Lorenz Mayr - Seekajakforum · Neuauflage 2016 - Neuauflage 2016 - Neuauflage 2016 Lorenz Mayr:...

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Neuauflage 2016 - Neuauflage 2016 - Neuauflage 2016 Lorenz Mayr: Eskimokajaks auf Gebirgsflüssen Lesebuch zum Selbstbauen von Faltbooten Herausgegeben von Steffen Kiesner-Barth und Herbert Kropp (2. leicht erweiterte Auflage, März 2016) Vorbemerkung: Knapp zwei Jahre war die erste Auflage (2008) des Doppelbandes von Lorenz Mayr im Buch- handel nicht mehr lieferbar. Der Vertrag mit der Hersteller Buchdruckerei war schlicht ausge- laufen. Desweiteren existiert der Faltenreich-Verlag von Herbert Kropp nicht mehr. Mehrfach erreichten mich als Hrsg. immer wieder Anfragen wo es das Buch noch gäbe. Im Sommer 2015 waren auch die letzten Exemplare bei Globetrotter Hamburg vergriffen. Im Spätherbst 2015 entstand dann das Projekt einer leicht erweiterten 2. Auflage beider Bände. Jetzt ist es so- weit. Beide Bücher erscheinen mit einer internationalen ISBN-Nummer und sind im gesamten deutschsprachrigen Raum ab Mitte April 2016 in jedem Buchladen und auch Online (Amazon, Thalia& Co) bestellbar. Band I (Mayr`s Originamanuskript) bleibt unverändert und wird durch einige weitere Kaja- krisse erweitert. Band II (Praxisband) beinhaltet zwei zusätzliche Kajakbeschreibungen zu den neuen Faltkajaks von Nautiraid dem „Narak“ und dem „Navigator“ von Nortik. Beide Bücher erscheinen ab Mitte April in einer 2. leicht erweiterten Neuauflage. Jetzt sogar günstiger als die Erstauflage in einer hochwertigen Paperbeck Ausgabe. Das Standardwerk für jeden Faltbootliebhaber – auch ohne konkrete Bauambitionen. Band I kostet: 19,80 Euro *** Band II kostet: 24,80 Euro Subskriptionspreis bis 20. April: Bis zum 20. April 2016 biete ich beide Bücher über meinen ´Kajakbuch Steffen Kiesner-Barth` (Selbstverlag) zu einem vergünstigen Subskriptionspreis an. Bestellung nur per E-Mail oder telefo- nisch. Weitere Informationen wie Inhaltsangaben, Bestellmöglichkeiten, Beispielbilder und Textpro- ben auf den folgenden PDF-Seiten. Band I: für 15,90 Euro *** Band II: für 20,90 Euro PDF- Übersicht zur Buchvorstellung, Neuauflage Inhaltsverzeichnis Seite 2 Buch kaufen- aber wir Seite 6 Klappentexte Band I+II Seite 8 Schucan- Kajakriss Seite 9 Textproben Seite 10 Beispielkajaks Seite 14

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Neuauflage 2016 - Neuauflage 2016 - Neuauflage 2016

Lorenz Mayr:Eskimokajaks auf Gebirgsflüssen

Lesebuch zum Selbstbauen von FaltbootenHerausgegeben von Steffen Kiesner-Barth und Herbert Kropp

(2. leicht erweiterte Auflage, März 2016)Vorbemerkung:Knapp zwei Jahre war die erste Auflage (2008) des Doppelbandes von Lorenz Mayr im Buch-handel nicht mehr lieferbar. Der Vertrag mit der Hersteller Buchdruckerei war schlicht ausge-laufen. Desweiteren existiert der Faltenreich-Verlag von Herbert Kropp nicht mehr. Mehrfach erreichten mich als Hrsg. immer wieder Anfragen wo es das Buch noch gäbe. Im Sommer 2015 waren auch die letzten Exemplare bei Globetrotter Hamburg vergriffen. Im Spätherbst 2015 entstand dann das Projekt einer leicht erweiterten 2. Auflage beider Bände. Jetzt ist es so-weit. Beide Bücher erscheinen mit einer internationalen ISBN-Nummer und sind im gesamten deutschsprachrigen Raum ab Mitte April 2016 in jedem Buchladen und auch Online (Amazon, Thalia& Co) bestellbar.Band I (Mayr`s Originamanuskript) bleibt unverändert und wird durch einige weitere Kaja-krisse erweitert. Band II (Praxisband) beinhaltet zwei zusätzliche Kajakbeschreibungen zu den neuen Faltkajaks von Nautiraid dem „Narak“ und dem „Navigator“ von Nortik. Beide Bücher erscheinen ab Mitte April in einer 2. leicht erweiterten Neuauflage. Jetzt sogar günstiger als die Erstauflage in einer hochwertigen Paperbeck Ausgabe.Das Standardwerk für jeden Faltbootliebhaber – auch ohne konkrete Bauambitionen.

Band I kostet: 19,80 Euro *** Band II kostet: 24,80 Euro

Subskriptionspreis bis 20. April:Bis zum 20. April 2016 biete ich beide Bücher über meinen ´Kajakbuch Steffen Kiesner-Barth` (Selbstverlag) zu einem vergünstigen Subskriptionspreis an. Bestellung nur per E-Mail oder telefo-nisch. Weitere Informationen wie Inhaltsangaben, Bestellmöglichkeiten, Beispielbilder und Textpro-ben auf den folgenden PDF-Seiten.

Band I: für 15,90 Euro *** Band II: für 20,90 Euro

PDF- Übersicht zur Buchvorstellung, NeuauflageInhaltsverzeichnis Seite 2Buch kaufen- aber wir Seite 6Klappentexte Band I+II Seite 8Schucan- Kajakriss Seite 9Textproben Seite 10Beispielkajaks Seite 14

Inhaltsverzeichnis Band I (Mayr`s Originalmanskript)

Leider kann das Inhaltsverzeichnis nur unzureichend abgebildet werden.

Inhaltsverzeichnis Band II (Praxisband)

Erweiterung: Auflage 2016:F-15) Narak - Der ´Eskimokajak` von Nautiraid.............................................................400F- 16) Navigator - Das Seekajak von Nortik....................................................................404

Bücher kaufen-wie?Beide Bände - oder nur eins - sind im deutschsprachigen Raum an Hand der internationalen ISBN Nummer ab Mitte April 2016 in jedem Buchla-den bestellbar. Der Kaufpreis ist dank der Buchpreisbindung überall der Gleiche. Wer bequem online von zu Hause bestellen möchte kann dies ebenfalls über die bekannten Anbieter (z.B. Thalia, Amazon, Ecobookstore) tun.* Weil diese Bücher nur in einer Kleinauflage vorliegen und nur eine sehr spezielle Zielgruppe ansprechen, muss mit einer Wartezeit von ca. 7 Werktagen gerechnet werden.*Jeder kann ja bestellen wo er möchte. Dennoch möchte ich auf: „Ecobookstore - Der grüne Online Buchhandel“ hin-weisen, weil ich die Marktpolitik und die Arbeitsbedingungen von Ama*** nicht unterstützen möchte. Bei Ecobook-store ist auch der Preis der Gleiche.

Band I kostet: 19,80 Euro ISBN: 9783739222677Band II kostet: 24,80 Euro ISBN: steht erst Ende März fest

Natürlich können beide Bände auch über mich als Herausgeber bestellt werden. Darüber würde ich mich natürlich freuen. Lieferzeit in der Regel 2-3 Werktage. Bestellmöglichkeiten gibt es:

per E-Mail: [email protected]

per Telefon: 039038-361 (auf AB sprechen& Nummer hinterlassen) oder 90899per Brief: Steffen Kiesner-Barth, Osterwohle 2, 29410 Salzwedel

befristeter Subskriptionspreis bis 20. April:Bis zum 20. April 2016 können beide Bücher über meinen ´Kajakbuchverlag Stef-fen Kiesner-Barth` (Selbstverlag) zu einem vergünstigten Subskriptionspreis be-stellt werden. Bestellungen nur per E-Mail oder telefonisch. Versand ab dem 24. April.

Band I: für 15,90 Euro *** Band II: für 20,90 Euro

Bitte bei der Bestellung eine vollständige Lieferadresse, die Wahl des Bandes und die Anzahl angeben. Die Lieferung der Bücher erfolgt auf Rechnung. Ver-trauen gegen Vertrauen. Lieferung ins EU-Ausland auf Anfrage per E-Mail.

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Nachwort zum Band I

„Es war zum heulen schön...“Lorenz Mayr zur Tara Kajak Fahrt 1953

Klappentext Lorenz Mayr: „Eskimokajaks auf Gebirgsflüssen“- Neuauflage Band I

„Eskimos auf Alpenflüssen - was soll denn das sein? fragt so mancher vor sich hin. Nun, es gab sie wirklich, von den dreißiger Jahren bis hin zu Beginn der Plastikboot-Ära. Boote, angenähert an lange schmale Eski-mokajaks, Paddler, die begeistert darin auf`s Wasser gingen; einige wenige gibt`s, die heute noch einen Fluß damit herunterkommen. Sie unterzogen ihre Kajaks den härtesten Prüfungen, wenn sie in den unzugänglichen Weiten und Wildnissen Schwedisch- und Finnisch-Lapplands ihre Abenteuer suchten. Aber nicht nur dort, sondern auch in den Schluchten des damals noch unverbauten schweizerischen Inn erschienen die Kajaks von Ernst Kaeufer und seinen Freunden und auf noch manch schwerem Alpenfluß, der seine Katarakte noch nicht dem Kraftwerksbau hatte opfern müssen. Viele der wahrhaften Pioniere des faltbaren Eskimokajaks, die ich noch selbst erlebt und gekannt habe, leben nicht mehr. Von ihnen und einigen anderen habe ich hier erzählt und hoffe, daß sie alle im Kreise der eingeschworenen Eskimopaddler in Erinnerung bleiben...“.

So beginnt Lorenz (Lenz) Mayr seine ursprüngliche Faltkajak-Selbstbauanleitung, welche jetzt in einer zwei-ten Auflage von Steffen Kiesner-Barth neu verlegt wird. Aus dem ursprünglichen 120 seitigen Originalmanu-skript entstand 2009 ein 400 Seiten starkes und detailliertes Faltboot-Selbstbau Standardwerk in zwei eigenen Bänden. Alle relevanten Falt-Eskimokajaks aus der Glanzzeit der Faltbootära werden ausführlich vorgestellt und deren besonderen Merkmale beschrieben. Nach dieser (vergriffenen) Erstauflage bauten und konstruier-ten zahlreiche Kajakliebhaber ihre eigenen Boote.Der vorliegende Band I entspricht weitgehend dem Originalmanuskript, wird aber durch zahlreiche Fahr-tenberichte von Lenz Mayr ergänzt. Zusätzlich enthält Band I weitere lesenswerte Texte zum Selbstbau von Zweitautoren (Ernst Kaeufer, Hermann Cords, Wolfgang Half, Klaus Leidig, Willi Trösken u.a.). Neben der präzisen systemischen Selbstbaubeschreibung enthält das Buch Farbfotos und biographische Lebensbilder von Franz von Alber und Herbert Slanar, den Wegbereitern der sogenannten „Alpeneskimos“, sowie wei-terer „Leute für den Kajak“, wie Mayr sie schlicht nannte. Kajakrisse in einfacher Übersicht und Maß- und Risstabellen runden das neu verlegte Standardwerk von Lenz Mayr ab. Des Weiteren finden sich Tipps und Hinweise zum Bezug von Materialen.Leider verstarb Lorenz Mayr 2008. Diese Neuauflage hält die Erinnerung und die besonderen Verdienste von Lenz - wie ihn seine Kajakfreunde liebevoll nannten - weiterhin wach und aufrecht sowie ermutigt und ani-miert weiterhin Faltbootliebhaber zum Selbstbau eigener Kajaks.Herausgegeben von Steffen Kiesner-Barth (Osterwohle) und Herbert Kropp (Brake).

Klappentext- Neuauflage Band II

Hier nun Band II des zweibändigen Kompendiums zum Selbstbauen von (Eskimo-) Faltkajaks. Aufbauend auf dem Manuskript (Band I) enthält der hier vorliegende Praxisband detalierte Selbstbauanleitungen zu ver-schiedenen Grundsatzthemen zum Gerüstbau und zum Haut nähen, sowie Erfahrungsberichte von 12 Autoren und Bootsbauern, die auf Grundlage des Mayer`schen Manuskriptes jeweils ihre eigenen Faltboote entwickelt und gebaut haben. Der meisten Bauberichte und Beschreibungen werden anreichert durch zahlreiche Farbfo-tos, Zeichnungen, Kajakrissen und Anleitungen, sowie Tipps und Tricks zum Werkeln an eigenen Faltbooten. Viele Beschreibungen für die Eskimokajaks lassen sich auch auf „normale“ Wanderfaltboote anwenden.Zusätzlich enthält der Band II diverse Kajakvorstellungen in Wort und Bild – sowohl historischer Eskimo-Faltkajaks (z.B. Slanar-, Otto Hartel-, Hart-, Hammer-, Möll- und Draukajaks, das Wieserkajak) als auch moderner Eskimokajakmodelle der noch produzierenden Faltkajakwerften, wie Pouch, Nautiraid,Nortik und Feathercraft. Desweiteren enthält der Band II einem sehr umfassenden Anhang mit Devotionalien- und Ma-teriallisten und Bezugsquellen von A wie Schr(a)uben bis Z wie Epoxyhar(z) sowie Adressen von professi-onellen Faltboothautschneidern und Materialherstellern und eine Fülle weiterer hilfreicher Fundstellen im Internet zum Bau klassischer Grönlandkajaks. Dazu eine umfassende internationaler Bibliographie (Bücher, Zeitschriften und Zeitungsartikeln) zum Thema Kajakbau, Historie und Grundsätzen im Allgemeinen und dem Eskimo-Faltkajakbau im Speziellen.Zusammengefasst ist der Band II die „wahre“ Fundgrube für jeden Faltbootliebhaber, Kajakbauer und lässt Kajakträume Realität werden.

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Schucan-Kajak-RissErgänzung zum

Kajak von Emanuel Schucan, S. 104f.

Textprobe Band I

A- Baugrundlagen

Wenn sich heutzutage ein Paddler gedrängt fühlt, einer bohrenden Lust nachzugeben und sich ein Faltboot selbst zu bauen, dann steht meist dei Sehnsucht nach einem bestimmten, außergewöhnlichen Boot dahinter, denn “normale” Faltboote gibts ja nach wie vor zu kaufen, wenn auch nicht mehr in der verschwenderischen Fülle der Fünfziger Jahre. Unter normalen Faltbooten verstehe ich solche von 65 cm Breite und 4,50 m Länge für ein einsitziges Boot, und 80 bis 90 cm Breite und 5,20 m Länge für ein zweisitziges Boot. Die Seitenhöhen sind sportliche Belangen angemessen, die Sitzluken nach wie vor riesig. Diese Art von Faltbooten ist lange bewährt, sie können unglaubliche Mengen an Fahrtengepäck schlucken, liegen einigermaßen sicher im Wasser, ihr Aufbau läßt sich mit nur mäßigen Schwierigkeiten bewerkstelligen und es spricht eigentlich überhaupt nichts gegen sie. Und wie gesagt, es gibt sie zur Zeit in gutsortierten Wassersportgeschäften zu kaufen, wobei Erzeugnisse von einheimischen, von französischen, amerikanischen und kanadischen Werften zur Verfügung stehen, sodaß außer der Last der Auswahl keinerlei eige-ne Mühewaltung entsteht.Und neuerdings (1996) hat sich sogar ergeben, daß zwei Werften, eine deutsche und eine kanadische, nämlich Pouch und Feathercraft, wieder faltbare Eskimokajaks anbieten. Und doch ... manche tragen ein besonderes Wunschbild in sich, das zuerst leise bohrend, dann immer dringlicher sich gebärdend, zuletzt alle Gedan-ken ausfüllend, gänzlich unausrottbar, energisch nach Verwirklichung verlangt. In meinem Fall war es der Eskimoka-jak. Doch ganz gleich, welches Wunschbild von einem Besitz genommen hat, es erhebt sich die Frage, wie und woher man die nötigen Bauunterlagen bekommt.

A-1 Faltbootnachbau

Die verschiedensten Möglichkeiten sind denkbar. Zunächst einmal der Nachbau eines vorhandenen Faltbootes, das die Begehrlichkeit erweckt hatte. Hier ist alles einfach, die Längsteile werden genau vermessen, verbindende Boh-rungen festgehalten, Beschläge nachgebaut oder sinngemäß nachempfunden. Die Spanten wird man auf kleine Klötze lagern, damit sie trotz hervostehender Beschläge genau waagerecht über einem großen Blatt Zeichenpapier zu liegen kommen. Nun werden genau senkrecht, am Besten unter Hilfenahme eines rechten Winkels, mit einer Reißnadel alle wichtigen Punkte der Außen- und Innenkontur auf das Papier übertragen und mit Bleistift ausgezogen. Mit den Ste-venblättern verfährt man genauso, und damit hat man sich alles Nötige verschafft.

A-2 Bau nach Plan

Liegt ein echter Bauplan vor, so richtig mit sämtlichen Details und für alle, auch kleinsten Teile, genaue Bezeich-nungen, dann kann auch in diesem Falle der Bau problemlos beginnen. Doch meistens gibt es vom Wunschboot keinen fertigen Bauplan, sondern allerhöchstens einen Riß.

A-3 Bau nach Riss

Mit Hilfe von Bootsrissen läßt sich der Schiffskörper erkennungssicher darstellen. Drei verschiedene Ansichten sind dazu notwendig. Die eine Ansicht, der Längsriß, zeigt die Bootsform der Länge nach und zwar von der Seite gesehen. Kielsprung, Decksprung, Stevenform, Seitenhöhe sind daraus ersichtlich. Der Aufriß zeigt das Boot in Draufsicht, sodaß man sich ein gutes Bild vom Deckverlauf machen kann. Werden zwischen Verdeck und Kiel noch mehrere waagerechte Schnitte gelegt, und deren Linien nachgezogen, dann wird der Aufriß zum Wasserlinienriß. Der Spantriß endlich zeigt den Bootskörper in verschiedenen Querschnitten, wobei der Hauptspant = der umfangreichste Spant, ganz aufgezeichnet ist, die folgenden Spanten von ihm weg zum Bug hin, dann auf der rechten Seite der Mittellinie, also zur Hälfte gezeichnet, erscheinen, und die Spanten des Hinterschiffes sinngemäß auf der linken Seite der Mittel-linie zu finden sind.

Linienrisse, die ja bei der Konstruktion des Schiffes am Reißbrett entstehen, dienen nur zur Beschreibung der entstan-denen Bootsform. Damit diese Beschreibung möglichst genau wird, legt der Konstrukteur eine Vielzahl von Schnitten in die beschriebenen Ebenen, aber wenn dann der entworfene Bootsrumpf tatsächlich gebaut werden soll, dann muß aus diesen Rissen erst noch die Bauzeichnung gewonnen werden,

aus der dann hervorgeht, an welcher Stelle welche Spanten stehen sollen, oder in welcher Weise der Kiel gefügt wer-den muß und überhaupt alle Baueinzelheiten auszuführen sind.

Auch von den Eskimokajaks, die wir früher bauten, kursierten nur Risse, die sich aber von den rein beschreibenden Linienrissen eines Konstrukteurs etwas unterschieden: Im Spantriß nämlich erschienen nur die Spantumrisse, die den tatsächlich zu bauenden Spanten entsprachen. Und im Längsriß waren die eingezeichneten Längslinien der echte Kiel und die echten Bordleisten und die tatsächlich einzubauenden Senten. Es waren sozusagen Linienrisse, die ohne Schwierigkeiten in Bauzeichnungen verwandelt werden konnten.Was ist also zu tun, wenn einem ein solcher Bootsriß, meistens im Maßstab 1:5 für Längs- und Aufriß und 1:1 für die Spanten vorliegt? Zur Sicherheit muß man sich als Erstes mit Hilfe des Längs- und Aufrisses und der darin enthal-tenen Maßketten vergewissern, ob die hier als einfache Trennstriche erscheinenden Spanten den tatsächlich im Span-triß festgethaltenen Bauspanten entsprechen.

Anpassung des Kajaks an unsere eigene Person: Wir wenden unsere besondere Aufmerksamkeit auf den Spant, der in der Gegend unserer Füsse zu liegen kommt, wenn wir im Boot sitzen. Es ist bei Eskimokajaks mit 11 Spanten mei-stens die Nummer 4. Wir messen unser eigenenes Gebein im Sitzen mit durchgestreckten Knien vom Steißbein bis zu den Fersen. Dieses Maß bringen wir in Überseinstimmung mit dem Maßstab des Längsrisses. Dann bringen wir es zwischen vorderem und hinterem Hauptspant, also in der Sitzluke, in deren hinteren Drittel, wo man ungefähr seinen Sitzplatz findet, in Kielhöhe zum Anschlag und legen es ins Vorschiff. Der oben erwähnte Spant solte nun so liegen, daß ihn die Meßlatte gerade so locker erreicht. Steht er näher zur Mitte hin, so müssen wir ihn in Richtung Vorschiff rücken, weil nämlich sonst unsere Füsse, wenn wir im Boot sitzen, gerade noch durch den Spant hindurch reichen und mit der Achillessehne auf dem Spantunterteil aufliegen. Und das tut schon nach fünf Minuten jämmerlich weh.

Anschließend müssen wir den nun leicht veränderten Spantumriß im Spantriß neu einzeichnen. Wer das zeichnerisch nicht lösen kann, sägt diesen Spanten später beim Bootsbau provisorisch aus Spanplatte oder starkem Pappdeckel voll aus und stellt ihn bei der Montage der Spanten auf den Kiel and den ursprünglich vorgesehenen Platz, rückt ihn dan dorthin, wo es die Länge seiner Beine erfordert, und arbeitet ihn durch Peilen mit Bordleisten und Senten zur rich-tigen straken Form. Diese wird anschließend auf das endgültige Baumaterial übertragen.

Textprobe Band II

Steffen Kiesner-Barth: „Von der Inspiration zur Tat“ - ein paar Gedanken voraus:

„Eskimokajak auf Gebirgsflüssen“ – welch faszinierender Buchtitel! Das Lesebuch für Selbstbauer von Faltbooten wurde in der „Faltbootselbstbauszene“ uneingeschränkt begrüßt, in den höchsten Tönen gewürdigt und nicht selten hymnisch verklärt. Es schien so, als ob die Kajakselbstbauer diese „kleine Schrift“ – wie sie Lorenz auf der ersten Seite bescheiden nennt – buchstäblich erwartet gehabt hätten. Mayrs Werk inspirierte zahlreiche Paddler, eigenstän-dig Boote zu bauen und wurde zur uneingeschränkten „Bibel“ der modernen Selbstbauerszene. Lorenz Mayr weckte mit seinem Werk die große Sehnsucht nach dem reinrassigen Faltkajak. Er verstand es, mit seinem Text und seiner Schreibweise nicht nur abstrakte technische Begeisterung hervorzurufen, sondern vielmehr Emotionen und Gefühle im Herzen des Faltbootpaddlers anzusprechen und zu fördern. Seine eigene Begeisterung für den Eskimokajak wirkt ansteckend, der man sich – einmal davon befallen – kaum entziehen kann. Unabhängig voneinander entstanden neue schlanke und rassige Faltkajaks und seine Anleitung zum Haut nähen ließ auch zahlreiche jahrzehnte ungenutzt lie-gende Faltboote neu auferstehen. Das ist das Verdienst von Lorenz Mayr und seiner „kleinen Schrift“. Im folgenden Praxisteil sollen deshalb Selbstbauberichte vorgestellt, Erfahrungen & Bautipps weitergeben und konkrete Ein-zelthemen diskutiert werden. Die nachfolgend vorgestellten Beiträge führen die Schrift von Lorenz Mayr gedanklich weiter, geben interessante Anregungen zum Selbstbauen bzw. Haut nähen und helfen bei der systematischen Lösung von einzelnen, aber gewichtigen Entscheidungen im Bauprozess. Spannende historische Episoden und Erinnerungen bereichern den praktischen Teil mit persönlich geprägten Erinnerungen, die etwas davon erahnen lassen, wie die Fas-zination „Eskimokajak“ in der Nachkriegszeit zahlreiche Paddlerherzen beherrschte. Insofern wird mit diesem Praxis-teil der innere Drang nach dem eigenen selbstgebauten Boot befördert und das Werk von Lorenz Mayr entsprechend gewürdigt.Aber Vorsicht- es besteht Suchtgefahr!

Peter John: Zwei Falteskis, für deren Bau Lorenz Mayrs Buch eine unschätzbare Hilfe waren

Mein erster Faltkajak - Selbstbau entstand nach einem etwas veränderten Slanar – Riss, dem „Delphin“, aus dem vorliegenden Lesebuch von Lorenz Mayr. Das Boot hatte dampfgebogene, aus zwei Schichten verleimte Spanten und war im wesentlichen nach den Beschreibungen aus dem Lesebuch gebaut. Da ich für die Längsversteifungen keine störenden Schrägstäbe im Bootsinneren wollte, verwendete ich seitliche Unterzüge wie im „Wieser – Kajak“, was sich eigentlich gut bewährte. Leider fiel das Boot in der Nacht nach einer Vogalonga (das ist die jährlich in Venedig stattfindende Regatta für geruderte und gepaddelte Boote aller Größen und Herkunft) einem Vandalenakt zum Opfer, so dass ich bald „gezwungen“ war, ein weiteres Faltkajak auf Kiel zu legen, das ich hier näher vorstellen möchte:

Länge ca. 570 cmBreite: 54 cmHöhe hinter der Luke: 20cmHöhe vor der Luke: 27 cmLuke 40 cm mal 60cmSeitenhöhe der Bordleiste im Lukenbereich: 18 cm6 Spanten; 2 Hilfsspanten im Bug- u. Heckbereich.Gewicht ca. 18 kg

Das Boot ist ein Knickspanter nach - am ehsten - südgrönländischem Vorbild. Die Spanten sind an Kiel und Decks-stab fix verschraubt und drehbar. Die Bordleisten und Senten sind mit Brettchen verbunden, in die einerseits die Spanten mittels eines Riegelverschlusses eingreifen, die andererseits dem Boot enorme Steifigkeit verleihen, ohne das irgendwelche zusätzlichen Innenverstrebungen notwendig wären. Bordleiste und Senten bilden also 8 „Leitern“, Spanten, Kiel und Deckfirststab die restlichen 4 Elemente. Verbunden sind die Leisten mittels Messing-U Profilen und Flügelschrauben. Zum Transport werden die Spanten in die vertikale Längs – Symmetrieebene gedreht. Der Aufbau ist eigentlich recht einfach: Die beiden Gerüsthälften werden durch die Luke in die Haut eingeschoben, mittels des üblichen „Spannkiels“ (siehe Lorenz Mayr) wird der Kiel gespannt, dann werden die Bordleisten und Senten verbunden. Nun werden die 2 Mittelspanten in die korrekte Position gedreht und damit wird die Endspannung erzielt. In der Bug- bzw. Heckspitze sind Tothölzer mit den von außen angeschraubten Holzkugeln, dadurch lässt sich die Gerüsthälfte beim Abbau völlig problemlos ein kleines Stück zur Mitte hebeln und von der Haut lösen.

Zu den Materialien:Längsteile: Kiefer (Grund: 1. Gewichtsersparnis; 2. größere Biegesteifigkeit gegenüber Esche, dadurch neigen die Bordleisten nicht so sehr zum Knicken im Bereich der Spanten, die Bordleiste hält besser eine „strakende“ Linie, 3. bessere Wasserwiderstandsfähigkeit).

Querschnittsdimensionen: Bordleisten, Senten: 18 / 18 mm; Kiel 23 / 23 mm, Steven 18 / 36 mm . Verbindungsbrettchen Senten – Bordleisten: Marinesperrholz 6 mm

Spanten: Marinesperrholz 16 mm, die beiden Mittelspanten sind aus Eiche massiv, mit Schlitz- und Zapfenverbin-dungen, ich wollte eine möglichst große Innenlichte zum Einladen etwaigen kleinen Gepäcks erzielen. Da auch der „Masik“ (das Knieholz bei Spant 3) sehr dünn ist, habe ich zwei Schrägstäbe vor der Luke als Schenkelstützen einge-baut. Der Süllrand besteht aus einer Hauttasche, in die formverleimte Halbkreisbogensegmente eingeschoben werden, ganz nach Slanar/Mayrschem Vorbild.Das Unterschiff besteht aus PVC-Plane, ca. 800g/m2, das Deck aus Markisenstoff, ein BW-Mischgewebe.

Zum Hautnähen:

Natürlich bin ich auch hier den Anleitungen von Lorenz Mayr gefolgt, meine Erfahrungen sollen als Ergänzung die-nen. Bei der Verwendung von Hautmaterial mit Kunststoffträgergewebe kommt man ja ohne Längsnähte im Unter-schiff keinesfalls aus, will man eine faltenfreie Haut erzielen. Ob es immer eine Kielnaht ist, hängt auch von der Un-terschiffform ab. Beim hier beschriebenen Boot liegen die Nähte entlang der Senten, das Unterschiff ist also aus drei Teilen zusammengesetzt. Ich nehme ein grobes Schnittmuster aus Packpapier ab, schneide die Teile mit Überstand zu und verklebe sie, ca. 1,5 cm überlappend, am Gerüst, mit nur wenig Klebstoff (UHU- Kraft), das ist praktisch das Zu-sammenheften. Das muss keinesfalls dicht sein, die Dichtigkeit wird erst am Ende durch das Aufkleben von Kielstrei-fen erzielt. Die Stevenlinie zeichne ich an und hefte sie mit Heftklammern (Bürobedarf). Dann nehme ich das Ganze wieder ab, vernähe mit der Maschine die Klebestellen und die Steven. Dabei verkürze ich die Hautlänge gegenüber der angezeichneten um ein paar Zentimeter, um mehr Spannung zu erzielen, hier ist etwas Gefühl erforderlich. Nun spanne ich das Gerüst wieder in das Unterschiff. Unter Umständen muß nun die Längsspannung an der Stevennaht nachkorrigiert werden.

Das Anbringen von Löchern und Ösen zu Abspannen für das Anzeichnen der Bordleistennaht erspare ich mir mittler-weile. Ich klebe Malerkreppband über die Kante der Bordleiste (wichtig, sonst hält das Klebeband nicht genügend) und spanne dann mittels der Klebestreifen zum Deckfirststab hin. Man braucht nicht viel Spannung, besonders in der Mitte zwischen den Spanten und im Bereich der Luke sollte man locker spannen, da sonst am fertig bezogenen Boot die Bordleiste zwischen den Spanten eingedrückt wird, bzw. der Nahtverlauf im Lukenbereich Richtung Kiel gezogen wird. Nach dem Anzeichen entlang der Bordleiste erhält man eine unterbrochene Linie, die man nach dem Abnehmen der Haut und dem Entfernen der Klebestreifen leicht durchzeichnen kann. Das Anzeichen der Spantpositionen nicht vergessen! Genauso zeichne ich das Deck an, ich spanne zu den Senten hin ab. Zusammengeheftet werden Unter-schiff und Deck wieder mit Büroklammern, so weit von der Nahtmarkierung entfernt, dass man am Nähmaschinenfuß vorbeikommt. Dann verfahre ich weiter wie von Lorenz Mayr beschrieben.

Zum Fahrverhalten ist noch zu sagen, dass das Boot eine hohe Anfangsstabilität hat, auch die Endstabilität empfin-de ich als ausreichend. Es ist leicht luvgierig und reagiert auf Strömungsverschneidungslinien. Reflexionswellen, Kabbelwasser oft unerwartet heftig. Das soll aber grundsätzlich eine Eigenschaft von Knickspantbooten sein und auch vom Winkel der Bordwand abhängen. Ich hatte Gelegenheit, ein starres, von Rudi Cooijmans (Kiel) erbautes Grönlandkajak mit flachem Bordwandwinkel (45°) Probe zu paddeln, dieses Kajak erschien mir diesbezüglich ange-nehmer.Aber das sind eigentlich schon Überlegungen für das nächste Projekt; somit bleibt nur – oft zitiert – „nach dem Bootsbau ist vor dem Bootsbau“….

Gesa Möll- einer der beliebteste Eskimokajak der 1950er Jahre -

Die Entstehungsgeschichte des Kajaks, das System-Bauprinzip, der Kajakriss, Maßtabellen, Bauzeichnungen, sowie Nachbauprojekte werden im Band I

bzw. II ausführlich vorgestellt und beschrieben. Der Kajakriss kann bestellt werden (siehe Band II).

Länge: 5,30 mBreite: 60m

Slanars 1- Senten Kajak „Typ:Delphin“

- Slanars Favorit als „fast“ Knickspantenkajak -

Die Entstehungsgeschichte des 1- Sentenkajaks von Slanar, der Kajakriss, Maßtabellen, Bauzeichnungen, sowie Bilder des Originalkajaks in Leichtbau-

weise werden ausführlich im Band II vorgestellt. Der Kajakriss kann bestellt werden.

Flossen-Aijuk von Otto Hartel- das erste Falt-Eskimo Seekajak -

Die Entstehungsgeschichte des Kajaks, der Kajakriss, Maßtabellen, Bauzeich-nungen, sowie ein Nachbauprojekt des Kajaks (von G. Maroske) werden aus-

führlich vorgestellt und beschrieben. Der Kajakriss kann bestellt werden (siehe Band II).

Hinweis:Zahlreiche weitere Falt-Eskimo-Kajaks werden sowohl im Band I (hi-storische Modelle), als auch im Band II (historische und Gegenwarts-modelle (Nautiraid, Fheatercraft, Nortik, Pouch) vorgestellt. Siehe Inhaltsverzeichnis in der PDF.