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imdialogMagazin für Kunden und Partner

Ausgabe 2/Juni 2016 Linde Material Handling

Magazin für Kunden und Partner

LogistikIntelligent kombiniert

WoMH 2016Aufbruchstimmung

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EDITORIAL

Bereit für die Zukunft

Liebe Leserinnen und Leser,

wie wirkt sich die zunehmende Vernetzung auf die betrieblichen Prozesse aus?Welche Möglichkeiten gibt es, automatisierte Geräte einzusetzen? Wie könnenFlurförderzeuge intelligent individualisiert werden? Und natürlich: Wie geht esbei den Energiesystemen weiter?

Wer die Zukunft der Intralogistik aktiv mitgestalten möchte, muss schon heutedie richtigen Fragen stellen – und passende Antworten entwickeln. Eben solchegab es in diesem Jahr auf der zweiten „World of Material Handling (WoMH)“ inOffenbach zu erleben. Geprägt von den Megatrends Vernetzung, Individualisie-rung, Energiesysteme und Automatisierung zeigte unser besonderes Kunden -event zahlreiche faszinierende Innovationen made by Linde. Jeder, der dabeiwar, bestätigte uns am Ende des Tages: Das war Spitze! Viele Highlights derdiesjährigen WoMH finden Sie ab Seite 4.

Doch nicht nur die Intralogistik steht vor einem Umbruch: Die gesamte Logistik-Branche präsentiert sich aktuell als extrem fortschrittlicher Wirtschaftsbereich:mit neuen Ideen, zukunftsweisenden Technologien und teils revolutionärenAnsätzen. Einen Ausblick darauf, welche Entwicklungen uns bevorstehen, gibtunsere Titelstory auf der nebenstehenden Seite.

Apropos Innovationen: Unser elektronisches Fahrer-Assistenzsystem LindeSafety Pilot (LSP) überzeugt mit seinen hilfreichen Features mehr und mehrLogistik-Profis aus verschiedensten Branchen. Und es wird in Kürze auch für die verbrennungsmotorischen Stapler verfügbar sein. Lesen Sie in der Einsatz-reportage ab Seite 12, wie sich der LSP in der Praxis bewährt.

Zu guter Letzt möchte ich schon heute die Gelegenheit nutzen, Sie zum Finaledes Staplercups 2016 nach Aschaffenburg einzuladen. Der Termin, 15. bis 17.September, steht fest, die ersten regionalen Wettkämpfe sind abgeschlossen,und die Vorbereitungen haben begonnen. Alles spricht dafür, dass das Finaleder besten Staplerfahrer der Welt auch in diesem Jahr ein unvergesslichesEvent wird, das mit seinem umfangreichen Rahmenprogramm jede Reise wertist. Wir freuen uns auf Sie.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Christophe Lautray,Geschäftsführer Vertrieb Linde Material Handling

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3 Die Diskussion um die Digitalisierungbeherrscht nicht nur die verarbeitendeIndustrie. Auch die Logistikbranche stehtvor einem Wandel, der von der Verzah-nung traditioneller Abläufe mit moderns-ter Informations- und Kommunikations-technik ausgelöst wird. Darüber hinausmuss sie Mobilitätsbedürfnisse wirt-schaftlich nachhaltig und ökolo-gisch vertretbar befriedigen, umihre gesellschaftliche Akzeptanznicht zu gefährden.

Intelligente Ladungsträger, rollende Drohnen im Lager undselbst fahrende Lieferroboterauf der letzten Meile: Forscherin aller Welt tüfteln daher uner-müdlich daran, die Liefer- undLogistikprozesse der Zu kunft effi-zienter zu gestalten. Die Kommuni-kation der Dinge auf den Transport-wegen mit der Infrastruktur wird dabeiimmer wichtiger. Vor allem in zwei Punk-ten unterscheiden sich die neuen Lösun-gen jedoch maßgeblich von altherge-brachten Konzepten: Sie helfen mit – undsie denken mit. q

LOGISTIK

Intelligent komDie Welt der Logistik ist im Wandel:Der Megatrend Digitalisierung setztdie ohnehin dynamische Branchezusätzlich unter Strom – und das indoppeltem Sinne.

Rolle vorwärtsDas Konzept klingt verlockend: Drohnen als fliegen-

de, autonom agierende Helfer in der

Intralogistik. Doch bislang stan-

den dem vor allem der hohe

Energiebedarf, kurze Flug-

zeiten sowie die Sicher-

heit der Mitarbeiter im

Weg. Eine mögliche Lösung

haben Forscher des Fraun-

hofer Instituts für Materialfluss

und Logistik präsentiert: Ihr 1.500 Gramm leichter

Flugroboter kann dank umlaufender, 3D-gedruckter

Streben gefahrlos rollen und so kleine Güter ener-

gieeffizient im Lager transportieren. Erst bei Höhen-

unterschieden oder Transportbedarf in hohe Regal-

ebenen wird der Roller zum Flieger.

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mbiniert

Kiste mit KöpfchenNichts mehr dem Zufall überlassen: Was in der Güterproduktion

schon längst selbstverständlich ist, hält nun auch in der Logistik

Einzug. Denn innerhalb einer digitalisierten Lieferkette werden

Verpackungen, Ladungsträger und Co. zu sich selbst überwa-

chenden, intelligenten Objekten. Bestes Beispiel ist der Trans-

portbehälter „TraQ“ von Bosch. In ihm erfassen Sensoren quali-

tätsrelevante Informationen wie Temperatur oder Luftfeuchtig-

keit und senden diese an

die Cloud. Bei jeder Abwei-

chung werden Lieferanten

und Dienstleister automa-

tisch in Echtzeit informiert,

zudem liefert der Sensor

Positionsdaten, die im Scha-

densfall ein zeitnahes Ein-

greifen erleichtern.

IM JAHR 2021WERDEN

28MILLIARDEN VERNETZTEMASCHINEN EXISTIEREN

ERICSSON MOBILITY REPORT

Mein BoteSie können sehen,

sich bewegen, auf

ihr Umfeld reagie-

ren und Seite an

Seite mit dem Menschen arbeiten: Die Roboter der

nächsten Generation werden in der Logistik von morgen

immer mehr Aufgaben übernehmen. So hat das britische

Unternehmen Starship Technologies kürzlich einen zu

99 Prozent selbstfahrenden Lieferroboter vorgestellt.

Das vollkommen emissionsfrei arbeitende Gefährt soll

mit 6,4 km/h auf Gehwegen unterwegs sein und in

einem Radius von fünf Kilometern Pakete ausliefern. Die

Robotereinheiten schwärmen von lokalen Hubs zu den

jeweiligen Empfängern aus, die per Smartphone-App

den Lieferweg verfolgen und den integrierten Paket-

Tresor öffnen können. www.starship.xyz

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Produktvorführungen, Experten-Foren und speziellen Experi-ence-Zonen hatten die Fachbesucher reichlich Gelegenheit, sichaus erster Hand über die vier großen Intralogistik-Trends zuinformieren: Automatisierung, Vernetzung, Individualisierungund Energiesysteme. Dass die aufwendige Inszenierung dieserspannenden Themenwelten in einem über 100 Jahre alten Indus-

3 Linde Material Handling hatte gerufen – und Intralogistik-Pro-fis aus ganz Deutschland kamen: zur zweiten World of MaterialHandling in Offenbach bei Frankfurt am Main. Auf beeindrucken-den 12.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche warf der Flurför-derzeug-Hersteller vom 9. bis 25. Mai 2016 einen umfassendenBlick in die Zukunft des innerbetrieblichen Materialflusses. Bei

Waren, die sich selbst bewegen. Fahrzeuge, die sich in Minuten laden lassen, ein komplett vernetztes Warenlager:Unter dem Motto „Linked perspectives“ gab Linde auf der zweiten World of Material Handling (WoMH) einzigartigeEinblicke in die Intralogistik von Morgen.

WORLD OF MATERIAL HANDLING 2016

Aufbruchstimmung

„Auf der WoMH zeigen wir sinnvolle Lösungen fürdie digitale Zukunft der Logistik – individuell aufden Kundenbedarf ausgerichtet.“Emil Schneider, Leiter Marketing Deutschland

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haben.“ Gleichzeitig entwickelten sich vor allem in der Lagerlogis-tik immer öfter Mischformen zwischen manuell bedienten Flurför-derzeugen und vollautomatisierten Regal- und Förderanlagen.

Energiesysteme: Antriebe der ZukunftHöhere Verfügbarkeit, mehr Produktivität – mit diesen übergeord-neten Zielen treibt Linde die Entwicklung im Bereich Energiesyste-me konsequent voran. Auf der WoMH debütierten unter anderemein Hochhubwagen sowie ein Gegengewichtsstapler für Traglastenvon 1,4 bis 1,8 Tonnen mit Lithium-Ionen-Akkus. Die Technologiemacht zeitaufwendige Batteriewechsel und Ersatzbatterien imMehrschichtbetrieb überflüssig. Darüber hinaus geben die war-tungsfreien und sehr schnell ladefähigen Lithium-Ionen-Akkus rund95 Prozent ihrer Energie tatsächlich ab – und zwar ohne Leistungs-einbußen, wenn der Ladezustand sinkt. Für eine noch bessere Inte-gration der entsprechenden Geräte forschen die Linde-Ingenieurezudem an neuen Ladetechnologien – etwa mittels einer induktivenLadeplatte, die es ebenfalls auf der WoMH zu sehen gab. GroßeFortschritte macht parallel die Brennstoffzelle als alternatives Ener-giesystem. In Offenbach konnte das Publikum beispielsweise einenwasserstoffbetriebenen T20 SP Niederhubwagen in Augenscheinnehmen, der seit drei Jahren bei DB Schenker im Mehrschichtbe-trieb eingesetzt wird und sich binnen weniger Minuten auftankenlässt. Vor Ort informierten die Linde-Experten über kostensenkendeWeiterentwicklungen und infrastrukturelle Aspekte, um die Wasser-stofftechnologie wirtschaftlich einsetzen zu können.

triebau über die Bühne ging, sorgte vor Ort zudem für eine ganzspezielle Atmosphäre. Entsprechend begeistert wurde das in derFlurförderzeug-Branche einzigartige Kundenevent von den zahl-reichen Gästen angenommen.

Automatisierung: unterwegs zur „smart factory“Es war ein beeindruckendes Schauspiel, das sich den Besuchernauf der WoMH bot: Mit präzisen Bewegungen entnahm ein Hoch-regalstapler eine Palette aus dem Regalfach, setzte sie exakt amÜbergabeplatz ab; von dort gelangte die Fracht per Hochhubwa-gen auf eine Rollerbahn, an deren Ende schließlich ein LindeFactory Train wartete. So weit, so alltäglich – das Besondere dabei:Die gesamte Kommissionierung lief vollautomatisch ab, ohne dassein Fahrer die Geräte steuern musste. „Anhand dieser perfekt auf-einander abgestimmten Choreografie zeigen wir, was mit autono-men Flurförderzeugen bereits denk- und auch umsetzbar wäre“,sagte Thomas Weisheit, Geschäftsentwicklung Automatisierungbei Linde MH. So soll beispielsweise die bei der Demonstrationeingesetzte Studie des Hochregalstaplers K-MATIC schon Ende desJahres marktreif sein, kündigte Weisheit an. Der automatischeSchmalgangstapler K-MATIC wird dann das fünfte Modell der LindeRobotics-Flotte, die bereits zwei Hochhubwagen (L-MATIC), einenSchlepper (P-MATIC) sowie einen Niederhubwagen (T-MATIC)umfasst. „Die Nachfrage nach automatisierten Lösungen istenorm“, berichtete er weiter, „schleppen, transportieren, einla-gern – wir werden in allen Kategorien entsprechende Konzepte

„Unsere automatisierten Lösungen kommen ohne fest installierte Infrastrukturaus. Damit können wir in sich immer wieder verändernden Einsatzumfeldern denMaterialfluss flexibel und fahrerlos bewerkstelligen.“

Thomas Weisheit, Geschäftsfeldentwicklung Automatisierung

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Lokalisierungslösung soll Kunden helfen, die Wegeplanung fürihre Flotte zu optimieren und unfallgefährdete Strecken zu ent-schärfen. Ebenfalls präsentiert wurde eine Neuheit der Flotten-managementlösung connect:. Die connect: App „pre-op check“ist eine Art digitale Zugangskontrolle, vor Schichtbeginn mussder Fahrer seinen Stapler zunächst auf wichtige Sicherheitspara-meter überprüfen und per Smartphone bestätigen – erst dannwird das Gerät freigegeben. Auch im Bereich Service will Lindedigital-vernetzte Möglichkeiten nutzen, zum Beispiel mit derMobile Service Manager-App. Flottenverantwortliche sollen ihreServiceanfragen damit künftig direkt mittels gerätespezifischerQR-Codes an die Serviceorganisation von Linde richten können –inklusive Foto der Fehlfunktion.

Individualisierung: passgenaue AntwortenKein Produktionsprozess gleicht dem anderen – das gilt meistsogar innerhalb einer Branche. Diese unterschiedlichen Anforde-rungen von Unternehmen an ihre logistischen Prozesse bedientLinde mit spezifisch ausgestatteten oder individuell entwickel-ten Flurförderzeugen. „Bedarfsgerecht“ lautet das Stichwort,welches die Besucher der Linde-Kundenmesse in seiner ganzenBandbreite erleben konnten: vom neuen Linde-Roadster mitbesonderem Freisichtkonzept bis zu den variantenreichen Elek-tro-Fahrerstandhubwagen, von der hoch individualisierbarenSchlepper- und Lastentransporterreihe P60-P80/W08 bis zumaßgeschneiderten Flurförderzeugen, etwa dem Hochhub -wagen L16 AC mit zentraler Fahrerstandsplattform und einemfast um 360 Grad schwenkbaren Kommissionierarm. q

„Im Bereich der Assistenzsysteme bietet Linde eine ganze Reihe an unter-schiedlichsten Lösungen, wie etwa das dynamische Fahrer-AssistenzsystemDynamic Mast Control. Dieses reduziert die üblichen Mastschwingungen durchschnelle Gegenbewegungen signifikant und sorgt durch aktive Unterstützungdes Fahrers automatisch für ein verbessertes Lasthandling.“

Patrick Ebert, Leiter Produktmarketing und Linde Akademie

Immer kürzere Taktungen bestimmen die Prozesse in

der betrieblichen Logistik. Stillstand führt damit zu

teuren Verzögerungen. Mittels moderner Lithium-

Ionen-Akkus und der innovativen Brennstoffzellen-

Technologie lässt sich die Verfügbarkeit der Geräte

entscheidend steigern.

Vernetzung: die Datenautobahn in der LagerhalleNeben Automatisierungs-Konzepten und innovativen Energiesys-temen spielte das Thema Vernetzung auf der zweiten WoMHeine zentrale Rolle. Nachvollziehbar und für jedermann ver-ständlich wurden dort die Potenziale einer neuen Indoor-Lokali-sierungslösung demonstriert: Dabei konnten die Messebesucherdie Standorte der Linde-Fachexperten komfortabel per Tabletabfragen. Die kostengünstige und zentimetergenau arbeitende

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„Im neuen Elektro-Gegengewicht-stapler ‚Linde Roadster’ hat derFahrer durch den Wegfall der A-Säule eine Panorama-Sicht aufdie Fahrwegsumgebung.“

Frank Bergmann, Produktmanager, Gegengewichtstapler

„Mehr Transparenz in der Flottennut-zung bringt große Einsparpotenzialemit sich. Mit connect: machen wirFlotten intelligent.“Ferdinand Bardens, Linde Connected Solutions

Innovation erlebbar machen –

die Funktionen des Fahrer-

Assistenzsystems Linde Safety

Pilot konnten die Besucher der

WoMH in einem speziellen

Simulator live testen. Seinen

zweiten Einsatz wird er beim

Finale des Linde Staplercups

2016 in Aschaffenburg haben.

Im Bild: das Team hinter dem

LSP-Simulator (v.l.n.r) Entwick-

ler Stefan Drapart, Alexandra

Mertel, Produktmanagerin

Frontstapler, und Testingenieur

Thorsten Pendzialek.

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Dr. Robot

Mobile Inspektionsroboter kriechenmit Magneträdern über Pipelines undermitteln mit speziellen Sensoren kri-tische Stellen: Was wie Zukunftsmusikklingt, ist längst Realität. Doch sobalddiese Roboter gewartet und inspiziertwerden müssen, führte bisher keinWeg am Menschen vorbei. Wissen-schaftlern des Deutschen Zentrums fürLuft- und Raumfahrt ist es nun erst-mals gelungen, einen industriellenrobotischen Greifarm mit sieben Frei-heitsgraden in ein autonom fliegen-des Hubschrauber-System zu integrie-ren. Damit ist es ohne Gefahr möglich,die Roboter auf den Pipelines zu inspi-zieren und zu warten. q www.dlr.de

Standsicher

„Der Falke ist gelandet“ – zum drittenMal gelang es dem US-UnternehmenSpaceX, eine unbemannte Raketenach dem Start wieder sicher zu lan-den. Diesmal brachte die Falcon 9Rakete vom Weltraumbahnhof CapeCanaveral (Florida) einen japani-schen Kommunikationssatelliten insAll. Anschließend landete die rund 18Tonnen schwere Rakete wiedersicher auf einer schwimmendenPlattform im Atlantik. Eine Falcon 9kann bis zu 5,5 Tonnen ins All beför-dern. Vorteil der SpaceX-Missionen:Die Weltraum-Transporte sind bis zueinem Drittel günstiger, da die Raketewiederverwendet werden kann. qwww.spacex.com

3 Red goes green: Sie sind das rollende Wahrzeichen Londons, die berühmten roten Dop-peldeckerbusse. Seit 2009 die ersten Busse mit Hybridantrieb ihren Dienst in EnglandsHauptstadt antraten, beweisen die Routemasters, dass sich Tradition und umweltfreundlicheAntriebe bestens vereinen lassen. Nun gehen die Londoner Transportbetriebe noch einenSchritt weiter – und schickten die weltweit ersten fünf Doppeldeckerbusse mit Elektroan-trieb auf die Straßen. Die Reichweite der roten Riesen beträgt dank der 345 kW starken Batterie rund 305 Kilometer. Geladen werden die Akkus in rund vier Stunden über Nacht. q

E-MOBILITÄT

Doppelt gut

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3 Beton, der sich im Fall der Fälle ganzvon selbst repariert. Dieser Traum einesjeden Konstrukteurs – vom Brückeninge-nieur über den Tunnelbauer bis zum Büro-hausarchitekten – könnte in naher ZukunftRealität werden. Forscher der TechnischenUniversität München haben ein Verfahrenentwickelt, bei dem Beton spezielle Mikro-organismen beigemischt werden. Sobalddiese mit Wasser oder Sauerstoff in Berüh-rung kommen, produzieren sie Calcium-carbonat, das den vorhandenen Rissstopfen kann. Vor allem winzige Haarrisselassen sich so effektiv beseitigen, bevorsie später zu größeren Schäden am Bau-werk führen. q

MELDUNGEN

FORSCHUNG

Ganz schön gerissen

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3 In England soll bald der größte schwim-mende Solarpark Europas in Dienst gestelltwerden. Auf dem Queen Elizabeth II Reser-voir nahe der Stadt Walton-on-Thames willder Londoner Energieanbieter Thames Waterinsgesamt 23.000 Solarmodule installieren.Sie werden ab 2020 pro Jahr rund 5,8 Millio-nen Kilowattstunden Strom produzieren.Doppelter Vorteil des Konzepts: Das Wasserdes Reservoirs sorgt für eine automatischeKühlung und damit eine längere Lebensdau-er der Panels. Zugleich nehmen die Solar-module einen Teil der direkten Sonnenein-strahlung auf und hemmen dadurch die Verdunstung. q

ENERGIEKONZEPTE

Auf dem Sonnendeck

3 „Wo ist denn meine Lesebrille?“ Wenn es nachdem Unternehmen Deep Optics geht, bald schonimmer auf der Nase. Das israelische Start-up arbei-tet gerade an einem Prototypen für eine selbstfokussierende Brille. Zwei optische Sensoren imGestell überwachen kontinuierlich den Pupillen -abstand des Brillenträgers. Diese Informationenwerden an eine winzige Prozessoreinheit weiter-geleitet; sie berechnet den erforderlichen Bre-chungsindex und sendet ein elektrisches Signal anFlüssigkeitskristalle in den Gläsern, die sich dannunmittelbar an das jeweilige Sehbedürfnis anpas-sen. Ergebnis: perfekte Sicht auf jede Entfernung. q

TECHNIK

Beste Aussichten

3 Morgendliches Eiskratzen an der Windschutzscheibe, vereiste Kühlschränke oder gefähr-liche Vereisungen an Flugzeugen: All das könnte schon bald der Vergangenheit angehören.Wissenschaftler der University of Michigan (USA) erforschen gerade ein völlig neues undkostengünstig zu produzierendes Schutzmittel. Dieses lässt sich als Spray auf beliebigeOberflächen auftragen undbildet dort einen gummiarti-gen Schutzfilm. Durch dieWechselwirkung zwischenfestem, unbeweglichem Eisund der dehnbaren Oberflä-che kann das Eis nicht haf-ten und lässt sich extremleicht – schon durch einenWindstoß – entfernen. DieForscher gehen von einerbaldigen Serienreife ihresProdukts aus. q

FORSCHUNG

Like ice in the sunshine

Spitzenleistung ander Staplergabel Wenn Linde Material Handling einmal jährlich

zum großen StaplerCup-Finale lädt, dann kom-

men sie alle: die besten Staplerfahrerinnen und

Staplerfahrer aus Deutschland und Top-Logistik-

teams aus 20 Nationen rund um den Globus.

In diesem Jahr beweisen die Logistik-Profis

vom 15. bis zum 17. September ihr Können in

anspruchsvollen Parcours und kniffligen Situa-

tionen. Vor der eindrucksvollen Kulisse des

historischen Aschaffenburger Schlossplatzes

sind dann wieder starke Nerven und vor allem

jede Menge Fingerspitzengefühl gefragt –

eben ganz wie im „normalen“ Stapler-Alltag.

Auf dem Programm des diesjährigen Finales

stehen die Disziplinen Deutsche Meisterschaft

im Staplerfahren, Deutsche Meisterschaft der

Staplerfahrerinnen, International Champion-

ship und Logistik Championship. Abgerundet

wird der packende Wettbewerb standes -

gemäß von einem abwechslungsreichen Rah-

menprogramm mit musikalischen Top-Acts,

Infotainment und VIP-Gästen. 2016 findet der

StaplerCup bereits zum 12. Mal statt.

REGIONALMEISTERSCHAFTENSchöler, Rheinfelden, 18.6.; Schrader, Essen,

18.6.; Ernst Müller, Nürnberg, 25.6.; Suffel,

Aschaffenburg, 25.6.; Pahlke, Haan, 25.6.;

Gruma, Garching-Hochbrück, 1.7.

(Termine: Stand 5/2016)

TERMINVORSCHAU

Impressum

Herausgeber

Linde Material Handling GmbH

Aschaffenburg, www.linde-mh.de

Verantwortlich für die Inhalte

Heike Oder, Linde Material Handling GmbH

Redaktion, Layout, Lithografie

Lattke und Lattke GmbH, Reichenberg

Druck

Hinckel-Druck GmbH, Wertheim

Fotos[1] Getty Images (Maciej Frolow), [2-3] Fraunhofer-

Gesellschaft, Robert Bosch GmbH, Starship Techno-

logies, [4-7/12-13] Daniel Peter, [8] iStock (mbbirdy,

ess-el-ghee), [9] Fotolia (dmdartworx, Jonas Glau-

bitz), iStock (huseyintuncer), [10] ARENA2036,[11] Uwe Rasp, [14] H. Waldmann GmbH & Co. KG

Alle Rechte vorbehalten. Irrtümer und

Druckfehler vorbehalten. Nachdruck nur

mit Genehmigung des Herausgebers.

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TECHNIK

Fabrik der ZukunftAutomobilproduktion ohne Fließband, Takte und fixe Arbeitsplätze: Wie diese Zukunftsvision konkret aussehenkönnte, erforscht man gerade an der Universität Stuttgart. Dort entsteht aktuell im Rahmen des interdisziplinärenProjekts „ARENA 2036“ eine innovative Forschungsfabrik.

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Büroflächen soll bereits bis Ende des Jahres bezugsfertig sein.Dann werden in dieser einmaligen Musteranlage rund 160 Exper-ten aus Wissenschaft und Automobilbau zukunftsfähige Serienfer-tigungskonzepte entwickeln und auf ihre Praxistauglichkeit prü-fen: weg von starren Fertigungslinien und der klassischen Band-montage hin zu modularen und flexiblen Produktionsabläufen.Die Montagelinie soll so wandlungsfähig werden, dass neue Ent-wicklungen sofort in die laufende Fertigung einfließen können.Dabei leisten vernetzte und sensorgeleitete Roboter und Assis-tenzsysteme bestmögliche Unterstützung. Ziel ist es unter ande-rem, zeitgleich ein breites Spektrum an Produktvarianten wirt-schaftlich nebeneinander zu produzieren – etwa Hybridantriebeneben klassischen Verbrennungsmotoren oder rein elektrischenAntrieben mit Batterie oder Brennstoffzelle. Doch nicht nur Flexi-bilität und Wirtschaftlichkeit stehen bei ARENA 2036 im Fokus;auch das Thema Nachhaltigkeit spielt naturgemäß eine tragendeRolle: Material, das hereinkommt, verlässt die Fabrik ausschließ-lich als Produkt und nicht als Abfall, so der ambitionierte Plan derProjektverantwortlichen. ARENA 2036 zeige, wie Wissenschaftund Wirtschaft in Zeiten der Digitalisierung der Produktion zusam-menfinden können. Anstelle des Fließbands trete die flexibleInteraktion zwischen Mensch und Maschine. q www.arena2036.de

3 Auf die Automobilhersteller und deren Zulieferer rollen in dennächsten Jahren und Jahrzehnten große Herausforderungen zu.Schließlich wird die von den Märkten geforderte Variantenviel-falt noch weiter steigen – von verschiedensten Antriebskonzep-ten über Karosserievarianten bis hin zu individuellen Ausstat-tungsoptionen. Hinzu kommen verkürzte Modellzyklen sowie derAnspruch, immer schneller auf neue technologische Entwicklun-gen reagieren zu können. Diese Herausforderung macht ein radi-kales Umdenken erforderlich – sowohl bei den Materialen alsauch in der eigentlichen Produktion. Grund genug also für For-scher verschiedenster Disziplinen und Unternehmen rund umsThema Automobilproduktion, sich zu einem interdisziplinärenForschungsverbund zusammenzuschließen. Die öffentlich-priva-te Partnerschaft ARENA 2036 (Active Research Environment forthe next Generation of Automobiles) unter Federführung derUniversität Stuttgart will bis zum Jahr 2036 den Weg für denAutomobilbau der Zukunft bereiten.

Vielfalt in SerieDas Herzstück von ARENA 2036 bildet ein rund 30 Millionen Euroteurer Forschungsneubau auf dem Vaihinger Campus der Universi-tät Stuttgart. Das neue Hallengebäude mit Werkstatt-, Labor- und

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SICHERHEIT

Verbinden statt verwindenÜberall dort, wo große Lasten von A nach B bewegt werden, spielt das Thema Sicherheit eine – im wahrsten Sinnedes Wortes – tragende Rolle. Linde begegnet diesen Anforderungen mit einer am Markt einzigartigen Lösung: derTorsionsstütze für verbrennungsmotorische Stapler im Traglastbereich von fünf bis acht Tonnen.

3 Sie sind selbst für Logistikprofis mit langjähriger Erfahrungimmer wieder eine Herausforderung: Schwere oder breite Traglas-ten erfordern in der Praxis jede Menge Feingefühl und Präzision;schließlich stellt die Kommissionierung von Papierrollen, Steinblö-cken, Leimbindern und Co. aufgrund der zu bewegenden Massengerade beim Heben besondere Anforderungen an die Fahrer.Hauptverantwortlich dafür sind die sogenannten Torsionskräfte,die immer dann auftreten, wenn Lasten in Schwingung geraten.Genau hier setzt die in der Branche einzigartige und seit vielenJahren bewährte Lösung von Linde an: die Linde Torsionsstütze mitTorsionsgitter. Sie kommt bei den Linde Diesel- und Treibgasstap-lern H50 bis H80 EVO zum Einsatz.

Weniger Torsion, mehr SicherheitDoch wie funktioniert die Lösung der Linde-Ingenieure im Detail?Zusätzlich zu den oben liegenden Neigezylindern verfügt diese

Fahrzeugbaureihe über ein Torsionsgitter. Dieses oberhalb desFahrerschutzdaches laufende Torsionsgitter ist vorne fest mit demHubgerüst verbunden und hinten oben an der Torsionsstütze überRollen abgestützt (siehe Bild). Dank der festen Verbindung zwi-schen Hubgerüst und Torsionsstütze reduzieren sich die auf denStapler wirkenden Verwindungskräfte um bis zu 30 Prozent, wasdem Mast eine deutlich erhöhte Steifigkeit verleiht. Insbesonderebeim Heben von breiten oder pendelnden Lasten sowie Güternmit hohem Lastschwerpunkt profitiert der Fahrer damit von einemspürbaren Plus an Stabilität.

Hinzu kommt, dass die Torsionsstütze die Kräfte reduziert, die aufHubmastprofile und Schweißnähte einwirken – was sich wiederumpositiv auf die Mastlebensdauer auswirkt. Gleichzeitig übernimmtdas Torsionsgitter die Funktion eines Schutzdachs (Schutz vorherabfallenden Lasten) und läuft mit, wenn der Fahrer denHubmast nach vorne beziehungsweise hinten neigt. Damitleistet die Lösung nicht nur einen wertvollen Beitragzu mehr Arbeitssicherheit; sie ermöglicht darüberhinaus ein schnelleres und effizienteres Last-handling. Weiterer Vorteil: Die Linde-Stapler H50 bis H80 EVO verfügenüber hohe Resttragfähigkeitenund behalten bis zu einerHubhöhe von 6,5 Meternihre volle Nenntrag-fähigkeit. q

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DIE LINDE TORSIONSSTÜTZE

Das Torsions-gitter stützt sich über Rollen an derTorsionsstütze ab.

Die Torsionsstütze in Kombination mitdem Torsionsgitterreduziert die Verwin-dung des Hubmasts.

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REPORTAGE

Safety firstDie Zahlen sind beeindruckend: Auf einer Fläche von 126 Fußballfeldern verarbeitet Egger mit circa 800 Mitarbei-tern in Wismar rund eine Million Raummeter Holz pro Jahr – zu HDF-, MDF- und OSB-Platten sowie Laminatfußböden.In der Logistik setzt der Spezialist für Holzwerkstoffe seit Februar auf Stapler mit Linde Safety Pilot.

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Aus der Region in die Welt„Der Standort ganz nah am Hafen ist für unsideal“, sagt Jan Menninghaus, Leiter Pro-duktions- und Versandlogistik, während erseinen Blick auf das weitläufige Arealgerichtet hat. „Von dort aus verschiffen wirunsere Produkte an Kunden in über 90Ländern“, fügt er an. Angeliefert wird der

Bucht, direkt an der Ostsee, herrscht rundum die Uhr rege Betriebsamkeit. Und dasliegt vor allem an einem Unternehmen,welches sich seit seiner Ansiedelung imJahr 1999 mittlerweile zum größten Arbeit-geber der Region entwickelt hat: die Egger Holzwerkstoffe Wismar GmbHund Co. KG.

3 Wismar in Mecklenburg-Vorpommern. Esgeht auf den ersten Blick recht beschaulichzu, hier in der historischen Hansestadt aufhalber Strecke zwischen Lübeck und Ros-tock. Kaum zu glauben, dass sich nur einenSteinwurf weiter nördlich eines der größ-ten und modernsten Holzverarbeitungs-zentren Europas befindet. In der Wismarer

„Bevor wir uns für Linde entschieden haben, testeten wir noch drei weitere Hersteller

und ließen unsere Mitarbeiter umfangreiche Bewertungsbögen zu den einzelnen Gerä-

ten ausfüllen. Die Ergebnisse waren eindeutig. Wenn neue Stapler, dann von Linde!“,

berichtet Egger Logistikleiter Jan Menninghaus.

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natürliche Rohstoff von 85 Lkw, die tagtäg-lich die Tore des Egger-Werks in Wismarpassieren. „Alles in allem also eine ganzeMenge Holz“, scherzt Menninghaus. „Undweil wir quasi rund um die Uhr im Drei-schichtbetrieb produzieren, brauchen wireine zu hundert Prozent verlässliche Logis-tik.“ Hierzu tragen seit Februar 2016 auchfünf neue Linde-Stapler einen entscheiden-den Teil bei – darunter vier Elektrostaplervom Typ E35 HL. „Wir nutzen die Geräte zurVer- und Entsorgung der Produktion sowieals Abfahrtsstapler. Das heißt, die Staplerheben zum Beispiel Paletten mit fertigenProdukten wie Laminatfußböden aus demRegal und stellen sie an den Verladepunk-ten bereit. Ab dort übernimmt dann derfünfte im Bunde, ein Dieselstapler Linde H50 mit fünf Tonnen Tragfähigkeit, die rest-liche Arbeit, das Beladen der Trucks.“

Überzeugend sicherAusschlaggebend für die Anschaffung derLinde-Geräte war – neben Faktoren wie

Zuverlässigkeit und Umschlagleistung –das konkrete Feedback der Staplerfahrer.„Wir haben einen Test mit vier Herstellerngefahren. Das Urteil fiel klar für Linde aus,auch weil unsere Mitarbeiter mit den

Geräten am besten zurechtkamen.“ Vorallem ein Feature hat es den Logistikprofisangetan: der Linde Safety Pilot. „DasAssistenzsystem war bei unserem Testge-rät an Bord; es konnte uns vom Fleck wegüberzeugen, sodass wir es gleich mitbe-stellt haben“, erzählt Logistikleiter JanMenninghaus. Bislang mussten die Egger-Fahrer binnen kürzester Zeit Lastschwer-punkt und Lastgewicht der beladenenPaletten abwägen und oftmals nachGefühl entscheiden, was der Stapler nochtransportieren und bis in welche Hubhöheheben kann. Für Abhilfe sorgt bei Eggernun der Linde Safety Pilot. „Er zeigt mirden Neigungswinkel, das Gewicht auf derGabel, die aktuelle und die maximaleHubhöhe an“, berichtet AdministratorHochregallager Marco Bandow. „Dank derTraglastanzeige ist selbst das Ein- undAuslagern in großen Höhen kein Problem.“Für den Fall, dass es wirklich mal kritischwird, regelt der Linde Safety Pilot dasGerät automatisch ab. Der Fahrer kann dieLast nicht mehr anheben, sondern nurnoch absenken und Schrittgeschwindigkeitfahren. Kurzum: ein echtes Plus für dieSicherheit von Mitarbeitern und Produkten.Sicher ist sicher – das gilt bei Egger übrigensauch für das Thema Service. „Wenn’s malhakt, stehen die Experten unseres LindeVertragspartners FSN Fördertechnik sofortauf der Matte, im Zweifelsfall noch amgleichen Tag“, berichtet Jan Menninghauszufrieden. q

1961 gegründet, zählt die Egger-Gruppe heute zu den weltweit führenden Unternehmen

im Bereich Holzwerkstoffproduktion. Am Standort Wismar stellen seit 1999 rund 800 Mit-

arbeiter MDF- und HDF-Platten sowie OSB-Platten und Laminatfußböden her. Die Stapler-

Flotte besteht vor Ort unter anderem aus vier Elektro-Staplern Linde E35 HL und einem Die-

sel-Stapler Linde H50. www.egger.com

i Egger-Gruppe

IN PUNCTO EFFIZIENZ,VERFÜGBARKEIT UNDSICHERHEIT SINDLINDE-STAPLER FÜREGGER ERSTE WAHL.

Neigewinkel und Lastgewicht

okay? Das Display des Linde

Safety Pilot zeigt den Staplerfah-

rern bei Egger in Wismar alle rele-

vanten Parameter übersichtlich

an. Gefährliche Situationen lassen

sich so von vornherein vermeiden.

„Mit dem Linde Safety Pilothaben wir uns eine

zusätzliche ‚Sicherheits-Fachkraft‘ ins Unternehmen

geholt.“

Marco BandowAdministrator Hochregallager

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14 imdialog 2/2016

TECHNIK

In neuem LichtKonzentriertere Mitarbeiter, geringere Fehlerquote, erhöhte Sicherheit: Das Konzept des Human Centric Lightningorientiert sich konsequent an den Bedürfnissen der Menschen – und bietet auch in der Industrie vielfältigsteAnwendungsmöglichkeiten.

3 Ob in Krankenhäusern, Bürogebäudenoder Produktionsbetrieben – der Großteilunseres modernen Arbeitslebens läuft ingeschlossenen Räumen ab. Naturgemäßspielt dort das Thema Beleuchtung seitjeher eine wesentliche Rolle. Hatte mandabei jedoch bislang vorwiegend reinvisuelle Bedürfnisse im Blick, verschiebtsich der Fokus nun zunehmend in Rich-tung biologisch wirksamer Beleuchtungs-konzepte. Das heißt: Es zählt nicht mehr

nur die optimale Erkennbarkeit vonArbeitsmitteln; darüber hinaus interes-siert sich die Forschung zunehmend dafür,wie Lichtintensität, -farbe und -verteilungdie Befindlichkeit und damit unter ande-rem auch die Leistungsfähigkeit der Mitar-beiter beeinflussen. Maßgeblichen Anteilan dieser Entwicklung hat eine medizini-

sche Entdeckung aus dem Jahr 2002.Damals fanden Wissenschaftler einen drit-ten Fotorezeptor im menschlichen Auge,der über einen direkten Draht ins Gehirnverfügt. Dieser ist vereinfacht gesagt sehrnah mit der „inneren Uhr“ des menschli-chen Körpers verknüpft. Sie steuert unse-re Wach- und Schlafphasen, bestimmtLeistungshochs und -tiefs sowie wech-selnde Stimmungen und Bedürfnisse. DasTageslicht fungiert dabei als Taktgeber.Genau hier setzt das Konzept des HumanCentric Lightning (HCL) an: Mittels weit-gehender Imitation des Tageslichts will esauch in geschlossenen (Arbeits-)Räumeneine Beleuchtung bieten, die den natür -lichen biologischen Bedürfnissen desMenschen möglichst nahe kommt.

Gerade in der Industrie, in der Mitar-beiter häufig unter dem sogenanntenSchichtarbeitersyndrom leiden und mit„verstellten inneren Uhren“ zu kämpfenhaben, bietet HCL großes Potenzial –sowohl auf Arbeitnehmer- wie auf Arbeit-geberseite. Denn laut einer österrei-chischen Studie aus dem Jahr 2010 wirktsich dynamisches Licht nicht nur positiv

auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter aus;es steigert zudem deren Leistungsfähig-keit. Konkret variierten die Forscher dieBeleuchtungsstärke in einem Schichtar-beitsbetrieb von 1.000 bis zu biologischwirksamen 2.000 Lux. Dabei war es nichtmaßgeblich, wie die Lichtveränderungvonstatten ging: ob über einen längeren,deutlich wahrnehmbaren Zeitraum oder inkurz getakteten Abständen. Die positivenEffekte ließen sich bei beiden Versuchs-aufbauten deutlich nachweisen.

Grundsätzlich gilt für Industriearbeits-plätze: Kühlweißes Licht aktiviert mor-gens und mittags, warmweißes Licht sig-nalisiert am Schichtende den Übergang indie Ruhephase. Voraussetzung für dyna-mische Lichtlösungen sind elektronischsteuerbare Leuchtensysteme, die warm-weißes Licht und tageslichtweißes Lichtkombinieren. In Industriehallen mit Fens-terfronten oder Oberlichtern kann künst -liches Licht dem Tageslicht flexibel hinzu-geregelt werden. Das spart zusätzlichEnergie und Kosten. q

Der Mensch im Mittelpunkt: Dank biologisch

wirksamer Beleuchtungskonzepte könnte das

weitverbreitete „Schichtarbeitersyndrom“

bald der Vergangenheit angehören.

Forscher und Branchenverbände sind sich

einig: Human Centric Lightning beziehungswei-

se biologisch wirksame Beleuchtung ist in

vielen verschiedenen Branchen ein zentrales

Zukunftsthema. Beispiel Gesundheitswesen: So

wirkt etwa warmtoniges Licht bei ärztlichen

Untersuchungen beruhigend; Das Pflegeperso-

nal im Nachtdienst profitiert wiederum von

hohen Lichtintensitäten, die die Produktion des

„Schlafhormons“ Melatonin gezielt hemmen.

Bereits bis 2020 soll laut Prognosen jedes fünf-

te Gebäude im Gesundheitssektor über ein HCL-

Konzept verfügen.

i Lichtblick

Dynamisches Licht steigert das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit.

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ELEKTROHYDRAULISCHE ZERKLEINERUNG

imdialog 2/2016 15

FORSCHUNG

Wertstoff-Sammlung Längst hat die LED-Technologie ihren Siegeszug angetreten – ob in Consumer-Produkten oder industriellen Anwendungen. Doch trotz des massenhaften Einsatzes gibt es bislang kein geeignetes Recyclingverfahren für die Leuchtdioden. Einen vielversprechenden Ansatz legen jetzt Forscher des Fraunhofer-Instituts vor.

3 Sie sind klein, äußerst energieeffizient,vielseitig einsetzbar und von beeindru-ckend hoher Langlebigkeit. Dennoch währtauch das Dasein einer Light Emitting Diode(LED) nicht ewig. Irgendwann ist Schluss –und was kommt danach? Bereits heutewächst bei den Recyclern der Berg an aus-gedienten LED-Produkten: vom konventio-nellen Leuchtmittel über Flachbildfernseherbis hin zu Autoscheinwerfern. Umso wichti-ger also, sich mit einem nachhaltigenRecyclingverfahren für die in den Diodenverbauten Wertstoffe auseinanderzusetzen.Zumal man den Begriff „Wertstoffe“ hierganz wörtlich nehmen kann. Diese finden

sich vor allem im Inneren der LEDs: Indiumund Gallium in der Halbleiterdiode und Sel-tene Erden wie Europium oder Terbium imLeuchtstoff. „Ziel ist es vor allem, diesewertvollen Materialien zurückzugewinnen“,sagt Jörg Zimmermann vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung. Damit das inZukunft wirtschaftlich vonstatten gehenkann, müssen die einzelnen Bauteile ersteinmal sauber und rein voneinandergetrennt werden. Leichter gesagt als getan:„Um alle Komponenten eines LED-basiertenLeuchtmittels effizient zu separieren undwiederzuverwerten, bedarf es eines Zer-kleinerungskonzepts, welches zu größeren

Mengen an Halbleiter- und Leuchtstoffkom-ponenten führt“, erklärt der Fraunhofer-Experte. Würde man das Leuchtmittel alsGanzes zerkleinern, wäre es um ein Vielfa-ches schwerer, anschließend die unter-schiedlichen Stoffe in der klein gemahlenenMischung zu sortieren. Die Lösung der Wis-senschaftler liegt in der sogenannten elek-trohydraulischen Zerkleinerung. Dabei zer-legen sie LED-Leuchtmittel in ihre Einzeltei-le, ohne die LEDs selbst zu zerstören. Mit-tels elektrischer Impulse werden in einemWasserbad Druckwellen erzeugt, die dieeinzelnen Komponenten mechanisch exaktan ihren Sollbruchstellen ablösen. Auf dieseWeise lassen sich bislang Bauteile wie dasKunststoffgehäuse, Aluminiumkomponen-ten sowie die winzigen LEDs von der Platineseparieren. Wie in weiteren Zerkleinerungs-verfahren auch Seltene Erden und anderewertvolle Stoffe aus den LEDs wirtschaftlichrecycelt werden können, daran forschen dieFraunhofer-Experten aktuell intensiv;schließlich ist der Handlungsbedarf denkbargroß. Wenn die LED ihren Siegeszug wie zuerwarten fortsetzt, wird man – auch vordem Hintergrund knapper werdender Res-sourcen – um effiziente Recyclingprozessenicht herumkommen. q

Druckwellen elektrischer Impulse lösen in einem Wasserbad die einzelnen Komponenten voneinander

ab, ohne dabei die LEDs zu zerstören. Die Bauteile können so separat weiterverwertet werden.

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Telefon +49.6021.99-0

Telefax +49.6021.99-1570

[email protected]

www.linde-mh.de

Überreicht durch:

Linde Material

Handling GmbH

Aschaffenburg

3 Nach § 21 Straßenverkehrsgesetz macht sich der Haltereines Kraftfahrzeugs strafbar, wenn er zulässt, dass jemandsein Fahrzeug führt, obwohl dieser nicht im Besitz der er -forderlichen Fahrerlaubnis ist oder ein Fahrverbot verbüßt.Hierfür bedarf es noch nicht einmal der sogenannten posi-tiven Kenntnis der fehlenden Fahrerlaubnis; es genügt be reits die fahrlässige Unkenntnis. Relevant ist dies vorallem, wenn die Mitarbeiter Dienstwagen oder Firmen-Lkws nutzen. Hier gilt neben dem Firmeninhaber immerauch der Fuhrparkverantwortliche als Halter. Damit trifftihn die Kontrollpflicht. Ein einmaliges Vorzeigen des Füh-rerscheins bei Beginn des Beschäftigungsverhältnissesreicht den Ge richten im Fall der Fälle nicht. Feste Zeitvor -gaben existieren zwar bislang nicht. Eine regelmäßige Vorlage in einem Turnus von sechs Monaten dürfte im All-gemeinen jedoch ge nügen. Hierbei muss sich der Fuhr-parkverantwortliche den Führerschein im Original vorlegenlassen und dies schriftlich dokumentieren.

Vor allem Berufskraftfahrer könnten aus Furcht vor beruf-lichen Konsequenzen den Verlust der Fahrerlaubnis ver-schweigen. Wird der Fahrer erwischt – beispielsweise beieiner regulären Polizeikontrolle –, zieht man auch den Fuhr-parkverantwortlichen zur Rechenschaft, sollte dieser keineordnungsgemäße Kontrolle nachweisen können. In diesemFall drohen ihm bis zu sechs Monate Haft. Im Falle einesUnfalls entstehen zudem – neben erheblichen strafrechtli-chen Konsequenzen – versicherungsrechtliche Nachteile.Insbesondere die Kaskoversicherung wird regelmäßig leis-tungsfrei, während die Haftpflichtversicherung zumindesteinen Teil ihrer Leistung regressieren kann. q

Andreas Waldhorn, Rechts- und Fachanwalt für Arbeitsrecht

RECHT

Ihren Führerschein bitte!

Lästig – aber ein Muss: Die Rede ist von der Führerscheinkontrolle der Firmenwagennutzer.Eine Missachtung kann den VerantwortlichenKopf und Kragen kosten.

Foto:©

dpa –Bildarchiv/Bernd Thissen