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390 bis auf die I-Iaur durchnasste und zu Vermehrter Eile autrieb und um 5 Uhr 30 Minuten betraten wit die sehiitzende ttii~te wieder, so dass wir also in 1 Stunde und 10 Minuten denselben Weg zuriick- gelegt hatten, der uns beim Aufstiege 3s/a Stunden in Anspruch ge- nommen hatte. Ausser einigen Handwerksleuten war :Niemand in dot giitte; wir gruppirten uns in aller Ungezwungenheit beim warmeu Ofen, um den herum wit zum Trocknen aufhingen, was irTendwie abgelegt werden konute und wit boten in unserer defeeten und theil- weise grotesken Interimsuniform eineu komischen Anbliek, der uns in die gr5sste t{eiterkei~ versetzte. So hatto tterr K. Baur sich simmtlieher nassen Kleider entledigt und ein bis zu den Kn0cheln reichendes, weissseidenes Herod angezogen, wie esin Chile aufReisen benii~zt wird und dariiber einen chilenischen, braunwollenen ,,Poncho" geworfen, tier aus zwei langen, breiten Lappen besteh~ , die in der Mitre ein Loch far den durchzusteckeuden Kopf zeigen. Und so sah er nun genau aus, wie ein katholischer Priester im lgessgewande; aber trotzdem wollte die lust ige Kelluerin diesem tterrn Pfarrer kein recht kiudlich-glih~biges Vertrauen schenken, Ein inzwischen bel-eitetes, gutes uud reiehliches Mahl mundete uns vortrefflich und nun hiess es vor Allem unsere botanische Ausbeute sichern. Da wir kein Papier zum Einlegen mehr besassen, so liessen wir uns yon den zu.fallig anwesenden Handwe~kern eine kleine Kiste fertigen, in die w~r siimmtliche Pflanzen verpackten und welche yon den heimkeh- renden ~i~unern his Blndenz bef0rdert wurde. Leider ist diese gauze Sendung in nahezu verdorbenem Zustande endlich wieder in unsere ttinde gelangt. Da es morgen in al]er Friihe welter gehen sollte, so legten wir uns bgld zt~ Bette, und der sorgliehe Ftihrer breitete unsere Kleider so gut es ging, am Ofen aus, dass sic wahrend der Nacht trocknen sollten. Wir schliefen alle unruhig und gegen 12 Uhr wurden wir iiberclies dutch zwei ankommende Touristen gest0rt, die noch in unserem Zimmer untergebracht wurden. (Schlussfolgt.) Literaturberiohte. Engler A. und Prantt K. Die n~tiirlichen Pflanzenfamillen nebst ihren Gattungen und wichtigcren Arten~ insbesondere der Nutzpflanzen. Lieferang t2-~2t. 30 Bogen Text mit 15'10 Einzelbildern in 348 Fig'uren, 2 Kolzschnitttafeln, einem Vollbilde and einer Iteliogravare. Leipzig, Eng el- mann, 1887--1888. Es verdiont mi~ besonderer Betonung hervorgeboben zu werden, wie raseh die Lieferungeu 4ioses so wiehtigen fiir den Systematiker unentbehrlichen Handbuches 1) aufeinanderfolgen. Diese erf~oalicho 1) Ausftihrliche BesprechUngen desselben finden sich in Nr. 7 des Jahr- ganges t887 und Nr. ~ des Jahrganges t888 dieser zeitschrift.

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bis auf die I-Iaur durchnasste und zu Vermehrter Eile autrieb und um 5 Uhr 30 Minuten betraten wit die sehiitzende ttii~te wieder, so dass wir also in 1 Stunde und 10 Minuten denselben Weg zuriick- gelegt hatten, der uns beim Aufstiege 3s/a Stunden in Anspruch ge- nommen hatte. Ausser einigen Handwerksleuten war :Niemand in dot giitte; wir gruppirten uns in aller Ungezwungenheit beim warmeu Ofen, um den herum wit zum Trocknen aufhingen, was irTendwie abgelegt werden konute und wit boten in unserer defeeten und theil- weise grotesken Interimsuniform eineu komischen Anbliek, der uns in die gr5sste t{eiterkei~ versetzte. So hatto tterr K. Baur sich simmtlieher nassen Kleider entledigt und ein bis zu den Kn0cheln reichendes, weissseidenes Herod angezogen, wie esin Chile aufReisen benii~zt wird und dariiber einen chilenischen, braunwollenen ,,Poncho" geworfen, tier aus zwei langen, breiten Lappen besteh~ , die in der Mitre ein Loch far den durchzusteckeuden Kopf zeigen. Und so sah er nun genau aus, wie ein katholischer Priester im lgessgewande; aber trotzdem wollte die lust ige Kelluerin diesem tterrn Pfarrer kein recht kiudlich-glih~biges Vertrauen schenken, Ein inzwischen bel-eitetes, gutes uud reiehliches Mahl mundete uns vortrefflich und nun hiess es vor Allem unsere botanische Ausbeute sichern. Da wir kein Papier zum Einlegen mehr besassen, so liessen wir uns yon den zu.fallig anwesenden Handwe~kern eine kleine Kiste fertigen, in die w~r siimmtliche Pflanzen verpackten und welche yon den heimkeh- renden ~i~unern his Blndenz bef0rdert wurde. Leider ist diese gauze Sendung in nahezu verdorbenem Zustande endlich wieder in unsere ttinde gelangt. Da es morgen in al]er Friihe welter gehen sollte, so legten wir uns bgld zt~ Bette, und der sorgliehe Ftihrer breitete unsere Kleider so gut es ging, am Ofen aus, d a s s sic wahrend der Nacht trocknen sollten. Wir schliefen alle unruhig und gegen 12 Uhr wurden wir iiberclies dutch zwei ankommende Touristen gest0rt, die noch in unserem Zimmer untergebracht wurden.

(Schlussfolgt.)

Literaturber iohte . Engler A. und Prantt K. Die n~tiirlichen Pflanzenfamillen nebst ihren

Gattungen und wichtigcren Arten~ insbesondere der Nutzpflanzen. Lieferang t2-~2t. 30 Bogen Text mit 15'10 Einzelbildern in 348 Fig'uren, 2 Kolzschnitttafeln, einem Vollbilde and einer Iteliogravare. Leipzig, Eng el- mann, 1887--1888.

Es verdiont mi~ besonderer Betonung hervorgeboben zu werden, wie raseh die Lieferungeu 4ioses so wiehtigen fiir den Systematiker unentbehrlichen Handbuches 1) aufeinanderfolgen. Diese erf~oalicho

1) Ausftihrliche BesprechUngen desselben finden sich in Nr. 7 des Jahr- ganges t887 und Nr. ~ des Jahrganges t888 dieser zeitschrift.

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Thatsache konnb nur dadurch zu Wego gebracht werden, duss der in kleinere hbtheilungen zertheilb Stoff dieses umfangreichen Werkes auch abtheilungsweise in Druck gelegt wurde, wodurch aber auch Stockungen in der Folge derLieferungen vollstindig ausgeschlossen werden. Demnach bieten die uns vorliegenden Lieferungen kein homo- genes Gauze dar, sondern geh6ren sechs Abtheilungen (Mono- und Dikotyledonen) an, yon denen drei vermehr~ mit einem Register der Gattungsnamen~ sowie mit einem Verzeiehnisse der Nutzpfianzen und u auch versehen mit besonderem Titelblatb, als hand- liche Binde ihren Absehluss finden. An tier Bearbeitung dieser ver- schiedenen Familien sehen wir eine stattliche Reihe yon hervor- ragenden Botanikern thfis denen es unter Fes~haltung an der Ten- denz des Werkes gelang, vorziigliche Monographien der einzelnea l~amilien zu liefern. Einzelarbeibn yon soleher Griindlichkeit, aus- gestattet mit ether derartigen Menge yon hSchst instructiven und gefilligen I.iolzschniibn finden wir in keinem anderen Sammelwerke vor und demnaeh kSnneu wir nur erneuer~ die Behauptung auf- stellen, dass die ,,natiirlichen Pfianzenfamilien" durch die Art und Weise eingehender Bearbeitung und durch die zweckenbprechende Gliederung des Sbffes nicht nur jedes andere I-Iandbuch der sysb- matischen Botanik entbehrlieh maehen, sondern auch dureh Mitthei- lung zahlreicher neuer biologischer und morphologischer Thabachen, sowie dureh die Richtigstellung vieler Verhiltnisse als ein wichtiges Quellenwerk in unserer Libratur einen hervorragenden Platz eln- nehmen werden. Aber nicht allein der Fachmann, sondern auch allo Jene, deren Thitigkeit in irgend einem Zusammenhange mit dem Pfianzenreiche steht, werden in diesem Werke Belehrung und Aus- kunft finden. Daher set dieses vorbeffliehe Work den weitesbn Krei- sen empfohlen. Der Raum gestafbt uns wohl nieht den Inhalt der vorliegenden Lieferungen niher zu besprechen; es m6ge daher hier nur Einiges Plafz finden. A, E n g l e r gibt uns eine mit vorzilglichen ttolzsehnitten ausgertbbb Morphologie tier Angiospermen uud zahl- reiehe Monographien, unter denen ich nur erw~hne die: Piperaeeae, Chloranthaceae, Ulmaeeae, Moraeeae, Urticaeeae, Probaceae; P r a n t l X. bearbeibte die Beblaceae, Fagaeeae, Magnoliaeeae Anonaeeae, Ranunculaceae, Berberidaceae, Menispermaceae, Monimiaceae etc.; E. t t a eke l die Gramineae, H. Graf zu Solms die Pandanaceae, F. Pax die Cyperaeeae, Iridaceae, Salieaeeae; R. Caspary noeh vor seinem Tode die Nymphaeaceae, L. Wi t~maek die Bromeliaceae, S. Se hSn land die Commelinaeeae und Pontederiaeeae, O. G. Pe te r - sen die Musaeeae, Zingiberaeeae, Cannaceae und Marantaceae. Mit tier Nennung dieser Aubren ist jedoch die Anzahl tier Mitarbeiler des Werkes noch lunge nieht~ ersehiipft~, da far die nichsten Lieferungen noch vide neue Krafte ihro Mitwirkung zugesiehert hubert. Wer die Bearbeitung der einzelnen Familien mit jener in B e n t h a m und Hooker 's Genera plantarum vergleich~, wird in jeder, aueh noeh so kleinen :Familie ohne Schwierigkeit herausfinden, mit welcher- Fiille yon selbststindigen uud neuen Unbrsuchungen die ,,natiirlbhen

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Pflunzenfamilien" ausgestuttet sind und wird den gsdiegenen Inhalt derselben zu schittzen wissen, Deck.

N. J. O. Miiller, Atlas tier Holzstructur~ dargestellt in Mikl'ophotographien. 2t Tafeln mit erlguterndem Texte. Halle a. S., Wilhelm Knapp, t888. Preis: 20 Mark.

Herr Professor N. J. C. Mfi l ler hat mit diesem Werks, due dora uusgezeiehneten tiolzkenner, Prsfessor Oberfsrstruth vsn N(h'd- l i nge r gewidmet ist, zwei Aufguben zu 1Seen versucht: Es ,waren", luut Vorwort, ,,dis allgemeinen Zfige des Entwicklungsgunges und der Anatomie des Buumk6rpers mit Ber%ksiehti~'ung der Bildungs- abweiehungen durzulegen" (Tufel I--V, Tufel XXI und Tex~buch pug. 1--42); und dunn ,musste die Anatomie des secundgren Holz- znwachses der deutschen golzurten nnd einiger Auslgnder systemutisch geordnet vorgefiihrt werden" (Tufel u Textbueh pug. 42--89 mit 37 Holzschnitten). Die photographische Reproduction wurds yon Herrn Wigand in Zeitz durchgefiihrt, und ffir die Lupenbilder kVergr(isserung 5:1) hat Herr Prof. yon N~rd l i nge r seine be-

annten sch(inen Querschnitte zur Verffigung gestellt. Berficksichtigt man hiezu nsch die hoho wissenschuffliche Bedeutung und diduktischo Befi~higung des Verfassers, so ist einzusehen, dass durch diese Ver- einigung gfinstiger Umsti~nde es mSglieh war, mit einer vorziiglichen Arbeit die pfiunzenunatomische, forstliche und wuurenkundliche Lite- rutur zu bereiehern. Um nun gleich yon den Bildern selbst zu sprechen: die Holzbilder sind nicht mu" trefflich uusgewah]t, sis sind uuch nahezu ansnahmslos gut gelungen, sis sind nicht nut vollkommen wuhr, sondern uuch klar und hinli~nglich scharf; ieh hebe da beispielsweise das Lupenbild yon Thuja, T. VII, Fig. 1, hervor, das gunz vorzfiglich ist, dunn die Qusrschnitte yon Quercus, Castanea, Carpinus, die auch der genuueste Zeichner mit dem grSssten Zeit- uufwunde nicht in dieser Vollkommenheit herzustellen im Stands ist. Ueberlegt man, dass zu scburfe Bilder erst nach mehreren Auf- nahmen gelingen, duss Suehkenntniss, Erfahrung und Geduld in sehr hohem Masse vorhanden sein mfissen, um dus Gelingen einer solchen Arbeit zu ermSglichen, so kunn man fiber munche kleino Mangel leicht hinwogsehen und seine vslle Anerkennung nicht versugen. Ale weniger gelungen m0chte ich jene Bilder bezeichnen, die Rinden- schnitte wiedergeben; numentlich die Steinze]lgrnppen und Bustfasern sind kuumzu erkennen, einfuch lichte, undeut]icJa Contourirte Flecks, die nur dem Fuehmannverstandlich sind. Doch zeigen diese Bi]der eben nichts weiters~ uls die gegenwartige Grenze des p h o t o g r u p h i s c h e n KOnnens an, sine Vervol]kommnnng in dieser Richtung wird nicht lunge uuf sich warren lassen. Und duss dieses KOnnen schon sehr bedeatend ist, zeigen die wuhrlieh praehtigen Bilder yon Salix und Populus uuf Tafel XI[, yon denen Figur 1 and 6 alas Gelungensts isL was ich yon diesem Reproduotionsverfuhren gesehen hubs. Auch fiber dus Textbuch ist nur Lobenswerthes zu sagen. Prof. Mfil lsr ha t damit nicht nur oine einfache Erlguterung dot Figuren gegeben,

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sondern oine mit Holzschnitten reich illustrirte Anatomie und Ent- wicklungsgeschichte des Holzes, u n d e r hat auf diese Weiso das Buch an und f[ir sich zu einem werthvollen Lehrbehelf geschaffen. Abgesehen yon dora speciellen Theil, in dem die H01zer nach System- grnppen und Typen abgehandelt sind, und dot iibrigens weniger Nones bietet, wie das ja in der Natur der Materie gelegen ist, halto ich den allgeraeinen Theil nicht nur in wissenschaftlieher, sondern anch besonders in didaktischer Beziehung fi~r sehr werthvoll, weft er eine Uebersicht des Wissenswerthen veto Holzbau, der Bildung nnd den abnormen Erscheinungen darbiebt, wie sic fiir den Lehror unmitto]bar brauchbar ist. Nach dem Gesagten ist eino besondero Empfehlung dieses sch(inen Werkes iiberfliissig, wir begrtissen es mit Freuden und wiinschen ihm die weibste Verbreitung. Auch des Verlegers sell mit Dank gedacht werden, der dem Atlas eine wiirdige Ausstattung zu Theft werden liess. Dr. T. F. t Ianausok.

Bcricht iiber die Thit igkeit tier botanisehen Section der schlesischen Gesellschaft im Jahre 1887 yon Prof. Dr. Feral. Cohn. Selte %5 bis 339.

Yon den zahlreiehen botanischen Abhandhmgen, die der vor- ]iegende Jahresberieht bringt, sind besonders hervorzuheben: ,Sysb- matische Zusammensbllung der im Juli und August 1885 in I~-ord- land, Tromsii und Pinnmarken in Norwegen gesammelbn Pilze" yon Dr. SchrS te r . Die Zahl der auf diesen Reisen gesammelbn Pilzo komlnt auf 239 zu stehen. ,,Ueber Mand~ago~a" yon Prof. Ford. Cohn. ,,Ueber einige Algen des Riesengebirges" yon Prof. I-Iiero- nymas , nebst vielen kleineren Arbeiten yon grossem Inbresse. Daran schliess~ sich eine yon Dr. E. P ick zusammengesbllb Auf- zihlung der Resultab der D~lrchforsehung der sehlesischen Phane- rogamenfiora im Jahre 1887, woven als neue Arbn und Formen folgende erwihnt seien: Alnus serrulata X incana Figert, nov. hybr., _Rumex limosus X crispus Figert, nov. hybr., Betula obscura Kotula, nov. spec., Salix ctcutifolictX Caprect Figert, nov. hybr., Rubus Jdaeus L. fructibus fiavis, Scutellaria galericu[ata L. vat. pubescens Benth. u. m. a. Den Schluss bildet eine sysbmatische Zusammen- sbllung der neuen Fundorb in dem yon der Gesellschaft durch- forschbn Gebi~b. J.

Flora des Stewart-Atolls im StUlen Ocean. Von Dr. Gtinther l~itter v. Beck. Separat-Abdruck aus Band III der hnnalen des k. k. naturhistori- schen Hofmaseums. Wien 1888. Alfred Htilder.

In der seehs Seiten umfassenden Schrift entwickelt der Ver- fasser ein k]eines Vegetationsbild der hochinbressanten Korallen- inseln yon SbwarbIsland, welche yon der 5sterreichischen Fregatb ,,Novara" auf ihrer Weltumsegelung am 17. October 1858 auf tier Fahrt yon Shanghai nach Sydney begriffen, beriihrt wurdem Die bei dieser Golegenheit aufgesammelbn Pfianzenschitze, welche sich ia

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Aufbowahrung dor botanisehen Abtheilung des k. k. naturhistorischen ttofmusoums bofindon, wurden einer eingehenden Bestimmung unter- zogen and die t~esultate derselben nunmehr ver6ffentlicht. Da in F. v. I Iochs te t t e r ' s geologischer Beschreibung jonor Inseln die beigegebouo Liste der Gew~chse eine unvollstindige is~, so miissen wir umsomehr die Ergebnisso dor neuesten Arbeit des um die Erkenntniss der Flora dieses Atolls so sehr verdienten Forsehers freudig begrfissen. Als neu werdon folgende Phanerogamen bo- schrieben: ~imbristylis Faulensis, Fleurya glaberrlma, _Procris ob- ovata, Sehmidelia lasiostemon und Bassia microecdyx. J.

Correspondenz. Ried, am 29. September 1888.

Ieh botanisirte im heurigen Jahre wlihrend der Ferien in der Umgebung you 0berndorf und Mattsee, and es gelang mir, einigo ftir die Flora yon Salzburg" sehr interessante Funde zu machen. Ganz neu fib" Salzburg sind: Cladium Mariscus R. Br. an den Eglseeu oberhalb Mattsee, welches bisher nur an der Salzburgor Grenze im benachbarten Bayern aufgefundeu wurde; Bromus serotinus Ben. in der Bachschlucht bet Seeham. (Von meinem Vater auch am Guts- berg bet Salzburg beobachtet.) Standorte seltenerer Pflanzen fund ich folgende: Hordeum murinum L. auf wiisten Plitzen bet l~uss- doff, Rhjnehospora fusca R. Sch. hiufig auf dem Moore an den Eglseen, Oryza clandestina A. Br. zahlreich in nassen Waldgriben zwischen 0berndorf und Biirmoos. Lolium temulentum L. Schuttpliitze bet Obsrndorf. Datura Stramonium L. An einem Gartenzaun in Oberndorf. Potamogeton densus L. Biiche bet 0berndorf, gemein. ttyoseyamus niger L. Schuttplitze in Bergham bet Salzburg. Hypez- rieum veronense Schrk. sandige Abhango an der Salzach bet Obern- doff, Lathyrus silvester L. Waldriinder am tIaunsberg bet I%ssdorf. Orobanehe minor SutL, we]che im vorigen Jahre yon meinem Va~er aufgefunden wurde, war auch heuer wieder in Kleeickern bet An- thering sehr zahlreieh anzutreffen. Friedrich Vierhapper jan.

P r o s s n i t z in Mihren, 3. October 1888.

In der sonst nicht pflanzenreiehen ttana ist eine kleine Culm- sandsteiuinsel un4 deron Umgebung bet D}ysic n~iehs~ Wisehau eta intorossantor Fundort. Aasser den in dieser Zeitschrift pug. 332, Jahrgang 37, erwiihnten Pflanzen waehsen bier: Hieracium lepto- phyton N. P. subsp, atriceps N. P., H. brcwhlatum Bertol. subsp. pseudobraehiatum N. P. und subsp, brachiatum N. P., It. flagellate Will&, H. magys~rieum N. P. subsp, hispidissimum l~ehmau and filiferum Tauseh, Chondrilla juncea, fnul~ Oculus Christi, Achillec~ pannoniea Scheele, Ajuga Chamaepytis Schreb., Teuvri~m Chamae-