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23 363 LF 2.1 handwerk-technik.de 23.1 Die erfolgreiche Fachverkäuferin Zufriedene Kunden durch Freundlichkeit „Der Kunde ist König – die Fachverkäuferin/der Fach- verkäufer eine Persönlich- keit.“ Die Kunden erwarten eine freundliche und höfliche Fachverkäuferin, die sie selbstbewusst und aufge- schlossen bedient. Nur eine Fachverkäuferin, die ihre Arbeit gerne macht, erfüllt diese Voraussetzungen. Der Kunde ist König Nonverbale Ausdrucksweise Nonverbale Kommunikation ist Verständigung durch die Körpersprache ohne Worte. Schon in den ersten Sekunden beim Betreten des Ladens entscheidet der Kunde gefühlsmäßig, ob er die Fachver- käuferin sympathisch findet. Ein natürlich freundliches Wesen und eine gepflegte Erscheinung kommen immer gut an. Zur nonverbalen Ausdrucksweise gehören das Erscheinungsbild der Fachverkäuferinnen die Körpersprache der Fachverkäuferinnen gepflegtes und hygie- nisches Aussehen einheitliche und modern aussehende Berufskleidung saubere Berufskleidung • ein Namensschild Körperhaltung Mimik: Signale des Gesichtsausdrucks Gestik: Signale der Bewegungen von Kopf sowie Armen, Händen und Fingern LF 2.1 Verkauf aktiv gestalten Erfolgreiches Verkaufen Situation Im Fachgeschäft der Bäckerei/Konditorei erwarten die Kunden, dass sie fachgerecht und freundlich bedient werden. Andernfalls können auch die qualitativ besten Waren nicht verkauft werden. Ihre Chefin erklärte Ihnen, dass ein freundliches Auftreten der Fachverkäuferin die Kunden ansteckt und so das Verkaufen enorm erleichtert. Sie versuchen deshalb, die Kunden in Ihrem Fachgeschäft zufrieden zu stellen und sie als Stammkunden zu gewinnen. Wie setzt die Fachverkäuferin verbale und nonverbale Ausdrucksweisen beim Verkaufen ein? In welchen Schritten läuft der Verkaufsvorgang konkret ab? Wie werden besondere Kundengruppen wie Stammkunden, Kinder, Hilfsbedürftige, Menschen mit Behinderung und ausländische Kunden bedient? Welche Kaufmotive führen bei den Kunden zu Kaufentscheidungen?

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LF2.1

handwerk-technik.de

23.1 Die erfolgreiche Fachverkäuferin

Zufriedene Kunden durch Freundlichkeit

„Der Kunde ist König – die

Fachverkäuferin/der Fach-

verkäufer eine Persönlich-

keit.“

Die Kunden erwarten eine

freundliche und höfl iche

Fachverkäuferin, die sie

selbstbewusst und aufge-

schlossen bedient. Nur eine

Fachverkäuferin, die ihre

Arbeit gerne macht, erfüllt

diese Voraussetzungen.

Der Kunde ist König

Nonverbale Ausdrucksweise

Nonverbale Kommunikation ist Verständigung durch die

Körpersprache ohne Worte.

Schon in den ersten Sekunden beim Betreten des Ladens

entscheidet der Kunde gefühlsmäßig, ob er die Fachver-

käuferin sympathisch fi ndet. Ein natürlich freundliches

Wesen und eine gepfl egte Erscheinung kommen immer

gut an.

Zur nonverbalen Ausdrucksweise gehören

das Erscheinungsbild der Fachverkäuferinnen

die Körpersprache der Fachverkäuferinnen

• gepfl egtes und hygie-nisches Aussehen

• einheitliche und modern aussehende Berufskleidung

• saubere Berufskleidung • ein Namensschild

• Körperhaltung• Mimik: Signale des

Gesichtsausdrucks • Gestik: Signale der

Bewegungen von Kopf sowie Armen, Händen und Fingern

LF 2.1

Verkauf aktiv gestalten

Erfolgreiches Verkaufen

SituationIm Fachgeschäft der Bäckerei/Konditorei erwarten die Kunden, dass sie fach gerecht

und freundlich bedient werden. Andernfalls können auch die qualitativ besten Waren

nicht verkauft werden. Ihre Chefi n erklärte Ihnen, dass ein freund liches Auftreten der

Fachverkäuferin die Kunden ansteckt und so das Verkaufen enorm erleichtert. Sie

versuchen deshalb, die Kunden in Ihrem Fachgeschäft zufrieden zu stellen und sie als

Stammkunden zu gewinnen.

• Wie setzt die Fachverkäuferin verbale und nonverbale Ausdrucksweisen beim

Verkaufen ein?

• In welchen Schritten läuft der Verkaufsvorgang konkret ab?

• Wie werden besondere Kundengruppen wie Stammkunden, Kinder, Hilfsbedürftige,

Menschen mit Behinderung und ausländische Kunden bedient?

• Welche Kaufmotive führen bei den Kunden zu Kaufentscheidungen?

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23 Erfolgreiches Verkaufen

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Ein Lächeln gewinnt Sympathie

Die Sympathien gewinnt eine Fachverkäuferin,

• mit gepfl egtem, sauberem und modischem Aussehen,

• durch aufrechte Körperhaltung, die Einsatzbereitschaft

ausstrahlt und

• durch ein Lächeln, das eine positive Einstellung

ausdrückt.

So stellt eine Fachverkäuferin den ersten Kontakt mit non-

verbaler Ausdrucksweise her. Das erleichtert den weite-

ren Verkaufsvorgang.

Bedeutung Bereiche Häufi ge Signale der Körpersprache

Zustimmung,

Zufriedenheit

Körperhaltung • Die gesamte Vorderseite des Körpers ist zur Fachverkäuferin gerichtet.• Aufrechte Körperhaltung oder Oberkörper leicht nach vorne geneigt.• Blick zur Fachverkäuferin gerichtet.

Mimik • Zufriedenes, natürliches Lächeln, das mit einem breit nach oben gezo-genen Mund und leicht verengten, strahlenden Augen erkennbar ist.

Gestik • Mit dem Kopf nicken.• Sich die Hände reiben.• Die Fingerkuppen von Daumen und Zeigefi nger einer Hand aneinander-

pressen.

Ablehnung,

Enttäuschung

Körperhaltung • Der Oberkörper wird schräg oder seitlich der Fachverkäuferin zugewandt.• Der Oberkörper ist etwas nach hinten geneigt, um die Distanz zur Fach -

verkäuferin zu vergrößern. • Der Blick geht an der Fachverkäuferin vorbei.

Mimik • Stirnrunzeln• Nase rümpfen und Lippen zusammendrücken.• Ernstes Gesicht mit Mundwinkel nach unten geneigt.

Gestik • Mit dem Kopf schütteln.• Hände in die Hüften stemmen.• Faust als Entschlossenheit zeigen.

Unsicherheit,

Unschlüssigkeit,

Nachdenklichkeit,

Zweifel

Körperhaltung • Gesenkter oder seitlich geneigter Kopf.• Unruhiger Stand oder ständig in Bewegung.• Kurz ausweichender Blick.• Blick nach oben oder nach unten, um eine Lösung zu suchen.

Mimik • Augenbrauen hochziehen.• Unterlippe hochziehen.

Gestik • Kratzen am Kopf oder hinter dem Ohr.• Die Hände umklammern die Arme.• Über das Kinn streichen.• Eine Hand vor das Gesicht legen.

Die Bereiche der Körpersprache sowie ihre Signale und deren Bedeutung

Körpersignale geben Aufschluss über die Stimmung des

Menschen. Die innere Einstellung der Fachverkäuferin zu

ihrer Arbeit im Verkauf ist durch die Körpersprache von

den Kunden leicht erkennbar.

Ebenso erkennt die Fachverkäuferin bei Kunden durch die

Körpersprache z. B. Zufriedenheit, Unsicherheit, Zweifel,

Nachdenklichkeit und Ablehnung, auf die sie beim Ver-

kauf reagieren kann.

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23.1 Die erfolgreiche Fachverkäuferin

LF2.1

handwerk-technik.de

Das Winken und Handgeben bei der Begrüßung und Ver-

abschiedung ist nur bei besonders bekannten und ver-

trauten Kunden üblich.

Verbale Ausdrucksweise

Verbale Kommunikation ist die sprachliche Ausdrucks-

weise. Zur verbalen Sprache gehören:

• Ein ausreichender Wortschatz und eine fl üssige Sprech-

weise gehören zur Bildung der Fachverkäuferinnen.

• Zudem drückt die Stimme, z. B. durch Lautstärke und

Stimmlage (hoch, tief), Gefühle aus, z. B. Ausgeglichen-

heit, Freude, Ruhe, aber auch Wut, Traurigkeit und

Hektik.

• Das Sprechen wird vervollständigt durch das

Sprechtempo und die Sprechpausen, sodass das

Gesprochene verarbeitet werden kann.

Freundlicher Gesichtsausdruck Mürrischer Gesichtsausdruck

Ein freundlicher Tonfall ergibt sich ganz von selbst beim

Lächeln und bei Zufriedenheit des Verkaufspersonals. So

wirkt die verbale Ausdrucksweise auf die Kunden sympa-

thisch.

Die Grundregeln beim Sprechen mit Kunden sind:

• Deutlich und verständlich sprechen. Die Kunden sollen

alles verstehen, was die Fachverkäuferin sagt. Bei

aus ländischen Kunden ohne Dialekt sprechen.

• In einer angenehmen Lautstärke sprechen. Eine zu

laute Stimme wirkt auf die Kunden zu bestimmend.

Die Kunden schweigen und unterdrücken weitere

Kaufwünsche.

• Bei zu leiser Sprechweise verstehen die Kunden

wichtige Informationen der Fachverkäuferin nicht. Nur

wenige fragen nach, was den Verkaufserfolg verringert.

• Richtiges Sprechtempo wirkt positiv. Zu langsames

Sprechen wirkt gelangweilt und zu schnelles Sprechen

wirkt hektisch und strahlt Unruhe aus, als ob die

Fachverkäuferin keine Zeit hätte.

• Die Betonung wichtiger Wörter unterstützt die

Argumente. So wird auch eine monotone (eintönige)

Sprechweise, die ermündend wirkt, vermieden.

Die Körpersprache und das Gesprochene sollen sich

gegenseitig ergänzen. Nur gemeinsam ergeben sie

eine erfolgreiche Kommunikation beim Verkauf.

Aufgaben

1 Was versteht man unter

• nonverbaler Ausdrucksweise,

• verbaler Ausdrucksweise?2 Beschreiben Sie die nonverbalen Ausdrucksweisen

• durch das Erscheinungsbild der Fachverkäuferin,

• durch die Körpersprache.3 Geben Sie einige Beispiele für eine positive

non verbale Ausstrahlung der Fachverkäuferin an,

welche während des gesamten Verkaufsvorgangs

eingehalten werden sollen, um sympatisch zu

wirken.4 Benennen Sie Signale der nonverbalen Körper-

sprache eines Kunden, wenn er beim Verkaufs-vorgang

• zustimmt bzw. zufrieden ist,

• ablehnend reagiert und enttäuscht ist,

• unsicher oder nachdenklich ist bzw. Zweifel hat.

Diese nonverbalen Körpersignale beziehen sich

jeweils auf

• die Körperhaltung,

• Mimik und Gestik.5 Wie erzielt man einen freundlichen Tonfall beim

Sprechen?6 Geben Sie die Grundregeln des Sprechens bei

der Kundenberatung an.7 Üben Sie mit Ihren Kolleginnen Verkaufs-

gespräche und achten Sie dabei auf die korrekte

nonverbale und verbale Ausdrucksweise.8 Überlegen Sie mit Ihren Kolleginnen, welche

charakterlichen und sozialen Fähigkeiten eine

Fachverkäuferin haben soll, damit sie beim

Umgang mit den Kunden erfolgreich ist. Diese

Fähigkeiten sollten natürliche Wesenszüge sein,

da sie zum Teil nicht erlernbar sind.

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24.5 Spezielle Weizenbrote

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Ciabattas

Ciabatta ist ein Weizengebäck, das in Italien Tradition hat.

Übersetzt heißt Ciabatta „Pantoff el“. Davon lässt sich die

längliche, etwas breite Form dieser Backwaren ableiten.

Spezielle Ciabattas

• Olivenciabattas mit entsteinten, schwarzen, halbierten

Olivenstücken

• Paprikaciabattas mit Paprikastücken

• Tomatenciabattas mit getrockneten Tomaten

Oliven, Paprikastücke und Tomaten werden in den Wei-

zenteig eingearbeitet und mitgebacken.

Gebäckgewichte

Übliche Gebäckgewichte der Ciabattas sind 200 bis 500 g.

Unter 250 g gehören Ciabattas zu den Kleingebäcken.

• Ciabattas werden aus einem weichen Weizen-

brotteig mit Olivenöl hergestellt.

• Da der weiche Teig eine besonders lange Teigruhe

und Gare erhält, entsteht die grobe, wilde Porung

der Ciabattas.

Ciabattas mit unregelmäßiger, grober Porung

Olivenciabatta

Fladenbrote

Fladenbrote haben ihren Ursprung in der Türkei. Der

Name verdeutlicht die runde, fl ache Form dieser Weizen-

brote.

Fladenbrote mit grob geporter Krume

• Fladenbrote werden aus einem weichen Weizen-

brotteig mit Olivenöl oder anderem Öl hergestellt.

• Der weiche Teig bekommt durch die lange Teigruhe

und Gare eine grobe, unruhige Porung.

• Die Fladenbrote werden mit Sesam und Schwarz-

kümmel bestreut.

Verkaufsargumente

Qualitätsmerkmale für die Kundenberatung

• Ciabattas und Fladenbrot besitzen eine besonders

weiche Krume mit unregelmäßiger Porung.

• Sie haben einen sehr aromareichen Weizenteig-

geschmack wegen des Olivenöls und der Ge-

schmacksstoff e, die sich in dem weichen Teig bei

der langen Teigruhe und Gare bilden.

Frischhaltung

Ciabattas und Fladenbrote schmecken frisch am bes-

ten. In frischem Zustand haben sie die sehr weiche

Krume und den ausgeprägten guten Weizenbrotge-

schmack.

Besondere Eignung von Ciabattas und Fladenbroten

Diese Weizengebäcke eignen sich

• als Beilage zu Salaten, Suppen, Wurst, Käse,

Fisch- und Fleischspeisen,

• als Snack auseinandergeschnitten und belegt mit

Wurst, Käse, Gurken, Salat, Gemüse u. a.,

• Fladenbrote halbiert für Döner Kebab.

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28 Feine Backwaren aus Massen

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LF2.2

handwerk-technik.de

Spritzkuchen (Strauben)

Die Brandmasse wird zu Ringen aufgespritzt und in hei-

ßem Fett (Siedefett) schwimmend gebacken.

Spritzkuchen (Strauben) im Fettbackgerät

Nach dem Backen werden die ungefüllten Spritzkuchen

• zur Hälfte in Fondant getaucht oder

• sofort nach dem Backen in Zimtzucker gewälzt.

Spritzkuchen

(Strauben)

Verkaufsargumente

Qualitätsmerkmale für die Kundenberatung

Wegen der großen Hohlräume sind es besonders

lockere Gebäcke, innen weich und mit einer röschen

Kruste. Füllung und Überzug bestimmen den

Geschmack.

Frischhaltung

Gebäcke aus Brandmasse schmecken frisch am

besten, da sie wegen der feuchten Füllungen weich

werden.

Ungefüllte Brandmassegebäcke eignen sich in Folie

verpackt gut zum Tiefgefrieren, sodass täglich die

benötigte Anzahl an Gebäcken aus dem Froster ent-

nommen, aufgetaut und gefüllt werden kann.

Besondere Eignung

Erzeugnisse aus Brandmasse mit den verschie-

denen Füllungen sind vorzügliche Desserts zu Kaff ee

und Tee.

1 Nennen Sie die Zutaten, aus denen Brandmasse

hergestellt wird. 2 Erklären Sie die Lockerung der Brandmasse-

gebäcke.3 Nennen und beschreiben Sie bekannte Brand-

massegebäcke.4 Nennen Sie die Qualitätsmerkmale der Gebäcke

aus Brandmasse bei der Kundenberatung.

5 Geben Sie Auskunft über die Frischhaltung der

Brandmassegebäcke.6 Wofür eignen sich Brandmassegebäcke be son-

ders gut?7 Kosten Sie ein ungefülltes Brandmassegebäck.

Beurteilen Sie den Geschmack des Gebäcks. Pro-

bieren Sie außerdem einen gefüllten Windbeutel

vom Vortag und vergleichen ihn mit einem

frischen Windbeutel.

Aufgaben

1 Aus 5 Liter fl üssiger Schlagsahne erhält man

nach dem Aufschlagen im Sahnebläser 18 l Sahne -

volumen. Für 42 Windbeutel werden 12,600 l

Volumen Schlagsahne benötigt.

a) Wie viel l fl üssige Schlagsahne werden für die

42 Windbeutel benötigt?

b) Ermitteln Sie, wie viel ml fl üssige Schlagsahne

für 1 Windbeutel benötigt werden. Runden Sie auf.

2 1 Spritzkuchen (Straube) wiegt nach dem Backen

62 g. Die Brandmasse nimmt beim Backen im

Siedefett 12 % Fett auf.

a) Wie viel g Brandmasse wiegt 1 Spritzkuchen?

Runden Sie auf.

b) Berechnen Sie, wie viel kg Brandmasse für

85 Spritzkuchen (Strauben) hergestellt werden

müssen.

Rechenaufgaben

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30 Waren verkaufsfördernd präsentieren

490

LF2.4

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Werbemittel

Eine grundsätzliche Werbung stellt ein moderner und

sauberer Bäckerei-/Konditoreibetrieb dar, damit die Kun-

den gerne eintreten und sich wohlfühlen – Hausfassade,

Laden, Café und Terrassencafé.

Die Bäckerei/Konditorei hat jedoch viele Möglichkeiten

der Werbung, mit dem Einsatz verschiedener Werbemit-

tel, z. B.:

• Schaufenstergestaltung

• Werbeplakate

• Flyer

• Werbetafeln vor dem Laden als Außenaufsteller

• beschriftetes Verpackungsmaterial

• gepfl egte, modern gestaltete Speise- und Getränke-

karte

• beschriftete Lieferfahrzeuge

• Präsentation im Internet

• Inserate und Werbebeilagen in Zeitungen und

Anzeigenblättern

• regionale Rundfunk- und Fernsehwerbung

Werbemaßnahmen

Ständige bedeutende Werbemaßnahmen im Verkauf sind:

• Waren ansprechend im Laden ausstellen (präsentieren).

• Wünsche der Verbraucher ermitteln und diese erfüllen,

z. B. Waren der aktuellen Verbraucherwünsche in

einem modernen Laden und Café anbieten, in dem die

Kunden gerne einkaufen und sich Gäste wohlfühlen.

• Stets frische Qualitätswaren von freundlichen

Fachverkäuferinnen anbieten.

• Mit Aktionen bestimmte Waren bekanntmachen.

• Für Kunden und Gäste angenehme und bequeme

Öff nungszeiten des Bäckerei-/Konditoreibetriebs

anbieten.

Freundliche Fachverkäuferin im gemütlichen Café mit frischer Qualitätsware

Werbewirkung

Damit Werbemaßnahmen und die dabei eingesetzten

Werbemittel ihre Wirkung bei den Kunden erzielen, sollte

bei deren Einsatz die bewährte AIDA-Regel bedacht wer-

den. Sie ist in vier Bereiche unterteilt:

Kunde

Ich hätte gerne jeweils zwei Stück Apfelstreusel-,

Pfl aumen- und Kirschkuchen.

Werbeaussage:Schmackhafte Kuchen mit heimischem Obst

Diese Obstkuchen schmecken

bestimmt gut.

?Zum Kaff ee mit meiner Familie werde ich diese Kuchen kaufen.

!

AIDA-Modell

AA = Attention (Aufmerksamkeit)

Die Kunden sollen durch die Werbung auf die Erzeugnisse der Bäckerei/Kon-ditorei aufmerksam gemacht werden.

I

I = Interest (Interesse)

Die Werbeaussagen sollten für die Kunden interessant gestaltet werden, damit sie sich angesprochen fühlen und Interesse an den Erzeugnissen entsteht.

DD = Desire (Bedürfnis, Verlangen)

Bei den Kunden soll der Wunsch geweckt werden, die Bäckerei-/Konditoreierzeug-nisse zu bekommen und diese zu kaufen.

A

A = Action (Handlung, Reaktion)

Die Konsequenz (Folge, Auswirkung) ist, dass die Kunden in das Bäckerei-/Konditoreigeschäft kommen und die gewünschten Waren kaufen.

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34 Kakaoerzeugnisse

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LF3.2

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PralinensortenGrundzutaten und weitere geschmackgebende Zutaten

Nugatpralinen Grundzutat: Nugatmasse; mögliche Zutaten:Schokolade, Nüsse, Mandeln, Pistazien

Krokantpralinen Grundzutat: Krokant, der aus karamellisiertem Zucker mit Mandeln oder Nüssen besteht.• Krokantpralinen enthalten

neben Krokant meistens Marzipan oder Nugatmasse.

• Weichkrokantpralinen: Krokant mit Schlagsahne und Butter

• Blätterkrokantpralinen: Hartkrokant und Nugatmasse in sehr dünnen Schichten

Trüff elpralinen Grundzutat: Trüff elmasse oder Ganache;Herstellung: Schokoladenkuver-türe in kochender Schlagsahne aufl ösen und mit geschmackge-benden Zutaten verfeinern, z. B.: Weinbrand, Rum, Kirsch-wasser, beliebiger Likör, Mokka, Vanille.

Früchtepralinen Grundzutat: Früchte;• Mandelsplitter (Mandelsplit-

terpralinen)• ganze Mandeln und Nüsse

karamellisiert • Trockenfrüchte, z. B. Feigen,

Datteln, Sultaninen• Dickzuckerfrüchte, z. B. Ananas,

Aprikosen, Ingwer Die Früchte werden mit Schoko-lade zu Pralinen verarbeitet.

Likörpralinen Grundzutat: Spirituosen oder LiköreDie Pralinen sind außen mit Schokoladenkuvertüre umgeben.• Gefüllt sind die Pralinen mit

einer Spirituose oder einem Likör, z. B. Cognac bei den Cognacbohnen.

• In Weinbrand-Kirschpralinen befi ndet sich im Weinbrand eine Kirsche.

Weinbrand

Kirsche Kuvertüre

34.4 Pralinen

Berühmtheit erlangte der französische Marschall Choiseu

du Plessis-Praslin, der vom Sonnenkönig Ludwig XIV. als

Beobachter nach Regensburg geschickt wurde. Dort stell-

te ihm sein deutscher Koch besondere kleine Süßigkeiten

her. Er überzog die bis dahin bekannten überzuckerten

Mandeln und Nüsse mit der gerade in Frankreich in Mode

gekommenen Schokolade. Er nannte diese kleine Süßig-

keit zu Ehren des Marschalls „Praline“, was er von dessen

Namen ableitete.

Wird bei diesen „bissengroßen Erzeugnissen“ der vorge-

schriebene Anteil von 25 % Schokolade nicht erreicht, wer-

den sie als „ Konfekt“ bezeichnet.

Pralinensorten

Die Einteilung der vielen verschiedenen Pralinen erfolgt

nach den hauptsächlichen enthaltenen Grundzutaten,

die neben der Schokolade enthalten sind.

Gesetzliche Bestimmungen nach der Kakao-

verordnung

Unter dem Begriff „Pralinen“ versteht man bissen-

große Erzeugnisse, bei denen der Schokoladen anteil

mindestens 25 % beträgt.

Pralinensorten

PralinensortenGrundzutaten und weitere geschmackgebende Zutaten

Marzipanpralinen Grundzutat: Marzipanrohmasse; mögliche geschmackgebende Zutaten:• Spirituosen, z. B. Weinbrand,

Rum, Kirschwasser, Liköre • Nüsse, Mandeln, Pistazien und

Krokant

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36 Gerichte in der Bäckerei und Konditorei

586

LF3.3

handwerk-technik.de

Aufarbeiten des Pizzateigs

• Den Pizzateig 2 mm dick ausrollen.

• Den ausgerollten Teig auf gefettete Bleche legen.

• Den Teig auf dem Blech stippen, mit Öl bestreichen

und mit den Zutaten belegen.

Rezeptbeispiel: Pizzateig

Das Rezept ergibt 8 runde Pizzas mit je 200 g Pizzateig. Für ein Backblech von 60 � 40 cm rechnet man 1 000 g Teig.

1 000 g Weizenmehl, Type 550 500 g Wasser 30 g Hefe 15 g Salz 80 g Öl (100 ml)

1 625 g Teig

Teigtemperatur: 26 °C

Knetzeit: • 2 Minuten Langsam-

gang • 6 Minuten SchnellgangTeigruhe: ca. 30 Minuten

Rezeptbeispiel: Pizzabelag

Zutaten für 1 runde Pizza

100 g Tomaten, Haut schälen und klein schneiden

oder Konserventomaten verwenden

80 g Schinken oder Salami

50 g Zwiebeln

80 g Paprika, rot und gelb

60 g Champignons aus Konserven

80 g Käse, gerieben oder

Mozzarella in dünnen Scheiben

Salz, Oregano, Pfeff er, Paprika, Basilikum

450 g Pizzabelag

Zutaten für 1 Backblech von 60 x 40 cm

400 g Tomaten, Haut schälen und klein schneiden

oder Konserventomaten verwenden

400 g Schinken oder Salami

250 g Zwiebeln

400 g Paprika, rot und gelb

300 g Champignons aus Konserven

400 g Käse, gerieben

Salz, Oregano, Pfeff er, Paprika, Basilikum

2150 g Pizzabelag

Zusätzliche mögliche Beläge:

Peperoni (mild oder scharf), schwarze entsteinte

Oliven, Thunfi sch, Sardellen, Knoblauch

36.4 Teigspeisen

Pizzas

Pizzas werden aus einem Weizenteig mit Öl her-

gestellt.

Der dünn ausgerollte Pizzateig wird für die verschie-

denen Pizzas mit unterschiedlichen Zutaten belegt

und mit Käse überbacken.

Runde Pizzas werden im Café als Hauptmahlzeit angebo-

ten. Rechteckige Pizzaschnitten oder Stücke von großen

runden Pizzas werden im Laden als Snacks verkauft.

Haut der Tomaten schälen

Für Pizzas können frische Tomaten ohne Haut verwendet

werden.

• Stielansatz der Tomaten mit einem spitzen Messer

herausschneiden.

• Die Haut kreuzweise einschneiden und die Tomaten

ca. 10 Sekunden in kochendes Wasser tauchen.

• Die Tomaten kurz in kaltem Wasser abschrecken.

• Die Tomatenhaut abziehen.

Pizza als Haupt-mahlzeit

Pizzaschnitten als Snacks

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