Lernen mit Flink und kon-lab - kreis-paderborn.de · Früher Beginn der Sprachförderung...

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Lernen mit Flink und kon-lab Bildungskongress Uni Paderborn 6.11.2010

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  • Lernen mit Flink und kon-lab

    Bildungskongress Uni Paderborn 6.11.2010

  • Aktuelle Daten

    Anzahl der in Anspruch genommenen Sprachförderung "Delfin 4" in den Jahren 2007/2008 bis 2010/2011

    0

    20

    40

    60

    80

    100

    120

    140

    160

    180

    Alten

    beke

    nBa

    d Lip

    pspr

    inge

    Borc

    hen

    Büre

    n

    Delbr

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    nBa

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    ünne

    nber

    g

    2007/2008

    2008/2009

    2009/2010

    2010/2011

  • Früher Beginn der Sprachförderung

    Sprachförderung ist ein langfristiger Prozess ( nicht durch Intensivkurs möglich)

    Chance für mehrsprachig aufwachsende Kinder (kritische Phase des Spracherwerbs mit 2.5 Jahren)

    Fachkräfte in den Kindertageseinrichtung haben eine bedeutende Rolle

    Qualifizierungen von Fachkräften ( Implementierung und Umsetzung der Sprachförderung in der Kindertageseinrichtung)

    Bildungspolitische und konzeptionelle Entwicklungen

  • Elementarpädagogische Ansätzekommunikatives Wissen

    Systematische Ansätzesprachliches Wissen im engeren Sinne (Rhythmus, Phonologie, Syntax, Lexika,Semantik etc.)

    Förderkonzepte

  • Der Schlüssel zur Sprache

    •Sprachliche Intuition- Bauchgefühl

    •Therapeutisches Paradoxon- die verriegelte Schatztruhe

    •Wie bringe ich dem Kind die Sprachregeln bei?

  • Was passiert mit den Kindern?

    •Aus Sprachinput der Bezugspersonen leiten Kindern Sprachregeln ab und verinnerlichen diese ( Lernstrategien und Filter)

    •Im 3 Lebensjahr ist die Schatztruhe fast voll, mit 30 Monaten schließt sich langsam der Deckel der Schatztruhe

    Lernphase= kritische Phase des Spracherwerbs

  • •Kinder mit Störungen im Spracherwerb

    ( 1/5 jedes Jahrganges) müssen Unterstützung

    erhalten, um die Schatztruhe zu füllen

    Kinder mit intakter Sprachentwicklung können sich die Schatztruhe problemlos selbst einrichten

    (Lernstrategien und Filter)

  • Was können Eltern, päd. Fachkräfte, Therapeuten tun?

    Mehr Sprache anbieten? = nein!

    eine ungezielte Erhöhung des Sprachangebotes verwirrt die Kinder und sorgt für noch mehr „Sand“im Getriebe

    •SES - Kinder sind auf vor gefilterte und vor strukturierte Inputs angewiesen

  • Der Schlüssel zur virtuellen Schatztruhe

    1. Teil des Schlüssels

    Eine Grundqualifikation für die Sprachförderung ist

    die Umwandlung des unbewussten,

    intuitiven Sprachwissens in bewusstes Regelwissen

    Was lernt das Kind?

    Spezifische Lernstrategien, die

    Kinder anwenden, um im sprachlichen

    Input Regeln zu entdecken

    Wie lernt das Kind?

    Wissen über die Reihenfolge

    des Regelerwerbs

    In welcher Reihenfolge lernt

    das Kind?

    2.Teil des Schlüssels 3.Teil des Schlüssels

  • Warum Sprachförderung so früh?

    Drei Prämissen

    lang andauernde

    Sprachentwicklung

    Annahme der

    Spätzünder

    ( = late bloomers)

    Annahme

    der Praxisunverträglich

    keit

    Unbegründete PrämissenSpracherwerbsprozess ist

    mit ca. 2.5 Jahren im Kern

    abgeschlossen

    SES-Kinder können

    Defizite nicht spontan

    beheben

    Folgen: Dyskalkulie und

    Legasthenie

    Frühdiagnostik ist

    möglich

  • Wichtig: Zwischen 2½ und 3 ist das Kind bereits ein echter sprachlicher Schmetterling, der seine Flügel richtig ausbreiten kann, um die Welt mit komplexen Sätzen erobern kann

    Diese Phase wird auch kritische Phase des Spracherwerbs genannt!

  • Eine Sprachförderung während der kritischen bzw.optimalen Phase des Spracherwerbs ist notwendig, da nach dieser Phase die Chancen rapide sinken, Defizite aufzuholen

  • Wir beginnen mit „Lernen-mit-Flink 2009“

    Flink Standard

    Wir beginnen mit

    „ Lernen-mit-Flink “

  • Lernen-mit Flink: Grundvoraussetzungen

    Diese Zielgruppe bildet ein Segment bzw. den unterenTeil unseres Lernpfades von O bis 10 Jahren. Die einzelnen Phasen des Lernens sind qualitativ sehr unterschiedlich.

    Im Rahmen des Lernpfades ist die Sprache kein eigenständiges Lernziel (mehr). Die Sprache wird als ein „Hilfssystem“ für ein höheres Ziel, nämlich „Denken lernen“ aufgefasst.

  • Aus lerntheoretischer Sicht unterteilen wir die Kindergartenzeit0 bis 6 in 3 unterschiedliche Lern- und Bildungsphasen:

    O bis 3 Jahre: ist die Zeit, an deren Ende der Übergang von einzelnen, eingekapselten Denkmodulen zu komplexen Wissenssystemen stattfindet. Dies geschieht mit Hilfe der Sprache „von der Silbe zum Nebensatz“.

    3 – 5 Jahre: Ebenfalls mit Hilfe der Sprache entwickelt sich zwischen 3 und 5 die reife Theory-of-Mind. Das Kind lernt, über eigene Gedanken und Wissen zu reflektieren und die Perspektive von sich zu den Gedanken anderer zu wechseln.

    Ab 5 Jahre: Mit den Ressourcen der Theory-of-Mind und der Sprachkompetenz beginnt nach dem 5. Geburtstag die Ära des metakognitiven Lernens. Das Kind ist auf dem besten Weg, ein kleiner Wissenschaftler zu werden.

  • Eine „plastische“Zusammenfassung: Der Reißverschluss

  • Flink-Fördermaterialien

  • Flink-FördermaterialienDurchführung und Gestaltung der

    Lernumgebung

    Flink-Geschichte Anwendungsmaterialien

  • Flink-LernförderungVier Stufen

    Das Vorlesen der Flink-Geschichten

    Die Arbeit mit den Anwendungsmaterialien

    Stufe 2 FamiliarisierungWie finden wir Gegenstände, die wir versteckt haben?(Figur/ Hintergrund)Wann und warum benutzen wir ein Werkzeug?(Handlungen,Bewegungen,Hindernisse)Was sind die Eigenschaften von Strecken und Fahrzeugen? (Bewegung im Raum)

    Stufe 3 Implementierung (Lern-und Übungsphase)

    Jede Flink-Einheit enthält Anwendungstafeln mit spezifischenAufgaben zur Durchführung/Arbeit mit der Lernbox

    Stufe 4 TransferÜbertragung des neu erworbenen Wissens auf neue,bekannteund unbekannte Situationen

    Stufe 1

  • Flink-LernförderungHinweise zur Durchführung

    ZielgruppeLernförderung richtet sich an alle Kinder ab kurz vor demzweiten Geburtstag.Spezifische Förderbedürfnisse vonMigrantenkindern und SES-Kindern sind berücksichtigt

    Gruppengrößeund

    Zeitplan

    In Kleingruppen von bis zu 6 Kindernkein vorgegebener Zeitplan/die Förderung der Sprachelebt von der Wiederholung!

    Zur DidaktikDer

    Flink-Förderung

    Kinder mit Entwicklungsverzögerungen bzw.Kinder, die die dt. Sprache nicht altersentsprechend beherrschen, verfügen über einen reichen Schatz an Lernressourcen.Diese sollen gezielt und systematisch in einem gesteuerten Dialog so genutzt werden,dass sich das Kind als Ko-Konstrukteur seines Wissens am Ausbau seiner Kompetenzen beteiligen kann.

    Fachliche Qualifizierungu. Wissenstransfer

    Hohe fachliche Kompetenzen der ErzieherInnen erforderlich

    Zur U3 Kompetenz

    1. Wie lernen Kinder zwischen 0-6 Jahren?2. Frühes Lernen in den Schnittstellen Musik &Sprache,

    Raum&Sprache,Mathematik&Sprache etc.3. Umsetzung der Grundlagen in die Praxis

  • Flink-LernförderungFlink Objekterkennung

    Flink hilft Max seinen Trinkbecher zu suchen

    1. Vorlesen der Geschichte

    Kleingruppe mit 5-6 Kindern

    Vortragsdauer:5-6 Seiten, ca. 10 Minuten

    Auf wichtige Details extra hinweisenOhne Hast vortragen und nur wenige Unterbrechungenzulassen

    1.Rekapitulation des Inhaltes nach einer kleinen Pause(1 Minute)

    Weitere Wiederholungen des Inhaltes nach einiger ZeitUnd bei Gelegenheit

    Vertiefungseffekt durch Wiederholung der Geschichtewenn möglich

  • Flink-LernförderungFlink Objekterkennung -Anwendung

    Objekterkennung mit Karten

    � Kartenreihe 1: Figur und Hintergrund,Teilverdeckung Objektgrenzen

    � Kartenreihe 2: Formen, Perspektivwechsel

    � Kartenreihe 3:Objektveränderung

    � Kartenreihe 4: Behälterbilder

    � Kartenreihe 5: Komposita-Bilder für die thematischen Beziehungen (Wortzusammensetzungen)

  • Flink-LernförderungFlink ObjekterkennungAnwendung der Karten

    Bsp.Kartenreihe 1:Figur und Hintergrund

    � Beibehaltung des SchemasFamiliarisierungVormachen/LernphaseTrainingsphaseTransfer

    � Kinder sollen mit den Materialien vertraut gemacht werden� Phase des Vormachens endet erst, wenn Kinder von sich aus eine

    Aufgabe lösen wollen� Nicht benutzte Karten sollen aus dem Blickfeld der Kinder

    genommen werden� Förderung mit einzelnen Kindern oder in Kleingruppen mit max. 4

    Kindern� Max. 4-5 Spieldurchgänge, 1 Sitzung nicht länger als 5 Minuten� Haltung der Balance zwischen Motivation und Überforderung

  • Flink-LernmaterialienFlink Objekterkennung

    Anwendung der KartenBsp. Kartenreihe 1:Figur und Hintergrund

    � Familiarisierung

    Erfahrung mit Verstecken und Suchen

    (Gegenstände aus der Kartenreihe oder ähnliche)

    � Spiel mit den Karten

    Fähigkeit das Objekt vom Hintergrund zu trennen

    Erkenntnis, dass das Objekt auch mit Teilverdeckung immer noch dasselbe ist, auch wenn es anders aussieht

    � Ablenker aussortieren

    Kind soll Ablenker erkennen und entfernen

    � Sortierspiel

    Schwierigkeitsgrad steigern

  • Lernen mit Flink und konlab

    � Frühlernen mit Flink (0-3 Jahre)Ziel:optimales frühkindliches Lernen/Schnittstelle zwischen Sprach-und kognitiver Entwicklung

    � Kon-lab Sprachförderung (3-6 Jahre)Ziel:Sprachverstehen(Semantik)sprachliche GrundkompetenzenMit der Sprache denken und forschend lernensystematische Sprachförderung für Kinder, die Schatztruhe nicht selbständig füllen können

    � IKLF FörderungSprachkompetenzen für das schulische Lernen

    Verbindungen zwischen Flink-und kon-lab Förderung sind möglich, z.B. die rhythmischen Bausteine von kon-lab ergänzen Flink 1 und können zusätzlich eingesetzt werden, Lexpackergänzt die Kategorienbildung

  • KonKon--lablab

    Neue Wege der sprachlichen Frühförderung

  • für

    • Deutschsprachige Kinder mit Sprach-entwicklungsstörungen

    •Migrantenkinder, die Deutsch als Zweitsprache erwerben

    • Kinder mit Lese -und Rechtschreib-Schwäche

    •Alle Kinder zur Festigung der linguistischen Kompetenz

  • Allgemeine Informationen

    � Das Programm wurde an den Universitäten Bern und Konstanz entwickelt und in umfangreichen Studien für den praktischen Einsatz getestet und evaluiert

    � Während traditionelle Ansätze vor allem sozio -kulturelle, pädagogische und kommunikative Aspekte des Spracherwerbs stärken, zielt das Frühförderprogramm kon-lab auf die Etablierung und Festigung der grundlegenden linguistischen Kompetenz ab

    � Mit dem Programm wird das Kind in die Lage versetzt, Regeln zu erkennen, die ihm sonst unzulänglich bleiben. So können Kinder mit dem Programm entdecken, dass abstrakte Regeln, wie beispielsweise die der Mehrzahlbildung- sprachrhythmisch gesteuert sind.

    � Das Sprachförderprogramm setzt gezielt an denjenigen Stellen in der Sprachentwicklung der Kinder an, an denen sie stagnieren, also von selbst nicht weiterkommen.

  • Grundinformationen� Es wurde herausgefunden, dass DAZ Kinder ( Deutsch als

    Zweitsprache) und SES-Kinder ( sprachentwicklungsgestörte Kinder) ohne eine gezielte Sprachförderung das Niveau von DAM Kindern ( Deutsch als Muttersprache) nicht erreichen

    � Eine Sprache zu kennen heißt das Wissen über ihre Wörter und Wissen über ihre Grammatik zu haben. Über diese Wissensbasis erschließt sich uns die Welt, darauf bauen soziales und kulturelles Wissen auf ( = lexikalisches Wissen, grammatisches Wissen und semantisches Wissen)

    � DAZ Kinder und SES Kinder verharren oft auf dem „Bics Niveau“( Basiswissen über Grundwörter, aber kein semantisches Wissen) und beherrschen nicht das „Calp-Niveau“( Cognitive Academic Language Profiency), welches in Schulen in der weiteren Bildung notwendig ist ( lexikalisches, grammatisches und semantisches Wissen)

  • Die drei Ph

    asen

    des Sprach

    erwerbs im

    Vorschulal

    ter

    Bis 1,6 (18 Monate)Schwerpunkt Rhythmusund Lexikon, Bildung des Wortschatzes

    Bis 2,6 (30 Monate)Schwerpunkt Grammatik(Satzstruktur , Artikel,Pluralbildung

    Bis zum SchulbeginnSchwerpunkt :Semantikkomplexe Fragen, Mengen

  • Grundlagen des Wortschatzes( Rhythmus,Wortbildung)

    Basisgrammatik( grammatikalischen Funktionendes Artikels)

    Weiterführende Verstehensmerkmale(Mengen, Fragen etc.)

    Von Silbe

    n zum Wor

    t

    Vom einzelnen Wort zurKomplexen Grammatik

    Von der Gramm

    atik zum Sprach

    verstehen

  • Materialien

    � Das Programm umfasst verschiedene Förderbausteine zu den drei Stufen der Sprachförderung

    � Kartensätze ( Reime und Bilder, Memo-Spiele, Puzzle, Memory,

    � Bildererzählgeschichten auf laminierten Karten

    � Multimedia ( Audio CD`s, PC, Video, DVD)

  • Durchführung

    � Das Programm kann bereits ab dem ersten Kindergartenjahr durchgeführt werden und eignet sich auch für den Einsatz in der Grundschule

    � Das Programm läßt sich im Alltag der Einrichtung integrieren und kann gut mit anderen Förderprogrammen wie z.B. Hören, lauschen,lernen (Würzburger Trainingsprogramm) kombiniert werden

    � Das Programm ergänzt eine kommunikationsorientierte Förderung um die linguistisch unerlässlichen Komponenten grammatischer Kompetenz

    � Durch den medialen Aufbau ist das Programm flexibel anwendbar und von den Kindern selbständig zur Übung zusätzlich trainierbar