Liebe Leserin, lieber Leser€¦ · chen Verteidigung ihrer Bachelor-thesis – eine Stelle sicher...

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    am 1. März 2016 konnten der Kehler Oberbürgermeister Toni Vetrano und ich in der Stadthalle Kehl 403 Studienanfängerinnen und Studienanfänger begrüßen.

    Die einen kommen, die ande-ren gehen. Am 10. März 2016 haben wir mit ca. 900 Gästen 279 Absol-ventinnen und Absolventen verab-schiedet. Der neugewählte Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch, ebenfalls Absolvent unserer Hoch-schule, hielt die Festansprache.

    Bemerkenswert ist, dass 94 % der Studierenden des diesjährigen Abschlussjahrgangs bereits im Ja-nuar – zum Zeitpunkt der mündli-chen Verteidigung ihrer Bachelor-thesis – eine Stelle sicher oder zumindest in Aussicht hatten. 90 % davon hatten eine unbefristete Stelle, 93 % eine Stelle im Beam-tenverhältnis. Dies ist das beste Ergebnis im Vergleich zu den Vor-jahren.

    41 % der Absolventinnen und Absolventen beginnen ihre beruf-liche Karriere in der Verwaltung einer Stadt mit mehr als 20.000 Einwohnern, 32 % bei einem Land-ratsamt und 12 % bei einer klei-neren oder mittelgroßen Gemein-de bis 20.000 Einwohner. Nur 9 % fanden eine Anstellung bei einem Regierungspräsidium oder einer anderen Landesbehörde. Immerhin

    94 % der Absolventinnen und Ab-solventen bleiben in Baden-Würt-temberg und 5 % haben außerhalb des Landes eine Anstellung gefun-den. Die meisten Absolventinnen und Absolventen haben eine Stelle in den Bereichen Soziales, Perso-nal, Organisation und Finanzen an-genommen.

    Diese sehr erfreulichen Statis-tiken zeigen auch auf, dass wir ei-gentlich zu wenig ausbilden. Wenn die Absolventinnen und Absolven-ten alle schon ab 1. März eine An-stellung gefunden haben, wird es für diejenigen Kommunen und Be-hörden schwierig, die im Laufe des Jahres eine Stelle zu besetzen ha-ben. Daher sind wir mit dem Land und mit den Kommunalen Landes-verbänden im Gespräch über eine Erhöhung der jährlichen Zulas-sungszahl um 200 Studienplätze für die beiden Hochschulen in Kehl und Ludwigsburg.

    Wir haben derzeit einen Flä-chenfehlbestand von 1.200 m2, vor-wiegend im Bürobereich. Deshalb sind wir zurzeit dabei, etwa 600 m2 Bürofläche in einem Gebäude in unmittelbarer Nähe zur Hochschu-le anzumieten.

    Dies alles sind erfreuliche Fak-toren, die aber für die weitere Ent-wicklung der Hochschule von gro-ßer Bedeutung sind.

    In diesem Heft finden Sie wei-tere interessante Beiträge über Ak-tivitäten unserer Hochschule und darüber hinaus.

    Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der einzelnen Artikel.

    Mein Dank gilt allen, die sich in unserer Hochschule auf ganz unter-schiedliche Art und Weise engagie-ren, allen Autorinnen und Autoren für ihre interessanten Beiträge und unserer Pressereferentin Vanessa Schmidt für die redaktionelle Be-treuung dieses Magazins.

    Herzlichst Ihr

    Paul Witt

    Liebe Leserin, lieber LeserK L A R T E X T 1 / 1 6

  • Inhalt

    inhalt | klartext_0116 03

    forschung15 Fellowship für innovative Hochschullehre16 Publikationen19 Buchvorstellung und Diskussion: Karrierechance Bürgermeister

    menschen20 Ehrenmedaille für ehemaligen Hochschulratsvorsitzenden21 Landrat Scherer neuer Hochschulrats- vorsitzender22 Mitarbeiterin geht neue berufliche Wege23 Hochschule ehrt Mitarbeiter24 Neuer Professor: Prof. Dr. Christian Dusch25 Neuer Mitarbeiter: Joachim Weschbach

    partner26 KIFO erweitert Fortbildungsprogramm27 Fortbildung zur Bewältigung der Flüchtlings problematik28 KIFO – Fortbildungsprogramm29 Kehler Akademie – Fortbildungsprogramm30 Abfallwirtschaft für Verwaltungsfachleute aus dem Maghreb32 VdV ehrt Mitglieder32 Vision – Kommune 2050

    international33 Deutsch-polnisches Seminar34 Wirkungsorientierte Steuerung in der Schweiz36 Auf Staatsbesuch mit dem Bundespräsidenten36 Russische Praktikanten37 Wasserversorgung im Kongo38 BW Stipendium

    campus39 Gelungener Studien-Auftakt40 279 Absolventen verabschiedet42 MdEP Wieland – Gespräch mit Studierenden42 Illegale Führung im Kölner Dom43 Treffen nach 30 Jahren44 Save the Date: Open Air Konzert und Sommerfest

    editorial01 Grußwort des Rektors

    aktuell04 19. Kehler Forum am 21. April – Integration geflüchteter Menschen06 Programm Hochschultag08 INGE - Verein für Inklusion gegründet09 Ankündigung Personalkongress Staatsanzeiger 10 Symposium Rechtsdidaktik

    master12 MPM – Abschlussfeier12 Erster ERASMUS-Student im MPA14 Master-Class in Marseille

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    02 klartext_0116 | inhalt

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    39

    VerantwortlichRektor Prof. Paul WittHochschule KehlKinzigallee 1 · 77694 Kehl

    RedaktionVanessa Schmidt

    Weitere Redaktion Seite 1 Prof. Paul WittSeite 4 – 5 Prof. Dr. Jürgen FischerSeite 6 – 7 Viola SandersSeite 7 Theresa Hüner, Luisa Waibel, Lisa-Marie SchweizerSeite 9 Daniel VölpelSeite 10 Prof. Dr. Stephan StehleSeite 12 Thomas Gossner, Dr. Stephan PetersSeite 13, 36 Irina Iakovenko, Evgenii ShemiakinSeite 14 Prof. Dr. Hansjörg DrewelloSeite 21 – 22 Anne BühlerSeite 26, 28 Prof. Charlotte Schulze, Anita HoffmannSeite 27 Julia KappensteinSeite 30 – 31 Prof. Dr. Kay-Uwe MartensSeite 33 Prof. Dr. Andreas Pattar, Nóra MühlSeite 34 – 35 Alexander Horn, Lisa-Marie SchweizerSeite 36 Prof. Dr. Joachim BeckSeite 37 Clemens SchweizerSeite 38 Nóra MühlSeite 42 Prof. Günter StephanSeite 43 Jürgen Riehle

    FotosSeite 2, 9 Ute RottenburgSeite 7, 12 Thomas GossnerSeite 14 Prof. Dr. Hansjörg DrewelloSeite 27 Rolf HoffmannSeite 30 – 31 Prof. Dr. Kay-Uwe MartensSeite 33 Prof. Dr. Andreas PattarSeite 34 – 35 Alexander Horn, Lisa-Marie SchweizerSeite 36 Prof. Dr. Joachim BeckSeite 37 Clemens SchweizerSeite 38 Kitti ÁrmaiSeite 42 Prof. Günter StephanSeite 43 Jürgen Riehle

    Weitere FotosSeite 1 – 2, 8, 10, 13, 15, 17, 20 – 25, 30 – 31, 32, 36, 39 – 44 Hochschule Kehl

    Gestaltung Claudia Bienmüller · Grafic Design

    HerausgeberHochschule Kehl mitdem Verein der Freunde

    Erscheinungsterminzweimal jährlich

    Auflage 3.700ISSN 0943 - 7193

    I M P R E S S U M

  • aktuell | klartext_0116 0504 klartext_0116 | aktuell

    Kehler Forum am 21. AprilI N T E G R A T I O N G E F L Ü C H T E T E R M E N S C H E N A L S K O M M U N A L E A U F G A B E

    6 Beim 19. Kehler Forum erarbeiten die Teilnehmen-

    den mit den Experten Maßnahmen für eine gelungene

    Zusammenarbeit rund um die Flüchtlingshilfe.

    Integration und Vernetzung sind künftige zentrale Themen in der Flüchtlingshilfe. Ehrenamtliche, Trä- ger und Mitarbeitende aus Gemein-den und Kreisen arbeiten zusam-men und entwickeln (neue) Formen der Zusammenarbeit. Auf der Ebene der Länder, Regierungspräsidien und Kommunen stellen sich viele Fragen zu den unterschiedlichen Zielsetzungen und Arbeitskulturen.

    Workshops1. Aufgabenverteilung und Zusam- menarbeit zwischen verschie- denen Verwaltungsebenen Koordination: Prof. Dr. Aribert Kopnarski, Prof. Dr. Jürgen Kegelmann und Prof. Dieter Brettschneider

    Was bedeutet dies für die Arbeit mit geflüchteten Menschen? Fragen zu Schnittstellen, Zuständigkeits-konflikten, Unklarheiten und Hand-lungsfeldern in der Zusammenar-beit zwischen Land, Kreisen und Kommunen (vertikale Ebene), aber auch zwischen der Zivilgesellschaft und dem Staat (horizontale Ebene) sind Thema dieses Workshops. Für die Handlungsfelder der Integra-tion (Wohnen, Sprache & Bildung, Arbeitsmarkt und Soziale Teilhabe) und den jeweiligen Zuständigkei-ten entwickeln die Teilnehmenden Handlungsalternativen.

    2. Personalbeschaffung für das Aufgabengebiet Integration: Flüchtlingsbetreuung, Berufs- feld, Fragen der Interkulturel- len Kompetenz der Verwaltung Koordination: Prof. Charlotte Schulze

    Welche Anforderungen bringen die Arbeit und der Umgang mit ge-flüchteten Menschen für den ein-zelnen Mitarbeitenden in den Fach-ämtern, welche für das zentrale Personalmanagement bei der Per-sonalbeschaffung und der Schu-lung und Entwicklung? Diesen Fra-gen gehen die Teilnehmenden im Workshop nach, lernen von guten Beispielen und entwickeln gestal-terische Lösungen für schwierige Situationen.

    3. Öffentlichkeitsarbeit und Bür- gerbeteiligung Koordination: Prof. Dr. Jürgen Fischer

    Der Umgang mit geflüchteten Menschen und deren Integration wird in der öffentlichen Diskussion zunehmend kontrovers wahrge-nommen. Neben einer sehr leben-digen Unterstützungs- und Ehren-amtskultur, sind auch Ängste und Befürchtungen erkennbar, die mit-unter politisch instrumentalisiert werden. Eine aktive Öffentlich-keitsarbeit und Bürgerbeteiligung erscheint in diesem Zusammen-hang zwingend erforderlich. Der Workshop ermöglicht den Aus-tausch von Erfahrungen mit der Öffentlichkeitsarbeit und Bürger-beteiligung im Zusammenhang mit der Flüchtlingsarbeit.

    4. Ehrenamt Koordination: Prof. Dr. Claudia Trippel und Prof. Dr. Annette Bernards

    Koordination, Ausbildung, Be-gleitung und Absicherung von Ehren- amtlichen in der Flüchtlingsarbeit werfen viele Fragen auf. Welche „best-practise“-Beispiele gibt es im Blick auf die Koordinierung der Ehrenamtlichen? Was sind sinn-volle Inhalte der Ausbildung, und welche unterschiedlichen Anbieter können dabei zusammenarbeiten? Welche versicherungs- und arbeits-rechtlichen Fragen stellen sich in Bezug auf Ehrenamtliche und Flücht- linge? In diesem Workshop disku-tieren und vergleichen die Teil-nehmenden die Arbeit mit Ehren- amtlichen in den Kommunen und

    den Wohlfahrtsverbänden und tau-schen sich über eigene Erfahrun-gen aus.

    5. Sozialraumorientierte Integra- tionsarbeit. Dezentrale Unter- bringung, Konzepte aus ande- ren Hilfsbereichen Koordination: Prof. Dr. Andreas Pattar und Prof. Dr. Britta Kiesel

    Migrantinnen und Migranten treffen in den Kommunen auf be-stehende Sozialräume. Dabei darf es nicht zur Ghettobildung kom-men, gleichzeitig soll eine Margi-nalisierung anderer Menschen in prekären Situationen durch die Neuankömmlinge im Sozialraum vermieden werden. Im Workshop diskutieren die Teilnehmenden welche sozialräumlichen Ressour-cen für die Integration erschlossen werden können, und wie das be-kannte Konzept der Sozialraum-orientierung für die Integration von Migrantinnen und Migranten fruchtbar gemacht werden kann. |

    Ablauf 9.00 Uhr Anreise

    9.15 Uhr Begrüßung durch den Rektor und Einstieg in den Tag Wege der Aufnahme von Flüchtlingen aus landespolitischer Perspektive Dr. Herbert O. Zinell, Ministerialdirektor Innenministerium Baden-Württemberg

    10.30 Uhr Kaffee

    11.00 Uhr Erstaufnahme und Verteilung von Flüchtlingen als Herausforderung und Chance für die Bündelungsbehörde Regierungspräsidium Gabriela Mühlstädt-Grimm, RP Karlsruhe

    11.45 Uhr Diskussionsrunde Kommunalpolitische Fragen im Umgang mit der Integration geflüchteter Menschen R. Arnold, Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd

    12.45 Uhr Mittagspause

    13.45 Uhr Arbeit in 5 Workshops

    15.15 Uhr Kaffee

    15.45 Uhr Fortsetzung der Arbeit in den fünf Workshops 17.00 Uhr Ende der Veranstaltung

    Anmeldung über: www.kehler-forum.de Bitte geben Sie bei der Anmeldung den gewünschten Workshop an. Anmeldeschluss: 15. April 2016 Tagungsbeitrag: 90 € inkl. Mittag-essen und Pausengetränke

  • aktuell | klartext_0116 0706 klartext_0116 | aktuell

    Donnerstag, 14. April 2016Uhr Nr. Titel Leitung Raum14.30 19 „How to publish“ – Markus Herbst Karlsruhe 032 Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel 02 Kommunale Wirtschaftsförderung in der Großen Kreisstadt Klaus Brodbeck Landrat aD 033 Kehl – Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektive 15.00 25 Betriebliches Eingliederungsmanagement – Laura Pflüger KVJS B.-W.; Krhe. 032 Ein Instrument der Gesundheitsfürsorge Karin Raisch 10 Wenn das Rathaus sich in Schweigen hüllt – Oliver Kopitzke SWR, Baden-Baden 033 eine Journalistenbefragung 15.30 08 Stadt Gernsbach – Hans-Peter Rath Stadt Gernsbach 032 Auf dem Weg von der Kameralistik zur Doppik Michael Held Leonhard Seiser 24 Regional- und Kommunalgeschichte als Kompetenz eines Friedrich Peter Kehl 033 Verwaltungsbeamten: Kehl und Strasbourg 29 Internationales Studieren – Optimierung der Incoming Norá Mühl Hochschule Kehl 034 Erasmusmobilität an der Hochschule Kehl Clemens Schweizer 16.00 20 Grundlagen des politischen Systems Vasili Franco 032 der Europäischen Union Kevin Garneau 11 Social Media im Bürgermeisterwahlkampf und Christoph Beil Stadt Mannheim 033 in der öffentlichen Verwaltung Norman Liebing Stadt Bretten 30 Personal- und Beamtenrecht für die Feuerwehren Prof. Schulze Hochschule Kehl 034 16.30 09 Aus Gülle wird Gold? – Auswirkungen der Energiewende Prof. Dr. Hesselbarth Hochschule Kehl 032 auf das Bauplanungs- und ImmissionsschutzR am Beispiel Rüdiger Seiwert ÖKOBIT Biogas von Biogasanlagen 21 Städtepartnerschaften als Teil der „kommunalen Außen- Oliver Hils Stadt V.-Schwenningen 033 politik“ Entwicklung, Sachstand und Perspektiven am Michael Schubert Beispiel ausgewählter Kommunen 26 Refugees welcome – Prof. Dr. Kegelmann Hochschule Kehl 034 Wie sich die Hochschule Kehl engagiert! Thomas Köhler Stadt Friedrichshafen 17.00 18 Empirische Studie: Prof. E. Fischer Hochschule Kehl 032 Ziele und Kennzahlen im kommunalen Haushalt 27 Wie können Verwaltung und Politik zu einer Prof. Dr. Kegelmann Hochschule Kehl 034 stärkeren Jugendbeteiligung vor Ort beitragen? Daniel Mühl Landesjugendring B.-W. Montag, 18. April 201614.30 12 Demographische Entwicklung: Klaus Denzinger Bürgermeister aD 031 Auswirkungen auf die Gemeindepolitik 16 Betreuung und Gestaltung der Social-Media-Kampagne Dominik Fehringer WRO Offenburg 032 „Arbeiten bei Weltmarktführern“ 01 PR- und Öffentlichkeitsarbeit in kommunalen Verwaltungen Loretta Bös Offenburg 033 07 Totwachsen oder Aussterben Ralf Bernd Herden Bürgermeister aD 034

    Nr. Titel Leitung Raum Uhr 31 Kommunales Employer Branding – Prof. Dr. Beck Hochschule Kehl 031 15.00 Bestandsaufnahme und Perspektive Edgar Huber 17 Kampf um die besten Köpfe – Dominik Fehringer WRO Offenburg 032 Anwerbung von Fachkräften in die Region 22 Multimedia-Projekt / Storytelling Prof. Dr. Martens Hochschule Kehl 033 (Hochschulradio, TV und mehr) Vanessa Schmidt 23 Behördendeutsch a.D. – für eine Kommunikation, Prisca Kirner Stadt Baden-Baden 031 15.30 die nicht nur die Behörde versteht Astrid Mehrfeld 04 Nachschlagewerk Rechtsgrundlagen des Besonderen Prof. Dr. Frey Hochschule Kehl 032 Verwaltungsrechts für Studium und Praxis Prof. Dr. Gassner Felix Bruckert 13 Der Gemeindetag Baden-Württemberg – Prof. Dr. Brenndörfer Hochschule Kehl 031 16.00 Manager kommunaler Interessen in Politik und Verwaltung Tobias Kolbeck Christian Ernst 05 Von der Idee zum Text – wissenschaftliches Schreiben Prof. Dr. Frey Hochschule Kehl 032 lernen und Ratgeber erstellen Laura Pfeifer Karlsruhe 14 Bewertung der Infrastruktur der Gemeinde Sexau Prof. Brettschneider Hochschule Kehl 033 Jochen Clausmann Gemeinde Sexau Christian Thomann Stadt Bad Krozingen 03 Home Office bei der Stadt Karlsruhe – Flexibilisierung Jürgen Fody Stadt Karlsruhe 031 16.30 von Arbeitsmodellen in Kommunalverwaltungen (Info s.u.) Thomas Gossner Hochschule Kehl 15 Erstellung einer Eröffnungsbilanz nach dem Neuen Kom- Prof. Brettschneider Hochschule Kehl 033 munalen Rechnungswesen für die Gemeinde Simonswald Tobias Scherzinger Gemeinde Simonswald 06 Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit in einer Kommune Dr. Dagmar De Mey Hochschule Offenburg 031 17.00 der öffentlichen Verwaltung in Baden-Württemberg Thomas Gossner Hochschule Kehl 28 Frauen als Ober-/Bürgermeisterin in B.-W. immer noch Prof. Paul Witt Rektor Hochschule Kehl 032 eine Rarität? Gründe-Analysen-Lösungsmöglichkeiten Christina Krause M.A. Hinweis: Dies ist ein vorläufiger Zeitplan, Änderungen sind möglich. Den aktuellen Zeitplan finden Sie immer unter www.hs-kehl.de/hochschultag

    Hochschultag am 14. und 18. April 2016V I E L S E I T I G U N D S P A N N E N D : F A C H P R O J E K T P R Ä S E N T A T I O N E N

    Mehr als Theorie, Teamarbeit und Projektmanagement erleben und lernen die Studierenden im Modul 16 – Fachprojekt. Zwei Semester arbeiten sie an einer konkreten praktischen Problemstellung. Externe Lehrbeauf-tragte betreuen die Studierenden und geben damit einen spannenden Einblick in die Arbeitswirklichkeit der öf-fentlichen Verwaltung. Zur Projektpräsentation sind Interessierte herzlich willkommen!

    Die Studierenden des Fachprojekts „Home-Office bei der Stadt Karlsruhe“ erarbeiteten Vorschläge und Visionen für einen modernen Büroarbeitsplatz bei der Stadt Karlsruhe. Am 30. und 31. Oktober 2015 trafen sie sich für einen zwei-tägigen Workshop in Karlsruhe. Ziel war in erster Linie die Konzeption zweier Umfragen. Der Abteilungsleiter Personal und Organisation der Stadt Karlsruhe begrüßte das Team und freute sich über die Unterstützung im Rahmen des städtischen Projekts zur Arbeitsortsflexibilisierung. Eine Arbeitsgruppe erstellte mit Projektleiter Tho-mas Gossner, Studiengangmanager an der Hochschule Kehl, den Fragebogen für die Studierenden der Kehler Verwaltungshochschule. Die zweite Arbeitsgruppe mit Jürgen Fody, Leiter der Organisationsentwicklung bei der Stadt Karlsruhe, erarbeitete einen Fragebogen für die städtischen Führungskräfte. „Das Wochenende war sowohl in Bezug auf die Produktivität unseres Arbeitens in bezugsnaher Atmosphäre und abwechslungs- reichem Rahmenprogramm (Stadtrundgang und Abendessen), wie auch zur Stärkung unseres Teamgefühls sehr gelungen“, so das Fazit der Studierenden. Präsentation der Ergebnisse: Hochschultag am Montag, 18. April, 16.30 Uhr, Raum 031

    Fachprojekt Home OfficeW O R K S H O P I N D E R S T A D T D E S R E C H T S

  • I N G E – E I N V E R E I N Z U R I N K L U S I O N V O N M E N S C H E N M I T U N D O H N E B E E I N T R Ä C H T I G U N G

    Gute Gelegenheit zum Kontakte knüpfen

    für die spätere Karriere: An ihren Stän-

    den informieren die Arbeitgeber aus

    dem öffentlichen Dienst Studierende

    über Stellen und Konditionen.

    Foto: Barbara Wirth

    6 Wer nach Praktikumsstellen oder dem Einstiegsjob als Absolvent sucht,

    der sollte sich den Mittwoch, 21. September, freihalten. Zahlreiche Arbeitgeber

    präsentieren sich direkt an der Hochschule.

    P E R S O N A L M E S S E D E S S T A A T S A N Z E I G E R S

    Verwaltung trifft angehende Beamte

    aktuell | klartext_0116 09

    Für alle Seiten bringt die Perso-nalmesse des Staatsanzeigers Vor-teile: Studierende können an nur einem Tag zahlreiche potenzielle Arbeitgeber auf interessante Prakti-kums- oder Arbeitsstellen anspre-chen. Die Verwaltungen machen auf Jobs aufmerksam, auf die manch einer vielleicht gar nicht gekommen wäre, die aber dennoch interessant sind. Den ganzen Tag über werden bei der Personalmesse des Staatsan-zeigers unter dem Titel „Verwaltung trifft angehende Beamte“ zahlreiche Dienststellen und Ämter darüber in-formieren, in welchen Bereichen sie aktuell oder zukünftig Personal su-chen – und vor allem darüber, welche Vorteile sie als Arbeitgeber gegenüber der Konkurrenz bieten. Weil die Ver-waltungen kaum noch alle offenen Stellen nachbesetzen können, sind die Studierenden in einer komfortab-len Situation: Sie können sich nach den für sie attraktivsten Arbeitgebern umsehen und die Konditionen ver-

    gleichen. Die Hochschule ermöglicht den Studierenden, an der Messe teil-zunehmen. Wer in diesem Jahr als Aussteller dabei sein wird, veröffent-licht der Staatsanzeiger aktuell unter www.staatsanzeiger.de/kongresse/personalmessen.

    Los geht’s am Mittwoch, 21. Sep-tember, bereits morgens um 8.30 Uhr. Wer sich aber in Ruhe umschauen und mit den Personalern unterhalten möchte, sollte sich den Nachmittag freihalten. Erfahrungsgemäß ist der Andrang dann deutlich geringer und die Aussteller sind bis mindestens 16 Uhr vor Ort. Noch bessere Chan-cen, als zukünftiger Arbeitnehmer Eindruck zu hinterlassen und einen Eindruck des potenziellen Arbeit-gebers zu erhalten, eröffnet das Speed-Networking. Wie beim Speed-Dating trifft jeweils ein Studierender auf eine Personalchefin oder einen Personalchef. Nur wenige Minuten haben beide Zeit, sich als toller Ar-

    beitgeber oder top qualifizierter Mit-arbeiter vorzustellen, dann wechseln die Gesprächspartner. Einen Vor-teil zum Speed-Dating gibt es aber doch: Bereits in dieser Zeit Kontakt-daten auszutauschen, ist ausdrück-lich erwünscht – zum Beispiel in Form eines Kurzlebenslaufes oder einer Visitenkarte. Zusätzlich organisiert der Staatsanzeiger ein Rahmenpro-gramm mit weiteren Angeboten für die Studierenden. Alle weiteren In-formationen zur Personalmesse an der Hochschule Kehl findet man auf der Internetseite des Staatsanzeigers sowie über den Facebook-Auftritt: www.facebook.de/staatsanzeiger. |

    Die Gründungsmitglieder (vorne v.l.n.r.:

    A. Hessler und H. Hilzinger, Vorstände

    Lebenshilfe Kehl, Prof. P. Witt, Rektor

    HS Kehl, Pfr. F. Stefan, Vorstandsvors.

    Diakonie Kork) und der Vereinsvorstand

    (hinten v.l.n.r.: A. Schneider, Lebenshilfe,

    Schriftführerin; Prof. Dr. A. Pattar,

    HS Kehl, Vorsitzender; W. Scholz,

    Diakonie Kork, Kassenwart).

    Durch das Zusammenleben im alltäglichen Miteinander sollen Men-schen mit Beeinträchtigung eine größere Teilhabe am Leben in der Gesellschaft haben. Deshalb gründe-ten die Hochschule Kehl, die Diako-nie Kork und die Lebenshilfe Kehl am 9. Dezember den Inklusionsverein „INGE“. Die Abkürzung steht für In-klusive Gesellschaft und beschreibt gleichzeitig Anspruch und Ziel des Vereins. Der Namensgeber, der den Namen in einem Ideenwettbewerb vorgeschlagen hatte, wird auf dem Hochschul-Sommerfest geehrt. Ein erster Inklusionsschritt ist nun ein inklusives Wohnprojekt.

    In der Villa RiWa (Richard-Wagner Straße in Kehl) vermietet die Städti-sche Wohnbau Kehl dem Verein INGE die neu renovierten Wohnungen zur WG-Gründung. In die insgesamt zehn Zimmer werden Studierende der Hochschule Kehl, Schüler und Aus-zubildende der Lebenshilfe Kehl so-wie Menschen mit Beeinträchtigung einziehen. Neben alltäglichem Zu-sammenleben leisten Studierendeund Auszubildende ihren behinder-

    ten Mitbewohnern Dienste gegen Entgelt. Dazu gehört beispielsweise Unterstützung bei Einkauf, Freizeit-gestaltung und Behördengängen. Die darüber hinaus erforderliche Be-treuung und Pflege soll durch Fach-kräfte von Diakonie Kork und Le-benshilfe Kehl sichergestellt werden.

    Bei der Gründungsversammlung wurde Prof. Dr. Andreas Pattar zum Vorsitzenden, Wolfgang Scholz (Lei-ter Betreutes Wohnen der Diakonie Kork) zum Kassenwart und Astrid Schneider (Heimleiterin Lebenshil-fe Kehl) zur Schriftführerin gewählt. Über das Wohnprojekt hinaus will der Verein INGE den Inklusionsge-danken im Ortenaukreis verankern, etwa durch gemeinsame Aktionen – Kinobesuche, Ausflüge, Feste – von Menschen mit und ohne Beeinträch-tigung. Der Verein – inzwischen als gemeinnützig anerkannter e. V. – hat die Förderung einer inklusiven Ge-sellschaft zum Ziel, die Menschen mit und ohne Beeinträchtigung glei-chermaßen als ihren Teil begreift und die keine Ausgrenzungen kennt.

    Dass behinderte Menschen in der Geschichte – im krassen Gegensatz zum Inklusionsgedanken – als schäd-licher Ballast angesehen worden waren, wurde bei der anschließen-den Hochschulveranstaltung deut-lich: Thomas Stöckle, Leiter der Ge-denkstätte Grafeneck, setzte sich in seinem Vortrag zum Thema „NS-‘Euthanasie‘-Verbrechen: Die Rolle der Polizei und Verwaltung“ mit der systematischen Ermordung behin-derter Menschen unter dem Etikett der Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ in der NS-Zeit auseinander. Die begleitende Ausstellung der Dia-konie Kork hierzu veranschaulichte das Ausmaß dieser Verbrechen. |

    Einsatz für besseres Zusammenleben

    08 klartext_0116 | aktuell

    Der Verein INGE sucht Interessierte,die bei der Vereinsarbeit und im In-klusionsprozess mitwirken möchten.

    Ansprechpartner:Prof. Dr. Andreas PattarBeauftragter für die besonderen Bedürfnisse von Studierenden mit Behinderung oder chronischer ErkrankungE-Mail: [email protected]

  • -Lehrende juristischer Fächer an baden-

    württembergischen Hochschulen trafen

    sich an der Kehler Verwaltungshoch-

    schule zum zweiten Mal zu einem fach-

    didaktischen Austausch.

    Zum zweiten Mal trafen sich Mit-te November rund 20 Hochschulleh-rende aus ganz Baden-Württemberg sowie Lehrbeauftragte der Hoch-schule Kehl zum Austausch. Die Hochschule für öffentliche Verwal-tung entwickelt sich damit mehr und mehr zu einem Schwergewicht für innovative Vermittlung rechts-wissenschaftlicher Kompetenzen in Baden-Württemberg. „Gute Lehre ist ein zentraler Aspekt unseres Selbst-verständnisses“, unterstrich Rektor Prof. Paul Witt diese erfreuliche Ent-wicklung.

    Juristische Veranstaltungen sind an vielen Hochschulen für Ange-wandte Wissenschaften (HAW) oft ein Nebenfach. Die Lehrenden sind bei der Aufbereitung des Unterrichts häufig auf sich alleine gestellt. Ziel der Veranstaltung war daher die Vor-stellung innovativer rechtswissen-schaftlicher Lehr-/Lernansätze und der Austausch über aktuelle Ent-

    wicklungen bei der Vermittlung ju-ristischer Kompetenzen. Inhaltlich stand die Nutzung elektronischer Medien in der Rechtslehre im Mittel-punkt.

    Moderne Rechtslehre bedient sich der neuen Medien. Prof. Dr. Michael Frey stellte den Teilneh-menden in seinem Impulsvortrag „MS-Office und Google-Docs in der juristischen Lehre – einige einfache didaktische Möglichkeiten“ verschie-dene Ansätze vor. Rechtslehre gibt es auch zum Anschauen: Prof. Dr. Stefan Stehle nutzt in seinen Vorle-sungen an der Hochschule Kehl eine Vielzahl von Audio- und Videoele-menten. Den Kollegen stellte er das Kehler Videoprojekt „Prozessuales Verhalten vor Gericht“ vor, das auch auf Youtube unter https://youtu.be/hoHMWhm866k abrufbar ist. Dozen-ten und Studierende der Kehler Ver-waltungshochschule geben in die-sem Video hilfreiche Tipps, wie sich

    ein Sachbearbeiter vor Gericht ver-halten soll.

    Die beiden Kehler Professoren Dr. Stefan Stehle und Dr. Michael Frey organisierten das zweite Sym-posium in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle für Hochschuldidak-tik an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. |

    6 „Symposium für rechtswissenschaftliche Fachdidaktik“

    an der Hochschule Kehl entwickelt sich zum Hotspot

    für herausragende rechtswissenschaftliche Lehre.

    A U S T A U S C H I N K E H L

    Lehrplattform für Rechtsdidaktik

    10 klartext_0116 | aktuell

    Die Organisatoren Prof. Dr. Stefan Stehle

    (links) und Prof. Dr. Michael Frey (rechts)

    stellten einige Ansätze vor, die sie in

    ihren Vorlesungen an der Hochschule

    Kehl selbst einsetzen.

  • master | klartext_0116 13

    Prof. Dr. Jürgen Fischer, schei-dender Studiendekan, warf einen Blick zurück und hob besonders die zeitliche Belastung während der fünf Semester hervor, die alle 16 Anwe-senden zu bewältigen hatten. „Sie können stolz auf sich sein, es ge-schafft zu haben!“, so Fischer. Der neue Studiendekan, Prof. Dr. Jürgen Kientz, wünschte den Absolventin-nen und Absolventen alles Gute und viel Erfolg mit der erworbenen aka-demischen Qualifikation. „Wie füh-len Sie sich, wenn Sie vom Berg Ihrer Mühen für den Master nun herab-schauen?“ Einhellig gut – zeigte das spontane Stimmungsbild!

    Benjamin Schwalb, zweitbester Absolvent, bedankte sich in seiner Ansprache seitens der Studierenden beim Masterteam und den Verant-wortlichen für die Unterstützung während des Studiums. Eine Aus-zeichnung für das beste Abschluss-ergebnis erhielten Stephanie Föry

    aus Karlsruhe (Organisationsbera- terin bei der Gemeindeprüfungsan-stalt Baden-Württemberg), Benjamin Schwalb aus St. Leon-Rot (Flücht-lingsbeauftragter) und Philipp Her-zog aus Lahr (Stadtkämmerei).

    Insgesamt kann die Hochschule seit Einführung des berufsbeglei-tenden Masterstudiengangs im Jahr 2010 rund 90 Absolventinnen und Absolventen verzeichnen. Die Stu-dierenden kommen überwiegend von Städte- und Gemeindeverwal-tungen, Landratsämtern und auch Anstalten des Landes. Mit wenigen Ausnahmen sind alle im öffentlichen Bereich tätig, teilweise bereits in verantwortlicher Position als Haupt-amts- und Personalleiter, im Bereich Rechnungswesen als Controller oder als Sachgebiets- und Projektleiter.

    Der Studiengang vermittelt in erster Linie Führungs- und Fachkom-petenzen für den Berufsalltag. Einige

    der Studierenden haben bereits im Lauf des Studiums einen beruflichen Aufstieg zu verzeichnen, andere ha-ben ihre bisherige Position verbes-sert oder planen einen Stellenwech-sel.

    Wer den Masterabschluss Public Management an der Hochschule Kehl erwirbt (90 bzw. 120 ECTS-Punkte) und besonders hervorragende Ergeb- nisse erzielt hat, kann auch zur Pro-motion zugelassen werden.

    Die Bewerbungsfrist für den Jahrgang 2016 läuft noch bis zum 10. Mai 2016. |

    6 Am 19. März wurden 21 Studierende des Masterstudiengangs

    Public Management feierlich verabschiedet.

    M A S T E R O F A R T S ( P U B L I C M A N A G E M E N T )

    Absolventenfeier 2016

    12 klartext_0116 | master

    Weitere Informationen zum Master- studiengang Public Management im beigelegten Folder oder unter: www.mpm-kehl.de

    Erster ERASMUS-Student im MPASein Name ist Alessandro Cardella und er ist der erste

    italienische ERASMUS-Student im Masterstudiengang

    Europäisches Verwaltungsmanagement. Er kommt

    von der Universität Ancona.

    Unsere russischen Praktikanten Irina Iakovenko und

    Evgenii Shemiakin haben ihn für Klartext interviewt.

    Was studierst du an der Hochschule? Cardella: In Italien studierte ich Business. Hier an

    der Hochschule in Kehl habe ich Schwerpunkte wie European Public Policy, Project Management, Conflict Management und Cross-border Cooperation gewählt.

    In welchen Sprachen werden die Fächer unterrichtet?Cardella: Einige Vorlesungen sind auf Deutsch und

    andere sind auf Englisch. Ich möchte vor allem die deutsche Sprache besser lernen. Dafür ist das Studium hier eine sehr gute Möglichkeit.

    Sind die Unterrichtssysteme in Deutschland und Italien unterschiedlich?

    Cardella: Das Master-Programm ist sehr gut organi-siert. Ich habe bemerkt, dass die Professoren ziemlich flexibel sind. Wenn ich etwas auf Deutsch nicht ver-stehe, übersetzen sie gerne alles ins Englische. Das ist toll, dass die Professoren zwei Sprachen sprechen. Au-ßerdem ist der Unterricht sehr interaktiv. Das ist echt wichtig, wenn es eine Diskussion zwischen dem Pro-fessor und den Studierenden gibt. Besonders dadurch verbessert man seine Kenntnisse. Ich möchte aber hin-zufügen, dass der Unterrichtsumfang sehr hoch ist.

    Gibt es auch Projekte mit anderen ausländischen Studierenden?

    Cardella: Selbstverständlich, wir machen ein Pro-jekt mit den Studierenden aus Frankreich. Thema ist

    die neue Tramlinie, die gerade zwischen Straßburg und Kehl gebaut wird. Es hilft, die Beziehungen der Nachbarländer zu stärken.

    Du bist seit zwei Monaten hier in Kehl. Wie hat sich dein Sprachniveau verbessert?

    Cardella: Ich verstehe alles, was man mir sagt, und ich spüre, dass mein Deutsch immer besser wird.

    Warum hast du Deutschland für das Studium eigentlich ausgewählt?

    Cardella: Der Hauptgrund ist die Herausforderung. Persönlich bietet mir das Studium in Deutschland viele Chancen, um die deutsche Kultur und die Einwohner kennenzulernen. Es ist nicht genug, Englisch zu spre-chen. Gute Deutschkenntnisse helfen dabei, einen guten Arbeitsplatz zu finden. Ich denke auch, dass man die Fremdsprachen in kleinen Städten wie Kehl lernen soll.

    Man sagt, dass man in Italien gerne isst. Wie findest du die deutsche Küche?

    Cardella: Es gibt einen Spalt zwischen italienischer und deutscher Küche. Ich bin ein richtiger Italiener, und ich bevorzuge meine Spezialitäten, die ich auch selbst zubereite.

    Benehmen sich die Deutschen ein bisschen anders als die Italiener?

    Cardella: In Deutschland sind die Leute nicht so offen wie in Italien. Aber das bedeutet überhaupt nicht, dass sie jemanden nicht kennenlernen wollen. Das ist einfach ihre Kultur und das respektiere ich. |

    INTERVIEW

    Alessandro Cardella

    Weitere Informationen zum Masterstudiengang „Europäisches Verwaltungsmanagement“ unter: www.euro-mpa.de

  • Engagement und Fleiß zahlen sich aus:

    Prof. Dr. Michael Frey (rechts) erhielt von

    der Baden-Württemberg Stiftung eine

    Förderung für innovative Hochschullehre.

    Der Kehler Absolvent Felix Bruckert

    (links) unterstützt ihn während der

    zweijährigen Förderzeit.

    6 Aktuelle Fragen der Erneuerbaren Energien:

    Anwendungsorientierte Forschung in Echtzeit

    F E L L O W S H I P I N H Ö H E V O N 2 5 0 0 0 E U R O

    BW Stiftung fördert Lehrkonzept

    forschung | klartext_0116 15

    Hochschullehre und Verwaltung sind zunehmend innovativ. Dieser Meinung ist die Baden-Württemberg Stiftung. Seit Anfang 2016 unter-stützt sie für zwei Jahren deshalb das Projekt „Aktuelle Fragen der Erneuer-baren Energien: Anwendungsorien-tierte Forschung in Echtzeit“, das Prof. Dr. Michael Frey leitet.

    Die Jury wählte dieses Projekt aus über 114 Anträgen aus. Gemeinsam mit Studierenden und Praktikern will Prof. Frey juristisch-administrative Fragen zum Ausbau von Erneuer-baren Energien umsetzen. Die KehlerJungforscher erleben so bereits wäh-rend ihres Studiums hautnah die spätere Arbeitswirklichkeit. Neben dem Ansatz des Forschenden Lernens spielt die Teamarbeit eine wichtige Rolle. Die Studierenden erleben da-bei nicht nur den Prozess der wissen-schaftlichen Suche nach Lösungen, sondern auch die Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung der Lö-sungen.

    Prof. Dr. Michael Frey lehrt seit über drei Jahren an der Kehler Ver-waltungshochschule. Seit dem Win-tersemester leitet er gemeinsam mit Prof. Dr. Joachim Beck das Kehler Institut für Angewandte Forschung (KIAF). Den Forscherdrang möchte er auch bei den Studierenden wecken.

    Die Forschungsergebnisse bieten die Kehler Jungforscher als wissen-schaftliche Aufsätze in verwaltungs- oder rechtswissenschaftlichen Zeit-schriften zur Veröffentlichung an. „Bis dato ist das in 100 % der Fälle gelun-gen“, freut er sich. Hierfür erhielt der engagierte Jurist im vergangenen Jahr den Ars legendi-Faktultätenpreis Rechtswissenschaften.

    Förderung durch Baden-Württemberg Stiftung

    „Mit dem Fellowship werde ich dieses erfolgreiche didaktische Kon-zept um die praktische Umsetzung der gefundenen Lösungen in der Pra-xis, d.h. in Kommunen und Genehmi-gungsbehörden, erweitern“, so Frey.

    Regelmäßig finden an der Hoch-schule Praktikerstammtische im Bereich der Erneuerbaren Energien statt. Daran nehmen Praktiker aus Kommunen, Genehmigungsbehör-den und Projektentwickler teil. Sie diskutieren mit Studierenden aktuel-le Praxisprobleme, die wiederum die Grundlage für die wissenschaftlichen Arbeiten der Studierenden darstellen. Seit Jahresbeginn unterstützt Felix Bruckert, Absolvent der Hochschule und derzeit Jura-Student an der Uni-versität Heidelberg, Prof. Frey bei der Umsetzung und Weiterentwicklung des Projekts. |

    Master-Class in MarseilleD R E I T Ä G I G E K O N F E R E N Z

    Im Januar nahm eine kleine Delegation des deutsch-französischen Masterstudiengangs „Management von Clustern und regionalen Netzwerken“ unter Leitung von Prof. Dr. Hansjörg Drewello an der zum vierten Mal ausgetragenen Master-Class des Institut Catho-lique de la Méditerranée (ICM) teil. An der dreitägigen Konferenz beteiligten sich 150 Studierende von neun Universitäten aus drei Ländern, allesamt im zweiten Studienjahr eines Masterstudiengangs.

    Die Studierenden präsentierten und diskutierten auf hohem Niveau die Thematik: „Zeitalter des Über-gangs zu einer neuen Generation von Akteuren? 25 Jahre grenzüberschreitende Zusammenarbeit“. Die Europäische Integration in den Grenzräumen und Auswirkungen von Migration auf unser Zusammen-leben oder des Aufeinandertreffens der christlichen und muslimischen Kultur wurden intensiv diskutiert. Fallstudien wie die Flüchtlingskrise auf den Komoren, die Kooperation im katalanischen Grenzraum oder

    das INTERREG-Programm als Instrument der euro-päischen Zusammenarbeit ermöglichten die Ausei-nandersetzung mit konkreten Problemstellungen. Die Villa Méditerranée, Zentrum für den Dialog und Austausch am Mittelmeer, bot den idealen Rahmen für eine kreative und tiefgreifende Diskussion.

    Weitere Informationen zum Masterstudiengang „Management von Clustern und regionalen Netzwerken“ unter: www.master-clustermanagement.eu

    14 klartext_0116 | master

  • forschung | klartext_0116 1716 klartext_0116 | forschung

    Beck, JoachimDer EVTZ und seine Akteure – Territoriale Entwicklungs-steuerung im Kontext trans- nationaler Institutionenbil-dung“, in: Marcin Krzymuski/ Philipp Kubicki/Peter Ulrich (Hrsg.), Der EVTZ als Instru- ment der grenzüberschrei- tenden Zusammenarbeit nationaler öffentlicher Ein- richtungen in der Europäi-schen Union (EVTZ-Hand- buch), i.E., (23 Seiten)

    „Territorial Institutionalism – Capturing a Horizontal Dimension of the European Administrative Space”, 22 Seiten, (under review Journal for European Integration)

    Brettschneider, DieterDieter Brettschneider, Bernice Bäzner Balanced Scorecard zur Steuerung: Das Beispiel der Ordnungs-verwaltung der Stadt Ess- lingen, Rechnungswesen & Controlling, das Steue-rungshandbuch für Kom- munen, Böhmer, Kegel- mann, Kientz, Ergänzungs-lieferung Nr. 8 vom 23.10.2015

    Dusch, ChristianÄnderung von Gemeinde- und Landkreisordnung: Mehr Transparenz in der Kommunalpolitik?, in: Verwaltungsblätter Baden-Württemberg (VBlBW), 2016, Heft 1, S. 8 – 14

    Frey, MichaelRechtliche Aspekte der Windenergie-Flächennut-zungsplanung, apf 2015, 361 (zusammen mit Alexander Häring, M.A.)

    Hafner, WolfgangPraxishandbuch Kommu-nales Gebührenrecht in Baden-Württemberg. Er-läuterungen, Kalkulations- und Satzungsmuster für die Praxis. Carl Link Kommu-nalverlag/Wolters Kluwer, Neuwied, 24. Ergänzungs-lieferung, 72 Seiten

    Wasserversorgung als Pflichtaufgabe: Kommunal-rechtliche und ökonomische Überlegungen, in Kegel-mann/Böhmer/Willmann, Rechnungswesen und Cont-rolling in der öffentlichen Verwaltung, Haufe Verlag, Freiburg, Heft 1/2016

    Hesselbarth, ThorstenKommentierung der §§ 8, 10, 10a, 10b und 11 AsylbLG in HTK-AsylbLG, 1. Auflage 2016

    Kepert, JanExpertenbeitrag zu den ge-setzlichen Neuregelungen im SGB VIII – Verbesserung der Rechtsstellung unbegleiteter ausländischer Kinder und Jugendlicher sowie Entlastung bestimm- ter Stadt- und Landkreise, in Staatsanzeiger für Ba-

    den-Württemberg vom 16.10.2015

    Die Altersfeststellung im Kinder- und Jugendhilfe- recht – Das behördliche Verfahren zur Altersfest-stellung im Zusammenhang mit einer (vorläufigen) In-obhutnahme, in ZFSH/SGB 2015, 636

    Expertenbeitrag zu unbe-gleiteten minderjährigen Flüchtlingen – Anordnung einer ärztlichen Untersuch-ung zur Altersfeststellung, in Staatsanzeiger für Ba- den-Württemberg vom 20.11.2015

    Das Gesetz zur Verbesse-rung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher – Führen die gesetzlichen Neuregelungen tatsächlich zu einer Verbes-serung der Rechtsposition der Betroffenen?, in ZKJ 2016, 12

    Die bundesweite Verteilung unbegleiteter ausländischer Kinder und Jugendlicher – Verwaltungsakte im Ver-teilungsverfahren und Rechtsschutz gegen diese Verwaltungsakte, in ZFSH/SGB 2016, im Erscheinen

    Die Hilfe zur Erziehung gemäß §§ 27 f. SGB VIII – Wird die Hilfe durch einen Dauerverwaltungsakt be-willigt und ist eine Befris-tung der Hilfe zulässig?, in

    Sozialrecht aktuell 2016 Heft 2, im Erscheinen

    Wann ist der Rechtsanspruch aus § 24 Abs. 2 SGB VIII erfüllt und welchen Umfang vermittelt die Norm auf Rechtsfolgenseite? – An-merkung zu Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 17.11.2015, 12 ZB 15.1191, in ZKJ 2016, im Erscheinen

    Staatliche Sozialleistungen für Extremisten und Straf-täter, in Staatsanzeiger für Baden-Württemberg vom 22.01.2016

    Kommentierung der §§ 1, 1a, 2, 3, 4, 6, 6a, 6b, 9 und 14 AsylbLG in HTK-AsylbLG, 1. Auflage 2016

    Kommentierung der §§ 20, 21, 42a, 42b, 42c, 42d, 42e, 42f, 69, 70, 71, 72, 72a, 73, 76, 87, 88a, 89d, 106 SGB VIII in Praxis der Kommunalverwaltung

    Aktualisierung zu § 34 SGB X, in juris-PK-SGB X, 1. Auf-lage 2013

    Kiesel, BrittaNKHR-Einführung als Managementherausforde- rung: Wie Sie die Imple- mentierung erfolgreich durchführen, in: Rech-nungswesen & Controlling – Das Steuerungshandbuch für Kommunen (Loseblatt-sammlung), Böhmer/ Kegel-

    Aktuelle Publikationen mann/ Kientz (Hrsg.), Haufe Verlag (Ergänzungslieferung März 2016)

    Die Beurteilung kommuna- ler Leistungsfähigkeit auf Basis des NKHR anhand von Kennzahlen, in: apf BW 2/2016, Boorberg Verlag (mit Philipp Fischer)

    Martens, Kay-UweAnwendungsbereich des Entwurfs der Datenschutz-Grundverordnung im öffent-lichen Bereich, In: Privacy in Germany, Datenschutz und Compliance (PinG) 2015, S. 213

    Buchbesprechung von Klintworth, Swantje Marie; Investigativer Journalismus im Spannungsfeld zwischen Pressefreiheit und Straf- recht, UFITA Archiv für Medien- und Urheberrecht 2015, 309

    Stehle, StefanNeukommentierung des Themenkomplexes „Lauf-bahnen“ und Aktualisierung des Themenkomplexes „Einstellung ins Beamten-verhältnis“, in: Beamten Office BW, Haufe-Verlag, Freiburg, zusammen ca. 20 Druckseiten, erschienen im Juni 2015

    Neukommentierung des Themenkomplexes „dienst- liche Beurteilung“ und Aktualisierung des Themen-komplexes „Beförderung“, in: Beamten Office BW, Haufe-Verlag, Freiburg, zusammen ca. 50 Druck-

    seiten, erschienen im Juli 2015

    Aktualisierung des Themen-komplexes „dienstliche Be-urteilung“, in: Beamten Office BW, Haufe-Verlag, Freiburg, zusammen ca. 5 Druckseiten, erschienen im November 2015

    Innovative didaktische Ansätze an der Hochschule Kehl, in: Jahrbuch der Rechtsdidaktik 2014, erschienen im Dezember 2015; Berliner-Wissen- schafts-Verlag, S. 103 – 112

    Terry, Patrick„Zimbabwe‘s Odious Inheri-tance: Debt and Unequal Land Distribution“, McGill International Journal of Sustainable Development Law and Policy, Bd. 11 (2015), Heft 1, 39 – 86 (zusammen mit Karen S. Openshaw; Erscheinungs- datum: August 2015)

    „Judicial Independence in Germany“, Law and the World, Heft 2 (2015), 33 – 36 (Erscheinungsdatum: Oktober 2015)

    „The Libya intervention (2011) - neither lawful, nor successful“, Comparative and International Law Journal of Southern Africa, Bd. 48 (2015), Heft 2, 162 – 182 (Erscheinungsdatum: November 2015)

    „The 1948 Recognition of the State of Israel by the USA and the USSR and International Law“, Finnish

    Yearbook of International Law, Bd. 23 (2012 – 2013), 351 – 387 (Erscheinungs- datum: Januar 2016)

    Witt, PaulHerausgeber, Karrierechance Bürgermeister – Leitfaden für die erfolgreiche Kandi- datur und Amtsführung, 2. neu bearbeitete Auflage, 2016, Richard Boorberg Verlag Stuttgart

    Wohin entwickelt sich der Beruf der Bürgermeisterin/ des Bürgermeisters in der Zukunft, in: Witt: Karriere- chance Bürgermeister – Leit-faden für die erfolgreiche Kandidatur und Amtsfüh- rung, 2. neu bearbeitete Auflage, 2016, Richard Boorberg Verlag, Stuttgart

    Zwei Dörfer – eine Gemeinde: Oberhausen und Nieder- hausen seit der Gemeinde- reform in Rheinhausen – Beiträge zur Geschichte von Ober- und Niederhausen, Hrsg. Anton Wild im Auftrag der Gemeinde Rheinhausen, 2016, Verlag Regionalkultur Ubstadt-Weiher

    Studentische PublikationenSteible, Bernadette/Grothe, Silke: Smart Grids, VBlBW 2015, 51

    Rothardt, Isabelle/Burk- hardt, Isabelle: Dachflächen-Fotovoltaikanlagen auf denk-malgeschützten Gebäuden, VR 2015, 376

    Wagegg, Jasmin/Trumpp, Silke: Freiflächen-Solaran- lagen und Naturschutz: Eingriff oder Verbesserung im Vergleich zur Landschaft, NuR 2015, 815 |

  • Karrierechance Bürgermeister: Ein Buch, nicht nur für Politiker

    B U C H V O R S T E L L U N G U N D D I S K U S S I O N

    Wie kommt es bei den Bürgern an, wenn ein Bürger- meisterkandidat leidenschaftlicher Porsche-Fahrer ist? Hat eine Bürgermeisterin Recht auf Elternzeit? Beeinflusst das Alter des Bürgermeisters die Wahler-gebnisse? Diese und weitere interessante Fragen beantwortet das Buch „Karrierechance Bürgermeister“ von Prof. Paul Witt. Die Neuauflage stellte er im März in der Buchhandlung Baumgärtner in Kehl vor. Oberbürgermeister Toni Vetrano ergänzte Witts Aus-führungen mit seinen eigenen Erfahrungen. In der Buchhandlung waren alle Plätze belegt: Studierende, Professoren und weitere Interessierte saßen in den Reihen.

    Das Buch bietet eine Mischung aus Politik und Alltag und liefert damit das nötige Know-how aus Theorie und Praxis.

    v. l.: Prof. Paul Witt Herausgeber des Buches, Christina Baumgärtner Geschäftsführerin der Buchhandlung Baumgärtner, Oberbürgermeister Toni Vetrano

  • menschen | klartext_0116 21

    Der neue Hochschulratsvorsitzende Frank Scherer (rechts), Landrat des Ortenaukreises,

    verabschiedete seinen Vorgänger Prof. Stefan Gläser (links).

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    Ehrenmedaille und AmtseinführungL A N D R A T F R A N K S C H E R E R I S T N E U E R H O C H S C H U L R A T S V O R S I T Z E N D E R

    6 Erstmals verlieh die Hochschule Kehl eine Ehrenmedaille.

    Prof. Stefan Gläser gab sein Amt als Hochschulratsvorsitzender

    an Landrat Frank Scherer ab.

    Einstimmig hatte der Senat beschlossen, Prof. Stefan Gläser mit dieser Ehrung auszuzeichnen. Gläser war bis Ende August Vorsit-zender des Hochschulrats. Insge-samt zwölf Jahre stand er zunächst als Mitglied und schließlich ab 2007 als Vorsitzender des Hochschulrats der Hochschulleitung als externer Berater zur Seite. Neuer Vorsitzen-der des Hochschulrats ist Landrat Frank Scherer. „Ich bin dem Hoch-schulrat für das große Vertrauen dankbar und freue mich auf die Her-ausforderung, unsere Hochschule in

    guter Zusammenarbeit mit Rektorat und Senat weiter zu entwickeln“, so Scherer in einem ersten Statement.

    Der Landrat beschrieb in seiner Laudatio auf Prof. Gläser bei der Abschiedsfeier am 28. Oktober zu-nächst das abwechslungsreiche Berufsleben des ehemaligen Vor-sitzenden, der für sein vielseitiges Engagement für den öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg be-reits mehrfach ausgezeichnet wur-de. Die „kommunale Galaxie“, wie Scherer es beschrieb, kenne der

    ehemalige Städtetags-Vorsitzende bestens. Seine Affinität zur Hoch-schullehre – zunächst war er Lehr-beauftragter an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Fi-nanzen Ludwigsburg und ab 2006 in Kehl – brachte ihm 2009 den Honorarprofessoren-Titel ein. Bei den Studierenden ist der Praktiker beliebt. Aufgrund seiner Erfahrung und Kompetenz führt er seine Dis-kussionen auf Augenhöhe.

    Die Ehrenmedaille erhielt der langjährige Berater und Wegbeglei-

    ter für sein Engagement in Lehreund Forschung, seinen Einsatz für Belange der Hochschule in der Öffentlichkeit, seine ehrenamt-liche Tätigkeit im Hochschulrat, der Unterstützung beim Ausbau der Hochschul-Infrastruktur sowie für seine persönliche Mitwirkung bei der Studienreformarbeit und der Weiterentwicklung des Studien-angebots der Hochschule. So setz-te sich Gläser beispielsweise dafür ein, dass die beiden Verwaltungs-hochschulen weiterhin selbständig bestehen können.

    Prof. Stefan Gläser zeigte sich beeindruckt von der Ehrung und Anerkennung, die ihm an diesem Abend entgegengebracht wurde. Mit gemischten Gefühlen hatte er damals das Amt angenommen. „Hochschulen sind durchaus diffizil“, dachte Gläser zu Beginn. Viele Mei-nungen, alle wollen recht haben und wüssten vermeintlich schon alles vorher, so die anfängliche Be-fürchtung des ehemaligen Hoch-schulratsvorsitzenden. Doch die Er-fahrung sollte ihn eines Besseren belehren. Gläser fühlte sich im Auf-sichtsrat der Hochschule somit nie als Fremdkörper und wurde offen aufgenommen. Eine hohe Wert-

    schätzungskultur habe er wahrge-nommen, was seine eigene Motiva-tion und seinen Ehrgeiz für dieses Amt steigerten. Er blickte stolz auf die vergangenen Jahre zurück, lobte den Verwaltungsnachwuchs, den die beiden Hochschulen aus-bildeten und zeigte sich dankbar, ein Teil davon gewesen zu sein.

    Drei weitere Mitglieder des Hoch-schulrats verabschiedete Rektor Prof. Paul Witt an diesem Abend. Professorin Dr. Kathi Gassner und Prof. Dr. Roland Böhmer schieden nach drei Jahren Amtszeit aus. Auf-grund eines Stellenwechsels ver-ließ die ehemalige Mitarbeiterin Marlene Krech das Gremium eben-falls.

    Neue Zusammensetzung des Hochschulrats

    Mit Schreiben vom 20. Juli 2015 des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst wurden die internen und externen Mitglieder des Hochschulrats auf Vorschlag des Senats der Hochschule Kehl bestellt. Der Ortenauer Landrat und Vorsitzende des Hochschul-rates Frank Scherer, Regierungs-

    präsidentin des Regierungspräsidi-ums Freiburg und stellvertretende Vorsitzende Bärbel Schäfer sowie Margret Mergen, Oberbürgermeis-terin der Stadt Baden-Baden, wur-den im Amt bestätigt. Sie können auf ihr Erfahrungswissen in die-sem Gremium zurückgreifen. Neu im Hochschulrat sind Hauptge-schäftsführer beim Landkreistag Baden-Württemberg Prof. Eber-hard Trumpp und die internen Mit-glieder Prof. Dr. Annette Bernards und Prof. Dr. Claudia Trippel sowie Pressereferentin Vanessa Schmidt. Das neu gewählte Aufsichtsgre-mium trägt laut Landeshoch-schulgesetz die Verantwortung für die Entwicklung der Hochschule. Neben der Beaufsichtigung des Rektorats entscheidet der Hoch-schulrat über die strategische Aus-richtung der Hochschule und über die Profilbildung.

    Als ständige beratende Mitglie-der gehören dem Hochschulrat die Hochschulleitung sowie dieGleichStellungsbeauftragte der Hochschule Kehl an. Nach der Er-nennung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, begann für den Hochschul-rat am 1. September 2015 die neue

    Erstmalig verlieh die Hochschule die Ehrenmedaille. Der ehemalige Vorsitzende des

    Hochschulrats, Professor Stefan Gläser (rechts), erhielt diese Auszeichnung für sein

    Engagement für die Hochschule Kehl (links Rektor Prof. Paul Witt).

  • „Wir verlieren Sie nur ungern“, beteuerte Hoch-schulrektor Prof. Paul Witt (Foto links). Mit diesen Worten verabschiedete er Mitarbeiterin Marlene Krech (Foto rechts). Viereinhalb Jahre lang war die 28-JährigeLeiterin des Prüfungsamts und des Studierendenbüros der Hochschule Kehl. Nun zog es sie beruflich zum Landratsamt Freudenstadt. Dort arbeitet sie seit 2. November als persönliche Referentin von Landrat Klaus Michael Rückert neuen beruflichen Heraus-forderungen gegenüberstehen. Kanzler Arnold Heitz sagte seiner geschätzten Mitarbeiterin eine rosige Zukunft voraus und zeigte sich stolz, sie auf der ersten Stufe ihres Karrierewegs begleitet zu haben. Marlene Krech hat 2011 das Bachelorstudium „Gehobener Ver-waltungsdienst – Public Management“ an der Hoch-schule Kehl absolviert.

    menschen | klartext_0116 2322 klartext_0116 | menschen

    Hochschule verabschiedet Mitarbeiterin

    Amtszeit. In der ersten Sitzung des neuen Rates Ende Oktober wurde Landrat Frank Scherer zum Vor-sitzenden gewählt. Scherer, der selbst jahrelang an Universitäten und Hochschulen lehrte, hat es sich zur Aufgabe gesetzt, gemein-sam mit Rektorat und Senat die Öf-fentlichkeitsarbeit der Hochschule weiterzuentwickeln, um das quali-tative Angebot des interdisziplinä-ren Studiums mittels eines profes-sionellen Marketings noch besser darzustellen. Zudem sollte noch mehr Wert auf die Ausbildung von Generalisten gelegt werden, die von den Arbeitgebern flexibel ein-gesetzt werden können. Darüber hinaus möchte Scherer besonders daran arbeiten, die grenzüber-schreitende und internationale Zusammenarbeit durch Koopera-tionen in Forschung und Lehre, vor allen Dingen aber auch durch die direkte Zusammenarbeit mit den Organen der Europäischen Union, zu intensivieren. |

    Landrat Scherer bei seiner Antrittsrede

    als Vorsitzender des Hochschulrates.

    Zuverlässig und kompetent:

    Rektor Prof. Paul Witt ehrt langjährige

    Hochschulmitarbeiter (v.l.: Martin Fluri,

    Christine Schwarz, Dörte Huber,

    Prof. Paul Witt, Arnold Heitz; es fehlt

    Sabine Örtel).

    6 Zusammenhalt und Teamgeist sind für eine funktionierende Hochschul-

    verwaltung wichtig. Hochschule bedankte sich bei langjährigen Mitarbeitern.

    M I T A R B E I T E R G E E H R T

    30, 15, 10

    Das vergangene Jahr war an der Hochschule für öffentliche Verwal-tung Kehl nicht immer einfach. Be-sonders das Team der Verwaltung musste die eine oder andere krank-heitsbedingte personelle Lücke fül-len. Umso erfreulicher ist es, dass sich die Hochschulspitze dabei auf langjährige und erfahrene Mitarbei-ter stützen kann. Fünf dieser Mitar-beiter ehrte Rektor Prof. Paul Witt für ihre Tätigkeit an der Hochschule Kehl.

    Drei Jahrzehnte arbeitet Sabine Örtel aus Kehl-Bodersweier bereits an der Hochschule. Nach ihrer Aus-bildung zur Groß- und Einzelhan-delskauffrau und einer einjährigen Anstellung bei der Firma Geiger lan-dete sie schließlich 1985 an der Bür-germeisterschmiede. Dort lernte sie in den vergangenen dreißig Jahren viele Verwaltungsbereiche kennen, darunter die Personal- und Studie-rendenverwaltung sowie den Be-reich Finanzen.

    Kanzler Arnold Heitz war vor sei-ner Zeit an der Hochschule Leiter der Bezirksstelle für Asyl in Offenburg. Während seiner vorherigen Tätig-keit als Sachbearbeiter beim Regie-rungspräsidium Freiburg lernte der Diplomverwaltungswirt Rektor Witt kennen. Vor 15 Jahren wurde Heitz schließlich zum Verwaltungsdirektor der Hochschule Kehl ernannt. Seit 2006 ist Arnold Heitz Kanzler an der Hochschule Kehl.

    Martin Fluri ist ebenfalls seit 15 Jahren an der Verwaltungshoch-schule tätig. Der gelernte Autome-chaniker aus Kehl war nach einer Umschulung zum Verwaltungsfach-angestellten bei der Stadt Offenburg angestellt. Seit 2000 kümmert sich Fluri zuverlässig um die Raum- und Stundenplanverwaltung, verschie-denste Anschaffungen und vieles mehr.

    Seit einem Jahrzehnt ist Dörte Huber für Rektor und Prorektor der

    Hochschule tätig. Für Rektor Witt war schon im Vorstellungsgespräch klar, dass die gelernte Bankkauffrau den Anforderungen im Rektorats-sekretariat gerecht wird und dankte ihr für die zuverlässige und vertrau-enswürdige Zusammenarbeit.

    Zwischen dem Kehler Euro-Insti-tut und der Hochschule Kehl besteht eine enge Verbindung. Schließlich wurde es vor über 30 Jahren von Hochschulprofessor Ewald Eisen-berg gegründet. Seit 15 Jahren arbei-tet dort Diplom-Bibliothekarin und Fremdsprachensekretärin Christine Schwarz, die Rektor Witt ebenfalls für ihre langjährige Tätigkeit ehrte.

    Verschiedenste Herausforderun-gen stehen auch 2016 an: Die Erwei-terung der Räumlichkeiten, Veran-staltungen, die Reakkreditierung der Masterstudiengänge und vieles mehr lassen sich jedoch mit dem zuver-lässigen und erfahrenen Hochschul-team meistern. |

    N E U E B E R U F L I C H E W E G E

  • Geschafft! Absolvent Joachim Wesch-

    bach (rechts) wechselte die Seiten und

    unterstützt jetzt das Team des Studie-

    rendenbüros (links: Dekan Prof. Dr.

    Aribert Kopnarski).

    N E U I M S T U D I E R E N D E N B Ü R O

    Aus dem Vorlesungssaal direkt an den Schreibtisch

    menschen | klartext_0116 25

    Joachim Weschbach ist ein echter Allrounder. Nachdem er bei der Ba-chelorfeier seine verdiente Abschluss-urkunde erhalten hat, sitzt er nun auf der anderen Seite des Hochschulge-schehens. Es besteht kein Zweifel da-ran, dass das Studierendenbüro nun um einen engagierten Mitarbeiter rei-cher ist. So verlieh Arthur Ostermaier, Vizepräsident des Gemeindetags Ba-den-Württemberg, dem 23-Jährigen den Ehrenamtspreis für sein vielsei-tiges und außerordentliches Engage-ment und seinen Einsatz für die Stu-dierenden an der Kehler Hochschule. Als ehemaliger Leiter des Hochschul-orchesters ließ der gebürtige Waib-städter es sich schließlich auch nicht nehmen, dieses ein (vorerst) letz-tes Mal zu dirigieren (siehe Seite 40 Bachelorfeier).

    Vielseitig und zukunftsorientiert

    Vielseitigkeit ist das, was Wesch-bach schon während des Studiums gefallen hat und was er jetzt auch in seiner beruflichen Praxis wiederfin-det. Der Rollenwechsel vom Studen-ten zum Beamten an der Hochschule ist nicht immer einfach: „Es ist eine wahnsinnig große Umstellung. Ich habe mir meine neue Aufgabe langenicht so abwechslungsreich und viel-fältig vorgestellt. Es passiert immer etwas Unvorhergesehenes, auf das man kurzfristig reagieren muss. Die-ses spontane Arbeiten mag ich an meinem neuen Beruf.“ Von nun an begleitet der neue Mitarbeiter die Studienanfänger bei den vielen ver-schiedenen Etappen. „Mein neuer Aufgabenbereich im Studienbüro ist

    die Betreuung aller Studierenden, egal ob hier an der Hochschule oder in der Praxis. Ich begleite sie ab dem Tag, an dem sie sich um ihre Zulas-sung bewerben, bei den Zulassungs-tests bis zu ihrer Bewerbung bei den Praxisstellen. Wir sind ihr erster An-sprechpartner in allen Fragen rund ums Studium.“

    Zwar hat sich Weschbach als Stu-dent schon immer gut betreut ge-fühlt, aber einiges will er jetzt noch besser machen: „Ich möchte die Kommunikation zwischen Verwal-tung und Studierenden verbessern. Die Studierenden sollen mehr selbst und eigenverantwortlich erledigen. Weniger Papier und mehr Kommuni-kation über die Website, also hin zu mehr Online-Service. Das möchte ich in der nächsten Zeit angehen.“ |

    24 klartext_0116 | menschen

    Gebürtiger Kehler wird HochschuldozentProf. Dr. Christian Dusch (37) hat an der Universität

    Freiburg Rechtswissenschaften studiert.

    Dort absolvierte er zudem ein Zusatzstudium im Inter-

    nationalen, Ausländischen und Europäischen Recht

    sowie ein Studium der Philosophie. Nach einem ver-

    waltungswissenschaftlichen Aufbaustudium in Speyer

    war er zuletzt Dezernent für Bau und Umwelt im Land-

    ratsamt Breisgau-Hochschwarzwald. Seit dem Som-

    mersemester 2016 lehrt der Jurist öffentliches Recht

    im Bereich der Ordnungsverwaltung.

    Klartext: Was gefällt Ihnen an der Hochschullehre und was zog Sie an die Hochschule für öffentliche Ver-waltung nach Kehl?

    Dusch: Die Gründe waren vielfältig. An erster Stellestand dabei das Bedürfnis, das erworbene Wissen zu vertiefen und weiterzugeben. Im zurückliegenden Semester hatte ich bereits Gelegenheit als Lehrbeauf-tragter im Vertiefungsstudium erste Erfahrungen zu machen. Dadurch wurde ich darin bestärkt, dass mir die Vermittlung des Wissens Freude macht. Darüber hinaus geht es an der Hochschule für öffentliche Ver-waltung um die Ausbildung des Nachwuchses für die öffentliche Verwaltung. Das halte ich für eine wichtige Aufgabe.

    Klartext: Wie bringen Sie ihre Berufserfahrung in Ihre Lehre ein?

    Dusch: Ich möchte, neben der Vermittlung des prü-fungsrelevanten Stoffes auch Hinweise für die tägliche (praktische) Arbeit in der Verwaltung zu geben. Letzt-lich müssen sich die Studierenden mit ihrem Wissen später in der Praxis beweisen. Dabei helfen mir die gesammelten Erfahrungen im Landratsamt. Selbst-verständlich werde ich diese auch heranziehen, um die Lehrinhalte an praktischen Beispielen darzustellen und zu vertiefen.

    Klartext: An der Hochschule Kehl spielt neben der Lehre auch die Forschung eine wichtige Rolle. Welche Forschungsfelder und -projekte möchten Sie gerne vertiefen und durchführen?

    Dusch: Schon bisher habe ich mich mit dem Bau-recht sowohl praktisch als auch wissenschaftlich be-fasst. Dies möchte ich fortführen, gerne auch in Ver-bindung mit damit zusammenhängenden organisato-rischen Themen. Darüber hinaus interessiere ich mich zurzeit besonders für das Bodenschutz- und Kommu-nalrecht sowie das Recht der Informationsfreiheit. |

    INTERVIEW

    Prof. Dr. Christian Dusch

    6 Eben noch die letzte Klausur geschrieben, schon die Verbeamtung in der Tasche.

    Seit 1. März arbeitet der frischgebackene Absolvent Joachim Weschbach im Studie-

    rendenbüro.

  • partner | klartext_0116 2726 klartext_0116 | partner

    Fortbildung zur Bewältigung der FlüchtlingsproblematikProf. Dr. Jan Kepert bietet für Behördenmitarbeiter

    und Mitarbeiter freier Träger Fortbildungen zu verschie-

    denen Schwerpunkten an. Studierende des Vertiefungs-

    bereiches Kommunalpolitik, Führung im öffentlichen

    Sektor, sprachen mit ihm über die aktuelle Seminar-

    reihe „Fortbildung zur Flüchtlingsproblematik in

    Baden-Württemberg“.

    Welchen Beitrag leisten die Fortbildungen zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingslage?

    Kepert: Die Kommunen müssen in Anbetracht des derzeitigen Flüchtlingsstromes in erster Linie neue Mitarbeiter akquirieren. Das Seminar leistet seinen Beitrag insbesondere dadurch, dass es neue Mitarbei-ter schnell arbeitsfähig macht und die Einarbeitungs-phase verkürzt. Des Weiteren ist es aber auch geeignet, den bisherigen Mitarbeitern neue Impulse zu geben. Ein weiteres Ziel der Seminarreihe ist, strukturelle Pro-bleme zu beseitigen und neue Entwicklungen in der Rechtsprechung aufzuzeigen.

    An welche Zielgruppe richten sich die Seminare?

    Kepert: In erster Linie ist das Seminarangebot für Behörden gedacht. Im Bereich des Asylbewerber-leistungsgesetzes sind dies besonders die unteren Aufnahmebehörden, in Baden-Württemberg also die Stadt- und Landkreise. Beim Thema unbegleitete min-derjährige Flüchtlinge sind besonders die Jugend- ämter der Stadt- und Landkreise angesprochen. Außer- dem bieten wir Seminare zum Kinder- und Jugendhilfe- recht für die freien Träger an.

    Was wird bei der Seminarreihe inhaltlich vermit-telt? Sind die Fortbildungen eher mit einem „Crash-Kurs“ zu vergleichen?

    Kepert: Es gibt unterschiedliche Seminarangebote. Im Bereich Asylbewerberleistungsgesetz gibt es zum Beispiel eine Fortbildung für Neueinsteiger. Diese

    richtet sich speziell an Personen, die sich mit dem Themengebiet komplett neu vertraut machen. Dane-ben gibt es aber auch das Seminar „Asylbewerberleis-tungsgesetz - aktuelle Rechtsprechung“ für Personen mit Vorkenntnissen, die bereits seit einiger Zeit in diesem Bereich tätig sind. Hier setzten sich die Teil-nehmer insbesondere auch mit schwierigeren Rechts-fragen auseinander. Auch im Bereich des Kinder- und Jugendhilferechts gibt es verschiedene Angebote mit speziellen Themenschwerpunkten.

    Könnten die Behörden dies auch mit eigenen Fort-bildungsveranstaltungen bewältigen?

    Kepert: Natürlich ist es möglich, die Mitarbeiter behördenintern fortzubilden. Hierzu gibt es auch einige gute Beispiele, jedoch ist eine solche Fortbildung stets stark strukturabhängig. Die Seminarreihe des KIFO bietet daneben den großen Vorteil einer externen, neutralen Sichtweise und Beurteilung der Themenfel-der. Diese ist bei behördeninternen Schulungen nur bedingt zu gewährleisten.

    Wer profitiert von diesen Seminaren?

    Kepert: Profitieren werden am Ende nicht nur die Behörden, sondern auch die einzelnen Leistungsbe-rechtigten, die mit den Behörden in Kontakt stehen. Durch die Schulungen und die Sensibilisierung für ein-zelne Problemfelder wird sich die Qualität der behörd-lichen Arbeit verbessern, wodurch bessere und sach-gerechtere Einzelfallentscheidungen getroffen werden können.

    INTERVIEW

    Prof. Dr. Jan Kepert

    KIFO erweitertet Angebot B I L A N Z B U C H H A L T U N G , B Ü R G E R M E I S T E R U N D M E H R

    6 Neu: Kontaktstudium „Kommunaler Bilanzbuchhalter“

    und „Bodenseeseminar – Seminar für neu gewählte

    Bürgermeister/innen“ im Programm

    Nach einem erfolgreichen Jah-resstart 2016 mit Seminaren zum neuen Kommunalverfassungs-recht, zahlreichen Veranstaltungen zum Asyl- und Ausländerrecht und dem sehr erfolgreich laufenden Traineeprogramm folgen im zwei-ten Halbjahr zwei neue Highlights.

    Im September bietet Prof. Dr. Jörg Henkes erstmals das Kontakt-studium zum „Kommunalen Bi-lanzbuchhalter“ an. Es richtet sich an alle Mitarbeitenden, die aktuell oder künftig, leitend oder opera-tiv die Umstellung auf das NKHR umsetzen sollen. An insgesamt 22 Veranstaltungstagen, verteilt auf acht Blöcke, kann das Kontaktstu-dium innerhalb eines halben Jah-res absolviert werden. Beginn der Veranstaltung ist der 22. Septem-ber 2016. „Wir rechnen mit großem Interesse an diesem Kontaktstudi-um, da es bislang im Süden Baden-Württembergs keine vergleichbare Fortbildung gibt“, sagt Prof. Char-lotte Schulze, wissenschaftliche

    Leiterin des Kehler Instituts für Fort- und Weiterbildung (KIFO).

    Neu im Programm ist das „ Bo-denseeseminar – Seminar für neu gewählte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister“ von Rektor Prof. Paul Witt. Er führt es zusammen mit Prorektor Prof. Dr. Jürgen Ke-gelmann und den Professoren Dr. Jürgen Fischer, Dr. Jürgen Fle-ckenstein und Dr. Jürgen Kientz durch. Das Seminar bietet mit den Themenbereichen Führung, Ver-waltungsmanagement, kollegiale Beratung und Recht gestalterische und kreative Anreize zum Dialog und wertvolle Hinweise für die täg-liche Arbeit. Es findet vom 14. bis 15. Oktober 2016 in Hegne am Bo-densee statt. Anmeldung sind bis zum 31.Mai möglich.

    Weiterhin setzt das KIFO stark auf die bisher sehr erfolgreich an-gebotenen Seminare aus dem Be-reich Soziales von Prof. Dr. Jan Kepert und das Seminar zur „Ver-fassten Studierendenschaft“ von Kanzler Arnold Heitz. Dieses wird

    um einen „Workshop für Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter der ver-fassten Studierendenschaft“ er-weitert.

    Externe Auftraggeber

    In Kooperation mit der Landes-feuerwehrschule Baden-Württem-berg konnten mit dem KIFO wie-der über 30 Brandinspektoren für künftige Verwaltungsaufgaben fit gemacht werden. Im Auftrag von Innenministerium Baden-Würt-temberg und Regierungspräsidium Karlsruhe konzipierte und veran-staltete das KIFO einen Lehrgang für die Mitarbeitenden der neuen Abschiebehaftvollzugsanstalt in Pforzheim. „Wir sind offen für Neu-es, wollen aktuell und zeitnah auf sich ergebende Fragestellungen reagieren, weiterhin kompetenter Ansprechpartner für die Verwal-tung sein und danken gleichzeitig für das in uns gesetzte Vertrauen“ Prof. Charlotte Schulze. |

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    Sind die Teilnehmergebühren (derzeit 200 € pro Teilnehmer, Anm. d. Red.) der Fortbildungsveranstal-tungen aus Ihrer Sicht angemessen?

    Kepert: Ich bin der Meinung, dass die marktüblichen Kosten gerechtfertigt sind. Die Verwaltung kann einen erheblichen Nutzen aus den Seminaren ziehen. Beson-ders qualifizierte Dozenten der Hochschule Kehl, die wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxiserfahrung verbinden, sind in der Lage, entscheidungserhebliche Fragestellungen zu erörtern und praxisrelevante Pro-

    bleme zu lösen. Rechtmäßige und sachgerechte Ver-waltungsentscheidungen dienen den Interessen der betroffenen Bürger, entlasten die Gerichte und führen letztendlich zu Kosteneinsparungen, da nicht erforder-liche Ausgaben vermieden werden. Am Ende muss jede Behörde selbst entscheiden, ob sie das Angebot wahr-nehmen möchte oder nicht.

    Herr Prof. Kepert, wir bedanken uns bei Ihnen für dieses Gespräch! |

    „Wir verbinden Wissenschaft und Praxis“ Seminarangebot 2016Datum Thema Uhrzeit/Dauer Dozent Mai12.05. Überblick über das Asyl- 10.00 – 17.00 Prof. Dr. Jan Kepert verfahren- insbesondere 1 Tag für SozialbehördenJuni02.06. Ausländerrecht, Asylrecht 10.00 – 17.00 Prof. Dr. Jan Kepert und Leistungsrecht im 1 Tag Kontext von Flüchtlingsarbeit 16.06. Verfahrens- und Bescheid- 10.00 – 17.00 Prof. Dr. Jan Kepert technik, insbesondere 1 Tag für Jugendämter29.06. Asylbewerberleistungsgesetz 10.00 – 17.00 Prof. Dr. Jan Kepert für Neueinsteiger 1 Tag September22.09. Kontaktstudium: Kommunaler Professoren/innen Bilanzbuchhalter 22 Fortbildungstage der Hochschule KehlOktober14.10 – Seminar für neu gewählte Rektor Prof. Paul Witt 15.10 Bürgermeister am Bodensee 2 Tage und weiter Professoren der Hochschule Kehl 20.10 Kontaktstudium: Traineeprogramm Professoren/innen „Quereinsteiger“ 18 Fortbildungstage der Hochschule Kehl20.10. Verfasste Studierendenschaft Arnold Heitz Workshop für Mitarbeiter/innen Elke BraunNovember24.11 – Verfasste Studierendenschaft Arnold Heitz25.11 für neu gewählte Vertreter/innen 2 Tage Elke Braun

    KIFOKehler Institut für Fort- und Weiterbildung

    Mehr zum KIFO und dem aktuellen Seminarangebot unter www.hs-kehl.de/kifo Ansprechpartnerin: Anita Hoffmann [email protected] Wir ergänzen und aktualisieren unser Angebot ständig! Sie haben eine konkrete Fragestel-lung, finden aber nicht das passen-de Angebot? Sprechen Sie uns an!

    Veranstaltungsübersicht

    Ausführliche Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website: www.kehler-akademie.de

    Einsteigerschulung für kommunale Datenschutzbeauftragte27. und 28.04.201612. und 13.10.2016 17. Kehler Abfalltag12.05.2016 Konferenz Kommunales Netzwerk Datenschutz09.06.2016 und 10.11.2016 Neues Kommunales Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR)Freitag / Samstag, 07. / 08.10.2016 Modul 1 Seminar: Grundlagenschulung Donnerstag, 27.10.2016 Modul 2a Seminar: VermögensbewertungFreitag / Samstag, 11. / 12.11.2016 Modul 3 Seminar: Haushaltsplanung Dienstag, 22.11.2016 Modul 2b Workshop: Bilanzierung Freitag / Samstag, 13. / 14.01.2017 Modul 4 Seminar: Anordnungsprozess / Bewirtschaftung / Kasse Freitag / Samstag, 27. / 28.01.2017 Modul 5 Seminar: Buchführung / Jahresabschluss Freitag / Samstag, 03. / 04.03.2017 Modul 6 Seminar: Internes Rechnungswesen Nachhaltiges Personalmanagement-Kehl (3 Tage/Block) Block 1: Di, 05.04. – Do, 07.04.2016 Block 2: Di, 26.04. – Do, 28.04.2016 Block 3: Di, 31.05. – Do, 02.06.2016 Block 4: Di, 28.06. – Do, 30.06.2016 Zertifikat „Nachhaltiges Organisations- management“ (nOM) Kehl (3 Tage/Block)Block 1: Di, 27.09. – Do, 29.09.2016 Block 2: Di, 18.10. – Do, 20.10.2016Block 3: Di, 22.11. – Do, 24.11.2016 BeamtenrechtTermine Stuttgart (4 Tage)Mo, 04.07.2016 – Do, 07.07.2016

    Termine Kehl (4 Tage)Mo, 05.09.2016 – Do, 08.09.2016

    Tag 1:- Kurzüberblick Beamtenrecht - Laufbahnrecht: Wie kann man Beamter werden? - Die Einstellung des Beamten - Probezeit des Beamten Tag 3:- Dienstliche Beurteilungen- Beförderung - Aufstieg

    Die beiden Angebote sind eine Reaktion auf die aktuelle Entwicklung im Bereich Personal & Organisation und auf Wunsch der Kommunen entstanden. Inhalt, Methodik, Didaktik und Konzeption wurden ganz gezielt an den aktuellen Anforderungen der Praxis ausgerichtet. Im Vordergrund der interessanten Fort- und Weiterbildung steht der Nutzen und Mehrwert für die Teilnehmer.

    Tag 2:- Weisungsrecht des Dienstherrn - Krankheit des Beamten- Umgang mit low performern - Personalvertretungsrecht

    Tag 4:- Haftung des Beamten- Entlassung des Beamten- Zurruhesetzung wegen Dienstunfähigkeit- Disziplinarrecht (im Überblick)

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    Verwaltungsfachleute aus dem Maghreb 1 6 . K E H L E R A B F A L L T A G

    6 Die Kehler Akademie veranstaltete in der letzten

    Oktoberwoche eine einwöchige Studieninformationsreise

    für Abfallexperten aus marokkanischen und tunesischen

    Stadtverwaltungen.

    Im Rahmen des Aufenthaltes inKehl erhielten die Verwaltungs-fachleute Informationen über das baden-württembergische Abfall-system durch Fachvorträge an der Hochschule und Vor-Ort-Besuchen in Kommunen in ganz Baden-Würt-temberg. Im Mittelpunkt der Veran-staltung stand die Teilnahme der Delegation am 16. Kehler Abfalltag.

    Vor mehr als 15 Jahren von Prof. Dr. Kay-Uwe Martens ins Lebengerufen, dient der Abfalltag dem jährlichen Austausch über neue Entwicklungen und Themen im kommunalen Abfallbereich. Die Teilnehmer kommen zum großen Teil aus Baden-Württemberg und den angrenzenden Bundesländern. Dieses Jahr hatte der Abfalltag 16 ausländische Gäste aus dem Maghreb. Mittels einer Simultan-übersetzung konnten sie allen Vorträgen folgen und auch eigeneWortbeiträge zu den einzelnen Themen einbringen. Besonders die Bewerbung um den Energy Award interessierte die Kolleginnen und Kollegen aus Tunesien und Marokko.Bei der Präsentation einer App, die das Einsammeln von Abfall durch Meldungen der Bürger er-leichtert, waren die Deutschen

    überrascht: Etwas Ähnliches wird gerade in Tunesien entwickelt und ausprobiert, weil auch dort große Abfallansammlungen in den einzel-nen Stadtvierteln und in einzelnen Landesteilen ein akutes Problem darstellen. Marokko strebt von der Regierung vorgegeben eine Abfallrecycling-Quote von 20 % bis 2020 an. Mehr und mehr Gemein-den arbeiten deshalb in Tunesien an kommunalen Abfallplänen, um das Abfallaufkommen in den rasch wachsenden Städten systematisch in den Griff zu bekommen.

    Die Reise der Teilnehmer wurdemaßgeblich unterstützt von der Gesellschaft für Internationale Zu-sammenarbeit (GIZ). Diese fördert

    im Auftrag des Bundesministeri-ums für Wirtschaftliche Zusam-menarbeit und Entwicklung und des Auswärtigen Amtes in Marokko, Tunesien und potentiell auch in Algerien Strukturen für kommunaleSelbstverwaltung, Kapazitäten für bürgerorientiertes städtisches Ma-nagement und Netzwerke für einen strukturierten, länderübergreifen-den Erfahrungsaustausch zu Schlüs-selthemen der Kommunal- und Stadtentwicklung. Im Rahmen dieser Netzwerkstrategie war die GIZ auch auf den Kehler Abfalltag aufmerksam geworden. Dieser Zu-sammenschluss stellt nämlich so-zusagen einen Prototyp von einem Netzwerk dar, das in ähnlicher Form in Tunesien oder Marokko entste-

    hen soll. Verwaltungsfachleute und Techniker treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Aber auch zwischen diesen einzelnen Veranstaltungen bleiben sie in Kon-takt und können so aktuelle Prob-leme und Fragestellungen auch z.B. über Internet austauschen. Aus diesem Grund war Thema einer der Vorträge im Rahmen der Infor-mationsreise, Netzwerkstrukturen und deren Aufbau in Deutschland. Prof. Dr. Hansjörg Drewello stellteals Studiendekan nicht nur den entsprechenden Studiengang der Hochschule (Masterstudiengang fürClustermanagement und regionale Netzwerke) vor, sondern gab auch praktische Hinweise zum Aufbau und zur Entwicklung erfolgverspre-chender Strukturen.

    Im Rahmen der Vor-Ort-Besuchewaren die Teilnehmer u.a. bei einerRecyclingfirma in Achern, bei der Deponie Burghof in Ludwigsburg und besonders beeindruckend beimRestmüllheizkraftwerk in Böblin-gen. Hier begrüßte die Delegation auch der Stellvertretende Haupt-geschäftsführer des Landkreista-ges Baden-Württemberg, Dr. Alexis von Komorowski, die Teilnehmer. Die Abfallbehandlungsanlage Kah-lenberg und die Abfall-Umschlag-station Eichelbuck in Freiburg run-deten das Besuchsprogramm der Delegation ab.

    Die Hochschule und die Kehler Akademie beabsichtigen, einen län-gerfristig wirkenden Erfahrungsaus-tausch von Verwaltungsfachleuten

    aus Baden-Württemberg und Tune-sien/Marokko zu ermöglichen. Auch deutsche Kommunen könnten von diesen Staaten und ihren Erfahrun-gen lernen. Die Delegationsteilneh-mer aus den Maghreb-Staaten waren im Rahmen ihrer Besichtigungen außerordentlich wissbegierig und auch an Detailfragen interessiert. So wurde bei jeder Deponiebesich-tigung jedes einzelne Fahrzeug und Anlage fotografiert und der Exper-te vor Ort mit Fragen gelöchert, die bis zu technischen Details gingen. Die jeweiligen Verantwortlichen müssen nämlich in den nächsten Jahren für die Umsetzung des je-weiligen Abfallsystems erst noch entsprechende Anlagen und Geräte kaufen. So konnten sie sich vor Ort in den einzelnen Abfallstandorten konkrete Vorstellungen über die sich bei uns im Einsatz befindlichen Ge-räte machen. Demnach ist es nicht ausgeschlossen, dass sich die eine oder andere Maschine oder Anlageeiner deutschen Firma in den nächs-ten Jahren in Tunesien oder Ma-rokko befindet und dort zum Um-weltschutz beiträgt. Gerade in touristischen Orten ein wichtiges Argument für die Verwaltungsspit-zen, tätig zu werden und Geld zu investieren. |

    Dieses Jahr hatte der Abfalltag 16 aus-

    ländische Gäste aus dem Maghreb, die

    Seminarleiter Prof. Dr. Kay-Uwe Martens

    begrüßte.

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    F Ü R L A N G J Ä H R I G E M I T G L I E D S C H A F T G E E H R T

    Am 13. Oktober fand die Kreisversammlung des Kreisverbands Ortenaukreis an der Hochschule statt. Die enge Zusammenarbeit von Hochschule und Ver-band hob Verbandsgeschäftsführer Harald Gentsch in seinem Vortrag hervor. Er lobte unter anderem das Engagement des Kreisvorsitzenden Arnold Heitz, Kanzler der Hochschule, und dem stellvertretenden Landesvorsitzenden und Hochschulrektor Prof. Paul Witt.

    Neben aktuellen Themen gab es einen feierlichen Anlass: drei Mitglieder der Kreisversammlung Ortenau wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Witt und Gentsch überreichten den Jubilaren Lothar Köstel vom Landratsamt Rastatt (25 Jahre Mitglied-schaft), Stadtamtsrat Manfred Teufel von der Stadt Lahr (40 Jahre Mitgliedschaft) und Kreisamtsrat a.D. Lothar Kopf (50 Jahre Mitgliedschaft) jeweils eine Ehrennadel und ein Geschenk. Sie bedankten sich

    für deren langjähriges Engagement für den Verband. Außerdem wurden Delegierte und Ersatzdelegierte zur Vertreterversammlung am 26. September 2016 gewählt.

    Foto: Für langjährige Mitgliedschaft geehrt: (v.l.) Verbandsgeschäftsführer Harald Gentsch, die Jubilare Manfred Teufel, Lothar Kopf und Lothar Köstel, sowie der stellvertretende Landesvorsitzende und Hoch-schulrektor Prof. Paul Witt

    Junge Menschen haben Visionen. So auch der Kehler Hochschulabsolvent Johannes Henne. Er ist Projektleiter bei der City & Bits GmbH mit Sitz in Berlin. Gemeinsam mit Geschäftsführer Jens Mofina traf er sich mit Prorektor Prof. Dr. Jürgen Kegelmann

    (Hochschule Kehl) und Studiendekanin Prof. Dr. Birgit Schenk (Hochschule Ludwigsburg). In ihrer „Vision –Kommune 2050“ wollen die Jung-Unternehmer Herausforderungen und Trends für Kommunen identifizieren: Wo liegt die Zukunft der (modernen) Verwaltung? Antworten auf diese Frage sollen die Ergebnisse von Bachelor- und Masterarbeiten, Projek-ten, Seminaren, Forschungs- und Beratungsprojekten liefern. In Zusammenarbeit mit den Studierenden der beiden Verwaltungshochschulen erhoffen sich Henne und Mofina neue Ansätze bei der Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltung von morgen.

    Foto: Mit dem Kehler Prorektor Prof. Dr. Jürgen Kegelmann (links, Hochschule Kehl) und der Ludwigs-burger Studiendekanin Prof. Dr. Birgit Schenk (2. von links, Hochschule Ludwigsburg) berieten der ehe-malige Studierende und Projektleiter bei City & Bits GmbH, Johannes Henne, und Geschäftsführer Jens Mofina über Kooperationsmöglichkeiten.

    Vision – Kommune 2050A U S S T U D E N T E N W E R D E N U N T E R N E H M E R

    Die Besuchergruppe

    im Europäischen Parlament.

    6 Vom 22. bis 28. November trafen sich Studierende und Lehrende

    aus den polnischen Städten Allenstein (Olsztyn), Rzeszów, Stettin (Szczecin)

    und Warschau (Warszawa) sowie aus Güstrow, Berlin und Kehl.

    S O Z I A L E S I C H E R H E I T , M E N S C H E N R E C H T E . . .

    Deutsch-polnisches Seminar

    Eine Plenarsitzung im Europäi-schen Parlament, viele anregendeDiskussionen, Workshops zu aktu-ellen europäischen Themen, grenz-überschreitende Freundschaften –dies waren nur einige der Ereig-nisse einer spannenden deutsch-polnischen Seminarwoche an derHochschule Kehl. Das Forum deutscher und polnischer Verwal-tungshochschulen und -univer-sitäten ist ein Zusammenschluss von neun Hochschulen, die Fach-kräfte für den öffentlichen Dienst ausbilden. Einmal jährlich veran-staltet das Gremium ein gemeinsa-mes Seminar mit Studierenden der beteiligten Hochschulen. Dieses Jahr fand die Veranstaltung an der Hochschule Kehl statt.

    Prof. Dr. Andreas Pattar, Länder-beauftragter für Polen an der Hoch-schule Kehl, sowie Kathrin Schind-ler, Leiterin des International Office, empfingen sechs Lehrende

    und 24 Studierende. Im Mittelpunkt des Austauschs, der überwiegend in englischer Sprache erfolgte, standen die Beziehungen zwischen Europarat und Europäischer Union. In gemischten deutsch-polnischen Arbeitsgruppen beleuchteten die Studierenden die Aspekte Soziale Sicherheit, Menschenrechte, Mig-ration und Teilhabe.

    Natürlich floss auch die aktuelleFlüchtlingssituation in die Diskus-sionen ein: Wie kann man Inte-gration vorantreiben? Welche Rolle kommt Flüchtlingen in der Gesell-schaft zu? Welche Rechtsgrundla-gen bestehen auf europäischer und nationaler Ebene in Deutschland und Polen?

    Das umfangreiche fachliche Rahmenprogramm gab hierzu vielewichtige Anregungen: Beim Euro-päischen Gerichtshof für Menschen-rechte in Straßburg erhielten die

    Studierenden Einblick in die Funkti-onsweise dieses für den Menschen-rechtsschutz äußerst wichtigen Or-gans. Der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof konfrontierte die Studie-renden mit der Kriegsvergangen-heit in Mitteleuropa. Highlight war der Besuch einer Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straß-burg, wo anstelle der kriegerischen Auseinandersetzungen der Vergan-genheit der friedliche Austausch von Argumenten gepflegt wird.

    Das nächste Seminar, das im Oktober 2016 in Szczecin (Stettin) stattfinden wird, befasst sich mit „Sicherheit in multikulturellen Ge-sellschaften“ – einem Thema, das vor dem Hintergrund der Terroran-schläge in Paris und Brüssel neue Aktualität gewonnen hat. |

    VdV tagte an Hochschule Kehl

  • international | klartext_0116 3534 klartext_0116 | international

    Wirkungsorientierte SteuerungA M B E I S P I E L D E S S C H W E I Z E R K A N T O N A A R G A U

    6 „Was wirkt wirklich? Wirkungsorientierte Steuerung

    am Beispiel des Kantons Aargau“ ist der Titel des Fach-

    projekts, bei dem 13 Studierende die Kantonverwaltung

    Aargau besuchten und hier davon berichten.

    Die Kantonsverwaltung Aar-gau liegt in der Kantonshauptstadt Aarau. Die Projektleiter Prof. Dr. Britta Kiesel und Prof. Dr. Roland Böhmer begleiteten uns Studieren-de bei der eintägigen Exkursion am 22. September.

    Der Kanton Aargau ist einer der am schnellsten wachsenden Schweizer Kantone und ein füh-render Schweizer Industrie-, For-schungs- und Energiestandort.

    Staatsschreiber Dr. Peter Grü-nenfelder führte uns in die Regie-rungs- und Verwaltungskoordinati-on ein und gab uns einen Überblick in die interdepartementalen Zu-sammenarbeit im Kanton Aargau. Für uns gut nachvollziehbar waren vor allem Beispiele der Aufgaben-teilungzwischen Bund und Kan-ton im Polizeiwesen. Während der Bund nur sehr rudimentäre oder keine Vorgaben macht, wirkt der Kanton selbst bei der Gesetzge-bung mit und führt diese aus. Im Bereich des Asylwesens dagegen gibt der Bund die Gesetzgebung vor und der Kanton führt im Prinzip nur dessen Anweisungen aus.

    Das Aargauer Staatsleitungs-

    modell der wirkungsorientierten Verwaltungsführung und seine In-strumente präsentierte der Leiter der Abteilung Strategie und Au-ßenbeziehungen, Daniel Brändli. Er schilderte uns anschaulich den durchaus erfolgreichen Reformpro-zess des Kantons Aargau. Curdin Maissen, Leiter der Sektion Strate-gie & Controlling, führte uns in das sogenannte Management-Informa-tions- System (MIS) ein.

    Der letzte Punkt der Tagesord-nung war ein Roundtable, an dem wir unsere Fragen stellen konnten und die Erfolgsrezepte und Knack-punkte der wirkungsorientierten Verwaltungsführung im Kanton Aargau im Vordergrund standen. Dabei kam auch die geringe Mitar-beiterzahl des Kantons zur Spra-che, die uns alle verblüffte. Weitere interessante Aspekte, waren zum einen die ausgeprägte Teamarbeit innerhalb der Verwaltungen und zwischen den verschiedenen Be-reichsverwaltungen.

    Zu unserer größten Überra-schung gibt es in der Schweiz seit spätestens 2002 kraft Gesetzes keinen Beamtenstatus mehr. Die meisten Kantonesetzten dies be-

    reits vor 2002 durch. Ab 2002 zog die Schweiz auf der gesamten Bundesebene nach. Die Verwal-tungen agieren infolge dessen fast nur noch mit Angestellten, gleich der Privatwirtschaft. Auch für un-sere anstehenden Ausarbeitungen konnten wir einiges lernen. Näm-lich, dass die große Bürgerbetei-ligung das System der wirkungs-orientierten Steuerung befördert. Weil in der Schweiz die Bürger in Volksentscheiden und Abstimmun-gen immer miteinbezogen werden, sind die Politiker viel kurzfristiger darauf angewiesen, Mehrheiten zu organisieren. Die Frage „Was bringt es dem Bürger?“ ist für den Schweizer Politiker viel präsenter. Damit man diese Ansprüche, Wün-sche und Anregungen der Bürger erfüllen kann, muss die Verwaltung schnell reagieren können und fle-xibel sein. Das gelingt dem Kanton Aargau derzeit besonders gut. Sie hat in allen Bereichen Handlungs-möglichkeiten, mit denen die Ver-waltung eingreifen, steuern und so die gewünschte Wirkung erreichen kann. Damit die Bürger bei all die-sen Abstimmungen und Umfragen teilnehmen, ist eine transparente undstrukturierte Verwaltung nötig, die durch eine gute interne Struktu-

    rierung möglich wird. Erreicht wird dies durch das sogenannte MIS, das Management-Informations- Sys-tem. Dieses EDV-gestützte System dient in erster Linie zur Information aller Mitarbeiter und zum Control-ling der öffentlichen Verwaltung.

    Aus dieser internen Strukturierung ergibt sich eine gute Basis für eine funktionierende interne Kooperati-on, die man so in den meisten deut-schen Verwaltungen leider noch nicht vorfindet. In vielen Bereichen können wir von der Kantonsver-

    waltung Aargau und ihrer funkti-onierenden Wirkungsorientierten Steuerung lernen und auch zu einer Verbesserung der heutigen Verwal-tungen durchaus abschauen. |

    Die Proseminargruppe 2015 mit den Gastgebern des Kantons Aargau und den

    begleitenden Professoren Dr. Kiesel und Dr. Böhmer.

  • Auf Einladung von Bundespräsident Joachim Gauck nahm Prof. Dr. Joachim Beck vom 8. bis 10. März als Mitglied der deutschen Delegation am Staatsbesuch in Belgien teil. Anlass war das 65. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Königreich Belgien und der Bundesrepublik Deutschland. Ein dichtes Programm führte die Delegation zu verschiedenen Orten in ganz Belgien: Neben Besuchen des Audi-Werks Brüssel, dem grenzüberschreitenden Chemie-Cluster im Hafen von Antwerpen oder einem Jugendzentrum für Migranten in Mechelen, wurde die Delegation in den Rathäusern von Brüssel, Antwerpen und Lüttich empfangen. Den Abschluss des Staatsbesuchs bildete ein runder Tisch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Eupen, der Hauptstadt der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgi-ens. In Anwesenheit des Belgischen Königspaares sowie zahlreicher Regierungsvertreter aus der Euregio Maas-Rhein, präsentierte Prof. Dr. Beck die Ergebnisse seines Forschungsprojekts zu den institutionellen Dynamiken und Perspektiven der grenzüberschreitenden Zusammen-arbeit in Europa. „Die Möglichkeit, an diesem Staatsbe-such teilzunehmen und vor einem solch hochkarätigen Publikum vorzutragen, war ein einmaliges Erl