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GA WiPro LF 7 Teilgebiet: Produktionsfaktoren / Gesamtrechnung Seite 1 Lernfeld 7: Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Groß- und Au- ßenhandelsunternehmen analysieren Teilgebiet: Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Inhalt: 1.1 Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren............................................. 2 1.2 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung .................................................. 5 1.2.1 Einfacher Wirtschaftskreislauf .................................................................... 5 1.2.2 Erweiterter Wirtschaftskreislauf .................................................................. 7 1.3 Bruttoinlandsprodukt .............................................................................. 8 1.4 Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftswachstum ............................... 11 1.5 Wirtschaftswachstum in der Nachbarschaft und in Fernost .............. 13 1.6 Wirtschaftswachstum und Steuerpolitik .............................................. 14 1.7 Entstehung, Verteilung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts 15 1.7.1 Entstehung des Bruttoinlandsprodukts..................................................... 15 1.7.2 Verwendungsrechnung ............................................................................ 18 1.7.3 Verteilungsrechnung ................................................................................ 19 1.8 Bruttonationaleinkommen und Nettoinlandsprodukt ......................... 22 1.8.1 Bruttonationaleinkommen ........................................................................ 22 1.8.2 Ermittlung des Nettoinlandsprodukts........................................................ 23 1.9 Wachstumszyklen und konjunktureller Verlauf ................................... 26

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Seite 1

Lernfeld 7: Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Groß- und Au-

ßenhandelsunternehmen analysieren

Teilgebiet: Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

Inhalt:

1.1 Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren............................................. 2

1.2 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung .................................................. 5

1.2.1 Einfacher Wirtschaftskreislauf .................................................................... 5

1.2.2 Erweiterter Wirtschaftskreislauf .................................................................. 7

1.3 Bruttoinlandsprodukt .............................................................................. 8

1.4 Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftswachstum ............................... 11

1.5 Wirtschaftswachstum in der Nachbarschaft und in Fernost .............. 13

1.6 Wirtschaftswachstum und Steuerpolitik .............................................. 14

1.7 Entstehung, Verteilung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts

15

1.7.1 Entstehung des Bruttoinlandsprodukts ..................................................... 15

1.7.2 Verwendungsrechnung ............................................................................ 18

1.7.3 Verteilungsrechnung ................................................................................ 19

1.8 Bruttonationaleinkommen und Nettoinlandsprodukt ......................... 22

1.8.1 Bruttonationaleinkommen ........................................................................ 22

1.8.2 Ermittlung des Nettoinlandsprodukts ........................................................ 23

1.9 Wachstumszyklen und konjunktureller Verlauf ................................... 26

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1.1 Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren

Grundlage für jede Produktion von Sachgütern und Dienstleistungen sind __________,

___________ (Boden) und _________, sie werden als Produktionsfaktoren bezeichnet.

Lösung zur Folie Produktionsfaktoren

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Nur wenige Güter sind von Natur aus in konsumfähiger Form vorhanden (z. B. Baum-

früchte: Apfel, Birnen). In den meisten Fällen durchlaufen Güter einen langwierigen

Produktionsprozess mit mehreren Produktionsstufen (vgl. kleiner Wirtschaftskreislauf

mit mehreren Unternehmen), bevor sie geeignet sind den Endverbraucher (Konsumen-

ten) unmittelbar zur Bedürfnisbefriedigung zu dienen. Wird der Produktionsprozess ei-

nes solchen Konsumgutes über die verschiedenen Produktionsstufen bis zum Ursprung

zurückverfolgt, lässt sich erkennen, dass am Anfang des Produktionsprozesses die Gü-

ter Natur (Boden) und Arbeit stehen und als Produktionsfaktoren eingesetzt werden.

Produktionsfaktoren sind Güter, die für die Herstellung anderer wirtschaftli-

cher Güter benötigt werden.

Heutzutage ist kaum noch ein Produktionsprozess denkbar, bei dem neben Natur und

Arbeit nicht auch Produktionsgüter (z. B. Werkzeuge, Maschinen) als dritter Produkti-

onsfaktor eingesetzt werden. Solche Produktionsgüter sind zuvor mit Hilfe anderer Pro-

duktionsfaktoren hergestellt worden. Es handelt sich also um produzierte Produktions-

mittel, die auch als Sachkapital (Realkapital) bezeichnet werden.

Unter dem Produktionsfaktor Kapital werden in der Volkswirtschaftslehre produzierte

Produktionsmittel (=Sachkapital, Realkapital) verstanden. Kapital ist ein ____________

(_________________) Produktionsfaktor, weil er nur durch Einsatz der ursprünglichen

Produktionsfaktoren Natur und Arbeit hergestellt werden kann.

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Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität landwirtschaftlicher Nutzflächen (z. B durch

Kunstdünger, künstliche Be- und Entwässerung) sowie Bildungsmaßnahmen zur Quali-

fikation von Arbeitskräften führen dazu, dass die Produktionsfaktoren Natur und Arbeit

in der heute genutzten Form großenteils nicht mehr als ursprüngliche, sondern als ab-

geleitete Produktionsfaktoren angesehen werden können. Bezogen auf den Produkti-

onsfaktor Arbeit wird dies u. a. auch durch den Begriff ___________________ verdeut-

licht. Damit ist das auf der Ausbildung von Arbeitskräften beruhende Leistungsvermö-

gen in einer Volkswirtschaft gemeint.

Wegen ihrer besonderen Bedeutung für wirtschaftliche und technische Neuerungen (In-

novationen) im Produktionsprozess werden zuweilen ______________, Know-How und

technischer Fortschritt als zusätzliche Produktionsfaktoren neben Natur, Arbeit und Ka-

pital genannt. In jüngster Zeit gibt es auch Vorschläge, einen eigenständigen Produkti-

onsfaktor ___________________ zu berücksichtigen.

Originäre Produktionsfaktoren abgeleiteter Produktionsfaktoren

Natur Arbeit Kapital

Produktionsprozess

(Kombination der Produktionsfaktoren)

Konsumgüterzusätzliche Produktionsgüter

(Kapitalgüter)

Bedürfnisbefriedigung

Information (i. w. S. : Wissen, Bildung)

Originäre Produktionsfaktoren abgeleiteter Produktionsfaktoren

Natur Arbeit Kapital

Produktionsprozess

(Kombination der Produktionsfaktoren)

Konsumgüterzusätzliche Produktionsgüter

(Kapitalgüter)

Bedürfnisbefriedigung

Information (i. w. S. : Wissen, Bildung)

Bild knappe Ressourcen Produktionsfaktoren Lüpertz Seite 11

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Natur als Produktionsfaktor

In der traditionellen VWL wird üblicherweise vom Produktionsfaktor Boden statt vom

Produktionsfaktor Natur gesprochen. Folgende Nutzungsmöglichkeiten des Bodens las-

sen sich unterscheiden:

________________________ für Land- und Forstwirtschaft,

_______________ von Bodenschätzen und Energiequellen (z. B. Erdöl, Erdgas),

_____________________ für Produktionsstätten und Infrastruktur (z. B. Nähe

von Rohstoffen, qualifizierte Arbeitskräfte, Nähe von Absatzgebieten, verkehrs-

günstige Lage).

Der Begriff Natur als Produktionsfaktor erfasst darüber hinaus weitere Teilbereiche der

Natur als Produktionsfaktor. Dazu gehören unter anderen:

Wasser, Wind und Sonne zur Energiegewinnung,

Witterungsverhältnisse für die landwirtschaftliche Produktion,

Klima, intakte Landschaften und unbelastete Gewässer für die Tourismusbran-

che,

Luft und Wasser für die Aufnahme von Abgasen und Schadstoffen

(=Deponiefunktion).

Während diese Faktoren lange als unerschöpfbar und unveränderlich angesehen wur-

den, ist inzwischen die begrenzte Belastbarkeit der Natur unübersehbar (z. B. Klima-

veränderungen, Luft- und Wasserverschmutzungen). Die Natur ist somit über den Fak-

tor Boden hinaus großenteils als knappes Gut anzusehen.

1.2 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

1.2.1 Einfacher Wirtschaftskreislauf

Der Wirtschaftskreislauf ist ein grafisches Modell, das die ökonomische Realität in

mehrfacher Hinsicht vereinfacht. Es handelt sich also um ein typisches ökonomisches

Denk-Modell, mit dem sich nie die ganze Wirklichkeit erfassen lässt. Die praktische

Nutzenanwendung des Wirtschaftskreislaufes als Analyseinstrument zeigt sich in der

Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR). Mit diesem Rechenwerk wird in der

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Volkswirtschaft versucht, für einen abgelaufenen Zeitraum im Nachhinein Rechenschaft

darüber abzulegen, welche zahlenmäßigen Ergebnisse sich z. B für ein Jahr aus dem

Wirtschaftsprozess einer Volkswirtschaft ergeben. Ein Ergebnis der VGR ist z. B. die

Ermittlung der Wachstumsrate. (Kaiser/Brettschneider S. 44)

Der Wirtschaftskreislauf vereinfacht die ökonomische Realität in mehrfacher Hinsicht:

Jede Volkswirtschaft besteht aus einer Vielzahl von privaten Haushalten und Un-ternehmen, die in Sektoren eingeteilt werden. Andere Sektoren sind nicht Ge-genstand der Betrachtung (öffentliche Haushalte; Staat)

private Haushalte und Unternehmen verhalten sich nach bestimmten Prinzipien: Rationalverhalten (Nutzenmaximierer bzw. Gewinnmaximierer)

Dadurch ergeben sich für die Modellbetrachtung zwei Wertströme:

einen _____________________ und einen ______________________.

Der Güterstrom verläuft ________________ dem Geldstrom, weil Geld die Gegenleis-

tung für die Güter bildet.

Grafische Modellbetrach-

tung mit Geld- und Gü-

terströmen

In diesem Modell hat die Volkswirtschaft zwei Entscheidungsträger: private Haushalte

und Unternehmen. Diese bewegen sich auf zweierlei Märkten. Auf den Gütermärkten

treten die privaten Haushalte als Käufer von Waren und Dienstleistungen, die Unter-

nehmen als Verkäufer auf. Auf den Faktormärkten sind die privaten Haushalte Verkäu-

fer und die Unternehmen Käufer. Auf diesen Märkten stellen die privaten Haushalte den

Unternehmen die zur Produktion notwendigen Inputs wie Arbeit, Boden und Kapital zur

Verfügung.

Unternehmen Private Haushalte

Konsumausgaben

Güter und Dienstleistungen

Löhne, Gewinne

Arbeit, Kapital (z. B. Aktien)

Unternehmen Private Haushalte

Konsumausgaben

Güter und Dienstleistungen

Löhne, Gewinne

Arbeit, Kapital (z. B. Aktien)

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1.2.2 Erweiterter Wirtschaftskreislauf

Das Modell des erweiterten Wirtschaftskreislauf nimmt die Sektoren „Ausland“ und

„Staat“ in die Betrachtung von Güter- und Geldströmen mit auf.

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1.3 Bruttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht dem Wert aller ______________________

und _____________________, die in einem Jahr in einer Volkswirtschaft erzeugt wer-

den. Dazu gehören u. a. Leistungen der Industrie, des Handels und des Staates.

Das BIP entsteht durch:

private Haushalte, die den Unternehmen die Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital zur Verfügung stellen und dafür Einkommen erhalten,

die Unternehmen, die die Produktionsfaktoren kombinieren und damit Güter und Dienstleistungen erstellen,

den Staat.

Will man errechnen, wie hoch die geschaffenen Werte (=Wertschöpfung) einer Volks-

wirtschaft (=eines Landes) sind, so muss man die hergestellten Güter und die erbrach-

ten Leistungen aller Wirtschaftsbereich in einer Summe zusammenfassen. Man erhält

dann zunächst den Bruttoproduktionswert, der aber noch viele doppelte Zählungen ent-

hält. Die Doppelzählungen entstehen dadurch, dass die Unternehmen untereinander

Güter „tauschen“ (Lieferketten).

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Um diese Doppelzählungen zu vermeiden, werden die Vorleistungen (die Verkäufe ei-

nes Unternehmens können zum Teil Vorleistungen eines anderen Unternehmens sein)

nicht mehr berücksichtigt.

Beispiel:

Getreide, das von der Fabrik zu Mehl gemahlen wird,

Strom, der in einem Industriebetrieb verbraucht wird,

Autositze eines Zulieferers, die beim Hersteller der Fahrzeuge eingebaut werden.

Um die verschiedenen Leistungen der Wertschöpfungsstufen addieren zu können, wer-

den diese mit ihren Werten, d. h. mit ihrem _________________________, bewertet.

Die genaue Bezeichnung für das Bruttoinlandsprodukt lautet deshalb ______________

________________________________________________ Im obigen Beispiel beträgt

die Summe der Wertschöpfung aller Produktionsstufen 110.000,00 €.

Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr so stark wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich gegenüber 2005 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nominal um 2,8 Prozent, real – also nach Abrechnung des Preisanstiegs – um 2,5 Prozent. Diesen realen Zuwachs nennt man Wirtschaftswachstum. Im BIP spiegelt sich die gesamtwirtschaftliche Leistung der Bundesrepublik Deutschland innerhalb eines Kalenderjahres wider. Das BIP bietet so-mit einen Gesamtüberblick über das wirtschaftliche Geschehen.

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Die Arbeiten des kleinen Handwerksbetriebs sind im BIP ebenso enthalten wie die Pro-duktion des Industriekonzerns; die Leistungen des Transportgewerbes, des Dienstleis-tungssektors, des Handels, der Banken und Versicherungen sowie der Landwirtschaft ebenso wie die des Staates, der Kirchen, der Gewerkschaften und anderer Organisati-onen. Hausarbeit, Kinderbetreuung oder eigene Renovierungsarbeiten, um nur einige Beispie-le zu nennen, werden bei der Berechnung des BIP nicht berücksichtigt, weil diese Leistungen statistisch kaum oder gar nicht zu erfassen sind. Bruttoinlandsprodukte der Länder der Europäischen Union (Stand: 12.02.2007)

Das Bruttoinlandsprodukt von China betrug für das Jahr 2005: 2.228.862.000.000 US-

$. Bei einer Bevölkerung von 1.304.451.149 ergab sich ein BIP pro Kopf von 1.708 US-

$.

Somit ist das BIP Pro-Kopf derzeit (Stand 2007) in Deutschland immer noch

________________________________ als in China.

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Arbeitsauftrag:

1. Angenommen das Wirtschaftswachstum von China wäre in 2006 8,5 % gewe-

sen. Wie hoch ist dann das BIP-Pro-Kopf in 2007. Ermitteln Sie den Faktor den

das BIP-Pro-Kopf in Deutschland das BIP-Pro-Kopf in China übersteigt.

2. Erstellen Sie ein Ranking der 10 bedeutendsten Länder der Europäischen Union

nach dem BIP-Pro-Kopf.

3. Welche Länder sind die 5 schwächsten der Europäischen Union?

4. Wodurch ist der fast durchgängige schwache BIP-Pro-Kopf-Betrag von osteuro-

päischen Ländern zu erklären?

5. Wie verändern sich Ihrer Meinung nach die Wachstumszahlen der starken ge-

genüber den schwachen Ländern der Europäischen Union?

1.4 Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftswachstum

Das Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen kann nominal (dem Nennwert nach) und real ( wirklich, tatsächlich) ermittelt werden.

Bewertet man die Steigerung des Brut-

toinlandsprodukts demnach mit den

jeweiligen Preisen, so liegt nominales

Wachstum vor. Steigen nun die Markt-

preise, so erhöht sich auch das nomi-

nale BIP, obwohl nicht mehr Güter

produziert wurden. Die im Marktpreis

enthaltenen Preissteigerungen blähen

den Geldwert der erfassten Leistungen

auf. Das nominale BIP gibt damit nicht

mehr Auskunft über die tatsächliche

gesamtwirtschaftliche Leistung eines

Landes.

Von realem Wachstum spricht man, wenn

die Steigerung des BIP in konstanten Prei-

sen d. h. in Preisen eines Basisjahres, be-

wertet wird. Erst wenn man die Teuerungs-

rate vom nominalen BIP abzieht, erhält man

den echten, den realen Anstieg der Wirt-

schaftsleistung: das eigentliche Wirt-

schaftswachstum.

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Beispiel für reales und nominales BIP

reales (tatsächliches

BIP)

Preissteigerung

(gegenüber dem

1. Jahr)

nominales BIP (bewertet zu

Preisen des jeweiligen Jah-

res)

1. Jahr 2.500 Mrd. €

2. Jahr 2.500 Mrd. € + 3 % 2.575,0 Mrd. €

3. Jahr 2.500 Mrd. € + 5,5 % 2.637,5 Mrd. €

Obwohl in allen Jahren tatsächlich (real) der gleiche Warenwert erwirtschaftet wurde (=2.500 Mrd. €), ist das nominale BIP im 2. und 3. Jahr höher als im 1. Jahr. Die Preisseigerungen von 3,0 % bzw. 5,5 % täuschen jeweils ein höheres BIP vor; im 3. Jahr z. B. einen um 137,5 Mrd. € höheren Wert.

Nullwachstum liegt vor, wenn das reale BIP konstant bleibt, dabei kann durchaus nomi-

nales Wachstum vorliegen.

Das BIP spiegelt die wirtschaftliche Gesamtleistung einer Volkswirtschaft wider.

Können Leistungen nicht bewertet werden, weil sie keinen Marktpreis erzielen, so wer-

den sie im BIP zu Marktpreisen nicht erfasst.

Beispiele:

Arbeiten im Haushalt, z. B. Wäsche waschen, Wohnung putzen, Essen kochen,

Arbeit im privaten Bereich, z. B. Eigenbau von Möbeln, Autoreparaturen, Eigen-heimbau in Nachbarschaftshilfe,

Schwarzarbeit, bei der Güter und Dienstleistungen illegal erstellt werden (=Schattenwirtschaft).

Das Wirtschaftswachstum ist real bzw. nominal jeweils eine prozentuale Größe, die vom

betrachteten Jahr ins Verhältnis gesetzt wird:

beim realen Wachstum ist der Bezug ein bestimmtes Basisjahr.

beim nominalen Wachstum ist der Bezug jeweils das BIP des Vorjahres.

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1.5 Wirtschaftswachstum in der Nachbarschaft und in Fernost

Die konjunkturellen Unterschiede zwischen den Volkswirtschaften verschwinden. Wäh-

rend Deutschland ein kräftiges Wirtschaftswachstum zu verzeichnen hat, kommen die

USA nach mehreren Boomjahren auf ein Wirtschaftswachstum von 2,1 %. Von beson-

derer Bedeutung sind die osteuropäischen Staaten wie z. B. Slowakei mit 8,7 % Wachs-

tum.

Blick auf die G8 Nationen

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Fernost

1.6 Wirtschaftswachstum und Steuerpolitik

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Seite 15

Neben vielen anderen Standortfaktoren wie etwa Lohnnebenkosten, Kündigungsschutz,

Mitbestimmungsregelungen und Verkehrsanbindung spielt die Besteuerung der Unter-

nehmen eine entscheidende Rolle bei der Ansiedlung ausländischer Betriebe und der

Höhe der Direktinvestitionen. Bislang präsentiert sich Deutschland hier im internationa-

len Vergleich als Hochsteuerland; nirgendwo in Europa ist die tarifliche Belastung der

Unternehmensgewinne höher als hier zu Lande.

1.7 Entstehung, Verteilung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts

Mit Hilfe der BIP-Berechnung kann man erkennen, wie das vorjährige wirtschaftliche

Ergebnis entstanden ist, wie es verwendet wurde und wie die Einkommen in der Volks-

wirtschaft verteilt wurden. Man unterscheidet damit drei Auswertungsmethoden des

BIP:

__________________________________,

__________________________________,

__________________________________.

1.7.1 Entstehung des Bruttoinlandsprodukts

Die Entstehungsrechnung zeigt, welchen Beitrag die verschiedenen Bereiche der

Volkswirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt erbracht haben.

Unterschieden werden dabei die folgenden großen Wirtschaftszweige:

____________________________________________________,

____________________________________________________,

____________________________________________________,

____________________________________________________,

____________________________________________________.

Aus dem Vergleich mit anderen Jahresergebnissen lassen sich die Veränderungen der

volkswirtschaftlichen Produktionsstrukturen erkennen. Daraus kann abgeleitet werden,

wie sich eine Volkswirtschaft entwickelt. Für individuelle eigene Lebensplanungen kann

sie eine grobe Richtlinie darstellen.

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Bruttoinlandsprodukt nach Wirtschaftszweige

0

100

200

300

400

500

600

700

1995 2000 2002 2004 2005 2006

Jahre

An

teil a

m B

IP in

Land- und

Forstwirtschaft;

Fischerei

Produzierendes

Gewerbe ohne

Baugewerbe

Baugewerbe

Handel,

Gastgewerbe und

Verkehr

Finanzier., Vermiet.

u.

Unternehm.dienstl.

Öffentliche und

private Dienstleister

Die Zahlen des Schaubildes zeigen einen schon lange anhaltenden Trend: Wie in den

übrigen modernen Volkswirtschaften bestimmen mittlerweile auch in Deutschland die

Dienstleistungen den größten Teil des Wirtschaftsgeschehens. So leistete die Güterver-

teilung (Handel, Gastgewerbe und Verkehr) 2006 einen Beitrag von 18,3 % (2005:

18,08 %) und weitere 50,81 % (2005: 51,6 %) - also mehr als die Hälfte der gesamten

Wirtschaftsleistung - entfielen auf ____________________________ im engeren Sinn.

Aufteilung des BIP auf Wirtschaftszweige

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%

35,00%

1995 2000 2002 2004 2005 2006

Jahre

%-t

uale

Au

fteil

un

g

Land- undForstwirtschaft;Fischerei

ProduzierendesGewerbe ohneBaugewerbe

Baugewerbe

Handel, Gastgewerbeund Verkehr

Finanzier., Vermiet. u.Unternehm.dienstl.

Öffentliche und privateDienstleister

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Seite 17

Fast man die sechs Wirtschaftszweige zu drei Sektoren zusammen, können vereinfa-

chend internationale Vergleiche gezogen werden.

Dabei werden die Wirtschaftszweige wie folge zusammengefasst:

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, ________________________

Produzierendes Gewerbe ohne Bau-

gewerbe,

Handel, Gastgewerbe und Verkehr,

________________________

Finanzierung, Vermietung und Unter-

nehmensdienstleister,

Öffentliche und private Dienstleister

________________________

Vergleich von Industriestaaten

Deutschland

1%

29%

70%

Primärer Sektor

Sekundärer

Sektor

Tertiärer Sektor

Frankreich

3%

26%

71%

Primärer

Sektor

Sekundärer

Sektor

Tertiärer

Sektor

USA

2%

25%

73%

Primärer Sektor

Sekundärer

Sektor

Tertiärer Sektor

Japan

3%

26%

71%

Primärer Sektor

Sekundärer

Sektor

Tertiärer Sektor

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Vergleich von Entwicklungsländern bzw. Schwellenländern

Athiopien

52%

11%

37% Primärer Sektor

Sekundärer Sektor

Tertiärer Sektor

China

15%

51%

34%Primärer Sektor

Sekundärer Sektor

Tertiärer Sektor

Ghana

36%

25%

39%

Primärer

Sektor

Sekundärer

Sektor

Tertiärer

Sektor

Türkei

14%

26%60%

Primärer Sektor

Sekundärer

Sektor

Tertiärer Sektor

1.7.2 Verwendungsrechnung

Die Verwendungsrechnung zeigt, für welche Zwecke das Bruttoinlandsprodukt verwen-

det wurde. Dabei unterscheidet man:

________________________________,

________________________________,

______________________________ (=Ersatzinvestitionen + Nettoinvestitionen),

______________________________ (Export – Import).

Die Verwendungsrechnung gibt Auskunft darüber, welche Teile der volkswirt-

schaftlichen Produktion verbraucht oder nicht verbraucht (gespart) und damit

investiert wurden.

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Seite 19

Die Verwendung lässt weiterhin erkennen,

wie das Ergebnis der außenwirtschaftlichen

Beziehungen (Sachgüter- und Dienstleis-

tungsexporte und –importe) zustande ge-

kommen ist, ob also ein Land in Form von

Exportüberschüssen mehr Güter und Leistun-

gen an das Ausland geliefert oder mehr aus

dem Ausland bezogen hat (= Außenbeitrag:

Exporte abzüglich Importe)

1.7.3 Verteilungsrechnung

Bei der Verteilungsrechnung geht es um die Verteilung des Volkseinkommens. Das

Volkseinkommen ist die Summe der Einkommen aller Haushalte als Gegenleistung für

die eingesetzte Arbeitskraft.

Dabei wird unterschieden zwischen:

________________________________________________________________

(Arbeitnehmereinkommen)

________________________________________________________________

(Gewinne der privaten Unternehmen und Einkommen der Arbeitnehmer u. a. aus

Zinserträge, Kursgewinne)

Die Verteilungsrechnung gibt Auskunft über

die Aufgliederung des Volkseinkommens auf

die Einkommensarten.

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Setz man den Anteil des Einkommens aus unselbständiger Arbeit in Bezug zum Volks-

einkommen, so erhält man die ____________________________:

Lohnquote = Einkommen aus unselbständiger Arbeit

* 100 Volkseinkommen

Die Lohnquote ist der Anteil der Arbeitnehmereinkommen am gesamten Volks-

einkommen.

Die Lohnquote gehört zu den wirt-

schafts- und gesellschaftspolitisch

am stärksten beachteten Kennzah-

len der volkswirtschaftlichen Ge-

samtrechnung.

Die Beteiligung der Arbeitnehmer

am Volkseinkommen, wie sie in der

Lohnquote zum Ausdruck kommt,

wird nicht allein durch die Entwick-

lung der Löhne und Gehälter be-

stimmt. So beruhte der langfristige Anstieg der Lohnquote in der früheren Bundesrepub-

lik Deutschland zu einem guten Teil darauf, dass die Zahl der Lohn- und Gehaltsemp-

fänger zunahm, während die der Selbständigen zurückging.

Um festzustellen, wie sich die Verteilung des Volkseinkommens unabhängig von diesen

Verschiebungen in der Erwerbstätigenstruktur entwickelt hat, kann man auch eine

„______________________________“ Lohnquote berechnen. Dabei wird das Zahlen-

verhältnis zwischen selbstständig und unselbstständig Erwerbstätigen für den gesamten

Zeitraum z. B. auf dem Stand von 1990 festgehalten.

GA WiPro LF 7 Teilgebiet: Produktionsfaktoren / Gesamtrechnung

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Bei der Interpretation der Lohnquote sind auch die _____________________________

__________________________________ auf die Verteilung des Volkseinkommens zu

berücksichtigen. So ist in wirtschaftlichen Krisenjahren, wenn die Unternehmergewinne

sinken, meist ein kurzfristiger Anstieg der Lohnquote zu beobachten, bis dann das Pen-

del nach Rationalisierungsmaßnahmen, Entlassungen und mäßigen Tarifabschlüssen

bei gleichzeitiger Ausweitung der Produktion wieder zu anderen Seite ausschlägt.

Die Verteilungsrechnung zeigt die Bedeutung der Einkommensarten auf. Keine Aus-

kunft kann sie jedoch auf die Frage geben, inwiefern die Verteilung als gerecht anzuse-

hen ist.

Aussagekraft und Bedeutung des Bruttoinlandsprodukts

Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts als Maßstab für Wohlstand und Lebensquali-

tät ist umstritten.

Es erfasst nämlich u. a. auch die Be-

seitigung von Umweltschäden und

Krankheitskosten als eine Steigerung

des BIP. In einem Land gibt es viele

Vorgänge, die bedeutsam sind für den

Wohlstand und die Lebensqualität. Die

Messgröße BIP sagt nichts aus über:

die Verteilung der Einkommen,

die Bedeutung von Gütern und

Dienstleistungen,

die Qualität der Güter,

die Einbußen an Lebensqualität durch Lärm und Umweltverschmutzung (Um-

weltschäden müssten eigentlich vom BIP abgezogen werden),

die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und der Arbeitsplatzgestaltung,

die Leistungen ohne Geldeinkommen (Güter, die nicht auf dem Markt gehandelt

werden, werden nicht erfasst, z. B: die Leistungen im Haushalt tätigen Ehepart-

ners und der Mütter, ehrenamtliche Tätigkeiten oder Schwarzarbeit).

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Seite 22

Eine differenziertere Betrachtung des Wirtschaftswachstums wird bereits seit längerem

gefordert. An die Stelle eines unkontrollierten, rein mengenmäßig bestimmten Wirt-

schaftswachstums sollte ein qualitatives Wachstum treten:

1.8 Bruttonationaleinkommen und Nettoinlandsprodukt

1.8.1 Bruttonationaleinkommen

Beim BIP werden alle Leistungen zusammengefasst, die innerhalb der Grenzen einer

Volkswirtschaft erbracht werden.

Dabei ist es unwichtig, ob die Erwerbstätigen oder auch die Eigentümer der Unterneh-

men ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland haben oder anderswo.

Entscheidend ist, dass die Einkommen im Inland entstanden sind, gleichgültig, ob sie

Inländern oder Ausländern zufließen (=Inlandskonzept; Inlandsprodukt). Das BIP ist

also eine regional abgegrenzte Größe (raumbezogenes Inlandskonzept).

Beispiel: Ein Franzose, der seinen Wohnsitz in Metz (Frankreich) hat, zu seinem Ar-

beitsplatz aber täglich nach Saarlouis pendelt, erhöht mit seiner Arbeitsleistung das BIP

in Deutschland.

Bruttonationaleinkommen

Beim Bruttonationaleinkommen wird die Produktion von Waren und Dienstleistungen

zusammengerechnet, die Menschen, die in Deutschland wohnen, gegen Lohn er-

bracht haben. Dabei ist es unerheblich, ob sie dafür nun in Deutschland oder im Aus-

GA WiPro LF 7 Teilgebiet: Produktionsfaktoren / Gesamtrechnung

Seite 23

land gearbeitet haben – es zählt nur, dass sie ihr Einkommen in Deutschland bekom-

men haben.

Die Erwerbs- und Vermögenseinkommen, die an die übrige Welt geflossen sind, zieht

man vom Bruttoinlandsprodukt ab und fügt umgekehrt die Erwerbs- und Vermögensein-

kommen hinzu, die von inländischen Personen bzw. Institutionen aus der übrigen Welt

bezogen worden sind. Das so ermittelte Ergebnis wird als Bruttonationaleinkommen (=

Inländerprodukt; Inländerkonzept) bezeichnet.

Bruttoinlandsprodukt

(Produktionsergebnis aller im Inland verwendeten Produktionsfaktoren = In-

landskonzept)

+ Einkommen von Inländern, das aus dem Ausland fließt

- Einkommen von Ausländern, das vom Inland gezahlt wird

= Bruttonationaleinkommen (= Inländerkonzept)

1.8.2 Ermittlung des Nettoinlandsprodukts

Will man die ____________________________ einer Volkswirtschaft ermitteln, so dür-

fen die Wertminderungen des Betriebsvermögens in den Unternehmen, z. B. beim

Fuhrpark oder bei den maschinellen Anlagen, _______________________________

Werte berücksichtigt werden.

Die Unternehmen wollen ihre Leistungsfähigkeit erhalten und deshalb müssen sie die

bei der Produktion abgenutzten Betriebsmittel ersetzen. Diese Investitionen führen nicht

zu einem echten Neuzugang an Gütern (_______________________________), son-

dern ersetzen lediglich die verschlissenen Güter. Aus diesem Grund wird die Wertmin-

derung von Investitionsgütern, auch ______________________________ genannt,

vom BIP abgezogen. Das Ergebnis ist das ___________________________________

___________________________________ (NIP). Das NIP sagt genauer aus, wie hoch

der Wohlstand eines Landes tatsächlich ist bzw. wie er sich verändert hat.

GA WiPro LF 7 Teilgebiet: Produktionsfaktoren / Gesamtrechnung

Seite 24

Zusammenfassung

GA WiPro LF 7 Teilgebiet: Produktionsfaktoren / Gesamtrechnung

Seite 25

Arbeitsaufträge

1. Erklären Sie die Bedeutung des Bruttoinlandsprodukts.

2. In welchen Bereichen entsteht in erster Linie das Bruttoinlandsprodukt?

3. Worin besteht der Unterschied zwischen dem Bruttoinlandsprodukt und Brutto-

nationaleinkommen?

4. Wie wird der Bruttoproduktionswert ermittelt?

5. Wie unterscheidet der Bruttoproduktionswert vom Nettoproduktionswert?

6. Nennen Sie drei unterschiedliche Beispiele, wie das Bruttoinlandsprodukt in der

Volkswirtschaft verwendet werden kann.

7. Wieso fließen die Leistungen der Hausfrauen und –männer nicht in das BIP mit

ein?

8. Worin besteht der Unterschied zwischen nominalem und realen BIP?

9. Beurteilen Sie das Wirtschaftswachstum eines Landes, wenn das nominale BIP

ansteigt, das reale BIP aber zurückgeht.

10. Nenne Sie drei Beispiele, warum das BIP nicht unbedingt als Maßstab für den

Wohlstand gelten kann.

GA WiPro LF 7 Teilgebiet: Produktionsfaktoren / Gesamtrechnung

Seite 26

1.9 Wachstumszyklen und konjunktureller Verlauf

Die Entwicklung der Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik Deutschland verläuft ten-

denziell und über längere Zeit betrachtet steigend. Vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2006

hat sich das BIP um ____________ erhöht.

Ein Blick auf die Entwicklung des realen BIP in Deutschland lässt zwei Verlaufseigen-

schaften erkennen:

In der weitaus überwiegenden Mehrzahl der Jahre liegt ein ______________ vor.

Die Wirtschaftsentwicklung verläuft

nicht _________________. Um den

langfristigen Wachstumstrend herum

treten mit einer auffallenden Regel-

mäßigkeit _________________ auf.

Die zyklischen Verlaufsschwankungen in

der wirtschaftlichen Entwicklung sind weder

ein _____________________ noch _______________________ begrenztes Phäno-

men, sondern sind eine ständige Begleiterscheinung wirtschaftlicher Abläufe. Sie wer-

den als ________________________ bezeichnet. Die wiederkehrenden Abschnitte der

Verlaufskurve werden ________________________________ genannt. Obwohl der

Rhythmus nicht völlig gleichmäßig verläuft, lässt sich doch ein typisches Grundmuster

feststellen. Die Zeitdauer eines Konjunkturzyklus beträgt etwa 4 bis 6 Jahre. Umgangs-

sprachlich wird in der Gesellschaft unter Konjunktur als eine Momentaufnahme die all-

gemeine Wirtschaftslage bezeichnet.

GA WiPro LF 7 Teilgebiet: Produktionsfaktoren / Gesamtrechnung

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„Konjunktur“ ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine Bezeichnung für die ge-

samtwirtschaftliche Lage.

in der Fachsprache sind mit „Konjunktur“ die zyklischen kurzfristigen Schwan-

kungen um den langfristigen Trend der wirtschaftlichen Entwicklung gemeint.

Kurzfristige Schwankungen haben in der Regel einen Zyklus von 4 bis 6 Jahre.

1.9.1 Konjunkturphasen

Der Konjunkturzyklus lässt vier Phasen erkennen. Nach einem Tiefpunkt beginnt zu-

nächst der _____________

(Erholung), der nach

Durchgang durch den

Wendepunkt in den

______________ (Hoch-

konjunktur) übergeht. Nach

dem Umkippen der Wirt-

schaftsentwicklung setzt ab

dem oberen Scheitelpunkt

der ______________ (Ab-

schwächung/Entspannung)

ein, der nach dem Wende-

punkt in die ____________

(Depression) mündet. Mit

dem Wirksamwerden de Auftriebskräfte am unteren Scheitelpunkt beginnt ein neuer

Aufschwung.

Zuordnungsbegriffe: Boom, Rezession, Abschwung, Aufschwung