LSFV-Jahresheft 2014-15 LSFV-Jahresheft...Michael Kuhr Seite 5 die Deutsche Anglerschaft...

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Der LSFV-SH e.V. ist Mitglied im Deutschen Angelfischerverband e.V., im Landessportverband, im Landesnaturschutzverband und im Baltic Sea RAC Angler-Forum Jahresheft 2013/14

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Der LSFV-SH e.V. ist Mitglied im Deutschen Angelfischerverband e.V., imLandessportverband, im Landesnaturschutzverband und im Baltic Sea RAC

Angler-ForumJahresheft 2013/14

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InhaltDAFV - Historische Sitzung Seiten 4/511.000 Zander für den ELK Seiten 6/7Erntezeit in Flüssen und Bächen Seiten 8/9Neue Brücken zur Vielfalt Seite 10Termine des LSFV-SH 2014 Seite 11Aalpassage am Schöpfwerk Seiten 12-14Bericht des Fischereiberaters Seiten 15-17Erfolgreiche Trnierwerfer Seite 18

JahresberichtePräsident Peter Heldt Seite 19Vizepräsident Andreas Sager Seite 25Vizepräsident Boie Lorenz Seite 26Vizepräsident Rüdiger Neukamm Seite 27Referent Günter Kreusch Seite 31Referent Hartwig Hahn Seite 32Referent Jan Neumann Seite 33Pressesprecher Michael Kuhr Seite 34Referent Wolfgang Engel Seite 36Aal-Besatz 2013 Seite 36

Jugendberichte- Hartwig Voß Seite 38- Swen Kretschmer Seite 39- Thomas Wunsch Seite 40- Holger Hoop / Jens Götze Seite 41

Presseberichte Seiten 44/45Mitgliederentwicklung Seite 46Das LSFV-Grundel-Angeln 2014 Seite 48Das LSFV-Gewässerwarteseminar Seite 47Neue LSFV-Terminstruktur Seite 43

Das „LSFV-Jahresheft“ ist das Mitteilungsblatt des Landessportfischerverbandes Schleswig-Holstein. Es erscheint einmal im Jahr zurJahreshauptversammlung kostenlos für alle Mitgliedsvereine und -vorstände im LSFV und erfüllt die satzungsgemäßen Voraussetzungen.Ein kostenloses Download gibt es für alle interessierten AnglerInnen im Internet unter www.lsfv-sh.deHerausgeber: Landessportfischerverband Schleswig-Holstein e.V., Papenkamp 52, 24114 Kiel(Tel. 0431-676818, Fax 0431-676810 oder E-Mail: [email protected])V.i.S.d.P.: Michael Kuhr, LSFV-Pressesprecher, Papenkamp 52, 24114 Kiel(Tel. 04521-72203, Fax 04521-830304 oder E-Mail: [email protected])Mit vollem Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion ist nicht verpflichtet,unverlangt eingesandte Manuskripte abzudrucken. © Landessportfischeverband Schleswig-Holstein 2014

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Landessportfischerverband Schleswig-Holstein

Tagesordnung derHauptversammlung 2014

am Sonntag, dem 27. April 2014, um 10 Uhr im „Alten Landkrug“, Große Mühlenstraße 13 in 24589 Nortorf

1. Begrüßung durch Präsident Peter Heldt2. Genehmigung der Tagesordnung, Feststellung ordnungsgemäßer Einladung3. Bestimmung von drei Mandatsprüfern (Mandatsprüfungskommission)4. Jahresbericht des Präsidenten5. Grußworte der Ehrengäste6. Ehrungen7. Berichte des weiteren Präsidiums und der Referenten

a. Vizepräsident Matthias Winkelmannb. Vizepräsident Boie Lorenzc. Vizepräsident Rüdiger Neukammd. Vizepräsident Andreas Sagere. Landesjugendleiter Hartwig Voßf. Pressesprecher Michael Kuhrg. Referent Hartwig Hahnh. Referent Jan Neumanni. Referent Wolfgang Engelj. Referent Günther Kreusch

8. Aussprache über die Berichte9. Bekanntgabe der Stimmenzahl

10. Bericht der Kassenrevisoren11. Entlastung des Präsidiums12. Wahl eines Kassenrevisors13. Anträge14. Beratung und Verabschiedung des Haushaltsvoranschlages 201415. Termin der Jahreshauptversammlung 2015<16. Verschiedenes

Gegen 12 Uhr wird die Sitzung für eine Mittagspause unterbrochen.

Peter Heldt, LSFV-Präsident

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Saarbrücken – In einer historischen Sitzung habendie Angler im Deutschen Angelfischerverband(DAFV) ihre Verschmelzung „gefeiert“. Der 71-jähri-ge Werner Landau aus Hessen wurde zum neuenVizepräsidenten gewählt. Er ist Nachfolger von BjörnBauersfeld, der sein Amt aus gesundheitlichenGründen niederlegte. Ein Misstrauensantrag desLSFV Niedersachsen gegen DAFV-Präsidentin Dr.Christel Happach-Kasan wurde gegen die Stimmender Niedersachsen mit großer Mehrheit abgelehnt.Die Niedersachsen haben sich zwischenzeitlich fürden Verbleib im DAFV entschieden. Dr. ChristelHappach-Kasan wünschte sich auch bei den abwan-derungswilligen Bayern einen Verbleib im DAFV.

Dr. Christel Happach-Kasan bezeichnete die ersteJahrestagung des Deutschen Angelfischerverban-des als „einen großartigen Augenblick in derGeschichte der Angelfischerei“. Mit der Fusion seien43 Mitgliedsverbände vereint worden. Mit den Ein-tragungen zwischen Mai und Juli 2013 bei den Regi-stergerichten sei die Verschmelzung wirksamgeworden. Amtszeit und offizielle Handlungsfähig-keit des DAFV begannen am 19. Juni 2013.

Bereits vorher habe es jedoch Aktivitäten, Inter-views und Stellungnahmen gegeben. Dabei habeder DAFV ein gutes Echo in den Medien gefunden.„Ich habe mir zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit mei-nen Präsidiumskollegen und mit Ihnen eine starkeInteressensvertretung der deutschen Anglerschaftgegenüber den politischen Entscheidungsträgern,der Zivilgesellschaft, den Behörden in Deutschlandund in der Europäischen Union zu organisieren. Ichfreue mich auf diese Arbeit“, sagte Dr. Christel Hap-pach-Kasan weiter.

Eine erfolgreiche Wahrnehmung dieses Amtessetze voraus, dass die Angler diesen Erfolg auchwollten und ihre Präsidentin und ihr Präsidium nachKräften unterstützen. Happach-Kasan sagte, sie seiauf die Mitarbeit angewiesen. Im Gegenzug bringesie fachliches und politisches Wissen mit, das siegern im Interesse der Sache einbringe. Die DAFV-Präsidentin sprach die Probleme der Zukunft an.

Mitgliedsvereine, die bereits ihren Austritt aus demgemeinsamen Verband beschlossen haben, solltenzur Umkehr bewegt werden. „Wenn wir das schaf-fen, dann haben wir den finanziellen Spielraum, denwir brauchen, um eine kraftvolle Vertretung der ang-lerischen Interessen aufzubauen“, sagte Happach-Kasan weiter. Es sei allerdings nicht möglich, nachMinderung der Einnahmen im zweistelligen Pro-zentbereich, die bisherigen Leistungen in vollemUmfang aufrecht zu erhalten. Auch die externenFinanzberater sagten der Versammlung, der DAFVwerde um eine Erhöhung der Beiträge nicht herum-kommen.

In einem weiteren wichtigen Schritt müssten es dieAngler schaffen, sich über ihre unterschiedlichenVorstellungen auszutauschen, Toleranz gegenüberanderen Vorstellungen zu entwickeln und den DAFVmit den jeweiligen Stärken zu unterstützen, um dieSchwächen auszugleichen. Happach-Kasan: „Dasist eine extrem schwere Aufgabe.“

Im DAFV-Präsidium jedenfalls sei die Arbeit auf-geteilt worden, obgleich Björn Bauersfeld, Vizeprä-sident für Finanzen, aus gesundheitlichen Gründensein Amt schon wieder abgeben musste. Die DAFV-Präsidentin selbst zeichnet für Kontakte zu nationa-len und internationalen Gesetz- und Verordnungs-gebern und Behörden sowie der Öffentlichkeitsarbeitund das Ressort Personal und Verwaltung verant-wortlich. So hat der DAFV mittlerweile ein Ver-bandslogo erhalten. Es zeigt die Forelle als Fischdes Jahres der Verschmelzung aber auch Symboleder ehemaligen Verschmelzungsverbände VDSFund DAV. Unter www.dafv.de ist der Verband imInternet vertreten. Der Umfang wächst von Tag zuTag. Publikationen des DAFV sind monatlich in derAngelzeitschrift „Blinker“ zu finden. Verbandsinfor-mationen gibt es außerdem weiter über die AFZFischwaid sowie Angeln & Fischen. Allerdings müs-sen aufgrund der Finanzlage des DAFV bei der AFZFischwaid Einsparungen erfolgen. So soll das Heftauch als Newsletter digital und in gedruckter Form inanderen Abständen erscheinen.

Schwer sei allerdings die Erstellung des Haushal-tes gewesen. Das, so Happach-Kasan, hatte ver-schiedene Gründe. So sei der krankheitsbedingteAusfall von Schatzmeister und Vizepräsident BjörnBauersfeld im Präsidium kompensiert worden. DieDAFV-Präsidentin zeigte sich überzeugt davon,dass ein starker DAFV allen Interessen der Anglerdient. Sie bedaure die Austrittserklärung eines jedeseinzelnen Verbandes aus dem DAFV, denn: „Je eini-

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Eine historische Sitzung für

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ger die Anglerschaft ist, desto mehr kann sie bewir-ken.“ Rom sei auch nicht an einem Tag erbaut wor-den. So sei die Verschmelzung der beiden großenVerbände auch nicht in einem Jahr zu leisten. Umdie Fusion verdiente Angler sind von DAFV-Präsi-dentin Dr. Christel Happach-Kasan ausgezeichnetworden: der ehemalige VDSF-Präsident Peter Moh-nert, der ehemalige DAV-Vizeräsident Prof. WernerSteffens sowie die Vizepräsidenten Dr. Matthias vonLukowicz, Heinz Günster, Matthias Ripperger (alleehemals VDSF) sowie Hans Kemp (DAV) und MarioRaddaz.

In der Aussprache erklärte der Präsident des LAVMecklenburg-Vorpommern, Prof. Dr. Karl-Heinz Bril-lowski, seine außerordentliche Jahresversammlunghabe im März den Austritt aus dem DAFV beschlos-sen. Nach dem „heutigen, ermutigenden Jahresbe-richt der Präsidentin“ allerdings wollte sich Brillowskibemühen, den beschlossenen Abschied seinesLSFV aus dem DAFV rückgängig zu machen, wasihm auch gelang. Es sei ermutigend, wie sich diePräsidiumsmitglieder in die Diskussion einbinden.Brillowski zeigte sich optimistisch, weiterhin die Inte-gration als Philosophie leben zu dürfen. Seine For-derung nach mehr Informationen der Verteilung derAufgaben und die Zukunft der im DAFV hauptamt-lich Beschäftigten, entschuldigte Dr. Christel Hap-pach-Kasan mit zu vielen Aufgaben im Präsidium,bedingt durch den Ausfall des Schatzmeisters.

In der Aussprache verlangte Jürgen Kaht vom Lan-desfischereiverein Südwürttemberg-Hohenzollerneinen besseren Umgangston unter den Verbänden.Er forderte die Kritiker des DAFV-Präsidiums auf,sich aktiv in die Arbeit des Verbandes einzubringen.Kaht warnte vor Schnellschüssen: „Wir braucheneine Geschlossenheit in der Außenwirkung,“ spracher der DAFV-Präsidentin „aus dem Herzen“, wie sie

sagte. Die Arbeit werde ehrenamtlich erledigt undsolle Spaß bringen, fehlte Dr. Christel Happach-Kasan „manchmal der gefühlte Respekt des Gegen-übers“.

Den Bericht der Revisoren nahm Werner Klasing,Präsident des LSFV Niedersachsen, kritisch unterdie Lupe. Denn: laut Satzung müssten die Revisorendie Kasse zwei Mal im Jahr prüfen. Das aber hättensie nicht getan. Deshalb, so Klasing, könne „heuteauch keine Entlastung des alten VDSF-Präsidiumsfür 2012 erfolgen“. Peter Mohnert lenkte ein, dass inder Kürze der Zeit eine zweite Kassenprüfung nichtmöglich gewesen sei. Hans-Werner Schiffert,Schatzmeister der Niedersachsen, empfahl die Ein-setzung eines Haushaltsausschusses. Hintergrundder Kritik aus Niedersachsen war eine Unterdek-kung bei den Personalkosten. Am Ende wurde dieEntlastung mit 135 zu 29 Stimmen bei 32 Enthal-tungen erteilt und der neue Haushalt – allerdings miteiner Unterdeckung – genehmigt.

Ein Misstrauensantrag vom LSFV Niedersachsengegen DAFV-Präsidentin Dr. Christel Happach-Kasan befasste sich mit der Arbeitsweise der Präsi-dentin und ihres Präsidiums. Probleme würden spätoder sogar gar nicht behandelt, so der Vorwurf derbeantragenden Niedersachsen. Werner Klasingstellte fest, der Misstrauensantrag solle kein Abwahl-antrag oder eine Aufforderung zum Rücktritt sein.Klasing sah in der Abstimmung einer Missbilligungeine „gelbe Karte“ für Happach-Kasan. DAFV-Vize-präsident Bernhard Pieper gab zu: „Es war amAnfang sehr holprig.“ Hier sei viel Arbeit geleistetworden. Bedingt durch den Ausfall des Schatzmei-sters sei es schwierig geworden. „Diese Frau hatdoch Nerven, die will was für die Fischerei tun“,schrieb ein leidenschaftlicher Bernhard Pieper denNiedersachsen ins Stammbuch. Michael Kuhr

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die Deutsche Anglerschaft

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Lübeck/Lauenburg – Der Elbe-Lübeck-Kanal(ELK) ist nicht nur bei den Schiffern zwischen Elbeund Ostsee beliebt. Der idyllische, knapp 62 Kilo-meter lange Kanal genießt auch bei den Anglern inSchleswig-Holstein und Hamburg einen guten Ruf.In diesen Tagen hat der Landessportfischerverband(LSFV) Schleswig-Holstein als Pächter des ELKknapp 11.000 vorgestreckte Zander zwischen Lau-enburg und Lübeck verteilt eingesetzt.Der Student Marius Behrens aus Hamburg und derFischzüchter Olaf Graff aus Kirchbarkau (Kreis Plön)haben die knapp 11.000 Zander gemeinsam zwi-schen der Schleuse Büssau nahe Lübeck bis in zumLanzer See bei Lauenburg ausgebracht. In etwa 45Stationen verteilten sie die kleinen Zander möglichstgleichmäßig über einen breiten Uferbereich von 30Metern – darunter auch in Mölln und Büchen. „Damit soll die Attraktivität des Gewässers für Ang-ler noch mehr gesteigert werden“, sagte LSFV-Prä-sident Peter Heldt. Die jetzt eingesetzten Zanderwürden in zwei bis drei Jahren fangfähig sein undzu einer schmackhaften Beute für die Angler avan-cieren. Der Zander lebt als Raubfisch in tieferenWassern langsam fließender Flüsse aber auch in

Seen und Kanälen und wächst vergleichsweiseschnell. Er bevorzugt trübes Wasser und jagt kleineFische wie zum Beispiel Güstern, Rotaugen undBarsche. Ein Zander wird bei einer Größe zwischen32 und 45 Zentimetern geschlechtsreif und erreichteine maximale Größe zwischen 70 und 90 Zentime-ter. In seltenen Fällen wird er bis 1,30 Meter langund erreicht dabei ein Gewicht von bis zu 19 Kilo-gramm. Er kann bis 17 Jahre alt werden.„Wir erhoffen uns einen insgesamt positiven Effektfür die Fischfauna des ELK“, sagte der LSFV-Fischereibiologe Rüdiger Neukamm. Das Gewässersei zurzeit deutlich von Flussbarschen dominiert. Beieiner Fischbestandserhebung in diesem Jahr wur-den auf einer Uferlänge von zehn Kilometern knapp3.800 Flussbarsche gefangen. Zweithäufigste Fisch-art waren mit knapp 1.800 Individuen die Plötzen vorden Aalen mit 606 Tieren. Neukamm war als Biolo-ge an der Fischbestandserhebung beteiligt.„Eine überproportionaler Anstieg der Flussbarschebei auffallender Zwergwüchsigkeit – eine so genann-te Verbuttung – ist im ELK zwar noch nicht zu beob-achten, doch scheinen die vielen Barsche einenganz erheblichen Fraßdruck auf die jungen Lebens-

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Der Lübeck-Kanal:

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stadien der Weißfische auszuüben“, sagte RüdigerNeukamm. Dies sei vermutlich die Ursache fürderen Bestandsrückgang, der seit mehreren Jahrenbeobachtet werde. Betroffen sind insbesondereBrassen und Güstern. Der Zanderbestand selbsthabe sich in den vergangenen Jahren auch rück-läufig entwickelt. Neukamm: „Die Gründe dafür ken-nen wir bisher nicht.“ Die aktuellen Besatzmaßnah-men sollten helfen, den Bestand zu stabilisieren undmittelfristig die natürliche Reproduktion zu fördern.Große Freude allerdings verbreitet im Landessport-fischerverband Schleswig-Holstein die positive Ent-wicklung des Aalbestandes im ELK. „Hier habenunsere Besatzmaßnahmen offensichtlich gefruch-tet“, sagte Neukamm. Seit fünf Jahren nehme dieBestandsdichte der Aale kontinuierlich zu. Aktuell seider Aal im ELK die dritthäufigste von aktuell nach-gewiesenen 21 Arten. Michael Kuhr

Student Marius Behrens und Fischzüchter Olaf Graffaus Kirchbarkau setzten im Elbe-Lübeck-Kanalknapp 11.000 junge Zander aus.

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ein Zander-Gewässer!

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Aukrug/Kiel – Die Erntezeit ist bei den Landwirtenin Schleswig-Holstein längst vorbei. Bei den Anglernhingegen ist die Erntezeit in vollem Gange. Sohaben die Fachleute der Vereine des LSFV Schles-wig-Holstein bereits im November die ersten großenLachse und Meerforellen aus den Flüssen undBächen gefischt. Nicht zum Verzehr, sondern alseine Hilfe zur Fortpflanzung. Erstmals war die neuePräsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes(DAFV), Dr. Christel Happach-Kassan, an der Stördabei.Die vielen Akteure der Hegegemeinschaften an der

Treene, der Trave und der Stör sowie weiterer Nord-und Ostsee-Zuflüsse setzen sich seit Jahrzehntenerfolgreich für den Erhalt von Meerforellen undLachsen ein. „Die natürliche Reproduktion dieserWandersalmoniden funktioniert in unseren Fließge-wässern nur bedingt oder überhaupt nicht“, weißLSFV-Präsident Peter Heldt. Lachse und Meerforel-len gehörten zu den anadromen Fischarten, die zurFortpflanzung vom Salzwasser aus den Meeren insSüßwasser der Bäche und Flüsse wechseln.Statt mit Rute und Haken sind die engagierten Ang-

ler im November/Dezember mit Elektrofanggerätenin den Fließgewässern unterwegs. Damit betäubensie die laichbereiten Lachse und Meerforellen leicht,um den Milchnern die Samen und den Rognern die

Eier abzustreifen und außerhalb des Gewässers zubefruchten. „Damit nehmen wir den Fischen ver-

mutlich die Freude, wirtragen damit aber sehrerfolgreich zu ihrer Ver-mehrung bei“, schmun-zelt Peter Heldt.Künstlich werden

danach die befruchtetenEier im LSFV-Bruthausin Aukrug oder in einigenkleineren Bruthäusernbei den örtlichen Angel-vereinen erbrütet. EinGroßteil der Lachs- undMeerforelleneier wirdaber auch im Bruthausder Binnenfischer undTeichwirte in Altmühlen-dorf von Fischereimei-ster Albrecht Hahnbetreut. Hier gibt es einelangjährige gute Zusam-menarbeit zwischen

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„Erntezeit“ der Angler

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Anglern und den Berufsfischern. Gefördert werdendiese Maßnahmen aus Mitteln der Fischereiabgabedes Landes.Hartwig Hahn aus Aukrug ist mittlerweile europa-

weit bekannt für sein Engagement zur Arterhaltungvon Lachsen und Meerforellen. Gemeinsam mit densehr aktiven Mitgliedern der ArbeitsgemeinschaftStör/Bramau werden Jahr für Jahr die „Wiegen“ desLSFV-Bruthauses mit den befruchteten Eiern derSalmoniden gefüllt. Diese „ARGE Stör“ setzt sichseit 30 Jahren für den Erhalt von Meer- und Bach-forellen sowie Lachsen ein. Hartwig Hahn bittet in jedem Jahr zum ersten Abfi-

schen den LSFV-Präsidenten mit ins Boot. PeterHeldt hat bereits vor seiner Zeit beim LSFV vieleJahre lang bei solchen Projekten an der Treene mit-gewirkt. Diesmal erhielt das eingespielte Team einprominentes zusätzliches Besatzungsmitglied - dieneue Präsidentin des Deutschen Angelfischerver-bandes (DAFV), Dr. Christel Happach-Kasan. Siebegleitete die Laichfischfänger auf ihrem Weg strom-ab der Stör zwischen Padenstedt und Arpsdorf. Indiesem Abschnitt wurden im Zuge der EU-Wasser-

rahmenrichtlinie zahlreiche Sohlabstürze zu Sohl-gleiten umgebaut, die teilweise turbulente Durch-fahrten zur Folge haben. Dank des sicheren Kursesvon Steuermann Lars Behrmann konnten diese„Stromschnellen“ jedoch sicher durchfahren werden.Dabei zeigt sich die Präsidentin absolut seefest.Das durch die Maßnahmen stark strukturverbes-

serte Gewässer weist eine große Artenvielfalt auf.Dazu gehören unter anderem Flundern und Nord-seeschnäpel aber auch die für Schleswig-Holsteineher untypischen Äschen wurden gesichtet. Mitge-nommen wurden aber nur die fast laichreifen Lach-se und Meerforellen. Der größte Lachs, der nachdiesem Fischzug zur Hälterung in das Bruthausnach Aukrug gebracht wurde, war ein Meter langund 9,8 Kilogramm schwer.Im Bruthaus beginnt im November die eigentliche

Hauptarbeit für Dr. Joachim Kuczwalski, ChristophReill und die zahlreichen anderen Mitstreiter derArbeitsgemeinschaft Stör. Das Abstreifen und Erbrü-ten der Salmoniden in der kalten Jahreszeit nimmtbis zum Auswildern von Hunderttausenden Brütlin-gen im Frühjahr zahlreiche ehrenamtliche Arbeits-

stunden in Anspruch.Dr. Christel Happach-Kasan informiertesich vor Ort ausführ-lich über die Aktivitä-ten im Bruthaus undbedankte sich beiden schleswig-hol-steinischen Anglernfür ihren Einsatz fürdie Wandersalmoni-den.Nur aufgrund dieses

Engagements gibt esnoch heute Lachsund Meerforelle inunseren Bächen undKüstengewässern.Bis die Vorausset-zungen für einenatürliche Reproduk-tion in den Flussober-läufen wieder vorhan-den sind, fließtallerings noch vielWasser die Stör hin-unter.

Michael Kuhr

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in Flüssen und Bächen

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Sierhagen Lachsbach und Mühlenbach im Kreis Ost-holstein nahe der Ostseeküste sind seit eh und je einParadies für Lachse und Meerforellen. Damit sich dieFische dort noch wohler fühlen, sind die beiden Bächein den vergangenen Jahren für Fische durchgängigpassierbar hergerichtet worden. Finale der Maßnahmeist die Fertigstellung zweier Brücken. Kostenpunkt:200.000 Euro. Das Geld kommt aus einem Förderpro-gramm der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Und jetzt pack-te Landrat Reinhard Sager noch 15.000 Euro vom KreisOstholstein drauf – für einen Teil der für die Fische sowichtigen Geröll- und Leichtkiesschüttungen.

Uwe Morgenroth nimmt sich seit vielen Jahren mitviel Herzblut dieses Projektes an. Mit bewegter Stim-me freute er sich über die zwei Brücken, die in nuracht Wochen Bauzeit mit Hilfe heimischer Betriebeentstanden. „Das konnte nur gelingen, weil Eigentü-mer, Naturschutz und Gewässerpflege Hand in Handarbeiteten und an einem Strang zogen“, sagte Mor-genroth. So werde das Gewässer lebendig gestaltet.Immerhin ziehen Jahr für Jahr rund 1000 Lachse undMeerforellen in das System zum Ablaichen. Dane-ben finden auch Elritzen, Bachneunaugen und Wir-bellose den Weg ins Gewässersystem.

Landrat Reinhard Sager und der FachdienstleiterNaturschutz beim Kreis, Joachim Siebrecht, über-

reichten Uwe Morgenroth für den Beispiel gebendenFörderverein für Gewässerpflege, aber auch inAnerkennung seiner ehrenamtlichen Arbeit, einenZuwendungsbescheid des Kreises über knapp15.000 Euro. Das Geld diene Maßnahmen zur Ver-besserung der Gewässerökologie. „Das ist einesinnvolle Maßnahme“, freute sich der Landrat überdie gute Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt undNaturschutzbehörde. Durch die Einbringung vonGeröll ins Fließgewässer erhielten die Fische neueund wichtige Kleinstlebensräume.

Durch den Eintrag von Findlingen und Geröll wer-den nachhaltig naturnahe Abschnitte im Gewässerund an seinen Uferzonen geschaffen. So genannteStörsteine bilden Kolke. Insgesamt soll den Fischar-ten besonders in Trockenzeiten ausreichend Schutzgewährt werden. Leichtkies unterstützt die Repro-duktionsfähigkeit der Winterlaicher sowie im Frühjahrablaichende Elritzen, Westgroppen und Cypriniden.

Lachse und Meerforellen finden über das Neu-städter Binnenwasser Zugang zum Lachs- und Müh-lenbach. Thorsten Lorenzen, Vorsteher des Wasser-und Bodenverbandes Neustädter Binnenwasser,dankte den Grundeigentümern, den Familien Adamund Plessen. Ohne ihre Zustimmung wäre das Pro-jekt nicht vorangeschritten. Michael Kuhr

Neue Brücken stärkeneine natürliche Vielfalt

Landrat Sager und Uwe Morgenroth stehen an der Brücke, wo sich Lachsbach und Mühlenbach treffen. DerKreis gab knapp 15000 Euro für die Einbringung von Geröll, Findlingen und Laichkies. Foto: Michael Kuhr

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LSFV-Termine 2014Fischereiaufseherlehrgang I 22.03.2014Fischereiaufseherlehrgang II 19.04.2014Fischereiaufseherlehrgang III 20.09.2014Fischereiaufseherlehrgang IV 18.10.2014

FischenLSFV - Einzelfischen 17.05.2014LSFV - Kameradschaftsfischen 7.-8.06.2014Bundesländerhegefischen 19.+20.07.2014LSFV - Seniorenangeln 09.08.2014LSFV - Fischen der Ver. mit Damen 17.08.2014LSFV - Grundelangeln und -essen 06.09.2014LSFV - NOK - Fischen 14.09.2014

MeeresfischenNaturköderfischen, Laboe 20.09.2014Kunstköderfischen, Laboe 21.09.2014Brandungsfischen, Fehmarn 18.10.2014

TurnierwurfsportOffene Landesmeistersch., Lepan 26.04.2014 Deutsche Meisterschaft, Kassel 23.-25.05.2014Castingsportoffene Landesmeisterschaft, Husumer Dockkoog 17.05.201458. Deutsche Meisterschaften, Halle/Saale 21.-25.08.2014

Seminar für Gewässerwarte im LSFV, DJH Mölln 30.-31.08.2014VerbandsjugendBrandungsangeln der LSFV-Jugend, Heidkate 05.04.2014LSFV-Jugend-Kutterangeln, Heikendorf „Forelle“ 20.04.2014Westenseeboote zu Wasser bringen 26.04.2014Jugendfreizeit am Westensee 29.05.-01.06.2014Dt. Jugendmeisterschaft Turnierwurfsport, Kassel 29.-31.05.2014Dt. Jugend-Castingsport-Weltmeisterschaft, Kassel 14.-17.08.2014Dt. Jugend Castingmeisterschaft, Halle/Saale 07.-10.08.2014Binnenseeangeln Geniner Ufer, Lübeck 30.08.2014DAFV-Bundesjugendtag (Jahrestagung) 19.-20.09.2014Jugendfreizeit/Meeresangeln, Schilksee 02.-05.10.2014

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Nordfriesland – Die Lokale Agenda 21 Kolden-büttel e.V. und der Kreisanglerverband Nordfrieslande.V. haben am 3. Dezember 2013 die Ergebnisseeiner bereits 2010 angedachten und nach einerschwierigen Realisierungsphase fertiggestelltenMachbarkeitsstudie zur fischschutzorientiertenUmgestaltung eines für die Marschen Norddeutsch-lands typischen Schöpfwerks präsentiert.

Der Aal (Anguilla anguilla) ist eine bedeutende Artfür die europäische (Angel)Fischerei. Seit Ende der70er Jahre ist das Glasaalaufkommen in Europastark gesunken. Der Internationale Rat zur Erfor-schung der Meere (ICES) stellte fest, dass sich derAalbestand „außerhalb sicherer biologischer Gren-zen“ befindet. Auch wenn die Ursachen für diesenBestandsrückgang noch keineswegs ausreichendgeklärt sind, macht sich z.B. die europäische Aal-verordnung aus dem Jahre 2007 erfreulicherweiseauch für die ungehinderte Abwanderung von laich-bereiten Blankaalen stark: Sie strebt an, dass 40 %der laichbereiten Aale auch wirklich in Richtung ihrerozeanischen Laichgewässer ziehen können. Daranwerden sie jedoch vielerorts durch Verbauungenunterschiedlichster Art gehindert.

Auch in unserer Region gibt es zahlreiche Was-serbauwerke, die eine Passage des Aals be- undverhindern. Da die meisten Marschengewässer, diefrüher hervorragende Aalgewässer waren, künstlichangelegte Gewässer zur Landentwässerung sind,greifen die Regelungen der Wasserrahmenrichtliniebei ihnen nicht: Für sie gibt es kein Durchgängig-keitsgebot. Dass man sich mit diesem Zustand nichtbegnügen muss, zeigt ein Projekt aus der Gemein-de Koldenbüttel in Nordfriesland.

Mit einem speziellen Wasserbauwerk, demSchöpfwerk Saxfähre, beschäftigte sich bereits vormehreren Jahren die Lokale Agenda 21 Koldenbüt-tel. Hatte man zunächst den Verdacht, dass dasSchöpfwerk nur die Einwanderung von Glasaalenverhindern würde, so richtete sich nach genauerenRecherchen der Fokus auf die Behinderung derlaichfähigen und abwanderungsbereiten Blankaale.Bald wurde klar, dass die erwachsenen Aale eigent-lich nur durch die große Schöpfwerkspumpe in Rich-tung Eider und damit in Richtung Nordsee gelangenkönnten. Dieser Weg ist jedoch zu fast 100% töd-lich: Die Aale (wie alle anderen Fischarten auch)werden von den schnelllaufenden Pumpenrädernregelrecht zerschreddert, wenn sie erst einmal inden Pumpenstrom geraten sind. Die Akteure derLokalen Agenda 21 Koldenbüttel setzten die Durch-gängigkeit des in ihrem Tätigkeitsbereich liegenden

Schöpfwerks für Glas- und Blankaale auf ihre Prio-ritätenliste und gingen auf die Suche nach Koope-rationspartnern. Im Kreisanglerverband Nordfries-land fanden sie 2011 eine Organisation, die sich seitJahren um die Hege ihrer Gewässer und der darinlebenden Pflanzen und Tiere kümmert. BeideKooperationspartner versuchten in der Folgezeit, dieBetreiber des Schöpfwerks, den Sielverband Kol-denbüttel und darüber hinaus den Deich- und Haupt-sielverband Eiderstedt, für eine Zusammenarbeit zugewinnen. Nachdem von den Betreibern ein grund-sätzliches Interesse an der Mitarbeit signalisiert wor-den war, wurden erste Umsetzungsversuche gestar-tet. Schnell wurde klar, dass die fischschutzgerechteUmgestaltung bestehender Wasserbauwerke erheb-liche Kenntnisse bezüglich des Fischverhaltens,aber auch bezüglich der technischen, z.B. hydrauli-schen Möglichkeiten voraussetzt.

Umgestaltung nicht ohne FachleuteSchon schnell wurde den regionalen Kooperati-

onspartnern klar, dass man zur konkreten Planungvon Umgestaltungsprozessen Experten hinzuziehenmüsse. Zunächst musste aber ein Budget einge-worben werden, aus dem diese Expertenarbeitfinanziert werden konnte. Der Kreisanglerverbandbeantragte 2011 beim Fischereiabgabeausschussdes Landes Schleswig-Holstein 4.000 € für dieErstellung einer Machbarkeitsstudie zum Umbaudes Schöpfwerks Saxfähre. Wie sich später heraus-stellte, war dieses Budget viel zu gering, um denwirklichen Umfang einer solchen Studie damit finan-zieren zu können. Unter diesem Gesichtspunkt istsicherlich auch das Scheitern des ersten Versuchs,einen Experten aus Höxter für die Erarbeitung derExpertise zu gewinnen, zu sehen. Das erfolgloseEnde des Projektes war mit dem Scheitern dieserZusammenarbeit greifbar nah, zumal die Bewilli-gungsfrist für die Gelder aus der Fischereiabgabe

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Aalpassage am Schöpfwerk Saxfähre

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abgelaufen war undein neuer Antraggestellt werdenmusste.

Dass die Koopera-tionsgemeinschaftnach dieser Negati-verfahrung über-haupt weitermachte,lag an einer positi-ven Reaktion, die wirauf unsere Anfragehin ausgerechnetaus dem „Mekka“der Fischschutztech-nik erhielten: Dr.-Ing.Reinhard Hassingervon der Versuchsan-stalt und Prüfstellefür Umwelttechnikund Wasserbau ander Universität Kas-sel äußerte Interes-se an der Durchfüh-rung der Machbarkeitsstudie. Seine Idee: DieFragestellung im Rahmen einer Masterarbeit voneinem Studenten bearbeiten zu lassen. In SaschaRies war dann auch schon bald ein Masterstudentgefunden, der diese umfangreiche Arbeit erledigenwollte. Bei einem Ortstermin wurden die beidenWasserbauexperten aktiv: sie erklärten den anwe-senden Vertretern der Sielverbände ihre erstenIdeen zur Umgestaltung des Bauwerkes und legtenmit Messlatte und Nivelliergerät auch gleich prak-tisch Hand an. Am 16.11.2013 lag der lange erwar-tete Kurzbericht zur Machbarkeitsstudie vor und ver-mittelte ein Bild von der hochwertigen wissenschaft-lichen Arbeit, die Sascha Ries zusammen mit sei-nem Mentor R. Hassinger vorlegt.

Wir können an dieser Stelle natürlich nicht diegesamte Fischschutzanlage am Schöpfwerkbeschreiben, wollen aber versuchen, deren Funkti-onsweise in einfacher Form darzustellen. Die zen-trale Frage an Schöpfwerken ist: Wie lässt es sichverhindern, dass die abwanderungsbereiten Groß-aale in der Schöpfswerkspumpe „geschreddert“ wer-den? Die Schutzmaßnahmen machen sich das Ver-halten des Aales zunutze, der a) überwiegend inBodennähe und b) bei Dunkelheit wandert und sichdabei c) relativ passiv von der Hauptströmung trei-ben lässt. Stößt er dabei auf Hindernisse, wie z.B.

den Rechen, der vor der Schöpfwerkspumpe ange-bracht ist, dann schreckt er zurück und taucht soweit wie möglich ab. Dabei zeigt er vor allem fol-gende Verhaltensmuster: Er folgt am Gewässer-grund markanten Konturen und Strukturen, er ver-kriecht sich gern in Löchern, er reagiert auf für ihnspürbare Strömungen und er meidet aber zu großeBeschleunigungen.

Wie diese Verhaltensmuster des Aals bei der Aus-gestaltung einer Fischschutzanlage an einem kon-kreten Schöpfwerk genutzt werden, um den Fischvor seinem sicheren Tod in der großen Schöpfwerk-spumpe zu bewahren, können Sie anhand derSchnittzeichnung sehen:

Hinter dem Rechen (1), der als erstes Hindernisbei der Durchwanderung des Schöpfwerks vom Aalwahrgenommen wird, werden Borstenblöcke (2) aufdem Gewässergrund angebracht. Diese Borsten-blöcke erzeugen Verwirbelungen, die den Aal zumAbtauchen an den Gewässergrund bzw. zumSchwimmen gegen die Strömung veranlassen. DieBorstenblöcke mit ihrer Sockelschürze bieten auchKonturen und Strukturen, an denen entlang sich derAal am Grund bevorzugt bewegt. Auf diese Weisewird verhindert, dass der Aal direkt in die todbrin-gende Schöpfwerkspumpe (3) gelangt. Stattdessenwird er auf das direkt hinter dem Rechen verlegte

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- ein Pilotprojekt gewinnt Konturen

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Aalsammelrohr (4) aufmerksam, in dem eine durcheine zusätzliche Pumpe erzeugte Lockströmungherrscht. Das im Zick-Zack verlegte Sammelrohr hatmehrere Löcher, in die der Aal schlüpfen kann. VomSammelrohr gelangt der Aal in den Sammelbehälter(5). In einer Transportphase, die elektronischgesteuert, regelmäßig eingeleitet wird, entsteht imTransportrohr (6) durch den Wasserdruck im Sam-melbehälter eine Strömung. Mit dieser Strömungüberwindet der Aal den Höhenunterschied zwischendem Ober- und dem Unterwasser. Er gelangt alsoohne Kontakt mit der Schöpfwerkspumpe in dashöher liegende Unterwasser und kann das Schöpf-werk auf diese Weise in Richtung Eider/Nordseeunverletzt überwinden.

Der fachkundigen Planungmuss jetzt die Umsetzung folgen

Die von Ries und Hassinger vorgeschlagene unddurchplante Umgestaltung des Schöpfwerks Sax-fähre ist verständlicherweise nicht zum Nulltarif zuhaben. Die Experten rechnen mit einem ungefährenAufwand von 60.000 €. Damit ist diese Lösung deut-lich günstiger als ein Ersatz der beiden alten Pum-pen des Schöpfwerks durch eine „fischschonende“Pumpe, wie es sie heute bereits auf dem Markt gibt.

Unberücksichtigt bei der Kostenberechnung istnoch der Ersatz der alten, sehr groben Rechenan-lage am Schöpfwerk. Hier wäre es aus unserer Sichtsinnvoll, diese durch eine moderne Anlage mit enge-ren Stababständen und neuen Stabprofilen sowiemit einer automatischen Abstreifung zur Reinigungzu ersetzen.

Ziel der Kooperationsgemeinschaft wird es jetztsein, Kostenträger zu finden, die sich bereit erklä-ren, das Geld für diesen fischschützenden Umbauzur Verfügung zu stellen, damit dem Plan auch diewirkliche Tat folgen kann. Insgesamt sehen dieLokale Agenda 21 Koldenbüttel und der Kreisang-lerverband Nordfriesland in der Realisierung derUmbaumaßnahme die große Chance, das erstefunktionierende Fischschutzsystem an einemSchöpfwerk in Deutschland in Betrieb zu nehmen,das dann wegweisend für unzählige vergleichbareBauwerke sein könnte.

Jürgen TöllnerKreisanglerverband Nordfriesland e.V.Schulring 2625878 Seethwww.kav-nf.de

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Kiel – Ganz aktuell wird mein Vorhaben, etwasüber die Belastung unserer Gewässer und unsereMöglichkeiten darauf Einfluss zu nehmen, durch dieHavarie einer Biogasanlage bei Neumünster ineinen Störzufluss negativ aufgeladen. Durch dieseHavarie wird wieder einmal deutlich, dass es nursehr wenige risikofrei beherrschbare Technologiengibt und die Biogaserzeugung offensichtlich nichtdazugehört. Es handelt sich hier auch nicht umeinen Einzelfall.

Länderübergreifend stellten wir bei Seminarenund Tagungen unseres Bundesverbandes DAFVfest, dass sowohl die flächendeckende Bewirtschaf-tung mit Mais als auch die Verarbeitung von Gär-substrat zur Stromerzeugung eine Belastung undGefährdung für unsere Gewässer darstellen. Nunhat es also wieder einen Unfall gegeben, der in denMedien als Katastrophe bezeichnet wurde. Die Wahldes Wortes Katastrophe ist in diesem Zusammen-hang aber eigentlich nicht ganz korrekt, da es sichbei einer Katastrophe um ein nicht durch menschli-chen Einfluss abwendbares Ereignis handelt.

Hier lagen aber offensichtlich Fehler vor, die auchdie Staatsanwaltschaft zur Einleitung eines Ermitt-lungsverfahrens veranlasst haben. Die katastropha-len Folgen der Gewässerverunreinigung, die unver-meidbar als Folge der Havarie auftraten, bedürfeneiner genaueren Überprüfung, die ich zusammenmit den betroffenen Angelvereinen jetzt zügig inAngriff nehme. Die Fehler, die bei der Förderung derBiogastechnologie und den Auswüchsen der Ver-

maisung unserer Kulturlandschaft gemacht wurden,lassen sich nicht so schnell angehen. Das soll unsaber sicher nicht davon abhalten, uns einzumischen.

Zurück zu der Frage im Titel meines Beitrages. Esstellt sich nicht die Frage, wer etwas tun sollte undob wir überhaupt etwas tun sollen. Denn es gibt einegesetzliche Verpflichtung der Fischereiberechtigtenzur Hege der Fische und zum Schutz der Tiere undPflanzen im und am Gewässer. Daraus und natürlichaus einem unserer wesentlichen Ziele, der Erhal-tung und Verbesserung der Lebensgrundlagen derTier- und Pflanzenwelt, ergibt sich eine klare Anhal-tung zum Handeln. In dem oben genannten Fall warein als Unterlieger betroffener Angelverein aus Brok-stedt als Einziger bemüht, Wasserproben zusichern, die jetzt von Behörden zur Schadensfest-stellung verwendet werden. Dieses positive Beispiel,ich kann noch weitere nennen, hat wieder einmalgezeigt, dass die Hegepflichtigen eine sehr wichti-ge Funktion beim Gewässerschutz haben.

Zurück zu der Havarie und dem Maisanbau: Eslassen sich mindestens drei Gefährdungssituationenfür die Gewässerverunreinigung und –belastungdarstellen, die einzeln oder in Kombination auftretenkönnen.

• Mit vernichtender Wirkung breiteten sichGülle und Sickersäfte nach einer Havarie im Gewäs-ser aus. Steigender pH-Wert und Abbauproduktevon Stickstoffverbindungen führen zur unmittelbarenVerätzung und Vergiftung. Die Sauerstoffzehrungdurch den biologischen Abbau der Verunreinigunglässt das Leben im Wasser und im Kieslückensy-stem in kürzester Zeit absterben.

• Wenn die Fläche einer Siloplatte für dieLagerung von Gärsubstrat und Flüssigkeiten nichtausreicht, dringen Sickersäfte in den Boden ein undwerden durch Drainagen einem Gewässer zuge-führt. Schlimmstenfalls besteht eine direkte Zulei-tung von Sickersäften oder anderen gefährdendenFlüssigkeiten in ein Gewässer. Etwas vereinfachenddargestellt ist der Inhalt dieser Flüssigkeiten so bri-sant wie ungeklärtes kommunales Abwasser oderGülle.

• Der Fußabdruck der Nährstoffeinträge durchDünger in Böden mit Maisanbau ist deutlich größerals bei anderen Feldfrüchten. Die Böden sind erheb-

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Die Werte sind hoch –was können wir tun?

von Fischereiberater Martin Purps

Erodierte Maisanbaufläche gefährdet angrenzende Au.

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lich stärker der Erosion ausgesetzt, so dass mehrNährstoffe und Sand schneller in das Gewässergelangen.

Der Ausbau der Biogastechnologie soll uns abernicht von den „üblichen Verdächtigen“, wie Gülleun-fällen und übermäßigem oder zu dicht am Gewässereingebrachtem Dünger, ablenken. Auch Kläranlagenstehen immer wieder im Verdacht, Gewässer zubelasten. Ich möchte an dieser Stelle aber auchganz deutlich sagen, dass nicht die Landwirtschaftund Kläranlagenbetreiber pauschal als alleinige Ver-ursacher beschuldigt werden sollten; es gibt durch-aus noch andere Verursacher, auch natürliche.Weder die Bauern noch die Kläranlagenbetreibermüssen sich hier eine Schuldzuweisung gefallenlassen, wenn die sogenannten schwarzen Schafefür eine negatives Medienecho sorgen. Der Bauern-verband trägt selber zu einer sachlichen Informationin Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsmini-sterium (MELUR = Ministerium für Energiewende,Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume) inForm einer Allianz für den Gewässerschutz bei. Dassollte anerkannt und respektiert werden. Gemein-sam wurde allerdings im Rahmen einer öffentlichenInformationsveranstaltung dargestellt, dass dieNährstoffeinträge das Hauptproblem für die Gewäs-ser in Schleswig-Holstein und für die Zielerreichungdes guten ökologischen Zustands bis 2015 sind.Bereits im November 2012 hatte das MELUR schrift-lich dem Landtag über Stand und Perspektive derUmsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)berichtet und festgestellt, dass zu den Gründen fürdie verzögerte Umsetzung die fehlende Akzeptanz

der Landwirte zur Teilnahme an Beratungsmaßnah-men oder die Nichtbeachtung der bedarfsgerechtenDüngung zählen (Schleswig-Holsteinischer Landtag– 18. Wahlperiode, Drucksache 18/336). Trotz bis-her umgesetzter Maßnahmen erwartet man im Mini-sterium aufgrund agrarstruktureller Veränderungen(Anmerkung: Biogas?) eine Zunahme der Belastun-gen im Grundwasser und in den Oberflächenge-wässern. Das Fazit lautet (Zitat):

„Bereits jetzt wird deutlich, dass die Ziele derWasserrahmenrichtlinie bis 2015 in weiten Teilendes Grundwassers und der Oberflächengewässerverfehlt werden. Alle Beteiligten und Betroffenensollten dazu beitragen, dass in der verbleibendenZeit bis zum Ende des ersten Bewirtschaftungszeit-raums in 2015 noch messbare Fortschritte bei derUmsetzung des Maßnahmenprogramms erreichtwerden.“

Um Fehlinterpretationen vorzubeugen: Auchwenn in 80% aller Gewässer bei Gesamt-Stickstoffund 70% bei Gesamt-Phosphor für Nährstoffe eineÜberschreitung angezeigt wird; es handelt sich hierum die Nichteinhaltung von Orientierungswerten fürdie Erreichung des guten ökologischen Zustands,die nicht mit den uns bekannten Toleranz- undGrenzwerten für die Fischgesundheit zu verwech-seln sind. So belastend die Situation aktuell auch fürdie Lebensgemeinschaften und ihre aquatischenLebensräume ist, es können wie bisher gesundeFische gefangen und verzehrt werden, daran wirdsich zunächst nicht viel ändern. Und leider ebenauch nicht an dem Aufwand, den wir Angler treibenmüssen, um für Fischarten die unter dieser Situati-on leiden, durch Besatzprogramme und Arbeiten amLebensraum das Überleben und die Nutzbarkeit zusichern.

Die gute Nachricht, mit der ich meinen Beitrageigentlich anfangen wollte, ist, dass es zunehmendAngler gibt, die sich ihrer besonderen Verantwortungnicht nur bewusst sind und danach handeln, son-dern sich auch mit anderen Anglern zusammen-schließen, um sich auszutauschen und die Ergeb-nisse ihrer ehrenamtlichen und gemeinnützigenTätigkeit, wie in dem Schreiben vom Ministeriumangeregt, in die Maßnahmen zur Verbesserung desökologischen Zustandes einzubringen. Meine Betei-ligung in diesem Prozess ist die fachliche Beratungund Schulung der Gewässerwarte, die ich zusam-men mit meinem Kollegen Rüdiger Neukamm überdie Geschäftsstelle und in Seminaren des LSFVanbiete. Es ist dringend erforderlich, als qualifizier-ter Experte für Gewässeruntersuchungen wahrge-nommen zu werden, wenn man sich gegenüberanderen Verbänden und Behörden Gehör verschaf-

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Versteckter Austritt von Sickersäften von einer Siloplatte(roter Pfeil) über ein Dränagerohr, nur sichtbar durchAbwasserpilze im Wasser und festgestellt weil hier weit-räumig Fische fehlten.

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fen will. Pauschale Aussagen wie „Der Zustand istgut oder schlecht“ sollten Politikern und Interessen-vertretern vorbehalten bleiben. Qualifizierte Gewäs-serwarte geben als Experten detailliert Auskunftüber chemische und biologische Analysen, die aufstandardisierten Messverfahren basieren. Die amStammtisch so beliebte Kristallkugel samt Zufalls-generator gehört nicht dazu, ebenso nicht, wieRasenmähen und Vereinsheimstreichen zur Kern-kompetenz eines Gewässerwartes gehören.

Besonders erwähnenswert finde ich die „Treene-konferenz“, einen Zusam-menschluss von Gewässer-warten der KreisverbändeNordfriesland und Schles-wig-Flensburg mit dem Zielsich über die routinemäßigdurchgeführten Untersu-chungen der Gewässerwarteauszutauschen, Informatio-nen zu ergänzen und Ver-besserungen für die ökologi-sche Qualität der Treene zuerreichen. Initiiert wurde die„Treenekonferenz“ durch denVorsitzen des Kreisanglerver-bands Nordfriesland, Jürgen

Töllner, der sich nach verschiedenen Zeitungsarti-keln, mit zum Teil unqualifizierten Darstellungen,eine Versachlichung der Diskussion wünschte, umsich anschließend tatkräftig für eine Verbesserungder Situation zu engagieren. Von Anfang an bei demgrenzüberschreitenden Ansatz dabei ist der Vorsit-zende des Kreissportfischerverbandes Schleswig-Flensburg, Gerd Gaßmann und natürlich die Gewäs-serwarte der Angelvereine von der Treene. In denzurückliegenden vier Konferenzen im Jahr 2013wurde zielstrebig auf eine Optimierung der eigenenUntersuchungsmethoden und des Messstellennet-zes hingearbeitet. Zurzeit werden die bereits erho-benen Daten in einer Datenbank digitalisiert, um siedann mit einem geographischen Informationssystem(GIS) für eine aussagekräftige Darstellung Interes-senten zugänglich machen zu können. Besonderspositiv, es haben sich bereits weitere Vereine mitdemselben Anliegen bei mir gemeldet, die ohne vonder „Treenekonferenz“ zu wissen, eigenständigbereits Maßnahmen ergreifen, um genau das auchzu tun: sich einzubringen.

Der Norden ist aktiv, aber auch der Osten hat Vor-zeigbares. Mit einem ambitionierten Projekt zur Ver-besserung der ökologischen Qualität der Wakenitzbefasst sich seit letztem Jahr ein Arbeitskreis derCDU Bürgerschaftsfraktion in Lübeck. Der Anstoß

für diesen Arbeitskreis ergab sich im Laufe der letz-ten Jahre bei den Wakenitzbereisungen der Lübek-ker Fischer, deren Tradition von dem 1. Vorsitzen-den des Lübecker Kreisverbands der Sportfischer,Rolf Vorbeck, gepflegt wird. Hier kristallisierten sichin den Diskussionen der letzten Jahre deutliche Pro-bleme mit der Verkrautung und der Verschlammungvon großen Bereichen der Wakenitz heraus. FrauSchatz von der CDU-Fraktion in der Lübecker Bür-gerschaft nahm das zum Anlass diesen Arbeitskreisunter Beteiligung von Behörden und Verbänden insLeben zu rufen. Die Verbesserungsvorschläge fürdie Reduzierung der Schlammschichten und auchdie Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen zuFischen, Wasserparametern und zur Verschlam-mung stammen von dem inzwischen als Fachmannqualifizierten Kreisgewässerwart Frank Luckner. Ichweise erneut auf das Fazit des MELUR hin, dassalle Beteiligten und Betroffenen dazu beitragen sol-len, bis 2015 noch möglichst viel zu erreichen, umden Eindruck zu vermeiden, dass hier an denzuständigen Behörden und Verbänden vorbei gear-beitet wird; es geht Hand in Hand. Mir bleibt erfreu-licherweise nicht viel Arbeit bei der Begleitung die-ses Vorhabens als Fischereiberater, so dass ich inLübeck meine Aufgabe eher allgemein bei der Stär-kung der fachlichen Kompetenz in den Diskussionenund bei daraus zu treffenden Entscheidungen fürMaßnahmen sehe.

Weiter so und mehr davon

Martin Purps

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Vorstellung von Metho-den zur chemischenGewässe run te r su-chung bei einem Semi-nar

Teilnehmer der 4. Treenekonferenz diskutieren Messver-fahren.

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Kassel/Kiel – Aus terminlichen Grün-den fand in diesem Jahr leider keine Lan-desmeisterschaft der Jugend in Schles-wig-Holstein statt. Vom 23. bis26.05.2013 fanden die deutschen Mei-sterschaften im Turnierwurfsport in Kas-sel auf den Waldauer Wiesen statt. Fürden LSFV SH traten Mirco Unterspann(SSV Segeberg), Gary Grauer (SSVSegeberg, Kevin Schulz (ASV Bordes-holm) und Dennis Messer (ASV Bordes-holm) an die Startbretter. Am Anreisetag(Donnerstag) checkten wir am Abendnach vielen Staus auf der Fahrt nach Kas-sel im Hotel Chassalla in der Innenstadt ein. Danachsuchten wir ein Restaurant in der Nähe des Hotelsauf, um gestärkt am nächsten Tag trainieren zu kön-nen.

Am Freitag, dem 24. Mai führten die Jungs einAbschlusstraining durch, um die Mannschaften zubestimmen, während die Erwachsenen schon umdie Titel beim Meeresfischen kämpften. Das Wetterspielte am diesen Tag super mit. Die Jungs warenfrohen Mutes und freuten sich auf den kommendenTag, an dem sie dann endlich ihr Können zeigenkonnten.

Der Samstagmorgen begann mit einem gemein-samen Frühstück im Hotel. Danach fuhren wir zumPlatz . Dort angekommen bauten die Jugendlichenihre Gerätschaften auf und machten noch ein paarWürfe zum Einstimmen. Gegen 10 Uhr begrüßteVeranstalter Volker Krah alle Teilnehmer und erklär-te den weiteren Verlauf des Wettkampftages. Wasbis jetzt noch keiner von den Jungs ahnte, es sollteein super Wettkampftag für unsere 4 Schleswig-Hol-steiner werden.

Die Jugendlichen begannen die Meisterschaft mit

dem Zielwerfen. Als erstes musste Mirco ans Start-brett. Er warf hervorragende 9-4 (155Pkt.) und legtedamit einen sehr guten Start hin. Kevin warf eine 8-0 (120Pkt.), Dennis 6-2 (100Pkt.) und Gary warf 7-1(110Pkt.) Nach einer kleinen Pause für die Jungsging es zum Weitwerfen. Höchste Konzentration wargefragt, um das 18g schwere Blei so weit wie mög-lich zu werfen. Mirco warf 71m und hatte damit denzweitweitesten Wurf des Tages hinter dem HessenJohannes Schultheis, der 74m warf.

Darauf folgten Dennis mit 70m, Kevin mit 68mund Gary mit 58m. Nun war die Spannung groß biszur Bekanntgabe der Platzierungen. Hat einer derJungs den Sprung aufs Treppchen geschafft? Nachkurzer Zeit stand es wieder fest, dass Mirco dieDeutsche Meisterschaft im Turnierwurfsport der Jun-gen mit 261,5 Punkten gewonnen hatte. HerzlichenGlückwunsch!

Kevin war der zweitbeste Schleswig-Holsteinermit Platz 5 und 222,0 Punkten. Dennis kam kurzdanach mit 205,0 Punkten auf Platz 6 und Garyholte sich mit 197,0 Punkten Platz 8. Somit warenalle schleswig-holsteinischen Jungs unter denersten 10. Am Abend fand die Abschlussfeier im Bür-gerhaus Fuldabrück statt. Als erstes wurden dieMannschaften geehrt. Hier wurde unsere Mann-schaft bestehend aus Mirco, Kevin und Dennis Zwei-ter mit 483,5 Punkten und somit Deutscher Vize-meister. Klasse Leistung! Hier siegte die Mann-schaft vom Verband Hessischer Fischer mit 491,5Punkten. Es war mal wieder eine schöne und erfolg-reiche Meisterschaft für die Jugend aus Schleswig-Holstein. Es wäre klasse, wenn sich auch im Jahr2014 wieder Jugendliche für den Turnierwurfsportbegeistern könnten. Jan Neumann

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Junge Turnierwerferbelegten vordere Plätze

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Liebe Angelfreunde , in meinem Jahresbericht möchte ich über einige

Schwerpunkte der Arbeit unseres Landesverbandes,die das Präsidium seit unserer letzten Jahreshaupt-versammlung bearbeitet hat, berichten. Gleichzeitigmöchte ich einen Blick auf kommende Projekte wer-fen. Viele Dinge, die wir 2013 begonnen haben, wer-den wir hoffentlich 2014 zu einem Abschluss undErgebnis bringen.

Ständig beschäftigt sich der LSFV mit Gewäs-sern, die ihm zur Pacht oder zum Verkauf angebotenwerden. Diesen Arbeitsschwerpunkt hatten wir auchim Jahr 2013. Angebote zu kleineren Objekten lei-ten wir natürlich erst einmal zu den ortsnahen Ver-einen weiter, zu denen wir keinesfalls in Konkurrenztreten wollen. Mit den größeren Projekten oder derVerlängerung von bereits bestehenden Pachtverträ-ge, beschäftigt sich dann der LSFV.

Unser Ziel muss es sein, möglichst viele Gewäs-ser langfristig für eine nachhaltige Angelfischerei zusichern. Dabei müssen wir darauf achten, dieseGewässer zu realistischen Konditionen zu pachtenoder zu kaufen. Wenn Vereine oder Verbändeanfangen, in der ersten Begeisterung astronomischeSummen für ihre Gewässer zu zahlen, werden damitfür alle anderen die Preise langfristig verdorben.

Jeder, der Gewässer bewirtschaftet, weiß, wiearbeitsintensiv und teuer die Hege, die Verwaltung,und die Aufrechterhaltung einer fischereilichen Infra-struktur sein können - auch das muss man in diegroße Rechnung mit einbeziehen. Nur mit dem Kau-fen oder Pachten ist es lange noch nicht getan.Jeder, der in seinem Verein mit solchen Vorgängenzu tun hat, der weiß auch, wie sensibel und vorsich-tig man bei Verhandlungen mit Verkäufern oder Ver-pächtern sein muss.

Oftmals wollen diese, dass laufende Verhandlun-gen möglichst im stillen Kämmerlein gehalten wer-den. Auch der LSFV kann daher nicht alle seine39.000 Mitglieder zu Pachtverhandlungen mitneh-men. Selbstverständlich ist aber, dass wir unsereMitglieder vor der Investition größerer Summen inGewässer informieren und befragen.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtesbefand sich unser Verband in Kauf- und Pachtver-handlungen und eventuell müssen wir auf unsererJHV 2014 konkret über einige neue Gewässerfra-

gen beschließen. Sollte es dazu kommen, werdendie Mitglieder darüber aber noch im Vorfeld der Ver-sammlung informiert. In diesem Zusammenhangmuss man einmal sagen, dass unser Verband finan-ziell solide aufgestellt ist. Die aktuellen Pachten,Raten, Gehälter und Veranstaltungen lassen sichdurch die Einnahmen noch sicher finanzieren. Soll-te es dazu kommen, dass der LSFV zum Beispielneue Gewässer kauft oder pachtet, muss man aberlangfristig über eine Erhöhung der Einnahmenseitenachdenken.

Die Wünsche an uns werden größer, die Dienst-leistungen des LSFV immer umfangreicher, die Prei-se für fast alles steigen ständig, nur unser Mit-gliedsbeitrag bleibt beständig?! Noch funktioniertdas, aber irgendwann darf eine Angleichung unsererBeiträge kein Tabuthema mehr sein. Wir müssenlangfristig handlungsfähig bleiben.

In Jahr 2013 wurde nach jahrzehntelangen Bemü-hungen um einen gemeinsamen, gesamtdeutschenDachverband endlich die Verschmelzung von DAVund VDSF zum Deutschen Angelfischerverband(DAFV) beschlossen. Das war gut so und längstüberfällig. Hauptziel war und ist eine einheitliche,wirksame Interessenvertretung aller deutschen Ang-

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Jahresbericht Peter HeldtPräsident des Landessportfischerverbandes Schleswig-Holstein

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ler. Andere Umweltverbände zeigen uns ständig,was man mit einer guten Lobby bewegen kann.

Wenn Schweinswale und Tauchenten in Fischer-netzen verenden oder Zugvögel durch neue Wind-parks oder Stromtrassen gefährdet sind, weiß die-ses in kürzester Zeit eine breite Öffentlichkeit. WennWanderfischarten durch riesige Kühl- oder Brauch-wasserentnahmen für technische Zwecke dezimiertwerden, dann erfährt davon in der Regel kaum einMensch, obwohl bestehende Techniken die Verlustedeutlich verringern könnten. Wir brauchen also einegute Arbeit an den politischen Schnittstellen in Ber-lin und Brüssel, um auf unsere Belange aufmerksamzu machen. Dafür muss der DAFV, auch mit eineroptimalen Öffentlichkeitsarbeit, sorgen.

Konstruktive Kritik, auch aus den eigenen Reihen,kann sinnvoll sein. Auf der ersten DAFV-Jahres-hauptversammlung am 16.11.2013 in Saarbrückenwurde aber leider viel Zeit für Nebensächlichkeitenvertan. Für viel Aufregung sorgte ein Misstrauens-antrag gegen die neue Präsidentin, die erst einknappes halbes Jahr im Amt war. Die überwältigen-de Mehrheit stärkte bei der Abstimmung erfreuli-cherweise der Präsidentin den Rücken. Wir wün-schen ihr für das Jahr 2014 viel Kraft zur Umsetzungihrer Ziele und Geschick bei der Interessenvertre-tung.

Da drei große Landesverbände mit über 200.000Mitgliedern bis zur Versammlung keine Auskunftdarüber geben konnten, ob sie 2014 weiterhin demDAFV angehören wollen, war die Erstellung einesHaushaltsvoranschlages sehr schwer. Der Ausfalldes dafür zuständigen Vizepräsidenten verschärftedie Situation. Vizepräsident Bernhard Pieper sprangdankenswerter Weise ein. Er hat sich in kurzer Zeitin die teilweise unübersichtliche Materie eingearbei-tet. Von einem neuen großen Dachverband erwartennatürlich alle Angler große Leistungen, und daskostet erfahrungsgemäß auch Geld. Für große Lei-stungen ließ der, aus der Planungsunsicherheitresultierende, Sparhaushalt leider keinen Spielraum.Er wurde dann auch von den Verbänden, die für2014 keine Planungssicherheit geben konnten, kri-tisiert.

Wie sollen wir unseren Mitgliedern einen DAFVschmackhaft machen, wenn er nichts leistet, laute-te die Frage. Wie soll man Großartiges leisten, ohnedie geringste finanzielle Planungssicherheit, frageich mich. Als neuer Verband kann man natürlichauch noch nicht mit Erfolgen aus der Vergangenheitwerben. Eine kuriose Situation und ein Teufelskreisfür den jungen DAFV.

Für viele Diskussionen sorgte beim DAFV dasThema „Gemeinschaftsfischen“. Auch im LSFV

führen wir regelmäßig Gemeinschaftsfischen durch.Selbstverständlich wird der Fang vernünftig behan-delt und verwertet als Lebensmittel für den mensch-lichen Verzehr oder als Futtermittel für Tiergehege,die dankbar sind für diese Unterstützung. Besondersgut passt es, wenn ein hegerischer Aspekt mit demGemeinschaftsfischen verbunden ist, so wie beiunserem Schwarzmundgrundelangeln am NOK.Wichtig ist uns auch die wissenschaftliche Auswer-tung der Fänge, die ein guter Beitrag zur Fischbe-standserhebung sind, der Erfüllung unserer Hege-pflicht und damit der Aufrechterhaltung einernachhaltigen Fischereiausübung dienen. Übermäßi-ge Preise und hohe Startgelder gibt es bei uns nicht.Auch vermeiden wir unnötige Mengen an Anfütte-rungsmaterial, gerade in sowieso schon nährstoff-übersättigten Gewässern. Wenn alle diese Kriterienerfüllt sind, ist es vollkommen zweitrangig, ob dergeschickteste Angler sich dann Grundelmeister,Angelkönig oder Landesmeister nennt - solange nie-mand den Fisch als bloßes Sportobjekt ansieht. Soverfahren wir in Absprache mit der oberen Fische-reibehörde seit Jahren und das wollen wir auch bei-behalten. Fischereigesetzgebung ist nach wie vorLändersache und die Ausführung von Gemein-schaftsfischen ist je nach Bundesland unterschied-lich geregelt. Hier gibt es unter den deutschen Ang-lern nun zahlreiche verschiedene Vorstellungen, undder DAFV muss für sich eine Position erarbeiten, wieman in Zukunft bei bundesweiten und internationa-len Veranstaltungen verfährt. Dazu wurde eineArbeitsgruppe eingesetzt, die bei der Verbandsaus-schusssitzung im Februar 2014 ein Konzept vorle-gen sollte. Die Ergebnisse dieser Tagung lagen zumZeitpunkt der Erstellung dieses Jahresberichtes lei-der noch nicht vor. Unser neuer Dachverband hat imnächsten Jahr viele schwierige Aufgaben zu bewäl-tigen! Wir wünschen dem DAFV-Präsidium dabeiviel Glück. Konstruktiv arbeiten kann man als Dach-verband nur, wenn man große Teile seiner Mitglie-der hinter sich hat. Das ist bei uns in Schleswig-Hol-stein glücklicherweise der Fall, und so konnte derLSFV gute Sachprojekte voranbringen.

Viel wurde bei uns wieder für den Aal getan.Gefördert aus Mitteln der Fischereiabgabe, aberauch aus den Töpfen der Angler, wurden 2013 dreiProjektwege beschritten:

1. Im Rahmen unseres EFF-Projektes konntenetwa 190.000 Aale im NOK/ELK eingebracht wer-den. Die Besatzkosten beliefen sich auf 74.001,20 €und wurden zu 70% gefördert. Allerdings kommenhierbei noch einmal fast ebenso hohe Kosten für dieumfangreichen Untersuchungsaktivitäten hinzu.

2. Außerdem setzten wir über unseren Verband

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und unsere Vereine durch das seit Jahrzehnten lau-fende Besatzprogramm noch etwa 123.000 Aale inVereinsgewässer ein. Dieser Besatz kostete50.134,85 € und wurde in den meisten Fällen mit60% bezuschusst - einige Vereinsgewässer liegenleider außerhalb der Förderkulisse. Die Binnenfi-scher haben in diesem Jahr etwa 219.000 Aale für89.383 € eingebracht, wobei wieder ein Großteil indie Schlei gesetzt und über diverse Spendenaktio-nen begleitet wurde.

3. Erstmals wurden etwa 200.000 Farmaaleküstennah direkt in die Ostsee besetzt. Die Kostenvon rund 100.000,- € wurden zu 100% gefördert (je50% EU und Fischereiabgabemittel).

Somit wurden in unserem Land 2013 insgesamtetwa 732.000 Aale mit einem Finanzaufwand vonrund 313.520,- € ausgesetzt! Das verdeutlicht denaktuellen und zukünftigen Wert unserer Aale: wennjeder 100. Aal überlebt beträgt er fast 43,- €.

Im Januar 2014 wurden geplante Änderungen derEU bei der Förderung von Fischereiprojekten (EFF)bekannt. Unser Jurist Robert Vollborn beschäftigtsich derzeit intensiv mit dieser Thematik , die gera-de auf unsere Aalbesatzprojekte große Auswirkun-gen haben kann.

Unser Geschäftsführer Dr. Dieter Bohn hatte wie-der einmal viel Arbeit damit, Bestellungen aufzu-nehmen, Angebote einzuholen, zu Sammelbestel-lungen zusammenzufassen, Besatz zu planen, dieVerteilung zu begleiten und später ordnungsgemäßabzurechnen. Auch die Abrechnung von europäi-schen Fördermitteln wird immer komplizierter. Hier-bei darf ich anmerken, dass wir auch 2014 wiederüber eine gemeinsame Ausschreibung im März diebesten Aale zu den günstigsten Konditionen bestel-len.

Begleitet wird das Aalprojekt in jedem Jahr durchunseren Biologen Rüdiger Neukamm. Wieder wur-den große Teile des Aalbesatzes für den Nord-Ost-see-Kanal und den Elbe-Lübeck-Kanal mit demFluoreszenzfarbstoff Alizarinrot markiert. Der ungif-tige Farbstoff verbindet sich dauerhaft mit dem Cal-cium in den Knochen der Aale. Äußerlich ist die Mar-kierung daher nicht sichtbar. Im Labor hingegenkann bei gefangenen Aalen sicher unterschiedenwerden, ob das Tier aus Besatzmaßnahmen stammtoder durch natürliche Zuwanderung in das Gewäs-ser gelangt ist. Durch Untersuchung einer kleinenStichprobe lässt sich so feststellen, wie hoch derAnteil der besetzten Aale am Gesamtbestand ist.Und da man genau weiß, wie viele Aale man besetzthat, kann man sogar relativ einfach berechnen, wieviele Aale zugewandert sind. Letztendlich hilft die-

ses Wissen dann zu beurteilen, wie effizient dieBesatzmaßnahmen waren. Bezogen auf das Län-genspektrum 20 bis 40 cm stammten 55% der imNord-Ostsee-Kanal gefangenen Aale aus Besatz-maßnahmen, im Elbe-Lübeck-Kanal waren es 44%.

Die Aalmanagementpläne der EU sagen verein-facht dargestellt folgendes aus – wer Aal fangenwill, muss auch etwas für die Bestände tun. Wir wol-len den Aal weiter fangen, daher werden wir unslangfristig für die Verbesserung seiner Lebensbe-dingungen in Schleswig-Holstein einsetzen. FürBesatz und wissenschaftliche Begleitung wird beiuns schon lange sehr viel getan, trotzdem ergebensich immer neue Wege, um die Situation für den Aalweiter zu verbessern. Viele interessante Lebens-räume für den Aal liegen bei uns unterhalb des Mee-resspiegels. Die Marschengewässer werden mitHilfe von Schöpfwerken entwässert. Hier brauchtman also eine Fischabstiegsanlage, die die Fischeunbeschadet nach oben befördert. Der Kreisangler-verband Nordfriesland und die lokale Agenda Kol-denbüttel nahmen sich dieses Themas an. EineMachbarkeitsstudie wurde aus Mitteln der Fische-reiabgabe gefördert. Dr. Reinhard Hassinger von derVersuchsanstalt für Umwelttechnik und Wasserbauder Universität Kassel stellte seine Ergebnisse am03.12.2013 in Nordfriesland vor. Eine verblüffendeinfache Lösung könnte eventuell in Zukunft dieBlankaalabwanderung aus diesen Gewässernermöglichen. Der dort teilweise noch natürlich vor-kommende Aufstieg und der hier und da durchge-führte Besatz sind nur dort wirklich sinnvoll, wo eineAbwanderung möglich ist. Man darf gespannt sein,wie weit die Realisierung solcher Projekte von denzuständigen Deich- und Hauptsielverbänden undder EU-WRRL umgesetzt wird.

Auch wenn der Zander nicht zu den gefährdetenFischarten gehört, kann die Förderung dieser Artaus gewässerökologischer Sicht sinnvoll sein. Vordiesem Hintergrund erhielt der Elbe-Lübeck-Kanalin diesem Jahr einen umfangreichen Zanderbe-satz. Am 02.11.2013 wurden insgesamt 10.500 ein-sömmrige Tiere auf 45 Stationen entlang desgesamten Gewässers ausgesetzt (siehe Bericht aufSeiten 6+7 in diesem Anglerforum). Ziel der Maß-nahme war es, der in den letzten Jahren beobach-teten massiven Bestandszunahme des Flussbar-sches entgegen zu wirken. Diese wiederum wirdnämlich als Ursache für den starken Rückgang derGüster- und Brassenbestände vermutet. Nunbesteht die Hoffnung, dass die jungen Zander imnächsten Jahr tüchtig von der aufkommendenBarschbrut fressen und so den Bestand reduzieren.

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Dadurch würden dann die Überlebenschancen derjungen Weißfische deutlich steigen. Ein sehr erfreu-licher Nebeneffekt eines gestärkten Zanderbestan-des wäre natürlich auch, dass man öfter ein schö-nes Exemplar an die Angel bekommt.

Wie in jedem Jahr taten unsere Vereine überall imganzen Land viel für den Erhalt von Meerforelle undLachs in unseren Fließgewässern. Etwa 1.555 Mil-lionen Meer- und Bachforellenbrütlinge sowie 29.000Smolts wurden erbrütet und ausgesetzt und zu fast100% bezuschusst. Vereins-Bruthäuser erhaltenkeine direkten Zuschüsse aus der Fischereiabgabe.Gerade deshalb danken wir diesen Vereinen undihren Mitgliedern für ihre wichtigen Aktivitäten.

Aus unserem LSFV-Bruthaus stützen 65.000Lachsbrütlinge, die aus Wiederaufsteigern gewon-nen werden konnten, die vorhandene Populationohne Bezuschussung. Damit tragen unser Verbandund einige Mitgliedsvereine mittlerweile als einzigeim Lande zur Lachs-Bestandsförderung bei. Unserelangjährigen Fangzahlen von Laichfischen, verbun-den mit unseren kontinuierlichen Besatzstatistiken,dokumentieren eindrucksvoll die positive Arbeit desLSFV. Dieses wurde auch im Herbst 2013 von denTeilnehmern eines Elblachs-Symposiums registriert,das in Königswartha stattfand und bei dem sich allemitwirkenden Elbeanlieger austauschten.

Im März 2014 unterstützte der LSFV die Arbeitseiner Vereine mit Lachsbesatz. 25000 Lachse zwi-schen 5 bis 25 Zentimeter Länge wurden auf ver-schiedene Nordsee-Zuflüsse verteilt. Unser Fachre-ferent Hartwig Hahn konnte zu einem sehr gutenPreis diese Besatzfische aus den schwedischenLagan- und Götaelvgebiet bekommen. Bereits seitJahren werden die Stör und auch die Elbe mit Lach-sen vom Lagan Stamm besetzt. Die Besatzfischewurden von unseren Biologen begutachtet und fürsehr gut befunden.

Das LSFV-Bruthaus in Aukrug war im Winter 2013wieder gut gefüllt. Die ARGE Stör leistete hervorra-gende Arbeit beim Laichfischfang. Hilfe bei diesenzeitaufwendigen Arbeiten erhielten die Mannen umHartwig Hahn von Kevin Feige, der beim LSFV biszum Sommer 2014 seinen Bundesfreiwilligendienstleistet.

Derzeit bewirbt sich der LSFV auch als Einsatz-stelle für das „Freiwillige ökologische Jahr“JungeMitarbeiter aus diesem Profil würden hervorragendzum LSFV passen. Wenn alles klappt, könnten wirschon 2015 einen ersten FÖJ’ler aufnehmen.

Bereits 2011 wurde vom Fischereiabgabeaus-schuss festgelegt, dass Anträge auf Förderung vonLaichfischfanggeräten nur noch als Sammelantragdes LSFV behandelt werden. Das wurde 2012 auch

schon so durchgeführt. Leichte Anlaufschwierigkei-ten begleiteten dieses Projekt. Einige Vereine gabenihre Anträge trotz mehrfacher Hinweise direkt beimFischereiabgabeausschuss ab. Diese musstenabgelehnt und dann nachträglich in den Sammelan-trag eingebaut werden. Zahlreiche Angebote muss-ten eingeholt werden, um die Vorschriften eineröffentlichen Förderung einzuhalten - viel Arbeit fürunsere Geschäftsstelle und den zuständigen Refe-renten Hartwig Hahn. Letztlich hat dann bis auf weni-ge Kleinigkeiten alles gut geklappt und die Vereineerhielten E-Fischgeräte, Akkus, Sicherheitshand-schuhe, Hälterwannen, Belüftungsaggregate, Boote,Motoren, Trailer und weiteres Zubehör für ihre wich-tige Arbeit. Trotzdem wollen wir diese Vorgänge 2014verbessern. Am 6.3.2014 fand daher eine LSFV„Salmo-Veranstaltung“ statt, um den weiteren Bedarfzu ermitteln und mit geladenen Experten zu disku-tieren, welche Geräte für welchen Zweck am bestengeeignet sind. Weitere Fachfragen zu dem Themen-komplex Salmoniden wurden dort behandelt.

Auch die Frage nach geeigneten Messgeräten fürdie Wasserbeprobung in den Fließgewässernwurde dort erörtert. Einige Vereine beantragenimmer wieder die alten Analysekoffer mit den Rea-genzien, die nur begrenzte Aussagen zur Gewäs-sergüte zulassen. Hier halten unsere Biologen ein-fache digitale Messgeräte für geeigneter, diemittlerweile für akzeptable Preise im Handel zuhaben sind. Gewässerchemie ist übrigens ein stän-dig wiederkehrendes Thema bei unseren LSFV-Gewässerwarteseminaren. Dort werden zu Beginnin kurzer und leicht verständlicher Form die notwe-nigen theoretischen Kenntnisse vermittelt, um danngemeinsam ausgiebig praktische Übungen durch-zuführen. Dabei kommen die unterschiedlichstenMessgeräte und Methoden zum Einsatz, und jederTeilnehmer kann in aller Ruhe für sich selbst her-ausfinden, welche Ausrüstung für ihn und seineGewässer am geeignetsten ist. Das nächste Gewäs-serwarte-Seminar findet am 30.-31.8.2014 in Möllnstatt. Allen Vereinen wird die Ausschreibung recht-zeitig zugeschickt. Anmeldungen sind ab sofort [email protected] möglich.

Die Fischereiberatung durch unseren BiologenMartin Purps wird von den Vereinen stark inAnspruch genommen. 2016 läuft dieses Erfolgspro-jekt aus, und beim LSFV macht sich das Präsidiumschon jetzt Gedanken darüber, wie man in diesemBereich weiterarbeiten kann.

Am Stolper See wurde der Bau des Gemein-schaftshauses größtenteils fertig gestellt. Seit demFrühjahr 2013 arbeiteten die Mitglieder ständig undaufopferungsvoll, um dieses seit Jahren geplante

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Projekt umzusetzen. Nach unsäglich langen Dis-kussionen und Planungen wurde der alte marodeBlechschuppen abgerissen und durch eine zweck-mäßige Holzkonstruktion ersetzt. Hierbei verzöger-te sich der Abschluss, da das Gebäude um 15 cmzu hoch sein sollte… Unser Architekt konnte dieseAngelegenheit kurzfristig bereinigen, so dass dasGebäude spätestens im April 2014 fertig ist und imMai eingeweiht werden kann.

Diese Veranstaltung soll gleichzeitig einer Demon-stration von Elektromotoren dienen, die aus unsererSicht für behindertengerechtes Angeln erforderlichsind. Dabei sollen die zuständigen Behördenvertre-ter erkennen, wie leise und umweltfreundlich dieseGeräte arbeiten. Zuständig für die Vergabe derGenehmigungen für E-Motoren sind die Kreiswas-serbehörden. Eine landeseinheitliche Regelung istunser Ziel auch zugunsten älterer Angelfreunde. DieArbeitsgruppe zum Thema Handicap-Angelpätze hatam 15.10.2013 ihre Arbeit aufgenommen. Drei kon-krete Projekte für 2014 sind in Planung. Die Arbeits-gruppe tagt in Zukunft regelmäßig.

Der Westensee wird von immer mehr Gastang-lern und Jugendgruppen genutzt. Das Konzept istaufgegangen. Wo viel stattfindet, muss auch vielgeplant und verwaltet werden. Der LSFV hat daher

die Infrastruktur am Westensee weiter ausgebaut.Der von uns gepachtete Holzschuppen wurde inAbsprache mit dem Verpächter renoviert, da uns dieVerkehrssicherungspflicht keine andere Wahl ließ.Ansonsten hätten wir das Gebäude aufgeben müs-sen. In ihm sollen 2014 die am See aktiven Vereineihre Gegenstände unterbringen, während der mit ei-nem neuen Dach versehene gemauerte Schuppenunserer LSFV-Jugend gewidmet wird. Hierbei isthervorzuheben, dass sich der See mit seinemUmfeld, vor allem der nahe gelegenen Jugendher-berge, zu einem Ausbildungszentrum entwickelt hat.Die Veranstaltungen der Jugendgruppe waren 2013ausgebucht und die teilnehmenden Jugendlichenund Vereinsbetreuer sind in der Regel begeistert.Hartwig Voss und sein Jugendvorstand haben wie-der großartige Arbeit geleistet.

Zu unserem Grundelangeln 2013 fanden sichzwar weniger Teilnehmer ein als im ersten Jahr, aberdas Wetter war ebenso schön wie die Stimmung. Eswurden insgesamt 740 Grundeln gefangen undanschließend bei Fischer Brauer zubereitet undgegessen. Wieder waren die Beteiligten überrascht,welchen hohen Verzehrwert diese kleinen Fischehaben. Wir werden diese Veranstaltung fortführenund sind zuversichtlich, dass die Teilnehmerzahl wie-

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der steigt. Eine Anzeige der sogenannten Tierschutz-organisation PETA wegen angeblich verbote-nenWettfischens wurde verworfen. Die zuständige Kreis-veterinärin schloß sich vollständig unserer Rechts-auffassung an. Wir fangen Fische und wir essen sie,das finden einige Tierschützer verwerflich.

In Zeiten, in denen die meisten Menschen dasNahrungsmittel Fisch nur in panierter Quaderformaus dem Tiefkühlfach kennen, stoßen die Bilder vombösen Angler, der einen zappelnden Fisch tötet,immer wieder auf einen fruchtbaren Nährboden.Hinter jedem Stück Fleisch oder Fisch, das auf denTisch kommt, steckt aber immer auch ein getötetesLebewesen. Dass der Fisch, den der Angler auf denTisch bringt, auf vergleichsweise schonende Art vonder Welt kommt, wird von unseren Kritikern leider oftverdrängt. Der Fisch vom Fabriktrawler oder auseiner Massentierhaltung ist unpersönlicher unddaher leichter verdaulich.

Bei anderen Hege- und Gemeinschaftsfischenkonnten Vizepräsident Andreas Sager und sein Teamim letzten Jahr einen erfreulichen Zuwachs der Teil-nehmerzahlen feststellen. Wir gehen davon aus, dasswir mit der Ausrichtung auf dem richtigen Wege sind,nehmen aber Verbesserungsvorschläge gerne auf.

Die Arbeiten an unserer neuen EDV-Anlage sindweitgehend abgeschlossen. Was in Zukunft dieArbeit erleichtern soll, hat in jüngster Vergangenheiterst einmal viel Arbeit verursacht. Es werden jetztnoch letzte Verbesserungen und Erweiterungen ein-gearbeitet. Mittlerweile können zahlreiche Verwal-tungsvorgänge in der Geschäftsstelle vereinfachtwerden. Gemeinschaftsangeln lassen sich digitalanmelden und verwalten. Alle Veranstaltungen wer-den nach unserer Überprüfung freigeschaltet unddann im Internet dargestellt. Die Teilnehmer könneneingegeben und Erlaubnisscheine ausgedruckt wer-den. Selbst die Abrechnung kann so erfolgen wie dieÜbermittlung der Fangmeldungen. Diese werden aufden Gewässerseiten inzwischen in tabellarischerForm und mit Tortendiagrammen dargestellt. JederAngler kann sich über die Fänge der einzelnen Ver-anstaltung informieren.

Leider legte Anfang Februar ein Server-Absturzunser „digitales Herz“ in der Geschäftsstelle für eini-ge Zeit völlig außer Gefecht. Dabei wurde deutlich,wie abhängig aus der LSFV inzwischen von einerfunktionierenden EDV ist.

Gearbeitet wird auch an den Programmen zurAnmeldung und Verwaltung der Fischereischein-lehrgänge. Etwas Zeit und Arbeit muss noch in dieFreischaltung und Übermittlung der Zugangsdateninvestiert werden. Hierbei ist Datenschutz sehr wich-tig. Unser Vizepräsident Boie Lorenz und unser

Geschäftsführer Robert Vollborn haben über dieAktualisierung unserer Fischereischeinmaterialiennachgedacht. Daraus resultierend würden diesejetzt von einer Biologiestudentin überarbeitet. DieErfahrungen der letzten Jahre haben an einigenStellen Verbesserungsbedarf aufgezeigt. Auch diePowerpoint-Präsentationen, die jeder Lehr- undPrüfberechtigte auf CD erhalten hat, werden ange-paßt, Inhalte korrigiert und das Aussehen verbes-sert. Diese Arbeiten wurden den Lehr- und Prüfbe-rechtigten auf einer Veranstaltung am 20.01.2014vorgestellt. Nach den Lehrgängen im Frühjahr solldie Umstellung folgen. Dazu wird dann auch eineÜberarbeitung der Prüfungsfragen gehören. Dabeisind vielfach gar nicht die Prüfungsfragen das Pro-blem, sondern die zur Auswahl angebotenen Ant-worten. Die falschen Antworten sind teilweise „zufalsch“, sie wirken teilweise geradezu lächerlich undbeeinträchtigen das Niveau unserer Prüfung.

Das Fischereirecht in Schleswig-Holstein hat sichim Jahr 2013 nicht mehr wesentlich verändert. Zwarhat das Ministerium im Sommer eine Anhörung zurÄnderung der BiFO und KüFO durchgeführt, und inunserer Stellungnahme hat Geschäftsführer RobertVollborn Verbesserungsbedarf aufgezeigt. Dennochblieb es bei einer einzigen Anpassung: das Mindest-maß für den Aal liegt in Binnen- und Küstengewäs-sern nun bei 45 Zentimeter. Viele Angler halten die-ses Maß schon lange von sich aus ein.

Im Oktober 2013 wurde von unserem Presse-sprecher Michael Kuhr ein Seminar zu dem Thema„Presse und Öffentlichkeitsarbeit in Vereinenund Verbänden“ angeboten. Unsere Vereine müs-sen sich verstärkt an die Veränderungen durch dieDigitalisierung der Medien anpassen. Hier konnte derProfi Michael Kuhr den Teilnehmern wichtige Ein-blicke vermitteln und wertvolle Praxistipps geben. ImFrühjahr 2014 sollen weitere Presseseminare folgen.

Im Bereich Versicherungen hat sich unser LSFVzum 1.1.2014 neu aufgestellt. Unser langjährigerBerater ist nun als selbständiger Versicherungs-makler tätig und konnte uns ein verbessertes Ange-bot für die Vereinshaftpflichtversicherung von derMannheimer Versicherung AG unterbreiten, das wirangenommen haben. Für die Vereinsunfallversiche-rung gibt es einen neuen Rahmenvertrag, ebenfallsbei der Mannheimer Versicherung AG. Dort bestehtjetzt u.a. ein verbesserter Schutz für Vorstandsmit-glieder. Da wir den alten Rahmenvertrag gekündigthaben, hat unser Makler den Vereinen, die bereitseine Unfallversicherung haben, die Unterlagen fürden Wechsel zur Mannheimer zugeschickt. Für Fra-gen steht neben unserer Geschäftsstelle auch derMakler direkt zur Verfügung: Wilhelm & Co. Versi-

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cherungskontor GmbH, Schloßstr. 16-18, 24103Kiel, Tel.: 0431-661198-0, Fax: 0431-661198-28,www.wilhelm-versicherungskontor.de

Die hier aufgezählten Aktivitäten können nur kurzanreißen, was alles seit der letzten JHV 2013 beimLSFV passiert ist. Zahlreiche Verwaltungstätigkeitenwerden im Stillen von unseren Geschäftstellenmitar-beitern erledigt. Ohne diese Mannschaft ließen sichviele Projekte nicht ansatzweise realisieren. Auchwenn es manchmal an dem einen oder anderen Detailein wenig hakt, wird durch unsere hauptamtlichen Mit-arbeiter hervorragende Arbeit geleistet. Ich hoffe, dassunser ehrenamtliches Präsidium auch seinen Teildazu beiträgt und die Geschicke und die Grundaus-richtung des LSFV in vernünftiger Weise lenkt, aberdas müssen andere beurteilen. Ich möchte mich beiallen Mitarbeitern, Präsidiumskollegen, dem Jugend-vorstand, Referenten, Kreisverbands- und Vereins-vorständen, Lehr- und Prüfberechtigten, Fischereiauf-sehern, Kampfrichtern, Betreuern,… für die guteArbeit bedanken. Mit Euch hat es Spaß gemacht - ichfreue mich auf die vor uns liegenden Aufgaben.

Petri Heil,Peter Heldt

Liebe Angelfreundinnenund Angelfreunde,Zu Beginn meines Berichtes möchte ich Euch dar-

über informieren, dass unser Referent für den Tur-nierwurfsport, Axel Gerhardt, im September aus per-sönlichen Gründen von seinem Amt zurückgetretenist. Somit werde ich kurz über den Turnierwurfsportberichten. Am 20.04.2013 trafen sich 14 Teilnehmerzur Landesmeisterschaft im Turnierwurfsport aufdem Sportplatz in Lepan (Kreis Plön). Ich habe andieser Veranstaltung als Schiedsrichter teilgenom-men. Von diesen Teilnehmern haben sich zehn fürdie Deutsche Meisterschaft in Kassel qualifiziert,aber leider keine DM-Titel geholt.

Es liegt ein arbeits- und ereignisreiches Jahr hin-ter uns, das gut gelaufen ist. Wir hatten auch in die-sem Jahr zahlreiche Veranstaltungen, die wir

gemeinsam erfolgreich gestaltet haben. Der Veran-staltungsreigen begann für mich mit der Jahres-hauptversammlung des KSFV Pinneberg am 31.Januar, darauf folgte sogleich vom 1. bis zum 3.Februar unsere 3-tägige Präsidiums-Klausurtagungin St. Peter-Ording, auf der wir ausführlich über alleBelange des LSFV diskutiertund gute Ergebnisse erzielthaben. Am 8. Februar habeich an der Jahreshauptver-sammlung des KV Segebergin Bad Bramstedt teilgenom-men und am 15. Februarhatten wir die VDSF-Jahres-hauptversammlung in Berlin,auf der dann endlich dieFusion der beiden Verbändebeschlossen wurde.

Am 24. Februar absolvier-ten wir unsere jährliche Sportwartetagung in Neu-münster, die dort auch zukünftig stattfinden soll.Vom 15. bis 17. März stellte sich die Messe „Angelnund Jagen“ zum ersten Mal in Horst bei Elmshornihrem Publikum. Am 16. März betreute ich zusam-men mit unserem Geschäftsführer Dr. Dieter Bohnunseren Stand. Ein besonderes Interesse fandenunsere neuen Rollups mit den Informationen überunsere Gewässer und den dortigen Angelmöglich-keiten.

Bei dem Meerforellenwochenende 23. bis 24.März in Neustadt habe ich Grußworte unseres Ver-bandes überbracht und im Anschluss bin ich zurJahreshauptversammlung des KSFV Plön gefahren.Der 28. April war der Tag unserer LSFV-Jahres-hauptversammlung in Nortorf. Unser LSFV-Kame-radschaftsfischen an der Elbe am 8. und 9. Junimussten wir auf Grund der Hochwassersituationabsagen.

Zu einem Arbeitsgruppentreffen zum ThemaAngeln für Menschen mit Behinderung kamen wiram 15. Oktober in Nortorf zusammen, um auch überdie Planung und geeignete Möglichkeiten zur Errich-tung von behindertengerechten Angelplätzen zuberaten und Lösungswege zu suchen. Die Jahres-hauptversammlung des DAFV fand in diesem Jahram 22. November in Saarbrücken statt, an der ichals Delegierter teilnahm. Im Verlauf des Jahres habeich außer an den regelmäßigen Präsidiumssitzun-gen an folgenden Veranstaltungen teilgenommen:

18. Mai LSFV-Einzelfischen an der Eider10. Aug. LSFV-Seniorenangeln10. Aug. Jubiläum 50 Jahre ASV Struvenhüt-

JahresberichtAndreas Sager

LSFV-Vizepräsident für Angeln,Casting-und Turnierwurfsport

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ten (Grußworte und Ehrungen)17. Aug. Jubiläum 50 Jahre SAV Schenefeld6. Sept. LSFV-Referententreffen7. Sept. LSFV-Grundelangeln am NOK bei

Fischer Brauer15. Sept. LSFV-NOK Fischen19. Okt. LSFV-Brandungsangeln Fehmarn23. Okt. Verbandsausschusssitzung27. Okt. E-Befischung an der Stör mit Hart-

wig Hahn, Peter Held und Dr. Hap-pach-Kasan

Ich möchte auf diesem Wege meinen ReferentenWolfgang Engel, Jan Neumann und Günter Kreuschfür ihre ausgezeichnete Arbeit danken. Einen gro-ßen Dank auch an die Damen und Herren derGeschäftsstelle, für die gute Zusammenarbeit. Die-ses gilt natürlich auch für das gesamte Präsidium.Für das Jahr 2014 wünsche ich Ihnen allen viel

Petri HeilAndreas Sager

Liebe Mitglieder des LSFV SH,

das Ausbildungswesen in unserem Landesver-band ist Dank der Lehr- und Prüfberechtigten inSchleswig-Holstein eine konstante Größe. Seit derexakten Aufzeichnung der Fischereischeinlehrgän-ge hatten wir 2003 mit 147 Lehrgängen und 5.522bestandenen Prüfungen den bisherigen absolutenHöchststand in unserem Bereich. Knapp die Hälfte(2.567) davon waren Jugendliche. Im Jahr 2013wurden 141 Lehrgänge mit 4.229 bestandenen Prü-fungen absolviert, davon waren 1.811 Jugendliche.Diese nüchternen Zahlen lassen erkennen, dass a.)die Anzahl der Teilnehmer pro Lehrgang kleinergeworden ist und b.) insgesamt weniger Personenteilgenommen haben.

Beschäftigt man sich aber genauer mit den Zah-len auf dem Hintergrund der aktuellen Bevölke-rungsentwicklung, so sind die aufgezeigten (sinken-den) Zahlen allerdings positiv zu sehen. Da die Zahlder Geburten in den letzten Jahren um rund ein Drit-tel(!) gefallen ist, müssten in den Lehrgängen, wie

in den Schulen auchfeststellbar, die Zah-len ebenfalls um einDrittel sinken. Mit densinkenden Schüler-zahlen geht außer-dem auch noch eingese l lschaf t l i cherWandel in Form einerveränderten Schul-landschaft einher. DerGanztagsbetrieb undsomit weniger Frei-zeit, zum Beispiel fürdie Angelfischereioder die Teilnahme inanderen Vereinen, tragen ebenfalls zur Veränderungbei. Dass die tatsächlichen Zahlen aber trotzdemnoch so hoch sind wie sie sind, zeigt die Attraktivitätunserer Lehrgänge, sowie die Qualität und dasEngagement der Lehr- und Prüfberechtigten inunserem Land. Hierfür bedanke ich mich bei allenBeteiligten.

Viele Lehrgänge werden der veränderten Zeitangepasst. Es gibt neue Veranstaltungsorte, Lehr-gänge werden zunehmend im Rahmen des Nach-mittagsunterrichts in Schulen abgehalten und eserscheinen unsere Lehrgänge in einigen VHS-Pro-grammen.

In unserer Prüfungsdatenbank sind bereits über165.000 Datensätze ab dem Prüfungsjahr 1968abgelegt und somit digitalisiert. In den letzten dreiJahren wurden zwischen 210 und 230 Anfragen proJahr auf Neuausstellung eines Prüfungszeugnissesan die Geschäftsstelle gestellt, von denen jeweilsrund 200 entsprochen werden konnten. Mit Hilfe derdigitalisierten Daten kann diese Serviceleistungschneller und unkomplizierter erbracht werden.

Die Weiterentwicklung unseres Leitfadens wurdein 2013 abgeschlossen. Er kann ab Sommer 2014eingesetzt werden. Das Werk erscheint im etwasveränderten Layout und wird zusammen mit der ent-sprechenden CD allen Lehr- und Prüfberechtigtennatürlich rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Die Bio-logiestudentin Nadine Sydow hat den Leitfadengründlich überarbeit und mit uns gemeinsam das„neue“ Werk besprochen.

Eine weitere Neuerung war in 2013 die Fortent-wicklung unserer Software in der Geschäftsstelle,mit der die Lehrgänge über unser speziell entwik-keltes Programm online bewältigt werden können.Auf unserer Fortbildungsveranstaltung am 12. Juni2013 in Nortorf wurde das Programm von Dr. DieterBohn vorgestellt und diskutiert. Rückmeldungen und

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JahresberichtBoie Lorenz

Vizepräsident Fischereischeinwesen

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Anmerkungen der Teilnehmer wurden anschließendeingearbeitet. Robert Vollborn gab auf dieser Ver-anstaltung einen Überblick über Veränderungen imGesetzes- und Verordnungsbereich und NadineSydow informierte die Teilnehmer über Veränderun-gen und den Arbeitsstand in Sachen Leitfaden undAusbildungs-CD. Die zahlreich besuchte Veranstal-tung zeigte das gute Miteinander und die konstruk-tive Zusammenarbeit der Lehr- und Prüfberechtig-ten mit dem LSFV.

In 2013 haben wir in mehreren Präsidiums- undVerbandsausschusssitzungen die Geschicke desLSFV gelenkt. Alle anstehenden Themen wurdenkonstruktiv diskutiert und einvernehmlich umgesetzt.Die anfallende Arbeit für die Geschäftsstelle war undist vielfältig und sie nimmt (leider) aus meiner per-sönlichen Wahrnehmung zu. Dank der routiniertenArbeit aller Mitarbeiter werden die nötigen Aufgabenaber gelöst und bewältigt.

Ich bedanke mich für die geleistete Arbeit in 2013bei allen Vorstandskollegen, bei den Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle, bei allenAngelkollegen für das kameradschaftliche Miteinan-der, für die konstruktiven Rückmeldungen und Anre-gungen und natürlich besonders bei allen Lehr- undPrüfberechtigten im Lande.

Allen Anglerinnen und Anglern wünsche ich fürdas Jahr 2014 eine gute Gesundheit und viel PetriHeil.

Mit freundlichen GrüßenBoie Lorenz

Liebe Anglerinnen und Angler,nachdem es in den letzten Jahren gelungen war,

die Kühlwasserentnahmen der drei in Brunsbüttelgeplanten Kohlekraftwerke zu verhindern, dachtenwir eigentlich dieses Thema weitgehend abschlie-ßen zu können. Mitnichten! Bereits im Januar 2013fand die Gerichtsverhandlung zur Kühlwasserent-nahme in Hamburg Moorburg statt. Der LSFV hatdem BUND Hamburg in dem Verfahren Fachbei-stand geleistet. Der Prozess wurde gewonnen und

Vattenfall zum Betrieb des Hybridkühlturms ver-pflichtet. Allerdings haben Vattenfall als Betreiberdes Kraftwerks und die Stadt Hamburg als Geneh-migungsbehörde jeweils Revision gegen das Urteileingelegt. Somit wird es zu einer weiteren Verhand-lung kommen, diesmal vor dem Bundesverwal-tungsgericht in Leipzig. Wann es soweit sein wird istnoch unklar. Zuvormuss das Gericht näm-lich unter anderemauch noch über dieVertiefung der Weserund der Elbe entschei-den. Bei allen drei Ver-fahren ist die grundle-gende Frage eigentlichdieselbe: Können Maß-nahmen, die sich insignifikantem Umfangnachteilig auf den öko-logischen Zustandeines Gewässers aus-wirken, in Einklang mit dem generellen „Verschlech-terungsverbot“ gemäß EU-Wasserrahmenrichtliniestehen? Unsere Antwort darauf ist ein klares „Nein“.In den letzten Jahrzehnten hat die Menschheit denFließgewässern in Europa so stark zugesetzt wirkaum einem anderen Lebensraum. Begradigung,Ufersicherung, Eindeichung, Vertiefung, Einleitungvon Abwässern aus Industrie und Haushalt, Was-serkraft, Kühlwasserentnahme – die Liste lässt sichmühelos fortsetzen. Ziel der Wasserrahmenrichtlinieist es die vorhandenen negativen Einflüsse soweitwie möglichst zu reduzieren und die ökologischeSituation in den Gewässer zu verbessern. Soferndas bei einem Wasserkörper trotz intensiver Bemü-hungen nicht möglich ist, reicht es unter Umständenzunächst aus den Status quo zunächst zu halten.Neue, zusätzliche Beeinträchtigungen müssenunbedingt vermieden werden, zumal wenn es reali-stische Alternativen gibt. Und im Fall der Kühlwas-serentnahme ist die mit dem Hybridkühlturm zwei-felsfrei vorhanden.

Zurzeit laufen die Planungen für ein weiteres Koh-lekraftwerk an der Elbe, das die Firma DOW inStade errichten will. Auch dieses Kraftwerk soll wie-der mit Durchflusskühlung (bis zu 36 m3/s) betrie-ben werden. Die erzeugte Strommenge will DOWfast ausschließlich für den eigenen Produktions-standort verwenden. Das DOW-Werk in Stade ver-braucht mit ca. 5 Terawattstunden knapp ein Prozentder in Deutschland insgesamt benötigten Strom-menge! Auch zu diesem Vorhaben hat der LSFV kri-tisch Stellung genommen und Einwand erhoben.

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JahresberichtRüdiger Neukamm

LSFV-Vizepräsident fürNatur-, Tier- und Umweltschutz

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Neben der nicht vermeidbaren Vernichtung zahllo-ser Fischerei und Larven besorgt uns auch derzunehmende Eintrag von Schwermetallen aus derVerbrennung der Kohle. Bereits jetzt sind in Elbfi-schen hohe Konzentrationen von Quecksilber, Bleiund Cadmium nachweisbar. Der Betrieb der beidenGroßkraftwerke Moorburg und Stade wird zu einerweiteren Erhöhung der Belastung führen. Dies kannzur Folge haben, dass Vitalität und Reproduktions-vermögen von bestimmten Fischarten deutlichabnehmen. Außerdem sinkt die Qualität der Fischeals Lebensmittel, was von uns auch nicht tatenloshingenommen werden darf.

Nicht viel Neues gibt es zum Pumpspeicherwerkin Geesthacht zu berichten. Wie bereits im letztenJahresbericht zu lesen war, gab es am 17. Dezem-ber 2012 ein Gespräch mit Minister Habeck, in demuns zugesichert wurde, dass es in 2013 ein vomMinisterium moderiertes Gespräch zwischen Vat-tenfall und dem LSFV geben wird. Außerdem hat derMinister dargelegt, dass auch ihm viel am Fisch-schutz liegen würde und er sich persönlich dafür ein-setzen wird, dass schnell eine „pragmatischeLösung“ gefunden werden kann. Im Gespräch wareine deutliche Reduzierung des Rechenabstandesam Einsaugbauwerk. Zurzeit beträgt dieser 80 mm!Passiert ist allerdings nichts, außer das Vattenfallnun bereits im zweiten Jahr in Folge die Wasserent-nahmemenge weiter gesteigert hat und damit klargegen die „freiwillige Selbstverpflichtung“ aus demJahr 2011 verstoßen hat. Das Präsidium des LSFVhat beschlossen in dieser Sache den Rechtsweg zubestreiten. Die Klage ist bereits vorbereitet. Sobaldein Ende im Verfahren um das Kraftwerk Moorburgin Sicht ist, werden wir uns mit viel Energie und gro-ßem Engagement in diese Auseinandersetzungbegeben.

Positive Nachrichten gab es im vergangenen Jahrhinsichtlich der Entwicklung des Aalbestandes. Erst-mals seit langer Zeit konnte eine deutliche Zunah-me des Glasaalaufkommens an Europas Küstenverzeichnet werden. Nach Angaben des DeutschenFischereiverbandes wurden bei wissenschaftlichenUntersuchungen im Winter 2012/2013 so viele Gla-saale gefangen wie zuletzt vor 15 Jahren. Und auchdie Glasaalsaison 2013/2014 begann sehr verhei-ßungsvoll. Die Quoten der französischen Glasaalfi-scher waren zum Teil bereits nach wenigen Tagenausgefischt. In einem Bericht des „Guardian“ wer-den britische Fachleute mit der Aussage zitiert, dass2014 wohl das beste Glasaaljahr seit über zweiJahrzehnten werden wird. Manch einer sieht hierinsogar schon eine generelle Trendwende in derBestandsentwicklung. Für solche Aussagen ist es

aber definitiv noch zu früh. Allerdings kann die uner-wartete Zunahme des Glasaalaufkommens vielleichtHinweise auf die Ursachen des drastischenBestandsrückganges in den vergangenen Jahr-zehnten geben. Trotz einiger Bemühungen zum ver-besserten Schutz der Aale ist es bisher nicht gelun-gen, die Sterblichkeit während der kontinentalenLebensphase der Aale deutlich zu reduzieren. Auchdie Leistungsfähigkeit der Aale beeinträchtigendeFaktoren wie Krankheiten, Parasitierung oder Anrei-cherung mit Schadstoffen bestehen weitgehendunvermindert fort. Das es trotzdem, zumindest tem-porär, zu einer signifikanten Erhöhung des Repro-duktionserfolges kommen konnte, nährt die Annah-me, dass wohl doch die ozeanischen Faktorenüberwiegend entscheidend für die Höhe des Gla-saalaufkommens sind.

Unabhängig davon wird innerhalb der verschie-denen EU-Gremien nach wie vor ein Fangverbot fürAale diskutiert. Wohin diese Diskussion führen wirdist nicht absehbar. Sollte sich der in den letzten bei-den Jahren beobachtete Trend allerdings tatsäch-lich fortsetzen, werden die Argumente für ein Fang-verbot kaum noch tragfähig sein. Trotz derallgemeinen Unklarheit hinsichtlich der Bestands-entwicklung und den zukünftigen Nutzungsmöglich-keiten des Aales sollen die Besatzprogramme desLSFV und der Hegegemeinschaft GewässersystemNord-Ostsee-Kanal zumindest in den nächsten bei-den Jahren noch fortgesetzt werden. Dies bedeutet,dass noch mindestens weitere 600.000 vorge-streckte Aale in den schleswig-holsteinischen Bin-nengewässern ausgesetzt werden um den Bestandzu stützen und die Blankaalabwanderung zu för-

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Trotz des miesen Wetters hoch motiviert: Teilnehmer desLSFV-Gewässerwarteseminars bei der Vorort-Bespre-chung der Probenahmestrategie

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dern. Das LSFV-Gewässerwarteseminar 2013 fandam 25. und 26. Mai in Albersdorf statt. Thema wardie Bestimmung von wirbellosen Tieren und Was-serpflanzen sowie die Ermittlung der biologischenGewässergüte. Insgesamt 26 Teilnehmer fandensich bei sehr kühlem und feuchtem Maiwetter ein umalles zu sammeln und zu fangen, dessen man inGieselau, Querenbek und Gieselaukanal habhaftwerden konnte. Anschließend wurden die Kreaturenim dem von uns in der Jugendherberge eingerichte-ten „Großlabor“ zunächst unter dem Mikroskop bzw.der Stereolupe ausgiebig betrachtet (angesichts derfiligranen Schönheit der meisten Tiere und Pflanzenein großes Vergnügen!) und in einem zweiten Schrittdann so gut es ging bestimmt. Dabei wurdenbeachtliche Erfolge erzielt. Mehrere hundert Indivi-duen wurden über 30 verschiedene Arten zugeord-net. Auf dieser Basis wurde gemeinsam unter Anlei-tung von Martin Purps der Saprobienindexberechnet. Unter Berücksichtigung noch einigeranderer chemisch/physikalischer Parameter konntedann schließlich die Güteklasse für die Gieselauermittelt werden. Im Ergebnis wurde ihr die Güte-klasse II (mäßig belastet) zugewiesen. Für einschleswig-holsteinisches Fließgewässer ist dieseBewertung durchaus erfreulich. Das Ziel mussjedoch eine nur geringe Belastung mit Nähr- undSchadstoffen sein (Güteklasse I – II). Daher werdenwir uns auch an der Giesleau weiterhin für dieUmsetzung von Maßnahmen einsetzten, die zurReduzierung der unerwünschten Einträge geeignetsind. In diesem konkreten Fall sind dies insbeson-dere die Einrichtung von Uferrandstreifen entlangdes Oberlaufes und die Anlage weiterer naturnaherSandfänge in den Nebengewässern.

Für den 28. und 29. November hatte das Sächsi-sche Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft undGeologie zu einem Fachgespräch über den Elblachseingeladen. Tagungsort war die renommierteFischereischule in Königswartha. Die Teilnehmeraus Tschechien und Deutschland stellten den Sach-stand der Wiederansiedlungsprogramme in den ein-zelnen (Bundes-) Ländern dar und benannten mög-liche Ursachen für die Gefährdung des Erfolgs derMaßnahmen. Trotz umfangreichen Besatzes sinddie Rückkehrraten gerade in den sächsischenNebengewässern der Elbe noch immer sehr gering.Die Gründe dafür wurden in einer hohen Sterblich-keit während der Wanderungen oder in einer nichtoptimalen Besatzstrategie vermutet. Als Mortalitäts-faktoren waren zunächst eine sehr intensive Fische-rei auf der Unterelbe und der starke Fraßdruck durchSeehunde im Gespräch. Dies ist aber wohl nichtzutreffend. Auf der Unterelbe selbst wird kaum nochFischerei ausgeübt und Kotanalysen von Seehun-

den haben keine Hinweise darauf ergeben, dass siebevorzugt Lachse fressen. Aufsteigende Lachsesind zudem eigentlich zu groß, um in das typischeBeuteschema der Seehunde zu passen. Wenn über-haupt ist es wohl der ebenfalls zunehmendeBestand an Kegelrobben, von dem eine Gefahr aus-gehen könnte. Größere Beeinträchtigungen sehenwir allerdings in den Kühlwasserentnahmen und inden „Sauerstofflöchern“, von denen anzunehmen ist,dass sie die Durchwanderung des HamburgerHafens zumindest erschweren. Trotz der bestehen-den Probleme soll an dem Ziel, einen umfangrei-chen und stabilen Lachsbestand in der Elbe aufzu-bauen, festgehalten werden. Für die Zukunft wurdevereinbart noch enger zusammenzuarbeiten undden Informationsaustausch zwischen allen Beteilig-ten zu intensivieren. Eine Reduzierung der Mortali-tätsraten im Binnenland und im Meer ist anzustre-ben. Außerdem sollen aufsteigende Lachse wiederintensiver genetisch untersucht werden. Diesscheint notwendig, da noch keine Einigkeit darübererzielt werden konnte, welcher Lachsstamm sichbisher am besten für Besatzmaßnahmen im Ein-zugsgebiet der Elbe bewährt hat. Zu guter Letztwurde beschlossen auch die Öffentlichkeitsarbeit zuintensivieren und zu versuchen, gemeinsam neueGeldquellen zu erschließen. Als ein Model hierfürwurde die Einführung von Lachspatenschaftenangeregt. Im Tschechien wurden mit dieser Vorge-hensweise bereits gute Erfahrungen gesammelt.

Zuständig für den Natur- und Umweltschutz sei-tens des DAFV ist seit 2013 Vizepräsident ThomasMeinelt. Die Besetzung dieses Postens mit einemso versierten und erfahrenen Fachmann ist unbe-dingt zu begrüßen. Eine der ersten Amtshandlungenvon Thomas Meinelt war die Einberufung einesFacharbeitskreises mit Vertretern der einzelnen Lan-desverbände, der die bisherigen Defizite in derUmsetzung der Wasserrahmenrichtlinie aufzeigenund Lösungsansätze erarbeiten soll. Weiterhin ist eserklärtes Ziel, die Naturschutzarbeit der einzelnenLandesverbände besser zu koordinieren um Syner-gieeffekte zu erzielen und überregionale Problemegemeinsam angehen zu können. Nach einer konsti-tuierenden Sitzung wird 2014 die Arbeit aufgenom-men. Erster Themenschwerpunkt wird die Wasser-kraft sein, da in diesem Bereich verschiedeneVerfahren anhängig sind und rechtliche Änderungbevorstehen, auf die gegebenenfalls noch Einflussgenommen werden kann. Für den LSFV Schleswig-Holstein werden Martin Purps und ich im Gremiumvertreten sein.

Immer mehr Menschen entscheiden sich für einevegetarische oder gar vegane Lebensweise. Daranist nichts auszusetzen. Im Gegenteil – vermutlich

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verdient diese Entscheidung sogar unserenRespekt. Sorgen bereitet uns hingegen die in Teilender Gesellschaft schwindende Akzeptanz für dasTöten von Tieren zum Zweck des Verzehrs. Die Kri-tik wird grundlegender. Es geht nicht mehr nur umdas Leid der Tiere oder die Verwendung riesigerlandwirtschaftlicher Nutzflächen für den Futtermit-telanbau während Teile der Weltbevölkerung hun-gern müssen. Mittlerweile wird immer öfter in Fragegestellt, ob der Mensch überhaupt das Recht hat,Tiere zu töten um sie zu essen. Als Angler beant-worten wir diese Frage klar mit „Ja“. Fisch gehört indas Nahrungsspektrum des Menschen. Die von unsin den Binnen- und Küstengewässern gefangenenFische sind im Regelfall in ihrem natürlichenLebensraum aufgewachsen und haben sich gemäßihrer Stellung im Nahrungsnetz von dem ernährt,was die Natur ihnen zugedacht hat. Sie stellen ausunserer Sicht ein hochwertiges Lebensmittel dar,dessen Nutzung nur äußerst geringe Auswirkungenauf die Umwelt hat. Und auch wenn noch nichtabschließend geklärt ist, ob oder wie intensiv FischeLeid bzw. Stress beim Fang mit der Angel empfin-den, darf die Beeinträchtigung des Tierwohls bezo-gen auf die gesamte Lebensdauer doch als ver-gleichsweise gering eingeschätzt werden. Somitsehen wir die Ausübung des Angelns nicht nur alsmoralisch unbedenklich sondern als eine der bestenMöglichkeiten des Nahrungserwerbes an. DiesePosition noch offensiver nach Außen zu tragen wirdeine der zukünftigen Aufgaben des LSFV im Bereichdes Natur- und Tierschutzes sein. Die Notwendig-keit hierfür ergibt sich beispielsweise aus den aktu-ellen Bestrebungen der Organisation PETA, dieAngelfischerei einschränken zu lassen. Im vergan-gen Herbst forderte PETA den NiedersächsischenLandwirtschaftsminister Meyer auf, ein allgemeinesNachtangelverbot zu erlassen. Dass der Forderungletztendlich eine klare Absage der Politik erteiltwurde war auch ein Verdienst der offensiven Öffent-lichkeitarbeit, die unsere Kollegen vom niedersäch-

sischen Landesverband geleistet haben. Daran soll-ten wir uns orientieren.

Der LSFV plant, seine Aktivitäten im Fischarten-schutz auszuweiten. Ein zukünftiger Schwerpunktsoll dabei auf dem Schlammpeitzger liegen. Früherwar die Art an der Westküste und in der Elbmarschweit verbreitet. In nahezu allen Grabensystemenwaren Schlammpeitzger anzutreffen. Die Tiere sindtolerant gegenüber extremen Temperaturen undSauerstoffmangel. Bei anhaltendem Frost oder sehrniedrigen Wasserständen können sie die kritischenPhasen tief im Schlamm verborgen überdauern. Sosind Schlammpeitzger in der Lage auch Gewässer-abschnitte zu nutzen, die von anderen Fischartenkaum noch besiedelt werden können. Seit den70iger Jahren sind die Bestandsdichten starkzurückgegangen. Als wesentliche Ursache wird diemaschinelle Räumung der Gräben angenommen.Bei Gefahr schwimmen Schlammpeitzger nichtdavon sondern suchen Deckung zwischen den Was-serpflanzen oder im Sediment. Diese Strategie führtdazu, dass die Tiere häufig mit dem Aushub bzw.den gemähten Wasserpflanzen aus dem Gewässerentnommen werden und so zu Tode kommen. DerVerlust an geeigneten Lebensräumen hingegen isteher von geringer Bedeutung. In letzter Zeit sind esüberwiegend nur noch Niedermoorprogramme,denen größere Grabensysteme zum Opfer fallen.Davon aber bisher weitgehend unbeeinflusst, hatsich das Verbreitungsgebiet der Art in Schleswig-Holstein nicht wesentlich verändert.

Bisher ist es kaum gelungen, heimischeSchlammpeitzger in größerem Umfang unter kon-trollierten Bedingungen zu vermehren. Neue Ansät-ze aus Dänemark zeigen aber, dass es möglich seinmüsste. Zurzeit entwickeln wir ein Konzept, wie dieFörderung des Schlammpeitzgers im Rahmen einesPilotprojektes am besten möglich sein könnte. AlsPartner hierfür konnte der Deich- und Hauptsielver-band Dithmarschen gewonnen werden.

Ende letzten Jahres wurden die Binnenfischerei-ordnung (BiFO) und die Küstenfischereiordnung(KüFO) erneuert. Einzige nennenswerte Verände-rung war die Erhöhung des Mindestmaßes für denAal auf 45 cm. Erste Entwürfe der KüFO sahen nocheine erhebliche Einschränkung der Stellnetzfischereiin der Ostsee vor, was zu erheblichen Protesten sei-tens der Erwerbsfischer geführt hat. Als Gründe fürdie vorgesehenen Einschränkungen wurde seitensdes Ministeriums die Notwendigkeit des Schutzesvon Schweinswalen und Meeresenten angeführt.Zurückgezogen wurden die Entwürfe schließlich auf-grund von Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit

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Weiblicher Schlammpeitzger kurz vor der Laichzeit. Lei-der sind die Tiere auch in den Grabensystemen der Mar-schen nur noch selten anzutreffen

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einer entsprechenden Verordnung mit dem Euro-päischen Recht. Unter den Anglern wurde der Sach-verhalt sehr kontrovers diskutiert. Während einigebefürchteten, dass in einem nächsten Schritt auchdie Angelfischerei bald weiter eingeschränkt werdenkönnte, sahen andere in der Einführung von Ver-botszonen für die Stellnetzfischerei eine längst über-fällige Maßnahme zum Schutz von küstennah wan-dernden Lachsen und Meerforellen. In derKonsequenz hat sich der LSFV aus dem Verfahrenherausgehalten und keine offizielle Stellungnahmeabgegeben. Anders verhält es sich bei der BiFO.Hier lag uns die Änderung des § 12 besonders amHerzen. Der Paragraph begrenzt den Einsatz vonFanggeräten in Fließgewässern, um eine Absper-rung der Gewässer zu verhindern und die Möglich-keit der Fischwanderung sicherzustellen. Leider giltdieser Paragraph bisher nur in Fließgewässern. Ste-hende Gewässer, und zwar auch solche die vonBächen, Flüssen oder Kanälen durchflossen wer-den, dürfen vollständig abgesperrt werden, soferndie Fanggeräte nicht direkt in einer kleinen Sperrzo-ne unmittelbar vor der Einmüdung oder dem Auslaufeines Fließgewässers stehen. Es handelt sich dabeium eine klassische „Gesetzeslücke“, die leider inEinzelfällen tatsächlich auch genutzt worden ist. Wirwerden uns weiterhin vehement dafür einsetzen,dass sie geschlossen wird.

2013 war ein Jahr, in dem wir viel erreicht haben,das uns aber auch viele neue Aufgaben und Her-ausforderungen beschert hat. Die ehrenamtlicheTätigkeit für den LSFV war zeitraubend, manchmalauch beschwerlich, aber überwiegend bereitet siemir nach wie vor große Freude. Besonders genießeich die vertrauensvolle und freundschaftlich gepräg-te Zusammenarbeit innerhalb des Präsidiums undmit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle, die wiederHerausragendes geleistet haben. Hierfür möchte ichmich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.

Rüdiger Neukamm

Liebe Anglerinnen und AnglerDas Jahr 2013 ist nun Vergangenheit. Wir hatten

schöne und leider auch schlechte Angeltage. Sosind wir, die Meeresfischer, am 21. September mit

der MS Langeland und der MS Blauort von Laboeaus in Richtung Fisch gefahren. Mit insgesamt 68Anglern und einer Anglerin haben wir dann beimNaturköderangeln insgesamt 723 Fische gefangen.Hier waren jeweils die 3 Besten: Hubert Sadowski,Ingo Sukow, und Reiner Moyseszick auf der MSBlauort sowie Peter Detlefsen, Wolfgang Rohse undJens Bolleininger auf der MS Langeland.

Am 22. September fuhren wir mit insgesamt 71Anglern und einer Anglerin wieder von Laboe aus,um unsere Kunstköder zu testen. Hier war der Erfolgnun nicht so besonders, denn wir fingen an diesemTage nur 126 Fische. Die erfolgreichsten Anglerwaren hier dieses mal Hubert Sadowski, DennisNeumann und Ingo Quandt auf der MS Langelandsowie Norbert Labbow, Jörg Bergmann und ClausHinz auf der MS Blauort. Am19. Oktober trafen wir unsmit insgesamt 66 Petrijün-gern zum Brandungsangelnauf Fehmarn. Nachdem alleihre Startkarten erhaltenhatten, ging es endlich losund wir zählten insgesamt218 Fische und nahmen siein die Wertung für diebesten Angler auf.

In Abschnitt A gab es nungleich drei mal acht Fischezu bewerten. Die besten Angler waren hier PeterDetlefsen, Thomas Hein, Thomas und Otto Kurt. InAbschnitt B waren es Andreas Burkhardt, MichaelOvens und Lars tho Seeth, in Abschnitt C NorbertLabbow, Manfred Wellendorf und Veit Wiese. DieFische wurden von den jeweiligen Fängern für denheimischen Verzehr verwendet, ebenso auch dieFänge beim Hochseeangeln.

Leider kam es auch in diesem Jahr wieder mal zuUnstimmigkeiten, die vor der Veranstaltung erst malgeklärt werden mussten. Ich bitte nun die Parteien,die es angeht, sich doch zu überlegen, ob sie in die-sem Jahr an unseren Veranstaltungen teilnehmenwollen.

Auch bitte ich darum, die Anmeldungen für dieVeranstaltungen so auszufüllen, dass die eingetra-genen Teilnehmer leserlich sind, damit es an denVeranstaltungstagen nicht wieder zu Verwechslun-gen kommt. Ansonsten wünsche ich allen Anglerin-nen und Anglern für das neue Angeljahr viel

Petri HeilGünter KreuschReferent für das Meeresfischen

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JahresberichtGünter Kreusch

LSFV-Referent für Meeresfischen

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Liebe Anglerinnen & Angler,Am 8. und 9. März nahm ich an der Versammlung

der AFGN in Geesthacht, mit einer Besichtigung derneuen Fischaufstiegsanlage an der Elbe teil. Weiterstand am 16. März ein Besuch und Führung derJugendgruppe des VDSA Kellinghusen am und imLSFV-Bruthaus in Aukrug-Homfeld auf dem Pro-gramm und am 3. Mai ein Besuch beim ASV Jübekzur Einweihung „Fische im Archepark Eggebek“ ander Treene.

Organisation zur Sammelbestellung von Ausrü-stungsgegenständen für den Laichfischfang von Sal-moniden in Schleswig-Holstein. Für acht Abfisch-gruppen im Lande habe ich für ca. 42.000 €,finanziert aus der Fischereiabgabe des Landes,Boote, Trailer, Außenborder, Fischtransportbehälter,Belüftungssysteme usw. Angebote eingeholt, einge-kauft und verteilt. 5. Juni: Besatzfahrt mit 190 kgSatzaale zum Elbe-Lübeck-Kanal, 26. Juni: 5.000Meerforellensömmerlinge und 2.500 DreistachligeStichlinge, mit Bachmuschelglochidien infiziert, inder oberen Alster ausgesetzt. 27. bis 29. Septem-

ber: Versammlung VDSF-Gewässerausschuss undVDSF-Gewässerseminar in Göttingen. 11. u. 12.Oktober: AFGN-Versammlung in Hamburg.

Ab 19. Oktober bis zum 14. Dezember neun Elek-trobefischungen auf Salmonidenlaichfische im Stör-Bramaugebiet durchgeführt. An der Abfischung am27. Oktober nahm auch die Präsidentin des DAFV,Dr. Christel Happach-Kasan teil (siehe gesondertenBericht). Gefangen und gehältert bis zum Abstreifenwurden insgesamt 266 Meerforellen, 18 Lachse und84 Bachforellen. Zur Erbrütung aufgelegte Eier:699.000 Meerforelleneier, 25.000 Lachseier und41.000 Bachforelleneier.

Ich bedanke mich recht herzlich für die faire undkollegiale Zusammenarbeit im Vorstand sowie dieZusammenarbeit mit der Geschäftsstelle.

Hartwig Hahn

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JahresberichtHartwig Hahn

LSFV-Referent für Gewässer

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Liebe Anglerinnen und Angler, im zurückliegenden Jahr hat unser Castingsport-

Team wieder hervorragende Leistungen bei natio-nalen und internationalen Meisterschaften erzielenkönnen. Allen voran sei Heinz Maire-Hensgegenannt. Heinz hielt sich auf der Weltmeisterschaft2013 in Halle (Saale) nicht zurück und konnte nachder Weltmeisterschaft 3 mal Gold, 2 mal Silber, 2mal Bronze mit nach Schleswig-Holstein bringen.Hervorzuheben ist ein Weltmeistertitel in der Diszi-plin Fliege Weit Einhand mit sehr guten 62,84 m undein Weltmeistertitel bei der Disziplin Gewicht WeitZweihand mit hervorragenden 113,75 m. Mit gran-diosen Mehrkämpfen: 1. im Fünfkampf, 2. im Sie-benkampf und 2. im Neunkampf konnte Heinz wei-tere drei Titel für den Landessportfischerverband mitnach Schleswig-Holstein bringen! Mit der National-mannschaft holte Heinz den 3. Platz für den Deut-sche Angelfischerverband e.V.

In der aktuellen Rangliste des DAFV rangiertHeinz Maire-Hensge im Fünf-, Sieben- und Neun-kampf auf Platz 1, im 9-Kampf auf Platz 2! In deraktuellen Kaderliste rangiert Heinz auf Platz 2 desA-Kaders, Jan Neumann auf Platz 4 des B-Kaders.

Bei der Internationalen Deutschen Castingsport-meisterschaft in Halle (Saale) erzielten unsereSportler ebenfalls hervorragende Ergebnisse. HeinzMaire-Hensge wurde mit sehr guter Leistung Deut-scher Meister im Fünf- und Neunkampf und 2. imSiebenkampf. Bei den Einzeldisziplinen gewannHeinz mit einer Weite von 83,97m bei Fliege WeitZweihand, 78,90m bei Gewicht Weit Einhand 7,5gr.

und bei der ZieldisziplinFliege Ziel mit perfekten 100Punkten drei Meistertitel. Inder Disziplin Multi Ziel konn-te er mit 90 Punkten den 3.Platz belegen. Jan Neu-mann konnte sich über zwei3. Plätze bei Gewicht WeitZweihand mit 109,33m undGewicht Weit Einhand mit77,42m freuen.

Jonas Töllner, der 2013beruflich sehr eingebunden war, konnte zusammenmit seinen Mannschaftskameraden Heinz Maire-Hensge und Jan Neumann nach einem spannendenWettkampf 3. hinter den Mannschaften von Sach-sen Anhalt und Berlin werden. Erfreulich ist auch derneue Deutsche Rekord Fliege Weit Einhand mit70,14m aufgestellt durch Heinz Maire-Hensge!

Bei unserer Landesmeisterschaft konnten dankgünstiger Wetterverhälnisse Topergebnisse gewor-fen werden! Landesmeister wurde mit persönlicherBestleistung von 545,625 im 5-Kampf und 897,755im 7-Kampf Jan Neumann vom SportfischervereinRatzeburg e.V. vor Heinz Maire-Hensge mit 537,350im 5-Kampf und Wiebold Visser mit 874,285 im 7-Kampf.

Bei den Senioren wurde Christian Welling mit468,925 1. vor Wolfgang Schmidt und Volker Musi-al. Vielen Dank an Jürgen Töllner vom Kreisangler-verband Nordfriesland e.V., der uns jedes Jahr dieLandesmeisterschaft auf dem Dockkoog ermöglichtund organisiert. Danke Jürgen!

Das Resümee der Großereignisse: Unsere Werferhaben sich 2013 bei den Qualifikationsturnieren insehr guter Form präsentiert, mit ihrer Leistung fürunser Land und unseren Landesverband geworben.Familie Wunsch, Jürgen Töllner und Jan Neumannhaben unseren Verband beim diesjährigen Festival

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JahresberichtJan Neumann

LSFV-Referent für Castingsport

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des Sports in Kiel und bei dem Jugendangeltag inHusby vertreten. Dafür möchte ich mich sehr herz-lich bedanken. Die Aktiven hatten Zielbahnen auf-gebaut, die den ganzen Tag von interessiertenBesuchern genutzt wurde. Vielen Dank für dieUnterstützung!

Da zu den Veranstaltungen in Deutschland Fahr-gemeinschaften gebildet und günstige Übernach-tungsmöglichkeiten genutzt wurden, konnte derfinanzielle Rahmen eingehalten werden. Bedankenmöchte ich mich auch bei Frau Schramm für diesehr gute Zusammenarbeit bei den Abrechnungender Veranstaltungen. Mein Dank gilt an dieser Stel-le auch an alle Betreuern/innen und Kampfrich-tern/innen wie Panja Wunsch, Thomas Wunsch,Günther Neumann und Jürgen Töllner ohne dieunser schöner Sport nicht möglich wäre.

Folgende Veranstaltungen werden von mir imkommenden Jahr besucht:

• DAFV-Sportreferententagung am 1.3.2014• Qualifikationsturniere zur WM• Kaderlehrgang des DAFV• Landesmeisterschaften am 17.5., Husum• Internationale Deutsche Meisterschaft vom

21.-24.08.2014• Jugendfreizeit am WestenseeJan Neumann

Liebe Anglerinnen & Angler,

2013 war aus der Sicht der aktiven Presse- undÖffentlichkeitsarbeit des Landessportfischerverban-des Schleswig-Holstein ein eher ruhiges Jahr. Das

heißt natürlich nicht, dass die Anliegen der Anglerkein Medien-Echo fanden. Selbstverständlich warenunsere anglerischen Themen in allen Medien prä-sent. Dabei entstand die Initiative, Artikel zu schrei-ben, Fernsehbeiträge zu schneiden oder Radiobei-träge zu erstellen durch persönliche „gute Kontakte“zu den entsprechenden Journalisten. Die Jounalis-ten wurden nach inhaltlicher Vorbereitung durchunsere Fachleute oder durch mich selbst tätig. Dashat zu guten Erfolgen geführt und die sonst sehrzeitintensive, ehrenamtliche Pressearbeit auf einanderes Fundament gestellt. Weiterhin sehr aktivbeteiligten sich die Kreisverbände und Angelvereinein ihren Bereichen an einer aktiven und am Endeguten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Schließlichist auch dieses vorliegende Heft „Anglerforum“ dasErgebnis vieler Abende Arbeit am häuslichenSchreibtisch.Der LSFV-SH im InternetUnter www.lsfv-sh.de sowie www.fischschutz.deoder www.anglerforum-sh.de können sich die Anglerweiterhin zum Teil sehr aktuell über die Aktivitätendes LSFV-SH informieren. Das tun im Anglerforumzur Jahreswende knapp 5.700 (Vorjahr 5.000) ange-meldete Nutzer. Davon sind allerdings nur noch 870(Vorjahr 1.091) als aktive Benutzer ermittelt. Siehaben 17.800 (+ 1.300 zum Vorjahr) Themenbesetzt und 323.500 (Vorjahr 302.500) Beiträgegeschrieben. Die Zahl der Moderatoren, die denLSFV-SH im Anglerforum ehrenamtlich unterstützen,von fünf auf drei geschrumpft. Von den dreien istauch nur einer verlässlich aktiv. Er wird von RobertVollborn und Martin Purps unterstützt. Ich ziehemich nach und nach aus dem Anglerforum-SHzurück (Begründung zum Schluss). Das Interesseam Anglerforum-SH scheint ein wenig zurück zugehen. Das zeigen die Zahlen der Benutzer, die täg-lich online sind: Waren es zu Beginn des Jahres ver-lässlich rund 250 Angler, die täglich in unserem Ang-lerforum unterwegs waren, so sind es zumJahresende nur selten über 200, eher um die 180Angler. Der LSFV-SH-NewsletterDer kostenlose LSFV-Newsletter gewinnt weiterhin –auch bundesweit – an Bedeutung. Zum Jahresendewaren 6.420 (Vorjahr 5.932) Abonnenten registriert,denen im Berichtszeitraum sieben (Vorjahr neun)Newsletter mit aktuellen Informationen per E-Mailzugeschickt wurden. Der Grund an der Reduzierungliegt darin, dass einige Präsidiumssitzungen zu sofrühen Zeiten stattfanden, an denen ich aus berufli-chen Gründen meine Redaktion nicht verlassenkonnte. Adressaten des Newsletters sind nicht nurAngler oder Mitglieder in den Vorständen von Angel-

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JahresberichtMichael KuhrLSFV-Pressesprecher

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vereinen und Kreisverbänden, sondern auch Mitar-beiter der Fachabteilungen der Fischereibehördenoder interessierte Politiker.Kommunikation im LSFV-SHDer LSFV-SH hat seine neue Variante der Kommu-nikation aus dem Vorjahr leider 2013 nicht konse-quent fortgesetzt. Es gab keine Podiumsdiskussio-nen oder moderierte Veranstaltungen mit Politikern.Das kann an fehlenden Themen oder der Überlas-tung des Präsidiums durch andere brennende The-men gelegen haben. Manchmal ist durch fehlendeKommunikation einfach auch zu spät an die Beteili-gung der Öffentlichkeit gedacht worden. So kannman Veranstaltungen, wie das LSFV-Grundelan-geln, bestimmt medienwirksamer präsentieren.Doch hierzu fehlte mir persönlich oft die Zeit, aberam Ende auch die Motivation. GesundheitlicheGründe zwangen mich gerade in der zweiten Jah-reshälfte, etwas kürzer zu treten. Dennoch habe ichzur Förderung der Kommunikation im LSFV-SH imHerbst zu einem Seminar für Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit nach Nortorf eingeladen. Wir warenzehn Teilnehmer, die sich allesamt wunderten,warum nicht mehr Vereine und Kreisverbände die-ses wichtige Thema zum Anlass für eine Teilnahmesahen. Der kleine aber feine Kreis will seine Arbeit indiesem Jahr fortsetzen.AnmerkungenDie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den LSFV-SH geht auch weit über die Grenzen des Landeshinaus - leider nicht immer positiv und zum Teil auchpersönlich sehr belastend. Auf einer den in Verbän-den organisierten Anglern nicht wohlgesonnenenInternet-Plattform wird – auch durch Angler ausSchleswig-Holstein – die gute Arbeit des LSFV-SHheftig diskreditiert. Es werden unter anderem Dis-kussionsrunden mit dem Titel „LSFV-SH: Komplet-ter Realitätsverlust??“ eröffnet, die von 19.500 „Inte-ressierten“ mit knapp 270 Wortbeiträgen teilweiszynisch und hämisch, selten sachlich und meistensvöllig falsch begleitet wurden. Äußerungen, die ich(aber auch Robert Vollborn) in unserm Angler-Forum-SH mache, werden in diese Plattform kopiertund derbe zerrissen – natürlich unter Nennungunserer vollen Namen. Wir sind ja schließlich in Ver-bandsfunktionen. Die Betreiber der Plattform lassenzu, dass man von anonymen Usern mit Namen„Katy“ beschimpft und beleidigt wird mit den Worten„...ich kann gar nicht so viel trinken wie ich kotzenmöchte bei dieser selbstherrlichen Onaniererei vonKuhr auf diese Versagertruppe...“ – das ist lediglichdie traurige Spitze der Beleidgungen. Das geht nichtnur deutlich über die Grenze der Geschmacklosig-keit hinaus, das dringt auch in den beruflichen

Bereich hinein, ganz zuschweigen von den per-sönlichen Empfindungen,die ich bewusst beiseitenehme. Es werden vonden Usern dieser Platt-form Recherchen unter-nommen, was manschon alles gemacht hatim Leben, dort ausberei-tet und ungehinderthämisch kommentiert.Das muss man ohneRückendeckung unddoppelten Boden ganzallein aushalten. Auch einige meiner journalistischenKollegen aus den Redaktionen im Land von Zeitun-gen, Funk und Fernsehen sind mittlerweile auf dieseprimitiven Anwürfe aufmerksam geworden, spre-chen mich vermehrt an und schütteln (noch bemit-leidend) die Köpfe über diese hässliche Art undWeise. Auch deshalb ziehe ich mich aus dem Ang-lerforum-SH nach und nach zurück und nehme michdamit aus der Schusslinie. Aus den vorgenanntenGründen überlege ich, mich im nächsten Jahr ausder Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des LSFV-SHzurückziehen, um weiterhin aufrechten Ganges inmeinem Beruf als Redakteur arbeiten zu könnenund nicht das in vielen Jahren hart erarbeitete guteAnsehen und Miteinander im Kollegenkreis aberauch meine eigene berufliche Existenz aufs Spiel zusetzen.Mein Bericht wurdew diesmal etwas ausführlicher,

aber die Vorfälle fangen an, mich zu belasten unddann muss man einfach reagieren. Ich weiß nachmeinen vielen Jahresberichten mit manchen kriti-schen und auch provokanten Bemerkungen aberauch, dass diese Zeilen dann einfach so hingenom-men, aber vielleicht auch erst gar nicht gelesen wer-den und schnell wieder zur Tagesordnung überge-gangen wird. Dann ist es eben so. Zum Schlussdanke ich den fleißigen Mitarbeitern in der LSFV-SH-Geschäftsstelle, unseren beiden Geschäftsfüh-rern und den beiden Biologen aber auch dem Präsi-dium für die gute Zusammenarbeit.

Michael Kuhr, LSFV-Pressesprecher

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Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,wie im letzten Jahr haben wir wieder unsere LSFV-Kameradschaftsfischen durchgeführt. Die Beteili-gung war wesentlich besser, als in 2012. Bei einerVeranstaltung waren 12 von 13 Kreisverbändedabei, die Landesmeisterschaft musste zweimalwegen Hochwasser in der Elbe abgesagt werden,wird aber in 2014 nachgeholt. Beim Grundelangelnhatten wir auch einen Petrijünger aus Augsburgdabei. Er konnte auch einen schönen Erinerungs-preis mit nach Hause nehmen. Im Juli waren dieLSFV-Mannschaften zweimal fünf Herren und dreiDamen im Saarland zum Bundesländerkamerad-schaftsfischen wobei eine Herrenmannschaft den 3.Platz belegte. Eine Woche später waren wir in Kas-sel bei den VDSF-Binnenfischertagen. Hier wurdeErnst-Günter Hamann aus Itzehoe gleich zweimalgeehrt. 29 Gramm mehr und er wäre Bundesfi-scherkönig geworden. Diese beiden Veranstaltun-

gen wurden zu GunstenKrebskranker Kinder durch-geführt.

Bedanken möchte ichmich beim ASV „Petri Heil“Rendsburg, der sein Ang-lerheim zu Verfügunggestellt hat. Bedankenmöchte ich mich bei allen,die mir bei den Veranstal-tungen geholfen haben.Meinen Dank auch an dieMitarbeiter der Geschäfts-stelle und an das Präsidi-um. Für 2014 wünsche ich allen Anglerinnen undAngler eine gute Fischwaid. Wolfgang Engel

JahresberichtWolfgang Engel

LSFV-Referent für Binnenfischen

Kiel – 2013 wurde in Schleswig-Holstein der Aalbe-satz mit Mitteln aus der Fischereiabgabe über dreiProjektwege wie folgt bezuschusst:

1. Im Rahmen unseres EFF-Projektes konntenetwa 190.000 Aale im NOK/ELK eingebracht wer-den. Die Besatzkosten beliefen sich auf 74.001,20 €und wurden zu 70 % gefördert. Allerdings kommenhierbei noch einmal fast ebenso hohe Kosten für dieumfangreichen Untersuchungsaktivitäten hinzu.Dabei werden rund 50 % der Aale gekennzeichnetund ein vorbildliches Monitoringverfahren betrieben!

2. Außerdem setzten wir über unseren Verbandund unsere Vereine durch das seit Jahrzehnten lau-fende Besatzprogramm noch etwa 123.000 Aale inunsere Vereinsgewässer ein. Dieser Besatz kostete50.134,85 € und wurde in den meisten Fällen mit 60% bezuschusst – einige Vereinsgewässer liegen lei-der außerhalb der Förderkulisse. - Die Binnenfischerhaben in diesem Jahr etwa 219.000 Aale für 89.383€ eingebracht, wobei wieder ein Großteil in dieSchlei ausgesetzt und über diverse Spendenaktio-nen begleitet wurde.

3. Erstmals wurden am 23. Mai etwa 200.000Farmaale küstennah direkt in die Ostsee besetzt.Die Kosten von rund 100.000,- € wurden zu 100 %gefördert (je 50 % EU- und Fischereiabgabemittel). Somit wurden in unserem Land insgesamt etwa542.000 Aale mit einem Finanzaufwand rund240.000,- € ausgesetzt! Im Salmonidensektor wur-den etwa 1.555 Millionen Meer- und Bachforellen-brütlinge sowie 29.000 Smolts erbrütet und ausge-setzt und zu fast 100 % bezuschusst. UnserLSFV-Bruthaus trug mit 65.000 Lachs-Brütlingenbei, die aus Wiederaufsteigern gewonnen werdenkonnten, die vorhandene Population stützen undnicht bezuschusst werden.Außerdem erfolgte noch der Besatz mit 1.780 Quap-pensetzlingen im NOK-Bereich (Hanerau, AlterEiderkanal, Schafstedter Mühlenbach und BurgerAu). Die Kosten von 3660,91 € übernahm vollstän-dig die Fischereiabgabe. Außerdem wurden in denELK fast 11.000 kleine Zander eingebracht, derenKosten in Höhe von rund 3.400,- € die dortige Hege-kasse allein getragen hat. Dr. Dieter Bohn

Drei Projektwege zum Aalbesatz

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Das Angeljahr 2013 seit unserer Jahreshauptver-sammlung am 22. März 2013 war mit den jugendli-chen Anglern bei den Veranstaltungen sehr positivund hat mir viel Spaß und Freude bereitet. Aber esgab auch Schattenseiten. Davon werde ich am Endeberichten.

Auf der Jahreshauptversammlung der LSFV-Jugend in Neumünster wurden Holger Hoop undJörg Götze als Referenten für Binnen- u. Meeresfi-schen wiedergewählt. Als Referent für Castingwurde Thomas Wunsch gewählt. Dieses Amt ver-waltete Thomas schon ab Mai 2012 kommissarisch.Als Kassenprüfer wurde Jan Stollberg und alsErsatzkassenprüfer Andreas Kiparenko von der Ver-sammlung gewählt. Alle Wahlen erfolgten einstim-mig.

Der Jugendvorstand und die Referenten kamen2013 in jedem Quartal zu einer Vorstandssitzung imVereinshaus des AC Hamweddel zusammen, umdie Gemeinschaftsangeln, Jugendfreizeiten, Semi-nare und Verbandspolitik in die richtigen Bahnen zulenken. Auf beiden Jugendfreizeiten gab es mit denanwesenden Betreuern einen regen Gedankenaus-tausch über den Ablauf der Veranstaltungen derLSFV-Jugend und Verbesserungsvorschläge für dasJahr 2014. Diese werden dann noch einmal aufeiner Vorstandssitzung der Jugend besprochen, umsie dann sinnvoll bei Ausschreibungen und Veran-staltungen mit einzuarbeiten.

An den Präsidiumssitzungen in der Geschäfts-stelle in Kiel konnte ich bis auf zwei Termine, und beiden Verbandsausschusssitzungen alle Terminewahrnehmen um die Jugendarbeit zu vertreten. DieSitzungen im Präsidium und den Verbandsaus-schusssitzungen waren immer informativ und alleAnwesenden hatten immer ein offenes Ohr für denBereich Jugendarbeit.

Unser neuer gemeinsamer Deutscher Angelfi-scherverband (DAFV) hatte auch bei der Jugendgroße Anlaufprobleme.

Terminübersichten: Vom 22.3. - 24.3. 2013 war ichauf dem Bundesjugendhauptschusstag in Wetten-berg. Vom 15.6. - 16.7.2013 gab es einen Work-

shop von Jugendvertretern aus den Landesverbän-den zur Findung eines gemeinsamen DAFV-Jugendvorstandes. Am 3.8.2013 hat ein Treffen mitdem alten VDSF-Jugendvorstand und mit den Per-sonen stattgefunden, die auf dem Workshop bereitwaren, sich auf dem Bundesjugendtag in Berlin zurWahl zustellen. Vom 20.9. - 22.9.2013 war der ruhi-ge und sachliche Bundesjugendtag. Alle vorge-schlagenen Personen wurden als Referenten imneuen DAFV-Jugendvorstand einstimmig gewählt.

Die sechs LSFV-Jugendveranstaltungen imzurückliegenden Jahr waren sehr gut besucht! Siewaren leider sehr zum Ärger einiger Junganglerbereits nach einigen Tagen ausgebucht. Das Bran-dungsangeln am22.3.2013 in Hohenfeldemusste leider witterungs-bedingt ausfallen. DasKutterangeln von Laboemit der „MS Langeland“und der „MS Blauort“ waram 20.4. 2013. Vom 9.5. - 12.5.2013hatten wir wieder unserebeliebte Freizeit amWestensee.

Das Gemeinschafts-angeln am 17.8.2013 amEinfelder See mit demdreistündigen Seminarmit Jörg Ovens im Vorwege der Angelveranstaltungwaren ein großer Erfolg und alle hatten ihren Spaß,besonders Jörg Ovens selbst. Ich möchte mich beiihm für seine geleistete Arbeit und die gestiftetenPräsente für die Jugendlichen noch einmal ganzbesonders bedanken. Denn dieses ist nicht selbst-verständlich!

Bei der Jugendfreizeit Meeresangeln vom 3. -6.10.2013 in Maasholm hatten auch alle Beteiligtenihre große Freude. Beim Kutterangeln wurdenordentliche maßige Fische gelandet. Nur beim Bran-dungsangeln hatten wir Probleme mit dem Wetter-gott und so waren die Fänge hier sehr mager.

Bei den Bundesjugendmeeresfischertage derDAFV-Jugend vom 9. - 13.10.2013 in Schönbergnahmen 3 Jugendliche und 2 Betreuer vom KSFVRendsburg-Eckernförde teil. Im Mai war die Lan-desmeisterschaft der Jugend im Casting und fünf

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Berichte aus der Jugend desLandessportfischerverbandes Schleswig-Holstein

Hartwig VoßLandesjugendleiter

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Jugendliche konnten sich für die Deutsche Meister-schaft in Kassel qualifizieren.

Vom 23. - 26.05.2013 war ich in Kassel bei derDeutschen Meisterschaft im Turnierwurfsport eigent-lich als Betreuer der Jugendlichen vor Ort, mussteaber überwiegend als Schiedsrichter auf dem Tur-nierplatz arbeiten, da die Senioren aus SchleswigHolstein vergessen hatten, einen Schiedsrichter zustellen.

Zu diesen hier oben aufgelisteten Veranstaltun-gen werden die verantwortlichen Referenten in ihrenJahresberichten noch genauer schreiben. Der letz-te Veranstaltungstermin vom 16. - 17.11.2013 warein 16 Unterrichtsstunden umfassender Erste-Hilfe-Kursus in Rendsburg mit Dieter Hawi. 3 Frauen und12 Männer nahmen an diesem Kurs teil und es kambei diesem gut geführten Seminar nie Langeweileauf. Auch hier möchte ich mich bei Dieter noch ein-mal für seine geleistete Arbeit bedanken.

Durch die ungerechte Aufteilung der Arbeit undden gestiegenen Anforderungen bei Jugendfreizei-ten werden wir für das Jahr 2014 im Jugendvorstandeinen Posten als Referent für Jugendfreizeitenschaffen. Am Westensee haben wir mit unserenBooten und unserem Bereich im Steinhaus keineProbleme dank Volker Koep. Im April war das Blech-haus am Westensee vom Zimmermann fertiggestelltworden. Nur ist es bis heute nicht bezugsfähig.Schade!

Nun komme ich zu den Schattenseiten meinesBerichtes. Von einzelnen Referenten im Jugendvor-stand erwarte ich zeitnahe Berichte zu den Veran-staltungen, die dann auch für die Öffentlichkeit recht-zeitig ins Internet gestellt werden. Weiter möchte ichdaran erinnern, das Abmachungen und Vereinba-rungen mit Dritten außerhalb unseres Jugendvor-standes unbedingt eingehalten werden müssen,denn sonst schaden wir dem Ansehen unseres eige-nen Verbandes.

Für den Westensee erwarte ich für das Angeljahr2014 vor Beginn der Angelsaison unbedingt eineVersammlung der anwesenden Vereine, die dortBoote zusammen mit der LSFV-Jugend haben. Esgab im abgelaufenen Jahr hin und wieder „unwürdi-ge“ Zustände. Seit 2 Jahren verlange ich eine Ver-sammlung im Frühjahr, aber es ist bis heute nichtsgeschehen. Sollte die Geschäftsstelle überlastetsein, um eine Einladung mit Ort und Uhrzeit zu ver-senden, kann ich das verstehen. Doch dann sollteman Aufgaben abgeben. Wir wollen doch nur eineHausordnung und Verhaltensregeln für den Wes-tensee erarbeiten, um diese dann in die Tat umzu-setzen, damit ein vernünftiges und respektvollesAnglerleben am Westensee einkehrt. Ich würde

diese Versammlung gern durchführen und auch dieEinladung mit Ort und Uhrzeit versenden.

Sollte sich der Boots- und Gewässerwart derJugend, Volker Koep, am Westensee wegen Unzu-länglichkeiten verabschieden, hat der gesamteLSFV ein großes Problem. Wie ich mich dann ver-halten werde, weiß ich selbst noch nicht. Am Endemeiner Zusammenfassung für 2013 möchte ich michbei meinen Referenten im Jugendvorstand, den 2Damen in der Geschäftsstelle, den Geschäftsführernund dem Präsidium für die gemeinsame Arbeit imzurückliegenden Jahr bedanken. Diese ganzenehrenamtlichen Aktivitäten wären gar nicht zu schaf-fen, wenn wir nicht alle gemeinsam an einem Strangziehen würden.

Hartwig Voß, Jugendleiter

Ein weiteres erfolgreiches Jahr liegt hinter uns.Am Westensee lief in diesem Jahr eigentlich allesordentlich ab. Und Dank unseres sehr eifrigen undfleißigen Gerätewart ist dort auch alles in Schuss.Dafür hier auch meinen herzlichen Dank! Die neueHütte auf dem Geländeist am Jahresanfangsehr zügig aufgebautworden, aber leidernoch immer nicht ganzfertig. Wenn sie dannmal ganz fertig sein soll-te, dann wird der StolperVerein aus dem Stein-haus ausziehen und wirhaben dann mehr Platznur für unsere Zweckezur Verfügung. Aber esliegt leider nicht in unse-rer Macht, die Sache zuerledigen.

Sehr erfreulich, aber auch ziemlich anstrengendwar wieder die Jungendfreizeit für Meeresfischer, diewir dieses Mal in Maasholm gemacht haben.Sie istwie immer wieder gut angenommen worden. Dievon uns angebotenen Aktivitäten sind mit sehr vielEifer und Spaß umgesetzt worden.

Nur leider war es auf Grund der extremen Wet-terlage nicht möglich das 1. Brandungsangelndurchzuziehen. Aber wir haben es die Jungs trotz-

Swen KretschmerJugendgewässer Westensee

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dem versuchen lassen, sodass sie selbst sehen undlernen, dass es bei derartigen Verhältnissen einfachnicht funktioniert. Es gab dann auch keine Diskus-sionen mehr darüber, warum wir das Angeln abbre-chen.

Um beim Kutterangeln noch einmal alle Motivati-on zu aktivieren, kam wohl auch meine kleine Akti-on ganz gut an. Ich habe ca. 30 Minuten vor Ange-lende über das Schiff gerufen, dass wenn jetzt nochein Dorsch von über 50 cm gefangen werden würde,ich dann Schokopudding für alle machen würde.Nun, was soll ich sagen, daraufhin waren alle nochmal mit vollem Eifer bei der Sache und es wurde dergrößte Dorsch (wenn ich mich recht entsinne, 65cm) des Tages gefangen und somit gab es abendsSchokopudding fü�r alle.

In der von mir betriebenen Küche gab es zwar somanches Problem, aber es musste keiner durstenund es sind doch alle satt geworden. An dieser Stel-le möchte ich mich noch einmal bei meinen Helfernbedanken. Es ist sehr erfreulich, dass weiterhin soviele Jugendliche an unseren Brandungsangeln undHochseeangeln teilnehmen und hoffentlich auchweiterhin teilnehmen werden. Ich habe wie jedesMal meine alten Gerätschaften mitgenommen, umdem Einen oder Anderen, der noch nicht das geeig-nete Gerät hat, ebenfalls das Angeln zu ermögliche.Ich freue mich schon sehr auf das Jahr 2014, wo wirwieder viele Aktivitäten geplant haben.

Mit angelkameradschaftlichen Grüßenund Petri HeilSwen KretschmerStellvertretender Jugendleiter

Liebe Anglerinnen und Angler,in meinen Augen ein erfolgreiches Jahr für den

Nachwuchs im Castingsport. Gleich Anfang des Jah-res bekamen Anna Katharina Wunsch, KevinWunsch und Timo Lechelt eine Einladung zumKader-Sichtungslehrgang nach Halle. So konntenalle drei auch im Mai und Juni an der Qualifikationzur WM in Tschechien teilnehmen. Lange Fahrtennach Halle an der Saale, Bad Kreuznach und Kölnwurden gerne in Kauf genommen.

Am besten der Drei schnitt Anna ab, die bei derQualifikation in Bad Kreuznach den 2. Platz erringen

konnte. In der End-platzierung belegtesie den 5. Platz. Hier-bei muss angemerktwerden, dass alleAltersklassen ineinen Topf geschmis-sen werden (A-, B-,C- und D-Jugendli-che) und dadurch derStellenwert der Plat-zierung eigentlich einganz anderer ist.

Im Mai fand dannauch noch unsereLandesmeisterschaft in Husum statt. Hier konntensich alle Teilnehmer durch gute Leistungen (Timo,Jan, Anna, Kevin und Jannik) direkt für die DeutscheMeisterschaft qualifizieren. Noch besser klappte esdann mit den Leistungen bei den DeutschenJugend-Casting-Meisterschaften in Kassel. Hierkonnte Timo Lechelt 1 x Silber in den Disziplin Flie-ge Weit und Bronze in Gewicht 7,5g Weit erzielen.Anna Katharina holte sich in der Disziplin GewichtPräzision die Goldmedaille, Silber in der DisziplinGewicht Ziel, Bronze in den Disziplinen Fünfkampf,Fliege Weit und Fliege Ziel. Kevin und unser Jüngs-ter Jan Stenzel, für den es die erste DM war, konn-ten sich gute Platzierungen im Mittelfeld ergattern.

Weiterhin besuchten wir auf Einladung den Angel-verein Husby, führten dort ein Casting-Trainingdurch und waren wieder auf dem Tag des Sports inKiel mit Casting-Vorführungen präsent. Leider warenalle Teilnehmer der DM Mitglieder vom VdSA Kel-linghusen. Es wäre wünschenswert, wenn auchandere Vereine oder Kreisverbände diesen Sportanbieten würden, denn Konkurrenz belebt jabekanntlich das Geschäft. Wenn ein Verein oderKreisverband Interesse hat, so kann er sich gernean mich wenden. Adresse und Telefonnummerunter www.lsfv-sh.de, Jugendgruppe.

Bedanken möchte ich mich beim LSFV-Jugend-vorstand, dem Präsidium und der Geschäftsführung,ohne die so manche Veranstaltung nicht möglichwäre. Wer Ergebnisse und Termine einsehen möch-te, kann das unter www.castingsport.de, Termine.Die Jugendweltmeisterschaft im Casting findet die-ses Jahr hier in Deutschland statt und, zwar in Kas-sel vom 25. - 27.7.2014.

Mit sportlichem GrußThomas Wunsch

Thomas WunschJugend-Castimg-Referent

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Im abgelaufenen Jahr haben wir 4 Veranstaltun-gen durchgeführt, wobei das Brandungsangeln wit-terungsbedingt ausfallen musste. Am 20.4.2013haben wir unser Kutterangeln von Laboe aus durch-geführt. Es haben sich 13 Vereine mit 66 Jugendli-chen und 28 Betreuern angemeldet. Von Laboe ausging es Richtung Langeland raus. Aufgrund der gro-ßen Nachfrage sind wir mit 2 Kuttern (der Blauortund der Langeland) rausgefahren. Bei gutem Wetterwaren die Fangergebnisse sehr gut. An Bord gab esFrühstück und Mittagessen für alle. Die Kutter legtengegen 16.30 Uhr wieder in Laboe im Hafen an.Nachdem die Ausrüstungen verstaut waren wurdendie Ehrengaben vergeben und die Veranstaltungbeendet.

In der Zeit vom 9. - 12.05.2013 fand unsereJugendfreizeit am Westensee statt. Übernachtethaben wir wieder in der Jugendherberge. Angemel-det haben sich 8 Vereine mit 39 Jugendlichen und14 Betreuern. Am Nachmittag des Anreisetageshaben wir von Achterwehr aus eine Kanutour auf derEider/ Ringkanal gemacht. Aufgrund der Jahreszeitsind überwiegend Hechte gefangen worden. DieJugendlichen haben es dieses Jahr geschafft, unse-re Gefriertruhe am Steinhaus mit Fisch zu füllen.Nach dem Angeln wurde am Abend Fußball an derJugendherberge gespielt. Die Betreuer haben sichin dieser Zeit ausgetauscht, weil man sich ja nichtso oft im Jahr sieht.

Jennyfer Hansen hat den Jugendlichen an denAbenden Casting/Turnierwurfsport schmackhaftgemacht. Diese Veranstaltung wurde gut angenom-men. Am Sonntagmorgen wurden die Zimmer auf-geräumt und die Ausrüstungen in den Autos ver-staut. Im Anschluß trafen sich alle Teilnehmer einletztes Mal am Steinhaus, um die Ehrengaben inEmpfang zu nehmen. Danach machten sich alleglücklich und zufrieden auf den Heimweg.

Das Gemeinschaftsangeln am 17.8.2013 am Bor-desholmer See musste an den Einfelder See verlegtwerden. Es haben sich 5 Vereine mit 31 Jugendli-chen und 12 Betreuern angemeldet. Zu dieser Ver-anstaltung haben wir den Friedfischexperten JörgOvens aus Husum verpflichten können. Jörg Ovenshat den Beteiligten viele praktische Tipps mit auf denWeg gegeben. Darüber hinaus gab es für jedennoch ein Kilo Futter und einen Waggler, über den

sich jeder gefreut hat. Einherzliches Dankeschönan dieser Stelle nochmalan Jörg Ovens, der denweiten Weg von Husumauf sich genommen hat.Die Fänge der Jugendli-chen waren ganz gut,also waren die Tipps sehrwertvoll. Im Anschlusswurde am Vereinshaus inBordesholm gegrillt.Nachdem alle satt waren,wurden die Ehrengabenübergeben und die Ver-anstaltung beendet. EinDankeschön an den Bor-desholmer Angelvereinfür die Durchführung derVeranstaltung.

Die Jugend des LSFV Schleswig-Holstein hatvom 3. - 6.10.2013 eine Freizeit in Maasholm durch-geführt. Nachdem wir uns am Donnerstag Vormittagin Maasholm in der alten Raketenstation der Bun-deswehr getroffen haben sind die Jugendlichen mitihren Betreuern auf die Zimmer verteilt worden. DenNachmittag haben siedann damit verbracht,ihre Vorfächer selbst zubinden. Dieses wurdeunter der fachmänni-schen Anleitung vonMoritz Voss gemacht.Parallel dazu hat SwenKretschmer im Außen-gelände die Wurftechnikpraktisch erläutert.Beide Veranstaltungensind gut angekommenund es wurde reichlichdavon Gebrauchgemacht. Gegen 16.30Uhr sind dann alle an dieOstsee gefahren, um die selbst gemachten Vorfä-cher und die erlangten Wurftechniken auszuprobie-ren. Der Sturm und die damit verbundene massiveKrautbildung am Strand haben uns dazu veranlasst,das Brandungsangeln an diesem Tag abzubrechen.Es wurden noch andere Strandabschnitte gesucht,aber überall die gleiche Krautbildung. Den Abendhaben wir dann alle in der Unterkunft verbracht. AmFreitag ging es sehr früh nach Gelting, wo ein Kut-ter auf uns wartete. Durch die Wetterverhältnissewar an diesem Tag auch nur ein Angeln in der Gel-

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Holger Hoop & Jörg GötzeJugend-Binnen- und Meeresfischen

Holger Hoop

Jörg Götze

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tinger Bucht möglich. Aber trotzdem waren die Fang-ergebnisse gut. Es wurden Dorsche, Plattfische undSeelachse gefangen.

Den Tag haben wir dann zu später Stunde beieinem ordentlichen Abendbrot ausklingen lassen.Als Besonderes gab es für alle noch Schokoladen-pudding zum Nachtisch. Swen hatte sich mit einerWette auf dem Kutter etwas weit aus dem Fenstergelehnt und verloren. Der Samstagvormittag ist

dann zur freien Verfügung gewesen. Einige habenihn zum Einkaufen von Angelzubehör genutzt undandere haben noch einige Vorfächer gebunden. Amspäten Nachmittag ging es dann endlich an die Ost-see zum Brandungsangeln. Diesmal hat auch derWettergott mitgespielt und die erworbenen Fähig-keiten konnten in die Tat umgesetzt werden. DieFangergebnisse waren diesmal nicht so gut. Es wur-den wenig Dorsche und Plattfische gefangen.

Den Sonntag morgen haben alle mit dem Aufräu-men der Zimmer und der Jugendherberge verbracht.Hartwig hat in dieser Zeit die Auswertung gemacht.Nachdem alle Zimmer sauber waren haben wir unsbei Hartwig getroffen. Er hat sich noch einmal beiallen Beteiligten für die Unterstützung und den rei-bungslosen Ablauf bedankt. Nach Bekanntgabe derAuswertung für die einzelnen Jugendlichen undMannschaften wurden die Ehrengaben verteilt undein Gruppenfoto gemacht. Danach sind dann allenach Hause gefahren.

Mit kameradschaftlichen GrüßenHolger Hoop & Jörg Götze

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Damit die Vereine und Kreisverbände besser planen können, hat das LSFV-Präsidiumeinen Rahmenplan für seine Terminvorschau entworfen. Der Plan wird ab 2014 wirksam.

möglichst 4.

möglichst

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Gewässerwarte-Seminar am 30./31. August in Mölln

Nachdem zuletzt „Methoden der Fischbestandser-hebung“ und die „Bestimmung von wirbellosen Tie-ren“ Themenschwerpunkte des LSFV-Gewässer-warteseminars waren, soll dieses Jahr wieder dieWasserchemie im Mittelpunkt der Ausbildung stehen.Wie gewöhnlich handelt es sich um ein Praxissemi-nar, bei dem keine Vorkenntnisse notwendig sind.Ziel des Seminars ist es, die Teilnehmer mit den ver-schiedenen Messmethoden für die wichtigsten was-serchemischen Parameter vertraut zu machen unddas notwendige Wissen für die richtige Interpretationvon Messergebnissen zu vermitteln. Nach einer kur-zen theoretischen Einführung werden unter Anleitungdurch die Referenten verschiedenste Messungendurchgeführt. Vorgesehen ist unter anderem, dassjeder Teilnehmer die von ihm bisher verwendetenMessgeräte oder Messkoffer mitbringt und mittelsEichlösungen bzw. Vergleichsmessungen seineeigene Messgenauigkeit überprüfen kann. Teilneh-mer, die nicht über eine eigene Ausrüstung verfügen,können durch das Ausprobieren verschiedenerMessmethoden herausfinden, welche Geräte für ihreAnforderungen besonders geeignet sind.Es sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklichdarauf hingewiesen, dass sich diese Einladung nicht

ausschließlich an Gewässerwarte richtet sondernauch alle anderen engagierten und interessiertenAnglerinnen und Angler herzlich willkommen sind.Stattfinden wird das Seminar am 30. und 31. Augustin Mölln. Tagungsort ist die direkt am Nordufer desZiegelsees gelegene Jugendherberge.Der Teilnehmerbeitrag beträgt 45 Euro. Hierin sinddie Kosten für die Übernachtung in der Jugendher-berge (Mehrbettzimmer) und die Verpflegung vonSamstagmittag bis zum Kaffee am Sonntag bereitsenthalten. Wer nicht in der Jugendherberge über-nachten möchte, muss sich gegebenenfalls selbstum ein Quartier bemühen.Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt.Sollten mehr Anmeldungen eingehen als Plätze zurVerfügung stehen, muss der LSFV eine Auswahl derTeilnehmer vornehmen. Anmeldungen bis späte-stens zum 30. Juni in der Geschäftsstelle des LSFV(Tel: 0431-676818, Email: [email protected]). Eindetaillierter Ablaufplan mit Anfahrtsskizze wird denTeilnehmern zusammen mit der Anmeldebestäti-gung zugesandt.

Mit besten GrüßenRüdiger Neukamm, Vizepräsident

Die Untersuchung der Gewässergüte steht im Mittelpunkt des nächsten Gewässerwarte-Seminars des LSFVSchleswig-Holstein in Mölln.

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LSFV Schl.-HolsteinGrundel-Angeln

mit anschließender Verkostung in „Brauers Aalkate“

Samstag, 6. September 2014,15 bis 18 Uhr in Rade am NOK

ab 13 Uhr Ausgabe der Erlaubnisscheine im Schirnauer Weg 5 in24790 Rade direkt am Nord-Ostsee-Kanal

Treffpunkt: Brauers Aalkate,Schirnauer Weg 524790 Rade

Angelzeit: 15 - 18 Uhr (Wertung)Gerät: 2 RutenKöder: nach BeliebenAnfütterung: nur natürliche

Futtermittel tierischer Herkunft

Fischart: alle Fischarten, nurSchwarzmundgrun-deln werden gewertet

Verwertung: alle gefangenen Grundeln werden ver-speist, sofern sienicht dem Eigenbe-darf dienen.

Startgeld: 4 € pro Teilnehmer für das Angeln und8 € für das Essen.

Meldeschluss: 22. August 2014

Der Gesamtbetrag ist unter dem Kenn-wort „Grundel-Angeln 2014“ und demVereinsnamen auf das Konto der FördeSparkasse Kiel (BLZ 21050170, Kto-Nr.107391) zu überweisen.

Der Veranstalter übernimmt vor, während und nach der Veranstaltung keine Haftung!

Die ersten Grundel-Angeln und -essen wer-den als gelungene Veranstaltungen eingestuft.Deshalb wird auch 2014 wieder ein Grundel-Angeln angeboten. Es wird sich kontinuierlichzu einem uberregionalen „Angelevent“ entwik-keln. Die Verknupfung eines Gemeinschaftsfi-schens als wichtige Hegeveranstaltung ver-bunden mit dem sofortigen Verzehr dergefangenen Fische ist ökologisch vorbildlichund hat auch bei den Anglern Anklang gefun-den. Die gleichzeitige Verwertung der Fangin-formationen der am NOK stattfindenden wis-senschaftlichen Untersuchungen dieser ausdem Schwarzen Meer zugewanderten Fisch-art stellt einen weiteren positiven Aspekt dar.Die Verknupfung mit einer regionalbekannten Lokalität, die uber die logistischen,technischen und personellen Ressourcen zurVerarbeitung der zahlreichen Fischmahlzeitenverfugt, ergibt erst die Möglichkeit zur Umset-zung eines solchen Projektes. Alle interessier-ten Anglerinnen und Angler sind eingeladen.Die drei Teilnehmer mit den meisten Grundelnerhalten eine besondere Urkunde und als Prei-se wieder Verzehrgutscheine fur „Brauers Aal-kate“. Wir freuen uns auf ein interessantesAngeln und auch das anschließende gemutli-che Beisammensein. Das Ende ist offen …