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Leseprobe aus: Wengenroth, Therapie-Tools Akzeptanz- und Commtimenttherapie (ACT), ISBN 978-3-621-27822-5 © 2012 Beltz Verlag, Weinheim Basel http://www.beltz.de/de/nc/verlagsgruppe-beltz/gesamtprogramm.html?isbn=978-3-621-27822-5

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Kapitel 1 Akzeptanz und Bereitschaft / 15

Akzeptanz und Bereitschaft

1.1 Hintergrund

Die Kontrollagenda der Patienten

Die Ausgangslage zu Beginn einerTherapie zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass der Pa-tient eine Reihe bestimmte unangenehme Erlebnisweisen benennt und den Wunsch äußert, diesezu überwinden. Das könnenNiedergeschlagenheit, Angst, Nervosität, Selbstzweifel, Schuldgefühle,Erinnerungen an schlimme Erlebnisse etc. sein. In der Regel hat er zuvor bereits eine Reihe vonVersuchen unternommen, seine schwierigen Gefühle oder Gedanken in den Griff zu bekommenund ist daran gescheitert. Oder die Kosten für diese Versuche sind so hoch, dass diese ihn nun ver-anlassen, eine Therapie aufzunehmen. Dies kann der Fall sein, etwa wenn eine Vermeidung vonangstauslösenden Situationen zu einer starken Einschränkung des Handlungs- und Bewegungs-spielraums führt und dieswiederumüber den damit einhergehendenVerlust an befriedigenden undals sinnvoll erlebten Erfahrungen depressive Verstimmungen nach sich zieht. Oder wenn versuchtwird, Misstrauen und Verlustangst, die in einer Beziehung entstanden sind, dadurch in Schach zuhalten, dass der Partner eingeschränkt und überwacht wird – mit den entsprechenden Folgen fürdieQualität und Stabilität der Beziehung.OderwennVersuche, schwierigeGefühle durch bestimm-te Substanzen (z. B. Alkohol) oder Aktivitäten (z. B. Glücksspiel) zu betäuben oder zu überdecken,erhebliche gesundheitliche, psychische, materielle oder soziale Probleme nach sich ziehen.Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls groß, dass sich der Patient eine Definition von »psychischerGesundheit« zu eigen gemacht hat, wie sie in unserer Kultur vorherrschend ist, nämlich die der»Abwesenheit belastender oder unerwünschter innerer Reaktionen« (Strosahl et al., 2004, S. 34,Übersetzung des Autors). Die Botschaft, die dadurch dem Einzelnen vermittelt wird, hat eine dunk-le Seite, nämlich die, dass »negativer, privater Inhalt toxisch und gefährlich sei und im Namen derpsychischen Gesundheit unter Kontrolle gebracht werden müsse. Dieser Ansicht innewohnend istdie Vorstellung, dass gesunde Menschen in der Lage wären, negativen privaten Inhalt zu steuernund auszulöschen, und auf diese Weise seelische Stabilität erreichen. Genau das ist es, was ACT alsunworkable change agenda beschreibt« (ebd.). Diese »Veränderungs-« oder »Kontrollagenda« derPatienten funktioniert nicht, was nicht –wie Patienten oft glauben – daran liegt, dass sie die falschenStrategien anwenden oder sich nicht genügend bemühen, und auch nicht daran, dass etwas grund-sätzlich mit ihnen nicht stimmt. Vielmehr liegt es in der Natur der Sache, dass Menschen prinzipi-ell keine Kontrolle über einen großen Teil ihrer gedanklichen, emotionalen und physiologischenReaktionen haben. Ein Teil dieser Reaktionen verstärkt sich sogar noch durch Bemühungen, sie zukontrollieren. Die Selbstinstruktion, nicht an X zu denken, enthält X, sie ist dadurch grundsätzlichnicht ausführbar bzw. führt gerade dann, wenn sie besonders intensiv und ausdauernd versuchtwird, dazu, dass X ständig gedanklich präsent ist. Entsprechendes gilt z. B. für den Versuch, keineAngst zu haben. Je mehr Energie auf dieses Ziel verwendet wird, je größer die »Drohkulisse« wird,die für sämtliche Anzeichen von Angst aufgebaut wird, umso häufiger und intensiver wird Angsterlebt (s. a. weitere Beispiele auf demArbeitsblatt 6 »Wenn die Gedanken undGefühle zurückschie-ßen«). In der ACT-Sprache wird dabei unterschieden zwischen »sauberem« und »schmutzigen«Leid (Hayes et al., 1999): Sauberes Leid ist solches, das unvermeidbar damit verbunden ist, alsMensch mit einer bestimmten Lebensgeschichte in einer bestimmten Lebenssituation ein werte-orientiertes Leben zu leben, während schmutziges Leid erst durch das Bemühen entsteht, dieses

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Leid auszuschalten. Da die Begriffe sauber und schmutzig ungünstige und vor allem stark wertendeKonnotationen haben, ziehen einige Therapeuten es vor, von natürlichem versus selbstgemachtemLeid oder primärem versus sekundärem Leid zu sprechen.Das große andere Problem der Kontrollagenda: Sie führt dazu, dass wir unser Verhalten nicht mehran unseren Werten ausrichten. Wir scheuen davor zurück, uns Ziele zu setzen und Handlungenauszuführen, die mit schwierigen Erlebnisweisen verbunden sind, z. B. der Angst vor Zurückwei-sung oder Misserfolg, Erinnerungen an schmerzhafte Erfahrungen, Zweifeln an sich selbst und sei-nem Tun oder unangenehmen körperlichen Empfindungen. Ein großer Teil der Dinge, die Men-schen im Dienste ihrer Werte anstreben können, geht mit solchen schwierigen Gedanken undGefühlen einher. Kaum etwas, was wir tun – vor allem wenn es sich um längerfristige oder mit Ri-siken und Schwierigkeiten behaftete Projekte, Aufgaben oder Rollen handelt – ist ausschließlichmitpositivenGefühlszuständen verbunden.Wer die Kontrollagenda ernst nimmt, ist somit gezwungen,seinen Handlungsbereich sehr stark einzuengen, was zwangsläufig zu Einbußen an Lebensqualitätund Vitalität führt und damit zu weiteren negativen Gefühlszuständen, auf die womöglich erneutmit dysfunktionalen Kontrollstrategien reagiert wird – ein Teufelskreis.

Gründe für das Festhalten an der Kontrollagenda

DassMenschen trotz der hohen Kosten, die mit der Aufrechterhaltung der Kontrollagenda verbun-den sind, oft hartnäckig an ihr festhalten, hat folgende Gründe (Hayes et al., 1999):C Das Kontrollprinzip funktioniert in anderen Lebensbereichen (in der äußeren Welt) sehr gut.

Immer wieder machen wir die Erfahrung, dass wir durch gezielte Maßnahmen eine Diskrepanzzwischen Ist- und Sollzustand beseitigen können: Eine Maschine, die nicht mehr funktioniert,wird repariert, fehlt Milch im Kühlschrank, wird welche eingekauft, ist die Temperatur zu nied-rig, drehen wir die Heizung auf, gefällt mir die weißeWand nicht mehr, streiche ich sie grün, etc.Und weil es in der äußeren Welt so effektiv ist, wird das Kontrollprinzip dann auch in dem Be-reich angewendet, für den dies nicht gilt oder in dem es gar kontraproduktiv ist, nämlich demunserer emotionalen, kognitiven und körperlichen Reaktionen.

C Unsere Kultur legt hohen Wert darauf, sich gut zu fühlen – oder zumindest so zu tun, als ob(»feelgoodism«). Der Einzelne wird für Verhalten sozial belohnt, das der Förderung positiverbzw. der Beseitigung negativer Gefühlszustände dient (z. B. »Nach dem Schock hast du dir ersteinmal einen getrunken, richtig so, hätt´ ich auch gemacht«), und lernt auch explizit entspre-chende Regeln über den Umgang mit inneren Reaktionen (z. B. »Ein Indianer kennt keinenSchmerz«).

C Außerdem scheint die Kontrollagenda bei anderen Menschen gut zu funktionieren. Dies wirktzumindest auf ein Kind so, wenn es beispielsweise kaum Anzeichen von Ärger bei seiner Mutterund kaum Anzeichen von Angst bei seinem Vater entdeckt, während es selbst oft weint undschreit. Dass auch Erwachsene Angst und Ärger empfinden, höchstens gelernt haben, sie zuverbergen oder aber durch teils hochproblematische Strategien zu betäuben, weiß das Kindnoch nicht – und »vergessen« wir Erwachsene auchmanchmal, wenn wir unser Inneres mit demÄußeren anderer Menschen vergleichen. Jedenfalls stärkt der Eindruck, andere Menschen wä-ren in der Lage, ihre unliebsamen inneren Reaktionen zu kontrollieren, den Glauben an dieMachbarkeit der Kontrollagenda und das Bemühen, ihr gerecht zu werden.

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C Schließlich darf auch nicht übersehen werden, dass Versuche, unangenehme Gefühle und Ge-danken zu regulieren, manchmal auch zumindest kurzfristig zum gewünschten Resultat führenund dass sich auch die negativen Konsequenzen für die Lebensqualität in Grenzen halten kön-nen. Der Studentin in der Examensphase, die an einem Freitagabend mit Freunden ins Kinogeht und danach zwei Gläser Bier trinkt, um »mal auf andere Gedanken zu kommen«, der magdies durchaus gelingen und zwar auch ohne hohe Kosten. Ihr Kommilitone hingegen, der stän-dig versucht, sich abzulenken und zu betäuben, weil er den Gedanken an ein mögliches Schei-tern nicht erträgt, wird womöglich umso stärker von seinen quälenden Vorstellungen eingeholt,je mehr er versucht, sie zu unterdrücken. Ganz zu schweigen von dem Preis, den er bezahlt,wenn er sich nicht auf die Prüfungen vorbereitet oder mit exzessivem Gebrauch von betäuben-den Substanzen versucht, seine Angst auszuschalten.

Es ist also nicht verwunderlich, dass der Patient mit der Erwartung in dieTherapie kommt, dass dieBehandlung darauf abzielt, unerwünschte innere Reaktionen zu beseitigen. Diese Erwartung wirdin herkömmlichen Therapien oft insofern nicht enttäuscht, als dass auch psychologische Behand-lungen häufig auf einer Kontrollagenda beruhen und sich dabei altbekannter – und leider häufigerfolgloser –Vorgehensweisen bedienen: »Diemeisten therapeutischen Strategienweisen eine hoheÄhnlichkeit zu den Ratschlägen auf, die der Betreffende bereits von seiner Mutter, seinem Vater,dem Pfarrer, einem guten Freund, Kollegen, Nachbarn oder Geschwistern erhalten hat« (Hayes etal., 1999, S. 88, Ü. d. A.).

Überwindung der Kontrollagenda

ACT geht hier dezidiert einen anderen Weg und beginnt die Behandlung häufig damit, dass dieKontrollagenda geschwächt wird. Dies geschieht in erster Linie dadurch, dass sich der Patient mitdrei Fragen auseinandersetzt.(1) Gegen welche inneren Reaktionen kämpfe ich?(2) Auf welche Weise tue ich dies?(3) Was ist bislang dabei herausgekommen?Beabsichtigt wird damit zweierlei: Zum einenwird ein Zusammenhang zwischen unterschiedlichenVerhaltensweisen hergestellt, die aus Sicht des Patienten zunächst einmal nichts miteinander zu tunhaben, die jedoch alle eine erlebnisvermeidende Funktion haben. »Sie trinken viel Alkohol, vermei-den es, über bestimmte Themen zu sprechen, brechen Beziehungen ab, nachdem ein bestimmtesAusmaß an Nähe entstanden ist – sind das möglicherweise alles Dinge, die Sie tun, um etwas Be-stimmtes nicht fühlen oder denken zu müssen?« Zum anderen soll der Patient mit der Vergeblich-keit und den Kosten seiner Bemühungen um Kontrolle in Kontakt gebracht werden. So wird derBoden dafür bereitet, dass sich der Patient öffnet für eine Alternative zu einem kontrollierendenund vermeidenden Umgang mit dem eigenen Innenleben.

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Zentrale ACT-Botschaften zu Vermeidung und Kontrolle (Strosahl et al., 2004, S. 35, Ü. d. A.)C »Du bist nicht kaputt, sondern in eine Falle getappt.C Du bist nicht hoffnungslos, aber deine Veränderungsagenda ist hoffnungslos.C Kontrolle ist das Problem, nicht die Lösung.C Für mentale Ereignisse gilt: Je weniger du sie willst, umso mehr bekommst du sie.C Was hast du schon alles versucht? Wie hat es funktioniert? Was hat es dich gekostet?C Versuche deine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen und du verlierst die Kontrolle über

dein Leben.C Was würde passieren, wenn du den Kampf aufgibst?«

Die Alternativen zur Kontrolle: Akzeptanz und Bereitschaft

Wenn wir dem Patienten gegenüber von Akzeptanz sprechen, ist eine gewisse Vorsicht angebracht,da dies zu Missverständnissen und Widerstand führen kann – vor allem, wenn es nicht innerhalbdes Kontextes einer einfühlsamen Betrachtung der persönlichen Erfahrungen des Patienten ge-schieht. Die Art von Akzeptanz, die wir in derTherapie anstreben, bezieht sich auch weder auf un-erträgliche und prinzipiell veränderbare Lebensumstände (beispielsweise eine destruktive Bezie-hung) noch auf problematische Verhaltensweisen (etwa auf die Anwendung von Gewalt oder einenschädlichen Gebrauch von Substanzen). Akzeptanz im Sine von ACT besteht darin, eine »bewusstoffene, aufgeschlossene, nicht-wertende Haltung gegenüber verschiedenen Aspekten des Erlebens«(Wilson & Dufrene, 2008, S. 46, Ü. d. A.) einzunehmen. Es bedeutet, dass wir, »wenn sich ein be-stimmtes Erleben einstellt, in der Lage sind, es anzuerkennen, ihm gegenüber präsent zu sein undes anzunehmen ohne zu versuchen, es auf irgendeineWeise zu verändern« (ebd., S. 47). Akzeptanzbedeutet auch, anzuerkennen, dass es sich nicht immer gut anfühlt, das Richtige zu tun. Gute Ge-fühle stellen sich manchmal ein, wenn Menschen ihr Handeln an persönlich relevanten Wertenausrichten – und manchmal nicht (Eifert & Forsyth, 2005). Das Anerkennen dieser Tatsache – so-zusagen die Erlaubnis zu unangenehmen Gefühlen – kann eine entlastende und geradezu befreien-de Wirkung auf den Patienten – und auf denTherapeuten – haben.Erweist sich der Begriff Akzeptanz als problematisch in der Therapie, kann versucht werden, dieSchwierigkeiten für den Patienten durch eine Klärung und Abgrenzung im oben genannten Sinnaus demWeg zu räumen, oder auch dadurch, dass Begriffe verwendet werden, die förderlicher sindfür die Bereitschaft des Patienten, seine Kontrollbemühungen aufzugeben. Dazu kann es beispiels-weise hilfreich sein, von Bereitschaft (»bereit sein, zu fühlen, was man fühlt«) zu sprechen, von Er-laubnis (»den Gefühlen erlauben, zu kommen und zu gehen«), von Öffnung (»sich seinem innerenErleben gegenüber öffnen«) oder vonZulassen (»Gedanken an eine schwierige Situation zulassen«).Allerdings wäre es unrealistisch, davon auszugehen, dass der Patient allein dadurch zu einem ak-zeptierenden Umgang mit seinem Innenleben gebracht werden kann, dass über Akzeptanz geredetwird. Vielmehr handelt es sich um einen Lernprozess, der sowohl innerhalb der Therapiestundenals auch außerhalb der Sitzungen in Form von Übungen und Hausaufgaben gefördert werden kannund muss: »DerTherapeut versucht, Akzeptanzverhalten aufzubauen, indem er spezifische Aktivi-täten anbietet, die es dem Patienten ermöglichen, die Wahl zu treffen, schwierige Gedanken, Ge-fühle, Empfindungen etc. zuzulassen« (Luoma et al., 2007, S. 25, Ü. d. A.). Der Patient übt auf diese

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Weise,mit demumzugehen, was geschieht, wenn er seine »Komfortzone« verlässt. DerartigeÜbun-gen haben große Ähnlichkeit mit dem, was in der klassischen Verhaltenstherapie Exposition oderReizkonfrontation genannt wird. Sie unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Zielsetzung: Zieltdie Reizkonfrontation – zumindest nach klassischer Lesart – auf eine Gewöhnung ab, also auf einAbklingen der emotionalen Reaktion (meist Angst), geht es bei der Exposition im Rahmen einerACT-Therapie darum, einen akzeptierenden Umgang mit dem schwierigen Erleben zu erlernen.

Alles-oder-nichts-Qualität von Bereitschaft

Bereitschaft ist eine Haltung, die sich durch eine Alles-oder-nichts-Qualität auszeichnet. Ich binbereit, zu fühlen, was ich fühle, oder ich bin es nicht. Bereit zu sein ist nicht wie Gehen, wo min-destens ein Fuß immer am Boden ist, sondern eher wie Springen (Hayes et al., 1999). Dabei mussder Sprung kein großer sein, auch ein kleiner Sprung ist immer noch ein Sprung. Für die Konzep-tion von Übungen zu Akzeptanz und Bereitschaft heißt dies einerseits, dass auch kleine »Ausflügeaus der Komfortzone« heraus nützlich sein können und es nicht nötig ist, den Patienten dazu anzu-halten, sich besonders schwierigen Situationen auszusetzen, die er als übermäßig bedrohlich erlebtund zu denen er nicht bereit ist. Andererseits sollte er seine Bereitschaft nicht vom Auftauchen be-stimmter kognitiver, emotionaler oder physiologischer Reaktionen abhängigmachen, beispielswei-se nur so lange Aufzug zu fahren, bis er weiche Knie bekommt. Dies wäre Exposition mit Kontroll-agenda und somit das Gegenteil von Bereitschaft.

Zentrale ACT-Botschaften zu Akzeptanz und Bereitschaft (Strosahl et al., 2004, S. 38, Ü. d. A.)C »Bereitschaft und Akzeptanz sind eine Alternative zu dem Versuch, Gefühle zu kontrollie-

ren und zu bekämpfen.C Frage dich, was du akzeptieren musst, damit das, worauf du Wert legst, in deinem Leben

mehr zur Geltung kommt.C Konzentriere dich auf das, was du steuern und verändern kannst (dein Verhalten), und

akzeptiere den Rest.C Bereit zu sein, bedeutet nicht, etwas zu wollen; es ist nicht nötig, etwas zu wollen, um bereit

dafür zu sein, es zu haben.C Bereitschaft ist eine Handlung, kein Gedanke oder Gefühl.«

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1.2 Arbeitsmaterialien zu Akzeptanz und Bereitschaft

C Die ÜbungWas ist los mit mir? (AB 1) zielt darauf ab, Ursachenerklärungen, die ein Sich-Einlas-sen des Patienten auf dieTherapie erschweren könnten, aufzuspüren. Gleichzeitig bietet sie eineerste Gelegenheit zu einer Arbeit an problemaufrechterhaltenden Kognitionen im Sinne des De-fusionskonzepts: Unterschiedliche Erklärungsmuster werden zunächst einfach gesammelt. An-statt sie dann auf ihren absoluten »Wahrheitsgehalt« hin zu überprüfen, wird auf die Möglich-keit hingewiesen, dass man von Erklärungen, die man im Kopf hat, überzeugt sein kann odernicht, und dass dies – nicht die Kognition an sich, aber das Fusioniertsein mit ihnen – emotio-nale und verhaltensbezogene Folgen haben kann. Wenn die Übung nicht zu Anfang der Thera-pie eingesetzt wird, sondern zu einem späteren Zeitpunkt (etwa im Zusammenhang mit demEinüben von Defusionstechniken), kann dieser Aspekt vertieft werden, etwa indem unter-schiedliche Störungsmodelle des Patienten explizit auf ihre Dienlichkeit hin untersucht werden.

C Der FragebogenKulturelle Botschaften über den »richtigen« Umgang mit Gefühlen (AB 2) stimmtden Patienten ein auf ein wesentliches Thema einer Behandlung nach dem ACT-Modell, näm-lich den Umgang mit emotionalen und sonstigen inneren Reaktionen. Er zielt nicht nur daraufab, die gelernten Regeln explizit zu machen, sondern soll auch die Tatsache verdeutlichen, dassder Umgang mit den eigenen Gefühlen nichts Gegebenes und Unveränderbares, sondern ge-lernt und damit auch veränderbar ist.

C Auch die ÜbungWas habe ich über den Umgang mit Gefühlen gelernt? (AB 3) dient der Explora-tion der Regeln zum Umgang mit Gefühlen, die der Patient erworben hat, sowie der Herausar-beitung der Tatsache, dass die entsprechenden Strategien erlernt sind. Die vertiefte Auseinan-dersetzung des Patienten mit diesem Aspekt seiner Lerngeschichte kann darüber hinausnützliche Hinweise auf seine persönliche »Kontrollagenda« liefern.

C Die Geschichte vom Menschlein in der Grube (AB 4) ist eine der bekanntesten ACT-Metaphern(Hayes et al., 1999). In ihr sindmehrere zentrale Erkenntnisse übermenschliches Leid angespro-chen, nämlich die Unvermeidbarkeit von Leid für jedenMenschen (jeder fällt früher oder späterin eine Grube), der Einfluss der Lerngeschichte auf den Umgang mit diesem Leid (man benutztdas Instrument, das einemmitgegeben wurde – sehr häufig sind dies erlebnisvermeidende Stra-tegien) und die von vornherein gegebene Vergeblichkeit bestimmter Bemühungen, Leid zu be-enden (egal wie gut, geschickt, fleißig der Grubeninsasse gräbt, durch das Graben kommt ernicht heraus).Es wird Zeit, dem Problem einen Namen zu geben: Kontrolle, oder – genauer gesagt – Bemü-hungen, die darauf abzielen, Gedanken, Gefühle, körperliche Reaktionen und Impulse zu regu-lieren, loszuwerden bzw. ihr Auftreten von vornherein zu vermeiden. Vermutlich ist dem Pati-enten der Gedanke erst einmal neu, dass völlig unterschiedlich aussehende – innere und äußere–Verhaltensweisen, die er bislang gezeigt hat, die gleiche erlebnisvermeidende Funktion erfüllenbzw. erfüllen sollen. Es ist ein wichtiges Anliegen der ACT-Interventionen, dass der Patient die-sen gedanklichen Schritt vollzieht und die funktionale Äquivalenz seiner unterschiedlichen er-lebnisvermeidenden Verhaltensweisen erkennt. Gleichzeitig soll ihm eine wesentliche Einsichtermöglicht werden, nämlich dass Versuche, inneres Erleben zu kontrollieren, oft zum Scheiternverurteilt sind, ja, dass sie oft die Erlebensweisen, auf die sie abzielen, noch intensivieren. Dabeiist es wichtig, ihm auch zu verdeutlichen, wieso erlebnisvermeidendes Verhalten so weit verbrei-tet ist. Ein solches Verständnis kann ihn vor sinnlosen Selbstbeschuldigungen (»Wieso bin ichso blöd, etwas zu versuchen, was nicht funktionieren kann?«) bewahren.

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C In der Übung Der Eine-Million-Euro-Test und der Schlangenkäfig (AB 5) wird zum einen auf diein der ACT-Literatur häufig zitierten Ergebnisse zur Gedankenunterdrückung rekurriert undzum anderen die Lügendetektor-Metapher (Hayes et al., 1999) vorgestellt.

C Die ÜbungWenn die Gedanken und Gefühle zurückschießen (AB 6) greift denselben Gedankennoch einmal auf, liefert weitere Beispiele und führt die Begriffe »sauberes« und »schmutziges«Leid ein. Der Patient erhält außerdem Gelegenheit, über eigene Erfahrungen mit der paradoxenWirkung von erlebnisbezogenen Kontrollstrategien zu reflektieren.

C Eine sehr anschauliche Metapher für das »Zurückschießen« unterdrückter Erlebnisinhalte lie-fert Die Geschichte vom hungrigen, kleinen Löwen (AB 7). Anhand der Metapher aus Eifert undForsyth (2005) und der angeschlossenen Fragen lässt sich besonders gut ein Modell von langan-haltenden, sich langsam aufbauenden, negativ verstärkten problematischen Verhaltensgewohn-heiten entwerfen, etwa von Ritualen bei Patienten mit einer Zwangsstörung. Außerdem wirddem Patienten eine Frage gestellt, die ihn bereits dazu bringen kann, dieMöglichkeit von Akzep-tanz (»den Löwen fauchen lassen«) als Alternative zur Kontrolle (»ihn füttern«) in Betracht zuziehen.

C Die Regel von Professor Hayes (AB 8) bringt das bislang Erarbeitete noch einmal zusammenfas-send auf den Punkt und verweist auf den wichtigen Unterschied zwischen »inneren« und »äu-ßeren« Ereignissen hinsichtlich ihrer Kontrollierbarkeit: Zumindest ein Teil der Dinge, die umuns herum geschehen, sind prinzipiell beherrschbar und entsprechende Bemühungen könnensehr lohnenswert sein – die Kontrollierbarkeit des inneren Erlebens ist hingegen beschränkt unddas Bemühen um Kontrolle häufig problematisch.

C Die Übung Innere Reaktionen sind auf Dauer nicht in den Griff zu bekommen, trotzdem versuchenwir es immer wieder – wieso eigentlich? (AB 9, angelehnt an Hayes & Smith, 2005) ist besondersfür Patienten hilfreich, die dazu neigen, mit Gedanken an die eigene Unzulänglichkeit zu fusio-nieren.

C Um erlebniskontrollierende Strategien aufzugeben, braucht es ein Kriterium, anhand dessendiese Strategien bewertet werden können – und das entscheidende Kriterium zur Bewertungeiner Strategie ist, ob sie den Zweck erfüllt, zu dem sie eingesetzt wird, ihre Dienlichkeit. Insbe-sondere dann, wenn ein Patient sehr viel investiert hat, um unliebsames Erleben loszuwerden,oder stark mit den Regeln des »Feelgoodism« fusioniert ist, kann es hilfreich sein, explizit aufdas Kriterium der Dienlichkeit seiner Strategien zu verweisen. Nicht selten kommt es vor, dassPatienten ihre Kontrollstrategien oder zumindest das Ziel der Kontrolle verteidigen. Dann ist eswenig hilfreich, mit ihnen zu diskutieren und sie von der Vergeblichkeit ihrer Kontrollagendaüberzeugen zu wollen. Sie sollen uns nicht glauben, wenn wir sagen, dass Kontrollbemühungendie Sache nicht besser, sondern womöglich schlimmer machen, sondern sollen ihre eigenenErfahrungen entsprechend überprüfen. Die Hervorhebung des Dienlichkeitskriteriums vermei-det fruchtlose und theoretische Diskussion darüber, wer Recht hat – Patient oder Therapeut –,und holt beide wieder auf die Ebene der konkreten Erfahrungen des Patienten zurück. Die allesentscheidende Frage: Funktioniert es oder funktioniert es nicht? (AB 10) hilft dem Patienten, dieDienlichkeit (workability) von Regeln in den Blick zu nehmen, also die tatsächlichen Konse-quenzen, die das Befolgen der Regeln – in diesem Fall der Regeln über den Umgang mit schwie-rigen Erlebnisweisen – hat.

C Die Übung Es hört sich gut an – aber funktioniert es auch? (AB 11) fordert den Patienten nichtnur auf, sich seine erlebnisvermeidenden Strategien bewusst zu machen und sie dann auf ihreBrauchbarkeit hin zu untersuchen, sondern ermöglicht durch die Anweisung, den eigenen Ver-

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stand einmal wie eine andere Person zu behandeln – einen Berater, der wohlklingende Ratschlä-ge von sich gibt – eine Lösung aus der Fusion mit den Ergebnissen der »Programmierung«, dengelernten Regeln. Es ist also nicht nur eine akzeptanzfördernde Übung, sondern auch eineÜbung zur Defusion.

C Wenn Kontrolle nicht funktioniert, mag Akzeptanz als Alternative sehr nahe liegen undmanchePatienten benötigen tatsächlich nicht viel Unterstützung dabei, diesen Schluss zu ziehen, insbe-sondere Patienten, die nur eine (auf wenige Reaktionen bzw. Situationen) begrenzte Kontroll-agenda haben, und zumindest teilweise Erfahrung mit den positiven Folgen von Akzeptanz undBereitschaftmachen. Aber auch hier kann es sehr hilfreich sein, die Alternative zur Erlebniskon-trolle explizit zu benennen und zu beschreiben, was mit Akzeptanz im Sinne von ACT gemeintist und was nicht. Die Monster-am-Wegrand-Metapher (AB 12) verweist noch einmal auf dieVergeblichkeit des Bemühens umKontrolle sowie auf Kosten dieses Bemühens und liefert in derAlternative, das Monster mitzunehmen, eine anschauliche Beschreibung von Bereitschaft.

C Mit der ÜbungGefühls- und Bereitschaftsregler (AB 13, angelehnt an Hayes et al., 1999) wird derZusammenhang zwischen Bereitschaft und dem inneren Erleben explizit gemacht. Ein wesent-licher Punkt ist, dass Akzeptanz und Bereitschaft zwar nicht verhindern, dass schwierige Gefüh-le auftreten – und sich somit auch nicht als besonders raffinierte Strategie zur Erlebnisvermei-dung eignen –, jedoch einen »natürlichen« Verlauf emotionaler Reaktionen ermöglichen.Hervorgehoben wird auch ein wesentliches Merkmal von Bereitschaft, nämlich dass es sich umeineWahl handelt: Ob wir bereit sind, zu fühlen, was wir fühlen, ist etwas, worüber wir Kontrol-le haben. Über das, was wir fühlen, haben wir keine.

C Die Metaphern und das Gedicht aus der Übung Bereitschaft – was sie ist und was nicht (AB 14)eignen sich vielleicht besonders gut für Patientenmit einer »poetischen Ader«.Wenn der Patientsich zu einer eigenen Beschreibung inspiriert fühlt (und sich das Konzept auf diese Weise nochmehr zu eigen macht), ermöglicht dies demTherapeuten zu sehen, inwieweit er bereits aktiv mitdem Konzept umgehen kann.

C Das Informationsblatt FAQs zu Akzeptanz und Bereitschaft (AB 15, angelehnt an Harris, 2007)kann dem Patienten zur Vertiefung mitgegeben werden, nachdem in der Sitzung über Akzep-tanz und Bereitschaft gesprochen wurde, eignet sich aber auch zur »Auffrischung« in einer spä-teren Phase der Therapie.

C Die Übungen Aus einem Aber ein Und machen (AB 16, angelehnt an Hayes et al., 1999) und DieIch-kann-nicht-Mauer … (AB 17) verändern sprachliche Gewohnheiten und stärken auf dieseWeise die Fähigkeit, inneren Reaktionen mit Akzeptanz und Bereitschaft zu begegnen. Sie sindnatürlich besonders für Patienten geeignet, die häufig in die entsprechende Sprachfalle tappen.

C Konnte ein Verständnis dafür gefördert werden, dass es eine Alternative zu einem kontrollieren-den Umgang mit schwierigem Erleben gibt, gilt es, den Patienten in Kontakt mit den negativenAuswirkungen zu bringen, die ein Mangel an Bereitschaft auf sein Leben hat, sowie mit denMöglichkeiten, die sich durch die Wahl eröffnen, Gedanken und Gefühlen akzeptierend zu be-gegnen. An diesem Punkt kann es zum Auftreten von wenig hilfreichen Selbstbeschuldigungenin Bezug auf den bisherigen Umgang mit Gedanken und Gefühlen kommen. In diesem Fall istes wichtig, auf die Faktoren zu verweisen, die den Patienten dazu gebracht haben, Erlebniskon-trollstrategien einzusetzen, insbesondere seine persönliche Lerngeschichte sowie die relevantenkulturellen Botschaften. Dies kann beispielsweise durch einen Verweis auf die Metapher vomMenschen in der Grube (s. o.) geschehen: Wer nichts anderes bekommen hat als eine Schaufel,der schaufelt, auch wenn er in einer Grube sitzt. Auch eine gezielte Selbstoffenbarung des The-

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rapeuten, in der dieser dem Patienten einen eigenen Kampf mit innerem Erleben zugänglichmacht, ist eine gute Möglichkeit. Die Übung Schmerzhafte Erlebnisse und die Folgen – mit undohne Bereitschaft (AB 18, angelehnt an Wilson & Luciano, 2002) verdeutlicht dem Patientenanhand einiger konkreter Beispiele, wie positiv sich eine hohe Bereitschaft auf das weitere Lebeneines Menschen nach schwierigen Ereignissen auswirken kann.

C Auch die Übung Wenn das Leid Kreise zieht (AB 19) dient dazu, den Patienten mit den Kostender Anwendung erlebnisvermeidender Strategien in Kontakt zu bringen: Bemühungen, »saube-res Leid« in den Griff zu bekommen, ziehen »schmutziges Leid« nach sich (Hayes et al., 1999).Wenn darauf erneut mit Kontrollversuchen reagiert wird, dehnt sich das Leid immer weiter aus– zieht Kreise.

C Auch die Übung Natürliches Leid und Vermeidungsleid (AB 20) greift die Unterscheidung zwi-schen »sauberem« und »schmutzigem« Leid auf und verdeutlicht sie anhand der Nacherzählungeiner kleinen Geschichte aus Forsyth und Eifert (2007).

C Die Übung Wenn die Bereitschaft fehlt … (AB 21) ermöglicht dem Patienten, mit den Auswir-kungenmangelnder Bereitschaft in Vergangenheit und Gegenwart in Kontakt zu kommen sowiemit den Folgen, die es in Zukunft für ihn haben könnte, mit schwierigen Gefühlen und Gedan-ken auf nicht akzeptierende Weise umzugehen.

C Die Übung Was liegt in meiner Macht? (AB 22, angelehnt an Eifert et al., 2006) unterstützt denPatienten darin zu erkennen, welche Bereiche seines Lebens sich prinzipiell seinerMacht entzie-hen. Zu lernen, zutreffend zwischen prinzipiell kontrollierbaren und unkontrollierbaren Aspek-ten der äußeren und inneren Lebenssituation zu unterscheiden, ist eine wesentliche Vorausset-zung dafür, zum Scheitern verurteilte Kontrollversuche aufzugeben und Veränderungs- undGestaltungsbemühungen auf Bereiche zu richten, in denen diese Aussicht auf Erfolg haben.

C Mithilfe des Fragenbogens Es sieht aus wie Bereitschaft … (AB 23, angelehnt an Follette & Pisto-rello, 2007) lassen sich versteckte Hinweise auf eine geringe Bereitschaft auf unterschiedlichenEbenen deutlich machen. Dabei kann es wichtig sein, hervorzuheben, dass es nicht darum geht,Patienten bei einem Selbstbetrug zu »erwischen«, sondern darum, achtsamer in Bezug auf dieerlebniskontrollierenden Strategien des Verstandes zu werden. Hilfreich kann ein Verweis aufdie lange und intensiv geübten erlebnisvermeidenden Denk- und Handlungsmuster sein: Erleb-niskontrolle ist uns so sehr »in Fleisch und Blut übergegangen«, dass wir üben müssen, sie zuerkennen, wenn wir etwas verändern wollen.

C Die Übung Akzeptieren – aber was? (AB 24, angelehnt an Hayes & Smith, 2005) ermöglicht demPatienten, für sich zu klären, welchen schwierigen Erlebnisweisen er mit Bereitschaft begegnenmuss, damit sich in seinem Leben etwas zum Positiven verändern kann.

C Nein oder Ja zu Ihrem Inneren (AB 25) ist besonders für Patienten geeignet, die Erfahrungen mitmeditativen Techniken haben oder zumindest eine gewisse Aufgeschlossenheit solchen Vorge-hensweisen gegenüber mitbringen.

C Die ÜbungTherapeutisches Schreiben (AB 26, angelehnt anWilson & Luciano, 2002) ermöglichtdem Patienten, sich mit schwierigen Inhalten zu befassen, indem Erinnerungen und Befürch-tungen exploriert und in Worte gefasst werden.

C Die meditative Übung Gefühlen Raum geben (AB 27) hilft dem Patienten, eine beobachtende,nicht fusionierte und akzeptierende Haltung dem eigenen emotionalen Erleben gegenüber ein-zunehmen.

Leseprobe aus: Wengenroth, Therapie-Tools Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT), ISBN 978-3-621-27822-5© 2012 Beltz Verlag, Weinheim Basel

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24 / Kapitel 1 Akzeptanz und Bereitschaft

C Das Monster auseinandernehmen (AB 28, angelehnt an Hayes et al., 1999) ist eine ähnlich gear-tete Übung, die eine Konfrontation mit einzelnen Komponenten schwieriger emotionaler Reak-tionen ermöglicht.

C Das Auftreten schwieriger Gefühle…(AB 29) soll den Patienten unterstützen, einen akzeptieren-den Umgang mit schwierigen Erlebnisweisen in seinem Alltag zu üben. Hier geht es noch nichtum Exposition in dem Sinne, dass der Patient bewusst Situationen aufsucht oder herstellt, dieschwieriges Erleben provozieren, sondern um das Nutzen von sich spontan ergebenden Gele-genheiten, Bereitschaft zu üben.

C Mithilfe des Bereitschaftstagebuches (AB 30) kann der Patient Buch führen über seine Erfahrun-gen mit einem akzeptierenden versus kontrollierenden Umgang mit schwierigen Erlebniswei-sen.

C Die Komfortzone verlassen (AB 31) leitet den Patienten an, sich gezielt und ggf. gestuft schwieri-gen Situationen zu exponieren, ohne gegen die dabei auftretenden Gedanken und Gefühle an-zukämpfen. Derartige Expositionsübungen können je nach Problematik des Patienten über ei-nen längeren Zeitraum das Geschehen in der Therapie bestimmen. Damit der Patient dieBereitschaft aufbringt, sich zu exponieren, und von den Übungen auch profitieren kann, musser in der Lage sein, aus der Fusionmit schwierigen Gedanken herauszutreten, sich im gegenwär-tigen Moment zu verankern sowie inneres Erleben aus der Position des Beobachter-Ichs zu be-trachten. Sollten diese Fähigkeiten nicht gegeben sein, sollten sie vorher eingeübt werden.

C Das Pendeln zwischen Nein und Es-ist-wie-es-ist (AB 32) ermöglicht Patienten (insbesonderesolchen, die zögern, ihre Kontrollagenda aufzugeben), in ihrem Alltag mit Bereitschaft und Ak-zeptanz experimentieren und zu schauen, welche Auswirkungen Kontrolle versus Bereitschaftauf ihr Leben hat.

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1/2Was ist los mit mir?

Was fällt Ihnen zu der Frage ein, wieso Sie sich um professionelle Hilfe bemühen?Was ist mit Ihnen los, was istder Grund dafür, dass Sie die Probleme haben, die Sie haben? Und was denken Sie, was möglicherweise in denAugen anderer der Grund dafür sein könnte, dass Sie einenTherapeuten oder Berater aufgesucht haben oder ineiner Klinik behandelt werden? Machen Sie eine kleine Sammlung möglicher Ursachen, die Sie selbst oder an-dere dafür angeben könnten, dass Sie jetzt da stehen, wo Sie stehen und eine Beratung oder Behandlung inAnspruch nehmen. Es kommt dabei nicht so sehr darauf an, ob diese Ursachen wirklich stimmen (wer weiß dasschon?), sondern vielmehr darauf, ob sie in Ihrem Kopf – oder in den Köpfen anderer – »herumschwirren«.

Meine Probleme habe ich, …

weil ich

weil ich

weil ich

weil ich

weil ich

weil ich

AB 1

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2/2Was ist los mit mir?

Es gibt sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, aus welchen Gründen Menschen in eine Situation geraten,in der sie professionelle Hilfe benötigen. Sowohl viele Laien als auch manche Experten sehen die Ursache inunveränderlichen oder schicksalshaften Merkmalen der Betroffenen. Demzufolge hätten Sie die Probleme, dieSie haben, weil Sie so sind, wie Sie sind. Sind unter den Ursachen, die Sie genannt haben, solche, die dieserKategorie zuzuordnen sind? Vielleicht haben Sie z. B. Dinge geschrieben wie: weil ich krank bin, weil ich gestörtbin, weil man mich kaputt gemacht hat, weil mit meinem Gehirn was nicht stimmt, weil ich schwach bin, weilich nicht normal bin, weil ich so und so »strukturiert« bin usw. Stehen solche »Seins-Ursachen« auf Ihrer Liste?Und sind Sie manchmal oder immer von der Richtigkeit einer solchen Ursache überzeugt?Glauben Sie, dass Siekrank /gestört / verrückt /unnormal /kaputt usw. sind? Und wenn ja, welche Auswirkungen hat der Glaube aneine solche Ursache auf Sie und die Art und Weise, wie Sie mit Ihren Problemen umgehen oder darauf, wie Siesonst Ihr Leben leben?

Wenn ich an solche Seins-Ursachen glaube, dann …

Der Glaube daran, kaputt, krank, verrückt, unnormal usw. zu sein, kann unterschiedliche Auswirkungen haben,manche davon sind ziemlich negativ. Angenommen, nur einmal angenommen, Ihre Probleme und die Tatsa-che, dass Sie Hilfe in Anspruch nehmen, hätten nichts damit zu tun, dass Sie so sind, wie Sie sind. Was wäre,wenn es vielmehr daran läge, was Sie tun? Und wenn das, was Sie tun, alles andere als krank, verrückt oderunnormal wäre, sondern in gewisser Weise durchaus logisch, naheliegend und allgemeinen Vorstellungen ent-sprechend, wie sie in unserer Kultur vorherrschen? Trotzdem funktioniert es irgendwie nicht. Angenommen,nur einmal angenommen, dies wäre der Fall, wären Sie dann neugierig zu erfahren, wieso es nicht funktioniert,was Sie tun, und was die Alternative dazu wäre?

AB 1

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Kulturelle Botschaften über den »richtigen« Umgang mit Gefühlen

AB 2

In unserer Kultur gibt es eine Reihe von Einstellungen darüber, wie man mit seinen Gefühlen umgehen sollte.Lesen Sie sich einmal die folgenden Aussagen durch und entscheiden Sie jeweils, ob Sie in Ihrem eigenen Um-gang mit Ihren Gefühlen durch diese Einstellung beeinflusst werden. Vielleicht kennen Sie noch weitere Ein-stellungen zum Umgang mit Gefühlen. Dann können Sie die Liste gerne ergänzen.

Nr. Einstellungen über den Umgang mit Gefühlen Die Einstellung hat einenEinfluss auf mich.

Ja Teils-teils Nein

1. Wut, Traurigkeit und Angst sind negative Gefühle.

2. Angst zu haben ist ein Zeichen von Schwäche.

3. Bestimmte Gefühle (z. B. Angst oder Ärger) sind schädlich fürdie Gesundheit.

4. Man sollte seine Gefühle stets im Griff haben.

5. Wie es in einem aussieht, geht niemanden etwas an.

6. Gefühle und Handeln sollten stets im Einklang miteinanderstehen, sonst stimmt irgendetwas nicht.

7. Nur derjenige hat sein Verhalten unter Kontrolle, der auch seineGefühle unter Kontrolle hat.

8. Männer sollten keine Angst haben oder wenigstens nicht zeigen.

9. Frauen sollten nicht wütend werden oder es wenigstens nichtzeigen.

10. Bestimmte Gefühle (Angst, Traurigkeit, Ärger) weisen daraufhin, dass etwas mit dem Betreffenden nicht stimmt.

11. Um bestimmte Dinge zu tun, muss man sich gut und starkfühlen, sonst kann man es gleich vergessen.

12. Die Abwesenheit negativer Gefühle ist ein Zeichen dafür, dassjemand gut mit seinem Leben zurechtkommt.

13.

14.

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1/2Was habe ich über den Umgang mit Gefühlen gelernt?

AB 3

Gefühle gehören zu unsMenschen dazu, sie sind uns von der Natur mitgegeben. Jeder – lebendige –Mensch istmanchmal fröhlich und manchmal niedergeschlagen, manchmal ängstlich, manchmal wütend, manchmal er-heitert, manchmal verzweifelt, manchmal enttäuscht, manchmal angespannt, manchmal gelangweilt usw. Un-terschiede zwischen unsMenschen gibt es in Bezug darauf, durch welche Situationen die verschiedenen Gefüh-le ausgelöst werden. Was den einen in große Panik versetzt, lässt den anderen völlig kalt. Das, worüber der eineherzlich lachen kann, löst beim anderen nur ein Gähnen aus. Außerdem unterscheiden wir uns auch dahinge-hend, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen, wie wir auf sie und auf andere Dinge reagieren, die sich in unse-rem Kopf, unserem Herzen und unserem Körper abspielen. Wie wir mit unserem Innenleben umgehen, er-scheint uns oft natürlich und »alternativlos« und die Vorstellung, dass wir damit auch anders umgehen könnten,mag völlig fremd sein. Dennoch: Wie so vieles im Leben haben wir auch den Umgang mit unseren Gefühlengelernt. Gelernt durch die Konsequenzen, die es für uns hatte, wenn wir auf eine bestimmte Weise mit unserenGefühlen umgegangen sind – sie zum Beispiel nach außen hin gezeigt haben. Gelernt dadurch, dass man unsbestimmte Regeln beigebracht hat, wie wir mit unseren Gefühlen umzugehen hätten. Und gelernt am Vorbildanderer, von denen wir uns »abgeguckt« haben, was ein richtiger und falscher Umgang mit Gefühlen ist.

Versuchen Sie sich einmal zu erinnern, was Sie in Ihrer jüngeren oder weiter zurückliegenden Vergangenheitüber den Umgang mit Gefühlen gelernt haben und wie die Erfahrungen, die Sie persönlich gemacht haben,Ihren Umgang mit Ihren Gefühlen und Ihrem sonstigen Innenleben geprägt haben. Lesen Sie sich die folgen-den Fragen durch und machen Sie sich Notizen, ggf. auch auf der Rückseite oder einem separaten Blatt.

Welche Gefühle wurden Ihnen innerhalb der Familie (v. a. Eltern, Geschwister) und außerhalb (Lehrer, Gleich-altrige) als wünschenswert und als nicht wünschenswert vermittelt?

Für den Ausdruck welcher Gefühle wurden Sie bestraft (z. B. ignoriert, kritisiert, ausgelacht oder gedemütigt)?

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2/2Was habe ich über den Umgang mit Gefühlen gelernt?

AB 3

Welcher Umgangmit Gefühlen wurde Ihnen nahegelegt?Welche Regeln wurden Ihnen diesbezüglich vermittelt?

Welcher Umgang mit Gefühlen wurde Ihnen vorgelebt? Welche Gefühle wurden gezeigt, welche nicht?Welche Strategien im Umgang mit Gefühlen haben wichtige Menschen in Ihrem Umfeld eingesetzt?

Leseprobe aus: Wengenroth, Therapie-Tools Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT), ISBN 978-3-621-27822-5© 2012 Beltz Verlag, Weinheim Basel