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Literaturverzeichnis [1] Brich Genzmer, Der Neue Savigny (lus Romanum Medii Aevi), in: Juristen- zeitung, Tübingen 1957, S. 737 ff. [2] Unter dem Vorsitz von Philippe Meylan (Lausanne). Dazu: Ferdinand BIsener, Die Einflüsse des römischen und kanonischen Rechts in der Schweiz, Historisches Jahrbuch, 76, München 1957, S. 133-147. [3] Unterstützt durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissen- schaftlichen Forschung. [4] Die Formulierung des Vortrages von 1958 ist weitgehend beibehalten worden. Die Anmerkungen beschränken sich meistenteils - entsprechend dem Charakter dieser vorläufigen Skizze - auf Literaturhinweise ; allgemein sei verwiesen auf Paul Guyer, Bibliographie der Städtegeschichte der Schweiz, Zürich 1960. Quellenbelege sind nur vereinzelt angeführt. Auf einige besondere Probleme hoffe ich in eingehender Darstellung noch zurück- zukommen. [5] Karl Siegfried Bader, Das Schiedsverfahren in Schwaben vom 12. bis zum aus- gehenden 16. Jahrhundert; jur. Diss. Freiburg i. Br. 1929, S. 14ff. - Ders., Arbiter arbitrator seu amicabilis compositor. Zur Verbreitung einer kanonistischen Formel in Gebieten nördlich der Alpen (Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Bd. 77, kanonistische Abteilung, Weimar 1960, S. 239-276). - Dazu auch Hans Waser, Das zwischenstaatliche Schiedsgericht als Spiegel der abendländischen Geschichte (123. Neujahrsblatt zum Besten des Waisenhauses Zürich, 1960). - Hermann Rennefahrt, Beitrag zur Frage der Herkunft des Schiedsgerichtswesens, besonders nach west- schweizerischen Quellen (Schweizer Beiträge zur Allgemeinen Geschichte, 16, 1958, S. 5ff., insb. S. 51ff.). - Ders., Nachlese zu der Frage der Herkunft des Schiedsgerichts- wesens (Schweizer Beiträge zur Allgemeinen Geschichte, 17, 1959, S. 196ff.). - Georg Dahm, Zur Rezeption des römisch-italienischen Rechts, Darmstadt 1955, S. 10ff. - Helmut Coing, Das Eindringen des römischen Rechts in das Recht des Hochmittelalters in Deutschland (Deutsche Landesreferate zum IV. Internationalen Kongreß für Rechts- vergleichung in Paris, 1954; Düsseldorf 1955, S. 3-25); zum Notariat: S. 14. - Wolfgang Kunkel, Das Wesen der Rezeption des römischen Rechts (Heidelberger Jahrbücher I, 1957, S. 1-12). - Als allgemeiner Literaturhinweis heute auch: Index adbreviationum, hg. durch R. Feenstra u. G. Ross; (in der Reihe JUS ROMANUM MEDII AEVI), Mailand 1960. - Ferdinand BIsener, Zur Geschichte des Majoritätsprinzips (Pars maior und Pars sanior), insbesondere nach schweizerischen Quellen (Zeitschrift der Savigny- Stiftung für Rechtsgeschichte 73, Kanonistische Abt. 42, 1956, S. 90ff.). - Ders., Der

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Literaturverzeichnis

[1] Brich Genzmer, Der Neue Savigny (lus Romanum Medii Aevi), in: Juristen­zeitung, Tübingen 1957, S. 737 ff.

[2] Unter dem Vorsitz von Philippe Meylan (Lausanne). Dazu: Ferdinand BIsener, Die Einflüsse des römischen und kanonischen Rechts in der Schweiz, Historisches Jahrbuch, 76, München 1957, S. 133-147.

[3] Unterstützt durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissen­schaftlichen Forschung.

[4] Die Formulierung des Vortrages von 1958 ist weitgehend beibehalten worden. Die Anmerkungen beschränken sich meistenteils - entsprechend dem Charakter dieser vorläufigen Skizze - auf Literaturhinweise ; allgemein sei verwiesen auf Paul Guyer, Bibliographie der Städtegeschichte der Schweiz, Zürich 1960. Quellenbelege sind nur vereinzelt angeführt.

Auf einige besondere Probleme hoffe ich in eingehender Darstellung noch zurück­zukommen.

[5] Karl Siegfried Bader, Das Schiedsverfahren in Schwaben vom 12. bis zum aus­gehenden 16. Jahrhundert; jur. Diss. Freiburg i. Br. 1929, S. 14ff. - Ders., Arbiter arbitrator seu amicabilis compositor. Zur Verbreitung einer kanonistischen Formel in Gebieten nördlich der Alpen (Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Bd. 77, kanonistische Abteilung, Weimar 1960, S. 239-276). - Dazu auch Hans Waser, Das zwischenstaatliche Schiedsgericht als Spiegel der abendländischen Geschichte (123. Neujahrsblatt zum Besten des Waisenhauses Zürich, 1960). - Hermann Rennefahrt, Beitrag zur Frage der Herkunft des Schiedsgerichtswesens, besonders nach west­schweizerischen Quellen (Schweizer Beiträge zur Allgemeinen Geschichte, 16, 1958, S. 5ff., insb. S. 51ff.). - Ders., Nachlese zu der Frage der Herkunft des Schiedsgerichts­wesens (Schweizer Beiträge zur Allgemeinen Geschichte, 17, 1959, S. 196ff.). - Georg Dahm, Zur Rezeption des römisch-italienischen Rechts, Darmstadt 1955, S. 10ff. -Helmut Coing, Das Eindringen des römischen Rechts in das Recht des Hochmittelalters in Deutschland (Deutsche Landesreferate zum IV. Internationalen Kongreß für Rechts­vergleichung in Paris, 1954; Düsseldorf 1955, S. 3-25); zum Notariat: S. 14. - Wolfgang Kunkel, Das Wesen der Rezeption des römischen Rechts (Heidelberger Jahrbücher I, 1957, S. 1-12). - Als allgemeiner Literaturhinweis heute auch: Index adbreviationum, hg. durch R. Feenstra u. G. Ross; (in der Reihe JUS ROMANUM MEDII AEVI), Mailand 1960. - Ferdinand BIsener, Zur Geschichte des Majoritätsprinzips (Pars maior und Pars sanior), insbesondere nach schweizerischen Quellen (Zeitschrift der Savigny­Stiftung für Rechtsgeschichte 73, Kanonistische Abt. 42, 1956, S. 90ff.). - Ders., Der

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eidgenössische Pfaffenbrief von 1370 (Sav.-Zeitschr. 75, 1958, Kan. Abt. 44, S. 106ff., 127 ff., 177 ff.). - Allgemein zur Geschichte des Notariats: Harry Breßlau, Handbuch der Urkundenlehre für Deutschland und Italien, 3. Aufl., Neudruck: Berlin 1958, Bd. I, S. 583ff. - Brich Mayer, Das Mainzer Notariat von seinen Anfängen (1292) bis zur Auflösung des Kurstaates (Mainzer jur. Diss., Maschinenschrift, 1953). - Richard Heuberger, Das deutschtiroler Notariat. Umrisse seiner mittelalterlichen Entwicklung (Veröffentlichungen des Museums Ferdinandeum in Innsbruck, Heft 6, 1926, Innsbruck 1928). - Fritz Luschek, Notariatsurkunde und Notariat in Schlesien von den Anfängen (1282) bis zum Ende des 16. Jal:trhunderts. Weimar 1940. - Fritz Michel, Zur Geschichte der geistlichen Gerichtsbarkeit und Verwaltung der Trierer Erzbischöfe im Mittelalter, Trier 1953, S. 139ff.: das Notariat. - Gerhart Burger, Die südwestdeutschen Stadtschreiber im Mittelalter, Böblingen 1960. - Georg May, Die geistliche Gerichtsbarkeit des Erz­bischofs von Mainz im Thüringen des späten Mittelalters. Das Generalgericht zu Erfurt, Leipzig 1956; S. 228ff.: Die freiwillige Rechtspflege; S. 266ff.: Die Notare. - Hermann Conrad, Die geschichtlichen Grundlagen des modernen Notariats in Deutschland (Deutsche Notar-Zeitschrift, 1960/1, S. 3-33). - Paul Hinschius, System des katholischen Kirchenrechts, mit besonderer Rücksicht auf Deutschland, Bd. I, 1869, S. 432ff. -M. A. von Bethmann-Hollweg, Der Civilprozeß des gemeinen Rechts in geschichtlicher Entwicklung, 6. Bd., Bonn 1874, S. 159ff. - Ludwig Koechling, Untersuchungen über die Anfänge des öffentlichen Notariats in Deutschland, Marburg 1925. - Olof Ahlers, Zur Geschichte des Notariats in Lübeck (Gedächtnis schrift für Fritz Rörig, Lübeck 1953), S. 341-347. - Wilhelm Schmidt-Thome, Das Notariat, in: Vom Sachsenspiegel zum Code Napoleon, hg. von Heinrich Kaspers, Köln 1961, S. 153-176. - Brich Döhring, Geschichte der deutschen Rechtspflege seit 1500, Berlin 1953, S. 173ff. - Armando Petrucci, Notarii. Documenti per la storia del notariato italiano, Mailand 1958; S. 5: Ablehnung der Auf­fassung Harry Breßlaus über die Entstehung des Notariats. - Insbesondere zum schweize­rischen Notariat: Bduard His, Zur Geschichte des Basler Notariats (Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 20, 1. Heft, 1922, S. 1-58). - Franz Wigger, Die Anfänge des öffentlichen Notariats in der Westschweiz bis zur Mitte des 14. Jhs. (phil. Diss. Freiburg im Uechtland, 1951). - Hermann Rennefahrt, Aus der Geschichte des bernischen Notariats, Bern 1947. - Maurice Schmidt, La ,reformation des notaires dans le Pays de Vaud (1718-1723), Lausanne 1957. - Hermann Rennefahrt, Zum Urkundswesen in heute bernischem Gebiet und dessen Nachbarschaft während des Mittelalters (bis 1500), in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. XLIV/2, 1958, S. 5-124. - Alexander Beck, Romanistische Bemerkungen zu früheren bernischen Rechtsquellen (bis zur 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts), in: Archiv d. Hist. V. d. Kantons Bern, Bd. XLIV/2, 1958, S. 215-242. - Jean-Franfois Poudret, L'heureuse destinee des notaires vaudois au moyen äge (Revue historique vaudoise, 64, Lausanne 1956, S. 1-25).­Maurice Mangisch, De la situation et de l'organisation du notariat en Valais sous le regime episcopal, 999-1798 (jur. Diss. Freiburg i. Ue., 1913). - Jacques de Riedmatten, Le notaire valaisan (Berner jur. Diss. 1938). - Jean-Pierre Graber, Histoire du notariat dans le canton de Neuchätel, Zürcher jur. Diss. 1957; zur Entstehung des italienischen Notariats: S. 12ff., fußend auf A. de Boüard. - Zur Kulturgeschichte: Hans Liermann, Richter, Schreiber, Advokaten, München 1957. - Zur Geschichte des älteren Notariats in hilfs­wissenschaftlicher Sicht jetzt Friedrich Hausmann, Reichskanzlei und Hofkapelle unter Heinrich V. und Konrad IH., Stuttgart 1956; p. 64ff.: Die Notare unter Heinrich V.;

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Literaturverzeichnis 31

p. 135 ff.: Die Notare unter Konrad III. - Peter Classen, Kaiserreskript und Königs­urkunde. Diplomatische Studien zum römisch-germanischen Kontinuitätsproblem, in: Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde, Bd. I, 1955, S. 74; Bd. II, 1956, S. 71ff. - fosef Fleckens/ein, Die Hofkapelle der deutschen Könige, Bd. I, Stuttgart 1959, S. 74ff., 109ff., 229ff. - über die Berufshaftpflicht der italienischen Notare: Woldemar Engelmann, Die Wiedergeburt der Rechtskultur in Italien durch die wissenschaftliche Lehre. Leipzig 1938, S. 392f.

[6] Franz Wieacker, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, Göttingen 1952, S. 295. [7] In der Schweizer Geschichte verfocht diese Kontinuität mit besonderer Leiden­

schaftlichkeit Karl Meyer (1885-1950). Vgl. jetzt: Kar! Meyer, Aufsätze und Reden, Zürich 1952.

[8] Historisches Jahrbuch, 76, S. 147. - Zu Merz vgl. Festschrift Walther Merz zum 60. Geburtstag, Aarau 1928; S. 231 ff.: Verzeichnis seiner Schriften. - Die Gedanken und Vorstellungen der historischen Rechtsschule, im Sinne etwa Jacob Grimms, sind vor allem deutlich spürbar in Heuslers "Institutionen des Deutschen Privatrechts", Leipzig 1885 u. 1886; Heusler konnte sich auch mit der Kodifikation des schweizerischen Privatrechts im Zivilgesetzbuch Eugen Hubers nicht abfinden - man denke an die Kontro­verse Thibaut(Savigny I

[9] Petrucci, S. 35; Beck, S. 216, Anm. 1. [10] Otto P. Clavadetscher, Der Verzicht (renuntiatio) auf Exzeptionen in den bünd­

nerischen Urkunden des Mittelalters (Zeitschrift für Schweizerisches Recht, N. F. 77, 1958, S. 101-138 und 363-388, insbes. S. 366, 368, 383ff.). - Ders., Das römische Recht im mittelalterlichen Graubünden (Manuskript 1960). - Ders., L'influence du droit romain en Rhetie au XlIIe et au commencement du XIVe siede (Memoires de la societe pour l'histoire du droit et des institutions des anciens pays bourguignons, comtois et romands, 18e Fascicule, Dijon 1956, S. 45-63). - Zu ähnlichen Feststellungen kommt auch Schmidt-Thome, S. 157: Es fällt besonders auf, daß sich das Notariat nicht etwa vom süddeutschen Raum her - als dem italienischen Notariat am nächsten benachbart -verbreitete, sondern weitab im Westen des alten Reichs plötzlich erscheint. Denn die ersten deutschen Notare amtierten sämtlich im Bereich der Erzbistümer und Kirchen­provinzen von Köln, Trier und Mainz. Daneben läuft eine eigene, sehr frühe Entwick­lung im Norden (Lübeck) und Osten (Breslau) des Reichs, vielleicht hervorgerufen durch die enge Beziehung der Stadt Lübeck mit dem Westen durch die Hanse und Beeinflus­sung Breslaus durch die Notarschule in Prag. - Entgegen der Annahme Schmidts findet sich das Notariat aber auch schon früh im Süden des Reiches (vgl. weiter unten). Ver­mutlich hängt auch in den von Schmidt genannten Fällen die Ausbreitung des Notariats in erster Linie mit der Errichtung von Offizialaten zusammen.

[11] S. Stelling-Michaud, L'universite de Bologne et la penetration des droits romain et canonique en Suisse aux XIIle et XIVe siedes, Genf 1955, S. 195ff. - Wigger hat das Wallis in seiner Untersuchung leider ausgeklammert. - Vgl. auch Anm. 16.

[12] Mayer, Das Mainzer Notariat, S. 21. - Nach May, Das Generalgericht zu Erfurt, S. 266, begegnet in Erfurt bereits 1157 ein erzbischöflicher Notar. Ein Notar ist für Mainz an sich schon für 1142 bezeugt. - Die im Text genannten Jahrzahlen betreffen das erste Auftreten des Notariatsinstrumentes bzw. des öffentlichen Notars. Nicht minder bedeutsam wäre aber die Frage, wann in den einzelnen deutschen Territorien gelehrte Notare als gewöhnliche Schreiber, d. h. als Redaktoren von Urkunden, auftreten. - Zur

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32 Literaturverzeichnis

Liste vgl. auch Schmidt-Thome, S. 156. Die Zahlen variieren mitunter bei den einzelnen Autoren um wenige Jahre. , ..

[13] Westschweizer Schiedsurkunden bis zum Jahre 1300, Zürich 1955. - Zum West­schweizer Notariat auch: Mittelalterliche Wirtschaft im Alltag; Quellen zur Geschichte von Gewerbe, Industrie und Handel des 14. und 15. Jahrhunderts aus den Notariats­registern von Freiburg im üchtland, hg. von Hektor Ammann, Bd. I, Aarau 1954. -Freiburg im üchtland lag unmittelbar an der Sprachgrenze; die Stadt ist eine Zähringer­Gründung. Sie hatte in ihren Mauern immer deutsches und französisches Volkstum eingeschlossen, wobei bald dem einen, bald dem andern die Führung zufiel. Das Hinter­land der Stadt war zur Hälfte deutsch, zur Hälfte französisch. Freiburg unterhielt mit beiden Sprachgebieten die engsten kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen, wofür gerade die Notariatsregister Freiburgs Zeugnis sind (Ammann, Vorwort). Zur Sprach­grenze vgl. auch Anm. 23. - Sodann: Das Notariatsformularbuch des Ulrich Manot, hg. von Albert Bruckner (Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, Die Rechtsquellen des Kantons Freiburg, Stadtrechte V, Aarau 1958). Manot ist urkundlich faßbar seit 1405; er starb 1437 (Bruckner, Einleitung, S. XI).

[14] Dazu auch Bader, Schiedsverfahren in Schwaben, S. 14ff. [15] Zum folgenden: Wigger, Die Anfänge des öffentlichen Notariats in der West­

schweiz, S. 10ff. - über die Mitwirkung von Notaren bei Staatsverträgen in der West­schweiz (im Gefolge der Grafen von Savoyen und der Grafen von Greyerz) vgl. auch Rennefahrt, Urkundswesen, S. 48ff.

[16] In diesem Zusammenhang sei für das Wallis auf einige inzwischen erschienene Arbeiten hingewiesen: G. Partseh, Un aspect general de la premiere apparition du droit romain en Valais et a Geneve au XIlIe et au debut du XIVe siede (Memoires de la Societe pour l'Histoire du Droit et des Institutions des anciens pays bourguignons, comtois et romands, 1ge Fascicule, 1957, p. 59ff.). S. 68ff. Hinweis auf die "Ars notariae" in der Kanzlei an der Kathedrale zu Sitten und auf die dort tätigen Notare, die erst (bis 1292) in dieser Kanzlei als gewöhnliche Schreiber arbeiteten, dann nach und nach sich eine freie Berufspraxis schufen und sich nach 1320 völlig durchsetzten. - Gottfried Partseh, Les premiers contacts du droit romain avec le droit valaisan (1250-1280), in: La valle d'Aosta. Relazioni e comunicazioni presentate al XXXI Congresso Storico Subalpino di Aosta, Volume I, 1958, S. 319-331. S. 330 über die Bedeutung der Notare in den Kanzleien von Sitten und St. Maurice. Partsch denkt dabei weniger an eine über­nahme des Notariates unmittelbar aus Italien, als eher an einen Weg des Notariates von Savoyen über St. Maurice nach Sitten. Nach Partsch, hier fußend auf neuen französischen Forschungen, verlief dieser Weg von Montpellier (1137) nach Marseille (1185), Lyon (1220), Grenoble (1226-1239), Savoyen (1240), St. Maurice (1250-1260). - Vgl. in diesem Zusammenhang auch Sven Stelling-Michaud, Les relations entre le Val d' Aoste et le Valais avant 1350 (a. a. 0., S. 487ff.). über Notare: S. 494f. (levatores cartarum, die in Bologna studiert hatten und z. T. kaiserliche Notare waren). - Allgemein zur Rezeptionsge­schichte Savoyens: Laurent Chevailler, Recherches sur la reception du droit romain en Savoie des origines a 1789, Annecy 1953. Nicht mehr verarbeiten konnte ich: Quellen zur Schiedsgerichtsbarkeit im Grafenhause Savoyen, 1251-1300. Ein Beitrag zur Ge­schichte der Westalpen und des Schiedsgerichtes, hg. von Hans Waser, Zürich 1961.

[17] Heuberger, Das deutschtiroler Notariat, S. 66 ff. [18] Wigger, S. 13ff.

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Literaturverzeidmis 33

[19] A. Esmein, Cours elementaire d'histoire du droit fran91is, 11. Aufl., Paris 1912, S. 786. - P. C. Timbai, Histoire des institutions publiques et des faits sociaux, 2. Aufl., Paris 1961, Nr. 521, S. 262. - Henri Regnault, Manuel d'histoire du droit fran~ais, 5. Aufl., Paris 1947, S. 83.

[20] über den Rezeptionsweg Italien-Südfrankreich-Arelat-Südwestdeutschland vgl. auch Clavadetscher, Der Verzicht auf Exzeptionen, S. 386. - Nach Stelling-Michaud, L'universite de Bologne, p. 236, befanden sich offenbar schon seit 1255 Notare in Genf.

[21] Zum folgenden: Wigger, S. 14ff. [22] Auf heute beroischem Gebiete trennte die Aare die zwei Kirchenprovinzen Mainz

und Besan~on. Die Bistümer Basel und - westlich der Aare - Lausanne gehörten zum Erzbistum Besan~on; das rechts der Aare gelegene Gebiet des heutigen Kantons Bem gehörte zum Erzbistum Mainz und zum Bistum Konstanz. Demnach befand sich die Stadt Bem im Bistum Lausanne, das benachbarte, rechts der Aare gelegene Kirchspiel Muri im Bistum Konstanz (Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, Kanton Bem, Stadtrechte VI/1, Staat und Kirche, hg. von Hermann Rennefahrt, Aarau 1960, Einleitung S. XX). - Historischer Atlas der Schweiz, hg. von Hektor Ammann und Kar! Schih, 2. Aufl. Aarau 1958, S. 13 u. 14.

[23] Vgl. Anm. 13. - Sodann: Peter Boschung, Freiburg - ein zweisprachiger Kanton (Alemannisches Jahrbuch 1959, Lahr/Schwarzwald 1959), S. 207ff. Das üchtland war schon vor 1157 zweisprachig. Rechts der Saane saß eine alemannisch-keltische, links der Saane eine burgundisch-keltische Bevölkerung. Die Stadt Freiburg selbst war eine deutsche Gründung auf welschem Boden. Betrachten wir dagegen die schriftlichen Zeugnisse, so ist die Vorherrschaft der lateinischen und französischen Sprache vor 1481 (Eintritt Freiburgs in die schweizerische Eidgenossenschaft) offensichtlich.

Die herrschende Gesellschaftsschicht der Stadt war welsch. Dazu kam, nicht weniger ausschlaggebend, die Tatsache, daß die Notare der Stadt am Hofe des Bischofs von Lausanne geprüft und vereidigt und wohl auch ausgebildet worden waren und des Französischen besser kundig waren als des Deutschen. Das Zahlenverhältnis der beiden Sprachgruppen im Mittelalter läßt sich jedoch nicht mehr feststellen. Erwähnenswert ist immerhin noch eine Ratsverordnung von 1424, die es den Notaren und ihren Klienten freistellte, Privatverträge in deutscher oder französischer Sprache zu urkunden. -Hermann Weilemann, Die vielsprachige Schweiz. Eine Lösung des Nationalitätenproblems, Basel 1925, S. 29ff., 45 (Rechtssprache). - Heinrich Büttner, Geschichtliche Grundlagen zur Ausbildung der alemannisch-romanischen Sprachgrenze im Gebiet der heutigen Westschweiz, in: Zeitschrift für Mundartforschung, 28, Wiesbaden 1961, S. 199f.

[24] Rennefahrt, Urkundswesen, S. 38ff., 50, 61. [25] Dazu und zur Kontroverse um die Herkunft der Schiedsgerichtsbarkeit: Kar! S.

Bader, Arbiter arbitrator, S. 241ff. und die Anm. 15 und 17. [26] c.2 de verborum signific. in Clem. V 11. [27] Elsener, Pfaffenbrief, S. 127 ff., 177 ff. - Dazu auch Andreas Heusler, Zur Geschichte

des Executivprocesses in Deutschland (Zeitschr. f. Rechtsgesch., 6. Bd., Weimar 1867), S. 131ff.

[28] Elsener, Majoritätsprinzip, S. 90ff. [29] Stelling-Michaud, L'universite de Bologne, S. 293ff.: Index des noms cites. -

über Zürcher Studenten an der Universität Bologna neuerdings: Werner Schnyder,

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34 Literaturverzeidmis

Ein Streifzug durch den neuesten Band des Zürcher Urkundenbuches, in: Zürcher Taschenbuch 1961, S. 19ff.

[30] Clavadetscher, a. a. O. - Claudio Soliva, Die Renuntiationen in den Zürcher Ur­kunden, 1959 (Mskr.). - Beck, S. 229ff.; S. 236 Hinweis auf die Materialsammlung des Verfassers aus den "Fontes Rerum Bemensium" bis inklusive Bd. 6 (1343), verviel­fältigtes Mskr. - Renne/ahrt, Urkundswesen, S. 79ff. - Poudret, L'heureuse destinee, p. 4. - EmilOIt, Beiträge zur Receptions-Geschichte des Römisch-Canonischen Processes in den böhmischen Ländern. Leipzig 1879, S. 155ff.

[31] Zum folgenden: Theodor Gottlob, Die Offiziale des Bistums Konstanz im Mittel­alter (Zeitschr. f. Schweizerische Kirchengeschichte, 42, Freiburg i. ü. 1948). - Vgl. auch Georg May, Geistliche Gerichtsbarkeit Thüringens, Schrifttumsverzeichnis, S. XVII. - Neuerdings: Louis Carlen, Zum Offizialat von Sitten im Mittelalter (Sav.­Zeitschr., 77, 1960, kan. Abt. 46), S. 221ff., insbes. 234. - Wolfgang D. Wackernagel, Zur Geschichte der Rezeption römischen Rechts an den geistlichen Gerichten Basels (Schlußbericht an das Comite der schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für den "Neuen Savigny", vervielfältigtes Mskr., Basel 1960), S. 20ff. In Basel ist seit 1435 eine "Ge­sellschaft der Schreiber am bischöflichen Hofe zu Basel" faßbar. Sie besaß eine Stube im Gerichtshaus des Offizialates; im Jahre 1486 hat Sebastian Brant, der Humanist, Jurist und Verfasser des "Narrenschiffs", ein Carmen über die reizende Lage der Ge­sellschafts-Stube geschrieben: "Pro amenitate Stube scribarum Basiliensium". Wacker­nagel vermutet, diese Notaren-Innung sei durch fremde Juristen, die das Basler Konzil besuchten, angeregt worden (S. 28ff.). - Dazu auch: Olto Riedner, Das Speierer Offizialats­gericht im 13. Jhdt. (Mitteilungen des Historischen Vereines der Pfalz, Heft 29/30, Speier 1907), S. 71ff.

[32] "... statuimus, ut tarn in ordinario iudicio quam extraordinario iudex semper adhibeat aut publicam, si potest habere, personam, aut duos viros idoneos, qui fideliter universa iudicii acta conscribant, videlicet citationes et dilationes, recusationes et exceptiones, petitiones et responsiones, interrogationes et confessiones, testium depositio­nes et instrumentorum productiones, interlocutiones et appellationes, renunciationes, condusiones, et cetera, quae occurrerint, competenti ordine conscribenda, loca desig­nando, tempora et personas (c. 11 X de probat. 2,19).

[33] Dazu: S. Stelling-Michaud, Catalogue des manuscrits juridiques (droit canon et droit romain) de la fin du XIIe au XIVe siede conserves en Suisse, Genf 1954.

[34] Stelling-Michaud, L'universite de Bologne, S. 125ff. - Wigger, S. 26ff. - Graber, S. SOff., 61ff. Graber betrachtet die kaiserlichen Notare als Laien. Das trifft nun offen­sichtlich auf das von ihm S. 61, Anm. 8, erwähnte Beispiel nicht zu: "Rolin de Neuf­chastel, de la dyocese de Losanne, dercs de la autoritez de l'emperour". Der Hinweis auf die Herkunft aus der Diözese Lausanne ist ein sicheres Indiz auf einen Kleriker.

[35] Etwa als Beispiel: Fritz Luschek, Notariatsurkunde und Notariat in Schlesien. [36] Nach Renne/ahrt, Urkundswesen, S. 38, waren Notariatsinstrumente verhältnis­

mäßig selten. Meist wurden trotz Unterschrift und Handzeichen des Notars noch ein oder mehrere Siegel daran erbeten. Unter den von Ulrich Manot in Freiburg i. ü. gesammelten Formularen (Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen; Kanton Freiburg, Stadtrechte V: Das Notariatsformularbuch des Ulrich Manot, hg. von Albert Bruckner, Aarau 1958), bei 250 an der Zahl, finden sich nur 5 Notariatsinstrumente, mit oder ohne beigefügte Siegel. Zwei davon enthalten Schuldanerkennungen, die vor jeder einheimi-

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Literaturverzeichnis 35

schen oder fremden Gerichtsbarkeit vollstreckbar sein sollten, auch vor der "camera pape et curie comitis Sabaudie et cuiuslibet alterius judicis ecclesiastici et secularis"; zwei weitere sind auswärts, im Bistum Sitten und in Pinerolo (Italien), verfaßt, um in Freiburg geltend gemacht zu werden; in dem fünften endlich empfiehlt der "notarius curie officialatus Lausannensis juratus" einen Kirchherrn dem Wohlwollen und der Hilfe aller Leute, an die dieser sich während einer Reise nach Besan~on wenden würde. Nach Rennefahrt darf aus dem Zweck aller dieser fünf Urkunden der Schluß gezogen werden, daß Notariatsinstrumente nur oder doch fast ausschließlich nur erstellt wurden, wenn sie außerhalb des Erstellungsortes Kraft haben sollten. In Freiburg i. ü. war die Siegelurkunde während der Tätigkeit Manots (1409-1437) immer noch üblich, wenn sie in der Stadt oder in der zugehörigen Landschaft ihre Wirkung haben sollte. Der Notar blieb, auch wenn er sich als Verfasser der Urkunde nannte, doch nur der Schreiber, nicht ihr Aussteller. Vgl. auch Rennefahrt, a. a. 0., S. 54, 61, 67. Zur Siegelurkunde: S. 53 unten. - Ähnlich in Lausanne: Poudret, Succession testamentaire, S. 80 f. In der Diözese Lausanne sind die Notariatsinstrumente ebenfalls selten. - Als weitere Beispiele: Hermann RenneJahrt, Bern und das Kloster Interlaken. Eine Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche in den Jahren 1473-1475, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, 1958, S. 151-185, insbesondere S. 152, 159, 169, 172, 178.

[37] Zum folgenden allgemein: Burger, Südwestdeutsche Stadtschreiber; Mathias Sulser, Der Stadtschreiber Peter Cyro und die Bernische Kanzlei zur Zeit der Reformation. Bern 1922. - Zur Stellung der Stadtschreiber auch: Fritz RiMg, Die europäische Stadt und die Kultur des Bürgertums im Mittelalter. Göttingen, o. J. (1955), S. 95f. - Einen trefflichen überblick über das Schreiberwesen in der alten Schweiz gibt auch das Schweizerische Idiotikon (Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache), Bd. 9, frauen­feld 1929, Spalte 1530ff.; Sp. 1531: "schnäller schreiber, der die fäderen lasst danzen, notarius velox" (Johann Fries, Lexikograph, 1505-1565). - Sp. 1534: "Gemeiner schreiber, der aller händlen formular hat und weisst (ein notari oder brieffschreiber), formularius" (Joh. Fries). - Sp. 1535: "Wir hand in des bapsts rechten gelesen und in Aristotelis wesen, Thoma, Scoto und anders mer der alten schuoler und schriber ler" (Hans Rudolf Manuel). - Sp. 1553: Sesselschreiber: Nach Ferdinand Vetter wohl ein öffentlicher (?) Schreiber, der, auf dem Markte sitzend, für andere Briefe und sonstige Aufzeichnungen verfaßt. - Sp. 1553: Schuldenschreiber (Betreibungsbeamter) : "Im Hause zur Geduld wohnte der Schuldenschreiber, ein ausgehungertes Jammerbild, da in dieser Stadt keiner dem andern etwas schuldig blieb" (Gottfried Keller). -Sp. 1536ff. die verschiedensten Arten von Schreibern, u. a. Unterschreiber, Fürsten-, Hof-, Land-, Gerichts-, Rats-, Tal-, Winkel-, Zunft-, Zinsschreiber. - Vgl. auch Schwäbi­sches Wörterbuch, hg. von Hermann Fischer, Bd. 5, Tübingen 1920, Sp. 1138 (Schreiber).­Eben bei Fertigstellung dieser Arbeit erschien: Fritz Glauser, Die Schreiber der Luzerner Kanzlei vor 1798 (Der Geschichtsfreund; Mitteilungen des Historischen Vereins der fünf Orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwaiden ob und nid dem Wald, Zug, 114. Bd., Stans 1961, S. 86-111). - Neuerdings so dann in hilfswissenschaftlicher Sicht: Karl Heinrich Rexroth, Die Entstehung der städtischen Kanzlei in Konstanz. Untersuchungen zum deutschsprachigen Urkundenwesen des dreizehnten Jahrhunderts, in Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel und Wappenkunde, Bd. 5/6, 1959/60, S. 202-307.­Die Acht-, Verbots- und Fehdebücher Nürnbergs von 1285 bis 1400. Mit einer Ein­führung in die Rechts- und Sozialgeschichte und das Kanzlei- und Urkundenwesen

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Nürnbergs im 13. und 14. Jahrhundert, hg. von Werner Schultheiß, Nürnberg 1960, S. 108*ff.

[38] Zum folgenden vorläufig mein Vortrag: "Die Stadtschreiber. Recht, Politik und Kultur in der alten Stadtgemeinde, am Beispiel Rapperswils" (soll noch im Druck erscheinen).

[39] Stadtarchiv Rapperswil (Schweiz), Band A 30, Regimentsbuch: Bestallung des Stadtschreibers 1489.

[40] Stadtarchiv Rapperswil, Eidbuch 1579. - Dazu auch Anion Philipp von Segesser, Rechtsgeschichte der Stadt und Republik Lucern, 2. Bd., Luzern 1852, S. 198. - Renne­fahrt, Urkundswesen, p. 33, 123.

[41] Dazu etwa: Carl Moser-Ne!, Die freie Reichsstadt und Republik Sankt Gallen, Bd. 2, Zürich 1931, S. 499ff. - Eine hohe Stellung hatten die Stadt- und Amtsschreiber, mindestens seit dem 16. Jh., auch in Württemberg: Walter Grube, Vogteien, Amter, Landkreise in der Geschichte Südwestdeutschlands, 2. Aufl., Stuttgart 1960, S. 26f.

[42] Dazu auch Kar! Prälich, Kirche und städtisches Verfassungsleben im Mittelalter (Zeitschr. d. Sav.-Stiftung f. Rechtsgesch., 53 Bd., Kan. Abt. 22, Weimar 1933), S. 271ff., 275, 278 (Städtechroniken) ; nach der "Reformation Kaiser Sigmunds" (15. Jh.) sollte allerdings ein Priester weder Notar noch Stadtschreiber sein (S. 276). - Rennefahrt, Urkundswesen, p. 44, 45, 46, 54ff., 62, 68. Im Bernbiet waren die Urkundenschreiber bis ins 14. Jahrhundert hinein wohl meist Geistliche; vgl. auch Rennefahrt, Urkundswesen, p. 54, 60, 65. - V gl. auch die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Offnungen und Hofrechte, Bd. I, hg. von Max Gmür, Aarau 1903, S. 23, Zeile 22ff.: Auszug aus dem "Rapperswiler Urteil" vom Jahre 1525 betr. Rorschach: "Item der ander artickel irer beschwärden liessend die anwelt von Roschach dagende für uns bringen, wie ire fordren vor ziten habend umb kof und verkof, och umb dein und groß zinß und ander handlung die brief zu Roschach by einem schriber ald schulmeister machen lassen, gefertgot und ufgericht, dar durch ein schulmeister sich dester baß by inen erneren und bliben, und ire kinder dardurch gelert werden möchten; ... ". - Burger, Stadtschreiber, S. 3, Anm. 4, 26ff., 29, 138. - Der erste Konstanzer Stadtschreiber Celi erscheint in einer Urkunde von 1272 als "magister Hainricus doctor puerorum in Constantia". Rexroth nimmt an, die Schulmeister werden schon städtische Urkunden geschrieben haben, bevor es das Amt des Stadtschreibers gab (Rexroth, S. 221, 268).

[43] Schon der erste Konstanzer Stadtschreiber, Heinrich Celi, war "magister" (maister). Die von ihm verfertigten Urkunden haben zum Teil auch einen wichtigen Inhalt. 1282 war er auch für den Konstanzer Offizial tätig (Rexroth, S. 218, 229, 232). Desgleichen war nach Rennefahrt, Urkundswesen, S. 12, schon der vermutlich erste bernische Stadtschreiber, "magister Henricus de Widemis" (von Wimmis), offenbar an einer Universität geschult worden. - Der berühmte Berner Stadtschreiber Thüring Fricker studierte 1456 in Heidelberg und wurde in den folgenden Jahren Baccalaureus und Magister artium. Einige Zeit studierte er dann in Freiburg im Breisgau, in Basel und schließlich an der Universität Pavia (hier namentlich kanonisches Recht); als Stadt­schreiber von Bern wurde er dann noch "doctor decretorum". - In Bern war es an­scheinend schon im 14. Jahrhundert üblich, daß Vornehme und Burgerssöhne zu Bologna, Pavia und Paris studierten und von dort die Kenntnisse des römisch-kanoni­schen Rechts nach Hause brachten. Später studierten junge Berner mit Vorliebe in Paris - auf Grund der Soldverträge auf Kosten des Königs von Frankreich (Rennefahrt,

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a. a. 0., S. 69, 97, 101). - Der spätere Berner Stadtschreiber Peter Cyro, der in Freiburg im üchtland aufwuchs, zog erst an die Universität Basel; der Freiburger Humanist und Notar Peter Falck verschaffte ihm ein Stipendium für Pavia, von dort zog er mit dem Grad eines "Magister artium" zu Glarean nach Paris, wo er einen Freiplatz erhielt. Wie die übrigen eidgenössischen Orte hatte auch Freiburg das Recht, auf Kosten der französischen Krone ständig zwei Studenten in Paris, Bourges oder Montpellier studieren zu lassen. Bis zur französischen Revolution ließ der französische König alljährlich durch seinen Schatzmeister dem Rate von Freiburg 28 Louisdors für die beiden freiburgischen Stipendiaten überreichen. So zog 1516 auch Cyro nach Paris. - Als Cyro 1565 starb, nannte ihn der Berner Dekan Johannes Haller in einem Briefe an Antistes Bullinger in Zürich einen "vir doctus et integer" (Sulser, Peter Cyro, S. 3f.; Marc Sieher, Die Uni­versität Basel und die Eidgenossenschaft, 1460-1529, Basel 1960, S. 56f.).

[44] Für Nürnberg: Schultheiß, a. a. 0., S. 112*ff. - Für das Bernbiet: Renne/ahrl, Urkundswesen, S. 22, 25, 26, 55ff. - Für Rapperswil verweise ich auf den angekündigten gedruckten Vortrag; für heute auf Paul Staerkle, Beiträge zur spätmittelalterlichen Bildungsgeschichte St. Gallens, St. Gallen 1939, S. 60ff.: Liste der Schulmeister, Stadtschreiber und Notare, mit ihren jeweiligen Studienorten. S. 58ff.: das entspre­chende Verzeichnis für die Stadt Wil. - Ähnlich scheinen auch in der Luzerner Kanzlei die kaiserlichen und päpstliche Notare im 14. und 15. Jhdt. überwogen zu haben (Glauser, S. 96). - Anders in Konstanz, wo Konrad B~yerle (vgl. Anm. 59) Ende des 15. Jhdts. einen Niedergang der Kanzlei feststellt; zu Beginn des 16. Jhdts. dort der "Kanzlist" Jörg Vögeli als Stadtschreiber, während Ulrich Zasius sein Brot in der Fremde suchen muß.

[45] Roderich Stintzing, Geschichte der populären Literatur des römisch-kanonischen Rechts in Deutschland am Ende des 15. und im Anfang des 16. Jahrhunderts, Leipzig 1867 (Neudruck 1959), Einleitung S. XXVIIff.

[46] "Item man sol auch in allen reichsteten (sie) ainen statschreiber haben, der no­tarius publicus sei; wo es noturftig wurde, instrumenta zu haben, das er di machte, das man chainen anderen suchen mueß, wann in ist höher ze trauen denn den andern. Wann ir als vil ist, so ist auch als vil schadung geschehen, man hat ir genug mit ainem in ainer stat etc." (Die Reformation Kaiser Sigmunds, hg. von Karl Beer, Stuttgart 1933, S. 130, Z. 30ff.). - Zur "Reformatio Sigismundi" vgl. Brich Molitor, Die Reichsreformbestre­bungen des 15. Jahrhunderts bis zum Tode Kaiser Friedrichs IH., Breslau 1921, S. 72ff.; Karl Beer, Zur überlieferung und Entstehung der Reformatio Sigismundi, Wien 1927. -Zur neuesten Kontroverse: Lothar Graf zu Dohna, Reformatio Sigismundi. Beiträge zum Verständnis einer Reformschrift des 15. Jahrhunderts, Göttingen 1960.

[47] Das Reichsregister König Albrechts H., bearbeitet von Heinrich Koller, Wien 1955. [48] Ein Teil der Stadtschreiber wurde auch im Gebiete der Alten Eidgenossenschaft

als "Schüler" in städtischen Kanzleien und in den Kanzleien von Notaren ausgebildet. Berühmt waren in Süddeutschland die Stadtschreiber-Schulen von Eßlingen (Nikolaus von Wyle) und Ulm (Neidhardt). Vgl. Burger, Stadtschreiber, S. 215, 247ff.; Paul Joachimsohn, Frühhumanismus in Schwaben (Württembergische Vierteljahreshefte für Landesgeschichte, N. F. 5. Jahrg., 1896, S. 83, 90f., 101). - Schon 1270 gründete Henricus de Isernia (später in der königlichen Kanzlei) zu Prag eine Bildungsstätte für Notare. Er brachte diese Fertigkeit aus seiner Heimat Italien mit und lud durch öffent­lichen Anschlag in Prag "omnes scholares Pragam habitantes" ein, seine Schule zu

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besuchen. Der Zulauf war groß (Emd Ott, Beiträge, S. 77). - Ein schönes Beispiel bietet der Vertrag der Stadt Nürnberg mit einem "maister (magister) Erhard" (14. Jh.) wegen seiner Anstellung als Jurist (Ratskonsulent) und zugleich Ratsschreiber auf Lebenszeit. In diesem Vertrag wird zunächst die Besoldung festgelegt und dann dem Stadtschreiber die Pflicht überbunden, zwei ehrbare Schüler zu halten, die ihm behilflich sein sollen. Nach dem Eintrag im Nekrolog des Heilig-Geist-Spitals in Nürnberg war der Stadtschreiber Erhard nicht nur Magister, sondern auch Doktor des Kirchenrechts (Schultheiß, Kanzleiwesen, S. 142*f.). - Auch in Konstanz scheint schon unter dem ersten Stadtschreiber Magister Heinrich Celi eine Kanzleischule entstanden zu sein (Rexrolh, S. 273, 276). - In Freiburg im Üchtland unterhielt der Notar Richard von Fillistorf (1388-1425) eine Schreibschule, die von Söhnen vornehmer Geschlechter aus Stadt und Landschaft Freiburg, aber auch aus Zofingen, Vevey, Zweisimmen, dem Wallis und aus der Waadt besucht wurde. Auch in Bern pflegte der Stadtschreiber "Schüler" zu halten: des "statschribers schuler" (Rennefahrl, Urkundswesen, S. 41, 58). Eine weitere Rekrutierungsmöglichkeit bildete die städtische Lateinschule, der ja oft der Stadt­schreiber als "Schulmeister" (rector puerorum) vorstand; so konnte der Stadtschreiber dieser Schule Nachwuchskräfte entnehmen. Andere Vorbildungsstätten waren die Stifts- und Domschulen der Städte, so z. B. die Schule des Domstiftes in Goslar oder die Schule des Großmünsterstiftes (Chorherrenstift) zu Zürich (Karl Frälich, Kirche und städtisches Verfassungsleben im Mittelalter, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 53, Kanonistische Abteilung 22, Weimar 1933, S. 282; Paul Schweizer, Zürcher Privat- und Ratsurkunden, eine diplomatische Studie [Nova Turicensia, Zürich 1911], S. 74). - In diese städtischen Kanzleischulen (Stadtschreiberschulen) scheinen aber nicht nur Absolventen der Latein-, Dom- und Stifts schulen eingetreten zu sein, sondern mitunter auch Absolventen der Universitäten. So besuchten die Schule des Eßlinger Stadtschreibers Nikolaus von Wyle "erberer und fromer lüten kinder, ouch etlich baccalary von manchen enden her" (Joachimsohn, Frühhumanismus, S. 83).

[49] Elsener, Pfaffenbrief. [50] Gottlob, Offiziale Konstanz, S. 265ff. - Michel, Gerichtsbarkeit und Verwaltung

der Trierer Erzbischöfe (Anm. 5 hiervor), S. 94 ff. , 139ff. - M.:ry, Geistliche Gerichts­barkeit Thüringen, S. 228ff., insbes. S. 237. - Poudret, L'heureuse destinee, S. 4, stellt fest, daß der Zulauf zur Kanzlei des Lausanner Offizials in der zweiten Hälfte des 13. Jhs. sozusagen von Tag zu Tag stärker geworden sei.

[51] "Scripta vera authentica, si testes inscripti decesserint, nisi forte per manum publicam facta fuerint, ita quod appareant publica, aut authenticum sigillum habuerint, per quod possint probari, non videntur nobis alicuius firmitatis robur habere." (c.2 X de fide instrument. 2,22). - Vgl. dazu Breßlau, Urkundenlehre I, 657. - Petrucci, S. 25.

[52] Burger, Stadtschreiber, S. 153ff. - Hermann Rennefahrl, Aus der Geschichte des bernischen Notariats, Bern 1946, S. 6ff. - Segesser, Rechtsgesch. Luzern, H, S. 198f. -Die Stadt Zürich erließ 1377 ein Verbot, private Rechtsgeschäfte durch "öffentliche Schreiber" ausfertigen zu lassen. Es wurde vorgeschrieben, alle Gemächte, Schuld­verschreibungen und Käufe vor dem Rat, den Zürcher Gerichten oder Gotteshaus­vorstehern zu vollziehen. Die von "öffentlichen Schreibern" ausgestellten Instrumente sollten von nun an ungültig sein (Paul Schweizer, Zürcher Privat- und Ratsurkunden, Sonderabdruck aus "Nova Turicensia", Zürich 1911, S. 75f.). 1386 verfügten Burger­meister und Rat zu Basel: letztwillige Verfügungen von Stadtburgern, die nicht vor

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Schultheißengericht, sondern vor geistlichen Gerichten oder "offenen Tabellionen" errichtet seien, sollten ungültig sein. Eduard His, Zur Geschichte des Basler Notariats, S. 3. - Ähnliche Entwicklung vermutlich in Konstanz, Rexroth, S. 261. - Gtauser, Luzerner Kanzlei, S. 94, 97, berichtet, daß die Haupteinnahmen des Stadtschreibers aus dem Urkundenwesen flossen; auch in Luzern wurden 1417 die Urkundengeschäfte

. zugunsten der städtischen Kanzlei monopolisiert. Aus diesen Geschäften bezog der Stadt­schreiber auch den größten Teil seiner Einkünfte. Was er von der Stadt jeweilen an Fronfasten als Gehalt bezog, "war ein Trinkgeld". - Desgleichen in der Stadt St. Gallen: Gar! Moser-NeJ, Die freie Reichsstadt und Republik Sankt Gallen, II, S. 501, und Anm. 18. - Bern: St!!ser, Peter Cyro, S. 24f. - Schmidt-Thome, a. a. 0., S. 163, 166-168. Schmidt-Thome nimmt an, daß die Behördenschreiber als beamtete Personen vielfach zu einem erheblich niedrigeren Gebührensatz arbeiten konnten, als die öffentlichen (freien) Notare. - In der Alten Eidgenossenschaft richtete sich der Widerstand der Stadtschreiber mitunter noch gegen eine andere "Schreiberzunft" : Die "Guldinschrei­ber", eine Art Lohnschreiber, die offenbar im Bereiche des Notariats die "niedere Chirurgie" betrieben. Unter "Guldischrybern" verstand man die unbeeidigten Privat­oder sog. Winkelschreiber, die privatrechtliche Akten, insbesondere die Beilbriefe (Kerbbriefe, cartae divisae, cartae partitae, c. excisae, c. indentatae, Teilzettel, Spalt­zettel; vgl. Breß!at!, Urkundenlehre I, S. 667-674; Deutsches Rechtswörterbuch, I, Weimar 1932, Sp. 1467f.), ausfertigen und dafür höchstens einen Gulden beziehen durften. Der Luzerner Stadtschreiber Cysat und seine Kollegen suchten dem Unwesen der "Guldischryber" entgegenzutreten und deren Wirkungskreis möglichst zu be­schränken, d. h. alle lukrativen Geschäfte in den Kreis der beeidigten Stadtschreiber hineinzuziehen. Nach langem Kampf wurde dann die Ausfertigung der Beilbriefe den Guldischreibern entzogen. - 1528 weisen die Räte von Aarau einen deutschen Guldi­schreiber ab, weil sie bereits über einen tüchtigen Schulmeister (Stadtschreiber?) ver­fügen (Wörterbuch der schweizerischen Sprache IX, Sp. 1539).

[53] Es sei hier vorläufig allgemein verwiesen auf: Die Rechtsquellen des Kantons Freiburg, I: Stadtrechte, 1. Bd. : Das Stadtrecht von Murten, hg. von Friedrich Emi! Welti, Aarau 1925. - Murten (franz. Morat) lag schon im Mittelalter an der Sprachgrenze, gehörte aber bis ins 15. Jh. zum französischen Sprachgebiet. Anfang des 16. Jhs. kam der deutsche Schulmeister, mit der Reformation auch der deutsche Pfarrer (Historisch­Biographisches Lexikon der Schweiz, V, S. 219). - Vgl. für heute: Rennefahrl, Urkunds­wesen, S. 32ff. - Ähnlich verlief die Entwicklung anscheinend im Waadtland: Die Burger von Moudon und Yverdon zogen Notare als Gutachter und Vertreter der städtischen Interessen heran. Von da aus war es der nächste Schritt, daß man einem der Notare das städtische Schreiberamt (oder auch das Schultheißenamt) anvertraute (Pot!drel, L'heureuse destinee, S. 19f.).

[54] Diese Frage müßte allerdings noch näher abgeklärt werden. über die Beziehungen der schweizerischen Eidgenossenschaft zum Reich im Spätmittelalter vgl. die Unter­suchung von Kar! Mommsen, Eidgenossen, Kaiser und Reich. Studien zur Stellung der Eidgenossenschaft innerhalb des heiligen römischen Reiches, Basel und Stuttgart 1958, insbes. S. 237ff., 291ff. - Sodann: Hans Sigrisl, Reichsreform und Schwabenkrieg. Ein Beitrag zur Geschichte der Entwicklung des Gegensatzes zwischen der Eidgenossenschaft und dem Reich (Schweizer Beiträge zur Allgemeinen Geschichte 5,1947, S. 114-141). -Ders., Zur Interpretation des Basler Friedens von 1499 (Schweiz. Beitr. z. Allg. Gesch., 7,

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1949, S. 153-155). - Bruno Amid, Solothurn und das Reich, von den Ottonen bis zum Westfälischen Frieden (Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, 3, 1953, S. 321-344).

[55] Vgl. dazu auch: Elsener, Pfaffenbrief, S. 175ff., und die dortigen Literatur­hinweise. - Alfred Schultze, Stadtgemeinde und Kirche im Mittelalter (Festgabe für Rudolph Sohm dargebracht ... von Freunden, Schülern und Verehrern, München und Leipzig 1914), S. 116ff.

[56] Burger, Südwestdeutsche Stadtschreiber, S. 170ff. - Nach Riedner, Speierer Offizialatsgericht, S. 76, Anm. 5, war der Speierer Stadtschreiber Magister Conrad ein im kanonischen Recht und allen Advokatenschlichen ausgezeichnet bewanderter Mann; die Stadt Speier betraute ihn mit der rechtlichen Erledigung ihres Kampfes gegen den Bischof. - Alfons Curti, Die Jahrzeitbücher der Pfarrei Rapperswil (700 Jahre Stadt­pfarrei Rapperswil, 1253-1953), S. 29ff.

[57] Wichtig war dabei die Beherrschung des Kanzleistils: Johann Jacob Moser (1701-1785) warnte die Hörer seiner "Staats- und Cantzley-Akademie" zu Hanau (bei Frankfurt am Main) vor "Kanzleifehlern", d. h. vor Verstößen gegen das sogenannte Kanzleizeremoniell. Aus der Unerfahrenheit auf diesem Gebiete könne einem Regenten, Minister oder (fürstlichem) Rat "ohnersetzlicher Schade" erwachsen. Moser zitiert einen Ausspruch der alten Juristen vom "Stylo Curiae judiciali": "Nosse stylum Curiae saepe valet plus quam tota scientia juris" (Heinrich Otto Meisner, Allgemeine archivische Schriftkunde und Fragen der Archivwissenschaft, in: Archivalische Zeitschrift, 54, 1958, S. 54). - Zu ]. ]. Moser und der von ihm gegründeten Hanauer Akademie: Stintzing-Landsberg, Geschichte der Deutschen Rechtswissenschaft, HI/l, S. 315ff., insb. S. 317; Karl S. Bader, Johann Jakob Moser, Staatsrechtslehrer und Landschafts­konsulent, 1701-1785, in: Lebensbilder aus Schwaben und Franken, Bd. 7, S. 108f. -Zum Kanzleizeremoniell vgl. auch: Hermann Rennefahrt, Ehren und Titel, besonders nach bernischen Urkunden (Zeitschrift des Bernischen Juristenvereins, Bd. 90, 1954, S. 377-396). Bern schuf 1734 ein "Ceremonialbuch" (S. 382). Schon um 1651 hatte der Berner Stadtschreiber Matthey in einem "Formularbüechli" einige Titel zusammen­gestellt, "nach welchen man sich in verferggenden actis zu richten haben solle" (S. 385). 1749 wurde in Bern ein "stylus curiae" geschaffen, der in einem Formular allen Amtleuten, Städten, Dekanen, Kapiteln, Herrschaften und Gerichten bekanntgegeben wurde. Er enthielt die "titulaturen, welche fürs künftig so wol meinen gnädigen herren den rähten, als übrigen hohen tribunalien und cammeren bey gelegt werden sollen"; der neue "stylus curiae" war für jedermann verbindlich: "meine gnädigen herren werdind keine zuschriften annehmen, die nicht nach solchem praescripto in aller geziemenheit verfaßet" sind. Der Staats schreiber und die gesamte Kanzlei hatten Aufsicht zu halten, daß dies befolgt wurde (S. 392). - Die Stadtschreiber wurden natürlich auch zu weltlichen Gesandtschaften verwendet - in der Alten Eidgenossenschaft etwa an die Tagsatzung, zu den andern Städten und "Orten", aber auch an fremde Städte, an den Reichstag und an fremde Fürstenhöfe. So berichtet das Zürcher "Weltliche Pfrunden-Buch oder Beschreibung der hochoberkeitlichen Aemteren, Vogteyen, Schreiber-Diensten etc." von 1757: "Ein Herr Statschreiber war allezeit in hoher Achtung gehalten, darzu auf die Tagleistungen, item zu Königen und Fürsten abgesandt" (zitiert nach Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, IX, Sp.1556). - So dann : Burger, Stadtschreiber,S.170ff.­Der Bieler Stadtschreiber und Notar Peter Seriant (1447-1472) tritt öfters als Leiter der Bieler Abgeordneten oder als Obmann in politischen Schiedsverfahren hervor (vgl.

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Hermann Rennefahrt, Ein Prozeß um das Große oder Chablais-Moos, in: Zeitschrift des Bernischen Juristenvereins, Bd. 88, 1952, S. 59ff.). Der Berner Stadtschreiber Ulrich von Gisenstein (1313-1346), "notarius Bernensis, scriptor in Berno, magister, statt­schriber", wirkte gelegentlich als Schiedsmann und Gesandter der Stadt, dann etwa als "procurator" der Abtei Frienisberg in einem Prozeß gegen den Grafen Eberhard von Kiburg. Er war offenbar ein Mann von erheblichen juristischen Kenntnissen. Diese Liste ließe sich natürlich vermehren. Vgl. Rennefahrt, Urkundswesen, S. 28, 57, 69. - Auch der Berner Stadtschreiber Peter Cyro hatte unzählige Aufträge für den bernischen Staat auszuführen. Besonders zu erwähnen sind noch: Cyro war erster Schreiber am Religions­gespräch in Bern (Jänner 1528) und verfaßte im selben Jahre den Entwurf einer Pensio­nen- und Reisläuferordnung (Sulser, Cyro, S. 43, 47ff.). 1536 amtierte er als Präsident der Großen Disputation zu Lausanne, wo als Disputator auf evangelischer Seite u. a. Calvin auftrat (Kurt Guggisberg, Bernische Kirchengeschichte, Bern 1958, S. 194). -Ein schönes Beispiel bietet auch Nürnberg: Der Protonotar der Reichsstadt, Magister Friedrich von Feuchtwangen, wirkte ebenfalls in wichtigen Prozessen als Schiedsrichter, ist der Verfasser von Stadtbüchern und stand als Diplomat im Dienste Nürnbergs und vielleicht auch Ludwigs des Bayern. Wenn Nürnberg damals einer der treuesten Partei­gänger Ludwigs des Bayern war, und wenn der Kaiser jährlich mehrmals in Nürnberg weilte, so läßt sich leicht vorstellen, daß die Stadt in jenen Jahren einen bedeutenden Mann (distinctus vir) an der Spitze der städtischen Kanzlei wissen wollte, der imstande war, mit Königen, Fürsten und Städten zu verhandeln (Schultheiß, Kanzleiwesen, S. 130ff.). - Der Rat der Altstadt Prag beschloß bereits 1296, daß zum Schreiberamte nur ein "homo literatus" gewählt werden dürfe. Solchen Männern gab der Rat der Stadt dann die Stellung eines ständigen "ambassiator et specialis nuntius ad legationes faciendas" (1360). In Olmütz sollte der Stadtschreiber das Auge des Rates sein (oculus consilii), da meistens "indocti ad praesidendum eliguntur" (Olt, Beiträge, S. 73f.).

[58] Dazu: Bugen !sefe, Das Freiburger Münster St. Nikolaus und seine Baulast. Rechtsgeschichte einer Kirche, Freiburg im üchtland, 1955, S. 65ff. ("Das Münster der Burger"), insbes. 69ff., 81ff.

[59] über Peter Cyro als Archivar: Sulser, S. 65ff. - Zur Redaktion der städtischen Rechtsaufzeichnungen ein schönes Beispiel: Johann Jeche, Stadtschreiber zu Neustadt a. d. Orla. Vgl. dazu: Die Schöffenspruchsammlung der Stadt Pössneck, Teil II, hg. von Wiffy Flach, Weimar 1958, S. 9, 15ff., 23, 28ff. - Sodann der Magister Jordan von Boyzenburg, Notar des Hamburger Rates, Redaktor des Hamburger Ordelbook (Urteilbuch) ; vgl. Heinrich Reincke, Das hamburgische Ordeelbook von 1270 und sein Verfasser (Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Bd. 72, Germa­nistische Abteilung, Weimar 1955, S. 83ff.); Ders., Frühe Spuren römischen und kano­nischen Rechts in Niedersachsen (Festschrift Karl Haff, hg. von Kurt Bussmann & Niko­laus Grass, Innsbruck 1950, S. 176ff.). Reincke hat nachgewiesen, daß ins Hamburger Ordeelbook Digestenstellen, teilweise in wörtlicher übersetzung, eingeflossen sind. Boyzenburg hat in seiner Jugend offenbar eine Universität, vermutlich Bologna, be­sucht. - Konrad Beyerle, Die Entwicklung des Konstanzer Stadtrechts, in: Das Rote Buch, hg. von Otto Feger, Konstanz 1949, S. 18ff.; dazu: Karl Siegfried Bader, Eine wieder aufgefundene Quelle zum Konstanzer Stadtrecht des 14. und 15. Jahrhunderts (Sav.­Zeitschr. 71, Germ. Abt., Weimar 1954, S. 382-385). - Die Statutensammlung des (Konstanzer) Stadtschreibers Jörg Vögeli, hg. von Otto Feger, Konstanz 1951, S. 22*ff.-

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42 Literaturverzeichnis

Peler Meise!, Die Verfassung und Verwaltung der Stadt Konstanz im 16. Jahrhundert, Konstanz 1957, S. 48ff.: Der Stadtschreiber; hier S. 49 Hinweis auf das Beurkundungs­monopol der Stadtschreiber. - Der Zürcher Kleriker (clericus) Nikolaus Mangold redigierte als Stadtschreiber 1304 die zweite Rezension des Zürcher Richtebriefes. Das Kollegium der Zürcher Chorherren ernannte ihn 1306 zu seinem Notar. Als Chor­herrenschreiber hielt er sich dann wieder einen Schüler, der als "tabellio fidelis et juratus" die Ausfertigungen schrieb (Pau! Schlveizer, Zürcher Privat- und Ratsurkunden, in: "Nova Turicensia", Zürich 1911, S. 70f.; dort weitere Hinweise auf Schüler). -über den Zürcher Stadtschreiber Michael Stäbler, genannt Graf, aus Stockach, vgl. Hans Nabholz, Aus Zürichs Geschichte im 15. Jahrhundert, in: Zürcher Taschenbuch 1906, S. 168ff. In einer Einleitung zum Stadtbuch gibt Stäbler eine historische Begrün­dung seines Unternehmens. Burger, Stadtschreiber, passim. - Stäbler hat auch die Zür­cher Außenpolitik seiner Zeit führend mitbestimmt: Neben Burgermeister Stüßi war er in erster Linie für die Auslösung des Alten Zürichkrieges verantwortlich (Anion Largiader, Geschichte von Stadt und Landschaft Zürich, I, S. 199, 206, 215).

[60] Ferdinand Elsener, Die juristischen Bücher in der Bibliothek des St. Galler Burger­meisters und Reformators Joachim von Watt, genannt Vadianus (Archiv des Histori­schen Vereins des Kantons Bern, 44. Bd., 2. Heft, 1958), S. 252, Anm. 1. - Der zur Reformation übergetretene Berner Stadtschreiber Peter Cyro kehrte schon aus Paris, stark für die neue Lehre eingenommen, zurück. Desgleichen gehörte er schon in seiner Heimatstadt Freiburg im üchtland einem Humanistenkreis an, der der neuen Lehre zuneigte (Sulser, S. 6). - Es lassen sich aber auch Gegenbeispiele anführen: zum Beispiel der Rapperswiler Stadtschreiber Joachim Am Grüt - ebenfalls ein schönes Beispiel dieses burgerlichen Bildungsadels. Am Grüt ist in die schweizerische Reformations­geschichte eingegangen als Widerpart Huldreich Zwinglis. Joachim Am Grüt kam 1510 als Schulmeister nach Rapperswil und wirkte gleichzeitig als Stadtschreiber. Schon 1515 erhielt er einen Ruf als Unterschreiber nach Zürich. Er wurde dort Burger, wirkt 1521 als Feldschreiber am Piacenzerzug. 1525 vertritt er die Stadt Zürich auf einer Gesandt­schaft an die päpstliche Kurie. Während der Reformation Huldreich Zwinglis wird er der Führer der starken altgläubigen Minderheit. Hier zeigt sich uns die immense Bildung Am Grüts; er ist ein echter Humanist und Renaissancemensch, weit erhaben über bloßes Fachwissen, in vielen Wissenszweigen seiner Zeit zuhause und mit den großen Problemen seiner Zeit vertraut. So greift der Unterschreiber Am Grüt im Zürcher Rat die Abend­mahlslehre Zwinglis an, und es war damals ein zweiter Schreiber - diesmal ein Land­schreiber von Uri, Valentin Compar -, der Am Grüt sekundierte. Mit beiden hat sich Zwingli in einer besonderen Schrift auseinandergesetzt - ein Beweis, daß die theolo­gischen Argumente Am Grüts in den Augen Zwinglis ernst zu nehmen waren. Ludwig Köhler, der Biograph Zwinglis, setzt denn auch in dieser wissenschaftlichen Auseinander­setzung um die Abendmahlslehre den einstigen Rapperswiler Stadtschreiber und spätern Zürcher Unterschreiber Joachim Am Grüt in eine Linie mit den katholischen Reformati­onstheologen Johann Eck, Johann Faber und Thomas Murner. Tatsächlich war Am Grüt der bedeutendste und gefährlichste Führer der altgläubigen Partei in Zürich. Am Grüt zog sich dann 1526, unter dem wachsenden Einfluß Zwinglis in Zürich, wieder nach Rapperswil zurück und starb 1527 auf einer Wallfahrt in Rom. Zu Am Grüt vorläufig: Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, III, S. 778; zu Valentin Compar, ebendort, II, S. 610. - Staerkle, Beiträge, S. 62. Im übrigen verweise ich auf meinen

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Literaturverzeichnis 43

Rapperswiler Vortrag. Anderseits ist die Reformation in Konstanz wiederum eng ver­knüpft mit der Person des dortigen Stadtschreibers Jörg Vögeli (Die Statutensammlung des Stadtschreibers Jörg Vögeli, hg. von Olto Feger, Konstanz 1951, S. 22*, Anm. 1).

[61] Elsener, Bibliothek Vadian, S. 258ff. - Für das Bernbiet: Rennefahrt, Urkunds­wesen, S. 75ff., 101ff. - Alexander Beck, Romanistische Bemerkungen zu früheren bernischen Rechtsquellen (bis zur 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts), in: Archiv des Histo­rischen Vereins des Kantons Bern, 44. Bd., 2. Heft, 1958 (Festgabe Rennefahrt), S. 215-242. - Es sei hier ausdrücklich vorbehalten, daß sich das Beispiel des Territorial­staates des Abtes von St. Gallen, nicht in vollem Maße auf andere Gebiete der Eid­genossenschaft übertragen läßt. Hier mögen die bevorstehenden Arbeiten zum Schweizer­teil des Neuen Savigny mehr Licht ins Dunkel oder Halbdunkel bringen. Vergleichs­weise zu überprüfen wären etwa die Verhältnisse im Walliser Bischofsstaat. Dagegen war in den bäuerlichen Kantonen der Innerschweiz das juristisch gebildete Personal wohl dünn gesät, wenngleich es nicht völlig fehlte. - Ein süddeutsches Gegenbeispiel: Hans Pfeifer, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Fürstpropstei Ellwangen, Stuttgart 1959.

[62] Beiträge zur spätmittelalterlichen Bildungsgeschichte St. Gallens, St. Gallen 1939, S. 92ff., 134, 137.

[63] Vorläufige Hinweise bei Elsener, Bibliothek Vadian, S. 259, 255ff. - Johannes Häne, Der Klosterbruch in Rorschach und der St. Galler Krieg, 1489-1490 (Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte, hg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen, 21, St. Gallen 1895), S. 70, 81-88, 163-166 et passim.

[64] Walter Müller (Zürich) bereitet eine Untersuchung der st.-gallischen Offnungen vor, von der wir wohl nähern Aufschluß erwarten dürfen.

[65] Ein schönes Beispiel, wie Notare bei der Aufzeichnung und teilweisen Neu­redaktion von Offnungen (Weistümern) mitwirken: Die Aufzeichnung des Hofrodels des Twinghofes Holderbank, 1424, in der Form eines "offen instrument", zu Lenzburg "in der statt ... und daselbs in Hansen Vischers, des stattschribers, huß und stuben". Als Notar wirkt dabei mit: Michael Stebler (Stäbler), genannt Graf (von Stockach), "von keyserlichem gewalt offen notarien", "clericus coniugatus Constan. dyocesis". Es handelt sich um den spätern Zürcher Stadtschreiber, der mit Burgermeister Stüßi die Zürcher Politik im Alten Zürichkrieg führte. V gl. die Anm. 59 (Sammlung Schweize­rischer Rechtsquellen, Kanton Aargau, Amt Arburg und Grafschaft Lenzburg, hg. von Walther Merz, Aarau 1923, Nr. 285, S. 657ff.). Vgl. sodann auch die Kundschaft über die Twingmarchen gegen Birrenlauf, 1467, aufgenommen durch "Heinrich Koch von Schaffhusen, Costentzer bystumbs, von keyserlichem gewalte ein offner fryer notary und thabelyer" (RQ Amt Arburg und Grafschaft Lenzburg, Nr. 286, S. 665, Z. 3f.). -Schon Emil Olt, Beiträge, S. 154, hat für Böhmen festgestellt, daß den Stadtschreibern durch die ihnen überlassene Aufzeichnung der Weistümer eine weitgehende Einwirkung rücksichtlich der Verbreitung des fremden Rechts in Volks kreisen zugefallen war.

[66] Louis Carlen, Das Landrecht des Kardinals Schiner. Seine Stellung im Walliser Recht, Freiburg i. Ue. 1955, S. 7 ff., 156f. - Zur Stellung des gelehrten Rechts im Wallis des 17. und 18. Jhs. vgl. Louis Carlen, Die juristischen Bücher einer Walliser Familien­bibliothek (von Stockalper, Brig) des 17./18. Jhs., in: Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte, 54, 1960, S. 303-310.

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44 Li tera turverzeichnis

[67] Xaver Rickenmann, Geschichte der Stadt Rapperswil von ihrer Gründung bis zu ihrer Einverleibung in den Kanton St. Gallen, 2. Aufl., Rapperswil 1878, S. 187ff. -In Rapperswil warf man dem Magistrate u. a. vor, daß er sich nicht genau an die "alten Satzungen" halte, daß der Schultheiß die Rechte der Burger zu wenig achte, und daß der Stadtschreiber der Stadtämter Einnahmen und Ausgaben nicht ehrlich verwalte. Nach­dem der Zürcher Burgermeister Hans Waldmann 1489 hingerichtet worden war, mehrten sich die Mißvergnügten. Die Burgerschaft überfiel das Rathaus und forderte den Tod des Stadtschreibers Hettlinger. Schultheiß und Rat wichen vor dem Pöbel zurück, und Hettlinger wurde wenige Tage darnach vor dem Rathaus enthauptet.

Der "Fall Hettlinger" müßte wohl auf Grund der Quellen nochmals untersucht und in den weitern Zusammenhang der Aufläufe jener Jahre (Waldmann-Handel, "St. Galler Krieg" usw.) gestellt werden, auch in den Zusammenhang der schweizerischen Rezep­tionsgeschichte. Es gärte ja damals allenthalben in der Schweiz. Anlaß waren u. a. der Gegensatz zwischen Regierung und Volk, d. h. die absolutistischen Tendenzen des Patriziats der Städte und der Länderorte, die Polizeigesetzgebung (auch das ein typisches Produkt der Rezeptionszeit). Auch in Luzern richtete sich die Bewegung gegen den Stadtschreiber; desgleichen wurde in Solothurn gegen den Stadtschreiber prozessiert. Schwyz und Unterwaiden beschuldigten den bernischen Stadtschreiber Thüring Fricker verräterischer Einverständnisse mit dem Zürcher Burgermeister Hans Waldmann. In diese Bewegung fällt offensichtlich auch der Sturz des Rapperswiler Stadtschreibers Hettlinger (Ernst Gagliardi, Hans Waldmann und die Eidgenossenschaft des 15. Jhs., Basel 1912, S. 182ff.).

Graue Eminenzen gab es unter den Stadtschreibern schon immer: Der Erfurter Stadtschreiber Heinrich von Kirchberg lenkte in der zweiten Hälfte des 13. Jhs. beim Ringen der Stadt mit dem Stadtherrn, dem Erzbischof von Mainz, um ihre Unabhängig­keit, zeitweilig beinahe selbständig und mit fast unbeschränkten Machtbefugnissen die Geschicke des Gemeinwesens. Ähnlich der Kölner Stadtschreiber Gerlach vom Hauwe in den Kämpfen zwischen den Geschlechtern und den Zünften zu Ende des 14. Jhs. Er geriet schließlich zwischen die Mühlsteine: Er mußte für sein Doppelspiel mit dem Tode durch Henkershand büßen (Karf Fräfich, Kirche u. städtisches Verfassungs­leben, S. 280f.). - Vgl. auch die Rolle Michael Steblers in Zürich (Anm. 59).

[68] Die schweizerischen Stadtrechte (Stadtbücher, Statutenbücher) müßten auf diese Frage hin einmal näher untersucht werden, desgleichen die Landbücher und Offnungen (Weistümer) des ausgehenden 15. und des 16. Jhs. Ein gültiges Beispiel sind schon heute die Offnungen des fürstäbtisch-st.-gallischen Staates unter Abt Ulrich VIII. Rösch. -EmU Ott, Beiträge, S. 153, hat für Böhmen festgestellt: Ein Blick in die Stadtrechte und Stadtbücher der beiden Hauptstädte Prag und Brünn belehrt zur Genüge. Die Ter­minologie, die einzelnen Phrasen sind den fremden Rechtsquellen entlehnt, wenn auch der Kern dem deutschen Rechte angehört. - Es macht den Anschein, daß in der Schweiz die Stadtrechte und Landrechte nur teilweise romanisiert worden sind, aber formal ist wohl die Hand des gelehrten (oder halbgelehrten) Schreibers fast überall spürbar. Vgl. Eugen Huber, System und Geschichte des Schweizerischen Privatrechts, Bd. IV, S. 107 ff., insb. S. 117 ff. - Ferdinand Efsener, Die Einflüsse des römischen und kanonischen Rechts in der Schweiz (Historisches Jahrbuch, 76, München 1957), S. 146. - Zum ganzen Problem: Wieacker, Privatrechtsgesch. d. Neuzeit, S. 63ff., 66. - Vgl. auch die Anm. 65.

[69] Siehe Anm. 45.

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Literaturverzeidmis 45

[70] Lokalhistorisches schweizerisches Schrifttum wird mit Rücksicht auf den Er­scheinungsort dieses Vortrages in der Regel nur summarisch zitiert, zum Teil ganz weg­gelassen.

[71] über Roderich Stintzing, 1825-1883, und sein Werk vgl. Stintzing-Landberg, Geschichte der Deutschen Rechtswissenschaft, Bd. III/2, München und Berlin 1910, Textband S. 766ff.; Notenband S. 328f.

[72] Siehe Anmerkung 62. [73] Siehe Anmerkung 5. [74] Stintzing, Gesch. d. populären Literatur, S. XXII u. XXIII. - Auch Winfried

Tru.fen, Spätmittelalterliche Jurisprudenz und Wirtschaftsethik, Wiesbaden 1961, Ein­leitung, S. 1, hat hier Roderich Stintzing widersprochen. - Dagegen scheinen die Notare zu allen Zeiten habgierig gewesen zu sein. Schon Guilelmus Durantis (t 1296) schrieb in seinem "Speculum iudiciale": "Tabelliones ut plurimum sunt inhumani in salariis exigendis ... Debet ergo judex moderari quid debitur pro termino scribendo, quid pro citatione, quid pro litis contestatione, et sic de allis." Zitiert nach Dictionnaire de Droit Canonique, hg. von R. Naz, Bd. 6, Paris 1957, Spalte 1016, Artikel "Notaire". - über die Habgier der gelehrten Juristen vgl. auch Brich Genzmer, Hugo von Trimberg und die Juristen, in: L'Europa e il diritto romano, Studi in memoria di Paolo KO.fchaker, Mailand 1954, Bd. I, S. 295f.

[75] über Hans Jakob vom Staal den Alteren, Stadtschreiber zu Solothurn, vgl. Heinrich R. Schwall er, Das Vormundschaftsrecht im Staate Solothurn vom Erlaß des Solothurner Stadtrechtens bis zum Ende des Ancien Regime (1604-1798), Lausanner iur. Diss. 1950, S. 14. - Dagegen war Hans Jakob vom Staal d. A. kein Zasius-Schüler, wie man bisher annahm. V gl. Han.f Winterberg, Die Schüler von Ulrich Zasius, Stuttgart 1961, S. 97, Anm. 32.

[76] Gilt schon für das italienische Notariat: ". .. constituiscono delle vere e proprie aristocrazie" (Petrucci, S. 24 u. 29). - Burger, Stadtschreiber, S. 67ff., 73ff., 250f. -Graf Hartmann der Aeltere von Kiburg nennt seinen Schreiber Friedrich: "dilectus et familiarissimus" (Rennefahrt, Urkundswesen, S. 14; dort weitere Hinweise auf Wohl­stand der Schreiber: S. 18,27,30,31, 65). - über die Ausbildung und die Examen der savoyischen Notare: Rennefahrt, a. a. 0., S. 15. - über den Wohlstand des Peter Cyro: Sulter, S. llff., 14. - Ausgesprochen reich waren auch manche Waadtländer Notare. Nach Meinung von Poudret, L'heureuse destinee, S. 21 ff., haben Notare mitunter strittige Forderungen aufgekauft und damit verdient I In der bürgerlichen Schicht seien die großen Vermögen vielfach in den Händen von Notaren gewesen. Diese großen Vermögen erlaubten ihnen, auch das noch zu erwerben, was ihnen noch fehlte: den Adel. Auch im Waadtland bilden sich Notaren-Dynastien (de veritables dynasties), in denen das Vermögen von Generation zu Generation anwächst. Die Nachkommen kaufen Grundherrschaften (des terres et des droits seigneuriaux), übernehmen öffentliche Amter, die ihnen dann erlauben, in den Adelsstand einzutreten. CharlC.f Gilliard hat für Moudon festgestellt, er sei dort keinem Notar begegnet, der sich ruiniert hätte; die meisten seien zu Vermögen gekommen und einige in den Adel erhoben worden (zitiert nach Poudret). - Der Aufstieg gelehrter Notare und sonstiger Schreiber lag damals im Zuge der Zeit. Schon Cinus von Pistoia hatte den "nobilis propter scientiam" über den "nobilis ex genere" gestellt, und sein Schüler Bartolus hatte aus dem Codex Justinians abgeleitet, daß der juristische "doctor legens" nach zwanzig Jahren Grafenrang erwerbe.

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46 Literaturverzeichnis

Seit dem 14. Jahrhundert dringt die Meinung durch, daß der "doctor iuris utriusque" dem niedern Adel gleichwertig sei (Faul Koschaker, Europa und das römische Recht, 2. Aufl., München 1953, S. 225; O. Stobbe, Geschichte der deutschen Rechtsquellen, I, Leipzig 1860, S. 633). - Josias Simmler, Regiment gemeiner loblicher Eidgnoschaft, Zürich 1577, berichtet: "Der schreiberen dienst ist ... sonderlich zuo Zürich hoch- und wolgeacht" (zitiert nach Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, IX, Sp. 1532). -Wie etwa in einer schweizerischen Landvogtei die Landschreiber der Aristokratie angehörten, zeigt an einem hübschen Detail Hans Ringger, Regensberg (Schweizer Heimatbücher, Bd. 65, Bern 1954), S. 19 und 21: Es handelt sich um das Haus zweier zürcherischer Landschreiber namens Engelfried. Bei den Engelfried soll es sich nach Ringger um eine ehemals westfälische (?) Familie handeln. Noch heute weist das neben dem Schloß größte und stattlichste Haus des alten Burgenstädtchens Regensberg, der nach seinen Erbauern benannte "Engelfrid", auf diese Landschreiber hin. Neben andern architektonischen Kostbarkeiten schmückt den repräsentativsten Raum, den "Ritter­saal", eine aus dem 18. Jahrhundert stammende Wandmalerei einer Hirschjagd (Freund­licher Hinweis des Herrn Oberrichter Heinrich Albrecht in Zürich). Abbildungen des Engelfrid-Hauses S. 29, 41, 43; ihr Wappen S. 42. - Nach dem Historisch-Biographi­schen Lexikon der Schweiz, Bd. III, S. 39, sind die Engelfried ein altes Zürcher Ge­schlecht, ausgestorben 1695. Das HBL erwähnt die beiden Regensberger Landschreiber Johannes, 1592-1671, und Hans Kaspar, 1633-1695. - Nach Burger, Südwestdeutsche Stadtschreiber, S. 51, 84, 98, 100, 346 u. 352, war ein Hans Engelfried Stadtschreiber zu Winterthur, bezeugt 1454 bis 1471, und stammte aus Eßlingen (Württemberg). -Meinem Tübinger Assistenten, Gerichtsreferendar Alfred Sengle, verdanke ich die folgenden Nachforschungen zum Geschlecht "Engelfried" : 1) Ein Geschlecht Engelfried scheint in Eßlingen nicht vorgekommen zu sein. In Geschichtsquellen von Eßlingen, die Urkunden bis zum Jahre 1420 enthalten, taucht der Name Engelfried nicht auf. Auch in der Oberamtsbeschreibung von Eßlingen kommt das Geschlecht Engelfried nicht vor. Allerdings werden hier nur die bedeutendsten Eßlinger Geschlechter aufgezählt; ein ausführliches Geschlechterverzeichnis fehlt. Auch Alberti, Württ. Adels- und Wappen­buch, u. Siebmacher, Wappenbuch N. A., enthalten keinerlei Hinweise auf ein Geschlecht Engelfried in Eßlingen. - 2) Dagegen ist das Geschlecht Engelfried als Rottenburger Geschlecht nachweisbar. Die Engelfriede (und Engelharde) werden geführt als Stamm­und Wappengenossen der Ammann und Stahler. Sie besaßen ein Haus am Marktplatz und am Ehinger Tor und waren dazu in Rottenburg, Ehingen (Stadtteil von Rottenburg rechts des Neckars) und Umgebung sowie in Kirchentellinsfurt begütert. Die Engel­friede werden erstmals in einer Urkunde von 1292 erwähnt, später findet man sie häufig als Richter und im Rat der Stadt, sowie als Chorherrn des Stiftes in Ehingen (St. Moritz). Das Wappen enthält zwei schräge gekreuzte Hellebarden (wie in Regensberg). - 3) Das Rottenburger Geschlecht Engelfried kommt weiter vor als Rottweiler Bürgergeschlecht des 15. Jahrh.

[77] Zasius war 1489 Stadtschreiber zu Baden im Aargau (Schweiz) und besorgte in dieser Stellung für die eidgenössische Tagsatzung teilweise die lateinische Korrespon­denz (Ferdinand Elsener, Die "Jurisprudenz" in der Stiftsbibliothek Einsiedeln vom 16. bis ins 18. Jahrhundert, in: Der Geschichtsfreund, Mitteilungen des Historischen Vereins der fünf Orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwaiden ob und nid dem Wald und Zug, 111, Stans 1958, S. 59). - Neuere Literatur über Zasius: Vgl. Anm. 75; sodann:

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Literaturverzeichnis 47

Hans Thieme, Aus den Handschriften von Ulrich Zasius (Festgabe zum 11. Deutschen Rechtshistorikertag, Freiburg 1956); Ders., Zasius und Freiburg (Aus der Geschichte der Rechts- und Staatswissenschaften zu Freiburg i. Br., hg. von Hans Julius Woljf, Freiburg i. Br., 1957, S. 9-22); Hansjürgen Knoche, Ulrich Zasius und das Freiburger Stadtrecht von 1520, Karlsruhe 1957. - Im Mai 1961 fand, anläßlich des 500. Geburts­tages des Zasius, in Konstanz und Freiburg eine Tagung statt; es darf wohl damit gerechnet werden, daß die Referate von Erik Wolf, Pierre Mesnard, Guido Kisch, Roberto Abbondanza, Michel Reulos und Hans Thieme gedruckt erscheinen. - Am 19. Juni 1961 sprach sodann in den "Zürcher Ausspracheabenden für Rechtsgeschichte", unter Leitung von Karl S. Bader, Dr. 0110 Mittler, Baden im Aargau über: "Der Rechts­lehrer Ulrich Zasius als Stadtschreiber von Baden, 1489-1494, und seine Beziehungen zu Schweizer Humanisten". - Schließlich erscheint im September 1961 als 79. Jahrheft "Schau-ins-Land" des Breisgau-Geschichtsvereins, Freiburg i. Br., ein Sonderheft "Ulrich Zasius", u. a. mit Beiträgen von Karl S. Bader, "Zasius als Notar", Klaus Flume, "Zasius als Gutachter".

[78] Der griechischen Sprache war auch Peter Cyro mächtig (Sulser, S. 32). - In der Kleinstadt Rapperswil wirkte im 17. Jh. Johann Peter Dietrich als Stadtschreiber; Dietrich war Sohn eines aus Bregenz (Vorarlberg) zugezogenen Schulmeisters. Von der Hand des Stadtschreibers ist uns noch eine Schulordnung der Lateinschule überliefert, die gewiß als Spiegelbild seiner eigenen Schulung angesehen werden darf. Darnach sollte die "jeunesse doree" des Rapperswiler Patriziats nicht nur tüchtig Latein lernen; es sollten ihnen auch "die Graeca dociert" werden. Ein Bruder des Stadtschreibers Johann Peter Dietrich trat ins Benediktinerstift Einsiedeln ein und wurde dort "der große Diarist". über ihn und die Familie Dietrich: Rndolf Henggeler, P. Joseph Dietrich von Rapperswil, 1645-1704, in: 700 Jahre Stadtpfarrei Rapperswil, Rapperswil 1953, S. 45-50. - Der Luzerner Stadtschreiber und apostolische Protonotar Rennward Cysat (1545-1614) schrieb von sich: "Hatt ettliche frömbde Houptsprachen neben der Laty­nischen allhie zuo Lucern im vatterland erlernet, deszen er billich Gott ze dancken." In den Orten der Innerschweiz hatte die Kenntnis der italienischen und der spanischen Sprache (Mailandl) besonderen Wert (G/auser, Luzerner Kanzlei, S. 89).

[79] über den engen Zusammenhang zwischen Renaissance und Rezeption des römischen Rechtes vgl. EmU Oft, Beiträge, S. 229ff., 239, 241 ff., 249; Wieacker, Privat­rechtsgeschichte der Neuzeit, S. 41ff., 83ff., 135ff.; Pau/ Koschaker, Europa und das römische Recht, 2. Auf!., München 1953, S. 105ff.; sodann die in Anm. 103 aufgeführten Schriften von Guido Kisch. - Treffend und berühmt in diesem Zusammenhang der Ausspruch Me/anchlhons: "Nam mihi aspicienti legum libros, et cognita pericula Germa­niae, saepe totum corpus cohorrescit, cum reputo quanta incommoda secutura sint, si Germania propter bella amitteret hanc eruditam doctrinam juris et hoc curiae orna­mentum ... Non igitur deterreamur periculis, non frangamur animis, ... nec posses­sionem studii nostri deseramus. - Itaque Deus flectat animos principum ac potentum ad huius doctrinae conservationem, magnopere decet optare bonos et prudentes. Nam hac (doctrina) remota, ne dici potest quanta in aulis tyrannis, in judiciis barbaries, denique confusio in tota civili vita secutura esset, quam ut Deus prohibeat, ex animo petamus." (Zitiert nach Friedrich Carl von Savigny, Vom Beruf unsrer Zeit für Gesetz­gebung und Rechtswissenschaft, Heidelberg 1814, Ausgabe "Thibaut und Savigny", hg. vonJacques Stern, 1914, S. 166; Neudruck: Darmstadt 1959.) Zu dieser Melanchthon-

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Stelle, die immer wieder nach Savigny zitiert wird, ist präzisierend zu sagen: Das Savigny-Zitat entstammt von "Nam mihi" bis "deseramus" aus der "declamatio (oratio) de dignitate legum" vom Jahre 1543 und von "Itaque Deus" bis "ex animo petamus" aus der "declamatio de Irnerio et Bartolo" vom Jahre 1537 (?). Sie sind abgedruckt in: Philippi Melanthonis Opera quae supersunt omnia, hg. von Carolus Gottlieb Bretschneider (Corpus Reformatorum, volumen XI), Halle 1843, Nr. 75, Sp. 630-636, und Nr. 48, Sp. 350-356. - Über das Thema "dignitas legum" hat sich Melanchthon in seinen Deklamationen in vielfachen Variationen geäußert. Vgl. dazu R. Nürnberger in: Melanchthons Werke in Auswahl, hg. von R. Stuppericb, Bd. III, Gütersloh 1961, S. 115. Ebendort in der Einleitung, S. 15 f.: Literarische Würdigung der Deklamationen Melanchthons durch R. Nürnberger.

[80] V gl. dazu Burger, Südwestdeutsche Stadtschreiber, S. 225 ff.; Burger erwähnt u. a. Basel, Luzern, Bern, Zürich, Freiburg im Üchtland, Brugg. - Sodann (von Burger noch nicht verwendet): Heinrich Schmidl, Die deutschen Städte chroniken als Spiegel des bürgerlichen Selbstverständnisses im Spätmittelalter, Göttingen 1958, S. 12ff. - Die Stadtschreiber wurden übrigens z. T. aus "juristischen" Überlegungen zu Geschichts­schreibern ihrer Städte: Die städtische Chronik war gedacht als "Rechtsquelle" oder, wie Schmidl, S. 18, sich ausdrückt, "als Memorial in die Zukunft", neben dem Urkunden­bestand des städtischen Archives. Schmidt erwähnt u. a. den Basler Stadtschreiber Niklaus Rüsch, die Berner Konrad Justinger, Diebold Schilling, Thüring Fricker (S. 19ff.); dort auch über Stadtschreiber als Kirchenpolitiker (S. 19, Anm. 41), als Gesetzgeber (S. 21), als Poeten (S. 23); Kleriker als Stadtschreiber (S. 27). - Zur Tätig­keit von Notaren als Staatshistoriographen auch: Gedanken des Trierer Notars Rudolf Losse über einen Reichskrieg gegen Frankreich, 1338 (Kaiser, Volk und Avignon. Ausgewählte Quellen zur anti kurialen Bewegung in Deutschland in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, hg. von Olto Berthold, Darmstadt 1960, S. 287, Nr. 50). Es handelt sich um von Losse niedergeschriebene Gedanken (motiva per me facta) über den Feldzug gegen Frankreich als nötige Konsequenz des Bündnisses Kaiser Ludwigs des Bayern mit dem englischen König. - Über weitere Juristen-Chronisten: bei Berthold, S. 309 ff. : Mathias von Neuenburg, studierte in Bologna (1315/16), juristischer Berater und höherer Kanzleibeamter des Bischofs Berthold von Straßburg. - Heinrich von Dießenhofen (1300/02-1376), Studium in Bologna, Konstanzer Domherr (vgl. über ihn auch HBL II, S. 718, aber mit falschem Geburtsdatum : 12291). - In die Reihe der Chronisten gehört auch der Konstanzer Stadtschreiber Jörg Vögeli (Otlo Feger in Statutensammlung Vögeli, S. 22*, Anm. 1). - Über die Berner Chronisten, den Stadtschreiber Konrad Justinger und den Unterschreiber Diebold Schilling, vgl. auch Rennefahrt, Urkundswesen, S. 66, 70.

[81] Burger, Stadtschreiber, S. 241ff. - Ein Beispiel auch: Der Lenzburger Land­schreiber Hemmann Haberer. Haberer ist in Brugg aufgewachsen und zog im Winter­semester 1522/23 an die Universität Basel; über das Basler Studium wissen wir nichts näheres (Bei Sieber, Universität Basel und Eidgenossenschaft, nicht erwähnt; siehe Anm. 84). Vermutlich studierte er dort die Artes, denn er erscheint später als Notar und führte ein Signet. Er wurde dann Landschreiber zu Lenzburg, später Stiftsschreiber (Landschreiber) zu Zofingen. Für die Lenzburger Burgerschaft verfaßte er sein Drama "Abraham", das sich noch in Drucken erhalten hat; ein anderes Spiel, "Jephta", eben­falls ein biblischer Stoff, ist verloren. Auch in Brugg stand übrigens damals die Latein-

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Literaturverzeichnis 49

schule noch unter dem Stadtschreiber - von 1517 bis 1520 unter dem aus Dießenhofen stammenden kaiserlichen Notar und "clericus conjugatus" Heinrich Huber, ab 1520 unter dem auch als Chronist bekannten Sigmund Fry von Mellingen (Max Banholzer, Hemmann Haberer von Brugg, Landschreiber und Dramatiker, in: Brugger Neujahrs­blätter 70, 1960, S. 27-36). - über die Glossen und Wortspiele des Peter Cyro in seinen Protokollen vgl. Sulser, S. 29ff. Auch Cyros Gehilfen, Niklaus Zurkinden und Hierony­mus Fricker, fingen an, wenn sie im Rate zu schreiben hatten, das Protokoll mit allerhand, meist lateinischen, Bemerkungen zu schmücken. Hieronymus Fricker, Sohn des be­rühmten Thüring, brachte es dabei zu wahrer Virtuosität und verewigte in den Berner Ratsprotokollen ganze lateinische Sonette. Auch der Berner Stadtschreiber Hans von Rütti machte sich in seiner Heimat einen Namen als Dichter. Ein Fastnachtspiel wurde 1531 in Bern aufgeführt. Fünf andere Stücke sind biblische Dramen. - 1539 besorgte er im Auftrage des Rates von Bern die Revision des Stadtrechts. Hans von Rütti muß ein ausgezeichneter Jurist gewesen sein; davon zeugt - neben seinem Stadtrecht - die wiederholte Vertretung der Stadt auf Rechtstagen (Sulser, Cyro, S. 111ff.). Edition der Stadtsatzung von 1539 durch Friedrieh Emil WeiH in der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, Stadtrechte Bern, Bd. I, Aarau 1902. - Auch Rütti ist kein Schüler des Zasius; vgl. Hans Winterberg, a. a. 0., S. 98, Anm. 32. - Vielleicht gehört in den Kreis dieser literarisch tätigen Schreiber auch der bisher nur unsicher bestimmbare Heinrich Wittenweiler, der Verfasser des sogenannten Wittenweiler "Ring", einer 9699 Verse zählenden Dichtung, einer Enzyklopädie spätmittelalterlichen Wissens. Wittenweiler war möglicherweise Magister und "advocatus curiae Constantiensis" und stand vielleicht im Dienste des Grafen Fdedrich VII. von Toggenburg. V gl. zum ganzen Problem: Heinrich Edelmann, Zur örtlichen und zeitlichen Bestimmung von Wittenweilers "Ring", in: Studien zur st.-gallischen Geschichte, hg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen, St. Gallen 1934, S. 121ff., 125, 139. - Zu erwähnen ist hier etwa noch der Mainzer Jurist Konrad Humery: Student in Erfurt, Kleriker in Köln, Doktor des kanonischen Rechts in Bologna, nach 1435 Syndicus der Stadt Mainz, 1444 Führer der Mainzer Zünfte, zugleich oberster Schreiber der Stadt. Humery ist nebenbei Bearbeiter der "Consolatio philosophiae" des Boethius (0110 Herding, Probleme des frühen Humanis­mus in Deutschland, in: Archiv für Kulturgeschichte, 38. Bd., Köln 1956, S. 374ff.).

[82] Burger, Südwestdeutsche Stadtschreiber, S. 71, 72, 333, Anm. 1231. [83] Elsener, Bibliothek Vadians, S. 252, Anm. 1, S. 255ff. - Vgl. Anm. 57. [84] Joseph Hürbin, Zur geistigen Entwicklung der V Orte im 15. Jahrhundert

(Katholische Schweizer-Blätter, N. F. 14, 1898, S. 451-469; über die Geschichtspflege in den heute fast verschollenen "Katholischen Schweizer-Blättern" vgl. Alois Steiner, Der Piusverein der Schweiz von seiner Gründung bis zum Vorabend des Kulturkampfes, 1857-1870, Stans 1961; S. 107-110). - über die Ausbildung von Notaren, Stadt- und Landschreibern gibt uns neuerdings Mare Sieber, Die Universität Basel und die Eid­genossenschaft, 1460 bis 1529. Eidgenössische Studenten in Basel, Basel 1960, S. 73, 76, 89ff., 107, 113, 119, 123, 127ff., 136, 141, 144, 145, 156, Hinweisefür Zürich, Rapperswil, Bern, die Fünf Orte (Luzern, Ud, Schwyz, Unterwaiden und Zug), Schaffhausen, Graubünden, Aargau, Wallis, Freiburg, Appenzell, St. Gallen. - Gerade das Werk Siebers zeigt erneut den mitunter hohen Bildungsstand der Schulmeister, Notare, Stadt­und Landschreiber (S. 93). Neben Basel kamen als Studienorte vorwiegend noch in Frage: Paris, Pavia, Freiburg, Tübingen und später auch Wittenberg, wo Melanchthon

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offenbar anziehend wirkte. Zu sagen ist sodann, daß von jenen Studenten, die später in den Staatsdienst eintraten, die wenigsten an der Universität ein Examen machten. Den Söhnen des Patriziats diente der Universitätsbesuch mehr dazu, fremde Länder, fremde Sprachen und höfisches Wesen zu erlernen. Manchem bedeutete vermutlich der kurze Aufenthalt an der Universität Basel nur die erste Etappe einer anschließenden Auslandsreise (S. 109, 113). Die Universität Basel wurde aber nie zur Landesuniversität der Alten Eidgenossenschaft. Dazu war die Universität Basel zu peripher gelegen, und war die Stadt Basel politisch und geistig zu lose mit der Alten Eidgenossenschaft ver­bunden. Eine Landesuniversität hätte in Zürich, Bern oder Luzern erstehen müssen. Das Hauptkontingent der Studenten stellte ursprünglich das benachbarte Gebiet am Oberrhein (Elsaß und sonstiges Süddeutschland). Erst nach Aufnahme Basels in den Schweizerbund (1501) stellte die Eidgenossenschaft etwa die Hälfte der Studierenden. Die Frequenz Basels blieb sodann starken Schwankungen unterworfen. Die neu ge­gründeten Universitäten Tübingen, Ingolstadt und Mainz gruben der Basler Universität das bisherige Einzugsgebiet ab. Die Basler Universität war zeitweilig eine der kleinsten des deutschen Sprachgebietes (Edgar Bonjour, Die Schweiz und Europa; Ausgewählte Reden und Aufsätze, Basel 1958, S. 152, 456). Die Eidgenössische Tagsatzung war viel stärker an der Sorbonne in Paris interessiert, wo die Stipendiaten der eidgenössischen Orte auf Kosten der Krone Frankreichs studieren durften; über diese Stipendien führte die Tagsatzung immer wieder Verhandlungen. Von der Universität Basel nahmen aber die Stände kaum Notiz (Hans Georg Wackernagel, Aus der Frühzeit der Universität Basel, in: Altes Volkstum der Schweiz, Gesammelte Schriften H. G. Wackernagels, Basel 1956, S. 90ff.). Wackernagel weist so dann darauf hin, daß die eidgenössischen Orte es vielfach vorzogen, schreib- und rechts kundige Funktionäre von Fall zu Fall aus dem Ausland zu beziehen. Die Schilling (Schreiber in Luzern und Bern) stammten aus dem elsässischen Hagenau, Hans vom Staal (Solothurn) aus Wangen im Allgäu, Konrad Justinger (Bern) aus Rottweil, Niklaus Schradin (Unterschreiber in Luzern, Verfasser einer Reimchronik über den Schwaben- oder Schweizerkrieg) aus Reutlingen (S. 93). - Für das Studium in Frankreich sei etwa verwiesen auf die folgenden beiden Abschiede: Dijon, 1521 Juli 18. f., Abschied bei der Besieglung der Vereinung mit Frankreich: "Ir söllent ouch mit andern Eidgnossen an k. Mt. bringen, wie dann der orden sancti Francisci und insunders von unser provinz und landen von alter har uß iren conventen geschickt lüt hinin gesandt gen Paris, damit dieselben ouch gelert wurden ... Doch wann sy usgestudierent (sic), daß si dann widerum in ire convent kommen mögent; dadurch mögent wir Eidgnossen gIert lüt erzüchen und (müessent) nit allwegen frömder geleben" (Amtliche Sammlung der älteren Eidgenössischen Abschiede, IV, 1 a, Nr. 30, S. 61). Bern, 1523 August 6.: Dieselben Boten richten an den König von Frankreich das Gesuch, für die Bundes­genossen von Rottweil, als in der Vereinigung Mitbegriffene, an der Pariser Hochschule (in gymnasio Parisiensi) ebenfalls zwei Scholaren auf seine Kosten erziehen zu lassen (Eidg. Abschiede, IV, 1 a, Nr. 147 lit. ee, S. 315).

[85] Siehe Anm. 77. [86] So dann fehlten in der Alten Eidgenossenschaft die fürstlichen Räte (Hofräte),

die in Deutschland die Rezeption mit Macht vorangetrieben haben - es fehlten auch die Hofgerichte (Kammergerichte); es fehlten schließlich die gelehrten Schöffenstühle und die Spruchfakultäten.

[87] His, S. ZOff.

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[88] Wie allerorten war auch in der Westschweiz das Notariat des 17./18. Jhs. reform­bedürftig. Nach Maurice Schmidt, La reformation des notaires dans de Pays de Vaud (1718-1723), Lausanne 1957, S. 21ff., war einmal die Zahl der Notare zu groß geworden; bedenklich war so dann der Tiefstand ihrer Bildung: En effet les commissions d'examen recevaient "pour de l'argent, charretiers et autres, pourvu qu'ils sachent ecrire leur nom, cela suffit" (Schmidt, S. 25). Die Reform versuchte daher einmal die Zahl zu verringern (numerus clausus) und anderseits die Ausbildung der waadtländischen Notare neu zu regeln und durch eine Prüfung zu sichern. Dabei klingen noch alte Überlieferungen nach, so wenn neben dem Lateinstudium noch "le~ons ... en eloquence" verlangt werden: das Studium der "Rhetorik" (ars dictandi), wie einst in Bologna. - Im übrigen ging es den Herren der Waadt - den "Messieurs de Berne" -, darum, das Notariat als landesherrliches Regal in ihre Oberhoheit zu bekommen - die entsprechenden Parallelen im Reich bei Conrad, S. 11ff. Zu diesem Zwecke hatten die waadtländischen Notare den Herren von Bern ("Leurs Excellences") einen Treueid zu leisten (serment de soumission). -Durch die Waadtländer Reform von 1718 war den Notaren die Advokatur verboten (Schmidt, S. 32); die entsprechende preußische Regelung wiederum bei Conrad, S. 16ff. -Zur älteren Geschichte des waadtländischen Notariates vgl. jetzt auch Jean-Franfois Poudret, La succession testamentaire dans le Pays de Vaud a l'epoque savoyarde (XIIIe-XIVe siede), Lausanne 1955, S. 70ff., 73ff., 80ff. - Zu den Hofpfalzgrafen siehe Anm.89.

[89] Wie schon Eduard His, S. 10ff., dargelegt hat, griff die Institution der Hof­pfalzgrafen auch auf die Schweiz über, besonders auch auf Basel. - Hofpfalzgraf war z. B. auch der Abt des Benediktinerklosters Einsiedeln, Placidus Reimann, 1594-1670, der seinerzeit Theologie und Philosophie an der Universität Dillingen studiert hatte (Bacca­laureus) und 1629 zum Fürstabt von Einsiedeln gewählt wurde. Reimann wurde durch Diplom Kaiser Ferdinand 11., datiert Wien, 16. März 1636, zum Hofpfalzgrafen ernannt und erhielt die sogenannte "kleine Comitive". Er nahm sechs Legitimationen Unehelicher und Diffamer (Tochter eines Scharfrichters) vor, ernannte sieben Notare (u. a. Georg Friedrich Dornblüth, Stadtschreiber in GengenbachjBaden; Johann Jakob Acklin, Burger von Luzern und Augsburg, Notar in Zurzach und Vogt des dortigen Stiftes), und erteilte einen Wappenbrief (Freundliche Mitteilung von Stiftsarchivar P. Rudolf Henggeler o. S. B., Einsiedeln; zu Acklin vgl. Hist.-Biogr. Lex. d. Schweiz, I, S. 92). -Dazu: Fritz von Jecklin, Die Hofpfalzgrafen in der Schweiz (Zürcher Taschenbuch 1890, S. 223ff.) S. 232, Anm. 1: Der Notareneid des Dornblüth; S. 237: Abt Reimann. Solche Notarsernennungen sind - auf das ganze Gebiet der Alten Eidgenossenschaft gesehen - doch wohl nur Einzelgefälle gewesen.

[90] Eine Zürcher rechtshistorische Dissertation über die Stadtschreiber von Schaff­hausen ist in Vorbereitung. - Auch in Luzern ging seit der zweiten Hälfte des 15. Jhdts. das Stadtschreiberamt an die luzernischen Burger über. Seit 1461 sind, mit zwei Aus­nahmen, alle Stadtschreiber geborene Luzerner Burger ; seit dem 17. Jhdt. sind es nur noch Angehörige des städtischen Patriziats. Immerhin forderte man auch in Luzern von den Stadtschreibern eine höhere, wenn möglich juristische Bildung (Glauser, Luzerner Kanzlei, S. 90, 92).

[91] Es macht auch den Anschein, daß seit dem endenden 16. Jhdt. das Jus-Studium in den eidgenössischen Orten nicht mehr stark verbreitet ist. Was uns in der eidgenössi­schen Politik seit dem 17. Jhdt. an Gebildeten entgegentritt, sind überwiegend Theolo-

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52 Literaturverzeidmis

gen - nicht Juristen. Für die protestantischen Zürcher und Berner standen die theolo­gischen Fakultäten Hollands und Deutschlands im Vordergrund. Für die katholischen Orte war der wissenschaftliche Mittelpunkt das theologische "Collegium Helveticum" (Collegio degli Svizzeri) in Mailand (vergleichbar etwa dem "Germanicum" in Rom). Immerhin sei hier gleich ein Vorbehalt angebracht: Man müßte einmal die Studienorte und die Studienrichtung der Stadt, Land- und Tagsatzungsschreiber systematisch untersuchen. Zum "Collegium Helveticum" in Mailand vgl. Hist.-Biogr.-Lex. d. Schweiz, IV, S. 178f. und Eduard Wymann, Historische Aufsätze, hg. von Gottfried Boesch, Stans 1958, S. 271ff. Nach Anton Bie/er, Die Zuger an ausländischen Hochschulen, Zug 1948, S. 111, lassen sich für den (kath.) Kanton Zug vom 15. bis gegen Ende des 19. Jhs. rund 650 Studenten feststellen. Bei 38 läßt sich aus den Matrikeln oder ander­weitig die Fakultät nicht mehr bestimmen. (Kath.) Theologie studierten in diesem Zeit­raum (an Universitäten) 251 (Collegium Helveticum und andere Seminare nicht be­rücksichtigt), Philosophie 50, Rechtswissenschaften 50, Medizin 75. - Über gelehrte Stadtschreiber, Gerichtsschreiber und Notare in der Stadt St. Gallen vgl. earl Moser­NeJ, Die freie Reichsstadt und Republik St. Gallen, II, Zürich 1931, S. 505; es handelt sich im wesentlichen offenbar um Söhne des st.-gallischen Patriziats. 1766 wird auf der Kanzlei auch ein "Musikant" beschäftigt (S. 506). - Für Zürich: der Stadtschreiber Hans Heinrich Wirz (1579-1652); er vertrat Zürich 48mal auf eidgenössischen Tag­satzungen und Konferenzen der evangelischen Orte. Offenbar besuchte er die Gelehr­tenschule am Zürcher Chorherrenstift (Großmünster), wo er sich vor allem gründliche Kenntnisse in den alten Sprachen erwarb. Es folgte ein Aufenthalt in Genf, vermutlich an der dortigen Akademie; von Genf zog er nach Lyon und Paris. Nach seiner Rück­kehr trat er in die Stadtkanzlei ein, die unter der Leitung seines Onkels, Stadtschreiber Hans Georg Grebel, stand. Der Zürcher Junker wurde durch seinen Vater bei Stadt­schreiber Grebel "in die canzly verdinget ... umb ein gebrüchlich tischgelt", also im alten Schülerverhältnis, mit Kost und Wohnung beim Stadtschreiber (Hans Georg Wirz, Gemeinsame Ahnen. Aus den Aufzeichnungen des Junkers Itelhans Wirz und seiner Familie, in: Festgabe Eduard Rübe!, Zürich 1946, S. 35ff.; dort auch interessante Mitteilungen über die Kosten der Ausbildung; Hist.-Biogr. Lex. d. Schweiz, Bd. 7, S. 570).

[92] Über ihn vorläufig: Hist.-Biogr.-Lex. d. Schweiz, UI, S. 353. Im neugegründeten Kanton St. Gallen wurde Fuchs Vorsitzender des Kriminalgerichtes und Appellationsrat.

[93] Über Diogg und Fuchs auch: Meinrad Schnellmann, Kunst und Handwerk im alten Rapperswil, Rapperswil 1929, S. 78ff. Diogg gehörte auch zum Freundeskreis Johann Caspar Lavaters, des Freundes Goethens.

[94] Über die Schweizer Philanthropisten vgl. Friedrich Pieth, Bündnergeschichte, Chur 1945, S. 279ff. - Zu Philipp Emanuel Fellenberg (in Hofwil): Hist.-Biogr.-Lex. d. Schweiz, III, S. 136. Fellenbergs Lebensziel war, "durch pädagogische Humanisierung und Philanthropisierung der Reichen den gesellschaftlichen Zustand zu verändern und das Menschengeschlecht auf die richtige Bahn seiner Bestimmung zu leiten". Dieses Ziel suchte er zu erreichen als Musterlandwirt auf Hofwil (Kanton Bern), als Volks­erzieher und als Politiker.

[95] Füglistaller ist als Sprachwissenschaftler zu Ruhm gekommen; er ist als Germa­nist ein bedeutungsvoller Vorläufer Jacob Grimms. Er hat auch Schillers Glocke ins Lateinische übertragen (Eduard Studer, Leonz Füglistaller, 1768-1840. Leben und germa­nistische Arbeiten, Freiburg [Schweiz] 1952, S. 61ff., 165). - Johann Michael Sailer

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Literaturverzeichnis 53

(1751-1832) wirkte als kath. Theologieprofessor an den Universitäten Dillingen und Ingolstadt-Landshut; später Bischof zu Regensburg. Sailer war bei aller kath. Kirchlich­keit den Protestanten sehr freundlich gesinnt.

[96] Basel scheidet hier als Sonderfall aus; in Basel hat sich das klassische Notariat am ehesten noch erhalten, vermutlich unter der Einwirkung der Universität und der örtlichen Nähe zum alten Reich.

[97] Hermann Rennefahrt, Aus d. Gesch. d. bernischen Notariats, Bern 1947, S. 8ff. [98] Berner Regionbuch IV, betr. das Amt Königsfelden: Das Oberamt Königsfelden

hat ein einziges Gericht. Der Oberamtmann führt den Titel Hofmeister von Königsfelden und hat seinen Wohnsitz im Kloster ... Der Landschreiber führt den Titel Hofschreiber, wird vom Rate zu Bern bestellt, wohnt im Kloster, verschreibt die oberamtlichen Audienzen und hat das Exklusivstipulationsrecht im ganzen Amt (Sammlung Schweize­rischer Rechtsquellen, Kanton Aargau, Die Oberämter Königsfelden, Biberstein und Kasteln, hg. von Walther Merz, Aarau 1926, S. 3, Z. 22ff.). - Ähnlich für den Land­schreiber der Grafschaft Lenzburg und den Landschreiber des Amtes Arburg (RQ Aargau, Amt Arburg und Grafschaft Lenzburg, hg. von Walther Merz, Einleitung, S. 6, Z. 27 ff. und Einleitung, S. 143, Z. 20ff.).

[99] Sinner, 1666-1758, war zeitweise Landvogt in Lausanne und wurde im übrigen zu vielen Gesandtschaften verordnet. - Zitiert nach Samml. Schweiz. Rechtsq., Kanton Aargau, Amt Arburg und Grafschaft Lenzburg, 1. Halbband, hg. von Walther Merz, 1922, S. 144, Z. 34. - Der aufgeklärte bernische Landvogt J. J. Sinner ist übrigens insofern auch in die schweizerische Rechtsgeschichte eingegangen, als dank seinen Bemühungen Jean Barbeyrac (1674-1744) an die Lausanner "Academie" berufen wurde. Barbeyrac, ein südfranzösischer Adeliger, geboren in Beziers, flüchtete nach der Auf­hebung des Ediktes von Nantes in die Schweiz. Er gab als erster französische Über­setzungen Pufendorfs heraus: "Le droit de la nature et des gens" (1706) und den kurzen Auszug "Les devoirs de l'homme et du citoyen" (1707). Leider konnten sich die intole­ranten Berner Regenten nicht dazu bereitfinden, ihm volle Gewissensfreiheit zu gewäh­ren; sie forderten von ihm, dem ursprünglich kalvinistischen Theologen, die Unter­zeichnung der einheitlich-reformierten "Formula consensus". Barbeyrac, ein Vorkämpfer der religiösen Freiheit, verweigerte dies und nahm daher schon 1717 einen Ruf an die niederländische Universität Groningen an (Eduard His, Einleitung zu "Schweizer Juristen der letzten hundert Jahre", S. 47f.).

[100] Vgl. Anm. 54. - Das Werk Mommsens reicht nur bis zum Ende des 15. Jhdts. Die Fortsetzung müßte noch geschrieben werden. - Zu diesen Fragen vgl. Kar! S. Bader in: Historisches Jahrbuch, Bd. 75, S. 436-440.

[101] Petrucci, S. 13,20,25. - Die gemeinrechtliche Theorie sah in der Tätigkeit des Notars ein Amt, die Wahrheit zu sagen, oder - im Anschluß an die oberitalienische Rechtslehre -, vor allem im Hinblick auf die Möglichkeit der Übertragung richterlicher Aufgaben auf den Notar, eine Jurisdiktionsgewalt (jurisdictio sive notio in actibus volun­tariis), und bezeichnete den Notar als "judex cartularius" (Hermann Conrad, a. a. 0., S. 27). - Rennefahrt, Aus d. Gesch. d. bern. Notariats, S. 7ff. - Bern errichtete 1787 ein "Politisches Institut", als eigentliche Rechtsschule. Es wurden zwei Kurse (Curricula) abgehalten: einen vorbereitenden (Sprachen, allgemeine Geschichte, Philosophie) und die eigentliche Rechtsschule (vaterländische Geschichte, vaterländisches Recht, römisches Recht, Politik, Polizei- und Kameralwissenschaft). Vgl. Hermann Rennefahrt, Grundzüge

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54 Literaturverzeichnis

der bernischen Rechtsgeschichte, I, Bern 1928, S. 162f. - In einer Notariatslehre des Niklaus Würsten (1739; aus Saanen im Bernbiet) heißt es: "Das Notariat ist eine freye kunst, dardurch der mentschen handlungen in offen glaubwürdige und schriftliche formen zu glaubhafter, immerwährender gedächtnus gebracht und erhalten werden" (zitiert nach Rennefahrl, Bern. Notariat, S. 16). - Ähnlich in "Der Statt Bern vernüwerte Gerichtssatzung" von 1615: "Es soll kein Person in unser Statt Gricht ... einichen Contract oder Verkomnuss empfachen, viel weniger einichen Brieff oder Instrument darüber in Schrift verfertigen, dieselbe sye dann vorhin von uns be wert, das sy der Kunst der Schriberi bericht" (zitiert nach Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, IX, Sp. 1559). - Anderseits hat sich auch das kaiserliche Notariat in Bern bis zu Beginn des 17. Jhdts. neben dem bernischen Notariatswesen noch gehalten; vgl. die Urkunde über die Patentierung eines kaiserlichen Notars in Bern bei Rennefahr!, Urkundswesen, S. 120ff. - über den dort genannten Hofpfalzgrafen Johann Jacob Grasser (1579-1647) vgl. Bduard His, Zur Gesch. d. Basler Notariats, S. 10ff. - Zum Niedergang des Notariats in der deutschen Schweiz ganz allgemein: Rennefahrl, Gesch. d. bern. Notariats, S. 6ff.; Bduard His, S. 16ff.; die vergleichsweise deutsche Entwicklung neuerdings bei Hermann Conrad, a. a. 0., S. 12ff. - Zur französischen Schweiz siehe Anm. 88.

[102] V gl. Alf!Ys von Orel/i, Rechtsschulen und Rechtsliteratur in der Schweiz vom Ende des Mittelalters bis zur Gründung der Universitäten von Zürich und Bern (Fest­schrift J. C. Bluntschli), Zürich 1879, S. 18ff. - Seit dem 18. Jhdt. waren auch bei den Zürchern Besuche an fremden Universitäten üblich. Zu Anfang des 18. Jhdts. ging der Zug vorwiegend nach Leiden, später auch nach Göttingen und Halle (S. 5). - Dazu die ergänzende Besprechung Bugen Hubers in der "Neuen Zürcher Zeitung" bei: Hans Fritzsche, Aloys von Orelli (120. Neujahrsblatt zum Besten des Waisenhauses Zürich für 1957), S. 58ff. - "Schweizer Juristen der letzten hundert Jahre", hg. von Hans Schultheß, Zürich 1945, Einleitung von Bduard His, S. 36ff.; das römisch-gemeine Recht anerkannte für die Schweiz auch der Zürcher Hans Jakob Leu (1689-1768) (S. 34ff.). -H. Kühne, Gottlieb Walther (1738-1805) und die historische Rechtsschule, Bern 1952, S. 162ff., 167ff., 174, 182ff., 188f. - Die Frage, ob und, wenn ja, inwieweit und an wel­chen Orten das Gemeine Recht subsidiär gegolten habe, müßte einmal neu überprüft werden. Als vorläufige Hinweise: BIsener, Die Einflüsse des römischen und kanonischen Rechts, S. 134ff., 140ff., und die dort angeführte Literatur; Ders., Bibliothek Vadians; Ders., Die "Jurisprudenz" in der Stiftsbibliothek Einsiedeln, S. 90ff. - Johann Carl Henrich Dreyer, Beiträge zur Literatur und Geschichte des Deutschen Rechts, Lübeck und Leipzig (bey Jversen und Compagnie), o. J. (1783); S. 1-94: "Versuch eines Ver­suchs zur Kenntniß der Gesetzbücher Helvetiens". Auf der ersten Seite der Vorrede erwähnt er "den berühmten Tübingischen Rechtslehrer, den Herrn Kampf" (sic) und den "gelehrten Lausanner, Herrn Carl d' Appels", und in der Anm. 1: "Sixt. Jac. Kapfs und Carol. d' Appels Observationes miscellaneae ex iure privato Helvetico, speciatim Lausoniensi, Tubing. 1778. § 2. Auch hieselbst bestätiget der Verfasser, was ich von dieser Abhandlung vorgetragen: Non datur in Helvetia ius quoddam privatum, quod omnibus pagis (Cantons) commune est, sed suis quisque pagus legibus scriptis vel non scriptis regitur, nec iuris romani et canonici ea est in Helvetia auctoritas subsidiaria, qua in Germania gaudent, sed si leges scriptae et mores deficiunt, iudicant iudices ex aequo et bono." - Nach "Allgemeine Deutsche Biographie", Bd. 15, Leipzig 1882, S. 99, war Sixtus Jakob von Kapff (1735-1821) Professor in Tübingen und hatte in Tübingen

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Literaturverzeichnis 55

Philosophie und Rechtsgelehrsamkeit studiert. 1806 wurde er Direktor des (württem­bergischen) königlichen Obertribunals (früheres Hofgericht). Nach K. Klüpfel, Geschichte und Beschreibung der Universität Tübingen, Tübingen 1849, S. 249, war Kapff "ein um die Universität vielfach verdienter Mann, der als praktischer Jurist großes Ansehen hatte, übrigens mehr nach dem gesunden Menschenverstand als nach dem Corpus iuris entschied." - Carl Dapples (um diese Familie handelt es sich offenbar) ist im Hist.­Biogr.-Lex. d. Schweiz, II, S. 669, nicht erwähnt. Auch Eduard His erwähnt den Namen nicht in seiner Einleitung zu "Schweizer Juristen der letzten hundert Jahre". Prof. Dr. Louis Junod, directeur des Archives Cantonales Vaudoises in Lausanne hatte die Freund­lichkeit, mir folgende Lebensdaten zu übermitteln: "Charles-Samuel-Jean D'Apples, fils du pasteur Jean-Samuel D' Apples et d'Henriette Guinand, est ne a Lausanne le 11 avril 1758. Ayant commence ses etudes a l'Academie de Lausanne en 1771, il la quitte en 1775 pour aller s'inscrire comme etudiant en droit a Leyde (Leiden) le 23 no­vembre 1775. Il ne semble pas avoir fait carriere notable comme juriste; on le trouve simplement mentionne une fois comme Docteur en droit. Il se marie a St-Sulpice (Waadtland) le 31 janvier 1786 avec dame Anne-Barbara Burmann nee Scholl, fille de M. Abram Scholl, maire a Bienne (Biel, Kanton Bern) et de dame Anne-Marguerite de Treytorrens. Selon une genealogie manuscrite, il est mort le 19 octobre 1842, je ne sais ou, peutetre a Bienne (Biel)." - Das obenerwähnte Werk von D' Apples konnte ich mir, wegen der derzeitigen Verlagerung einiger Bestände der Tübinger Universitäts­bibliothek (Erweiterungsbau), erst während der Drucklegung dieses Vortrages be­schaffen; in schweizerischen Bibliotheken findet es sich anscheinend nicht. Es handelt sich um die Tübinger Dissertation D' Apples (pro gradu doctoris), praeside Sixto Iacobo Kapff, Oktober 1778, Tubingae Typis Fuesianis. Das obenerwähnte (übrigens nicht genaue) Zitat findet sich nicht unter § 2, sondern unter Ziff. 1. Das Werk hat übrigens eine Fortsetzung erhalten in der ebenfalls durch Kapff betreuten Tübinger Diss. von Franciscus Ludovicus Cassat, Helveto-Lustriacensis: Observationes miscellaneae ex iure privato Helvetico continuatae, Tübingen 1779. - Dreyer schreibt dann S. 47 f. zum Eidge­nössischen Stadt- und Landrecht des Zürchers Hans Jakob Leu (1689-1768), der Verfasser habe "ein wahres und beständig bleibendes Verdienst erworben. Ich weiß gar wohl, was einige an dieser patriotischen Arbeit, so gar mit Verzicht der gebührenden Achtung, aus­gesetzt, und wie selbige die vielen aus dem römischen und canonischen Rechte und aus dem Carpzow, Myler, Besold und andren Auslegern angebrachte Lehren daraus weg, und gewünschet haben, daß der trefliche Patriot sein Eidgenossen-Recht aus der Quelle, wor­aus es geflossen, begossen und fruchtbarer gemacht hätte. Allein der Verfasser, der sein Werk auf das allgemeine eingerichtet, und der gar wohl wußte, ,daß z. E. in Basel, in Wallis, in Genf, auch in den Ennertbirgischen Vogtheyen, in Abgang der eigenen Gesetze, dem iuri imperatoris Iustiniani nachgegangen werde' (Leu, 1. Th., S. 12) hat sich wider diese und dergleichen Vorwürfe völlig gerechtfertigt." - Zu Dreyer (1723-1802) vgl. Stintzing-Landsberg, Geschichte der Deutschen Rechtswissenschaft, HI/l, S. 269ff., Noten S. 183ff.: Professor in Kiel, später Syndikus in Lübeck. Dreyer las u. a. über Deutsches Recht, Lübisches Recht, Holsteinisches und Cimbrisches Recht. Seine Aufgabe sah er darin, das römische Recht in den Hintergrund zu drängen und dafür einen einheitlichen großen Bau des deutschen Rechts wenigstens vorzubereiten. So hat er das gotische Recht bearbeitet, auch das angelsächsische, das isländische; in diesen Zusammenhang hinein gehört auch seine Studie über die Gesetzbücher Helvetiens.

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56 Literaturverzeichnis

Zu Dreyer weiter: Allgemeine Deutsche Biographie, 5, S. 404ff., Leipzig 1877; Neue Deutsche Biographie, 4, S. 122f., Berlin 1959. - Unfreundlich hat Jacob Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer, Bd. I, Vorrede S. V, über Dreyer geurteilt, wohlwollender in Briefen an Savigny; vgl. Briefe der Brüder Grimm an Savigny, hg. von Wilhelm SchooJ, Berlin 1953, S. 176, 237. - Hinweise für die (subsidiäre?) Geltung des römischen Rechts in Bern auch bei Anita Dübi, Die Geschichte der bernischen Anwaltschaft, Berner iur. Diss. 1955, S. 30: Studium von Bernern an den Universitäten Bologna, Pisa, Padua, Vicenza, Basel, Paris, Heidelberg. Bern hatte für den Besuch der Bologneser Schule Stipendien für sechs Jünglinge ausgesetzt. Stark waren Bern und andere schweizerische Orte (Zürich, Basel, Schaffhausen, St. Gallen, Lausanne, Genf u. a. m.) in der Neuzeit auch in Tübingen vertreten; vgl. Register zu den Matrikeln der Universität Tübingen, 1600-1817, hg. von Albert Bürk und Wilhelm Wille, Tübingen 1954, Ortsregister.

[103] Beigefügt seien hier noch einige bisher nicht erwähnte neuere Untersuchungen zur Rezeptionsgeschichte der Schweiz, die im Zusammenhang stehen mit der Vorbe­reitung des Abschnittes "Schweiz" des "Neuen Savigny" (lus Romanum Medii Aevi): Hans Peter, Le droit romain dans la region zurichoise (Memoires ... [vgl. Anm. 10] 18e Fascicule, Dijon 1956, S. 65-69). - Guido Kisch, Johannes Sichardus als Basler Rechtshistoriker, Basel 1952; Ders., Humanismus und Jurisprudenz. Der Kampf zwischen mos italicus und mos gallicus an der Universität Basel, Basel 1955; Ders., Summum ius summa iniuria. Basler Humanisten und Juristen über Aequitas und Epi­eikeia (Festgabe für August Simonius, Basel 1955), S. 195-211; Ders., Bartolus und Basel, Basel 1960; Ders., Erasmus und die Jurisprudenz seiner Zeit. Studien zum huma­nistischen Rechtsdenken, Basel 1960. Ders., Johann Samuel Stryk und die Basler juristische Fakultät (Zeitsehr. f. Schweiz. Recht, 79, 1960, S. 173-197). - Ders., For­schungen zur Geschichte des Humanismus in Basel. Eine bibliographische Einführung und Übersicht mit besonderer Berücksichtigung der Rechtsgeschichte (Archiv für Kulturgeschichte, 40/2, Köln 1958, S. 194-221). - Hans Rudolf Hagemann, Jurisprudenz und Rechtsleben in den ersten Jahrzehnten der Universität Basel (Rektoratsprogramm der Universität Basel für das Jahr 1960, S. 29-54). - Ders., Rechtswissenschaft und Basler Buchdruck an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit (Sav.-Zeitschr. 77, 1960, Germ. Abt., S. 241-287). - Ders., Aus dem Basler Rechtsleben in der Frühzeit der Universität (Zeitsehr. f. Schweiz. Recht, 79, 1960, S. 123-153). - Sven Stelling-Michaud, La "Nation" de Bourgogne a l'universite de Bologne du XlIIe au XVle siede, in: Memoires (s. Anm. 10), 18. Fase., 1956, S. 7-43; betrifft u. a. die Diözesen Lausanne, Sitten, Genf. -Francois Gil!iard, Les dauses de dessaisine-saisine dans le Pays de Vaud du XIIle au XVe siede, in: Memoires (s. Anm. 10), 18. Fase., 1956, S. 71-81. - Außerhalb des schweize­rischen Kreises für das lUS ROMANUM MEDII AEVl sind erschienen: Hans Thieme, Die beiden Amerbach. Ein Basler Juristennachlaß der Rezeptionszeit ("L'Europa e il Diritto Romano", Studi in memoria di Paolo Koschaker, Vol. I, Mailand 1953), S. 139 bis 177; dazu jetzt auch: Oskar Vasella, Zeitgeschichtliches aus der Amerbachkorrespon­denz (Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte, 54, 1960, S. 311-325). - Rudolf Gmür, Zwei kanonische Zivilprozesse aus der Gegend des Thuner Sees (Archiv d. Hist. Vereins d. Kts. Bern, XLIV/2, 1958, S. 289-316). - Nach Abschluß des Manuskrip­tes bleiben noch nachzutragen: Hans Peter, Römisches Recht im mittelalterlichen Zürich, in: Zürcher Taschenbuch auf das Jahr 1962, N. F. Bd. 82, S. 22-34. - Peler Walliser, Römischrechtliche Einflüsse im Gebiet des heutigen Kantons Solothurn vor 1500

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Literaturverzeichnis 57

(vervielfältigtes Mskr., Zollikofen bei Bern 1960). Hans-Rudolj Hagemann, Bericht an das Schweizerische Komitee des Neuen Savigny über den Einfluß des römischen Rechtes auf das Basler Stadtrecht vom 13. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts (vervielfältigtes Mskr., Basel 1960). - Der Verfasser dankt zum Schluß noch den Herren Prof. Dr. jur. Hermann Conrad (Bonn) und Prälat Prof. D. Dr. Georg Schreiber (Münster i. W.) für ihre Diskussionvoten in der Sitzung vom 26. November 1958 in Düsseldorf.

Literaturnachträge : Otto Mittler, Ulrich Zasius als Stadtschreiber von Baden 1489 bis 1494 und seine Beziehungen zu Schweizer Humanisten (Badener Neujahrsblätter 1962, Baden im Aargau). - Faul Bänziger, Beiträge zur Geschichte der Spätscholastik und des Frühhumanismus in der Schweiz, Basel 1945; S. 27 ff.: Die Familie Nithart aus Ulm; S. 64 ff.: Niclaus von Wyle, die Fricker, Etterli, Melchior Ruß, Johannes Fründ. - Der S. 55 erwähnte Franciscus Ludovicus Cassat ist offenbar identisch mit Louis Fran~ois Cassat, 1756-1842, aus Lutry, Advokat in Lausanne, später in Paris, wo er 1789 eine royalistische Zeitschrift herausgab; vgl. Hist.-Biogr. Lex. d. Schweiz II, S. 506 f.

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Summary

In Switzerland a study group of law historians has now been formed, in connection with the revision of Savigny's "History of Roman Law in the Middle Ages" (under the title "Ius Romanum Medii Aevi") to examine anew the problem of the reception of Roman and Canonicallaw in Switzer­land, and to revise the present-day state of sources. The present report is based on the work of this study group, and can therefore contain only provisional results.

In the districts that today comprise Switzerland, and in the rest of Ger­many, the primary bearers of Roman/Canonicallaw were, apart from the tribunals and the officialate (ecclesiastical jurisdiction), the notaries. In all previous relevant literature, the history of the notaries has been predomi­nantly regarded from the viewpoint of the notary's document as a purely scholarly aid - the unsealed Italian document. The formal question as to the extent to which the Italian model was adopted in German territories has been investigated. I t should however be remembered that the I talian and, later, the German notaries, trained in the law schools of Italy and France, who introduced the Italian model to the North, also brought with them the new Italian law on the Roman pattern, and the scholarly secretariate con­nected therewith. As town clerks, the notaries played an important part in the development of municipallaw.

The town clerks took over not only the council chancery as such, but also all voluntary (non-controversial) jurisdiction. They became the legal ad­visers of mayor and council, the editors of leagues and other town agree­ments, and the authors of the town law books: they functioned as legal envoys of their towns in princely courts, at ecclesiastical curias and muni­cipal occasions. Through their knowledge of Roman law they also became the founders of municipal absolutism. Roderich Stintzing, in his work "History of the Popular Literature of Roman-Canonical Law in Germany" (1867), described the nota ries and town clerks somewhat disparagingly as

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"half-taught and half-informed" and as "clumsy". This reproach, thus generally formulated, does not fit the case: highly educated humanists were often enough to be found among the ranks of the town clerk notaries.

Following the removal of the Swiss Eidgenossenschaft from the Empire (1499) far-reaching changes were to be seen in the staffing of town clerk posts, which was no longer to be an office filled by learned jurists (notaries, iuris periti, doctores), but by sons of the town patriciate, who nevertheless came from the town's educated levels. But the classical art of the notary does not seem totally to have disappeared: remnants are to be found (apart from Basle) in the Bern province and also elsewhere right up to modern times. Here, however, research is still in a preliminary stage.

Resume

Il s'est forme en Suisse, en connexion avec l'edition revue de «1'Histoire du Droit Romain au Moyen Age» sous le titre de «Jus Romanum Medii Aevi », une communaute de travail d'historiens du droit, qui a pour but de reexaminer la transmission du droit romain et canonique en Suisse et de la mettre a jour d'apres les sources aujourd'hui disponibles. Le present rapport a pris naissance dans le travail avec cette communaute de recherches; il ne peut donc donner que des resultats provisoires.

Les organes de transmission furent, sur le territoire de la Suisse actuelle et dans le reste de l' Allemagne, outre le tribunal arbitral et l'officialite (juri­diction ecclesiastique) principalement les notaires. L'histoire du notariat, dans ce qui a ete publie jusqu'ici, a ete consideree surtout du point de vue scien­tifique accessoire de l'instrument notarial pur, l'acte italien non pourvu du sceau. On a suivi la question formelle de savoir combien l'instrument notarial italien classique s'etait transmis en pays allemands. Mais il est a remarquer que les notaires italiens, et plus tard les notaires allemands qui avaient res;u leur formation dans les ecoles de droit italiennes et frans:aises, avaient introduit dans le Nord non seulement l'instrument italien, mais aussi le nouveau droit erudit italien d'empreinte romaine et une chancellerie scientifique y attenante. Les notaires jouerent, en tant que greffiers muni­cipaux, un role important dans l'evolution du droit municipal.

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Les greffiers municipaux furent non seulement charges de la chancellerie de ville, mais de la juridiction non litigieuse. Ils devinrent les conseillers juridiques du maire et du conseil municipal, les auteurs des codes de droit municipal; ils faisaient fonction d'ambassadeurs de formation juridique de leur ville a la cour des princes, aux curies ecclesiastiques et aux assembIees des delegues des villes. Du fait de leur connaissanee du droit romain, il devinrent aus si les architectes de l'absolutisme des villes. Roderich Stintzing, dans son ouvrage «Histoire des publications populaires sur le droit eanoni­que romain en Allemagne» (1867) qualifiait avee quelque mepris les notaire~ et les greffiers municipaux de «demi-erudits et de demi-instruits, d'aides maladroits ». Ce reproche n'est pas justifie dans sa forme generale. Ce n'est pas rarement que l'on trouve parmi les notaires-greffiers municipaux des humanistes d'instruetion poussee.

Depuis le detachement de la Confederation Suissc de l'Empire (1499), apparait toutefois un changement profond dans l'attribution des postes de greffiers municipaux: ce ne sont plus des juristes instruits (notaires, juris­consultes, docteurs) qui rempliront ces fonctions a l'avenir, mais les fils des familIes patriciennes qui seront cependant pris dans les classes instruites de la ville. L'art classique des notaires ne semble pourtant pas avoir disparu completement; il en a survecu des vestiges (en exceptant Bolle) dans l'Etat de Berne et aussi ailleurs, jusque dans les temps modernes. En ce point ce­pendant, les reche rehes n'en so nt qu'a leur debut.

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AGF-N H~ft Nr.

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VERÖFFENTLICHUNGEN DER ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR FORSCHUNG

DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN

Friedrich Seewa/d, Aachen Fritz A. F. Schmidt, Aachen

NATUR~SSENSCHAFTEN

Neue Entwicklungen auf dem Gebiete der Antriebsmaschinen Technischer Stand und Zukunftsaussichten der Verbrennungs­maschinen, insbesondere der Gasturbinen

Rudolf Friedrich, Mülheim (Ruhr) Möglichkeiten und Voraussetzungen der industriellen Ver­

Wolfgang Riezler, Bonn Fritz Michee!, Münster Emil Lehnartz, Münster Gunther Lehmann, Dortmund

Heinrich Kraut, Dortmund Franz Wever, Düsse/dorf Hermann S chenck, Aachen Max Haas, Aachen

Walter Kikuth, Düsseldorf Rolf Danneel, Bonn Wemer Schulemann, Bonn

Walter Weizel, Bonn

Sieg/ried Strugger t, Münster Fritz Gummert, EJSen

August Gölte, Aachen Karl Ziegler, Mülheim (Ruhr) Wilhelm Fucks, Aachen Walther Hoffmann, Münster

Franz Bo//enrath, Aachen rIeinrich Kaiser, Dortmund

HanJ Braun, Bonn Carl Heinrich Dencker, Bonn

Herwart OpitZ, Aachen

Karl Krekeler, Aachen

Hermann Rathert, W'tal-Elberfe!d Wilhe/m We!tzien, Krrfeld Karl HerZ, Frankfurt

Leo Brandt, Düsseldorf Burckhardt Helferich, Bonn Hugo Wilhe/m Knipping, Köln

wertung der Gasturbine Probleme der Kernphysik Isotope als Forschungsmittel in der Chemie und Biochemie Der Chemismus der Muskelmaschine Physiologische Forschung als Voraussetzung der Bestgestaltung der menschlichen Arbeit Ernährung und Leistungsfähigkeit Aufgaben der Eisenforschung Entwicklungslinien des deutschen Eisenhüttenwesens Die wirtschaftliche und technische Bedeutung der Leichtmetalle und ihre Entwicklungsmöglichkeiten Virusforschung Fortschritte der Krebsforschung Wirtschaftliche und organisatorische Gesichtspunkte für die Verbesserung unserer Hochschulforschung Die gegenwärtige Situation der Grundlagenforschung in der Physik Das Duplikantenproblem in der Biologie überlegungen zu den Faktoren Raum und Zeit im biologischen Geschehen und Möglichkeiten einer Nutzanwendung Steinkohle als Rohstoff und Energiequelle über Arbeiten des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung Die Naturwissenschaft, die Technik und der Mensch Wirtschaftliche und soziologische Probleme des technischen Fortschritts Zur Entwicklung warmfester Werkstoffe Stand spektralaualytischer Prüfverfahren und Folgerung für deutsche Verhältnisse Möglichkeiten und Grenzen der Resistenzzüchtung Der Weg der Landwirtschaft von der Energieautarkie zur Fremdenergie Entwicklungslinien der Fertigungstechnik in der MetaJl­bearbeitung Stand und Aussichten der schweißtechnischen Fertigungs­verfahren Entwicklung auf dem Gebiet der Chemiefaser-Herstellung Rohstoff und Veredlung in der Textilwirtschaft Die technischen Entwicklungstendenzen im elektrischen Nach­richtenwesen Na vigation und Luftsicherung Stand der Enzymchemie und ihre Bedeutung Ausschnitt aus der klinischen Carcinomforschung am Beispiel des Lungenkrebses

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Abraham Esau t, Aachen

Eugen Flegler, Aachen

R1Idolf Seyffirt, Köln Theodor Beste, Köln Friedrich Seewald, Aachen

Edouard Houdremont t, Essen Werner Schulemann, Bonn Wilhelm Groth, Bonn Kurt Traenckner t, Essen M. Z vegintzoo, London

Alexander King, London Robert Schwarz, Aa .. hen Kurt Alder t, Köln Kar! Arnold Ofto Hahn, Göttingen Siegjried Strugger t, Münster

Johanltes von Allesch, Göttingen Ofto Graj, Dortmund Bruno Kuske, Köln

Stephan Prager, Düsseldorj Rolf Danneel, Bonn Kurt Herzog, Krejeld

Ofto Haxe!, Heide/berg Max Wolf, Diisseldorj Friedrich Becker, Bonn Hans StraßI, Münster

Heinrich Behnke, Münster

Emanuel Sperner, Hamburg

Oskar Niemczyk t, Berlin

Wilhe1m Ahrens, Krefeld

Bernhard Rensch, Münster Hermann Fink, Köln

Friedrich Seewald, Aachen Karl Leist t, Aachen Fritz Mietzsch t, Wllppertal Gerhard Domagk, Wllppertal Hans Braun, Bonn

Wilhe!m Rudorj, Köln

Ortung mit elektrischen und Ultraschallwellen in Technik und Natur Die ferromagnetischen Werkstoffe der Elektrotechnik und ihre neueste Entwicklung Die Problematik der Distribution Der Leistungslohn Die Flugtechnik und ihre Bedeutung für den allgemeinen technischen Fortschritt Art und Organisation der Forschung in einem Industriekonzern Theorie und Praxis pharmakologischer Forschung Technische Verfahren zur Isotopentrennung Entwicklungstendenzen der Gaserzeugung Wissenschaftliche Forschung und die Auswertung ihrer Er­gebnisse Ziel und Tätigkeit der National Research Development Corporation \Vissenschaft und internationale Beziehungen Wesen und Bedeutung der Siliciumchemie Fortschritte in der Synthese der Kohlenstoffverbindungen Forschung an Rhein und Ruhr Die Bedeutung der Grundlagenforschung für die Wirtschaft Die Erforschung des Wasser- und Nährsalztransportes im Pflanzenkörper mit Hilfe der fluoreszenzmikroskopischen Kine­matographie Die Bedeutung der Psychologie im öffentlichen Leben Triebfedern menschlicher Leistung Zur Problematik der wirtschaftswissenschaftlichen Raum­forschung Städtebau und Landesplanung über die Wirkungsweise der Erbfaktoren Der Bewegungsbedarf der menschlichen Gliedmaßengelenke bei der Arbeit Energiegewinnung aus Kernprozessen Gegenwartsprobleme der energiewirtschaftlichen Forschung Ultrakurzwellenstrahlung aus dem Weltraum Bemerkenswerte Doppelsterne und das Problem der Stern­entwicklung Der Strukturwandel der Mathematik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Eine mathematische Analyse der Luftdruckverteilungen in großen Gebieten Die Problematik gebirgsmechanischer Vorgänge im Steinkohlen­bergbau Die Bedeutung geologischer Forschung für die Wirtschaft, besonders in Nordrhein-Westfalen Das Problem der Residuen bei Lernvorgängen über Leberschäden bei der Bestimmung des biologischen Wertes verschiedener Eiweiße von Mikroorganismen Forschungen auf dem Gebiet der Aerodynamik Einige Forschungsarbeiten aus der Gasturbinentechnik Chemie und wirtschaftliche Bedeutung der Sulfonamide Die experimentellen Grundlagen der bakteriellen Infektionen Die Verschleppung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen über die Welt Der Beitrag von Genetik und Züchtung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten der Nutzpflanzen

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33 Volker AschojJ, Aachen Herbert Döring, Aachen

34 RNdolj S chenck, Aachen Bmil Lehnartz, Münster

34a Wilhelm Fucks, Aachen

35 Hermann Schenck, Aachen Bugen Piwowarsky t, Aachen

36 Woljgang Riezler, Bonn Gerhard Schubert, Hamburg

37 Franz Lotze, Münster 38 B. Colin Chmy, Landon

Brich Pietsch, Frankfurt

39 Abraham Bsau t, Aachen Heinz Haase, Hamburg

40 Fritz Lange, Bochum-Hordel

Walter Kikuth

Probleme der elektroakustischen Einkanalübertragung Die Erzeugung und Verstärkung von Mikrowellen Bedingungen und Gang der Kohlenhydratsynthese im Licht Die Endstufen des Stoffabbaues im Organismus Mathematische Analyse von Sprachelementen, Sprachstil und Sprachen

Gegenwartsprobleme der Eisenindustrie in Deutschland Gelöste und ungelöste Probleme im Gießereiwesen Teilchenbeschleuniger ·Anwendungen neuer Strahlenquellen in der Krebstherapie Probleme der Gebirgsbildung Kybernetik. Die Beziehung zwischen Mensch und Maschine Dokumentation und mechanisches Gedächtnis - zur Frage der Ökonomie der geistigen Arbeit Der Ultraschall und seine technischen Anwendungen Infrarot und seine technischen Anwendungen Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Silikose im Bergbau

und Werner Schlipköter, DüsseldorfDie Entstehung der Silikose und ihre Verhütungsmaßnahmen 40a Bberhard Gross, Bonn Berufskrebs und Krebsforschung

Hugo Wilhelm Knipping, Köln Die Situation der Krebsforschung vom Standpunkt der Klinik 41 Gllstatl-Victor Lachmann, London An einer neuen Entwicklungsschwelle im Flugzeugbau

A. Gerber, Ziirich-Oerlikon Stand der Entwicklung der Raketen- und Lenktechnik 42 Theodor Kraus, Köln Über Lokalisationsphänomene und Ordnungen im Raume

Fritz Gummert, Bssen Vom Ernährungsversuchsfeld der Kohlenstoffbiologischen For­schungsstation Essen

42a Gerhard Domagk, Wuppertal Fortschritte auf dem Gebiet der experimentellen Krebsforschung 43 Giovanni Lampariello, Rom Das Leben und das Werk von Heinrich Hertz

Walter Weizel, Bonn Das Problem der Kausalität in der Physik 43a lose Ma Albareda, Madrid Die Entwicklung der Forschung in Spanien 44 Burckhardt Helferich, Bonn Über Glykoside

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FritZ Micheel, Miinster Kohlenhydrat-Eiweißverbindungen und ihre biochemische Be­deutung

lohn von Neumann t, Princeton,

Bdllard Stiefel, Zürich Wilhelm Weltzien, Krefold Walther G. HofJmann, Miinster uo Brandt, Düsseldorf

Lndwig Raiser, Tiibingen

Hermann Tromp, Rom

Franz Heske, Hamburg

Günther Böhnecke, Hamburg Heinz Gabler, Hambllrg Fritz A. F. Schmidt, Aachen

August Wilhe1m Quick, Aachen

lohannes Pätzold, Brlangen

Entwicklung und Ausnutzung neuerer mathematischer Ma­schinen

Rechenautomaten im Dienste der Technik Ausblick auf die Entwicklung synthetischer Fasern Wachstumsprobleme der Wirtschaft Die praktische Förderung der Forschung in Nordrhein-West­falen Die Förderung der angewandten Forschung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft Die Bestandsaufnahme der Wälder der Welt als internationale und wissenschaftliche Aufgabe Die Wohlfahrtswirkungen des Waldes als internationales Problem Zeitfragen der Ozeanographie Nautische Technik und Schiffssicherheit Probleme der Selbstzündung und Verbrennung bei der Ent­wicklung der Hochleistungskraftmaschinen Ein Verfahren zur Untersuchung des Austauschvorganges in verwirbelten Strömungen hinter Körpern mit abgelöster Strömung Therapeutische Anwendung mechanischer und elektrischer Energie

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52 F. W. A. Patmore, London

A. D. Young, London

52a C. Martin, London A.J. A. Roux, SüdafrikaniHhe Union

53 Georg SchnadeI, Hamburg

Wilhe/m Sturtzel, Duisburg

Gi01Janni Lampariello, Rom fWalter Dieminger, LindauJHarz

Der Air Registration Board und seine Aufgaben im Dienste der britischen Flugzeugindustrie Gestaltung der Lehrtätigkeit in der Luftfahrttechnik in Groß­britannien

Die Royal Society Probleme der wissenschaftlichen Forschung in der Südafrika­nischen Union

Forschungsaufgaben zur Untersuchung der Festigkeitsprobleme im Schiffsbau Forschungsaufgaben zur Untersuchung der Widerstands­probleme im See- und Binnenschiffbau

Von Galilei zu Einstein

Ionosphäre und drahtloser Weitverkehr

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John Cockcroft, F.R. S., Cambridge Die friedliche Anwendung der Atomenergie

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Fritz Schultz-Grunow, Aachen Hans Ebner, Aachen

Ernst Derra, Diisseldorj Gunther Lehmann, Dortmund Theodor von Kdrmdn, Pasadena Leo Brandt, Düsseldorj Fritz Schröter, Ulm Albert Narath, Berlin Richard Conrant, New York

Ernst Peschi, Bonn

Wolfgang F laig, Braunschweig

Eduard Mückenhansen, Bonn Walter Georgii, München Klaus Oswatitsch, Aachen Adolf Blltenandt, München

Oskar Morgenstern, Princeton Brrnhard Rensch, Münster Wilhelm Tönnis, Köln S iegfried S trugger t , Münster

Wilhelm Fucks, Gerd Schumacher und Andreas S cbeidweiler, Aachen

Hugo Wilhelm Knipping und Erich Liese, Köln Friedrich Paneth t, Mainz

J. Hans D. Jensen und H. A. Weidenmüller, Heide/berg Francis P.rrin, Paris Hans Lorenz, Berlin

Georg Garbotz, Aachen

Kriechen und Fließen hochzäher und plastischer Stoffe Wege und Ziele der Festigkeitsforschung, insbesondere im Hinblick auf den Leichtbau

Der Entwicklungsstand der Herzchirurgie Muskelarbeit und Muskelermüdung in Theorie und Praxis Freiheit und Organisation in der Luftfahrtforschung Bericht über den Wiederbeginn deutscher Luftfahrtforschung Neue Forschungs- und Entwicklungsrichtungen im Fernsehen Der gegenwärtige Stand der Filmtechnik Die Bedeutung der modernen mathematischen Rechenmaschinen für mathematische Probleme der Hydrodynamik und Reaktor­technik Die Rolle der komplexen Zahlen in der Mathematik und die Bedeutung der komplexen Analysis Zur Grundlagenforschung auf dem Gebiet des Humus und der Bodenfruchtbarkeit Typologische Bodenentwicklung und Bodenfruchtbarkeit Aerophysikalische Flugforschung Gelöste und ungelöste Probleme der Gasdynamik über die Analyse der Erbfaktorenwirkung und ihre Bedeutung für biochemische Fragestellungen Der theoretische Unterbau der Wirtschaftspolitik Die stammesgeschichtliche Sonderstellung des Menschen Die neuzeitliche Behandlung frischer Schädelhirnverletzungen Die elektronenmikroskopische Darstellung der Feinstruktur des Protoplasmas mit Hilfe der Uranylmethode und die zukünftige Bedeutung dieser Methode für die Erforschung der Strahlen­wirkung Bildliche Darstellung der Verteilung und der Bewegung von radioaktiven Substanzen im Raum, insbesondere von biolo­gischen Objekten (Physikalischer Teil) Bildgebung von Radioisotopenelementen im Raum bei bewegten Objekten (Herz, Lungen etc.) (Medizinischer Teil) Die Bedeutung der Isotopenforschung für geochemische und kosmochemische Probleme

Die Nichterhaltung der Parität Die Verwendung der Atomenergie für industrielle Zwecke Forschungsergebnisse auf dem Gebiete der Bodenmechanik als Wegbereiter für neue Gründungsverfahren Die Bedeutung der Baumaschinen- und Baubetriebsforschung für die Praxis

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69 M/lII1'ice Roy, Chatillon Luftfahrtforschung in Frankreich und ihre Perspektiven im Rahmen Europas

AJexander N_ann, Aachen Methoden und Ergebnisse der Windkanalforschung 69a Harry W. Melville, London Die Anwendung von radioaktiven Isotopen und hoher Energie­

strahlung in der polymeren Chemie 70 EdlllJ1'd]usti, Brlllln.rchweig Elektrothermische Kühlung und Heizung. Grundlagen und

Möglichkeiten Richard Vieweg, Br/lllnJchllleig Maß und Messen in Geschichte und Gegenwart

71 Fritz Bande, Kiel Gesamtdeutschland und die Integration Europas GRnther Schmölders, Köln Ökonomische Verhaltensforschung

72 Rndolf Wille, Berlin Modellvorstellungen zum Obergang Laminar-Turbulent lose! Meixner, Aachen Neuere Entwicklung der Thermodynamik

73 Ake G1Istafsson, Diter 11. Weftstein und Lars Ehrenberg, Stockholm Mutationsforschung und Züchtung ]oseph Stra1lb, Köln Mutationsauslösung durch ionisierende Strahlung

74 Martin Kersten, Aachen Neuere Versuche zur physikalischen Deutung technischer Magnetisierungsvorgänge

GRnther Leibfried, Aachen Zur Theorie idealer Kristalle 75 Wilhelm Klemm, Münster Neue Wertigkeitsstufen bei den Obergangselementen

Helmut Zahn, Aachen Die Wollforschung in Chemie und Physik von heute

76 Henri Cartan, Paris Nicolas Bourbaki und die heutige Mathematik 76a Harald Cramer, Stockholm Aus der neueren mathematischen Wahrscheinlichkeitslehre 77 Georg Melchers, Tübingen Die Bedeutung der Virusforschung für die moderne Genetik

Alfred Kühn, Tübingen Ober die Wirkungsweise von Erbfaktoren 78 FrMeric Lndwig, Paris Experimentelle Studien über die Distanzeffekte in bestrahlten

vielzelligen Organismen A. H. W. Aten jr., Amsterdam Die Anwendung radioaktiver Isotope in der chemischen For­

schung 79 Hans Herloff Inhoffen und Chemische Übergänge von Gallensäuren in cancerogene Stoffe

Wilhelm Bartmann, Br/lllnJchweig und ihre möglichen Beziehungen zum Krebsproblem Rolf Danneel, Bonn Entstehung, Funktion und Feinbau der Mitochondrien

80 Max Born, Bad Pyrmont Der Realitätsbegriff in der Physik 81 ]oachim Wüstenberg, Gelsenkirchen Der gegenwärtige ärztliche Standpunkt zum Problem der Be-

einflussung der Gesundheit durch Luftverunreinigungen 82 PIlIII Schmidt, MRnchen Periodisch wiederholte Zündungen durch Stoßwellen 83 Waller Kik1lth, Dümldorf Die Iufektionskrankheiten im Spiegel historischer und neu­

zeitlicher Betrachtungen 84 F. Rodolf ]1HIg t, Aachen Die geodätische Erschließung Kanadas durch elektronische

Entfernungsmessung 84a Hans-Ernst Schwiete, Aachen Ein zweites Steinzeitalter? - Gesteinshüttenkunde früher und

heute 85 Horst Rothe, Karlsruh. Der Molekularverstärker und seine Anwendung

Roland Lindner, Göteborg Atomkernforschung und Chemie, aktuelle Probleme 86 PIlIII Denzel, Aachen Technische und wirtschaftliche Probleme der Energieumwand­

lung und -Fortleitung 87 ]ean Capelle, Lyon Der Stand der Ingenieurausbildung in Frankreich 88 Friedrich Panse, Düsseldorf Klinische Psychologie, ein psychiatrisches Bedürfnis

Heinrich Kraut, Dorlmund Ober die Deckung des Nährstoffbedarfs in Westdeutschland 90 Edgar Rößger, Berlin Zur Analyse der auf angebotene tkm umgerechneten Verkehrs­

aufwendungen und Verkehrserträge im Luftverkehr GRnther Ulbricht, Die Funknavigationsverfahren und ihre physikalischen Oberpfaffenhofen (Obb.) Grenzen

91 FranZ Wever, Düsseldorf Das Schwert in Mythos und Handwerk Ernst Hermann Schulz, Dorlmund Ober die Ergebnisse neuerer metallkundlicher Untersuchungen

alter Eisenfunde und ihre Bedeutung für die Technik und die Archäologie

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92 Hermann Scbenck, Aachen Wertung und Nutzung der wissenschaftlichen Arbeit am Beispiel des Eisenhüttenwesens

93 Oskar Löbl, Bllen Streitfragen bei der Kostenberechnung des Atomstroms Frederic de Hoffmann, Los Alamos Ein neuer Weg zur Kostensenkung des Atomstroms. Das

amerikanische Hochtemperaturprojekt (NTGR) RmIoIf Schulten, Mannheim Die Entwicklung des Hochtemperaturreaktors

94 Guntber Lehmann, Dortmllnd Die Einwirkung des Lärms auf den Menschen FranzJosef Meister, Diimldorf Gerliuschmessungen an Verkehrsflugzeugen und ihre hörpsycho­

logische Bewertung 96 Herwart Opitz, Aachen Technische und wirtschaftliche Aspekte der Automatisierung

Joseph Mathieu, Aacben Arbeitswissenschaftliche Aspekte der Automatisierung 97 Stephan Prager, Diimldorf Das deutsche Luftbildwesen

Hugo Kasper, Heerbrugg (Schweiz) Die Technik des Luftbildwesens 98 KarIOberdi.rse, Diimldorf Aktudle Probleme der Diabetesforschung

H. D. Cremer, Gießen Neue Gesichtspunkte zur Vitaminversorgung 99 Hans Schwippert, Diimldorf über das Haus der Wissenschaften und die Arbeit des Archi-

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Volker Aschoff, Aachen Reimar Pohlman, Aachen

B. Ahrem, Kiel Heinrich Hertel, Berlin

Hans Ferdinand Mayer, Miinchen

Lord Hailsham, London

Werner Richter t, Bann

Joachim Ritter, Mlinster Josef Kroll, Köln Ginther J achmann, Köln Hans Brich Stier, Minlter Werner Caskel, Köln

Thomas Ohm, O. S. B., Miimter Georg Schreiber, Miinster

Walter Holtzmann, Bonn Werner Caske/, Köln Georg Schreiber, Mlinster Peter Rossow t, Köln Hans Brich Stier, Minlter Kar' Heinrich Rengstorf, Minlter Hermann Conrad, Bonn Max Braubach, Bonn Franz Steinbach, Bonn

tekten von heute über die Planung großer Hörsäle Die neuesten Ergebnisse der Ultraschallforschung in Anwen­dung und Ausblick auf die moderne Technik Schall und Ultraschall in der Unterwassernachrichtentechnik Grundlagenforschung für Entwurf und Konstruktion von Flugzeugen Interkontinentale Nachrichtenübertragung mittels moderner Tiefseekabel und Satdlitenverbindungen Staat und Wissenschaft in einer freien Gesellschaft

GEISTESWISSENSCHAFTEN

Von der Bedeutung der Geisteswissenschaften für die Bildung unserer Zeit Die Lehre vom Ursprung und Sinn der Theorie bei Aristoteies Elysium Die vierte Ekloge Vergils Die klassische Demokratie Lihyan und Lihyanisch. Sprache und Kultur eines früharabischen Königreiches Stammesreligionen im südlichen Tanganjika-Territorium Deutsche Wissenschaftspolitiker von Bismarck bis zum Atom­wissenschaftler Otto Hahn Das mittelalterliche Imperium und die werdenden Nationen Die Bedeutung der Beduinen in der Geschichte der Araber Irland im deutschen und abendländischen Saktalraum Forschungen zur Reichs-Idee im 16. und 17. Jahrhundert Roms Aufstieg zur Weltmacht und die griechische Welt Mann und Frau im Urchristentum Grundprobleme einer Reform des Familienrechtes Der Weg zum 20. Juli 1944. Ein Forschungsbericht Der geschichtliche Weg des wirtschaftenden Menschen in die soziale Freiheit und politische Verantwortung

Josef Koch, Köln Die Ars coniecturalis des Nikolaus von Kues James B. Conant, USA Staatsbürger und Wissenschaftler Karl Heinrich Rengstorf, Mlinster Antike und Christentum

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19 Fritz Schalk, Köln 20 Ludwig Raiser, T übingen 21 Martin Noth, Bonn 22 Walter F. Schirmer, Bonn 23 Günther Jachmann, Köln

24 Theodor Klauser, Bonn

25 Hans Peters, Köln 28 Thomas Ohm, O. S.B., Münster 29 Johann Leo Weis gerber, Bonn

30 Wemer Caskel, Köln 31 Max Braubach, Bonn

32 Fritz Schalk, Köln 33 Friedrich Dessauer, Frankfurt 34 Thomas Ohm, O. S.B., Münster

35 Hermann Conrad, Bonn

36 Hans Sckommodau, Köln 37 Herbert von Einem, Bonn 38 Joseph Höffner, Münster 39 Fritz Schalk, Köln 40 Gerhard Kegel, Köln 41 Johann Leo Weis gerber, Bonn 43 Theodor Schieder, Köln

44 Andreas Rumpf, Köln 45 Ulrich Luck, Münster 46 Walther Holtzmann, Bonn

Graf Wolff Metternich, Rom 47 Harry Westermann, Münster 49 Friedrich Karl Schumann t,

Münster 52 Hans J. Wolff, Münster 54 Max Braubach, Bonn

55 Herbert von Einem, Bonn 56 Ernst Joseph Cohn, London 57 Albert Woopen, Aachen

58 ParI Kerenyi, Ascona

59 Herbert Jankuhn, Göttingen

60 S tephan Skalweit , Bonn 62 Anton Moortgat, Berlin

63 Joachim Ritter, Münster 66 Werner Conze, Heide/berg

67 Gerhard Hess, Bad Godesberg 69 Ernst Lang/otz, Bonn 70 Geo Widengren, Uppsala

Das Lächerliche in der französischen Literatur des Ancien Regime Rechtsfragen der Mitbestimmung Das Geschichtsverständnis der alttestamentlichen Apokalyptik Glück und Ende der Könige in Shakespeares Historien Der homerische Schiffskatalog und die mas (erschienen als wissenschaftliche Abhandlung) Die römische Petrustradition im Lichte der neuen Ausgra­bungen unter der Peterskirche Die Gewaltentrennung in moderner Sicht Die Religionen in Asien Die Ordnung der Sprache im persönlichen und öffentlichen Leben Entdeckungen in Arabien Landesgeschichtliche Bestrebungen und historische Vereine im Rheinland Somnium und verwandte Wörter in den romanischen Sprachen Reflexionen über Erbe und Zukunft des Abendlandes Ruhe und Frömmigkeit. Ein Beitrag zur Lehre von der Missi­onsmethode Die mittelalterliche Besiedlung des deutschen Ostens und das Deutsche Recht Die religiösen Dichtungen Margaretes von Navarra Der Mainzer Kopf mit der Binde Statik und Dynamik in der scholastischen Wirtschaftsethik Diderots Essai über Claudius und Nero Probleme des internationalen Enteignungs- und Währungsrechts Die Grenzen der Schrift - Der Kern der Rechtschreibreform Die Probleme des Rapallo-Vertrags. Eine Studie über die deutsch-russischen Beziehungen 1922-1926 Stilphasen der spätantiken Kunst Kerygma und Tradition in der Hermeneutik Adolf Schlatters Das deutsche historische Institut in Rom Die Bibliotheca Hertziana und der Palazzo Zuccari zu Rom Person und Persönlichkeit als Wert im Zivilrecht

Mythos und Technik Die Rechtsgestalt der Universität Der Einmarsch deutscher Truppen in die entmilitarisierte Zone am Rhein im März 1936. Ein Beitrag zur Vorgeschichte des zweiten Weltkrieges Die "Menschwerdung Christi" des Isenheimer Altares Der englische Gerichtstag Die Zivilehe und der Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe in der Entwicklung des italienischen Zivilrechts Die Herkunft der Dionysosreligion nach dem heutigen Stand der Forschung Die Ausgrabungen in Haithabu und ihre Bedeutung für die Han­delsgeschichte des frühen Mittelalters Edmund Burke und Frankreich Archäologische Forschungen der Max-Freiherr-von-Oppen­heim-Stiftung im nördlichen Mesopotamien 1955 Hegel und die französische Revolution Die Strukturgeschichte des technisch-industriellen Zeitalters als Aufgabe für Forschung und Unterricht Zur Entstehung der "Maximen" La Rochefoucaulds Der triumphierende Perseus Iranisch-semitische Kulturbegegnung in parthischer Zeit

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Jos~f M. Wintrich t, Karlsruhe Josif Pieper, Münster Walter T. Schirmer, Bonn William Lloyd Prosser, Berkeley Johann Leo Weis gerber, Bonn

Walter H. Bruford, Cambridge

Hermann Conrad, Bonn

Herbert von Einem, Bonn Paul Gieseke, Bad Godesberg Werner Richter t, Bonn Leo Weis gerber, Bonn Olto Kirchheimer, New York Alexander Knur, Bad Godesberg Helmut Coing, Frankfurt

Andre George, Paris Harald von Petrikovits, Bonn Franz Steinbach, Bonn

JOJ! Trier, Münster C. R. van Paassen, Amsterdam Pietro Quaroni, Rom Theodor Klauser, Bonn

Herbert von Einem, Bonn Friedrich Merzbacher, München Martin Noth, Bonn Hermann Conrad, Bonn

Helmut Schelsky, Münster Joseph Höffner, Münster

Jomes Boyd, Oxford Herbert von Einem, Bonn

Wolfgang Priester, Hans-Gerhard Bennewitz und Peter Lengrüßer, Bann Leo Weis gerber, Bonn

Erich Meuthen, Marburg Hans-Georg Kirchhof!, Rommerskirchen Günther Jachmann, Köln Peter Hartmann, Münster

Anton Moortgat, Berlin

Wolfgang Priester und Gerhard Hergenhahn, Bonn

Zur Problematik der Grundrechte über den Begriff der Tradition Die frühen Darstellungen des Arthurstoffes Kausalzusammenhang und Fahrlässigkeit Verschiebung in der sprachlichen Einschätzung von Menschen und Sachen (erschienen als wissenschaftliche Abhandlung) Fürstin Gallitzin und Goethe. Das Selbstvervollkommnungs­ideal und seine Grenze Die geistigen Grundlagen des Allgemeinen Landrechts für die preußischen Staaten von 1794 Asmus Jacob Carsten, Die Nacht mit ihren Kindern Eigentum und Grundwasser Wissenschaft und Geist in der Weimarer Republik Sprachenrecht und europäische Einheit Gegenwartsprobleme der Asylgewährung Probleme der Zugewinngemeinschaft Die juristischen Auslegungsmethoden und die Lehren der allgemeinen Hermeneutik Der Humanismus und die Krise der Welt von heute Das römische Rheinland. Archäologische Forschungen seit 1945 Ursprung und Wesen der Landgemeinde nach rheinischen Quellen Versuch über Flußnamen Platon in den Augen der Zeitgenossen Die kulturelle Sendung Italiens Christlicher Märtyrerkult, heidnischer Heroenkult und spät­jüdische Heiligenverehrung Karl V. und Tizian Die Bischofsstadt Die Ursprünge des alten Israel im Lichte neuer Quellen Rechtsstaatliche Bestrebungen im Absolutismus Preußens und Österreichs am Ende des 18. Jahrhunderts Der Mensch in der wissenschaftlichen Zivilisation Industrielle Revolution und religiöse Krise. Schwund und Wandel des religiösen Verhaltens in der modernen Gesellschaft Goethe und Shakespeare Das Abendmahl des Leonardo da Vinci

WISSENSCHAFTLICHE ABHANDLUNGEN

Radiobeobachtungen des ersten künstlichen Erdsatelliten

Verschiebungen in der sprachlichen Einschätzung von Men­schen und Sachen Die letzten Jahre des Nikolaus von Kues Die staatliche Sozialpolitik im Ruhrbergbau 1871-1914

Der homerische Schiffskatalog und die Ilias Das Wort als Name (Struktur, Konstitution und Leistung der benennenden Bestimmung) Archäologische Forschungen der Max-Freiherr-von-Oppen­heim-Stiftung im nördlichen Mesopotamien 1956 Bahnbestimmung von Erdsatelliten aus Doppler-Effekt­Messungen

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9 Harry Westermann, Münster Welche gesetzlichen Maßnahmen zur Luftreinhaltung und zur Verbesserung des Nachbarrechts sind erforderlich?

10 Hermann Conrad lind Gerd Kleinheyer, Bonn Carl Gottlieb Svarez (1746-1798) - Vorträge über Recht und

Staat 11

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Georg Schreiber, Münster

Günther Bandmann, Bonn Wilhelm Goerdt, Münster

Die Wochentage im Erlebnis der Ostkirche und des christlichen Abendlandes Melancholie und Musik. Ikonographische Studien Fragen der Philosophie. Ein Materialbeitrag zur Erforschung der Sowjetphilosophie im Spiegel der Zeitschrift "Voprosy Filosofii" 1947-1956

14 Anton Moortgat, Berlin Tell Chuera in Nordost-Syrien. Vorläufiger Bericht über die Grabung 1958

15 Gerd Dicke, Krefeld Der Identitätsgedanke bei Feuerbach und Marx 17 Thta Buyken, Bonn Das römische Recht in den Constitutionen von Melfi 18 Lee E. Farr, Brookhaven, Nuklearmedizin in der Klinik. Symposion in Köln und Jülich

Hugo Wilbelm Knipping, Köln, lind unter besonderer Berücksichtigung der Krebs- und Kreislauf-William H. Lewis, New York krankheiten

19 Hans Schwippert, Diisseldorf Das Karl-Arnold-Haus. Haus der Wissenschaften der AGF des Volker AschojJ, Aachen, 11. a. Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Planungs- und

Bauberichte (Herausgegeben von Leo Brandt, Düsseldorf) 20 Theodor Schieder, Köln Das deutsche Kaiserreich von 1871 als Nationalstaat

SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN

Aufgaben Deutscher Forschung, zusammengestellt und herausgegeben von Leo Brandt

Band 1 Geisteswissenschaften· Band 2 Naturwissenschaften Band 3 Technik • Band 4 Tabellarische übersicht zu den Bänden 1-3

Festschrift der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen zu Ehren des HerrnMinisterpräsidentenKarl Arnold anläßlich des fünf jährigen Bestehens am 5. Mai 1955.