Lupenreine Zukunftschance - AZV Parthe · 2017. 12. 14. · 6. Jahr gang Nr. 2 AUS GA BE BORSDORF...

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AUSGABE BORSDORF 6. Jahrgang Nr. 2 Dezember 2017 Herausgeber: Abwasserzweckverband für die Reinhaltung der Parthe, Zweckverband Wasser/Abwasser Bornaer Land, Abwasserverband „Untere Döllnitz“ Oschatz und Zweckverband zur Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Torgau-Westelbien LANDPARTIE Es gibt viele Wege, die junge Menschen in einen der zahlreichen Berufe der öffentlichen Wasser- und Abwasserwirt- schaft führen. Der AZV Parthe bietet jungen Menschen gleich zwei Wege ins Unternehmen: Ausbildungsplätze als Fach- kraft für Abwassertechnik so- wie das duale Studium zum Bachelor of Engineering mit der Spezialisierung Siedlungs- wasserwirtschaft. Von Carola Hernla-Bloy S tellen Sie sich vor, Sie wollen sich morgens die Zähne put- zen und es kommt kein Was- ser aus dem Hahn. Weil das Was- Es sind überwiegend Musiker aus Borsdorf und Umgebung, die sich vor rund acht Jahren zu den Parthe- Plautzern zusammenschlossen und die seitdem diverse kulturelle Veran- staltungen in der Region immer wie- der mit ihrer Blasmusik bereichern. Weihnachtskonzerte haben mittler- weile Tradition für die Kapelle und so trifft man sich in diesem Jahr in der Dr.-Margarete-Blank Grundschule in Panitzsch, um festliche Klänge zur Adventszeit zu verbreiten. Advent- liche Musik steht im Mittelpunkt des Auftritts der gut ein Dutzend Musiker, für die Bewirtung vor Beginn und in der Pause sorgt der Förderverein der Grundschule. Blasmusik von den Parthe-Plautzern Wo: Dr.-Margarete-Blank Grundschule Sommerfelder Str. 6, Borsdorf Wann: 16. Dezember 2017, 16.00 Uhr Eintritt frei! Schon seit Jahren erfreuen die Parthe-Plautzer ihre Heimat zur Weihnachtszeit mit festlichen Klängen. Foto: Parthe-Plautzer Sehr geehrte Leserinnen und Leser, das Jahr 2017 geht seinem Ende entgegen. Wir können mit Stolz feststellen, dass wir unser Ziel, eine nahezu flächendeckende zentrale Abwasserbeseitigung im Verbands- gebiet zu sichern, erfüllt haben. Für 98 % der Einwohner unseres Gebietes können wir nun eine kom- fortable und dem Stand der Technik entsprechende Schmutzwasserent- sorgung anbieten. Gemeinsam mit den Bürgermeistern und Verbandsräten unserer Mit- gliedsgemeinden wurden wichtige Beschlüsse gefasst und die Weichen für kommende Jahre gestellt. Die Abwasseranlagen sind zu optimie- ren, um den erwarteten steigenden Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Auch im Bereich der Klärschlammverwertung kommen neue Herausforderungen auf den Verband zu. Ich danke Ihnen für Ihre Mitwirkung bei der erfolgreichen Bewältigung dieser Aufgaben. Zum Jahresabschluss wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und einen erfolg- reichen Start ins neue Jahr! Ihr Ludwig Martin, Verbandsvorsitzender des AZV Parthe EDITORIAL Ziele erreicht Foto: SPREE-PR/Archiv Die Geschäftsstelle des Zweck- verbandes bleibt vom 27. bis 29. Dezember geschlossen. In Havariefällen (Verstopfungen, Kanaleinbrüche – keine Gruben- entleerungen) ist der Notdienst unter der Telefon-Nr. 0171 4103238 zu erreichen. Ab dem 2. Januar 2018 sind wir wie- der für Sie da! Der AZV Parthe wünscht allen Lexern ein schö- nes, besinnliches Weihnachts- fest. Schließzeiten zum Jahreswechsel Ausbildung in der Siedlungswasserwirtschaft: Verantwortung und krisenfeste Jobs Lupenreine Zukunftschance Weihnachtliche Klänge von den Parthe-Plautzern serwerk ausgefallen ist und keiner da ist, der die Störung behebt? Und stellen Sie sich vor, Sie wollen ein Haus bauen und niemand ist da, der Ihren Entwässerungsantrag bearbei- tet. Weil der einzige Experte in Rente gegangen ist? Zum Glück sind wir noch nicht so- weit. Aus dem Wasserhahn kommt ganz selbstverständlich klares, trinkbares Wasser. Das Abwasser wird umweltgerecht entsorgt und Fachleute sorgen für einen geord- neten Ablauf, auch für Bauvorhaben aller Art. Aber ist das so selbstver- ständlich? Kann das Krisenszenario eintreten? Der AZV Parthe bekennt: Wir wollen dem vorbeugen! Wir wollen ausbil- den! Die Siedlungswasserwirtschaft ist ein breites, umfangreiches Betä- tigungsfeld und bietet viele span- nende Aufgaben. Von der Wasserge- winnung über dessen Aufbereitung und Verteilung bis zu Ableitung und Behandlung des genutzten Wassers und dessen Reststoffen bieten sich in Ver- und Entsorgungsverbänden und -betrieben sowie Planungsbü- ros vielfältige Möglichkeiten der be- ruflichen Entwicklung. Wir suchen junge Menschen, die in ihrem spä- teren Beruf Verantwortung überneh- men wollen. Verantwortung für die Umwelt und die Gewässer, für die sichere Abwasserentsorgung, für die Region. Denn nur aus sauberen Gewässern kann wieder gesundes Trinkwasser erzeugt werden. So schließt sich der Kreislauf und sichert die Versorgung mit dem Le- bensmittel Nr. 1 auch für zukünftige Generationen. Fortsetzung auf Seite 4 Gemeinsam für das Lebensmittel Nr. 1. Die Wasserwirtschaft bietet Zukunftsperspektiven in den Bereichen Wasser, Abwasser und Verwaltung. Fotocollage:SPREE-PR/Arciv

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Page 1: Lupenreine Zukunftschance - AZV Parthe · 2017. 12. 14. · 6. Jahr gang Nr. 2 AUS GA BE BORSDORF Dezember 2017 Herausgeber: Abwasserzweckverband für die Reinhaltung der Parthe,

AUS GA BE BORSDORF6. Jahr gang Nr. 2Dezember 2017

Herausgeber: Abwasserzweckverband für die Reinhaltung der Parthe, Zweckverband Wasser/Abwasser Bornaer Land,Abwasserverband „Untere Döllnitz“ Oschatz und Zweckverband zur Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Torgau-Westelbien

LANDPARTIE

Es gibt viele Wege, die junge Menschen in einen der zahlreichen Berufe der öffentlichen Wasser- und Abwasserwirt-schaft führen. Der AZV Parthe bietet jungen Menschen gleich zwei Wege ins Unternehmen: Ausbildungsplätze als Fach-kraft für Abwassertechnik so-wie das duale Studium zum Bachelor of Engineering mit der Spezialisierung Siedlungs-wasserwirtschaft.

Von Carola Hernla-Bloy

Stellen Sie sich vor, Sie wollen sich morgens die Zähne put-zen und es kommt kein Was-

ser aus dem Hahn. Weil das Was-

Es sind überwiegend Musiker aus Borsdorf und Umgebung, die sich vor rund acht Jahren zu den Parthe-Plautzern zusammenschlossen und die seitdem diverse kulturelle Veran-staltungen in der Region immer wie-der mit ihrer Blasmusik bereichern. Weihnachtskonzerte haben mittler-weile Tradition für die Kapelle und so trifft man sich in diesem Jahr in der Dr.-Margarete-Blank Grundschule in Panitzsch, um festliche Klänge zur Adventszeit zu verbreiten. Advent-liche Musik steht im Mittelpunkt des

Auftritts der gut ein Dutzend Musiker, für die Bewirtung vor Beginn und in der Pause sorgt der Förderverein der Grundschule.

Blasmusik von den Parthe-Plautzern

Wo: Dr.-Margarete-Blank Grundschule Sommerfelder Str. 6, BorsdorfWann: 16. Dezember 2017, 16.00 UhrEintritt frei!

Schon seit Jahren erfreuen die Parthe-Plautzer ihre Heimat zur

Weihnachtszeit mit festlichen Klängen. Foto: Parthe-Plautzer

Sehr geehrte Leserinnenund Leser,

das Jahr 2017 geht seinem Ende entgegen. Wir können mit Stolz feststellen, dass wir unser Ziel, eine nahezu flächendeckende zentrale Abwasserbeseitigung im Verbands-gebiet zu sichern, erfüllt haben. Für 98 % der Einwohner unseres Gebietes können wir nun eine kom-fortable und dem Stand der Technik entsprechende Schmutzwasserent-sorgung anbieten. Gemeinsam mit den Bürgermeistern und Verbandsräten unserer Mit-gliedsgemeinden wurden wichtige Beschlüsse gefasst und die Weichen für kommende Jahre gestellt. Die Abwasseranlagen sind zu optimie-ren, um den erwarteten steigenden Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Auch im Bereich der Klärschlammverwertung kommen neue Herausforderungen auf den Verband zu. Ich danke Ihnen für Ihre Mitwirkung bei der erfolgreichen Bewältigung dieser Aufgaben. Zum Jahresabschluss wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und einen erfolg-reichen Start ins neue Jahr!

Ihr Ludwig Martin,Verbandsvorsitzender

des AZV Parthe

EDITORIAL

Ziele erreicht

Foto

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R/Ar

chiv

Die Geschäftsstelle des Zweck-verbandes bleibt vom 27. bis 29. Dezember geschlossen.In Havariefällen (Verstopfungen, Kanaleinbrüche – keine Gruben-entleerungen) ist der Notdienst unter der Telefon-Nr. 0171 4103238 zu erreichen. Ab dem 2. Januar 2018 sind wir wie-der für Sie da! Der AZV Parthe wünscht allen Lexern ein schö-nes, besinnliches Weihnachts-fest.

Schließzeiten zum Jahreswechsel

Ausbildung in der Siedlungswasserwirtschaft: Verantwortung und krisenfeste Jobs

Lupenreine Zukunftschance

Weihnachtliche Klänge von den Parthe-Plautzern

serwerk ausgefallen ist und keiner da ist, der die Störung behebt? Und stellen Sie sich vor, Sie wollen ein Haus bauen und niemand ist da, der Ihren Entwässerungsantrag bearbei-tet. Weil der einzige Experte in Rente gegangen ist? Zum Glück sind wir noch nicht so-weit. Aus dem Wasserhahn kommt ganz selbstverständlich klares, trinkbares Wasser. Das Abwasser wird umweltgerecht entsorgt und Fachleute sorgen für einen geord-neten Ablauf, auch für Bauvorhaben aller Art. Aber ist das so selbstver-

ständlich? Kann das Krisenszenario eintreten?Der AZV Parthe bekennt: Wir wollen dem vorbeugen! Wir wollen ausbil-den! Die Siedlungswasserwirtschaft ist ein breites, umfangreiches Betä-tigungsfeld und bietet viele span-nende Aufgaben. Von der Wasserge-winnung über dessen Aufbereitung und Verteilung bis zu Ableitung und Behandlung des genutzten Wassers und dessen Reststoffen bieten sich in Ver- und Entsorgungsverbänden und -betrieben sowie Planungsbü-ros vielfältige Möglichkeiten der be-

ruflichen Entwicklung. Wir suchen junge Menschen, die in ihrem spä-teren Beruf Verantwortung überneh-men wollen. Verantwortung für die Umwelt und die Gewässer, für die sichere Abwasserentsorgung, für die Region. Denn nur aus sauberen Gewässern kann wieder gesundes Trinkwasser erzeugt werden.So schließt sich der Kreislauf und sichert die Versorgung mit dem Le-bensmittel Nr. 1 auch für zukünftige Generationen.

Fortsetzung auf Seite 4

Gemeinsam für das

Lebensmittel Nr. 1. Die

Wasserwirtschaft bietet

Zukunftsperspektiven in

den Bereichen Wasser,

Abwasser und Verwaltung.Fo

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WASSER ZEITUNGSEITE 2 WASSERWISSEN

Die Kunden der Wasserunter-nehmen kennen das: Die Angaben auf ihrem Zähler sind die Grund-lage für eine genaue Jahres-ab rechnung. Eichgesetz, neue EU-Richt linien, verschiedene Zäh-ler typen – die Wasser Zeitung be-antwortet die wichtigsten Fragen.

Welche Zählerarten gibt es?

Man unterscheidet nach den ver schie-de nen Messprinzipen in dynamische und statische Zähler jeweils mit be-weg ten Teilen oder Sensoren.

Dynamische Zähler • Strömungszähler: Einstrahl-

wasserzähler, Mehrstrahl-wasserzähler, Woltmannzähler

• Verdrängungszähler: Ringkolbenzähler

Statische Zähler • Ultraschallzähler• Schwingstrahlzähler• Magnetisch-induktive

Durchfluss zähler Andere unterscheiden auch in Ge schwin digkeits- / Strömungs-zählung und volumetrische Zählung. Zur Messung von Trinkwasser an der Übergabestelle vom Haus-anschluss werden ausschließlich Kaltwasserzähler verwendet.

Welche sind die häufigsten?

Gelegentlich werden Ultraschall-zähler verwendet. Die derzeit noch am häufigsten eingesetzten sind jedoch dynamische Zähler. So setzen die meisten Zweckver-bände in Sachsenauf Mehr strahl-wasserzähler, häufig auch Flügel-radzähler genannt.

Wie viele Hersteller gibt es?

Deutschlandweit bringen etwa 10 bis 15 Unternehmen Messgeräte in den Verkehr.

Besteht Eichpflicht?

Ja. Zähler müssen im geschäftlichen Verkehr ge eicht sein. Die Verwendung ungeeichter Zähler kann als Ordnungs-widrigkeit verfolgt und geahndet wer-den. Alle Wasserversorger arbeiten selbstverständlich mit Zählern, für welche die Hersteller die Konformität erklärt haben.

Wer eicht die Wasserzähler?Staatlich anerkannte Prüfstellen und die Eich be hör den sind berechtigt, Ei chun-gen und Befundprüfungen an Mess ge-

1 Rollenzählerwerk

2 Herstellerjahr

3 Zählertyp

4/5/6/7 100 Liter/10 Liter/

1 Liter/0,1 Liter

8 Anlaufstern

9 maximaler Druck

10 Dauer durchfluss

11 Messbereich Q3 / Q1 (Ratio)

12 Die für den Kunden wichtige Zählernummer

(Serien nummer)

13 Zustellbare Herstelleradresse

14 Herstellerkennung

15 Baumusterprüfnummer

Alles zu den ZÄHLERN

Leitungswasser spart PlastikmüllPlastikmüll überflutet unseren Planeten und wird zu einem immer größeren Problem. Dass wirklich jeder etwas dagegen tun kann, darauf weist der Verein Fo-rum Trinkwasser hin, der sich seit über zehn Jahren dafür einsetzt, das Bewusstsein für Trinkwas-ser als wertvolles Lebensmittel zu stärken.

„Zero Waste“ heißt das Motto. Dahinter verbirgt sich die Idee, jeglichen Müll zu vermeiden und so die Umwelt zu schützen. Beim Trinkwasser bedeutet dies, den Hahn aufzudrehen und das am besten kontrollierte Lebensmit-tel „frisch gezapft“ zu genießen.

Hintergrund: Weltweit werden jährlich rund 89 Milliarden Liter Wasser in Plastikflaschen ab-gefüllt. 80 Prozent davon landen laut der Hamburger Umweltorga-nisation Reset im Müll. Ein groß-er Teil davon findet mit der Zeit seinen Weg in Flüsse, Seen und in die Weltmeere. Dort zerfällt es zu Mikropartikeln und gelangt so in die Nahrungskette.www.0waste.de

SO SEHEN DIE NEUEN GERÄTE AUS

SO SIEHT DAS ALTE EICHSCHILD AUS …

… UND SO DIE NEUE MID-KENNZEICHNUNG

W WasserS Sachsen2 zugeteilte Ordnungsnumer

der Prüfstelle13 Jahr, in dem Eichfrist beginnt

CE Konformität mit allen anzuwendenden Richtlinien

M Metrologie-Kennzeichen 17 Jahr der Anbringung des Kennzeichens0102 Nummer der benannten Stelle

So kann ein MID-Zähler heute aussehen. Je nach Hersteller variieren die Plätze der Angaben. Die alten Zähler

werden mit dem turnus gemäßen Wechsel peu à peu ersetzt. Foto: Richter Messtechnik

nehmen kennen das: Die Angaben auf ihrem Zähler sind die Grund-lage für eine genaue Jahres-ab rechnung. Eichgesetz, neue EU-Richt linien, verschiedene Zäh-ler typen – die Wasser Zeitung be-antwortet die wichtigsten Fragen.

Welche Zählerarten gibt es?

Man unterscheidet nach den ver schie-de nen Messprinzipen in dynamische und statische Zähler jeweils mit be-

wasserzähler, Woltmannzähler

zählung und volumetrische Zählung.

10

12 Die für den Kunden wichtige Zählernummer

14

Baumusterprüfnummer

SO SEHEN DIE NEUEN GERÄTE AUSnehmen kennen das: Die Angaben auf ihrem Zähler sind die Grund-lage für eine genaue Jahres-ab rechnung. Eichgesetz, neue EU-Richt linien, verschiedene Zäh-ler typen – die Wasser Zeitung be-antwortet die wichtigsten Fragen.

Man unterscheidet nach den ver schie-de nen Messprinzipen in dynamische und statische Zähler jeweils mit be-

12wichtige Zählernummer

15 Baumusterprüfnummer

8

12

14 1015

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Meldung

4

67

5

3

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ZÄHLERGRÖSSEN

ALTE Bezeichnung ....................................................... Qn 2,5 .................. Qn 6 .................. Qn 10 ............. Qn 15 ............. Qn 40NEUE Bezeichnung MID .......................................... Q3 4 ...................... Q3 10 ............... Q3 16 ............. Q3 25 ............. Q3 63

Zählt der Zähler richtig?

Wer Zweifel an der Exaktheit seines Zählers hegt, kann eine so-genannte Befundprüfung nach § 39 Mess EG 1) vornehmen lassen. Vor aussetzung ist, dass die Zweifel an der Messrichtigkeit begründet werden. Bei der Prüfung wird festgestellt, ob das Messgerät die zulässigen Ver-kehrs fehlergrenzen einhält und den sons tigen eichrechtlichen Vorschrif-ten entspricht. Be fund prüfungen kön-nen nur von Eich behörden oder staat-lich anerkannten Prüfstellen durchge-führt wer den. Die Prüfungen sind für den An trags steller gebühren pflich tig. Sollte allerdings die Prüfung ergeben, dass das Gerät nicht verwendet wer-den darf, trägt der Verwender des Gerätes die Kosten.1) Mess- und Eichgesetz

Ratgeber

rä ten durchzuführen. Die Eichbe hör den überwachen die Prüfstellen, welche die staatliche Aufgabe über tra gen bekom-men haben.

Wie lange reicht die Eichfrist?Sie beträgt sechs Jahre. Beim Eichamt heißt es ergänzend dazu: Die Eichfrist kann verlängert werden, wenn die Messrichtigkeit der Zähler noch vor Ab-lauf der Eichfrist durch eine Stichpro-ben prüfung nachgewiesen wird.

Neue Messgeräte-Vorschrift2016 trat eine europäische Richtlinie zur Kennzeichnung von Messgeräten in Kraft (MID). Damit ändert sich das Aus sehen der Zähler allerdings kaum, lediglich die Beschriftung ist nun anders geregelt. Früher markierte eine gelbe Klebe marke oder Plombe die Zähler, heute muss eine Zahlen-/Buchstaben-folge aufgedruckt sein. Au ßer dem über-wacht z. B. die phy si ka lisch-technische Bundesanstalt die Her stel ler, damit die

Kon for mi tät der Geräte mit den EU-Nor-men gesichert ist.

Ändern sich Namen?Ja. Mit der Einführung der europäischen Richtlinie ändern sich auch die Bezeich-nungen der Zähler. Der früher ge nutzte maximale Durchfluss bezieht sich auf die Höchstmenge an Wasser, die zu Spitzenzeiten kurzzeitig durch den Zäh-ler fließen darf. Nun ersetzt der Dauer-durchfluss (Q3) den Nenndurchfluss (Qn).

IMPRESSUM Herausgeber: Zweckverband Wasser/Abwasser Bornaer Land, Abwasserverband „Untere Döllnitz“ Oschatz, Abwasserzweckverband für die Reinhaltung der Parthe sowie Zweckverband zur Trinkwasserversor-gung und Abwasserbeseitigung Torgau-Westelbien, Redaktion und Verlag: SPREE-PR Niederlassung Süd, Dreilindenstraße 25, 04177 Leipzig, Telefon: 0341 26501113, Fax: 0341 26392313, E-Mail: [email protected],www.spree-pr.com, V.i.S.d.P.: Thomas Marquard, Redaktion: Christian Arndt (verantwortl.), Thomas Marquard, Alex Schmeichel, Klaus Maihorn, Carmen Krickau, Susann Galda, Ulrike Queißner, Karen Arnold Layout: SPREE-PR, H. Petsch (verantwortl.), M. Nitsche, G. Schulz, U. Hermann, G. Schulze Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Redaktionsschluss: 28. November 2017 Nachdruck von Beiträgen und Fotos nur mit Genehmigung von SPREE-PR!

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Benzin liebt seinen Stollen ganz traditionell. Fotos: Regina Katzer

Der Kanusportler vermietet Boote im Stadthafen.

Kurort und Spielzeugdorf – das erzgebirgische Seiffen.

Was wäre Weihnachten ohne Dresd-ner Striezel, Pfefferkuchen aus Pulsnitz, die berühmten Advents-sterne aus Herrnhut, Schwibbö-gen aus Johanngeorgenstadt oder Pyramiden und das Räuchermänn-chen aus Seiffen? Mit Jahrhunderte alten Weihnachtstraditionen gilt Sachsen als DAS Weihnachtsland.

„O schöne, herrliche Weihnachtszeit! Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!“ Sowie Lichterglanz, Besinnlichkeit, Ge-nuss, Zeit für die Familie, verführerische Düfte und Gewürze – die Adventszeit ist für viele die schönste Zeit des Jah-res. Speziell in Sachsen, wo jede Re-gion zwischen Leipzig und Görlitz sowie Weißenberg und Plauen ganz beson-dere Bräuche zu bieten hat. Dabei ist

Striezel, Räuchermann und Pfefferkuchen … WEIHNACHTSTRADITION

Rund 500 Veranstaltungen in Sachsen sorgen ab dem 1. Ad-vent für festliche Stimmung.

Bergparaden 9.12.: Freiberg, Olbernhau,

Stollberg 10.12.: Schneeberg 16.12.: Kurort Seiffen,

Schwarzenberg, Zwickau 17.12.: Marienberg,

Auerbach/Vogtland 23.12.: Annaberg-Buchholz

Musik 15.–17.12.: J. S. Bach:

Weihnachtsoratorium in Leipzig und Dresden

2.–24.12.: Advents- und Weihnachtskonzerte in der Frauenkirche in Dresden

„Hänsel und Gretel“ vom 10.–21.12. in der Oper Leipzig und vom 9.–26.12. in der Dresdner Semperoper

WeihnachtsmärkteDen Zauber im Advent verbreiten mehr als 200 sächsische Weih-nachtsmärkte

16.–17.12. Weihnachtlicher Manufakturenmarkt auf Schloss Wackerbarth mit Weihnachtswerkstatt und Märchenstunde

16.–17.12. Schwibbogenfest in Johanngeorgenstadt

17.12.: Weihnacht im Barock- garten Zabeltitz, Großenhain

bis zum 17.12. geöffnet in Chemnitz, Annaberg, Grimma, Görlitz, Schwarzenberg, Olbernhau, Zittau, Marienberg, Freiberg, Radebeul

bis zum 23.12. in Schneeberg, Leipzig, Pirna, Zwickau, Plauen, Seiffen, Meißen und in Riesa die Klosterweihnacht

Der Dresdner Striezelmarkt hat sogar bis 24.12. geöffnet

GlühweinfahrtenMit Kuscheldecke, Glühwein und Gebäck eine Stunde lang per Boot auf den Wasserstraßen von Leip-zig unterwegs: An den Advents-wochenenden Samstag und Sonn-tag und am 23. Dezember, jeweils 13 und 14.30 Uhr, auch exklusiv als Weihnachtsfeier mit bis zu 20 Personen buchbar.

Buchungen: Stadthafen Leipzig GmbH, Telefon: 0341-59407611 oder [email protected]

Verlosung:

Für die Glühweinfahrt am Sonn-tag, 17. Dezember, 13 Uhr, ver-lost der Stadthafen zwei Plätze. Der erste Anrufer gewinnt!

kaum ein anderer Landstrich für seine weihnachtlichen Rituale so bekannt wie das Erzgebirge. Die einzigartige Tradition der handwerklichen Holz-kunst- und Spielzeugherstellung wie das Reifendrehen in Seiffener Schau-werkstätten oder das Spitzenklöppeln in einer Annaberger Stube kann man vielerorts noch unmittelbar erleben. Ganz lebendig wird die Geschichte im Spielzeug- und Freilichtmuseum Seiffen, in der Saigerhütte Olbern-hau, in der „Manufaktur der Träume" in Annaberg-Buchholz oder in über 25 Schaubergwerken.

Bergparaden

Weihnachtssingen in Kirchen und auf Plätzen gehört zur Adventszeit wie Bergaufzüge und Weihnachtsmärkte

1999 im Alter von 17 Jahren nach Leip-zig gezogen, fühlt sich Jan Benzien nicht zuletzt durch seinen Sport mit der Wasserstadt stark verbunden. „Ich bin Leipziger“, sagt einer der erfolgreichs-ten Kanu-Slalom-Sportler der Welt in unserem Interview zu Weihnachts-bräuchen zuhause bei den Benziens.

Was verbindest du mit Weihnach-ten in deiner Kindheit? Wir hatten immer einen wunderschön geschmück-ten Weihnachtsbaum, unter dem die Geschenke lagen, als wir von unse-rem Spaziergang zurück waren. Dass der Weihnachtsmann tatsächlich die Geschenke vorbeibringt, habe ich erst mit meiner aus Thüringen stammenden Frau kennen gelernt.

Was gab es zu essen? Auch in Gie-ßen gab es an Heiligabend Kartoffel-

salat mit Schnitzel oder Wiener. Und am Feiertag Gans. Vielleicht lag das auch am Einfluss der vielen Verwand-ten aus Glauchau. Es gab Stollen, Pfef-ferkuchen … Und auch eine Pyramide schmückte den Raum.

Was bedeutet heute Weihnachten für dich? Zeit mit meiner Familie ist mir heute am wichtigsten. Auch wenn ich nicht selbst schmücke oder backe. Allein die Zeit, die ich mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen verbringen darf, ist so wertvoll geworden. Ich bin so oft auch länger in der Welt unter-wegs. Einfach nur die Nähe zur Familie, Kuschelzeit mit den Kindern im Bett, Spiele spielen – ohne Tablet – das ge-nieße ich. Vor einigen Jahren habe ich sogar schon mal mit meiner Schwie-germutter eine Weihnachtsgans ge-braten.

Wie verbringst du die Weihnachts-zeit in diesem Jahr? Wir gehen es-sen. In der Adventszeit schauen wir uns wie in jedem Jahr mit den Kindern das Weihnachtsmärchen im Schauspiel Leipzig an. An den Feiertagen werden

wir wahrscheinlich nach einem Besuch bei den Großeltern in Thüringen wieder Skifahren.

Gibt es eine weihnachtliche Tradi-tion auf dem Wasser? Nicht, dass ich wüsste. Allerdings führen wir in die-sem Jahr eine ein! Erstmalig und ein-zigartig bieten wir Glühweinfahrten an.

aller Art. In den Hochburgen des ehe-maligen Bergbaus in Annaberg-Buch-holz, Brand-Erbisdorf, Thum, Geyer, Marienberg, Ehrenfriedersdorf und Schneeberg sind vielerorts die tra-ditionellen Paraden und Aufzüge der Berg- und Hüttenleute in historischer Bergmannstracht Höhepunkt der erz-gebirgischen Weihnachtsmärkte. Wei-ße Lichterketten auf den Marktplätzen erstrahlen. Lichterengel, Bergmann und Schwibbögen erhellen die Fenster.

Schwibbogen

Der älteste Lichterbogen aus dem Erz-gebirge, dessen Form eines Schwe-bebogens Namensgeber war, stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1740. Damals noch aus Metall gefertigt, symbolisierten die auf dem Bogen

aufgesetzten Lichter die Sehnsucht der Bergleute nach Tageslicht und zum an-deren sollten sie ihnen den sicheren Weg zurück nach Hause weisen.

Dresdner Stollen

Ursprünglich wurde der Stollen Strie-zel genannt. Um 1400 erstmals er-wähnt, war der Striezel noch ein sehr fades Gebäck aus Mehl, Hefe und Wasser. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der mit Früchten und Gewürzen aus aller Welt verfeinerte Christstollen zu einem kulinarischen Original. Die Form ist bis heute unverändert und er-innert an das eingewickelte Jesuskind. Ihm zu Ehren feiern die Dresdner Bä-cker jedes Jahr das traditionelle Stol-lenfest. Auf dem Striezelmarkt backen sie einen 1,8 t schweren Riesenstollen.

Weihnachtszeit ist Kuschelzeit für Jan Benzien

Bergparaden

Stollberg

Schwarzenberg, Zwickau

Auerbach/Vogtland

Musik

Weihnachtsoratorium in Leipzig und Dresden

Was wäre Weihnachten ohne Dresd- kaum ein anderer Landstrich für seine

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DEZEMBER 2017 • SEITE 3WO WIR ZUHAUSE SIND

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ABWASSERZWECKVERBAND FÜR DIE REINHALTUNG DER PARTHESÄCHSISCHE WASSER ZEITUNG • DEZEMBER 2017 SEITE 4/5

Das SekretariatVORGESTELLT

Fortsetzung von Seite 1

Wir suchen junge Leute, die sich für Naturwissenschaften und Gesel lschaftswissen-schaften interessieren. Zukünftige Experten, die Kenntnisse in Hydrologie, Hydrobio-logie und -chemie er-werben, im Wasser-, Kanal- und Rohrleitungs-bau, in Kanalnetzberechnungen, im Maschinen- und Anlagenbau, im Vermessungswesen und in der Steu-er- und Regelungstechnik. Wir suchen Fachleute, die ihre Erkenntnisse aus Wissenschaft und Technik bei der Abwasserableitung- und behandlung mit all ihren Facetten ingenieurmäßig umsetzen wollen.

Interesse? Dann bewerben Sie sich bei uns zum dualen Studium zum Bache-lor of Engineering im Fach Bauwesen

mit der Spezialisierung Siedlungs-wasserwirtschaft. Informa-

tionen dazu gibt´s hier:http://t1p.de/plxu

Sie sind eher der Prak-tiker? Dann ist die Aus-

bildung zur Fachkraft für Abwassertechnik für Sie

das Richtige. Nähere Informati-onen zum Berufsbild finden Sie hier: http://t1p.de/a00h oder auf unserer Homepage. www.azv-parthe.de.Allen, die noch unentschlossen sind, bietet der AZV Parthe zudem die Mög-lichkeit eines Praktikums an. Fragen Sie uns! Den Kontakt finden Sie im Kurzen Draht unten auf dieser Seite.

LUPENREINE ZUKUNFTSCHANCE

Eigentum verpflichtet – so steht es im Artikel 14 des Grundgesetzes der Bundes-republik Deutschland. Eine dieser Pflichten ist, sich beim zuständigen Abwasserent-sorger an- oder abzumelden, wenn Eigen-tum neu in Besitz ge-n o m m e n oder abge-geben wird.

Nach § 4 Absatz 4 der Allgemei-nen Bedingungen für die Entsor-gung von Abwasser (AEB) des Abwas-serzweckverbands für die Reinhaltung der Parthe sind der bisherige und der neue Anschlussnehmer verpflichtet, dem AZV Parthe unverzüglich den Zeit-punkt der Übergabe, ihre Anschriften und den Zählerstand bzw. die Zähler-stände des Wasserzählers bzw. der

Wasserzähler mitzuteilen. Aufgrund dieser Mitteilung endet der Vertrag mit dem bisherigen Anschlussnehmer und kommt ein Entsorgungsvertrag mit dem neuen Anschlussnehmer zu Stande. Wenn der bisherige Anschlussnehmer eine Mitteilung vom Übergang der Ent-

geltpflicht ver-säumt hat, so haftet er für die Entgelte, die ab dem Zeitpunkt der Übergabe bis zum Eingang der Mitteilung beim AZV Par-the entstehen, gegenüber dem

AZV Parthe gesamtschuldnerisch mit dem neuen Anschlussnehmer. Der Zeitpunkt der Änderung ist im Zweifel der Zeitpunkt des Grundbucheintrages. Ein entsprechendes Formular hat der AZV auf seiner Homepage unter www.azv-parthe.de/servicecenter/formulare.html hinterlegt.

Auch in den Jahren 2016 und 2017 hat der Freistaat Sachsen zahlreiche Baumaßnahmen des AZV Parthe durch Fördermittel unterstützt. In der Regel handelte es sich um zinsverbilligte Dar-lehen. Die Wasser Zeitung gibt einen Überblick über jene Maß-nahmen, die ohne Förderung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zustande gekommen wären.

Gewerbegebiet: Äußere Erschließung GWG WaldpolenzSchmutzwassererschließung / An-schluss an die zentrale Abwas-seranlage, 702 EW:Borsdorf, Steinweg (südl. der Bahn) BahnquerungPomßen, Am Rittergut, Schloßstraße, Sackgas-se, Am Goldbrunnen, Am Brauteich, Park-straßeGroßsteinberg, Bergstraße

Fuchshain, Alb-rechtshainer Straße + Inbetriebnahme SchulstraßeBrandis, Waldbadweg (Nord) und Alb-rechtshain, Borsdorfer Str.Lindhardt, Karl-Liebknecht-Straße (ehem. Köhraer Straße)Brandis, Ammelshainer Weg, Lönsweg, Drosselgasse; Erschließung Wolfshain2. BA

Brandis, westliche Spechtgasse (DE), NachtigallenwegErsatzneubau Altkanäle:Brandis, Rosenweg Naunhof, Badergasse Brandis, Kleine Windmühlengasse, Große Windmühlengasse, Böttchergasse Naunhof, Robert-Blum-Straße Brandis, Wiesengrund

Weitere Förderungen sind beantragt, der AZV Parthe nutzt das Förderpro-gramm RL SWW 2016 nun vor allem zur Unterstützung der notwendigen Sa-nierungen und Ersatzneubauten im Altkanalnetz.

Wir bauen für die Reinhaltung der Parthe

Wenn der Eigentümer wechselt …

Geförderte Baumaßnahmen der Jahre 2016 und 2017

AZV erfüllt alle Ziele seines langjährigen AbwasserbeseitigungskonzeptesVerbandskarte mit denlangjährigen Investitions-summen der Mitglieds-gemeinden pro Einwohner

KURZER DRAHT

Abwasserzweckverband Parthe

www.azv-parthe.de

Bearbeiter Abrechnung Naunhof (alle Ortsteile) und die Leipziger Ortsteile Baalsdorf, Althen, Kleinpösna/Hirschfeld: Melanie Hanske 034291 439-16Borsdorf (Ortsteile Cunnersdorf,Panitzsch, Zweenfurth), Leipzig-Holzhausen: Anja Heditzsch 034291 439-76Borsdorf (ohne Ortsteile), Parthenstein (alle Ortsteile),Beucha, Großpösna (OrtsteileGroßpösna und Seifertshain): Gudrun Krüger 034291 439-77Brandis: Marina Langner 034291 439-17Grubenentleerungen: Gisela Pfeifer 034291 439-78

Am Klärwerk • 04451 Borsdorf • Telefon 034291 439-0Fax 034291 439-39 • [email protected]

Öffnungszeiten des KundenbürosDienstag 9 – 12 und 14 – 18 UhrDonnerstag 9 – 12 Uhr

Bereitschaftsdienst0171 4103238Jahresabschluss 2016

festgestelltAm 13. September 2017 hat die Ver-bandsversammlung des AZV Parthe den Jahresabschluss des Wirtschafts-jahres 2016 festgestellt. Das Jahr en-dete mit einem positiven Ergebnis von gerundet 645.000 Euro. Dieses wird zum Verlustausgleich genutzt.

Wirtschaftsplan 2018 beschlossenAm 11. Oktober 2017 hat die Ver-bandsversammlung des AZV Parthe den Wirtschaftsplan und die Haus-

haltssatzung für das Jahr 2018 be-schlossen. Vorbehaltlich der Geneh-migung durch die Landesdirektion Sachsen ist damit ein lückenloser Start in das Jahr 2018 möglich. Die Baumaßnahmen 2018 finden Sie auf unserer Hompage unter www.azv-parthe.de/aktuelles/baustellen

Weichen für dieZukunft gestelltIn der diesjährigen Klausurtagung des AZV Parthe am 13. September 2017 wurde über die Aufstellung einer Konzeption zur Ertüchtigung

der Kläranlage und des Abwasser-netzes für die Herausforderungen aus dem prognostizierten Einwoh-nerzuwachs in der Region beraten. Erste Maßnahmen wurden im Detail besprochen.

SanierungsbedarfermitteltRund 21 % des Kanalnetzes sind vor 1990 errichtet wurden. Der AZV Par-the prüft zurzeit den Bauzustand die-ser Altkanäle und wird in den näch-sten Jahren verstärkt Ersatzneubauten und Sanierungen durchführen.

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WASSERCHINESISCH Frostzähler

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Bald wird die Warnung vor Nachtfrösten wieder zum Wetterbericht gehören, also gilt: Wasserzähler einpacken, denn sonst werden sie schnell zum „Frostzähler“ und platzen. Dagegen helfen einfache Mittel und vor allem geschlossene Kellerfenster.

ATTACKE

ATTACKE

Geschäftsführung: Carola Hernla-Bloy 034291 439-0Kaufmännische Leitung: Juliane Thomas 034291 439-33Technische Leitung: Thomas Schrot 034291 439-91Leiter Technischer Betrieb: Jürgen Hoffmann 034291 439-25

Der AZV Parthe feierte im Juni 2016 sein 25-jähriges Be-stehen. Ein reichliches Jahr später kann der AZV stolz feststellen, dass die Bautä-tigkeiten zum Anschluss der Grundstücke des Verbands-gebietes an die zentrale Ab-wasseranlage – genau wie es im Abwasserbeseitigungs-konzept des AZV so vorgese-hen war – erfüllt sind.

Die bereits im Jahr 1990 erstell-te erste Grundlagenplanung hat noch heute Bestand. Der

Gedanke, entlang dem natürlichen Ge-fälle der Parthe und ihrer Zuflüsse ein Hauptsammlersystem zu errichten und das Abwasser der anliegenden Orte über dieses System bis zur zentralen Kläranlage zu transportieren, wurde Schritt für Schritt umgesetzt. Bereits im Juli 1991 fand feierlich der erste Spatenstich zum Bau des Hauptsamm-lers A im Bereich Naunhof statt. Insgesamt hat der AZV Parthe im Lau-fe der letzten 26 Jahre 43.300 Ein-wohner aus seinem Verbandsgebiet an seine zentrale Abwasseranlage an-geschlossen, das sind rund 98 % aller Einwohner mit Hauptwohnsitz. Dazu wurden rund 355 km Kanalnetz neu er-richtet, 60 Pumpstationen gebaut und die zentrale Kläranlage am Standort Panitzsch errichtet. Außerdem be-treibt der AZV 20 Mischwasserüber-leitungen, 29 Regenrückhaltebecken und 7 Leichtflüssigkeitabscheider.

140 Mio. Euro investiertZum Anschluss der Grundstücke an die zentrale Abwasseranlage inves-tierte der AZV rund 140 Mio Euro, das sind 3,2 T Euro pro Einwoh-ner. AZV-Geschäftsführerin Carola Hernla-Bloy ist sich sicher: „Ohne die Unterstützung der staatlichen Stellen hätte der AZV diese Aufga-be nicht bewältigen können!“ Und weiter: „Die Investitionen wurden zu durchschnittlich 50 % gefördert. Das bekommen auch die Entgeltzahler zu spüren – denn die Fördermittel mindern die entgeltfähigen Kosten. Dadurch konnten wir die Abwasser-preise auf einem bezahlbarem Ni-veau gehalten. Dennoch musste der AZV für diesen Kraftakt hohe Kredite aufnehmen, deren Tilgung eine hohe Herausforderung für die kommenden Jahre darstellt.“

Weitere Förderungen sind beantragt, der AZV Parthe nutzt das Förderpro-

AZV erfüllt alle Ziele seines langjährigen AbwasserbeseitigungskonzeptesVerbandskarte mit denlangjährigen Investitions-summen der Mitglieds-gemeinden pro Einwohner

In Parthenstein wurden fast

4.000 Euro je Einwohner

investiert. Fotos (2): AZV Parthe

Ein historisches Bild – die Errich-tung der Verbands-kläranlage.

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Panitzsch

BeuchaBrandis

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Holzhausen

Baalsdorf

Kleinpösna

Großpösna

Fuchshain Naunhof

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3.120 EUR/EW

3.926 EUR/EW

2.576 EUR/EW

2.042 EUR/EW

3.474 EUR/EW

2.899 EUR/EW

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Die KloßküchenGasthof Schneider

Treuener Straße 21 08239 Schönau Tel.: 037463 88352

Restaurant „Vugelbeerbaam“ (im Ferienhotel Mühlleithen)

Waldstraße 4 08248 Klingenthal /Mühlleithen Tel.: 037465 2201

Gasthof Ruderitz Ortsstraße 8

08538 Weischlitz (OT Ruderitz) Tel.: 037433 18705

Restaurant „Romanushof“ Katharinenstraße 21–23

04109 Leipzig Tel.: 0341 12453646

Gasthaus Barthels Hof Hainstraße 1

04109 Leipzig Tel.: 0341 141310

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Das Vogtland

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S erie Teil 1

Filigrane Häppchen- und Salatchen-Arran-gements stehen in der vogtländischen Kü-che daher nicht im Vordergrund. Der Sätti-

gung dienen nicht nur die Beilagen, sondern die Gesamtkomposition. Das gilt für Eintöpfe wie für (andere) Fleischgerichte. Praktisch gänzlich unverzichtbar ist dabei die Kartoffel, hier Erd-apfel genannt. Eben der dient übrigens auch als Hauptzutat zu einem der betörendsten winterli-chen Leckerbissen, dem zuckerbestreuten Kar-toffelkuchen (Erdepfelkuhng).

Zutaten aus Wald und Flur

Die Krone der Kartoffelverwertung gebührt den vogtländischen Klößen. Da deren Teig zu wenigs-tens zwei Dritteln aus geriebenen rohen Kartof-feln besteht, nehmen die köstlichen Kullern im siedenden Wasser eine grünliche Färbung an, ihre Konsistenz ist fasrig-fluffig, was ihre Be-zeichnung als „Griegeniffte“ hinreichend erklärt. Wird der Teig ohne viel Kartoffelstärke formlos in heiße Brühe gegeben, entsteht die würzige „Zudelsupp“, also eine zottlige nahrhafte Suppe. Zaubert man wiederum Buttermilch, Zwiebel und Mehl hinzu, lassen sich wundervolle „Bambes“ braten, die sowohl mit selbstgesammelten Wald-beeren als auch mit Wild- oder Hammelfleisch zu einer preiswerten kulinarischen Orgie verschmel-zen. Gekochte Pellkartoffeln vom Vortag wiede-rum lassen sich mit ein wenig Mehl zu „Nacketen Maadlen“ verbacken.Vogtländer greifen bevorzugt auf Zutaten zu-rück, die an Ort und Stelle zu finden sind. Im Sommer und im Herbst sind das natürlich auch

Pilze, wobei beispielsweise Perlpilz, Hallimasch, Krause Glucke oder etliche Täublinge in der häus-lichen Küche genauso gern verarbeitet werden wie die sogenannten Marktpilze. Neben Braten oder Trocknen ist vor allem die Verwendung als Suppenzutat verbreitet – im Verein mit Kartoffeln kommen dann „Schwamme-Spalken“ auf den Tisch. Im Frühjahr, wenn überall das junge Grün sprießt, sind Brennnessel-Spalken ein Genuss.

Bloß nicht an Soße sparen

Da die Bewohner des Vogtlands mehrheitlich eher karge Einkommen hatten, wurde bei der Verwendung von Fleisch fast alles, was beim Schlachten zusammenkam, mit Einfallsreich-tum und Fleiß aufgewertet. Innereien wie Lunge und Pansen ergaben mit Brühe und – natürlich – Kartoffeln eine eigene Art von Spalken, nämlich „Saure Fleck“; Leber und auch Nieren zählten bereits zu den Sonntagszutaten und das Fleisch älterer Tiere ließ sich mit Einlegen in Buttermilch oder Weinessig von Zähigkeit und Hautgout be-freien. Heute dienen diese Fertigkeiten bei der Fleischzubereitung nicht mehr dem Kaschieren von Not, sondern finden Eingang in ganz erle-sene Rezepte – wohl nirgendwo sonst bieten Gaststätten so duftende Sauerbraten an wie im Vogtland. Bitte nicht wundern: Bratensoße (nicht angedickt!) wird reichlich gereicht, denn dem Vogtländer geht es unbedingt und immer auch um eine „schiene Brieh“. Dazu Klöße und ein schäumendes Sternquell aus Plauen – und schon ist man dem Genießen nach Art der Vögte für immer verfallen.

Alles dreht sich um den Was ist das: Es macht selten Schlagzeilen, findet dafür aber oft nach der Tagesschau Erwähnung? Richtig: das Vogtland. Denn auf der Wetterkarte stehen nördlich von Franken, zwischen Thüringen und Erzgebirge, häufig die niedrigsten Temperaturen von ganz Deutsch-land. Klar, dass sich der Vogtländer beim Essen ein paar Energie-reserven auf dem Teller gönnt.

Stadt Leipzig

Leipzig

Stadt Dresden

Zwickau

Nordsachsen

Mittelsachsen

ErzgebirgskreisStadt Chemnitz

Vogtland

MeißenBautzen Görlitz

Sächsische Schweiz – Osterzgebirge

Das ist Spitze! Nicht nur das Deckchen unterm Teller (aus Plauener Spitze), sondern vor allem der Sauerbraten mit Rotkraut und grünen Klößen.

Der Kloßsack ist zwar ein anspruchsvoller Aristokrat unter den Küchenutensilien, kommt aber in grobem Textilkleid daher. Die Gewebe-struktur erlaubt ein optimales Auspressen von Wasser aus den geriebenen Kartoffeln. Ab und an platzen die Nähte – besser,man hat Reserven in der Küche. Im Bild die am Vortag gekochten Kartoffeln.

Die Kloßheimat

Der Kloßsack

von Wasser aus den geriebenen Kartoffeln.

Wer sich die Zubereitung grüner Klöße erst-mals zur Aufgabe stellt, staunt dreifach. Ers-tens über die kurze Liste der Zutaten, zwei-tens über die seltsam anmutende Prozedur von Wasser raus und dann wieder ran, drit-tens schließlich über den Gesamtaufwand, der nur durch eines zu rechtfertigen ist: die unvorstellbare Köstlichkeit des Resultats.

Zutaten (für 3 Pers.)

● 1 ⁄2 kg gekochte Kartoffeln● 1 kg geschälte rohe Kartoffeln● Salz

So geht’sAm Vortag ein Drittel der Kartoffeln kochen. Die verbliebenen Kartoffeln schälen und recht grob in eine Schüssel reiben. Mit der Schöpfkelle je 3–4 Füllungen in den Kloß-sack geben und über der zweiten Schüssel aus der Masse mit den Händen oder einer Kloßpresse so viel Feuchtigkeit wie möglich

drücken. Der höchstens „erdfeuchte“ Teig wird durch Umstülpen des Kloßsacks ent-nommen, bis die Gesamtmasse der geriebe-nen Kartoffeln blassgelb-rosa vereint ist. Am Boden der Schüssel mit dem ausgepressten Wasser hat sich nun die Stärke abgesetzt – die wird beim Wegschütten des Wassers zu-rückgehalten und zu ca. 70 Prozent dem Teig wieder hinzugegeben. Mit den inzwischen ebenfalls geriebenen gekochten Kartoffeln und reichlich Salz wird alles in der Schüssel gründlich vermischt. Diese Masse wird nun mit ungesalzenem Wasser, das bereits im Topf auf dem Herd köchelt, gründlich, doch sparsam überbrüht. Dadurch wird der Teig nun so weich, dass er sich mit nassen Hän-den zu lockeren faustgroßen Kugeln formen lässt, die vorsichtig ins kochende und inzwi-schen gesalzene Wasser gegeben werden. Nach ca. 20 Minuten sammeln sich die Klö-ße an der Oberfläche und sind kartoffelduftig bereit, auf den Tellern möglichst viel Soße aufzunehmen. Und itze – haut fei nei, Leit!

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Alles dreht sich um den

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Der Kloßsack ist zwar ein anspruchsvoller Aristokrat unter den Küchenutensilien, kommt aber in

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Sachsen

SÄCHSISCHE WASSER ZEITUNGSEITE 6 • DEZEMBER 2017

Page 6: Lupenreine Zukunftschance - AZV Parthe · 2017. 12. 14. · 6. Jahr gang Nr. 2 AUS GA BE BORSDORF Dezember 2017 Herausgeber: Abwasserzweckverband für die Reinhaltung der Parthe,

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Wenn es heiß ist, dann soll das kühle Nass uns etwas Erleichterung schaffen – in all seinen Erscheinungsformen. Aber das ist doch viel zu wenig, meint die Wasser Zeitung! Denn das Element inspiriert unsere Sinne auf ganz vielfältige Weise. Unsere Redakteure tauchten mit ihren Gedanken tief in das Thema ein …auf ganz vielfältige Weise. Unsere Redakteure tauchten mit ihren Gedanken tief in das Thema ein …

Eiskalt!, denke ich, als ich nach einiger Überwindung die paar Trep-

penstufen in den See hinabsteige. Nun aber schnell bewegen. Ein paar hektische Schwimmzüge

später finde ich meinen Takt. Ruhig gleite ich durchs kühle Nass. Wasser umspielt meinen Körper. Herrlich! Es fühlt sich

jetzt gar nicht mehr bedrohlich an, sondern erfrischend. Ich ge-nieße die im Wasser einfache Bewegung, schwimme am Seeufer

entlang und wieder zurück. Nach einer halben Stunde klettere ich die Treppe wieder hinauf, etwas aus der Puste und, wie ich nun merke, doch reichlich ausgekühlt. 19 Grad Wassertemperatur gehen doch nicht spurlos an mir vorbei. Daher geht’s nun fix

nach Hause, wo ich die Wanne mit heißem Wasser fülle. Oh-ne Überwindung lasse ich mich in die wohltuende Wärme

meines zweiten Bades sinken. Was für ein Gefühl …Susann Galda leitet die SPREE-PR-Niederlassung

Nord und liebt als Ostsee-anrainerin das Wasser.

Niederknien. Sich weg-strecken vom Bachufer, die Hand zur

Mulde formen, sie eintauchen in die Strömung und den tropfenden Arm zum Mund führen. Schlucken.

Nein, noch nicht schlucken. Erst schmecken. Denn der Bach meiner Kindheit kam aus einer in Granitgeröll und Moos

eingebetteten Quelle, auf seinen Feldspat-Quarz-und-Glimmer-Kieseln wuchs Brunnenkresse. Köstliches Wasser. So wie auch das

aus dem Wasserhahn zu Hause. Das verleugnete ebenso wenig seine Herkunft aus dem Gestein, aus dem Grund. Und wenn in Wernesgrün oder Plauen Hopfen, Malz und Hefe dazukamen, war’s mir erst recht Recht. Längst hat’s mich weiter in den Norden verschlagen. Aus Bä-

chen mag ich nicht mehr trinken. Aus Flaschen, wenn’s geht, auch nicht (ich rede vom Wasser). Aber Wasser aus dem Hahn? –

Auch in Brandenburg: zum Niederknien.Klaus Maihorn wuchs am Ufer der Göltzsch im Vogtland auf, betreut SPREE-PR-Großkunden

und schreibt seit 20 Jahren über das Lebensmittel Nr. 1.

Früh morgens nach dem Auf-wachen im Zelt gehe ich gähnend zum

Ufer und betrachte den spiegelglatten See. Ich blicke aufs Wasser. Die von seiner Oberfläche reflek-

tierten Sonnenstrahlen passieren meinen (zu 98 Prozent mit Wasser gefüllten) Augapfel mit Lichtgeschwindigkeit.

Netzhaut, Nervenbahnen und Gehirn verarbeiten die Signale, ein Bild entsteht in meinem Kopf und ich erkenne – mich selbst. Etwas

verschwommen vielleicht, aber das bin wirklich ich. Ich sehe mich genau so, wie sich meine Vorfahren schon vor einer Million Jahren sahen, als es noch keine Spiegel gab und sie früh morgens gähnend am Ufer standen, um sich ihrer selbst zu vergewissern. Zu einer

Zeit, als eine Wasseroberfläche nicht nur zur Licht-, sondern auch zur Selbstreflektion diente.

Christian Arndt verbrachte seine Kindheit nur einen Steinwurf von der Havel entfernt und betreut als

Niederlassungsleiter Süd die SPREE-PR- Kunden in Sachsen, Sachsen-Anhalt

und Thüringen.

Früh morgens nach dem Auf-wachen im Zelt gehe ich gähnend zum

Ufer und betrachte den spiegelglatten See. Ich

Wasser ist geruchlos – sagt die Definition. Das irritiert mich. Ich kann es

doch riechen, das kühle, salzige, bemuschel te Meer: im Sommer mit dem typischen Hauch von Son-

nencreme, Schweißperlen und Softdrinkresten, die es von Leibern und Strandsand geleckt hat; im Winter mit der Duftkro-

ne aus aufgewühlten Algen, vermoderndem Holz und dem verhei-ßungsvollen Wohlgeruch der Ferne. – Geruchlos das nasse Element im Hallenbad? Ohne Geruch der Dorf-Löschteich aus Kindertagen? Aber meine Nase ruft doch Chlorbukett und Müffeln verbrauchten Wassers ab. Meine Erinnerung ans letzte Entspannungsbad stimmt sie wieder gnädig – das Wasser duftete betörend. Mei-

ne Irritation bleibt: Ist es auch noch Wasser, wenn es duftet, müffelt, stinkt, kalkhaltig, metallen oder übel riecht?

Carmen Krickau arbeitete jahrelang für den Berliner Rundfunk und ist heute

stellvertretende Projektleiterin der Wasser Zeitung.

Hoch und dicht stehen die Tannen im Böhmerwald. Am Hang des

Schwarzberges, auf frischen 1.200 Metern Hö-he, quillt ein unscheinbares Bächlein aus dem felsigen

Gebirgsboden. Wir lauschen seinem lustigen Plätschern, unser Blick folgt ihm talwärts, da erklingt eine sprudelnde

Flötenmelodie. Natürlich ist die Rede von der Moldau, dem wich-tigsten Fluss Tschechiens – und dank Bedr ich Smetanas Vertonung

auch dem bekanntesten. Auf ihrem 430 Kilometer langen Weg wird die Moldau gewaltig wachsen, sie wird sich mit anderen Flüssen vereinen, Dörfer und Städte passieren und schließlich in die Elbe münden. Viele Komponisten ließen sich durch das Wasser inspi-

rieren, aber in kaum einem anderen Werk klingt das anmutige Perlen, murmelnde Rauschen und majestätische Strömen des

Wassers lebendiger, als in Smetanas Moldau.

Ulrike Queißner verantwortet die Buchprodukte bei SPREE-PR und spielt seit vielen Jahren

Violine im „collegium instrumen-tale“ Alt-Pankow.

HÖRENHÖRENHÖRENHÖREN

FÜHLENFÜHLENFÜHLENFÜHLEN

SCHMECKENSCHMECKENSCHMECKENSCHMECKEN

RIECHENRIECHENRIECHENRIECHEN

SEHENSEHENSEHENSEHEN

Page 7: Lupenreine Zukunftschance - AZV Parthe · 2017. 12. 14. · 6. Jahr gang Nr. 2 AUS GA BE BORSDORF Dezember 2017 Herausgeber: Abwasserzweckverband für die Reinhaltung der Parthe,

Wenn der Kanal das Grund-stück kreuzt, sind damit mehr oder weniger Ein-schränkungen verbunden. Muss der Eigentümer das in Kauf nehmen?

„Eigentum verpflichtet.“ – so steht es im Artikel 14 Absatz (2) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Absatz (2) sagt weiter: „Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“Die Bewilligung der Nutzung von fremden Grundstücken durch Lei-tungen ist im Bürgerlichen Gesetz-buch (BGB) § 1090 geregelt. Bei Leitungsrechten zu Gunsten eines Ver- oder Entsorgers beschränkt sich das Recht auf die Person, die das Recht bekommt. Daher wird die-se Form der Nutzung als „beschränkt

persönliche Dienstbarkeit“ bezeich-net. Das Recht wird im Grundbuch des zu belastenden Grundstückes eingetragen. Dafür bestehen je nach Baujahr der Leitung verschiedene Verfahrenswege:Für Le i tungen , d ie vo r dem 03. 10. 1990 bereits existent waren und sich in privaten Grundstücken befinden, besteht nach Grund-buchbereinigungsgesetz (in Kraft getreten am 11. 01. 1995) auch oh-ne Grundbucheintrag eine Dienst-barkeit. Die Dienstbarkeit ist mit In-Kraft-Treten dieses Gesetzes entstanden. Die Eintragung erfolgt gemäß Sachenrechtsdurchfüh-rungsverordnung auf Antrag des Berechtigten, dem Eigentümer des belasteten Grundstückes (Stand 11. 01. 1995) steht eine Entschädi-gung zu.

F ü r L e i t u n g e n , d i e a b d e m 03. 10. 1990 neu gebaut wurden oder werden sollen, ist zunächst auf dem Verhandlungsweg eine Einigung der Parteien herbeizuführen. Einigen sich Beide, muss diese Bewilligung des Eigentümers durch notariell be-glaubigte Unterzeichnung legitimiert werden und die Dienstbarkeit wird auf dieser Grundlage im Grundbuch eingetragen. Nach erfolgreicher Ein-tragung wird die in der Vereinbarung geregelte Entschädigung fällig.Kommt keine Einigung zustande, kann der Abwasserbeseitigungs-pflichtige eine Duldungsanordnung nach § 93 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) bei der zuständigen Unteren Wasserbehörde beantragen. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, wird die Untere Wasserbehörde die Dul-dungsanordnung gegenüber dem

Grundstückseigentümer ausspre-chen und diesen zur Gewährung des Grundstücksrechtes verpflichten. Und wie schränkt die Leitungstras-se die Nutzung des Grundstückes ein?

Schutzstreifennicht bebauen

In der Regel ist ein sogenannter Schutzstreifen von 1,50 m rechts und links der Leitung einzuhalten, also ca. 3,00 m. Dieser Schutzstrei-fen darf nicht mit Gebäuden bebaut und mit tief wurzelnden Gehölzen bepflanzt werden. Kontrollschächte sind freizuhalten und vor Verunrei-nigung zu schützen. Im Einzelfall kann es nötig sein, weitergehende Schutzmaßnahmen zu vereinbaren oder festzulegen. Kleinere Pflan-zungen oder auch die Anlage von Pflasterflächen oder demontierbaren Gegenständen (z. Bsp. Gartenpavil-lions) sind unkritisch und möglich. Und wie in allen Dingen gibt es kein Schwarz-Weiß – sprechen Sie uns an, wir haben bisher fast immer eine Lösung gefunden!

AUS DEM VERBANDSEITE 8 WASSER ZEITUNG

Öffentliche Kanäle auf privatem Land Duldungsrechte regeln jene Fälle, wo sich Interessen von Öffentlichkeit und Privatpersonen kreuzen

Abwasser ist voller Energie. Und es ist ein wertvoller Rohstoff. Das gereinigte Abwasser wird dem Was-serkreislauf zurückgegeben. Die Reststoffe finden sich zum großen Teil im biolo-gisch noch sehr aktiven Klär-schlamm wieder.

Millionen von quicklebendigen Bak-terien produzieren zum Beispiel im Faulturm methanhaltiges Klärgas. Mit diesem wiederum werden die Block-heizkraftwerke gespeist, die Wärme für den Faulprozess und – quasi als Abfallprodukt – elektrische Energie produzieren.Kein 100 %-Kreislauf – aber immer-hin 90 % des Elektroenergiebedarfs der Kläranlage und der Verwaltung erzeugt der AZV Parthe auf diese Art selbst. Der Strom fällt gleichmäßig an, wird aber nicht gleichmäßig ver-braucht. Überschüssiger Strom wird eingespeist, bei hohem Verbrauch muss Strom zugekauft werden. Im Zuge der Entwicklung der Elektro-mobilität und vor dem Hintergrund der Diskussion um die Umweltfreund-lichkeit von Dieselfahrzeugen ent-stand beim AZV Parthe der Gedanke, untersuchen zu lassen, ob nächtliche überschüssige Elektroenergie ausrei-chend sein könnte, um Elektrofahr-zeuge zu speisen und diese tagsüber einzusetzen. Um dies zu untersuchen,

wurde die Fragestellung Thema einer Bachelor-Arbeit eines Absolventen der HTWK Leipzig – die Wasser Zeitung berichtete in der Ausgabe 01/2017. Nun liegen die Ergebnisse vor und die folgenden Fragen können beantwortet werden:

Ist der Einsatz von Elektrofahrzeu-gen beim AZV Parthe im Betriebs-regime möglich?JA – die Fahrleistungen der Kon-troll- und Dienstfahrten beschränken sich im Wesentlichen auf das Ver-bandgebiet und übersteigen selten

100 km/ Tag. Daher ist der Einsatz von Elektrofahrzeugen mit aktuell üblicher Reichweite möglich. Für die Bereitschaftsdienste sollten aufgrund der zurzeit noch geringen Reichwei-ten der Elektrofahrzeuge aber Die-sel- oder Hybridfahrzeuge genutzt werden, da diese Fahrzeuge immer einsatzbereit sein müssen.

Erzeugt der AZV Parthe nachts genügend überschüssigen Strom, um Elektrofahrzeuge mit diesem aufzuladen? JA – der AZV Parthe erzeugt nachts

so viel überschüssigen Strom, dass – je nach Eigenbedarfslage – zwi-schen 3 – 10 Elektrofahrzeuge aufge-laden werden könnten.

Ist der Einsatz von Elektrofahr-zeugen bezogen auf die CO2-Emission der Energieerzeugung ökologischer als der Einsatz der vorhandenen Dieselfahrzeuge?JA, denn bei einer durchschnitt-lichen jährlichen Laufleistung unserer Fahrzeuge von 21.000 km können pro Fahrzeug bis zu 2.000 kg CO2 eingespart werden.

Ist der Einsatz von Elektrofahrzeu-gen insgesamt wirtschaftlicher als der Einsatz von Dieselfahrzeugen?Leider noch NICHT – aufgrund der derzeit noch hohen Anschaffungs-kosten für Fahrzeuge und Batterien sowie der langen Ladezeiten ist im Vergleich zu Dieselfahrzeugen eine Wirtschaftlichkeit der verglichenen Elektronutzfahrzeuge erst nach elf Jahren gegeben. Dieser Nutzungs-zeitraum wird aktuell nicht erreicht. Daher ist die Beschaffung von Elek-tronutzfahrzeugen zurzeit für den AZV Parthe nicht sinnvoll.

Und der Trend?Der Markt für Elektrofahrzeuge und deren Peripherie entwickelt sich ra-sant. Der AZV Parthe wird diese Ent-wicklung aufmerksam beobachten. Mit der Bachelor-Arbeit ist dem AZV Parthe ein Instrument in die Hand gegeben wurden, welches Kriterien zur Auswertung der technischen und wirtschaftlichen Einsatzbedingungen enthält. Diese werden wichtige Ent-scheidungshilfen sein. In jedem Fall soll der überschüssige eigenerzeugte Strom möglichst zu einem hohen Grad sinnvoll für eigene Zwecke verbraucht werden, da die Einspeisung in das Netz des Versorgers nur einen sehr geringen Ertrag erbringt. Zum Ablauf der aktuellen Leasing- Zeiträume ist über die Anschaffung von Elektrofahrzeugen neu zu entscheiden.

Wir machen aus Abwasser Strom …

Tom Findeisen untersuchte im Rahmen seiner Bachelorarbeit, ob der auf der Verbandskläranlage er-

zeugte Strom zum wirtschaftlichen Betreib von Elektrofahrzeugen genutzt werden könnte. Foto: SPREE-PR/Arndt

…und wollen damit fahren

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