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324 liegt eine var. tier. albis von Catania (leg. Cosentini) und seine var. d. vom Bosco Maletto bei Bronte auf. Februar~Mai. O. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Gremli A. Excursionsflora fur die Schweiz. Naeh der analytischen Methode bearbeitet. 5. vermehrte und verbesserte Auflage. Aarau J. J. Christen. t883. 12 ~ 500 Seiten. Die ffinfte Aufiage der wohl allgemein bekannten und billigen Excursionsfiora hat durch seinen Verf. erneuert viele der Kenntniss fiber die Schweizerfiora entsprechende Vermehrungen erhalten, welcho die Verwendbarkeit des ohnehin praktischen Bfichleins wieder er- h(ihten. Ausser einer sorgf~ltigen Durchsicht und Neubearbeitung der kritischen Gathmgen Hieracium, Centaurea, Carduus, Salix und .E~phrasia hat die neue Auflage auch andere zahlroiche Verbesse- rungen erhalten, welche dora vordienstvollen Werke nicht nur die Anerkennung im Stammlande, sondern auch jene der Nachbarlander mit Zuversicht verschaffen werden. Beck. The American journal of science. Editors J. and E. S. Dana and asso- ciateds. Vol. XXX. Nr. 175--6; ~ew Haven; Conn. 1885. p. 1--168; 2 Tafeln. Die beiden Hefto enthalten keinen Original-Artikel botanischen Inhaltes. Es werdon nur im ,,Scientific intelligence" mehrere bota- nischo Werke angezeigt und fachmannisch besprochen, so untor andoron: Sargent C. S. the woods of the United Skates; --Muol- ler's Eucalyptographia;- Koohne E. the Lythraceao of the Uni- ted States; -- Kuntze O. Monographie dor Gattung Clematis', -- Bower F. O. A course of practical instruction in botany; -- Fail- loux A. ot Bois D. ttistoiro, Ctflture, ot usages de 100 plantes comestibles pen connues ou inconnues. Beck. Heinrich Braun: Beitr~ige zur Kenntniss einiger Arten nnd Formen der Gattung Re,ca (Separat-Abdruck aus den Verhandl. der k. k. Zool.- botan. Gesellsch. in Wien, Jahrg. 1885, p. 1--78, mit zwei Abbild.). Der Verf. dieser gediegenen Arbeit, der die Aufmerksamkeit der Botaniker durch einige kleinere rhodologische Aufsi~tze (Rosa resinosa Sternb., R. Borbdsiana in ,,Flora" 1885, R. Hirciana, R. sa.xigena, It. diversisepala, R. Halacs~4i etc.), sowie durch die Re- vision der in Kerner's Flora exsicc. Austro-Hung. sehr reich ver- tretenen Gattung Rosa vortheilhaft auf sich gelenkt hat, iiberrascht uns jetzt mit einem umfangreichen Studium, welches sehr viele Ar- ten der Gattung Rosa ausfiihrlich behandelt, und viele zweifelhafte odor itltere, den jetzigen Rhodologen unbekannte Rosen erkli~rt. Diese Arbeit bezieht sich nicht nur auf NiederSsterreich, son~lern auf die gauze ~isterr.-ungar. Monarchic, einige Angaben behandeln auch aus- landische Arten odor Formen (Rosa chlorocarpa Fenzl et H. Braun, It. Leucadia, R. #undzilliana vat. _Rutheniea etc.). Besonders hat

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liegt eine var. tier. albis von Catania (leg. Cosentini) und seine var. d. vom Bosco Maletto bei Bronte auf. Februar~Mai. O.

(Fortsetzung folgt.)

L i t e r a t u r b e r i c h t e .

Gremli A. Excursionsflora fur die Schweiz. Naeh der analytischen Methode bearbeitet. 5. vermehrte und verbesserte Auflage. Aarau J. J. Christen. t883. 12 ~ 500 Seiten.

Die ffinfte Aufiage der wohl allgemein bekannten und billigen Excursionsfiora hat durch seinen Verf. erneuert viele der Kenntniss fiber die Schweizerfiora entsprechende Vermehrungen erhalten, welcho die Verwendbarkeit des ohnehin praktischen Bfichleins wieder er- h(ihten. Ausser einer sorgf~ltigen Durchsicht und Neubearbeitung der kritischen Gathmgen Hieracium, Centaurea, Carduus, Salix und .E~phrasia hat die neue Auflage auch andere zahlroiche Verbesse- rungen erhalten, welche dora vordienstvollen Werke nicht nur die Anerkennung im Stammlande, sondern auch jene der Nachbarlander mit Zuversicht verschaffen werden. Beck.

The American journal of science. Editors J. and E. S. Dana and asso- ciateds. Vol. XXX. Nr. 175--6; ~ew Haven; Conn. 1885. p. 1--168; 2 Tafeln.

Die beiden Hefto enthalten keinen Original-Artikel botanischen Inhaltes. Es werdon nur im ,,Scientific intelligence" mehrere bota- nischo Werke angezeigt und fachmannisch besprochen, so untor andoron: Sa rgen t C. S. the woods of the United Skates; - - M u o l - ler's Eucalyptographia;- Koohne E. the Lythraceao of the Uni- ted States; -- Kun tze O. Monographie dor Gattung Clematis', - - Bower F. O. A course of practical instruction in botany; - - Fa i l - loux A. ot Bois D. ttistoiro, Ctflture, ot usages de 100 plantes comestibles pen connues ou inconnues. Beck.

H e i n r i c h B r a u n : Beitr~ige zur Kenntniss einiger Arten nnd Formen der Gattung Re,ca (Separat-Abdruck aus den Verhandl. der k. k. Zool.- botan. Gesellsch. in Wien, Jahrg. 1885, p. 1--78, mit zwei Abbild.).

Der Verf. dieser gediegenen Arbeit, der die Aufmerksamkeit der Botaniker durch einige kleinere rhodologische Aufsi~tze (Rosa resinosa Sternb., R. Borbdsiana in ,,Flora" 1885, R. Hirciana, R. sa. xigena, It. diversisepala, R. Halacs~4i etc.), sowie durch die Re- vision der in Kerner 's Flora exsicc. Austro-Hung. sehr reich ver- tretenen Gattung Rosa vortheilhaft auf sich gelenkt hat, iiberrascht uns jetzt mit einem umfangreichen Studium, welches sehr viele Ar- ten der Gattung Rosa ausfiihrlich behandelt, und viele zweifelhafte odor itltere, den jetzigen Rhodologen unbekannte Rosen erkli~rt. Diese Arbeit bezieht sich nicht nur auf NiederSsterreich, son~lern auf die gauze ~isterr.-ungar. Monarchic, einige Angaben behandeln auch aus- landische Arten odor Formen (Rosa chlorocarpa Fenzl et H. Braun, It. Leucadia, R. #undzilliana vat. _Rutheniea etc.). Besonders hat

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Verf. mehrore Tausch'sche und 0piz'sche Rosen naher erSrtert, wenn er aber hier abweichenden Ansicbten begegnet ist, wie z. D. bet Gelegenheit der Besprechung der It. lctnceolata Opiz, welche Auf- fassung yon der des Referenten erheblich abweicbt, so set bemerkt, dass diese Rosen selbst den Autoren als priicise Formen odor Arten nicht bekannt waren, und dass besonders Opiz verschiedene Arten odor Formen unter seinen ,neuen Arten" verschickt hat. In solchen Fallen miissen also die Meinungen nattirlich erheblich differiren. Auf- gekliirte Arten sind: It. silvatica, It. humilis Tausch (It. Schmidtii It. Dr.), It. Hampeana Griseb., die als var. ft. zu It. trachyphylla gezogen wird, It. rupestris, It. densiflora Tausch, beide neu be- nannt, It. elliptica Tausch, It. pilosa 0piz, It. lanceolata Op. und vat. microphyUa~ It. coriacea, It. alb(flora Op., It. Wulfenii Tratt., R. glabrata u It. frondosa Stev., It. m#rtilloides (Tratt.) etc., einig.e sind neu beschrieben (R. Iteussii H. Br.). It. Heimerlii ist, wlo ich vermuthe, mit meiner It. subduplicata, Oest. bet. Ztschr. 1883, It. Leucadia aber mit It. caryophyllacea var. adenopodct m. Monogr. Ros. identisch. Wir kSnnen bier nicht mehr aus der rhodologischen Arbeit Draun's citiren, wit kSnnen sic aber nicht genug warm den Freunden der Rhodologie empfeblen, in der sie gewiss viol Interes- santos finden werden, v. Borb~s. :~

Mattirolo O. La linea lueida nelle cellule malpighiane degli integu- menti seminali. Estr. d. Memorie della R. Accademia di science di Torino set. II, tom. 37. Torino 1885, 40 , 30 S. I Taf.

Als ,Malpighische Zellen" bezeichnete schon 1855 A. T a rg i o n i- T o z z e t t i das Gerfisto yon Pallisadenzellen in den Samenschalen, welches yon Malp ighi (1675) zuerst gesehen und abgebildetwurdo und durch das Vorkommen der L ich t l i n i e charakterisirt ist. Verf. will diesen in Vergessenheit gerathenen Ausdruck neuerdings in die Wissenschaft eingefiihrt wisson. Der fraglichon Natur der den in Redo stehenden Zellen eigenthiimlichen Lichtlinie sind in vorliegen- der Studio ni~here Betrachtungeu gewidmet. Ein kurzer Ueberblick tiber den Stand der Frage wird vorausgeschickt, wir entnehmen dar- aus, dass yon Schle iden and Vogel (1839) abwitrts die Erklarungs- versucho sich in drei Gruppen wiedergeben lassen: M e t t e n i u s , Targ ion i -Tozze t t i , Hans t e in ffihrten diese Erseheinung auf ana- tomischo Besonderheiten zurtick; Rus sow, H a b e r l andt, J u n o w i cz, Deck vorsuchten dieselbo dureh physikalische Dedingungen zu er- klaren, wahrend Semplowski , Lohde und z. T. auch B e c k eine chemische Modification tier Zellenmembran annahmen. Verf. hat 44, l0 versehiedenen Familien angehSrende Arten untersueht und ver- schiedeno Reagentien in Anwendung gebracht, um tiber die wahre }/atur der Licbtlinio in's Klare zu gelangon. Die 44 Arten, bet welchen allen die Licbtlinio beobachtet wurde, vertheilen sich nach Familion wie folgt: T i l i aceae 11, S t e r c u l i a c e a e 1, Ma!vaceae 17, C u c u r b i t a c e a e 1, L a b i a t a e 1, Pap i l i onaceae 6, Mimo- seae 1, Convo lvu laceao 4, Cannaceao 1, Mars i l eae 1 ~ wio

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man sieht, bleibt diese Eigenthiimlichkoit nicht auf die Samensehalen der L e g u m i n o s e n allein, wie bisher allgemeinor bekannt war, boschrinkt.

Bet den unbrsuchten Arten (31) dor ersbn 5 angefiihrten Familien zeigt sich die L ich t l in i e als ein, fast immer einziges, gelbliches, starkbrechendes, verschiedea breibs ununbrbrochenes Band mit scharfen Rindern, wenig unterhalb der freien Zellwand verlaufend. Bet don Reprisentanbn der iibrigen Familien ist die Lichtlinie nicht immer einzig, 0fbrs unbrbrochen, in versehiedener gShenlage, stark lichtbrochend aber weiss]ich, mit verschwommonen Rindern. Es finden sich natiirlich, zwischen diesen beiden Typen, selbst bet Arten derselben Gattung, zahlreiche Ueberginge.

Ohne in die Einzelheibn der Arbeit niher einzugehen, set noch hervorgehoben, dass M. zu seinen Untersuchungen die Schnitb ma- coriren liess, um fiber Gestalt etc. der einzelnen freien Ze]len sich zu orientiron. In welt haufigeren Fillen griff er indoss einfach zu Reagentien. Als solche dieuton ibm: mehrere Jodverbindungen, s kohol, Kochen in Wasser, die ~inerals~uren (Salzsiure ausgonommen), S ch ul t z e's Reagens, Schwiotzer's Liisung, Anilinverbindungen, Indol, Skatol, Carbazol; schliesslich wurden aueh Wirme und loolarisirtes Licht zu nihoren Unbrsuehungen beniitzt.

Die gemachbn Beobachtungen, tabellariseh der Reiho nach zusammengesbllt, ftihrten zu den Resultaten, dass die Zellmembran, an den der Liehtlinie entsprechenden Stollen s t e t s chemiseh modi- fieir~ ist; dieso Modification kann entwedor retries Lignin (in den ersten 5 tier genannbn Familien) oder aber eine nicht niher er- mittelte chemische Umbildung der Cellulose seia. Die Lichtlinie ist ein constantes Merkmal der malpighischen Zellen der Samenschalen.

In wie welt physikalische ~odificationen der Zellwand daran Antheil haben mSgen, hat Verf. nicht studirt, and -- wio Ref. zu erkennen glaubt - - auch die beziigliche Liter~tur nicht recht go- wtirdigt. S o 11 a. Bulletin de la Soei6t6 Imp6riale des Naturalistes de Moscou 1884 l~r. 1.

An botanischen Abhandlungen bietet der vorliegende Sand l~achstehendes: I. Th. A. Igna t iew: Mate r ia le zu einer F l o r a des T a m b o w e r G o u v e r n e m e n t s (Russisch). Unbr den aufge- zihlten 464 Pflanzenarten (Phanerogamen und Gefisskrypbgamen) finden wir mit Ausnahme yon Dracocephalum thymiflorum L., Iris furcata M. B., Muscari leucophaeum Stev., Bulbocodium ruthenicum Bunge und Beclcmannia cruciformis Host. - - durchwegs gute Be- kannb aus der mitteldeutschen nnd speciell Wiener Flora. Es sind die erwihnten 464 Arten nur solche, die der Autor selbst im Ge- bieto gesammelt hat. Dagegen citirt or stellenweise die - - bereits in gr(isseren fioristischen Arbeiten verSffentlichten Funde anderer Botaniker, die den Tambower Bezirk besucht haben, nnd da er- scheinen noch manche bemerkenswerthe Pfianzen, namentlich Orchi- deen (darunter C qpripedium g~ttat~m Schwartz).

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2. N. Sorokine: Courte dasc r ip t ion d'un voyage duns l 'Asie Centrule. Von besonderem Interesso fiir den Botaniker ist das erste Capitol dieser in mehr als einer Richtung instructiven Reisoskizze, namlich: ,,Los broussa i l los du bois Sacsaoul K i z i l - K o u m i " , welches eino eingehendo Beschreibung der in den Kirgisenstoppon vorbreiteten baumartigen Chenopodee Anabasis A m - modendron Ledeb. enthalt. Die Besti~nde dieser monstr6sen Baume mit ihren knorrigen Stammen und bluttlosen ruthenf0rmigen Zweigen geben jenen tristen Gegenden eine ganz originelle Physiognomie, wie diess auch ein beigeftigtes Farbendruckbildchen ersehen ]asst. Uebrigens werden dieso ]~estande yon den Caravanen auf ihren Rot- sen als Rastpunkte aufgesucht, da alas Saksaoul-Holz ein ganz gutes Brennmaterial zum Abkochen der mitgenommenen Victualien liefert.

Moritz P['ihodu.

Branner John C.: The course and growth of the fibre-vascular bundles in Palms. (Ueber den Verlauf und das Wachsthum der Gefassbfindel bci den Palmcn). Aus ,Proceedings of the American Philosoiohical Society% Philadelphia 1884, Nr. 15.

Des Autors Beobachtungen ergeben Folgendes: 1. Die Wedel und Kolben entspringen aus dem Centrum des Phyllophores; 2. jede Gef~ssbtindel-Partie wachst so lunge fort, bis ihr betreffender Laub- wedel vollkommen entwickelt ist; 3. das Wuchsthum eines Palm- stammes dauer~ so lunge, als die GeFassbtindel in thatigem Zusam- menhange stehen mit lebendem Laube, aber nicht li~nger; 4. das Waehsthum der Pulmen ist thats~tchlich ein endogenes.

M. P~ihoda.

ZtIeehar~ Thomas: On Elasticity in the Filaments of ]teliattthus. hus den :,Proceedir~'gs of the Academy of Natural Sciences of Philadclpliia". Part. II, 188~, lo. 200.

Wiederholto Beobachtungen des FScundations-Processes bet den Compositen haben den Verfasser zu der Wahrnehmung geftihrt, dass bet mehreren dieser grossen Pflanzenfumilie angehSrigen Gut- tungen, namentlich bet J[lelianthus lenticularis und hirsutus sich die Staubf~denr0hre znr Befruchtungszeit tiber den - - sonst hervorra- genden Griffel ausdehnt nnd naeh vollzogener Bestaubung der Nur- ben wieder zu tier normalen L~nge zurtickkehrt. M. P[~ihodu.

Correspondenz. With, am {~. August 1885.

Einem Briefo, den ich sooben yon Horrn Dr. O. S t ap f erhiolt, entnohmo icb folgondo Daten iiber den weiteren Vorlauf seiner Ex- poditiom Von Kasrun, das Dr. Stapf, wie beroits mitgetheilt (Oe. bet. Ztschr. 1835 5~r. 8) am 16. Mat verlioss, logte er in 14 Tagen die Reise bis Schiraz zuriick, wobei er dem Gipfel des Kuh Men-