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VR International 1 VR International Nummer 8 | August 2018 Ländersteckbrief Jordanien | Seite 6 Kenia: nicht den Trend verpassen | Seite 10 Cyber(un)sicherheit in China | Seite 11 ReiseBank: die Bargeld-Experten Sie ist ein Spezialdienstleister für alle Services rund um Bargeld: Sortentausch, Edel- metallgeschäfte, kontoloser Bargeldtransfer und eine neue digitale, Smartphone- basierte Kontolösung. Ein Blick auf das Geschäftsmodell der ReiseBank zeigt, dass sie sich auf Nischenprodukte spezialisiert hat – nicht nur rund um das Bargeld, sondern auch für Menschen aus dem Ausland. Fast jeder zweite Bundesbürger dürf- te schon einmal ihre Dienstleistungen in Anspruch genommen haben – aber die wenigsten wissen es. Denn als Spezialdienstleiter in der genossen- schaftlichen FinanzGruppe stellt die ReiseBank vielen Volksbanken Raiff- eisenbanken in Deutschland ihre Services zur Verfügung. Dies ist mit dem Claim „Die Bargeld-Experten“ sehr gut um- schrieben. Als Marktführer im Geschäft mit Reisezahlungsmitteln ist die ReiseBank der ausgewiesene Experte für alles rund um Fremdwährungen. Und dafür sorgen die Bargeld-Experten gleich auf mehre- ren Wegen. Die ReiseBank übernimmt als Dienstleister die Reisezahlungsmit- telversorgung für viele Hundert Banken der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Dabei bieten die Volksbanken Raiff- eisenbanken ihren Kunden verschiede- ne Vertriebswege an: Englische Pfund oder kanadische Dollar kann man in der Bank abholen oder sich ganz bequem per „MailOrder“ nach Hause schicken lassen – eine solche Bestellung kann bei vielen Instituten auch noch einfacher im institutseigenen Online-Banking in Auf- trag gegeben werden. Die ausländischen Scheine kommen dann per Kurier in der Regel innerhalb eines Bankarbeitstages an die gewünschte Lieferadresse. Zur Auswahl stehen im Onlineshop mehr als 30 der gängigsten Währungen. Ne- ben dem B2B-Geschäft gewährleistet ein eigenes Geschäftsstellennetz der ReiseBank vor allem an Bahnhöfen und Flughäfen, also an sogenannten Points- of-Travel, dass der Incoming- und der kurzfristig aufbrechende Outgoing-Rei-

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VR International Nummer 8 | August 2018

VR_Intern_03_2017_VR International 02.03.17 13:46 Seite 1

Ländersteckbrief Jordanien | Seite 6Kenia: nicht den Trend verpassen | Seite 10Cyber(un)sicherheit in China | Seite 11

ReiseBank: die Bargeld-Experten Sie ist ein Spezialdienstleister für alle Services rund um Bargeld: Sortentausch, Edel- metallgeschäfte, kontoloser Bargeldtransfer und eine neue digitale, Smartphone- basierte Kontolösung. Ein Blick auf das Geschäftsmodell der ReiseBank zeigt, dass sie sich auf Nischenprodukte spezialisiert hat – nicht nur rund um das Bargeld, sondern auch für Menschen aus dem Ausland.

Fast jeder zweite Bundesbürger dürf-te schon einmal ihre Dienstleistungen in Anspruch genommen haben – aber die wenigsten wissen es. Denn als Spezialdienstleiter in der genossen- schaftlichen FinanzGruppe stellt die ReiseBank vielen Volksbanken Raiff- eisenbanken in Deutschland ihre Services zur Verfügung. Dies ist mit dem Claim „Die Bargeld-Experten“ sehr gut um-schrieben.

Als Marktführer im Geschäft mit Reisezahlungsmitteln ist die ReiseBank der ausgewiesene Experte für alles rund um Fremdwährungen. Und dafür sorgen die Bargeld-Experten gleich auf mehre-ren Wegen. Die ReiseBank übernimmt als Dienstleister die Reisezahlungsmit-telversorgung für viele Hundert Banken der genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Dabei bieten die Volksbanken Raiff- eisenbanken ihren Kunden verschiede-ne Vertriebswege an: Englische Pfund oder kanadische Dollar kann man in der Bank abholen oder sich ganz bequem per „MailOrder“ nach Hause schicken lassen – eine solche Bestellung kann bei

vielen Instituten auch noch einfacher im institutseigenen Online-Banking in Auf-trag gegeben werden. Die ausländischen Scheine kommen dann per Kurier in der Regel innerhalb eines Bankarbeitstages an die gewünschte Lieferadresse. Zur Auswahl stehen im Onlineshop mehr

als 30 der gängigsten Währungen. Ne-ben dem B2B-Geschäft gewährleistet ein eigenes Geschäftsstellennetz der ReiseBank vor allem an Bahnhöfen und Flughäfen, also an sogenannten Points-of-Travel, dass der Incoming- und der kurzfristig aufbrechende Outgoing-Rei-

 

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Im Fokus

sende sich einfach und unkompliziert an sieben Tagen in der Woche mit den benötigten Fremdwährungen versorgen kann. Praktisch im Vorübergehen kön-nen kanadische Dollar, südafrikanische Rand oder chinesische Renminbi unmit-telbar vor Reiseantritt erworben wer-den.

Automatenlösungen auf eigene Rechnung oder für andere

Sollte die ReiseBank-Geschäftsstelle dann doch einmal mitten in der Nacht geschlossen sein, erweitern Cash-Syste-me in Form von hochgerüsteten Geldau-tomaten das Ein- und Auszahlungs- und in seltenen Fällen sogar das Sortenge-schäft. Dabei betreibt die ReiseBank neben einem eigenen Netz an Geldau-tomaten in Bahnhöfen, Flughäfen oder Einkaufszentren auch das Cash Ma-nagement für andere Institute, die sich gerne auf die Full-Service-Angebote der Bargeld-Experten verlassen. So stellt die ReiseBank die ausgerüsteten Ma-schinen, kümmert sich um die Befüllung, die Wartung und die Steuerung der Sys-teme.

Spezialdienstleister mit Konverterfunktionen

Die ReiseBank ist somit ein Spezialdienst-leister für typische „Konverter“-Services. Sie wandelt Euro-Bargeld in Sorten um. Sie wandelt über Geldautomaten digita-les Buchgeld in Bargeld um und sie bietet als einer der größten Edelmetallhändler die „Konvertierung“ von Guthaben in die physische Wertanlage Gold an – auch das entweder stationär in den Geschäftsstel-len, per Webshop und schwerpunktmäßig als Edelmetallhändler der genossenschaft-lichen FinanzGruppe. Außerdem bewegt sich die ReiseBank als Agent für Bargeld- transfers auch in einem stark diversifi-zierten und multi-ethnischen Kunden-segment. So ist sie als einer der größten Anbieter für internationale Geldtransfers über Western Union eine zentrale Anlauf-stelle in Sachen Bankdienstleistungen für Menschen mit Migrationshintergrund.

Smartphone-basierte Lösung für „underbanked“-People

Die Gründe, warum sich viele Menschen in Deutschland aufhalten, sind vielfältig.

Was diese Menschen eint: Viele haben zumindest zum Start keinen oder nur eingeschränkten Zugang zum SEPA-Zah-lungsverkehr. Sie stehen vor der Heraus-forderung, ein Bankkonto zu eröffnen, um am alltäglichen Geschäftsleben teil-nehmen zu können. Schon eine monat-liche Mobilfunkrechnung zu bezahlen, gestaltet sich in Deutschland ohne Kon-to als schier unlösbare Aufgabe. Darum bietet die ReiseBank gemeinsam mit ih-rem Partner Wirecard mit „bankomo“ ein Smartphone-basiertes Online-Konto für diese Kundengruppe – denn mit einem Smartphone ist so gut wie jeder Mensch heutzutage ausgestattet. Dabei hebt sich bankomo deutlich von „klassischen“

Notfallgeld

Wer erst einmal im Ausland ist, kann zuweilen den Bedarf haben, auf einen weiteren Service der ReiseBank zu-rückzugreifen: den Bargeldtransfer per Western Union. Es gibt praktisch keinen Platz auf der Welt, an den nicht inner-halb von Minuten Bargeld transferiert werden kann – ein wichtiges Instru-ment für Notfallgeld-Lösungen.

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Im Fokus

Mit der seit Anfang Januar 2018 in Kraft getretenen US-Steuerreform wurde die größte Steuerreform in den USA seit über 30 Jahren verabschiedet. Die An-näherung des Körperschaftssteuersatzes an den internationalen Durchschnitt soll die amerikanischen Unternehmen im in-ternationalen Wettbewerb stärken. Sie beeinflusst auch das Geschäft vieler aus-ländischer Unternehmen, die Tochterge-sellschaften in den USA haben.

Im Zentrum der Reform steht die Ab-senkung des Körperschaftssteuersatzes von etwa 35 auf 21 Prozent, was – zu-sammen mit den im Gesetz vorgesehenen Sofortabschreibungen auf qualifizierende Wirtschaftsgüter – ein starker Investitions-anreiz darstellen soll. Viele Unternehmen müssen allerdings Abschreibungen auf latente Steuern vornehmen, da durch die gesunkene Steuerlast auch der Wert von Verlustvorträgen abnimmt. Neu entste-hende Verluste sind zudem nicht mehr

rücktragsfähig, dafür aber zeitlich unbe-grenzt vortragsfähig. Für Altfälle gelten weiterhin die bisherigen Regelungen.

Einschränkungen des Zinsabzugs und ein Mindestbesteuerungstest, genannt Base Erosion and Anti-abuse Tax, kurz BEAT, bei dem die US-Bemessungsgrund-lage überprüft wird und bei unverhältnis-mäßig starken Minderungen eine alter- native Bemessungsgrundlage ermittelt wird, wirken als Sanktionsmechanismen. Zudem wurde ein Konzept zur Bekämp-fung vermeintlicher Missbrauchsstruk-turen, die Global Intangible Low-Taxed Income oder GILTI, installiert. Demgegen-über wirkt ein neuer Sonderabzug für bestimmte Einkünfte aus Geschäften mit ausländischen Personen als gegenläufi-ger Anreizmechanismus: Foreign Derived Intangible Income, also FDII.

Während diese Sondereffekte die Bilanzen von Unternehmen kurzfristig zum Teil erheblich belasten und entlas-

US-Steuerreform – Auswirkungen für deutsche Unternehmen

News inside: DZ BANK German Desk New York

ten können, soll der eigentliche Kern der Reform langfristig wirken, weil die nied-rigere Körperschaftssteuer Anreize für Investitionen schaffen soll.

Unternehmen sollten die Auswir-kungen der US-Steuerreform mit ihrem Steuerberater besprechen. Darüber hi-naus haben auch Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen detaillierte Informationen zur Reform und deren Auswirkungen veröffentlicht.

Autorin

Linda LauerBereichsleiterin Marketing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ReiseBankEschborner Landstraße 42–5060489 Frankfurt/Main069 [email protected]

Konten ab. Es ist nicht als Konkurrenz-produkt zu den (Basis-)Kontenmodellen der Volksbanken Raiffeisenbanken kon-zipiert, sondern bietet für Kunden mit besonderen Bedürfnissen einen leichten Zugang in die Finanzwelt und somit auch einen Weg in die genossenschaftliche Gruppe.

Kontoführung in sechs Sprachen

Der erste Schritt, um sich abzuheben und die besondere Kundengruppe an-zusprechen, ist die Integration von derzeit sechs Sprachen, in denen die zugehörigen Apps und das Online-Ban-king genutzt werden können. Neben Deutsch und Englisch sind das Franzö-sisch, Spanisch, Türkisch und Arabisch. bankomo erfindet das Bankkonto nicht neu, aber es erleichtert den Zugang durch Mehrsprachigkeit und niedrige Zugangsschwellen deutlich und ergänzt das klassische Konto um Services, die die Zielgruppe benötigt. Das ist ein echter Mehrwert für Menschen, für die das Smartphone die wichtigste Kommuni-kationszentrale ist. bankomo ist unkom-pliziert, verlangt keine Bonitäts-Abfrage, keinen Mindestgeldeingang und ist im Gegenzug rein guthabenbasiert. Man kann bankomo innerhalb weniger Mi-nuten via Video-Authentifizierung er-

Autorin

Jasmin Lorenz German Desk New YorkDZ BANK AG100 Park Avenue, 13th FloorNew York, N.Y. 10017001 212 745 [email protected]

Einst galten Reiseschecks als sichere Al-ternative bei Auslandsreisen, jetzt ist ihre Akzeptanz im Ausland stark zurück-gegangen. Die Folge: Schon seit Jahren werden keine Amex Travelers Cheques mehr in Deutschland verkauft, aber un-verändert schlummern wahrscheinlich Millionenbeträge der unverändert gül-tigen Reiseschecks noch in den Schub-laden der Deutschen. Diese kauft die ReiseBank als offizielle Ankaufsstelle weiterhin an.

Reisescheck-Ankauf

öffnen und das Konto anschließend per intuitiver App oder am Rechner bedie-nen. Es ist mit einer guthabenbasierten Mastercard ausgestattet, erlaubt den sekundenschnellen Geldtransfer zu an-deren bankomo-Kunden – Peer-to-Peer/P2P – und ermöglicht natürlich klassische Bankgeschäfte wie Überweisungen oder Lastschriften.

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Märkte & Chancen

Polen: will Pharma-Innovationen ankurbelnVon den 9 Milliarden EUR Umsätzen

des polnischen Medikamentenmarktes entfallen lediglich 3 Milliarden EUR auf die inländischen Pharmawerke. Ein Grund dafür ist die starke Konzentration auf Ge-nerika. Dies soll sich nun ändern. Ein Inves-titionsfonds soll Biotechnologien fördern, und die Regierung will den Markt für Forschung und Kooperation mit ausländi-schen Konzernen attraktiver machen.

Anfang 2018 waren in Polen über 800 Unternehmen in der Herstellung pharma-zeutischer Substanzen tätig, 83 Prozent davon waren Kleinstfirmen mit weniger als zehn Beschäftigten. Allerdings sind

die einheimischen Unternehmen bisher wenig innovativ: Mehr als 80 Prozent der Produktion entfallen auf Generika und Biosimilars.

Um die Innovationsbestrebungen der Branche zu erhöhen und Investitionen in die Biotechnologie zu finanzieren, stehen aus dem Polnischen Entwicklungsfonds, dem Polski Fundusz Rozwoju, kurz PFR, in den nächsten drei Jahren im Rahmen des Programms PFR Life Science über 71 Millionen EUR zur Verfügung.

Die polnische Regierung will auch an anderer Stelle den Verkauf und die For-schung von innovativen Medikamenten

Weitere Informationen:www.wirtschaft-entwicklung.de

Emerging Markets: Agentur für Wirtschaft und Entwicklung

Die Bundesregierung unterstützt deut-sche Unternehmen auf ihrem Weg ins Ausland – unter anderem durch die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung. Diese ist besonders für deutsche Unter-nehmen interessant, die sich in Emerging Markets engagieren wollen. Die Leistun-

gen der Agentur reichen von der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für kleine und mittelständische Unterneh-men über die Information zu bestehen-den Fördermöglichkeiten bis hin zur Ver-mittlung von Kooperationspartnern in strategischen Initiativen und Bündnissen.

Ukraine: Lebensmittelindustrie hat Potenzial Die Nahrungsmittel- und Getränkepro-duktion ist der wichtigste Industriezweig der Ukraine. Zwar leidet die Branche unter dem Verlust von Russland als Ab-satzmarkt, doch zeigen die weltweiten Exporte wieder nach oben. Das Gros der Lieferungen entfällt auf Waren mit einer geringen zusätzlichen Wertschöpfung. Wichtig wäre die Etablierung anerkann-ter Handelsmarken. Für ausländische Fir-men bieten sich viele Geschäftschancen, sei es als Investoren oder Technikliefe- ranten.

Fruchtbare Schwarzerdeböden und weite Anbauflächen machen die Ukraine zu einem der wichtigsten Agrarländer der Welt. Hiervon profitiert auch die lo-kale Lebensmittelindustrie. Die Produkti-on von Nahrungsmitteln und Getränken ist der wichtigste Wirtschaftszweig im Land. Mit einer abgesetzten Produktion in Höhe von umgerechnet 16,1 Milliarden USD stand die Branche 2017 für rund

30,5 Prozent des gesamten Ausstoßes im verarbeitenden Gewerbe, gefolgt von der Metallindustrie mit 14,7 Milliarden USD.

Die Ukraine verfügt über eine große Zahl überwiegend kleiner Unternehmen in der Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabakindustrie. Laut Angaben des Statis-tikamtes Derzhstat waren in den Sekto-ren 2015 insgesamt 5.502 Firmen tätig, darunter 58 mit mehr als 250 Beschäftig-ten und einem Umsatz von mindestens 50 Millionen EUR.

Zu den größten Branchenplayern zählen vertikal integrierte Agrarholdings. Auch mehrere ausländische Firmen be-sitzen Produktionsstätten oder Tochter- unternehmen in der Ukraine. Ihren Bedarf an Nahrungsmitteln kann die Ukraine zum größten Teil aus eigener Produktion decken. Gleichzeitig ist die Lebensmittelindustrie eine wichtige Ex-portbranche. Bei Sonnenblumenöl ist die

Ukraine weltweit größter Produzent, bei Eiern, Geflügelfleisch und Honig einer der wichtigsten Lieferanten der Europäi-schen Union (EU).

unterstützen. Um die Zukunftsplanung berechenbarer zu machen, ist geplant, das staatliche Rückerstattungssystem von Medikamentenkosten zu überarbeiten. Dieses soll vor allem den Anbietern mehr Planungssicherheit bringen. Allerdings wird die Reform bereits seit zwei Jahren angekündigt.

Die Maßnahmen würden aber nicht nur die Anziehungskraft Polens für aus-ländische Konzerne stärken, sondern würden auch einheimischen Playern Zu-kunftsängste nehmen. Vor allem in Bezug auf die asiatische Konkurrenz.

Quelle: Presseartikel

WorldFood Ukraine, Fachmesse für Lebensmittel, Getränke, Verarbeitung, Technolo-gien, Ingredienzen & Verpackung, Kiew, 23. bis 25. Oktober 2018http://worldfood.com.ua

International Forum of Food Industry and Packaging (IFFIP), Fachmesse mit Ausstellungen Pack Fair, FoodExpo, Food TechMash, Backery and confectionery industry, Kiew, April 2019 www.iffip.kiev.ua

Wichtige Messen:

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DZ BANK: Sino-German Trade Relations

Am Mittwoch, dem 26.09.2018, findet in der DZ BANK in Frankfurt am Main die Veranstaltung Sino-German Trade Rela-tions statt. Zu Gast ist der größte chine-sische Importagent für Maschinen und Anlagen, SUMEC ITC, der sich erstmals in Deutschland präsentiert.

Auf der Agenda der halbtägigen Veranstaltung stehen Paneldiskussionen mit dem Gast aus China, Vertretern von Euler Hermes sowie deutschen Exporteu-ren, die von ihren Erfahrungen im China- geschäft und mit SUMEC ITC berichten. SUMEC ITC wird die Erwartungshaltung chinesischer Importeure an ein erfolgrei-ches Geschäft erläutern und ihre Dienst-leistungen vorstellen.

Zudem werden anhand eines konkre-ten Praxisfalls die Besonderheiten bei der Bestellerkreditfinanzierung mit Euler Her-mes Deckung aus operativer, kommerziel-ler und rechtlicher Sicht behandelt. Stefan

MESSETIPPS

International Fair of Khartoum

In Khartum, Sudan, findet im Januar 2019 die International Fair of Khartoum statt. Branchenschwerpunkte sind Universal- und Mehrbranchenmessen für Investitions- und Konsumgüter (Branche 01), Angebotsschwer-punkte sind Hausgeräte, Haushaltsartikel, Investitionsgüter, Konsumgüter, Kosmetik, Lebensmittel und Möbel. Deutschen Unter-nehmen wird eine Firmengemeinschaftsaus-stellung angeboten. Kontakt:SFZ – Sudanese Free Zones & Markets Co. Exhibition ManagementP.O. Box 236600249-11 KhartoumSudan00249 183 263630www.khartoum-fair.german-pavilion.com/content/en/home/home.php

INFRATECH Fachmesse und Kongress für den Grund-, Wasser-, Straßen- und Tiefbau

Die INFRATECH – Fachmesse und Kongress für den Grund-, Wasser-, Straßen- und Tief-bau öffnet vom 15. bis 18. Januar 2019 in Rotterdam, Niederlande, ihre Tore. Branchen-schwerpunkte sind Bautechnik, Baustoffe, Baumaschinen, Innenausbau (Branche 09), An-gebotsschwerpunkte sind Hochbaumaschinen, Straßenbau und Tiefbaumaschinen.

Kontakt:Ahoy‘ Rotterdam nvAhoyweg 103084 BA RotterdamNiederlande0031 10 [email protected]:0031 10 [email protected]

Kontaktadresse für alle Fragen rund um Ihr internationales Geschäft

Haben Sie Fragen oder zusätzlichen Informations-bedarf für Ihr internationales Geschäft?Sie erreichen die erfahrenen Spezialisten der DZ BANK unter folgender Mail-Adresse:[email protected]. Bitte mit dem Hinweis, zu welcher Volks- oder Raiffeisenbank Geschäftsverbindung besteht.

Bielmeier, Chefvolkswirt und Bereichslei-ter Research der DZ BANK, gibt zudem einen Überblick über die derzeitigen Entwicklungen in China und deren Aus-wirkungen auf den deutsch-chinesischen Handel. Beim Get-together am Ende der Veranstaltung haben alle Teilnehmer die Möglichkeit zum Gedankenaustausch und Networking. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Weitere Informationen:www.auma.de

2019 Auslandsmessen: Programm festgelegtDie Regionen Südost- und Zentralasien sind im nächsten Jahr die wichtigsten Ziel-regionen für Auslandsmessebeteiligungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Das Ministerium plant dort Beteiligungen an 95 Messen, darunter 46 in China inklusive Hongkong, auf de-nen deutsche Unternehmen zu günstigen Konditionen ausstellen können.

Bei einem zunächst angesetzten Etat von rund 42,5 Millionen EUR enthält das Auslandsmesseprogramm bisher insge-samt 240 Veranstaltungen in 47 Ländern. Der AUMA wird sich in der Zwischenzeit für eine Anhebung des Etats einsetzen.

Ziel ist mindestens eine Sicherung des Niveaus des laufenden Jahres von vor-aussichtlich 44 Millionen EUR. Weitere wichtige Zielregionen des Programms 2019 sind neben Südost-/Zentralasien die europäischen Länder außerhalb der EU – 44 Messen, davon 37 in Russland –, der Nahe und Mittlere Osten mit 37, Nord-amerika mit 25 Beteiligungen, Lateiname-rika mit 18 und Afrika mit 16 Messebetei-ligungen.

Weitere Informationen:Programm und Online-Anmeldung www.events.dzbank.de/ sino-german-trade-relations

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Ländersteckbrief

JordanienJordanien ist ein arabischer Staat in Vorderasien und erstreckt sich über eine Fläche von 89.342 km2, die zu circa 80 Prozent aus Wüste besteht. Die Ein-wohnerzahl des Landes betrug 2016 Schätzungen zu Folge 9,8 Millionen. Als Korrespondenzsprachen dienen Arabisch und Englisch.

Politische Lage

Im Vergleich mit anderen arabischen Staaten zeigt sich die innenpolitische Situation Jordaniens bisher als weitest-gehend stabil. Trotz seines autoritären Regimes genießt der mit umfassenden Machtbefugnissen ausgestattete König Abdullah breite Unterstützung in der Bevölkerung, insbesondere bei den tra-ditionellen Stammesgesellschaften im östlichen Landesteil. Dennoch hat der innenpolitische Druck auf die jordani-sche Regierung deutlich zugenommen, häufige Parlamentsauflösungen oder Regierungswechsel sind die Folge. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen im September 2016 erhielten erwar-tungsgemäß dem Königshaus loyale

Hauptstadt des Haschemitischen Königreiches Jordanien ist Amman, welches erst durch die palästinensischen Flüchtlinge zur Großstadt mit aktuell zwei Millionen Einwohnern wurde.

Sparpaket Vorgaben des Internationalen Währungsfonds zur Stabilisierung der öffentlichen Haushalte umsetzen. Die-ser hatte Jordanien 2016 eine Kreditlinie über 723 Millionen USD zugesagt. Ein unverändert innenpolitisch heikles The-ma ist die gesellschaftliche Stellung von

Geschäftsleute und Stammesvert reter die meisten Sitze. Der frühere Diplomat Hani Mulki wurde zum neuen Premier-minister ernannt. Bereits Mitte Januar 2017 kam es zu einer erneuten Regierungs-umbildung. Proteste der Bevölkerung, wie der jüngeren Bevöl-kerung ohne Beschäf-tigungsperspektive, richten sich primär gegen begrenzte politische Partizipa-tionsmöglichkeiten, geringe Transparenz innerhalb des politi-schen Systems sowie steigende Lebens-haltungskosten. Im Juni 2018 kam es nach landesweiten Protesten gegen Sparmaßnahmen der Regierung zu dem Rücktritt des bishe-rigen Premierministers Hani Mulki. Als Nachfolger wurde vom König der bis-herige Bildungsminister Omar al-Razzaz ernannt. Die Regierung wollte mit dem

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Ländersteckbrief

jordanischen Staatsbürgern mit paläs-tinensischer Herkunft, welche seit dem Jahr 1947 als Flüchtlinge nach Jordanien einwanderten und innerhalb des öffent-lichen Dienstes sowie des Parlaments deutlich unterrepräsentiert sind. Gemäß offiziellen Statistiken liegt ihr Bevölke-rungsanteil bei rund 40 Prozent. Inoffi-zielle Schätzungen gehen dagegen von bis zu 60 Prozent aus. Die pro-westlich orientierte Außenpolitik Jordaniens ist insbesondere mit Blick auf ein mögliches Übergreifen der Konflikte in Irak und Syrien ebenso wie durch extremistische islamische Rückkehrer mit großen Risiken und Herausforderungen verbunden. Als Folge des Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien leben nach Schätzungen der UN-HCR gegenwärtig über 1,4 Millionen sy-rische Flüchtlinge in Jordanien, was eine extreme finanzielle und gesellschaftliche Belastung für das Land darstellt. Jordani-en unterhält enge diplomatische Bezie-hungen zu den Ländern des Golfkoope-rationsrats (GCC): Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate. Mit Israel hat Jordani-en im Jahr 1994 einen Friedensvertrag unterzeichnet. Mit den USA besteht eine sicherheitspolitische Allianz. Auch sind seit Oktober 2017 Bundeswehr-Einhei-ten für die Terrorismusbekämpfung in Jordanien stationiert.

Wirtschaftsstruktur

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern des Nahen Ostens wird die Wirtschafts-struktur Jordaniens nicht durch die För-derung und den Export von Rohöl, son-dern in erster Linie mit 67 Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2016 durch den Dienstleistungssektor geprägt. Eine bedeutende Rolle innerhalb der jordanischen Volkswirtschaft kommt hierbei dem öffentlichen Sektor zu. So entfielen knapp 20 Prozent des BIP 2016 auf staatliche Dienstleistungen wie die öffentliche Verwaltung. Weitere wichtige Dienstleistungsbranchen sind der Immo-biliensektor sowie die Finanzindustrie. Die Landwirtschaft ist auf das Jordantal im Nordwesten des Landes beschränkt und mit 4 Prozent des BIP von nachran-giger Bedeutung für die Volkswirtschaft. Die wichtigsten Bodenschätze Jordani-ens sind Ölschiefervorkommen, Kali-um und Phosphat. Da Jordanien seinen Rohölbedarf bisher vollständig über Im-

porte abdecken muss, ist die Regierung bestrebt, die Exploration der umfangrei-chen Ölschiefervorkommen voranzutrei-ben. In diesem Zuge wurde Anfang 2018 eine Konzession für zwei Ölfelder an eine saudi-arabische Ölfirma vergeben. Inwie-weit diese Maßnahmen dazu beitragen, das chronische Leistungsbilanzdefizit zu reduzieren, bleibt abzuwarten. Ein stabili-sierender finanzieller Faktor für das Land

sind die Überweisungen von im Ausland arbeitenden Jordaniern. Allerdings ist das Land maßgeblich von ausländischen Finanzhilfen abhängig und bleibt daher anfällig für exogene Schocks. Größte Geldgeber sind der IWF, die Weltbank, die Golfkooperationsländer und die USA. Als wirtschaftliche Hemmnisse gelten die weitverbreitete Korruption und Vettern-wirtschaft.

Jahr Bruttoinlandsprodukt Inflationsrate Haushaltssaldo (real) (Jahresdurchschnitt) (BIP)

2015 2,4 –0,9 –6,8

2016 2,0 –0,8 –6,2

2017v 2,0 3,3 –5,1

2018p 2,7 4,7 –5,0

v = vorläufig p = Prognose

Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF); eigene Schätzung

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung (in Prozent)

Jahr Leistungsbilanzsaldo Direktinvestitionen Währungsreserven (netto) (ohne Gold)

2015 –3,4 1,6 15,1

2016 –3,7 1,5 14,0

2017v –4,6 1,7 13,5

2018p –4,4 2,0 14,0

v = vorläufig p = Prognose

Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF); Weltbank; eigene Schätzung

Entwicklungen in der Außenwirtschaft (in Milliarden USD)

In Aqaba gibt es den einzigen Seehafen Jordaniens. Wirtschaftlich relevant ist auch die Freihandelszone.

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Ländersteckbrief

Wirtschaftslage und -politik

Das Realwachstum der jordanischen Wirtschaft war in den letzten Jahren auf-grund geringerer ausländischer Direktin-vestitionen und sinkender Tourismusein-nahmen gedämpft. So wuchs das reale BIP 2017 mit 2 Prozent analog zum Vor-jahreswert. Für die kommenden Jahre ist sowohl vonseiten der öffentlichen Hand als auch des Privatsektors die Durchfüh-rung verschiedener Infrastruktur- und Immobilienprojekte geplant. Wir gehen daher gegenwärtig von einem Anstieg der konjunkturellen Dynamik in den Jah-ren 2018 und 2019 aus, welche sich in ei-nem BIP-Wachstum von 2,5 bis 3 Prozent niederschlagen sollte. Ein Risikofaktor für die weitere volkswirtschaftliche Entwick-lung Jordaniens sind die geopolitischen Risiken aus den Konflikten in den Nach-barländern Syrien und Irak. Aufgrund seiner hohen Importabhängigkeit von Nahrung und Öl und seiner begrenzten

Exportbasis ist die Leistungsbilanz Jor-daniens chronisch defizitär. Im Jahr 2017 betrug das Defizit 11,4 Prozent des BIP. Da das Land auch in Zukunft auf die ge-nannten Importgüter angewiesen sein wird, gehen wir für 2018 von einem Leistungsbilanzdefizit von 10,3 Prozent des BIP aus. Die Inflationsrate beschleu-nigte sich 2017 aufgrund von höheren Energiepreisen und dem Wegfall von Ausnahmen bei der Mehrwertsteuer auf 3,3 Prozent. Für 2018 wird mit einer weiteren Beschleunigung auf 4,7 Prozent gerechnet. Als Reaktion darauf hat die Jordanische Zentralbank ihre Geldpolitik gestrafft und den Leitzins auf 5,25 Pro-zent erhöht, was in der Folge zu einer niedrigeren Inflation in 2019 führen soll. Weiterer Risikofaktoren für Jordanien sind die steigende Staatsverschuldung und die hohen Defizite im öffentlichen Haushalt. So erreichte die Staatsverschul-dung 2017 mit 90 Prozent des BIP einen neuen Höchstwert. Die unter dem Hilfs-

programm des IWF zugesagten Fiskal- reformen sollten die Verschuldung um 13 Prozentpunkte bis zum Jahr 2021 sen-ken. Aufgrund der öffentlichen Proteste und der damit verbundenen Unsicherheit bezüglich der Umsetzung der Reformen gehen wir derzeit nur von einem mode-raten Rückgang der Staatsverschuldung auf 86 Prozent des BIP in 2019 aus. Die Haushaltsdefizite der nächsten beiden Jahre bewegen sich auf dem hohen Ni-veau von 2017, –5,1 Prozent des BIP.

Beziehungen zu Deutschland und EU

Die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union weisen traditi-onell einen hohen Handelsbilanzüber-schuss gegenüber Jordanien auf, da die jordanischen Exporte in erster Linie auf andere arabische Länder und die USA entfallen. So betrugen die deutschen Exporte nach Jordanien im Jahr 2017 754 Millionen EUR. Dagegen lagen die Importe Deutschlands aus Jordanien im gleichen Zeitraum lediglich bei 27 Mil-lionen EUR. Deutschland exportiert in erster Linie Kraftfahrzeuge (24 Prozent der Exporte 2017), Maschinen (16 Pro-zent) sowie pharmazeutische Erzeugnisse (8 Prozent). Die wichtigsten deutschen Importgüter aus Jordanien sind Tabak und Getränke (28 Prozent der Importe 2017) sowie Rohstoffe (21 Prozent). Zwischen Deutschland und Jordanien besteht ein Investitionsschutz- und Förderabkommen.

Jahr Deutsche Ausfuhr Deutsche Einfuhr Saldo

2015 812 25 787

2016 709 25 684

2017 754 27 727

2018 (Jan.–April) 242 8 234

Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden; Außenhandel, Fachserie 7

Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland mit Jordanien (in Millionen EUR)

Das Realwachstum der jordanischen Wirtschaft war in den letzten Jahren aufgrund geringerer ausländischer Direktinvestitionen und sinkender Tourismuseinnahmen gedämpft.

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Ländersteckbrief

Der Umfang an deutschen Direktinvestitio-nen ist gegenwärtig noch gering. Investiti-onsmöglichkeiten für deutsche Unterneh-men bieten sich insbesondere im Bereich erneuerbare Energien, da die jordanische Regierung versucht, die volkswirtschaft-liche Abhängigkeit von Rohölimporten durch die Förderung alternativer Energie-quellen zu verringern. Eine wichtige Rolle in den deutsch-jordanischen Beziehungen spielt die Entwicklungszusammenarbeit, welche sich in erster Linie auf eine Mo-dernisierung der Wasserversorgung in Jordanien erstreckt. So ist Jordanien ein

Fokusland der „German Water Partner- ship“.

Aussichten

Im Vergleich mit anderen arabischen Staaten zeigt sich die innenpolitische Situation Jordaniens bisher als weitest-gehend stabil. Allerdings ist Jordani-en aufgrund der Konflikte im Irak und Syrien in einem beträchtlichen Maße geopolitischen Risiken ausgesetzt. Des Weiteren stellen die daraus resultieren-den Flüchtlingsströme das Land vor eine

immense finanzielle und gesellschaftliche Herausforderung, welche nur mit inter-nationaler Hilfe zu bewältigen ist. Ein weiterer wirtschaftlicher Risikofaktor ist das hohe Zwillingsdefizit im öffentlichen Haushalt und in der Leistungsbilanz. Zur Finanzierung dieser Defizite ist das Land in den kommenden Jahren weiterhin auf signifikante ausländische Finanzhilfen an- gewiesen. Positiv auf unsere Risikoein-schätzung wirkt sich in diesem Zusam-menhang die enge politische Allianz mit den liquiditätsstarken GCC-Staaten und den USA aus.

Markus Mischker

DZ BANK AG

Bevölkerung: 9,8 Millionen

Hauptstadt:Amman

Korrespondenzsprachen:Arabisch, Englisch

Wichtige Feiertage:Geburtstag König Abdullah II: 30. Januar Nationalfeiertag: 25. MaiIslamisches Neujahr: 3. Oktober

Zollflughäfen: Amman, Aqaba

Zolltarif:Harmonisiertes System, Verzollung nach dem CIF-Wert

Einfuhrlizenzen:Einfuhrlizenzen sind nur noch für wenige Waren erforderlich. Die Gültigkeit der Li-

zenzen beträgt im Allgemeinen 12 Mona-te, gerechnet ab Datum der Ausgabe.

Zahlungsbedingungen und Angebote:Unwiderrufliches, von einer deutschen oder renommierten ausländischen Bank bestätigtes Akkreditiv empfohlen. Zahlung gegen Dokumente (D/P) gestattet. Anwen-dung nur gegenüber solventen Importeu-ren ratsam. EUR-Fakturierung oder USD. Angebote FOB, CIF (in Englisch).

Maße und Gewichte:Metrisches System

Währungseinheit: 1 Jordan Dinar (JD) = 1.000 Filsa. ISO-Code: JOD

Euler Hermes Länder-Klassifizierung: 5

Auszug aus den „Importbestimmungen anderer Länder“ 2016 sowie aus den „Kon-sulats- und Mustervorschriften“ (42. Auflage, 2017/2018).

Eckdaten für den Export nach Jordanien Botschaft der Bundesrepublik Deutschland

Benghasi Street 25, Jabal Amman, Amman, Jordanien

00962 6 5901170

[email protected] www.amman.diplo.de

Botschaft des Haschemitischen Königreichs Jordanien

Heerstr. 201, 13595 Berlin

030 3699 600

[email protected] www.jordanembassy.de

Ghorfa – Arab-German Chamber of Commerce and Industry e.V.

Garnisionskirchplatz 1, 10178 Berlin

030 2789 070

[email protected] www.ghorfa.de

Nützliche Adressen

Nahrungsmittel 16,6

Kraftfahrzeuge und -teile 10,2

Maschinen 9,0

Textilien 6,6

Quelle: Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten kompakt, Mai 2018

Hauptimportgüter Jordaniens(in Prozent der Gesamteinfuhr 2017)

Petra, der Touristenmagnet in der jordanischen Wüste, mit sinkender Anziehungskraft auf-grund internationaler Konflikte

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Interview des Monats

Kenia: nicht den Trend verpassenMit dem Masterplan „Vision 2030“ hat sich Kenia wichtigen Reformen und Zielen verschrieben. Bereits in den vergangenen Jah-ren ging es mit der Wirtschaft des Landes deutlich aufwärts, sodass es schon seit 2014 zu der Gruppe der Staaten mit mittlerem Einkommen zählt. Maren Diale-Schellschmidt, Delegierte der Deutschen Wirtschaft in Kenia, über die Entwicklung des wirtschaft-lichen Zentrums Ostafrikas.

VR International: Durch welche Fak-toren wird der wirtschaftliche Auf-schwung Kenias getragen?

Maren Diale-Schellschmidt: Ostafrika wird immer wichtiger für internationale Unternehmen. Dabei spielt Kenia auf-grund seiner Größe und Lage sowie als Wachstumszentrum eine wichtige Rolle. Neben den internationalen Investitionen kommt eine wachsende und junge Mit-telschicht hinzu, welche einen entschei-denden Beitrag dazu leistet, dass hier ein Aufschwung entsteht, der sich zuneh-mend selbst trägt. Zudem findet eine sehr schnelle Modernisierung statt, ins-besondere in den Bereichen Agrar und Infrastruktur. Dies alles führt dazu, dass wir optimistisch in die Zukunft schauen: Trotz einer vorübergehenden Wachs-tumsdelle im vergangenen Wahljahr gehen wir bereits für 2018 wieder von einem Wachstum von über 5 Prozent aus.

VR International: In welchen Bereichen besteht dennoch Reformbedarf?

Maren Diale-Schellschmidt: Natürlich muss sich beispielsweise bei der poli-tischen Stabilität, der Bürokratie und der Rechtsdurchsetzung noch viel tun. Darüber hinaus hat das Land weiterhin großen wirtschaftlichen Modernisie-rungsbedarf. Aber insgesamt unter-nimmt die kenianische Regierung viel, damit sich die Situation Schritt für Schritt verbessert. Ein deutlicher Beleg ist der kontinuierliche Aufstieg des Landes im Ease-of-Doing-Business-Ranking der Weltbank von Platz 136 in 2015 auf Platz 80 in diesem Jahr. Mit der Vision 2030 soll nun insbesondere die Industrialisie-rung Kenias entschieden vorangetrieben werden.

VR International: Ihre Delegation be-treut mehrere Länder der Region. Wie gehen Sie dabei vor?

Maren Diale-Schellschmidt: Es ist eine gewisse Herausforderung, neben Kenia auch für Tansania, Äthiopien, Ruanda und Uganda zuständig zu sein. Doch dieser stellen wir uns nachhaltig. Gera-de ergreifen wir wichtige Maßnahmen, um dieser Aufgabe noch gerechter zu werden. Seit dem letzten Jahr haben wir einen Regionalkoordinator Ostafrika, der erste Ansprechperson für die Nach-barmärkte ist. Er ist regelmäßig vor Ort, tauscht sich mit lokalen Wirtschaftsakteu-ren aus und trifft deutsche Unternehmer. In Äthiopien profitieren wir zum Beispiel von der engen Kooperation mit der GIZ im Rahmen des Global Business Network. Im April wurde zudem in Tansania eine Außenstelle unserer Delegation eröffnet.

VR International: Welche Vorstellun-gen über die Region müssen Sie bei Kontakten mit Unternehmen am häu-figsten entkräften?

Maren Diale-Schellschmidt: Es kommt zum Glück immer seltener vor, dass es falsche Vorstellungen beispielsweise über Armut, Bildung und gesundheitliche Ri-siken gibt. Zudem lösen sich diese meist bereits am ersten Tag des Aufenthalts in Luft auf. Klar reden wir hier über andere Märkte als Frankreich und Kanada. Aber hier treffen deutsche Unternehmen auf viele gut ausgebildete und hoch moti-vierte Partner. Sehr positiv ist hervorzu-heben, dass gerade der deutsche Mittel-stand viele Länder Afrikas zunehmend und zu Recht als Zukunftsmärkte sieht – dies merken wir auch über Kenia hin-aus mit Blick auf die Region Ostafrika.

VR International: Verpassen Unterneh-men neben einem großen Markt auch wichtige Trends, wenn sie nicht auch auf ostafrikanische Märkte wie Kenia oder Tansania setzen?

Maren Diale-Schellschmidt: Diese Ge-fahr sehe ich durchaus. Deutsche Unter-

nehmen müssen für die hiesigen Märkte kreative Produkte und Dienstleistungen anbieten, damit diese im Alltag der Menschen zum Einsatz kommen kön-nen. Zudem werden hier teils mehrere Entwicklungsschritte auf einmal ge- nommen, was zur Entwicklung neuer Lösungen führt. Kenia ist beispielsweise Vorreiter beim bargeldlosen Zahlen mit Handy. Und nicht umsonst steigt die Anzahl der Start-ups in Kenia weiterhin rasant. Hier entstehen also auch viele Produkte, die innovativ und lösungs- orientiert sind und somit früher oder später auch international Erfolg haben werden

VR International: Warum ist für Sie Kenia ein attraktiver Investitions- und Exportmarkt?

Maren Diale-Schellschmidt: Das Land bietet angesichts der laufenden, er- folgreichen Industrialisierungspolitik, der vergleichsweise guten Infrastruktur und der strategisch guten Lage im wirtschaft-lichen Hotspot Ostafrika enorme Poten-ziale für deutsche Unternehmen.

VR International: Vielen Dank.

Interview mit …

Maren Diale-SchellschmidtDelegierte Delegation der Deutschen Wirtschaft in KeniaDelegation of German Industry and Com-merce in KenyaWest Park Suites, 6th floor, Ojijo RoadP.O. BOX 19016, 00100, Parklands, NairobiKenia00254 20 66330-00 [email protected]://kenia.ahk.de

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VR International 11

Von Praktikern für Praktiker

Cyber(un)sicherheit in ChinaWer in den letzten 20 Jahren nach China gereist ist und dort das Internet benutzt hat, der kennt das: Zahlreiche Webseiten lassen sich nicht öffnen, nicht-chinesische Suchmaschinen und Mailingprogramme verweigern den Dienst. Insgesamt ist die Geschwindigkeit, mit der sich der Nutzer im Netz bewegt, frustrierend gering. Bis-her blieb jedoch noch die Möglichkeit, die Great Chinese Firewall mit Tricks zu umgehen. Über sogenannte Virtual Pri- vate Networks (VPN) wird per Software ein virtueller Tunnel in das unzensierte Netz außerhalb Chinas gelegt, wenn auch weiter auf Kosten der Surf-Geschwindig-keit. Ausländische Unternehmen haben diese Möglichkeit ebenfalls genutzt – zur Übertragung von Daten und Informatio-nen zwischen ihren Vertretungen in Chi-na und weltweit. Sie haben meist auch ihren Mitarbeitern erlaubt, auf diesem Wege auf Informationen zuzugreifen, die in China sonst nicht zugänglich sind. Häufig wurden, aus Sicherheitsbeden-ken, ausländische Softwareanbieter und Dienste hierfür genutzt. Die chinesischen Behörden haben dies bislang toleriert.

Aufbau eines Sicherheitsregimes

Zu Beginn des vergangenen Jahres sorg-te jedoch die Meldung für Unruhe, dass der Zugang zu VPN-Tunneln in Zukunft nicht mehr ohne Weiteres und nicht für jedermann möglich sein soll. Ledig-lich chinesisch-zertifizierte VPN-Tunnel und Anbieter sollen unter bestimmten Bedingungen genutzt werden dürfen. Die zunächst bis April 2018 terminier-te Umsetzungsphase wurde unlängst durch das zuständige Ministry of Indus-try and Information Technology um ein Jahr verlängert. In der entsprechenden Mitteilung wird auf die Komplexität der Aufgabe verwiesen. Größte Heraus- forderungen sind weiterhin unlizenzier-ter grenzüberschreitender Datentransfer und ungenehmigte Übertragungswege.

Die Frage der freien Nutzung von VPN-Software ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Gesamtbild zur Cy-ber- und Informationssicherheit in Chi-na. Wer genauer hinschaut, der erkennt schnell, dass in China bereits seit gut zehn Jahren am Auf- und Ausbau eines um-

fassenden Sicherheitsregimes gearbeitet wird. Wenn man die Einführung der Great Chinese Firewall 1998 als Anfangspunkt nehmen möchte, dann sogar bereits seit 20 Jahren. Das nachvollziehbare Ziel, vor Terrorismus und Cyberangriffen zu schüt-zen, geht dabei Hand in Hand mit dem Wunsch nach einer lückenlosen Kontrol-le der eigenen Bevölkerung. Sei es über Internetzensur, durch Überwachung per Gesichtserkennungssoftware im öffentli-chen Raum oder Elemente wie das Social Credit System – eine Art umfassendes di-gitales Führungszeugnis, das sich aktuell in der Erprobungsphase befindet.

Strikte Rechtsdurchsetzung

Ein Gesetz, das vielen Unternehmen in Chi-na zurzeit Sorge bereitet, ist das seit Juni 2017 geltende Cybersicherheitsgesetz. Das Gesetz enthält zahlreiche sehr allge-meine und teils ungenaue Formulierun-gen. Die Behörden erhalten dadurch einen weiten Inter pretationsspielraum. Dies gilt unter anderem für die Definitionen von Begriffen wie Terrorismusver dacht, Netz-

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12 VR International

Von Praktikern für Praktiker

IMPRESSUM

Herausgeber: DZ BANK AG, Deutscher Genossenschafts-Verlag eGVerantwortliche Redakteurin: Dr. Sabine Theadora Ruh, freie Wirtschaftsjournalistin, Allendorfer Straße 47, 60433 FrankfurtObjektleitung: Andreas Köller, DG VERLAG, E-Mail: [email protected]: Deutscher Genossenschafts-Verlag eG Vertreten durch den Vorstand: Peter Erlebach (Vorsitzender), Franz-J. Köllner und Mark Wülfinghoff, Leipziger Str. 35, 65191 Wiesbaden

Druck und Versand: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Niederbieberer Str. 124, 56567 NeuwiedBildnachweis: ReiseBank, AHK Kenia, DZ BANK, ©Christian Kruppa, Fotolia.comNachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Deutschen Genossenschafts-Verlages eG zulässig.ISSN 2195-206XVR International erscheint monatlich und ist bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Das Manuskript für diese Ausgabe wurde Mitte Juli 2018 abgeschlossen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr.

werkbetreiber, wichtige Geschäftsdaten oder kritische Informationsinfrastruktur. Solange hier Unklarheit herrscht, können sich chinesische und ausländische Unter-nehmen nicht regelkonform verhalten. Die endgültige Ausformulierung aller dem Cy-bersicherheitsgesetz nachgelagerten Ver-waltungsvorschriften soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Ab Anfang 2019 ist mit einer erheblich strikteren Rechtsdurch-setzung durch die chinesischen Behörden zu rechnen.

Handlungsspielraum eingeengt

Weitere Herausforderungen für Un-ternehmen sind die Pflicht der Daten- lokalisierung und die Vorschriften zum grenzüberschreitenden Datenverkehr. Netzwerkbetreiber werden verpflich-tet, personenbezogene sowie wichtige Daten in China zu speichern. Sollen Da-ten ins Ausland übertragen werden, so müssen diese einer komplexen Sicher-heitsprüfung unterzogen werden und es muss die Zustimmung des Betroffenen vorliegen. Durch die Datenlokalisierung entstehen den Unternehmen nicht nur hohe Kosten. Eine umständliche Sicher-

heitsprüfung erschwert das Tagesge-schäft und engt den Handlungsspielraum global vernetzter und agierender Unter-nehmen deutlich ein. Nicht umsonst be-tont die Wirtschaft immer wieder, dass der freie und sichere Verkehr von Daten zwingende Voraussetzung für eine enge-re wirtschaftliche Zusammenarbeit welt-weit, insbesondere bei Industrie 4.0, ist.

Wie die Ausgestaltung und Umset-zung des Cybersicherheitsgesetzes im Detail aussieht, wird sich in den kom-menden Monaten zeigen. Vorsicht im Umgang mit jeglichen Daten ist immer geboten. Ein Aspekt, dessen Bedeutung vor dem Hintergrund der Entwicklungen in China jedoch nicht deutlich genug her-vorgehoben werden kann. Die Ausein-andersetzung damit, wie Regierungen in vielen Ländern der Welt Cybersicherheit regulatorisch herstellen wollen, muss in-tegraler Bestandteil der Unternehmens-strategie sein. Klar wird außerdem, dass nicht mehr alleine die USA und Europa in Fragen der Regulierung des Cyber- space maßgeblich sein werden. China ist ein ernst zu nehmender dritter Mitspie-ler – mit klaren Ambitionen, digitale Welt-macht zu werden.

Autoren

Friedolin StrackSprecher der GeschäftsführungAsien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) c/o Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.Breite Straße 29 10178 Berlin030 [email protected]

Patricia ScheteligSenior Manager ChinaAsien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA)c/o Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.Breite Straße 29 10178 Berlin030 20281532 [email protected]