Lindenspiegel Juni 2013

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Die Lindener Stadtteilzeitung Juni 2013 17. Jahrg. Lindenspiegel schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1 Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16 Geburtstag: 100 Jahre Kolonie Fösseheim Seite 3 Nazifreie Zone? Linden und Limmer diskutieren Seite 9 Parzellenglück: Theater in der Kochstraße Seite 11 Bargeldtransfer weltweit Handy- und DSL-Verträge bei 1&1 Internet: Surfen und Chatten mit VDSL 100.000 Business Handy- und PC-Zubehör Handy-An- & Verkauf Limmerstraße 38 • 30451 Linden • Tel.: 05 11 / 2 61 76 31 Öffnungszeiten täglich 10 bis 24 Uhr Wilhelm-Bluhm-Str. 40 (Linden) • Tel.: 2 10 30 33 • www.kaffee.kneipe-fiasko.de – Flammkuchen – den ganzen Tag durchgehend Frühstück – wöchentlich wechselnde Tagesangebote Samstag Pizzatag / Sonntag Auflauftag Das sympathische Café in Linden Mo - Sa 08.00 - open end • Son 08.00 - open end CaféNet(t) • Limmerstraße 38A / Ecke Nedderfeldstraße 30451 Hannover • Tel.: 0511 / 2 61 57 41 Das Heizkraftwerk Linden lädt zum Open-Air-Event im Juni: Lindens Drei werden 50 S eit 1963 versorgt das HKW Linden als Strom und Wär- melieferant die Stadt Hannover mit Energie. Enercity lädt anlässlich des runden Geburtstages unter dem Motto „Unsere drei werden 50!“ alle Interessierten zu ei- nem Besuchstag in das Wahr- zeichen von Linden zu einem Tag des offenen Kraftwerks am Sonntag, 9. Juni 2013 von 13.00 – 22.00 Uhr ein. Das In- nere des Kraftwerkes kann bis 18.00 Uhr im Rahmen von sachkundigen Führungen be- sichtigt werden. Ein weiterer Grund ist die jetzt abgeschlos- sene Modernisierung der Anla- ge nach den neuesten Klima- technischen Vorgaben. So kann im Winter mit einer Effizienz von 95 Prozent Strom und Fern- wärme produziert werden. Nur wenigen Einwohnern Han- novers ist beim Blick auf die drei markanten Türme des Kraftwerks aus den 60er Jahren im Lindener Stadtbild bewusst, dass dieses stadtzentrale Kraft- werk eine der modernsten Gas- und Dampfturbinenanlagen Eu- ropas enthält. Nach der ersten Gasturbine im Jahr 1998 ist nun in vierjähriger Bauzeit im Lin- dener Wahrzeichen eine zweite Gasturbine hinzu gekommen und die Dampfturbinenanlage nach 50 Jahren komplett erneu- ert worden. Dies alles bei lau- fendem Betrieb als "parallele" Maßnahme. Die Modernisie- rung der Gas- und Dampfturbi- nenanlage ist seit dem Frühjahr dieses Jahres vollendet und das Heizkraftwerk Linden hat nun rund 50 Jahre Strom und Wär- me produziert. Für den Betrei- ber Enercity ein Grund zum Feiern und das Kraftwerk der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Vor vier Jahren, zur Eröffnung der Bauarbeiten hatte es bereits einen Tag des offenen Kraftwerks gegeben und es wurde seinerzeit versprochen, wieder eine Feier nach Ab- schluss der Modernisierung zu veranstalten. Nach dem Ende der Besichtigungen um 18.00 Uhr geht es beim Hoffest mit Bühnenprogramm weiter. Um 20.00 Uhr ist eine Sondervor- stellung von DESiMOs spezial Club MIX-SHOW „on tour“ zu erleben. Fortsetzung auf Seite 2 Werden und Wandel eines Heizkraftwerkes: das HKW Linden beim Bau in den 1960er Jahren und nach dem ersten Umbau (l.).

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Die Stadtteilzeitung für Hanover-Linden Ausgabe 06-2013

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Die Lindener Stadtteilzeitung Juni 2013 17. Jahrg.

Lindenspiegel

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1

Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16

Geburtstag: 100 Jahre Kolonie Fösseheim Seite 3

Nazifreie Zone? Linden undLimmer diskutieren Seite 9

Parzellenglück: Theater in der Kochstraße Seite 11

Bargeldtransfer weltweit

Handy- und DSL-Verträge bei 1&1Internet: Surfen und Chatten mit VDSL 100.000 Business

Handy- und PC-ZubehörHandy-An- & Verkauf

Limmerstraße 38 • 30451 Linden • Tel.: 05 11 / 2 61 76 31

Öffnungszeiten täglich 10 bis 24 Uhr

Wilhelm-Bluhm-Str. 40 (Linden) • Tel.: 2 10 30 33 • www.kaffee.kneipe-fiasko.de

– Flammkuchen– den ganzen Tag durchgehend Frühstück– wöchentlich wechselnde Tagesangebote

Samstag Pizzatag / Sonntag Auflauftag

Das sympathische Café in Linden

Mo - Sa 08.00 - open end • Son 08.00 - open endCaféNet(t) • Limmerstraße 38A / Ecke Nedderfeldstraße

30451 Hannover • Tel.: 0511 / 2 61 57 41

Das Heizkraftwerk Linden lädt zum Open-Air-Event im Juni:

Lindens Drei werden 50

Seit 1963 versorgtdas HKW Lindenals Strom und Wär-melieferant dieStadt Hannover mit

Energie. Enercity lädt anlässlichdes runden Geburtstages unterdem Motto „Unsere drei werden50!“ alle Interessierten zu ei-nem Besuchstag in das Wahr-zeichen von Linden zu einemTag des offenen Kraftwerks amSonntag, 9. Juni 2013 von13.00 – 22.00 Uhr ein. Das In-nere des Kraftwerkes kann bis18.00 Uhr im Rahmen vonsachkundigen Führungen be-sichtigt werden. Ein weitererGrund ist die jetzt abgeschlos-sene Modernisierung der Anla-ge nach den neuesten Klima-technischen Vorgaben. So kannim Winter mit einer Effizienzvon 95 Prozent Strom und Fern-wärme produziert werden. Nur wenigen Einwohnern Han-novers ist beim Blick auf diedrei markanten Türme desKraftwerks aus den 60er Jahrenim Lindener Stadtbild bewusst,dass dieses stadtzentrale Kraft-werk eine der modernsten Gas-

und Dampfturbinenanlagen Eu-ropas enthält. Nach der erstenGasturbine im Jahr 1998 ist nunin vierjähriger Bauzeit im Lin-dener Wahrzeichen eine zweiteGasturbine hinzu gekommenund die Dampfturbinenanlagenach 50 Jahren komplett erneu-ert worden. Dies alles bei lau-fendem Betrieb als "parallele"Maßnahme. Die Modernisie-

rung der Gas- und Dampfturbi-nenanlage ist seit dem Frühjahr

dieses Jahres vollendet und dasHeizkraftwerk Linden hat nunrund 50 Jahre Strom und Wär-me produziert. Für den Betrei-ber Enercity ein Grund zumFeiern und das Kraftwerk derÖffentlichkeit zugänglich zumachen. Vor vier Jahren, zurEröffnung der Bauarbeiten hattees bereits einen Tag des offenenKraftwerks gegeben und eswurde seinerzeit versprochen,wieder eine Feier nach Ab-schluss der Modernisierung zuveranstalten. Nach dem Endeder Besichtigungen um 18.00Uhr geht es beim Hoffest mitBühnenprogramm weiter. Um20.00 Uhr ist eine Sondervor-stellung von DESiMOs spezialClub MIX-SHOW „on tour“ zuerleben.

Fortsetzung auf Seite 2

Werden und Wandel eines Heizkraftwerkes: das HKW Linden beimBau in den 1960er Jahren und nach dem ersten Umbau (l.).

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Lindenspiegel | 06-2013 Seite 2

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Bier, Kultur und Lindener Geschichten …… unter diesem Motto veranstaltet am Samstag, 22. Juni,Beginn 18.30 Uhr, die Arbeitsgemeinschaft Lindener Ver-eine e.V. (AGLV) das jährliche Treffen nicht nur für Ver-einsmitglieder, sondern für alle, die Spaß am LindenerKlönschnack haben und die sich für Lindener Geschich-te(n) interessieren. Mit dabei sind Hans-Jörg Henneckeund Horst Bohne, die für gute Unterhaltung in diesem Sin-ne wohlbekannt sind. Für musikalische Begleitung istebenfalls gesorgt. Selbstverständlich gibt es auch in die-sem Jahr wieder neue holländische Matjesfilets (Fa. Ham-pe). Dazu werden Sahnesoße, neue Pellkartoffeln undSpeckstippe gereicht. Der Eintritt beträgt 10 Euro pro Per-son. Veranstaltungsort ist auch in diesem Jahr wieder dieLindener Traditionsgaststätte „Zum Stern“, Weberstraße28. Die Eintrittskarten sind bis zum 19. Juni direkt in derGaststätte erhältlich oder können per Telefon 215 82 08oder per E-mail [email protected] verbindlich reserviertwerden.

Für den Einstieg in die AusbildungSeit über 13 Jahren bietet das Sozial-Center Linden desDiakonischen Werkes Hannover Unterstützung für jungeMenschen auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft an. DasAngebot umfasst:

– Hilfe bei der Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche.– Hilfe beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen.– Beratung zu Fragen der betrieblichen und schulischenAusbildung.

Das Angebot ist vertraulich und kostenlos. Alle sind herz-lich willkommen. Termine werden nach persönlicher odertelefonischer Vereinbarung vergeben: Sozial-Center Lin-den, Elisenstraße 30, 30451 Hannover, Telefon 458 2272, E-Mai [email protected]

Stolpersteinverlegung an der BeethovenstrasseZur Erinnerung an den Tod der beiden jüdischen Schwe-stern Marie und Gertrud Lenzberg wird der Künstler Gun-ter Demnig am 12. Juni um 10.55 vor ihrem Wohnhaus inder Beethovenstrasse 10 zwei Stolpersteine verlegen.Verfolgung und Drangsalierung gab es in der Nazizeitüberall, auch in Linden, auch in der Beethovenstrasse.Marie und Gertrud Lenzberg begingen am 8.8.1938 ge-meinsam Selbstmord weil sie keinen Ausweg mehr sa-hen. Auf Anregung von Monika Ganseforth, mit Unterstüt-zung der SPD Linden/Limmer, soll das Gedenken an diebeiden Schwestern durch die Stolpersteine wachgehaltenwerden. Zu der Feier, auf der die SPD-Landtagsabgeord-nete Dr. Thela Wernstedt an Marie und Gertrud Lenzbergerinnern wird, und die von Schülerinnen und Schülern derIGS Linden unter Leitung von Studiendirektor Harrie Mül-ler-Rothgenger gestaltet wird, sind alle Interessierten ein-geladen.

Lotsenprojekt – Fährmannsfest geht neue Wege!Inklusion auf dem Rockfestival an der Leine Mit dem Projekt „Inklusion“ geht das Fährmannsfest 2013neue Wege. Bereits auf den vergangenen Festivals habenMenschen mit Handicap zum Gelingen des Fährmannsfe-stes beigetragen. Die Lebenshilfe Celle organisierte dortdas Künstler– und Mitarbeitercatering. „Dieses Jahr wol-len wir die Bedingungen für die Teilnahme von Menschenmit Handicap auf dem Fest selbst schaffen“, so Peter Ho-lik, einer der Organisatoren des Festivals, „gemeinsammit den Hannoverschen Werkstätten, der Lebenshilfe Cel-le, dem Teilhabezentrum Linden-Süd, dem Blinden – undSehbehindertenverband und anderen Organisationen sol-len die Voraussetzungen dafür geschaffen werden.“ Dazugehört die Bereitstellung von ausreichend Plätzen fürRollstuhlfahrer, eine umfassende Beschilderung des Fest-ivalgeländes und der Zufahrtswege sowie die Bereitstel-lung von Lotsen, die Menschen mit Handicap auf demGelände hilfreich zur Seite stehen sollen. „Das Lotsenpro-jekt spielt bei unseren Überlegungen die zentrale Rolle.Die Lotsen sollen Orientierungshilfe für Menschen mitHandicap leisten. „Wir suchen ehrenamtliche HelferInnen,die sich bereit erklären, bei diesem Projekt mitzumachen“,erklärt Peter Holik. Die HelferInnen werden auf Vorberei-tungsseminaren für ihre Aufgabe extra geschult. Als Be-lohnung für ihr Engagement bekommen die Helfer für alledrei Festivaltage Freikarten und zusätzlich freie Verpfle-gung. Wer bei dem Projekt mitmachen möchte, der wen-det sich bitte an die Hannoverschen Werkstätten, Latthu-senstraße 20, 30625 Hannover / Telefon: 0511 / 53 05 - 346. Das diesjährige Fährmannsfest findet vom 2. bis zum4. August in Linden, am Weddingufer und auf der Faust-wiese statt.

Kensal Rise / London

Am Pfingstwo-chenende löstensich faustgroßeZementbrockenvom Dach des

Gebäudes in der Limmerstraße3-5. Die Polizei sperrte den Be-reich notdürftig mit Absperr-band ab und lies das betroffeneHörgerätegeschäft sowie ein be-nachbartes Café vorübergehendschließen. Nachdem der Besit-zer Robin Kindler gemeinsammit den Beamten den Schadenin Augenschein genommen hat-te, wurde ein massiver Absperr-zaun aufgebaut, um eine Gefahrfür Passanten auszuschließen. Doch auch wenn die Gefah-renstelle vorerst beseitigt ist,ändert das wenig am Gesamtzu-stand des Mietshauses. So be-richtet eine Mieterin davon,dass ihr Fenster zur Limmer-straße nicht mehr richtigschloss. Anstatt dieses auszu-tauschen, wurde es von einemHandwerker einfach zuge-schraubt, sodass es sich nichtmehr öffnen lässt. Auch andereParteien haben das Gefühl, dasses den neuen Eigentümern vorallem darum geht, auf Kosten

der Bau- und Wohnsubstanzmöglichst hohe Gewinne abzu-schöpfen. Bei Neuvermietungenim Haus werden auch mal über8,30 Euro pro Quadratmeterverlangt – kalt wohlgemerkt.Ins Gesamtbild passt da, dassentgegen früherer Aussagen dasGebäude nicht der Altersvorsor-ge dient, sondern mittlerweileganz regulär von WohnWert

verwaltet wird, die auch Besit-zer des Hauses Limmerstraße56 sind.Der gesamt Häuserblock stehtseit 1987 unter Denkmalschutz.In den letzten Jahren saniertedie GBH, als Eigentümerin desgrößten Teils des Blocks, dieFössestraße 4-12, unter Berück-sichtigung des Denkmal-schutzes und der Interessen der

Fortsetzung von Seite 1

DESiMO präsentiert open airim Innenhof des Heizkraftwerkseine energiegeladene MIX-SHOW mit besonders aner-kannten Lachgaranten. Es wir-ken bekannte Comedians undEntertainer zur abwechslungs-reichen Unterhaltung des Publi-kums mit. Die Teilnehmer er-wartet beim Hoffest eine bunteMischung aus Information undEntertainment. Parallel zu dentagsüber gewährten Einblickenins Kraftwerksinnere könnensich die Besucher zum Unter-nehmen, seinen Produkten oderauch zum enercity-Fonds pro-Klima und den „unterirdischen“Arbeitsgebieten der enercityNetzgesellschaft informieren. Als Finale wird gegen 22.00Uhr die neue Dauer-Illuminati-on der Kraftwerkstürme an derIhme angeschaltet. Für die Anreise zu dieser Veran-staltung empfiehlt enercity öf-fentliche Verkehrsmittel oderdas Fahrrad. Parkplätze stehennur sehr begrenzt in den umlie-genden Straßen zur Verfügung.Die nächstgelegene Haltestelleder Stadtbahn Linie 10 befindetsich am Küchengarten. DerEingang zum HeizkraftwerkLinden befindet sich in der Eli-senstraße. hew

Beschwerden im Hinblick auf das Haus Limmerstraße 3-5:

Denkmalschutz: nicht für WohnWert?

Ein Kommentar angesichtsgezielter Desinformation, ge-tarnt als Kommentare undobjektive Berichterstattung inHannovers „bürgerlichen“Medien.

Ja, es ist Krieg! Zumindest,wenn der Stadtteilbeilage vom23.5.2013 in HAZ und NP ge-glaubt werden darf. Diese titeltmit „Grabenkrieg in Linden“.Natürlich ist dies ein Zitat, voneiner Anwohnerin, die ihr neuesDomizil in spe – die alte PIWest in der Gartenallee – wie-der besetzt gesehen hat. Sie la-mentiert, dass ein Fensterrah-men zerstört worden sei und siedies nun aus eigener Tasche be-zahlen müsse. Die von der Po-lizei aufgebrochene Haustür hatsie wohl vergessen? Wie kannder armen Frau das nur ange-tan werden, wo sie doch aucheine Lindenerin ist? Ja wie kann das nur getan wer-den? Plötzlich sind alle Linde-nerInnen, wenn es darum geht,konkrete Punkte zu zeigen an

denen sich Anzeichen von Gen-trifizierung ausmachen lassen.Das Argument, dass alles fürden Stadtteil getan werde, dassofort sakrosankt macht, das je-de Kritik verstummen lassenmuss. Nur wenn Leute auf derStraße sitzen und sich deviant(nicht normgerecht) verhalten,dann sind das plötzlich keineLindenerInnen mehr, die müs-sen dann weg, die werten denStadt-teil ab, die konsumierennicht genug in bestimmtenschicken Kneipen und Restau-rants. LindenerIn ist dann nichtmehr, wer LindenerIn sein will– wer LindenerIn ist, das be-stimmen dann die Leute mit derDefinitionsmacht, in der Regelauch die mit dem Geld.Drehen wir die in konservati-ven und wirtschaftsliberalenKreisen beliebte Frage dochmal um: Was tun diese Leutedenn für Linden? Sie schaffenArbeitsplätze. Wie bei denn’s,Netto oder Rewe, wo dann Aus-hilfen für ein Minigehalt unterprekären Verhältnissen in einem

McJob beschäftigt werden? Siewerten den Stadtteil auf. Indemsie Wohnungen aufkaufen unddadurch die Mieten nach obentreiben? Besten Dank, das brau-chen wir dann doch nicht.Sagen wir es doch mal mit denWorten der VerdrängerInnen:Wenn Leute in den Stadtteil zie-hen, dann müssen sie sich auchintegrieren und nicht Parallel-welten aufbauen. Wir sind hierzu unserem Glück nun malnicht in der List, im Zoo-Vier-tel oder der Südstadt, da soll-ten die Zugezogenen schon maldrauf Rücksicht nehmen. Wie, das gilt nur für Leute, diekein Geld haben? Ach so, jadann. Ja dann müssen wir Dan-ke sagen! Sonst wird nämlichschnell Polizei und Wachschutzgerufen, um den subalternenLindener Butjern mal Recht,Ordnung und Anstand einzuprü-geln. Danke nochmal, ihr seidso selbstlos.

Lindens Drei werden 50

Gesehen auf www.ihmestadt.blogsport.de

Denn es herrscht Krieg in Linden!?

Mietparteien. Unter anderemaus Kostengründen wurde auchhier von WohnWert wenigRücksicht auf die Belange desDenkmalschutzes genommen.So liegen bei der UnterenDenkmalschutzbehörde Be-schwerden vor, die den Umgangmit der Fassade und den ver-wendeten Fenstern anprangern.Auch der Rückbau der kleinenLadengeschäfte wird kritisiert.Radio Menzel hat nur ein Hausweiter sein Geschäft wiedereröffnet, Vermieterin ist jetztdie GBH, und nicht mehrWohnWert. sm

Trotz Sanierung sind die Preise bei Neuvermietungen bei der GBHgünstiger als in der benachbarten WohnWert-Immobilie.

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Lindenspiegel | 06-2013Seite 3

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Am 1., 2. und 3. Juni 2013wird das Jugend-Theater-

projekt „Nationalsozialismus:Jüdische Familien am Schwarz-en Bär“ aufgeführt: Eine Sze-nenfolge mit Musik und einerZeitzeugin, gezeigt an Original-schauplätzen am SchwarzenBär in Linden.Entwickelt und präsentiert inZusammenarbeit mit dem Kul-turzentrum „FAUST“ und derInitiative „Lebensraum Linden“durch die Schülerinnen undSchüler der Theater AG der IGSLinden (Leitung: Jutta Gerhold,Harrie Müller-Rothgenger, Mit-arbeit: Lea Kohns; Musik: Hol-ger Kirleis).Von und mit Jugendlichen wer-den Geschichten und Texte überdas Leben und Schicksal jüdi-

scher (Geschäfts-) Familien zurZeit der NS-Diktatur rund umden Schwarzen Bären gezeigt,gespielt, gelesen und fantasie-voll in Szene gesetzt. Als Zeit-zeugin wirkt die 90 jährige Bar-bara Dreyfuss aus Hamburg,Tochter des Kinderarztes Dr.Sochaczewski, mit.Ort: Schwarzer Bär 8, Hinterhof(Tagesklinik Linden). Zeiten:Samstag, 1. Juni, Sonntag, 2.Juni, Montag, 3. Juni, jeweils ab18 Uhr. Eintritt: 4, ermäßigt 2Euro. Kartenvorverkauf: Buch-handlung Decius, Falkenstraße10, Sekretariat der IGS Linden,Am Lindener Berge 11, Kultur-zentrum FAUST, Zur Bettfe-dernfabrik 3. Die Aufführungenwerden unterstützt von derTagsklinik Linden.

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ESSEN WIE DIE GÖTTER

Jugend-Theaterprojekt:

Nationalsozialismus: Jüdische Familien am Schwarzen Bär

Am Freitag, 14.Juni feiert dieKleingartenkolo-nie Fösseheimihr 100-jähriges

Bestehen. Die Mitgliederblicken in diesem Jahr mit Stolzauf 100 Jahre kleingärtnerischeKultur in ihrer Kolonie zurück. Dienen die Gärten heute über-wiegend als Naherholungsortund Freizeitbeschäftigung, imRahmen dessen man Obst undGemüse nach eigenem Gutdün-ken biologisch wertvoll anbau-en kann, so waren die Interes-sen der Gründungsväter desVereins sicherlich ganz andersgelagert. Die Kolonie Fösse-heim wurde in einer Zeit größ-ter Armut in Deutschland ge-gründet. Ziel war es, der städti-schen Bevölkerung in Lindendie Möglichkeit zu geben, not-wendige Lebensmittel selbst an-zubauen. Im Ersten wie auchwährend des Zweiten Welt-kriegs und in den harten Jahrendanach wurden die Gärten über-wiegend landwirtschaftlich ge-nutzt und ernährten ihre Päch-ter.„Wenn man einmal Revue pas-sieren lässt, was in 100 Jahrenalles passiert ist, auch in denGartenkolonien, ist es erfreu-lich, dass diese Kolonie nachwie vor Bestand hat“, so JürgenChmielewski, Vorsitzender desKleingärtnervereins Fösse. Um-geben von Industrie, Sport,Westschnellweg und dem Fös-sebad liegt die Kolonie Fösse-heim wie ein ruhender Pol inder Mitte.Während Kleingärten frühervorrangig zur Selbstversorgungmit Obst und Gemüse genutztwurden, erfüllen sie heute weitvielfältigere Funktionen. Siedienen der Freizeitbeschäfti-gung, der Erholung in freierNatur und bieten einen Rück-zugsraum vom hektischen All-

tag. Als „Grüne Lunge“ verbes-sern die Gärten das Klima ins-besondere in den Großstädten,erklärt Hannovers ehemaligerOberbürgermeister und jetzigerMinisterpräsident Stephan Weilin einem Grußwort an die Kolo-nie.„Ein volles Jahrhundert Garten-freude mitten im Herzen vonHannover ist natürlich Anlasszum Feiern. Genauer gesagtmuss es heißen: Im Herzen vonLinden. Das war zur Gründungder Kolonie auch noch gar nichtTeil Hannovers und wurde erstsieben Jahre später der späterenLandeshauptstadt zugeschlagen,ergänzt Bürgermeister BerndStrauch in seinem Glückwunschund weiter: „Fösseheim ist na-hezu gleichalt mit dem hanno-verschen Rathaus, dessen 100.Geburtstag wir auch im Juni

feiern. Beide haben eine beson-dere Bedeutung für Hannover:Das Rathaus als Wahrzeichenund Mittelpunkt und die Klein-gartenkolonie als Bestandteilzahlreicher Anlagen und Gärtengleicher Art, die das Gesichtunserer Stadt prägen.“Ende des 19., Anfang des 20.Jahrhunderts wuchs die Bevöl-kerung der noch eigenständigenStadt Linden. Entlang der Ihmeund Leine ließen sich zahlrei-che Industriebetriebe nieder.Damit verbunden war eine regeBautätigkeit. In wenigen Jahr-zehnten veränderte sich das Ge-sicht Lindens stark. Ein Teil derLändereien waren im Besitz desBarons von Alten und der ka-tholischen Kirche.Das Gebiet um das Fössebadherum war geprägt durch zahl-reiche Laubenpieper. Die Wind-

heimstraße war die Grenze zumbebauten Gebiet. Das Land, aufdem die Lauben standen, gehör-te überwiegend der Familie vonAlten, an denen auch die Pachtgezahlt werden musste. Durch den Bau der Bethlehem-kirche, Fertigstellung 1906 undweiteren Straßenbauten u.a. dieAsseburgstraße, mussten einigeGärten aufgegeben werden. Ne-ben dem Fössebad wurden vorgut 100 Jahren auch zwei be-kannte und für Linden prägendeSportvereine gegründet: 1900der TSV Victoria Linden, 1907der Fußballverein Linden 07.So ist der Kolonie eine gute Ge-burtstagsfeier zu wünschen undfür die nächsten 100 Jahre einglücklicher grüner Daumen ineinem sich ständig verändern-den gesellschaftlichen Umfeld.

hew

Der Kommunist AugustBaumgarte aus Linden-Nord überlebte die NS-

Lager und wurde in der Bun-desrepublik erneut inhaftiert.Am Sonntag, 26. Mai wurde derWeg über die Faustwiese zwi-schen Walter-Ballhause-Straßeund Justus-Garten-Brücke „ge-widmet,“ wie es im Amts-deutsch heißt. Zu Ehren des Lindener Kom-munisten und AntifaschistenAugust Baumgarte wurde vomz.Zt. amtierenden Bezirksbür-germeister Stefan Müller dasStraßenschild mit der Legen-dentafel enthüllt. Bei strömen-dem Regen hatte sich eine klei-ne Gemeinde von aktiven Lin-ken und Antifaschisten an derEinmündung Walter-Ballhause-Straße und Nedderfeldstraßeversammelt, um dem kleinen

Festakt mit der offiziellen Ein-weihung beizuwohnen, die auchvon einem Life-Musik Ensem-ble untermalt wurde. Egon Kuhn und Stefan Müllerwiesen in ihren Grußwortennoch einmal auf die Lebenssta-tionen des Namensgebers hin,wobei Stefan Müller auf dengegenstimmenlosen Beschlussdes Bezirksrates Linden-Lim-mer hinwies, der mit der Na-mensgebung an den 1904 inHannover geborenen Kommuni-sten August Baumgarte und andessen Freiheitskampf sowohlim NS-Staat als auch in derBundesrepublik erinnert. LautMüller enthielt sich die CDUbei der Abstimmung im Be-zirksrat Linden-Limmer seiner-zeit der Stimme. Vor der Machtergreifung derNazis war Baumgarte Leiter des

„Antifaschistischen Kampfbun-des Niedersachsen“. Nach demReichstagsbrand 1933 wurde erverhaftet und durchlitt fast diegesamte Zeit bis zum Kriegsen-de 1945 in Gefängnissen undKonzentrationslagern. Obwohler Ende 1944 mit dem Vermerk„Rückkehr unerwünscht“ in dasKZ Mauthausen deportiert wur-de, überlebte er und wurde nachKriegsende zum Mitbegründerder VVN, der Vereinigung derVerfolgten des Naziregimes. Doch auch in der noch jungenBundesrepublik wurde der Anti-faschist Baumgarte von der da-mals noch immer mit braunenElementen in der Richterschaftdurchsetzten Justiz weiter ver-folgt. Nach dem Verbot der KPD wur-de Baumgarte 1957 zu zweiJahren Haft verurteilt – vom

Landgericht Lüneburg, wo ehe-malige NS-Juristen Staats-schutzverfahren führten. ImJahre 1962 deckte Baumgarteauf, dass der Vorsitzende desBundesverwaltungsgerichts einehemaliges Mitglied der NSD-AP und der SA war. Dies lässtsich in einem Dossier zu Baum-garte der Otto-Brenner-Akade-mie nachlesen. Später setztesich Baumgarte für die Grün-dung des Freizeitheims Lindenein und entwickelte 1977 mitdem Freizeitheim die „Antifa-schistischen Stadtrundfahrten“.Er lebte in der Wilhelm-Bluhm-Straße 39 und verstarb dort1980. Der „August-Baumgarte-Gang“mündet in die „Walter-Ballhau-se-Straße“, die ebenfalls nacheinem Antifaschisten benanntist. hew

Späte Ehrung:

Der Weg über die Faustwiese heißt jetzt August-Baumgarte-Gang

Kleingartenkolonie Fösseheim feiert im Juni 100-jähriges Bestehen:

Das Kleingartenwesen im Wandel der Zeit

Erlebt 1939 in der Kolonie Fösseheim den letzten Sommer vor Aubsruch des Zweiten Weltkrieges: die Familievon Karin Wucherpfennig (geb. Reinhard). Foto: Familie Wucherpfennig

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Lindenspiegel | 06-2013 Seite 4

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 4

Andreas Jürres, 5. DanCornelia Wunstorf, 4. DanFössestraße 93bTel.: 0511 443575www.aikidoschulelinden.de

ERLEBNISWELT HANNO-VER AIRPORT. Die Neu-eröffnung der Welt der Luft-fahrt, ein Boeing B737-Flugsi-mulator, und, und, und – derHannover Airport überzeugtauch am Boden mit attrakti-ven neuen Highlights.

Ob am Wochenende mit derganzen Familie oder in der War-tezeit bis zum Abflug – die Er-lebniswelt Hannover Airportbietet tolle Freizeit-Ideen fürgroße und kleine Entdecker.

Neueröffnung der Welt der Luftfahrt

Exponate – Experimente – Er-staunliches: Ab sofort hat dieinteraktive Ausstellung nochmehr zu bieten. Nach aufwendi-gen Umbaumaßnahmen ladenzahlreiche multimediale Statio-nen die Besucher zum Auspro-

bieren und Mitmachen ein.Schwarz-gelb kariert, mitgroßen Augen und zwei Flü-geln: Charmantester Nach-wuchs der Ausstellung ist ihrneues Maskottchen. Die sympa-thische Follow-Bee ist ein klei-ner Besserwisser, der die Besu-cher mit viel Witz und Insider-Knowhow durch die Welt derLuftfahrt begleitet. Ein weiterer Höhepunkt ist dieKarl-Jatho-Werkstatt, die Siemitnimmt auf eine Reise in dieZeit des hannoverschen Flug-pioniers. Wer sich nach so vie-len neuen Entdeckungen ersteinmal entspannen möchte, denlädt die Chill-out-Lounge unterdem Jatho-Flugdrachen zumRelaxen ein.

Einsteigen und abheben:Der neue Flugsimulator

Für alle Flugbegeisterten hat

die Welt der Luftfahrt noch eineweitere gute Nachricht: Nebendem Flugsimulator eines AirbusA320 steht jetzt auch eineBoeing B737 für einen simu-lierten Traumflug bereit. Also:Ab ins Cockpit, durchstartenund ein (fast) echtes Abenteuererleben. Zu den Inklusivleistun-gen der Flüge zählen eine pro-fessionelle Einweisung und einauf die Wünsche des Besuchersabgestimmtes Flugprogramm.Fliegerische Vorkenntnisse sindnicht erforderlich, das empfoh-lene Mindestalter liegt jedochbei zwölf Jahren. Anmeldenkönnen Sie sich telefonisch un-ter 0511 / 9 77 - 12 38.

Der Nachwuchs startet durch

Auch wenn es für einen Flug imSimulator noch etwas zu frühist, natürlich wartet auch auf die

ganz kleinen Besucher jedeMenge Spaß! Ob bei den vielenMitmach-Exponaten in der Weltder Luftfahrt oder auf der 360°-Aussichtsterrasse, ob in den fa-milienfreundlichen Cafés undRestaurants oder am TUIflyKid’s Airport – freuen Sie sichauf strahlende Kinderaugen!

Unser Tower meldet:

Startbahn frei für die neue Erlebniswelt!

Unser Zusatz-Tipp:Nehmen Sie doch

einmal an einer unvergess-lichen Flughafenführungteil, bei der Sie einzigarti-ge Einblicke in die Abläu-fe eines Flughafens be-kommen. Weitere Infor-mationen zum vielseitigenErlebnisangebot am Han-nover Airport erhalten Sieauf unserer Internetseitewww.hannover-airport.de/erlebnis.

Am 15. Juni geht esab in den Süden –und zwar nach Lin-den-Süd zum Fla-

nieren und geselligen Beisam-mensein auf der Deisterstraße.Ein vielfältiges Programm mitKultur und Spaß macht ab 14Uhr „Lust auf Linden-Süd“.Zwischen Von-Alten-Allee undAllerweg ist die Straße für denAutoverkehr gesperrt und bietetsomit viel Platz zum Spielen,Speisen und Schnacken. DerDeisterkiez e.V. als Veranstalterdes Stadtteilfestes hat zahlrei-che Vereine, Initiativen und dieansässigen Geschäftsleute dafürgewinnen können, viele Aktio-nen für Groß und Klein anzu-bieten.Kinder können Y-tong-Steinemodellieren, Nägel schmieden,Hüte basteln oder Hufeisenwerfen. In Bewegung bringendas Bobby-Car-Rennen, derSoccerparcour und das Tor-wandschießen. Außerdem gibtes Roboter zu bestaunen undein Bücherflohmarkt lädt zum

Schmökern ein. Für Babys undKleinkinder gibt es eine Luft-ballon-Matratze zum Krabbelnund es findet eine Kinderwa-gen-Rallye statt. Viele Geschäf-te auf der Deisterstraße habenanlässlich des Festes längergeöffnet und laden auch mit be-sonderen Angeboten zu einemBesuch ein. Zur Stärkung zwi-schendurch bieten die Gastro-nomen ihre internationalenKöstlichkeiten an. An den zahl-reichen Bierzeltgarnituren ent-lang der Straße kann das bunt-gemischte Publikum Platz neh-men und wie beim „Dinner zurDeisterstunde“ gemeinsam sei-ne mitgebrachten Speisen es-sen. Zu solch einer gemütlichenAtmosphäre gehört natürlichauch Musik und die spieltgleich auf zwei Bühnen.Auf der Inklusiven Kulturbühnein Höhe Charlottenstraße tretendie Bands hArt Times (Rock-Cover), Phildog (Indie-Pop),Projekt Emorio (Brasil, Latin),The Single Malts (Irish Folk-Rock), 11is (Singer-Songwriter-

Spaß), das Duo Bauermeister /Springer (Singer-Songwriter)und die Trommelgruppe THZauf. Außerdem gibt es dieKlangcollage „So klingt dieDeisterstraße“ zu hören. Diezweite Bühne Richtung Aller-weg bietet Musik und Tanz vonBreeze, Piano Poesie, Mara DeaTanz, Tanzoase, Tanzsportzen-trum Odeon, Zirkus Zip Zap,Funky Hip Hop’s und Auszügeaus dem Eltern-Kind-Musical„Linie 100“ mit Unmada.

Zusätzliches Programm für Junggebliebene

Wenn sich die Deisterstraße am15. Juni wieder in eine autofreiebunte Meile verwandelt, wirddas Fest „Lust auf Linden-Süd“in diesem Jahr auch spezielleAngebote für ältere Bewohne-rinnen und Bewohner des Stadt-teils haben. Die Organisatorenwünschen sich, dass das Stadt-teilfest in Linden-Süd ein Treff-punkt für alle Generationenwird – auch für die Generation

der Großeltern und Urgroßel-tern.In Kooperation mit dem Dei-sterkiez e. V. planen Schülerin-nen und Schüler der Sabine-Blindow-Schulen zurzeit ein zu-sätzliches Programm für alleJunggebliebenen. Dazu sollenunter anderem Gesellschafts-spiele, Handarbeiten und Hand-werken sowie Waffeln backengehören. Auch an einem In-fostand über Aktivitäten imStadtteil für ältere Semester undeinem Transport- oder Begleit-service zum Fest für Mobilität-seingeschränkte arbeiten die an-gehenden Tourismus- undEventmanagement-Assistenten.Initiativen und Vereine, die ihreAngebote für ältere Menschenin Linden-Süd in diesem Jahrauf dem Stadtteilfest vorstellenmöchten, und Seniorengruppen,die etwas zum Programm bei-tragen möchten, können sichnoch bei Peter Holik, Lindenoutdoor, Telefon 96 91 58 67,E-Mail [email protected] melden.

Seit 6 Jahren bietet dieFitness Stadt Reebok inder Davenstedter Straße

über dem Real Markt ein varia-tionsreiches Programm für Fit-ness und Training. Jetzt wirddie Fitness Stadt noch einmalum 1.400 Quadratmeter im be-nachbarten ehemaligen Verwal-tungsgebäude der Real Kette er-weitert. Der Fitness orientiertenKundschaft steht damit einedurchgehende Fläche von 6.200Quadratmeter zur Verfügung.Um Ihnen die neue Kurs-Stadtnäher zu bringen veranstaltenwir für alle Neugierigen amSamstag, 22. Juni, und Sonntag,23. Juni, ein Pre Opening – dieGeneralprobe. An diesen beidenTagen können Sie Sich von den

Leistungen in der Kurs-Stadtüberzeugen. Getränke- und Pro-bierstationen laden dazu ein, dieverschiedenen Sport-ernährungsprodukte der FirmaMultipower zu testen. Selbst-verständlich ist an beiden Tagender Kinderpark für Ihre Kleinenvon 11.30 bis 16.30 Uhr geöff-net, sodass Sie in Ruhe an Kur-sen wie Yoga, Indoor Cycling,Hot Iron, Body Styling, Tae Bo,Zumba, Bauch Spezial,Rückengymnastik, Pilates undStretching Relax teilnehmenkönnen. Oder genießen Sie eineder entspannenden WellnessMassagen. Unter allen Teilneh-mern dieser Tage wird eine Jah-resmitgliedschaft verlost. Also,reinschauen lohnt sich.

Grillzeit!Angebot für den Juni:

1 Kiste Estella Galicia (span. Bier)

mit 1 KG Chorizo (span. Pfefferwurst)

für nur 19 Euro

Die Fitnesstadt Erweiterung:

Pre Opening als Generalprobe

„Lust auf Linden-Süd“:

Buntes Programm beim Stadtteilfestauf der autofreien Deisterstraße

Seit Ende Mai liegt die dritte Bro-schüre der von der Otto BrennerAkademie in Zusammenarbeit mit

der Stadt Hannover herausgegebenen Rei-he „Geschichten aus der Lindener Ge-schichte“ vor. Nach den inhaltlichenSchwerpunktthemen „Sanierung Linden-Nord“ und „Historische Entwicklung desArbeiterstadtteils Linden“ geht es diesmalum das Thema „Deindustrialisierung undWandel“. Aus dem Inhalt: UmfassenderWandel – Deindustrialisierung, Sanie-rung und Modernisierung als gesell-schaftlicher Prozess; Es ist erstaunlichviel passiert … Linden verändert sein

Gesicht – Ein Gespräch über den Wandeleiner Industriestadt; Eine unendliche Ge-schichte – Das Conti-Gelände in Limmerliegt seit 14 Jahren brach; Ein Wohnhauswird umgenutzt – Die Selmastraße 6 imSpiegel der Zeit; Ein gutes Leben für al-le erstreiten – Ein Plädoyer für das„Recht auf Stadt“; Gentrifizierung alsModell – Zur Einordnung eines Begrif-fes; Opfer der NS-Militärjustiz – Deser-teure auf dem Fössefeldfriedhof; Gute al-te Zeit? – Lindemanns Ausflug in Lin-dens Gründerjahre. Die Broschüre wir in Kürze in den be-kannten Verkaufsstellen erhältlich sein.

Geschichten aus der Lindener Geschichte:

Die dritte Broschüre liegt vor

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Praxis für Yoga & Qi Gong

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Jutta Wienand – Qi GongTel.: 05 11 / 47 37 39 48

Unsere Kursangebote finden sie auch im Internet:

www.yoga-qigong-hannover.de

Fröbelstr. 18 / HinterhausHannover / Linden-Nord

In der Juni-Veranstaltung derKultreihe „Mississippi liegt

mitten in Linden“ am Freitag,14. Juni, ab 20 Uhr in der Gast-stätte „Zum Stern“, Weber-straße 28, widmet der renno-mierte Bluesexperte LonesomeNighthawk seinen Vortrag derGeschichte des Tennessee Blu-es. Von den Anfängen in denzwanziger Jahren, als die JugBand Music in Memphis großePopularität genoß, über Tennes-see-Legenden wie Sleepy JohnEstes bis in die fünfziger Jahremit dem legendären Sun-Label.Der gesamte Vortrag ist natür-lich wie immer mit Original-Schellackplatten gestaltet. AlsLivemusiker des Abends freuenwir uns besonders ein weiteresMal Prof. Dr. David Evans (Fo-to) aus Memphis, TN begrüßen

zu dürfen. Jeder, der Davidschon einmal live erlebt hat,weiß, dass der Abend authenti-schen Blues des tiefen Südenauf höchstem Niveau verheißt.David Evans hat sich nicht nurals Musiker einen großen Na-men gemacht, seine Arbeit alsBlues-Researcher ist weltweitannerkannt. Er ist Autor diver-ser bahnbrechender Bücher zurBlues-Geschichte, hat unzähligeField-Recording-Trips durchdie USA unternommen und da-bei wichtige Bluesmusiker ent-deckt, wie z.B. Roosevelt Holtsund Jack Owens. Auf welcherhoher Qualitätsstufe David alsMusiker steht, kann man an denüberschwenglichen Kritiken er-kennen, die Davids neue CDschon bekommen hat. Selbst-verständlich wird er bei unse-rem Konzert diese neue CDvorstellen.

Mississippi liegtmitten in Linden

Anlässlich der in Hanno-ver stattgefundenen In-nenministerkonferenz

gab es am Pfingstwochenendeeinige Protestaktionen in Lin-den. So tanzten 150 Menschenbeim „Rave against IMK“ amSamstag Abend über die Lim-merstraße, um gegen das neueSicherheitskonzept der Stadt-verwaltung auf der Limmer-straße zu protestieren. Seit Aprildreht am Wochenende ein priva-ter Sicherheitsdienst seine Krei-se über die Limmerstraße. DerSicherheitsdienst hat die Aufga-be für weniger Ruhestörungenund mehr Sicherheit auf derLimmerstraße zu sorgen.Zugleich nutzten die Teilneh-menden der Aktion den Raveum für die gemeinschaftliche

Nutzung öffentlicher Räume zuwerben. Begleitet wurde derbunte Umzug von rund 80 Poli-zistinnen und Polizisten. An-wohner berichteten von mitun-ter grotesken Bildern, ange-sichts der massiven Polizeiprä-senz auf der Limmerstraße imRahmen einer Demo gegenübertriebene Sicherheit.Der Beginn des Raves verzöger-te sich um fast zwei Stunden.Imehemaligen Polizeigebäude inder Gartenallee wurde ein Ban-ner mit der Aufschrift „NoIMK“ vom Balkon gehängt undlaut Musik gespielt. Im Zugeder Aktion sperrten gut 50 Poli-zistinnen und Polizisten dieStraße großräumig ab, stelltendie Personalien von 20 Perso-nen fest und sprachen Platzver-

weise aus. Darunter befandensich auch Anwohner und Ju-gendliche aus der Nachbar-schaft. Jannis Rutkowski mach-te vor dem Gebäude im Ge-spräch mit einer Anwohnerindeutlich, dass es bei der Beset-zung des Gebäudes nicht nurdarum ging ein politisches Zei-chen gegen die Innenminister-konferenz zu setzen, „das Ge-bäude ist ein Zeichen der Ver-drängungspraxis in Linden. An-statt bezahlbaren Wohnraum zuschaffen entstehen hier Eigen-tumswohnungen, für die dasGebäude noch Jahre umgebautwerden muss“.Die Polizei stürmte das Gebäu-de und fand dort aber nur dasBanner, sowie die verlasseneMusikanlage.

Der Lindenspiegel richtetam Samstag, 17. Au-gust 2013 den Linde-

ner Bierlauf 2013 wieder aufdem Lindener Berg aus. Der Start zum Bierlauf erfolgtum 17.30 Uhr wie im vergange-nen Jahr beim Jazz-Club aufdem Lindener Berg. Jede Per-son ab 21 Jahren darf an demBierlauf teilnehmen. Die TeilnehmerInnenzahl ist indiesem Jahr auf 40 Personen be-grenzt. Die Anmeldefrist läuftam 3. Juli ab, auch das Start-geld in Höhe von 15 Euro mussbis zu diesem Datum bezahltsein. Wer sich einen Startplatzsichern möchte, sollte nicht zulange zögern.Anmeldeformulare für den Lin-dener Bierlauf 2013 und die„Spielregeln“ gibt es über dieRedaktion des Lindenspiegelsunter [email protected] und bei Ulrich Barthüber [email protected]. Die Veranstalter gehen davonaus, dass jede Teilnehmerinbzw. jeder Teilnehmer die Re-geln mit einer gerechtenGroßzügigkeit wahrnimmt undim Sinne der sportlichen Ver-gnügung aller akzeptiert. Wirwünschen eine rege Beteiligungund allen Teilnehmerinnen undTeilnehmern viel Spaß beimLindener Bierlauf 2013.

Im Selbstverständnis desStadtbezirkes gibt es inLinden-Limmer so gutwie keine Nazis, keinenRassismus und Antise-

mitismus. Sicher, eine Terror-gruppe wie die NSU hätte inLinden-Limmer nicht entstehenoder ihren Rückzugsraum ha-ben können. Dennoch war derNSU-Terror Anlass für den Be-zirksrat Linden-Limmer, sichauch im Stadtbezirk nachRechtsextremismus, Antisemi-tismus und Rassismus im Alltagumzusehen. Gibt es das hierwirklich nicht? Und wenn doch,was wird dagegen getan?Der Bezirksrat Linden-Limmer

hat sich dazu entschlossen, ge-nauer hin zu schauen, wie es ei-gentlich um den „eigenen“Stadtbezirk bestellt ist. Am 8.Juni, 13.30 bis 17.30 Uhr, ver-anstaltet das kommunalpoliti-sche Gremium in Kooperationmit Akteuren aus dem Stadtbe-zirk im FZH Linden eine Infor-mations- und Diskussionsveran-staltung, die sich mit der Fragebefasst: „Linden-Limmer (k)ei-ne Nazifreie Zone?“ Beteiligt sind die AG ,Rechtsra-dikalismus' des BezirksratesLinden-Limmer, die Bildungs-vereinigung Arbeit und Leben,FAUST, Radio Flora und derDGB Chor. Die in das Thema

einführenden Vorträge werdenvom dem Wissenschaftler undMitautor der viel beachtetenMitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Johannes Kiess(wissenschaftlicher MitarbeiterUni Leipzig), und dem hanno-verschen Journalisten undRechtsextremismusexpertenMartin Burgdorf beigesteuert. Die Diskussion – die Moderati-on übernimmt Sylvia Milschvon der BildungsvereinigungArbeit und Leben – zur Situati-on und den Handlungsmöglich-keiten im Stadtbezirk wird vonbekannten Akteuren des öffent-lichen Lebens in Linden-Lim-mer begleitet.

Eine Veranstaltung des Bezirksrates:

Linden-Limmer: (k)eine Nazifreie Zone?Das Programm:

Come-in: O-Töne aus demStadtbezirk – Radio Flora,FAUSTBegrüßung durch StefanMüller, stellvertretender Be-zirksbürgermeister

Kultur: DGB Chor

Vortrag: „RechtsextremeEinstellungen in der Mitte“Johannes Kiess, wissen-schaftlicher Mitarbeiter Uni-versität Leipzig

Vortrag: „Rechte Struktu-ren und Aktivitäten in Han-nover“Martin Burgdorf, Journalist

Vernetzung gegen Rechts –Aktive diskutieren mit denTeilnehmerinnen

Dr. Daniel GardeminWissenschaftler, Sprecherder Grünen Linden-Limmer Rüdiger HornbostelSV Linden 07Gülsüm Cagis-Drudekargah e.V.N.N IGS Linden

„Rave against IMK“ auf der Limmerstraße:

Gartenallee erneut kuzzeitig besetzt

Nicht nur ein politisches Zeichen gegen die Innenministerkonferenz,sondern auch gegen die Verdrängungspraxis in Linden: die Besetzung derGartenallee am Pfingstsonnabend.

17. August – Start zum Lindener Bierlauf 2013

Im vergangenen Jahr fand der Bierlauf erstmals auf dem LindenerBerg statt.

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www.sudoku-aktuell.de Lösungen Mai 2013

Lösungen Mai 2013

Immer mehr Menschen müssen mit Hartz-IV-Leistungen ihrEinkommen aufstocken. Vor allem Singles seien betroffen,wie neue Statistiken der Bundesagentur für Arbeit zeigen.Ein Bruttoverdienst von 800 Euro reicht nur noch selten,um wenigstens über dem Existenzminimum zu liegen. DieZahl der regulär Beschäftigten, die trotz eines Einkommensvon 800 Euro Brutto pro Monat auf zusätzliche Hartz IVZahlungen angewiesen sind, ist in den letzten Jahren dra-stisch gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswer-tung der Bundesagentur für Arbeit, die der SüddeutschenZeitung vorliegt.Trotz regulärer Beschäftigung aufstockenIm Jahresdurchschnitt 2012 bezogen rund 323.000 Haus-halte mit einem Bruttoeinkommen von mehr als 800 Euromonatlich aufstockende Hartz IV Leistungen. Im Jahre2009 waren es noch rund 20.000 Haushalte weniger. Sehrauffällig ist der Anstieg der Aufstocker mit einem entspre-chenden Verdienst. Hier hat die Anzahl der Betroffenen imgleichen Zeitraum um etwa 38 Prozent (75.600) zugenom-men.Die Erkenntnisse, die aus der neuen Statistik entstammen,dürften die Debatte um einen Mindestlohn weiter beflügeln.Denn noch im letzten Jahr lag die Grenze, ab wann eineArbeitsstelle in Sachen Besteuerung und Sozialversiche-rungsbeiträge begünstigt wird, bei 800 Euro. Es handeltsich demnach um reguläre Arbeitsplätze, im Gegensatz zupauschal besteuerten Minijobs mit einem Verdienst von biszu 400 Euro und Midi-Jobs mit Verdiensten von 400 bis800 Euro im Monat, in dem gleitende Sätze gelten. Es zeigtsich aber nun, dass diese Verdienste ebenfalls in immerweniger Fällen zum Leben ausreichen. Die Grenzen wur-den Anfang 2013 auf 450 bzw. 850 Euro herauf gesetzt.Viele Altenpflegehelfer und DienstleisterBesonders viele Hartz IV Aufstocker sind in sozialen Beru-fen und in der Gastronomie anzutreffen. Insgesamt ist dieZahl der Anspruchsberechtigten Berufstätigen nach Anga-ben der Bundesagentur für Arbeit gleich geblieben. Dem-nach waren 2012 etwa 1,3 Millionen Arbeitnehmer auf zu-sätzliche Hartz IV Leistungen angewiesen, obwohl sie be-rufstätig waren.Zu einem ähnlichen Resultat kommt eine Studie der Uni-versität Duisburg-Essen. Laut der Analyse mussten etwa1,33 Millionen Erwerbstätige Hartz IV Leistungen beziehen.Im Jahre 2011 waren es nur unwesentlich mehr: 1,36 Mil-lionen. Die meisten Aufstocker arbeiten in der Gastronomieals Kellner, im Gesundheitswesen als Pflegehelfer oder inder Zeitarbeit. (sb)

Arbeitslos?Aber nicht wehrlos!Hartz-IV-Infostunde für Betroffene mit SusanneTreffpunkt ist bei der Linken Linden-Limmer (LiLi)Kötnerholzweg 4730451 HannoverTelefon 981866mittwochs 15 bis 16 Uhr

Mehr Hartz-IV-Beziehertrotz Job

Michael BergmannHerr Klee und Herr FeldArche Verlag19,95 Euro / annabee

Die Brüder Moritz und Al-fred, inzwischen beide

über 70, leben in Frankfurt, ineiner Villa aus der Gründerzeit.Moritz, der Ältere war Profes-sor für Soziologie und Psycho-logie, Alfred war Schauspieler.Im Alter wohnen sie nun wiederzusammen, was nicht unproble-matisch ist. Sie sind Juden. DieSituation zwischen Israelis undPalästinensern beschäftigt siesehr. Bei Spaziergängen durchFrankfurt scheint immer wiederdie Vergangenheit auf: welcherihrer Freunde hat wann wo ge-wohnt, Auseinandersetzungenüber den frühen Bauboom inFrankfurt, der jüdische Ressen-timents hervor gebracht hat.Und ihre eigene Geschichte,Moritz lebt koscher und feiertFreitag Schabbes. Alfred findetdas albern und rückwärts ge-wandt. Es ist halt nicht so ein-fach, im Alter wieder zusam-men zu leben: man kennt sichso gut und ist sich doch auchfremd geworden. Frau Stöck-lein, die Haushälterin hat eben-falls die Nase voll vom Bruder-streit und kündigt. Nach einemkleinen Bewerbungsreigenzukünftiger Hausdamen, kommtZamira ins Haus. Sie suchtnicht nur einen Job, sondern einZuhause. Sie kommt aus He-bron, ist also Palästinenserinund nun bekommen die Debat-ten im Hause Kleefeld noch ei-ne ganz andere Dimension. Sostellt Zamira eines Tages, dieHerren sind abwesend, den Flurvoll mit Möbeln, um den beidenKleefelds beim nachhause kom-men zu zeigen, wie schwer esist, nach Gaza rein zu kommen.Ausgesprochen gute Dialogeverdeutlichen die Problematikder jüdischen und der palästi-

Staud, Toralf / Radke, Johannes:Neue Nazis, Jenseits der NPDKiepenheuer & Witsch9,99 Euro / annabee

Staud und Radke, beide alsJournalisten tätig, zeichnen

ein Bild auf, dass man nichtgerne sehen will. Gerade nachden Morden des selbsternann-ten nationalsozialistischen Un-tergrunds hätte der Eindruckgewonnen werden können, dasses nun eine hohe Sensibilitätgibt, was rechtsradikale Struk-turen betrifft. Aber Fehlanzeige,sie marschieren weiter und denantifaschistischen Gruppen ent-zieht Frau Schröder die Gelder.Am stärksten ist das Buch anden Stellen, wo es um die kon-kreten Situationen in Städtengibt. Dortmund-Dorstfeld zumBeispiel, da ist ein ganzerStadtteil von Auntonomen Na-tionalisten okkupiert worden.Bevölkerung und Stadtobereversuchen „das Problem“ durchignorieren zum Verschwindenzu bringen. Es ist ihnen nichtgelungen. Die Auseinanderset-zung muss differenzierter ge-führt werden: es sind nicht diealten Bilder: geschorene Köpfeund Springerstiefel die uns so-fort wissen lassen: Aha ein Na-zi. Die Autonomen Nationali-sten kommen in Turnschuhenund Kapuzenshirts daher, nurwenn man im „Labeling“ zuHause ist, sieht man wes Gei-stes Kind sie sind. Die Nazissind sowohl bürgerlicher alsauch militanter geworden. DieDebatte um ein NPD Verbotlenkt die Aufmerksamkeit in diefalsche Richtung. Die Öffent-lichkeit kann oder will sich of-fenbar nicht damit beschäftigen,was vor ihrer Haustür los ist.Ein lesenswertes Buch, das ei-nen guten Einblick liefert inStrukturen und politische Ver-hältnisse der Nazis.

Delphine de Vigan Das Lächeln meiner MutterDroemer Verlag 19,99 Euro / Decius

Mit Anfang 60 nimmt sichdie Mutter der Autorin

das Leben. Wer war diese Frau,die Delphine de Vigan so nahwar und doch so fern? Delphinede Vigan spürt dem Leben ihrerMutter behutsam nach, begibt

Anthony HorowitzDas Geheimnis des weissen Bandes.Der neue Sherlock Holmes Roman.Insel Taschenbuch9,99 Euro / Decius

Sherlock Holmes ist zurückmit einem neuen Fall, den

Dr.Watson aber erst aufzu-schreiben wagt Jahre nach denEreignissen im November desJahres 1890, in die die höchstenund angesehensten Kreise Eng-lands verstrickt sind. Es handeltsich hierbei nicht um einen neuherausgegebenen Roman vonSir Arthur Conan Doyle, der dieerste Geschichte des DetektivesSherlock Holmes 1887 veröf-fentlichte. Nein, es ist „Derneue Sherlock Holmes Roman“,geschrieben von Anthony Horo-witz mit dem Titel:“ Das Ge-heimnis des weissen Bandes“.Gleich zu Beginn wird das Cha-rakteristische des Sherlock Hol-mes vorgeführt, seine herausra-gende Beobachtungs- undKombinationsgabe. Als Dr.Wat-son dem Detektiv einen Besuchabstattet in der Bakerstreet221b, überrascht Holmes Wat-son mit der Feststellung, dassdas Kind mit Hilfe von WatsonsGemahlin schnell von der Grip-pe genesen wird, obwohl Wat-son darüber nicht ein Wort ver-loren hatte. Und wunderbar istdie anschließende Aufzählungder Indizien, anhand derer derDetektiv die Lage seines Freun-des erfasst hatte. Auch dieSprache, die Art und Weise desErzählens gleicht den Origina-len von Conan Doyle. Um diesePerfektion zu erreichen, hat sichAnthony Horowitz jahrelang imArchiv von Arthur Conan Doyleund in der Sherlock HolmesSociety in London mit den Fi-guren und dem Autoren vertrautgemacht. Zur Darstellung derBesonderheiten jener Zeit nahmer unter anderem Anleihen beizeitgenössischen Autoren wieCharles Dickens auf. Die ty-

Gianrico Carofiglio In ihrer dunkelsten StundeGoldmann Tb 8,99 Euro / Decius

Der sympathische AvvocatoGuerrieri soll das Ver-

schwinden eines jungenMädchens aufklären. Die Aktesoll geschlossen werden, weildie Polizei keine Hinweise aufein Verbrechen hat. Eher unwil-lig beginnt er zu ermitteln, ihmtun die verzweifelten Elterndes Mädchens leid. Es ist eineschwierige Aufgabe, dieFreundinnen der verschwunde-nen Manuela scheinen mehr zuwissen, als sie ihm erzählen.Carofiglio gibt seinem Avvoca-to viel Raum, lässt ihn in seineeigene Vergangenheit schwei-fen, am Ende ist der Fall gelöstund lässt den Leser in dem Ge-fühl zurück, einen wirklichspannenden , guten Krimi gele-sen zu haben, der ohne jegliche Brutalität ausgekommen ist.Nehmen Sie nur den Carofiglio,für mehr ist kein Platz – zumin-dest im Juni.

Doris KnechtGruber gehtRowohlt Tb8,99 Euro / Decius

Gruber ist ein schrecklicherZyniker, ein furchtbarer

Macho, zu seinen zahlreichen,austauschbaren Freundinnennicht besonders nett , aber ir-gendwie mag man ihn trotzdem.Dann erwischt es ihn ziemlichübel, bei einer Untersuchungwird ein Tumor im Bauch fest-gestellt. Wie Gruber sich dieserAusnahmesitution stellt , diesein Leben komplett auf denKopf stellt, dazu noch eine nette, charmante Frau kennnlernt,das erzählt Doris Knecht sowunderbar, das man das Buchgar nicht mehr aus der Hand le-gen will. Man bangt und leidetmit diesem schrecklichen Kerlund wünscht ihm, dass er esschafft, den Krebs zu besiegen.

Lektüre für den Sommervorgestellt von MitarbeiterInnen der Buchhandlungen Decius und annabee

sich auf eine Reise in die Ver-gangenheit, die teils auch ihreeigene ist. Dies ist auch die Ge-schichte einer französischenGroßfamilie in den 50iger Jah-ren und die Geschichte einesschriftstellerischen Schaffens-prozesses mit seinen Höhen undTiefen.

pisch englische Art jedoch istihm zu eigen. Neben der Ju-gendbuchreihe um Alex Rider,mit der Horowitz grossen Er-folg hatte, schreibt er Dreh-bücher. Unter anderem für dieKrimiserie Inspektor Barnaby.Wer Inspektor Barnaby kennt,wird sich Anthony Horowitzvery british vorstellen und diesim neuen Sherlock Holms be-stätigt finden.

nensischen Seite. Und sie zei-gen, wie im direkten Miteinan-der die Feindseligkeiten nurschwer aufrechterhalten werdenkönnen. Kurzweilig und kennt-nisreich geschrieben – ein schö-ner Roman über das „Aufeinan-der-Zugehen“.

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Der Lindenspiegel-Tipp des Monats

w w w . l i n d e n - e n t d e c k e n . d e / k a l e n d e r

Ein ausführlicher Terminkalender mit vielen Veranstaltungs-Tipps unter

Am Sonntag, 9. Juni, wirdin der St. Johannesge-

meinde in Davenstedt im AltenDorf von 15 bis 18 Uhr einAfrikafest gefeiert. Die ev.-luth. Kirchengemeinden im We-sten Hannovers erwarten imSommer Besuch aus ihren Part-nergemeinden in Zimbabwe.Mit dem Fest soll über diesePartnerschaft informiert und fürein Wasserprojekt dort gewor-ben werden. Im Mittelpunkt desFestes stehen der Film über denletzten Besuch in Zimbabwe imSommer 2011 und ein Vortragder „Ingenieure ohne Grenzen“über das Wasserthema. Dazugibt es eine Lesung des zimbab-wischen Schriftstellers Christo-pher Mlalazi, ein Gewinnspielund einen kleinen Markt. BeiKaffee und Kuchen, Bratwurstund Salat gibt es Gelegenheit,mehr über Zimbabwe und diePartnerschaft zu erfahren.

Gemeinsam Singen machtSpaß. Wann hast Du das

letzte Mal zusammen mit ande-ren gesungen? Schon lange her?Dann wird es höchste Zeit.Nach erfolgreichen OffenenSingen in den letzten Jahren aufder Plaza de Rosalia im Ahr-bergViertel und in der Beetho-venstraße wollen wir am Frei-tag, 14. Juni, 18 Uhr, im Ahr-bergViertel, Plaza de Rosalia,unter der Leitung von HolgerKirleis wieder gemeinsam lu-stige, nachdenkliche, bekannte,traurige und neue Lieder sin-

gen. Keine bange: alles sehrleicht zu singen. Notenkennt-nisse sind nicht erforderlich –Spaß am Singen aber unbe-dingt!

Im Juni dieses Jahres gibt esin Hannover ein besonderes

Jubiläum: 100 Jahre Neues Rat-haus. Anlass genug, mit Bildernund historischen Texten einenBlick auf unsere Stadt zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts zuwerfen. Damals, als hinter demRathaus die Masch noch gänz-lich ohne See da lag, die Pfer-destärken noch Hafer fraßen,man aber ebenso mit der „Elek-trischen“ durch die Stadt fahrenkonnte. Auch wurde auf derBult der Zeppelintag gefeiertu.v.m. Der Journalist FriedrichLüddecke (1905-1967) war 17Jahre Leiter des Lokalressortsder HAZ und brachte mehrereBücher heraus; darunter zweibebilderte Werke: „Hannoverwie es damals war“ und „Ge-liebte Stadt an der Leine“ (er-schienen in der Verlagsgesell-schaft Madsack). Hier gibt erauf faszinierende Weise Ein-blick in das historische Straßen-bild und das einstige Alltagsle-ben in Hannover. Einer span-nenden Zeitreise unter demMotto „Vor Hundert Jahrenin Hannover“ kann am Mitt-woch, 19. Juni, 19 Uhr, imKRH Klinikum Siloah, Roese-beckstraße 15, beigewohnt wer-den. Claudia Krüger (Kulturre-ferat, Klinikum Siloah) liest

ausgewählte Texte, historischeHannoverfotografien werdenpräsentiert und Negin Habibiumrahmt die Lesung virtuos aufder klassischen Gitarre. Eintrittfrei – Spenden erbeten.

Zur letzten Nachtbarden-Sause vor der TAK-Som-

merpause begrüßen die übli-chen Verdächtigen Pauline Fu-eg, Johannes Weigel, TobiasKunze und Kersten Flenter amDienstag, 11. Juni, 20 Uhr, imTheater am Küchengarten, AmKüchengarten 1-3, zwei monu-mentale, betonbautenerschüt-ternde Acts aus heimischen Ge-filden. Und zwar: David vonNordstadt (Krawall-Literat)und Drunken ’n’ Dangerous,zwei charismatische, Krawattenund Kopfbedeckung tragende,extrovertierte Musiker, mit ei-nem großen Herzen für Rock’n’ Roll und der BlutgruppeWhiskey-Positiv. Eintritt 7, er-mäßigt 5 Euro.

Weiterhin surfend auf deminternationalen Musik-

trip präsentiert WASCHweiber,Limmerstraße 1, im Juni einDuo (+Schlagzeug) von Öster-reichern aus Los Angeles – dasElektro-Pop-Duo Fatmagic.Fatmagic wurde 2009 in SanFrancisco von zwei Österrei-chern gegründet. Radina TaraVel und Markus „Madmax“Fahrenberger bespielten mit ih-rer Musik innerhalb kurzer ZeitClubs und Events in ganz Kali-

fornien und dem Rest der USA.2011 wurden sie mit dem „Hol-lywood Music in Media Award“geehrt. Ihre Hit-Single „Get do-wn“ kam in der Heimat Öster-reich in die Top 10 der iTunes-Charts. Fatmagic kombinierenelektronische Musik mit denklassischen StreichinstrumentenVioline und Cello, dazu Schlag-zeug, DJ und die Stimme vonRadina Tara Vel. So entsteht eineinzigartiger Mix, der mit einertollen Bühnenshow unglaublichdynamische Live-Präsenz ver-mittelt. Termin: Samstag, 15.Juni, 21 Uhr.

Die Galeria Lunar, Köt-nerholzweg 51, startet ihre

Reihe „Jazz im Schaufenster“am Freitag, 14. Juni, 21 Uhr,mit dem Trio ERZ aus Hanno-ver. Mit dabei sind an diesemAbend Paul Engelmann (Saxo-phon), Michael Hoppe (Klavier)und Timo Warnecke (Schlag-zeug) und versprechen ein Kon-zert, gespickt mit feinen Klän-gen und federnder Rhythmik.Kurzum: für Spitzenunterhal-tung ist gesorgt – und das nichtnur für eingefleischte Jazzken-ner. Denn ERZ spielen mit Herzgegen den Kommerz. Sie ringenden rohen, aus dem innerstender Welt entrissenen dreckigenBrocken die schönen Elementeab und gießen daraus, einge-denk der großen Alten, einenperfekt sitzenden musikalischenHut – für jeden Kopf das pas-sende Modell.

u l t u r kompaktK

Am Sonnabend, 15. Juni, 18Uhr, kann man sich an einer

bemerkenswerte Musical-Auf-führung in der St. Martinskircheerfreuen. Kantorin Annette Samseprobt seit einem Jahr mit ihrem Ju-gendchor. Das Bonbon wird einedreiköpfige renommierte Band ausNew Yorck plus Sängerin sein, de-ren Name vorab nicht verratenwird. Das Musical „Kommt! Wirfahren nach CAI-NER-DA!“ vonWolfgang Teichmann und LotharTeck spielt im Andauerndland.Dort herrscht großer Frust, weil al-

les so bleiben muss, wie es ist.Doch dann machen sich ProfessorZehnmalklug, ein Frosch und vieleandere auf den Weg, um Cainerdazu entdecken und ein neues Lebenzu führen. Das Stück ist Ausdruckder Sehnsucht, die ausgetretenenPfade des alltäglichen Lebens mitseiner Routine zu verlassen undNeues, vermeintlich Besseres auf-zubauen. Allein geht das nicht im-mer. Karten zum Preis von 5 (Er-wachsene), 3 (Kinder/Schüler) und12 Euro (Familien) sind an derAbendkasse erhältlich.

Reise nach Cai-ner-da

Sommercampus – Reise, Räume, RealitätenDas KinderTheaterHaus Hannover und das FreizeitheimLinden bieten in den Sommerferien vom 1. bis 12. Juli2013 für alle Neugierigen ab 6 Jahren einen Sommercam-pus an. Ab 17. Juni können sich Kinder und Jugendlicheeinschreiben. Unterschiedliche Fächer und Themen ste-hen im „Vorlesungsverzeichnis“ zur Auswahl. Am Endedes „Studiums“ wartet das Diplom, das feierlich in einerAbschlussveranstaltung überreicht wird. Drei Themen be-stimmen das Angebot: Reise, Räume, Realitäten. Die klei-nen und größeren Studierenden können praktische Erfah-rung sammeln, theoretische Vorlesungen und Seminarezu spannenden Fragen des Lebens besuchen und inter-essante Einblicke in verschiedene Berufssparten bekom-men. Die Dozentinnen und Dozenten kommen aus denSparten Schauspiel, Zirkus, Tanz, Kunst, Film, Fotografie,Philosophie, Musik, Naturwissenschaft und Geschichte.Sie sind Experten ihres Fachs und haben viel Spaß dar-an, ihr Wissen anschaulich und mit Lust und Energie anKinder und Jugendliche Laien weiterzugeben. Mittagswerden die Teilnehmenden in einer Mensa essen können.Am Ende wird das Diplom „Reise, Räume, Realitäten“übergeben. Der Sommercampus soll den Teilnehmendendie Möglichkeit bieten, sich mit Kunst, Kultur und Alltagfantasievoll auseinander zu setzen. Er möchte das Inter-esse und die Freude in den Bereichen Bildende Kunst, Li-teratur, elektronische Medien, Musik, Rhythmik, Spiel,Tanz und Video fördern. Der Sommercampus unterstütztdie Wahrnehmung für komplexe soziale Zusammenhängeund ermutigt zur verantwortlichen Mitgestaltung der Ge-sellschaft. Vor allem geht es darum, dass Lernen Spaßmachen kann. Menschen aus allen Schichten, mit und oh-ne Behinderung, sollen Teil dieses integrativen Projekteswerden. Für Besitzer eines HannoverAktivPasses ist dieTeilnahme kostenlos. Als Grundlage für die Planung dien-te der Sommercampus des Freizeitheim Vahrenwalds, derviele Jahre erfolgreich angeboten wurde. Nachdem imvergangenen Jahr der Sommercampus ausschließlich imKinderTheaterHaus unter der Leitung von Harald Schand-ry stattfand, tritt in diesem Jahr das Freizeitheim Lindenunter dem neuen Geschäftsführer von Matthias Bambergals Partner an die Seite des KinderTheaterHauses. DieZusammenarbeit von KinderTheaterHaus und Freizeit-heim Linden wird auch zukünftig fortgesetzt, um so Kin-dern die Möglichkeit zu bieten, die Vielfalt kultureller Bil-dungseinrichtungen mit ihren Eigenheiten und Schwer-punkten kennen zu lernen und stadtteilübergreifend anihren Angeboten teilzunehmen. Die Teilnahmegebühr fürzwei Wochen beträgt 30 Euro inklusive Verpflegung und,20 Euro ohne Verpflegung (für eine Woche 15 bzw. 10Euro). Außerdem wird eine begrenzte Anzahl an Freistudi-enplätzen vergeben. Das Anmeldeformular, das Vorle-sungsverzeichnis und weitere Informationen können perE-Mail [email protected] oder telefo-nisch unter 81 69 81 angefordert werden. Ebenso könnendie Formulare und das Vorlesungsverzeichnis im Internetunter www.kindertheaterhaus-hannover.de heruntergela-den werden.

Gender und ArbeitDie FAU-Hannover führt in Kooperation mit kargah e.V.und dem AStA der Leibnizuniversität zwei Veranstaltun-gen zum Thema "Gender und Arbeit" bzw. zur Entwick-lung von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen im Kapi-talismus durch. Dabei soll der Frage nach dem Verhältnisvon Geschlecht und Arbeitsbedingungen in der Gesell-schaft nachgegangen werden. Neben einem Rückblickauf historische Entwicklungen werden auch Aus-tauschmöglichkeiten und Perspektiven zur Überwindungunbezahlter oder prekärer Arbeitsverhältnisse themati-siert. Die Termine: „150 Jahre Hausfrau?“ Veranstaltungmit Hilde Hoherz am Donnerstag, 6. Juni, 20 Uhr, bei kar-gah, Zur Bettfedernfabrik 1. „Prekäre Beschäftigung imSozial- und Gesundheitsbereich – Neues aus dem Sektorder Care-Ökonomie und die politischen Folgen“. Veran-staltung mit Gisela Notz am Mittwoch, 12. Juni, 20 Uhr,bei kargah, Zur Bettfedernfabrik 1.

Kleinkindern und Säuglingen richtig helfenDie häufigsten Notfälle im Säuglings- und Kleinkindesalterstehen im Mittelpunkt mehrerer „Erste-Hilfe am Kind“-Kur-se, die die Johanniter anbieten. Die Termine: Samstag,15. Juni, 9 bis 15 Uhr / Samstag, 31. August, 9 bis 15 Uhr/ Samstag, 28. September, 9 bis 15 Uhr / Samstag, 30.November, 9 bis 15 Uhr. Ort: Kabelkamp 5. Ziel der Kurseist es, die Teilnehmer für Gefahrenquellen im Haushalt zusensibilisieren und ihnen praktische Maßnahmen an dieHand zu geben, mit denen sie die Zeit bis zum Eintreffendes Rettungsdienstes überbrücken können.

Kensal Rise / LondonWohin im Juni?

Das Kulturzentrum Faustpräsentiert mit demtheatralen Straßen-Pan-orama „Parzellenglück“unter der Leitung von

Ulrike Willberg, Alexander Tripitsis,Eva Huke und Christian Stappmannsein interdisziplinäres, soziokulturellesTheaterspektakel der besonderen Art. Es geht um das Glück, um die Heimat,um das Zuhause. Und um die Arbeit,das Wohnen, die Geschichte. Die ge-samte Kochstraße wird zur Bühne unddas Publikum taucht ein in die Weltdieser historisch- und milieubewegten„Herzstraße“ Lindens – mitten hineinins Parzellenglück. Von reizenden Rei-seleiterinnen und Reiseleitern geführt,sind die Zuschauerinnen und Zuschau-

er unterwegs –treppauf und trepp-ab, eilend oder ver-weilend, auf Bödenund Hinterhöfen.Lassen Sie sichüberraschen undentführen. Mittenin das brodelnde Le-ben der Kochstraße undfinden Sie Ihr ganz persönliches Par-zellenglück. Das szenisch-interaktive Straßen-Pan-orama "Parzellenglück" steht als Ar-beitsergebnis im Kontext des Projektes"Wir in der Kochstraße", welches unterder Leitung des Kulturzentrums Faustvon 2012 bis 2013 durchgeführt wur-de.

Aufführungen: Freitag, 21. Ju-ni, Samstag, 22. Juni, Sonn-tag, 23. Juni, jeweils ab 19Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr).Ort: Atelier Almut Luiken,Elisenstraße 4 / Ecke Koch-straße. Eintritt: 8, ermäßigt 5Euro. Kartenvorverkauf: Kul-turzentrum Faust (Büro).

Theatrales Straßen-Panorama:

Parzellenglück

Page 12: Lindenspiegel Juni 2013

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 12

Letztens …

Von Hans-Jörg Hennecke

Nachbar Stokelfranz hatte noch amspäten Morgen einen schwerenKopf und bestritt nicht, mehr

Schnaps als unbedingt nötig getrunken zuhaben. Dann sei er durch die BardowickerStraße geschwankt und dort sei es gesche-hen. Dagobert Duck sei ihm persönlicherschienen. Nein, kein Plakat zu dessenwerbeträchtigen 66. Geburtstag. Er liefvielmehr ohne stützende Plakat-Säulecholerisch vor Aldi und Lidl über dieParkplätze und schwang seinen berühm-ten Schirm.Lindemann versuchte, Ordnung in dieAussage des Nachbarn zu bringen. Bardo-wicker Straße? Die hatte doch nur deneinzigen Existenzzweck, das Gleichge-wicht der Discount-Giganten Aldi undLidl zu stabilisieren. Hinter ihren Park-plätzen lagen beide auf der Lauer undkämpften erbarmungslos um Marktantei-le. Wurde es zu toll, griff der Staat mitseinen Kontrollmechanismen ein. Da warz.B. eine Dauerbaustelle als Hindernis,Sonderangebote der Diskount-Gigantenlastwagenweise abzufahren. FürsorglicherStaat, dachte Lindemann.Und Dagobert Duck? Ob dem vielleichtLidl gehörte? Aldi jedenfalls nicht, das

Entenhausen ist überall Von Plätzen und PappnasenLindemann & Stroganow erklären die Welt

gehörte aufgespalten in die Halbreiche Aldi-Nord und Aldi-Süd den Brüdern Karl undTheo.Einer war allerdings verstorben undder andere längst über 90. Neuere Fotos gabes von ihnen nicht und so konnte Stokelfranznur mühsam ausschließen, die nächtlicheErscheinung sei der überlebende Aldi gewe-sen,der vielleicht inkognito den 100. seinerGoldgrube feierte. Immerhin wurde er inZeitungen „das Phantom“ genannt. „Viel-leicht sieht er Dagobert Duck ziemlich ähn-lich“, versuchte Stokelfranz sein Erschei-nungsbild zu retten. Lindemann nicktegroßzügig. „Karl Albrecht ist ihm ähnlich.Bestimmt besitzt auch er einen Geldspei-cher, der Milliardäre unabhängig von inkom-petenten, betrügerischen oder kränkelndenBanken macht. Der oft verhöhnte Spar-strumpf von Oma wurde durch die Realitätvon Bankenpleiten rehabilitiert. Und Zinsenzahlen die Finanztempel inzwischen kaumnoch. So weit, so schlecht.“Tatsächlich, Omas Selbstgestrickter hatteden Nadelstreifen-Nieten des internationalenBankwesens eine grandiose Niederlage be-reitet. Diese Weisheit hätten die Giergeier je-dem Dagobert-Comic entnehmen können,

aber sie wollten nicht. Banken spielten danämlich keine Rolle. Zudem lebte der alteDuck hemmungslos aus, was Kapitalismusin seinem Wesensgehalt war.Ein erbar-mungsloses System, in dem selbst die Fami-lie (Donald und die drei Neffen) hemmungs-los ausgebeutet wurde. Es war an einem dieser lauen Sonnenabende,dem auch die beginnende Dämmerungnichts anhaben konnte. Lindemann schlen-derte den Grünzug an der Rampenstraßelängs und gab sich schließlich auf einerBank dem Feierabend hin. Wie aus demNichts tauchte er urplötzlich auf und setztesich ungefragt dazu: Dagobert Duck!Lindemann sah seine Chance. „Sind Sie KarlAlbrecht? Der Aldi-Albrecht?“ Die Enteschüttelte den Kopf und schob den Schnabelbeiseite. „Ich bin Fred Sommer und bekom-me für den Aufzug 7 Euro die Stunde, wartealso mit Schmerzen auf den Mindestlohn.Haben Sie nicht gehört, dass ein neuer In-vestor das Ihme-Zentrum zum Erleb-nispark Entenhausen machen will? Ichsoll für die Idee werben. Donaldund die Neffen fangen Mon-tag an.“

ImpressumLindenspiegel • Die Lindener StadtteilzeitungLizenzgeber u. Hrsg.: argus print media Publishers Ltd Redaktion: Deisterstraße 61, 30 449 HannoverAnzeigenverkauf: Tel. 05 11 / 1 23 41 16 • Fax / 8 98 88 77Redaktion: Tel. 05 11 / 1 23 15 31Redaktion: H.-E. Wiesemann

[email protected] print media Verlag (UG), Hannoververteilte Auflage: 14.000 Exemplare in Linden & LimmerMegaDruck.de GmbH, Ndl. Westerstede16. Jahrgang

a r g u s print media Ltd ®

ISSN 1866-7562

Von Kersten Flenter

Linden-Nord hat einen neuen Platz. Der ist zwar schon langeda, aber jetzt bekommt die Grünfläche zwischen Spielplatzam Pfarrlandplatz und Wilhelm-Bluhm-Straße einen offizi-

ellen Namen. Von irgendwo her kommt plötzlich eine Million Euro,die von der Stadt zwecklos verprasst werden kann, aber das gehtnur bei Flächen, die auch einen Namen haben. Deshalb haben wirjetzt also den Velvetplatz. Jedenfalls soll er ein wenig eventisiertwerden, das ist doch eine schöne Sache. Nur Stroganow ist wiedermal argwöhnisch. Er wittert mehr Beton, mehr Verkehr.

Ich weiß nicht, warumStroganow ei-

gentlich ausPrinzip im-mer erstmaldagegen ist,wenn derStadtteil an-gehübscht

werden soll.Es ist doch

nicht verkehrt,wenn hier undda etwas ver-bessert wird,und die An-wohnerwerden so-

gar einbe-zogen,

kön-nen Vorschläge machen oder zumindest den Vorträgen der Stadtpla-nerInnen lauschen.Nun, ich finde ja, dass man den jetzt also so heißenden Velvetplatzauch verschönern könnte, wenn man den Anwohnern, sagen wir,ein Zehntel der zur Verfügung stehenden Summe in die Hand gäbe,wozu braucht es da eine Million? Es geht aber nicht nur um denVelvetplatz, sagen die Stadtplaner, sondern am Ende um das ganzeAreal, über die Wilhelm-Bluhm-Straße hinweg durch den Bracke-buschgarten bis runter zur Leine. Was könnte man da nicht noch al-les machen. „Mir doch egal“, mault Stroganow, „ständig müssendie Leute was machen. Ist doch schon alles da – da gibt es Büsche,Bäume, Rasen, jugendliche Dealer, Kartonleichen. Warum kannman den Leuten nicht einfach ihren unspektakulären Müßigganglassen?“ „Ach, Stroganow“, seufze ich, „natürlich müssen Archi-tekten und Studentinnen auch irgendwie beschäftigt werden.“ Aberals Schelm, der stets das Böse denkt, meint Stroganow folgendes:„Man musste den Planern auf der Bürgerversammlung den eigent-lichen Skandal an der Geschichte schon wirklich aus der Nase zie-hen: Dass es nämlich eine Überlegung gibt, den Fußweg zwischenHenniges- und Wilhelm-Bluhm-Straße für Autos freizugeben! DasArgument: auf dem Wendeplatz am Ende der Hennigesstraße kämees bei Schulschluss der Eichendorffschule immer wieder zu gefähr-lichen Situationen durch zurücksetzende Autos, und die Fußgän-gerzone würde ja eh schon von Autos benutzt werden, dann könneman sie auch zur Durchfahrt freigeben. Dann könnten die Eltern,die ihre Kinder mit dem Auto von der Schule abholen, leichterwegfahren.“ Gut, der Gedanke, dass man Regelungen abschafft, dieeh ignoriert werden, entbehrt nicht einer gewissen Logik. Es wirdja auch gemordet, obwohl es verboten ist. Was Stroganow nervt,sagt er, ist aber was anderes: Warum sollen die Anwohner einesViertels mit noch mehr Autoverkehr belästigt werden, damit Eltern,die mit ihrem Auto aus anderen Stadtteilen, wahrscheinlich ausschön verkehrsberuhigten Zonen mit Eigenheimen kommen, hiernoch ungehemmter cruisen können? Als hätten die Stadtplanernicht schon in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts dem Irrtumdes individualisierten Mobilitätswahns aufgesessen. Und die EckeSalzmann-, Velvet- und Wilhelm-Bluhm-Straße ist für die Kinderder Salzmannschule als Überweg eh schon gefährlich genug. „Al-les halb so wild“, versuche ich Stroganow zu beruhigen, „das istdoch nur ein Gedanke. Die Anwohner haben da noch ein Wörtchenmitzureden.“ „Lass uns wetten“, kontert Stroganow, „das was an-geblich nur ein Gedanke ist, ist wahrscheinlich schon insgeheimbeschlossene Sache. Bürgerbeteiligung ist doch nur eine Farce.Man will sich absichern, nicht mehr.“ Mir behagt diese Wette nicht,denn ich fürchte, ich könnte sie verlieren.