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MAGAZIN Medtech, BIotech & phaRMa 2/2015 Hamburg, Schleswig-Holstein WWW.lifesciencenorD.De InvestItIon In den nachwuchs Wie finden Unternehmen passende wissenschaftliche Mitarbeiter? MIt MusIk den tInnItus ausspIelen Jörg Land von Sonormed über das prämierte digitale Medizinprodukt Tinnitracks Potenzial und Chancen für Diagnostik, Therapie und neue Geschäftsmodelle Was kann Big Data?

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MAGAZINMedtech, BIotech & phaRMa2/2015

Hamburg, Schleswig-Holstein

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InvestItIon In den nachwuchsWie finden Unternehmen passendewissenschaftliche Mitarbeiter?

MIt MusIk den tInnItus ausspIelen Jörg Land von Sonormed über das prämierte digitale Medizinprodukt Tinnitracks

Potenzial und Chancen für Diagnostik, Therapie und neue Geschäftsmodelle

Was kann Big Data?

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inHalt02

neWs

nacHricHten aUs WirtscHaftUnD WissenscHaft

04 –Für die kleinsten Maschinen der WeltKieler Wissenschaftler erforschen molekulareMaschinen im Bereich der Nanowissenschaften

05 –Europäische Nanoforschung vernetzen Ein neues EU-Projekt soll die Nanoforschung in Europa zukünftig stärker konzentrieren

05 –Verbesserte KrebsdiagnostikSysmex Inostics und IndivuTest GmbH arbeitenzukünftig zusammen

knoW-HoW

Die tecHnologiestory

06 –Mit Musik den Tinnitus ausspielenSonormed hat den Start-up-Wettbewerb der Technologiekonferenz SXSW im Bereich „Digital Health and Life Science“ für ihrdigitales Medizinprodukt Tinnitracks gewonnen

07 –Die Akte im SmartphoneDie neue App LifeTime speichert Patientendatenverschlüsselt, lokal und dezentral auf dem eigenenSmartphone

knoW-HoWDie tecHnologiestory

seite 06

sPecialDigital HealtH

seite 08

PorträtDer norDen PersÖnlicH

seite 16

sPecial

Digital HealtH

08 –Was kann Big Data?Big Data berührt immer mehr gesellschaftlicheund wirtschaftliche Bereiche und birgt auch fürdie Life-Science-Industrie Chancen in Diagnos-tik, Therapie und der Entwicklung ganz neuerGeschäftsmodelle. Es gibt allerdings auchHindernisse

BUsiness norD

nacHricHten aUs DenUnterneHMen

12 –Schärferer Blick auf die Symptome Über die Kommunikationsplattform DemenzMonitor unterstützen Spezialisten die hausärztliche Versorgung der Patienten

13 –Datenmanagement bei klinischen StudienDie Webapplikation LinkCRF ist ein neues Toolzur Datenerfassung und Datenauswertung

13 –Starker Halt durch individualisierteTitanimplantateDas zukunftweisende Projekt „InShape“ soll die Heilungschancen bei kompliziertenKnochenfrakturen optimieren

14 –Bienvenue! Frankreich lockt Gute Marktchancen für die Life Sciences –insbesondere in den Marktsegmenten Chirurgie,Diagnostik, Hygiene, medizinische Hilfsmittelund Rehabilitation

Porträt

Der norDen PersÖnlicH

16 – Glanzlicht im HochschulstadtteilIm Neubau der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie auf dem BioMedTecWissenschaftscampus sollen Forschung undWirtschaft künftig noch enger verzahnt werden

talente

eXZellente leistUngenaUs DeM norDen

17 –Karriere in NorddeutschlandDie T5 Jobmesse ist ein Garant für fruchtbarenAustausch zwischen Führungsnachwuchs undWirtschaft in den Life Sciences

18 –Investition in den NachwuchsÖznur Sarikas und Kathrin Förster berichten, wie sie für das Hamburger Unternehmen altona Diagnostics passende Mitarbeiter finden

19 –Neuer Kopf mit internationaler ExpertiseJürgen Heiko Borwieck ist bei Philips Healthcareder neue Director Solutions & Service und Segmentmanager in der DACH-Region

19 –Starker Partner für globale ExpansionWilliam R. Gruver wird neuer Vorsitzender des Beratungsausschusses der Indivumed GmbH

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netZWerken iM norDen

aUf DeM Weg ZU einer inDiviDUellenUnD Präventiven MeDiZin

Find us on Facebook:www.facebook.com/lifesciencenord

eDitorial 03

Liebe Leserinnen und Leser, die Stichworte Digital Health und BigData stehen für die Chancen und Möglichkeiten, die Datenmengen, ei-ne immer schnellere Datenverarbeitung und eine große Vielfalt der er-zeugten Daten mit sich bringen. Auch in den Life Sciences wird es inZukunft entscheidend sein, Potenziale und Risiken dieser Entwicklunggleichermaßen zu erkennen. Für uns im Cluster Life Science Nord giltes, technische Entwicklungen zu begleiten und auch Mut zu beweisen,um in diesem sich schnell entwickelnden Bereich nicht den Anschlusszu verlieren. Im Special dieser Ausgabe haben wir daher norddeutscheExperten um ihre Einschätzung zum Thema Digital Health gebeten.

Trotz aller Fortschritte findet der alltägliche Informationsaustauschzwischen Ärzten und Patienten meist noch immer mündlich, per Faxoder CD statt. Diesen Austausch mithilfe einer App und einer kleinen

Hardware zu modernisieren ist der Ansatz des Hamburger Start-upsconnected-health.eu GmbH. Digital Health ist auch das Thema vonSonormed. Die Gründer haben ein preisgekröntes System entwickelt,mit dem Tinnitus-Patienten lästige Ohrgeräusche durch das Hören ih-rer Lieblingsmusik lindern können.

Großes Potenzial eröffnet darüber hinaus die Fraunhofer-Einrich-tung für Marine Biotechnologie (EMB). Ihr Neubau gehört zu den zen-tralen Investitionen des Landes Schleswig-Holstein in die Life Scien-ces. Ziel ist es, aus der Einrichtung mittelfristig ein Fraunhofer-Insti-tut zu machen. Dank modernster Ausstattung und größerer räumlicherKapazitäten sieht Leiter Prof. Dr. Charli Kruse die EMB auf einemguten Weg, wie er in unserem Porträt berichtet.

Im Länderschwerpunkt werfen wir einen Blick nach Frankreich. Dortgibt es bereits seit Jahren enge Beziehungen zwischen Norddeutschlandund Toulouse im Bereich Luftfahrt. An diese lässt sich gut anknüpfen,wie die Kooperation von Sanofi und Evotec zeigt. Exzellente Markt-chancen bestehen in Frankreich vor allem für Diagnostiksystemewie Magnetresonanztomographen, Image-Networking mit Bilddaten-banken und für nichtinvasive Eingriffstechniken in der Chirurgie.

Mein Team und ich wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen undneue Erkenntnisse.

hinrich habeck

Dr. Hinrich Habeck

Managing Director

life science nord Management gmbH

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neWs04

Dfg-MillionenfÖrDerUng

für Die kleinstenMascHinen Der Welt

seit 2007 erforschen wissenschaftler an der christian-albrechts-universität zu kiel (cau) molekulare Maschinen im Bereich der nanowissenschaften. Mit großem erfolg – so urteilte auch diedeutsche Forschungsgemeinschaft (dFG)und sagte zu, das projekt „Funktion durch schalten“ für weitere vier Jahre mit8,9 Millionen euro zu unterstützen.

„Mit der erneuten Förderung durch Bundes-mittel wird die Forschung in Schleswig-Hol-stein und speziell an der Universität Kiel ge-stärkt, die internationale Sichtbarkeit verbes-sert und der Weg für zahlreiche Arbeitsplätzehoch qualifizierter Wissenschaftler geebnet“,bewertete der Präsident der Universität, Pro-

fessor Lutz Kipp, die DFG-Zusage. Mit demGeld wollen die Forscher des Sonderfor-schungsbereichs 677 (SFB) in den nächstenvier Jahren eine neue Ingenieurtechnik aufmolekularer Ebene entwickeln, um die Effi -zienz von Energieumwandlungssystemen zusteigern und Medikamente, Diagnosemetho-den und Werkstoffe zu verbessern.

Einen entscheidenden Durchbruch erzieltedas interdisziplinäre SFB-Team aus Chemi-kern, Physikern, Materialwissenschaftlern undMedizinern um Professor Rainer Herges,Sprecher des SFB, bereits im Jahr 2011. Esgelang ihnen erstmals, den magnetischen Zu-stand eines einzelnen Moleküls mit Licht ver-schiedener Wellenlängen bei Raumtemperaturgezielt zu steuern. Der winzige molekulare

Schalter wird nun für den Einsatz in minimal-invasiven Schlaganfall- und Herzoperationensowie der MRT-Diagnostik weiterentwickelt.Auch für potenzielle neue Medikamente oderals schonendes Kontrastmittel für die medi -zinische Diagnostik sollen die Molekülezukünftig genutzt werden.

Für die letzte Förderperiode haben die Wis-senschaftler das Ziel, Wirkstoffe herzustellen,die sich erst am Krankheitsherd einschaltenund damit Nebenwirkungen im gesunden Ge-webe vermeiden. Insgesamt arbeiten im Kie -ler Forschungsverbund etwa 100 Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler aus derChemie, Physik, den Materialwissenschaftenund der Medizin. nswweitere Infos: www.sfb677.uni-kiel.de

Winzige molekulare schalter werden über den magnetischen Zustand eines einzelnen

Moleküls gesteuert und nun für den einsatz in der Medizintechnik weiterentwickelt.

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news 05

Zehn MIllIonen euro für neues eu-ProjeKT

euroPäIsche nAnoforschungverneTZen

ten Autolacken. Vielversprechende künftige

Anwendungen sehen Wissenschaftler in der

Verwendung von Nanodrähten für neue Da-

tenspeicher oder Nanorobotern, die Medika-

mente gezielt zu Krebszellen im Körper

führen könnten.

Das DESY NanoLab bietet europäischen

Nutzergruppen im Rahmen der neuen NFFA-

Europe-Infrastruktur die Synthese, die che-

mische und strukturelle Analyse sowie die

Strukturierung von Nanomaterialien an. Ab

Frühjahr 2016 soll die hochbrillante Syn-

chronlichtquelle PETRA III bei DESY für

ausgewählte Experimente zum Einsatz kom-

men. Darüber hinaus ist geplant, unter Lei-

tung des DESY NanoLab zusammen mit fünf

anderen europäischen Partnern ein neues

Verfahren zu entwickeln, mit dem einzelne

Nanoobjekte einfacher markiert und mittels

nanofokussiertem Röntgenstrahl gezielt ana-

lysiert werden können. Dies ermöglicht, in -

dividuelle Nanopartikel und -strukturen mit

komplementären Röntgen- und Elektronen-

techniken genau zu charakterisieren. nsw

Weitere Infos:

www.nffa.eu

Ein neues EU-Projekt namens „Nano -science Foundries and Fine Analysis“, kurzNFFA-Europe, soll die Nanoforschung inEuropa zukünftig stärker konzentrieren.Die Europäische Union gab nun grünesLicht für das Zehn-Millionen-Euro-Vor-haben, an dem außer DESY 19 weiterePartner aus zehn europäischen Ländernbeteiligt sind.

Ziel ist es, die multidisziplinäre Forschung

auf der Nanoskala zu stärken – von der Syn-

these von Nanomaterialien über Nanocharak-

terisierung bis hin zur Theorie und der nume-

rischen Simulation mithilfe von Hochleis -

tungscomputern. Indem man die wichtigsten

europäischen Anlagen zur Erforschung von

Nanomaterialien sowie diverser Nutzergrup-

pen in der Forschung und Technologie besser

vernetzt, sollen noch mehr industrielle Pro-

dukte zur Marktreife geführt werden.

Nanomaterialien sind wegen ihrer beson-

deren Eigenschaften bereits vielfältig im

Einsatz, so etwa in Halbleiternanostrukturen,

heterogenen Katalysatoren, Sonnencreme,

selbstreinigenden Oberflächen oder kratzfes -

sysMex InosTIcs und IndIvuTesT gehen PArTnerschAfT eIn

verBesserTe KreBsdIAgnosTIK

„Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Dienste

mit IndivuTest als Distributor jetzt auch

Krebs patienten außerhalb der USA anbieten

können“, kommentierte Vishal Sikri, Vice Pre-

sident of Commercial Operations bei Sysmex

Inostics, die neue Zusammenarbeit. In seinen

Augen sei das in der Krebsforschung tätige

Unternehmen der ideale Partner, um die ge-

samte Palette des OncoBEAM-Portfolios bei

deutschen, österreichischen sowie schweizeri-

schen Onkologen und Pathologen einzuführen

und Patienten neueste Therapie- und Diag -

nosemöglichkeiten bei Tumorerkrankungen

anzubieten. Auch der IndivuTest Chief Execu-

tive Officer Prof. Dr. Hartmut Juhl begrüßte

die neue Partnerschaft. „Unsere Unternehmen

haben eine gemeinsame Aufgabensetzung,

nämlich jedem Krebspatienten zu helfen, sei-

ne Erkrankung so effektiv und gezielt wie

möglich anzugehen.“ nsw

Weitere Infos: www.indivutest.com,

www.sysmex-europe.com

Das Hamburger Molekulardiagnostik-Unternehmen Sysmex Inostics und dasKrebsforschungsunternehmen IndivuTestGmbH arbeiten zukünftig zusammen. DieIndivumed-Tochter IndivuTest übernimmtden Vertrieb individualisierter Krebsdia-gnostik und -therapie.

Im Fokus steht die hochsensitive OncoBEAM-

Analytik von Sysmex Inostics, die eine mole-

kulare Genanalyse zellfreier Tumor-DNA aus

Blut oder Plasma ermöglicht. Die nichtinvasi-

ven Tests eröffnen neue Möglichkeiten in der

Krebstherapie und reduzieren Risiken und

Kos ten, die mit Gewebebiopsien einhergehen.

OncoBEAM-Tests sind bei vielen klinisch re-

levanten Genmutationen einsetzbar und liefern

Echtzeitinformationen bei Erkrankungen wie

Melanomen, Darmkrebs, Brust- oder Lungen-

krebs. Darüber hinaus ermöglicht die Analytik,

neue Mutationen zu erkennen und die Wirkung

einer angewandten Medikation zu überprüfen.

AMP An der Börse

Der Hamburger Arzneientwickler amp biosimilars AG hat den Sprungaufs Börsenparkett gewagt. Seit April werden die Aktien im Freiver-kehr der Börse München gehandelt.

„Als hochinnovatives Unternehmen im

am schnellsten wachsenden Sektor der

Pharmaindustrie ist das Listing für uns

nur der erste Schritt am Kapitalmarkt“,

erklärte ampb-Vorstand Marc Hentz. Auf

einer Roadshow will der Hamburger

Wirkstoffentwickler in nächster Zeit In-

vestoren auf sich aufmerksam machen.

Bislang werden die Aktien in München

nur im Freiverkehr gehandelt – weitere

Börsenplätze sollen dazukommen. Insge-

samt sind derzeit rund 2,05 Millionen Ak-

tien zum Handel zugelassen, rund ein

Fünftel befindet sich laut ampb im Streu-

besitz. Den Rest halten die Firmengrün-

der mit 75 Prozent sowie das Manage-

ment mit 5 Prozent. ampb ist nach der

Münchner Formycon AG das zweite

deutsche börsennotierte Unternehmen,

das sich allein auf den Bereich Biosimi-

lars konzentriert.

Weitere Infos:

www.ampbiosimilars.com

durchBruch gegen TB

Mit einer neuen Methode könnensowohl Antibiotikaresistenzen als auchwirksame Präparate zur Behandlungvon verschiedenen Tuberkulose-(Tb-)Erregern im Genom analysiert werden.

„Wir wollten einen Schritt weitergehen

und therapeutische Hinweise geben, wel-

che Kombination von Antibiotika sich zur

Behandlung eines bestimmten Erregers

eignen“, fasst Professor Stefan Niemann,

Leiter der Forschungsgruppe Molekulare

Mykobakteriologie am Forschungszen-

trum Borstel und Mitglied des Exzellenz-

clusters Entzündungsforschung, den For-

schungsansatz zusammen. Das Team un-

tersuchte dazu das Erbgut von rund 3.500

Tb-Stämmen und erstellte ein Lexikon

für Mutationen. Findet man Veränderun-

gen im genetischen Code, sind be stimmte

Medikamente nicht mehr wirksam.

Weitere Infos:

www.inflammation-at-interfaces.de

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sie haben ein system entwickelt, mit demtinnitus-patienten lästige ohrgeräuschedurch das hören ihrer lieblingsmusiklindern können. wie funktioniert das? Land: Tinnitracks bearbeitet die eigeneLieblingsmusik so, dass sie zur individuellenTherapie eines chronischen, tonalen Tinnitusgenutzt werden kann. Dabei stellt der Arztoder Akustiker zunächst fest, auf welcherFrequenz der Tinnitus liegt. Diese Frequenzfiltert Tinnitracks dann aus der Musik des Pa-tienten heraus. Indem der Betroffene die ge-filterte Version seines Lieblingssongs täglich90 Minuten hört, kann er gezielt den audito-rischen Kortex im Gehirn stimulieren unddessen Überaktivität eindämmen. Dadurchwird die Lautstärke des Tinnitus verringert.

wie alltagstauglich ist das system? Der gesamte Prozess ist äußerst komplex,aber unsere Technologie löst diese Komple-xität komplett im Hintergrund, sodass der Patient die Tinnitracks-App sehr einfach be-dienen kann. In dieser Einfachheit liegt eineweitere Stärke der Therapie, deren Wirksam-keit in klinischen Studien belegt werdenkonnte: Die Behandlung weist eine niedrigeEinstiegsschwelle auf und passt sich gut inbestehende Handlungsmuster und den Alltagein. Da zur Anwendung von Tinnitracks nurComputer oder Smartphone und Kopf hörernötig sind, besteht bei Patienten auch keineAngst vor Stigmatisierung, was die Thera-pietreue deutlich erhöht.

wie messen sie den erfolg?In klinischen Studien konnte bei allen Pro-banden ein positiver Effekt beobachtet wer-den. Im Schnitt lag die Linderung der Tin -nitus-Lautstärke bei 25 Prozent. Wir gehendavon aus, dass durch Veränderungen der Pa-rameter, wie die Verfeinerung elektronischerFilter zur Bestimmung von Frequenzberei-chen, die Prüfung des Therapiepoten zials ein-zelner Lieder sowie weitere indi viduelle An-passungen eine Steigerung zu erwarten ist.Auch von Ärzten und Hörakus tikern wird dasSystem gut angenommen. Wir haben dieFachkreise sehr früh in unsere Arbeit einge-

bunden und ihre Rückmeldungen genutzt, umdas System immer weiter zu verbessern.

In deutschland haben sie mit tinnitracks jabereits mehrere auszeichnungen gewon-nen, wie zuletzt den Innovationspreis „stadt,land, netz!“ der Initiative „deutschland –land der Ideen“. Mit dem „sXsw accelera-tor award“ ist nun einer der wichtigstenGründerpreise dazugekommen. wasbedeutet das für sie und Ihr start-up?Es ist zum einen eine große Ehre und Aner-kennung für unsere harte Arbeit. Zum ande-ren hat uns der Gründerpreis auch eine Tür zueinem sehr interessanten Markt aufgestoßenund dient als Impuls und Ankerpunkt für einemögliche Expansion in die USA. Aber auchin Deutschland wollen wir Tinnitracks weiterals Therapieoption für chronischen, tonalenTinnitus etablieren und digitale Audiologie-Lösungen entwickeln. Als Hersteller klassifi-zierter Medizinprodukte mit unserem Mo-mentum in der Hörindustrie und unseren her-vorragenden Partnern haben wir dafür einsolides Fundament in Hamburg aufgebaut.

Medizintechnologie ist kein einfacherMarkt. hatten sie unterstützung, um herausforderungen zu überwinden? Wir haben mit Tinnitracks ein klassifiziertesMedizinprodukt entwickelt und uns von An-fang an der Herausforderung gestellt. Den lan-gen Entwicklungs- und Entscheidungszyklensind wir mit Geduld und Hartnäckigkeit be-gegnet. Wir hatten das Glück, frühzeitig star-ke Partner wie Sennheiser und diverse Unter-stützer in der Stadt Hamburg von unserer Ideeüberzeugen zu können. Sie haben uns den Zu-gang zum Markt geebnet. Außerdem habenwir von Anfang an auf ein Expertennetzwerkgesetzt, das den integrierten Ansatz von Tin-nitracks unterstützt: Wir kombinieren dieKompetenz der lokalen Akustiker vor Ort mitder innovativen Technologie von Sonormedund optional mit der Hardware von Sennhei-ser: So sind Audiologie, Technologie undHardware in einem Konzept vereint. nswweitere Infos: www.tinnitracks.com,studien (auf englisch): www.tmnmt.com

die junge hamburger Firma sonormedhat den start-up-wettbewerb dertechnologiekonferenz sXsw im Bereich„digital health and life science“ für ihr digitales Medizinprodukt tinnitracksgewonnen. was es damit auf sich hat,erklärt Geschäftsführer Jörg land.

knoW-HoW06

grünDerPreis für sonorMeD

Mit MUsik Den tinnitUs aUssPielen

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knoW-HoW 07

tenmengen ins Spiel kommen, beispielsweise bei chronischen Er-krankungen, aber auch generell dort, wo bildgebende Diagnostikstattfindet, viele Dokumente angefertigt und ausgetauscht werden, istLifeTime eine große Hilfe“, sagt Firmengründer Dr. Johannes Jacu-beit. „Der Patient kann seinem Arzt den Zugang zu allen für die Be-handlung relevanten Informationen gewährleisten, um so die besteBehandlung sicherzustellen.“ Zwischen zwei Arztbesuchen bietet dieLifeTime-App einen kontinuierlichen und leicht verständlichenÜberblick über die eigene Gesundheit. Kontextsensitive und medizi-nisch geprüfte Informationen zu aktuellen oder vergangenen Befun-den lassen sich direkt in der App aufrufen, zudem kann der Patient ak-tuelle Gesundheitsziele verfolgen und überprüfen, um so stets die bes -ten Entscheidungen zu treffen und gesund zu bleiben. smweitere Infos: www.connected-health.eu

Informationen werden in der Medizin nach wie vor auf dempapierweg, mittels cd oder per Fax übermittelt. anamnesenstützen sich oft auf die erinnerung der patienten, die patienten-historie ist häufig lückenhaft und intransparent. das systemlifetime soll das ändern.

Das Hamburger Start-up connected-health.eu GmbH hat LifeTimeentwickelt, um die Arzt-Patienten-Beziehung digital zu unterstützen.Das System besteht aus einer kleinen Hardware, LifeHub genannt, diesystemunabhängig via Plug and Play funktioniert, und aus einer Appfür die gängigen mobilen Betriebssysteme. Zwischen LifeHub undApp werden die Daten lokal ausgetauscht, indem der Patient einfachsein Smartphone in die Nähe des LifeHubs hält. Er hat dabei die volleKontrolle über seine Daten, die verschlüsselt, lokal und dezentral aufdem Smartphone gespeichert werden. „Immer wenn größere Da-

Digital HealtH

Die akte iMsMartPHone

lifetime macht das übermitteln, speichern und interpretieren von gesundheitsinformationen einfach und sicher.

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sPecial08

„Big Data“ ist in aller Munde – als schlagwort steht der Begriff für große

Mengen heterogener Daten, die mit hoher geschwindigkeit erzeugt und

verarbeitet werden. als Querschnittsthema berührt Big Data immer mehr

gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche und birgt auch für die life-

science-industrie chancen in Diagnostik, therapie und der entwicklung

ganz neuer geschäftsmodelle. es gibt allerdings auch Hindernisse.

Digital HealtH

Was kann Big Data?

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„Ich sehe großes Potenzial, aber Big Data muss erst noch zeigen, wases für die Life-Science-Industrie leisten kann“, sagt Dr. Martin Pöhl-chen. Der Geschäftsführer der Sinfonie Life Science ManagementGmbH leitet die Arbeitsgruppe „Bio-IT und Big Data“ des Bran-chenverbands BIO Deutschland und riskiert einen Blick in die Zu-kunft: Damit die großen Datenmengen zu einem konkreten Gewinnfür die Life-Science-Industrie werden können, sei – neben techni-schen und datenschutzrechtlichen Voraussetzungen – in erster Liniedie engere Zusammenarbeit sämtlicher Akteure notwendig: vonKrankenkassen und Patienten über Pharma-, MedTech- und Biotech-Unternehmen bis zu Kliniken, Ärzten und Apotheken.

„Technische, inhaltliche und wirtschaftliche Entwicklungen trei-ben den Markt und die gesamte Entwicklung von Big Data voran“,sagt Dr. Pöhlchen. Der zunehmende Kostendruck im Gesundheits-wesen mache es wirtschaftlich notwendig, dass sämtliche Akteuregemeinsam neue, kostensparende Lösungen erarbeiten. Big Datakönne dabei eine Schlüsselrolle einnehmen. Voraussetzungen seienallerdings eine größere Transparenz, branchenübergreifende Schnitt-stellen und eine einheitliche Datenstruktur, sagt der Experte. „Rund80 Prozent sämtlicher existierender Daten liegen in nicht strukturier-ter Form vor oder sind in nicht kompatiblen IT-Systemen gespei-chert“, so Dr. Pöhlchen.

Zur wachsenden Datenmenge trägt unter anderem der Trend zurdatengestützten Analyse gesundheitsrelevanter Parameter bei, zumBeispiel durch innovative eHealth- und mobile Health-Lösungen oderdurch das Phänomen „Quantified Self“, das Sammeln von persönli-chen Daten zur Selbstbeobachtung in unterschiedlichen Bereichen –von sportlichen über wirtschaftlichen bis zu gesundheitlichen. DasProblem bei der optimalen Nutzung dieser riesigen Menge an Infor-mationen: Mangels Kompatibilität und Verfügbarkeit können zumBeispiel Daten von Hochdurchsatz-Screenings nicht mit inhaltlichemBezug zu den Daten in von Ärzten geschriebenen Handakten und denaufgezeichneten Leistungsdaten einer Jogging-App analysiert werden.

Die technische Entwicklung beobachtet der Leiter der Arbeits-gruppe „Bio-IT und Big Data“ positiv gelassen: Die IT-Technik ha-be in den letzten Jahren einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht,

sodass dank neuer Algorithmen mittlerweile Datenmengen im Peta-oder zukünftig Exabyte-Bereich in Echtzeit verarbeitet und analysiertwerden können. Darüber hinaus werde bereits an der Entwicklungvon Programmen gearbeitet, die den inhaltlichen Sinn einer Aussagekontextabhängig interpretieren können und damit ein semantischesWeb 3.0 möglich machen.

Die größere Herausforderung sieht Dr. Pöhlchen darin, die unter-schiedlichen Akteure am Gesundheitsmarkt vom Nutzen einer enge-ren Zusammenarbeit zu überzeugen. „Insellösungen und Silo-Politiksind in Deutschland leider immer noch die Regel“, sagt er. „Aber dieGrundvoraussetzung, um im Gesundheitswesen neue, kostenspa-rende Lösungen zu entwickeln, ist die Kooperation sämtlicher Teil-nehmer.“ Sollte die gelingen, können zum ersten Mal Daten aus un-terschiedlichen Bereichen in sinnvollen Größenordnungen korreliertwerden. Dann böte Big Data auch tatsächlich große Chancen: fürPrävention, Diagnostik und Therapie, für völlig neue Ansätze in derpersonalisierten Medizin und generell für die Behandlung sämtlicherErkrankungen, die multifaktoriell bedingt sind, zu denen nur eine ge-ringe Datenmenge vorliegt.

Big Data Bietet grosse cHancenfür Prävention UnD Diagnostik, tHeraPie UnD Personalisierte MeDiZin

Für die Zukunft von Big Data ist Dr. Pöhlchen optimistisch: Mittel-bis langfristig glaube er an die Entwicklung einer Struktur, in derVersorger, Forschung und IT-Industrie eng zusammenarbeiten unddie neue konvergente Geschäftsmodelle möglich macht. Wenn derGesetzgeber dann noch die Grundlagen dafür schaffe, Datenmiss -brauch in diesem Bereich zu vermeiden, sei ein System denkbar, indem Nutzer oder Patienten selbst entscheiden können, welche ihrerDaten von wem zu welchem Zweck verwendet werden dürfen. „DasErgebnis wäre eine deutliche Verbesserung von Patientenversorgungund personalisierter Medizin bei Kosteneinsparungen im Gesund-heitswesen. Das ist die Erwartungshaltung, an der sich der Wert vonBig Data messen lassen muss.“ hk

Qualität statt Quantität:

Big Data wird erst durch

sinnvolle verknüpfungen

wertvoll – unter anderem.

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HyPe oDerHeilsBringer?Drei fragen zu Big Data an vier experten:

Prof. Dr. carsten claussen, fraunhofer-institut für

Molekularbiologie und angewandte Ökologie iMe;

Dr. frank Diehl, cso sysmex life science; Prof. Dr.

Hartmut juhl, ceo indivumed gmbH; und Dr. Matthias

rath, geschäftsführer c.a.r.u.s. HMs gmbH.

Welches Potenzial hat Big Data in den life sciences? Und wo tauchen noch fragen auf? Claussen: Technologisch ist der Umgang mit großen, komplexen Da-tenmengen keine besondere Herausforderung mehr. Die zentralenFragen sind die Verfügbarkeit von geeigneten Daten, deren sinnvolleVerknüpfung und die daraus resultierenden ethischen und rechtlichenAspekte, zum Beispiel Datenschutz – und hier speziell die Datenspar-samkeit und der gleichzeitige Wunsch nach dauerhafter Verfügbarkeitvon historischen Daten. Diehl: Ich halte die Hochdurchsatz-Sequenzierung für das Thema mitdem größten Entwicklungspotenzial. Die zentralen Fragen betreffenDatenumfang und Datenspeicherung, Daten- und Patientenschutz. Juhl: Das größte Potenzial für Big Data sehe ich in den Bereichen derMarktforschung. Wenn es um die Analyse von biologischem Materialgeht, ist nicht die Menge der Daten entscheidend, sondern ihre Aus-sagekraft – und die hängt stark vom richtigen Umgang mit dem bio-logischen Material ab. Big Data kann eine gute Grundlage für epide-miologische Studien sein und dabei helfen, Krankheitsgrundlagen undZusammenhänge zu erkennen. Aber das Krebsproblem werden wirdamit allein nicht lösen. Rath: Ich sehe großes Potenzial in der Unterstützung bei Forschungund Entwicklung neuer Behandlungsmethoden. Die Informationen,die durch Big Data gewonnen werden, können die Prozesse in Medi-zin und Life Sciences im Hinblick auf Qualität und Quantität positivbeeinflussen. Genesungsprozesse können beschleunigt und Risikenfrühzeitig erkannt werden. Kosten können zudem eingespart werden.

fluch oder segen:

Die Menge gesundheits-

relevanter Daten wächst

rasant. aber was nützt

das dem Patienten?

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Das e-HealtH- gesetZ koMMt

Welcher aspekt von Big Data beschäftigt sie aktuell?Claussen: Die Gestaltung von sinnvollen Fragen an die Daten. AlsFraunhofer wollen wir hierfür „tools & services“ anbieten. Die sollenden interaktiven Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten erlauben,die in angemessener Form beschrieben sind, um geeignete Analysenzu erstellen. Als Betreiber eines „InformationCenter für die Antibio-tikaforschung“ sehen wir das Zusammenspiel der Dateneigentümerund der Datennutzer als entscheidenden Faktor für einen sinnvollenEinsatz von Big Data in der Forschung. Diehl: Sequenzierung spielt für uns eine zunehmend wichtige Rolle.Dabei ist neben den oben genannten Aspekten vor allem die Speiche-rung und Sicherung von Hochdurchsatz-Sequenzierungs-Daten einzentrales Thema. Darüber hinaus arbeiten wir an Lösungen, Big Datavon unterschiedlichen weltweiten Standorten aus nutzen zu können.Juhl: Für den Aufbau einer Proben- und Datenbank zur Entwicklungindividualisierter Krebstherapien haben wir in den letzten zehn Jah-ren Daten von rund 20.000 Patienten gesammelt. Innerhalb der nächs -ten drei bis fünf Jahre wollen wir eine Größenordnung von 150.000Patienten erreichen. Damit diese Datensätze einheitlich in der nötigenQualität vorliegen, gewinnen wir sämtliche Daten selbst. Dies immernach dem gleichen Qualitätsstandard, als Grundvoraussetzung, um re-levante Informationen aus biologischem Material und korrespondie-rende klinische Daten zu erhalten.Rath: Als Hersteller eines Krankenhaus-Informationssystems und vonIndividualsoftware in Life-Science-Projekten beschäftigt uns insbeson-dere auch das Thema der personalisierten Medizin. Unser System bietetbereits die Möglichkeit zur Dokumentation, Verarbeitung, Archivierungund Visualisierung medizinischer Daten. Big-Data-Analysen benötigenallerdings auch Vergleichsdaten aus anderen medizinischen Systemen.Dafür müssen IT-Strukturen mit genügend Serverleistungen und Spei-cherplatz geschaffen werden, die auf die Anforderungen der Healthcare-Branche und die Datenschutzbedingungen zugeschnitten sind.

Wie können Patienten von Big Data profitieren?Claussen: Die Forschungsgeschwindigkeit wird zunehmen: durchdie Analyse von qualitativ hochwertigen historischen Daten, durchdie Wiederverwendung und Neukombination von Daten aus Experi-menten für andere Fragestellungen und durch die Verknüpfung vonDaten aus verschiedenen Kontexten. Darüber hinaus wird die perso-nalisierte Medizin stark befeuert, und wir werden Kombinationen mitden bemerkenswerten aktuellen immun- oder gentherapeutischenTherapien sehen.Diehl: Im Forschungsbereich und im Rahmen klinischer Studien exis -tieren bereits einige große Datenbanken, die auf Big Data basieren.Die nächsten Schritte wären die klinische Validierung von Big Dataund die Bereitstellung für Ärzte in den jeweiligen Tätigkeitsbereichen. Juhl: Das Ziel ist eine Optimierung von Diagnostik und Therapie. Obund wie das gelingen kann, hängt davon ab, wie man im medizini-schen Bereich mit den Möglichkeiten zur Datensammlung und -ana-lyse umgeht. Das reine Anhäufen möglichst großer Datenmengen hal-te ich für sinnlos. Um neue Erkenntnisse zu gewinnen, brauchen wirrelevante Daten in vorgegebener Qualität. Rath: Das Einbringen vieler Daten und Erfahrungswerte ermöglichteine optimierte und individuelle Versorgung. Krankheiten könnenfrühzeitig erkannt und Heilungschancen verbessert werden. Dabeikönnen Patienten den Genesungsprozess durch vorhandene Techno-logien und zugängliche Informationen weitgehend mitgestalten – zumBeispiel durch die Aufzeichnung von Schlaf-, Lebens- und Essge-wohnheiten über Medical Apps in Verbindung mit Smartphones. DieseAnwendungen werden bereits genutzt, aber die daraus gewonnenenInformationen noch nicht in ausreichendem Maß weitergegeben.

am 27. Mai 2015 hat das Bundeskabinett einen Gesetzes-entwurf für sichere digitale kommunikation undanwendungen im Gesundheitswesen (e-health-Gesetz)beschlossen. er enthält einen Fahrplan für die einführung einer digitalen Infrastruktur mit höchstensicherheitsstandards. Zudem sollen den patientenkonkrete anwendungen zugutekommen, für die einklarer Zeitplan gilt. Zum Beispiel soll ab dem 1. Juli2016 innerhalb von zwei Jahren ein modernes Manage-ment von versichertenstammdaten flächendeckend eingeführt werden.

Mehr zum e-Health-gesetz finden sie auf den seiten des Bundesministeriums für gesundheit unter www.bmg.bund.de

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suchungen erstellt werden, können diese anhand von Biomarkern ana-lysiert werden und die Diagnose damit absichern.

„In einer Gedächtnisambulanz mit Biomarkereinsatz liegt die Quoteunerkannter oder falsch diagnostizierter Demenzerkrankungen bei un-ter zehn Prozent. Wir möchten erreichen, dass auch in der Primärver-sorgung behandelbare Demenzerkrankungen sicher erkannt undschnellstmöglich optimal therapiert werden“, erläutert Dr. LotharSpies, Geschäftsführer der jung diagnostics GmbH.

Dieser ambitionierte Ansatz zahlt sich auch betriebswirtschaftlichaus. Der Einsatz des DemenzMonitors in der Regelversorgung erzeugtpro Verdachtsfall Kosten in Höhe von 45 Euro für die gesetzlicheKrankenversicherung. Die Berechnungen zeigen, dass sich die Kostenbereits innerhalb eines Jahres für die Krankenkasse klar amortisieren.Insgesamt ergibt sich pro früh behandeltem Alzheimer-Demenzfall fürdie GKV eine Ersparnis von mehr als 4.000 Euro.

Der DemenzMonitor befindet sich derzeit in der Aufbauphase undwird gemeinsam von jung diagnostics und dem Hamburger UKE ent-wickelt. Teile des DemenzMonitors, wie zum Beispiel die MRT-Bio-markeranalyse, gibt es bereits. Ein weiterer wichtiger Teil ist der Auf-bau einer webbasierten Kommunikationsplattform, über die Hausärztedie standardisiert erhobenen Daten ihrer Patienten an einen Expertender UKE-Gedächtnisambulanz schicken können. Aktuell werden nochPraxen gesucht, die den DemenzMonitor testen möchten. hpweitere Infos: www.jung-diagnostics.de

Über die webbasierte kommunikationsplattform demenz -Monitor sollen zukünftig spezialisten einer Gedächtnis-ambulanz die hausärztliche versorgung der an demenzerkrankten patienten unterstützen. dadurch wird die diagno-se- und Behandlungskompetenz der hausärzte gestärkt.

Demenz ist eine neurodegenerative Erkrankung. Ihre Kennzeichensind stark ausgeprägte kognitive Defizite, die zum Verlust erlernterFähigkeiten führen und die Betroffenen im täglichen Leben zuneh-mend einschränken. Laut BMBF sind in Deutschland derzeit rund 1,3 Millionen Menschen an Demenz erkrankt; bei zwei Dritteln derBetroffenen wird das Leiden durch Alzheimer verursacht.

Grundsätzlich soll die Krankheit so früh wie möglich diagnostiziertwerden, um eine optimale Versorgung von Demenzpatienten und ihrenAngehörigen zu ermöglichen. Da die Symptome häufig unspezifischsind, wird im allgemeinärztlichen Umfeld bei circa 60 Prozent der Pa-tienten eine beginnende Demenz übersehen oder falsch diagnos tiziert.

In Zukunft sollen Spezialisten einer Gedächtnisambulanz in diehausärztliche Versorgung eingebunden werden. Der fachübergreifendeInformationsaustausch erfolgt dabei durch eine webbasierte Kommu-nikationsplattform, den DemenzMonitor. Über diese Plattform werdenalle beim Hausarzt erhobenen Informationen dokumentiert, ausgewer-tet und von einem Experten zusätzlich beurteilt. Falls CT- oder MRT-Bildgebungsdaten vorliegen oder im Rahmen der ergänzenden Unter-

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früHe DeMenZ-Diagnostik

scHärferer Blick aUf Die syMPtoMe

Die neue Plattform verbessert die erkennung einer beginnenden, behandelbaren Demenz.

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fraktUrversorgUng

starker Halt DUrcHinDiviDUalisierte titaniMPlantate

WeBaPPlikation

DatenManageMent Bei kliniscHen stUDien

Studien im Regelfall über eigens aufgesetz-te Tabellenkalkulations- und Statistikpro-gramme erfasst und verwaltet.

„Die Datenverarbeitung solcher Studienist oftmals kompliziert, zeitaufwendig undunsicher. Zahlen und Ergebnisse werden hän-disch in Tabellen eingetragen und per E-Mailhin und her geschickt“, beschreibt MatthiasBrock, Gründer und Gesellschafter der Nie-bro Software GmbH, die Problemstellung.„Die Risiken bei der Datenübertragung sindbekannt. Zusätzlich können wertvolle Datenverloren gehen oder – noch schlimmer – Er-gebnisse verfälscht werden.“

Das von Matthias Brock und Geschäfts -partner Tom Nielson entwickelte LinkCRF

Mit der webapplikation linkcRF launchtdie niebro software Gmbh ein wegwei-sendes produkt zur datenerfassung unddatenauswertung im Rahmen kleinerund mittelgroßer klinischer studien.

In die Bewertung klinischer Studien fließensämtliche Fakten zu Probanden und indivi-duellen Testergebnissen in unterschiedlichenDatenformaten ein. Zudem sind in diese Pro-zesse häufig mehr als ein Forschungsunter-nehmen oder eine Klinik involviert. So ent-stehen enorme Datenmengen. Während beigroß angelegten Studien in speziell ent-wickelte Applikationen investiert wird, wer-den die Daten bei kleinen bis mittelgroßen

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bietet Anwendern die verschlüsselte Daten-verarbeitung in Echtzeit. Es arbeitet web -basiert, damit sind alle Daten jederzeit orts-unabhängig verfügbar und aktuell. EinzelneModule können auf die Anwenderbedürf -nisse zugeschnitten werden.

Beispielsweise können mit dem Feature„Arbeitsabläufe“ Patientendaten anhand in-dividuell definierter Kriterien automatisiertgeprüft und daraus abgeleitet bestimmte Per-sonenkreise informiert werden.

Seit Mitte Juni 2015 ist LinkCRF verfüg-bar und wird deutschlandweit an Unterneh-men und Kliniken vertrieben. hpweitere Infos: www.niebro.com

die kombination zweier innovativertechnologien zum erstellen von titan-bauteilen soll die heilungschancen bei komplizierten knochenfrakturenoptimieren. das zukunftsweisendeprojekt „Inshape“ wird vom ZentralenInnovationsprogramm Mittelstand (ZIM) unterstützt.

Eine komplexe Herausforderung in der Trau-matologie lautet: „Wie kann man die Fraktureines Knochens, in dem bereits ein Implantatverankert ist, besser behandeln als bisher?“Für die Lösung dieser anspruchsvollen The-matik haben die Kieler Netzwerkpartner Ele-ment 22 und Bluewater Medical sowie dasHarburger Institut für Laser- und Anlagen -sys temtechnik (iLAS) das Innovationsprojekt„InShape“ ins Leben gerufen.

Die Zielsetzung ist es, kostengünstige,präzise und standardisierte Komponenten imTitan-Spritzgussverfahren MIM (Metal-In-jection-Molding) herzustellen. Diese werdenmit 3-D-gedruckten LAM-Bauteilen (Laser

Additive Manufacturing) verbunden, die in-dividuell an den Patienten und seine Frakturangepasst werden. Aus den spezifischen Vor-teilen beider Verfahren entsteht eine zu-kunftsweisende Lösung mit einem hohen In-novationsgrad.

Das Projekt hat das BMWi überzeugt: Inden nächsten zwei Jahren werden bis zu175.000 Euro je Projektpartner vom Förder-bereich ZIM zur Verfügung gestellt.

Ulf Viehöfer, Projektleiter „InShape“ beider Element 22 GmbH, erläutert: „Die heuteeingesetzten Technologien sind nur selten op-timal auf solch komplexe Frakturen zuge-schnitten. Durch die Kombination unsererkostengünstigen, präzisen und in Serie her-stellbaren MIM-Bauteile mit individuell aufdas Frakturmuster angepassten und gedruck-ten 3-D-LAM-Komponenten können wir eine bessere Lösung für den Patienten beivertretbaren Kosten erreichen.“

Das Projekt ist ein weiteres Beispiel für dieInnovationskraft und die Wettbewerbsfähig-keit des Life-Science-Nord-Standortes. Es er-

fordert die enge und interdisziplinäre Zusam-menarbeit aller Netzwerkpartner von derKonzeption bis zur Umsetzung. Dabei fun-giert das Technologienetzwerk NorLin (Nor-thern Lightweight Design Network) als Bin-deglied zwischen Wirtschaft, Wissenschaftund Politik.

Bluewater Medical betreut die BereicheProduktdesign und -definition sowie die ab-schließenden Tests auf Grundlage ihrerlangjährigen Erfahrung in der Entwicklungvon Produkten für die Knochenbruchhei-lung. Element 22 bringt die Expertise für dasEntwickeln und Produzieren der für dieMIM-Fertigung optimierten Titankompo-nenten ein. iLAS erstellt die LAM-Produkte,und gemeinsam wird die notwendige Füge-technik zur Kombination der Bauteile ent-wickelt.

„InShape“ ist auf zwei Jahre angelegt undsoll einen Technologiesprung in der Fraktur-versorgung bewirken. hpweitere Infos:www.element22.de, www.zim-bmwi.de

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gUte MarktcHancen

BienvenUe! frankreicH lockt

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Frankreichs Bevölkerung wächst. Laut einerPrognose vom Bundesministerium für Wirt-schaft und Energie wird die Bevölkerungszahlbis 2040 von derzeit 66,2 Millionen auf 72,8Millionen Einwohner ansteigen. Diese für Eu-ropa eher unübliche Bevölkerungsentwicklungfußt auf einer umfassenden Familienpolitikund einem ausgezeichneten Gesundheitssys -tem. Hier bietet die kontinuierliche Förderungvon Programmen im Life-Science-Bereichhervorragende Möglichkeiten für grenzüber-greifende Wirtschaftsbeziehungen. Gleichzei-tig werden Entwicklungen und internationa-le Verbundvorhaben in der wissenschaftlichenForschung unterstützt. Damit ergeben sichgute Aussichten für ein Engagement deutscherUnternehmen im Nachbarstaat.

2011 hatte der französische Markt für Medizin-technik ein Volumen von 20,8 Milliarden Euro.Dabei geben neue klinische Programme posi -tive Impulse für den Verkauf von Medizintech-nik. Beispielsweise startete 2014 der zweiteFünfjahresplan zur Krebsbekämpfung.

Hierdurch entstehen vor allem für Diagnos -tiksysteme wie Magnetresonanztomographen,das Image-Networking mit Bilddatenbankenund nichtinvasive Eingriffstechniken in derChirurgie mittel- und langfristig exzel len -te Marktchancen für deutsche Hersteller.

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Biotech-nologie-Unternehmen liegen vor allem im Ge-sundheitsbereich und der Ernährung. 2010wurden insgesamt 487 Millionen US-Dollar inLife-Science-Unternehmen investiert. Start-ups

Frankreich ist die sechstgrößte Indus-trienation der welt und verfügt übereine breit aufgestellte und modern aus -gerichtete volkswirtschaft. das zeigt sichinsbesondere bei der kontinuierlichenFörderung von Forschungs- und entwick-lungsvorhaben. Mit einem ab satz volu -men von rund 21 Milliarden euro jährlichbietet Frankreich in der Medizin tech -nik gute Marktchancen. auch innovativeBiotech-Firmen profitieren von einerleistungsfähigen Infrastruktur – beispiels-weise durch steuererleichterungen fürjunge unternehmen.

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stehen durch den ausschließlich auf Biotech -nologie ausgerichteten Fonds BIOAM Investi-tionsvolumina zwischen 1 und 4,5 MillionenEuro zur Verfügung.

In Frankreich bilden international ausge-richtete Kompetenzzentren die Drehschei-be für die Verknüpfung herausragender For-schung und die Konzentration nationaler undinternationaler Unternehmen im Life-Science-Bereich. Wichtige Standorte sind die Île-de-France, Lyon, Rhône-Alpes und Toulouse. Inden Regionen Île-de-France und Rhône-Alpeswerden zusammen etwa 80 Prozent des Um-satzes mit Medizintechnik erwirtschaftet.

Auch das Technologie-Cluster Toulousestrahlt eine große internationale Anziehungs-kraft aus. Renommierte Universitäten undForschungsinstitute sorgen ebenso für eingünstiges Investitionsklima wie staatlich ge-förderte Exzellenzprogramme. Beispielsweisebringt Oncopôle die Akteure der öffentlichen

und privaten Forschung, akademischer Orga-nisationen und der Industrie zusammen. DasZiel dieser Initiative ist es, innerhalb von zehnJahren zu Europas führendem Standort derKrebsforschung zu werden.

Die Zusammenarbeit zwischen Hamburgund Toulouse hat in der Luftfahrtindustrie ei-ne lange und erfolgreiche Tradition. Seit EndeMärz 2015 gibt es ein weiteres zukunftswei-sendes Bündnis im Bereich Life Sciences.Durch eine strategische Allianz zwischen derHamburger Evotec AG und dem franzö -sischen Pharmakonzern Sanofi entstehtein wirt schaftlicher Leistungsträger, der imBereich Onkologie neue Maßstäbe setzenwird. Evotec wird eine Vielzahl von langfris -tigen Wirkstoffforschungsdienstleistungenfür Sanofi durchführen. Das geschieht durchdie Integration der mehr als 200 hoch qualifi-zierten und erfahrenen Mitarbeiter sowie dieAdaption der modernen Einrichtung in

Toulouse in die internationale Wirkstofffor-schungsplattform der Evotec AG.

Über einen Zeitraum von zunächst fünfJahren wird Evotec die Verwaltung von Sa-nofis globaler Substanzbibliothek mit über1,7 Millionen Substanzen übernehmen. In ei-ner für die Branche wegweisenden „Open-In-novation-Initiative“ beabsichtigen Sanofi undEvotec, ihre Substanzbibliotheken zu kombi-nieren und öffentlichen Institutionen, Part-nern sowie externen Biotech- und Pharma -unternehmen für Screeningprogramme zu-gänglich zu machen. Das Potenzial derhieraus entstehenden Möglichkeiten für For-schungsprogramme ist enorm.

Unternehmen, die einen Einstig in denfranzösischen Markt anstreben, erhalten einenÜberblick über die Förderung von internatio-nalen Verbundvorhaben beim Bundesministe-rium für Bildung und Forschung. hpweitere Infos: www.bmbf.de, www.gtai.de

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strategiscHe allianZ

Das ricHtige MacHen – nicHt Das scHnellstMÖglicHe

evotec und sanofi schließen eine lang-fristige wirkstoffforschungskooperationim Gesamtwert von 250 Millionen euro.In einer umfangreichen Initiative zumpipeline-ausbau liegt der Fokus intoulouse auf dem Bereich onkologie. dr. werner lanthaler, ceo der evotec aG, erläutert den hintergrundund die Ziele der strategischen allianz.

was war die größte herausforderung fürdas Zustandekommen der allianz?Lanthaler: Das weit verbreitete Vorurteil,dass eine deutsch-französische Zusammenar-beit nicht funktioniert. Auch wenn diese gän-gige Meinung faktisch keine Grundlage hat,durften wir diese Vorbehalte im Vorfeld derVerhandlungen nicht vernachlässigen. Insbe-sondere in der wissenschaftlichen Arbeitzählen jedoch die Inhalte. Der Prozess dieserSynthese ist hochinteressant, und die Interak-tion zwischen Sanofi als Pharma- und Evotecals Biotechunternehmen ist hervorragend an-gelaufen.

In der onkologie haben sie aktuell fünf prä̈klinische substanzen in der pipeline. welche tumorarten haben sie hier im Fokus?In unseren Forschungsprojekten beschäftigenwir uns primär mit der Wirkstoffprüfung und-optimierung unterschiedlicher Target-Klas-sen, bevor wir uns auf die eigentlichen Indi-kationsgebiete fokussieren. Aber die Schwer-punkte in der eigentlichen Krebsbekämpfungbilden im Moment unsere Forschungen gegenProstata- und Blasenkrebs sowie der Bereichder Immunonkologie.

In toulouse arbeiten aktuell etwa 210wissenschaftler in einer hochmodernenForschungs- und entwicklungsumgebung.wie werden diese ausgezeichnetenkapazitäten eingeteilt bzw. genutzt?Ein Drittel der Wissenschaftler wird zunächstServiceleistungen für Sanofi erbringen. EinDrittel wird innerhalb der Onkologie-Projektearbeiten. Ein Drittel wird sich rasch in Evotec-Projekte integrieren. Hierbei geht esuns da rum, das Richtige zu tun, nicht dasSchnellstmögliche. Die Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler können ausprobieren, obsie sich lieber in Pipeline-Projekten oderzukünftigen Kundenprojekten engagierenmöchten.

was sind Ihre Meilensteine für 2015?Da gibt es zwei: Erstens möchten wir eineexterne Kooperation nach Toulouse holen,um dadurch die Marktfähigkeit unserer Alli-anz unter Beweis zu stellen. Zweitens geht esmir darum, bei unseren vielen unterschied -lichen Interessengruppen eine Prozessauf-merksamkeit zu generieren, die ergebnis -orientiertes Arbeiten ermöglicht und gleich-zeitig spontane Anpassungen zulässt.weitere Infos: www.evotec.com

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Porträt16

Marine BiotecHnologie

glanZlicHt iM HocHscHUlstaDtteil

adulten Stammzellen, neue Zelltechnologiensowie neue Wege zur Bewirtschaftung vonAquakulturen. Entstanden ist die EMB aus dervierköpfigen Arbeitsgruppe „Zelldifferenzie-rung & Zelltechnologie“ an der Universität zuLübeck, die dort vom Fraunhofer-Institut fürBiomedizinische Technik 2004 etabliert wor-den war. Schon vier Jahre später wurde dieEMB gegründet und kann seit Beginn diesesJahres ein neu errichtetes, dreistöckiges For-schungsgebäude mit einer Gesamtfläche vonmehr als 8.000 Quadratmetern vorweisen.

Der Lage dieses Forschungsgebäudeskommt eine besondere Bedeutung zu. Es ha-be mehrere Optionen für den Standort gege-ben, sagt Charli Kruse, Leiter der EMB undProfessor für Biotechnologie. Die Entschei-dung sei ganz bewusst auf den BioMedTecWissenschaftscampus gefallen. Die Forscherder Fraunhofer EMB arbeiten dort in großerräumlicher Nähe zu ihren Kollegen von derUniversität zu Lübeck, der Fachhochschuleund dem UKSH. „Ich verspreche mir einenoch engere Zusammenarbeit. Die kurzenWege machen auch spontane persönlicheTreffen möglich. Darüber hinaus erhöht derCampus als Ganzes unsere Sichtbarkeit imNorden“, sagt Kruse. „Solche Zentren ge-winnen auch international an Bedeutung.“

Dass an dieser Stelle einmal etwas soGroßes entstehen würde, war nicht immerabzusehen. „Ich erinnere mich noch, dass aufdiesem Areal 1991 nur Getreidefelder waren,und jetzt steht hier dieses fantastische For-schungsgebäude.“ Es bietet Kruse und sei-nem etwa 70-köpfigen Team nicht nur mehrMöglichkeiten unter anderem im Gerätebau,sondern wartet auch mit einmaligen Aqua-kulturanlagen und einer hochmodernen Bio-bank auf. Dazu kommen ein Kleintier-MRT,ein Lebensmitteltechnikum sowie verschie-dene 3-D-Drucker der neuesten Generation.

Aber nicht nur auf die technische Ausstat-tung wurde bei der Planung des Neubaus vielWert gelegt. Auch die Gestaltung innen undaußen war Anlass vieler Diskussionen zwi-schen den Architekten und Charli Kruse, dervom Ergebnis begeistert ist: „Kreativitätbraucht auch eine schöne Umgebung. Beim

Rasantes wachstum, spitzenforschungund architektonisches highlight: dreiBegriffe, die die Fraunhofer-einrichtungfür Marine Biotechnologie (eMB) charak-terisieren. Im neubau der eMB auf demlübecker BioMedtec wissenschafts-campus sollen Forschung und wirtschaftkünftig noch enger verzahnt werden.

Die Wissenschaftler an der Fraunhofer EMBerforschen und entwickeln unter anderem Ver-fahren für den medizinischen Einsatz von

Prof. charli kruse vor der aquaponic Demonstrations-und schauanlage.

„aquaponic“ setzt sich zusammen aus aquakultur und Hydroponic (Pflanzenanbau im Wasser).

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talente 17

facHkräfte

karriere in norDDeUtscHlanD

Innendesign war uns daher wichtig, ein ein-heitliches Farbkonzept umzusetzen, das dieNähe zur Küste und die maritime Forschunggut abbildet, und es sollte viel Tageslicht insGebäude strömen können.“ Die grünen Lise-nen, vertikale Fassadenelemente am Neubau,sind zudem ein großer Wunsch von CharliKruse gewesen. Dass gutes Design alleinnoch keinen Erfolg beschert, ist ihm aberklar: „Man muss schon solide arbeiten undabliefern. Wir pflegen einen sehr engen Aus-tausch mit den Entwicklungsabteilungen derIndustrie. Das Symposium Industrielle Zell-technik, das im September bei uns in derFraunhofer EMB stattfindet, ist eine dieserGelegenheiten, um Ideen aufzugreifen undneue Projekte anzustoßen.“

Ein Forschungsthema, das derzeit stark imFokus der EMB steht, ist die verbesserteWundheilung mithilfe von Stammzellen ausmenschlichen Schweißdrüsen. Entsprechen-de präklinische Studien seien bereits sehr er-folgreich und vielversprechend gewesen, sagtKruse. Als weiteres starkes Forschungsfeldsieht er Lebensmittelentwicklungen aus ma-ritimen Ressourcen wie Algen, Muschelnoder Fischen. Aquakulturen gelten als hoch-komplexe und aufwendige Systeme, bei de-ren Nutzung die Wirtschaftlichkeit eine ent-

scheidende Rolle spielt. „Die Anlagen, dieuns jetzt für die Arbeit mit Aquakulturen zurVerfügung stehen, sind in Deutschland ein-malig und bieten beste Voraussetzungen füreine verstärkte Forschung in diesem Be-reich“, so Kruse weiter.

Den nächsten großen Entwicklungsschritthat er auch schon im Blick: Aus der Fraun-hofer-Einrichtung soll ein Fraunhofer-Institutwerden. „Das hängt natürlich vom Projekt-volumen unserer Forschungsaufträge ab, aberich bin optimistisch. Nachhaltigkeit und Bio-technologie sind zwei große Wachstumsbe-reiche, für die unsere Einrichtung sehr gutaufgestellt ist. Und mit dem Neubau habenwir beste Voraussetzungen für weiteresWachstum geschaffen.“ smtermin: das symposium Industrielle Zell-technik wird am 10. und 11. september inder Fraunhofer eMB stattfinden. es wech-selt sich künftig jährlich mit dem kongressfür Industrielle Zelltechnik ab und dient dervertiefung ausgewählter themen. In diesemJahr beinhaltet das symposium die drei ses-sions Bioprozesstechnik, life cell Imagingund Qualitätskontrolle. Zudem gibt es einencall for posters. Rund 15 aussteller findenim Foyer der Fraunhofer eMB platz.weitere Infos: www.emb.fraunhofer.de

die t5 Jobmesse in hamburg istalljährlich ein Garant für fruchtbarenaustausch zwischen Führungsnach-wuchs und wirtschaft in den lifesciences. am 21. oktober bietet diebewährte Recruiting-plattform wiederunkompliziert die Möglichkeit, poten -zielle arbeitgeber und Mitarbeiterkennenzulernen.

Im vergangenen Herbst hatten rund 1.100 Teil-nehmer die Chance genutzt, mit Personalver-antwortlichen und Führungskräften persönlichin Kontakt zu kommen. Die Messe richtet sichsowohl an Berufseinsteiger als auch an Be-werber, die ihren nächsten Karriereschritt pla-nen. „Gut ausgebildete Fachkräfte sind fürNorddeutschland von großer Bedeutung, vieleUnternehmen berichten über Schwierigkeiten,neue Mitarbeiter zu finden. Eine spezialisierteJobmesse wie die T5 bietet daher sehr guteChancen, einander kennenzulernen und denpassenden Mitarbeiter bzw. Job zu finden“, soDr. Hinrich Habeck, Geschäftsführer der Life

Science Nord Management GmbH. Viele Fir-men nehmen aufgrund ihrer positiven Er -fahrungen zum wiederholten Mal an der Ver-anstaltung teil. „Wenn Aussteller neue Mitar-beiter über die Teilnahme an der Jobmesserekrutieren, lohnt die Investition und unter-streicht die Bedeutung der Veranstaltung“, sagtPeter Linde, Geschäftsführer T5 InterfaceGmbH. Die Messe ist eine geschlossene Ver-anstaltung, zu der sich die Besucher vorab anmelden müssen. So treffen perfekt vorberei-tete Absolventen und Professionals auf attrak-tive Arbeitgeber mit aktuellen Jobangeboten.In Hamburg liegt der Schwerpunkt auf den Be-reichen Biotechnologie, Chemie, ErneuerbareEnergien, Healthcare, Life Sciences, Medizin-technik und Pharmazie.

Die nächste T5 Jobmesse findet am 21. Oktober 2015 in der HandwerkskammerHamburg statt. Anmeldung und Eintritt sindkostenlos. smweitere Infos: www.lifesciencenord.de, www.t5-karriereportal.de/jobmesse/hamburg

iBninDUstrielle BiotecHnologie norD

HocHscHUlen Zeigen flagge

vom 15. bis 19. Juni haben sich inFrankfurt 3.800 aussteller aus 50 nationen zur weltweiten leitmesseder prozessindustrie, der acheMa2015, getroffen.

Auch die Technische Universität Ham-burg-Harburg und die Universität Ham-burg nutzten diese internationale Dreh-scheibe der Chemie und Verfahrens -technik. Sie präsentierten sich und ihrKnow-how auf dem „GemeinschaftsstandHamburger Hochschulen“, der bereits seitvielen Jahren von der TuTech InnovationGmbH organisiert wird. Im Ausstellungs-bereich „Forschung und Innovation“, anrepräsentativer Stelle in der Halle 9, ginges den Hamburger Wissenschaftlern da -rum, neue Kontakte aufzubauen, Koope-rationen zu pflegen, Studierende für dieHamburger Universitäten zu begeisternund nicht zuletzt Alumni aus aller Welt zubegrüßen.

Einen großen Erfolg konnte das Grün-dungsvorhaben GLYCONIC von derUniversität Hamburg erzielen. Das Teamvom Biozentrum Klein Flottbek gehörtezu den Finalisten in der Sparte „Indus -trielle Biotechnologie“ des ACHEMA-Gründerpreises 2015 und durfte sich kos -tenfrei gemeinsam mit den weiteren No-minierten auf dem Gründerpreisstandvorstellen. GLYCONIC entwickelt aufBasis von natürlichen Polyphenolen neue,aktive Kosmetikrohstoffe speziell im An-ti-Aging-Bereich sowie biotechnischeProduktionsprozesse im Industriemaßstabfür diese Stoffe.

Von der Universität Hamburg präsen-tierte sich zudem das Institut für Techni-sche und Makromolekulare Chemie(TMC), dessen Forscher sich schwer-punktmäßig mit der Synthese und Cha-rakterisierung von Polymeren sowie derPolymerisationstechnik befassen. DieTUHH war in Frankfurt am Main mit denInstituten für Technische Biokatalyse,Bioprozess- und Biosystemtechnik, Fest-stoffverfahrenstechnik, Mehrphasenströ-mungen sowie Umwelttechnik und Ener-gie-Abfallressourcenwirtschaft vertreten.weitere Infos:www.ibnord.de, www.achema.de

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das hamburger unternehmen altona diagnostics entwickelt,produziert und vertreibt Real-time-pcR-basierte test-systeme zum nachweis von Infektionserkrankungen. einspezialgebiet ist die diagnostik tropischer krankheits-erreger. wir haben mit den personalerinnen Öznur sarikasund kathrin Förster darüber gesprochen, wie sie für altonadiagnostics passende Mitarbeiter suchen.

Fällt es Ihnen leicht, neue und hoch qualifizierte Mitarbeiter zu finden?Öznur Sarikas (ÖS): Leider nein, insbesondere wenn es um Kandi-daten aus dem naturwissenschaftlichen Bereich mit speziellem Fach-wissen und Berufserfahrung geht. Etwa 70 Prozent unserer Mitarbeitersind im MINT-Bereich tätig. Hier haben wir immer recht großen Be-

darf. Aktuell suchen wir zum Beispiel Kandidaten in den BereichenEnzymtechnologie, Marketing und Vertrieb. Da sich altona Diagnosticsauf dem internationalen Markt weiter etabliert, wird sich der Personal-bedarf an qualifizierten Arbeitnehmern stark entwickeln.

welche anstrengungen unternimmt altona diagnostics, um aktiv neues personal zu gewinnen und zu binden? Kathrin Förster (KF): Zunächst schauen wir, wie schnell und effek-tiv der gewählte Weg im Einzelfall sein muss. Neben der internenAusschreibung und den Initiativbewerbungen nutzen wir die Veröf-fentlichung von Stellenausschreibungen in Online-Stellenbörsen undFachzeitschriften sowie in der Jobbörse der Agentur für Arbeit. Da -rüber hinaus setzen wir externe Personalvermittler ein und gehen aufMessen. ÖS: Wir arbeiten auch eng mit Hochschulen und der HamburgerSchool of Life Science zusammen. So treten wir frühzeitig mit po-tenziellen Mitarbeitern in Kontakt und vergeben zum Beispiel Prak-tika. Dies erleichtert dann einen möglichen Einstieg nach dem Endeder Ausbildung oder des Studiums. Zudem sind uns Empfehlungen,die durch eigene Mitarbeiter ausgesprochen werden, sehr wichtig.

stichwort Messe: welche Rolle spielt für sie die Jobmesse t5?ÖS: Eine sehr große. Auf der T5 in 2014 haben wir viele interes santeGespräche führen können und im Nachgang viele Initiativbewerbun-gen erhalten. Auf diesem Wege konnten wir vier neue Mitarbeiter fürForschung & Entwicklung, Produktmanagement und Marketing ge-winnen. Auch in diesem Jahr hoffen wir auf eine so tolle Resonanz.Messen sind für uns sehr gut geeignet, um wertvolle Kontakte zuknüpfen und uns als attraktiven Arbeitgeber vorzustellen. KF: Haben wir geeignete Kandidaten gefunden, ist uns natürlich sehrviel daran gelegen, diese langfristig zu binden. Daher bieten wir ne-ben einem angenehmen Betriebsklima unter anderem unbefristeteVerträge, flexible Arbeitszeiten, Maßnahmen zur Gesundheitsförde-rung, finanzielle Beteiligung an Kinderbetreuungskosten und Zu-schüsse zur betrieblichen Altersvorsorge.

welche tipps haben sie für Bewerber, insbesondere für diejenigen, die eine Jobmesse besuchen?ÖS: Generell gilt: Bereiten Sie sich vor, informieren Sie sich im Vor-wege über das Unternehmen sowie über die Vakanzen. Gehen Sie beieiner Messe zielstrebig auf die Mitarbeiter am Stand zu und stellen Siesich vor. Zögern Sie bitte nicht, all Ihre Fragen zu stellen. Und ich fin-de es wichtig, dass Kandidaten am Ball bleiben. Bringen Sie sich in Erinnerung, kommen Sie im Anschluss an die Messe auf das Unter-nehmen zu und übermitteln Sie Ihre Bewerbung. Das Wichtigste dabeiist immer: Seien Sie offen und ehrlich! sm

weitere Infos: www.altona-diagnostics.com

talente18

recrUiting

investition in Den nacHWUcHs

Öznur sarikas (l.) und kathrin förster (r.) setzen im konkurrenzkampf um

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Page 19: LSN 03 07 RUSDI · 2020-02-24 · AGAI Medtech, BIotech & phaRMa 2/2015 Hamburg, Schleswig-Holstein über das prämierte digitale InvestItIon In den nachwuchs Wie finden Unternehmen

IMPrESSUM

HERAUSGEBER

Life Science Nord Management GmbHGeschäftsführung: Dr. Hinrich Habeck

Falkenried 88, 20251 Hamburg

Phone: +49-40-47196-400 Fax: [email protected] www.lifesciencenord.de

UNTERSTÜTZT VON

REDAKTION

Simone Hauck (V.i.S.d.P.),Life Science Nord Management GmbH

REALISATION

nicole suchier_science communicationhamburg, www.nicolesuchier.de

PROJEKTMANAGEMENT: Nicole Suchier

AUTOREN DIESER AUSGABE: Henning Krönigkeit, Simone Maader, Hedda Precht, Nicole Sénégas-Wulf

LEKTORAT: Volker Hummel

ARTDIREKTION: Lesprenger, Jenni Kuck

FOTOS: Christina Körte, Torsten Kollmer: Titel, S. 2, 3, 8, 9, 10, 11, 16, 18; Michael Osei: S. 2, 6; Jürgen Haaks: S. 4; Fritz Jaeneke: S. 7;Africa Studio: S. 14; Gilles Martin: S. 15;lenetsnikolai: S. 16; Philips: S. 19; Indivumed: S. 19Fotolia/WavebreakMediaMicro: S. 20

DRUCK: Von Stern’sche Druckerei, Lüneburg

Life Science Nord – Magazin für Medtech,Biotech und Pharma erscheint dreimal im Jahr.

talENtE 19

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Informationen und Meinungen bitte an: [email protected]

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PHIlIPS

NEUEr koPf MIt INtErNatIoNalEr ExPErtISE

beitete er als Area Manager in Europa, dem

Mittleren Osten und Afrika. Ab 2006 wirkte er

in der Geschäftsführung beim Aufbau der Drä-

ger Medical Argentina S.A. in Buenos Aires

mit und wurde 2008 Geschäftsführer der drei

deutschen Dräger Medical Gesellschaften. In

dieser Zeit gelang es Borwieck, den Medizin-

technikhersteller zu einem ganzheitlichen Lö-

sungsanbieter weiterzuentwickeln und kom-

plexe Geschäftsmodelle im deutschen Ge-

sundheitswesen umzusetzen. Bei Philips will

der neue Segmentmanager die Strategie des

Gesundheitskontinuums in der DACH-Region

implementieren und neu aufstellen. nsw

Weitere Infos: www.philips.de

Philips Healthcare hat im April strate-gische Verstärkung bekommen. JürgenHeiko Borwieck ist neuer DirectorSolutions & Service und Segmentmanagerder DACH-Region. Er will das Unter-nehmen zukünftig als Systemlöserpositionieren.

Mit Jürgen Heiko Borwieck übernimmt ein

Manager mit internationaler Erfahrung die

strategische Ausrichtung des Unternehmens.

Nach seinem Studienabschluss zum Diplom-

Wirtschaftsingenieur startete er seine Karriere

als Vertriebsingenieur bei der Dräger Medical

AG & Co. KG. Zwischen 2002 und 2005 ar-

ropa und Asien. Darüber hinaus ist er Mit-

glied der Aufsichtsräte von Hirtle, der In-

vestmentfirma Callaghan & Co. sowie von

Geisinger Health System, einem der führen-

den integrierten Gesundheitssysteme in den

USA. Für die Financial Industry Regulatory

Authority (FINRA) arbeitet Gruver als

Schiedsmann. Seine Expertise wird der Stra-

tegiefachmann jetzt als Vorsitzender des Be-

ratungsteams bei Indivumed einsetzen und

das Unternehmen bei der Entwicklung und

Implementierung einer transformativen Ex-

pansion seines globalen Onkologie-For-

schungsnetzwerks unterstützen. nsw

Weitere Infos: www.indivumed.com

William R. Gruver wird neuer Vorsit-zender des Beratungsausschusses derIndivumed GmbH. Der Inhaber desHoward-I.-Scott-Lehrstuhls für GlobalCommerce, Strategy and Leadership ander amerikanischen Bucknell-Univer-sität wird Indivumed und Partnerunter-nehmen im Rahmen ihrer Kampagne zur globalen Expansion beraten.

Mit William R. Gruver ist es Indivumed ge-

lungen, einen erfahrenen Mann im Bereich

globaler Business-Perspektiven zu gewinnen.

Als internationaler Strategieberater überzeugt

er seit Jahren Unternehmen in den USA, Eu-

INDIVUMED GMbH

StarkEr PartNEr fürGlobalE ExPaNSIoN

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