Lilium x „EMPRESS OF CHINA - Staudenfreunde · 2017. 12. 5. · Gertrud Franck, Oberlänpurg /...

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    Lilium x „EMPRESS OF CHINA" Herkunft: Oregon Bulb Farms Foto: U. Leibacher, Beringen/Schweiz

    Die vorliegende Serie entstand in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Schweiz der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft (DIG). CILAG-CHEMIE

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    J5 - IRIS und

    LILIEN Nr. 1/1971

    vierteljährlich erscheinendes Organ der

    Deutschen Iris- und Liliengesellschaft

    gegr. 1950

    Inhalt Seite

    Grußwort / Hermann Hald 1

    Termine und Hinweise 4

    Georg-Arends-Gedächtnismünze für Helen von Stein-Zeppelin 5

    Er ging vcn dieser schönen Erde... — Karl Foerster t / Hermann Hald, Leonberg 6

    Jahrestagung 1970 der DIG / Margarete Wilhelm, Offenbach 11

    Das Goldene Jubiläum der Amerikanischen Irisgesellschaft in New York City / Dr. Peter Werckmeister, Geisenheim 16

    Das Meeting der Median Society und Reiseeindrücke aus New York und New England / Dr. Peter Werdcmeister, Geisenheim 22

    Die eindrucksvollste Pflanzung eines Iris-Liebhabers in den USA / Gräfin von Zeppelin, Laufen/Baden

    Komme gerade aus Lüneburg / Eridi Zillmer, Braunschweig

    Tauschaktion beim Regionaltreffen in Lüneburg / Hermann Dierßen, Lemgo

    Internationale Zwergiriskonkurrenz in Wien 1970 / Prof. Franz Kurzmann, Wien 32

    Leca-Stein, eine Zukunft für den Gartenbau? / Georg Sydow, Dänemark 34

    Iris iberica Hofmann / Fritz Köhlein, Bindlach bei Bayreuth 35

    „Grünes Licht" für Spuria-Iris — Proliferationen / Dr. Karl Mildenberger, Hamburg

    Erste Beurteilung neuer Hemerocallis / Gräfin von Zeppelin, Laufen/Baden

    Zur Aussaat von Liliensamen / Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, Pfarrkirchen .

    Schuppenvermehrung von Lilien (Kommentar von F. Bundgaard, Dänemark)

    Benlate, ein systemisches Fungizid / Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, Pfarrkirchen

    Die harrenden und die wandernden Wildlilien / Ernst Berndt, Wittlich .

    Wie bringen Sie in diesem schweren Boden Ihre Lilien durch das Jahr? / Gertrud Franck, Oberlänpurg / Schwäbisch Hall

    Tutti Frutti / Peter Geiser, Münchenstein (Schweiz)

    Gedanken beim Durdiblättern älterer DIG-Nachrichtenblätter / Telse Maier, Steinheim/Murr 54

    Veröffentlichung der „Dänischen Iris- und Liliengesellschaft" / Fritz Köhlein, Bindlach b. Bayreuth 57

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    Vorstand:

    1. Vorsitzender: Hermann Hald, 725 Leonberg, Justinus-Kerner-Straße 11 2. Vorsitzender: Frau Helen von Stein-Zeppelin, 7841 Laufen/Bd., Post Müllheim Schatzmeister: Frl. Waltraud Busbach, 85 Nürnberg, Äußere Sulzbacher Straße 18

    Iris-Bewertung: Lothar Denkewitz, 2 Hamburg-Langenhorn, Wildes Moor 204 Iris-Registrierung: Frl. Waltraud Busbach, 85 Nürnberg, Äußere Sulzbacher Str. 18 Samentausch: Frl. Elisabeth Scheid, 6222 Geisenheim/Rhein, Beim Kirchhof 3

    Alle Berichte in unserer Zeitschrift stellen die Meinung der Verfasser dar und sind nicht in jedem Fall auch identisch mit der Meinung der Redaktion.

    Jahresbeitrag: 25.— DM

    Mitglieder in Österreich: 20.— DM Studenten 12.— DM (für die Dauer von 3 Jahren)

    Die Mitglieder der DIG erhalten die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift „IRIS UND LILIEN" kostenfrei.

    Konten: Postscheckkonto 12 53 71 beim Postscheckamt Stuttgart Girokonto 101923 bei der Kreissparkasse Leonberg

    Redaktion: H. u. M. Hald Druck : Buchdruckerei Friedrich Aidcelin, Leonberg, Lindenstraße 1

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    Eine Empfehlung an alle Lilienfreunde! Hochzüchtungen an Schönheit und Farbkraft im Reich der Lilien sind nicht immer auch gleichzeitig Hochzüchtungen an Gesundheit und Widerstandskraft.

    Eine Gesundheit und Widerstandskraft, wie sie manchen unserer sogenannten Unkräuter eigen ist — man denke nur z. B. an den Hahnenfuß —, finden wir ja kaum bei unseren Kultur- und Gartenpflanzen. Das Herauszüchten besonderer Eigenschaften ist leider nur zu oft erkauft mit dem Verlust an ausdauernder Widerstandskraft, um nur ein Merkmal zu schildern.

    Heute sind wir jedoch in der Lage, die Wachstums- und Gesundungskräfte der Wild-pflanze auf unsere Kulturpflanzen zu übertragen. Diese Kräfte, die der Wildpflanze die Wüchsigkeit, die Gesundheit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen, Pilz-, Virus- und Bakterienkrankheiten verleihen, kann man heute in einem biologischen Prozeß aus ihr herauslösen. Und mit einem solchen Wildkräuterkonzentrat können wir gesundend, zellstärkend, pilz- und virusvorbeugend im modernen Kulturpflanzenbau arbeiten. Das Verfahren ist sehr einfach.

    Das Konzentrat verdünnt man zu einer zweiprozentigen Lösung und verwendet dabei möglichst handwarmes Quell-, Brunnen- oder sauberes Regenwasser. In die Lösung dieses Wildkräuterkonzentrates, das unter der Bezeichnung SPS im Handel ist (Bezugs-quelle: Fa. E. 0. Cohrs, 213 Rotenburg/Wümme, Postfach 73), legt man die Lilien oder die anderen Blumenzwiebeln ca. 20 Minuten hinein und pflanzt sie dann auf. Allein mit dieser Maßnahme ist es möglich, gesunde, kräftige Zwiebelgewächse heranzuziehen. Hierbei wird man gern auch noch Meeresalgen-Konzentrate zusätzlich einsetzen.

    Aus dem biologisch-dynamischen Bereich kennen wir die gute Wirkung des Baldrian-Blütenextraktes. Der Blütenreichtum und eine hohe Farbintensität können hiermit nach-haltig gefördert werden. Es werden dabei nur 1-3 ccm (10 bis 30 Tropfen) Baldrian-Blütenextrakt auf einige Liter Wasser (ca. 3-5 I) verrührt, und damit spritzt man 200-300 Quadratmeter Gartenfläche. Neben der vorgenannten Wirkung übt diese kleine Dosis aber auch eine starke Stimulans auf das Bodenleben und insbesondere auch auf die so wichtigen Regenwürmer aus.

    In der von Schutzgiften freien Gartenpflege kommt es immer mehr auf solche feinstoffliche Anregung an. Mit ihr lassen sich erstaunliche Resultate erzielen.

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    „IRIS UND LILIEN" 1/1971

    Liebe Iris- und Lilienfreunde! Garten- und Blumenfreunde sind ein ganz besonderes Volk: liebenswerte Menschen von verschiedenster Art und Prägung, manche auch von fast fanatischer Sammler-leidenschaft erfüllt, aber alle führt sie die Freude am Garten und sein ständig neues Wunder zu einer Gemeinschaft zusammen. Diese ist es auch, welche die große Mehrzahl der Mitglieder, die aus den verschie-densten Berufsständen stammen, an die DIG bindet; dazu die sich überall bietende Hilfsbereitschaft, ja Freundschaft gleichgesinnter Menschen. Mitglied der DIG zu sein, ist für viele von uns ein „Sesam, öffne dich" geworden, dem sich Gärten und, was noch weit wichtiger ist, viele Herzen bereitwilligst öffnen. Die im Augenblick noch kaum übersehbare, uns sehr erfreuende Post zum Jahreswechsel ist genug Beweis für diese Aussage.

    Das vergangene Jahr brachte für unsere DIG einige wichtige Veränderungen, die neue Entwicklungsmöglichkeiten in sich bergen. Vor allem sei die Verlegung bzw. der Neu-aufbau der Iris-Bewertung im „Palmengarten der Stadt Frankfurt" genannt, wo auch unsere Bibliothek eine endgültige Heimstatt finden soll, was wir Ihnen bereits mit-teilten.

    Auch für Blumenschauen wird Frankfurt für uns ein ganz neues Zentrum werden, da dort alle günstigen Voraussetzungen vorhanden sind. — Und die Abhaltung von Tagungen in Frankfurt bringt für uns eine wesentliche Vereinfachung und Entlastung in organisatorischer Hinsicht mit sich, da wir in Frankfurt jederzeit, unabhängig von der Zahl der Teilnehmer, tagen können, ganz abgesehen von der Unterstützung groß-zügiger Art, die wir seitens des Palmengartens genießen. Auch ist Frankfurt für die große Mehrzahl der Mitglieder günstig zu erreichen. —

    Freuen wir uns, daß in unserer DIG beides so schön vereint ist: Einerseits der Drang nach Erfolg in Züchtung und Forschung und andererseits das beglückende Gefühl, einer Gemeinschaft anzugehören, in der es kein Ansehen der Person gibt, in der man sich wirklich als Freund unter Freunden fühlen darf.

    Ihr Hermann Hald

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    Termine und Hinweise

    1. Jahresbeitrag 1971 Laut Beschluß der Hauptversammlung vom 3. Oktober 1970 wurde der Jahres-beitrag für 1971 von bisher 20.— auf 25.— DM erhöht, für Osterreich auf 20.— DM und für Studenten auf 12.— DM (bei letzteren für die Dauer von höchstens 3 Jahren). Wir bitten Sie sehr darum, den Beitrag möglichst innerhalb des 1. Vierteljahres auf ein Konto der DIG zu überweisen. Beachten Sie bitte die geänderte Girokonto-Nummer bei der Kreissparkasse Leon-berg: 101 923. Postscheckamt 7000 Stuttgart: 12 53 71.

    2. Samentauschaktion 1970/71 Die Samentauschliste liegt mit einer Bestellkarte dieser Nummer bei. Halten Sie sich bitte unbedingt an die darauf angegebenen Richtlinien. Es ist für Frl. Scheid ganz unmöglich, während der Abwicklung der Samentauschaktion auf irgend-welche Korrespondenz einzugehen.

    3. Jahrestagung 1971 Diese findet am 10./11. Juli in Frankfurt statt in Verbindung mit einer Lilienschau.

    4. Regionaltreffen Geplant ist ein Treffen im Juni bei Herrn Frietsch in Rastatt, wozu dieser herz-lich eingeladen hat. In Hamburg soll anstelle des seitherigen Wintertreffens zur Zeit der Irisblüte ein Treffen stattfinden. Genaue Termine und weitere Veranstaltungs-Hinweise (Lüneburg u. a.) in Num-mer 2/1971 (April).

    5. Stammtisdi Frankfurt/Main Jeweils am letzten Sonntag des Monats etwa ab 14 Uhr im Hotel „Luthereck" beim Dom.

    6. Bundesgartenschau Köln von 29. 4. bis 24. 10. 1971 Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, daß auf der Bundesgartenschau Köln ein größeres, modernes Irissortiment aufgepflanzt ist; vor allem ist dort nach bei uns vorliegenden Informationen auch ein großes Hemerocallissortiment auf-gepflanzt, und wir empfehlen Ihnen, Ihren Besuch der Bundesgartenschau mög-lichst auf einen der Blühtermine unserer Wappenblumen zu legen. Im übrigen erhalten Sie Auskunft über die verschiedenen Hallenschauen, Quar-tiermöglichkeit u. a. m. über folgende Anschrift: Bundesgartenschau Köln — Der Sonderbeauftragte des ZVG 5000 Köln 21, Postfach 210760.

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    7. Internationale Irisschau 1972 in Frankreich

    Unsere Iriszüchter machen wir darauf aufmerksam, daß die Stadt MontliKon in Frankreich (zwischen Bourges und Clermont-Ferrand gelegen) in Verbindung mit der Französischen Iris-Gesellschaft ab 1972 einen Internationalen Iris-Wettbewerb veranstaltet. Näheres hoffen wir in der nächsten Nummer mitteilen zu können.

    8. Lilienbilderserien Gegen einen Betrag von 12.-- DM erhalten Sie eine komplette Serie von 12 herr-lichen Lilienbildern. Auch als Geschenk für Gartenfreunde sehr zu empfehlen!

    9. Briefpartner gesucht

    Wer möchte mit einem Lilienfreund in der CSSR in Briefaustausch treten und möglichst eine Mitglied-Patenschaft übernehmen?

    Anschrift: Jaroslav Kree'mer, nm. J. Krautwurma 14, Plzen 2., CSSR.

    10. Anschriftenänderungen

    Melden Sie uns bitte im Falle einer Wohnungsänderung Ihre neue Anschrift, womit Sie uns viel unnötige Arbeit der amtlichen Nachforschung ersparen!

    Und bei Ihren Mitteilungen nach hier bitte immer auch die Postleitzahl mit an-geben! Die Arbeiten häufen sich hier, während es für Sie praktisch keine Mehr-belastung ist. Wir danken für Ihr Veständnis!

    11. Beilagenhinweis

    Dieser Nummer liegt ein Prospekt „Pflanzen- und Gartenbücher" des Eugen Ulmer - Verlages, Stuttgart, bei, den wir Ihrer besonderen Beachtung empfehlen.

    12. Redaktionsschluß für Nr. 2/1971: Ende Februar.

    Georg-Arends-Gedächtnismünze — die höchste Auszeichnung des Deutschen Gartenbaus —

    für Hefen von Stein-Zeppelin, Laufen Die Georg-Arends-Gedächtnismünze, 1952 vom Zentralverband Gartenbau gestiftet, wird alljährlich als höchste Auszeichnung des Berufsstandes „für hervorragende Lei-stungen im Gartenbau" verliehen. Mit dem Namen Georg Arends verbindet sich dabei die Erinnerung an einen großen Pflanzenzüchter und Kultivateur, dem der Gartenbau mehr als 350 Sorten und die züchterische Bearbeitung und Bereicherung vieler Pflan-zengattungen verdankt. Darüber hinaus hat sich Georg Arends als Lehrmeister und durch seine Arbeit für den Berufsstand verdient gemacht.

    1970 erhält Helen ven Stein-Zeppelin, Inhaberin der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin im badischen Laufen, die Gedächtnismünze. 45 Jahre besteht ihr Betrieb, den die Inhaberin, eine geborene Gräfin von Zeppelin, aus einem 35 Ar großen Gartengrundstück zu einer führenden Staudengärtnerei entwickelte. Der Betrieb ist Mitglied der Sondergruppe Stauden im Zentralverband und zur Führung des Güte-zeichens „Deutsche Qualitäts-Stauden" berechtigt.

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    Helen von Stein-Zeppelin, die an der Berlin-Dahlemer Lehr- und Forschungsanstalt Gartenbau studierte, machte sich bereits 1939 einen Namen, als sie mit einem präch-tigen Iris-Sortiment die Fachwelt überraschte. Große Erfolge errang sie auf zahlreichen Bundesgartenschauen und bei anderen gärtnerischen Ausstellungen. Dabei standen immer wieder Iris im Vordergrund, denen zusammen mit Hemerocallis ihre Lebens-arbeit gilt. So kann Frau von Stein-Zeppelin heute mit dem besten und umfang-reichsten Iris-Sortiment aufwarten, denn mehr als tausend Sorten stehen in ihrem Vergleichsgarten. Neben der Sammlung in- und ausländischer Iris-Sorten hat sich Frau von Stein-Zeppelin als Züchterin hervorgetan. Verschiedene eigene Züchtungen kamen 1950 in den Handel. Die von ihr geführten Iris- und Hemerocallis-Sortimente sind dabei für deutsche Staudenbetriebe stets richtungweisend gewesen. Aus der Praxis und von ihren zahlreichen Reisen ins Ausland, die vor allem der Orientierung züdaerischer Entwicklungen dienten, erwarb Frau von Stein-Zeppelin ihr umfangreiches Fachwissen, das sie über betriebliche Interessen hinaus stets dem Berufsstand zur Verfügung stellte, so der Arbeitsgemeinschaft „Selektion von Blüten. und Schmudcstauden", als Preisrichterin auf Ausstellungen und Bundesgartenschauen, der Sondergruppe Stauden im Zentralverband Gartenbau und als 2. Vorsitzende der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft. Von einer großen Tageszeitung einmal als „bedeutende Unternehmerin" apostro-phiert, von ihren Berufskollegen liebevoll „Iris-Gräfin" genannt, verbindet Helen von Stein-Zeppelin Charme, unternehmerische Initiative und anerkennenswerten ehren-amtlichen Einsatz für den Berufsstand. Seitens unserer Gesellschaft gratulieren wir unserer 2. Vorsitzenden, Gräfin von Zeppelin, herzlichst zu dieser hohen, verdienten Auszeichnung! Alles Gute für die Zukunft!

    Er ging von dieser schönen Erde...

    Karl Foerster

    Im hohen Alter von fast 97 Jahren hat nun doch ganz unerwartet am 27. Novem-ber 1970

    Prof. Dr. h.c. Karl Foerster — der große Gärtner aus Bornim — von dieser seiner Blumenwelt Abschied nehmen müssen. Und Abschied von ihm nehmen unzählige Freunde. Wie dürfen wir uns glücklich schätzen, diesen Menschen als Freund unter uns gehabt zu haben, dessen Wirken in einer fernen Vergangenheit begonnen hat und gleicher-maßen noch bis in eine weite Zukunft hineinstrahlen wird. Dieser geniale Mann ist seinem Wesen nach überhaupt nie alt geworden, sein Denken und Planen war stets in die Zukunft gerichtet, und so schob man den Gedanken immer von sich, daß er einmal nicht mehr sein würde. Seine Briefe bestätigten diese Vorstellung, denn sie waren bis in seine letzten Tage voll Geist und unersättlichem Gärtnerwissensdurst und Ideen.

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  • Ein bißchen mehr Friede und weniger Streit,

    ein bißchen mehr güte und weniger Neid,

    ein bißchen mehr Liebe und weniger 3-laß,

    ein bißchen mehr Wahrheit — das wär' doch was!

    Statt soviel an 'Unrast ein bißchen mehr Ruh',

    statt immer nur 7c h mal ein bißchen mehr D u .

    Kein 7rübsinn und Dunkel, mehr Treude und Licht,

    kein quälend' Verlangen, ein froher Verzicht!

    `Und viel, viel mehr Blumen, so lange es geht,

    nicht erst auf den gräbern — da bliih'n sie zu spät!

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  • Von Seiten der DIG durften wir ihn schon lange zu unseren Ehrenmitgliedern zählen, und die Entwicklung unserer Gesellschaft, vor allem der züchterische Fortschritt an unseren Wappenblumen, interessierte ihn brennend.

    In herzlicher Dankbarkeit und Ehrfurcht gedenken wir dieses Mannes, der mit Leib und Seele Gärtner und Blumenzüchter war. Alles in allem aber war er ein wahrhaft weiser Mensch, der wie nur wenige das Wesen der Dinge schaute und ein unglaublich feines Gefühl und Gespür für das Wirken und Gestalten der Kräfte der Natur hatte. Er sah und fühlte in allen Erscheinungen und Schöpfungen — seien es nun Blumen, Musik oder rasch wechselnde Wolkengebilde am Gewitterhimmel — Klänge, Harmo-nien, immer neue Zusammenklänge, in denen er selbst wie eine Verkörperung dieser gestalteten Kräfte zutiefst eingebettet lebte und wirkte. Man kann diesem großen Geist und Leben mit Worten niemals gerecht werden. Man muß ihn erlebt haben, und das war wirklich vielen vergönnt, denn man kann sich kein gastfreundlicheres Haus vorstellen als das Foerster'sche Haus in Bornim mit der stets offenen Tür. Was er für den heutigen Garten geschaffen hat an neuen Pflanzenschätzen, ist ein-malig! Wird auch vieles durch neue Züchterarbeit überholt werden und vielleicht in Vergessenheit geraten — was jedoch unvergeßlich und unvergänglich an dem Erbe sein wird, das er uns hinterlassen hat, mag folgendes sein: Könnten wir doch in dieser hektischen Zeit wie er es lernen, den Garten als eine Schöpfung, ja die ganze Natur in ihrer unergründlichen Mannigfaltigkeit in Ehrfurcht zu betrachten und zu erleben, das Zusammenleben der einzelnen Geschöpfe zu erspüren und zu ergründen, den Schönheitsfortschritt tief in uns aufzunehmen, fern von allem menschlich Kleinlichem, fern von dem so oft vom Ehrgeiz diktierten Hasten und Jagen nach Erfolg und Ruhm! Karl Foerster hat einmal die Iris als die „feierlichste Frühlingsblume" bezeichnet, und dies zu einer Zeit, da er von neuesten Züchtungen und Formvorstellungen noch nichts wissen konnte. Ihm ging es vor allem um das Erleben einer Blume, etwas zu verspü-ren, was im tiefsten Innern bewegt und beglückt. Vielleicht hätte er ein „Gespräch mit der Sonne" verfaßt beim Anblick einer im Gegenlicht wie herrlicher Rubin auf-leuchtenden SABLE NICHT — einer nach unseren heutigen Vorstellungen doch gar nicht formvollendeten Iris —, die durch diese Lichteinwirkung jedoch zu edelstem Kristall aufgewertet wird. Auch eine SABLE NIGHT stellte einmal einen großen züchterisdien Fortschritt dar, und Karl Foerster prägte über die Züchterarbeit einmal folgenden Satz: „Hinter allen diesen Dingen stehen keine bloß verträumten Blumen-spiele, sondern verschollene Riesenmühen und Kämpfe voller vergessener Enttäuschun-gen und erschütternder Erfüllungen. Nur schicksalhafte Besessenheit übernimmt es und führt es durch, schöne Blumengewächse strahlend zu verschönern und sie auch dienstbarer für den Garten zu machen."

    Es ging ihm immer ganz besonders darum, eine Blume in ihrer Umgebung, als Glied einer Pflanzengemeinschaft, in ihrer Beziehung zu Wind und Wetter, im „Zwie-gespräch mit den Kräften der Natur" zu erleben. Nichts war ihm so sehr ein Herzens-bedürfnis als harmonische „Farbklänge" zu komponieren.

    Veröffentlichung der „Dänischen Iris- und Liliengesellschaft"

    (Zusammenfassung eines Berichts von Herrn Sydow, Kopenhagen, über verschiedene Artikel der Zeitschrift der „Dänischen Iris- und Liliengesellschaft")

    Fritz Köhlein, Bindlach b. Bayreuth

    Ein Aufsatz behandelt die Verdienste von Aksel Olsen (dänischer Botaniker und Pflanzenschulinhaber). Es wird auf meinen eigenen Aufsatz in „Iris und Lilien" 4/69 eingegangen über 7ris clirysographes, in dem ich leider auf Grund falscher Informa-tionen schrieb, daß die Züchtung STJERNESKUD schwedisch sei. Auf Grund dieses Aufsatzes wird nun die Herkunft dieser Iris geklärt. Herr Ingemann Petersen hat den dänischen Botaniker Aksel Olsen gefragt und die Auskunft erhalten, daß diese Iris etwa 1927 bei einer Sendung gewöhnlicher Iris dirysograpbes von der Firma Tuber-gen (Holland) dabei war. Diese schwarzblaue Iris, die den Namen STJERNESKUD (Sternschnuppe) erhielt, wurde von Herrn Aksel Olsen als nicht sensationell empfun-den, da er wußte, daß Pflanzen aus Samen von S. V. Kina immer stark spielten. Herr Olsen hat sehr viele Pflanzen nach Dänemark eingeführt aus Westchina, Pirma, Himalaya. Es wird von 6000 Pflanzen gesprochen, wovon ca. 2000 überlebt haben. Es wird noch darauf hingewiesen, daß in Dänemark verschiedene Irisarten kultiviert werden, die nicht alltäglich sind, wie Iris kerneriana aus der Türkei, 7ris longipetala aus Amerika und die chinesische 7ris tectorum.

    Weiter wird kurz auf das fünfzigjährige Jubiläum der Amerikanischen Irisgesellschaft eingegangen. Anschließend folgt ein Hinweis auf das erste dänische Irisbuch, da es bis jetzt keines gab. In Kürze werden Jydske Haveselskab und Ostifternes Haveselskab ein Buch über Iris publizieren. Redaktionschef ist H. Ingemann Petersen in Ring-kobing; er ist Iris-Spezialist. Das Buch wird schön mit Farbfotos von Konsulent Aage Gylling versehen. Der Inhalt wird sachlich sein und auf viele Fragen Auskunft geben. Entsprechend werden auch die historischen Zusammenhänge und die Literatur berück-sichtigt werden.

    Eindrücke vom 4. internationalen Lilienkongreß vom 14. bis 23. Juli 1969 in London wurden gegeben von Professor Asger Klougart, der selbst einen Vortrag hielt.

    Ein Artikel über Cardiocrinum giganteum und über die Madonnenlilie beschließen das Heft.

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  • Herr Bruno Müller, Frau von Stein und Herr Willy Müller haben sehr schöne Artikel darüber geschrieben. Es wäre Herrn Bruno Müller sehr zu wünschen, wenn er seine Empfehlungslisten auf einer weit breiteren Basis aufbauen könnte. Als Anfänger steht man immer wieder vor dem Problem: „Was wähle ich?" Es wird in „Iris und Lilien" allerdings immer wieder versucht, uns armen Anfängern zu helfen und zu raten. Vielleicht findet sich ein Autor, der laufend Artikel zum Thema Hemerocallis veröffentlicht, welche später vielleicht zu einem kleinen Buch zusammengestellt werden könnten. So hat Frau Dr. van Nes ihr schönes Irisbudi geschrieben und sicher viele Anregungen aus den Reihen der erfahrenen DIG-Mitglieder dazu bekommen.

    Von großem Wert für die DIG war es, als Herr Feldmaier 1960 Mitglied wurde. Sofort teilte er in klaren Aufsätzen sein außerordentlich großes Wissen mit, und die Aufsätze, die folgten, sind wahre Leckerbissen für jeden Blumenfreund. Diese vielen hervorragenden Darstellungen gipfeln dann in der großen Zusammenfassung, ii seinem herrlichen Buch „Die neuen Lilien".

    Auch Herr Dr. Wittneben hat sich außerordentliche Verdienste um die Verbreitung der Lilien unter den DIG-Freunden erworben. Wievielen von uns haben seine Artikel Mut gegeben, es auch einmal mit Lilien zu versuchen.

    Auch die Arbeit an den langen Beliebtheitslisten muß erwähnt werden. Unermüdlich hat Herr Hackländer über die AIS berichtet. Für die DIG versuchte Herr Steiger ähnliche Erhebungen durchzuführen; mit seinem Tode ist diese Arbeit leider liegen-geblieben.

    Ich habe nun natürlich längst nicht alles erwähnt, was mir auffiel. Geradezu Rührung ergriff mich, als ich die Berichte von Herrn Willy Müller, Stuttgart, las, der sich bis ins höchste Alter den Wissensdurst und die Bescheidenheit eines Jünglings bewahrte; ich denke auch an den bewegenden Nachruf von Frau Dr. von Nes zum Hinscheiden des verehrten Herrn Hanselmeyer, als sie bereits selbst dem Tod nahe war.

    Zum Schluß möchte ich nochmals alle die um Nachsicht bitten, deren Artikel ich mit nicht weniger Interesse und Freude gelesen habe, die nun aber doch unerwähnt ge-blieben sind. Allen Schriftstellern und Beteiligten in der DIG danke ich sehr, daß sie für uns zur Feder gegriffen haben, und hoffe, daß sie es immer wieder tun mögen.

    (Anm. d. Red.: Es folgte von Frau Meyer eine Aufstellung einer Anzahl Artikel, die zur Wiederveröffentlichung empfohlen werden, auf die wir in Zukunft immer wieder zurückgreifen werden.)

    Das Erbe, das uns — ganz gleich, ob Berufs- oder Liebhabergärtner — der „Weise aus Bornim" hinterlassen hat, ist kaum zu überschauen; es hat einen weit größeren geistigen als materiellen Aspekt, weshalb es auch von unbegrenzt vielen Freunden angetreten werden kann. Es wäre gewiß falsch, einen „Karl-Foerster-Kult" zu betreiben, aber es wäre noch falscher, sein Leben und Wirken nur durch die Brille des gärtnerischen Fortschitts zu sehen. Wir haben ihm unendlich viel zu danken und werden vielleicht erst in späteren Jahren voll erkennen, was wir ihm zu danken haben. In Dankbarkeit gedenken wir aber auch seiner lieben Gattin, Frau Eva Foerster, dieser großartigen Frau, die in ihrer heiteren und einfühlenden Art immer wußte, was für ihn nötig war, die in bewundernswerter Weise den täglichen Umtrieb gelassen mei-sterte, der nichts zuviel war, und von der Karl Foerster selbst in einer frohen Stunde einmal sagte, „ein Leben ohne Eva wäre ein Irrtum". Sie hat ganz entscheidend dazu beigetragen, daß Karl Foerster eben dieser Karl Foerster werden konnte, den wir zeitlebens in liebendem und verehrendem Gedenken nicht allein im Verstand oder Gedächtnis, sondern im Herzen bewahren werden.

    Hermann Hald, Leonberg

    Einige Gedankengänge von Karl Foerster selbst

    Blume und Freundschaft:

    'Wieviel wunderbare Lebensfreundschaften und Bekanntschaften danken wir edlen Blütenpflanzen der Gärten — und wieviel edle Blumen für Garten und Haus danken wir Freunden und Bekannten aus aller 'Welt! Ein Leben lang gibt's kein Ende solcher Tlberrascbungen! 'Und immer neue Erlebnisse der Freundschaft bewegen sich auf jenen weltweiten Blumengeleisen.

    Aus „Reise doch, bleibe doch":

    Der Mensch verkehrt zu wenig mit der Natur. Gartenlosigkeit läßt leicht in eine falsche Daseinsanschauung und Lebensweise gleiten. Der nahe Verkehr mit den Pflanzenwesen aber schließt unseren Sinn auch für das Pflanzen- und Blumenhafte im Mitmenschen auf, für die verborgenen Reize der Mitempfindung mit ihm und mit den Voraussetzungen seiner Blühwilligkeit — enthält aber auch mancherlei Schutz gegen Dornen des Menschenumgangs.

    Aus „Reise doch, bleibe doch":

    `Wir gartenmenschen und drängenden 3-lelfer zum gartenfortschritt und zur Durch-dringung unserer Welt mit edelsten Pflanzenschätzen fühlen uns nicht als freundliches Luxusanhängsel der Kultur, sondern als Miterfüller der innersten Sendung des Menschenwesens.

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  • Aus „Vom großen Welt- und Gartenspiel":

    Die Blume erweist sich als größerer Ponier eines neuen Verhältnisses zwischen 'Welt und Seele, als wir ahnen. Es gehen unvorstellbare 'Wirkungen von Qiirten und Blu-men aus.

    1949, fünfundsiebzig Jahre: Der ungeheure blühende Lebensbaum, genannt Alter, ist kein Ruheasyl, sondern vorwärtseilende und drängende Erntezeit für andere und für sic-h — bestrahlt von der Sonne des Dankgefühls gegen Lebende und Abgeschiedene.

    Aus „Vom großen Welt- und Gartenspiel":

    Die Menschheit kommt nicht um die Lösung der Riesenaufgabe einer übernationalen Einigung herum. Es gibt auch keine mittleren Auswege mehr.

    1949, fünfundsiebzig Jahre: Es steigt aus dem gartenleben unserer Tage ein eherner glaube an die hohe und friedvolle Vereinigung der 3/enschheit auf.

    Aus „Unendliche Heimat":

    Die 'Welt ist in 'Wirklichkeit völlig durchgeistigt, alles bis ins Kleinste wird von erstaunlichen Prinzipien und magischen Forderungen regiert und gerichtet.

    Aus seinem Thema „Ewige Wunder der Pflanzenwelt":

    'Wir fühlen uns zutiefst im Dienste unserer Zeit, wenn wir daran mitwirken dürfen, den kommenden Menschen, welche zum Austrag bringen sollen, was unsere Zeit-läufte anzettelten, diese guten geister mit auf den 'Weg zu geben. 'Und ist es nicht seltsam, daß noch heute die meisten Menschen überhaupt nicht wissen, wovon hier eigentlich gesprochen wird?

    Ziehen wir beglückten Mitwisser hieraus den fruchtbaren Schluß, daran zu denken, was auf anderen gebieten schon blühen mag, wovon wiederum wir keine Ahnung haben.

    Es wird auch immer wieder vergessen, daß wir hier nicht nur vor dem Einbruch neuer festlicher Kräfte in unser staunendes Dasein stehen, sondern durch diese Pflanzen-freundschaften ständig um bedeutsame Anschlüsse an neue Stromnetze der 'Weltkraft bereichert werden. — 'Und schließlich machen all die unübersehbaren 7-leerscharen neuartiger gewächse, vom winzigen Polster bis zum Strauch, die nun in angeblich vertrauten Räumen unseres gartens an uns heranrücken, uns auch mit den glücks-geheimnissen des Raums und der Ma ßstäblichkeit bekannt, wobei sieh ungeahnte Stockwerke und Zwischenstockwerke um- und übereinander bauen.

    'Was öffnet sich nicht alles dem Zauberschlüssel „Pflanze" _ und wie sehr gilt das auch noch gegenseitig für wohlberechnete Pflanzennachbarschaft! Staunend wird die Menschenwelt inne, wie in dem ihr zuwachsenden Schönheitsreiche der gärten das glücksmagma des 'Weltinnern auf eine Weise an die Oberfläche vor-dringt, wie es von breiten Menschenkreisen noch nie erlebt wurde.

    ihre Erfahrung in den Dienst der DIG. Da wird nichts verschwiegen oder verheim-licht, jede Methode, jeder Erfolg wird zum Wohle des Ganzen mitgeteilt. Von den vielen Autoren möchte ich vor allem Frau Dr. van Nes, Frau von Stein, Herrn von Martin, Herrn Dr. Werdmeister, Herrn Dorn, Herrn Frohn, Herrn Dr. Wittneben, Herrn Feldmaier, Herrn Barich, Herrn Steiger, Herrn Sdieller und Herrn Bruno Müller und besonders auch Herrn Köhlein nennen. Diese Aufzählung ist freilich bei weitem unvollständig, sie ist mir halt beim Schreiben so ins Gedächtnis gekommen, denn wieviele Iris- und Lilienfreunde haben von ihren Lieblingsblumen berichtet und einen oder mehrere Artikel geschrieben. Wie herrlich, wenn man nach einer wissen-schaftlichen Abhandlung einen ganz persönlichen Bericht liest. Gerade daß die Ver-öffentlichungen nicht nur wissenschaftliche Artikel enthalten, macht sie zu einem so wertvollen Bindeglied unter den Blumenfreunden. Außerdem fallen die intensiven Bemühungen einiger Mitglieder auf, ganz bestimmte Probleme zu ihrem besonderen Anliegen zu machen und sie den DIG-Mitgliedern nahe zu bringen. In den ersten Heften sind Bewertungsfragen vorherrschend. Dann treten immer neue Themen auf.

    Herr von Martin bemüht sich als Züchter um robuste und doch schöne Sorten, die sich in Deutschland bewähren. Alle Versuche, Tests und Erfahrungen auf diesem Weg zum Ziel teilt er uns mit. Manche Artikel erschienen mir zuerst etwas streng; heute bedaure ich, diese Artikel nicht früher gelesen zu haben, ich hätte sicher manch bessere Sorte für meinen kleinen Garten gewählt. Ganz ähnliche Gedanken liegen den Berich-ten von Herrn Dorn und Frau von Stein zugrunde.

    Frau Dr. van Nes bemühte sich besonders um die Zwerge im Irisreich. Was sie auf diesem Gebiet geschaffen hat — ein beglückendes Lebenswerk — wird allen Irisfreun-den bekannt sein. Stammt doch ein großer Teil bester Iris-Barbata-Nana-Sorten von ihr. Als ich ihre Artikel las, merkte ich, daß Frau Dr. van Nes das verkörperte, woran ich als Kind dachte, wenn ich nach meinem zukünftigen Beruf gefragt wurde. Damals antwortete ich nur schlicht: Gärtnerin. Aber das waren Kindheitsträume.

    Auch Herr Dr. Werdmeister ist einer der besten Iriszüchter. Er durchleuchtet das Problem der Iriszucht besonders von der genetischen und cytologischen Seite. Die Grunderkenntnis, daß eine schöne Iris das äußere Erscheinungsbild ihrer gesamten Erbanlagen ist, bildet den Ausgangspunkt für weitere Uberlegungen. Wie kann man dieses Wissen in eine gezielte Züchtung einbauen? Immer wieder lesen wir Artikel von Herrn Dr. Werdcmeister und anderen Mitgliedern der Züchtergruppe zu diesem Thema. Und jedem, der Iris züchten möchte, sind diese Artikel wichtig. Erst das Wissen um die Chromosomenverhältnisse ermöglicht ein gezieltes Züchten, womit sich gewiß ein Teil „fruchtloser" Versuche einsparen läßt. Allerdings muß man zu diesen wissenschaftlichen Darlegungen über Chromosomen und Kreuzungen sagen, daß sicher einigen unserer Mitglieder die Voraussetzungen zum völligen Verständnis feh-len, denn wenige haben vor 30-40 Jahren in der Schule Genaueres über Vererbung gehört. Uber Hemerocallis wird noch verhältnismäßig wenig berichtet, was aber daher kommen wird, daß diese Blume einfach noch zu wenig bekannt ist. Herr Scheller,

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  • Beliebtheitsliste 1970: I a ENCHANTMENT, TABASCO, ROTER PRINZ I b PROSPERITY I c AMBER GOLD, SUTTER'S GOLD, FUGA, SONATA II ACHIEVEMENT, PAISLEY Strain III C. x testaceum IV SAN GABRIEL Strain, DEL NORTE Strain, MIRANDA, ROBIN, SHUK-

    SAN, BUTTERCUP V VI DAMSON, LIFE, QUICKSILVER, HONEYDEW, LUNA, RELIANCE,

    GOLDEN SHOWERS VII CRIMSON BEAUTY, SUNDAY BEST, ALLEGRA, MAGIC PINK, BLACK

    BEAUTY VIII — IX £. bulbiferum var. croceum, £. martagon var. album und cattaniae, £. mona-

    delpbum, £. cernuum, £. puinilum rote und gelbe. Ein recht frohes und erfolgreiches Gartenjahr wünscht Euch

    P. Geiser, Münchenstein (Schweiz).

    PS.: Besucher in Münchenstein immer willkommen!

    Gedanken beim Durchblättern älterer DIG-Nachrichtenblätter

    Telse Maier, Steinheim/Murr

    Als in „Iris und Lilien" jemand gesucht wurde der einmal in den alten Nachrichten-blättern „schmökert", um einige Artikel zum Nachdruck herauszusuchen, da schrieb ich schnell eine Karte an Frau Hald. Ich hatte Glück, ich bekam eine positive Antwort. Dann kamen im letzten Spätwinter auch die Schriften, und ich „schmökerte" gleich beim Auspacken. Aber bald wurde mir klar, daß ich so einfach diese großartige Literaturquelle nicht erschließen könnte. Da hieß es nur, alles gründlich lesen und genau durchsehen. Und so machte ich mich an die Arbeit. Als erstes fiel schon die äußere Entwicklung der Nachrichtenblätter auf. Aus dem getippten Rundbrief der ersten Zeit war eine graphisch wunderschön gestaltete Zeit-schrift geworden. Schon die ersten 10 Jahre der DIG sind vom persönlichen Einfluß der Begründer und neu hinzugekommener Enthusiasten geprägt. Dann wird Herr Prof. Biesalski von Herrn Hald abgelöst. Schon bald wurden regelmäßig erscheinende Nachrichtenblätter herausgegeben, zunächst handabgezogen und von Herrn Hald mit schmückenden Titelbildern versehen, um die Strenge des getippten Blattes aufzu-lockern. Gedruckte Nachrichtenblätter lösen diese Provisorien ab, und Jahrbücher erscheinen, bis die Veröffentlichungen in der jetzigen Form der wunderbaren Hefte „Iris und Lilien" wohl ihre vorerst bleibende Gestalt gefunden haben. Dieses Äußere ist aber nur der Rahmen für eine großartige wissenschaftliche, litera-rische Arbeit. Vom ersten Blatt an stellen die erfolgreichsten Züchter ihr Wissen und

    Jahrestagung 1970 der DIG am 3./4. Oktober im Palmengarten der Stadt Frankfurt/M.

    Margarete Wilhelm, Offenbach

    Die Deutsche Iris- und Liliengesellsdeft hatte zu ihrer Jahrestagung am 3. und 4. Ok-tober nach Frankfurt,/Main eingeladen. Sie fand im Westsaal des Palnengartens statt, und die Verwaltung des Palmengartens hatte die Tische im Saal mit wunderschönen Blumensträußen und -schalen schmücken lassen; die von einzelnen Mitgliedern mit-gebrachten Lilien wurden des weiteren zur Dekoration der Tische verwendet, so daß unsere Tagung so recht unter dem Motto „Blumen" stand. Frau Hald hatte noch einen sehr hübschen Einfall: Jeder Teilnehmer erhielt ein Bonbon, das auf einem großen Efeublatt aufgeklebt war. Herzlichen Dank für die Mühe und den „süßen Gruß!" —

    Am Samstag tagte der Beirat der Gesellschaft um 14.00 Uhr, und um 16.30 Uhr begann die Mitgliederversammlung. Nach der Begrüßung durch Herrn Hald, der alle Teilnehmer, im besonderen den Direktor des Palmengartens der Stadt Frankfurt, Herrn Dr. Schoser, herzlich willkommen hieß, gedachte die Versammlung zuerst der verstorbenen Mitglieder des vergangenen Jahres:

    Herr Paul Hennig, Lübeck Herr Müller, Lüdendorf Markgräfin von Baden, Salem am Bodensee Herr Gebauer, Graz (Osterreich) Herr Gusenleitner, Ried im Innkreis (Osterreich) Herr Stutz, Zürich (Schweiz) Frau Lisa Gäbler, Niedernjesa Herr Ludwig Herms, Eutin Herr Dr. Dr. Kuhn, Köln Frau Elsa Zilly, Berlin Herr Dr. Kemmler, Esslingen

    Es folgte der Jahresbericht, der neben Berichten über mancherlei wohlgelungene und immer sehr gut besuchte Regionaltreffen die besonders beliebte Samentauschaktion unserer Gesellschaft streifte, zu welchem Thema auch Frl. Scheid sich kurz ein-schaltete und dringend bat, keine Pflanzanleitungen bei der Bestellung zu erbitten und anderes mehr.

    Frl. Busbach als Schatzmeister der DIG verlas den Kassenbericht 1969, und Herr Volkmar als Kassenprüfer, der mit Frau Gillert die Kassenunterlagen geprüft hatte, beantragte Entlastung des Vorstandes, die von der Versammlung auch einstimmig gegeben wurde. Die Kassenunterlagen wurden zur Einsichtnahme aufgelegt.

    Zur Wahl stand in diesem Jahr die 2. Vorsitzende der Gesellschaft, und wie nicht anders zu erwarten war, wurde Frau von Stein-Zeppelin, die bisherige 2. Vorsitzende, einstimmig wiedergewählt, wofür Frau von Stein in bewegten Worten dankte. In einer kurzen Ansprache dankte sie besonders dem Ehepaar Hald für seinen nimmermüden

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  • und erfolgreichen Einsatz zum Wohle der Gesellschaft, über welche Arbeit sich kaum einer eine Vorstellung machen könnte, sei es doch in der heutigen Zeit der Hetze eine seltene Ausnahme, wenn sich noch Menschen mit soviel Liebe und Mühe der Belange einer Gesellschaft intensiv annehmen würden. Wer würde sich heute noch die Zeit nehmen und soviel Idealismus aufbringen, immer und jederzeit für unsere Gesellschaft einsatzbereit zu sein; und damit hat sie wohl allen Mitgliedern aus dein Herzen gesprochen. Welch ein Glück, daß wir „unsere Halds" haben!

    Herr Hald stellte seinerseits den Antrag, zwei um die DIG und ihre Bestrebungen sehr verdiente Mitglieder zu Ehrenmitgliedern zu ernennen: Herrn Dr. Werdcmeister und Herrn Feldmaier, was mit großem Beifall gutgeheißen wurde. Herr Dr. Werckmeister hat mit seinem „Catalogus Iridis" für die Irisfreunde in aller Welt ein einmaliges Nachschlagewerk geschaffen; und auf dem Gebiet der Lilien hat sich Herr Feldmaier mit seinem Buch „Die neuen Lilien" größte Verdienste erworben. — Diese Ehrung wurde mit herzlichen Dankesworten entgegengenommen.

    Es wurde dann noch besprochen, daß die nächste Tagung 1971 zur Zeit einer Lilien-schau Anfang Juli in Frankfurt stattfinden soll. Dies wäre sehr zu begrüßen, würde es doch den teilnehmenden Mitgliedern die Möglichkeit bieten, sich zusätzlich an unseren Wappenblumen zu erfreuen. Diese Ausstellung wird vom Palmengarten mit Unter-stützung der DIG durchgeführt werden.

    Herr Hald stellte mit Bedauern den Antrag, den Jahresbeitrag zu erhöhen, da es unmöglich sei, bei den laufenden, ganz erheblichen Preiserhöhungen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln auszukommen. An Sonderausgaben, wie z. B. den Druck eines neuen Mitgliederverzeichnisses, könne sonst gar nicht gedacht werden. Nach kurzer Diskussion einigte sich die Versammlung einstimmig darauf, den Jahresbeitrag von bisher 20.— auf 25.— DM zu erhöhen, für Osterreich 20.— DM, Studenten 12.— DM für die Dauer von höchstens 3 Jahren. Aus dem Mitgliederkreis kam noch ein begrüßenswerter Vorschlag: Es wurde angeregt, daß die DIG in Zukunft durch einen Präsidenten vertreten werden soll und nicht mehr von einem 1. Vorsitzenden. Dieser Vorschlag war augenscheinlich eine große Uberraschung für Herrn Hald, doch alle anwesenden Mitglieder stimmten einstimmig durch Akklamation für diese Änderung. Herr Hald meinte, daß er freilich schon öfters bei Treffen im Ausland oder in Briefen vom Ausland gebeten worden sei, den „Herrn Präsidenten" zu grüßen (den es natürlich bei der DIG nicht gab). Sowohl im ganzen Ausland wie auch in Deutschland werden die Pflanzengesellschaften durch einen Präsi-denten vertreten. Herr Hald dankte bewegt und versprach, das Nötige zu veranlassen bezüglich der Satzungen. Im besonderen hob Herr Hald Besprechungen mit Herrn Dr. Sdioser, dem Direktor des Palmengartens, hervor. Das Fazit vorausgegangener Verhandlungen wäre die Schaffung eines neuen Iriszentrums in Deutschland, die Anlage eines Schaugartens innerhalb des Palmengartens, wofür bereits Pläne ausgearbeitet werden; und im Gärtnereigelände des Palmengartens wird in Zukunft die Irisbewertung durchgeführt werden, worüber auch an anderer Stelle schon berichtet wurde. Auch die Bibliothek würde vom Palmengarten in Zukunft betreut werden. Herzliche Dankesworte für

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    Noch etwas: Es vergehen immer ein bis zwei Jahre, bis die Lilien nach einem Ver-pflanzen wieder zu ihrer vollen Schönheit und Wüchsigkeit zurückgefunden haben, sei es in Töpfen oder im Garten. In den Töpfen allerdings nur, wenn wir den Inhalt „auseinandernehmen". Lassen wir den Topfballen unberührt, so wachsen die Lilien weiter, als sei nichts geschehen, ja wir können im vollen Wachstum umpflanzen, wenn nur der Wurzelballen hält und wir vorher gut wässern. —

    Im Laufe des Jahres werde ich immer wieder um Species gebeten, und zwar zum Züchten neuer Hybriden. Es ist m. E. sinnlos, mit Species Kreuzungen ausführen zu wollen, die man schon vor 20 und mehr Jahren gemacht hat. Es ist viel besser, Hybride mit Hybride zu kreuzen, um neue Farben und Formen zu bekommen. Das Ergebnis ist in den meisten Fällen ungewiß, aber das ist ja gerade der Nervenkitzel, wenn ich so sagen darf. Es lohnt sich auf alle Fälle, eigene Bestäubungen durchzuführen; besonders bei den schwerkeimenden Arten kann man dann den Samen schon im Herbst ernten und sofort aussäen. Im Frühjahr sprießt mit dieser sofortigen Aussaat das erste Blatt im Gegensatz zur Aussaat im Frühjahr, bei der wir erst im darauffolgenden Jahr mit sichtbarem Blattgrün rechnen können.

    Mit ein bißchen System müssen wir schon vorgehen, wenn wir in der Zucht ein gestecktes Ziel erreichen wollen, d. h. wir müssen die ausgeführte Bestäubung auf einem Anhängeetikett festhalten, das wir mit einem Doppelknoten am Blütenstiel der einzelnen Blüte oder, wenn wir alle Blüten einer Lilie mit dem gleichen Pollen befruch-ten, am Stengel festmachen. Anhängeetiketten mit Draht finde ich nicht gut, denn bei starkem Wind verursachen sie Wunden und damit Angriffsstellen für Krankheiten. Den Doppelknoten betone ich, weil bei mir nach einem starken Wind einige der Etiketten im wahrsten Sinne des Wortes in alle Winde zerstreut wurden. Den Ärger können Sie sich vorstellen. —

    Es wird immer wieder auf die Sorgfalt hingewiesen, mit der die jungen Sämlinge pikiert werden müssen. Sät man in Reihen (3-4 cm Abstand), so fällt das oft riskierte Pikieren bei empfindlichen Arten weg, und wir können sie u. U. bis zur ersten Blüte dort belassen. Die Saatschalen oder -kisten müssen dann aber eine bestimmte Seiten-höhe haben, damit wir nach der ersten Kulturperiode eine Schicht Laubkompost auf-bringen können. Ideal hat sich eine Höhe von 18-20 cm erwiesen. —

    Eine oft gestellte Frage lautet: Was für Fachliteratur empfehlen Sie uns?

    I. unsere Vierteljahreshefte „Iris und Lilien"; 2. „Die neuen Lilien" von Herrn Carl Feldmaier; 3. „Lilien" von der nordamerikanischen Liliengesellschaft, deutsche Aus-gabe von: Altus Pflanzen, Export und Import GmbH, 1000 Berlin 44, Post-fach I 10. —

    In „Iris und Lilien" lese ich soeben von einer ganz neuen Züchtung: C. candidum x L. monadelphum, die sich durch eine hellgelbe Farbe mit einigen wenigen Punkten und vor allem durch außergewöhnlich guten Duft auszeichnen soll. Die L. x testaceum hat eine Schwester bekommen! —

    Unser Tuttifruttigespräch wollen wir mit einer Beliebtheitsliste beenden, und Sie sehen, es sind wieder viele „alte Freunde" darunter.

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  • Tutti Frutti

    Liebe Lilienfreunde!

    Wie der Titel schon sagt, gibt es heute gemischte Kost, bedingt durch die verschiedenen Fragen, die so während eines Jahres auftauchen. Die immer wieder gestellte Frage lautete: Was halten Sie von der Topfkultur? Ich habe schon an anderer Stelle auf die verschiedenen Vor- und Nachteile dieser Kultur-art hingewiesen. Für mich liegt der entscheidende Vorteil in der Beweglichkeit der Töpfe und ein anderer in der verhältnismäßig bequemen Pflanzmöglichkeit. Bei vielen im Herbst frisch erworbenen Zwiebeln stellen wir in vielen Fällen fest, daß sie nur noch wenige oder überhaupt keine aktiven Wurzeln mehr haben. Es ist sehr unwahr-scheinlich, daß sich diese Zwiebeln wieder zu ihrer vollen Schönheit finden. (Keine Regel ohne Ausnahmen!) Pflanzen wir diese Zwiebeln nach allen Regeln der Kunst in den Garten, so verursacht uns das erhebliche Schwerarbeit. Diese Arbeit würden wir sicher in Kauf nehmen, wenn uns der Erfolg zugesichert wäre. Dem ist aber nicht immer so. Wir beobachten oft, besonders im Frühjahr, wenn wir den Austrieb kaum mehr erwarten können und wir mit unserer Ungeduld — ich gehöre auch dazu — mit dem Finger in der Erde wühlen, daß von den frisch gepflanzten Lilien nur noch Kompost übrig ist. Was wohl die Ursache sein mag? Es sind ja gesund aussehende Lilien, die wir da gepflanzt haben, und ich vermute nun, daß jede Zwiebel irgend-wann den Zenit ihres Daseins überschreitet. Verpflanzen wir nach diesem Höhepunkt die Lilie, so ist es sehr wohl möglich, daß sie sich nicht mehr vom Verpflanzschodc erholen kann und dann abstirbt. Manchmal treibt sie noch einen Stengel und stirbt erst nachher ab. Wie um ihren Fortbestand zu sichern, bildet sich am Stengel dann noch reichlich Stengelbrut, im Gegensatz, wenn sie Anstalten zum Uberleben trifft. Unsere Lilien können aber auch durch Nematoden und andere Schädlinge zerstört werden. Eine Vorkultur im Topf ist auf jeden Fall immer von Vorteil. Für Töpfe brauchen wir weniger keimfreie Erde als beim Auspflanzen im Garten. Dies ist jedoch mit den heutigen Streumitteln kein so großes Problem mehr. Im Topf ist auch die Gefahr einer erneuten Verseuchung nicht so groß wie im Freiland. Es wäre zu schön, wenn man auf all das Entseuchen des Gartenbodens verzichten könnte und es ist sehr zu hoffen, daß dies durch gute Bodenpflege und wohl auch durch Züchtung mit der Zeit möglich sein wird. Vorerst ist es aber noch nicht soweit.

    Der Schreibende hat es schon oft mit £. candidum versucht und ist immer gescheitert. Im letzten Herbst erhielt ich von Herrn Wilhelm Schacht drei L. candidum, die er mit seiner Gattin auf der Insel Rhodos selbst gesammelt hat. Diese Kostbarkeit wollte ich nun wirklich nicht verlieren. Bei einem mir befreundeten Gärtner holte ich mit Dampf keimfrei gemachte Erde und einen ganz neuen Plastiktopf, den ich ebenfalls noch desinfizierte, und siehe da, die Lilien bildeten noch im späten Herbst einen schönen, gesunden und dunkelgrünen Blattschopf. Natürlich müssen uns nicht alle Lilien nur Sorge bereiten, und es wäre für die Lilie schlecht bestellt, wenn wir schon von vornherein mit einem Mißerfolg rechnen müßten.

    alle Bereitschaft und Unterstützung richtete Herr Hald an Dr. Schoser, der anschlie-ßend das Wort ergriff und zunädichst die Grüße des Magistrats der Stadt Frankfurt übermittelte und nun seinerseits die Pläne zum vorgesehenen Irisgarten im Rahmen einer Schauanlage im Palmengarten zum Ausdruck brachte. Man hatte sehr den Eindruck, daß es Herrn Dr. Schoser ein Herzensbedürfnis ist, unserer Gesellschaft die Möglichkeit zu eröffnen, Neuzüchtungen von Iris, Lilien und Hemerocalfis in einem entsprechenden Rahmen zu präsentieren, zu beurteilen, zu prämiieren und einem großen Publikum zugänglich zu machen, was wiederum dazu führen könnte, neue Freunde und Mitglieder zu gewinnen. Es darf auch an dieser Stelle gesagt werden, daß unsere Gesellschaft über diese Entwicklung glücklich ist, und wir bitten Herrn Dr. Schoser, unser aller aufrichtigsten Dank für soviel Freundlichkeit entgegenzunehmen. „Im Mittelpunkt der umfangreichen Ausführungen von Dr. Schoser stand das sehr aktuelle Thema moderner Freizeitgestaltung, die eine sinnvolle Bildungszeit sein sollte und viele neue Aspekte eröffnet. Dr. Schoser gab der Devise Ausdruck, daß im Zuge der beruflichen Erwachsenen- und Jugendbildung gerade die Pflanzengesellschaften die Aufgabe zu erfüllen hätten, den Menschen in der Hast des Alltags zu einer inneren Beziehung zur Pflanze zu verhelfen und sie an unserer Arbeit teilnehmen zu lassen. Alle Bestrebungen fanden darin ihren Niederschlag, die Menschen für dieses Ziel zu gewinnen, ihnen im Sinne botanischer Schaugärten ,offene Türen` anzubieten", wie diese Ausführungen wörtlich Herr von Esebedc in einem Bericht in der Palmengarten-Zeitschrift zitierte.

    Nach dem gemeinsamen Abendessen erwarteten uns noch drei hochinteressante Vor-träge. Als erster berichtete Herr Dr. Werdmeister, bei dem es bis kurz vor der Tagung noch nicht sicher war, ob er seinen geplanten Vortrag würde halten können, da er von einer schweren Krankheit noch nicht richtig genesen war. Doch er kam und berichtete sehr anschaulich und ausführlich über seine Reise nach den USA, die er im Frühsommer dieses Jahres zum 50jährigen Bestehen der AIS unternommen hatte, die ihn speziell in die Neu-England-Staaten führte. Sein Hauptinteresse galt den Züchtungen von Iris, und anhand von herrlichen Dias gab er einen zusammengeraff-ten Uberblidc über das Gesehene und Erlebte. Besonders interessant war sein Bericht über die Besuche bei Iriszüchtern, seine Gespräche mit ihnen, und die Dias vermittelten die Vielfalt und Pracht der dortigen Anpflanzungen und Züchtungen. (Anm. d. Red.: Siehe weitere Berichte von Dr. Werdcmeister in dieser Nummer.)

    Möge Herr Dr. Werdcmeister unseres ganz besonderen Dankes versichert sein, daß er es sich trotz kaum überstandener Krankheit nicht nehmen ließ, uns an seinen Reise-eindrücken teilhaben zu lassen. —

    Als nächster berichtete Herr Dr. Schoser über seine Reise durch Neu-Guinea, teils per Flugzeug, teils mit Landrover, die er zusammen mit Botanikern anderer Länder unternommen hatte.

    Einzelheiten dieses Vortrages entnehmen wir wörtlich einem Bericht von Herrn von Esebedc in der Zeitschrift des Palmengartens wie folgt:

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  • „Zur Einführung skizzierte der Vortragende seine Reiseroute. Sie verlief von Port Moresby nach Wau, Bulolo zum botanischen Garten in Lae, wurde fortgesetzt nach Madang, Mount Hagen, mit Abstechern in das Hochland von Chimbu und Goroka. Floristisch erstreckten sich um den Ausgangspunkt Grüngürtel mit Pandanus-Bestän-den, und auch Sehefflera- und Nothofagus-Arten gaben weitere Aufschlüsse von der artenreichen Pflanzenwelt. Um Wau setzte sich das Florengebiet aus Araucaria klinkii, A. bunsteinii, Carica papaya zusammen. Auf dem Wege nach Lae brachten verschie-dene Aiusa-Arten mit diploiden Formen und Zuckerrohr-Pflanzungen Gegensätze in das Landschaftsbild. Der Referent machte auf das tropische, sehr regenreiche Klima aufmerksam, welches einer großen Zahl botanisch wertvoller Pflanzen die Lebensvoraussetzungen bietet. Außer Palmen und Baumfarnen waren die vortrefflichen Aufnahmen der Fundplätze von 7Vepenthes mirabilis, die roten Blüten von Mearnsia, Tecomanthe dendrophila. Auch der Epiphytenreiditum an schwer zugänglichen Stellen gab dem Zuhörerkreis Einblick in die Farbenpracht der Orchideen. Aus der Fülle der Standortsaufnahmen sind zu nennen: Spatbiglottis plicata von weiß bis rosa, verschiedene BulboPhyllum, Dendrobium, Cymbidium papuanum und Diplocaulobium. Weitere Bilder gaben Ausschnitte von Seitentälern wieder, in denen zufolge ihres Kleinklimas wichtige Florenelemente zu verzeichnen waren. Erwähnt sei das Vor-kommen von Nypa fruticans, der einheimische Cycas rumpbii, Pentas carnea und die roten Blütentrauben von Alucuna neoguinensis. Reizvoll winkten die Rhododendron-Wildarten, die vom Grün der Umgebung mit ihren farbigen Blüten sich abhoben und verstreut hervorleuchteten. Einige angeführte Arten — Rhododendron amygdalifolium, R. phyllodoce, R. maclari und R. konori — dürften für eine planmäßige Züchtungs-arbeit Bedeutung haben. Gefallen fand die leuchtend rotblühende _Amberstia nobilis und als Besonderheit Papuacedrus papuana. Viel Interesse brachte man der epiphy-tischen Lebensweise der Ameisenknolle (Ifyrmecodia) entgegen, die an einem gefäll-ten Baumstamm die gewundenen Gänge deutlich aufzeigte. Aufnahmen von der landwirtschaftlichen Nutzung der Fläche, der papuanischen Be-völkerung verbunden mit Tiersdulappschüssen, ergänzten den aufschlußreichen Reise-bericht nach Südostasien, einem eindrucksvollen Erlebnis.” Wir waren von dieser anschaulichen Schilderung von Dr. Schoser sehr beeindruckt und danken sehr herzlich für diesen schönen Vortrag. — Da die Zeit schon vorgeschritten war, faßte sich der dritte Vortragende, Herr Bruno Müller aus Badenweiler, mit seinem Lichtbildervortrag über Hemerocallis sehr kurz. Die sehr guten Dias gaben dem Beschauer einen umfassenden Eindruck von diesen schönen, wertvollen Gartenblumen. Außer bekannten Sorten waren auch wunder-schöne Neuzüchtungen fotografiert. Herr Müller erläuterte stichwortartig Substanz und Blühwilligkeit der einzelnen Sorten. Durch Verteilung einer Liste von Herrn Müller wurden den Interessierten auch schriftlich wertvolle Hinweise gegeben. Für den Kenner wie Liebhaber von Hemerocallis war dieser Vortrag eine große Bereiche-rung. Es war ein Erlebnis für uns, und Herrn Müller sei dafür herzlichst gedankt. (Anm. d. Red.: Wir bringen hier die Liste der von Herrn Müller gezeigten Hemero-callis, die bei ihm in Badenweiler, bei Gräfin Zeppelin in Laufen, Herrn Kühlem n in

    Die folgenden Wildlilien dieses Typs wachsen zumeist in lichten Wäldern und nahe an Sümpfen. 1. C. canadense, aus Kanada, 50-100 cm hoch, breitglockige, hängende, bis 10 cm

    lange gelbe bis rote Blüten mit weinroten oder braunen Flecken. Blüht Juni—Juli. Blätter quirlständig.

    2. £. grayi, aus Virginia und Nordkarolina, wie £. canadense, aber nicht hängende, sondern waagrecht abstehende Blüten.

    3. £. superbum, östliches Nordamerika, 100-180 cm hoch, 30 Stück leuchtend orange-rote Türkenbund-Blüten mit weinroten Punkten. Blüht August bis September. Liebt Kalkboden. Blätter im Quirl.

    4. C. philadelphicum aus dem östlichen Nordamerika, 40-70 cm hoch, rote aufrechte Feuerlilie.

    5. £. micbanoli in Florida, ähnlich C. superbum. 6. miehiganense, ähnlich canadense, hängende Blüten, glockenförmig, von schö-

    nem Orangerot, tief kastanienbraun gefleckt. 7. £. sutesbaei, Südost-Amerika, aufrechte Feuerlilie, 40-60 cm hoch, 12-15 cm

    breite schalenförmige Blüten. Blüht Juni—Juli in sauren Sümpfen, gelb-scharlachrot, einzige Feuerlilie neben £. philadelphianum.

    Wie bringt man in schwerem Boden die Lilien durch das Jahr?

    Frau Gertrud Franck, Oberlimpurg / Schwäbisch Hall, beantwortet diese Frage eines Lilienfreundes wie folgt: Zur Pflanzung von Lilienzwiebeln ist es ja notwendig und auch allgemein bekannt, daß der Boden zubereitet werden muß. Ich gebe nun jeder Lilienzwiebel eine Knoblauchzehe mit zum Schutz gegen Mäuse und Wühlmäuse. Auf die Pflanzstelle kommt als Bedeckung Calendula und Tagetes, soweit vorhanden. Später eine Schaufel Kompost und nur bei den heiklen Sorten ein Winterschutz. Im Frühjahr kommen zuerst die Knoblauchtriebe heraus. Man erkennt dann sofort den Pflanzplatz der Lilien und kann eine Vorratsdüngung durchführen in Form einer biologischen, also organischen Düngung. Ich tue das, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist und besäe dann gleichzeitig den Pflanzplatz mit Senf. Hier dient der rasch keimende Senf als absoluter Schneckenschutz. Derselbe wird entfernt, wenn er etwa handhoch ist und bleibt als Bedeckung liegen. Danach bekommt der Pflanzplatz der Lilien, die man schon gut sieht, eine Unterpflanzung, bestehend aus Calendula und Tagetes. Wenn die Lilie abgeblüht ist, soll sie langsam einziehen; stehen bleiben die Blumen, die hier ja als heilende Kräuter betrachtet werden müssen ebenso wie als beschattender Fuß. Der Knoblauch bleibt dort stehen und reift aus. Dies bedeutet natürlich auch, daß bei schon bestehenden Lilienpflanzungen jedes Jahr ein Knoblauch beigepflanzt wird und sonst ganz gleich verfahren wird. Auf diese Weise haben wir unsere Lilienpflanzung schon jahrelang durchgebracht, ohne Mäuseschaden zu haben.

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  • 1. .C. bumboldti aus Kalifornien, 100-150 cm hoch, 10-15 Stück große orangerote Blüten mit purpurnen Tupfen, blüht Juni-August als Türkenbund.

    2. C. columbianum aus Oregon, wie C. bumboldti, nur verkleinert. 3. C. kelloggi aus Nordkalifornien, 30-100 cm hoch, fast rosa, duftender Türken-

    bund, blüht Juni-Juli. 4. C. nevadense von der Sierra Nevada, gleicht L. pardalinum und C. skatense. 5. £. ucellatum aus Santa Barbara in Kalifornien, orange, sonst wie Nr. I. 6. C. pardalinum aus Kalifornien, 100-175 cm hoch, bis zu 25 Stück Türkenbund-

    blüten 12-15 cm groß, orangegelb mit roten Tupfen und roter Spitze, blüht Juni-August, Pantherlilie.

    7. L. parryi, aus Kalifornien, 70-150 cm hoch, zitronengelbe, 15 cm lange Trichter-blüten. Blüht Juni-Juli; vor sengender Sonne schützen.

    8. C. wasbingtonianum, aus Kalifornien, 130-150 cm hoch, bis 25 Stück duftende Trichterblüten, weiß, innen rot mit lila Punkten. Blüht Juli-August.

    9. C. rubescens, aus Kalifornien, bis 180 cm hoch, bis 30 Stück erst weiße, dann röt-lich purpurne Trichterblüten, schöner Duft.

    10. C. pitkinense aus Kalifornien, bis 180 cm hoch, Blumen sdiarladirote Türken-bunde, Blätter quirlständig; meist kurze runde Wurzelstodcrhizome.

    D. Stoloniferous Typ

    b) Der wurzelstodcbildende ostamerikanische Typ Die Zwiebeln solcher ostamerikanischer Wildarten wie C. superbum, L. canadense und andere wachsen an horizontalen (waagerechten) Achsen eines sich jedes Jahr mehrere Zentimeter ausdehnenden Wurzelstocks. An den Enden des Wurzelstocks bilden sich neue Zwiebeln. Der Wurzelstock ist meist nackend. Bei diesen Wurzel, stodckanten sind die Zwiebeln nicht mit so stark ziehenden Wurzeln versehen, denn der Wurzelstock selbst steigt meist vertikal (senkrecht), wenn die Originalzwiebel zu flach liegt, hinab. Ich zitiere aus „The Complete Bok of Lilies" : „Bei einer flach ge-pflanzten Sämlingszwiebel von C. superbum, 13/4 cm im Durchmesser, habe ich zwei absteigende Wurzelstöcke an den entgegengesetzten Seiten gesehen, jeder eine Zwie-bel von 21/2 cm Durchmesser am Ende und jede von diesen volle 71/2 cm unter der Original-Zwiebel."

    Rhizom-Lilien mit Wurzelstock, „Stolon" genannt wie L. superbum,

    L. canadense aus Ost-Amerika

    K' : -\ • 4., ;\

    H. AUGUST ORANGE 1-1. TINKERBELL H. MAGIC CIRCLE H. FRANS HALS H. RED PRECIOUS H. SHINING PLUMAGE H. SKIATOOK CARDI-

    NAL - SUNDAY AFTERNOON - AVA MICHELLE - GRECIAN GIFT

    H. SKIATOOK CARDINAL

    H. SAIL ON - LIME PAINTED LADY

    11. DONCASTER H. NORTON HALL

    (tetrapl.) H. TANG H. GLADYS HAWLEY H. HAYMAKER H. PURPLE SATIN H. PEACOCK ALLEY H. REGENT H. LAVENDER FLIGHT H. LAVENDER LOOK

    H. PINK DAMASK - CRIMSON PIRATE - SHOOTING STAR

    H. MAGIC DAWN H. BED OF ROSES H. RAPPORT H. CRECIAN GIFT H. CRESTWOOD LUCY H. LULLABY MOOD -

    Eryngium giganteum H. QUEEN ELEANOR

    (tetrapl.) H. SEA GOLD H. TORPOINT

    (MAY HALL links) H. LITTLE RAINBOW H. FRANCES FAY H. SATIN GLASS H. WHITE JADE H. WHITE LADY Iris spuria THRUSH

    SONG Iris spuria WINDFALL

    Bindladi b. Bayreuth, Prof. Kurzmann in Wien und Dr. Müllner in Bayreuth aufge-nommen wurden.)

    Die Dias zeigten:

    1-1. citrina Baronii NORTH STAR -

    H. CERISE - Agapan-thus campanulatus - Astilbe davidii

    H.-Sämling L 74 Brummitt H. FAIRY WINGS H. ANGEL ROBES -

    H. PICTURE H. SUZIE WONG H. RENEE H. BANBURY CANARY H. AVA MICHELLE H. GOLDEN

    SHOWPIECE H. SUNDAY

    AFTERNOON H. SUNDAY AFTER-

    NOON - GOLDEN ORCHID (r) - GREEN STRIPE (1) - CHARLES NYE (1) - DISPLAY - GRECIAN GIFT

    H. GOLDEN ORCHID - Agapanthus HEAD-BOURNE Hybrids

    Am folgenden Sonntagmorgen war eine Führung durch die Gewächshäuser des Palmengartens geplant. Herr von Esebedc geleitete die Teilnehmer durch die vielen Treibhäuser, in denen Urwaldpflanzen, Kakteen, Orchideen und vieles andere gepflegt und gezogen werden. Für die Nichteinheimisdien war die Fülle der hier gezeigten exotischen Blumen und Gewächse eine Liberrasdiung, und die von Herrn von Esebeck so bereitwillig gegebenen Erklärungen und Erläuterungen waren für alle sehr interes-sant und aufschlußreich. Auch ihm danken wir sehr herzlich. -

    Nach dem Mittagessen fand dann die angekündigte Versteigerung von Iris, Lilien, Hemerocallis, Büchern, Bildern und anderen Dingen statt. Die anfängliche Zurück-

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  • ((

    ' : t

    haltung bei der Ersteigerung schwenkte sehr schnell in spontane Gebote um, so daß manches Mitglied nicht die erhoffte Pflanze erhalten konnte und andere wieder kost-bare Blumen sehr preiswert ersteigern konnten. Es wurde aber auch alles an den „Mann" gebracht, und unsere DIG-Kasse hat an diesem großen Erfolg doch einiges profitiert (507.— DM). All denen, die durch Spenden zu dem guten Versteigerungs-ergebnis beitrugen, sei allerherzlichst gedankt. Nach der Versteigerung saßen wir noch lange gemütlich zusammen, diskutierten und erzählten, erneuerten alte Bekannschaften oder knüpften neue. Man ging schließlich auseinander in dem beglüdcenden Gefühl, wieder einmal mit gleichgesinnten Menschen, die die Liebe zu den Blumen vereint, zwei erlebnisreiche und inhaltsvolle Tage ver-bracht zu haben.

    (Anm. Hald: Nicht unerwähnt darf aber noch gelassen werden, daß schon am Samstagabend während der Vorträge und am Sonntagnachmittag in großer Zahl Teller aufgestellt waren, reich gefüllt mit buntem Gebäck, das von den Mitgliedern aus dem Raum Frankfurt meist selbst hergestellt wurde. Nicht zuletzt hat auch diese nette Geste dazu verholfen, die so persönliche, warme Atmosphäre zu schaffen, die uns wiederum so sehr beglückte. Vielen Dank! Auf ein frohes Wiedersehen in Frankfurt 1971 mit vielen Freunden!)

    Das Goldene Jubiläum der Amerikanischen Irisgesellschaft in New York City

    vom 29. Mai bis 2. Juni 1970 Dr. Peter Werdcmeister, Geisenheim/Rh.

    Die Amerikanische Irisgesellschaft wurde 1920 im Botanischen Garten von New York in Bronx aus ganz bescheidenen Anfängen heraus gegründet. Die Akteure waren Blumenliebhaber, und das Ziel war, aus den damals vorhandenen Arten und Sorten eine Gartenblume von Rang zu machen. Im Mai dieses Jahres feierte sie mit einem Festbankett im Statler Hilton Hotel das Erreichte. Liber dreihundert Mitglieder aus allen Teilen der Staaten nahmen daran teil. Jede Region hatte ihre Mitglieder entsandt, die während des Banketts einmal aufstanden, so daß man sehen konnte, wie groß die Anteilnahme über einen ganzen Kontinent hinweg war. Vier Goldene Medaillen wurden verliehen, unter anderem an Professor L. F. Randolph und an den langjähri-gen Sekretär Mr. Geddes Douglas, wohl vielen auch bei uns dem Namen nach vertraut. Europa war mit 5 Personen ziemlich unterrepräsentiert. Der Präsident der British Iris Society, Mr. C. C. Hall, hielt eine Glückwunsdunspradie, auf der er hervorhob, wie sehr das alles, was bis heute erreicht wurde, das Verdienst der AIS ist, und wie sich weit über alles hinaus, was man vor 50 Jahren zu ahnen vermochte, die Erwar-tungen erfüllt haben. Der Höhepunkt des Festes jedoch bestand darin, daß zwei der Gründungsmitglieder zugegen waren und die Festansprachen hielten, Mr. John Wister, der erste Präsident der ALS, und Mrs. Barbara Walther, die die berühmten Presby Memorial Gardens in

    4. £. davidi mit den Varietäten L. willmottiae und L. sutdmense aus West-China, 60-150 cm hoch, zinnoberrot oder scharlach, schwarz gefleckt, Juni—Juli, bis 50 Blüten, als Nahrungsmittel schon vor Jahrhunderten angebaut, Türkenbund.

    5. L. durcbartrei, Marmor Martagon, West-China, 50-150 cm hoch, Türkenbund, marmorweiß mit weinroten Flecken, Juni—Juli.

    6. L. lankongense, West-China, Türkenbundsart, rötlich. Rosa, purpur gefleckt. 7. £. lecbtlini var. maximowiczi, Japan und Korea, orangegelb bis orangerot. Stengel

    wandert oft über 1 m, ehe er herauskommt, 60-200 cm hoch, purpurbraun ge-fleckt. Blüht im :NI Mit den Fiesta-Hybriden verwandt. Halbschattig, humoser, durchlässiger, etwas feuchter Boden.

    8. £. neilykerense, 'aus Süd-Indien, trichterförmige Blüten, reinweiß, gelb angehaucht, 26 cm lang. Stengel wandert bis 60 cm weit. Blüht August—September. Wächst auf einer Höhe von 200-2500 m. Stark duftend. Nedykerense var. flavum gelb.

    9. L. nepalense, aus Nepal, schalenförmig, mit 5 großen grünen Blüten, innen mit weinroten Flecken, hängend. Kommt spät heraus und braucht warmes, feuchtes Wetter, um zur Blüte zu kommen, 120 cm hoch.

    10. £. wallicbianum, West-Himalaya und Nepal, trichterförmig, 18-25 cm lang, elfenbein, außen grünlichweiß, schön und zart duftend. Stengelwurzler unterir-disch wandernd. 70-180 cm hoch. Blütezeit August—September, 10-25 Stück traubenblütig.

    D. Rhizomatous Typ

    a) Die rhizomtreibenden Lilien Die auf Vulkanböden wachsenden Wildlilien aus dem Westen Amerikas wie E. bum-boldti, washingtonianum, L. pardalinum und andere haben, wie aus der Abbildung ersichtlich, horizontale (waagerechte) Achsen, die seitwärts und (manchmal ganz steil) aufwärts und abwärts wachsen, um die richtige Tiefenlage zu erreichen. Der Wurzelstock ist mit Schuppen bedeckt. Die neuen Zwiebeln entwickeln sich innerhalb des elterlichen Rhizomes, um später herauszukommen. Die Blüten stecken in Quirlen.

    Rhizomartige Lilien wie L pardalinum

    L. humboldti Bellingham Hybriden auf Vulkanböden Nordamerikas

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  • /I»

    II. Türkenbundlilien dieser Gruppe B

    1. bansoni, Korea, 100-150 cm, goldgelb wachsartig, Juni—Juli. 2. C. benryi, Mittel-China, 120-180 cm, gelb, August—September. 3. L. speciosum, Ostasien, Japan, 100-150 cm, 12-15 cm lange rotgefledcte Blüten. 4. L. pumilum, Korallenlilie, Alteigebirge und Korea, 30-60 cm, Juni—Juli. 5. L. tigrinum, Japan, Korea und Ostchina, 60-150 cm, Luftzwiebeln, Juli—August.

    III. Aufrechte Becher- oder Feuerlilien der Gruppe B 1. L. bulbiferum, Mittel- und Nordeuropa, 50-100 cm, rot, Juni—Juli, Luftzwiebeln. 2. L. concolor, Sternlilie, Mittelchina, 25-60 cm, Juni—Juli. 3. £. tbunbergianum, £. elegans, Japan, 20-50 cm, Juni—Juli, Quirlblätter.

    C. Wandernde Stengelwurzler Stengelwurzelnde Lilien, deren Stengel nicht wie die übrigen senkrecht nach oben wächst, sondern aus der Zwiebel seitwärts wandert, bis er aus der Erde tritt, oft über 1 Meter weit. An dem wandernden Stengel bilden sich eine oder mehrere kleinere oder auch Zwiebeln in voller Größe der alten Zwiebel. Die am weitesten entfernte Zwiebel, die letzte, ehe der Stengel aus der Erde bricht, ist meist gleich groß oder sogar größer als die Originalzwiebel. Pflanztiefe, genau wie bei den anderen Stengel-wurzlern, große Zwiebeln 10-15 cm tief. Diese Wanderung erfolgt anscheinend, um neue, bessere Bodenverhältnisse zu erreichen.

    ‘z‘ //,4472

    Beschreibung: I. C. bakerianum aus Nordburma, 60-90 cm hoch, cremeweiß, innen rot gefleckt,

    große glockenförmige Blüten hängend, köstlicher Duft, Juni. 2. C. croceum, die Safranlilie, im Mittelmeergebiet, 50-100 cm hoch, dunkelorange

    bis safrangelb, 7-10 cm Durchmesser, Blätter quirlständig. 3. £. dauricum oder £. umbellatum aus Nordostasien, 30-75 cm hoch, braunrote

    Feuerlilie, sehr früh.

    Upper Montdair, New Jersey, begründet hat und bis heute betreut. Viele mögen das offizielle Foto von dieser riesigen Irispflanzung gesehen haben, werden aber kaum ahnen, wie riesig sie ist, weil sie auf diesem Bild aus der Vogelschau verkürzt erscheint. Wer sie in natura sieht, ist überwältigt. Es sind tatsächlich einige lau-fende Kilometer Irisbeete. Auf ihnen steht alles — nun, nicht alles, aber jedenfalls alles Wichtige, was seit 1920 in der Welt und also auch in Europa im Handel war. Das gibt es von keiner anderen Pflanze: Man kann die ganze züchterische Entwick-lung bis zum letzten i-Tüpfelchen dort ablesen. Dr. Wister, noch Zeitgenosse von Dykes und Miss, erzählte von der Empfehlung von Dykes an Bliss, er solle doch die Kreuzung Iris pallida x variegata noch einmal nachmachen, er sei überzeugt, daß alle anderen keine echten botanischen Arten, sondern nur Hybriden aus diesen beiden wären. Nun ja, Bliss tat so und lieferte den Beweis. Dann kam die cytologische Wis-senschaft, Vilmorins AMBASSADEUR und Bliss' DOMINION wanderten nach den USA, Bliss erriet bereits, daß es tetraploide waren, obwohl man damals nur von De Vries' tetraploiden Oenotheren wußte, und alle stürzten sich auf die neue Rasse. Das Ergebnis können wir heute sehen.

    Presby Memorial Gardens mit dem Haus von Mrs. Barbara Walther im Hintergrund. Foto: Dr. Werdcmeister

    Stolon ein schmaler Stengel

    z. B.: L. maximowiczii L. neilgherrense L. nepalense

    Mutterzwiebel 12-15 cm tief

    48 17

  • neue Sommerzwiebel, 12 cm tief

    alte vertrocknete Winterzwiebel 18 cm tief

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    Brutzwiebeln

    Aber kommen wir noch einmal auf das Unikum zurück, daß zwei Gründungsmitglieder am Goldenen Jubiläum teilnehmen konnten. Wie jung müssen diese damals gewesen sein, und wieviel jugendlichen Schwung muß eine solche Gesellschaft gehabt haben, die mit einem so konkreten Ziel von so jungen Leuten gegründet wurde! Blumen Züchten ist also keineswegs eine Beschäftigung für den Lebensabend resignierender alter Herrschaften. Schon Frank Reinelt sagte zu dem Erfolg seiner Pazifik-Ritter-sporne: Vor allem muß man jung sein, wenn man anfängt. Dabei hat man hierorts eher von der Jugend den Eindruck, daß sie resigniert, anstatt gleich richtig loszulegen mit den doch viel größeren Kenntnissen, die wir heute haben!

    Was die AIS vorzuweisen hat, zeigte ein Anschauungsunterricht, der in drei Tages-exkursionen die Teilnehmer beeindruckte. Erste Exkursion — nebenbei übers Wasser, durch den Tunnel, über die großen Brücken mit sightseeing, skyline usw., was man an anderer Stelle nachlesen muß — nach Staten Island in den Garten von Catherine Smith, die das Werk ihres Mannes, Kenneth Smith, fortführt. Bei vielen wird es bereits „geklingelt" haben, und Sortennamen wie eben STATEN ISLAND, ELIZABETH NOBLE werden assoziativ auftauchen. Hier sah man einen großen, gepflegten Garten, in eine prunkvolle Gehölzkulisse getaucht, mit großen Irisbeeten, in denen von den älteren — was heißt schon älteren, also denen von 1960 und so — Sorten beachtliche Horste standen. Die Gäste-Iris-Beete, vor zwei Jahren extra für die Convention eingesandte Pflanzen aufnehmend, waren so umlagert, daß ein weitsichtiger alter Herr mit Brille allzugroße Mühe hatte, alle Etiketten zu lesen. — Die nächste Exkursion führte nach New Jersey zunächst in den Garten von Dr. Knocke, einem sehr interes-sierten Irisliebhaber, der stets das Neueste hat, und seiner Frau, die passionierte Reiterin ist. Dies ist eine interessante Paarung zweier Liebhabereien. Die hölzernen Koppeln bieten eine photogene Kulisse und — nun, den Pferdemist merkt man. Mein erster Eindruck war, hier gibt es den soft rot (!) — in früheren Jahren, als ich mich noch gegen die allzuvielen Amerikanismen wehrte, übersetzte ich dies mit dem „sanften Rotz", inzwischen sagt jeder soft rot; nichts zu machen —, und es war sehr sorgfältig geputzt worden. Ich erinnere mich, daß kürzlich Herr Stahel empfahl, man solle feste düngen. Nun, man tue es, aber man lebt dann zwischen Scylla und Charybdis! Auf jeden Fall ist das, was durchkommt, als Gärtnerstolz zu bezeichnen, und die schönsten Stiele sind auf der show bench (!) natürlich von nichts anderem zu schlagen. Ich legte in Gedanken Streichholzschachteln in die Blüten. Denn auf den Fotos bleiben einem sonst die Dimensionen verborgen. Auf jeden Fall, Platz gibt es in den Staaten! Der Abstand, mit dem die Sorten gepflanzt waren, erlaubte, um jede einzelne Sorte ohne Furcht, Zerstörungen anzurichten, herumzugehen und sie von allen Seiten zu betrachten und zu fotografieren.

    Der nächste Tag lieferte die Ansicht der Pflanzung einiger Gärten auf Long Island, so von Harry Kuesel und William Pech. Auch dort bewegte man sich fortgesetzt wie in einem Park, und gelegentlich wurde das Auge von einigen Stauden abgelenkt. Dies heißt hier „Wild Flowers", und ich hatte auf meiner Tour durch Neu-England schon einen Begriff davon bekommen. In Mr. Pedcs Garten stand der Gewinner des President's Cup, zum ersten Male einer sibirica verliehen. Nun, die Sorte DEWFUL mag im üblichen Sinne einen Fortschritt darstellen. Doch der Berichterstatter gab

    7. C. leucantbum var. ditoraster, außen rötlich. 8. £. longiflorum, Japan, Liu-Kiu-Inseln, 100 cm hoch, Blüten 15-18 cm, reinweiß,

    duftend. 9. C. sulpbureum, Nordwest-China, 100-180 cm, Blüten 15-18 cm lang, weißlich-

    gelb, außen rote Mittelstreifen, Luftzwiebeln. 10. L. sulpbureum, Nordwest-China, 180 cm, 20-25 cm lange Blüten, schwefelgelb. 11. L. regale, West-China, 50-150 cm, 12-15 cm lange Blüten, außen rötlich, Juli—

    August. 12. £. sargentiae, West-China, 100-180 cm, 14-18 cm lange Blüten, außen grünlich,

    Luftzwiebeln.

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  • 5b. E. cariolicum var. bosniacum, gelb. 6. £. martagon, Mittel- und Südeuropa, trüblilarosa, 50-100 cm hoch, wächst im

    Gebirge und Schiefer und Kalk fast ohne Bodenbedeckung. 7. L. pomponicum, Provence und Riviera, orange-rot, 50-80 cm, die Martagon der

    Seealpen. Duftet in der Nähe nide angenehm. 8. L. pyrenaicum, Westeuropa, gelb, 80-120 cm, blüht früh im Mai. Liebt mittel-

    schweren, etwas kalkhaltigen Boden. L. pyrenaicum dureum goldgelb. 9. E. monadelphum, Nordkaukasus, breit trichterförmig, zitronengelb mit dunklen

    Flecken, außen rötlich, 60-100 cm hoch, duftend. 10. L. szovitsianum (auch £. colcbicum), südlicher Kaukasus bei Botum-Eriwan,

    75-150 cm hoch, hellgelb mit violetten Flecken, breit triduerförmig. £. amabile ist ein Glied zwischen Nur-Zwiebel-Wurzlern und Stengelwurzlern, aus Korea, hat kurze unterirdische Stengel ohne Wurzeln, Blüte gelbrot, Martagon-Form.

    B. Die Stengelwurzler

    Außer den Nur-Zwiebel-Wurzlern oder Basis-Wurzlern wandern alle Lilien runter und rauf. Die unter C. und D. aufgeführten auch noch seitwärts. Da meine Beobachtun-gen und Erfahrungen mit den Ausführungen hierüber in „The Complete Book of Lilies" übereinstimmen und man in einem Schreiben an mich die Wanderung der Lilien bezweifelte, sei es mir gestattet, aus diesem Buch Seite 69 zu zitieren: „Sie (die Lilienzwiebeln) bringen starkziehende Wurzeln hervor, die sie jeden Herbst, wenn der Boden weich zu werden beginnt, hinunter in die Erde ziehen. Obgleich sie, in gleicher Weise, jeden Sommer wieder aufwärts wachsen, um ihr oberstes Niveau unter der Erde wieder zu gewinnen. Samen der L. regale und anderer, I cm tief in leichten Boden im Februar gesät, erzeugt bald kleine Zwiebelchen auf dieser Höhe; aber wenn sie gut wachsen, ist im späten Herbst die Grundfläche dieser selben Zwiebel 5 bis 71/2 cm unter der Erde." Pflanztiefe dieser Gruppe B und C: starke Zwiebeln 10-15 cm tief, kleinere 7-10 cm. Nach meinen persönlichen Beobachtungen fand ich beim Hinaufwachsen der Zwiebel, daß dies durch einen Stengel im Frühjahr geschah, an dem sich unter der Erde eine neue Zwiebel bildete, die dann später den Hauptstengel nach oben sandten, während die Urzwiebel tief in der Erde abstarb.

    I. Trichter- oder Trompetenlilien dieser Gruppe B 1. L. auratum, Japan, 100-150 cm hoch, blüht August—September die Goldband-

    oder Goldstreifenlilie. Blüte 20-30 cm im Durchmesser. 2. L. japonicum, Japan, 75-100 cm hoch, Blüten 12-15 cm, rosa, Juni—Juli. 3. L. rubellum, Japan, 50-80 cm hoch, Blüten 6-8 cm, rosa, Juni—Juli. 4. S. browni, West-China, 70-150 cm, weißgrünlich, 15-20 cm, starker Duft. 5. £. browni var. cokkesteri, mehr gelbliche Blüte, sonst wie browni, stark duftend. 6. £. leucantbum, Mittelchina, 120-180 cm hoch, Blüte innen gelb, außen grün,

    12-18 cm im Durchmesser, blüht Juli—August, duftend.

    seine Stimme einer Hohen Bartiris, und er stellt sich Fortschritte bei einer sibirica anders vor. Auch hier gibt es also seit einiger Zeit „substance" und „flaring", aber hier wird es auch Zeit, gegen den Strom zu schwimmen und sich zu überlegen, daß man die Zuchtziele nicht von den Hohen Bartiris einfach übernehmen sollte. Ich hoffe, dies mit einem Bilde belegen zu können, das ich an anderer Stelle aufnahm. Vor allem aber wird mir das riesige, weit über hundert Meter lange und drei Meter breite gewölbte Beet mit 7ris-sibirica-Sorten unvergeßlich bleiben, das die Presby Gardens vorzuzeigen hatten. Das war eine Anregung, in einem unserer Parks nach-zuahmen! Da mögen natürlich auch ein paar von diesen modernen Sorten unter-kriechen. Aber Züchtungsmonomanie in Ehren — worin besteht denn der Reiz der 7ris sibirica, Darin, daß sie uralt wird, ohne verpflanzt zu werden, wenn sie wie alle anderen freilich auch nur kurz blüht. Darin, daß alles bei ihr in die Senkrechte weist, also in der Anlage einen natürlichen Signaleffekt liefert. Dazu kommt das Laub, das man im Herbst in seinem herrlichen Rotbraun nicht abzuschneiden über sich bringt, vor allem wenn man über einen Rasen verfügt, der von selbst im Winter frisch grün bleibt... Substance und flaring bei sibirica, nun ja für Monomane, denen die show bench (!) das Wichtigste ist; die anderen mögen lieber auf dem Teppich der grünen Wiese bleiben!

    Bei den Planting Fields des Staates New York sah man auch viel Neues. Vor allem mögen dort aber die Rhododendren hervorgehoben werden. Die Viette Gardens wiederum sind ein Garden Center, und ich verbrachte dort mehr Zeit bei den lobata-Paeonien und dem Staudenmohn als bei den Iris.

    Die nächste Tagesexkursion hat der Berichterstatter leider geschwänzt zugunsten eines Abstechers ins Modern Art Museum. Deshalb muß erwähnt werden, daß er hier etwas versäumte, nämlich den Garten von Watts. Von diesem wird berichtet, daß er zeigte, was sich der Europäer erträumt, nämlich einen Garten mit gemischten Rabatten, auf denen Stauden kunstvoll nach Haltung und Farben komponiert sind, und diese auch mit Iris.

    Die zahllosen Namen der neuen Sorten, die hier auf den Betrachter als völlig Unbe-kannte einstürmten, zeigten, daß der Schreiner-Katalog nur einen kleinen Ausschnitt darstellt von dem, was es alles tatsächlich gibt. Infolgedessen sei die Ubersicht weniger den Namen gewidmet der wenigen, die aus rein technischen Gründen hier erwähnt wer-den können, als vielmehr der Entwicklungsrichtungen und der Frage: Quousque tandem?

    Zunächst, immer noch größer! Das größte, was ich glaube, gesehen zu haben, war ELEFANT EARS von Dr. Knocke. Mag dort der Pferdemist besonders gut nachge-holfen haben, schon die anfängliche CATALINA von Schreiner, diesmal nicht gesehen, mag die erste Fanfare auf diesem Wege gewesen sein. Kurz, in Dunkelblau und Violett wird es, vorläufig ohne allzu viel Wellen, bereits Blüten in Ubergroß geben. Daß auf einigen Stengeln nicht alle Knospen aufblühten, mag am Pferdemist gelegen haben.

    Das Lycopin hat das Farbensortiment erstaunlich bereichert. Gewiß gibt es also nun reines Rosa. Man muß sich heute nicht mehr beschweren, daß die sogenannten rosa

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    Grund-, Basis- oder Nurzwiebelwurzler

    Iris eigentlich lachsfarben sind. Daß man darauf achtet, sieht man daraus, daß immer noch, um der Farbe willen, zu beanstandende Formmängel geduldet werden, so etwa bei ANNE MICHELLE (Watkins 68), sauberstes Rosa, aber eben keine gute Form. Daß das Lycopin in eine Richtung führt, die man dann, ohne Widerspruch hinnehmen zu müssen, als orange bezeichnen kann, erkannte man schon bei ORANGE PARADE (Hamblen 58). Bei ALL AFLAME (Plough 1969), riesig, voller Substanz, zeigt sich, daß das Erreichen des Ziels nicht mehr viele Jahre auf sich warten lassen wird. Vor allem aber gibt es farbliche Überraschungen, an die man anfangs sicherlich nicht gedacht hat. Die weißen mit tangerine-farbenem Bart sind hierorts schon genügend bekannt, wo man immer noch bei ARCTIC FLAME (Fay 57) beginnen mag. Dann kamen die MARY-RANDALL-Typen als erste Überraschung, und man wurde gewahr, daß Anthocyan plus Lycopin zu völlig neuen Farbenbereichen führt. Diese Sorten sind so zahlreich, daß es schon Glüdcssache ist, wenn man zufällig beim ersten Blick die beste erwischt. Ich notierte ORCHID BROCADE (Rudolph 63) und BEWIT-CHING (Lyon 65). Jetzt aber gewinnt der tangerine-farbene Bart Ansehen auf ganz blassem Lila und Orchid, CHAMPAGNE MUSIC (Fay 64) und ORCHID WINGS (Hamblen 64). Sind die Farben über die Blüte verteilt, so verspricht Dreifarbigkeit, die Einzelblüte in der Betrachtung aus der Nähe als Einzelerscheinung mehr heraus-zuheben, was bei dem ungeheuren Angebot leicht übersehen wird. Ich vergaß, auf FRANCES-KENT-Typen zu achten, obwohl ich mir dies ausdrücklich vorgenommen hatte. Aber ich notierte JEWEL TREE (De Forest jr. 64), dreifarbig. Schließlich aber gibt es wieder etwas, was man als ganz neues Rotviolett ansehen mag, mulberry genannt, und mit tangerine-farbenem Bart, wobei aber eben auch die Blütenfarbe durch das Lycopin mitbestimmt wird. Ich notierte DIAMOND CUP (Nelson 61) und bin doch sicher, daß ich noch neuere sah, aber zu notieren vergaß. Auch versah ich das Purpur von GENERAL MARK CLARK (Watkins 60) mit einem Ausrufungs-zeichen, vergaß aber hier wiederum, auf den Bart zu achten.

    Es ist erstaunlich, wie Paul Cook mit seiner PROGENITOR das Farbenspiel bereichert hat. Es schälen sich bisher vier Typen a