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Leseprobe

Vom Advent zum Advent 2014/15

Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr

56 Kalenderblätter, 22 x 24 cm, Spiralbindung, durchgehend farbig gestaltet, zum Aufstellen und Aufhängen mit stabiler RückwandISBN 9783746239019

Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de

Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

© St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig 2014

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V O M A D V E N T Z U M A D V E N TLiturgischer Wegweiser durch das katholische Kirchenjahr 2014/2015. Für Messfeiern dieses Kirchenjahres gilt an Sonntagen und Hochfesten die Perikopenordnung

des Lesejahres B (Markus), für die Werktagslesungen die des Lesejahres I.

– 63. Jahrgang –

© St. Benno-Verlag GmbH, Leipzigin Kooperation mit dem Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg / Allgäu, www.kunstverlag-fink.de

Besuchen Sie uns im Internet: www.st-benno.de

Gern informieren wir Sie unverbindlich und aktuell auch in unserem Newsletter zum Verlagsprogramm,zu Neuerscheinungen und Aktionen. Einfach anmelden unter www.st-benno.de.

Zusammenstellung: Dirk KlingnerUmschlaggestaltung: Ulrike Vetter, Leipzig

Gesamtherstellung: Arnold & Domnick, Leipzig

ISBN 978-3-7462-3901-9

Q U E L L E N N A C H W E I S30.11.: Bischof em. Joachim Wanke (Erfurt): Aus: „Gebt Zeugnis von eurer Hoffnung“ © St. Benno-Verlag, Leipzig, S. 31 f; 7.12.: Erzbischof Dr. Robert Zollitsch (Freiburg): Predigt beim Gottesdienst mit der deutschen Gemeinde in Lima am 4. Dezember 2011; 14.12.: Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg): Predigt in der Sankt-Johannis-Kirche Schweinfurt am 31.10.2012; 21.12.: Walter Kardinal Kasper (Rom): Wallfahrtspredigt in Kevelaer am 13. September 2009; 28.12.: Weihbischof Dr. Otto Georgens (Speyer): Predigt zum Fest der Heiligen Familie 2010 im Dom zu Speyer; 4.1.: Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn (Wien): Predigt am 25. Dezember 2011 im Dom zu St. Stephan; 11.1.: Prof. Dr. Dr. Klaus Müller (Münster): Predigt zur Taufe des Herrn; 18.1.: Prof. Dr. Wilken: Predigt über Johannes 1,35-42, St. Lamberti-Kirche Hildesheim am 24. Juli 2011; 25.1.: Erzbischof Dr. Robert Zollitsch (Freiburg): Predigt beim Gottesdienst zum St. Andreas Patronatsfest in Pueblo Nuevo am 30. November 2011; 1.2.: Pater Martin Löwenstein SJ (Hamburg): Predigt am 4. Sonntag im Jahreskreis in Göttingen am 30. Januar 2000; 8.2.: Papst em. Benedikt XVI.: Predigt in der hl. Messe am 5. Fe-bruar 2006 in der Pfarrkirche St. Anna im Vatikan © Libreria Editrice Vaticana, Città del Vaticano; 15.2.: Bischof Dr. Felix Genn (Münster): Predigt in der Messe mit den Freunden des Karnevals am 12. Februar 2012; 22.2.: Erzbischof Rainer Maria Kardinal Dr. Woelki (Berlin): Fastenhirtenbrief 2012; 1.3.: Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg): Predigt bei der Jugendwallfahrt 2013; 8.3.: Dr. Dagmar Stoltmann-Lukas: Predigt zum 3. Fastensonntag; 15.3.: Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück): Fastenpredigt am 28. Februar 2010; 22.3.: Pater Markus Langer OP: Predigt zum 5. Fastensonntag 2012; 29.3.: Weihbischof Georg Weinhold (Dresden-Meißen): Predigt zu Palmsonntag am 16.3.2008 © Bistum Dresden-Meißen; 5.4.: Bischof Dr. Heiner Koch (Dresden-Meißen): „Wen Gott einmal ins Leben rief, den lässt er nicht fallen“, Osterpredigt 2013; 12.4.: Bischof Heinz Josef Algermissen (Fulda): Predigt am 15. April 2012; 19.4.: Erzbischof em. Friedrich Kardinal Wetter (München): Predigt zum Osterfest im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern am 24. April 2011; 26.4.: Pfarrer i. R. Josef Ernst: „Seht da, die Hirten …“, Predigt am 29.4.2012; 3.5.: Papst em. Benedikt XVI.: Predigt bei der Heiligen Messe im Olympiastadion Berlin am 22. September 2011 © Libreria Editrice Vaticana, Città del Vaticano; 10.5.: Erzbischof Dr. Werner Thissen (Hamburg): Predigt zur Priesterweihe am 26. Mai 2012; 17.5.: Erzbischof Dr. Robert Zollitsch (Freiburg): Abschlussgottesdienst zum Katholikentag in Mannheim am 20. Mai 2012; 24.5.: Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg): Ansprache zum Pfi ngstfest am 27. Mai 2012; 31.5.: Gregor Maria Hanke OSB, Bischof von Eichstätt: Predigt zum Kirchweihsonntag in Eichstätt am 18. Oktober 2009; 7.6.: Pater Dr. Benno Kuppler SJ: „Jesus spielt verrückt. Und seine Familie wird ver-rückt.“ www.we-wi-we.de; 14.6.: Erzbischof em. Friedrich Kardinal Wetter (München): Predigt beim Festgottesdienst in St. Stephan Esting anlässlich der 800-Jahrfeier St. Stephanus am 17. Juni 2012; 21.6.: Bischof Heinz Josef Algermissen (Fulda): Aktuelles Bischofswort zum Sonntag am 10. Februar 2013; 28.6.: Bischof Dr. Franz Josef Overbeck (Essen): Predigt im Pontifi kalamt aus Anlass der Verabschiedung der Jesuiten aus Essen am 1. Juli 2012; 5.7.: Meinrad Bauer: Predigt am Bodenseeufer am 3. Juli 2012; 12.7.: Gregor Maria Hanke OSB, Bischof von Eichstätt: Predigt am Pfi ngstsonntag, 27. Mai 2012; 19.7.: Weihbischof em. Helmut Bauer (Würzburg): Predigt beim Kolpingtag am 23. Juli 2006; 26.7.: Sylvia Bukowski: Andacht über Johannes 6; 2.8.: Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr (Mainz): Katechese beim Weltjugendtag am 24. Juli 2013; 9.8.: Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg): Aus: „GlaubensFreude“ © St. Benno-Verlag, Leipzig 2011, S. 121-124; 16.8.: Bischof Heinz Josef Algermissen (Fulda): Aktuelles Bischofswort zum Sonntag am 26. Mai 2013; 23.8.: Bischof em. Dr. Joachim Wanke (Erfurt): Predigt zur Bistumswallfahrt 2003; 30.8.: Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg): Predigt zur Bistumswallfahrt, Kloster Huysburg, am 3. September 2006; 6.9.: Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart): Predigt beim Familientag mit Gehörlosen in Stuttgart; 13.9.: Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer): „Verliebt in Christus“, Fastenhirtenbrief; 20.9.: Bischof Norbert Trelle (Hildesheim): Weihnachtspredigt 2012; 27.9.: Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx (München-Freising): Predigt beim Gottesdienst der Nationen im Münchner Liebfrauendom am 30. September 2012; 4.10.: Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele (Würzburg): Predigt im Kiliansdom Würzburg am 8. Oktober 2006; 11.10.: Weihbischof Dr. Reinhard Hauke (Erfurt): Predigt zur Jahresschlussandacht 2012; 18.10.: Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp (Köln): Predigt zum Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu am 1. Juli 2011; 25.10.: Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier): Predigt am Karfreitag 2009 im Hohen Dom zu Trier; 1.11.: Bischof em. Joachim Reinelt (Dresden-Meißen): Predigt in St. Marienstern am 1. November 2008; 8.11.: Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart): Predigt beim Religionslehrertag in Obermachtal15.11.: Pfarrer Walter Mückstein, Predigt in der Rochuskapelle Bingen am 15. November 2009; 22.11.: Papst em. Benedikt XVI.: Predigt bei der Eucharistiefeier mit den neuen Kardinälen am 25. No-vember 2012 im Petersdom © Libreria Editrice Vaticana, Città del Vaticano

A B B I L D U N G S N A C H W E I SCover und 4.1.: © Wikimedia. 10.5.: Vassil/Wikimedia. Alle anderen Abbildungen: © Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg/Allgäu, www.kunstverlag-fi nk.de

Alle kunstgeschichtlichen Beschreibungen auf der Rückseite der Kalenderblätter stammen aus den jeweils abgebildeten Büchern des Kunstverlages Josef Fink.

Cover-Motiv: Gentile da Fabriano (um 1370–1427), Anbetung der Weisen, Florenz, Uffi zien, 1423. Gentile da Fabriano malte dieses, sein bedeutendstes Werk für die Kapelle der Familie Strozzi in der Kirche Santa Trinita in Florenz. In ihm vereinen sich Detailreichtum mit Erzählfreude und höfi scher Eleganz. Das Bild steht an der Wende von der Spätgotik zur Frührenaissance.

ISBN 978-3-7462-3901-9www.st-benno.de Bitte Aufstellfunktion beachten

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V O M A D V E N T Z U M A D V E N T

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M E I S T E R W E R K E C H R I S T L I C H E R K U N S T

L I T U R G I S C H E R W O C H E N K A L E N D E R F Ü R D A S K I R C H E N J A H R

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VO R W O RTEin herzliches „Grüß Gott“ allen treuen und allen neuen Lesern und Betrachtern des liturgischen Kunstkalenders. In ihm werden Werke christ-licher Kunst in den Kirchen und außerhalb von Kirchen dargestellt und gedeutet, werden die Sonntagsevangelien meditiert und liturgische Angaben zu jedem Tag geboten. Der Kalender ist ausgerichtet nach dem kirchlichen, dem liturgischen Jahr und umfasst daher den Zeitraum vom ersten Adventssonntag (30.11.2014) bis zum Samstag nach dem Christkönigssonntag (28.11.2015).

In der liturgischen Spalte können aus Platzgründen nur die Daten genannt werden, die im Allgemeinen für die Messfeier vorgegeben sind. Dabei können die besonderen Gedenk- und Festtage nach dem jeweiligen liturgischen Eigenkalender eines Bistums, zum Beispiel das Fest des Diözesanpatrons oder das der Weihe des jeweiligen Domes, nicht berücksichtigt werden.

An Tagen, die keine andere vorgeschriebene Schriftlesung – in Verbindung mit dem Fest oder dem Tagesheiligen – haben, werden in diesem Kirchenjahr die Lesungen des Lesejahres B (Markusjahr) für die Sonntage und die Lesungen der ersten Jahresreihe für die Werktage verwendet. Der Zelebrant hat jedoch an den zuletzt genannten Tagen auch die Möglichkeit, die Lesungen vom Tagesheiligen bzw. einer von ihm gefeierten Votivmesse zu wählen.

Der monatliche Gebetstag um geistliche Berufe (früher Priesterdonnerstag) ist stets der Donnerstag vor dem Herz-Jesu-Freitag, dem ersten Freitag eines jeden Monats. Wahlweise kann dafür auch der darauf folgende Samstag (Priestersamstag) genommen werden. Falls an diesen Tagen keine entsprechende Votivmesse erlaubt ist, wird das bei den liturgischen Angaben vermerkt.

Folgende Abkürzungen werden in der liturgischen Spalte verwendet: Adv. = Advent, Cr. = Credo, eig. = eigen(e), Epiph. = Epiphanie, Euch. = Eucharistie, Gef. = Gefährten, Gl. = Gloria, hl(l). = heilig(e), Jh. = Jahrhundert, Jk. = Jahreskreis, KF = Kurzfassung, Prf. = Prä-fation, So. = Sonntag, Weihn. = Weihnachten. Ist ein Heiliger in Klammern gesetzt, so bedeutet das, er kann nur kommemoriert werden.

Z U M B I L D T E I LIn diesem Jahr prägen Kunstwerke aus der Zeit der Gotik den Bildteil des Kalenders. Der Begriff der „Gotik“ stammt aus dem 16. Jahrhundert und geht auf den italienischen Kunsttheoretiker Giorgio Vasari zurück. Er leitete ihn vom Germanenstamm der Goten her und wollte damit seine Verachtung für diese von ihm als barbarisch empfundene Kunst deutlich machen. Im 19. Jahrhundert kam es zu einer positiven Bewer-tung der mittelalterlichen Kunst und damit auch zu einer Wertschätzung der Gotik. Zeugnisse dieser Begeisterung für das Mittelalter sind die zahlreichen zwischen 1830 und 1900 errichteten neogotischen Kirchen.

Wuchtige, massive Gottesburgen zeichneten den romanischen Kirchenbau aus. Neue technische Möglichkeiten erlaubten es den Architekten der Gotik, ihre Konstruktionen bis auf ein unbedingt nötiges Baugerippe zu reduzieren. In den gotischen Kathedralen scheint alles aufwärts zu streben, man baute immer höher und fi ligraner und forderte damit die Gesetze der Schwerkraft heraus. Erstmals konnte man große Fensterfl ächen entstehen lassen und die mittelalterlichen Baumeister schufen die bis heute großartigste Architektur aus Glas.

Ihren Ausgang nahm die Gotik in Saint-Denis, nördlich von Paris gelegen. Suger (1081–1151), Abt von Saint-Denis, machte Christus, das Licht, das in der Finsternis leuchtet und das alle Menschen erleuchtet (vgl. Joh 1, 4 –5.9) zum Ausgangspunkt seiner Architekturtheorie. Er sprach von einem „Licht von göttlicher Essenz“, das durch die bunten und strahlenden Kirchenfenster bricht. Im Jahr 1144 konnte Suger den gotischen Chor der Abteikirche von Saint-Denis einweihen. Von dort trat die Gotik ihren Siegeszug durch Frankreich, Deutschland, England, Spanien, Norditalien bis hin nach Skandinavien, Polen und Böhmen an.

Zu den charakteristischen Elementen gotischer Architektur zählen neben der Aufl ösung der Wand vor allem Spitzbogen, Kreuzrippen-gewölbe, Strebepfeiler und Fialen. Aus der Basilika entwickelte sich die Hallenkirche. In Norddeutschland und im gesamten Ostseeraum prägte sich als regionale Form die Backsteingotik aus.

Doch auch in den Kirchen entstanden in der Zeit der Gotik zahlreiche Kunstwerke, die noch heute die Innenausstattung vieler Kirchen bestimmen. In erster Linie sind die Flügelaltäre zu nennen, die meist geschnitzte und gemalte Bildtafeln miteinander verbinden und die typisch sind für das späte Mittelalter. Der Kalender berücksichtigt aber auch die Buchmalerei und zeigt eine Auswahl an Plastiken, die sich durch eine große Lebensnähe auszeichnen. Das Spektrum reicht von Christus auf dem Palmesel, über Anna Selbdritt, die Gottesmutter Maria, den hl. Antonius und weitere Heilige bis hin zu einer Anbetung der Könige und einer Darstellung des Auferstandenen. Alle diese beeindruckenden Kunstwerke sind gestaltgewordene Geschichte der Kirche und des Glaubens und zugleich Ausdruck dessen lebendiger Gegenwart in der Tradition.

Dirk Klingner

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THRONENDER CHRISTUS UND DIE ORDNUNGEN DES HIMMELS, SAKRAMENTAR VON METZ, UM 870

30 1 2 3 4 5 6S O N N T A G M O N T A G D I E N S T A G M I T T W O C H D O N N E R S T A G F R E I T A G S A M S T A G

1. ADVENTSSONN-TAG, ANDREAS,

GERWALD, FOLKARD

N O V. / D E Z .

CHARLES DE FOUCAULD,

NATALIA

LUZIUS, BIBIANA, JAN VON RUYS-

BROCK

FRANZ XAVER, JOHANN

NEPOMUK VON TSCHIDERER

ADOLPH KOLPING, BARBARA,

JOHANNES

HARTWIG, REGINHART

(REINHARD), ANNO

NIKOLAUS VON MYRA, HENRIKA

FASSBENDER, DIONYSIA

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Seht euch also vor und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Mk 13,33

Bei einer längeren Tunnelfahrt darf man nicht einschlafen! Gerade wegen der Monotonie beim Durchqueren einer Fahrröhre ist das eine reale Gefahr.

Die größte Gefahr für die Kirche geht nicht von ihren Feinden, sondern von schlafenden Christenmenschen aus! Gerade unsere Zeit, in der Traditionen zerbrechen und stützende Vorgaben des gesellschaftlichen Konsenses fehlen, braucht es geistlich wache katholische Christen. Das Licht Christi ist in jedem von uns vorhanden – aber man kann es durchaus abdunkeln, ein Gefäß darüber-stülpen oder es unter den Tisch stellen. Das Licht des Gottesglaubens, der Gotteshoffnung und der Gottesliebe muss gepfl egt, geschützt und genährt werden. Christ bleibt man nicht im Selbstlauf. Man muss etwas dafür tun. Es gilt heute, mehr und mehr „erwachsen“ zu werden im eigenen Glauben. Dafür gibt es Angebote, Hilfen, Häuser und Kurse, etwa auch die Möglichkeit von Exerzitien im Alltag.

Es ist nicht einfach so, dass man Christ bleibt, wenn man zur Erstkommunion und vielleicht noch zur Firmung war. Jede Generation muss heute neu bewusst Ja sagen zum christlichen Glauben, zu dem, was die Eltern und Großeltern mit auf den Weg gegeben haben. Der „Mehrwert“ des Christseins will bewusst gesucht, entdeckt und bejaht werden.

Bischof (em.) Dr. Joachim Wanke

N OV. / D E Z E M B E R 2 014

THRONENDER CHRISTUS UND DIE ORDNUNGEN DES HIMMELS , SAKRAMENTAR VON METZ, UM 870Die beiden 27 × 21 cm großen Miniaturen bilden eine Doppelseite im „Sa-kramentar von Metz“. Das überaus kostbare und kunstvolle Fragment einer Pergamenthandschrift wurde um 870 für Karl den Kahlen hergestellt. Ein Herrscherbild in der Handschrift zeigt Karls Krönung. Obgleich der Codex ein vollständiges, das ganze Kirchenjahr umfassendes Sakramentar enthal-ten sollte, handelt es sich lediglich um ein Fragment. Vermutlich wurde von dem Sakramentar jedoch nur der Anfang ausgeführt. Mit ihrem bildlichen und ornamentalen Reichtum geht die Handschrift über alles hinaus, was aus dem frühen Mittelalter erhalten ist.

Die Miniaturen des thronenden Christus und der Ordnungen des Him-mels stehen am Ende der Präfation der Messliturgie und vermitteln vor dem Sanctus-Gebet („Sanctus, Sanctus, Sanctus Dominus, Deus Sabaoth. Pleni sunt caeli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis. – Benedictus qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis. – Heilig, heilig, heilig Herr, Gott der Heerscharen. Himmel und Erde sind erfüllt von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe.“) eine Vorstellung von Gottes Größe. Ein reichverzierter Rahmen aus gemalten Edelsteinen und Perlen umgibt die Bilder. Rechts der thronen-de Christus, umgeben von Seraphinen (vgl. Jes. 6,1-8), zu seinen Füßen die Erde und das Meer, also die ganze Schöpfung, im purpurfarbenen Feld die Goldschrift des Sanctus-Hymnus. – Links die Hier-archia Caelestis, die Ordnungen des Himmels, die „guten, die herrlichen Geister“, wie es im Gedicht heißt, die bei Gott sind und ihn verherrlichen: in der obersten Reihe die Engel, dann folgen die Apos-tel, die Märtyrer, die Bekenner und Kirchenlehrer und die heiligen Frauen mit der Gottesmutter. Ein eindrucksvolles Zeugnis für das erhabene Gottesbild dieser Zeit.

30 S O N N T A G1. Adventssonntag, Cr., Adv.-Prf. I, Violett.Jes 63,16b-17.19b; 64,3-7 / 1 Kor 1,3-9 / Mk 13,33-37 od. Mk 13,24-37, Psalmen der 1. Woche, Quatemberwoche

1 M O N T A Gder 1. Adventswoche, Adv.-Prf., Violett.Jes 2,1-5 / Mt 8,5-11

2 D I E N S T A Gder 1. Adventswoche, Violett;od. hl. Luzius (5./6. Jh.), Rot,jeweils mit Adv.-Prf.Jes 11,1-10 / Lk 10,21-24

3 M I T T W O C HHl. Franz Xaver (1552), Adv.-Prf., Weiß.Jes 25,6-10a / Mt 15,29-37

4 D O N N E R S T A Gder 1. Adventswoche, Violett;od. hl. Barbara (306), Rot;od. hl. Johannes von Damaskus (um 750);od. sel. Adolph Kolping (1865), beide Weiß, jeweils mit Adv.-Prf.Jes 26,1-6 / Mt 7,21.24-27Gebetstag um geistl. Berufe

5 F R E I T A Gder 1. Adventswoche, Violett;od. hl. Anno (1075), Weiß,jeweils mit Adv.-Prf.Jes 29,17-24 / Mt 9,27-31Herz-Jesu-Freitag

6 S A M S T A Gder 1. Adventswoche, Violett;od. hl. Nikolaus (um 350), Weiß,jeweils mit Adv.-Prf.Jes 30,19-21.23-26 / Mt 9,35 - 10,1.6-8

Hans PörnbacherDas Wessobrunner Gebet 32 Seiten, 13 Abb.,Kunstverlag Josef Fink,LindenbergISBN 978-3-931820-73-2

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HL. JOHANNES DER TÄUFER, ST. MÄRGEN, KLOSTERKIRCHE MARIÄ HIMMELFAHRT, 1744/45

7S O N N T A G

8M O N T A G

9D I E N S T A G

10M I T T W O C H

11D O N N E R S T A G

12F R E I T A G

13S A M S T A G

2. ADVENTSSONN-TAG, AMBROSIUS VON MAILAND, GERALD

ALFRIDA, EDITH,A: MARIÄ EMPFÄNG-NIS

PETRUS FOURIER, JUAN DIEGO

ANGELINA, BRUNO, DIETHARD

ARTHUR BELL, DAMASUS, DAVID

DIETRICH, VIZELIN, HARTMANN

ODILIA, LUZIA, JODOK, BENNO KOGLBAUER

D E Z E M B E R

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HL. JOHANNES DER TÄUFER , ST. MÄRGEN, KLOSTERKIRCHE MARIÄ HIMMELFAHRT, 1744/45Nachdem das im Südschwarzwald, rund 20 Kilometer östlich von Freiburg im Breisgau gelegene Augustiner-Chorherrenstift St. Märgen 1704 im Spani-schen Erbfolgekrieg zerstört worden war, ließ Propst Andreas Dilger zwischen 1716 und 1725 die Kirche und anschließend bis 1729 die Klostergebäude neu errichten. Der Innenausstattung der Klosterkirche fehlte aber 1744 immer noch der krönende Abschluss, der Hochaltar – ab 1718 hatte man sich wohl mit einem Provisorium beholfen. Im August 1744 befand sich der Villinger Kunstschreiner Johann Martin Hermann im Augustinerkloster und legte einen Entwurf für den Altaraufbau vor, mit dem Abt und Konvent zufrieden waren.

Merkwürdigerweise wird im Zusammenhang mit dem Hochaltar der Name des Matthias Faller (1707–1791) nie genannt. Auf Grund der voraus-gegangenen Zusammenarbeit an den Seitenaltären zwischen dem Villinger Kunstschreiner Hermann und Faller ist jedoch am Bildhauer nicht zu zweifeln. Der Altar der Klosterkirche St. Märgen wurde zum absoluten Höhepunkt des bisherigen Schaffens von Matthias Faller. Leider ging der Hochaltar bei einem Brand im Jahr 1907 verloren. Doch die vier Hauptfi guren konnten aus der brennenden Kirche gerettet werden.

Auf der Innenseite der beiden Säulenpaare des 1909/10 nachempfundenen Altars stehen die beiden Johannes, der Täufer und der Evangelist. Der Täufer, eine ernste Gestalt mit bärtigem Gesicht und reicher Haartracht, hält in der muskulösen Linken den Kreuzesstab, mit der Rechten weist er dies-mal nicht auf das Lamm zu seinen Füßen, vielmehr auf den Herrn im Tabernakel. Um den bloßen Leib trägt Johannes ein Kamelfell, das sich vor der Brust umgeschlagen hat und das von der rechten Schul-ter schräg abwärts den Leib bis zu den Knien bedeckt.

D E Z E M B E R 2 014

7 S O N N T A G2. Adventssonntag, Cr., Adv.-Prf., Violett.Jes 40,1-5.9-11 / 2 Petr 3,8-14 / Mk 1,1-8Psalmen der 2. Woche

8 M O N T A GHochfest der ohne Erbsünde empfange-nen Jungfrau und Gottesmutter Maria,Gl., Cr., eig. Prf., Weiß.Gen 3,9-15.20 / Eph 1,3-6.11-12 /Lk 1,26-38

9 D I E N S T A Gder 2. Adventswoche, Adv.-Prf., Violett;od. hl. Juan Diego Cuauthlatoatzin(1548), Weiß,Jes 40,1-11 / Mt 18,12-14

10 M I T T W O C Hder 2. Adventswoche, Adv.-Prf., Violett.Jes 40,25-31 / Mt 11,28-30

11 D O N N E R S T A Gder 2. Adventswoche, Violett;od. hl. Damasus I. (384), Weiß,jeweils mit Adv.-Prf.Jes 41,13-20 / Mt 11,7b.11-15

12 F R E I T A Gder 2. Adventswoche, Violett;od. Unsere Liebe Frau in Guadalupe(Mexiko), Weiß,jeweils mit Adv.-Prf.Jes 48,17-19 / Mt 11,16-19

13 S A M S T A Gder 2. Adventswoche, Violett;od. hl. Odilia (720), Weiß;od. hl. Luzia (um 304), Rot,jeweils mit Adv.-Prf.Sir 48,1-4.9-11 / Mt 17,9a.10-13

Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Mk 1,3

Der Advent ist uns geschenkt als eine Zeit, den neuen Himmel und die neue Erde intensiver und voller Sehnsucht zu erwarten. Wir wollen uns neu ausrichten, uns bereit machen, umkeh-ren und mit Gottes Hilfe wieder aufstehen, wenn wir gestrauchelt sind. Das kennen wir von

uns als Einzelnen wie auch in unseren Gruppen. Auch wo wir miteinander versuchen, das Gute und Ermutigende, das in unserer Gemeinschaft des Glaubens lebendig ist, den Menschen zu zeigen, bleiben wir immer wieder hinter unseren Hoffnungen und Idealen zurück. Doch miteinander vertrauen wir darauf, dass Jesus Christus, uns selbst bei der Hand nimmt und aufhilft. […] Der Advent will weiß Gott mehr sein als eine beschauliche Einstimmung auf Weihnachten. Er will mehr sein als eine besinn-liche Einstimmung auf Weihnachten. Er will uns nicht einfach nur besinnlich machen, sondern zur Be-sinnung bringen! Wir haben vom Anliegen des Advents zu wenig erfasst, solange wir ihn nicht als Aufbruch verstehen, als Kraftspritze, gestärkt vom Geist Gottes neu anzufangen! Unser Leben und Zusammenleben, unsere Gemeinschaft des Glaubens soll so sein, dass andere vom Äußeren auf das Innere schließen können: Hier leben Menschen mit- und füreinander, die an den neuen Himmel und die neue Erde glauben und sich von dieser Hoffnung leiten lassen.

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch

Manfred Hermann Der Schwarzwälder Bildhauer Matthias Faller (1707–91)Sein Leben und Werk in St. Märgen 64 Seiten, zahlr. Abb.,Kunstverlag Josef Fink,LindenbergISBN 978-3-89870-270-6

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14S O N N T A G

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19F R E I T A G

20S A M S T A G

TASSILOKELCH, STIFT KREMSMÜNSTER, UM 770

3. ADVENTSSONN-TAG, JOHANNES VOM KREUZ,FRANZIS KA SCHERVIER

CARLO STEEB, CHRISTIANE (NINA), WUNIBALD

ADELHEID (ELKE), STURMIUS, DIETRICH

LAZARUS, JOLANDA, WIWINA

PHILIPP VON RATZEBURG, DESIDERIUS

PETER VON AROLSEN, KONRAD, BENJAMIN

EIDO, VITUS, HOGER, REGINA HUETER

D E Z E M B E R

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TASSILOKELCH , STIFT KREMSMÜNSTER, UM 770Kremsmünster, hoch über dem Tal der Krems südwestlich von Linz gelegen, wurde vom Bayernherzog Tassilo III. (um 741–um 796) im Jahr 777 als Be-nediktinerstift gegründet. Gunther, ein legendenumwobener Sohn Tassilos, soll hier während einer Jagd von einem Eber getötet worden sein. Daraufhin stiftete Tassilo das Kloster, das zu den ältesten, größten und historisch bedeu-tendsten in Österreich zählt.

Bemerkenswertestes Stück des reichen Inventars ist der vergoldete Tassi-lokelch, der bedeutendste erhaltene Kelch des frühen Mittelalters. Entste-hungsort und -zeit sowie Verwendungszweck dieses Hauptwerks der karolin-gischen Goldschmiedekunst konnten bis heute nicht endgültig geklärt werden. Der Bildschmuck legt eine Salzburger Werkstatt nahe, aber auch Bayern oder Oberitalien können als Entstehungsort nicht ausgeschlossen werden. Die glänzend gearbeiteten Flecht- und Tierornamente des Kelchs legten lange Zeit die Vermutung nahe, der Kelch sei in England entstanden.

Die Inschrift am Kelchfuß („Tassilo dux fortis + Liutpirc virga regalis“ – Tassilo, tapferer Herzog + Liutpirg, königlicher Spross) setzt die Hochzeit Tassilos voraus. Somit ist die Entstehung nach 768/69, spätestens aber 788 anzusetzen. Offenbar wurde der Kelch aus vorgefertigten Kupferplatten ge-schmiedet. Zunächst entstand der Fuß mit dem Nodus (knaufartige Verdickung), dann die Cuppa und schließlich lötete der unbekannte Künstler die Kerbschnittornamente und die neun zarten Silberplatten auf. Die fünf ovalen Medaillons der Cuppa zeigen Jesus Christus als Heiland der Welt, umgeben von den vier Evangelisten. A und Ω bezeichnen ihn als den Anfang und das Ende. Auf dem konisch hochgezogenen Fuß sind vier weitere Medaillons mit Heiligen angebracht, sicher deutbar sind nur Maria und Johannes der Täufer.

D E Z E M B E R 2 014

14 S O N N T A G3. Adventssonntag (Gaudete),Cr., Adv.-Prf., Violett oder Rosa.Jes 61,1-2a.10-11 / 1 Thess 5,16-24 /Joh 1,6-8.19-28Psalmen der 3. Woche

15 M O N T A Gder 3. Adventswoche, Adv.-Prf., Violett.Num 24,2-7.15-17a / Mt 21,23-27

16 D I E N S T A Gder 3. Adventswoche, Adv.-Prf., Violett.Zef 3,1-2.9-13 / Mt 21,28-32

17 M I T T W O C Hder 3. Adventswoche, Eig. Messe vom 17.12., Adv.-Prf. II oder V, Violett.Gen 49,1-2.8-10 / Mt 1,1-17

18 D O N N E R S T A Gder 3. Adventswoche, Eig. Messe vom 18.12., Adv.-Prf. II oder V, Violett.Jer 23,5-8 / Mt 1,18-24

19 F R E I T A Gder 3. Adventswoche, Eig. Messe vom 19.12., Adv.-Prf. II oder V, ViolettRi 13,2-7.24-25a / Lk 1,5-25a

20 S A M S T A Gder 3. Adventswoche, Eig. Messe vom 20.12., Adv.-Prf. II oder V, Violett.Jes 7,10-14 / Lk 1,26-38

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Joh 1,6-7

In Jesus Christus haben wir Mitte und Ziel der ganzen Schöpfung in Vollkommenheit. Er ist mit den Menschen ebenso wie mit Gott völlig eins. Er ist Leben in Fülle und sichtbar gewordene Liebe des unsichtbaren Gottes. Er ist Angeld der Vollendung, Garant des Gottesreiches und Begleiter auf

unserem Weg zum himmlischen Jerusalem.Johannes der Täufer hat sich als Vorläufer Jesu verstanden und verkündet: „Nach mir kommt einer,

der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren.“ (Mk 1,7)Als Johannes im Gefängnis saß, verkündete Jesus: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe.

Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“(Mk 1,15). Johannes teilte schon damals unsere heutigen Zweifel, als er aus dem Gefängnis heraus Boten zu Jesus schickte und ihn fragen ließ: „Bist du es, der da kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“ (Mt 11,3). Und die Antwort Jesu ist auch der Schlüssel für uns, ihm vertrauen zu können. Er verwies nämlich auf die erfüllte Prophetie des Jesajas mit den Worten: „Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet.“ (Mt 11,5)

Jesus, der als das Wort aus der Mitte der Dreifaltigkeit gekommen ist, hat uns Kunde von dieser Wirklichkeit, der Liebe Gottes, gebracht.

Bischof Friedhelm Hofmann

Hans PörnbacherDas Wessobrunner Gebet 32 Seiten, 13 Abb., Kunstverlag Josef Fink, LindenbergISBN 978-3-931820-73-2

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GEBURT CHRISTI, DOM ZU AUGSBURG, ALTARGEMÄLDE DES KNÖRINGER ALTARS, UM 1484

21S O N N T A G

22M O N T A G

23D I E N S T A G

24M I T T W O C H

25D O N N E R S T A G

26F R E I T A G

27S A M S T A G

D E Z E M B E R

4. ADVENTSSONN-TAG, HAGAR, MICHA, RICHARD

WINTER ANFANG, JUTTA VON SPONHEIM, BERTHEID, MARIAN

JOHANNES VON KRAKAU, THORLAK

HEILIGER ABEND, ADAM UND EVA

WEIHNACHTEN, GEBURT DES HERRN, ANASTASIA, EUGENIA

2. WEIHNACHTSTAG, STEPHANUS, RICHLIND,A: STEFANITAG

EV. JOHANNES, FABIOLA, RUDGER

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GEBURT CHRISTI , DOM ZU AUGSBURG, ALTARGEMÄLDE DES KNÖRINGER ALTARS, UM 1484Das Krippenbild aus dem Augsburger Dom hat etwas Besonderes. Der Ma-ler Jörg Stocker stellt nicht nur Weihnachten dar, er zeichnet ein Bild der Eu-charistie. Das Kind liegt auf einem Tuch, einem Korporale, das der Priester bei der hl. Messe ausbreitet, ehe er die eucharistischen Gaben bereitet. Die Engel sind in Dalmatiken gehüllt, Gewänder der Diakone. Und Josef hält eine Laterne hin, um den heiligen Raum des Geheimnisses auszuleuchten: Das erinnert an das Ewige Licht. Wer die Details auf der linken Seite des Bildes beachtet, stellt fest, dass auf einem Tisch Brot und Becher bereit ste-hen, als ob im Stall von Bethlehem schon der Raum für das eucharistische Mahl vorgebildet sei.

Ein wirklich anspruchsvolles Weihnachtsbild! Seine Botschaft will hinaus-getragen werden zu denen, die am Rande sind. Denn wo die am Rande sind, da ist die Mitte. Eine Gemeinde, die bei festlichen Gottesdiensten nur um die Krippe tanzt, läuft Gefahr, Christus zu ihrem Goldenen Kalb zu ma-chen. So wird Christus leblos, noch ehe er in ihr geboren werden kann. Und er selbst holte gerade keine toten Götzen an seine Krippe, sondern lebendige Tiere: Auch Ochs und Esel sind nicht standes-gemäß, könnte man denken.

Die am Rande stehen, fi nden auch die Mitte. Nicht umsonst haben Ochs und Esel die Stammplät-ze an der Krippe erobert. Heißt es doch bereits im Buch Jesaja viele Jahrhunderte vor Christi Geburt: „Seinen Eigentümer erkennt ein Ochse, ein Esel die Krippe seines Herrn. Mein auserwähltes Volk aber hat keinen Verstand“ (vgl. Jes 1,3). Mag es da verwundern, dass in den mittelalterlichen Krippen-darstellungen den beiden Tieren immer wieder menschliche Gesichtszüge gegeben werden? Glau-bend stehen sie an der Seite des Kindes und machen eine demütige Verbeugung.

D E Z E M B E R 2 014

21 S O N N T A G4. Adventssonntag, Cr., Adv.-Prf. II oder V, Violett. 2 Sam 7,1-5.8b-12.14a.16 / Röm 16,25-27 / Lk 1,26-38Psalmen der 4. Woche

22 M O N T A Gder 4. Adventswoche, Eig. Messe vom 22.12., Adv.-Prf. II oder V, Violett.1 Sam 1,24-28 / Lk 1,46-56

23 D I E N S T A Gder 4. Adventswoche, Eig. Messe vom 23.12., Adv.-Prf. II oder V, Violett.Mal 3,1-4.23-24 / Lk 1,57-66

24 M I T T W O C Hder 4. Adventswoche – Heiligabend, Eig. Messe vom 24.12., Adv.-Prf. II od. V., Violett.2 Sam 7,1-5.8b-12.14a.16 / Lk 1,67-79Vigilmesse: Gl., Cr., Weihn.-Prf., Violett. Jes 62,1-5 od. Apg 13,16-17.22-25 / Mt 1,1-25

25 D O N N E R S T A GHochfest der Geburt des Herrn,mit Oktav, Gl., Cr., Weihn.-Prf., Weiß.In der Hl. Nacht: Jes 9,1-6 / Tit 2,11-14 / Lk 2,1-14am Morgen: Jes 62,11-12 / Tit 3,4-7 / Lk 2,15-20am Tage: Jes 52,7-10 / Hebr 1,1-6 / Joh 1,1-18

26 F R E I T A GFest des hl. Erzmärtyrers Stephanus,Gl., Cr. fakultativ, Weihn.-Prf., Rot.Apg 6,8-10; 7,54-60 / Mt 10,17-22

27 S A M S T A GFest des hl. Apostels und Evang. Johannes,Gl., Weihn.-Prf., Weiß.1 Joh 1,1-4 / Joh 20,2-8

Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Lk 1,30-31

Maria repräsentiert das Volk Gottes. Sie repräsentiert uns alle. Sie zeigt uns das Ziel un-seres Lebens und den Weg nach oben, der dorthin führt. […] Maria ist die Frau, die auf Gott hört und die ganz aus ihm und auf ihn hin lebt. Sie antwortet dem Engel: „Ich bin

die Magd des Herrn.“ Sie ist deshalb groß, weil sie sich vor Gott kleinmacht. Sie will nicht selbst sein wie Gott. Sie lässt Gott wirklich Gott sein. Er ist für sie kein Tyrann, vor dem man Angst haben muss. Nein, sie darf vom Engel hören: „Du hast Gnade gefunden bei Gott.“ So beten wir ja auch: „Gegrü-ßet seist du, Maria, voll der Gnade.“ Gott hat sie vom ersten Augenblick an mit Gnaden gleichsam überschüttet.

Diese ihre Begnadung war einmalig. Trotzdem sagt die Hl. Schrift von uns allen, dass Gott uns alle mit allem Segen des Himmels gesegnet hat. Gott ist uns allen wohlgesinnt; er will unser Bestes und er schenkt uns sein Bestes. Er lässt uns in der Gnade teilhaben an seinem Leben. Maria sagt und hilft uns, über all den äußeren Reichtümern und Gütern den wahren Reichtum des inneren Lebens und der Seele, die Reichtümer des Herzens, die Reichtümer des geistlichen Lebens und des Lebens aus und in der Gnade nicht zu vergessen.

Walter Kardinal Kasper

Bertram Meier Der Dom predigt64 Seiten, 14 Abb., Kunstverlag Josef Fink, LindenbergISBN 978-3-89870-585-1

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SCHÖNE MADONNA VON RANOLDSBERG, PFARRKIRCHE RANOLDSBERG, UM 1430

28S O N N T A G

29M O N T A G

30D I E N S T A G

31M I T T W O C H

1D O N N E R S T A G

2F R E I T A G

3S A M S T A G

FEST DER HL. FAMILIE, HERMANN UND OTTO, JULIUS

THOMAS BECKET, TAMAR(A), LOTHAR

FELIX, VINCENCA MARIA LÓPEZ

SILVESTER I., KATHARINA LOBOURÉ; APOLLO-NIA RADERMECHER

NEUJAHR, HOCHFEST DER GOTTESMUTTER MARIA, FULGENTIUS

GREGOR VON NAZIANZ, BASILIUS,CH: BERCHTOLDSTAG

GENOVEVA, IRMINA, ODILO, ADULA

D E Z . / J A N .

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SCHÖNE MADONNA VON RANOLDSBERG , PFARRKIRCHE RANOLDSBERG, UM 1430Maria steht in einer spürbaren S-Schwingung auf einer Mondsichel, ihr rech-tes Bein ist Spiel-, das linke Standbein. Mit ihrer linken Hand hält sie das nackte Jesuskind. Der Christusknabe weist mit seiner Rechten auf den Apfel als Symbol der überwundenen Erbsünde. Die Gottesmutter ist eine jugendli-che Erscheinung mit hoher Stirn, fein gezeichneten Augenbrauen und zartem Mund, das lange wellige Haar wird teilweise von einem Schleier verdeckt. Dem Schwung des Körpers folgt der melodiöse Fluss des Gewandes: Der Mantel fällt nach rechts unten herab, von der Standbeinhüfte (links) ausge-hende Diagonalfalten werden von dem Spielbeinknie durchstoßen. Zu bei-den Seiten breitet sich das Gewand über den Halbmond, der mit einem ausgeprägten Gesicht versehen ist. Es erinnert an die antike „luna“, die Per-sonifi kation des Mondes und damit an die Vision von der Frau, „die am Himmel erscheint, den Mond zu ihren Füßen“ (Offb 17).

Die Ranoldsberger Madonna ist stilistisch mit Werken des Seeoner Meisters verwandt. Ähnlichkei-ten zeigen sich vor allem mit den „Schönen Madonnen“ von Pürten und Weildorf. Die Ranoldsberger Skulptur wurde als Gnadenbild verehrt, ab 1480 verdichten sich die Hinweise auf eine Wallfahrt, die bis 1803 blühte. In der Zeit der Romantik erwachte die Wallfahrt wieder zu kurzem Leben.

Die spätgotische Marienfi gur aus Ranoldsberg gehört in den Kreis der „Schönen Madonnen“. Dieser Sammelbegriff bezeichnet Mariendarstellungen des späten 14. bis frühen 15. Jahrhunderts, die sich durch die höfi sche Noblesse ihres Antlitzes und den edlen Linienfl uss des Gewandes aus-zeichnen. Von der Prager Hofkunst des späten 14. Jahrhunderts angeregt, verbreitet sich der Bildtyp der „Schönen Madonnen“ von Südböhmen aus in Österreich, Altbayern, Schwaben, Franken bis an den Rhein. Eine besondere Rolle bei der Vermittlung und Weiterentwicklung spielte Salzburg.

28 S O N N T A GFest der Hl. Familie, Gl., Cr.,Weihn.-Prf., Weiß.Sir 3,2-6.12-14 od. Gen 15,1-6; 21,1-3 / Kol 3,12-21 od. Hebr 11,8.11-12.17-19 / Lk 2,22-40Psalmen der 1. Woche

29 M O N T A G5. Tag der Weihnachtsoktav, Gl.,Weihn.-Prf., Weiß.1 Joh 2,3-11 / Lk 2,22-35

30 D I E N S T A G6. Tag der Weihnachtsoktav, Gl.,Weihn.-Prf., Weiß.1 Joh 2,12-17 / Lk 2,36-40

31 M I T T W O C H7. Tag der Weihnachtsoktav, Gl.,Weihn.-Prf., Weiß.1 Joh 2,18-21 / Joh 1,1-18

1 D O N N E R S T A GHochfest der Gottesmutter Maria,Neujahr. Gl., Cr., Marienprf I od. Weihn.-Prf., Weiß.Num 6,22-27 / Gal 4,4-7 / Lk 2,16-21Weltgebetstag für den FriedenGebetstag um geistl. Berufe

2 F R E I T A GHl. Basilius d. Gr. (379) und hl. Gregorvon Nazianz (um 390), Weiß.1 Joh 22-28 / Joh 1,19-28Herz-Jesu-FreitagPsalmen der 1. Woche

3 S A M S T A Gder Weihnachtszeit, Eig. Messe vom 3.1.; od. vom Heiligsten Namen Jesu,jeweils mit Weihn.-Prf., Weiß.1 Joh 2,29 - 3,6 / Joh 1,29-34

D E Z . / J A N U A R 2 015Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Lk 2,22b. 23

Auch die Heilige Familie war alles andere als eine Bilderbuch-Familie. Keine Familienidylle mit einem neugeborenen Kind, sondern Flucht, Angst und Entbehrung. Dieser Jesus kommt als Kind armer Eltern auf die Welt, die ihm wenig Sicherheit und Geborgenheit bieten können.

Das Leben dieser Familie ist an Normalität nicht zu überbieten, es hat nichts Elitäres an sich, es ist eingebettet in unsere einfache, banale Alltagswelt. Und das gehört mit zur frohen Botschaft von Weih-nachten: Jesus ist in einer ganz und gar normalen Familie aufgewachsen. In einer Familie, in der ge-lebt, geliebt, gebetet und gestritten wird. In einer Familie, in der es Raum gibt zum Reifen und Wach-sen, mit allem Gelingen und Scheitern, das damit nun einmal verbunden ist. […] Familienstrukturen können sich ändern, ja sie müssen es sogar. Familie buchstabiert sich heute ganz anders als zur Zeit Jesu. Die Familie heute steht vor ganz anderen Herausforderungen. Dennoch ist es gut, das heutige Fest zu feiern, im Wissen darum, dass die Heilige Familie auch zu ihrer Zeit eine ganz normale Fami-lie war, ein Lernort des Lebens und des Glaubens. Ihr Vorbildcharakter ist kein Appell, vielmehr eine Einladung.

Weihbischof Otto Georgens

Diözesanmuseum Freising (Hrsg.) Madonna – Das Bild der Muttergottes 288 Seiten, zahlr. Abb., Kunstverlag Josef Fink, LindenbergISBN 978-3-89870-119-8