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1 Älter werden in Kamp-Lintfort – Lebensqualität im Miteinander der Generationen

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Älter werden in Kamp-Lintfort –

Lebensqualität im Miteinander der Generationen

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0. Aktuelle Daten und GrundideeDeutschlands Gesellschaft wird immer älter. Auch in Kamp-Lintfort stellen der lang andau-

ernde Rückgang der Geburten und die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung die zu-

künftige Stadtentwicklungsplanung vor große Herausforderungen.

Bevölkerungsentwicklung Stadt Kamp-Lintfort (nach Modellrechnung zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung in

den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 2008 bis 2030, Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäfts-

bereich Statistik) – Basisvariante, d.h. Einbeziehung aller demografischen Komponenten wie Geburten, Sterbefäl-

le und Wanderungen – Modellrechnung auf der Grundlage der Ausgangsbevölkerung zum Stichtag 01.01.2008 -

auf 10 gerundet

Kamp-Lintfort Stadt

Bevölkerung – davon im Alter von … bis unter … Jahren

Jahr gesamt 0 - 10 10 -

20

20 -

30

30 -

40

40 -

50

50 -

60

60 -

70

70 -

80

80

und

mehr

2010 38720 3290 4380 4320 4260 6660 5680 4140 3970 2040

2011 38450 3190 4220 4390 4070 6490 5890 4060 4000 2120

2012 38200 3100 4070 4400 3980 6340 6050 4040 4010 2210

2013 37940 3000 3970 4410 3930 6100 6160 4150 3920 2300

2014 37680 2940 3860 4380 3920 5830 6290 4280 3880 2310

2015 37430 2880 3810 4350 3870 5520 6450 4420 3750 2410

2016 37180 2850 3680 4320 3860 5220 6560 4660 3530 2510

2017 36930 2820 3540 4260 3900 4950 6620 4840 3410 2590

2018 36690 2810 3460 4130 3930 4690 6700 5010 3300 2670

2019 36440 2800 3360 4030 3980 4470 6650 5210 3210 2740

2020 36200 2800 3290 3890 4000 4300 6600 5280 3220 2820

Nach dieser Modellrechnung erhöht sich der Anteil der Über 50-Jährigen von 40,88 % in

2010 auf 49,50 % in 2020, der Anteil der Über 60-Jährigen von 26,21 % auf 31,27 %.

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Altersstruktur in den StadtteilenBevölkerung in den Stadtteilen – KRZN-Statistik Stadt Kamp-Lintfort - Stichtag:

31.12.2009 - davon im Alter von … bis unter … Jahren

Stadtteil gesamt Kinder Jugend-

liche

21 -

30

31 -

40

41 -

50

51 -

60

61 -

70

71 -

80

81

und

mehr

001

Stadtkern

5560 571 600 613 718 886 704 544 503 421

002

Niersenbruch

3753 305 541 338 340 760 566 381 374 148

003

Rossenray

3862 374 477 501 498 665 522 362 325 138

004

Lintfort

8378 873 1058 902 1119 1420 1177 852 716 261

005

Gestfeld

4250 445 495 441 438 662 511 510 541 207

006

Geisbruch

8989 802 872 1034 994 1564 1369 1045 920 389

007

Dachsbruch

448 26 62 41 48 97 78 41 32 23

008

Kamp

1161 90 139 112 109 231 190 136 112 42

009

Hoerstgen

1113 95 158 96 124 239 189 90 80 42

010

Saalhoff

1160 80 87 110 101 226 263 146 107 40

gesamt 38680 3662 4489 4192 4490 6750 5569 4107 3710 1711

Ausgaben für den Bereich der Hilfen für ältere Menschen (hier: Ausgaben des 1. Halbjah-

res 2009 – Statistik wird fortgeschrieben)

1 Hilfe zur

Pflege au-ßerhalb von

Einrichtungen

2 Pflege-

wohngeld

3 Hilfe zur

Pflege in Einrichtungen

(incl. Hilfe

zum Leben in

Einrichtungen)

4 Kosten

Heimpflege(Zwischen-

summe aus

Pos. 2 und

3)

5 Pflichtige

Leistungen für die pfle-

gerische

Versorgung

6 Freiwillige

Leistungen der Kommu-

ne *

7 Gesamt

Kamp-

Lintfort

19.976 513.811 687.922 1.201.733 nur Kreis

Wesel

49.800 1.271.509

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Die freiwilligen Leistungen der Kommune beziehen sich in Kamp-Lintfort auf die Pflegebera-

tung, Personal- und Sachkosten für Aktivitäten der Altenhilfeplanung, das Projekt „Erfah-

rungswissen für Initiativen“ und Zuschüsse zu den Personalkosten der drei 50plus-

Begegnungsstätten.

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und eines effizienten Ressourcenein-

satzes bei begrenzten Haushaltsmitteln will die Stadt Kamp-Lintfort vorausschauend reagie-

ren und hat einen Beteiligungs- und Entwicklungsprozess "Älter werden in Kamp-Lintfort –

Lebensqualität im Miteinander der Generationen" ins Leben gerufen. Dabei geht es nicht

allein um die besondere Problematik der zunehmenden Hilfe- und Pflegebedürftigkeit im ho-

hen Alter - vielmehr sollen auch die positiven Seiten dieser Entwicklung benannt werden:

Seniorinnen und Senioren sind in der Mehrzahl gesünder, fühlen sich leistungsfähiger und

wollen auch nach der Phase des Erwerbslebens ihre Fähigkeiten, Kompetenzen und Erfah-

rungen für das Gemeinwesen einbringen. Es gibt nicht "das Alter" und "die Alten", sondern

einen großen Reichtum an Interessen und Lebensstilen.

Ziel ist es, Netzwerkstrukturen in der Stadt zu etablieren, die mehr Lebensqualität für die

älter werdenden und alten Menschen im Miteinander der Generationen versprechen. Dazu

gehört unter anderem, in der gewohnten häuslichen Umgebung, im vertrauten Stadtteil mit

den damit verbundenen sozialen Netzen so lange wie möglich leben zu können. Neben

wohnortnahen Hilfen und Unterstützungsleistungen soll ein Netz von familiären, nachbar-

schaftlichen, bürgerschaftlichen und professionellen Dienstleistungen zur Verfügung stehen.

Dies gilt für die pflege- und hilfebedürftigen älteren Menschen genauso wie für ihre pflegen-

den Angehörigen und Freunde. Immer geht es darum, die selbständige Lebensführung zu

unterstützen und die Fülle von Teilhabemöglichkeiten am gesellschaftlichen Leben zu erhal-

ten. Und wer könnte die Bedürfnisse besser formulieren, als die Betroffenen selbst. Sie sind

die Experten in eigener Sache. Die Meinungen und Anliegen insbesondere der älteren Gene-

ration haben deshalb von Anfang an die weiteren Schritte im Prozess "Lebensqualität im

Miteinander der Generationen – Älter werden in Kamp-Lintfort" bestimmt. Hierzu sind vielfäl-

tige Aktivitäten entwickelt worden: 50plus-Konferenzen in den Stadtteilen, Stadtteilbegehun-

gen mit Älteren, Netzwerke mit unterschiedlichen Akteuren.

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1. Integrierte Steuerung in der kommunalen Altenhilfe

Die Altenhilfeplanung in der Stadt Kamp-Lintfort als „Integrierte Steuerung in der kommu-

nalen Seniorenpolitik“ wird als intelligenter Mix aus Seniorenfachplanung und Stadtentwick-

lungsplanung, zentraler und stadtteilbezogener Arbeit und in der Balance von Vorgaben

durch Politik und Verwaltung und partizipativen und koproduktiven Ansätzen entwickelt (Vor-

trag Dr. Christoph Müllmann, StGB-Fachtagung, November 2007). Daraus ergibt sich eine

Querschnittsaufgabe Altenhilfeplanung mit einem Regelungsbedarf für die verwaltungsinter-

nen Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse. Ähnlich wie bei der Einbindung der Fach-

stelle Altenhilfeplanung in die Erarbeitung des Stadtentwicklungsplanes hat die Fachstelle

Altenhilfeplanung einen Verfahrensvorschlag entwickelt, wie ein kontinuierlicher Informati-

ons- und Abstimmungsprozess innerhalb der Stadtverwaltung sicher gestellt werden kann.

Dieser Vorschlag wird zurzeit auf seine Praktikabilität überprüft.

Arbeitsgruppe „Stadtplanung“Mit einer neu einzurichtenden Arbeitsgruppe Stadtplanung soll der „Integrierten Steuerung in der

kommunalen Altenhilfeplanung als Querschnittsaufgabe“ Rechnung getragen werden. Die ursprüng-

lich einmal erwogene Festlegung von Verfahrensregelungen für Abstimmungsprozesse innerhalb der

Stadtverwaltung wird nicht weiter verfolgt. Hierfür konnten keine trennscharfen, aber auch pragmati-

schen, ressourcenschonenden Regelungen gefunden werden. Vorgeschlagen wird jetzt die Einrich-

tung einer Arbeitsgruppe Stadtplanung.

Teilnehmende: alle mit Stadtplanungsaufgaben im weitesten Sinne beteiligten Ämter / Personen, wie

etwa

- Stadtplanung

- Wirtschaftsförderung

- Jugendhilfeplanung

- Altenhilfeplanung

- Verantwortliche Mitarbeitende für Planungen in einzelnen Feldern, wie Schulentwicklungspla-

nung, Sportstättenplanung, etc.

Treffen einmal pro Quartal

Inhalt der Arbeitsgruppentreffen:

- Vorstellung der aktuellen Planungsaufgaben (wer ist gerade mit was beschäftigt?)

- Identifizieren von gemeinsamen bzw. auch fachspezifisch gebundenen Interessen und damit

gegebenenfalls auch Interessenskollisionen

- Entwicklung von Verfahren zur Abstimmung im konkreten Fall, - gegebenenfalls Entwicklung

von konkreten Arbeitsaufträgen, Rückbindung an VV

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Im Baustein „Soziales“ im Stadtentwicklungsplan 2020 konnten durch die Fachstelle Altenhil-

feplanung wesentliche Aussagen zur Fortschreibung der Altenhilfeplanung und zu den Ge-

lingensfaktoren eines guten Miteinanders der Generationen verankert werden:

Altenhilfe

Im Bereich der Altenhilfe besteht ein vielfältiges Angebot von Begegnungsstätten, Seniorenaktivitäten in den

Stadtteilen und Beteiligungsmöglichkeiten in Freizeit, Kultur, Bildung und Sport. Darüber hinaus werden professi-

onelle Dienstleistungen im Bereich Gesundheit, Prävention, Service und Pflege vorgehalten. Neben dem Ge-

sundheitszentrum im St. Bernhard-Hospital sind in Kamp-Lintfort ambulante, teilstationäre (Tages- und Kurzzeit-)

und stationäre Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen des Betreuten Wohnens und komplementäre Dienste (Bera-

tung, haushaltsnahe Dienstleistungen, Mahlzeitendienste etc.) vorhanden. In Kamp-Lintfort finden sich zahlreiche

Altenwohn- und Pflegeeinrichtungen. Neben dem Seniorenzentrum der AWO in der Markgrafenstraße und dem

Altenpflegeheim Friederike-Fliedner-Haus in der Ringstraße betreibt die Caritas das Seniorenzentrum St. Josef

mit dem daran angeschlossenen Betreuten Wohnen im Wohnquartier Moerser Straße. Spezielle Altenwohnungen

entsprechen in ihrer Größe und Ausstattung den besonderen Bedürfnissen älterer Menschen und sollen sie in die

Lage versetzen, möglichst lange ein selbständiges Leben zu führen. In Kamp-Lintfort werden solche Wohnungen

im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus angeboten. Vermieter sind neben Kirchengemeinden und der Stadtbau

Moers private Eigentümer und Gesellschaften. Mit dem St. Bernhard-Hospital wird die medizinische Versorgung

gewährleistet. Mit der Fortschreibung der Altenhilfeplanung für die Stadt Kamp-Lintfort sollen die unterschiedli-

chen Angebotsstrukturen aufeinander abgestimmt und konkrete Vorhaben und Projekte initiiert werden. Parallel

zu der Initiierung und Begleitung sozialer Netzwerke wird ein Forum der professionellen Einrichtungen und Diens-

te in der Altenhilfe etabliert, um Absprachen zur Verbesserung der Lebens- und Versorgungssituation hilfs- und

pflegebedürftiger Menschen zu ermöglichen und auf vorhersehbare besondere Bedarfssituationen rechtzeitig

reagieren zu können.

Miteinander der Generationen – Bedingungen für Senioren verbessern

Die Stadt Kamp-Lintfort stellt sich darauf ein, das Wohnungsangebot, die Versorgung und die Infrastruktur auf die

Bedürfnisse älterer Menschen abzustimmen. Je größer die Zahl der alten Menschen ist, umso umfangreicher und

differenzierter muss auch das Angebot an Hilfen sein. Insgesamt wird den älter werdenden Bewohnern Kamp-

Lintforts die Chance gegeben werden, so lange wie möglich in ihrem Stadtteil leben zu können. Folgende Maß-

nahmen stehen hierbei im Vordergrund:

• die Sicherung der Nahversorgung,

• die Sicherung und Entwicklung attraktiver Infrastruktureinrichtungen für seniorengerechte Wohnstandorte,

• die Erweiterung des Angebots an ambulanter Versorgung sowie

• ein ausreichendes und vielfältiges Angebot von betreutem Wohnen über Servicewohnen bis hin zu Tagespfle-

geeinrichtungen. Deren Standortwahl richtet sich nach einer guten Anbindung an den ÖPNV, einer ausreichen-

den Nahversorgung und der Möglichkeit, die Freiraumqualitäten der Stadt nutzen zu können.

Kamp-Lintfort reagiert vorausschauend auf den demografischen Wandel und entwickelt die Altenhilfeplanung

unter dem Motto „Lebensqualität im Miteinander der Generationen – Älterwerden in Kamp-Lintfort“. Bei diesem

Beteiligungsprozess geht es nicht allein um die besondere Problematik der zunehmenden Hilfe- und Pflegebe-

dürftigkeit im hohen Alter. Vielmehr werden die positiven Seiten dieser Entwicklung erkannt: So sollen die Fähig-

keiten, Kompetenzen und Erfahrungen der Seniorinnen und Senioren in das Gemeinwesen eingebracht werden.

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… Parallel zu der Initiierung und Begleitung der stadtteilorientierten sozialen Netzwerke soll ein Forum der pro-

fessionellen Einrichtungen und Dienste in der Altenhilfe etabliert werden, um Absprachen zur Verbesserung der

Lebens- und Versorgungssituation hilfs- und pflegebedürftiger Menschen zu ermöglichen und auf vorhersehbare

besondere Bedarfssituationen rechtzeitig reagieren zu können.

Ziel ist es immer, Netzwerkstrukturen in der Stadt zu etablieren, die mehr Lebensqualität für die älter werdenden

und alten Menschen im Miteinander der Generationen versprechen. Dazu gehört unter anderem, in der gewohn-

ten häuslichen Umgebung, im vertrauten Stadtteil mit den damit verbundenen sozialen Netzen so lange wie mög-

lich leben zu können. Neben wohnortnahen Hilfen und Unterstützungsleistungen soll ein Netz von familiären,

nachbarschaftlichen, bürgerschaftlichen und professionellen Dienstleistungen zur Verfügung stehen. Dies gilt für

die pflege- und hilfebedürftigen älteren Menschen genauso wie für ihre pflegenden Angehörigen und Freunde.

Immer geht es darum, die selbständige Lebensführung zu unterstützen und die Fülle von Teilhabemöglichkeiten

am gesellschaftlichen Leben zu erhalten.

Dabei soll versucht werden, die unterschiedlichen sozialen Netzwerke zusammenzuführen und miteinander zu

verknüpfen. Was in kleinem Maßstab zwischen Alt und Jung funktionieren kann („Ich kaufe für dich ein und du

hütest meine Kinder“), soll auch durch die Kooperation kommunaler und freier Träger erreicht werden. Die Ab-

stimmung zwischen Jugendarbeit und Altenhilfe und das Zusammenführen etwa in den Familienzentren wird

daher weiterentwickelt.

Mit der Einrichtung der Fachkonferenz Altenhilfe wird ein kontinuierlicher Kommunikations-

prozess zwischen Politik, Verwaltung und wesentlichen Akteuren im Feld „Altenhilfe“ organi-

siert und sichergestellt. Der Fachkonferenz gehören VertreterInnen der Ratsfraktionen, der

Wohlfahrtsverbände, der privatwirtschaftlichen Dienstleister, der Vorsitzende des Senioren-

rates, ein Vertreter der Migrantenorganisationen, der Erste Beigeordnete, der Leiter des So-

zialamtes und die Mitarbeiterin der Fachstelle Altenhilfeplanung an. Die Fachkonferenz soll

in der Regel zweimal im Jahr tagen.

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2. Entwicklung stadtteilorientierter Sozialer Netze

2.1 Programm „Aktiv im Alter“

Mit der Beteiligung am Modellprogramm „Aktiv im Alter NRW“, mit dem eine einmalige Lan-

desförderung in Höhe von 10.000 Euro verbunden war (Laufzeit 01.10.2008 bis 31.12.2009),

konnte der begonnene Beteiligungsprozess „Älter werden in Kamp-Lintfort“ fortgesetzt und

an bereits initiierte Netzwerkstrukturen angeknüpft werden. Neben der Durchführung weiterer

lokaler Bürgerforen („50plus-Konferenzen“) wurden innovative Formen der Bedarfsermittlung

und Entwicklung von Projekten erprobt (Sozialraumerkundungen mit Älteren, aktivierende

Befragungen, Informationsveranstaltung zu „Generationendialogen“).

Im Rahmen des Programms „Aktiv im Alter“ sind in den beiden Stadtteilen „Geisbruch“ und

„Lintfort / Stadtkern“ ab November 2008 zwei Projekte „Sozialraumerkundungen mit Älteren“

initiiert und realisiert worden. Im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages wurden diese Pro-

jekte in Kooperation mit Dr. Reinhold Knopp, FH Düsseldorf, durchgeführt. Darüber hinaus

wurden im Juni 2009 50plus-Konferenzen in den Stadtteilen Gestfeld und Niersenbruch

durchgeführt, aus denen sich stadtteilbezogene Runde Tische entwickelt haben. Gemeinsam

mit dem „Netzwerk Bildung“ wurde am 17. Juni eine Informationsveranstaltung zum Thema

„Generationendialoge“ durchgeführt. Im November 2009 konnte in Kooperation mit dem Ku-

ratorium Deutsche Altershilfe (KDA) mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in der

gemeinwesenorientierten Seniorenarbeit eine Fortbildung zum Thema „Lebendige Nachbar-

schaft“ durchgeführt werden.

Zeitplan

07. November 2008

Auftaktworkshop – Vorstellung des Konzeptes „Sozialraumerkundungen mit Älteren“ –

Vereinbarungen zur weiteren Begleitung des Prozesses – Vereinbarungen zur Rückbindung

der Ergebnisse – Teilnehmerkreis: Fachkonferenz Altenhilfe (Vertreter der Ratsfraktionen,

Wohlfahrtsverbände, Vertreter der privaten Pflegedienste, Vertreter der Migrantenorganisati-

onen) – Seniorenrat – in den Stadtteilen vertretene Wohnungsbaugesellschaften – Multiplika-

toren in den Stadtteilen – Runde Tische 50plus – Polizeibezirksdienst – beteiligte Ämter der

Stadtverwaltung (Planungsamt, Wirtschaftsförderung, Tiefbauamt, Sozialamt, Jugendamt,

Ordnungsamt)

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November 2008Beteiligung im Unterricht / zwei Kurse Sozialwissenschaften 13. Jahrgang UNESCO-

Gesamtschule zur Vorbereitung einer Befragung in den beiden Stadtteilen, die dann im An-

schluss von Schülerinnen und Schülern dieser beiden Kurse durchgeführt wurden.

05. Dezember 2008 – 08. Dezember 2008

Auftaktveranstaltungen mit interessierten BürgerInnen in den beiden Stadtteilen Lint-fort / Alt-Siedlung und Geisbruch

Januar bis März 2009

Stadtteilbegehungen in den Stadtteilen Lintfort / Alt-Siedlung und GeisbruchArbeitsgruppen – Recherchen - Abstimmung Anfragen aus den Sozialraumerkundungen mit

dem Ersten Beigeordneten und Leitung Ordnungsamt - Vorstellung Arbeitsgruppenergebnis-

se – Information der Wohnungsbaugesellschaft THS Wohnen zu einer im Stadtteil geplanten

Bebauung mit barrierefreien, seniorengerechten Wohnungen – Information durch den Ersten

Beigeordneten und durch eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes zu konkreten Anfragen der

Bürgerinnen und Bürger – Vorstellung der Ergebnisse der Befragungen - Verabredung zu

Folgeaktivitäten – im Stadtteil Geisbruch: Aktivitäten im Zusammenhang mit der Verschmut-

zung von Gehwegen durch Hundekot

27. März 2009

Veranstaltung mit Schülerinnen und Schülern der UNESCO-Gesamtschule, die die Be-fragung durchgeführt haben und Seniorinnen und Senioren aus den beiden Sozial-

raumerkundungsteams

27. April 2009Abschlussveranstaltung Sozialraumerkundungen, Rathaus

Teilnehmerkreis wie Auftaktveranstaltung 07. November 2008 – Vorstellung der Ergebnisse

der Sozialraumerkundungen und der Befragungen – Vereinbarungen zu weiterzuführenden

Projekten

17. Juni 2009Veranstaltung „Generationendialoge“ – Vorstellung von Mehrgenerationenprojekten in

anderen Kommunen

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29. September 2009Informationsveranstaltung zum Thema „Mobilität“ unter besonderer Berücksichtigung

des Öffentlichen Personennahverkehrs – mit Beteiligung von Vertretern der NIAG, des

Büro für Verkehrs- und Stadtplanung Rödel & Pachan und des Planungsamtes der Stadt

Kamp-Lintfort

19. November 2009 bis 12. Januar 2010

Lebendige Nachbarschaft – wie gelingt das?Regionaler Workshop - Internetgestützte Fortbildung – in Kooperation mit dem KDA / Forum

Seniorenarbeit NRW, Stadt Kamp-Lintfort und dem Diakonischen Werk Kirchenkreis Moers

mit drei Präsenztagen und Online Lernplattform – geplante Fortsetzung: Einrichtung eines

„Online-Raum für Kamp-Lintfort“ auf Forum Seniorenarbeit NRW. Mit diesem Online-Raum

könnte allen in der Seniorenarbeit Tätigen ein Forum zur Verfügung gestellt werden, in dem

Informationen und Ideen ausgetauscht und gemeinsame Projekte initiiert werden.

Ergebnisse aus dem Projekt Aktiv im Alter NRW

Die Aktivitäten der beiden Sozialraumerkundungsteams in den Stadtteilen Geisbruch und

Lintfort / Alt-Siedlung und die Ergebnisse der Befragungen haben eine Reihe von konkreten

Anfragen und Hinweisen ergeben, für die aktuell mit den beteiligten Ämtern in der Stadtver-

waltung pragmatische, kurzfristig zu realisierende Lösungen gesucht wurden. Darüber hin-

aus sind Themenkomplexe sichtbar geworden, für die kleinere Projekte und Folgeaktivitäten

unter Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger entwickelt worden sind bzw. für die

weiterhin Handlungsbedarf besteht:

Aufenthaltsqualität im QuartierEs besteht Bedarf, Initiativen und Aktivitäten zu entwickeln, die die Aufenthaltsqualität im

Quartier betreffen. In diesen Zusammenhang gehören zum Beispiel Themen wie

Bänke / Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum für Gehpausen

Beeinträchtigung der Fußwege durch rechtswidrig parkende Autos

Konkurrenzen zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern

Verschmutzung der Gehwege und Grünflächen durch Hundekot

Nicht abgesenkte Bürgersteige, Kopfsteinpflaster (Beschwernis für Personen, die auf

einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind)

Querungshilfen bei Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen

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Sensibilität für die Interessen aller Verkehrsteilnehmer in den verkehrsberuhigten Berei-

chen

Mobilität in der Stadt – Öffentlicher Personennahverkehr

In diesem Zusammenhang soll das Nahverkehrskonzept der Stadt überprüft werden auf

die Erreichbarkeit seniorenrelevanter Ziele (Friedhof, der etwas außerhalb der Stadt liegt,

Stadthalle, die in den Abendstunden nicht gut erreichbar ist etc.)

Ausstattung der Haltestellen

Seniorengerechte Fahrplaninformationen

Bürgerbus bzw. Entwicklung bürgerschaftlicher Aktivitäten für begrenzte, bestimmte Ver-

sorgungslücken, für die kein großflächiges, wirtschaftlich zu betreibendes Angebot ge-

schaffen werden kann (zum Beispiel Fahrdienste in den Abendstunden zu Kulturveran-

staltungen in der Stadthalle oder im Kloster Kamp)

Freizeitangebote für Ältere

In diesem Zusammenhang wird häufig darauf hingewiesen, dass nach wie vor nur ungenü-

gende Informationsmöglichkeiten zu den vielfältigen Angeboten für Ältere in Kamp-Lintfort

zur Verfügung stehen. Vor diesem Hintergrund sollen in den vier bisher in die Altenhilfepla-

nungsaktivitäten einbezogenen Stadtteilen an öffentlich zugänglichen Orten Informationsta-

feln „KaLi 50plus im Stadtteil“ aufgestellt werden, die von allen Interessierten mit insbeson-

dere stadtteilbezogenen Informationen zu Angeboten, Aktivitäten, Terminen und Mitteilungen

bestückt werden können.

Darüber hinaus sollen die Konzepte und Aktivitäten der drei 50plus-Begegnungsstätten in

der Stadt Kamp-Lintfort im Hinblick auf ihre Öffnung in die jeweiligen Stadtteile und Quartiere

überprüft werden.

Einkaufsmöglichkeiten im Stadtteil bzw. Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten im Stadtgebiet

Überprüfung von kritischen Rückmeldungen aus den Stadtteilen

Erläuterung und Diskussion des bestehenden Nahversorgungs- und Zentrumskonzeptes

der Stadt Kamp-Lintfort

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2.2 Runde Tische

Unter großer Beteiligung von interessierten Bürgerinnen und Bürgern fanden im Oktober

2007 in den Stadtteilen Geisbruch und Lintfort/Stadtkern und im Juni 2009 in den Stadtteilen

Gestfeld und Niersenbruch so genannte "50plus-Konferenzen" statt. Eingeladen waren alle

über 50-Jährigen in den Stadtteilen, um über Wünsche, Interessen und Anliegen der älteren

Generation ins Gespräch zu kommen. Dort war auch Gelegenheit, ganz konkrete Themen

anzusprechen und Lösungsideen für Probleme des Alltags zu entwickeln.

Runde Tische

In den Stadtteilen haben sich Runde Tische gebildet, die die Anregungen und Ideen aus den

50plus-Konferenzen umsetzen wollen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind weiterhin

zur Mitarbeit eingeladen.

Runder Tisch Netzwerk 50plus Geisbruch

Seit dem 01. April 2008 ist der KaLi-Geisbruchtreff 50plus im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Ev.

Gemeindehaus, Geisbruchstr. 22, geöffnet. An zwei Vormittagen (Montag und Freitag) und

einem Nachmittag (Mittwoch) stehen hier ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des

Runden Tisches für Gespräche und Vermittlung von Kontakten zur Verfügung. Gemeinsame

Aktivitäten, Nachbarschaftshilfe und das Knüpfen sozialer Netze ist das Programm. Am Frei-

tagvormittag stehen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung, um Tipps und Ratschläge

zum Umgang mit dem Computer weiterzugeben. Jeden Donnerstag (von Oktober bis März

um 14 Uhr, von April bis September um 16 Uhr) trifft sich die Radfahrergruppe, Treffpunkt

Kreuzkirche. Aktuelle Termine und Veranstaltungen unter: www.kali50plus.de.

Runder Tisch Netzwerk 50plus Lintfort/StadtmitteAus diesem Runden Tisch ist die Idee eines Theaterfahrdienstes geboren worden. Das An-

gebot gilt für ältere Menschen, die sich vor allem in den Abendstunden nicht mehr zutrauen

mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren oder ohnehin in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Wer den Fahrdienst in Anspruch nehmen möchte, wird von zu Hause abgeholt, ins Theater

(Stadthalle Kamp-Lintfort) begleitet und nach der Vorstellung wieder bis zur Haustür zurück-

gebracht. Eine kleine Gruppe aktiver Bürgerinnen und Bürger hat dieses Angebot bereits drei

Mal in Eigenregie realisiert.

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Runder Tisch Netzwerk 50plus GestfeldSeit Montag, 7.Dezember 2009 hat das Café Bullerbü in den Räumen der Astrid-Lindgren-

Grundschule, Sudermannstraße 2, geöffnet. Aktive im Stadtteil bieten ab jetzt immer Mon-

tagnachmittags ab 15 Uhr einen Treffpunkt an, um bei einer Tasse Kaffee oder Tee mitein-

ander ins Gespräch zu kommen, zu spielen und sich für gemeinsame Freizeitvorhaben zu

verabreden. Dass ein solcher Treffpunkt im Stadtteil fehlt, war eines der Ergebnisse der

50plus-Konferenz. Jetzt schafft der Runde Tisch hierfür in Eigenregie ein kleines aber feines

Angebot. Die Astrid-Lindgren-Grundschule bietet sich deshalb als Gastgeber an, weil in den

gleichen Räumen engagierte Eltern Donnerstagnachmittags auch ein Elterncafé organisie-

ren.

Runder Tisch Netzwerk 50plus Niersenbruch

Die Teilnehmenden des Runden Tisches im Niersenbruch haben sich bisher mit der Idee

eines Mehrgenerationenspielplatzes beschäftigt und suchen ebenfalls nach geeigneten

Treffmöglichkeiten im Stadtteil. Darüber ist aus diesem Runden Tisch die Idee der Informati-

onstafel für Informationen und Mitteilungen für die Generation 50plus entstanden.

2.3 EFI-Programm

EFI (Erfahrungswissen für Initiativen) ist eine Möglichkeit ehrenamtlicher Tätigkeit für Ruhe-

ständler, die im Berufsleben Verantwortung getragen haben und auch im Ruhestand eigene

Ideen und Vorstellungen in neue Projekte einbringen wollen. Interessierte gesellschaftlich,

kulturell und sozial aktive Senioren und Seniorinnen werden zum seniorTrainer und zur seni-

orTrainerin weitergebildet. Sie unterstützen kulturelle, soziale und andere gemeinnützige

Einrichtungen und entwickeln neue Projekte mit Unterstützung des Projektes EFI. Die Wei-

terbildung umfasst neun Schulungstage und wird in der Regel jährlich angeboten. EFI ist ein

Programm des Ministeriums für Generationen, Familien, Frauen und Integration des Landes

NRW und wird in Kamp-Lintfort vom Diakonischen Werk Kirchenkreis Moers in Kooperation

mit der Freiwilligenzentrale Moers durchgeführt. Der erste Kurs mit Kamp-Lintforter Beteili-

gung hat im Zeitraum März bis Mai 2009 stattgefunden, ab Dezember 2009 ist ein neuer

Kurs gestartet, für den leider keine Kamp-Lintforter Teilnehmenden gewonnen werden konn-

ten.

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2.4 Ältere Menschen aus anderen Kulturen

Bei den bisherigen Aktivitäten im Rahmen des Altenhilfeplanungsprozesses ist es nur in äu-

ßerst geringem Maße gelungen, Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund einzube-

ziehen. Aus den punktuell zunächst mit guter Resonanz und relativ großen Erwartungen initi-

ierten Kontakten zu einzelnen Gruppen und Vereinen (DITIB, TSV-Türkiyemspor Kamp-

Lintfort, Islamische Gemeinde der Bosniaken) konnte keine nachhaltige Beteiligungsstruktur

entwickelt werden.

Im Rahmen des Integrationsprojektes Kamp-Lintfort…gemeinsam "vor Ort" sind Fragen,

Aufgaben und Ziele zum Thema "Integration" in der Stadt diskutiert worden. Hierbei wurden

durch interessierte Bürgerinnen und Bürgern sowie den beteiligten Verbänden, Organisatio-

nen, Vereinen, Kirchen und Behörden drei Themenschwerpunkte erarbeitet, in denen Ar-

beitsgruppen Bedarfe, Ziele und Ideen für konkrete Maßnahmen entwickelt haben:

Bildung, Erziehung und Arbeit Freizeit, Sport, Religion und Kultur Generationen und Soziales

Die Arbeitsgruppe „Generationen und Soziales“ hat sich dabei folgende Ziele gesetzt:

Kultursensible Arbeit entwickeln Information und Angebotsberatung über muttersprachlich, fachlich kompetente An-

sprechpartner in die Vereine tragen Rahmenbedingungen für die älteren Migranten zur Aufnahme in Pflegeeinrichtungen

erleichtern Informationen zur Pflege an relevanten Anlaufstellen verteilen Vertrauen zu Pflegeeinrichtungen schaffen

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3. Netzwerke der professionellen Dienste und Einrichtungen

3.1. Professionelle Infrastruktur im Bereich der Altenhilfe

Neben der Initiierung stadtteilorientierter sozialer Netzwerkstrukturen ist im Rahmen der Al-

tenhilfeplanung dafür Sorge zu tragen, dass die erforderliche Infrastruktur mit wohnortnahen

Hilfe- und Unterstützungsleistungen in einem Netz aus familiären, nachbarschaftlichen, bür-

gerschaftlichen und professionellen Diensten zur Verfügung steht.

In Kamp-Lintfort besteht ein vielfältiges Angebot an professionellen Diensten, die sich auf die

vier wesentlichen Faktoren einer seniorengerechten Stadt beziehen.

Partizipation & Kommunikation

Bildung – Kunst – Kultur - Sport

Wohnen & Wohnumfeld

Gesundheit – Prävention – Service - Pflege

3.1.1 Partizipation und Kommunikation

Älter werdende und alte Menschen in Kamp-Lintfort beteiligen sich aktiv am gesellschaftli-

chen Leben in den Stadtteilen wie in der Stadt und haben eigene Ideen für eine lebendige

Nachbarschaft. Die Möglichkeit der Teilhabe an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen

sowie vielfältige Formen der Kommunikation sind wichtige Garanten für die Lebensqualität

aller Generationen im Stadtteil. Bei näherem Hinsehen gibt es in Kamp-Lintfort eine Reihe

von unterschiedlichen Aktivitäten.

Seniorenrat

Der bereits 1976 gegründete Seniorenrat der Stadt Kamp-Lintfort besteht aus den Vertrete-

rinnen und Vertretern der fast zwanzig Seniorengemeinschaften im Stadtgebiet. Wohlfahrts-

verbände und Kirchengemeinden bieten in allen Stadtteilen besondere Aktivitäten für Senio-

rinnen und Senioren an, die grundsätzlich offen für alle interessierten Bürgerinnen und Bür-

ger sind. Der Seniorenrat setzt sich für die Belange, Wünsche und Interessen der Senioren

bei Rat und Verwaltung der Stadt Kamp-Lintfort ein. Er sorgt dafür, dass wichtige Themen

der Seniorenarbeit in die Öffentlichkeit getragen werden und fördert den Austausch unter

den Seniorengemeinschaften. Die jährlich vier Sitzungen finden reihum bei den Mitgliedern

statt.

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Begegnungsstätten

Begegnungsstätte 50plus Don-Bosco-Haus (Träger: Kath. Kirchengemeinde St. Josef)

Begegnungsstätte 50 plus/minus – Markgrafenstraße (Träger: Arbeiterwohlfahrt Ortsve-

rein Kamp-Lintfort) und Begegnungsstätte 50 plus/minus – Boegenhofstraße (Träger: Ar-

beiterwohlfahrt Kreisverband Wesel)

cari-treff am Rathausplatz (Träger: Kath. Kirchengemeinde St. Josef und Caritasverband

Moers-Xanten e.V.)

Freiwilligenzentrale WieDuMir

Die Freiwilligenzentrale Lichtblick e.V. mit der Initiative WieDuMir ist eine unabhängige Ver-

mittlungszentrale für helfende und hilfesuchende Menschen. In unterschiedlichsten Berei-

chen können freiwillige Hilfeleistungen eingebracht und abgerufen werden, wobei zwischen

Besuchs- und Begleitdiensten unterschieden wird. Der Besuchsdienst umfasst jede Tätigkeit

in der häuslichen Umgebung, z.B. Gesellschaft, Einkaufshilfe oder auch leichte Gartenarbeit.

Der Begleitdienst umfasst die Abholung des Hilfesuchenden zu verschiedenen Zielpunkten,

z.B. Besuch beim Arzt oder zur Sparkasse, Begleitung eines Ausfluges. Die Freiwilligenzent-

rale hat darüber hinaus das Projekt „Betreuung von Menschen mit Demenz“ ins Leben geru-

fen. Die Aktivitäten basieren auf der Mitgliedschaft von Helfenden und Hilfesuchenden. Für

die Mitgliedschaft ist ein Jahresbeitrag von 10 Euro erforderlich, für den ein umfassendes

Versicherungspaket bereit gestellt wird. Darüber hinaus erhalten die ehrenamtlich Tätigen für

jede geleistete Hilfestunde 2 Punkte. Diese Punkte werden gesammelt und können später –

bei Bedarf – in Hilfe eingelöst werden. Das Prinzip basiert also auf Geben und Nehmen.

Jetzt helfe ich, später bekomme ich Hilfe. Natürlich kann auch jeder Hilfe bekommen, der

noch nicht ehrenamtlich tätig war. Dazu hat die Freiwilligenzentrale eine entsprechende Ge-

bührenordnung entwickelt. Das ehrenamtliche Büroteam bietet hierfür eine persönliche Bera-

tung an.

3.1.2 Bildung – Kunst – Kultur – Sport

Der Zugang zu Bildung, Kunst, Kultur und Sport gehört zu den wesentlichen Merkmalen der

Lebensqualität von Menschen in der nachberuflichen Lebensphase. Lernfreudige und Wiss-

begierige, Kulturinteressierte und Sportbegeisterte finden in Kamp-Lintfort ein engmaschiges

Netz vielfältiger Beteiligungsmöglichkeiten. Viele Angebote und Aktivitäten können generati-

onsübergreifend wahrgenommen werden, darüber hinaus gibt es aber auch spezielle Pro-

gramme für Bürgerinnen und Bürger der Generation 50plus.

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Erwachsenenbildung

Volkshochschule Moers-Kamp-Lintfort

Kath. Bildungsforum im Kreisdekanat Wesel

Evangelisches Forum Kirchenkreis Moers

Geistliches und Kulturelles Zentrum Kloster Kamp e.V.

Gesundheitszentrum am St. Bernhard-Hospital

Parallel zum Studienangebot für die regulär Studierenden stellt sich die Hochschule Rhein-

Waal seit Oktober 2009 auch am Standort Kamp-Lintfort einem breiteren Publikum in Form

eines Seniorenstudiums vor. Dieses Studium (aktuell etwa eine Vortragsveranstaltung im

Monat) soll den interessierten Bürgern jeden Alters - ohne den Druck einer Prüfung am Se-

mesterende - Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Arbeiten, aber auch interessante The-

men aus allen Lebensbereichen bieten.

Stadtbücherei

Die Stadtbücherei Kamp-Lintfort ist weit mehr als ein Ort, in dem es Bücher zur Ausleihe

gibt. Hier kann sich jeder Bürger Informationen zu allen Wissensgebieten beschaffen, ver-

schiedenste Medien zur Unterhaltung und Bildung stehen in großer Zahl bereit. Bibliotheka-

rinnen und gut geschulte Fachangestellte helfen bei der Literatursuche und vermitteln Infor-

mationen. Mehr als 60.000 Medien hält die Stadtbücherei zur Ausleihe und Information be-

reit. Recherchemöglichkeiten von zu Hause sind über das Internet möglich. Seit Anfang 2010

steht in Kooperation mit den Bibliotheken der Städte Rheinberg, Neukirchen-Vluyn, Moers

und Kamp-Lintfort die „wir4-Onleihe" zur Verfügung.

Unter dem Titel „Generation+“ ist in der Stadtbücherei ein besonderer Standort eingerichtet,

an dem Bücher und elektronische Medien präsentiert werden, die in besonderer Weise für

Bürgerinnen und Bürger der Generation 50plus geeignet sind, die ihr Leben aktiv gestalten

wollen. Die Bandbreite der Themen reicht dabei von Sport, Bewegung und Yoga, Ratgebern

zu Medizin, Sexualität, Psychologie und Wohnen im Alter bis hin zu Wissensbücher etwa

zum Umgang mit dem Computer.

Die Stadtbücherei bietet darüber hinaus einen besonderen Service für Menschen mit Mobili-

tätseinschränkungen. In Zusammenarbeit mit der Hirsch-Apotheke, Auguststr. 45, wird ein

Bücherbringdienst angeboten, der im Krankheitsfall oder bei einer Gehbehinderung gern in

Anspruch genommen werden kann.

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Die kulturellen Einrichtungen der Stadt Kamp-Lintfort und die Sportvereine im Stadtge-

biet bieten selbstverständlich auch älteren Bürgerinnen und Bürgern Teilnahmemöglichkei-

ten. Mit dem Stadtsportverband Kamp-Lintfort, Vertreter von fast fünfzig Sportvereinen, sind

vor einiger Zeit erste Ideen für eine Informationsveranstaltung zu den besonderen Angebo-

ten der Sportvereine für Ältere entwickelt worden. Die Realisierung steht noch aus.

3.1.3 Wohnen und Wohnumfeld

So lange wie möglich in der vertrauten Wohnumgebung leben können, ist der Wunsch der

allermeisten älter werdenden Menschen. Das Zuhause gewinnt mit zunehmendem Alter an

Bedeutung. Die Wohnqualität bestimmt die Lebensqualität. Besonders wenn die Beweglich-

keit nachlässt, entwickelt sich die Wohnung allmählich zum Lebensmittelpunkt. Darüber

nachzudenken, wie und wo man später wohnen möchte, gehört zu den wichtigsten Vorberei-

tungen auf das Alter. In den letzten Jahren sind eine Vielzahl unterschiedlicher Wohnformen

für ein möglichst selbstbestimmtes Alter entwickelt und realisiert worden. Die Palette reicht

von der Wohnraumanpassung in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus und Hilfen im

Alltag über seniorengerechte, barrierefreie Wohnungen und betreutem Wohnen zu Hause

bis hin zu gemeinschaftlichen Wohnprojekten und betreuten Wohngruppen.

Seniorenwohnungen

Eine Seniorenwohnung ist eine in sich abgeschlossene Wohneinheit, die bezüglich Größe

und Ausstattung den besonderen Bedürfnissen von älteren Menschen entspricht und sie in

die Lage versetzen soll, möglichst lange ein selbständiges Leben zu führen. In Kamp-Lintfort

gibt es solche Wohnungen im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues. Voraussetzung ist ein

Wohnberechtigungsschein, der in Abhängigkeit vom Einkommen vom Sozialamt, Abteilung

Wohnungswesen, vergeben werden kann.

In Kamp-Lintfort stehen zur Zeit 57 Ein-Raum- und 107 Zwei-Raum- Seniorenwohnungen

und jeweils 8 Ein- und Zwei-Raum-Bergbau-Seniorenwohnungen zur Verfügung. Die THS-

Wohnen GmbH will auf dem ehemaligen Realschulgelände an der Geisbruchstraße barriere-

freie Wohnungen errichten. Darüber hinaus sollen auf dem ehemaligen Kirchengelände St.

Paulus im Niersenbruch zukünftig 37 barrierefreie Zwei- bis Zweieinhalb-Zimmerwohnungen

entstehen. Im Gestfeld stehen auf dem Uhlandweg und dem Agnes-Miegel-Weg weitere 28

barrierefreie Wohneinheiten der WBL GmbH Kalkar zur Verfügung.

Betreutes Wohnen

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Betreutes Wohnen bezeichnet eine Wohnform für ältere Menschen, bei der neben der alten-

und behindertengerechten Ausstattung der Wohnung die Sicherheit einer Grundversorgung

angeboten wird und im Bedarfsfall weitere Dienstleistungen vermittelt werden können. Die

Leistungen des Betreuten Wohnens setzen sich aus so genannten Grundleistungen und

wählbaren Zusatzleistungen (Wahlleistungen) zusammen. Die Grundleistungen sollen in ers-

ter Linie dem Wunsch nach Sicherheit und Unterstützung der Selbständigkeit Rechnung tra-

gen und werden durch eine monatlich zu zahlende Pauschale abgegolten. Selbst wenn diese

Leistungen nicht oder nur teilweise in Anspruch genommen werden, soll damit – ähnlich wie

bei einer Versicherung – für den Fall Vorsorge getroffen werden, dass man irgendwann auf

Hilfe und Unterstützung angewiesen sein könnte. Versorgungsleistungen wie Pflege oder

Hilfen im Haushalt stehen als Wahlleistungen zur Verfügung, können nach Bedarf in An-

spruch genommen werden und müssen nach Art und Umfang zusätzlich bezahlt werden,

wobei unter bestimmten Voraussetzungen Pflegekassen und/oder Sozialamt finanzielle Hil-

fen gewähren können. Das Betreuungsverhältnis wird in einem gesonderten Betreuungsver-

trag zwischen dem Bewohner bzw. der Bewohnerin und dem Träger der Betreuungsleistun-

gen geregelt. In der Stadt Kamp-Lintfort gibt es zurzeit folgende Einrichtungen des Betreuten

Wohnens:

AWO-Seniorenzentrum „Stadt Kamp-Lintfort“

Betreutes Wohnen in Kamp-Lintfort Moerser Straße West – Ohlenforst Grundstein 17

GmbH - (Servicegeber: Caritasverband-Moers-Xanten e.V.)

WohnberatungUm auch im höheren Alter im vertrauten Zuhause wohnen bleiben zu können, muss sich die

Wohnung eignen oder entsprechend anpassen lassen. Heute gibt es eine Reihe von Mög-

lichkeiten, Wohnungen so zu verändern, dass ein Umzug selbst bei Pflegebedürftigkeit meist

vermieden werden kann. Nicht immer sind dazu aufwändige Umbauten erforderlich. Oft rei-

chen kleine Maßnahmen mit großer praktischer Wirkung aus – Veränderung in der Einrich-

tung, Ausschaltung von Sturzgefahren, Veränderungen in Bad, Toilette und Küche, Einsatz

von Hilfsmitteln. Eine barrierefreie, altersgerechte Wohnung ist die Grundvoraussetzung für

den Verbleib in der vertrauten Umgebung. Hinzu kommen die Verfügbarkeit von Hilfen zur

Alltagsunterstützung durch ein gut funktionierendes soziales Netz in der Nachbarschaft und

im Wohnviertel und gegebenenfalls durch professionelle Hauswirtschafts- und Pflegedienste.

Um festzustellen, welche Maßnahmen zur Wohnungsanpassung realistisch umgesetzt wer-

den können und für welche Hilfsmittel oder Umbaumaßnahmen eine finanzielle Unterstüt-

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zung möglich ist, können Sie die Wohnberatung in Anspruch nehmen. In Kamp-Lintfort gibt

es hierfür folgende Beratungsangebote:

Wohnberatungsstelle des Caritasverbandes für die Dekanate Dinslaken und Wesel e.V.

Wohnberatung Caritasverband Moers-Xanten e.V. - cari-treff am Rathausplatz

Seniorenberatung – Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers, Dienststelle Kamp-Lintfort,

Ev. Kirchengemeinde Lintfort und Palaios gGmbH

Vitalcentrum Hodey AG

THS Wohnen GmbH – SOPHIA (SOPHIA steht für „Soziale Personenbetreuung – Hilfen

im Alltag“ und ist ein neues Betreuungsangebot für Menschen, die ein unabhängiges Le-

ben in den eigenen vier Wänden führen wollen.)

3.1.4 Gesundheit – Prävention – Service – Pflege

Von wachsender Bedeutung für die Möglichkeit, als älterer Mensch so lange wie möglich im

vertrauten Wohnumfeld leben zu können, ist eine wohnortnahe Ausstattung mit Servicean-

geboten in den Bereichen Prävention und Gesundheit und der Versorgung mit entsprechen-

den Dienstleistungen. Die Stadt, der Stadtteil, das direkte Wohnumfeld im Quartier ist der

Ort, wo die Verbindung von freiwilligem Engagement, sozialen Netzwerkstrukturen einerseits

und der notwendigen Infrastruktur mit professionellen Diensten und Einrichtungen anderer-

seits gelingen muss.

3.1.4.1 Gesundheitszentrum St. Bernhard-Hospital

Das St. Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort verfügt über neun Fachkliniken und ist von pro-

Cum Cert (konfessionelle Zertifizierungsgesellschaft) und KTQ (Kooperation für Transparenz

und Qualität im Gesundheitswesen) zertifiziert. Schwerpunkte in der medizinischen Betreu-

ung sind die Chirurgische Orthopädie (Versorgung mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken,

Wirbelsäulenoperationen), die konservative Orthopädie und Manuelle Medizin, die Kardiolo-

gie (mit 24-Stunden-Bereitschaft zur Akutversorgung von Herzinfarktpatienten im Herzkathe-

terlabor), Lungenheilkunde und Schlafmedizin, die Gastroenterologie (mit patientenschonen-

den Untersuchungen und therapeutischen Eingriffen im Magen-Darm-Trakt). Weitere Leis-

tungsbereiche sind: Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Dermatologie (Belegabteilung),

Anästhesie und Radiologie. Die Krankenpflegeschule an der Katholischen Bildungsstätte St.

Bernhard verfügt über 150 Ausbildungsplätze. Das St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort wur-

de 1967 erbaut und ist eine Einrichtung der St. Franziskus-Stiftung Münster.

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Das Gesundheitszentrum am St. Bernhard-Hospital stellt sich der grundlegenden Aufgabe,

die Bevölkerung, die Patienten/innen und die Mitarbeiter/innen des Hospitals in ihrem Bemü-

hen um Erhalt und Förderung der Gesundheit zu unterstützen. Das umfangreiche Kurspro-

gramm in den Bereichen Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförderung richtet sich an

Kranke und Gesunde, Erwachsene und Kinder, Junge und Alte. Dies geschieht mit Pro-

grammen für bestimmte Zielgruppen und Angeboten, die alle gemeinsam ansprechen sollen.

Die Kursangebote zur Gesundheitsvorsorge finden im Rahmen der „Primärprävention“ in

Kooperation mit den Krankenkassen der Region statt.

Die Pflegeüberleitung am St. Bernhard-Hospital ist ein Angebot für alle Patientinnen und Pa-

tienten, die über die stationäre Behandlung hinaus pflegerische Unterstützung benötigen.

Ziel ist es, mit Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen eine individuell abgestimmte häusli-

che Pflege zu organisieren. In enger Zusammenarbeit mit Ärzten, ambulanten oder stationä-

ren Pflegeeinrichtungen und den Pflegekassen werden insbesondere folgende Leistungen

angeboten:

Beratung zu Leistungen der Kranken- und Pflegekassen und den unterschiedlichen

Betreuungs- und Unterstützungsformen

Beratung bei Anträgen auf Pflegebedürftigkeit und Feststellung von Pflegestufen

Wohnumfeldberatung und Hilfsmittelberatung (Beschaffung und Anwendung von Hilfsmit-

teln)

Vermittlung von Pflegediensten, Mahlzeitendiensten und Hauswirtschaftlichen Hilfen,

Hausnotrufsystemen

Beratung zu Vorsorgevollmachten, Patientenverfügungen, Betreuungen

Kurs für pflegende Angehörige

Gesprächskreis für pflegende Angehörige

3.1.4.2 Selbsthilfegruppen

Die Ungewissheit über die Zukunft und die vielen Fragen, die häufig bedrohlich vor den Be-

troffenen stehen, bewältigt man besser, wenn man nicht alleine ist. Es ist eigentlich immer

hilfreich, wenn neben der Hilfe von Ärzten und Therapeuten auch Gespräche mit gleichfalls

Betroffenen möglich sind. Betroffene, die aktiv ihren Heilungs- oder Linderungsprozess ges-

talten möchten, finden sich in Selbsthilfegruppen zusammen. Im Kreis Wesel bestehen

schon 350 Gruppen oder Organisationen der Selbsthilfe. Eine Orientierung über die Vielfäl-

tigkeit der Selbsthilfegruppen liefert die Selbsthilfe-Kontaktstelle im Kreis Wesel.

Selbsthilfegruppen in Kamp-Lintfort:

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Selbsthilfegruppe für Krebsbetroffene und Angehörige e.V.

Selbsthilfegruppe für Schwerhörige und Gehörlose Kamp-Lintfort

Blaues Kreuz in der evangelischen Kirche NRW e. V. - Verein Kamp-Lintfort

Deutsche Rheuma-Liga Nordrhein-Westfalen e.V. – Selbsthilfegemeinschaft rheuma-

kranker Menschen – Arbeitsgemeinschaft Moers

Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew – Gruppe Kamp-Lintfort

Blinden- und Sehbehindertenverein für Moers und Umgebung e.V.

Diabetiker Stammtisch (in Zusammenarbeit mit Deutscher Diabetiker Bund – Bezirksver-

band Niederrhein)

Gesprächskreis für Menschen mit psychischem Stress oder seelischer Not – „Wenn die

Seele leidet“

Aktion Freizeit für Behinderte Kamp-Lintfort

Ambulante Hospiz Arbeit (AHA)

Die ambulante Hospiz Arbeit ist Ansprechpartner in Kamp-Lintfort und Umgebung zur ambu-

lanten Sterbebegleitung. Die AHA-Initiative begleitet Sterbende und ihre Angehörigen unab-

hängig von Alter, Geschlecht und Konfession. Ehrenamtliche Hilfe ermöglicht, dass Sterben-

de und ihre Angehörigen sich nicht allein gelassen fühlen und dass Menschen in Würde zu

Hause sterben können. Zur Unterstützung der AHA-Initiative, zur Verbreitung des Hospiz-

gedankens und zur Spendenakquise für die Errichtung eines stationären Hospizes in Kamp-

Lintfort hat sich ein Förderverein gegründet: „Hilf mit“ e.V. – Förderverein zur Einrichtung

eines stationären Hospizes in Kamp-Lintfort. Zurzeit werden Realisierungsmöglichkeiten für

ein stationäres Hospiz in Räumlichkeiten des St. Bernhard-Hospitals geprüft.

.

3.1.4.3 Komplementäre DiensteHaushaltsnahe Dienstleistungen

Ein Projekt des Kreises Wesel für die Städte und Gemeinden Alpen, Kamp-Lintfort, Moers,

Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Sonsbeck, Xanten - Caritasverband Moers-Xanten e.V.

Wohnungspflege – Wäschepflege – Einkaufsbegleitung oder Einkauf – Unterstützung beim

Kochen – Begleitung bei Arzt- oder Behördengängen – leichte Gartenarbeit – Begleitung bei

Freizeitaktivitäten – Unterstützung bei der Haushaltsorganisation – Für den Service der

haushaltsnahen Dienstleistungen wird eine stundenbezogene Gebühr erhoben.

Die Vermittlung von hauswirtschaftlichen und anderen mobilen Dienstleistungen erfolgt dar-

über hinaus über die Sozialstationen und ambulanten Pflegedienste, häufig in Form von Ser-

vicepakten, die nach den eigenen Erfordernissen und Wünschen gewählt werden können.

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Hausnotrufdienste

Die Vermittlung der Hausnotrufdienste wird in der Regel von den Sozialstationen und ambu-

lanten Pflegediensten wahrgenommen. Darüber hinaus bieten das Deutsche Rote Kreuz,

Kreisverband Niederrhein e.V. ein zentrales Notrufsystem und die THS Wohnen GmbH mit

dem „SOPHIA“-System ein umfangreiches Servicepaket mit verschiedenen Serviceleistun-

gen, die auch ein Notrufsystem beinhaltet.

Kommunikative Hilfen durch BesuchsdiensteDie Freiwilligenzentrale WieDuMir vermittelt ehrenamtliche Besuchsdienste in die Haushalte

der Mitglieder. Der Besuchsdienst umfasst auch Krankenhausaufenthalte oder die Unterstüt-

zung bei Arztbesuchen oder Behördengängen. Darüber hinaus werden über die Kirchenge-

meinden und die Seniorengemeinschaften in den Stadtteilen Besuchsdienste organisiert.

MahlzeitendiensteDas „Essen auf Rädern“ ist ein mobiler Mahlzeitendienst, der die Versorgung hilfebedürftiger

Menschen mit warmen oder zu erwärmenden Essen sichert, das täglich, wöchentlich oder

nach Bedarf geliefert wird. Diese Hilfeleistung ist für diejenigen gedacht, die nicht in der Lage

sind, ihre Mahlzeiten selbst zuzubereiten und auch nicht von Angehörigen, Nachbarn oder

Freunden versorgt werden können. Vermittelt werden die Mahlzeitendienste in der Regel

durch die Sozialstationen und ambulanten Pflegedienste.

Direktanbieter „Essen auf Rädern“:

Caritasverband Moers-Xanten e.V. - Fachbereich Hilfen für alte und kranke Menschen

AWO Soziales Zentrum Moers

Mittagstisch

Friederike-Fliedner-Haus - Evangelisches Altenpflegeheim

AWO Seniorenzentrum „Stadt Kamp-Lintfort“

3.1.4.4 Ambulante, teilstationäre (Tages-, Kurzzeit-) und stationäre Pflege

Ambulante Pflege

Sozialstationen und ambulante Pflegedienste bieten vielfältige, professionelle Hilfen für pfle-

gebedürftige Menschen an, die zu Hause versorgt werden. Ambulante Pflegedienste mit ih-

ren Fachkräften bieten Leistungen der so genannten Grundpflege (Körperpflege, Ernährung,

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Mobilisation), der medizinischen Behandlungspflege (Pflege, die aufgrund einer Erkrankung

nötig ist und vom Arzt verordnet wird) sowie Unterstützung im hauswirtschaftlichen Bereich

an. Sie unterstützen die pflegenden Angehörigen und Freunde und informieren und beraten

darüber hinaus bei allen Fragen rund um die häusliche Pflege und vermitteln Hilfsdienste wie

zum Beispiel Hausnotrufsysteme. Manche Pflegedienste bieten auch weitere Gesundheits-

dienstleistungen, Pflegekurse und Gesprächsgruppen für Angehörige an und / oder haben

sich auf besondere Pflegesituationen spezialisiert (Palliative Pflege / Gerontopsychiatrische

Pflege).

Pflegedienste in Kamp-Lintfort:

Caritas Sozialstation – Caritasverband Moers-Xanten e.V.

Grafschafter Diakonie ambulante Pflege gGmbH

Die Häusliche – Ambulante Kranken- und Seniorenpflege

Krankenpflege Kirchner - Thomas Kirchner

Die Pflege – Ambulanter Pflegedienst GmbH - Birgit Kessler und Karin Euteneuer

(Standort in Moers)

Antonius Pflege – Häusliche Kranken- und Altenpflege (Standort in Moers)

TagespflegeIn einer Tagespflege-Einrichtung verbringen Pflegebedürftige bis zu acht Stunden täglich

(meist von 8 bis 16 Uhr), wohnen und schlafen jedoch in der eigenen Wohnung oder bei ih-

ren Angehörigen. Häufig sind Fahrdienste organisiert, die die Tagesgäste von zu Hause ab-

holen und am Nachmittag wieder nach Hause zurück bringen.

Tagespflege-Angebote in Kamp-Lintfort:

AWO Seniorenzentrum „Stadt Kamp-Lintfort“ – 14 Plätze

Zwölf weitere Tagespflegeplätze sollen auf dem ehemaligen Kirchengelände St. Paulus im

Niersenbruch entstehen.

Kurzzeitpflege / VerhinderungspflegeHierunter versteht man die zeitlich auf maximal vier bzw. acht Wochen befristete stationäre

Ganztagsbetreuung und -versorgung hilfe- oder pflegebedürftiger Menschen, die ansonsten

zu Hause von Angehörigen oder ambulanten Diensten versorgt werden. Ziel dieses Angebo-

tes ist es, Angehörige zu entlasten und die Versorgung der Pflegebedürftigen, beispielsweise

bei Urlaub oder plötzlichem Ausfall der Pflegeperson, zu gewährleisten. Auch als Nachsorge

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nach einem Krankenhausaufenthalt der Pflegebedürftigen ist Kurzzeitpflege möglich. Die

Finanzierung erfolgt durch die Pflegekasse plus Eigenanteil. Dieser kann einkommensab-

hängig durch das Sozialamt übernommen werden. Die auf vier Wochen begrenzte Verhinde-

rungspflege kann bei Verhinderung der Pflegeperson auch durch eine Ersatzpflegekraft im

häuslichen Bereich durchgeführt werden.

Kurzzeitpflege-Angebote in Kamp-Lintfort:

Friederike-Fliedner-Haus - Evangelisches Altenpflegeheim

AWO Seniorenzentrum „Stadt Kamp-Lintfort“

Caritas-Haus St. Hedwig - Caritasverband Moers-Xanten e.V.

Caritas Seniorenzentrum St. Josef - Caritasverband Moers-Xanten e.V.

Stationäre Pflege – Alten- und PflegeheimeFür alte Menschen, für die es trotz Unterstützung durch Angehörige, Nachbarn und Freunde

und ergänzende ambulante Pflegedienste zu unsicher und zu beschwerlich geworden ist,

selbständig in ihrer eigenen Wohnung zu leben, kann die Vollversorgung in einem guten Al-

ten- und Pflegeheim eine Alternative und große Erleichterung bedeuten. Medizinische

Betreuung und pflegerische Versorgung sind rund um die Uhr gewährleistet. Schließlich sor-

gen überschaubare Pflegeeinheiten und Wohngruppen, tagesstrukturierende Angebote, viel-

fältige Freizeitaktivitäten und die Öffnung der Heime in das Leben im Stadtteil auch für Be-

wohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen für eine zufriedenstellende Wohn-

und Lebenssituation. Die rechtliche Stellung der Bewohnerinnen und Bewohner in einem

Alten- und Pflegeheim wurde über das „Wohn- und Teilhabegesetz“ noch einmal gestärkt.

Über erweiterte Funktionen von Bewohner- und Angehörigenbeiräten können Bewohner und

Angehörige aktiv mitbestimmen und mitwirken. Das neue Landesheimrecht hat darüber hin-

aus ein Recht auf eine am persönlichen Bedarf ausgerichtete, gesundheitsfördernde und

qualifizierte Betreuung festgeschrieben.

Alten- und Pflegeheime in Kamp-Lintfort:

AWO Seniorenzentrum „Stadt Kamp-Lintfort“ - 85 Plätze

Caritas-Haus St. Hedwig - Caritasverband Moers-Xanten e.V. - 89 Plätze nach Umbau

(etwa 12.2010)

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Caritas Seniorenzentrum St. Josef - Caritasverband Moers-Xanten e.V. (zwei Pflege-

wohngruppen für körperlich erkrankte Menschen mit 28 Plätzen, sechs Hausgemein-

schaften für demenziell erkrankte Menschen mit 60 Plätzen)

Friederike-Fliedner-Haus - Evangelisches Altenpflegeheim – 104 Plätze in 50 Doppelap-

partements und 4 Einzelzimmern (Vorplanungen für einen Erweiterungsbau laufen zur

Zeit, dann sind weiterhin 104 Plätze geplant, aber mit mehr Einzelzimmern und wenigen

Doppelzimmern für Demenzerkrankte, die in Einzelzimmern nicht zurecht kommen)

Demenz / Gerontopsychiatrie

In Deutschland leben rund eine Million Demenzerkrankte. Die Krankheit tritt besonders in

höherem Alter auf, aber auch Personen unter 60 Jahren erkranken daran. Zurzeit kann sie

nicht geheilt werden. Den Erkrankten fällt es schwer, sich zu erinnern, neue Erfahrungen

aufzunehmen oder sich räumlich und zeitlich zu orientieren. Sie kommen im Alltag nicht

mehr zurecht und sind schon bald vollständig auf die Hilfe anderer angewiesen. So werden

etwa zwei Drittel der Betroffenen von ihren Angehörigen betreut und gepflegt – rund um die

Uhr. Allein im Kreis Wesel leben derzeit rund 13.000 Demenzkranke.

Der Kreis Wesel hat im Dezember 2009 ein Informationsmagazin zum Thema Demenz he-

rausgegeben. Die neue Ausgabe von InForm, dem Magazin für Gesundheit, Pflege und So-

ziales des Kreises Wesel, mit dem Titel „Ich ist ein Anderer“ beschäftigt sich schwerpunkt-

mäßig mit den Hilfeangeboten und Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige eines an De-

menz erkrankten Menschen und deren Nutzen. Ein Team ausgewiesener Experten hat das

komplexe Thema „Demenz“ von vielen Seiten kompetent und differenziert beleuchtet, ohne

dabei zu fachlich zu werden.

Am 21.09.2010 findet in Kamp-Lintfort ein Aktionstag zum Thema Demenz statt. Veranstalter

ist der Runde Tisch Demenz für den Kreis Wesel. An diesem Tag werden sich anlässlich des

Weltalzheimertages die verschiedenen Institutionen (Demenzberatung, Krankenkassen, Ser-

vicecenter Demenz, Pflegeberatung, Stationäre Einrichtung etc.) auf dem Sparkassenvor-

platz vorstellen und Aktionen zum Thema durchführen. Begleitend ist in der Stadtbücherei im

Monat September eine Ausstellung zum Thema Demenz geplant.

Beratung und Unterstützung:

Demenz-Servicezentrum für die Region Niederrhein - Träger: Caritasverband für die De-

kanate Dinslaken und Wesel e.V. (im Rahmen der Landesinitiative Demenz-Service

NRW)

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Fachberatung für Demenzkranke und Angehörige - Träger: Diakonisches Werk Kirchen-

kreis Moers - Modellprojekt der Stiftung Wohlfahrtspflege im Rahmen der Landesinitiative

Demenz-Service NRW

Gerontopsychiatrische Beratungsstelle St. Josef Krankenhaus Moers im St. Nikolaus

Hospital Rheinberg

Freiwilligenzentrale WieDuMir - Betreuungsgruppe für Menschen mit Demenz

o Die Freiwilligenzentrale hat das Projekt „Betreuung von Menschen mit De-

menz“ ins Leben gerufen. Jeden Samstag werden hier von 10 bis 15 Uhr de-

menzkranke Menschen durch Ehrenamtliche der Freiwilligenzentrale betreut.

Die Gruppe wird von einer Fachkraft geleitet und die Freiwilligenzentrale

schult in regelmäßigen Abständen neue Betreuerinnen und Betreuer, die dann

in dieser Gruppe zum Einsatz kommen. Eine Refinanzierung über die Pflege-

versicherung ist möglich.

Alzheimer Gesellschaft im Kirchenkreis Moers für den Niederrhein e.V.

Beratung

In der Stadt Kamp-Lintfort gibt es ein vielfältiges Beratungsangebot für pflegebedürftige Se-

niorinnen und Senioren und deren Angehörige.

Trägerunabhängige Pflegeberatung der Stadt Kamp-LintfortPflegebedürftige und Angehörige haben ein Recht auf Beratung! Die bei der Stadt Kamp-

Lintfort angesiedelte Pflegeberatung berät zu allen Fragen rund um die Pflege und vermittelt

das notwendige Wissen, um frei von Ängsten richtige Entscheidungen treffen zu können.

Ausgangspunkt ist die jeweils individuelle Situation und die hierfür in Frage kommenden

konkreten Hilfsmöglichkeiten.

Die Beratung bezieht sich auf folgende Themen:

Notwendige Schritte und Verfahren im Pflegefall

Ergänzende Leistungen der Sozialhilfe

Unterstützung zur eigenen Haushaltsführung

Hilfen für Angehörige

Tagespflege

Kurzzeitpflege / Verhinderungspflege

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Wohnungsfragen / Altenwohnungen

Betreutes Wohnen

Mahlzeitendienste

Vorsorgevollmachten / Betreuungsrecht

Hausnotruf

Weitere Beratungsmöglichkeiten:

Verein für Betreuungen, Vormundschaften und Pflegschaften im Diakonischen Werk

Moers e.V.

Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e.V. – Ortsverband Kamp-Lintfort

Seniorenberatung Caritasverband Moers-Xanten e.V. - cari-treff am Rathausplatz

Seniorenberatung – Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers, Dienststelle Kamp-Lintfort,

3.2 Netzwerk der professionellen Dienstleister im Bereich der Altenhilfe

Parallel zu der Initiierung und Begleitung der Sozialen Netzwerke in den Stadtteilen hat sich

in Kamp-Lintfort ein Netzwerk der professionellen Einrichtungen und Dienste in der Altenhilfe

etabliert, um Absprachen zur Verbesserung der Lebens- und Versorgungssituation hilfs- und

pflegebedürftiger Menschen zu ermöglichen und auf vorhersehbare besondere Bedarfssitua-

tionen rechtzeitig reagieren zu können. In diesem Netzwerk sind vielfältige Dienstleistungs-

bereiche vertreten, die insgesamt ein umfangreiches Dienstleistungsangebot vorhalten (Trä-

ger von Einrichtungen, Kreis Wesel, Einrichtungsleitungen der stationären und offenen Al-

tenhilfe, Direktorium St.Bernhard-Hospital, Ambulante Pflegedienste der Wohlfahrtsverbände

und privater Anbieter, weitere Beratungsdienste im Kreis Wesel mit Aufgaben für das Stadt-

gebiet, Vitalcentrum Hodey, Freiwilligenzentrale WieDuMir, Ambulante Hospiz Arbeit – AHA,

Vertreter der Ärzteschaft).

Das Netzwerk trifft sich in der Regel zweimal im Jahr. Themen der ersten Treffen waren die

Einrichtung von Pflegestützpunkten im Kreis Wesel, das Positionspapier des Netzwerkes:

Soziales neu gestalten (SONG) „Zukunft Quartier – Lebensräume zum älter werden“ sowie

Ideen für eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. Aus den Überlegungen für eine gemeinsa-

me Öffentlichkeitsarbeit ist im Dezember 2009 in Kooperation mit der Lokalredaktion der

Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung (NRZ) eine Telefonaktion organisiert worden, bei der über

eine intensive Vorberichterstattung Bürgerinnen und Bürger eingeladen waren, telefonisch

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Fragen an verschiedene Experten aus dem Netzwerk zu neuen Leistungen der Pflegeversi-

cherung insbesondere in der Dementenbetreuung zu stellen.

Eine aus diesem Netzwerk heraus entstandene Arbeitsgruppe „Pflege / Ärzte“ hat verabre-

det, ein regelmäßiges Gesprächsforum einzurichten. Zunächst sollen zwei Termine pro Jahr

angeboten werden. Bei den beiden Terminen können jeweils aktuelle Themen besprochen

werden, die insbesondere die Zusammenarbeit von Pflegediensten, St. Bernhard-Hospital

und den niedergelassenen Hausärzten im Hinblick auf eine möglichst optimale Versorgung

und Betreuung von Pflegebbedürftigen / PatientInnen und Familienangehörigen betreffen.

Beim letzten Treffen des Netzwerks ist den Mitgliedern ein Vorschlag unterbreitet worden,

wie die Zusammenarbeit im Netzwerk in Zukunft verbindlicher gestaltet und wie für die viel-

fältigen bürgerschaftlichen Aktivitäten im Rahmen der Sozialen Netzwerkarbeit ein institutio-

neller Rahmen geschaffen werden kann. Als Referenz für diesen Vorschlag kann der Verein

„Alter und Soziales e.V.“ in der Stadt Ahlen angesehen werden. Diese Idee wird unter den

Handlungsempfehlungen am Ende dieses Berichtes ausführlicher vorgestellt.

3.3 Netzwerk Bildungsanbieter

In unregelmäßigen Abständen hat sich in der Vergangenheit das Netzwerk der Bildungsan-

bieter in Kamp-Lintfort getroffen, dem die Stadtbücherei, die Volkshochschule Moers-Kamp-

Lintfort, das Katholische Bildungsforum – Haus der Familie, das Evangelische Forum Kir-

chenkreis Moers, das Gesundheitszentrum am St. Bernhard-Hospital, die 50plus-

Begegnungsstätte Don-Bosco-Haus und die RAG BILDUNG angehören. Ziel ist es, Ideen

auszutauschen, welche Beiträge die Erwachsenenbildungs- bzw. Weiterbildungseinrichtun-

gen in der Stadt im Hinblick auf die Teilhabemöglichkeiten älter werdender und alter Men-

schen bereits leisten oder noch weiter entwickeln können.

Eine für Oktober 2008 geplante Veranstaltung für interessierte Familien mit drei Generatio-

nen in Kamp-Lintfort zum Thema „Gemeinsam leben im Miteinander der Generationen“

konnte nicht realisiert worden.

Am 17. Juni 2009 hat das Netzwerk eine Veranstaltung „Generationendialoge“ für Multiplika-

torInnen durchgeführt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden mehrere gute Beispiele gelun-

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gener Mehrgenerationenprojekte aus anderen Kommunen vorgestellt und Transfermöglich-

keiten für Kamp-Lintfort diskutiert.

Aktuell wird geprüft, ob und in welcher Weise eine Beteiligung am Landesprogramm „Junge

Bilder vom Alter“ möglich ist.

4. Öffentlichkeitsarbeit

Unter dem Stichwort „50plus“ sind im Menupunkt „Stadt und Bürger“ umfangreiche Informati-

onen zum Thema „Älter werden in Kamp-Lintfort“ zusammengestellt. Darunter findet sich

auch ein Link auf die eigenständige Internetseite www.kali50plus.de, die vom Runden Tisch

im Geisbruch gepflegt wird. Zukünftig muss dafür gesorgt werden, dass die hier eingestellten

Informationen kontinuierlich aktualisiert und optimiert werden.

Der in 2008 neu aufgelegte „Wegweiser 50plus“ ist zurzeit vergriffen. Über eine Neuauflage

muss entschieden werden.

In der Vergangenheit ist in der Lokalpresse regelmäßig und wohlwollend über den Altenhilfe-

planungsprozess berichtet worden. Der Kontakt zu den jeweils verantwortlichen Journalisten

muss weiterhin gepflegt werden.

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5. Handlungsempfehlungen

Arbeitsstruktur

Die Aufgaben und Handlungsfelder der Fachstelle Altenhilfeplanung werden in Zukunft wie

folgt beschrieben:

Die Altenhilfeplanung wird unter dem Motto „Älter werden in Kamp-Lintfort - Lebensqualität

im Miteinander der Generationen“ entwickelt und versteht sich wesentlich als Netzwerkkoor-

dination und Initiierung, Gestaltung und Moderation von Beteiligungsprozessen. Altenhilfe-

planung ist Teil der Sozialplanung bzw. weitergehend Teil einer generationensensiblen

Stadtentwicklungsplanung. Die Altenhilfeplanung ist von daher ein wesentliches Steuerungs-

element bei der weiteren strategischen und operativen Umsetzung der Leitsätze aus der

Stadtentwicklungsplanung 2020. Nicht zuletzt durch die neue Stadtentwicklungsperspektive

von Kamp-Lintfort als Hochschulstandort ist dabei die Perspektive der Altenhilfeplanung ein-

gebettet in eine Mehrgenerationenperspektive, die Kamp-Lintfort als Stadt attraktiv für alle

Generationen erhält und entwickelt.

Kommunale Altenhilfe in Kamp-Lintfort hat das Ziel

Selbstbestimmung und Selbstständigkeit zu unterstützen

gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen

individuelle Hilfe- und Unterstützungsleistungen in Netzwerken zu organisieren

ein Mix von Selbsthilfe, Aktivierung eines nicht-beruflichen Hilfesystems und von profes-

sionellen Dienstleistungen sicher zu stellen

und das Miteinander der Generationen zu befördern

Daraus ergeben sich vier Schwerpunkte:

1. Integrierte Steuerung in der kommunalen Altenhilfe – Stadtentwicklungsplanung –Querschnittsaufgabe Altenhilfeplanung

1.1. Entwicklungen / Probleme / Handlungsbedarfe analysieren und erkennen

1.2. Dokumentation in Form von Sozialplanung für Senioren – Altenhilfeplanung

1.3. Entwicklung von Leitzielen, Prioritäten und Handlungskonzepten

1.4. Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe „Stadtplanung“

1.5. Berichterstattung in VV und politischen Gremien

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2. Initiierung, Entwicklung und Begleitung stadtteilorientierter Sozialer Netze (aktuell Geisbruch, Lintfort/Stadtkern, Gestfeld, Niersenbruch)

2.1. Planung, Organisation, Durchführung und Dokumentation von „Runden Tischen

Netzwerk 50plus“ in den Stadtteilen, gegebenenfalls mit Kooperationspartnern

2.2. Unterstützung der Freiwilligen

2.3. Keine Mitarbeit im „operativen Geschäft“

3. Netzwerke professioneller Dienstleister in der Altenhilfe und in der Erwachsenen-bildung, gegebenenfalls weitere Netzwerke

3.1. Vernetzungsprozesse auf unterschiedlichen Ebenen und mit unterschiedlichen Ak-

teuren fördern

3.2. Planung, Organisation, Durchführung, Moderation und Dokumentation der Netzwerk-

treffen des Netzwerkes der professionellen Dienstleister – bzw. möglicherweise Ge-

schäftsführung eines Vereins „Generationengerechte Stadt Kamp-Lintfort“ (Aufgaben

der Geschäftsführung müssten dann in der Satzung beschrieben werden)

3.3. Projekte initiieren, begleiten und koordinieren, Ressourcen akquirieren

4. Öffentlichkeitsarbeit – Internetplattform4.1. Informationsmanagement – Informationen zu Leistungen, Angeboten und Akteuren

sammeln, aufbereiten, zur Verfügung stellen und vermitteln, gegebenenfalls bisher

nicht öffentlich diskutierte Themen in der Öffentlichkeit platzieren

4.2. Kontakte zu allen relevanten Medien

4.3. Aufbau und Pflege der Internetpräsenz der Stadt Kamp-Lintfort zum Stichwort

„50plus“, gegebenenfalls gemeinsam mit Kooperationspartnern

4.4. Begleitung des eigenständigen Internetauftritts der Runden Tische

(www.kali50plus.de) und des geplanten „Online-Raum für Kamp-Lintfort“ auf Forum

Seniorenarbeit NRW.

Die hier beschriebenen Aufgaben der Altenhilfeplanung sind als Teil einer übergreifenden

Sozialplanung bzw. noch weitergehend als Teil einer generationensensiblen Stadtentwick-

lungsplanung zu verstehen. Damit ist die Herausforderung verbunden, effiziente, in der Re-

gel zeitlich begrenzte und projektgebundene Arbeitsstrukturen für die Kooperation mit ande-

ren Ressorts der Verwaltung zu entwickeln.

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Die konkreten, inhaltlichen Aufgabenschwerpunkte der Altenhilfeplanung für die nächste Zeit

sind:

Bearbeitung der Handlungsbedarfe, die aus den Sozialraumerkundungsprozessen

sichtbar geworden sind;

Verstetigung der stadtteilbezogenen Netzwerkarbeit – Entwicklung von stabilen

Begleitungs- und Unterstützungsstrukturen in Kooperation mit freien Trägern;

Recherche zur Lebenssituation alleinlebender alter Menschen im Stadtgebiet – Prü-

fung eventueller Handlungsnotwendigkeiten;

Entwicklung generationenübergreifender Projekte

Aus der Fachkonferenz Altenhilfe heraus sind weitere Themen benannt worden:

Mobilität

Angst und Sicherheit

Beteiligung von MigrantInnen

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Die Idee eines Vereins „Generationengerechte Stadt Kamp-Lintfort e.V.“ soll mit potentiellen

Mitgliedern und insbesondere im Kreis des Netzwerkes der professionellen Dienstleister wei-

ter diskutiert werden. Die Fachstelle Altenhilfeplanung hat diesen Diskussionsprozess initi-

iert, die Entscheidung über eine mögliche Vereinsgründung ist allein von einer ausreichen-

den Zahl interessierter potentieller Mitglieder zu treffen:

Ideenskizze „Generationengerechte Stadt Kamp-Lintfort e.V.“Der Zweck des Vereins ist die Förderung des Entwicklungs- und Beteiligungsprozesses in

der Stadt Kamp-Lintfort „Älter werden in Kamp-Lintfort – Lebensqualität im Miteinander der

Generationen“.

Gemeinnütziger Verein:

Ausschließlich juristische Personen als aktive Mitglieder (Wohlfahrtsverbände, Vereine,

Einrichtungen, private Dienstleister, Stadt Kamp-Lintfort, weitere)

Fördermitglieder (natürliche und juristische Personen) ohne Stimmrecht, aber mit Beratungs-

recht

Vorstand (zwei von der Mitgliederversammlung gewählte Vertreter plus der Erste Beigeord-

nete als geborenes Mitglied)

Geschäftsführung durch die Mitarbeiterin der Fachstelle Altenhilfeplanung der Stadt Kamp-

Lintfort

Aufgaben / Leistungen des Vereins:

• Initiierung, Entwicklung, Begleitung und Förderung von Projekten, einschließlich be-

reits entstandener Projekte wie z.B. KaLi-Geisbruchtreff50plus, Theaterfahrdienst u.ä.. In so

weit bürgerschaftliches Engagement das Kernelement eines Projektes ausmacht – wie etwa

beim KaLi-Geisbruchtreff50plus – ist darauf zu achten, dass über den Verein zwar ein institu-

tioneller Rahmen angeboten werden kann (Kassenführung, Versicherungen, formaler An-

sprechpartner für Kooperationspartner wie die Ev. Kirchengemeinde, ...), die Entscheidungs-

und Gestaltungsmöglichkeiten der freiwillig Engagierten aber weitest möglich erhalten blei-

ben.

• Entwicklung von Visionen, Zielen und Handlungskonzepten für die Umsetzung einer

„Generationengerechten Stadt Kamp-Lintfort“

• Kooperation der professionellen Dienstleister in der Altenhilfe bei der Entwicklung der

notwendigen Infrastruktur in Kamp-Lintfort und der Umsetzung der bisher entwickelten Bau-

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steine des Altenhilfeplanungsprozesses: Wohnen und Wohnumfeld - Gesundheit, Gesund-

heitsförderung und Prävention, Service und Pflege - Partizipation und Kommunikation - Bil-

dung, Kunst und Kultur. Hierbei kann gemeinschaftlich an einer Optimierung der Versor-

gungsstrukturen vor Ort gearbeitet werden.

• Anregungen und Unterstützung für die Sozialplanung der Stadt Kamp-Lintfort vor

dem Hintergrund der Kompetenzen der beteiligten Akteure im Verein.

Mit dem Verein wird ausdrücklich kein neuer zusätzlicher, eigenständig agierender Anbieter

im Feld der „Altenhilfe“ etabliert.