angst oder Bedrohung verhindert12.12. Jedes Gehirn ist einzigartig – Talente und Intelligenzen (=als Art Jedes Gehirn ist einzigartig – Talente und Intelligenzen (=als Art

und Weise die Welt zu erfahren MM)und Weise die Welt zu erfahren MM)

Page 18: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. „brain-based learning and teaching“ in den 4. „brain-based learning and teaching“ in den USAUSA

praktische Umsetzung bei Caine&Cainepraktische Umsetzung bei Caine&Caine Basisgruppen: sollten veränderte Sichtweise Basisgruppen: sollten veränderte Sichtweise

und Auffassung des Lernprozesses verbreitenund Auffassung des Lernprozesses verbreiten Keine Revolution sondern Evolution des Keine Revolution sondern Evolution des

BildungssystemsBildungssystems Kritische Betrachtung des gegenwärtigen Kritische Betrachtung des gegenwärtigen

ZustandesZustandes Bedingungen: Schule muss sich selbst Bedingungen: Schule muss sich selbst

organisieren; Kluft zw. Individualität und organisieren; Kluft zw. Individualität und Gemeinschaft muss überwunden werden; Gemeinschaft muss überwunden werden; neues Verständnis von Lernen stammt aus neues Verständnis von Lernen stammt aus dem Wissen, wie ein Gehirn mit Information dem Wissen, wie ein Gehirn mit Information umgeht.umgeht.

Page 19: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. „brain-based learning and teaching“ in den 4. „brain-based learning and teaching“ in den USAUSA

Susan Kovalik und Karen OlsenSusan Kovalik und Karen Olsen ITI: The Model. Integrated Thematic ITI: The Model. Integrated Thematic

Instructions“ (1997)Instructions“ (1997) Elemente: Gehirnforschung, Lehrstrategien Elemente: Gehirnforschung, Lehrstrategien

und Lehrplanentwicklungund Lehrplanentwicklung Grobziele des Modells: Entwicklung eines Grobziele des Modells: Entwicklung eines

individuellen Lehrplans, Erstellung eines individuellen Lehrplans, Erstellung eines Jahresthemas, unmittelbare Jahresthemas, unmittelbare Erfahrungsmomente arrangieren und Erfahrungsmomente arrangieren und orchestrieren, Erfahrungsmomente an orchestrieren, Erfahrungsmomente an sinnvolle Inhalte binden und Gemeindeleben sinnvolle Inhalte binden und Gemeindeleben stärker einbeziehenstärker einbeziehen

Page 20: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. „brain-based learning and teaching“ in den 4. „brain-based learning and teaching“ in den USAUSA

6 Grundannahmen 6 Grundannahmen der Hirnforschungder Hirnforschung::

1.1. Emotionen als „Türöffner“ Emotionen als „Türöffner“ für Lernprozessefür Lernprozesse

2.2. Intelligenz als Eigenschaft Intelligenz als Eigenschaft von Erfahrungvon Erfahrung

3.3. Problemlösung fordert Problemlösung fordert vielfältige Intelligenzartenvielfältige Intelligenzarten

4.4. Suche des Gehirns nach Suche des Gehirns nach Mustern und StrukturenMustern und Strukturen

5.5. Lernen= Aneignung von Lernen= Aneignung von nützlichen mentalen nützlichen mentalen ProgrammenProgrammen

6.6. Eigene Persönlichkeit hat Eigene Persönlichkeit hat Einfluss auf das LernenEinfluss auf das Lernen

8 8 „gehirnmäßigen“ „gehirnmäßigen“ ElementeElemente::

1.1. AngstfreiheitAngstfreiheit2.2. Sinnvolle InhalteSinnvolle Inhalte3.3. WahlmöglichkeitenWahlmöglichkeiten4.4. ZeitZeit5.5. Anregungsreiche Anregungsreiche

UmgebungUmgebung6.6. ZusammenarbeitZusammenarbeit7.7. Unmittelbare RückmeldungUnmittelbare Rückmeldung8.8. BeherrschungBeherrschung

Page 21: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. „brain-based learning and teaching“ in den USA4. „brain-based learning and teaching“ in den USAKERNPUNKTE DER PRAKTISCHEN UMSETZUNG VON „ITI“ (KOVALIK &

OLSEN)

1.

„ITI“ wird durch Gehirnforschung, Lehrstrategien und Lehrplanentwicklung grundgelegt.

2.

Die Standbeine des Konzeptes sind die sechs Grundannahmen aus der Gehirnforschung (siehe S. 81) und die „acht gehirnmäßigen Elemente“: Angstfreiheit, sinnvolle Inhalte, Wahlmöglichkeiten, angemessene zeitliche Rahmenbedingungen, anregungsreiche Umgebung, Zusammenarbeit, unmittelbare Rückmeldung und Beherrschung.

3.

Das augenscheinlich Besondere ist die Entwicklung eines individuellen Lehrplans und die Erstellung eines Jahresthemas.

4.

Im Zentrum des „ITI“ stehen das Element der „sinnvollen Inhalte“

5.

„In dem Maße in dem Schulen künstlich vereinfachen, etwas logisch erscheinen lassen oder die natürliche Komplexität der Welt begrenzen, verhindern sie die natürliche Arbeitsweise des Geistes (Gehirns MM) und beschränken die Lernfähigkeit des Schülers.“

6.

Hauptziel der Erziehung ist der gebildete und kompetente Staatsbürger

7.

Erstellung eines gehirngerechten Lehrplans.

8.

Forderung: Lehrer müssen über ein Denken verfügen, dass sich auf mehreren Ebenen gleichzeitig bewegt und sich durch Flexibilität, Perspektivität und Vielschichtigkeit auszeichnet.

9.

Oberstes Ziel ist somit FLEXIBILTÄT in vielerlei Hinsicht.

Page 22: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. „brain-based learning and teaching“ in den 4. „brain-based learning and teaching“ in den USAUSA

Der gehirngerechte Lehrplan bei Der gehirngerechte Lehrplan bei Kovalik & OlsenKovalik & Olsen

Drei Entwicklungsschritte: Drei Entwicklungsschritte: 1.1. Schaffung eines Jahresthemas mit monatlichen und Schaffung eines Jahresthemas mit monatlichen und

wöchentlichen Einheitenwöchentlichen Einheiten

2.2. Finden von Schwerpunkten, die alle Schüler lernen sollenFinden von Schwerpunkten, die alle Schüler lernen sollen

3.3. Untersuchungen und Aktivitäten, die es Schülern erlauben, die Untersuchungen und Aktivitäten, die es Schülern erlauben, die Konzepte bzw. Fähigkeiten der Schwerpunkte zu verstehen und Konzepte bzw. Fähigkeiten der Schwerpunkte zu verstehen und anzuwendenanzuwenden

Oberstes Ziel & Vorraussetzung Oberstes Ziel & Vorraussetzung zugleich= Flexibilität in vielerlei Hinsichtzugleich= Flexibilität in vielerlei Hinsicht

Page 23: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. Kritische Betrachtung „Modelle“ gehirngerechten 4. Kritische Betrachtung „Modelle“ gehirngerechten LernensLernens

Nicht überall wo „gehirngerecht“ drauf steht ist Nicht überall wo „gehirngerecht“ drauf steht ist auch „gehirngerecht“ drinnen.auch „gehirngerecht“ drinnen.

Warnung vor „Rezeptbüchern“Warnung vor „Rezeptbüchern“ Pädagogische Markt wird in Deutschland in kürze Pädagogische Markt wird in Deutschland in kürze

ebenso überschwemmt sein wie in USAebenso überschwemmt sein wie in USA Bsp. Hans Schachl: „Zehn Gebote“ für Bsp. Hans Schachl: „Zehn Gebote“ für

gehirngerechtes Lehren und Lernengehirngerechtes Lehren und Lernen Gehirngerecht darf nicht bedeuten, eine weitere Gehirngerecht darf nicht bedeuten, eine weitere

Schublade mit Wissen zu füllen, diesmal mit Schublade mit Wissen zu füllen, diesmal mit neurobiologischem Wissen, sondern fordert eine neurobiologischem Wissen, sondern fordert eine vollkommen in seiner Struktur veränderte vollkommen in seiner Struktur veränderte Herangehensweise an Lehren und LernenHerangehensweise an Lehren und Lernen

Page 24: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

4. gehirngerechtes Lernen in 4. gehirngerechtes Lernen in DeutschlandDeutschland

„„Es gibt keine vernünftigere Erziehung, als Vorbild Es gibt keine vernünftigere Erziehung, als Vorbild zu sein, wenn es nicht anders geht, ein zu sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes“ (Albert Einstein)abschreckendes“ (Albert Einstein)

Was sollten Kinder können?Was sollten Kinder können? Kinder als kognitives System?Kinder als kognitives System? Frank Pasemann: Kognitives System:Frank Pasemann: Kognitives System:1.1. sollte in der Lage sein, wesentliche Aspekte seiner Umwelt mittels der sollte in der Lage sein, wesentliche Aspekte seiner Umwelt mittels der

Sinnesorgane wahrzunehmen,Sinnesorgane wahrzunehmen,2.2. sollte diese generalisieren und kategorisieren können,sollte diese generalisieren und kategorisieren können,3.3. sollte von ihnen abstrahieren und Relationen zwischen den Aspekten sollte von ihnen abstrahieren und Relationen zwischen den Aspekten

erkennen können,erkennen können,4.4. muss fähig sein, verschiedene Arten von Gedächtnis auszubilden,muss fähig sein, verschiedene Arten von Gedächtnis auszubilden,5.5. muss Kriterien entwickeln um verhaltensrelevante Entscheidungen fällen muss Kriterien entwickeln um verhaltensrelevante Entscheidungen fällen

zu können,zu können,6.6. muss über das motorische System die Möglichkeit haben sich in seiner muss über das motorische System die Möglichkeit haben sich in seiner

Umwelt zu bewegen und auf sie einzuwirkenUmwelt zu bewegen und auf sie einzuwirken

Page 25: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

5. Lerntyp- Einteilungen5. Lerntyp- Einteilungen Belz: Grobdifferenzierung in auditive und Belz: Grobdifferenzierung in auditive und

visuelle Lerntypenvisuelle Lerntypen Vester: auditiver, visueller, verbaler, Vester: auditiver, visueller, verbaler,

haptischer Lerntyphaptischer Lerntyp Weitverbreitete Differenzierung in: auditiv, Weitverbreitete Differenzierung in: auditiv,

visuell, audiovisuell, haptisch, olfaktorisch, visuell, audiovisuell, haptisch, olfaktorisch, abstrakt-verbal, kontakt-bzw. abstrakt-verbal, kontakt-bzw. personenorientiert, mediumorientiert, personenorientiert, mediumorientiert, „Einsicht- bzw. Sinnanstrebende“„Einsicht- bzw. Sinnanstrebende“

McCarthy: Einteilung nach Rechts bzw. McCarthy: Einteilung nach Rechts bzw. LinkshirnorientierungLinkshirnorientierung

Page 26: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

5. Lerntyp-Einteilung5. Lerntyp-Einteilung derder innovative Lerntypinnovative Lerntyp: Will die Gründe kennen, warum : Will die Gründe kennen, warum

er einen bestimmten Stoff lernen soll (rechthirnorientiert)er einen bestimmten Stoff lernen soll (rechthirnorientiert) derder Typ „mit dem gesunden MenschenverstandTyp „mit dem gesunden Menschenverstand“: “:

Abstrakte Ideen sind für ihn von geringer Bedeutung. Er Abstrakte Ideen sind für ihn von geringer Bedeutung. Er lernt auf Grund von Erfahrung und die Schule soll lediglich lernt auf Grund von Erfahrung und die Schule soll lediglich helfen, das reale Leben zu meistern. (rechtshirnorientiert)helfen, das reale Leben zu meistern. (rechtshirnorientiert)

der dynamische Lerntypder dynamische Lerntyp: Er gestaltet den Lernprozess : Er gestaltet den Lernprozess aktiv zu einem Prozess des Selbstentdeckens und ist aktiv zu einem Prozess des Selbstentdeckens und ist flexibel was die Veränderungen und Beziehungen zu flexibel was die Veränderungen und Beziehungen zu anderen anbelangt. (rechtshirnorientiert)anderen anbelangt. (rechtshirnorientiert)

der analytische Lerntypder analytische Lerntyp: Er liebt Tatsachen und : Er liebt Tatsachen und empfindet große Freude bei der Entwicklung von Modellen. empfindet große Freude bei der Entwicklung von Modellen. Er sucht eher die tatsächlichen Sachverhalte als die Gründe Er sucht eher die tatsächlichen Sachverhalte als die Gründe für das Erlernen des Stoffes. (linkshirnorientiert)für das Erlernen des Stoffes. (linkshirnorientiert)[1][1] [1][1] Vgl. Horst Belz, Lebendiges Lernen, a.a.O., S. 128. Vgl. Horst Belz, Lebendiges Lernen, a.a.O., S. 128.

Page 27: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

6. Lernbegriff 6. Lernbegriff (n. Belz)(n. Belz)

KOMPONENTEN EINES „NEUEN“ LERNBEGRIFFS

Inhaltlich-fachliches Lernen

Methodisch-strategisches Lernen

Sozial-kommunikatives Lernen

Affektives Lernen

Wissen, Fakten, Regeln, Begriffe, Definitionen

Exzerpieren Zuhören Selbstvertauen entwickeln

Verstehen, Argumente, Erklärungen

Nachschlagen Begründen Spaß haben am Thema einer Methode

Strukturieren Argumentieren Engagement entwickeln

Phänomene, Erkennen Organisieren Fragen Werthaltungen aufbauenPlanen Diskutieren

Umstände, messen Entscheiden Kooperieren

Gestalten Integrieren

Urteilen, beurteilen Visualisieren Gespräche leiten

Ordnung halten Präsentieren

Page 28: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

7. Bsp. Lernregeln7. Bsp. Lernregeln Erkunde deinen Biorhythmus! Jeder hat am Tag bestimmte Leistungsspitzen, die von Erkunde deinen Biorhythmus! Jeder hat am Tag bestimmte Leistungsspitzen, die von

Leistungstälern abgelöst werden. Es wäre ein Jammer, wenn man seine Leistungsspitzen Leistungstälern abgelöst werden. Es wäre ein Jammer, wenn man seine Leistungsspitzen mit unsinnigen Tätigkeiten vertrödelt und dann versucht in den Leistungstälern sein mit unsinnigen Tätigkeiten vertrödelt und dann versucht in den Leistungstälern sein Lernpensum zu erledigen.Lernpensum zu erledigen.

Jeder Lernstoff sollte einen gefühlsmäßig positiven Inhalt, zumindest aber eine positive Jeder Lernstoff sollte einen gefühlsmäßig positiven Inhalt, zumindest aber eine positive Verpackung oder ein positives Assoziationsfeld haben.Verpackung oder ein positives Assoziationsfeld haben.

Jedes Lernen braucht Zeit, während der der Erregungsimpuls zwischen den Synapsen Jedes Lernen braucht Zeit, während der der Erregungsimpuls zwischen den Synapsen kreist und dabei chemisch fixiert wird. Diese Schlussfolgerung begründet, warum kreist und dabei chemisch fixiert wird. Diese Schlussfolgerung begründet, warum Wiederholungen von Lernstoff, z.B. in Form von Hausaufgaben, sinnvoll, ja notwendig Wiederholungen von Lernstoff, z.B. in Form von Hausaufgaben, sinnvoll, ja notwendig sein können.sein können.

Denken heißt vor allen Dingen: Verknüpfung von Information zu höherwertigen Denken heißt vor allen Dingen: Verknüpfung von Information zu höherwertigen intelligenteren Informationen. Gut strukturierter Lernstoff ist viel leichter zu behalten als intelligenteren Informationen. Gut strukturierter Lernstoff ist viel leichter zu behalten als unstrukturierter. Die dazu benötigten Techniken wie Blockbildung müssen u.a. in der unstrukturierter. Die dazu benötigten Techniken wie Blockbildung müssen u.a. in der Schule vorgestellt und bewusst eingeübt werden.Schule vorgestellt und bewusst eingeübt werden.

An allen Lernvorgängen sollten möglichst viele Sinnesorgane und damit Eingangskanäle An allen Lernvorgängen sollten möglichst viele Sinnesorgane und damit Eingangskanäle beteiligt sein! Die Eingangskanäle müssen, wenn nötig, an die Situation angepasst beteiligt sein! Die Eingangskanäle müssen, wenn nötig, an die Situation angepasst werden.werden.

Ähnliches muss mit entsprechendem Abstand gelernt werden. Ein Lehrer darf ähnliche Ähnliches muss mit entsprechendem Abstand gelernt werden. Ein Lehrer darf ähnliche Stoffe nicht zur gleichen Zeit anbieten und muss begriffliche Verwirrung vermeiden.Stoffe nicht zur gleichen Zeit anbieten und muss begriffliche Verwirrung vermeiden.

Jeder Schüler sollte wissen, dass es dem dauerhaften Lernerfolg schadet, nur Jeder Schüler sollte wissen, dass es dem dauerhaften Lernerfolg schadet, nur schubweise, d.h. vor Klassenarbeiten, zu lernen. Muss sehr viel Stoff auf einmal schubweise, d.h. vor Klassenarbeiten, zu lernen. Muss sehr viel Stoff auf einmal „verdaut“ werden, hat sich meist so viel Material angesammelt, dass die Gefahr von „verdaut“ werden, hat sich meist so viel Material angesammelt, dass die Gefahr von Interferenzen sehr hoch ist.Interferenzen sehr hoch ist.

Lernen gelingt am ehesten in einer stressarmen Atmosphäre, die gesunden Lernen gelingt am ehesten in einer stressarmen Atmosphäre, die gesunden Leistungsstress nicht ausschließt. Beim Lernen sollte das Moment der Entdeckung, das Leistungsstress nicht ausschließt. Beim Lernen sollte das Moment der Entdeckung, das sog. „Aha-Erlebnis“ und die Freude im Mittelpunkt stehen. Angst ist ein schlechter sog. „Aha-Erlebnis“ und die Freude im Mittelpunkt stehen. Angst ist ein schlechter Lehrmeister.Lehrmeister.

Page 29: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

8. Feldenkrais- Methode8. Feldenkrais- Methode

Chava Shelhav-Silberbusch 1998Chava Shelhav-Silberbusch 1998 Geht von einem Bewusstseinsbegriff Geht von einem Bewusstseinsbegriff

aus, der Denken, Fühlen, aus, der Denken, Fühlen, Wahrnehmen und Bewegen in sich Wahrnehmen und Bewegen in sich vereint und versteht sich daher als vereint und versteht sich daher als Lernprozess, der primär über Lernprozess, der primär über Bewegung, also körperlich ausgeübt, Bewegung, also körperlich ausgeübt, gespürt und erfahren wird.gespürt und erfahren wird.

Page 30: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

8. Feldenkrais- Methode 8. Feldenkrais- Methode

Moshe Feldenkrais stand in enger Moshe Feldenkrais stand in enger Verbindung mit Hirnforscher Karl Verbindung mit Hirnforscher Karl PribramPribram

Denkweisen, Selbstbilder, Denkweisen, Selbstbilder, Gewohnheiten und Theorien des Gewohnheiten und Theorien des Menschen beeinflussen seine Menschen beeinflussen seine Funktions- und LernweiseFunktions- und Lernweise

Page 31: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

8. Feldenkrais-Methode8. Feldenkrais-Methode

Es geht im Lernprozess darum:Es geht im Lernprozess darum:1.1. Eine globale komplexe Bewegung Eine globale komplexe Bewegung

zu zergliedern,zu zergliedern,2.2. Durch Unterscheidung und Durch Unterscheidung und

Differenzierung verhinderte oder Differenzierung verhinderte oder verzögerte Anteile zu erkennen und verzögerte Anteile zu erkennen und zu entwickeln undzu entwickeln und

3.3. Anschließend die Funktion dann neu Anschließend die Funktion dann neu zu integrierenzu integrieren

Page 32: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

  EXPLIZITES GEDÄCHTNIS IMPLIZITES GEDÄCHTNIS

Semantisches Episodisches prozedurales Priming

Fakten, Wortbedeutungen Ereignisse, Autobiograpisches

Motorische, perzeptuelle oder kognitive Fähigkeiten

Erleichertes Erinnern von ähnlich erlebten Situationen oder früher wahrgenom-menen Reizmustern

Encodierung, Konsolidierung

Limbisches System, dorsolateraler Präfrontalcortex,

verschiedene Cortexregionen

Cingulum

Limbisches System,dorsolateraler

Präfrontalcortex (vorwiegend links), verschiedene Cortex-regionen Cingulum

Basalganglien, Kleinhirn, supplementäres Areal

Cerebraler Cortex

Langfristige Speicherung

Cerebraler Cortex(vor allem

Assoziationsgebiete)

Cerebraler Cortex(vor allem

Assoziationsgebiete)

Basalganglien, Kleinhirn Cerebraler Cortex (Gebiete um die primären sensorischen Felder)

Abruf /Ekphorierung

Vorwiegend links: temporo-frontaler Cortex

Vorwiegend rechts:Temporofrontaler Cortex,

Parietalcortex, anteriores Cingulum, Kleinhirn, aktive Hemmung bestimmter Regionen des temporofrontalen Cortex und posterioren Cingulums

Sensorische und motorische Cortices, Basalganglien, Kleinhirn

Cerebraler Cortex

Charakteristikum Oft nicht lokale, sondern verteilte Speicherung, u.a. dort, wo sensorische Verarbeitung erfolgte

Oft nicht lokale, sondern verteilte Speicherung, u.a. dort, wo sensorische Verarbeitung erfolgte.

Expansion der aufgabenspezifischen cortikalen Repräsentationen

Aktivitätsminderung spezifischer Neuronen.

Page 33: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

9. Gedächtnis und seine 9. Gedächtnis und seine Bedeutung für den LernprozessBedeutung für den Lernprozess

Hippocampus (Ort des Hippocampus (Ort des Gedächtnisses) leistet beim Lernen Gedächtnisses) leistet beim Lernen von Tatsachen das, was sonst durch von Tatsachen das, was sonst durch Üben selbst bewerkstelligt werden Üben selbst bewerkstelligt werden müsste, d.h. er wiederholt die vom müsste, d.h. er wiederholt die vom Cortex zu speichernden MusterCortex zu speichernden Muster

Lernen und Gedächtnis „untrennbar Lernen und Gedächtnis „untrennbar eng verbunden“eng verbunden“

Page 34: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

10. Einfluss der Emotionen auf 10. Einfluss der Emotionen auf LernprozesseLernprozesse

Emotionen als Folge von kognitiver Emotionen als Folge von kognitiver BewertungBewertung

Emotionen als zentralnervöse Emotionen als zentralnervöse Entscheidungssysteme, die Entscheidungssysteme, die sensorische Meldungen hinsichtlich sensorische Meldungen hinsichtlich ihres Bedeutungscharakters für das ihres Bedeutungscharakters für das Tier in seinem augenblicklichen Tier in seinem augenblicklichen Zustand bewertenZustand bewerten

Page 35: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

10. Einfluss der Emotionen auf 10. Einfluss der Emotionen auf LernprozesseLernprozesse

Emotionen als „Hüter des Emotionen als „Hüter des psychischen Lebens“psychischen Lebens“

Emotionen als „Türöffner“ für Lernen Emotionen als „Türöffner“ für Lernen Emotionen verändern Emotionen verändern

Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und kognitive Verarbeitungsprozesse und kognitive Verarbeitungsprozesse und sind an Aufnahme, Speicherung und sind an Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe von Information beteiligtWiedergabe von Information beteiligt

Page 36: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

10. Einfluss der Emotionen auf 10. Einfluss der Emotionen auf LernprozesseLernprozesse

Das limbische System filtert jede Das limbische System filtert jede ankommende Information und ankommende Information und ermöglicht die Herstellung möglichst ermöglicht die Herstellung möglichst zahlreicher kognitiver Verbindungenzahlreicher kognitiver Verbindungen

Sehr hohe Konzentration von Sehr hohe Konzentration von Peptidrezeptoren aller Art im Peptidrezeptoren aller Art im HippocampusHippocampus

Page 37: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

10. Einfluss der Emotionen auf 10. Einfluss der Emotionen auf LernprozesseLernprozesse

Untersuchungen an „Split-Brain-Untersuchungen an „Split-Brain-Patienten“ haben gezeigt, dass Patienten“ haben gezeigt, dass emotionales Lernen unter Umgehung emotionales Lernen unter Umgehung des Neocortex stattfindet.des Neocortex stattfindet.

Page 38: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

11. Ressourcen für erfolgreiches 11. Ressourcen für erfolgreiches LernenLernen

Irritation als erstes Schritt des Lernens?!Irritation als erstes Schritt des Lernens?! Lernen als Erschütterung von Lernen als Erschütterung von

Geborgenheit und Gewinn an Geborgenheit und Gewinn an Verstehbarkeit?!Verstehbarkeit?!

Lernressource:Lernressource:1.1. ZEITZEIT2.2. Genaue BetrachtungsmöglichkeitGenaue Betrachtungsmöglichkeit3.3. ErwärmungErwärmung4.4. Intuition und UnschärfeIntuition und Unschärfe5.5. Fordernde FreizügigkeitFordernde Freizügigkeit

Page 39: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

12. Lernkompass12. Lernkompass

Page 40: Lernen Lernendes System Mensch?. Themenübersicht 1. Einleitendes 2. Def. Lernen 3. Lernformen 4. Gehirngerechtes Lernen 5. Lerntyp – Einteilungen 6. Lernbegriff.

Literatur:Literatur:

Renate Girmes: (sich) Aufgaben Renate Girmes: (sich) Aufgaben stellen. Professionalisierung von stellen. Professionalisierung von Bildung und Unterricht, Seelze 2004.Bildung und Unterricht, Seelze 2004.

Michaela Meier: NeuroPädagogik. Entwurf einer Michaela Meier: NeuroPädagogik. Entwurf einer neuropädagogischen Theorie aisthetischer Erziehung und neuropädagogischen Theorie aisthetischer Erziehung und Möglichkeiten ihrer praktischen Umsetzung auf der Möglichkeiten ihrer praktischen Umsetzung auf der Grundlage interdisziplinärer Erkenntnisse aus Pädagogik, Grundlage interdisziplinärer Erkenntnisse aus Pädagogik, Psychologie und Hirnforschung, Marburg 2004.Psychologie und Hirnforschung, Marburg 2004.