Linguacluster: Energie und Technik - 2012

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22 23 ENERGIE UND TECHNIK ENERGIE ET TECHNIQUE ENERGIE EN TECHNIEK DREIUNDZWANZIG VINGT-TROIS DRIEËNTWINTIG ZWEIUNDZWANZIG VINGT-DEUX TWEEËNTWINTIG Das „schwarze Gold“ der Euregio Steinkohle - La houille - Steenkool Wie eine alte Burg sieht die Zeche von Cheratte mit ihrem „Malakoff- turm“ aus. Schacht Nulland in Kerkrade wirkt viel moderner. An vielen Stellen in der Euregio kann man von Menschen gemachte Hügel sehen, die man Halden nennt. Die Halden sind dort, wo früher Stein- kohle tief aus der Erde geholt wurde. Beim Abbau der wertvollen schwarzen Kohle wurden auch Steine und Erde ans Tageslicht befördert, die man nicht brauchen konnte. Aus diesem „Abfall“ wuchsen im Lauf der Jahre die Halden in die Höhe. Halden gibt es zum Beispiel in Baesweiler, Fléron, Genk, Alsdorf, Maas- mechelen, Lüttich, Siersdorf, Beringen, Landgraaf, Hückelhoven, Houthalen- Helchteren und Blegny (Abb. 4). 3 Sammle Wörter aus der Bergbauwelt: Bergwerk, Kumpel, Förderturm… Wo Halden sind, waren früher auch Bergwerke. Hier arbeiteten die Berg- leute („Kumpel“), die jeden Tag in die Gruben hinab fuhren, um die Kohleklum- pen mit Spezialwerkzeug und Bohrma- schinen aus dem Gestein zu lösen. Man- che Gruben waren mehr als 1.000 Meter tief. Dort unten herrschte große Hitze, und die Arbeit war sehr schwer und gefährlich. Deshalb wurden die Berg- leute gut bezahlt. Abb. 4: Das Besucherbergwerk der Zeche Blegny mit ihrer Halde. 1 In einem Bergwerk arbeiteten nicht nur die Bergleute. Es mussten Hallen gebaut werden, Leitungen verlegt werden, Geräte repariert werden, Bücher geführt werden und vieles mehr. Erstelle eine Liste von Berufen in der Bergwerksfirma! Die Steinkohle wurde über einen Förderschacht nach oben ge- bracht und abtransportiert. Über dem Schacht stand immer ein Förderturm, der von weitem zu sehen war. Manche davon waren in Gebäuden untergebracht (Abb. 1ab), manche standen „nackt“ in der Landschaft (Abb. 7). Man braucht die Kohle, um Stromkraftwerke zu betreiben. Kohle wird auch benutzt bei der Herstellung von Kunststoffen und Farb- stoffen sowie Eisen und Stahl. Auch heute noch wird Kohle benö- tigt, aber die Bergwerke in der Euregio sind alle geschlossen (das letzte erst 1997). Die Kohle wird heute z. B. aus China, Amerika und Russland zu uns gebracht, weil das billiger ist. Abb. 3 Als in der Euregio die Bergwerke geschlossen wurden, musste man an- dere Arbeit für die Bergleute finden. Das war nicht einfach, denn es waren viele tausend Männer, die neue Jobs brauchten. Deshalb hat der Staat Geld gegeben, um neue Firmen zu gründen und neue Fabriken zu bauen. So ent- standen neue Arbeitsplätze für die Men- schen, die früher in den Bergwerken gearbeitet haben. 2 Die Namen der Zechen erzählen Geschichten. Oft sind es Vornamen. Finde heraus, wie die Zechen in deiner Nähe hießen und woher sie ihren Namen hatten. Die Kohle wurde auf „Loren“ über Schienen zum Förderschacht gebracht. Abb. 7: Houthalen- Helchteren Für die alten Gebäude der Bergwer- ke (Türme, Maschinenhallen usw.) hieß es entweder Abriss oder Umnutzung, also Nutzung für einen neuen Zweck. Manchmal zogen andere Firmen in die Gebäude ein. Manche Bergwerke wur- den auch zu einem Museum, z, B. die in Heerlen, Blegny und Beringen (Abb. 6). Abb. 6 Abb. 2 Abb. 8: Unter der Erde verständigte man sich mit einer Glocke. • Bergbaumuseum in Blegny (blegnymine.be, Abb.3): Hier kann man noch mit einem Führer in die Grube fahren und sehen, wie die Bergleute frü- her gearbeitet haben (Abb. 2). • Weitere Museen zum Stein- kohlebergbau in Genk (c-mine.be und mijndepot.be), Beringen (mijnmuseum.be), Alsdorf (bergbaumuseum-grube-anna2.de), Hückelhoven (schacht-3.de), Heerlen (nederlandsmijnmuseum.eu) und Valkenburg (steenkolenmijn.nl). Schöne Fotos unter industriedenkmal.de. Bergbaugeschichte in der Eure- gio und was daraus geworden ist: gruenmetropole.eu, paysdesterrils.eu, demijnen.nl, limburgsemijnen.nl Und auch die Halden sind noch da: Als sie frisch aufgeschüttet wur- den, sahen sie erst einmal aus wie große dunkle Erdhaufen. Heute, nach vielen Jahren, sind sie mit Bäumen, Sträuchern und Gräsern be- wachsen. Viele Tiere leben hier, manchmal auch sehr seltene Arten: Schmetterlinge, Vögel, Käfer, Frösche und Libellen zum Beispiel. Die Tiere haben hier Schutz und Ruhe, denn viele der Halden darf man nicht betreten. Auf manchen Halden sind Wanderwege angelegt, oder auch – wie in Baes- weiler und Hückelhoven – große Treppen, die zu tollen Aussichtspunkten führen (Abb. 2). Abb. 1a 1b Abb. 5 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70

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Linguacluster: Energie und Technik - 2012

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ENERGIE UND TECHNIK

ENERGIE ET TECHNIQUE

ENERGIE EN TECHNIEK

DREIUNDZWANZIGVINGT-TROIS

DRIEËNTWINTIG

ZWEIUNDZWANZIGVINGT-DEUXTWEEËNTWINTIG

Das „schwarze Gold“ der EuregioSteinkohle - La houille - Steenkool

Wie eine alte Burg sieht die Zeche von Cheratte mit ihrem „Malakoff -turm“ aus. Schacht Nulland in Kerkrade wirkt viel moderner.

An vielen Stellen in der Euregio kann man von Menschen gemachte Hügel sehen, die man Halden nennt. Die Halden sind dort, wo früher Stein-kohle tief aus der Erde geholt wurde. Beim Abbau der wertvollen schwarzen Kohle wurden auch Steine und Erde ans Tageslicht befördert, die man nicht brauchen konnte. Aus diesem „Abfall“ wuchsen im Lauf der Jahre die Halden in die Höhe. Halden gibt es zum Beispiel in Baesweiler, Fléron, Genk, Alsdorf, Maas-mechelen, Lüttich, Siersdorf, Beringen, Landgraaf, Hückelhoven, Houthalen-Helchteren und Blegny (Abb. 4).

3Sammle Wörter aus

der Bergbauwelt: Bergwerk,

Kumpel, Förderturm…

Wo Halden sind, waren früher auch Bergwerke. Hier arbeiteten die Berg-leute („Kumpel“), die jeden Tag in die Gruben hinab fuhren, um die Kohleklum-pen mit Spezialwerkzeug und Bohrma-schinen aus dem Gestein zu lösen. Man-che Gruben waren mehr als 1.000 Meter tief. Dort unten herrschte große Hitze, und die Arbeit war sehr schwer und gefährlich. Deshalb wurden die Berg-leute gut bezahlt.

Abb. 4: Das Besucherbergwerk der Zeche Blegny mit ihrer Halde.

1

In einem Bergwerk arbeiteten nicht nur die Bergleute. Es mussten Hallen gebaut werden, Leitungen verlegt werden, Geräte repariert werden, Bücher geführt werden und vieles

mehr. Erstelle eine Liste von Berufen in der Bergwerksfi rma!

Die Steinkohle wurde über einen Förderschacht nach oben ge-bracht und abtransportiert. Über dem Schacht stand immer ein Förderturm, der von weitem zu sehen war. Manche davon waren in Gebäuden untergebracht (Abb. 1ab), manche standen „nackt“ in der Landschaft (Abb. 7).

Man braucht die Kohle, um Stromkraftwerke zu betreiben. Kohle wird auch benutzt bei der Herstellung von Kunststoff en und Farb-stoff en sowie Eisen und Stahl. Auch heute noch wird Kohle benö-tigt, aber die Bergwerke in der Euregio sind alle geschlossen (das letzte erst 1997). Die Kohle wird heute z. B. aus China, Amerika und Russland zu uns gebracht, weil das billiger ist.

Abb. 3

Als in der Euregio die Bergwerke geschlossen wurden, musste man an-dere Arbeit für die Bergleute fi nden. Das war nicht einfach, denn es waren viele tausend Männer, die neue Jobs brauchten. Deshalb hat der Staat Geld gegeben, um neue Firmen zu gründen und neue Fabriken zu bauen. So ent-standen neue Arbeitsplätze für die Men-schen, die früher in den Bergwerken gearbeitet haben.

Wo Halden sind, waren früher auch

2

Die Namen der Zechen erzählen Geschichten. Oft sind es Vornamen. Finde heraus, wie die Zechen in deiner

Nähe hießen und woher sie ihren Namen hatten.

Die Kohle wurde auf „Loren“ über Schienen zum Förderschacht gebracht.

Abb. 7: Houthalen-Helchteren

Für die alten Gebäude der Bergwer-ke (Türme, Maschinenhallen usw.) hieß es entweder Abriss oder Umnutzung, also Nutzung für einen neuen Zweck. Manchmal zogen andere Firmen in die Gebäude ein. Manche Bergwerke wur-den auch zu einem Museum, z, B. die in Heerlen, Blegny und Beringen (Abb. 6).

Abb. 6

Abb. 2

Abb. 8: Unter der Erde verständigte man sich mit einer Glocke.

• Bergbaumuseum in Blegny (blegnymine.be, Abb.3): Hier kann man noch mit einem

Führer in die Grube fahren und sehen, wie die Bergleute frü-

her gearbeitet haben (Abb. 2).

• Weitere Museen zum Stein-kohlebergbau in Genk (c-mine.be und

mijndepot.be), Beringen (mijnmuseum.be), Alsdorf (bergbaumuseum-grube-anna2.de),

Hückelhoven (schacht-3.de), Heerlen (nederlandsmijnmuseum.eu) und

Valkenburg (steenkolenmijn.nl).

Schöne Fotos unter industriedenkmal.de.

Bergbaugeschichte in der Eure-gio und was daraus

geworden ist: gruenmetropole.eu, paysdesterrils.eu, demijnen.nl, limburgsemijnen.nl

Und auch die Halden sind noch da: Als sie frisch aufgeschüttet wur-den, sahen sie erst einmal aus wie große dunkle Erdhaufen. Heute, nach vielen Jahren, sind sie mit Bäumen, Sträuchern und Gräsern be-wachsen. Viele Tiere leben hier, manchmal auch sehr seltene Arten: Schmetterlinge, Vögel, Käfer, Frösche und Libellen zum Beispiel. Die Tiere haben hier Schutz und Ruhe, denn viele der Halden darf man nicht betreten. Auf manchen Halden sind Wanderwege angelegt, oder auch – wie in Baes-weiler und Hückelhoven – große Treppen, die zu tollen Aussichtspunkten führen (Abb. 2).

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ENERGIE UND TECHNIK

ENERGIE ET TECHNIQUE

ENERGIE EN TECHNIEK

FÜNFUNDZWANZIGVINGT-CINQ

VIJFENTWINTIG

VIERUNDZWANZIGVINGT-QUATREVIERENTWINTIGTIG

Riesenlöcher, RiesenbaggerBraunkohle - Le lignite - Bruinkool

1

Informiere Dich im Internet zu Braunkohle und Tagebau. Lege eine Liste an: Wie groß?

Wie tief? Wie alt? Wie viele? ...

2

Zeichne einen Braunkohlebagger und

daneben einen Menschen, ein Auto und ein Haus.

Pass auf die Größen auf!

In der Euregio gibt es Löcher, die aus zwei Gründen ganz besonders sind. Erstens sind sie unvorstellbar groß, und zweitens passiert hier etwas, was es nur an wenigen Stellen in Europa gibt: Hier wird Braunkohle abgebaut.

Braunkohle ist wie die schwarze Stein-kohle aus Pfl anzen entstanden, die abgestorben sind und dann Millionen von Jahren in der Erde lagen. Stein-kohle ist sehr alt und befi ndet sich deshalb meistens tief im Boden. Um sie abzubauen, muss man tiefe Löcher (Schächte) graben, durch die man die Kohle nach oben holt.

Abb. 2

Abb. 3

Bei der Braunkohle ist das einfacher: Sie liegt näher an der Erdoberfl äche. Im so genannten Tagebau wird Schicht für Schicht von der Erde abgeschabt. Das erledigen riesige Bagger – die

größten Fahrzeuge der Welt. Sie sind länger als zwei Fußballfelder und ihre Schaufeln sitzen auf einem über 20 Meter großen Rad. Sie

heißen deshalb Schaufel-radbagger (Abb. 2). Jede Schaufel ist übri-gens so groß wie ein Auto (Abb. 3)!

Die großen Löcher, die beim Baggern ent-

Abb. 1: Vorne das Kraftwerk Weisweiler, das man von derAutobahn A4 Aachen-Köln sieht. Hier wird aus Braunkohle Stromgemacht – die „Wolken“ sind kein Rauch, sondern Wasserdampf.

Im Hintergrund das große Tagebauloch.Besucherzentrum des Kraft-

werks Weisweiler und eineFahrt mit dem Geländebus

durch den Tagebau (Abb. 7):rwe.com/besichtigungen.

Was passiert mit denIndustriegebieten nach Ende

des Kohlenabbaus? Parks, Aussichtspunkte,

Museen, Cafés…: gruenmetropole.eu; groenmetropool.nl;

paysdesterrils.eu.

stehen, haben die Größe von kleinen Städten. Alles, was dem Tagebau im Weg steht, muss weg: sogar Wälder, ganze Dörfer und Flüsse (Abb. 6). Das gibt natürlich Probleme, besonders mit den Naturschützern. Denn in den Wäl-dern und Gewässern leben natürlich auch Tiere. Die Firmen, die die Braun-kohle abbauen, müssen deshalb be-sondere Rücksicht nehmen. Wenn der Abbau nach vielen Jahren zu Ende ist,

kümmern sie sich um die Renaturierung der Gebiete, also die Wie-derherstellung der Na-tur. Aus den Löchern werden dann oft große Seen.

Schwierig ist es bei den Dörfern, die „im Weg“ stehen. Für sie werden Umsiedlungen geplant. Das bedeutet, dass das ganze Dorf abgerissen und an anderer Stelle wieder aufgebaut wird. Natürlich wollen vie-le Menschen nicht aus ihrem Haus auszie-hen. Man versucht, sie mit Hilfen beim Bau eines neuen Hauses zu überzeugen.

Und wozu das Gan-ze? Aus Braunkohle macht man Energie. Vor allem in Deutschland ist Braunkohle dafür (noch) unverzichtbar. Aber der Abbau und das Verbrennen der Braunkohle sind auch umstritten – wegen der

Umwelt und wegen der hohen Kosten. Die Bagger müssen übrigens nicht tanken – sie werden mit Strom an-getrieben. Und jetzt ratet mal, woraus der gemacht wird!

Abb. 5: Ein schöner Aussichtspunkt über den Tagebau ist der Indemann

(mit großem Spielplatz!).

Abb. 4: Mit der Erde und den Steinen, die nicht gebraucht werden, werden künstliche Berge aufgeschüttet. Man nennt sie Halden.

Die größte in der Euregio ist die „Sophienhöhe“.

Abb. 7: Abenteuerliche Besichtigung mit dem Geländebus

DE „Braunkohle“ undNL „bruinkool“ bezeichnen die

Braunkohle nach ihrem Aussehen.Das französische Wort „lignite“ ver-

rät, woher sie kommt: „lignum“ist Lateinisch und

bedeutet Holz.

Abb. 6: Hier musste der ganze Fluss, die Inde, verlegt werden.

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ENERGIE UND TECHNIK

ENERGIE ET TECHNIQUE

ENERGIE EN TECHNIEK

SIEBENUNDZWANZIGVINGT-SEPT

ZEVENENTWINTIG

SECHSUNDZWANZIGVINGT-SIXZESENTWINTIG

Energie kann man sehen - eine SpurensucheRegenerative Energie - Energie durable - Duurzame energie

1

Liste auf und sammle (oder mache) Fotos von Geräten,

Schildern, Gebäuden usw. in deiner Umgebung, die etwas

mit Energie zu tun haben.

Was haben Holz, Kohle, Sonne, Was-ser und Wind gemeinsam? Es handelt sich um Energiequellen, die in der Natur vorkommen und von uns Menschen zur Erzeugung von Energie und Wärme ge-nutzt werden. Die Fachleute nennen sie „natürliche Ressourcen“.

Manche natürlichen Ressourcen sind nur begrenzt verfügbar und deswe-gen irgendwann verbraucht. Andere Energiequellen, die unbegrenzt vor-handen sind, weil sie sich immer wieder erneuern, werden in der Fachsprache „erneuerbare“ oder „regenerative“ Energien genannt.

Um aus den Energiequellen Energie und Wärme zu gewinnen, setzt der Mensch modernste Technik ein. Der Mensch hat schon immer technische Anlagen entwickelt, um aus den natür-lichen Ressourcen Energie und Wärme zu erzeugen: Wind- und Wassermühlen, Dampfmaschinen, Kraftwerke oder alte Fördertürme sind Spuren dieser span-nenden Geschichte, die man heute noch gut sehen kann.

Aber manchmal sind die Spuren auch verwischt oder versteckt. So wurden z. B. „Stollen“ bis tief unter die Erde gegraben, um Steinkohle abzubau-en. Diese Löcher sieht man natürlich nicht mehr. Oft stehen aber noch die Gebäude, die dazu gehörten, wie Fördertürme, Maschinenhäuser usw. Manchmal sind es aber nur noch Ruinen, oder sie wurden sogar ganz abgerissen.

Eine versteckte Spur des Bergbaus sind auch die vielen großen Hügel, die es fast überall in der Euregio gibt: Man nennt sie Halden. Sie sind keine natür-lichen „Berge“, sondern bestehen aus der Erde und dem Gestein, das beim Graben nach oben geholt und nicht gebraucht wurde. Auf einer dieser Hal-den in Landgraaf steht heute eine Ski-halle und eine unendlich lange Treppe (Abb. 2), andere werden als Aussichts-punkt oder Parkanlage genutzt.

Das, woraus die Energie erzeugt wird, nennt man Energieträger. Die meisten Menschen heute wollen mehr regene-rative Energieträger nutzen, weil sie unendlich vorhanden und sehr umwelt-freundlich sind. Man sieht deshalb vie-le Gebäude mit glitzernden Platten auf dem Dach. Diese Sonnenkollektoren nutzen die Sonnenstrahlen z. B., um das Duschwasser zu erwärmen. Solarzellen wandeln die Wärme des Sonnenlichts in Energie um.

Kaum zu übersehen sind auch die vie-len Windräder (Abb. 1) die aus Wind, also der Bewegung der Luft, Energie erzeugen. Sie sind höher als die meis-ten Bäume und Häuser und verursachen Geräusche. Außerdem sind sie natürlich nicht so schön wie ihre kleinen Vorgän-ger, die Windmühlen (Abb. 5) – aber im Prinzip erfüllen sie den gleichen Zweck und sind genauso „sauber“. Sie stehen meistens da, wo es fl ach ist und es viel Platz gibt.

Abb. 1: Windräder

Abb. 3: Solarzellen

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Überlege dir Fragen für ein kleines Interview mitErwachsenen zum Thema Windkrafträder in eurer Nähe –

gibt es unterschiedliche Meinungen?

Auch Wasser ist ein Energieträger. An den Bächen gab es früher zahlreiche Müh-len. Oft erinnern Straßen- und Gebäude-namen an sie. In der Euregio wird an einigen Stauseen mit Wasser Energie gemacht. Die Wasserkraftwerke nutzen dabei aus, dass das Wasser beim Herun-terfallen oder -fl ießen sehr kräftig ist.

An vielen Hochschulen in der Euregio wird übrigens zum Thema Energie ge-forscht. Besonders die RWTH in Aachen ist bekannt für ihre hervorragende For-schung in allen Dingen, die mit Technik zu tun haben.

Abb. 4: Kraftwerk Heimbach

Abb. 5: Eine alte Windmühle

Abb. 6: Energie istteuer, gerade für Autos.

Deshalb fahren viele Leute zum Tanken ins

Nachbarland, weil es da manchmal billiger ist. So wie hier: deutsche Tank-stelle, niederländische

„Einladung“.

• Science College Overbach, Jülich: Experimental-Work-

shops für Grundschulen, u.a. zum Thema

„Energieumwandlung”, science-college-overbach.de

• Forschungszentrum Jülich, Schülerlabor: fz-juelich.de/julab/DE

• Die örtlichen Energieunternehmen.

• Das wahrscheinlich schönste Kraftwerk der Euregio ist übrigens das

Wasserkraftwerk in Heimbach in der Eifel (Abb. 4), ganz in der Nähe ist auch das

wasser-info-zentrum-eifel.de.

• Auf erih.net sind alle europäischen Orte der

Industriekultur verzeichnet.

• Visuelle Eindrücke, Über-sichtskarten und Exkursions-

tipps zur Energieregion Euregio Maas-Rhein gibt es auf: gruenmetropole.de und

paysdesterrils.eu.

• Die nationalen Umweltministerien haben online kindgerechte

Infomaterialien zum Thema Energie.ENERGIE heißt in allen Euregio-sprachen (und vielen anderen)

gleich. Das Wort kommt wie viele andere „Fremdwörter“ aus dem

Griechischen. Findest du noch mehr solcher Worte?

Seid ihr sauber? Versucht herauszubekommen, welche

Haushalte bei euch in der Klasse regenerative Energie

nutzen. Wie sieht es im ganzen Ort aus?

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ENERGIE UND TECHNIK

ENERGIE ET TECHNIQUE

ENERGIE EN TECHNIEK

NEUNUNDZWANZIGVINGT-NEUF

NEGENENTWINTIG

ACHTUNDZWANZIGVINGT-HUITACHTENTWINTIG

Stark und sauber, aber gefährlichKernenergie - Energie nucléaire - Kernenergie

Ein ziemlich großer Teil der elektrischen Energie, die in der Euregio produziert wird, kam lange Zeit aus dem Kernkraftwerk Tihange. Es liegt direkt an der Maas, in der Nähe von Huy (Wallonie). Das Kraftwerk produziert jährlich fast so viel Energie, wie alle Einwohner der Wallonie zusammen verbrauchen (das sind ca. 4 Millionen, genau wie in der Euregio).

Kraftwerke machen aus Bewegung (Wasser) oder Hitze (z. B. durch Ver-brennung von Kohle oder Gas) Energie.

Für die Erzeugung von Kernenergie wird auch Hitze verwendet, aber es gibt keine Flamme. Sie entsteht bei der Spaltung von Kernen des Uranatoms. Daher spricht man auch von Atomener-gie. Uran ist übrigens ein Metall und Atome sind winzige Teilchen, die man mit

bloßem Auge nicht sehen kann. Bei der Spaltung im Reaktor ent-steht Wärme, die das Wasser erhitzt, mit dem man eine große Turbi-ne antreibt. Das funktioniert bei anderen Kraftwerken ähnlich.

Die drei Reaktoren des Kernkraftwerks Tihange sollen 2015, 2023 und 2025 abgeschaltet werden. Ein Grund dafür ist, dass viele Leute Angst vor Atomenergie haben. Hier stellen sich zwei wichtige Fra-gen: Was ist an Kernenergie so gefährlich und warum benutzt man sie dann überhaupt?

Zunächst die Vorteile: Kernenergie ist sehr „effi zient“, das heißt: wenige Kraftwerke produzieren viel Energie. Man braucht also

1

Welche Unternehmen produ-zieren in deinem Wohnort

Energie? Finde auch heraus,welche „Energieträger“

(Kohle, Wasser, Wind, ...) dabei eine Rolle spielen.

2

Tihange ist nicht weit. Aber wo stehen die nächsten Kernkraftwerke von deinem Wohnort aus gesehen?

(Tipp: Suche bei google.de „Karte Kernkraftwerke“)

wenig Platz. So gesehen ist Kernenergie auch preiswert. Außerdem ist Kernenergie eigentlich umweltfreundlich: Man muss nicht in die Natur eingreifen, um sie herzustellen wie z. B. beim Graben nach Kohle oder beim Aufstellen von Windrädern. Außerdem gibt es genügend Uran auf der Erde (anders als Öl oder Kohle). Vor allem aber ent-steht kein giftiges Gas, weil ja nichts ver-brannt wird.

Und wovor haben die Leute dann Angst? Bei großen Unfällen mit Atomenergie wie die in Tschernobyl

Abb. 2: Modell eines Kernkraftwerks

Abb. 1: Das Kernkraftwerk Tihangebei Huy an der Maas

Abb. 3: Logo der AtomkraftWenn man die Sonnenenergie

in den Wüsten unserer Erde nur6 Stunden lang sammeln würde,

könnte man damit die ganzeMenschheit 1 Jahr lang

versorgen.

Die meisten Kraftwerke kann man besichtigen. Die

Unternehmen machen(oft gratis) Führungen für

Schulklassen und haben gute Infomaterialien.

• Die Europäische Kommissionhat unter dem Namen

„Energy Magic“ ein buntesEnergieportal für Kinder mit

kleinen Filmen, Spielen,etc. in allen EU-Sprachen eingerichtet:

learn-energy.net/education.

• Sachinfos auf den Nachrichten- und Infoportalen für Kinder und auf den Sei-

ten der großen Energieunternehmen.

• Atomkraftgegner: greenpeace.de/themen/atomkraft

(Ukraine, 1986) und Fukushima (Japan, 2011) sind sehr viele Menschen gestorben oder für immer krank geworden. Der Grund dafür ist die radioaktive Strahlung, die Atome abgeben. Sie ist sehr ungesund. Des-wegen ist auch eine pro-blematische Frage, wo

man den Abfall der Energieerzeugung lagern soll. Denn auch er gibt weiter Strahlung ab. Diese Sicherheitsfragen machen die Kernener-gie schließlich doch deutlich teurer.

Fast alle Kernkraftwerke gelten als sehr sicher – aber einen Unfall kann man nie vollständig ausschließen und das Problem der Lagerung des Abfalls ist noch nicht gelöst. Deswegen forscht man nach ungefährlichen und gleichzeitig preiswerten Energieformen. Lösungen, die auf den ersten Blick als sehr gut erscheinen, haben noch sehr viele Nachteile. Aber jedes Jahr kommen die Forscher ein Stück weiter. Einer der weltweit wichtigen Orte der Kernforschung befi ndet sich übrigens in der Euregio: das Forschungszentrum Jülich. Sicherlich einer der spannendsten Arbeitsplätze!

Modell der Kernspaltung von Uran

Die beliebtesteKarnevalsband in Aachenhieß „Die 3 Atömchen“.

Leider gibt es sienicht mehr.

Abb. 4

Nicht in allen Ländern der Welt gibt es Kernenergie. Den einen ist es zu teuer oder es fehlt das technische Wissen. Anderen ist es zu gefährlich. Belgien und Deutschland wollen z. B. ihre Kernkraftwerke abschalten,

die Niederlande dagegen sogar neue bauen, aber das wird immer wieder neu diskutiert.

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ENERGIE ET TECHNIQUE

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Heute wird zur Papierherstellung statt Holz sehr oft Altpapier ge-nutzt (Recycling). In Deutschland besteht mittlerweile 70 Prozent der hergestellten Papiermenge aus recycelten Papierfasern. So werden nicht nur der Wald und die Umwelt ge-schont, sondern auch die Müllberge klein gehalten. Auch Du kannst zu Hau-se etwas für die Vermeidung von Müll-bergen und gegen das Abholzen von Wäldern tun: Verwende Papier einfach mehrmals! Verpacke doch einmal ein Geschenk in bemaltes Zeitungspapier und verwende für Computerausdrucke und Schulhefte Recyclingpapier!

EINUNDDREISSIGTRENTE ET UNÉÉNENDERTIG

DREISSIGTRENTEDERTIG

So leicht, so schwerPapier - Le papier - Papier

Papier ist ein so alltägliches Produkt und wird doch nur selten beachtet. Trotzdem begleitet es uns ein ganzes Leben und bestimmt unsere Kultur. Zur Zeit gibt es ca. 3000 unterschiedliche Papiersorten: von Abziehbildern bis Zi-garettenpapier. Es gibt sogar Möbel aus Papier!

Die Erfi ndung, Entwicklung und Ver-breitung von Papier war entscheidend für diese Erfolgsgeschichte, die über 2.000 Jahre alt ist: Schon im 2. Jahrhun-dert v. Chr. war Papier in China bekannt. Die Chinesen hielten die Kenntnis und Wissenschaft der Papierherstellung sehr lange vollkommen geheim. Erst nach 700 Jahren erlernten Japaner und andere Nachbarvölker die Papier-macherei. Über den arabischen Kultur-raum gelangte dann die Kunde vom Papier im 11. Jahrhundert über Nordaf-rika und Spanien ins mittelalterliche Eu-ropa. Ende des 14. Jahrhunderts wurde in Deutschland das erste Papier herge-

stellt und in Holland und Belgien am Ende des 16. Jahrhunderts.Ausschließlich Lumpen wurden damals zur Herstellung von Papier

1

Lege eine Mappe mit ver-schiedenen Papiersorten an.

Wie viele unterschiedliche Papiersorten fi ndest du?

(Abb. 1, 3)

3

Schnitze aus Kartoff elnBuchstaben und drucke

deinen Namen!

2

Zeichne auf einer Karte der Welt den „Weg“ ein, den das Papiermachen von China bis in die Euregio gemacht hat.Schreibe das jeweilige Jahrhundert oder eine Jahreszahl

dazu!

verwendet. Die alten Kleidungsstücke und Stoff reste wurden zuerst einge-weicht und dann in Stampfwerken aus Holz zerkleinert (Abb. 2).

Dann wurde der „Holländer“ erfun-den: eine Maschine, die mit kleinen Messern den Stoff in Fasern schnitt und zu einem matschigen Brei machte. Der anschließend mit Wasser verdünnte Fa-serbrei wurde mit einem Sieb aus einer Holzwanne geschöpft. Dann wurden die Blätter einzeln auf ein Filztuch ge-legt. Mit einer Presse drückte man das Wasser heraus und hing die Papiere zum Trocknen auf eine Leine. Der Papierver-brauch für ein Jahr lag in dieser Zeit bei nur 1 Kilogramm pro Person!

Durch die Erfi ndung des Buchdruckes mit Bleibuchstaben durch Johannes Gutenberg (ca. 1450) nahm der Papierverbrauch stark zu. Es gab immer weniger Lumpen und 400 Jahre lang war man auf der Suche nach neuen Rohstoff en. Doch erst um 1800 war es durch neue technische Verfahren möglich, Holz für die Papierherstellung zu nutzen. In dieser Zeit wurde auch die erste Papiermaschine in Frankreich erfunden.

Abb. 1

Abb. 2

Der Verbrauch von Papier ist seit die-sen Entdeckungen enorm gestiegen und die Papierfabriken sind meist riesig groß. Noch bis vor einigen Jahrzehnten gab es in unserer Region einige Firmen,

Abb. 3

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Versuche im Internet Namen von Papierherstellern inDüren, Maastricht oder Malmedy herauszufi nden.Welche Firmen sind heutzutage bedeutend in der

Papierherstellung?

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Wie schwer ist eine Zeitung? Wie hoch wäre ein Turm mit dem Papierverbrauch eines Niederländers? Wie viele

Blätter Papier wären das?

In Workshopsim Papiermuseum Düren

(leopoldhoeschmuseum.de)und im Malmundarium in

Malmedy (malmundarium.be)kannst du alte Maschinen erkunden

und sogar das Papiermacher-Handwerk einmal selbst ausprobieren (Abb. 6).

Kleine Filme zur Papier-herstellung, Hintergrund-

infos zum Recycling,Statistiken, Download vonInfobroschüren und vieles

mehr unter cobelpa.be und papierschule.org.

Abb. 4: So ein „Stampfwerk“ wurde früher bei der Papierherstellung benutzt. Wozu? Im Text steht die Antwort.

Abb. 5: Solche Maschinen stehen in einer modernen Papierfabrik.

die ihre Produkte weltweit verkauft haben. Als wichtige „Papier-städte“ galten v. a. Düren, Maastricht und Malmedy.

In Deutschland werden 228 kg verbraucht. Das bedeutet, dass eine Person in einem Jahr 228 kg Papier verbraucht. In Belgien sind es 317 kg und in den Niederlanden 189 kg.

Abb. 6

2009 arbeiteten in denKreisen Düren und Euskirchen

über 3.400 Menschen inca. 20 Unternehmen der

Papierindustrie.Findet ihr das viel?

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ENERGIE EN TECHNIEK

DREIUNDDREISSIGTRENTE-TROISDRIEËNDERTIG

ZWEIUNDDREISSIGTRENTE-DEUXTWEEËNDERTIG

Wasser halt!Stauseen und Talsperren - Barrrages - Stuwmeren en stuwdammen

Im Süden der Euregio ist das Land sehr bergig: Hier in der Eifel gibt es viele Bäche, die seit vielen Jahrhunderten und Jahrtausenden Täler in die bergi-ge Landschaft schneiden. An einigen Stellen hat man Staudämme errichtet, die große Seen entstehen ließen.

Staudämme und Staumauern sind „Absperrbauwerke“ für Talsperren. Denn eine Talsperre staut mit einem solchen Absperrbauwerk ein Fließ-gewässer (also einen Bach oder Fluss) in einem Tal zu einem Stausee auf.

Talsperren werden zu den unter-schiedlichsten Zwecken errichtet: Bewässerung, Hochwasserschutz, Brauch- oder Trinkwassergewinnung, Energieerzeugung oder Freizeitnut-zung.

Ein Staudamm wird aus verschiedenen Materialien wie Sand, Fels, Lehm usw. auf-geschüttet.

Dann muss man ihn mit schweren Walzen verdichten, damit kein Wasser mehr hindurch kommt (Abb. 1). Eine Staumauer wird dage-gen aus Steinen gemau-ert oder aus Beton ge-gossen (Abb. 2).

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Welche Talsperre liegtin der Nähe deines

Wohnortes? Was hat sie fürein Absperrbauwerk? Was hat

sie für eine Funktion?

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Zeichne eine Staumauer und einen Staudamm so,

dass man die Unterschiede gut erkennen kann.

Eine Besonderheit ist die Gileppe-Talsperre bei Eupen (B), die bereits 1878 als Beton-Staumauer errichtet wurde. 1970 wurde sie dann als Damm ausgebaut, d. h. vergrößert (Abb. 4).

Daneben gibt es aber auch natürli-che Talsperren, z. B. durch Berg-stürze, wenn ein großes Stück Berg abrutscht und dadurch ein (Fluss-)Tal verschüttet.

Schnitt durch den Staudamm Schwammenauel (Heimbach), der die Rur zum zweitgrößten Stausee Deutschlands staut.

Abb. 2: Alte Postkarte der Urftstau-mauer, erbaut 1904, eine der ersten

Talsperren unserer Region.

Abb. 4: Gileppe-Staudamm mit Betonmauer im Inneren

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Vervollständige die Tabelle.Erstelle dann eine Rangliste

der Staumauern und Seen:Nach Höhe, Wassermenge,

Fläche, Alter... (Zahlen dazu fi ndestdu im Internet).

• alle Informationen über Talsperren und viele weitereAspekte des Wassers in der Region Eifel-Ardennen kann

man im Wasser-Info-Zentrum Eifel in Heimbach erleben: Ausstellungen mit vielen verschiedenen Modellen,

Themen-Führungen, Exkursionen und spannende Workshops (wasser-info-zentrum-eifel.de)

• Gileppe-Talsperre (nahe Eupen): Panoramablick vom 78m-hohen Aussichtsturm, Staumauerführungen (auch im Inneren!),

Ausstellung zum Thema Wasser

• Sport- und Freizeitzentrum Worriken am Bütgenbacher See –

Klassenfahrten oder -ausfl üge mit Bungalowunterbringung und zahl-reichen Sportmöglichkeiten inkl. professioneller Betreuung:

Kajak, Bogenschießen, Surfen, Klettern, Basketball… (worriken.be)

Beschreibungen, Daten undFotos aller Stauseen undStaumauern in der Eifel:

belgique-europe.be unter Menüpunkt „11. barrages“;

wasser-info-zentrum-eifel.de; eifelnatur.de.

Name erbaut Gewässer Funktion/Bemerkung Dreilägerbachtalsperre 1909-12 Dreilägerbach Trinkwasser Freilinger See (Stauanlage Weilerbach)

1976 … Freizeit

Rursee … Rur Hochwasserschutz, Energiegewinnung (zweitgrößter Stausee in ganz Deutschland!)

Gileppetalsperre 1878 Gileppe Trinkwasser, Energiegewinnung (älteste Talsperre Europas!)

… … … …

• Der „Nurek-Staudamm“ in Tadschi-kistan in Zentralasien ist mit 300m Höhe die zurzeit höchste Talsperre der Erde.

• Die Staumauer „Grand Dixence“ in der Schweiz ist mit einer Höhe von 285 Metern die höchste Staumauer Europas.

• Die wohl älteste Talsperre wurde vor etwa 4.500 Jahren im Wadi Garawi in Ägypten erbaut und heißt „Sadd-el-Kafara“ (das bedeutet „Damm der Heiden“).

• Das größte Wasserkraftwerk der Welt steht am Drei-Schluchten-Staudamm in China.

Abb. 3: Talsperren der Nordeifel

Verwirrend: Das deutsche Wort „See“

heißt auf Niederländisch „meer“.Das deutsche Wort „Meer“

(wie FR „la mer“)bedeutet auf

NL „zee“.

Abb. 1 Rekorde:

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ENERGIE UND TECHNIK

ENERGIE ET TECHNIQUE

ENERGIE EN TECHNIEK

Die verschiedenen Brückenarten geben dir Aufschluss darüber, wo die wesentliche Last der Brücke liegt. Bei der Hängebrücke tragen die Seile oder Ketten die Last, bei der Bogenbrü-cke liegt sie an den Bögen und bei der Balken-brücke auf den Balken.

FÜNFUNDDREISSIGTRENTE-CINQVIJFENDERTIG

VIERUNDDREISSIGTRENTE-QUATREVIERENDERTIG

Balken, Bögen, IngenieureBrücken – Ponts – Bruggen

Brücken verbinden Menschen, denn sie überwinden Hindernisse wie Tä-ler, Flüsse, Straßen, Schienen oder Gräben. Brücken helfen, lange Um-wege zu vermeiden und ersparen den Benutzern (Menschen, Tiere, Fahrzeuge) Zeit und Kraft. Was man meistens nicht sieht: Brücken sind sehr komplizierte Bauwerke und müssen sorgfältig von Architekten und Ingenieuren geplant werden. Der Brückenbau wird so gut wie möglich an die Umgebung an-gepasst, z. B. an die Beschaff enheit des Bodens. Aber wer die Brücke be-zahlt (der Bauherr), darf natürlich mit entscheiden, wie sie aussehen soll. Deshalb gibt es so viele verschiedene Arten von Brücken.

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Suche eine Brücke bei euch in der Nähe. Zeichne eine Karte

mit dem Umweg, den man gehen oder fahren müsste,

wenn es diese Brücke nicht gäbe!

Man unterscheidet zum Beispiel nach dem Baumaterial Brücken aus Stein, aus Holz, aus Beton oder aus Stahl. Früher waren fast alle Brücken aus Holz. Die ältesten Brücken sind der Form nach so genannte Balkenbrücken. Sie funktionieren wie ein Brett, das du über einen kleinen Bach legst, um keine nassen Füße zu bekommen. Das ist einfach, bringt aber ein Problem mit sich: Je breiter der Bach, desto dicker (und natürlich länger!) muss das Brett sein, denn sonst hängt es in der Mitte durch oder bricht. Macht man es stabiler, wird es aber immer schwerer...

Mit diesem Problem beschäftigt sich die Wissenschaft der Statik, mit der Ingenieure berechnen, wie Brücken und andere Bauwerke Lasten sicher tragen können, also wie „stabil“ sie sind. So haben sie eine Reihe von Brückenformen entwickelt, deren Namen oft schon Einiges über das Aussehen der Brücke verraten. Zwei wichtige Beispiele:

• Bogenbrücken liegen nicht wie Balkenbrücken auf dem Ufer oder auf ihren Pfeilern auf, sondern werden zwischen zwei Punkten gespannt. Die Straße kann über oder unter dem Bogen liegen (Abb. 2).

• Bei Hängebrücken ist die Fahrbahn an Seilen oder Ketten aufgehängt (Abb. 3).

Abb. 1: Wer Brücken bauen will, muss sich mit Statik auskennen: Der Besen ist nicht stabil, weil er den Kräften, die auf

ihn einwirken, nicht standhält.

Abb. 2: Bogenbrücke über die Maas

Abb. 3: Hängebrücke über die Maas

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Wie viele Brücken gibt es bei euch im Ort/Stadtteil? Zähle

sie und bestimme ihre Form!

Zwei häufi g vor-kommende natürliche Hindernisse machen die Euregio zu einem

echten „Brückenparadies“: Erstens die vielen Bäche und Flüsse, allen voran die breite Maas, die schon die Römer vor 2.000 Jahren Brücken bauen ließ. Zweitens die vielen Höhenunterschiede, also die hügelige Landschaft.

Eine weitere Besonderheit: Die Euregio war eine der ersten Regio-nen in Europa, in denen schon vor mehr als 150 Jahren Eisenbahnen fuhren. Deshalb gibt es wunderschöne alte Eisenbahnbrücken, die echte Seltenheiten sind! (Abb. 4 + 5)

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Es gibt auch natürliche Brücken. Wie entstehen sie?

Zeichne eine!Abb. 4: Fast 100 Jahre alt und mit über 1.100m eine der längsten Eisenbahnbrücken Europas. Viadukt von Moresnet.

Abb. 5: Eisenbahnbrücke bei Visé

Mit der vergoldeten Pont de Fragnée hat sich Lüttich 1905 zur Weltausstellung her-

ausgeputzt.

Nur für Fußgänger: die „Passerelle“ in Lüttich.

Manchmal merkt man gar nicht, dass die Straße eine Brücke ist. Es sei denn, man

sitzt im Boot! Welche Art Brücke ist diese Brücke über die Rur in Hückelhoven?

• Fotos und Daten von über 60.000 Ingenieurbauwerken

auf der ganzen Welt auf structurae.de.

• große Brückenbaufi rma aus der Euregio: poncin-construct.be

„Viadukt“ versteht man überall in der Euregio. Was ist das und

woher kommt das Wort?

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