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Lüftungsfibel Das Wohnungs-Klima hat wesentlichen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden. Temperatur, Luftfeuchtig- keit, Zugluft und Geruchsbildung sowie Schad- stoffe spielen dabei eine Rolle. Hohe Feuchtigkeit in der Raumluft kann darüber hinaus zu Schimmelpilzbefall und sogar zu massiven Bauschäden führen, wenn sie zum Beispiel an kalten Außenwänden kondensiert. Bewohner sind dadurch einem erhöhten Gesund- heitsrisiko ausgesetzt. Dies alles können Sie durch richtiges Verhalten vermeiden helfen und dabei Ihr eigenes Raumklima gesundheits- fördernd bestimmen!

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Lüftungsfibel

Das Wohnungs-Klima hat wesentlichen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden. Temperatur, Luftfeuchtig-keit, Zugluft und Geruchsbildung sowie Schad- stoffe spielen dabei eine Rolle.

Hohe Feuchtigkeit in der Raumluft kann darüber hinaus zu Schimmelpilzbefall und sogar zu massiven Bauschäden führen, wenn sie zum Beispiel an kalten Außenwänden kondensiert.

Bewohner sind dadurch einem erhöhten Gesund-heitsrisiko ausgesetzt. Dies alles können Sie durch richtiges Verhalten vermeiden helfen und dabei Ihr eigenes Raumklima gesundheits- fördernd bestimmen!

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Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord eG | Lüftungsfibel

Mindestens 2 bis 3 mal täglich für ca. 5 bis 10 Minuten stoßlüften

(Durchzug), um verbrauchte Luft in kürzester Zeit auszutauschen. Die ge-speicherte Wärme in den Wänden und Möbeln bleibt dabei erhalten und wärmt die frische Raumluft rasch wieder auf.

Heizkörper-

ventile sollten Sie jedoch während des Stoß-lüftens ungedingt

abstellen.

Gekippte Fenster sollten Sie im Win- ter grundsätzlich vermeiden. Der

Luftaustausch ist viel zu gering und der Wärmeverlust extrem hoch.

Weitere Tipps undEmpfehlungen zum Thema Lüften

Wohlbefinden steigern | Klimaschäden vermeidenSo lautet das erklärte Ziel unserer Lüftungsfibel. Dafür haben wir für Sie Tipps und Hinweise zusammengestellt und leicht nachvollziehbar dokumentiert. Bevor wir uns aber mit den Klima-Regeln, dem Heizen und weiteren Themen beschäftigen, sollten Sie die folgenden ganz wichtigen Grundlagen wissen und zukünftig beherzigen :

lDie relative Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte unter 60 % bleiben.

lDie Raumtemperatur sollte nicht unter 19 °C sinken.

lSoweit keine kontrollier- te Wohnraumlüftung (KWL) vorhanden ist, lassen sich Luft- feuchtigkeit und Raumtemperatur nur durch gezieltes Lüften und Heizen korrigieren .

lWenn Sie sich nicht sicher sind, dann ist die Anschaffung eines Hygro-/Thermometers sehr zu empfehlen.

Räume ohne Fenster in jedem Fall immer wieder durch angrenzende

Räume belüften. Die Türen der nicht betroffenen Räume sollten geschlossen bleiben.

Die Keller sollte man im Sommer nicht oder wenn nur früh mor-

gens lüften. Warme Sommerluft enthält Feuchtigkeit, die an den kalten Keller- wänden kondensiert und sie feucht werden lässt.

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Türe zu !

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Lüftungsfibel | Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord eG

W ie bereits erwähnt, reicht einmal Lüften am Tag nicht aus. Am

besten, Sie nehmen morgens, nachmit-tags und am Abend (inkl. Schlafzimmer) einen kompletten Luftaustausch vor. Lüften Sie besonders dort, wo sich Perso-nen aufhalten oder aufgehalten haben.

Die Mindestdauer für das Stoßlüften hängt zum einen von der Wind-

stärke und zum anderen von dem Verhältnis zwischen der Innen- und der Außentemperatur ab. Über das Jahr hinweg empfehlen wir Ihnen, bei Wind- stille und ganz geöffnetem Fenster,

folgende Lüftungsdauer :

Natürlich müssen Sie auch bei Regen- wetter lüften. Dazu muss man wis-

sen, dass die kalte Außenluft (bis 12 °C) trotzdem trockener ist als die warme Zimmerluft (20 °C). Ein „Reinregnen“ ist selbstverständlich zu vermeiden!

Im Sommer sollten Sie während einer schwülwarmen Wetterlage nicht lüften. Wenn Sie sich die warme, feuchte

Außenluft in,s kühle Haus holen, dann werden Sie das im Raum befindliche Klima verschlechtern, denn die Luft-feuchtigkeit wird eher zunehmen.

Bäder ohne Fenster und ohne Lüftungs- anlagen sollten nach dem Baden oder

Duschen auf dem direkten Weg über angrenzende Räume belüftet werden.

Nutzen Sie also das nächste Zimmer mit Fenster. Halten Sie während des Lüftens die Türen der anderen Räume geschlos-sen, damit sich der Wasserdampf nicht in der Wohnung verteilen kann.

Bevor Sie Ihre Wäsche in

der Wohnung bügeln, schließen Sie bitte alle Zimmertüren. So kann sich die Feuchtigkeit nicht ausbreiten.

Danach den Raum bitte stoßlüften!

Dezember | Januar | Februar 4 – 6 Min

März | November 8 – 10 Min

April | Oktober 12 – 15 Min

Mai | September 15 – 20 Min

Juni | Juli | August 25 – 30 Min

Bad, Küche und Schlafzimmer werden besonders von erhöhter Feuchtigkeit

durch Wasserdampf belastet.

Diese müssen Sie, vor allem nach der Nutzung, intensiver belüften.

Sind Sie außer Haus, ist das Lüften tagsüber nicht möglich. Ein Luft- austausch am Morgen und am Abend reicht in der Regel aus.

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HamburgRostock•

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DresdenKassel

•Köln•

Essen

Gewitter

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32-34 °CStarkregen

schwülwarm

Sturmböenhohe Luftfeuchtigkeit

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ÈÈ ÈÈÈ Küche

Flur

Wohn- zimmer

Schlaf- zimmer

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Hinweis: Wohnungen mit kontrollierter Wohnraumlüftung und Wärme- rückgewinnung, sollten grundsätzlich nicht über die Fenster gelüftet werden, da hierdurch sämtliche Energieeinspareffekte verloren gehen !

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Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord eG | Lüftungsfibel

In den meisten Fällen ist der Einsatz von Luftbefeuchtern nicht nötig.

An kalten Wintertagen ist es aber mög-lich, dass die Raumluftfeuchtigkeit unter 25 % sinkt und dann viel zu trocken wird. In solchen Fällen ist der Einsatz eines Luftbefeuchters zu empfehlen.

Halten Sie beim Platzieren von gro- ßen Schränken und Schrankbetten

an den kühlen Außenwänden Abstand zur Wand. Es kann sein, dass die Wand- temperatur hinter dem Schrank so stark absinkt, dass möglicherweise kritische Feuchte entsteht. Berücksichtigen Sie beim Aufstellen am besten einen Abstand von 6-10 Zentimetern. Hilfreich sind auch Lüftungsschlitze bzw. -gitter in den Möbelsockeln und Wandleisten, denn sie sorgen für zusätzliche Hinterlüftung.

Achten Sie bitte darauf, dass die Innentüren von unterschiedlich

beheizten Räumen am Tag und in der Nacht möglichst geschlossen bleiben. Vermeiden Sie das Beheizen des Schlaf-zimmers durch das Wohnzimmer. Sie führen durch das „Überschlagen lassen“ warme Luft in das Schlafzimmer und sorgen dort für noch mehr Luft-feuchtigkeit. Schimmelbildung hinter Schränken und an den Fenstern ist dann häufig die Folge.

Im Winter sollten Sie die Heizung bei Abwesenheit

nur auf den Absenkmodus einstellen. Drehen Sie die Heiz- körperventile möglichst nie ganz aus. Auskühlen lassen und Wiederaufheizen ist teurer, als das Vorhalten einer abgesenkten Durchschnittstemperatur. Einzige Ausnahme: Während des Stoßlüf-

tens im Winter sollten Sie Ihre Heiz- körperventile abstellen. Im Herbst

und im Frühjahr sind bei An- wesenheit folgende Mindest- temperaturen ratsam:

• Im Wohnzimmer, im Kinderzimmer und in der Küche = 20 °C

• Im Badezimmer = 22 °C

• Im Schlafzimmer (über Nacht) = 18 °C.

Als Faustregel gilt: je niedriger die Zimmertemperatur, umso häufiger

ist zu lüften. Je kälter die Außentem-peratur, umso kürzer ist zu lüften.

Lüften Sie bitte nur nach draußen und nicht von einem Zimmer in ein anderes.

Wenn Sie Ihre Wohnung mit Gar-dinen und Vorhängen dekorieren

möchten, dann achten Sie auf einen Abstand für den Luftaustausch. Bringen Sie Vorhänge so an, dass ein entsprechen-der Abstand zur abschließenden Wand und zum Boden bleibt.

Auch so können Sie das Wohnklima aktiv verbessern

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Küche

Flur

Wohn- zimmer

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XX XX

XSchlaf- zimmer

§Wichtige Mieterinformation:

Schäden, die durch Fehl- verhalten beim Lüften entstehen, müssen nicht durch den Vermieter beseitigt werden und be- rechtigen auch nicht zur Minderung der Miete.

Anfallende Reparaturkos- ten müssen in der Regel die Verursacher tragen.

Zimmerpflanzen sollten Sie mit Bedacht wählen und aufstellen. Für das Klima

in kühleren Räumen sind Pflanzen, die mit wenig Gießwasser auskommen besser, da die kalte Luft nur wenig von der abgegebenen Feuchtigkeit aufnimmt.

Außerdem hindern Pflanzen auf Fenster- bänken häufig das Stoßlüften.