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Literatur und Kunst 03.09.16 / Nr. 205 / Seite 47 / Teil 01 NZZ AG Der Schriftsteller-Bastard Die Meinung von Autoren ist gefragt – aber wo ist ihr Ort im öffentlichen Dis- kurs? Von Martin R. Dean Der Ruf nach «Einmischung» des Schriftstellers, das Bedürfnis, seine Stim- me zu vernehmen, hat mit dem von alters her überlieferten Glauben an seine Sprachmächtigkeit zu tun. Man fordert nicht so sehr des Spezialisten Meinung, noch will man den Besserwisser hören. Seit wissenschaftliche Studien uns in jeder Lebenssparte allwöchentlich eine neue Wahrheit präsentieren, sind uns Experten oft nicht mehr wert als ein Pfif- ferling. Das Spezialistentum steht im Verdacht des taktischen Sprachge- brauchs; feilgeboten werden zu oft Inter- essen statt Wahrheiten. Unerschrockene, zumindest unabhängige Kommentare erwartet man von Schriftstellern. Beglaubigte Rede Das ist natürlich zu viel verlangt. Und dennoch ist das Bedürfnis nach einer Rede, die sich selbst verantwortet, nicht falsch. Der Umstand, dass ein Schrift- steller seine Worte nicht nur mit Be- dacht wählt, sondern auch für sie ein- steht und sie mit seinem Leben beglau- bigt, unterscheidet seine Rede vom All- tagsgeschwätz. So hat Kafka seine uner- hörten Sätze mit seinem Scheitern be- glaubigt, so hat Rilke, einer der grössten Briefschreiber seiner Zeit, seine besten Gedichtzeilen seiner Einsamkeit abge- rungen. Zweifellos ist der Ernst und die Eindringlichkeit von Marie-Luise Fleis- sers Romanen, Erzählungen und Thea- terstücken ihrem unglücklichen Leben geschuldet. Das Wort des Schriftstellers zehrt von seiner Glücksferne, wie es sonst nur bei Religionsstiftern der Fall ist. Und hier liegt denn auch eine Gefahr, näm- lich dass Schriftsteller zu Moralaposteln werden, deren Legitimation sich der Selbstüberschätzung verdankt. Den- noch bleibt die Hoffnung bestehen, dass sich die Rede des Schriftstellers mit dem Metier des Erzählers und Wahrsagers primitiver Gesellschaften verbindet – wie die Ethnologie behauptet – und des- wegen mehr ist als nur die übliche Ver- lautbarungsprosa. Zu seiner Authentizi- tät gehört zuletzt, dass er dort Sprache hat, wo wir alle sprachlos sind. Man traut ihm zu, im Wirrwarr des medialen Tohu- wabohu jener zu sein, der dem Ver- stummten Stimme gibt. In seinem in den frühen sechziger Jahren verfassten Essay «Schriftsteller und Schreiber» stellte Roland Barthes zwei grundsätzliche Typen des Autors und der Autorschaft heraus: den Schriftsteller, l’´ ecrivain, und den Schrei- benden oder Intellektuellen, l’´ ecrivant. Ist des Schriftstellers Interesse ganz auf die Sprache gerichtet und geht letztlich in ihr als Medium des Uneigentlichen auf, so betritt Mitte des letzten Jahrhun- derts mit Autoren wie Sartre, Pasolini, Grass, Vargas Llosa oder Fuentes jener Typ intellektueller Schreiber die Bühne, der seine Sprachmächtigkeit in den Dienst einer Sache stellt. Seine Sätze wollen eindeutig sein, sie sollen zur Tat, ja zum Eingriff ermächtigen. Der Intel- lektuelle, wie er in der Schweiz bis heute noch durch Frisch verkörpert wird, will Zeugnis ablegen, will erklären und aufklären. Für den Schriftsteller hingegen, schreibt Barthes, ist schreiben ein intran- sitives Verb. Er erklärt nicht die Welt, sondern stellt ihr unablässig Fragen. «Natürlich», so Barthes, «verwandelt die den Schriftsteller konsumierende Ge- sellschaft das Vorhaben in Berufung, die Arbeit an der Sprache in Begabung zum Schreiben und die Technik in Kunst. So ist der Mythos des gut Geschriebenen entstanden.» Bereits Barthes jedoch ahnte, dass der Preis dieser Sakralisie- rung der Arbeit des Schriftstellers in der Entfernung von seinem Werk liegt. Pro- phetisch fährt er fort, dass sich in der Gegenwart – gemeint sind die sechziger Jahre – beide Typen vereinigen werden: «Jeder bewegt sich heute mehr oder weniger offen zwischen den beiden Pos- tulaten . . . Unsere Epoche bringt einen Bastard-Typus zur Welt.» Ein Meister der (Ein-)Mischung 1973 erschien Heinrich Bölls «Einmi- schung erwünscht». Mit ihm zusammen meldeten sich Günter Grass und andere zu Wort; «Bastarden» wie Lars Gustafs- son, Hans Magnus Enzensberger oder Umberto Eco verdanken sich beeindru- ckende Einsichten in die Rituale und Umbrüche postmoderner Gesellschaf- ten. In jene Zeit zurück reicht auch der Beginn von Peter Bichsels Kolumnen. Gerade sie zeigen meines Erachtens jene von Barthes angesprochene Bas- tard-Position nachdrücklich. Bichsels Kolumnen in der populären «Schweizer Illustrierten» sind Texte zur Zeit und reichen dennoch über den Tag hinaus. Wer sie heute, in Buchform ver- sammelt, noch einmal liest, wird nur schwer einen Unterschied zu seinen «reinen» Texten herstellen können. Eine wunderbare Kolumne wie «Im Hafen von Bern im Frühling» ist ebenso nicht nur eine Alltagskolumne, sondern auch eine typische Bichsel-Geschichte mit vertrackt literarischem Aufbau. Deswe- gen beruht die Unterscheidung zwischen sich einmischenden und abstinenten Autoren auf einem Missverständnis. Die letzten fünfzig Jahre beförderten eine Aufsplitterung der Textsorten und brachten eine Wandlung des Selbstver- ständnisses der Schreibenden mit sich. Der Autor von heute steht mitten in einem mächtigen und in sich divergenten Strom von medialen Einflüssen, sein Innenraum ist durchlässig gegenüber der Realität. Innerlichkeit, wie noch Rilke sie zelebrierte, beschreibt heute nur einen der Bewusstseinszustände eines Schreibenden. Wer glaubt, dass wir Schreibenden noch immer über dieselbe Bewusstseinshoheit wie Thomas Mann verfügen, dass uns grundsätzlich dieselbe Innenraumtiefe wie Rilke oder dieselbe dialektische List wie Brecht zur Ver- fügung stünden, der verkennt die Verän- derungen, die das Autorenselbst gegen- über der Gesellschaft erfahren hat. Verführung zur Unmündigkeit Der Rückzug des Autors in den Turm seiner reinen Sprache ist ebenso über- holt wie die Inanspruchnahme des Frischschen Pathos. Denn die Installie- rung einer kritischen Intelligenz bedingt eine Macht, die (an)greifbar ist. Heutige Machtverhältnisse zeigen indessen die Verführung zur Unmündigkeit als laut- lose Dominanz, die nicht mit einem sim- plen Wort gebannt werden kann. Simpli- fikateure, deren Rüstzeug allein das moralische Argument ist, verfehlen oft die Komplexität der Verhältnisse. Dar- über hinaus entscheidet eher die Text- sorte als der moralische Anspruch, ob sich jemand einmischt. Auch deswegen ist die geführte Debatte falsch, weil sie an den medialen Bedingungen, wie und wo Autoren heute überhaupt noch Ge- hör finden, vorbeigeht. Schreibende wie Juli Zeh, Ilija Trojanow oder Robert Menasse bedienen sich längst einer Viel- zahl von Textsorten. Sie tragen damit einer gesellschaftlichen Gemengelage Rechnung, die in immer mehr Segmente und Öffentlichkeiten gespalten wird. Viel Platz im Feuilleton geht an die Unterhaltungsindustrie verloren. Trotz

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BÖRSEN UND MÄRKTE

Investoren wetten auf LockerungenInvestoren in den USA bringen sichzurzeit in Position, um von einer wei-teren quantitativen geldpolitischenLockerung zu profitieren.

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Der Schriftsteller-BastardDie Meinung von Autoren ist gefragt – aber wo ist ihr Ort im öffentlichen Dis-kurs? Von Martin R. Dean

Der Ruf nach «Einmischung» desSchriftstellers, das Bedürfnis, seine Stim-me zu vernehmen, hat mit dem von altersher überlieferten Glauben an seineSprachmächtigkeit zu tun. Man fordertnicht so sehr des Spezialisten Meinung,noch will man den Besserwisser hören.Seit wissenschaftliche Studien uns injeder Lebenssparte allwöchentlich eineneue Wahrheit präsentieren, sind unsExperten oft nicht mehr wert als ein Pfif-ferling. Das Spezialistentum steht imVerdacht des taktischen Sprachge-brauchs; feilgeboten werden zu oft Inter-essen statt Wahrheiten. Unerschrockene,zumindest unabhängige Kommentareerwartet man von Schriftstellern.

Beglaubigte Rede

Das ist natürlich zu viel verlangt. Unddennoch ist das Bedürfnis nach einerRede, die sich selbst verantwortet, nichtfalsch. Der Umstand, dass ein Schrift-steller seine Worte nicht nur mit Be-dacht wählt, sondern auch für sie ein-steht und sie mit seinem Leben beglau-bigt, unterscheidet seine Rede vom All-tagsgeschwätz. So hat Kafka seine uner-hörten Sätze mit seinem Scheitern be-glaubigt, so hat Rilke, einer der grösstenBriefschreiber seiner Zeit, seine bestenGedichtzeilen seiner Einsamkeit abge-rungen. Zweifellos ist der Ernst und dieEindringlichkeit von Marie-Luise Fleis-sers Romanen, Erzählungen und Thea-terstücken ihrem unglücklichen Lebengeschuldet.

Das Wort des Schriftstellers zehrtvon seiner Glücksferne, wie es sonst nurbei Religionsstiftern der Fall ist. Undhier liegt denn auch eine Gefahr, näm-lich dass Schriftsteller zu Moralapostelnwerden, deren Legitimation sich derSelbstüberschätzung verdankt. Den-noch bleibt die Hoffnung bestehen, dasssich die Rede des Schriftstellers mit demMetier des Erzählers und Wahrsagersprimitiver Gesellschaften verbindet –wie die Ethnologie behauptet – und des-wegen mehr ist als nur die übliche Ver-lautbarungsprosa. Zu seiner Authentizi-tät gehört zuletzt, dass er dort Sprachehat, wo wir alle sprachlos sind. Man trautihm zu, im Wirrwarr des medialen Tohu-wabohu jener zu sein, der dem Ver-stummten Stimme gibt.

In seinem in den frühen sechzigerJahren verfassten Essay «Schriftstellerund Schreiber» stellte Roland Barthes

zwei grundsätzliche Typen des Autorsund der Autorschaft heraus: denSchriftsteller, l’ecrivain, und den Schrei-benden oder Intellektuellen, l’ecrivant.Ist des Schriftstellers Interesse ganz aufdie Sprache gerichtet und geht letztlichin ihr als Medium des Uneigentlichenauf, so betritt Mitte des letzten Jahrhun-derts mit Autoren wie Sartre, Pasolini,Grass, Vargas Llosa oder Fuentes jenerTyp intellektueller Schreiber die Bühne,der seine Sprachmächtigkeit in denDienst einer Sache stellt. Seine Sätzewollen eindeutig sein, sie sollen zur Tat,ja zum Eingriff ermächtigen. Der Intel-lektuelle, wie er in der Schweiz bisheute noch durch Frisch verkörpertwird, will Zeugnis ablegen, will erklärenund aufklären.

Für den Schriftsteller hingegen,schreibt Barthes, ist schreiben ein intran-sitives Verb. Er erklärt nicht die Welt,sondern stellt ihr unablässig Fragen.«Natürlich», so Barthes, «verwandelt dieden Schriftsteller konsumierende Ge-sellschaft das Vorhaben in Berufung, dieArbeit an der Sprache in Begabung zumSchreiben und die Technik in Kunst. Soist der Mythos des gut Geschriebenenentstanden.» Bereits Barthes jedochahnte, dass der Preis dieser Sakralisie-rung der Arbeit des Schriftstellers in derEntfernung von seinem Werk liegt. Pro-phetisch fährt er fort, dass sich in derGegenwart – gemeint sind die sechzigerJahre – beide Typen vereinigen werden:«Jeder bewegt sich heute mehr oderweniger offen zwischen den beiden Pos-tulaten . . . Unsere Epoche bringt einenBastard-Typus zur Welt.»

Ein Meister der (Ein-)Mischung

1973 erschien Heinrich Bölls «Einmi-schung erwünscht». Mit ihm zusammenmeldeten sich Günter Grass und anderezu Wort; «Bastarden» wie Lars Gustafs-son, Hans Magnus Enzensberger oderUmberto Eco verdanken sich beeindru-ckende Einsichten in die Rituale undUmbrüche postmoderner Gesellschaf-ten. In jene Zeit zurück reicht auch derBeginn von Peter Bichsels Kolumnen.Gerade sie zeigen meines Erachtensjene von Barthes angesprochene Bas-tard-Position nachdrücklich.

Bichsels Kolumnen in der populären«Schweizer Illustrierten» sind Texte zurZeit und reichen dennoch über den Taghinaus. Wer sie heute, in Buchform ver-sammelt, noch einmal liest, wird nur

schwer einen Unterschied zu seinen«reinen» Texten herstellen können. Einewunderbare Kolumne wie «Im Hafenvon Bern im Frühling» ist ebenso nichtnur eine Alltagskolumne, sondern aucheine typische Bichsel-Geschichte mitvertrackt literarischem Aufbau. Deswe-gen beruht die Unterscheidung zwischensich einmischenden und abstinentenAutoren auf einem Missverständnis.

Die letzten fünfzig Jahre beförderteneine Aufsplitterung der Textsorten undbrachten eine Wandlung des Selbstver-ständnisses der Schreibenden mit sich.Der Autor von heute steht mitten ineinem mächtigen und in sich divergentenStrom von medialen Einflüssen, seinInnenraum ist durchlässig gegenüber derRealität. Innerlichkeit, wie noch Rilkesie zelebrierte, beschreibt heute nureinen der Bewusstseinszustände einesSchreibenden. Wer glaubt, dass wirSchreibenden noch immer über dieselbeBewusstseinshoheit wie Thomas Mannverfügen, dass uns grundsätzlich dieselbeInnenraumtiefe wie Rilke oder dieselbedialektische List wie Brecht zur Ver-fügung stünden, der verkennt die Verän-derungen, die das Autorenselbst gegen-über der Gesellschaft erfahren hat.

Verführung zur Unmündigkeit

Der Rückzug des Autors in den Turmseiner reinen Sprache ist ebenso über-holt wie die Inanspruchnahme desFrischschen Pathos. Denn die Installie-rung einer kritischen Intelligenz bedingteine Macht, die (an)greifbar ist. HeutigeMachtverhältnisse zeigen indessen dieVerführung zur Unmündigkeit als laut-lose Dominanz, die nicht mit einem sim-plen Wort gebannt werden kann. Simpli-fikateure, deren Rüstzeug allein dasmoralische Argument ist, verfehlen oftdie Komplexität der Verhältnisse. Dar-über hinaus entscheidet eher die Text-sorte als der moralische Anspruch, obsich jemand einmischt. Auch deswegenist die geführte Debatte falsch, weil siean den medialen Bedingungen, wie undwo Autoren heute überhaupt noch Ge-hör finden, vorbeigeht. Schreibende wieJuli Zeh, Ilija Trojanow oder RobertMenasse bedienen sich längst einer Viel-zahl von Textsorten. Sie tragen damiteiner gesellschaftlichen GemengelageRechnung, die in immer mehr Segmenteund Öffentlichkeiten gespalten wird.

Viel Platz im Feuilleton geht an dieUnterhaltungsindustrie verloren. Trotz

Page 2: Literatur und Kunst 03.09.16 / Nr .205 / Seite 47 / T eil ...mrdean.ch/files/pdfs/nzz__Sa_2016Auto-Bastard.pdf · derts mit A utor en wie Sartr e, P asolini, Gr ass , V ar gas Llosa

Front 11.06.12 / Nr. 133 / Seite 1 / Teil 01

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BÖRSEN UND MÄRKTE

Investoren wetten auf LockerungenInvestoren in den USA bringen sichzurzeit in Position, um von einer wei-teren quantitativen geldpolitischenLockerung zu profitieren.

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dieser prekären Lage fällt der Ready-made-Vorwurf, es fehle in der Schweizan Wortmeldungen und Einmischun-gen, ins Leere. Wer sich die Arbeitmacht, sich einen Überblick über dieMeldungen – ob wir sie nun «Ein-mischungen», Essays oder einfachKommentare nennen – zu verschaffen,sieht eine Vielzahl von Schweizer Auto-ren und Autorinnen am Werk, denender Zustand der nationalen und globa-len Gesellschaft nicht gleichgültig ist.Freilich ist das Hochamt der Frisch-schen Position verwaist. Allein dasSelbstpathos, das Frisch und seiner Zeitmöglicherweise angemessen war, kannheute leicht ins Lächerliche kippen.Doch zeigt die Berufung von Bundes-kanzlerin Angela Merkel auf NavidKermani, wie sehr noch immer die Prä-senz eines räsonierenden Intellektuel-len in der Nähe der Politik erwünschtist. Freilich dürfte dabei weniger derMoralist als der sachkundige TheologeKermani gefragt sein.

Dass die Schweiz sich nach wie vormit intellektuellen Autoren schwertut,verbirgt der Vorwurf mangelnden En-gagements nur schlecht. Dabei gebietetnicht zuletzt die wachsende Unüber-sichtlichkeit unserer Verhältnisse eineSprache jenseits der Institutionen undInteressen. Für Roland Barthes war der«Bastard-Typus» ein «Zauberer», weiler die gesellschaftlichen Krankheitenauf sich nahm. Gut ist, wenn er wenigs-tens dem eine Sprache gibt, das im Rau-schen der Kanäle unterzugehen droht.

Der Schriftsteller Martin R. Dean lebt inBasel. Sein jüngstes Buch, «Verbeugung vorSpiegeln. Essay über das Eigene undFremde», erschien 2015 beim Jung-und-Jung-Verlag.