Leseprobe: Gardasee GPS Bikeguide 4

4
Andreas Albrecht Gardasee GPS Bikeguide 4 (erscheint Anfang 2011) Leseprobe Tour 421: Hochzeitsreise nach Ballino

description

Leseprobe: Gardasee GPS Bikeguide 4

Transcript of Leseprobe: Gardasee GPS Bikeguide 4

Page 1: Leseprobe: Gardasee GPS Bikeguide 4

Andreas Albrecht

Gardasee GPS Bikeguide 4

(erscheint Anfang 2011)

Leseprobe

Tour 421: Hochzeitsreise nach Ballino

1

Page 2: Leseprobe: Gardasee GPS Bikeguide 4

2

Tour 421: Hochzeitsreise nach Ballino Region: Gardasee Nord Trails: Ø S0, max. S1 Kurzcharakteristik: panoramareiche Einsteigertour ohne größere technische Schwierigkeiten Start und Ziel: Torbole GPS-Track: tour421.gpx Untergrund: Straße/Asphalt: 35 % Schotter: 21 % Forst-, Feld-, Radweg: 42 % Trail: 2 % Höhenmeter: auf- und abwärts: ca. 850 hm Länge: ca. 35 km Höchster Punkt: 816 m Karte: WK 101, 690 Einkehr: Ristorante in Ballino, Albergo Croce in Tenno Routenbeschreibung : Ein bisschen ungewöhnlich ist es wohl schon, wenn ein junges Paar seine Hochzeitsreise mit Mountainbiketouren am Gardasee beginnt. Linda und Christian aber tun es einfach. "Bali kann doch jeder; Ballino mit dem MTB ist für uns jedoch viel exotischer!", sagen sie, als wir zum Abschluss der Tour in Arco die leckeren Pizzastückchen verdrücken, die es auf dem Platz vor der Kirche gibt. Dort scheint heute Biker-Wallfahrt zu sein. Ansonsten waren wir auf der Strecke fast allein, wie ich es oft erlebe am Gardasee. Obwohl diese Tour weiß Gott nicht im abgelegenen Hinterland verläuft, sondern im wirklich engsten Umfeld des magischen Dreiecks Riva-Arco-Torbole am nördlichen Ende des Gardasees.

Die Tour beginnt direkt am legendären Strandcafe in Torbole. Hier sitzen die Insider vor oder nach einer schönen Mountainbikerunde, nicht bei Mecki oder in der unsäglichen „Winds Bar“ – in beiden schön den Autoabgasen ausgesetzt, aber sichtbar dem vorbeischweifenden Publikum nach Aufmerksamkeit heischend.

Zunächst radeln wir am Seeufer entlang nach Riva und von dort nach Varone auf dem perfekt ausgebautem Radwegenetz. In Varone endet die Perfektion. Wenn man hier den falschen Wegweisern folgen würde, käme man hinauf nach Pranzo zunächst auf eine extrem steile Rampe. Mörderrampe wäre mein Ausdruck dafür. Ich kenne die schon, deshalb vermeide ich sie tunlichst ein weiteres Mal.

Ganz ohne steile Abschnitte an den Stellen, wo es sinnvoll ist, geht es dann doch nicht ab. Auf der alten Straße nach Tenno gibt es ein paar Wegabschneider. Wer es einfacher haben will, hat jederzeit die Möglichkeit, auf der meist wenig befahrenen Nebenstraße zu bleiben. Kurz vor Tenno gibt es eine Quelle mit gutem Wasser, jetzt durch die Straßenverlegung auf einem Stichweg zu erreichen.

Wenn das Wetter warm ist, kann man sich einen Cappuccino am Hotel am Tennosee genehmigen. Weiter geht es bis nach Ballino auf der Straße. Die Schotterpiste gibt es zur Belohnung bei der Abfahrt. In Ballino hat Andreas Hofer drei Jahre seines Lebens in der Schenke gearbeitet, um seine italienischem Sprachkenntnisse zu verbessern, wie eine kleine Tafel verkündet.

Vor uns liegen noch gut 50 Höhenmeter, als wir im Ort auf die Piste an der Flanke des Monte Missone abbiegen. Wer sich dafür interessiert, kann bei Castil einen Abstecher zur Grotta la Camerona machen.

Page 3: Leseprobe: Gardasee GPS Bikeguide 4

3

Page 4: Leseprobe: Gardasee GPS Bikeguide 4

Wir fahren weiter ein Stück des leichten Forstwegs bergab. Ein letzter Gegenanstieg, auf dem kleinen Plateau ziehen wir uns wärmer an für die Abfahrt. Der GPS-Track folgt den kleinen Trailabschneidern. Wer die vermeiden will, bleibt auf dem Schotterweg. Verfahren kann man sich nicht. Bald passieren wir den Tennosee, der in diesem Jahr prall gefüllt und bläulich schimmernd, unter uns liegt. Schnell sind wir in Canale, dem Künstlerdorf mit seinem mittelalterlichen Torbögen zwischen den verwinkelt angelegten Steinhäusern. Danach geht es wirklich nur noch abwärts über Villa del Monte nach Tenno. Doch halt, wir müssen einen Fotostopp einlegen. Das Castello di Tenno (Zweit- oder Drittwohnsitz? des ehrenwerten Frührentners Zumwinckel), Gardasee und Monte Baldo geben einen guten Rahmen für ein ordentliches Bild ab.

Weiter geht es durch die Weinberge hinab, abwechselnd auf schmalen Asphaltbändern und mehr oder weniger groben Schotter- und Waschbetonpisten. Schließlich landen wir in Vigne. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung bis Arco, wo Christian sein Statement abgibt:

"Die Tour war wie ich mir die Ehe vorstelle, mit Höhen und Tiefen, abwechslungsreich wie die Facetten des Lebens, aber schlussendlich phantastisch."

Der Rückweg auf dem easy going Radweg ist schöne Zugabe, geeignet zum gemütlichen Ausrollen zurück nach Torbole.

Christian und Linda auf Hochzeitsreise

4