LiteraturSeiten · Brückner: Maurice Druon „Tristou mit den grünen Daumen“, James Joyce...

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LiteraturSeiten Über Bücher, Autoren & Veranstaltungen Dezember 2012 uuu www.literaturseiten-muenchen.de Kolumne Kalender Dezember Samstag, 1. Dezember 11:00 bis 19:00 Uhr „Andere Bücher braucht das Land“. 30 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentieren sich und ihre vielfältigen Programme. Einen Schwer- punkt bilden in diesem Jahr Verlage von Graphic Novels und illustrierten Büchern. Eintritt frei. Auch am 2. Dezember. Literaturhaus, 3. OG 14:00 Uhr „Braucht das Land andere Bücher?“ Podiumsdiskussion mit Verlegern/innen des Marktes der unabhängigen Verlage. Lohnt sich Büchermachen in schnellle- bigen, Bestseller- und e-book-orientierten Zeiten? Was sind die Chancen, was die Herausforderungen? Eintritt frei. Literaturhaus, Salvatorplatz 1, Forum (3. OG) 15:00 Uhr „Numbers – Den Tod im Griff“ ist das ful- minante Herzklopf-Finale der Numbers- Trilogie, grandios und spannend geschrie- ben und mitreißend gelesen von Autorin Rachel Ward und Schauspieler François Goeske. Für Jugendliche ab 14. 6 . Res.: 089-548 181 81 oder ww.wmünchenticket. de Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Kleiner Konzertsaal 15:00 Uhr „Hör nur, hört! Weihnachtslesungen“ – Katharina Pichler, Arthur Klemt und Marie Seiser lesen „Pumuckl und der Nikolaus“ und „Pumuckl und der erste Schnee“. Für Kinder ab 5. 10,50 . Residenztheater, Max Joseph Platz, Zur schönen Aussicht Weitermachen! W er jetzt noch schwimmen geht, speziell im Bodensee, wird un- weigerlich dem Überlingen-Nußdor- fer begegnen. Der dem Vernehmen nach dort jeden Morgen krault, brust- schwimmt oder auf dem Rücken lie- gend in kräftigen Zügen zwischen auf- geregten Enten hindurch zieht – dem Seelen- und Sprachschürfer Martin Walser nämlich. Vielleicht sinnt er auch als „Toter Mann“ über Maja Schnei- lin nach, die Heldin seines neuesten Romans „Das dreizehnte Kapitel“, vor Anstrengung prustend, oder über sei- ne Ehefrau Käthe, der er immer wieder neue Liebespirouetten zumutet in sei- ner pausenlosen Seelenarbeit. Wie mag sie es finden, wenn er sein Alter Ego, Basil Schlupp, in Gedanken jede Frau ausziehen lässt – ist das, wie Thomas Mann seine Spätwerke nannte, „unnot- wendig“? Amerikanische Generäle, Petraeus et- wa, stürzen schon mal über Affären. Eine Frau zuviel und die Karriere ist passe’. Die ruchlose Welt fragt sich dann, die Fotos der Damen betrach- tend: War es das wert? Ganz anders der Schriftsteller, der Künstler. Um ihn kann es gar nicht genug Frauen geben, niemals muss er wegen einer Frau auf- hören zu schreiben – au contraire, um in der Sprache Dominique Strauss- Kahns (Ex-Weltbank) und der Liebe zu sprechen. Schon eher muss er ei- ne Frau wegen des Schreibens schnell mal ablegen, falls sie stört, aber das Schreiben selbst beenden? – Niemals! Wieso auch, wo die Verlagswerbung auf Hochtouren läuft, die Neuerschei- nungen für die Frankfurter Messe 2013 spätestens jetzt angeleiert werden müssen! Aufhören ist einfach nicht drin! Selbst der schon 82jährige Goethe stürzte sich, nachdem er das Faust Zwo Manuskript Mitte August 1831 „ein- gesiegelt“ hatte (Brief vom 7.9.1831 an Graf Reinhard) in neue Projekte . Tho- mas Bernhard meinte einmal, die be- ste Zeit für Prosa sei mit 60 Jahren vorbei – ein schreckliches Urteil für sei- ne Kollegen! Und der greise Thomas Mann gestand (Tagebuch vom 6.7.1953), dass er eigentlich mit etwa 70 Jah- ren sein „Endwerk letzter Konsequenz“ geschrieben habe, den Roman „Dok- tor Faustus“. Danach seien nur noch „Nachhänge“ gekommen, „unnotwen- dige“. Aber nichts hinderte ihn, weiter an einem Stoff über Luthers Hochzeit zu arbeiten. Oder nehmen wir Hand- ke – schon „Nachhänge“ oder noch Not- wendiges? Oder Grass – arbeitet er an „Faust Drei“, um ihn demnächst „ein- zusiegeln“? Nur Philip Roth hatte jetzt den Mumm, mit gerade mal 79 Jahren und nach bei- nahe 30 Romanen zu sagen „I’m finis- hed“. Und: „Ich werde nie mehr so gut schreiben können, wie ich das bisher ge- tan habe.“ Unglaublich! Kann man sich Goethe mit so einem Satz vorstellen? Grass? Wo kämen wir denn hin, wenn unsere Autoren – also, als ob das je eine Kriterium gewesen wäre! – Weiterma- chen die Herrn!! W.H. Die Texte müssen ausgeatmet werden Christian Brückner ist der wohl berühmteste deutsche Rezitator / Auftakt der Reihe mit Vorlesern in den LiteraturSeiten München eventuell schon morgen überholte Inter- pretation zu bieten? Brückner: Die Texte müssen in Kopf und Körper übergehen, nicht abgelesen sondern ausgespuckt werden oder sa- gen wir vorsichtiger: ausgeatmet. Sie lassen sich tatsächlich inszenieren, und das ist zu schaffen mit viel Vorarbeit und später im Studio der Regie. Wenn ein Text durch eine Stimme wirklich le- bendig geworden ist, bleibt er beste- hen, selbst wenn es modernere, völlig andersartige, „angesagte“ Interpreta- tionen gibt. LS: Sie haben den gesamten Moby Dick in 28 Stunden eingesprochen – gibt es Bü- cher, die Sie auf keinen Fall vorlesen wür- den? Gibt es Bücher, die Sie bei einem Glas Rotwein ganz für sich allein lesen? Zu Ihrem privaten Vergnügen? Brückner: Na klar lese ich keine Bü- cher vor, die ich für schlecht halte! Al- le Bücher lese ich ganz für mich allein, und manche habe ich vor langer Zeit für mich allein gelesen, und wenn das Glas Rotwein nicht neben mir steht, habe ich doch das uneingeschränk- te Vergnügen des Flanierens in lite- rarischen Landschaften. Die „Verar- beitung“ kommt erst viel später. Das Vergnügen ist, wie bei „Moby Dick“, dem Gedanken an eine akustische Ver- öffentlichung lange vorangegangen. Und ohne seine Initialzündung läse ich kein Buch vor! LS: Sie haben einmal gesagt, Ihre Stimme würde auch der Beamte am Schalter der Deutschen Bundesbahn erkennen – stört Sie das? Oder stört es Sie, dass Sie jetzt schon seit 30 Jahren auf Robert de Niro festgelegt werden, dem Sie Ihre Synchron- stimme geben? Brückner: Nein. De Niro stört mich we- nig. Wer mich auf ihn anspricht, ist wahrscheinlich kein parlando – Aficio- nado. Über De Niro lief ein Großteil der öffentlichen Aufmerksamkeit, das wer- de ich nicht vergessen. Das andere „Er- kanntwerden“ ist inzwischen ebenso häufig und für mich angenehm, denn seit ich älter werde, wird es immer wie- der begleitet von dem Satz „ich bin mit Ihnen groß geworden“ und manch- mal der Korrektur: „ich meine, mit Ihrer Stimme“. LS: Nach welchen Kriterien wählen Sie die Titel (es sind – glaube ich - mehr als 150) bei Ihrem Hörbuch-Verlag „parlan- do“ aus? Sie lesen ja nicht nur Klassiker sondern auch aktuelle literarische Neu- erscheinungen, die nicht unbedingt Kas- senschlager sind … Brückner: Waltraut und ich sagen: wir veröffentlichen das, was wert ist, an an- dere Menschen weitergegeben zu wer- den. Zwischen Neuerscheinungen und jahrzehntelangen Vorlieben alles, was nicht langweilt, Menschen nicht die Zeit stiehlt und Waltraut und mir wichtig er- scheint. Und da sind „Kassenschlager“ eher die Ausnahme. Das Wichtigste ist – der Text!! LS: Weihnachten steht vor der Tür – wel- chen drei Hörbüchern wünschen Sie viele Käufer und Zuhörer? Brückner: Maurice Druon „Tristou mit den grünen Daumen“, James Joyce „Die Toten“ und Michael Kumpfmüller „Die Herrlichkeit des Lebens“. I NTERVIEW: I NA K UEGLER Er ist die Stimme, The Voice, schlecht- hin: Christian Brückner, der Sprecher, der Schauspieler, der Rezitator. Er ist die feste Synchronstimme von Robert de Niro, die Off-Stimme in Dokumentarfilmen (unter anderen in denen von Guido Knopp). Die LiteraturSeiten München wollen in einer Serie bekannte Vorleser vorstellen. Den Anfang soll Christian Brückner machen, der in dieser Kunstgattung wohl berühm- teste deutsche Interpret von Literatur. D ie Liste seiner Auszeichnungen ist beeindruckend: So erhielt Chris- tan Brückner unter anderem 1990 den Adolf-Grimme-Preis für „herausra- gende Sprecherleistungen“, 1991 die Gol- dene Schallplatte, 2010 den Deutschen Vorlesepreis und in diesem Jahr den Deutschen Hörbuchpreis für sein Le- benswerk. Seit 1970 ist sein Name un- trennbar mit Hörspielen, Hörbüchern und öffentlichen Literaturlesungen ver- bunden. Zusammen mit seiner Frau Waltraud betreibt „The Voice“ seit zwölf Jahren das Label „Parlando – Edition Christan Brückner“, das Prosa, Lyrik so- wie politische Schriften in Hörbuchform präsentiert. Mit dem in Berlin lebenden Künstler konnten die LiteraturSeiten München folgendes Interview führen. LiteraturSeiten (LS): Vorlesen ist eine al- te Form, Literatur zu präsentieren. Ha- ben Ihre Mutter oder Ihr Vater Ihnen Ge- schichten vorgelesen? Welche Erinnerung haben Sie daran? Christian Brückner: Meine Mutter hat vorgelesen, und das war ein Aufbruch ins unendliche Reich der Phantasie LS: Haben Sie Ihren Söhnen und Enkeln vorgelesen? Haben Sie auch Märchen zum Einschlafen erzählt? Brückner: Ja, natürlich, den Söhnen re- gelmäßig, das heißt hauptsächlich hat meine Frau Waltraut vorgelesen, weil ich oft abwesend war. Später haben auch die Enkel gelegentlich zugehört. Märchen waren immer wichtig. Manche haben wir im Bett erfunden, aber sie gingen nicht zu Ende, denn wir sind da- rüber eingeschlafen LS: Lesungen und Hörspiele bei den deut- schen Rundfunkanstalten haben Sie schon zu Beginn Ihrer Karriere zur „The Voice“ schlechthin gemacht – jetzt sind Hörbücher der große Renner. Was hat sich bei dieser Art der Literaturpräsenta- tion geändert? Brückner: Die Hörspiele waren ja die ei- gentliche Erfindung des Rundfunks. Auf diesem Feld ist Originalität seltener ge- worden. Die vormals öffentlich-recht- liche Domäne hat sich unter das kom- merzielle Dach privater Verlage begeben. Und das hat auf den Weg des Hörspiels sicher mehr Einfluss gehabt, als auf die reine Lesung, obwohl sich die Lesung jetzt in hautnaher Nachbarschaft zu un- gezählten Produktionen befindet, die da- mals keine Chance der Präsentation ge- funden hätten - wegen mangelnder Qualität der Texte und der Interpreten. LS: Ist der Run auf Hörbücher ein deutsches Phänomen, oder boomt es auch in anderen europäischen Ländern und in den USA? Brückner: Das Hörbuch in den USA hat- te in den 80ern eine grandiose Blüte, heute ist dort die CD als Trägermedium tot. Das ist hier natürlich auch zu erwar- ten, und es ist schade: wieder ein Stück weniger Sinnlichkeit. LS: Wie schaffen Sie es, Texte plastisch zu machen, Texte zu inszenieren, ohne eine Lyrik im professionellen Dialog Lektorat • Werkstatt • Online Kurse [email protected] www.unternehmen-lyrik.de Lyrikpreis München 2012 Patrick Beck, Dresden Jürgen Flenker, Münster Anne-Marie Kenessey, Zürich Sina Klein, Düsseldorf Jörg Neugebauer, Neu-Ulm Angelia Maria Schwaller, Bern Das Finale am 7. Dezember um 19 Uhr im Vortragssaal der Bibliothek im Gasteig Es lesen: Veranstalter: Das Münchner Literaturbüro Eintritt € 6,-(erm. 5,-) Gesponsert von der Weiter auf Seite 2 uuu Foto: Uwe Tölle

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LiteraturSeitenÜber Bücher, Autoren & Veranstaltungen

Dezember 2012

uuu www.literaturseiten-muenchen.de

Kolumne Kalender Dezember

Samstag, 1. Dezember

11:00 bis 19:00 Uhr„Andere Bücher braucht das Land“. 30 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentieren sich und ihre vielfältigen Programme. Einen Schwer-punkt bilden in diesem Jahr Verlage von Graphic Novels und illustrierten Büchern. Eintritt frei. Auch am 2. Dezember.

→ Literaturhaus, 3. OG

14:00 Uhr„Braucht das Land andere Bücher?“ Podiumsdiskussion mit Verlegern/innen des Marktes der unabhängigen Verlage. Lohnt sich Büchermachen in schnellle-bigen, Bestseller- und e-book-orientierten Zeiten? Was sind die Chancen, was die Herausforderungen? Eintritt frei.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1, Forum (3. OG)

15:00 Uhr„Numbers – Den Tod im Griff“ ist das ful-minante Herzklopf-Finale der Numbers-Trilogie, grandios und spannend geschrie-ben und mitreißend gelesen von Autorin Rachel Ward und Schauspieler François Goeske. Für Jugendliche ab 14. 6 €. Res.: 089-548 181 81 oder ww.wmünchenticket.de

→ Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Kleiner Konzertsaal

15:00 Uhr„Hör nur, hört! Weihnachtslesungen“ – Katharina Pichler, Arthur Klemt und Marie Seiser lesen „Pumuckl und der Nikolaus“ und „Pumuckl und der erste Schnee“. Für Kinder ab 5. 10,50 €.

→ Residenztheater, Max Joseph Platz, Zur schönen Aussicht

Weitermachen!

Wer jetzt noch schwimmen geht, speziell im Bodensee, wird un-

weigerlich dem Überlingen-Nußdor-fer begegnen. Der dem Vernehmen nach dort jeden Morgen krault, brust-schwimmt oder auf dem Rücken lie-gend in kräftigen Zügen zwischen auf-geregten Enten hindurch zieht – dem Seelen- und Sprachschürfer Martin Walser nämlich. Vielleicht sinnt er auch als „Toter Mann“ über Maja Schnei- lin nach, die Heldin seines neuesten Romans „Das dreizehnte Kapitel“, vor Anstrengung prustend, oder über sei-ne Ehefrau Käthe, der er immer wieder neue Liebespirouetten zumutet in sei-ner pausenlosen Seelenarbeit. Wie mag sie es finden, wenn er sein Alter Ego, Basil Schlupp, in Gedanken jede Frau ausziehen lässt – ist das, wie Thomas Mann seine Spätwerke nannte, „unnot-wendig“? Amerikanische Generäle, Petraeus et-wa, stürzen schon mal über Affären. Eine Frau zuviel und die Karriere ist passe’. Die ruchlose Welt fragt sich dann, die Fotos der Damen betrach-tend: War es das wert? Ganz anders der Schriftsteller, der Künstler. Um ihn kann es gar nicht genug Frauen geben, niemals muss er wegen einer Frau auf-hören zu schreiben – au contraire, um in der Sprache Dominique Strauss-Kahns (Ex-Weltbank) und der Liebe zu sprechen. Schon eher muss er ei-ne Frau wegen des Schreibens schnell mal ablegen, falls sie stört, aber das Schreiben selbst beenden? – Niemals! Wieso auch, wo die Verlagswerbung auf Hochtouren läuft, die Neuerschei-nungen für die Frankfurter Messe 2013 spätestens jetzt angeleiert werden müssen! Aufhören ist einfach nicht drin!

Selbst der schon 82jährige Goethe stürzte sich, nachdem er das Faust Zwo Manuskript Mitte August 1831 „ein-gesiegelt“ hatte (Brief vom 7.9.1831 an Graf Reinhard) in neue Projekte . Tho-mas Bernhard meinte einmal, die be-ste Zeit für Prosa sei mit 60 Jahren vorbei – ein schreckliches Urteil für sei-ne Kollegen! Und der greise Thomas Mann gestand (Tagebuch vom 6.7.1953), dass er eigentlich mit etwa 70 Jah-ren sein „Endwerk letzter Konsequenz“ geschrieben habe, den Roman „Dok-tor Faustus“. Danach seien nur noch „Nachhänge“ gekommen, „unnotwen-dige“. Aber nichts hinderte ihn, weiter an einem Stoff über Luthers Hochzeit zu arbeiten. Oder nehmen wir Hand-ke – schon „Nachhänge“ oder noch Not-wendiges? Oder Grass – arbeitet er an „Faust Drei“, um ihn demnächst „ein-zusiegeln“? Nur Philip Roth hatte jetzt den Mumm, mit gerade mal 79 Jahren und nach bei-nahe 30 Romanen zu sagen „I’m finis-hed“. Und: „Ich werde nie mehr so gut schreiben können, wie ich das bisher ge-tan habe.“ Unglaublich! Kann man sich Goethe mit so einem Satz vorstellen? Grass? Wo kämen wir denn hin, wenn unsere Autoren – also, als ob das je eine Kriterium gewesen wäre! – Weiterma-chen die Herrn!!

W.H.

Die Texte müssen ausgeatmet werdenChristian Brückner ist der wohl berühmteste deutsche Rezitator / Auftakt der Reihe mit Vorlesern in den LiteraturSeiten München

eventuell schon morgen überholte Inter-pretation zu bieten? Brückner: Die Texte müssen in Kopf und Körper übergehen, nicht abgelesen sondern ausgespuckt werden oder sa-gen wir vorsichtiger: ausgeatmet. Sie lassen sich tatsächlich inszenieren, und das ist zu schaffen mit viel Vorarbeit und später im Studio der Regie. Wenn ein Text durch eine Stimme wirklich le-bendig geworden ist, bleibt er beste-hen, selbst wenn es modernere, völlig andersartige, „angesagte“ Interpreta- tionen gibt.

LS: Sie haben den gesamten Moby Dick in 28 Stunden eingesprochen – gibt es Bü-cher, die Sie auf keinen Fall vorlesen wür-den? Gibt es Bücher, die Sie bei einem Glas Rotwein ganz für sich allein lesen? Zu Ihrem privaten Vergnügen?Brückner: Na klar lese ich keine Bü-cher vor, die ich für schlecht halte! Al-le Bücher lese ich ganz für mich allein, und manche habe ich vor langer Zeit für mich allein gelesen, und wenn das Glas Rotwein nicht neben mir steht, habe ich doch das uneingeschränk-te Vergnügen des Flanierens in lite-rarischen Landschaften. Die „Verar-beitung“ kommt erst viel später. Das Vergnügen ist, wie bei „Moby Dick“, dem Gedanken an eine akustische Ver-öffentlichung lange vorangegangen. Und ohne seine Initialzündung läse ich kein Buch vor!

LS: Sie haben einmal gesagt, Ihre Stimme würde auch der Beamte am Schalter der Deutschen Bundesbahn erkennen – stört Sie das? Oder stört es Sie, dass Sie jetzt schon seit 30 Jahren auf Robert de Niro festgelegt werden, dem Sie Ihre Synchron-stimme geben?Brückner: Nein. De Niro stört mich we-nig. Wer mich auf ihn anspricht, ist wahrscheinlich kein parlando – Aficio-nado. Über De Niro lief ein Großteil der öffentlichen Aufmerksamkeit, das wer-de ich nicht vergessen. Das andere „Er-kanntwerden“ ist inzwischen ebenso häufig und für mich angenehm, denn seit ich älter werde, wird es immer wie-der begleitet von dem Satz „ich bin mit Ihnen groß geworden“ und manch-mal der Korrektur: „ich meine, mit Ihrer Stimme“.

LS: Nach welchen Kriterien wählen Sie die Titel (es sind – glaube ich - mehr als 150) bei Ihrem Hörbuch-Verlag „parlan-do“ aus? Sie lesen ja nicht nur Klassiker sondern auch aktuelle literarische Neu-erscheinungen, die nicht unbedingt Kas-senschlager sind … Brückner: Waltraut und ich sagen: wir veröffentlichen das, was wert ist, an an-dere Menschen weitergegeben zu wer-den. Zwischen Neuerscheinungen und jahrzehntelangen Vorlieben alles, was nicht langweilt, Menschen nicht die Zeit stiehlt und Waltraut und mir wichtig er-scheint. Und da sind „Kassenschlager“ eher die Ausnahme. Das Wichtigste ist – der Text!!

LS: Weihnachten steht vor der Tür – wel-chen drei Hörbüchern wünschen Sie viele Käufer und Zuhörer?Brückner: Maurice Druon „Tristou mit den grünen Daumen“, James Joyce „Die Toten“ und Michael Kumpfmüller „Die Herrlichkeit des Lebens“.

I n t e rv I e W : I n a K u e g l e r

Er ist die Stimme, The Voice, schlecht-hin: Christian Brückner, der Sprecher, der Schauspieler, der Rezitator. Er ist die feste Synchronstimme von Robert de Niro, die Off-Stimme in Dokumentarfilmen (unter anderen in denen von Guido Knopp). Die LiteraturSeiten München wollen in einer Serie bekannte Vorleser vorstellen. Den Anfang soll Christian Brückner machen, der in dieser Kunstgattung wohl berühm-teste deutsche Interpret von Literatur.

Die Liste seiner Auszeichnungen ist beeindruckend: So erhielt Chris-

tan Brückner unter anderem 1990 den Adolf-Grimme-Preis für „herausra-gende Sprecherleistungen“, 1991 die Gol-dene Schallplatte, 2010 den Deutschen Vorlesepreis und in diesem Jahr den Deutschen Hörbuchpreis für sein Le-benswerk. Seit 1970 ist sein Name un-trennbar mit Hörspielen, Hörbüchern und öffentlichen Literaturlesungen ver-bunden. Zusammen mit seiner Frau Waltraud betreibt „The Voice“ seit zwölf Jahren das Label „Parlando – Edition Christan Brückner“, das Prosa, Lyrik so-wie politische Schriften in Hörbuchform präsentiert. Mit dem in Berlin lebenden Künstler konnten die LiteraturSeiten München folgendes Interview führen.

LiteraturSeiten (LS): Vorlesen ist eine al-te Form, Literatur zu präsentieren. Ha-ben Ihre Mutter oder Ihr Vater Ihnen Ge-schichten vorgelesen? Welche Erinnerung haben Sie daran?Christian Brückner: Meine Mutter hat vorgelesen, und das war ein Aufbruch ins unendliche Reich der Phantasie

LS: Haben Sie Ihren Söhnen und Enkeln vorgelesen? Haben Sie auch Märchen zum Einschlafen erzählt?

Brückner: Ja, natürlich, den Söhnen re-gelmäßig, das heißt hauptsächlich hat meine Frau Waltraut vorgelesen, weil ich oft abwesend war. Später haben auch die Enkel gelegentlich zugehört. Märchen waren immer wichtig. Manche haben wir im Bett erfunden, aber sie gingen nicht zu Ende, denn wir sind da-rüber eingeschlafen

LS: Lesungen und Hörspiele bei den deut-schen Rundfunkanstalten haben Sie schon zu Beginn Ihrer Karriere zur „The Voice“ schlechthin gemacht – jetzt sind Hörbücher der große Renner. Was hat sich bei dieser Art der Literaturpräsenta-tion geändert? Brückner: Die Hörspiele waren ja die ei-gentliche Erfindung des Rundfunks. Auf diesem Feld ist Originalität seltener ge-worden. Die vormals öffentlich-recht-liche Domäne hat sich unter das kom-merzielle Dach privater Verlage begeben. Und das hat auf den Weg des Hörspiels sicher mehr Einfluss gehabt, als auf die reine Lesung, obwohl sich die Lesung jetzt in hautnaher Nachbarschaft zu un-gezählten Produktionen befindet, die da-mals keine Chance der Präsentation ge-funden hätten - wegen mangelnder Qualität der Texte und der Interpreten.

LS: Ist der Run auf Hörbücher ein deutsches Phänomen, oder boomt es auch in anderen europäischen Ländern und in den USA?Brückner: Das Hörbuch in den USA hat-te in den 80ern eine grandiose Blüte, heute ist dort die CD als Trägermedium tot. Das ist hier natürlich auch zu erwar-ten, und es ist schade: wieder ein Stück weniger Sinnlichkeit.

LS: Wie schaffen Sie es, Texte plastisch zu machen, Texte zu inszenieren, ohne eine

Lyrik im professionellen DialogLektorat • Werkstatt • Online Kurse

[email protected]

LyrikpreisMünchen 2012

Patrick Beck, Dresden

Jürgen Flenker,Münster

Anne-Marie Kenessey,Zürich

Sina Klein, Düsseldorf

Jörg Neugebauer, Neu-Ulm

Angelia MariaSchwaller, Bern

Das Finale am 7. Dezember um 19 Uhr

im Vortragssaal derBibliothek im Gasteig

Es lesen:

Veranstalter: Das Münchner Literaturbüro Eintritt € 6,-(erm. 5,-)

Gesponsert von der

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renden Stücke von der Zensur verfolgte Frank Wedekind war eben-so gehasst wie beliebt. Kurt Eisner und Sophie Scholl wurden wegen ihrer vorbildlichen Ta-ten in München ermor-det, Karl Valentin, der surrealistische Volks-sänger, aus Ignoranz vergessen. Franziska zu Reventlow hät-te nicht zur Symbolfigur der Münchner Bohème , August Everding nicht zum „dynamischen Gesamtkunstwerk“ des Münchner Kulturestablishments auf-steigen können, wären sie in einer an-deren Stadt gelandet. Auch zu den weiteren, ein wenig männerlastigen Persönlichkeiten, die sich Franziska Sperr mit viel Sinn für ungewöhnliche Details, gegensätzliche Zuspitzungen, mokante Übertreibungen zur Brust ge-nommen hat, kann man sagen: Warum gerade die? Doch dann stellt sich beim Lesen zunehmend heraus, dass das Ge-fühl für die Stadt sich ändert, dass man ein Gespür für ihre vielen verschie-denen Facetten bekommt, dass man versteht, warum man sie liebt, aber manchmal auch hasst.

K at r I n a B e H r e n d l e s c H

Franziska SperrMERIAN porträts MünchenEine Stadt in Biographien176 Seiten, gebundenTRAVEL HOUSE MEDIA GmbH, München, 201216,99 Euro

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de LiteraturSeiten

Kalender (Fortsetzung)

LiteraturSeitenDezember 2012

15:00 UhrZimt & Sterne – Schauspieler erzählen für Kinder (ab 4 Jahren). Kaiser, König, Admiral – Märchen kennen wir allemal (nach Paul Biegel/Roald Dahl). Auch am 2. Dezember um 16 Uhr.

→ Münchner Kammerspiele, Spielhalle/Glasspitz, Falckenbergstr. 1

16:00 bis 17:00 UhrKinderbücher für den Gabentisch – Ein Weg durch das Bücherdickicht. Tipps für Eltern und Interessierte. EG 63E. 4 €. Auch am 8.12. EG 64E. Anm.: www.mvhs.de/literatur

→ MVHS im Gasteig, Rosenheimer Str. 5

19:00 Uhr„Die Legende von der Christrose“ von Selma Lagerlöf, gelesen von Claus-Peter Damitz. Dazu singen Die Musici München e.V. Advents- und Weihnachtslieder. Lei-tung: Roberto Seidel. Eintritt frei.

→ Reformations-Gedächtnis-Kirche, Ebernburgstr. 12

19:30 UhrBuchvorstellung mit dem Übersetzer und Verleger Philipp P. Thapa. Präsentiert wird „Der Liebesguru“. Der Roman des nepalesischen Autors Samrat Upadhyay verbindet die Geschichte einer Ehekrise mit den politischen Kämpfen 1989/90.

→ EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80

19:30 Uhr„Hausruck – Wien – Steiermark“ – die österreichischen AutorInnen Felix Eder, Paul Holzreiter, Renate Gölz geben sich die Ehre. Die Münchner Sängerin und Akkordeonistin Michaela Dietl spielt auf. Eintritt frei.

→ Café Küss-die-Hand, Thalkirchnerstr. 80

20:00 Uhr„Machen wir Frieden oder haben wir Krieg?“ Ein Abend mit Tom Koenigs. Von 2006 bis 2007 als Missionsleiter der Ver-einten Nationen in Afghanistan, weiß der Autor von den Mühen des diplomatischen Alltags, von verzwickten Fällen und sei-nem Selbstverständnis, Menschenrechte überall zu schützen, kenntnisreich zu berichten. 9/7 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1, Saal

20:00 UhrFranziska Bronnen liest weihnachtliche Texte. Res.: 089-127 371 35.

→ La Cantina, Elisabethstr. 53

Sonntag, 2. Dezember

10:30 bis 13:30 Uhr„Schreiben entlang der Sinne“ – Work-shop: Kreatives Schreiben mit neuem Programm von und mit Ilse Baumgarten und Jutta Beuke. Für alle, die gern zum Stift greifen. 18 €. Anm. erforderlich: 089-299 89 32

→ Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Raum 1.108

15:00 Uhr„Achtung, Milchpiraten“ – Leinen los für die Milchpiraten! Und mitten rein in wirklich haarsträubende und komische Abenteuer, mitreißend dargeboten von Kai Lüftner und Bürger Lars Dietrich. Für Kinder ab 6. 6 €. Res.: 089-548 181 81 oder www.münchenticket.de

→ Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Black Box

15:30 UhrLesung „Fröhliche Weihnacht“ mit Ursula Trischler und Gerhard Schmitt-Thiel.

→ Mohr-Villa, Gewölbesaal, Situlistr. 73, Freimann

17:00 UhrVorstellung und Lesung des Buches „Rom – eine Stadt in Biographien“ mit der Autorin Susanne Wess. Im Anschluss bie-tet das Ristorante Tiziano um 19 Uhr auf

Wunsch ein Römisches Menü in fünf Gän-gen. Anmeldung zur Lesung erbeten, für das Menü erforderlich: [email protected] oder 089-147 291 00

→ Ristorante Tiziano, Gerner Str. 48

17:00 UhrAngela Troni liest aus „ Der entlaufene Weihnachtskater“. Adventslesung mit Glühwein und Plätzchen. 6 €, Res.: 089-374 140 60 oder [email protected]

→ Buch & Bohne, Kapuzinerplatz 4, Eingang Häberlstrasse

18:00 Uhr„Weißbier im Blut“ von Jörg Graser. Es gibt zu viele Morde auf der Welt. Die abgedrehteste Variante bayerischer Kriminalliteratur, vorgetragen von den Erzkomödianten Luise Kinseher und Sigi Zimmerschied. 10/8 €. Res.: 089-548 181 81 oder www.münchenticket.de

→ Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Black Box

18:00 Uhr„There will be no surrender – Ich werde mich nie ergeben“ – von und mit Mitch Walking Elk. Er ist Cheyenne-Indianer und Aktivist des American Indian Movement. Seine Geschichten und seine Protest-lieder, die er an diesem Abend, begleitet vom Gitarristen Wade Fernandez singen wird, bebildern ein kämpferisches Leben zwischen der Melancholie des Blues und der Fröhlichkeit des Aufbruchs. 10/8 €. Res.: 089-548 181 81 oder www. münchen-ticket.de

→ Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Kleiner Konzertsaal

20:00 Uhr„Haidhauser Poetenparade“ mit Jaromir Konecny und Daniel Jaakov Kühn u.a.

→ Theaterwirtschaft „Szenerie“ (Drehlei-er), Rosenheimer Str. 123

20:00 UhrHerbert Kromann liest Weihnachtsge-schichten für Ungläubige und Gläubi-ge (Maupassant, Brecht, Dürrenmatt, O’Henry, Buzzati, Friedrich Wolf, Hilde Domin, Martin Walser). 12/9 €. Res.: 089-666 985 97.

→ Stemmerhof, Plinganserstr. 6

20:00 Uhr Wulf Schmid Noerr präsentiert Texte und Musik („Gedankenflügel“). 17/10 €. Res.: 089-181 163

→ Theater Heppel &Ettlich, Feilitzschstr. 12

20:00 UhrLesebühne Schwabinger Schaumschläger mit Paul Bokowski, Maria Maschenka, Georg „Grög“ Eggers und Ludwig Müller.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8.

Montag, 3. Dezember

18:00 bis 19:30 UhrDeutsche Literaturgeschichte um 1800 – Etappen der Literaturgeschichte. Nach einer literaturgeschichtlichen Einführung wird ein herausragendes Prosawerk besprochen. 3.12. Johann Peter Hebel, Kalendergeschichten. Weitere Termine: 17.12. Joseph von Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts. 7.1.2013 E.T.A. Hoffmann, Nachtstücke. 21.1.2013 Georg Büchner, Lenz. Dozentin: Susanne Röckel. EG 76E. 7 € je Abend nur am Veranstal-tungsort. Anm.: www.mvhs.de/literatur

→ MVHS im Gasteig, Rosenheimer Str. 5

19:00 UhrMünchner Tukan-Preis 2012: Preisverlei-hung an Marc Deckert. Laudatio: Christo-per Schmidt. Der Preis für die „sprachlich, formal und inhaltlich herausragende“ (so die Jury) belletristische Neuerscheinung eines Münchner Autors geht in diesem Jahr an Marc Deckert, der für seinen Debütroman „Die Kometenjäger“ ausge-zeichnet wird. Eintritt frei (Anmeldung unter Tel. 089-291 934 27).

→ Literaturhaus, Saal

20:00 UhrZum Auftakt der Wagnerreihe, die der Gasteig-Kulturkreis anlässlich des 200. Geburtstags von Richard Wagner veran-staltet, spricht der Pianist, Komponist und Musikwissenschaftler Stefan Mickisch über „Die Leitmotivik und ihre Bedeutung in der Wagnerischen Opernmusik“ und veranschaulicht sie mit auf dem Flügel vorgeführten Musikbeispielen. Weitere Termine: 16.1., 5.2., 18.2., 18.3., 15.4., 2.5.2013. 25/15 €. Res.: 089-548 181 81. Info: www.gasteig.de

→ Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Black Box

20:00 UhrWolfgang Bittner liest aus seinem Krimi „Hellers allmähliche Heimkehr“.

→ Fraunhofertheater, Fraunhoferstr.9

Dienstag, 4. Dezember

18:00 bis 19:45 UhrLiteraturgesprächskreis im Gasteig: Das Leben der Anderen – Gegenwartsliteratur im Dialog. Ein gemeinsam ausgewähltes Buch pro Abend, jeder Abend eine Anre-gung für die Fantasie, jeder Abend eine Neuentdeckung der Literatur! Dozen-tin: Dr. Birgit Brüster. Weitere Termine: 18.12.2012, 8.1., 22.1. und 5.2.2013. EG 215. 46 €. Anm. erforderlich www.mvhs.de/literatur

→ MVHS im Gasteig, Rosenheimer Str. 5

19:30 Uhr„Der Vogel hat keine Flügel mehr“ – Die Briefe Peter Schwieferts, herausge-geben von seiner Schwester Angelika Schrobsdorff, sind das einzigartige Dokument eines jungen Mannes, der mit zärtlicher Sehnsucht an seiner Mutter hängt und auf ein Wiedersehen hofft, während der Krieg die beiden für immer trennt. Ulrike Voswinckel hat die Briefe mit einem Nachwort versehen und stellt sie vor. Es liest Sebastian Knözinger. Res: 089-280 01 35

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1, Saal

20:00 UhrLiteratur und Film: „Anna Karenina“ – Film-Preview. Lev Tolstois großer Roman wurde nun von Joe Wright (Regisseur u.a. von „Stolz und Vorurteil“) mit Keira Knightley als Anna Karenina und Jude Law als Karenin neu verfilmt. Das Lite-raturhaus lädt ein ein zur Film-Preview. Eintritt frei (Anmeldung unter Tel. 089-291 934 27)

→ Atelier Kino, Sonnenstr. 12

Mittwoch, 5. Dezember

17:00 UhrLesArt: Lesen ist Kino im Kopf. Literatur-begeisterte stellen Bücher vor, mit Ortrud Bichel und Petra Lang. 4 €

→ Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 1. Stock rechts

19:00 UhrAls letzten Beitrag im Begleitprogramm zur Ausstellung im Justizpalast München„Der Eichmann-Prozess in Jerusalem“ begibt sich der Lehrbeauftragte an der LMU München Jens-Jürgen Ventzki auf Spurensuche und stellt sein Buch: „Seine Schatten, meine Bilder“ vor. Anhand von Dokumenten, Erinnerungen, Literatur-

und Archivstudien schildert Ventzki den Lebensweg seines Vaters als Gauamts-leiter, Reichsredner, Oberbürgermeister von Lodz, Mitglied der Waffen-SS und späteren Beamten der Bundesrepublik. Eintritt frei. Voranmeldung im Büro des IKG-Kulturzentrums, Tel. 089-202 400 491 oder unter [email protected]. Vor Ver-anstaltungsbeginn besteht ab 17:30 Uhr noch die Möglichkeit der Ausstellungsbe-sichtigung.

→ Justizpalast, Prielmayerstr. 7

19:00 Uhr„In den Gärten des Herzens“– Die Leiden-schaft der Lena Christ. Asta Scheib liest aus ihrer Romanbiografie und unterhält sich anschließend mit Dr. Elisabeth Two-rek über ihre Recherchen zu Lena Christ. Josef Brustmann liefert die musikalische Begleitung. „Lena Christ gehört zu den stärksten und schärfsten Beobachtern ihrer Epoche, sie war wie eine Art Tele-skop, durch das man in die Vergangenheit Altbayerns blicken konnte und kann.“ 5 €.

→ Monacensia, Maria Theresia Str. 23

19:00 UhrBR-Sprecherin Julia Cortis und ihre Kolle-gInnen lesen „Ach, du liebe Weihnachts-zeit …“ – Christmas-Cracker für die Ohren. Dabei handelt es sich um eine Benefiz-veranstaltung zu Gunsten der Aktion Sternstunden. Eintritt frei.

→ Studio 1, Funkhaus München, Rund-funkplatz 1

19:30 UhrDie Philosophen e.V.: Was ist Wissen? Aktuelles Thema im philosophischen Gesprächskreis.

→ Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b

19:30 UhrBuchpräsentation von „Prinzregent Luitpold von Bayern“ im Festsaal des Bürgerhaus Bürgerschanz mit Hermann Rumschöttel. Eintritt frei.

→ Bürgerhaus Grünwald, Dr.-Max-Str. 1

19:30 UhrRenée Rauchalles liest aus ihrer An-thologie „Mir träumte meine Mutter

wieder“ – in der 49 einstige und heutige AutorInnen in Lyrik und Prosa über ihre Mütter schreiben.

→ Buchhandlung AVICENNA, Amalienstr. 91

20:00 UhrTilman Rammstedt stellt „Die Abenteuer meines ehemaligen Bankberaters“ vor. 8 €. Res.: 089-374 140 60 oder [email protected]

→ Buch & Bohne, Kapuzinerplatz 4, Eingang Häberlstraße

20:00 Uhr„Schmonzes und Chuzpe“ – Jüdischer Hu-mor, bitterböse und hauchzart, gestochen scharf und allzu menschlich, immer be-gleitet von einem lachenden und einem weinenden Auge. Ein Abend von und mit Chiara Nassauer und dem Münchener Klezmer Trio. 14/10 €.

→ Pasinger Fabrik, August Exter Str. 1, Kleine Bühne

20:00 Uhr„China in zehn Wörtern“ – Lesung mit Yu Hua. Lesung der deutschen Textpas-sagen: Thomas Loibl, Moderaton: Tilman Spengler. Yu Hua ist eine der wichtigsten literarischen Stimmen Chinas; neben seinem Landsmann Mo Yan war er in diesem Jahr heißer Nobelpreis-Kandidat. Sein neues Buch wurde in China verboten, in den USA und in Frankreich erhielt es hymnische Kritiken – nun ist es in der Übersetzung auch in Deutschland erschienen. Das Buch ermöglicht einen unverstellten, gnadenlosen, aber auch wehmütigen Blick auf China. 10/8 €.

→ Literaturhaus, Saal, Salvatorplatz 1

Donnerstag, 6. Dezember

18:00 UhrKostenlose Führung durch die Ausstel-lung „Lena Christ – Die Glückssucherin“. Weiterer Termin: 13.12.

→ Monacensia, Maria Theresia Str. 23

18:00 UhrWolf Euba liest „Nussknacker und Mäusekönig“ (E.T.A Hoffmann) für die

Feinsinn und GroßmäuligkeitMERIAN präsentiert ein neues München-Buch mit 20 Biographien

Lyrische Kostprobe

Zuerst legte ich die Steine zur Seite, schöpfte das Wasser ab und rollteden Boden auf. Dann blies ich die Wolken fort, packte das Blau desHimmels ein und die Geräusche der Nacht, warf ein dunkles Tuch überalles Licht, zog die Wellen ein, das Skelett des Moments. Ich dachte andie Mauersegler. Das Nichts gelang nicht.

Patrick Beck aus Dresden ist Sieger des ersten Vorauswahlabends des Lyrikpreises München 2012 und damit Finalist am 7. Dezember im Gasteig.

Buchkritik

MERIAN, die in Reiseinforma-tionen und Kulturlandschaf-

ten sich gleichermaßen tummeln-de Buchreihe, hat sich seit einiger Zeit nun auch der Reisebellestristik ange-nommen. In MERIAN porträts werden berühmte Bewohner der schönsten Metropolen vorgestellt, klar, dass Mün-chen nicht fehlen darf. Himmelblau präsentiert sich das Buch und nimmt damit sinnfällig auf Thomas Manns Hymnus vom strahlenden „Himmel aus blauer Seide“ Bezug, den er in sei-ner Novelle „Gladius Dei“ anschlägt und deren Eingangsworte unweiger-lich in jeder München-Publikation, die auf sich hält, zitiert wird: München leuchtet. Und so darf unser Groß-schriftsteller (obwohl er doch eigent-lich aus Lübeck stammt und dort auch als Sohn der Stadt reklamiert wird) na-türlich mit auftreten in diesem Rei-gen von 20 Biographien, die die Auto-rin Franziska Sperr zu Ehren Münchens auftanzen lässt. Es ist eine subjektive Auswahl, wie könnte es anders sein, aber eine, die allemal dem besseren Verständnis dieser so merkwürdig zwi-schen Dorf und Weltstadt, biederem Bürgertum und Zehenspitzen-Einzig-keit, intellektuellem Feinsinn und er-schütternder Großmäuligkeit oszil-lierenden Millionen-Siedlung dienen kann. Sperr hat sich vor allem die Per-sönlichkeiten ausgesucht, die zu Wi-derspruch aufrufen, die ihre Umwelt schon zu Lebzeiten in Anhänger oder Feinde trennten. Als Prototyp für diese Spaltung mag Franz Josef Strauß her-halten, auch der durch seine provozie-

ganze Familie. Es spielt das Ensemble Nonsordino.

→ Stephanuskirche, Nibelungenstr.

18:30 UhrSchwabinger Schreibwerkstatt. Texte zu einem ad-hoc-Thema schreiben, gemeinsam lesen und diskutieren. Neue am Schreiben Interessierte sind herzlich willkommen! 4 €.

→ Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b

18:30 UhrJorgen Randers stellt sein Buch „2052. Der neue Bericht an den Club of Rome“ vor.

→ HVB-Forum, Prannerstr. / Ecke Kardinal-Faulhaber-Str.

19: 00 Uhr Verleihung des Rainer-Malkowski-Preises an Christoph Meckel und Lutz Seiler und Verleihung der Stipendien an Monika Rinck und Ron Winkler. Begrüßung und Vorstel-lung der Stipendiaten: Michael Krüger. Chri-stoph Meckel und Lutz Seiler im Gespräch. Lesung aller Preisträger. Eintritt frei.

→ Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3

20:00 UhrGunna Wendt stellt ihre neue Biografie „Lena Christ – die Glückssucherin“ vor. Res.: 089-227 967

→ Buchhandlung Lentner, Marienplatz 8 (Eingang Weinstr.)

20:00 Uhr Satirische Weihnachtslesung mit Man-fred Erdmann (Krüss, Thoma, Waggerl, Morgenstern). Res.: 089-638 918 43.

→ Kulturhaus Neuperlach, Hanns-Seidel-Platz 1

Freitag, 7. Dezember

18:30 UhrLesung mit dem rumäniendeutschen Autor Horst Samson. Moderation: René Kegelmann. Eintritt frei. Res.: 089-780 60 90 oder e-mail: [email protected]

→ Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft, Amalienstr. 38

19:00 bis 22:00 UhrDas Münchner Literaturbüro feiert das Finale des „Lyrikpreis München“. 6/5 €. www.lyrikpreis-muenchen.de

→ Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Vortrags-saal der Bibliothek

19:00 Uhr „Thomas Manns amerikanische Religion“ – Theologie, Politik und Literatur im kalifornischen Exil von Heinrich Detering. Vortrag, Lesung und Gespräch mit Frido Mann. 10/6 €. Res.: 089-899 993 20 oder [email protected]

→ Amerikahaus, Karolinenplatz 3

19:30 bis 21:00 Uhr„Julia Mann – die starke Brasilianerin hinter der Schriftstellerfamilie“. Zum Auf-takt der Literaturreihe über die berühmte Schriftstellerfamilie „In jedem von uns steckt ein Mann!” steht Julia Mann, die Mutter, und ihre drei Lebensetappen: das Glück in den Tropen, der Absturz in die Ehe mit dem Lübecker Finanzsenator und die Befreiung in der Bohèmestadt München. Weitere Termine: 14.12., 11.1. und 18.1.2013. EN 155 E. 26 € bei Anm., Restkar-ten 7 € je Abend nur am Veranstaltungs-ort. www.mvhs.de/literatur

→ MVHS am Hasenbergl, Blodigstr. 4

19:30 Uhr„Es war einmal“ – Lange Märchen-Nacht mit Marjana Gaponenko, Raj Kamal Jha, Ingo Schulze, Kerstin Specht, Uwe Timm und Christine Traber. Moderation: Corne-lia Zetzsche. In den alten Zeiten, als das Wünschen noch half, gab es verzauberte Froschkönige, sprechende gestiefelte Kater und Bett-Federn, die zu Schneeflo-cken wurden, wenn Frau Holle die Betten schüttelte. 200 Jahre nach dem ersten Band der Grimmschen „Kinder- und Haus-märchen“ erzählen Schriftsteller heute ihre Märchen neu. 10/8 €

→ Literaturhaus, Saal, Salvatorplatz 1

20:00 UhrRenée Rauchalles liest zusammen mit Brigitta Rambeck aus ihrer Anthologie „Mir träumte meine Mutter wieder“.

→ Haidhauser Literaturbox 1 im KIM Kino, Einsteinstr. 42

20:00 UhrBibiana Beglau liest „Wunschloses Unglück“ von Peter Handke. Nach dem Selbstmord seiner Mutter setzt sich der Autor darin mit ihrem Leben, Leiden und Lieben auseinander. 10,50 €.

→ Marstall, Marstallplatz 1

Samstag, 8. Dezember

14:00 Uhr„Hör nur, hört! Weihnachtslesungen“ – Katharina Pichler, Arthur Klemt und Carolin Conrad lesen „Pumuckl und die Christbaumkugeln“ sowie „Pumuckl und die Schatulle“. Für Kinder ab 5. 10,50 €.

→ Marstall, Marstallplatz 1

Haidhauser Büchertage 2012 – Verlage, Vorträge und Dichterlesungen rund um das Thema „Lyrik“11:00–13:30 Uhr: Verlage stellen sich vor.

14:00 Uhr: „Lyrik heute“ – Vortrag von Wolfram-Malte Fues16:00 Uhr: Lesung mit Lisa Elsässer, Lyrikpreis-München-Siegerin 2010 18:00 Uhr: „Sleutel voor des hoogduitsche Spraakkunst“ – Werkstattlesung von Bertram Reinecke20:00 Uhr: „Ganz Ohr“ – Lesung von Ludwig SteinherrEinzelkarte 7/5 €, Tageskarte 15/10 €. www.einsteinkultur.de

→ Einstein Kulturzentrum, Einsteinstr. 42, Halle 1

14:00 UhrHommage für Peter Handke und Peter Nadas. Zum 70. Geburtstag. Gunna Wendt und Franz Klug stellen Texte vor. Auch um 16:00 und 18: 00 Uhr.

→ Buchhandlung Lentner, Marienplatz 8 (Eingang Weinstr.)

16:00 UhrZimt & Sterne – Schauspieler erzählen für Kinder (ab 4 Jahren). „Der eigensüch-tige Riese“ von Oscar Wilde (auch am 9. Dezember, 16:00 Uhr)

→ Münchner Kammerspiele, Spielhalle/Glasspitz, Falckenbergstr. 1

17:00 UhrFriedlind Lipsky und Ingeborg Struck-meyer alias Frida Mey stellen ihren ersten Krimi vor: „Manchmal muss es eben Mord sein“ – ein Büro-Krimi. Roland Krause präsentiert „Fuchsteufelswild“, seinen zweiten Fall mit Hauptkommissar Sand-ner. 8 €, Res.: 089-201 48 44 oder [email protected]

→ Glatteis, Corneliusstraße 31.

20:00 UhrMartin Spitzweck und Preston Jones prä-sentieren ihr Weihnachtsprogramm „Die wilde Schneeflocke“. Res.: 089-127 371 35

→ La Cantina, Elisabethstr. 53

Sonntag, 9. Dezember

Haidhauser Büchertage 2012 – Verlage, Vorträge und Dichterlesungen rund um das Thema „Lyrik“11:00–13:30 Uhr: Verlage stellen sich vor.14:00 Uhr: Podiumsdiskussion zur Ver-lagssituation für Lyriker16:00 Uhr: Lyrik aus dem Münchner Literaturbüro – Es lesen Hans-Karl Fischer, Wolfram Hirche, Horst Oberbeil und Ulrich Schäfer-Newiger18:00 Uhr: „außer.dem meets Reimfrei“ – Lesung mit Karin Fellner und Armin Steigenberger20:00 Uhr: Lesung mit Sandra Trojan, Lyrikpreis-München-Siegerin 2011Einzelkarte 7/5 €, Tageskarte 15/10 €. www.einsteinkultur.de

→ Einstein Kulturzentrum, Einsteinstr. 42, Halle 1

11:30 Uhr „Liebster Jussuf – Mein blauer Reiter“ – Else Lasker-Schüler und Franz Marc in ihren Briefen. Lesung: Brigitte Hobmeier und Kristof van Boven, Einführung: Ricar-da Dick. Die Dichterin Else Lasker-Schüler und den Maler Franz Marc verband eine leidenschaftliche Liebe, die sich in zahllosen Briefen niedergeschlagen hat. 10/8 €.

→ Literaturhaus, Saal, Salvatorplatz 1

14:00 Uhr„LiteraTierisches“ – humorvolle Tiertexte mit Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider.

→ Schwabinger Weihnachtsmarkt an der Münchner Freiheit

17:00 Uhr„Sprechen wir über Musik“ – ein Nachmit-tag mit Joachim Kaiser. Moderation: Knut Cordsen (Bayerischer Rundfunk), Musik: Martin Rasch (Flügel). War Maria Callas die größte Sängerin aller Zeiten? Darf man Sänger ausbuhen? Wird Herbert von Karajan überschätzt? Joachim Kaiser ist nicht nur einer der bekanntesten, sondern auch einer der unterhaltsamsten Musikkritiker. 10 / 8 €.

→ Literaturhaus, Saal, Salvatorplatz 1

20:00 Uhr Poetry Slam mit Till Reiners (Berlin), Tobi-as Gralke (Freiburg), Jana Klar (Biel/CH), Volker Surmann (Berlin), dem Hamburger

Buchktipp

Kurzgeschichten

Poetry-Team „Neurosenstolz“, bestehend aus David Friedrich und Björn Dunne sowie den Münchnern Alex Burkhard, Chris Weiblen, Meike Harms, Anna Richter und Julian Amankwaa. Für gute Slam-Stimmung sorgt DJ Misanthrop.

→ Sustanz, Ruppertstr. 28

18:00 Uhr, Beginn 19:30 UhrLesebühne Schwabinger Schaumschläger mit Andrea Limmer, Uli Mauk, Andreas Hofmeir und Guto Brinholi.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

20:30 UhrTitten Tresen Temperamente, die Leseshow für Erwachsene mit den Vorleserinnen Ute Bronder und Barbara Weinzierl. Res.: www.hinterhof-kultur.de oder www.die2vorleserinnen.de

→ Drehleier Szenerie Rosenheimer Str. 123

Montag, 10. Dezember

18:00 bis 19:30 UhrZeruya Shalev – Poesie und Provokation in den Romanen der israelischen Bestseller-autorin. Ob Liebesleben, Ehe und Familie, Patchworkfamilie und Adoption, Midlife-crisis und Wechseljahre – sie behandelt sämtliche Wendepunkte im Leben von Frauen mit starker poetischer Intensität. 10.12. Mann und Frau. 28.1.2013 Späte Familie. 25.2. Für den Rest des Lebens. Dozentin: Dr. Birgit Brüster. EG 120E. 7 € je Abend nur am Veranstaltungsort. Anm.: www.mvhs.de/literatur

→ MVHS im Gasteig, Rosenheimer Str. 5

20:00 UhrKlaus Voswinckel stellt sein neues Buch „Aufbrüche, Wiederkehr“ vor. Voswin-ckel zieht den Leser in eine Folge von Abenteuern und Entdeckungen hinein. In jedem Kapitel neu einsetzend, verwandelt und weitet sich der Blick – sei es auf einer Fußwanderung nach Süditalien, sei es in einer Erinnerung an Paul Celan kurz vor seinem Tod in Paris.

→ Autorenbuchhandlung, Wilhelmstr. 41

20:00 Uhr, Einlass 19:30 UhrPoetry in Motion – mit Till Reiners (Ber-lin), Jana Klar (Biel, Schweiz) und Pierre Jarawan (München). Moderation: Ko Bylanzky. An den Turntables: Poetry DJ Rayl Patzak. 7/5 €. Mitglieder frei.

→ Lyrikbibliothek, Amalienstr. 83a Rgb.

20:00 UhrBodo Kirchhoff stellt seinen neuen Roman „Die Liebe in großen Zügen“ vor. Moderation: Arne Schneider (Goethe Institut München). „Sehnsucht nach Liebe ist die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam.“ So beginnt Bodo Kirchhoffs von den Feuil-letons gelobter Eheroman. 9/7 €.

→ Literaturhaus, Saal, Salvatorplatz 1

20:00 Uhr„Ottos Mops hopst durch den Urwald“ – Texte von Ernst Jandl und H.C. Artmann, gelesen von Wolf Euba. Mit Maria Reiter (Akkordeon) und Heinrich Klug (Cello). 14, 11 €. Res.: 089-161 160

→ Cafe Ruffini, Orffstr. 22-24

20:00 UhrHeidi Knake-Werner und Harald Werner lesen aus ihren Biografien, die verknüpft sind mit Zeitgeschichte.

→ Fraunhofertheater, Fraunhoferstr.9

20:00 UhrLesung mit Bumillo und Birgit Utz. 5 €

→ Café Gap, Goethestr. 34

Dienstag, 11. Dezember

16:00 bis 17:30 UhrLiteratur der Nachkriegszeit – Die 50er und 60er Jahre literarisch. Gruppe 47, Kahlschlag, Trümmerliteratur. Wie sich die literarische Neuorientierung der jungen Schriftsteller allmählich vollzog, schauen wir uns anhand ausgewählter Beispiele an. Dozentin: Anastasia Simopoulos M.A. Weitere Termine: 8.1., 22.1. und 29.1.2013. EN 150. 37 €. Anm. erforderlich www.mvhs.de/literatur

→ MVHS in Schwabing, Römerstr. 14 Rgb.

Museumvo n K at H a r I n a B e n d I x e n

Im Wohnzimmer meiner Eltern stan-den drei gläserne Vitrinen, so hoch

wie die Schrankwand, an der Rückseite zu öffnen. Die Vitrinen waren leer, und unter der Woche staubten sie ein. An den Wochenenden aber, wenn Besuch angekündigt war, holte meine Mutter ein Putztuch hervor und polierte. Von unten hörten meine zwei Schwestern und ich das Quietschen, mit dem das Tuch über die Vitrinen scheuerte. Wir saßen in unserem Zimmer und lösten unsere Rechenaufgaben.Die Türklingel war das Zeichen, die Stifte aus der Hand zu legen, die Haare zu kämmen und über die Hintertreppe ins Wohnzimmer zu schleichen. Mein Vater führte den Besuch durchs Haus, zeigte die Bilder an den Wänden, die Bücher im Arbeitszimmer. „Und hier“, sagte er, wenn er ins Wohnzimmer kam, „sehen Sie unsere drei Töchter, unseren Stolz.“ Meine zwei Schwestern und ich gaben Acht, uns nicht zu bewegen, und mussten wir im Laufe der Stunden doch einmal das Gewicht von einem Bein aufs andere verlagern, passten wir auf, die Scheiben der Vitrinen von innen nicht zu verschmieren.

Katharina Bendixen, geboren 1981, studierte Buchwissenschaft und Hispanistik in Leipzig und Alicante und lebt als freie Autorin in Leip-zig. Sie übersetzt Jugendbücher aus dem Eng-lischen und arbeitet als Redakteurin der Lite-raturzeitschrift poet. Für ihre Texte erhielt sie diverse Auszeichnungen, u.a. den erostepost-Li-teraturpreis (2007), den Würth-Literaturpreis (2008), ein Aufenthaltsstipendium im Künstler-dorf Schöppingen (2009) und im Schloss Solitu-de (2012). 2009 erschien ihr Debüt „Der Whisky-flaschenbaum“ (poetenladen), 2012 folgte der zweite Band mit Erzählungen „Gern, wenn du willst“ (poetenladen).

Ein wunderbares Geschenk: Litera-risches Bayern Wochenkalender für das Jahr 2013

Klaus Mann in Bad Tölz, Sa-

muel Beckett im Hofbräuhaus, In-gmar Bergmann in München, Kurt Tucholsky auf der Zugspitze, Ernst Bloch in Garmisch, Arnold Zweig am Ammersee, Oskar Maria Graf am Starnberger See – Schrift-steller haben in Bayern gelebt, haben es bereist, haben Bayern geliebt oder an Bayern gelitten. Zeugnis davon legt ein schöner neuer Kalender für das Jahr 2013 ab, der aus 52 kostbaren Blättern besteht. Zusammengestellt und heraus-gegeben hat ihn Elisabeth Tworek, die Leiterin der Monacensia, des Münchner Literaturarchivs. Das allein ist schon ein Gütesiegel, denn Tworek dürfte die be-ste Kennerin der bayerischen Literatur sein. Das Bildmaterial stammt aus dem Schlossmuseum Murnau und der Mon-acensia. Dort konnten Ausstellungsbe-sucher in den vergangenen Jahren be-reits etliche der Fotografien sehen, die jetzt in den Kalender „Literarisches Ba-yern“ aufgenommen wurden. Zu den wunderbaren Fotos, Postkarten oder Ge-mälden hat Tworek kurze Texte gestellt, die aus Romanen, Tagebüchern, Erinne-rungen oder Briefen stammen. Die 52 Blätter (für jede Woche eines) sind farb-lich ansprechend abgestimmt und ma-chen Lust darauf, die Autoren näher kennenzulernen oder das Wissen über die Künstler zu vertiefen. Elisabeth Tworek (Hg.): Literarisches Ba-yern, Wochenkalender, Allitera-Verlag, 19.90 €

Und noch ein Ge-schenk: Es war ein-mal in MünchenVon der Zeitschrift „Jugend“ bis zu

den Schwabinger Krawallen und bis zur Ausstellung „Entartete Kunst“, von Alfred Hitchcock bis Georg Elser – das Spektrum ist breit, das der Wochenkalen-der 2013 „Es war einmal in München“ aus dem Verlag „Schöner Turm“ abdeckt. All den 52 gut DIN-A 4 großen Blättern ge-meinsam ist Münchner Stadtgeschich-te, die in jeder Woche mit einem infor-mativen Text und einer oder mehreren, teils farbigen Illustrationen gewürdigt wird. Themen sind zum Beispiel die Er-öffnung des ersten freistehenden Opern-hauses Deutschlands am Salvatorplatz im Jahr 1654, die Uraufführung des The-aterstücks „Trommeln in der Nacht“ von Bertold Brecht (1922) oder die erste Aus-stellung der „Blauen Reiter“ im Jahr 1911. Es müssen nicht nur kulturelle Ereig-nisse sein, an die der Kalender erinnert: So wird die Gründung des FC Bayern von 1900 im Schwabinger Restaurant „Gise-la“ geschildert, die antinazistische „Frei-heitsaktion Bayern“ (ihr verdankt der Platz „Münchner Freiheit“ bekanntlich seinen Namen), die erste Münchner Gei-selnahme im 17. Jahrhundert oder der Olympia-Waldi und damit das Designer-Team um Otl Aicher. Ein schönes Ge-schenk für alle, die München kennen ler-nen möchten und für München-Kenner, die sich überraschen lassen wollen.

„Es war einmal in München“, Wochen-kalender 2013, Verlag Schöner Turm, 22,95 €

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HaidhauserBüchertage 2012

Von 11:00 Uhr bis 13:30 stellen sich an beidenTagen Verlage vor und präsentieren z.T. in Form

von Lesungen ihre Neuerscheinungen.

Anlässlich des Lyrikpreises München 2012veranstaltet das Münchner Literaturbürodie Haidhauser Büchertage dieses Jahrmit Lyrikverlagen, Dichterlesungen und

Vorträgen am 8. und 9. Dezember in derHalle 1, im Einstein-Kultur, Einsteinstr. 42.

Bis 13:30 kein Eintritt.Ab 14:00 Tageskarte 15,- (ermäßigt 10,-)

Einzelkarte 7,- (ermäßigt 5,-)8. Dezember:

14:00 Wolfram-Malte Fues: „Lyrik heute“ (Vortrag)16:00 Lisa Elsässer: „Genau so sag es“, Lesung 18:00 Bertram Reinecke: „Sleutel voor de hoog-duitsche Spraakkunst“ (Werkstattlesung)20:00 Ludwig Steinherr: „Ganz Ohr“ (Lesung)

9. Dezember14:00 Podiumsdiskussion: Verlagssituation LyrikDazu ca. 15:00 Carl Christian Elze: „ich lebe ineinem wasserturm am meer, was albern ist“ 16:00 Lyrik aus dem Münchner Literaturbüro: Es lesen Hans-Karl Fischer, Wolfram Hirche,Horst Oberbeil und Ulrich Schäfer-Newiger18:00 außer.dem meets Reimfrei: Karin Fellnerund Armin Steigenberger (Lesung)20:00 Sandra Trojan: Lesung

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de LiteraturSeiten

Kalender (Fortsetzung)

LiteraturSeitenDezember 2012

Impressum

Herausgeber (zugleich Anschrift der Redaktion): Münchner Literaturbüro e. V., Haidhauser Werkstatt (MLB)Milchstraße 4, 81667 München, www.muenchner-literaturbuero.de http://www.muenchner-literaturbuero.de/

LiteraturSeiten München Tel. 089-189 753 50 www.literaturseiten-muenchen.de [email protected]

Redaktion: Ina Kuegler (V.i.S.d.P.) / [email protected]

Anzeigen: Hellmuth Lang, 0170/582 43 35 / Preisliste: www.literaturseiten-muenchen.de/mediadaten

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Wolfram Hirche, Ina Kuegler, Katrina Behrend Lesch, Ursula Sautmann

Termine: [email protected]

Gestaltung/Realisierung: Tausendblauwerk Michael Berwanger, Paul Heinz, www.tausendblauwerk.de

Bankverbindung: Münchner Bank, Literatursei-ten, Kto.Nr.: 100 334 707, BLZ 701 900 00Mit Förderung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.

LandeshauptstadtMünchenKulturreferat

Redaktionsschluss für die Ausgabe Januar 2013: 14. Dezember 2012; Titelvignette: David Vignoni/GNU GPL

Stefanie Harjes (Illustration) und Renate Raecke (Hrsg.)Von Meerjungfrauen, Kapitänen & fliegenden FischenGeschichten und Gedichte rund ums WasserBoje-Verlag, Hamburg, 201219,99 Euro

Stefanie Harjes’ aktuelle Ausstellung„... mancher hält sich an einem Bleistift über Wasser“28.11.2012 – 18.1.2013Foyer der Süddeutschen ZeitungHultschiner Str. 8 • 81677 München

Buchkritik

20:00 Uhr „Hinter der Kurve“ – ein Robert-Gern-hardt-Abend zum 75. Geburtstag des Dichters, Malers und Satirikers mit Stefan Wilkening. Einführung: Kristina Maidt-Zinke. 10/8 €.

→ Literaturhaus, Saal, Salvatorplatz 1

20:00 UhrVeronika Faber und Henner Quest lesen heitere Geschichten rund um Weihnach-ten (Christian Morgenstern, Karl Heinrich Waggerl, Carl Oskar Renner, Alfons Schweiggert). 13/10 €, Res.: 089-666 985 97

→ Stemmerhof, Plinganserstr. 6

Mittwoch, 12. Dezember

19:00 UhrLiteratur von jetzt. Lesung der Berliner Literaten Monika Rinck, Nico Bleutge und Jan Wagner. Einführung und Moderation Frieder von Ammon. Eintritt frei

→ Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3

19:00 UhrLiteraturstammtisch Pegasus, Verein für kreatives Schreiben für Frauen und Männer, Vorstellung eigener Texte und Besprechung. Gäste willkommen.

→ Münchner Frauenforum, Rumfordstr. 25

20:00 Uhr„die luft erbebt von wortgewalt …“ Wulf Segebrecht präsentiert seine neue Antho-logie Deutsche Balladen. Rezitation: Beate Himmelstoß. 7/5 €. Mitglieder frei.

→ Lyrikbibliothek, Amalienstr. 83a Rgb.

Donnerstag, 13. Dezember

18:00 bis 19:30 UhrLesekreis – Literatur aus Afrika. Von Tra-dition und Fortschritt, von Großstädten und kleinen Dörfern, von vertauschten

Neugeborenen und Waisen sowie von politischer und persönlicher Unabhän-gigkeit. Dozentin: Dr. Petra Bittner. Bitte lesen: Chimamanda Ngozi Adichie (aus Nigeria), „Blauer Hibiskus“. Weitere Ter-mine 17.1. und 21.2.. EG 210. 7 € je Abend nur am Veranstaltungsort. Anm.: www.mvhs.de/literatur

→ MVHS im Gasteig, Rosenheimer Str. 5

19:30 Uhr„Drei Leben. Erinnerungen“ – Lesung und Gespräch mit Max Mannheimer, der die Vernichtungslager überlebt hat und zum ersten Mal die ganze Geschichte seines Lebens erzählt. Marie-Luise von der Leyen hat sie aufgezeichnet und führt anschließend ein Gespräch mit dem Autor. Moderation: Wolfgang Balk. Res: 089-280 01 35

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1, Saal

19:30 UhrWolf Euba liest „Madame Bovary” (Flau-bert) in Fortsetzung. Einstieg jederzeit möglich. 8 €.

→ Atelierhaus, Theresienstr. 65 (Rgb.)

19:30 UhrTukan-Kreis: „Mein Bruder schiebt sein Ende auf“ – Joseph Zoderer liest aus zwei seiner Geschichten. Sensibel und mit feinem Strich zeichnet er die Porträts von vier Männern und erzählt vom reifen Blick des Alters, von Vertrautheit und Distanz, und von der Kraft der Freund-schaft. 7/5 €.

→ Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b

Freitag 14. Dezember

19:00 UhrOffener Abend. Bringt Zehn-Minuten-Texte mit und lest sie vor! Das ist die 8. Vorrunde zum Haidhauser Werkstattpreis. Das Publikum wählt den Tagessieger.

→ Münchner Literaturbüro, Milchstr.4

19:30 bis 21:00 Uhr„Einfach kompliziert – Thomas Mann und seine drei Töchter“. In der Reihe über

Buchkunst contra E-Books

den berühmten Schriftstellerclan geht es heute um die Kabarettistin Erika, die Journalistin Monika und die Ökologin Eli-sabeth, die zu den Gründungsmitgliedern des Club of Rome gehörte. Siehe 7.12.

→ MVHS am Hasenbergl, Blodigstr. 4

20:00 Uhr „Heitere Geschichten rund um Weih-nachten“ mit Veronika Faber und Henner Quest. Texte u.a. von Morgenstern und Waggerl. Res.: 0173-786 36 53

→ Bürgersaal Fürstenried, Züricher Str. 35

Samstag, 15. Dezember

16:00 UhrZimt & Sterne – Schauspieler erzählen für Kinder (ab 4 Jahren). „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf geschissen hat“ von Werner Holzwarth. Auch am 16. Dezember 16:00 Uhr.

→ Münchner Kammerspiele, Spielhalle/Glasspitz, Falckenbergstr. 1

18:00 UhrVorsicht Hölderlin! Lange Film- und Lesenacht mit Hans Kremer u.a.

→ Münchner Kammerspiele, Werkraum, Hildegardstr. 1

18:00 UhrGeschichtenabend („Cookie in der Jar“) mit Teresa Weber und Alexander Schir-mer.

→ Dachgeschoss der Mohr-Villa, Situlistr. 75 (Freimann)

Sonntag, 16. Dezember

11:00 Uhr1947 gründeten ehemalige Nazi-Verfolgte in der Schwabinger Schauburg die Verei-nigung der Verfolgten des Naziregimes. Mit historischen Texten aus 65 Jahren und musikalischer Begleitung von Micha-ela Dietl (Akkordeon) erinnert die VVN an dieses Datum – und feiert gleichzeitig den 80. Geburtstag des KZ-Überlebenden und Zeitzeugen Ernst Grube. Eintritt frei.

→ Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b

11:00 UhrDenkbar – das philosophische Café von und mit Dr. Giovanni Russo.

→ Café Restaurant Ringelnatz, Haimhau-ser Str. 8

Spätestens seit der letzten Frankfur-ter Buchmesse ist das Lamento der

deutschen Buchbranche über die Kon-kurrenz im Internet unüberhörbar. Man könnte fast meinen, dass außer E-Books keine anderen Bücher mehr verkauft werden. Daher wollen wir an dieser Stelle einmal einen Blick auf die Buch-kunst werfen, die – aufgrund ihrer Aus-stattung – ja nicht so ohne weiteres als Digitalisat nutzbar ist. Ja, es gibt sie immer noch, die Bücher mit opulent illustrativer Ausstattung, die auf einem Kindle oder einem Tablet-Compu-ter nur schnöde pixelig aussehen würden.Und damit das auch vom Leser gewür-digt werden kann, vergibt die Stiftung Buchkunst jedes Jahr Auszeichnungen für besonders gelungene Werke. Nach-dem im vergangenen Jahr eine der be-gehrten Preise dem Band „Kafka“ der Hamburger Illustratorin Stefanie Harjes gegolten hatte, hat diese nun ihren neu-esten Illustrationsband mit dem Titel „Von Meerjungfrauen, Kapitänen & flie-genden Fischen“ im Boje-Verlag vorge-legt – Illustrationen zu Geschichten und Gedichte rund ums Wasser, zusammen-gestellt von der renommierten Litera-turhistorikerin Renate Raecke.Stafanie Harjes hatte in den 90er Jah-ren begonnen, ihre versponnen-mul-tiplen Mal-und-Zeichen-Tableaus zu etablieren, wobei sie nicht nur die Ori-ginalwerke mehrschichtig anlegte, son-dern gleich auch ihre eigene Persönlich-keit in mehreren Schichten hineinwob. So taucht sie dort nicht nur als Stefanie Harjes, sondern auch als die kokette Bet-

16:00 Uhr„Emil und die Detektive“ (Erich Kästner) – ein Live-Hörspiel-Abenteuer mit Seba-stian Hofmüller und Greulix Schrank.

→ Kulturhaus Milbertshofen, Curt-Metz-ger-Platz 1

20:00 UhrLesebühne Schwabinger Schaumschläger mit Regina Harms, Thomas Franz, Daniel Jaakov Kühn und der Kapelle Weyerer.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

Montag, 17. Dezember

19:30 Uhr„Granatsplitter“ – Karl Heinz Bohrer erzählt die Geschichte einer Jugend in Deutschland 1939 bis 1953 mit den staunenden Augen eines Abenteuer suchenden Jungen. Einführung und Moderation: Michael Krüger. Res: 089-280 01 35

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1, Saal

20:00 UhrAxel Hacke liest aus seinem neuen Buch „Oberst von Huhn bittet zu Tisch“.

→ Lustspielhaus, Occamstr. 8

20:00 UhrLeleni Torossi liest aus ihrem Buch „Sehnsucht ist ein bunter Schmetter-ling“, einer griechischen Geschichte zwischen Widerstand, Flucht und Aus-weglosigkeit.

→ Fraunhofertheater, Fraunhoferstr. 9

Dienstag, 18. Dezember

19:30 UhrSeerosenkreis: Weihnachtsüberraschun-gen – Münchner Autorinnen und Autoren zaubern Poetisches und Kritisches aus dem Füllhorn ihrer Erinnerungen und Imaginationen. Mit Barbara Bronnen, Georg Martin Oswald, Rudolf Herfurtner, Brigitta Rambeck und Albert von Schirn-ding. Musikalische Begleitung: „Blue Dawn“. 10/8 €.

→ Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b

20:00 UhrDie fabelhaften Couchpoeten mit Tinka Kleffner, Roland Fritsch und Gästen. 7 €.

→ Stemmerhof, Plinganserstr. 6

ty Protest, die feine Bettinchen zu Oze-lottl und das wilde Ferd auf, ein expres-sionistisch anmutender Rappe mit loser Klappe und großem Herz.Und so manövriert sie den Betrachter in ihren Illustrationen durch mehrere Be-deutungsebenen. Sie bildet dabei die Geschichten nie einfach nur ab, sondern schenkt ihnen neue Blickwinkel und As-soziationen und verbindet Malerei mit Typografie, Fotocollage, Zeichnungen und kalligrafischen Elementen. Zu Recht hat sie 2005 den Österreichischen Kin-der- und Jugendbuchpreis und 2009 den Hamburger Lehrpreis erhalten. M I c H a e l B e r Wa n g e r

Bastei Lübbe GmbH & Co. KG Schanzenstraße 6 - 20, 51063 Köln Telefon +49 (0)2 21 / 82 00 - 28 51 Telefax +49 (0)2 21 / 82 00 - 38 81

Stefanie Harjes

Fotonachweis: © Nils Jührend

Abdruck: Honorarfrei

Mittwoch, 19. Dezember

10:00 Uhr„Hör nur, hört! Weihnachtslesungen“ – Katharina Pichler, Arthur Klemt und Marie Seiser lesen „Pumuckl und der Nikolaus“ und „Pumuckl und der erste Schnee“. Für Kinder ab 5. 10,50 €.

→ Marstall, Marstallplatz 1

Freitag, 21. Dezember

19:30 UhrPaul Holzreiter liest „Die bestgehasste Weihnachtsgeschichte“.

→ Münchner Literaturbüro, Milchstr. 4

19:30 UhrWolf Euba liest „Madame Bovary“ (Flau-bert). 8 €.

→ Atelierhaus, Theresienstr. 65 (Rgb.)

20:00Uhr Planet Utopia. Ein monatlicher Lesemara-thon mit dem Ensemble.

→ Münchner Kammerspiele, Schauspiel-haus, Maximilianstr. 26

Samstag, 22. Dezember

14:00 Uhr„Hört nur! Hört! Weihnachtslesungen“. Manfred Zapatka, Bibiana Beglau und Birgit Minichmayr lesen aus „Hilfe, die Herdmanns kommen“. Für Kinder ab 6. 10,50 €.

→ Marstall, Marstallplatz 1

15:00 UhrZimt & Sterne – Schauspieler erzählen für Kinder (ab 4 Jahren). „Elfenhügel“ von Hans Christian Andersen. Auch um 16:00 Uhr.

→ Münchner Kammerspiele, Spielhalle/Glasspitz, Falckenbergstr. 1

Sonntag, 23 . Dezember

20:00 UhrLesebühne Schwabinger Schaumschläger mit Jan-Eike Hornauer, Helmut A. Binser und Stefan Noelle.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

Freitag, 28. Dezember

19:30 UhrAutoren stellen sich mit ihren Texten einem kritischen Publikum.

→ Münchner Literaturbüro, Milchstr. 4

Sonntag, 30. Dezember

18:00 Uhr, Beginn 19:30 UhrLesebühne Schwabinger Schaumschläger mit Friedrich Ani, Elena Anais, Heiner Lange und Bumillo.

→ Vereinsheim, Occamtr. 8

Stefanie Harjes & Renate Raecke

Foto

: Nils

Jühr

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