Luftwaffe Beobachten, beurteilen, besprechen - asmz.ch€¦ · Falls das Drehbuch den-noch einen...

3
39 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 06/2015 Luftwaffe ne Schiedsrichter am Ort des Ereignisses führt. Sobald alle Beteiligten bereit sind, wird das Ereignis ausgelöst. Dabei zentral ist hier die Zusammenarbeit mit den Rol- lenspielern. Um eine realitätsnahe Übung zu garan- tieren, führt die Regie zusätzlich eine K- Stelle, die unterschiedliche Rollen wahr- nimmt, um so die Bedürfnisse der Truppe während der Übung zu behandeln. Gleich- zeitig ist die K-Stelle auch eine Nachrich- tendienst-Stelle, um das Lagebild während der Übung situativ verändern zu können. Spannend wird es, wenn es vom Aktions- planungs- in den Lageverfolgungsprozess übergeht. Sämtliche Ereignisse werden aus- gewertet und dem Kommandanten der Schweizer Luftwaffe in Form eines aussa- gekräftigen Berichts mit konkreten Verbes- serungsvorschlägen, stufengerecht umsetz- bar, ausgehändigt. Tiger im Netz Ausserplanmässig meldet sich der Pilot von J-3033 per Funk. Der F-5 Tiger hat einen Vogelschlag erlitten und muss sei- nen Flug unverzüglich abbrechen. Im ver- gangenen Jahr kam es bei der Luftwaffe deswegen rund 40 Mal zu einem Flug- abbruch. Der von den Vögeln getroffe- ne Kampfjet befindet sich im Anflug auf Payerne. Alles sieht nach einer ganz nor- malen Landung aus. Doch nur wenige Sekunden, nachdem Hauptmann Didier «Yeti» Kuttel mit seinem Kampfjet aufsetzt, meldet er Bremsprobleme. Der Brems- schirm ist blockiert. Mit noch immer hoher Geschwindigkeit rollt der Jet in Richtung Pistenende – jetzt bleibt nur noch das Fangnetz. Sofort rückt das Unfallpikett (UP) zum notgelandeten Flugzeug aus. Im Ernstfall hätte das Fangnetz tatsäch- lich die letzte Bremsmöglichkeit bedeutet. In diesem simulierten Fall jedoch, brach- te Kuttel seinen Tiger effektiv wenige Me- ter vor dem Netz zum sicheren Stillstand. Dennoch bleibt die soeben angelaufene Evakuation des Flugzeugs und des Piloten Die Herausforderung besteht unter an- derem darin, sämtliche Ereignisse zeitlich und in der richtigen Reihenfolge gestaf- felt ohne Konflikte aneinander vorbei- zubringen. Um die Aufgabe zu erfüllen, bedingt es einer engen Zusammenarbeit zwischen den Bereichsverantwortlichen, dem Chef Rollenspieler (Maj Toni Zur- brügg) und dem Chef Schiedsrichter- dienst (Oberstlt i Gst Werner Tarnutzer). Pro Bereich gibt es einen Koordinations- schiedsrichter und pro Ereignis einen Leadschiedsrichter, welcher wiederum sei- Christian Trottmann Noch ist bei der Radar Kp 14 alles auf Kurs – keine grösseren Zwischenfälle im Dispositiv. Doch das durch die Übungs- leitung geplante Ereignis 656 wird dies schlagartig ändern. In Absprache mit dem Chef Regie löst der Schiedsrichter vor Ort das Übungsereignis aus. Am Sonntagmor- gen, dem 22. März, kommt es in der An- lage zu einer Explosion mit anschliessen- dem Brand. Ein Soldat wird dabei schwer- verletzt und muss aufgrund des starken Blutverlusts sofort per Helikopter ins Spi- tal überflogen werden. Wir befinden uns mitten in STABANTE 15. Hinter den Kulissen Einerseits überwacht und steuert die Regie (Maj i Gst Diego Ettlin, Chef Re- gie) die ganze Übung STABANTE 15 vom Standort Fribourg aus, andererseits stellt sie die Einhaltung des Drehbuchs sicher. Beobachten, beurteilen, besprechen Erstmals nach vier Jahren fand im März dieses Jahres erneut die Volltruppen- übung STABANTE statt. Mit rund 6000 involvierten Armeeangehörigen ist STABANTE15 die bedeutendste Konferenzschutz-Übung der Schweizer Luftwaffe. Ziel war es, den kompletten Sensorverbund der Luftwaffe mit insgesamt 105 simulierten Ereignissen auf Herz und Nieren zu prüfen. Nachschub: Ein Super Puma fliegt Ver- pflegung und Material für die Radar Kp 14 zur Militärischen Radarstation (MRS). Notlandung in Payerne: Rasch evakuiert das beübte Unfallpikett den Piloten aus seinem Cockpit.

Transcript of Luftwaffe Beobachten, beurteilen, besprechen - asmz.ch€¦ · Falls das Drehbuch den-noch einen...

Page 1: Luftwaffe Beobachten, beurteilen, besprechen - asmz.ch€¦ · Falls das Drehbuch den-noch einen Waffenein-satz vorsieht, kommen ... ne Absicht, die Joint-Fähigkeit während STABANTE

39Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 06/2015

Luftwaffe

ne Schiedsrichter am Ort des Ereignissesführt. Sobald alle Beteiligten bereit sind,wird das Ereignis ausgelöst. Dabei zentralist hier die Zusammenarbeit mit den Rol-lenspielern.

Um eine realitätsnahe Übung zu garan-tieren, führt die Regie zusätzlich eine K-Stelle, die unterschiedliche Rollen wahr-nimmt, um so die Bedürfnisse der Truppewährend der Übung zu behandeln. Gleich-zeitig ist die K-Stelle auch eine Nachrich-tendienst-Stelle, um das Lagebild währendder Übung situativ verändern zu können.Spannend wird es, wenn es vom Aktions-planungs- in den Lageverfolgungsprozessübergeht. Sämtliche Ereignisse werden aus-gewertet und dem Kommandanten derSchweizer Luftwaffe in Form eines aussa-gekräftigen Berichts mit konkreten Verbes-serungsvorschlägen, stufengerecht umsetz -bar, ausgehändigt.

Tiger im Netz

Ausserplanmässig meldet sich der Pilotvon J-3033 per Funk. Der F-5 Tiger hateinen Vogelschlag erlitten und muss sei-nen Flug unverzüglich abbrechen. Im ver-gangenen Jahr kam es bei der Luftwaffedeswegen rund 40 Mal zu einem Flug -abbruch. Der von den Vögeln getroffe-ne Kampfjet befindet sich im Anflug aufPayerne. Alles sieht nach einer ganz nor-malen Landung aus. Doch nur wenigeSekunden, nachdem Hauptmann Didier«Yeti» Kuttel mit seinem Kampfjet aufsetzt,meldet er Bremsprobleme. Der Brems-schirm ist blockiert. Mit noch immer hoherGeschwindigkeit rollt der Jet in RichtungPistenende – jetzt bleibt nur noch dasFangnetz. Sofort rückt das Unfallpikett(UP) zum notgelandeten Flugzeug aus.Im Ernstfall hätte das Fangnetz tatsäch-lich die letzte Bremsmöglichkeit bedeutet.In diesem simulierten Fall jedoch, brach-te Kuttel seinen Tiger effektiv we nige Me -ter vor dem Netz zum sicheren Stillstand.Dennoch bleibt die soeben angelaufeneEvakuation des Flugzeugs und des Piloten

Die Herausforderung besteht unter an-derem darin, sämtliche Ereignisse zeitlichund in der richtigen Reihenfolge gestaf-felt ohne Konflikte aneinander vorbei -zubringen. Um die Aufgabe zu erfüllen, bedingt es einer engen Zusammenarbeitzwischen den Bereichsverantwortlichen,dem Chef Rollenspieler (Maj Toni Zur-brügg) und dem Chef Schiedsrichter-dienst (Oberstlt i Gst Werner Tarnutzer).Pro Bereich gibt es einen Koor di na tions -schiedsrichter und pro Ereignis einenLeadschiedsrichter, welcher wiederum sei -

Christian Trottmann

Noch ist bei der Radar Kp 14 alles aufKurs – keine grösseren Zwischenfälle imDispositiv. Doch das durch die Übungs-leitung geplante Ereignis 656 wird diesschlagartig ändern. In Absprache mit demChef Regie löst der Schiedsrichter vor Ortdas Übungsereignis aus. Am Sonntagmor-gen, dem 22. März, kommt es in der An-lage zu einer Explosion mit anschliessen-dem Brand. Ein Soldat wird dabei schwer-verletzt und muss aufgrund des starkenBlutverlusts sofort per Helikopter ins Spi -tal überflogen werden. Wir befinden unsmitten in STABANTE 15.

Hinter den Kulissen

Einerseits überwacht und steuert dieRegie (Maj i Gst Diego Ettlin, Chef Re-gie) die ganze Übung STABANTE 15 vomStandort Fribourg aus, andererseits stelltsie die Einhaltung des Drehbuchs sicher.

Beobachten, beurteilen, besprechenErstmals nach vier Jahren fand im März dieses Jahres erneut die Volltruppen -übung STABANTE statt. Mit rund 6000 involvierten Armeeangehörigenist STABANTE 15 die bedeutendste Konferenzschutz-Übung der SchweizerLuftwaffe. Ziel war es, den kompletten Sensorverbund der Luftwaffe mit insgesamt 105 simulierten Ereignissen auf Herz und Nieren zu prüfen.

Nachschub: Ein Super Puma fliegt Ver -

pflegung und Material für die Radar Kp 14

zur Militärischen Radarstation (MRS).

Notlandung in Payerne: Rasch evakuiert das

beübte Unfallpikett den Piloten aus seinem

Cockpit.

Page 2: Luftwaffe Beobachten, beurteilen, besprechen - asmz.ch€¦ · Falls das Drehbuch den-noch einen Waffenein-satz vorsieht, kommen ... ne Absicht, die Joint-Fähigkeit während STABANTE

40

Luftwaffe

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 06/2015

Truppe gemäss Vorga-ben überprüfen und be-urteilen.

In der Regel erfolgendie Einsätze der Rol-lenspieler unbewaffnet.Falls das Drehbuch den-noch einen Waffenein-satz vorsieht, kommenausschliesslich neutrali-sierte Armeewaffen zumEinsatz. Eingeschränktsind die Rollenspielereinerseits in der An-wendung körperlicherGewalt, andererseitssind zivile Personen

und Einrichtungen, die nicht durch diebeübte Truppe belegt sind, kein Bestand-teil der Übung. Insbesondere aber sindSabotageaktionen an Material und Infra-struktur strikte verboten und auch klas -sifiziertes oder sensitives Material darfnicht entwendet werden.

Kein einfaches Los

Das Gelände rund um den Konferenz-standort La Chaux-de-Fonds macht es derMob LW Radar Abt 2 nicht leicht. Es istäusserst schwierig, einen idealen Stand-ort zur Erfüllung der Vorgaben zu finden.Hinzu kommt der simulierte Ausfall einer

über Zivilpersonen, Spaziergänger oderWanderer. Dabei ist es stets wichtig, dassdie Rollenspieler die Regieanweisungenund Verhaltensregeln konsequent einhal-ten. Denn nur so können die Schiedsrich-ter die Ereignisse und damit die beübte

real, da der Jet für STABANTE 15 mitKampfmunition bestückt ist. Beobachtetdurch mehrere Schiedsrichter muss die Ma-schine jetzt rasch, ruhig und professionellin die Box gebracht werden. Dort wird derF-5 Tiger entmunitioniert und anschlies-send der Reparaturequipe übergeben.

Rollenspiel

Die rund 50 mehrsprachigen und mo-tivierten Rollenspieler werden durch dieBttr 1 der L Flab Lwf Abt 9 gestellt unddurch den Chef Rollenspieler geführt.Deren Aufgaben werden vor jedem ein-zelnen Ereignis detailliert erläutert undrichten sich nach den spezifischen Bedürf-nissen der einzelnen Bereiche. So sind dieRollenspieler mal Dip lomaten, Staatsober-häupter, Diebe, militante Gegner oderstellen Forderungen für Asyl in HELVE-TIEN. Gleichzeitig klären sie Standorteauf und beschaffen sich Informationen

Kdt LW, KKdt Aldo Schellenberg über STABANTE 15

Welches Fazit lässt sich ziehen?

Diese Volltruppenübung hat uns erlaubt,die einzelnen sehr gut funktionierendenKomponenten der Luftwaffe in einer ge-meinsamen Übung zu kombinieren undso ihr Zusammenspiel in einem sehr an-spruchsvollen Szenario und unter Volllastzu testen beziehungsweise zu optimie-ren. Dass dabei nicht alles auf Anhiebperfekt lief, liegt in der Natur der Sache,war gewollt und wurde erwartet. Schliess-lich wollten wir das Verbesserungspoten-zial erkennen und umgehend entspre-chende Massnahmen einleiten. Ich wün-sche mir mehr Übungen dieser Art, damitwir un seren kontinuier lichen Verbesse-rungsprozess fortsetzen können.

Erstmals war das Aufklärungsbataillon

dem Einsatzverband Luft (EVL) unterstellt.

Ihre Erfahrungen?

Die Integration des Aufkl Bat in den EVLstellte hohe Ansprüche an alle Beteilig-ten, erforderte für beide Seiten ein «Out-of-the-box-Denken» und generierte damiteine klassische «Win-win-Situation». Esgalt, die unterschiedlichen Führungs-rhythmen aufeinander abzustimmen,was bereits nach kurzer Zeit gelang. Mei-ne Absicht, die Joint-Fähigkeit währendSTABANTE 15 zu trainieren, konnte somitebenfalls umgesetzt werden.

Ihre Lehren aus STABANTE 15?

Im Auswertebericht, der am Entstehen

ist, wird eine Vielzahl von Lehren bezie-hungsweise konkretes Verbesserungs-potenzial festgehalten und zur Umset-zung zugewiesen. Insbesondere wollenwir das Zusammenspiel der verschiede-nen Truppenkörper verbessern und unse-re Produkte, Prozesse und Strukturen inHinblick auf die WEA feinjustieren. Wich-tig ist es nun, die gewonnenen Erkennt-nisse so rasch wie möglich umzusetzenund in die nächsten Echteinsätze ein-fliessen zu lassen.

Für die meisten Beteiligten dürfte diesdie erste Übung gewesen sein, die achtTage gedauert und ein Dienstwochenen-de umfasst hat. Trotzdem habe ich beimeinen Truppenbesuchen viele motivier-te Angehörige der Luftwaffe getroffen, dieein grosses Engagement zeigten. Die Trup-pe hat die Übung als Chance zum Lernen ge nutzt, wofür ich ihr sehr dankbar bin.Die Übung hat aber auch gezeigt, dassdie Luftwaffe für ihre Leistungserbrin-gung auf eine Vielzahl von Partnern ange-wiesen ist. Ohne tatkräftige Unterstüt-zung durch die FUB, die LBA, den Füh-rungsstab und die zivilen Partner wiedem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL),der Skyguide oder RUAG wäre ein solcherEinsatz schlicht nicht möglich gewesen.Mein Dank geht deshalb auch an dieseOrganisationen.

Truppenbesuch: Oberstlt Daniel Demont macht sich ein Bild

vor Ort und lässt sich vom Standortchef die aktuelle Lage im

Dispositiv erläutern.

Militärflugplatz Luxeuil: Die entführte

PC-12 ist neutralisiert, die beiden Jets der

Schweizer Luftwaffe werden beim kurzen

Stopp betankt.

Page 3: Luftwaffe Beobachten, beurteilen, besprechen - asmz.ch€¦ · Falls das Drehbuch den-noch einen Waffenein-satz vorsieht, kommen ... ne Absicht, die Joint-Fähigkeit während STABANTE

41Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 06/2015

Luftwaffe

HB-FOG in Gefahr

Major Gian von Salis, Testpilot bei derarmasuisse, steigt mit seiner PC-12-Ma-schine auf 9500 Fuss und hat soeben, aufAnweisung von RED Air in der EZ LUV,die Mission begonnen. Es ist eine Flug-zeugentführung. Mit rund 260 Knotenfliegt die entführte Maschine in den ein-geschränkten Luftraum über dem Kon -ferenzzentrum. Nach wenigen Sekunden nähern sich zwei bewaffnete F/A-18 vonBLUE Air zur Identifikation des Ein-dringlings. Durch Intervention der Kampf-jets mittels Wing Rocking (Flügelschwen-ken) und Flare-Warnschüssen zeigt sichder si mulierte Entführer von HB-FOGschliesslich kooperativ. Da der Inter nie -rungs flug platz Payerne soeben aufgrundeines anderen simulierten Er eignisses kurz-fristig geschlossen werden musste, beglei-ten die Schweizer Kampfjets die entführ-te Maschine nach Luxeuil (F), ca. 50 Ki-lometer von der Grenze entfernt. Hierauf der Mirage-Basis der französischenLuftwaffe zwingen die F/A-18 die PC-12zu landen. Beobachtet von Schiedsrichterund Kampfpilot Reto Kunz alias «Reti»müssen die beiden Hornet-Piloten nunihre Flugzeuge vorschriftsgemäss sichern.Dank des komplexen Drehbuchs die-ser Übung RENEGADE innerhalb vonSTABANTE 15 kann die Luftwaffe ein-mal mehr wichtige Erfahrungen bezüg-lich realistischer asymmetrischen Luftbe-drohungen sammeln. ■

namentlich Oberstlt Daniel Demont, einezeitnahe und geeignete Reaktion der Trup-pe. Während der Verschiebung und bis zumneuen Stellungsbezug müssen die Daten zuGunsten des Recognized Air Picture (RAP)der Einsatzzentrale Luft verteidigung (EZLUV) aufrechter hal ten werden. Ein sol-cher unerwarteter Standortwechsel wirktsich aber auch auf das gesamte Nach-

richtenposten-Disposi-tiv sowie auf die ver-schiedenen CombatAir Patrols (CAP) derKampfjets aus. Diesemüssen rasch der neu-en Lage angepasst wer-den. Das Zusammen-spiel funktioniert bes-tens und die engen Vor-gaben werden rechtzei-tig erreicht.

Militärischen Radarstation (MRS), wo dasTAFLIR möglichst rasch in die entstan-dene Radarlücke der Luftlage verschobenwerden muss. Dieses Ereignis stellt alleBeteiligten vor neue Herausforderungen.Nach intensiver Suche wird ein geeigne-ter Standort für einen erneuten Stellungs -bezug gefunden. Der Erkundungsberichtliegt vor, jetzt erwartet die Übungsleitung,

Oberstlt

Christian Trottmann

C Komm Stab Kdo Ei LW

Zürich Tourismus

8180 Bülach

Chef Einsatz Luftwaffe, Div Bernhard Müller zieht positive Bilanz

STABANTE 15 war eine äusserst anspruchs-volle und herausfordernde Übung. Kaderund Truppe waren sehr engagiert und lern-ten rasch. Der Wille zum Erfolg war überallspürbar. Die Übungsleitung «belastete»uns mit über 100 Events und ebenso vie-len Nachrichten. Damit konnten wir einenStresstest für unsere neuen Verfahren wieLuftpolizeidienst mit Helikopter oder dietaktische Führung unserer Flugzeuge inFrankreich erfolgreich durchführen.Die grösste Herausforderung für uns war dieGleichzeitigkeit der Konferenzschutzopera-

tion mit der Operation STABILO DUE, simu-liert durch die Grundbelastung aus unserentäglichen Einsätzen. Die zahlreichen Auf -träge mussten aufgrund der beschränktenRessourcen fortlaufend neu priorisiert wer-den. Hinzu kam die Herausforderung für denStab EVL, Eventual- und daraus notwendigeFolgeplanungen auszulösen. Für die Ope-rationszentrale Luftwaffe (Op Zen LW) wardies beispielsweise die Verschiebung ineine unter ir dische Anlage während laufen-der Operation. Wir haben eine Vielzahl vonLehren auf allen Führungsebenen und Be-

reichen aufgelistet. Die Flugoperationenim Rahmen eines Konferenzschutzes be-herrschen wir. Die wichtigsten Lehren be-treffen daher die Abstimmung der ver-schiedenen Führungsrhythmen sowie dieLageverfolgung am Boden. Die Aufarbei-tung dieser Themen wird uns noch län -gere Zeit beschäftigen. Nur Volltruppen-übungen wie STABANTE 15 decken scho-nungslos Mängel auf. Die Luftwaffe ist einkomplexes System; damit sie auch weiter-hin fit bleibt, planen wir bereits die nächs-te grosse Übung.

Identifikation: Der F/A-18 begleitet die PC-12-Maschine

HB-FOG aus dem eingeschränkten Luftraum. Bilder: VBS