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Einsatzgebiet Lernendenzufriedenheit › Seite 7 Bewegung in der Tram- und Buswelt NUMMER 1 / 2010 › www.login.org DIE LOGIN-ZEITUNG VON LERNENDEN FüR LERNENDE Es ist klar, dass die login-Lernenden sich in der Tram- und Buswelt mit anderen Herausforderun- gen als in der Bahn- oder Flugwelt auseinanderset- zen. Was genau macht die Faszination dieser Ver- kehrsbetriebe aus? Wie funktionieren die Lehrplätze bei Bernmobil, Stadtbus Chur oder bei AFA? Pierre Janin hält bei TPG die Trams in Bewegung und plau- dert mit anderen Lernenden aus dem Nähkästchen. › Seite 2 Mein Lehrplatz in Paris › Seite 2 Lötschberg-Basis- tunnel unter der Lupe › Seite 5 Ich – meine eigene Chefin › Seite 10

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Einsatzgebiet Lernendenzufriedenheit › Seite 7

Bewegung in der Tram- und Buswelt

NUMMER 1 / 2010

› www.login.orgDiE LOGiN-zEitUNG vON LERNENDEN füR LERNENDE

Es ist klar, dass die login-Lernenden sich in der Tram- und Buswelt mit anderen Herausforderun-gen als in der Bahn- oder Flugwelt auseinanderset-zen. Was genau macht die Faszination dieser Ver-kehrsbetriebe aus? Wie funktionieren die Lehrplätze

bei Bernmobil, Stadtbus Chur oder bei AFA? Pierre Janin hält bei TPG die Trams in Bewegung und plau-dert mit anderen Lernenden aus dem Nähkästchen.

› Seite 2

Mein Lehrplatz in Paris

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Lötschberg-Basis- tunnel unter der Lupe

› Seite 5

Ich– meine eigene Chefin

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Die login-Lehrplätze werden normalerweise einzelnen Mitgliedsfirmen zugeordnet. Dieses Mal nehmen wir die über 50 öV-Unternehmen im Verbund und teilen sie den verschiedenen «Erdteilen» der Welt des Verkehrs zu. Ob Bahn-, Flug-, Schiff-, Tourismus-, oder Bauwelt – in einer neuen Serie werden wir die verschiedenen Kontinente vorstellen. Gestartet wird mit der Tram- und Buswelt.

Vielfalt in der Welt des Verkehrs

MEIn LEhrPLaTz BEI dEn TPG PIErrE JanIn, KVöV, 1. LEhrJahr

Ich habe meine KVöV-Lehre bei den TPG begonnen. Dank diesem ersten Praxiseinsatz konnte ich Genf besser kennenlernen, eine schöne Stadt! Die TPG sind ein wirklich grosses Unternehmen, ei-nes der grössten in Genf, das täg-lich 461’000 Personen befördert.

Ich habe von dieser Erfahrung sehr profitiert, denn ich habe wunder-bare Menschen kennengelernt. Zudem habe ich gelernt, besser mit den Informatikmitteln umzu-

gehen und habe viel Interessantes entdeckt. Ich arbeite in einem neu-en Dienst, dem Inkasso. Hier sind noch nicht alle Abläufe ganz klar, dadurch habe ich zusammen mit meinen Arbeitskollegen viele neue Erfahrungen machen können.

Was mir etwas weniger gefiel, waren die Tage, an denen ich von 8.30 bis 16 Uhr Briefe an die Kun-den schreiben musste. Das war et-was monoton, und die Tage gingen langsam vorüber. Doch abgesehen von dieser Kleinigkeit hatte ich nicht wirklich Zeit, mich zu lang-

weilen, denn ich musste nicht nur die Aufgaben erledigen, die mir mein Chef anvertraute, sondern den Fahrkartenkontrolleuren ant-worten und an Sitzungen teilneh-men, und so war der Arbeitstag schnell zu Ende!

Bei der Arbeit hatte ich keine beson-deren Schwierigkeiten mit dem, was mir in den sechs Monaten anvertraut wurde. Es waren alles relativ einfa-che Sachen, ausser der Behebung der Bugs in den Computerprogram-men. Eine Erfahrung, die man ma-chen muss!

MEIn LEhrPLaTz BEI auToMoBIL- VErKEhr FruTIGEn-adELBodEn aG rEBEKKa STudEr, KVöV, 1. LEhrJahr

Jeden Morgen steige ich beim Bahnhof in Frutigen um 6.31 Uhr in den Bus der Automobilverkehr Frutigen-Adelboden AG (kurz AFA) und fahre direkt an meinen Arbeitsplatz. Ich hätte anfangs nie gedacht, dass in Adelboden so

viel los ist, somit musste ich meine Meinung sofort ändern. Die AFA hat viele Buslinien in Adelboden und in Kandersteg. Neben der Li-nie Adelboden–Frutigen–Kander-steg gehört auch noch der Lenk-Bus zu uns.

All die Buslinien und Touristen-informationen sind noch ziemlich

schwierig für mich, da ich mich in Adelboden nicht sehr gut aus-kenne. Meine Lehre bei der AFA begann mit einem guten Start. Es darf in den nächsten 2 ½ Jahren ru-hig so weitergehen. Daher bin ich auch glücklich, dass ich noch bis im Sommer im schönen Adelbo-den bleiben darf.

Sandy JELK, KVöV, 2. LEhrJahr

Mein arbeitsort Ich arbeite einen Monat bei Lyria im 11. Arrondissement von Paris, an der Rue Titon 25.

Meine FreudeIch freue mich, dass ich alleine in einer so grossen Stadt bin, in der es so viel zu sehen gibt. Ich freue mich auch, Kontakte mit meinen Arbeitskollegen und mit anderen Leuten zu knüpfen.

Meine unterkunft Ich habe ein Zimmer in der Rési-dence Bercy, einem Gebäude, das hauptsächlich von Angestellten der SNCF bewohnt ist.

Meine herausforderungDie Tatsache, dass ich auf mich allein gestellt bin, mich nur auf mich selbst verlassen kann, das ist für mich eine grosse Herausforde-rung, die ich meistern möchte.

Meine aufgabenVor Beginn meines Einsatzes wuss-te ich nicht, was ich hier tun würde, aber jetzt bin ich daran, die GPS-An-sagen an Bord der TGV-Züge zwi-schen der Schweiz und Frankreich einzugeben und abzuändern. Zudem übernehme ich verschiedene Aufga-ben wie die Überprüfung der Web-site www.tgv-lyria.com. Ich prüfe zum Beispiel, ob es in der Schweiz auch genügend Anschlüsse zu den grössten Städten gibt.

Meine StadtentdeckungenIn einer Stadt wie Paris zu arbeiten, ist schon grandios, aber ich möchte die Zeit nutzen, um so viel wie mög-lich zu sehen! Ich habe das Musée Grévin (Wachsfigurenmuseum) be-sucht, den Friedhof Père Lachaise, den Louvre, das Schloss Versailles und die Basilika Sacré-Coeur. Ich habe auch den Eiffelturm gesehen, die Champs-Elysées, das Quartier Latin und weitere tolle Orte.

Mein Lehrplatz in Paris

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3MEIn LEhrPLaTz BEI STadTBuS Chur aG FLorIan STadLEr, KVöV, 2. LEhrJahr

Die Stadtbus Chur AG war für mich anfangs ein komplett neues Gebiet. Ich wurde mit völlig neu-en Problemen, zum Beispiel dem Stau, konfrontiert. Eine Busgesell-schaft wird mit anderen Heraus-forderungen konfrontiert als eine Eisenbahngesellschaft. Das bedeu-

tet, dass es andere Verkaufssys-teme und auch spezielle Angebo-te vom Bus gibt. Auch werden ge-wisse Sachen anders geregelt als bei der Bahn.

Da die Stadtbus Chur AG sich auf die Stadt Chur und auf die nahe Umgebung spezialisiert, werden auch weniger Mitarbeitende be-

nötigt. Daher ist für mich das Un-ternehmen fast wie eine grosse Fa-milie. Mein Arbeitsbereich ist sehr abwechslungsreich. Mir gefällt, dass es nur wenige Tage gibt, an denen ich nur im Büro sitze, da ich immer wieder Aufträge auswärts zu erledigen habe. Das macht die-sen Arbeitsplatz sehr besonders.

MEIn LEhrPLaTz BEI rEGIonaLBuS LEnzBurG FaBIEnnE häuSLEr, KVöV, 2. LEhrJahr

Die Buswelt war und ist für mich teilweise immer noch Neuland. Hier habe ich die Chance, mehr über die Arbeiten im Hintergrund zu erfahren. Beispielsweise darf ich bei Gruppenreisen hautnah miterleben, wie alles funktioniert. Auch den Prozess mit Schwarzfah-rern erlebe ich in der Buswelt eins zu eins mit. Bei den Bahnbetrieben sieht man viel weniger hinter die

Kulissen, zum Beispiel wie ein Extrazug eingeplant wird oder was mit den Formularen von Rei-senden ohne gültigen Fahrausweis passiert.

Mir gefällt, dass ich in die Arbei-ten miteinbezogen werde. Beim Fahrplanwechsel lernte ich den ganzen Ablauf kennen. Aber auch das selbstständige Schreiben von Briefen macht mir viel Freude und ich mache dadurch Fortschritte in der Schule. Weniger Freude be-

reiten mir die Aufgaben wie Alt-papier entsorgen und Fundgegen-stände bearbeiten.

Ich nehme die Mitgliedsfirma Re-gionalbus Lenzburg als ein kun-denfreundliches und leistungsori- entiertes Unternehmen wahr. Ich erlebe diesen Einsatz als sehr ab-wechslungsreich. Ich bleibe ein ganzes Jahr bei Regionalbus Lenz- burg.

MEIn LEhrPLaTz BEI BErnMoBIL JaaBIr aLI huSEEn, auToMaTIKEr, 3. LEhrJahr

Ich erlebe die Tram- und Buswelt beim Arbeiten sowie in meiner Freizeit. An meinem Arbeitsplatz gefällt mir vor allem die Abwechs-lung. Denn ich muss nicht immer die gleiche Arbeit machen. Wenn ein Tram unterwegs eine Störung hat, mache ich mich an die Arbeit

und repariere das Tram gleich auf der Strecke, damit es weiterfah-ren kann.

Es ist ein grosser Unterschied zwischen Basisausbildung und Schwerpunktplatz. Man hat eine grössere Verantwortung, und man muss selbstständiger arbeiten. Frü- her kannte ich die Trams nur als

Fahrgast, aber jetzt weiss ich auch, wie sie funktionieren. Ich habe mich an meinem aktuellen Lehrplatz sehr gut eingelebt. Ich habe einen Ar-beitsplatz und ein Werkzeugkoffer erhalten und schon ging es los ...

Mein SchlusswortWenn ihr die Möglichkeit habt, den gleichen Einsatz in Paris oder Einsätze anderswo im Ausland zu machen, dann zögert nicht, denn es ist eine hervorragende Erfah-rung, die ich jedem wünsche.

Lehrplatz neben dem Eiffelturm

Weitere spannende Berichte unter www.login.org/buswelt

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› Tamara Giaffreda, KVöV

Was beunruhigt dich an der LaP?Ich denke, die LAP macht uns allen Lernenden zu schaffen. Dies ist si-cherlich auch normal. Bei der be-trieblichen Prüfung mache ich mir etwas Sorgen wegen des Verkaufs-gesprächs. Ich war nicht sehr lange im Verkauf am Bahnhof, und es war auch weniger «mein Ding». Ich den-ke, wir werden gut vorbereitet bzw. wir können uns gut darauf vorberei-ten, indem wir unsere Unterlagen gut anschauen und durchgehen.

Was die schulischen Fächer angeht, mache ich mir fast mehr Sorgen. Am meisten zu schaffen macht mir Wirt-schaft und Gesellschaft. Dieses Fach ist sehr umfangreich. Wir hatten die letzten drei Jahre viele verschiede-ne Themen, und ich denke, es wird schon recht happig, dies alles zu re-petieren. Im Englisch mache ich mir eigentlich keine Sorgen, da Englisch eine meiner Muttersprachen ist und ich momentan einen Durchschnitt von einem 5,5 habe. Ich werde vor den Prüfungen sicherlich Ferien be-ziehen, um mich voll darauf zu kon-zentrieren und mich vorbereiten zu können.

auf was freust du dich?Ich bin froh, wenn ich dann alles hinter mir und hoffentlich bestanden habe. Dann freue ich mich auf den Sommer, wenn ich mein Fähigkeits-zeugnis in den Händen habe.

› aleksandar Ilic, Logistiker

auf was freust du dich bei der LaP?Ich freue mich darauf, meine bis-her angeeigneten Kenntnisse zu be-weisen.

Was beunruhigt dich?Ich kann es mir gar nicht vorstellen, dass die Zeit als Lernender hier bei login sich dem Ende zuneigt. Wenn ich daran denke, dann macht es mir schon ein bisschen Angst, dass ich in knapp einem halben Jahr schon auf eigenen Füssen stehe.

Wie bereitest du dich auf die Prüfungen vor?Da ich vom ersten Lehrjahr an alle wichtigen Blätter und Informatio-nen sauber und sicher in Ordnern abgelegt habe, kann ich gut lernen.

Welche Glücksbringer wirst du dabeihaben?Ich habe verschiedene Armbänder von meiner Freundin und meiner Familie am Arm. Ich denke, die wer-den mir Glück bringen.

hast du gute Tipps oder besondere rituale auf Lager, die du den loginfo-Leser/innen mitteilen möchtest?Mein Tipp: Legt eure Blätter von Kurs, Schule etc. immer in Ordnern ab. Ich weiss, ihr denkt jetzt bestimmt, dass das viel Zeit benötigt. Ich verstehe euch, denn ich dachte genauso. Aber jetzt nach bald drei Jahren merke ich, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat. Es gibt nämlich nichts Schlimme-res, als nach drei Jahren die einzel-nen Blätter zusammenzusuchen. Das benötigt dann nämlich viel mehr Zeit.

› Petra Engel, KVöV

auf was freust du dich bei der LaP?Wenn ich an die LAP denke, habe ich erst mal so ein komisches Gefühl im Bauch, weil mich die Prüfungen sehr nervös machen. Aber wenn sie dann vorbei sind, fällt mir sicher ein Riesenstein vom Herzen, und ich kann nachts wieder gut schlafen.

Was beunruhigt dich?Vor allem vor den schulischen Tests habe ich etwas Muffensausen. Aber ich denke, alle Lernenden werden ihr Bestes geben.

Wie bereitest du dich auf die Prüfungen vor?Als Prüfungsvorbereitung für den beruflichen Teil lese ich als Erstes alle Unterlagen der verschiedenen Kurse und überbetrieblichen Kurse durch, markiere mir die wichtigsten Infos, schreibe Zusammenfassun-gen und lerne diese dann. Für die schulischen Prüfungen machen wir in der Schule Repetitionen, und zu Hause müssen wir selbstverständ-lich auch immer wieder jede Woche etwas lernen und schauen, dass wir den ganzen Stoff in den Kopf hinein-bekommen.

hast du gute Tipps oder besondere rituale auf Lager, die du den loginfo-Leser/innen mitteilen möchtest?Als Glücksbringer trage ich höchst-wahrscheinlich meine Lieblingskette von meinem Freund, die mich Tag und Nacht begleitet. Ein guter Tipp denke ich, ist, dass man nicht zu spät anfängt zu lernen und zu re-petieren.

› dominique Graf, KVöV

auf was freust du dich bei der LaP?An der LAP freue ich mich auf die schriftliche Prüfung. Besonders auf Geografiefragen und natürlich da- rauf, dass ich nachher ausgelernt bin.

Was beunruhigt dich?Mich beunruhigen ein bisschen die Fragen, die der Experte an der mündlichen Prüfung stellen wird. Aber im letzten ÜK werden wir noch eine Prüfung durchspielen. Dann verfliegt vielleicht meine Be-unruhigung.

Wie bereitest du dich auf die Prüfungen vor? Ich werde mich auf die LAP mit ei-nem Kollegen zusammen vorberei-ten. Das erachte ich als die beste Möglichkeit, da man sich gegensei-tig abfragen und kontrollieren bzw. korrigieren kann.

Welche Glücksbringer wirst du dabeihaben?Ich werde keinen speziellen Glücks-bringer dabeihaben, aber Trauben-zucker darf an einer LAP nicht feh-len, um die ganze Energie abrufen zu können.

die LaP steht vor der TürWenn die Nächte unruhiger werden, man schweissgebadet aufwacht und das Gefühl hat, dass man soeben den Termin für die mündliche Prüfung verschlafen hat oder die Expertin nur Fragen stellt, auf die man keine Antwort weiss – dann können die LAP nicht mehr weit entfernt sein.

Weitere spannende Berichte unter www.login.org/lap

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SIMon MüLLEr, PoLyMEChanIKEr, 2. LEhrJahr

Vor einiger Zeit erhielten wir den Auftrag, einen Messwagen nach den Wünschen der BLS-Inge- nieure zu konstruieren. Auslöser für dieses Projekt waren Risse in der Schiene, die schon bald nach der Eröffnung des Lötschberg-Ba-sistunnels aufgetreten waren. Die Aufgabe der Lernenden war das Mitentwickeln und Konstruieren des Messwagens. Jeder musste sei-ne eigenen Ideen einbringen und umsetzen, was das Ganze sehr in-teressant machte. Insgesamt wa-ren sieben Lernende im Einsatz.

Manche hatten nur kurz etwas mit dem Projekt zu tun, andere waren Wochen daran. Das Projekt ent-wickelte sich laufend, veränder-te sich auch immer wieder und wurde von Mal zu Mal grösser. Es wurde jeweils ein Datum verein-bart, bis wann die geforderten Zie-le erfüllt werden mussten. An den entsprechenden Terminen kamen die Ingenieure vorbei, testeten un-sere Konstruktionen und brach-ten Verbesserungsvorschläge an. Anschliessend stellten sie neue Aufgaben.

Zusammen mit seinen Kolleg/innen aus dem JBT Spiez konstruierte Simon Müller einen Messwagen, der die Schienen und Weichen des Lötschberg-Basistunnels fotografiert. Die Aufgabe war herausfordernd, interessant und vor allem lernten sie einiges über ihren normalen Lehrplan hinaus.

› die ErfolgsstoryJBT-Konstruktion nimmt den Lötschberg-Basistunnel unter die Lupe

Der Messwagen im Lötschberg

Projekt-Sitzung, v. l. Michael Gautschi, BB Markus Weber, Simon Müller

Autor Simon Müller beim CNC-Fräsen

› hast du gewusst?

für dieses Projekt wurden folgende Arbeitsstunden gerechnet: Lernende 448 Stunden Berufsbildner 72 Stunden

Am meisten Stunden wurden für das Engineering und die vielen Änderun-gen/verbesserungen aufgewendet.

Jan Riedo beim Montieren

Vom Schraubenzieher bis zur CnC-MaschineDas meiste besprachen die Inge-nieure mit den Berufsbildnern, die uns dann die neuen Aufgaben wei-tergaben. Wir stellten die benötigten Teile her und montierten sie. Genau gesagt, wir führten die technischen Arbeiten am Wagen aus. An Arbeits-mitteln brauchten wir eigentlich al-les. Vom einfachen Schraubenzie-her bis zur CNC-Maschine. Jeder arbeitete an seiner Konstruktion und ging zur nächsten über, wenn er fertig war. Da wir aber zeitweise zu viert an der Arbeit waren, muss-te alles genau abgesprochen werden, wer wann was macht, damit wir alle arbeiten konnten ohne einander zu stören. Die grösste Herausforderung war, die gewünschten Funktionen unter Zeitdruck zu konstruieren.

der Wagen macht millimetergenaue FotosDer Messwagen soll alle zwei Mo-nate im Lötschberg-Basistunnel zum Einsatz kommen, um Verän-derungen an den Schienen und im Weichenbereich fotografisch fest-zuhalten. Millimetergenau werden die Fotos am gleichen Punkt aufge-nommen und mit den vorhandenen Fotos verglichen. Der Messwagen kann sowohl auf dem Boden wie auch auf der Schiene mühelos be-wegt werden.

Das Interessante an dieser Aufgabe war, dass ich selbst etwas von An-fang an entwickeln und herstellen konnte. Dabei habe ich sehr viel Zusätzliches gelernt, vor allem bei der Montage. Aber auch etwas sel-ber zu entwickeln, bringt mir viel für den Beruf.

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6hallo – Salut – Ciao – allegraDeutsch – Französisch – Englisch – Italienisch oder sogar Rätoromanisch …Während der Lehre treffen die Lernenden immer wieder auf die vier Schweizer Landessprachen oder sogar auf weitere Fremdsprachen. Einige geraten dabei sofort in Panik. Andere freuen sich auf die Gelegenheit ihre Kenntnisse einsetzen zu können.

daniela Steiner, Logistikerin, 2. Lehrjahr Eines Tages fand sich eine Gruppe Chinesen vor der Gepäckausgabe ein. Bei so vielen Asiaten kam ich mir wie in einem Check-in irgend-wo in Tokio vor. Vorerst befand ich mich mit diesen Leuten alleine, meine Gedanken liefen nun Amok, kein Wort Chinesisch meinerseits, kein Wort Deutsch ihrerseits. Wo treffen wir uns nun? Geistesgegen-wärtig fielen mir nun einige Worte auf Englisch ein und ich begrüss-te sie mit einem herzlichen «Wel-come». Das Eis war nun gebro-chen, und die Gruppe begrüsste mich ebenfalls mit einem Lächeln. Dies machte mir Mut und Freu-de, und ich antwortete ihnen mit:

«How can I help you?» Die Reak-tion war nun ein grosser Schwall englischer Wörter, die auf mich einprasselten, wobei ich schon et-liche Worte verstehen konnte, so-mit erkannte ich ihre Absichten. Teilweise hörte sich meine engli-sche Kommunikation sehr lustig an, denn die Gruppe lächelte amü-siert zurück. Inzwischen bekam ich etwas Unterstützung von einer Frau am Schalter, die einige Miss-verständnisse klärte. Am Schluss jedenfalls bekam die Gruppe das, was sie wollte. Zufrieden und dan-kend verliessen sie den Gepäck-schalter. Ich war erfreut, dass ich diesen Leuten grösstenteils sel-ber helfen konnte, solche Erleb-nisse sind stets lehrreich und er-freulich.

Jonathan Tschanz, Logistiker, 2. LehrjahrEigentlich finde ich das Thema Fremdsprachen sehr spannend. Warum? Na, ganz einfach: Ich kann keine andere Sprache wirk-lich gut sprechen, aber ich kann mich immer bei anderen Personen verständlich machen. Zum Bei-spiel, wenn jemand Handschuhe möchte, dann zeigt die Person auf seine Hände und ich weiss sofort Bescheid. Am Telefon geht das na-türlich nicht, aber dann ist immer noch mein Chef oder ein Mitarbei-ter da, der mir helfen kann.

Vor Kurzem ist mir auch etwas Spezielles passiert: Wir hatten in einer anderen Werkstätte einen Kurs. Deshalb machte ich aus-nahmsweise im Hauptbahnhof Bern Mittagspause. Ich trug mei-ne orange Bahnjacke. Eigentlich wollte ich ja nur schnell etwas zu Essen holen. Ich ging die Treppe des Hauptbahnhofs Bern hinunter

und plötzlich sprach mich ein Ja-paner auf Englisch an. Was soll-te ich nun machen? Ich, der kein Englisch spricht? Da streckte er mir eine Broschüre unter die Nase und sagte etwas auf Englisch. Ich schaute mir das Bild an, auf das er zeigte, und da war mir alles klar. Er suchte die Schliessfächer. So zeigte ich ihm mit einer Geste, dass er mit mir mitkommen soll. Er begriff es, und so führte ich ihn durch den ganzen HB Bern zu den Schliessfächern. Als wir dort an-kamen, strahlte er und bedankte sich höflich und ich ging mit einem Lachen im Gesicht davon.

Sobald man orange Bahnkleider trägt, dann ist man immer ein An-sprechpartner für die Fahrgäste, egal ob in der Pause oder in der Arbeitszeit. Mich bringt dies nicht in Panik oder Verzweiflung, man kann sich immer helfen, wenn man will! Es ist immer wieder schön, anderen zu helfen, egal in welcher Sprache.

Es gibt tausend verschiedene Sprachen, aber die Menschen ver-stehen sich immer, wenn sie wol-len! Der Wille ist das Ziel!

Manuel zuber, KVöV, 2. Lehrjahr Auch ich habe schon einige Erfah-rungen mit unseren lieben fremd-sprachigen Kunden gehabt. Die ersten paar Male, in der ich in eine solche Situation geriet, lös-ten bei mir eher Panik aus. Nach dem ersten Schreck hatte ich etli-che Mühe, einen richtigen Satz zu formulieren.

Doch nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran, und es fällt einem viel leichter, sich mit Fremdspra-chigen zu verständigen. Evtl. fühlt man sich bei einem solchen Dia-log auch unsicher, da im Hinter-

grund noch Mitarbeitende zuhö-ren könnten.

Heute machen sie mir Spass, meine Schulkenntnisse betreffend Fremd-sprachen. Ein Gespräch bleibt mir jedoch für immer in Erinne- rung: Mit einem portugiesischen Kunden verständigte ich mich auf Englisch. Das ganze Gespräch lief ohne jegliche Zwischenfäl-le ab, wäre da nicht noch die Ver-abschiedung gekommen. Ich habe keine Ahnung, was gerade in mei-nem Kopf vorgegangen war. So verabschiedete ich den Kunden mit folgendem Satz: Adieu and have a nice day.

Lustig oder nicht, in Erinnerung bleiben solche nicht gewollten Aussagen.

Milovan Tanasijevic, ausbildungsleiter GleisbauVor etwa drei oder vier Jahren wa-ren wir mit allen JBT Gleisbau auf einer Baustelle an der Furka. Leider spreche ich eher schlecht Deutsch und die anderen Berufsbildner aus der Deutschschweiz sprachen kein Französisch. Dadurch waren orga-

nisatorische Fragen etwas proble-matisch. In meinem JBT hatte ich einen Lernenden aus der Türkei; auch in einem der Deutschschwei-zer JBT gab es einen Lernenden mit türkischen Wurzeln. Ich erklärte also meinem Lernenden auf Französisch, was ich wollte, er übersetzte das für den Deutschschweizer Lernenden aus der Türkei ins Türkische und er seinerseits erklärte das Ganze sei-nem deutschsprachigen Berufsbild-ner. So konnten wir unsere Kräfte koordinieren, damit die Baustelle möglichst gut funktionierte.

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7Einsatzgebiet LernendenzufriedenheitWir – die LEKO Zürich– unterstützen login bei diversen Projekten und dürfen unsere Vorschläge und Ideen einbringen. Gleichzeitig sind wir für die Lernenden Ansprechperson bei Problemen und Kritik. Wir kommunizieren ihre Wüsche anonym an login weiter und setzen uns für sie ein.

Intensive Gespräche während der Leko-Sitzung …

Engagieren sich für die login-Lernenden

… und volle Konzentration

› Lehrlingskommission zürich

Die LEKO zürich besteht momentan aus:

Janine rüegsegger (Präsidentin), Kvöv, 2. Lehrjahr

nicolas herde, Kaufmann Reisebüro, 3. Lehrjahr

Pascal Fehr, Kvöv, 3. Lehrjahr

Melanie Thalmann, Gebäudereinigerin, 3. Lehrjahr

Julius daniel Egg, Polymechaniker, 2. Lehrjahr

Bhavesh Thamalingam, Gleisbauer, 1. Lehrjahr

Kathrin Weber, Logistikerin, 1. Lehrjahr

Martin Seeger, Automatiker, 1. Lehrjahr

JanInE rüEGSEGGEr und PaSCaL FEhr, KVöV

Momentan haben wir mehrere Projekte, an denen wir arbeiten:

LernendenumfrageWir haben die Ergebnisse der Ler-nendenumfrage 2009 erhalten. Diese analysieren wir jetzt und finden heraus, weshalb die Ler-nenden in den einzelnen Berei-chen zufrieden bzw. unzufrieden sind. Vor allem mit den negativen Bereichen befassen wir uns. Da auch wir Lernende sind, verste-hen wir die Unzufriedenheit bes-ser und können Verbesserungsvor-schläge liefern.

logindaAuch an der loginda dürfen wir mitarbeiten. Deshalb klären wir momentan zusammen mit dem Produktmanager von login ab, in welchem Umfang die loginda ge-braucht wird und was es zu ver-bessern gibt.

Berufsbildungs-aBCJedes Jahr helfen wir bei der ABC-Überarbeitung mit. Dafür schickt jedes LEKO-Mitglied eine E-Mail an die Lernenden seiner Berufsgrup-pe und fragt nach Verbesserungs-vorschlägen. Gleichzeitig lesen wir LEKO-Mitglieder das ABC gründ-lich durch und liefern gleich schrift-lich die verbesserte Version.

Was machen wir sonst noch?Für jede Sitzung erstellt die Präsi-dentin eine Traktandenliste, wel-che wir zu Beginn der Sitzung durchgehen und teilweise ergän-zen. Dazu gehört auch das Bespre-chen der Aufträge der letzten Sit-zung. Wir arbeiten im Team, hören uns gegenseitig zu und lassen uns aussprechen. Jemand führt jeweils Protokoll und sendet es nach der Sitzung an alle Mitglieder. Oft-mals haben wir auch Projekte und Aufträge, für die wir ausserhalb der Sitzung Zeit aufwenden.

Es braucht eure unterstützung!Grundsätzlich ist die Zusammen-arbeit mit login sehr gut. Wir be-kommen interessante Aufgaben und Aufträge. Leider nutzen die Lernenden die LEKO-Plattform und die Möglichkeit, sich bei An-liegen per Kontaktformular im in-ternen Bereich von www.login.org zu melden, gar nicht. Sie ist zu we-nig bekannt. Geplant ist jedoch, dass wir aktuelle Themen aus der LEKO-Sitzung dort veröffentli-chen werden und allgemein be-kannter werden. Auch mit diesem Bericht hoffen wir, dass der Be-kanntheitsgrad der LEKO steigt!

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InTErVIEWT Von KarIn MuSTEr, KoMMunIKaTIonSaSSISTEnTIn

Wie bist du auf diesen «speziellen» Beruf aufmerksam geworden?Über mehrere Umwege. Ich kam zuerst auf den Beruf Bauzeichnerin. Um die Chance für eine Lehrstelle zu erweitern, fing ich an, mich auch noch für Lüftungs-, Heizungs- und Elektroplanerin zu bewerben, da es verwandte Berufe sind.

Was hat dich besonders an diesem technischen Beruf gereizt?Die Technik selbst hat mich am Ende davon überzeugt, Elektro-planerin zu lernen. Ich finde, die Technik und der Strom werden im-mer interessanter, je mehr man da-von erfährt.

Wie erklärst du jemanden deinen Beruf, wenn diese Person keine ahnung hat?Elektroplaner/innen in anderen Branchen zeichnen zum Beispiel die Lichtinstallationen von einem Gebäude, das noch im Bau ist oder renoviert wird. Dazu zeichnen sie auch Wärme- und Kraftanlagen, Einrichtungen für die Telekom-munikation etc. Da mein Lehrplatz bei SBB Energie ist, ist meine Ar-beit etwas anders. Wir zeichnen Schaltanlagen, Installationspläne und Schemas für die verschiede-nen Kraftwerke.

Welche Eigenschaften braucht es, um den Beruf der Elektroplanerin auszuüben?Logisches und abstraktes Denken. Ich muss mir unter den ganzen Strichen etwas vorstellen können. Man muss etwas von Technik ver-stehen, damit man weiss, welches

Gerät was macht. Geduld braucht es ganz sicher auch, wenn es mal mit dem Zeich-nen nicht so ganz klappen will. Dann sollte man auch Inter-esse an Mathematik, Geomet-rie und Physik haben. Und für mich das Wichtigste: Freude an der Technik und dem Planen.

Worauf bist du stolz in deinem Beruf?Am meisten, dass ich die vierte Generation in unserer Familie bin, die bei der Bahn arbeitet. Zusätz-lich trage ich einen kleinen Teil dazu bei, dass die Menschen täg-lich mit dem Zug fahren können.

Was motiviert dich, täglich zur arbeit zu gehen? auf was freust du dich immer wieder?Dass ich einen Beruf lerne, den ich gerne mache. Es ist nicht mehr wie in der Schule, in der ich Fächer hatte, die ich nicht mochte. Mich

motiviert auch, dass ich meine Ar-beitskollegen sehe, mit denen ich gut zurechtkomme.

Welches sind deine heraus- forderungen im arbeitsalltag?Die grösste Herausforderung ist, wenn ich einen alten handgezeich-neten Plan ändern muss. Den kann man nicht einfach schnell auf dem CAD ändern. Zuerst muss man die Linien, die man nicht mehr braucht «ausradieren». Mit einer Rasierklinge zeichne ich die Än-derungen so ein, dass es aussieht, als hätte es der gleiche Zeichner gemacht, der den Plan schon vor x Jahren gezeichnet hat.

Wie wichtig ist Sorgfalt und Exaktheit in deinem Beruf?Sehr wichtig. Bei den Handplä-nen ist es am schwierigsten und am wichtigsten, weil man nur eine Chance hat. Bei massstabsgetreu-en Zeichnungen ist es auch sehr wichtig, dass man sorgfältig und exakt arbeitet.

hat für dich «Bahnstrom» auch mit umweltbewusstsein zu tun?Ja, da der grösste Teil des Bahn-stroms durch Wasserkraftwerke ge-wonnen wird. Und da viele Men-schen täglich mit dem Zug anstatt mit dem Auto zur Arbeit fahren, ist der CO

2-Ausstoss kleiner.

Was hast du für die zukunft geplant?Als Erstes möchte ich mal die Leh-re abschliessen. Was ich nachher machen will, darüber bin ich mir noch nicht sicher. Einerseits wür-de ich gerne studieren, anderseits auch auf diesem Beruf weiterar-beiten.

› die Exoten

ElektroplanerinRamona von Känel ist zurzeit die Einzige bei login, die den Beruf Elektroplanerin lernt. Deshalb ist es ganz klar, dass ihr Beruf in die Kategorie «Die Exoten» gehört.

Es braucht volle Konzentration und exakte Arbeit

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9rätselspassLöse das rätsel und gewinne mit etwas Glück einen Gutschein nach Wahl im Wert von ChF 50.–.

und so gehts: trage die Antworten in die entsprechenden felder ein. Wenn du alle Antworten herausgefunden hast, ergibt es in den gelben felder das Lösungswort. Gehe auf www.login.org/raetsel und trage das Lösungswort und deine Personalien ein. So nimmst du an der verlosung teil!

1. in welchem Beruf kuppelst du Wagen zusammen?2. Nenne ein Gründungsmitglied von login.3. Wie heisst das Maskottchen von login?4. ist login eine AG, eine GmbH oder ein verein?5. Ergänze folgenden Satz: login ist der führende ...

in der Welt des verkehrs.6. Wie lautet die Abkürzung für Junior Business team?7. Welches Abonnement erhalten login-Lernende?8. Bei welchem Anlass erleben die Lernenden zwei tage

unter freiem Himmel?9. Bei welchem login-Beruf reist man durch die ganze Welt?10. Welche Geschichte schreibt man bei login?

Gesucht: die besten Junior-Team-Innovationsprojekte!Würde ein renovierter Fahrradkeller eurer Junior Station mehr Umsatz bringen? Braucht es im JBT Technik eine neue Installation, um bessere Qualität zu produzieren? Ab sofort steht für Innovationsprojekte in den Junior Teams der ENTERPRIZE-Förderungsfonds zur Verfügung.

STEPhanIE KrIESEL, LEITErIn unTErnEhMEnSKoMMunIKaTIon

Der Fonds beinhaltet CHF 30’000 und setzt sich zusammen aus dem Preisgeld für den ENTERPRIZE 2008 für die Junior Teams, einem Beitrag von login selbst sowie ei-ner Spende der Stiftung Sunne-schy, des Schweizerischen Vereins

abstinenter Eisenbahner. Lernende in Junior Teams können ab sofort im Extranet einen Antrag runter-laden, um ihre Projekte einzurei-chen. Wichtig ist, dass das jewei-lige Projekt einen direkten Bezug zur täglichen Arbeit des Junior Teams hat und zu mehr Umsatz/

Gewinn, zu höherer Qualität oder zu einer Wissenssteigerung führt. Diese Wirkung muss messbar sein.

Weitere Infos unter: www.login.org› intern › Startseite Lernende

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Von der Teilnahme sind login-Mitarbeitende ausgeschlossen.

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MarIa GErIG, MarKETInGaSSISTEnTIn

«Wir sind nun viel mehr Lernende und haben verschiedene Ressorts, bei denen wir die Verantwortung tragen», erklärt Jessica Külling, 3. Lehrjahr, voller Freude.

Fehlende Zugriffe auf die Daten- ablage, defekte Drucker – Anigna Hemmi, 3. Lehrjahr, ist zustän-dig, dass alles wieder funktioniert. «Das Verantwortungsbewusstsein wird an der JS gefördert. Ich lerne, die Zusammenhänge zu sehen, und realisiere, welche Aufgaben dahin-terstecken», meint Anigna.

Grosse VerantwortungDie Coaches arbeiten wenn mög-lich im Hintergrund. Nur das Rei-sebüro wird von ihnen geführt, da an der JS Sargans nur KVöV-Ler-nende arbeiten und keine Reisebü-ro-Lernenden.

«Wir Lernenden haben unseren Bahnhof auch im Griff, wenn alle Coaches abwesend sind. Dies be-

wiesen wir an einem Wochenen-de, an dem alle Berufsbildner/in-nen an einem Teamausflug waren. Nicht mal die Notfallnummer ha-ben wir gebraucht», erzählt Anigna stolz. «Die Kunden reagierten po-sitiv, wenn auch ein wenig über-rascht über die vielen jugend-lichen Gesichter. Für mich und Jessica war es sehr spannend, mal die ganze Verantwortung ohne Hilfe der Coaches zu tragen und wichtige Entscheidungen selbst zu treffen. Für ein Wochenende Che-fin zu sein, war eine durchwegs positive Erfahrung, und nun kön-nen wir nachvollziehen, was unse-re Coaches den ganzen Tag alles erledigen müssen.»

Intensive EinführungDass die Unterstützung der Ler-nenden sehr anstrengend sein kann, bestätigt Coach Guido Moser. «Die Einführung von neuen Ler-nenden in den Verkauf ist intensiv. Ich bin am Abend immer fix und fertig, auch wenn ich das meiste

vom Bürostuhl aus erledigen kann. Dafür kommt für uns die ruhigere Zeit, sobald die Lernenden instru-iert sind», schmunzelt Guido.

Jugendlicher BahnhofDie Reaktion der Kunden nach der Eröffnung war meistens positiv. Gemäss Jessica merken die Kun-den teilweise gar nicht, dass hier fast nur Lernende arbeiten – ob-wohl die Lernenden an vorderster Front eingesetzt werden und die meisten Schichten von ihnen be-setzt sind.

Anigna ist erstaunt, wie offen die Kunden gegenüber den Lernen-den sind. «Ältere Menschen freu-en sich sogar, wenn sie einen kom-plizierteren Fall haben und uns dadurch fördern können.»

«Hier wird es uns nie langweilig, es ist immer etwas los und in un-serem Superteam macht die Ar-beit riesige Freude», sind sich Jessica und Anigna einig.

Ich – meine eigene ChefinSeit der Eröffnung der Junior Station (JS) Sargans ist ein halbes Jahr vergangen. Neu führen den Bahnhof sieben Lernende KV öffentlicher Verkehr aus dem 1. – 3. Lehr-jahr, welche unterstützt durch die Coaches die Verantwortung für die JS unter sich teilen.

Haben den Bahnhof im Griff – Jessica und Anigna

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›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››Bus ostschweiz neu dabeiDer führende Anbieter im öffentlichen verkehr in der Region Rheintal, Sar-ganserland-Werdenberg, wird Mitglied bei login. Ab August 2010 profitieren Kv-Lernende von dem Einblick in eine weitere Buswelt.

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InTErVIEWT Von STEPhanIE KrIESEL, LEITErIn unTErnEhMEnSKoMMunIKaTIon

andreas hobi, du gehörtest zu den login-Lernenden der ersten Generation. Wie kam es dazu?Ich bin in Sargans aufgewach-sen und habe im Jahr 2000 nach einem KV-Ausbildungsplatz ge-sucht. Nach der Schnupperlehre am Schalter in Sargans war klar: Ich will zur SBB. Kundenkontakt, mit der Bahn unterwegs sein – das hat mir gefallen. Direkt vor Lehr-beginn wurde uns dann mitgeteilt,

dass die Ausbildung an login aus-gelagert werden würde. Ich fand das von Anfang an eine gute Sa-che, weil man seine Lehre plötz-lich in mehr als nur einer Firma absolvieren konnte.

Was ist für die heutigen Lernenden anders?Mir fällt auf, dass sie sich viel mehr mit login identifizieren. Ich habe damals als Arbeitgeber im-mer die SBB angegeben, heute steht im Facebook bei den Ler-

nenden an der Stelle «login». Die Lernenden profitieren halt von den Angeboten des Ausbildungsver-bunds, zum einen durch die mitt-lerweile über 50 Mitgliedsfirmen, zum anderen durch den Austausch unter den Berufsgruppen, den lo-gin fördert. Ich erinnere mich noch heute gern an unsere Outdoortage!

Welche Erinnerungen hast du sonst noch an deine Lehre?Das Peinlichste war sicher, als ich das Fluggepäck eines Reisen-den, der nach Durban fliegen woll-te, mit dem Label «DUB» versah – um ein Haar wäre er in Südaf-rika gewesen und sein Gepäck in Dublin / Irland. Glücklicherweise hat mein Berufsbildner dies noch rechtzeitig gemerkt!

anschliessend bist du als Kondukteur zur SBB.Ja, während meines Schwerpunkt-jahres hats mich gepackt: Mir ge-fiel es, immer mit Menschen in Kontakt zu sein, an der Front zu sein, unterwegs zu sein. Man er-lebt die unglaublichsten Sachen, kein Tag ist wie der andere.

und wie wurdest du Blogger?Durch meine unregelmässigen Ar-beitszeiten habe ich mir meine In-formationen immer mehr im Inter-net gesammelt – ich war ja selten zur Tagesschau daheim. Dort tauchten immer mehr von diesen Internettagebüchern auf. Die Neu-gier bei mir war geweckt, und ich probierte es einfach so für mich mal aus. Da erschienen plötzlich die ersten Kommentare auf mei-nem Blog. Und ich merkte, dass das Thema öV und SBB interes-siert. Und so machte ich einfach weiter. Mittlerweile hat mein Blog um die 15‘000 Besucher pro Mo-nat und etwa 600 Abonnenten.

Wer liest deinen Blog?Die regelmässigen Leser sind si-cherlich Leute, die viel mit der Bahn zu tun haben. Die meisten Hits bekomme ich allerdings über Google, wo Internetuser sich über ein spezielles Thema informieren wollten und auf meinem Blog lan-den, weil ich darüber geschrieben habe. Beispielsweise hat mir ein Kollege erzählt, dass er einstmals ein Stelleninserat als Zugbegleiter gesehen hat. Er suchte nach mehr Informationen zu diesem Job, fand meinen Blog – und den von mir ge-schilderten Berufsalltag fand er so spannend, dass er sich tatsächlich bewarb. Heute fahren wir Touren zusammen!

Spürst du eine öffentliche Wirkung deines Blogs?Es kommt immer wieder vor, dass ich im Zug erkannt werde. Ich habe ausserdem per Zufall raus-gefunden, dass mein Blog auch als Unterrichtsmaterial dient. In der Zweitausbildung zum Zugbeglei-ter wurden von mir geschilderte Situationen mit Kunden als Fall-studie verwendet. Das freut mich natürlich, dass mein Blog, den ich irgendwann mal als private Spie-lerei begonnen habe, inzwischen solch weite Kreise zieht.

Was wurde aus …Vom login-Lernenden zum öV-Blogger

Andreas unterwegs als Kondukteur andreas hobi absolvierte von 2001 bis 2004 seine Lehre als Kaufmann öffentlicher Verkehr bei der SBB und später bei login. Seit 2004 ist er als zugbegleiter mit der SBB in der ganzen Schweiz unterwegs und berichtet auf seinem Blog über seinen Berufsalltag, seinen arbeitgeber und den öffentlichen Verkehr im allgemeinen: www.schweizweit.net

das vollständige Interview findet ihr auf: www.login.org/andreashobi

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01 O

lten

1. Ich bin bei login, weil …… ich gerne unterwegs bin und vie-len Leuten begegne.

2. an meinem Beruf gefällt mir vor allem …… die Abwechslung und die vielen neuen Bekanntschaften, die ich mache.

3. nach der Lehre möchte ich …… ein Jahr Berufserfahrung sam-meln und Geld verdienen, damit ich später reisen kann.

4. da kann ich gar nicht widerstehen …… Schokolade.

5. am Wochenende mache ich …… etwas mit Freunden oder mit der Familie.

6. Mein letztes Erfolgserlebnis in meiner ausbildung war …… der Sprachaufenthalt in England.

7. am öffentlichen Verkehr finde ich toll, …… dass man nie ausgelernt hat. So bleibt es immer spannend.

8. Mein Lebensmotto ist …… Träum nicht dein Leben, lebe dei-nen Traum.

9. Ich möchte einen Monat mit folgender Person tauschen …… Queen Elizabeth II.

10. und wenn ich im Lotto gewinne, werde ich …… mir ein Auto kaufen.

10 Fragen an . . .Name: Belinda imstepf

Beruf: Kvöv

Aktueller Einsatzort: BLS Bern

loginfo-Barometer – deine Meinung ist gefragt!Neu kannst du auf www.login.org jeweils deinen Kommentar zur ak-tuellen loginfo abgeben. Welcher Bericht hat dich brennend inter-essiert, welcher hat dich eher ge-langweilt, worüber möchtest du in Zukunft informiert werden? Natür-lich kannst du auch dein Gesamtur-teil über die loginfo abgeben.

Die Bewertung der einzelnen Arti-kel werden in der loginfo-Redak-tion vertraulich behandelt und die-nen zur Qualitätssteigerung.

STEPhanIE KrIESEL, LEITErIn unTErnEhMEnSKoMMunIKaTIon

Seit februar sind Lernende, die im Kundenkontakt arbeiten, als Bot-schafter/innen für login unterwegs. Kleine Plaketten kennzeichnen an-gehende Kaufleute, Logistiker/innen, Gebäudereiniger/innen und BM-Prak-tikant/innen als login-Lernende. Wenn sie von Kund/innen auf ihre Lehre an-gesprochen werden, geben sie eine kleine Broschüre ab. Damit soll die

Bekanntheit der einzigartigen Berufs-lehren in der verkehrswelt gesteigert werden – denn jährlich hat login mehr Lehrstellen zu vergeben.

Wenn du die Plakette bereits trägst: Wirst du darauf angesprochen? Konn-test du Jugendliche in der Berufswahl beraten? Wie sind die Reaktionen? Er-zähl uns deine Erfahrungen in einem Mail an [email protected]. foto nicht vergessen!

login-Lernende sind jetzt sichtbar

Stimme im loginfo-Barometer ab unter www.login.org/barometer

Meine Ausbildung: made by login

Peter MustermannLernender

› nominiert fürs nächste Mal ist …

Samantha Borter, KvövAktueller Einsatzort: SBB Rail Service Brig

› Impressum

loginfo – die zeitung von Lernenden für Lernende

herausgeber : login Berufsbildung, OltenErscheinungsweise : dreisprachig in einer Gesamtauflage von 4’955 Exemplarenredaktion : Stephanie Kriesel (Leitung), Karin Musterrealisation : Hofer AG Kommunikation BSW, BernFeedback und adressänderungen : [email protected]