luxlumina Magazin 06-2014

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2014 / 6 luxlumina 3 Editorial Licht in Museen von Chefredaktor Sven Horsmann Stichwort Rembrandt : Das Gemälde, welches Sie auf unserem Titelcover sehen, war schnell geschossen im neuen Rijks Museum in Amsterdam. Es geht um ein Syndikat von Beamten und es zählt zu Rembrandts späten Schaffenskünsten. Die subtile Komposition, die glühenden koloristischen Harmonien, die sympathische Interpretation, und das tiefe psychologische Gespür für die Persönlichkeiten der sechs Männer machen die- ses Rembrandt-Portrait einzigartig. Der Gesamteindruck ist eine fein eingestellte Harmonie und Ruhe. Fein eingestellt sind auch die LEDs zu diesem Ölgemälde. Neben der elektrischen Beleuchtung kommt noch das Tages- licht hinzu. Somit muss das neue LED-Licht dynamisch einge- stellt sein. Das Ergebnis ist verblüffend. Der Betrachter sieht mehr! Es werden Pinselstriche sichtbar, der Ausdruck der Personen, Objekte, Landschaften sind wie neu gestaltet, so der erste Eindruck. Das digitale Licht setzt neue Sehmassstäbe für Museen. Kunst- geschichtler und Kuratoren sind sich einig, mit LED werden die Objekte der Kunst detaillierter wiedergegeben. Wir haben eine Reihe von 'Tempeln der Kunst', die auch immer Licht-Tempel sind, gefunden und für Sie aufbereitet. Möge es Sie inspirieren Kunstbilder neu zu sehen.

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März-Ausgabe 2014 Reinhold Messners Museum in Sulden Erco`s Lichtwerkzeuge Daniel Tschudy Zumtobel mit Neuausrichtung

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2014 / 6 luxlumina 3

Editorial

Licht in Museenvon Chefredaktor Sven Horsmann

Stichwort Rembrandt: Das Gemälde, welches Sie auf unserem Titelcover sehen, war schnell geschossen im neuen Rijks Museum in Amsterdam. Es geht um ein Syndikat von Beamten und es zählt zu Rembrandts späten Schaffenskünsten. Die subtile Komposition, die glühenden koloristischen Harmonien, die sympathische Interpretation, und das tiefe psychologische Gespür für die Persönlichkeiten der sechs Männer machen die-ses Rembrandt-Portrait einzigartig. Der Gesamteindruck ist eine fein eingestellte Harmonie und Ruhe.

Fein eingestellt sind auch die LEDs zu diesem Ölgemälde. Neben der elektrischen Beleuchtung kommt noch das Tages-licht hinzu. Somit muss das neue LED-Licht dynamisch einge-stellt sein. Das Ergebnis ist verblüffend. Der Betrachter sieht mehr! Es werden Pinselstriche sichtbar, der Ausdruck der Personen, Objekte, Landschaften sind wie neu gestaltet, so der erste Eindruck.

Das digitale Licht setzt neue Sehmassstäbe für Museen. Kunst-geschichtler und Kuratoren sind sich einig, mit LED werden die Objekte der Kunst detaillierter wiedergegeben. Wir haben eine Reihe von 'Tempeln der Kunst', die auch immer Licht-Tempel sind, gefunden und für Sie aufbereitet. Möge es Sie inspirieren Kunstbilder neu zu sehen.

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Standards:03 Editorial

06 AKTUELLES & WEB

12 SLG - Schweizer Lichtgesellschaft

58 Kolumne Wissen

92 Lichtausbildung

94 Bücher & Medien

95 Termine

98 Vorschau, Impressum

Markt &

Technologieab Seite 61

MARKT & TECHNOLOGIE 68 Alles neu bei Zumtobel72 Tridonic Statement74 Electrosuisse Nachlese LED Forum 75 Wieder auf Kurs: Die fluora AG

18 Messner Museum Sulden24 ERCOs Museums Portfolio30 Maritim & Dänisch31 Lenbachhaus32 Lichtkunstobjekt33 Mona Lisas Lächeln

LICHTAUSBILDUNG 92 Uni Luzern CAS: 'Material und Licht im Raum'

Inhalt 06 / 2014

UMFRAGE 54 Architekturberuf Heut & Morgen

Museen: Licht-Tempel der Kunst

WERKSTATTBERICHT

MUSEEN

PORTRAIT

SHOP SPEZIAL

IT-WERKSTATTBERICHTE

36 Gabriele Allendorf

40 Softwareeinsatz bei Vogt & Partner

34 Euroshop 2014

Light &

Building 2014

PreviewS. 77

48 Lichtdesigner Daniel Tschudy

PREVIEW L+B 77 Neues schon vorab

47 Beleuchtungssteuerung

KUNST-LICHT-WISSEN 58 Zwischen Malerei und Mapping

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Hamburg. Spiegel Online hatte die nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Entwurfsfassung über das Baugutachten der Elb-philharmonie noch am gleichen Abend, an dem es die Aus-schussmitglieder erhielten, veröffentlicht. Den Berichtsentwurf an die Presse zu spielen, ist ein klarer Gesetzesverstoss, so Ole Thorben Buschhüter, Mitglied der Hamburgischen Bürger-schaft (SPD-Fraktion) und Vorsitzender des Parl. Untersuchungs-ausschusses «Elbphilharmonie». Der mit 720 Seiten umfassende Entwurf dient zur Vorbereitung auf Änderungsanträge, der an die Betroffenen Mitte Februar gesendet wurde, die ebenfalls wieder Stellung dazu nehmen können. Generalplaner haben ebenfalls dann die Möglichkeit zur Stellungnahme zu den wer-tenden Äusserungen, die der Ausschuss über sie abgeben will. Nach Eingang der Stellungnahmen wird der Untersuchungsaus-schuss voraussichtlich Anfang April erneut zusammentreten, um die Stellungnahmen in öffentlicher Sitzung zu erörtern.

Indiskret

Elbphilhamonie

Zürich. Die Reflexion AG wurde per 1. Januar 2014 mit der Licht-planungsabteilung von Amstein + Walthert AG zusammenge-führt. Mit der Vereinigung richten sich beide Unternehmen auf die wachsenden Anforderungen im Lichtplanungsmarkt aus und legen das Fundament für eine ganzheitliche und hoch-professionelle architektonische Lichtplanung. Die Führung der neuen Reflexion AG übernimmt Daniel Tschudy, Partner und Mitglied der Geschäftsführung der Amstein + Walthert AG. Re-flexion AG Gründer Thomas Mika zeichnet ebenso wie Daniel Tschudy für die Bereiche Strategie und Kunden verantwortlich.

Der Zusammenschluss der Aktivitäten sichert der Reflexion AG und Amstein + Walthert AG die führende Marktposition im Lichtplanungssektor. «Die Dienstleistungsangebote beider Fir-men ergänzen sich hervorragend. Durch die Fusion nutzen wir Synergien und werden zum einmaligen Schweizer Kompetenz-zentrum für Licht und Beleuchtung», erklärt Daniel Tschudy, CEO der neuen Reflexion AG. Seit deren Bestehen haben sich die bei-den Unternehmen zu den führenden Lichtplanungsbüros in der Schweiz etabliert. Dank ihrer spezialisierten Arbeitsweise konn-ten sie sich ein herausragendes Portfolio an Projekten und kons-tanten Kundenbeziehungen aufbauen. Unter anderem zeichnet die Reflexion AG für die Lichtplanung vom Google Headquarter

FUSION

Daniel Tschudy istneuer CEO der Reflexion AG

in Zürich, vom Roche Turm in Basel und vom Swatch Omega Hauptsitz in Biel verantwortlich. Das neue Kongresshaus Davos, die Durchmesserlinie SBB Zürich und die neue Beleuchtung der ArtBasel (Miami, Hongkong und Basel) wurden durch Amstein + Walthert AG geplant oder befinden sich in der Ausführung. Der Firmensitz der Reflexion AG bleibt an der Hardturmstrasse in Zürich bestehen. Die Büroinfrastruktur wird jedoch erweitert, um dieser Lichtwerkstatt entsprechenden Raum zu bieten.

Erweitertes DienstleistungsangebotDurch den Zusammenschluss wird die Wertschöpfungskette der neuen Reflexion AG optimiert und das Dienstleistungsspek-trum erweitert. Eine gemeinsame Philosophie, getragen von top ausgebildeten Fachkräften, bildet dabei das Fundament. Kon-tinuität und Qualität in der Bearbeitung aller Projekte bleiben bestehen. «Trotz der Erweiterung unserer Kapazitäten, wird die Reflexion AG mit ihren 22 Mitarbeitenden ihre Kunden genau-so persönlich und verbindlich beraten wie bisher», so Thomas Mika, Leiter Dienstleistungen und Kunden. Zu den Kompeten-zen der neuen Reflexion AG zählen unter anderem die herstel-lerneutrale Kunstlicht- und Tageslichtplanung, LCC-Analysen, Produktentwicklungen und Produktanpassungen. Zudem wer-den Energieeffizienz-Beratungen und Schulungen angeboten.

AKTUELLES

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AKTUELLES

Clavadel. Die neue Ausgabe des «riesigen» Illuminators kann ab sofort über den luxlumina Verlag bestellt werden. Über Telefon 078 888 17 97 oder per E-Mail [email protected]. Kosten: CHF 85 plus Porto CHF 10. Die anderen Ausgaben sind ebenfalls wieder verfügbar.

Illuminator

Der neue ist da: 03!

Licht ist ausgezeichnetARKTIKA-P LEDDie ARKTIKA-P LED ist eine ultrafl ache Design- Pendelleuchte für blendfreie, professionelleBüro beleuchtung. Mit ihrem puristischen Design fügt sie sich perfekt in ästhe tisch anspruchsvolle Umgebungen ein. Zugleich erfüllt sie dank der speziellen Refl ektor technologie in Wabenform allerelevanten Normen für Bildschirm arbeitsplätze. Aufgrund dieser Symbiose aus Form und Funktion wurde die Leuchte nun mit dem iF product design award 2014 ausgezeichnet. Licht ist OSRAM

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AKTUELLES

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Biennale der Lichtkultur

Luminale 07

Wettbewerb «Design Plus powered by Light + Building» verleiht Gütesiegel für Produkte von Ausstellern und Studenten

Frankfurt. Der Wettbewerb «Design Plus powered by Light + Building» zeigt auf einem Sonderareal während der Lichtmesse, das Innovationspotenzial der auf der Light + Buil-ding vertretenen Branchen und gewährt einen Einblick in zukunftsweisende Produktleistungen von Studenten und Ausstellern. Ähnlich wie bei der «Salone Satellite» in Mailand möchte man auch die «Neuen» Lichtdesigner ansprechen.

Basierend auf den Kriterien Technologie, Ökologie und De-sign zeichnete eine internationale Fachjury 36 Produkte mit dem Design Plus Preis aus, drei von ihnen wurden zusätzlich mit einer „Best Of“-Auszeichnung prämiert. Dies sind das wassergeschützte Programm Berker W.1 des deutschen Unter-nehmens Berker, die Tweeter-Leuchte des belgischen Herstel-lers Delta Light und die Pendelleuchte Wireflow von VIBIA aus Spanien. Dieses Jahr beteiligten sich 145 Aussteller – 18 mehr als zur Vorveranstaltung in 2012 – aus 24 Ländern mit 238 Einreichungen am Wettbewerb.

AKTUELLES

Tetractory von Magdalena Kovarik

Frankfurt. Es ist die siebte Luminale in Frankfurt am Main. Seit mehr als zehn Jahren begleitet die Luminale alle zwei Jahre die Messe Light + Building. Sie hat sich mit zuletzt über 140'000 Be-suchern (2012) als die Biennale der Lichtkultur international etablieren können.

«Abends in der Dämmerung zur 'blauen Stunde' zieht es die Luminale-Besucher auf Strassen und Plätze, um sich von Kunst-werken, Design-Objekten, Performances und Licht-Klang-Instal-lationen faszinieren zu lassen», so Peter Feldmann Oberbürger-meister der Stadt Frankfurt am Main.

Rund 195'000 Messebesucher der diesjährigen Light + Building sind zu den abendlichen Veranstaltungen in der Stadt einge-laden. Die Kombination von Fachmesse und Stadterlebnis ver-wandelt das Gebiet 'FrankfurtRheinMain' in einen einzigartigen Treffpunkt rund um das Thema Licht, und versammelt die Szene von den Herstellern bis zu den Designern und Künstlern.

connect-reflect am Hauptbahnhof

TipTopExpress am Romantik-Museum Rossmarkt-Installation

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Frankfurt. Ein Schwerpunkt im Lichtbereich der Light + Building 2014 ist der Themenkomplex Mensch und Licht. Dabei geht es unter anderem um die Wirkung des Lichts auf den Menschen sowie die Auswirkungen des Lichts auf dessen Gesundheit, Leis-tungsfähigkeit und Wohlbefinden. Trendforum 2014 – die Wohntrends für die kommende SaisonDas Trendforum im Foyer zwischen den Hallen 5.1 und 6.1 visualisiert verschiedene Wohnszenarien und zeigt ausgewählteProdukte, die in ungewöhnliche Rauminszenierungen integ-riert sind. Im Zentrum stehen jeweils verschiedene stilistische Hauptrichtungen, die in den Wohnwelten aufgegriffen werden.Angebote für Architekten, Planer und IngenieureDie Outlook-Lounge bietet Architekten, Planern und Ingenieu-ren einen exklusiven Rahmen für den fachlichen Austausch. In der Lounge starten auch die geführten Messerundgänge.Sonderschau «Smart Powered Building»Eine Schlüsselrolle bei der Errichtung und dem Betrieb von intelligenten und vernetzten Gebäuden spielen die Bereiche Elektrotechnik, Haus- und Gebäudeautomation sowie Software

für das Bauwesen. Zur Light + Building 2014 werden Neuheiten zu energieeffizienten Gebäudesystemlösungen und Elektroins-tallationen sowie Softwarelösungen für den kompletten Lebenszyklus eines Gebäudes präsentiert. Luminale – die Biennale der Lichtkultur zur MesseEin kulturelles Highlight während der Light + Building ist die parallel stattfindende Luminale mit rund 100 Veranstaltungen. Die Biennale der Lichtkultur in Frankfurt bildet das Abendpro-gramm für die Messebesucher der Light + Building. Die Kombi-nation von Fachmesse und Stadterlebnis verwandelt die Region Frankfurt-Rhein-Main in ein einzigartiges Spektakel rund um das Thema Licht.

Wer das Ticket online unter www.light-building.com vor seinem Messebesuch erwirbt, erspart sich Wartezeiten an den Kassen und profitiert von der kostenlosen Anreise im öffentli-chen Nahverkehr im Rhein-Main-Verkehrsverbund. Das gilt aber nur für vorab gekaufte oder per Gutschein erworbene Eintritts-karten.

Weltgrösste Messe

Thema: «Mensch und Licht» auf der Light + Building 2014

Light &

Building 2014

PreviewS. 77

AKTUELLES

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Zürich. Insgesamt gab es auf der erfolgreichen «neue räume» 13 Messe Ende letzten Jahres mehr Sonderschauen denn je, ein Fokus lag dabei auf Schweizer Design und Leuchten. In der ABB-Halle präsentierten 117 renommierte nationale und in-ternationale Aussteller ihre neuesten Design-Produkte. Stefan Zwicky, Macher der «neuen räume» und selbst Architekt und Designer, freut sich über den grossen Erfolg: «Mit den neuen räumen 13 haben wir die Erfolgsgeschichte der Ausstellung fortgeschrieben. Dabei hat sich wieder einmal gezeigt, dass der persönliche Kontakt und Austausch zwischen Herstellern, Fach-händlern, Planern und Endverbrauchern sehr beliebt ist.» Die nächste «neue räume» findet 2015 statt.

«neue räume» 13

25'000 Besucher lockte die Züricher Design & Wohnmesse

Frankfurt. Wie geht es weiter bei der europäischen Vereinigung der Lichtdesigner, kurz PLDA? Streit, Anschuldigungen, Zwiste, Ankündigungen, Rücktritte gab es in den letzten drei Jahren bereits. Die PLDA als gemeinnütziger Verein ist seit dem 12. Februar offiziell im Insolvenzverfahren.

Vor drei Jahren fing der Streit, mit dem VIA Verlag aus Gütersloh, an zu eskalieren. Der Besitzer des Verlages hatte einst die PLDA mitgegründet. Ziel war es, die PLDA, damals ELDA, bei ihrer Finanzierung zu helfen. Als neben dem Besitzer Joachim Rit-ter nicht nur seine Frau, sondern auch seine beiden Töchter im Verlag und für die PLDA arbeiteten, liefen die Vorstellungen mit dem Verband auseinander. Seit drei Jahren rumort es kräftig, bis hin zu Gerichtsterminen, weil der VIA-Verlag Geldforderun-gen geltend macht, und alle juristischen Mittel auszuschöpfen scheint. Eine Einigung ist nicht mehr in Sicht. Mit dem Insolvenz-verfahren im Februar 2014 läuft die Vereinigung PLDA nun auf eine Auflösung zu. Aus der letzten Pressemeldung der PLDA ging hervor, dass die anstehenden Nachfolger des Vorstands, u. a. die Lichtdesignerin Katja Winkelmann aus Hamburg, nicht mehr zur Verfügung stehen. Das war ein Paukenschlag unter den Mitgliedern. Der noch amtierende Präsident Herbert Cybulska hat es nun schwer, das Schiff PLDA zu steuern. Zuviel Druck erfährt er wei-

terhin vom VIA Verlag. So sollen zusätzlich zu der vom Gericht in der 1. Instanz bestätigten 33'000 € Forderung des VIA Verlages nun weitere Forderungen gegenüber der PLDA aus vergange-nen Zeiten kommen, so die Vermutung. Man spricht von über 200'000 €. Auslöser ist hier die Verquickung von Veranstaltun-gen, insbesondere die der PLDC, eine Konferenz, bei der beide, Verlag und Vereinigung, mitgewirkt haben. Die Vereinigung sollte davon profitieren, doch jetzt wird sie kräftig zur Kasse ge-beten – trotz Gemeinnützigkeit. Die letzte fand in Kopenhagen 2013 statt. Betriebswirtschaftlich sind bei dieser Konferenz viele Fragen offen. Sponsoren sind bereits abgewandert. Aufgrund der Forderungen des VIA Verlages, so ist zu vermuten, haben auch einige Mitglieder aus dem Vorstand das «Weite» gesucht. Es gab das Gerücht, die Vorstände der PLDA seien persönlich haftbar, was aber noch nicht bestätigt wurde. Auf der diesjähri-gen Light + Building wird die PLDA bekannt geben, wie es wei-tergeht.

Zwei Szenarien sind möglich: Die PLDA löst sich auf und Mitglie-der gehen zur IALD, zur amerikanischen US-Lichtdesigner Ver-einigung über. Gespräche über eine intensive Zusammenarbeit gibt es seit Monaten. Zweite Möglichkeit ist, die komplette Neu-aufstellung hier in Europa unter einem anderen Namen. Prob-lem hierbei ist die «Rechtsnachfolge». Die neue Vereinigung könnte als Nachfolger der PLDA gesehen werden, so dass die Forderungen des VIA-Verlages weiter bestehen bleiben könn-ten. Viele Asiatische, Arabische und Lateinamerikanische Mit-glieder würden allerdings lieber in eine Europäische Variante einsteigen, als in eine US geführte Organisation, wie aus Kreisen der PLDA zu hören ist.

Insolvent

Aussichten der PLDA:Alles Mau bis Auflösung!

AKTUELLES

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AKTUELLES

WEB-TIPPS

Web. Das neue Informationssystem bietet eine Plattform im Web zum Austausch von Informationen zwischen Bauherren bzw. Vergabestellen, Planern, Architekten und Ingenieuren, For-schern bzw. Forschungsinstitutionen und möglichen weiteren Nutzern, wie z. B. Baubehörden, Fachinteressierte oder Presse-vertreter. Leider werden als Zielgruppe keine Lichtplaner oder Lichtdesigner erwähnt. Trotzdem lassen sich Kontakte knüpfen, und wer weiss, vielleicht wächst diese Datenbank ja um weitere Zielgruppen heran. Eigentümer der Plattform ist die «Stiftung Forschung Planungswettbewerbe». konkurado.ch

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Web. Die Web Gallery of Art ist eine freie Suchdatenbank nach europäischen Kunstwerken. Gestartet ist dieser Internetdienst schon 1996 für Schulen, um eine visuelle Lernplattform für Kunstgeschichte einzusetzen. Heute ist der Kern der virtuellen Kunstschätze riesig und resultiert aus dem 11. bis zum 19. Jh. Die Web-Seite hat zahlreiche Preise bekommen. ww.wga.hu

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12 luxlumina 2014 / 6

Berufsprüfung Lichtplanerin / Lichtplaner mit eidg. FachausweisDie Vorbereitungen zur Berufsprüfung zur «Lichtplanerin / zum Lichtplaner mit eidgenössischem Fachausweis» laufen und wir erwarten in Kürze die Genehmigung der Prüfungsordnung durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innova-tion SBFI.

Der Titel wird denjenigen Absolventinnen und Absolventen ver-liehen, die die Modul-Prüfungen Lichtplaner 1, Licht-planer 2, Lichtplaner 3 sowie die Abschlussarbeit erfolgreich ab-gelegt haben.

Wir erwarten, dass die ersten Berufsleute ihren Ausweis im Herbst 2014 bekommen werden.

Generalversammlung 2014Die SLG-Generalversammlung findet am Mittwoch, 21. Mai 2014 , in Zürich statt.

Nach dem offiziellen Teil am Vormittag werden wir am Nachmit-tag die Gelegenheit haben, den kurz vor der Eröffnung stehen-den unterirdischen Durchgangsbahnhof Zürich zu besichtigen. Dieser befindet sich in rund 16 Metern Tiefe unter den beste-henden Gleisen 4 – 9 des Hauptbahnhofs Zürich.

Termine | Veranstaltungen

Vorabendseminar «Altersgerechte Beleuchtung»Datum: 15. Mai 2014Ort: Zürich

SLG GeneralversammlungDatum: 21. Mai 2014Ort: Zürich

Licht 2014Datum: 21. bis zum 24. September 2014Ort: Den Haag / NL

AKTUELLES

Besuchen Sie uns auf unserer Homepage:

www.slg.chSLG Schweizer Licht GesellschaftAltenbergstrasse 29, Postfach 686CH 3000 Bern 8

Mail: [email protected]: www.slg.ch

Aktivitäten

Lichtplaner SLG 2 in französischer SpracheDie Entwicklung des Lichtplanerkurses 2 in französischer Spra-che ist weit fortgeschritten. Die erste Durchführung ist noch in diesem Jahr geplant.

Prix LumièreZum vierten Mal wird in diesem Jahr der Prix Lumière ausge-schrieben. Die Preisverleihung wird im Herbst stattfinden. Die Einladung zur Einreichung der Unterlagen wird im Laufe des März 2014 erfolgen.

Alters- und sehbehindertengerechte Beleuchtung im InnenraumZu diesem Thema hat die Fachgruppe Innenraumbeleuchtung eine Richtlinie erstellt, welche in einem Vorabendseminar vor-gestellt und erläutert werden soll.

SLG - SEMINAREwww.slg.ch

SLG - COLLEGE www.slg.ch/College

Lichtplaner SLG LP1Oktober bis November 2014

Lichtplaner SLG LP2April bis Juni 2014

Lichtplaner SLG LP3August bis November 2014

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2014 / 6 luxlumina 13

AKTUELLES

Fachgruppe «Beleuchtung von Strassen und Plätzen»

Die Fachgruppe beschäftigt sich intensiv mit der Norm EN13201. Die Umsetzung in der Schweiz soll mit der SLG 202-Richtlinie dokumentiert werden. Dabei wird intensiv die Klassifizierung der Strassen diskutiert. Im Weiteren beschäftigt die Experten das Thema Fussgängerstreifen wie auch die Nachtabsenkung.

Mehr als 80 % aller Neuinstallationen basieren auf der LED-Tech-nik. Diese Technologie gehorcht anderen Gesetzen und bringt neue Herausforderungen aber auch neue Möglichkeiten. So können LED-Leuchten problemlos gedimmt und ohne Ein-schränkung geschaltet werden. Die höhere Präzision der Licht-lenkung erlaubt energiesparenderes Beleuchten, stellt aber auch die Frage der Ausleuchtung der angrenzenden Bereiche. So muss sichergestellt werden, dass zum Beispiel wartende Fussgängerinnen und Fussgänger vor dem Fussgängerstreifen auch erkannt werden können. In Bild 01 wird die Präzision sehr deutlich sichtbar. Sie wird dadurch erreicht, dass der Lichtstrahl

Neues aus den Fachgruppen SLG

Foto: UNITRON Electronics AG

aus vielen einzelnen Leuchtdioden gebildet wird, wovon jede eine eigene Optik besitzt.

Die erhöhte Komplexität der Beleuchtung im öffentlichen Raum erfordert entsprechend ausgebildete Fachleute.

Gemeinsam mit den Nachbarländern Deutschland, Österreich sowie Holland arbeitet die SLG an einem zertifizierten Ausbil-dungslehrgang. In diesem Lehrgang sollen angehende Beleuch-tungsfachleute für die öffentliche Beleuchtung ausgebildet werden. Das Zertifikat wird in allen vier Ländern anerkannt und gültig sein. Die Ausbildung wird rund 200 Lektionen umfassen und auch einen entsprechenden Praxisteil beinhalten. Geplant ist, dass die Ausbildung im Jahr 2015 zum erstem Mal durchge-führt werden kann.

01

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14 luxlumina 2014 / 6

VELUX Stiftung

Tageslicht-Award für das Rolex Learning Center in Lausanne

Zürich. Diesjähriger Gewinner des höchst dotierten Schweizer Architekturpreises ist das japanische Architekturbüro SANAA für das Rolex Learning Center in Lausanne. Der Ehrenpreis geht an das Zürcher Schulhaus Leutschenbach von Christian Kerez.

Der mit CHF 100'000 dotierte Tageslicht-Award 2014 geht an die japanischen Architekten Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa von SANAA Architects aus Tokio, die auch Pritzker Preis-Träger sind. Im von Ihnen im Jahr 2010 gebauten Rolex Learning Center der Écolepolytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) spielt das Tageslicht innen wie aussen eine tragende Rolle. Der radikale Versuch einer neuartigen Lernlandschaft präsentiert sich innendank der Modulierung durch das Tageslicht quasi als begehbare Skulptur. Weil das Innere kaum unterteilt und das Äussere rund-herum verglast ist, sind viele und ganz unterschiedliche Licht-situationen gleichzeitig wahrnehmbar. Zudem scheint das an

der Unterseite des Gebäudes reflektierte Licht das Learning Center schweben zu lassen.

Ehrenpreis für das Schulhaus LeutschenbachMit einem Ehrenpreis (dotiert mit CHF 20'000) zeichnet die Velux Stiftung das Schulhaus Leutschenbach in Zürich aus. Das vom Schweizer Architekten Christian Kerez konzipierte Gebäu-de ist ein überzeugendes Manifest des Zusammenspiels von Tageslicht, Architektur und Konstruktion. Die unterschiedlichen Verglasungen kreieren spezifische Lichtsituationen. Höhepunkt dieses Schulturms ist die spektakuläre vierseitig verglaste Turn-halle auf dem Dach. Wer hier Sport treibt, hat das Gefühl, sich im Freien zu bewegen.

Bei der diesjährigen Durchführung des Tageslicht-Awards wur-den in der Endrunde die letzten sechs Objekte vor Ort besich-

AKTUELLES

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Architektur Ikone 05griechisch ikóna: Bilder, die eine Kultur prägen.

ALGORITMOdesign CARLOTTA DE BEVILACQUA

und PAOLA DI ARIANELLO

DAS LICHT IM RAUM ALS

MODULARES SYSTEM

ALGORITMO defi niert eine völlig neue Dimension der Beleuchtung.Die Beleuchtung dient dabei nicht als Hilfsmittel sondern ist integraler Bestandteil der Architektur selbst. Das minimalistische Design und eine große Palette an technischen Optionen generiert scheinbar unbe-grenzte Gestaltungsmöglichkeiten – wahlweise mit LED, LED RGB oder Leuchtstoffl ampen. Die ALGORITMO Familie besteht aus: Einzelleuchten, Einbau- und Aufbauleuchten für die Wand- oder Deckenmontage, Pendel-leuchten und Bodeneinbauleuchten. artemide.ch/algoritmo

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01 & 02 Rolex Learning Center.

Foto: Heinrich Schmidt, Vernissage

TV / Leutschenbach.

03 Velux Jury 2014: Prof. Dr. Marc

Angélil, Prof. Annette Gigon,

Prof. Colin Fournier,

02

01

Prof. Dr. Anna Wirz-Justice, Prof. Karin

Sander, Prof. Michele Arnaboldi, Kurt

Stutz, Stiftungsratspräsident, VELUX

STIFTUNG, Lene Kann-Rasmussen,

Stiftungsrätin, VELUX STIFTUNG.

Foto: Alexander Jaquemet

tigt. Neben den beiden Preisträgern wurden folgende Finalisten besucht:

Das Bildungszentrum des Schweizerischen Baumeisterver-bands in Gordola von Pia Durisch und Aldo Nolli, dessen Leich-tigkeit, Kosteneffizienz und intelligente Lichtführung beein-druckte.

Die Fachhochschule Sihlhof von Giuliani Hönger, die den engen städtischen Raum durch eine intelligente Raumausnut-zung mit Hilfe des Lichthofs erschliesst.

Das Stöckli in Balsthal von Pascal Flammer, das als «Manifest der Behaglichkeit» zur Tageslicht-Kontemplation einlädt.

Das neue Tramdepot in Bern von Penzel Valier, dessen Licht-lösung ein Resultat des perfekten Zusammenspiels von Konstruktion und Architektur ist.

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Der Museumserzähler

Messner Mountain Museum MMM in Sulden

«Kunst ist nichts Heiliges. Kunst muss eine Geschichte erzählen.» Reinhold Messner

Text: Sven Horsmann | Fotos: luxlumina-verlag

MUSEEN

In Sulden, Tirol steht das unkonventionelle Prachtwerk eines Reinhold Messner Museums auf 1'900 Meter. Für Messner, dem begeisterten und immer noch kernig ausschauenden Bergsteiger, ist diese Höhe eine Frühsportaufgabe. 14 Mal

war er ohne Atemgerät in den Todeszonen der 8'000 Meter Berge auf diesem Planeten.

Energiegeladen, vehement, aber nicht bestimmend, vertritt er seine Standpunkte zu Klima, Politik, Religion. Früher war er pro-fessioneller Bergsteiger, Politiker im EU-Parlament. Geblieben ist der Erzähler. Heute ist er Museumserzähler. Einer der in jedem Kunstobjekt, wo ein Berg abgebildet ist, eine Geschichte erkennt. Menschen auf Bildern mag er weniger. Er ist auf Landschaft fixiert.

Das Museum in Sulden ist Messners Idee gewesen. Details hat sein Freund, der Tiroler Architekt Arnold Gapp ausgearbeitet. Die Sul-dener Bürger sind stolz auf ihn. Er ist eine Berühmtheit und bringt

Gäste zum Gletscherort. Neben Hollywood-Stars ist die bekann-teste Grösse zur Zeit die Deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel für zwei Wochen im August. Reinhold Messner ist ganz normaler Mitbürger von Sulden, trotz seines Museums. Oft reist er an, um nach dem rechten zu schauen, Bergtouren zu starten, Vorträge in der dortigen Sporthalle zu halten.Sein Erbe seien diese Museen, stellt er voller Lebendigkeit, mit glitzernden Augen lächelnd fest. Er ist der Bergmann geblieben, gewiss jenseits der 50, aber knochentrocken mit dem Bewusstsein, es kann jeder Zeit zu Ende gehen. Abgründe kennt er genug im und am Berg. Die menschlichen auch, so scheint es. Deshalb muss er etwas tun. Und sein «Erzählendes-Erbe» ist nicht nur für seine Kinder, sondern für die Menschen insgesamt gedacht.

Die Museen sind neben Vorträgen, Büchern, Doku-Filmen, Spiel-filmen, Websites für ihn eine neue Form der Übertragung des Wissens aus den Bergen. Und es gibt viel zu erzählen: Im Schloss

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Reinhold MessnerMuseums - Unternehmer, Kunstliebhaber,Bergsteiger, Autor

MUSEEN

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MUSEEN

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Bruneck bei Brixen geht es um die Lebensweisen in den Alpen und im Himalaja, Anden, Afrika. Ein Rundgang durch fünf Kontinen-te. Im privaten Schloss Juval bei Meran geht es um Kunstobjekte, und dient der Familie Messner auch als Sommersitz. Übrigens mit einem Turm, der ein Glasdach hat. Messner kommt ins Schwär-men, wenn er an das Tageslicht im Turm denkt. Die Dynamik des Lichts bei grauen oder sonnigen Tagen fasziniert ihn. Schloss Sig-mundskron bei Bozen zeigt die Bedeutung der Berge auf die Men-schen in den jeweiligen Regionen. Es ist das grösste Museum. Das Museum DOLOMITES bei Cortina d`Ampezzo auf dem Monte Rite (2'181 m) ist dem Thema Fels zugeschrieben. Museum Sulden, in dessen Räumen wir sitzen, ist dem Thema Eis gewid-met. Zusätzlich gibt es hier die weltweit grösste Kunstsammlung über den Ortler (3'900 m), dem höchsten Berg von Tirol.

Für diese «erzählende Kunstsammlung» in Sulden hat Messner früh angefangen, zu sammeln. Ganz vorne steht der Engländer E.T. Compton, aber auch die Bergmaler Paul Flora, Rudolf Re-schreiter, Gotthard Bonell, Georg Macco, Rudolf Alfred Jaumann, Adolf Obermüllner, Wally Herbert, Rudolf Reschreiter und die Schweizer Almalé/Bondia. Neben dem 19 Jh. / 20 Jh. bestimmen auch neuere Maler das Museum. Björn Pierre Enevoldsen, Ortwin Michl Fürth, Paul Preuss, Gustav Jahn. Messner ist fasziniert von diesen Künstlern, Philosophen und Schlüssel-Bergsteigern mit Erst- und Zweitbegehungen. Der Bergkunstmarkt hat mit ihm an-

gefangen, worüber er nicht ganz glücklich ist. Jetzt seien die Werke so teuer geworden, dass nicht mal er etwas kaufen kann, gibt er verschmitzt zu.

Ein sechstes Museum zum Thema Bergsteiger wird gerade durch eine Investorengruppe neu gebaut. Es entsteht direkt auf dem Kronplatz-Gipfel am Rande der Dolomiten. Zaha Hadid, und ihr Büroteam aus Hamburg, hat die Fertigstellung übernommen. Im Sommer 2014 ist bereits Eröffnung, der 1'000 qm Ausstellungs-fläche. Messner hat den Auftrag, es für 20 Jahre zu «bespielen». Weitere Anfragen, mit der Bitte, genau nach seinem Vorbild ein Museum zu errichten, hat er vorliegen, auch aus der Schweiz. Aber der Kronplatz soll das letzte von ihm initiierte Museum sein.

Das Museum in Sulden hat er komplett aus eigener Tasche bezahlt. Es läuft ohne finanzielle Hilfen durch Steuergelder. Ein Museum, das sich nicht freiwirtschaftlich trägt, kann nicht funktionieren und ist nicht gesund. Die Neugier und der Wissensdurst der Men-schen müssen vorhanden sein, erklärt Messner. Beim Suldener Museums Bauprojekt hat der Architekt mit einem überdimen-sionalen Kran direkt in den Berg «gebissen», um einen «Bergkris-tall» herauszuholen, so Messner über die angewandte Architektur. Daher auch die „Eckigkeit“ des gesamten Hauses. In diese Kerbe wurde das Betonmassiv eingelassen. Das Museum ist nun wieder im Berg «verstaut» mit einem grünen Rasendach direkt über dem

05

MUSEEN

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22 luxlumina 2014 / 6

Eingang. Eine Zick-Zack Öffnung mit Glas stellt im ersten grossen Innenraum eine suggerierte Gletscherspalte dar. Die Zierde ist Konzept und ermöglicht, wenn Schnee liegt, einen Blick ins Innere des Eis und gleichzeitig in die Dunkelheit des Eises. Im Sommer öffnet der «doppelte M-Schlitz» im Dach den Blick direkt auf den Gletscher des Ortlers.

Die globale Klimaerwärmung mache ihm schon Sorge. 2050 be-fürchte er, sei es aus mit den Alpen-Gletschern. Zu Ötzis Zeiten vor 5'300 Jahren wäre es eh wesentlich wärmer in den Alpen gewe-sen, berichtet Messner. Komischerweise sei das Eisgleichgewicht nicht am Schwanken, argumentiert er. Wenn es auch in den Alpen weniger wird, so haben Studien festgestellt, dass eine Eiszunahme zur Zeit in der Antarktis stattfindet.

Wir müssen Touristen, neben den touristi-schen Attraktionen wie Skifahren und Berg-

steigen, immer weiter über die Berge aufklären!

Prof. Christian Bartenbach hatte vor zehn Jahren mit seinem Team das Lichtkonzept für das Museum in Sulden entwickelt. Keine direkten Spots beleuchten die Objekte, sondern es herrscht ein schönes gleichmässiges diffuses Licht in den Räumen. Ob LED nicht eine Alternative sei, wollte ich wissen. Sicherlich ist er an energieeffiziente Leuchten interessiert. Er selber habe schon Retro-fits gewechselt, weil er Probleme mit der Hitze von Halogenstrah-lern auf Bildern hatte. Er werde darüber nachdenken. Das neue sechste Museum wird er für 20 Jahre bespielen. Er wird einen leeren Raum bekommen. Das Licht wird er neu auswählen, ent-wickeln und einrichten. Die Idee mit LED etwas zu machen, ist Trumpf für ihn und meine LED (Sach-) Geschichte aus dem wie-dereröffneten Rijks Museum in Amsterdam mit den 3D-Effekten und Eindrücken hat ihn schon inspiriert neue Wege zu gehen.

06

MUSEEN

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2014 / 6 luxlumina 23

01, 02, 06 Neuere Kunst und original

Expeditions-Artefakte.

03 Vorraum des Museums in Sölden.

Abstieg zum Kellerbereich.

04 Erster Bewacher der Kunstschätze.

05 Angedeutete Gletscherspalte und

Wahrzeichen im Dach des Museums.

07 Eingangsbereich mit Lichtbeleuch-

tung ausschliesslich von der Decke.

07

DATEN

15'000 kWh Stromverbrauch im

Jahr. Davon 60 % Beleuchtung,

40 % für die Lüftungsanlage. Das

Museum hat zur Zeit 106 Leuchten

Halogen-Metalldampflampen der

Firma Osram POWERSTAR HQI -TS

70W/D DAYLIGHT, 11 Leuchten

des Leuchtentyps Philips MASTER

Colour CDM-T 70W/942 G12. Weitere

10 Leuchtstoffröhren und einige

Niederspannungsstrahler befinden

sich im Bad und WC-Bereich. Die

Halogen-Metalldampflampen und

die G12 Beleuchtungskörper haben

ein Vorschaltgerät.

MUSEEN

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24 luxlumina 2014 / 6

«Lichtwerkzeuge»

Kunstmuseum Bern

Ist ERCO im Museumsbereich tätig?ERCO ist seit Jahren anerkannter Spezialist im Bereich Museumsbe-leuchtung. Das Segment Museumsbeleuchtung macht ca. ein Drittel des Gesamtumsatzes der ERCO Schweiz aus. Die Anforderungen an die Beleuchtung sind in Museen sehr hoch. Wir haben grosses Know-how in den relevanten Bereichen wie Objektschutz, Lichtqualität, Farbwiedergabe und Lichtgestaltung.

Die Kuratoren suchen kompetente Ansprechpartner mit denen sie diese Herausforderungen besprechen können. Mit den Möglichkeiten der neuen LED-Technologie ist das Bedürfnis nach fachkundiger Be-ratung sogar noch gestiegen.Unsere Leuchten sind zudem prädestiniert für den Museumsbau. ERCO hat sich über Jahre einen Namen geschaffen im Bereich homogene Wandflutungen, präzise Strahlertechnologie und optimal abgeblendete Downlights.

In Museen muss die Qualität und die Quantität stimmen. Wie steht es mit dem infraroten und dem ultra-violetten Licht? Können wir die wirklich ad-acta legen bei der Anwendung von LED?Beim Objektschutz geht man davon aus, dass jedes Licht, welches auf Kunstwerke trifft, grundsätzlich schädlich ist. Licht ist eine Form von Energie, welche unweigerlich Veränderungen im Material der Objek-te hervorruft. Im Gegensatz dazu steht das Bedürfnis, die Kunstwerke auch einer Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So muss man immer eine Balance finden zwischen dem Objektschutz und dem natürlichen Wunsch die Werke trotzdem zu zeigen. Es ist aber richtig, dass ins-besondere das UV-Licht in relativ kurzer Zeit starke Schädigungen verursachen kann. Es ist energiereicher als die langwelligeren sicht-

Interview mit Tobias Spohr,

Lichtdesigner und Leiter des Lichtdesigns

bei der Erco Lighting AG.

Tobias Spohr, Dipl. Arch. ETHZ

MUSEEN

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2014 / 6 luxlumina 25

01

02

MUSEEN

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26 luxlumina 2014 / 6

baren Lichtstrahlungen. Es führt typischerweise zum Verblassen und Ausbleichen der Farbpigmente. Anders sieht es bei der Inf-rarot-Strahlung aus. Diese führt zu einer Erwärmung der Ober-flächen der Kunstwerke während der Bestrahlung. Wird das Licht wieder ausgeschaltet, kühlt die Oberfläche wieder ab. Dieses Auf-heizen und Abkühlen kann zu Spannungsrissen in den Oberflä-chen führen.

Diese beiden Problematiken können durch den Einsatz geeigneter LEDs gänzlich vermieden werden. Gute LEDs weisen keine Strah-lung im Bereich UV mehr aus. Da die LEDs ihre Wärme im Ge-gensatz zu Halogenleuchten nur nach hinten abgeben, haben wir bei LED-Leuchten auch keine IR-Strahlung im Lichtstrahl. Man kann dies am Spektrum der LEDs genau erkennen. Das UV-Licht findet man unterhalb von 380 nm und das Infrarotlicht kommt erst ab 780 nm. Dazwischen befindet sich das sichtbare Lichtspek-trum. Wenn wir uns die Kurve von LEDs anschauen, sehen wir, dass in diesen Bereichen keine Strahlung abgegeben wird. Dies ist ein Fakt und ein grosser Vorteil für die Museumsbeleuchtung.

Dieses Lichtspektrum ist ebenfalls bei relativ schlechten LEDs der Fall?Jede LED hat eine eigene spektrale Lichtverteilung. Die meisten LEDs haben jedoch im Bereich UV und IR keine Abstrahlung. Man kann den Schädigungsfaktor einer Lichtquelle theoretisch be-rechnen und auch praktisch messen. Dabei zeigt sich, dass die von uns verwendeten warmweissen LEDs bei 3000 K einen deutlich niedrigeren Schädigungsfaktor aufweisen, als beispielsweise eine Halogenlampe. Selbst wenn man eine Halogenlampe mit UV-Fil-ter bestückt, ist der Schädigungsfaktor noch höher, wie man in dieser Tabelle (Bild 05) sehen kann. Heute können wir sagen, dass wir mit LED weit besser liegen, als mit allen bisherigen konventio-nellen Lichtquellen. Die ganzen aufwändigen Schutzmassnahmen wie beispielsweise der Einsatz von diversen Schutzfiltern gehören der Vergangenheit an.

Nun ist die LED auch für das gesamte Gebäudemanagement ein regelrechter Trumpf geworden. Nicht nur Energie der Beleuch-tung kann eingespart werden, sondern auch die Klimaanlage muss nicht gegen die Wärme der Beleuchtung ankämpfen.Das ist ein wesentlicher Punkt. Allein durch die deutlich geringere Anschlussleistung bei einer LED-Anlage im Vergleich zu einer Ha-logen-Anlage spart man rund 70 - 85 % Energie. Von dieser bereits reduzierten Anschlussleistung wird bei LED auch noch mehr in Licht als in Wärme umgesetzt im Vergleich zu Halogen. Bei Kli-maanlagen gilt der Grundsatz, dass Kühlen wesentlich energieauf-wändiger ist als Heizen. Das alles bedeutet unter dem Strich, dass Klimaanlagen deutlich kleiner ausfallen können, als bisher. Fairer-weise muss man aber auch sagen, dass eine Redimensionierung der Klimaanlage in bestehenden Bauten oft nicht ganz einfach sind. Bei neuen Anlagen lohnt es sich dann aber richtig.

Wie nah darf die LED-Leuchte an das Exponat positioniert wer-den?Im Prinzip sehr nah. Es hängt immer von den räumlichen Gege-benheiten ab. Natürlich sollte man bei einer nahen Positionierung darauf achten, dass die abgegebene Lichtmenge in vernünftigem Verhältnis zur Distanz steht und somit nicht zuviel Licht aufs Exponat geworfen wird.

Welche Hauptkriterien sehen Sie aus der Perspektive des Licht-designs generell und im Detail für die Museums-beleuchtung?Grundsätzlich kann man neben dem konservatorischen Schutz und der Technik den gestalterischen Aspekt nennen. Wie setze ich ein Objekt und ein Ausstellungsraum in Szene? Da gibt es un-terschiedliche Vorgehensweisen. Die Ausstellungsmacher haben dazu oft klare Vorstellungen.

So gibt es beispielsweise das Konzept der «White Box». Hier wird der gesamte Ausstellungsraum hell und mit diffusem Licht ausge-leuchtet. Dieses Konzept wird manchmal verfolgt, wenn man noch einen hohen Tageslicht-Anteil in den Ausstellungsräumen findet. Das einzelne Exponat wird dann nicht nochmals speziell akzen-tuiert.

Wie beim sogenannten «Apple-Video-Raum»?Ja, durchaus (grinst). Es ist die Wahrnehmung eines fast unendli-chen Raumes. Die Kontraste verschwinden und alles ist homogen ausgeleuchtet. Das ist ein beliebtes Konzept. Ich persönlich halte dieses Prinzip nicht für optimal, da man durch einen differenzier-ten Einsatz der Beleuchtung wesentlich mehr gestalten kann. Das andere Extrem ist die sogenannte «Black Box». Hier wird das Aus-tellungsobjekt aus einer sehr dunklen Umgebung mit Licht heraus-geschält und dadurch ganz gezielt in Szene gesetzt. In den meisten Mu-seen geht man jedoch einen Mittelweg und spielt bewusst mit homogener Ausleuchtung und Akzentbeleuchtung.

Was für uns ebenfalls immer wichtig ist, ist die Integration der Be-leuchtung in die Architektur. Neben lichttechnischen Anforderun-gen an die Beleuchtung müssen wir uns auch mit der Architektur und dem Raum beschäftigen. So gilt es beispielsweise in einem his-torischen Museum die Beleuchtung so zu integrieren, dass die alte Bausubstanz möglichst wenig beeinträchtigt wird und die Raum-wahrnehmung nicht zu stark verändert wird. Da hat dann oft auch die Denkmalpflege ein Wort mitzureden. Bei moderneren Museen versuchen wir, die räumliche Gestaltung des Architekten mit Licht zu unterstützen, sodass die Lichtkörper sich harmonisch mit der Architektur verbinden.

ERCO nimmt sich gerne dezent zurück? Das Design der Leuch-tenformen spricht eine andere Designsprache.Das kann ich so nicht stehen lassen. Es ist zwar richtig, dass man

Architektur & Lichtdesign

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2014 / 6 luxlumina 27

ww%100

80

60

20

0

40

800 nm400 500 700600300

07

03 04

01 & 02 Kunstmuseum Bern

03 Black Box-Beispiel: Objekte wer-

den hervorgehoben durch einzelne

Akzentstrahler im abgedunkelten

Raum

04 White Box-Verfahren: Heller Raum

mit verteiltem diffusen Licht ohne

direkte Objektbeleuchtung

05 Relativer Schädigungsfaktor

06 V-Lambda Kurve überlagert mit

LED-Spektrum 3000K

07 LED Spektrum, frei von UV-Strah-

lung (unterhalb 380 nm) und IR-Strah-

lung (oberhalb 780 nm)

08 Schematische Darstellungen von

Stromschienenstrahlern, die die

Wärmeentwicklung von Halogen

(links) und LED (rechts) zeigen

06

05

08

-56° Drehung

-56° Drehung

light source relative damage factor f (mW/lm)LED wwRa 90, 2014 0,149QT12-RE 0,169QT12-RE mit UV-Filter 0,159Xicato Artist Module 0,167HIT 930 0,182Daylight 0,610

MUSEEN

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28 luxlumina 2014 / 6

die Leuchten nicht immer verstecken kann. Aber die Leuchten sol-len sich nicht durch spezielle Formen dem Betrachter aufdrängen. Die zeitlose, klassische Formgebung der Leuchten, welche über Jahre hinaus Bestand hat und Ihren Auftrag dezent und gut er-füllt – das ist für ERCO ein grundsätzliches Prinzip. Wir möchten nicht unsere Leuchten selbst in Szene setzen, sondern fokussieren auf das angeleuchtete Objekt. Dieses soll immer im Vordergrund stehen. Da darf die Leuchte schon auch in den Hintergrund treten. Das alte ERCO-Prinzip «Licht statt Leuchten» beweist auch heute noch seine Gültigkeit.

Intern nennen wir unsere Leuchten auch «Lichtwerkzeuge». So kann man sich vielleicht unsere Herangehensweise besser vorstel-len. Wir geben unseren Lichtdesignern, unseren Planern und Kun-den einen Licht-Werkzeugkoffer an die Hand, damit sie genau den Lichteffekt bekommen, den sie sich vorstellen. Denken Sie auch an die Downlights, die seit Jahren eine Kernkompetenz von ERCO sind. Der von ERCO verwendete Darklight-Reflektor nimmt sich bewusst zurück und lässt das Downlight in der Decke verschwin-den. Wir wollen das Licht der Downlights auf dem Boden sehen und keine hellen, blendenden Lichtpunkte in der Decke.

Stromschienensysteme sind zwar deutlicher sichtbar, ermöglichen aber eine hohe Flexibilität. Dies ist insbesondere wichtig für Mu-seen mit häufig wechselnden Ausstellungen. Die Schienen sollten im richtigen Abstand zur Wand montiert werden, damit Bilder an der Wand optimal beleuchtet werden können. Mit unseren neuen LED-Strahlern konnten wir die Flexibiliät zudem noch weiter er-höhen. Durch einfachen Austausch der Frontlinse, bei ERCO auch Spherolitlinse genannt, kann man den Ausstrahlungswinkel ein-fach anpassen. So kann der technische Dienst eines Museums mit einer kleinen Schachtel von Linsen und einer Leiter die Beleuch-tung viel einfacher an die neue Ausstellung anpassen, als bisher.

Was ist, wenn der Kurator bestimmte Exponate heller haben möchte, als andere und das an einer langen homogen be-leuchteten Wand?Das lässt sich durchaus umsetzen. In diesem Fall würden wir die homogene Wandflutung etwas zurücknehmen und die Exponate zusätzlich einzeln akzentuieren.

Wie sieht ihr Service nach der Implementierung der Beleuchtung aus?Da wir oft mit sehr fachkompetenten Menschen in den

Museen zu tun haben, ist für uns nach dem Einleuchten das Pro-jekt zu Ende. Wir geben bei Bedarf eine kleine Schulung zum Handling unserer Leuchten und das spätere Anpassen auf geän-derte Ausstellungen wird meist von den Museumsmachern selbst übernommen. Wir bleiben aber mit den Museen in Kontakt und helfen auch bei kleineren späteren Anfragen immer gerne weiter.

Durch LED wird ein Exponat ganz anders in Szene gesetzt. Es entsteht ein regelrechter 3D-Effekt. Welche Erfahrungen machen Sie?Es gibt bei der LED sehr viele Unterschiede zur Halogenlampe. Einer davon ist der von Ihnen beschriebene Effekt, den wir auch kennen. So erscheinen uns zum Beispiel Ölbilder etwas knacki-ger in der Darstellung unter einer LED-Beleuchtung. Selbst feinste Pinselstriche lassen sich nun genau erkennen. Das liegt daran, dass LED-Strahler bei ERCO nach dem Prinzip der Projektion funkti-onieren und somit das Licht viel präziser auf das Exponat bringen als die klassischen Reflektorstrahler. Dadurch wirkt der Bildein-druck weitaus schärfer und selbst kleinere Unebenheiten zeigen klarere Schattenbildung. Ein anderer Unterschied zwischen LED und Halogen finden wir bei sehr lichtempfindlichen Exponaten wie bei hochsensiblen Aquarellen oder anderen Papierwerken. Aus Gründen des Objektschutzes wurde hier bisher stark gedimmtes Halogenlicht eingesetzt um die Exponate nicht unnötig zu schädi-gen. Halogenlicht verändert seine Lichtfarbe aber in gedimmtem Zustand und wird sehr orange-lastig. Dies hat dazu geführt, dass auch die Farbwiedergabe darunter leidet und rot-orange Farben stark überbewertet werden. Wenn wir aber LEDs dimmen, behalten diese ihre Farbtemperatur. Eine warmweisse LED bleibt konstant auf 3000 K auch in gedimm-tem Zustand. Dadurch kommen plötzlich Farben zum Vorschein, die vorher unter gedimmtem Halogenlicht gar nicht richtig zur Geltung gekommen sind.

Obwohl wir wissen, dass die LED noch keine 100 prozentige Farbwiedergabe hat?Das ist richtig. Warmweisse LEDs weisen aber heute schon Farb-wiedergabewerte von über 90 % auf. Das Berechnungsverfahren um den Ra-Wert zu bestimmen ist inzwischen aber auch in die Jahre gekommen. Wir wissen heute, dass diese Werte nur bedingt tauglich sind. Das Verfahren stützt sich auf die Farbwiedergabe von 8 einzelnen Farbwerten ab, anstatt dass es die gesamte Band-breite der Farbskala berücksichtigen würde. Es gibt dazu bereits Studien und andere wissenschaftliche Bemühungen darüber, wie

MUSEEN

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2014 / 6 luxlumina 29

man hier neue Bewertungssysteme einführen könnte. Aus meiner Sicht wäre es sinnvoller, dass gesamte Lichtspektrum einer Licht-quelle integral zu vermessen.

Eine Masseinheit, die wie z.B. das Meter, für alle global als Basis dient?Genau. Dafür haben wir diese V-Lambda Kurve. Diese beschreibt die Lichtempfindlichkeit des menschlichen Auges bezogen auf die Wellenlänge des Lichts. Je genauer das Lichtspektrum einer Licht-quelle mit dieser V-Lambda Kurve übereinstimmt, desto bessere Farbwiedergabe hat sie.

Jeder LED Hersteller produziert heute sein eigenes leicht abwei-chendes LED Spektrum. Das würde sich dann mit einem Mess-verfahren ebenfalls vereinheitlichen lassen. Wechselt man den Hersteller, kann es zu einer ganz anderen Lichtatmosphäre im Museum führen. Wo kauft ERCO ein?ERCO kauft auch bei den wenigen grossen LED-Chip-Herstellern ein, die es weltweit auf dem Markt gibt. Es macht keinen Sinn, dass Leuchtenhersteller die LED-Chips selber produzieren. Dazu ist das Produktionsverfahren viel zu komplex und zu aufwändig. Wir kaufen bei den renommiertesten Produzenten ein, in erster Linie bei Cree und Philips. Bis 2013 haben wir LED-Chips von Philips Lumileds gehabt, für 2014 haben wir zu Cree gewechselt.

Sind die Produkte von Cree besser?Die Entwicklung ist extrem schnell in diesem Bereich. Wir ver-handeln jeweils mit allen grossen Anbietern und schauen auf die technischen Spezifika, die besten Lichtausbeuten, darauf wie eng die Binnings zu bekommen sind und so weiter. Ein ganzer Kata-log von Parametern wird da hinzugezogen. Aufgrund dieser Daten wird dann ein Mal jährlich entschieden, mit welchem Anbieter wir weitermachen.

Warum hat sich ERCO vom Schweizer Leuchtenhändler neuco getrennt?Seit 2010 sind wir als ERCO hier eigenständig in der Schweiz tä-tig. Neuco hatte davor unsere Marke während rund 30 Jahren gut vertreten. Das ERCO Management hatte es so entschieden, dass ERCO nun gerne direkt und nicht mehr über einen Händler im Schweizer Markt tätig sein möchte. Die Gründe sind sicherlich vielfältiger Natur. Aber ein eigenständiger Vertrieb mit Service und Beratung macht mehr Sinn für uns. Zur Zeit stehen wir sehr gut da mit einer 2-stelligen Wachstumsrate bezogen auf die letzten

zwei Jahre. Wir sind äusserst zufrieden mit dem Start hier in der Schweiz.

Wie viel Produktentwicklung findet bei ERCO noch statt?Die gesamte Forschung und Entwicklung findet im Hauptsitz in Lüdenscheid, Deutschland statt. Alle Leuchten werden komplett in Deutschland entwickelt und gefertigt. LED-Chips und wenige andere elektronische Bauteile können wir nicht selber herstellen und müssen diese zukaufen. Wir haben aber eine ungewöhnlich hohe Produktionstiefe. Die Linsen beispielsweise werden alle in unserer Fabrik selbst hergestellt, obwohl man ähnliche Produkte auch auf dem Markt einkaufen könnte. Die auf dem Weltmarkt erhältlichen optischen Linsen erfüllen aber unsere hohen Quali-tätsanforderungen nicht. Deshalb haben wir uns auch ein grosses Know-how für die Produktion dieser optischen Bauteile angeeig-net. Selbst die Werkzeuge für den Spritzguss dieser Teile werden bei ERCO intern entwickelt und gefertigt. So haben wir alle Pro-duktionsschritte selber in der Hand und können die hohe Qualität jederzeit garantieren.

OLED und Museum? Passt das für ERCO?Wir verfolgen die Entwicklung der OLED. Es zeichnet sich aber zur Zeit noch kein sinnvoller Einsatz von OLEDs für uns ab. OLED ist auch nicht als Ersatz für LED zu verstehen, sondern als Ergänzung. Sie eignen sich dafür, flächiges Licht zu produzieren. Im Museum benötigen wir präzise Fokussierungen und Lichtlen-kungen, was auch in Zukunft nur mit LEDs und nicht mit OLEDs möglich sein wird.

Wie sieht das Licht für Museen in der Zukunft aus? Oder sind wir schon längst da?Ganz klar sind wir schon in der Zukunft angekommen. 2013 ha-ben wir ungefähr 70 % unseres Umsatzes mit LED-Leuchten ge-macht. Nicht eingerechnet in diese Zahl sind Schienensysteme, Betonbüchsen und anderes Zubehör. Wenn Sie so wollen, sind wir daher schon fast bei 100 % LED angelangt.

Es gibt grosse und kleine Budgets in der Museumslandschaft. Gibt es eine Auswahl auch bei Ihnen? ERCO ist bekannt für hochpreisige Lösungen.ERCO ist offen für jeden. Es ist immer gut, im Voraus das verfüg-bare Budget zu kennen. So können wir auch für kleinere Budgets durch angepasste Planung und Fokussierung aufs Wesentliche op-timale Lösungen erarbeiten.

«Intern nennen wir unsere Leuchten auch

Lichtwerkzeuge.»

MUSEEN

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30 luxlumina 2014 / 6

MUSEEN

Das neue Dänische «Maritime-Museum» in Helsingør, 6 km nördlich von Kopenhagen, wurde mit 6000 qm Fläche kom-

plett saniert und mit zwei neuen Gebäuden komplettiert. Die 60 Jahre alten Wände der Docks wurden weitestgehend so gelassen, und mit Glas verrahmt, bzw. neue Fenster gesetzt. Das neue Au-ditorium ist direkt in den Docks untergebracht, an den Seiten mit Glas umrahmt. Weitere Wege führen ebenfalls überdacht im Glas-rahmenbau durch die ehemaligen Docks. Die Ausstellungen finden praktisch unter der Erde statt. Das Architektenteam um Bjarke Ingels und David Zahle von BIG setzten auch beim Licht auf maritime Aspekte. Tageslicht erreicht die Besucher ständig durch die vielen Glaswände. Artifizielles LED-Licht unterstreicht den schiffsähnlichen Charakter der alten Dockanlage nur an den oberen Kanten in Form von blauen Licht-linien. So wird ein Überblick des Areals gegeben, wenn man von oben in den leeren Dockkessel in den Abendstunden hineinschaut. Innerhalb des Dockkessels harmoniert das blaue Licht mit dem warmweissen Licht der Ausstellungsräume. Warm und kalt verei-nigen sich harmonisch. Durch das Glas entsteht ein edler Glanz im Innenhof des Docks auf den nüchternen Schnitt des Betons. Die Innenräume wirken dadurch sehr einladend.

Maritim & Dänisch

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2014 / 6 luxlumina 31

01 HighCRI Spot. Maximaler

Lichtstrom 1500 Lumen bei 4000

Kelvin mit einem Ausstrahlungsgrad

von 20°.

02 Vouten- und Nischenmodul.

W 3000-6000 Kelvin mit DMX ein-

stellbar.

04

03 LED Modul mit einem Ausstrah-

lungswinkel von 60°. Der Lichtstrom

beträgt 5500 Lumen.

04 Lichtdeckenmodul von 1200 bis

3000 Lumen mit einem Ausstrah-

lungswinkel von 150 °.

03

02

01

MUSEEN

Das Museum «Lenbachhaus» in München erfreut den Besu-cher aufgrund der hellen Räume und durch das Tageslicht,

welches seitlich zwischen den neuen und historischen Wänden einflutet. Gerade der neue Anbau von den Architekten Fosters & Partners aus dem Londoner Büro setzen hier einen faszinierenden Tageslichtaspekt. Der neue Raum selber soll dem Betrachter eine soziale Mitte liefern. Der Lichthersteller Osram lieferte die neue LED-Beleuchtung und der Müncher Lichtdesigner Dietmar Tan-terl trieb insbesondere die Verwendung von LEDs im Lenbachhaus voran. Er selbst hat in seinem Atelier einen ersten Versuchsaufbau vorgenommen, und war ab diesem Zeitpunkt überzeugt, dass LED eindeutig Vorteile gegenüber der konventi-onellen Leuchtstofflampe in punkto Einstellbarkeit der Lichtfarbe, Farbwiedergabe und Integration in die bereits definierte Archi-tektur boten. Dieser Vorteil spiegelt sich in den derzeit 91 Lichts-zenen. Dazu gehören sieben Farbstufen: 3000-6000 Kelvin in 500 Kelvin Schritten und dazu je 14 Dimmstufen. «Es gibt nur Vortei-le mit LED. Zum einen lässt sich das Licht warmweiss einstellen. Zum anderen wurden die LED zur Mischung des Spektrums so gewählt, dass sie bei den meisten Materialien zu möglichst gerin-ger Alterung führen. Ausserdem enthält das Spektrum von LED für die Allgemeinbeleuchtung keine nachweisbaren UV-Anteile. Da Alterung durch Licht am einfachsten durch Ausschalten oder Herunterdimmen zu vermeiden ist, ist die Dimmbarkeit der LED ein weiterer Vorteil», so Martin Reuter Projektleiter Technik von Osram bei der Licht-Verwirklichung des Museums.

91 Lichtszenen

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32 luxlumina 2014 / 6

MUSEEN

Die soma Architekten aus Wien haben einen museumsreifen Kunstraum geschaffen, der

Begeisterung in zweifacher Weise auslöst. Zu-nächst handelt es sich um ein Lichtkunstobjekt im öffentlichen Raum. Insbesondere wenn das Tageslicht auf das Aluminiumgestänge scheint, entfaltet sich ein einmaliger Glanz, eine bizar-re Welt der kurzen Reflexionen. Zum zweiten beherbergt der äusserlich stachelige architekto-nische Raum einen Innenraum für andächtige Musiklauscher und Vortragszuhörer. Architek-tur und Musik möchte soma hier verbinden: Regeln und Variationen finden in beiden Diszi-plinen statt.

Dieses architektonische «Doppelkunstobjekt» im öffentlichen Raum wanderte durch ganz Europa. Ausgangspunkt waren die Salzburger Musikfestspiele 2010. Hoffentlich ist es im Mai auf der ars electronica in Linz wieder zu sehen. Fotos: F. Hafele

Lichtkunstobjekt

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2014 / 6 luxlumina 33

MUSEEN

Mona Lisas Lächeln

Nach Abschluss der Lichtsanierung im Innenbereich des Lou-vre Museum erstrahlt nun auch die Mona Lisa und das Rote

Zimmer im LED-Licht. Das Lächeln von Lisa ist nun besser und konturreicher zu sehen. Was Leonardo wohl sagen würde?

Interessant ist der eingesetzte Spotlight Joconde von Toshiba. Er wurde, für Besucher unsichtbar, vor der Mona Lisa platziert. Diese Leuchte verwendet 34 LEDs und passt sich in ihrer Lichtintensität der Umgebungshelligkeit an. Der Spot enthält ein ausgeklügeltes optisches System, welches für eine äusserst gleichmässige Aus-leuchtung des Meisterwerks sorgt. Ein innovatives Kontrollsystem erlaubt es dem Louvre, das Spektrum des Lichts mit höchster Prä-zision und bestmöglicher Farbtreue einzustellen.

Der Partnerschaftsvertrag zwischen dem Louvre und Toshiba besteht seit Juni 2010. Toshiba übernahm die Modernisierung der Beleuchtung der Pyramide, der Pyramidions und des Pavillon Col-bert (Dezember 2011), sowie des Cour Napoleon (Mai 2012) – ein Zeugnis der Investitionen des Louvre in die Umwelt. Der Wechsel zu LEDs stellte eine signifikante Senkung des Energieverbrauchs dar, davon allein 73 Prozent Energieersparnis bei der Aussenbe-leuchtung. Die technische Partnerschaft wurde im Februar bis 2024 ausgebaut.

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34 luxlumina 2014 / 6

Die quirrligen «Kommunikations-Programmier-Akro-baten» von ZAAK ZURICH haben eine intelligente

Licht-KUGEL für Syma an der Euroshop 2014 entwickelt. Als Teil eines zweistöckigen, ca 200 qm grossen Standes, der mit geometrischen Formen auffällt, soll sie Messebesucher in den Bann ziehen. Für das Quadroskop hat ZAAK das zwei dimensionale Logo des Auftraggebers künstlerisch in den drei dimensionalen Raum gebracht. Die Kugel zeigt ein hyp-notisches Schauspiel, von dem sich so mancher Besucher mit leichtem Schwindelgefühl lösen wird. Das Quadroskop - 3D Spiegeldisplay für Syma wurde in Zusammenarbeit mit der Reto Melchior GmbH (Foto) in Wetzikon entwickelt.

Quadroskop für SYMA von ZAAK

Passend zur Euroshop 2014 eine neue Laborstudie über das Einkaufsverhalten: Neueste Forschungen im Bereich

der Neurowissenschaften haben bereits gezeigt, dass Kauf-entscheidungen am Point of Sale (POS) zu über 80 % unbe-wusst getroffen werden und damit vor allem von emotio-nalen Einflüssen abhängig sind. Die optimale Beleuchtung spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle: Der Kunde nimmt die Ware nicht nur visuell wahr, sondern fühlt sich von einem ansprechenden Lichtszenario emotional berührt. Die Wirkung von Licht in Verkaufsräumen wurde allerdings bislang nur mit verschiedenen Befragungsmetho-den evaluiert – ohne jedoch den entscheidenden Aspekt des Unbewussten mit zu berücksichtigen. Aus diesem Grund initiierte Zumtobel Research gemeinsam mit der Gruppe Nymphenburg, einem Beratungs- und Marktforschungsin-stitut aus München, eine Laborstudie, um die emotionale Wirkung von Licht auf den Kunden anhand seiner physio-logischen Reaktionen empirisch messbar zu machen. Die «limbischen Licht-Kauftypen» sind demnach: Balance-, Dominanz- und Stimulance-Typen.

Zielgruppengerechte Beleuchtung von Shop & Retail-Flächen

Warmweiss Typ

«Balance»:

Harmoniser,

Traditionalisten

und die Offenen

Kaltweiss Typ

«Dominanz»:

Performer,

Disziplinierte

Blackbox Typ

«Stimulance»:

Hedonisten,

Abenteurer

SHOP SPEZIAL

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2014 / 6 luxlumina 35

Mehr als 109.000 Fach-besucher kamen zur

Weltleitmesse des Handels und seiner Partner nach Düsseldorf. Insgesamt wa-ren 110 Nationen vertreten. Hans Werner Reinhard, Stellvertretender Geschäfts-führer der Messe Düssel-dorf, freute sich über die hervorragende Resonanz: «Sämtliche Bestmarken aus 2011 wurden noch getoppt! Ganz besonders freut uns der Zuwachs bei der Interna-tionalität und der Entschei-dungskompetenz der Fach-besucher.» Auf der EuroShop gaben über 40 Prozent aller Besucher an, in den nächs-ten zwei Jahren konkrete Investitionsvorhaben um-zusetzen. Die EuroShop nutzten sie dabei nicht nur um sich über Neuheiten zu informieren, sondern expli-zit auch zur gezielten Suche nach neuen Lieferanten und Geschäftspartnern.

Zwei Drittel der EuroShop Besucher reisten aus dem

EuroShop 2014:Handel ist in Investitionslaune

Ausland an, wobei ein deut-licher Zuwachs insbesondere aus Übersee zu verzeichnen war, sowohl aus Nord-, Mit-tel- und Südamerika als auch aus dem gesamten asiati-schen Raum. Delegationen großer Handelsketten z. B. aus Brasilien, Kolumbien Kanada, den USA und Chi-na konnten zur EuroShop begrüsst werden.

Die EuroShop 2014 gab in ihrer Grösse und Vielfalt einen umfassenden Über-blick über alle wichtigen Trends in den vier Segmen-ten KONZEPT: Ladenbau, Architektur & StoreDesign, Beleuchtung, Kühlmöbel und Kälteanlagen. EURO-SALES: Visuelles Marke-ting und Merchandising, POS-Marketing. EUROCIS: Retail Technology. EURO-EXPO: Messebau, Design und Event.

Unter den 2'226 Ausstellern aus 57 Ländern waren die Marktführer aller Bereiche

ebenso präsent wie junge Unternehmen aus Wachs-tumsmärkten.

Im Mittelpunkt der Euro-Shop 2014 standen vor allem zwei Aspekte: zum einen die Inszenierung und Emotio-nalisierung des Shopping-erlebnisses durch spektaku-lären Ladenbau, innovative Lichtkonzepte, kreative De-signideen und ausgefallene Materialien, mit denen der stationäre Handel sich ge-genüber dem Online-Kauf profilieren kann. Zum ande-ren war das Thema Multichannel und damit die Integration und Verknüp-fung der unterschiedlichen Kanäle, d.h. stationärem Ge-schäft, Web und Mobile mit neuesten Technologien auf der EuroShop omnipräsent. Darüber hinaus standen energieeffiziente Beleuch-tungssysteme sowie ener-getisch deutlich verbesserte Kälteanlagen und Kühlmö-bel für den Lebensmittel-handel im Fokus.

SHOP SPEZIAL

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Wie muss man Ihr Motto über Licht verstehen?Es geht um zwei Ansätze: Einmal kann die Identität eines Gebäu-des erhalten und herausgestellt werden, oder das Lichtkonzept schält eine bis dahin verborgene oder neue Identität heraus (z. B. bei Revitalisierungen). Je nach Situation geht es um diese Ansätze.Wir leisten sehr viel Recherche Arbeit im Vorfeld. Ein Bankge-bäude z. B., das über den Fundamenten der ehemaligen Münchner Stadtmauer liegt, haben wir neu gestaltet. Die historische Stadt-mauer ist zwar heute nur mehr rudimentär zu sehen, aber wir ha-ben sie Teil unseres Konzept werden lassen - sehr zum Gefallen des Bauherrn und der Kunden, wie sich herausgestellt hat. Hier haben wir also einen historischen Bezug geschaffen mit Licht. Gebäude, Plätze, Aussenräume verlangen nach einer authentischen Heran-gehensweise. Ein Stadtarchiv oder historisches Museum kann da-für viele Verbindungen frei legen oder erzählen. Wir wollen darauf eine neue Geschichte aufbauen. Dazu ist es wichtig, zu erfahren, wie die Geschichte an diesem Ort war. Das herauszufinden, macht mir und unserem Team sehr viel Freude.

Ist der Architekt immer damit einverstanden?Es muss geklärt werden, was die Gestaltung des Architekten aus-sagen möchte. Das Licht als eine eigene Gestaltungsebene betrach-tet der Architekt meist nicht explizit. Es stellt sich aber bei allen Projekten heraus, dass die Begeisterung für das Licht als bewusste Gestaltungsebene sehr begrüsst wird von Architekten und Bauher-ren. Bei einem Briefing kann es durchaus vorkommen, dass sich neue Gestaltungen mit Licht ergeben, die vorher verborgen waren. Die meisten Architekten kann man sehr für Licht begeistern. Wir unterhalten uns sehr intensiv darüber, was mit den Elementen der Architektur passiert – bei Sonnenlichteinfall im O, S und W und während der Jahreszeiten. Gerade in unseren Breiten ist es faszi-nierend, was die im Sommer im NNO aufgehende Sonne in ihrem steilen Bogen berührt, und was sie streift im Winter, wo sie im SO aufgeht usw. Das ist unsere wunderbare Grundlage. Dann kom-men die Überlegungen, wo setzt das Kunstlicht ein und was wollen wir mit ihm aussagen.

Sie haben unter anderem den Bischofssitz in Limburg in allen Bereichen mit Licht gestaltet. Teilbereiche haben noch keine Abnahme, wegen den laufenden Prüfungen. Welche Probleme sind bei Ihrer Arbeit mit Bischof Tebartz-van Elst aufgetreten?Mit dem Bischof keine. Im Gegenteil, zu uns war er sehr zuvor-kommend, sehr interessiert und begeistert über die Lichtkonzepte, die Wirkungen und Möglichkeiten, die wir ihm vorgeführt hatten.

Bei dem Limburger Bischofssitz, «Diözesanes Zentrum St. Niko-laus» ist nach unserer Ansicht, aus der Perspektive des Licht-designs alles sehr gut gelaufen. Wir könnten einen Energie-Preis für unsere Arbeiten bekommen. Es ist fast alles mit LED gestaltet, ca. 85 %. Das hat den grossen Vorteil, dass wir für die entsprechen-den Tages- und Jahreszeiten die Lichtszenen konzipieren konnten.

Diese wichtigen Fakten sind in den Medien überhaupt nicht kom-muniziert worden.

Tatsache ist aber, dass die Extras eine Kostenexplosion verur-sacht haben.Es ist solide gebaut worden, das stimmt. Aber was sind jetzt die Ex-tras? Das müsste man definieren. Aus der Sicht der Lichtgestaltung kann ich sagen, dass wir im Budget geblieben sind, und den Fokus auf Energieeinsparungen im Sinne des künftigen Energieverbrau-ches des Bischofs gerichtet hatten.

Sie haben den Bischof über das Konzept der Lichtplanung gebrieft?Ja haben wir. Das war recht interessant. Das Projekt insgesamt hatte eine Vorlaufphase von ca. sechs Jahren. Wir hatten mit dem zweiten Architekt, Prof. Karl Josef Schattner, ein herausragen-der Architekt im sakralen Bereich gearbeitet. Er ist leider in der Zwischenzeit verstorben. Dann gab es wohl unterschiedliche An-sichten seitens der Diözese über das Entwurfskonzept der Kapelle und Prof. Schattner hat seinen Hut genommen. Das Architektur-büro BLFP, das bereits in die Planungen integriert war, hat dann die Gestaltung des Ensembles übernommen und zu dem geführt, was wir heute sehen. Das gesamte Projektteam blieb im Boot. Nachdem wir die Gestaltung analysiert hatten und mit BLFP dis-kutiert, gab es eine Präsentation für Bischof Tebartz-van Elst, und alle Planungsbeteiligten: das Ost-West ausgerichtete Anwesen mit der kleinen Kapelle steht im Dialog zum Limburger Dom auf dem Domberg. Das Lichtkonzept nimmt das Thema der Ost-Westaus-richtung auf. Die Räume erscheinen in einem äusserst reduzierten integrativen Licht. So werden sie zu besonderen Orten der Klarheit und Stille.Für die Lichtgestaltung galt es alle Bereiche zu konzipieren. Al-len voran die Kapelle mit Sakristei, ein besonderes Anliegen des Bischofs, die Büros, Konferenzräume, die privaten Räume und die Aussenräume. Der Zugang des Ensembles wird flankiert von einem Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert auf der einen und einem Haus aus dem 18. Jahrhundert auf der anderen Seite. In die-sem sind die Schwestern untergebracht und im Fachwerkhaus die Büroräume. Dies musste von Grund auf saniert werden. Der Dom selber war nicht im Auftrag, was schade war. Auch hier könnte man laufende Energiekosten bei der Beleuchtung einsparen. Die jetzigen HIT Strahler, die auf den Dom gerichtet sind, bieten leider kein differenziertes Lichtbild. Im Aussenbereich gibt es einen klei-nen Garten und einen Kreuzgang mit Kolonnaden im Zentrum des Grundstückes gelegen.

Für Ihr Lichtbüro war es das erste Lichtprojekt für sakrale Bauten?Nein, wir haben bereits eine Reihe von Kirchen mit Licht gestaltet, z. B. St. Magdalena in Ottobrunn und die Wallfahrtskirche Maria Eich.

WERKSTATTBERICHT

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Licht schafft Identität

LIGHT IDENTITY

Der Werkstattrundgang führt uns diesmal zu

Gabriele Allendorf nach München. Ihr Arbeitsmotto

lautet «Identität braucht Licht. Ohne Licht ist sie un-

sichtbar». Diesen Ansatz hat Sie auch beim Bischofs-

sitz in Limburg, bei Bischof Tebartz-van Elst umgesetzt,

und zwar deutlich im Budgetrahmen. Dass die Licht-

designerin nicht nur für sakrale Projekte das Motto

vertritt, erfuhren wir in ihrer Lichtwerkstatt im

Stadtteil Neuhausen Nymphenburg.

WERKSTATTBERICHT

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Wann haben Sie den Bischofs-Bau-Skandal mitbekommen?Da hatten wir unsere Arbeiten fast abgeschlossen. Den Domplatz 7, das Fachwerkhaus, haben wir noch nicht komplett fertiggestellt gesehen in der Umsetzung. Hier müssen wir und werden wir noch eine Abnahme bzw. genaue Einstellungen der Lichtszenen machen. Aber es war ein regelrechter Schnitt. Der Baustopp traf unvermit-telt ein, wohl weil Bedenken wegen noch grösserer Aufbauschung bestand. Der Bischof war da bereits in der Presse. Wir haben dann nur noch seine Reise nach Rom mitbekommen bzw. seinen vor-übergehenden Aufenthalt in Metten.

Was haben Sie für die Kapelle entworfen?Das interessante war dabei der Kapellenkörper und das Material, das Gestein von dem wir ausgegangen sind. Der schwarze, wasser-gestrahlte Assoluto Nero aussen an der Kapelle hat paillettenhafte Einschlüsse. Wenn er mit Licht angestrahlt wird, glimmt er fan-tastisch. Im Tiefhof versteckte Vario-LEDs mit 3000-4500 Kelvin strahlen hier die 20 Meter hohe Ost- und Westfassade an. Das Licht verwandelt den schwarzen Stein in Samt, und daraus strahlen die mit seitlichen LED erleuchteten Fenster des Künstlers Schreiter. Das ist wunderschön an zu sehen.

War das Tageslicht für Ihre Planungen wichtig?Das ist eine sehr wichtige Frage, gerade für sakrale Gebäude wie Kirchen. In der abendländischen Kultur scheint das Tageslicht stets von schräg oben in die historischen Kirchen. Man nahm ja immer an der liebe Gott ist oben im Himmel und von seiner Hand strahlt die Sonne zu uns Menschen. Dann wandert sie im Süden herum bis zum Abend zur Abendvesper. Dafür haben die Kirchenbauer die riesigen Rosetten als Öffnungen im Westen des Gebäudes gebaut. Das Licht bricht durch die Westrosette, taucht die Kirche in verschwenderisches Licht und reicht bis zum Altar. Wir rätseln heute, wie aus den farbigen Gläsern in gotischen Kir-chen weisses Licht im Innenraum entsteht, ohne Farbschatten. Es ist ein Phänomen und man hat es nach dem letzten Krieg entdeckt, als zerschossene Fenster von zeitgenössischen Künstlern gestaltet wurden: da bemerkt man deren Farbschatten auf Wänden und Bo-den. Seit Isaac Newton wissen wir, dass die Farben des gesamten Farbspektrums weisses Licht ergeben. Aber wie das die gotischen Kirchenbauer hinbekommen haben ist ein Rätsel. Zu ihrer Frage zurückkommend, sollte das Licht eigentlich so gering wie möglich eingesetzt werden, wenn es z. B. um gotische sakrale Bauten geht. An mystischen Orten sollte nach meinem Verständnis die damals gedachte Beleuchtung für die Meditation oder Andachten erhalten bleiben. Die Stein gewordenen Konzepte von damals kann man nicht einfach abtun. Man muss mit ihnen zusammen etwas komponieren und ihre mystische Wirkung un-terstützen. Ich möchte in einer historischen Kirche die sich über-schneidenden Schatten geniessen. Ähnlich wie in einem japani-schen Raum die unterschiedliche dichten Schatten das eigentliche Wichtige sind.

Im Diözesanen Zentrum St. Nikolaus ist Tageslicht in den Räumen ein wichtiges Thema, da das Grundstück von hohen Naturstein-mauern umgeben ist. Wir haben viele Räume gerechnet und in einigen Dachöffnungen empfohlen, um helle freundliche Räume zu haben.

Welche Lichtszenen richten Sie ein und geben Sie eine Schulung?Bei der Kirche St. Magdalena in Ottobrunn ergaben sich 21 Szenen aus unterschiedlichen Liturgiebedürfnissen, die wir eingerichtet haben. Es ist eine grosse Hallenkirche mit viel umbautem Raum. Von der kleinen Morgenmesse bis zum österlichen Hochamt mit Chor reicht der Bogen der Lichtszenen. Zusätzlich haben wir die jahreszeitlichen Lichtbedingungen berücksichtigt. Entstanden ist ein Display mit einfachen Nummern bis 21, die der Pfarrer und der Kustode auswählen können. Eigene und weitere Kompositi-onen sind aber ebenfalls noch möglich. Wir sehen uns die die ge-planten Szenen zu unterschiedlichen Jahreszeiten an und weisen die Verantwortlichen in das Programm ein.

Ist die Beleuchtung für Kirchen, sakrale Gebäude und Areale eine Spezialisierung Ihres Büros?Das könnte man so sagen. Da haben wir reichlich Erfahrungen gesammelt, und so glaube ich, eine gute Kompetenz aufbauen können. Diese vielfältigen Stimmungen in einer Kirche zu trans-portieren, ist sehr komplex und jedesmal eine Herausforderung. Allerdings haben wir auch Projekte für städtische Gebäude, Schwimmbäder, Schulen etc.Schwimmbäder stellten sich in letzter Zeit auch als eine sehr in-teressante und komplexe Aufgabe dar. Wir lösen diese Aufgabe meistens in dem wir dem städtischen Bauherrn die verschiede-nen jahreszeitlichen Lichteigenschaften erläutern, die wir in unser Konzept mit einbauen und berücksichtigen. Das kommt sehr gut an und überzeugt.

Dann dauert ein Projekt mindestens ein Jahr, wenn man Sie als Partner hat?Ja genau. Hinzu kommt bei älteren Gebäuden der Denkmalschutz, der mitberücksichtigt werden muss. Aber auch das ist für uns mitt-lerweile kein Problem, da wir schöne Lösungen gefunden haben, wie z.B. in dem Schwimmbad, welches umgebaut wurde aus den vierziger Jahren hier in München. Wir haben die Leuchten von der Decke an den Rand gesetzt, jeweils auf die Gebäudeachsen. Die Leuchten wurden von uns entwickelt, und waren für uns und den Hersteller eine Herausforderung: die Leuchtintensität und Chlor-wasserresistenz in diese knapp bemessene Form zu bringen, die wie ein waagerecht an die Wand gehaltenes Buch erscheint. Nicht nur für Rückenschwimmer ist die Lage ausserhalb des Beckens von Vorteil, die Wartung nach 50.000 Stunden Betrieb kann mit einem Hubsteiger vorgenommen werden. Das Becken muss für die Wartung nicht geleert werden. Eineinhalb Tage dauert die Leerung und riesige Mengen Wasser gehen hierbei verloren.

WERKSTATTBERICHT

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01 Nordbad, München Schwimmhal-

le. LED Downlights mit Austrittswin-

kel auf die Wand.

02 Diözesanes Zentrum St. Nikolaus

in Limburg, Eingang und Kapelle.

03 & 04 Pariser Höfe in Stuttgart mit

den Lichtstelen im Eingangsbereich

01

03

02

04

Seit wann sind Sie Lichtdesignerin?Ich habe Innenarchitektur studiert. Im Studium in den 80er Jahren hat es mich sehr aufgeregt, dass wir zwar einrichten mit diversen Materialien, aber bei Licht gar nichts machen. Licht gab es gar nicht als Thema. Ein Unding aus heutiger Perspektive. Die Begeisterung für Licht kam bei mir aus einer anderen Erlebnis-welt. Als Kind war ich in einer Ballettgruppe und unsere Auffüh-rungen vor Publikum, z. B. Altersheime, Musikschulen mussten wir komplett selbstständig organisieren. Kleidung musste entwor-fen und genäht und das Bühnenlicht jeweils gesetzt werden. Eine Probe auf der Bühne ohne Licht und dann die Generalprobe mit Licht - das war das WOW! Das war meine Initialzündung, mich für Licht zu begeistern und mit Licht zu gestalten. Im Studium in der Akademie der bildenden Künste habe ich in der Goldschmiede dekorative Leuchten entworfen und gebaut. Danach gab es wun-derbare Möglichkeiten mit Komponisten und Musikern zu arbei-ten, Lichtklangkörper und Bühnenlicht zu entwickeln. Es hatte sich wohl herumgesprochen, dass meine Gestaltungsebe-ne das Licht ist. Seit 15 Jahren bin ich und mein Team nun unter-wegs, nach dem Motto «Identität mit Licht» zu schaffen.

WERKSTATTBERICHT

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Fortsetzung auf Seite 42

IT-WERKSTATTBERICHT

Wozu braucht der Lichtplaner Software für seine Arbeit?Um die reale Welt fassbarer zu machen. Gerade der Lichtgestalter als Ästhet bewegt sich in der Gefahr, dass er oder sie die Lichtge-staltung so entwickelt, dass es nur ihm oder ihr gefällt. Das geht nicht. Ein Lichtgestalter macht immer ein Lichtkonzept für andere Menschen. Deren Belange müssen berücksichtigt werden. Deshalb ist diese relativ neutrale technologisch-wissenschaftliche Ebene wichtig, um eine Lichtgestaltung fassbar, messbar und beurteilbar zu machen. Zumindest in etwa 80 % der Fälle ist das so.

Und für die anderen 20 % wird keine Software benötigt?Lichtgestalter arbeiten häufig auch mit Modellen. Aus drei Grün-den: Oberfläche, Materialisierung und Schnelligkeit. Bestimmte Materialien kann der Computer nicht widerspiegeln. Überhaupt ist noch kein Bildschirm in der Lage die Realität widerzugeben. Hier ist das reale Material wesentlich aufschlussreicher. Das Modell ist auch ein schnelles Prüfmittel. Ich sehe das Ergebnis so-fort, wohingegen der Computer eine bestimmte Berechnungszeit benötigt.

Welche Software benutzt Vogt&Partner?Wir haben die bekannten Office-Suiten für die Administration und für den Briefverkehr bzw. für die Online-Kommunikation. Dann haben wir natürlich die Software, um Pläne zu zeichnen. Das machen wir mit AutoCAD. Dann kommen noch die Lichtberech-nungsprogramme hinzu. Tatsächlich haben wir davon etwa zwölf. Hauptsächlich nutzen wir jedoch Relux, ab und zu auch Dialux. Letzteres weil ein kleiner Teil der Kunden, z. B. Generalbauträger, es so verlangen. Dann haben wir noch kleine Berechnungspro-gramme für z. B. Ausstrahlungswinkel und weitere Spezialitäten. Dazu gibt es auch eine Menge apps, die recht praktisch für die Analyse sind.

Haben Sie ein Beispiel?Es gibt zum Beispiel eine app, in welcher sie den Ausstrahlungs-winkel eines Spots angeben und den Einstrahlungswinkel auf die Fläche. Auf dem Bildschirm sehen sie dann gleich die gesamte Ellipse. Wir brauchen also nicht mehr den gesamten Raum zu be-rechnen. Ich kann zum Beispiel bei einer Bildbeleuchtung direkt an der berechneten Ellipse feststellen und beurteilen, was eventuell stört oder ob der Spot grösser sein muss usw. Davon abgesehen, sollte ein erfahrener Lichtdesigner bestimmte Winkel auch im Kopf haben, wie z. B. die bekannten 30 Grad auf ein Objekt, wenn der Spot von der Decke her leuchte.

Gibt es sehr grosse Unterschiede zwischen den beiden grossen Software-Programmen Dialux und Relux?Ja, gibt es. Wie bereits gesagt, haben wir allerdings tatsächlich

mehrere Lichtberechnungsprogramme. Einige davon nutzen wir nur ein bis zweimal im Jahr. Nehmen wir Lightscape. Das ist zwar etwas älter, aber immer noch gut. Dann gibt es noch LumenMicro, AGI32 usw. Der Markt ist recht gross. Zusätzlich haben wir noch sehr spezialisierte Software. Z. B. von Philips gibt es eine sehr gute Software für Sportstadien. Zusätzlich hat bei uns im Team noch jeder seine eigenen Software-Präferenzen.

Setzt Vogt&Partner das Rendering für das Briefing beim Kunden ein?Selten. Das Rendering ist zwar eine Möglichkeit zur Anschauung, was aber viel wichtiger ist, sind die Zahlenwerte. Sie alleine zeigen uns, ob wir die Ziele erreichen. Die Bilder auf dem Monitor sind stets zu interpretieren. Meist sieht der Kunde nichts von unseren Berechnungsergebnissen, die aber von Beginn an sehr wichtig sind. Der Kunde geht davon aus, dass wir unsere Arbeit gut machen und professionell berechnen. Und das soll er auch. In der Regel kann er die photometrischen Daten auch gar nicht beurteilen. Die meisten Renderings setzen wir fürs Marketing ein. Diese Bild-schirmbilder sind aber mit Vorsicht zu geniessen, da Hardware und Software schnell an ihre Grenzen stossen. Es gibt z.B. noch keinen Bildschirm, der das menschliche Abbildungsvermögen hat. Verstelle ich den Kontrast, Farbe oder die Helligkeit am Monitor oder Beamer habe ich schon ein ganz anderes Ergebnis. Und dabei sprechen wir von der gleichen Berechnung. Hier ist höchste Vor-sicht geboten, da die Lösungen nicht eindeutig sind. Auch unkon-trollierbar, wenn ich die Renderings per Internet versende. Wie ist denn die Einstellung des Monitors beim Kunden? Früher hatten wir auch grosse Unterschiede beim Ausdruck. Je nach Drucker-typ erhielten wir sehr unterschiedliche Ergebnisse. Darum haben wir in Kalibrierung investiert. Heute sind bei Vogt&Partner alle Monitore und Drucker kalibriert, das heisst, exakt aufeinander ab-gestimmt. Für absolute High-End-Renderings arbeiten wir aller-dings in der Regel mit Visualisierungsbüros, wie Designraum oder Raumgleiter, zusammen.Um dem Kunden schon in der ersten Phase den Raumeindruck zu vermitteln, arbeiten wir bei Vogt&Partner zu 80 % mit der guten alten Handzeichnung. Das geht sehr schnell. Wir brauchen keine hierbei keine photometrischen Berechnungen. Sondern wir wol-len dem Kunden zunächst nur zeigen, wo das Licht erscheint. So hat er einen ersten Eindruck, und kann beurteilen, ob das für ihn passt. Für die Lichtmengenberechnungen usw. brauchen wir dann die Berechnungssoftware. Dann interessieren uns in erster Linie jedoch die Zahlenwerte.

Sind die Kunden mit den Zeichnungen zufrieden, reicht Ihnen das?Die sind teilweise begeistert. Jeder Architekt hat ja das gleiche Pro-

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2014 / 6 luxlumina 41

Software für Lichtdesigner

Vogt & Partner

IT für die Lichtplanung gehört zum professi-

onellen Alltag eines Lichtdesigners. Welche

allerdings eingesetzt wird, ist recht unter-

schiedlich in der Branche. In unserem ers-

ten IT-Werkstattbericht erklärt Lichtdesig-

ner und Unternehmer Christian Vogt seine

Sichtweise über den täglichen Umgang mit

Software.

Christian Vogt,

Inhaber des Lichtdesign-Unternehmens Vogt & Partner und

Lichtdesignerin und Mitarbeiterin Anja Graber

bei der Entwicklung von Renderings.

01

IT-WERKSTATTBERICHT

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IT-WERKSTATTBERICHT

blem der Visualisierung an sich. Eine Skizze ist für Architekten daher das Normalste von der Welt. Er kann sich schnell einfinden in die - manchmal grob - skizzierten Lichtszenen. Aber auch für Bauinvestoren oder private Kunden sind diese Zeichnungen realistisch. Oft werden sie sogar verlangt. Berechnungen hingegen wollen die meisten Kunden gar nicht. Sie können sie oft gar nicht lesen. Die einzelnen physikalischen Definitionen kennt so gut wie keiner. Darum geht der Kunde ja zum Profi. Ob da im Kopf gerechnet wird, per Taschenrechner oder in einem komplexen Softwareprogramm ist ihm egal. Richtig muss es sein.Ein bisschen anders ist es beim Tageslicht. Da hat jede Spiegelung Einfluss. Die Tageslichtsituation ist sehr von den wirklichen Ober-flächendaten abhängig. Und den diversen Transmissionen. Spä-testens wenn das Licht aus über 40 Meter langen Lichtschächten kommen soll, ist die Frage nach Highend-Software-Simulationen sicher gegeben.

Wann kommen die Modelle ins Spiel?Bei den Modellen gibt es ebenfalls Unterschiede. Es gibt Unter-schiede zwischen dem einfachen Raummodell (meist einfaches Kartonmodell) und einem lichtgestalterischen Profimodell. In diesem Modell müssen die Oberflächen stimmen in ihrer physi-kalischen Gegebenheit, d. h. Reflexionsgrad, Glanzgrad, Diffusität etc. Der Transmissionsgrad von Öffnungen, wie Fenster und Ober-lichter, ist enorm wichtig. Diese können nicht einfach mit Plastik abgedeckt werden. Insbesondere sind auch die Farbveränderungen zu berücksichtigen. Einfaches Fensterglas erzeugt in der Regel be-reits einen starken Grünstich. Das muss alles genau stimmen in den Lichtmodellen. Wir machen das bei Vogt&Partner meist im Massstab 1:20, was sicherlich eher gross ist. Durch den Modellbau sind wir extrem schnell, in der Untersu-chung unterschiedlichster baulicher Lösungen. Mit speziellen Modell-Lichtmessköpfen und Kleinstkameras können wir auch die photometrischen Daten aufnehmen und beurteilen. Auch ohne Berechnungen lässt sich so bestimmen, ob die benötigten Normwerte erreicht werden.

Das heisst, ich kann die Kachel oder Fliese, die verwendet wird, bei euch ins Modell setzen?

Genauso. In bestimmten Fällen kann man Ersatzmaterialien neh-men, die dann aber die gleiche Eigenschaft besitzen. Auch bei Farbanstrichen nach RAL oder NCS ist das kein Problem. Wir verwenden den exakt gleichen Farbton. Wichtig ist dies vor al-lem für die Lichtwirkung im Raum. Denn diese ist vom jeweili-gen Lichtspektrum der Lichtquelle abhängig. Genau da kommen wir auch an die Grenzen der Software. Die heutige Software kann noch nicht exakt auf die spektralen Eigenschaften des Lichtes ein-gehen. Wir können in Relux und Dialux zwar Farbeigenschaften wie Temperatur - wärmeres und kälteres Licht - einstellen, aber es wird nur ein einzelner Lichtstrahl berechnet. Tatsächlich müsste aber für einen realistischen Raumeindruck das gesamte Spektrum berechnet werden; von 380 Nanometer bis 780 Nanometer. Jeder Lichtstrahl wäre also in 400 unterschiedliche zu unterteilen, d.h. jedes Nanometer müsste einzeln berechnet werden. Z.B. werden bei einer blau gestrichenen Wand verschiedene Blauanteile des Lichtes reflektiert und andere Farbanteile absorbiert. Diese Blau-anteile werden wiederum anders verändert, als weisses Licht, wenn sie auf eine andere Farbe auftreffen. Diese spektralen Einfärbun-gen sind in der Realität sichtbar, aber kaum richtig in den heutigen Lichtberechnungen.

Dann gibt es noch viel zu tun für die Software-Entwickler?Durchaus. Ziel sind die 400 Teil-Lichtstrahlen und deren unter-schiedlichen Brechungen und Reflexionen. Noch kommt da die Software an ihre Grenzen. Nicht zu vergessen der Bildschirm, der das real darstellen soll. Es gibt diese Art von Software zum Teil schon im Forschungsbereich. Sie benötigt allerdings entsprechen-de Grossrechner. Der PC tut’s da nicht mehr. In Zukunft gibt es für die Software-Entwicklung also noch Potenzial. Gerade jetzt, im LED-Beleuchtungsboom, hat die Farbwiedergabe-Beurteilung ein ganz neues Gewicht bekommen. Mit den heutigen 64-Bit PCs sollte dies auch in sinnvollen Berechnungszeiten möglich sein.

Die Software-Hersteller resp. die Anwender sind jedoch auch dar-auf angewiesen, dass sie entsprechende Materialdaten bekommen. Der Lichtdesigner kann selten von sich aus die Spektraleigenschaf-ten bestimmen, wenn ein «geräucherter Eichenboden» vorgesehen ist. Idealerweise würde er dann in die Datenbank der Licht-Soft-

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IT-WERKSTATTBERICHT

ware gehen, um genau das Material «geräucherter Eichenboden» von Hersteller X mit Artikel Nr.Y auszuwählen. Diese wäre mit den entsprechenden physikalisch exakten Daten hinterlegt. Dann wären wir der Realität wieder einen grossen Schritt näher. Bei den Leuchten ist dies schon möglich. Wenn auch nicht spektralgenau.

Die nächste Stufe, die z. B. auch bei Relux schon recht gut imple-mentiert ist, ist die Auswahl der richtigen Lichtquelle. Wenn ich eine Osram-Röhre oder eine Philips-Röhre habe, ist das Spektrum selten gleich. Das Licht ist entsprechend nicht dasselbe. Als nächstes bräuchten wir dann nur noch die entsprechende Hardware. Bildschirme wahrscheinlich für viele Tausend Franken.

Wenn ein professionelles Modell errichtet wird, hat das ebenfalls mit hohen Kosten zu tun. Ist die Software da nicht grundsätzlich wesentlich kostensparender?Nicht unbedingt. Es kommt auf die Grösse des zu untersuchenden Raumes an. Und die Wichtigkeit des spektralen Austausches. Ha-ben wir z.B. nur eine Unterführung, ist das Modell sehr einfach zu gestalten. Natürlich kann ich das auch auf dem Computer machen. Hat die Farbstimmung des Raumes jedoch einen hohen Stellen-wert, so komme ich um das Modell nicht herum. Eventuell sogar 1:1. - Wir haben gerade ein Projekt, bei welchem wir versuchen Glasfaserkabel in unterschiedliches japanisches Papier einzuwe-ben. Es entstehen so kleine Lichtspuren, die mit Goldstaub besetzt sind und eine ganze Wand beleuchten sollen. Mit dem Computer kann ich das nicht berechnen und nicht simulieren. Das klappt nur im Modell. Tageslichtanalysen für ein ganzes Stadtviertel mit 50 Häusern ist hingegen im Modell höchst aufwendig. Hier ist die Software we-sentlich kosteneffizienter. Also es ist von Fall zu Fall zu entschei-den. Nur Software ist falsch und nur Modelle zu bauen, ist auch falsch. Die Lösung liegt für den Lichtgestalter in der Mitte resp. in beidem.

In Architektur-Software scheint es bereits die Regel zu sein, den Raum vollständig aufzubauen. Wäre es nicht sinnvoll, wenn diese Räume gleich für die aktuellen Lichtberechnungen verwen-det werden könnten?

Das würde definitiv helfen. Architekten arbeiten auch oft mit re-alen Modellen. Wenn wir diese Modelle auch fürs Licht nutzen könnten, mit Oberflächen, Glasscheiben, etc. dann wäre man noch effizienter als Planungsteam. Übergibt uns der Architekt den digi-talen Raum und wir lassen lediglich die Lichtberechnungssoftware darüber laufen, so ist das natürlich wesentlich kostengünstiger und effektiver. Grundsätzlich funktioniert dies bereits. Die sorgfältige Schnittstellendefinition ist hierbei gefragt.

Gibt es diese Formate für den Austausch bzw. die Integration von Formaten in unterschiedliche Lichtplanungssoftware nicht bereits?Die gibt es bereits. Wir haben zum Beispiel vom Architektenbüro Yamamoto einen riesigen Komplex am Flughafen Zürich, The Circle, mit mehreren Hotels, Kongresszentrum, Ladenpassagen, Büros etc. zur Tageslichtsimulation bekommen. Die riesige Raum-situation konnte direkt als 3D-Architekturmodell in die Lichtsoft-ware übernommen und simuliert werden. Natürlich mussten wir noch die lichttechnischen Daten der Oberflächen eingeben. Aber so war es sehr effizient. Bei diesem Projekt hat es wunderbar ge-klappt. Software braucht strukturelles Arbeiten, um effizient zu sein. Man kann mit Software auch chaotisch arbeiten. Als Grundlage für mehrere Planungsteams kostet dies jedoch unnötig viel Geld.

Wo lernen Lichtgestalter, Relux und Dialux praxisgerecht anzu-wenden?Bei der CAD-Software, Photoshop und InDesign, etc. bringen unsere jungen Mitarbeiter bereits viel Erfahrungen mit. Das ist in vielen Ausbildungen bereits Basis. Bei Handzeichnungen haben die jungen Lichtdesigner eher Schwierigkeiten. Wir schicken die Mitarbeiter immer wieder in die gängigen Schulungen der Anbie-ter. Wir haben nach diesen Schulungen aber meist das Problem, sie wieder in die Abstraktion zurückzubringen. Wenn ich in Relux z. B. eine Harley ins Wohnzimmer stellen kann, dann mag das in-teressant sein, lichttechnisch aber völlig unrelevant. Wir müssen Mitarbeitern nach der Schulung immer wieder erklären: Fenster ja, aber keine Fenstergriffe, Türen ja, aber keine Türgriffe, keine Katzen auf dem Boden oder Bilder an den Wänden.

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RENDERINGS

01 Modellprüfung

02 Banhofsplatz Winterthur

03 Tonhalle Zürich

04&05 Neue CIRCLE-Gasse Nordseite

06 CIRCLE-Gasse mit dunklem Boden.

07 CIRCLE Hauptplatz mit hellem

Boden.

06 07

05

04

IT-WERKSTATTBERICHT

Das hübsche «Software-Beigemüse» brauchen wir nicht. Wichtig ist viel mehr, dass die Mitarbeiter abstrahieren können, wenn z.B. eine Decke fünf Grad Neigung hat, ist das meist völlig unrelevant, um die Beleuchtungsstärke zu berechnen. Das bringen wir den Mitarbeitern dann im Alltag wieder bei. In der Software -Schulung lernen sie, was die Software kann oder könnte. Der Alltag sieht dann schon anders aus.

Ladet Ihr die Anbieter zu euch ein?Durchaus. Nicht nur für Schulungen, sondern auch, dann wenn wir z.B. Verbesserungsvorschläge haben. Insbesondere bei Relux haben wir sehr gute Erfahrungen in der schnellen Korrektur oder Softwareanpassungen für unsere Planungsfragen gemacht. Wir schätzen dieses nahe Zusammenarbeiten sehr.

Die Hersteller selber sind also am Austausch mit euch Anwen-dern interessiert. Das haben wir uns gedacht, deswegen haben wir diese IT-Rubrik für Lichtdesigner und Architekten bei uns eingerichtet. Was wünscht sich der Anwender der Lichtsoftware in Zukunft. Mehr Komplexität oder einfachere Anwendungen?Beides! Es muss noch realistischer und spektralgenauer sein. Auf der anderen Seite wünsche ich mir, dass die Software noch mehr als konzeptionelles Gestaltungselement benutzt werden kann. Das geht zur Zeit nicht. Wir haben mit der Relux AG einen ersten An-satz dazu diskutiert. Der Raum ist dabei das Grundgerüst für die

Lichtgestaltung. Das ist die Arbeitsgrundlage für die Konzeptpha-se. Wenn der Lichtgestalter nun Lichtflächen setzen könnte, ohne Leuchten zu definieren, wäre das fantastisch. Eine entwurfsfreu-dige Lichtberechnungs-Software ist ein klares Bedürfnis.

Wann geht der Lichtdesigner mit 3D-Brille und Stick zum Kun-den?Schöne Idee. Das dauert aber noch. Ich schätze, in fünf bis acht Jahren könnte das der Fall sein. Dann sind 3D-Beamer oder Bild-schirme vielleicht Alltag.

Wir überlegen uns das bereits, bei Vogt&Partner zu installieren. Der Sitzungsort ist damit allerdings fixiert. Für eine räumliche relevante Wirkung genügt jedoch keine einfache Entertain-ment-Anlage. Ich bin sicher, das wird die Zukunft.

In jeder Stadt gibt es bereits 3D-Kinos. Wie wäre es, mit einem Stick dort hinzugehen?Auch eine spannende Idee. Die Kinos könnte man morgens für professionelle Planungspräsentationen einsetzen, sofern sie über die richtige Rechnerkapazität verfügen, und den Rest des Tages zur öffentlichen Unterhaltung. Warum nicht?

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2014 / 6 luxlumina 45

Wir machen Marken sichtbar

Westiform AGFreiburgstrasse 596, CH-3172 NiederwangenT +41 31 980 22 22, F +41 31 980 22 [email protected], www.westiform.ch

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Weitere Westiform-Gesellschaften:Frankreich, Tschechische Republik, China, Japan

27.0

2.20

14 |

bcs

/ srt

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Kernkompetenz Logos Vakuumverformte Logoscha-len und Spritzguss-Varianten, bedampft und auf diverse Arten veredelt

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Lichtplanung mit ReluxSuite

LD-SOFTWARE

In einem kontinuierlich komplexer werdenden Alltag des Lichtplaners mit seinen engen Rahmenbedingun-gen sind zwei Faktoren in den ver-

gangenen Jahren immer wichtiger gewor-den: A) Struktur im Planungsprozess, B) effiziente Kommunikation mit klaren Argumenten. Lichtberechnungsprogramme mit ihrer Pe-ripherie liefern hierbei wichtige Argumen-te, um Planungssicherheit zu bieten. Aller-dings können diese Lösungen - anders als oftmals propagiert - nicht das universelle Hilfsmittel für ein gutes Endergebnis sein.Sinnvolle Massnahmen, wie Beleuchtungs-proben, Messungen oder die Konstruktion von neuen Leuchten, helfen den Entschei-dern auf einfache Weise, die gewünschteLichtwirkung zu verstehen. Für einen effizienten Prozess ist es jedoch ebenfalls wichtig, eine verlässliche Software an der Hand zu haben, welche auf möglichst ein-fache Weise, die in der Tiefe des Projektes liegenden Fragen zu beantworten, z.B. in Hinblick auf welches Potential bietet das Tageslicht im Gebäude? Wie verändern sich die Lichtverhältnisse über den Tag? Welche Leuchte ist geeignet? Gibt es am Markt bereits eine passende Leuchte für das Pro-jekt. Wo ist sie zu finden? Die Entwickler

der ReluxSuite - einer der weltweit führen-den Softwarelösungen für die Planung von Licht und Leuchten - arbeiten seit Jahren mit Bedacht daran, ihre Module in nach-vollziehbaren Schritten, den Bedürfnissen ihrer Nutzer anzupassen.Bei der Planung des 2012 fertiggestellten Hochtief-Hauses in Berlin kamen viele Module aus der ReluxSuite zum Einsatz. Hochtief vereint seit einiger Zeit in sei-nen Niederlassungen jeweils alle eigenen Einheiten einer Region unter einem Dach. Das Bauunternehmen errichtete ein Ver-waltungsgebäude und verkaufte es später. Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit sind daher entscheidend für den Werter-halt der Immobilie gewesen. So ist auch die etwa 10'000 qm grosse Berliner Nie-derlassung des Konzerns europaweit eines der ersten zu 100 % mit LED-Technik aus-gestatteten Bürogebäude. Die Immobilie wurde nach den Kriterien der «Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen» er-richtet und erhielt 2012 das Zertifikat in Silber. Zu Beginn der Planung im Jahr 2010 half jedoch zunächst eine Studie mit um-fangreichen Lichtberechnungen, die Rea-lisierbarkeit des Projektes mit der damals neuen LED Technik zu überprüften. Ein Anforderungsprofil konnte definiert wer-

den. Gemeinsam und im intensiven Aus-tausch mit dem Leuchtenhersteller Tobias Grau simulierten wir bei «made by light lichtplanung» eine Leuchte, die den wirt-schaftlichen Anforderungen entsprach. Als Resultat entstand ein völlig neues Produkt mit direktem und indirektem LED-Licht. Als Lichtplaner achteten wir neben der Lichtlenkung besonders auf die hohe Ent-blendung der neuen Leuchte, um die Ak-zeptanz der neuen Technik seitens der Nut-zer sicherzustellen.Ein grosser Vorteil für Leuchtenhersteller und Lichtplaner bei der Suite ist, dass die Berechnung des Lichts komplett virtuell durchgespielt werden kann. Die Eigen-schaften der Leuchte können vorab bis insDetail im Rechner erprobt und optimiert werden. Der Nachweis einer normenge-rechten Beleuchtung unterstützt die Pla-nungssicherheit bis zur Realisierung des Projektes ebenso wie eine anschauliche Illustration der Lichtwirkung. Ohne effiziente Simulationssoftware wäre es sicher nicht möglich gewesen, die ex-trem ehrgeizigen Anforderungen im engen Zeitrahmen zu erfüllen. Die positive Reso-nanz der Nutzer bestätigte uns, diesen Weg gemeinsam mit allen Projektbeteiligten gegangen zu sein.

Text: Christof Fielstette, Lichtplaner, Hamburg | Fotos: Jörn Hustedt

Hochtief Büro-Haus in Berlin

IT-WERKSTATTBERICHT

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2014 / 6 luxlumina 47

Beleuchtungssteuerung für das Intercontinental Hotel Davos

LD-SOFTWARE

Die laCOM GmbH hat unter der Leitung von Högger Tho-mas die Beleuchtungssteue-rung in den öffentlich genutz-

ten Räumen des Hotels installiert.

Dies wurde einerseits «konventionell», durch Bewegungsmelder gelöst, die in die SPS eingelesen werden, und Lichtgruppen über die SPS schaltet (Korridorbeleuch-tung).

Andererseits wurde mit DALI die Verbin-dung gesetzt. Dazu mussten insbesondere fähige Vorschaltgeräte verbaut werden, die auch per Web / WLAN ansteuerbar sind Diese Web-Oberfläche musste eigens ent-wickelt werden. Die Screens geben Bei-spiele wieder, wie die Konfiguration und die Bedienung abläuft.

In jedem zu steuerndem Bereich wurde eine Saia-SPS eingesetzt (12 Stück insge-samt inkl. HKLS – 36 Stück). Durch DALI-Schnittstellen ist es möglich, direkt mit den

Vorschaltgeräten zu kommunizieren und die verschiedenen Szenen aufzurufen. Die Lichtszenen können individuell vom Kun-den neu definiert, und wieder abgespei-chert werden.So können immer je nach Bedürfnis neue Szenen erstellt und wieder geändert wer-den.

Bestandteil jeder «Saia-Steuerung» ist ein integrierter WEB-Server, auf dem die grafi-sche Benutzeroberfläche abgelegt ist. Über diese Oberfläche erfolgt der Zugriff auf sämtlich verwendete und eingebaute 12 Lichtsteuerungen im Hotel.

Über das Ethernet-Netzwerk sind die Steuerungen auf das hoteleigene WLAN aufgeschaltet, dadurch ist es möglich, die Beleuchtung, mit dem I-Pad von überall zu bedienen sowie die Szenen zu konfigurie-ren.

www.lacom-gmbh.ch

IT-WERKSTATTBERICHT

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48 luxlumina 2014 / 6

Teamplayer

Daniel Tschudy

Ruhe strahlt er aus und Konzentration.

Die Architektur hat er im Wesentlichen

getauscht mit der Lichtarchitektur. Führt

er ein Projekt durch, dann von A bis Z.

«Teamplay» heisst seine Losung, auch

wenn es schwierig wird. Seit Beginn des

Jahres ist er CEO der Reflexion AG in Zürich.

Wie «übersetzt» Daniel Tschudy Lichtde-

sign in den Alltag?

Fortsetzung auf Seite 50

Etwas überraschend war die Nachricht des Zusammenschlusses von der AMSTEIN+WALTHERT AG und der Reflexion AG. Wa-rum dieser Zusammenschluss?Aus strategischen Gründen wurde die Lichtabteilung der AMSTEIN+WALTHERT AG per erstem Januar 2014 mit der Re-flexion AG zusammengeführt. Damit wird sowohl Marktkraft, -akzeptanz und Agilität im schnell ändernden technologischen Umfeld gestärkt. Durch die interdisziplinäre Ergänzung innerhalb der 25köpfigen neuen Reflexion AG entsteht nun ein gewaltiges Know-how an Licht und Beleuchtung.

Welchen Stellenwert hat das Lichtdesign für AMSTEIN+WALTHERT / Reflexion?Licht ist nicht der Hauptstützpfeiler der AMSTEIN+WALTHERT AG. Die Aspekte des Marketings, der Wahrnehmung im Markt, wie auch der Referenz sind in der Gesamtreputation äusserst wichtig. Lichtdesign ist ein gestalterischer Beruf mit vielen handwerklichen Aspekten. Wie bei der Architektur beschäftigt sich das Lichtdesign mit Raum, Erscheinung und Atmosphäre. Es geht in erster Linie nicht um die unsichtbare Technik, sondern um die direkte Erschei-nung von Raum, Materialien und deren Eigenschaften. Einerseits sind auch wir wie alle Planer an einer Verbesserung und zielgerich-teten Erscheinung und Atmosphäre interessiert, andererseits pro-duzieren wir aussagekräftige Bilder, die ganze Geschichten erzäh-len und die Architektur spezifisch verändern. Damit verstehen wir uns nicht als Planer oder Ingenieure, sondern als Lichtarchitekten, die Gutes verbessern, und weniger Gutes eher unterbelichten. Wir bestimmen so mit, was in Szene gesetzt wird, und was man eher in den Hintergrund rückt.Ein zweiter Grund für Lichtdesign bei der AMSTEIN+WALTHERT AG liegt in der Historie. Bereits seit den 1950iger Jahren betreibt die Firma eine Abteilung mit Lichtdesign. Wir sind eines der erstenIngenieurbüros, die sich in der Schweiz professionell mit Lichtde-sign beschäftigten. Der Stellenwert des Lichtdesigns ist in der Ver-gangenheit enorm gewachsen. Aufgrund unserer Erfahrung sind wir dafür besonders gut aufgestellt.Ein weiterer Aspekt ist die professionelle Ausbildung zum Licht-designer, die ab diesem Jahr auch in der Schweiz ermöglicht wird. Das anerkannte Berufsbild des Lichtplaners wird es damit bald

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Daniel TschudyArchitekt & Lichtdesigner

CEO der Reflexion AG undMitglied der Geschäftsleitung, der AMSTEIN+WALTHERT AG

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geben. Und natürlich hoffen wir, dass das Lichtdesign in die Hono-rarordnung der SIA aufgenommen wird, um auch die Qualität und die Leistungen, die zu erbringen sind, entsprechend zu etablieren.Lichtplaner und Lichtdesigner schaffen Atmosphäre, neue Pers-pektiven in Räumen; sie schaffen an Normen mit und sie beteili-gen sich am Energiediskurs. Wissenschaft und Technik stehen im Diskurs mit dem Lichtdesign und ermöglichen durch die gegensei-tige Beeinflussung neue Möglichkeiten, Erscheinungen und Atmo-sphären und neue Zusammenhänge in der Architektur. Zur Zeit findet eine grosse Qualitätsoffensive in diesem Berufsfeld statt, was ich persönlich begrüsse. Es sind Elemente, die den Stellenwert des Lichtdesigns stark fördern.

Wie wird das Lichtdesign bei Ihnen für Kunden entwickelt? Wird parallel zur Architektur gearbeitet oder kontaktiert man Sie erst später?Da gibt es unterschiedliche Arbeitsweisen. Es gibt Architekten, die wissen genau, wie der Raum wirken muss. Andere Architekten sind stets auf der Suche oder lassen sich auch auf Experimente und andere Sichtweisen ein. Wir unterstützen sie aber in jedem Fall. Wir sind nicht nur kreativ tätig, sondern setzen neue Räume ins richtige Licht. Dabei stehen wir trotzdem eher im Hintergrund. Wir inszenieren dort das Licht, wo es die Architektur zulässt. Unser Ziel ist es, das Licht-Konzept sehr genau zu formulieren. Sie bildet den kreativen Aspekt und damit die Kür, danach kommt die Pflicht. Das Licht-Konzept hat mit Technik, Normen und energeti-schen Aspekten zu tun. Es ist also die Aufgabe, zusammen mit dem Architekten ein Gesamtwerk zu schaffen, das aus jedem Betrach-tungswinkel die Qualität von Raum und Material wiedergeben soll. Diese Interaktion auf sensible Wahrnehmungserscheinungen und Erfahrungen ermöglichen erst die Qualität des Raumes. Dabei geht es in erster Linie nicht ums Licht, sondern es geht um den Rahmen und die Erscheinung des Rahmens. Es geht um die Dra-maturgie des Raums, um die Tiefe des Raums. Wir möchten nicht das Licht in Szene setzen, sondern den Raum.

Tatsache ist aber, dass es besonders effektiv ist, wenn der Licht-designer möglichst früh zu den Planungen ins Boot geholt wird?Selbstverständlich. Wir sind beim Wettbewerb dabei, der Mach-

barkeitsstudie und der Bedürfnisanalyse. Insofern sind die Leis-tungsstufen eins und zwei immer sehr wichtig für die eigentliche Umsetzung. Spätestens in der Phase 3.1 (SIA Phase: Vorprojekt-phase) oder 3.2 der Bauprojektphase sollten wir dabei sein. Sonst geht es schief. Es gibt Projekte, die werden in späteren Projekt-phasen ausgeschrieben. Dann ist aber relativ gesehen alles zu spät.

Lehnen Sie Projekte auch ab?Wir sind grundsätzlich Teamplayer wie beim Sport. Ich kann nicht in der 56. Minute vom Platz gehen, nur weil kein Tor gefallen ist. Natürlich gibt es auch den menschlichen Faktor der Sympathie. Wenn die Chemie passt zwischen allen Beteiligten, geht es ge-schmeidiger, eleganter und schneller. Ansonsten ist die Sachebe-ne Ausgangspunkt für Diskussionen. Kommunikation kann dann auch mal anstrengender sein, aber es lohnt sich immer für alle Be-teiligten. Im Vorfeld könnte man ein Projekt ablehnen, aber wie bei Menschen oder anderen Dingen, die einem Lieb sind, versucht man das Positive zu sehen oder mindestens die Möglichkeit wahr-zunehmen, etwas in die beste Richtung zu entwickeln. Aber wie gesagt ändern wir die Spielregeln ungern während eines Spieles. Der Teamspirit ist dabei wichtiger.

Auch wenn es in die Verlängerung geht, um beim Fussball zu bleiben?Auch bei Verlängerung (lacht). Wenn einer das Spielfeld verlässt, gibt es zahlreiche Komplikationen beim Bauprojekt. Es wird teurer, Wissen geht verloren, und die Bauphase zieht sich immer weiter, was sich immer ungünstig für den Bauherrn auswirkt. In unserer Philosophie des Lichtdesigns müssen wir ehrlich sein. Auch wenn es um ganz andere Dinge geht, die den Bau betreffen, müssen wir, muss ich, meine Kritik loswerden können, um das Gesamtprojekt voranzubringen und nicht zu gefährden. Auf der anderen Seitebringe ich auch mein Wissen rund um die Technik des Lichts ebenfalls mit ein.

Stichwort Honorarordnung für Lichtdesigner. Die aktuelle Honorarordnung haben sie sogar geschrieben und wird beim SIA jetzt behandelt?Mit der Antwort möchte ich nicht ausweichen, aber grundsätzlich

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kann eine Honorarordnung zunächst gar nichts. Sie sagt nicht, wann ein Lichtdesigner in einem Bauprojekt mitarbeiten kann etc. Sie regelt weitgehend ein Berufsbild und ermöglicht die Ab-grenzung! Kriterien wie Stundensätze oder Tageshonorare sind im Fluss. Nichts ist hierbei in Stein gemeisselt. Das regelt jeder nach eigenem Ermessen auch in Zukunft weiter. Für mich ist die Ho-norarordnung ein Beispiel dafür, dass wir ein Berufsbild bekom-men. An diesem Berufsbild arbeiten wir schon sehr lange hier in der Schweiz. Die jetzigen Lichtplaner und Lichtdesigner sind nicht wegzuleugnen. Es gibt bessere und und weniger Gute darunter. Die meisten nehmen ihren Beruf aber ernst und arbeiten am Be-rufsziel mit. Um dieses zu unterstreichen, ist es meines Erachtens nötig, diese Honorarordnung ins Leben zu rufen bzw. umzusetzen. Wichtig ist die Abgrenzung zu anderen Gewerken und Bereichen wie z. B. Architektur, Elektroplanung. Ein eigener eidgenössischer Berufsabschluss im Baugewerbe zählt viel. Wie die Beteiligten aber damit umgehen, ist eine andere Geschichte. Insofern besiegelt die Honorarordnung nichts. Sie steht zunächst einmal im Raum. Dieses Standardwerk ist eine ernstzunehmende Grundlage. Mein Wunsch wäre, diese Ordnung in Kraft zu setzen, damit das Berufs-bild endlich einen offiziellen Rahmen bekommt.

Wie weit sind die Vorbereitungen dafür gediehen?Die Honorarordnung für Lichtdesigner liegt bei der SIA. Die Dis-kussion hat dort schon angefangen. Ein paar Architekten tun sich aber schwer damit. Sie haben Mühe, zu sehen, wie die Komplexität zunimmt und ihre Machtstellung schwindet. Es ist aber so, dass Spezialisten heute nicht mehr wegzudenken sind.

Es gab die Zeit, da gab es noch keine Landschaftsgärtner, Bauphy-siker, Brandschutzexperten usw. Diese Berufsgattungen wurden vom Architekten ausgeübt. Durch die verstärkte Regulierung, aus-gelöst durch Sicherheitsaspekte, Risikoeinschätzungen und auch bilaterale Normenkriterien sind viele Themen einfach zu komplex und speziell geworden. Auch beim Licht ist die neue Beleuch-tungsnorm SN EN 12464-1 (2011) sehr komplex geworden. Es geht nicht mehr nur darum, eine Wirkungsgradmethode durchzu-führen, sondern um Lichtverteilung zu kontrollieren, Gleichmäs-sigkeiten, Farbwiedergabe, Lichtfarben, Platinenqualitäten etc. zu

bestimmen. Es ist viel, was man neben dem kreativen Part auch an Technik wissen sollt um als Lichtdesigner bestehen zu können. Das kann ein Architekt nicht auch noch alles umsetzen.

Apropos Normen. Manche Normen sind aber fragwürdig. Wenn ein Restaurant oder eine Bar nach den jetzigen Lichtnorm ent-wickelt wird, bleibt sie eher leer.Das kann durchaus so sein, und jede Norm hat ihre Grenzen. Meis-tens bildet sie ein gut gemeinter Technikstandard. Aber ich muss einen Bauherrn darauf hinweisen, dass seine Bar nach Norm mit 200 Lux beleuchtet würde, was je nach Situation abschreckend wir-ken könnte. Deshalb sind auch Modelle und 1:1 Muster so wichtig in unserer Arbeit. Ein exakte Vorstellung von Beleuchtungsstärken hat keiner.

Die Aufgaben der Architekten haben in den letzten 15 Jahren zu-genommen. Nun sind Sie selber auch Architekt. Muss der Beruf des Architekten nicht völlig umgeschrieben werden in eine Form, z.B. die eines Baumanagers vielleicht?Der Architekt könnte sich auf die Gesamtbauleitung, auf die Äs-thetik des Raumes fokussieren, womit er schon genug zu tun hat. Auch die sozialpolitischen und gesellschaftlichen Aspekte kom-men hinzu. Die heutigen technischen Anforderungen eines Archi-tekten sind ziemlich komplex geworden. Leider geht die Diskussi-on unter den Architekten in eine ganz andere Richtung.

Fördert die Honorarordnung für Lichtdesigner untereinander auch eine Unabhängigkeit bei der Wahl der Produkte?Sehr interessante Frage! Sie sprechen die Neutralität an. Im Moment passieren aufgrund der neuen digitalen Möglichkeiten verschiedene Entwicklungen, sich neu zu positionieren. Herstel-ler z. B. haben mit dem Tatsache zu kämpfen, dass sie durch die Langlebigkeit der LED nicht mehr so schnell neue Produkte ver-kaufen. Sie suchen also neue Geschäftsfelder wie beispielsweise die Lichtplanung. Das ist prinzipiell gut. Dabei lernen sie auch die Normen kennen.

Wie gehe ich aber als Lichtplaner damit um? Das ist ein breites Gebiet. Ist Neutralität dann gegeben, wenn ich aus den ganzen An-

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RENDERINGSDas neue Licht im «Collection

Lambert Museum» in Avignon, Frank-

reich wird zur Zeit von Reflexion / Da-

niel Tschudy geplant.

Renderings: (c) Berger&Berger 2013

01 Geplant ist eine LED-Lichtdecke

mit 4000K und Kunststoff-Folien zur

diffusen tageslichtähnlichen Aus-

leuchtung. Eine Akzentbeleuchtung

ist zur Zeit nicht vorgesehen.

02 Oberlichter leiten das diffuse Ta-

geslicht aus dem Norden in die Gal-

lerie. Das direkte Sonnenlicht wird

durch die Deckenkonstruktion ge-

blockt. Die Menge an diffusem Tages-

licht wird durch eine horizontale, me-

chanische Verschattung kontrolliert

bis hin zur totalen Verdunkelung für

Präsentationen. Zusätzlich sind in den

Oberlichtern Seamless Leuchtstoff-

lampen 39W in 4000K vorgesehen,

welche das Tageslicht unterstützen

sollen. In den Rahmen der Oberlichter

sind Stromschienen eingelassen, wo

Strahler und Wallwasher zur Akzen-

tuierung bzw. Wandflutung genutzt

werden.

02

01

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geboten das beste Produkt auswähle? Das ist durchaus möglich aus den Europäischen Standardprodukten neutral auszuwählen. Das wird auch so gemacht. Wir arbeiten bei der Reflexion AG gerne im Dialogverfahren mit ausgewählten Herstellern. Von diesen Her-stellern wissen wir, dass sie unsere Ideen auch umsetzen können. Ist das noch neutral? Am Schluss wissen wir aber, dass der Bauherr das beste Produkt bekommt. Für uns ist das nach wie vor die klügs-te Arbeitsweise. Z.B. haben wir für die ETH einen Lichtbaustein entwickelt, dessen Erscheinung, Wirkungsgrad und Blendfreiheit konkurrenzlos war.

Auch bei einem internationalen Dialogverfahren haben wir mit fünf Herstellern die Perron Leuchte für die neue Durchmesserlinie formuliert. Das Verfahren ging über vier Runden. Diese Hersteller haben eine Qualität erreicht, die wir so nicht auf dem Markt gefun-den hätten. Wieder die Frage: Ist das noch neutral?

Was mache ich jetzt mit dem privaten Kunden, der sein Haus be-leuchtet haben möchte? Wenn ich dabei den Kunden von einem Wandfluter überzeugen muss, dann geht das nur über eine Bemus-terung. Die Vorgehensweise geht also über eine Nutzwertanalyse ohne Gedanken zur Wirtschaftlichkeit. Wenn das Resultat über-zeugt, kommt der Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Muss es Audi sein oder genügt VW etc. Diese Entscheidung trifft der Bauherr. Wir machen dabei lediglich den qualitativen Vorschlag. Ist das neutral?

Neutralität bildet einen Qualitätsaspekt für das beste Ergebnis.Ich beschäftige mich seit über zwanzig Jahren mit Licht, und ken-ne den Markt. Warum soll ich nicht einen Hersteller dem andern vorziehen? Für mich geht es um die Qualität. Ich muss das beste Produkt anbieten. Das kann sein, dass ich dann nicht hersteller-neutral bin. Wichtiger scheint mir, am Puls der Entwicklung stets mit dabei zu sein. So passiert es auch, dass wir Produkte, die wir als Auftrag entwickelt haben, in kurzer Zeit nicht mehr einsetzen konnten, weil es bereits wieder Besseres auf dem Markt gab. Auch das gehört zum Spiel und wir sind so frei, jederzeit Dinge zu ver-werfen, um uns dem Besseren hinzugeben.

Hersteller müssen sich in diesen Tagen enorm anstrengen, um die digitalen Fortschritte auch umzusetzen. Es herrscht ein grosser Wettbewerb.Das stimmt. Firmen haben zum Teil zu lange Entwicklungszyklen und verpassen entsprechend die Marktakzeptanz oder haben ein-fach auch den Entwicklungsfokus falsch gesetzt. Wir Lichtdesigner zeichnen die Lichtverteilung, damit der Raum zur Geltung kommt. Wir arbeiten eigentlich wie Fotographen mit Vordergrund, Mit-telgrund und Hintergrund im Raumaufbau. Darin zeigt, wieder-spiegelt und reflektiert sich eine Lichtverteilung. Und ein entspre-chendes Produkt hilft uns bei dieser Verteilung. Bei allen Projekten stellt sich die wiederkehrende Frage, welches Produkt diesen An-forderungen genügen kann. Gibt es keines, lassen wir es herstellen.

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luxlumina Fachumfrage:

Hat sich der Architekturberuf gewandelt?

Was wird die Architektin / der Architekt zukünftig für

eine Aufgabe wahrnehmen?

Welcher Aspekt spielt LICHT für die Architektur?

Der Handlungs- und Gestaltungsspielraum des Archi-tekten verkleinert sich zusehends, jedoch nicht nur auf Druck von außen. Auch Architekten selber lassen sich

ihr Terrain „abgraben“. Dies zeigt sich darin, dass Architekten oft nur noch Fassaden für bereits geplante Volumen „designen“. Der Entwurf mit all seinen Facetten, von städtebaulichen zu konzep-tionellen, funktionalen und innenräumlichen Ideen wird oft auf das Abliefern von bunten Bildern reduziert, die dann von ande-ren umgesetzt werden. Das Licht ist solch ein Feld, das viele Architekten aufgegeben haben. Während Le Corbusier Architek-tur noch als das Spiel von Körpern im Licht verstand , würden heute seine atemberaubenden Lichträume wie etwa in La Tou-rette wohl von Lichtplanern konzipiert werden. Dennoch, wir betrachten die Wandlung des Architektenbe-rufs mit vollem Optimismus, denn jede Veränderung ist immer gleichzeitig eine Chance. Licht wird also keine Pflichterfüllung sein, sondern ein überaus spannendes und umkämpftes Feld, das sich mancher Architekt mit innovativen Ideen zurück er-obern wird. Dort wo Standardlösungen nicht ausreichen, wird es weiterhin kreative Ansätze geben, die Licht als integralen und essentiellen Bestandteil des architektonischen Entwurfs verste-hen, von der ersten Konzeption an.

soma ArchitektenStefan Rutzinger

Martin OberascherKristina Schinegger

Günther Weber

aus Wien, Österreich

UMFRAGE

Architekturberuf Heut & Morgen

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2014 / 6 luxlumina 55

Die heutigen Anforderungen an ein Gebäude haben sich durch den technischen Fortschritt stark gewandelt. Ne-ben der Konzentration auf die Nutzerbedürfnisse und

die gestalterischen Qualitäten eines Gebäudes, muss der Ar-chitekt heute auch viele hochtechnische Bedürfnisse in seinen Entwurf integrieren und sich in vielen Bereichen spezialisieren. Dies spiegelt sich auch in den Lichtkonzepten von heute wider. Natürliches Licht bestimmt den Tagesrhythmus und das Wohl-befinden des Menschen. In der Architektur nimmt das Licht einen entsprechend hohen Stellenwert ein und der kreative Umgang mit natürlichem Licht prägt die Entwurfsideen. Räume werden durch Tageslicht zum Leben erweckt und die Raumstim-mungen wandeln sich je nach Tages- und Jahreszeit.Die Herausforderung für den Architekten liegt heute darin, nicht der Versuchung zu erliegen, alle Stimmungen durch die neuen Lichttechnologien zu erzeugen und so gestalterische Unzu-länglichkeiten zu übersteuern - sondern sich auf seine Parade-disziplin zu besinnen und gestalterische und räumliche Qualitä-ten durch sorgfältige und präzise Architektur zu erreichen und Räume so zum Leuchten zu bringen. Dann ist das Setzen von Akzenten und das Zulassen von Spielereien – mit massvollem Einsatz der heutigen Lichttechnik – eine Bereicherung.

Andreas MastDipl. Architekt / EUR ING

Mitglied der Geschäftsleitungund Partner

Burckhardt+Partner AGArchitekten Generalplaner

Basel, Bern, Genf, Lausanne, Zürich

Der Architekt als Entwurfs- und Hightech-Coach: Der Beruf des Architekten ist aus meiner Sicht aufgrund der rasanten Entwicklung in den Bereichen Technik, Mate-

rialisierung und Umwelt in den letzten Jahren wesentlich an-spruchsvoller, aber gleichzeitig auch interessanter geworden. Dementsprechend ist der Architekt bereits in frühen Planungs-stadien auf qualitativ hochstehende Fachplaner und Experten angewiesen. Da ich die enge Zusammenarbeit mit Top-Profes-sionals sowohl intern als auch extern sehr schätze, kommt mir diese Entwicklung enorm entgegen. Eine adäquate, projektbe-zogene Integration der gesamten Tageslicht- und Kunstlichtpla-nung ist in diesen Planungsthemen bei mir immer von zentraler Bedeutung.

Andreas Ramseier

Dipl. Architekt / InhaberRamseier & Associates

Ltd., Zürich

In the current situation, I think the role of the architecture is greatly changing. “Buildings for economic activities” are ex-pected to increase profits by architecture itself for years to

come. On the other hand, architects are not only required to increase profits for clients but also required to create a better circumferential environment for people other than the client through architecture. It is not easy to combine these two sides. However, personally, I want to create architecture considering both.The Yokosuka art Museum is fully covered by a white dome made from steel plate. Natural light comes into the museum from circular holes penetrating the shelter. The blue color of the sky seen through the circular holes is deeper than one would imagine. In the late evening, the blue of the sky is getting deeper little by little and turns into black gradually. I wanted to create a museum to enjoy the changing color of the sky.

UMFRAGE

Riken YamamotoOwner of Riken Yamamoto & Field ShopJapan

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56 luxlumina 2014 / 6

Echte Werte: the real and the unreal . . . Der Architekt und Innenarchitekt wird heute mit einer Fülle von Materialinnovationen und neuen Bautechni-ken und Technologien konfrontiert. Es ist eine grosse

Herausforderung, den Überblick zu behalten, und die richtigen Materialien und Techniken zu wählen.Eine Folge ist, meines Erachtens, eine starke Zunahme von Bau-schäden: Architekten, aber auch Bauleiter und ausführende Handwerker sind teils schlichtweg überfordert. Die Anwendung einer neuen Technik oder Materialisierung im Bauwesen hat schnell einmal Auswirkungen auf Dauerhaftigkeit, Bauphysik, etc. In der letzten Zeit nimmt auch rasant das Angebot von «fal-schen» Materialien zu: Aktuell habe ich z. B. teils täuschend ech-te Parkettimitate zur Auswahl aus Laminat, PVC und Keramik.Das Gleiche gibt es in unzähligen Variationen für Metall, Natur-stein, Sichtbeton etc. Meist wird über Kosten argumentiert. Ein vom Laien kaum zu unterscheidender PVC-Parkett mit Holzlook kostet unter 20.-CHF. - Dem Bauherrn, aber auch den Nutzern die Wertigkeit von echten Materialien zu vermitteln, ist für mich eine grosse Herausforderung. Dieses Thema rücke ich bewusst mehr in den Vordergrund meiner Gestaltung, da hier, meines Er-achtens, ein wichtiges Stück unserer Wahrnehmung und Hand-werkskultur gefährdet wird. Oder anders ausgedrückt: So wie wir unseren Kindern zu vermitteln suchen, dass Milch nicht im Tetrapack wächst, sondern von einer Kuh stammt, so sollten wir das echte Naturmaterial schätzen und schützen, und das Wissen der handwerklichen Verarbeitung weitergeben.Etwas ins rechte Licht rücken: Ich arbeite und modelliere viel mit Licht. Eine gute räumliche Inszenierung und eine schöne Ober-fläche können sich erst mit perfekt gesetztem Licht entfalten. Licht erweckt Farben und Formen zu Leben, rückt etwas gezielt in den Vordergrund, anderes in den Hintergrund. Dies gilt für Ta-geslicht, dass ich in einem Raum nutze und steuere genauso wie für Kunstlicht. Ich arbeite viel mit Atmosphären die ich erzeuge, sei es in einem Restaurant oder einem Hotelzimmer: Hier kann ich mit Licht Stimmungen schaffen. Foto: Alberto Venzago.

Karsten Schmidt-HoensdorfInnenarchitekt,

ZürichGeschäftsführer von IDA14

Durch die Globalisierung ist die Architektursprache noch internationaler geworden. In den Architektur-zeitschriften werden laufend spektakuläre, zum Teil gigantische Projekte in gebauter oder gezeichneter

Form publiziert. Dies zeigt auf, was heute machbar ist. Viele neue elektronische Werkzeuge erlauben es Planern und Aus-führenden gemeinsam, ganz neue Wege zu beschreiten. Wir denken, dass die Zukunft in diesem Bereich erst begonnen hat. Immer mehr Projekte entstehen in freier Form, entsprechende Bauteile können als Elemente präzise in spezialisierten Fabriken hergestellt werden. Die Planer liefern die Daten dazu. Obwohl wir auf den Baustellen bei vielen Arbeitsgattungen noch lange

hinterherhinken werden, ist hier eine lange fällige Revolution im Gange. Man hat den Eindruck, fast alles wird machbar. Aller-dings muss man das differenziert sehen, und auch kritisch hin-terfragen. Denn nicht alles was machbar ist, ist automatisch gut.Was uns fasziniert, sind die technischen Möglichkeiten, welche sich allen Beteiligten bieten. Wir nutzen diese und arbeiten damit. Wenn wir mit unseren Ingenieuren und Spezialisten in-teressante Lösungen angehen können, sind das spannende Herausforderungen. Gerade in der Lichtplanung und deren praktischen Umsetzung haben sich die Möglichkeiten enorm geweitet. Da sind wir alle zusammen in eine neue Zeit gestartet.

Andreas Imhof und Bernard Rothair architekten ag Kreuzlingen, Schweiz

UMFRAGE

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2014 / 6 luxlumina 57

Architekten sind eine der wenigen Berufsgruppen, die von allem verstehen müssen, aber immer weniger tieferes Wissen haben, und einsetzen können. Das alte Berufsbild des Architekten als Baumeister, der

wissen muss, wie viel Kalk man zur Mischung von Beton braucht, ist verschwunden. Bauherren erwarten neben den besten öko-logischen Bauweisen, guten Materialien und guter Gestaltung nun auch, dass wir ihnen erklären, wie auf dem Mobiltelefon die Lichter im Haus ein oder ausgeschaltet werden, während der Bauherr im Urlaub ist. Architekten werden in Zukunft nur eine Gruppe von Managern sein, die neben weiteren professionellen Ingenieuren ein Gebäude errichten. Es ist für uns Architekten unmöglich geworden, den rapiden technischen Entwicklungen in allen Bereichen zu folgen. Architekten müssen heute eine Schnittstelle zwischen dem bedauerlichen Qualitätsverlusts im Handwerk, und der gleichzeitigen rasanten Verbesserung von digitaler Bauteileproduktion sein. Es ist leicht, eine der besten Fassaden zu entwickeln, eine geni-ale Dachkonstruktion zu erstellen, und mit den besten dreifach oder vierfach verglasten Oberlichtern zu versehen. Jedoch ist die Verbindung dieser perfekten Bauweise und Teile nur so gut wie die schwächste Abdichtung. Es wird immer wichtiger für Architekten, die Bauphysik selbst besser zu verstehen.Im Lichtbereich haben wir natürlich auch eine Revolution mit immer besseren, stärkeren und kleineren LED-Leuchtmitteln. Bei TYYZ und Lumolar entwickeln wir Sonderanfertigungen für die Architektur im Innen- und Aussenbereich. Licht als Insze-nierung zu entwickeln, dunklere Bereiche und Highlights zu er-möglichen, liegt uns am Herzen. Licht ist nicht nur ein Bedarfs-gegenstand.

Mark TholenArchitekt & Lichtdesigner,Toronto, CanadaTYYZ Architecture + Industrial DesignLumolar Lighting

Die Rolle des (Innen-)Architekten hat sich stark gewan-delt. Über den gut gestalteten Raum hinaus geht es heute vielmehr darum, Identitäten zu schaffen und Emotionen zu wecken, um sich von der immer stär-

keren Konkurrenz abzuheben. In diesem Zusammenhang spielt auch Licht eine grosse Rolle, das ebenfalls eine emotionale Seitehat und somit zu einem wichtigen Kommunikationsmittel in der Architektur wird. So eröffnet ein Raum, der seinen Anforde-rungen und seinem Wirkungswunsch gemäss eingeleuchtet ist, dem Betrachter eine Plattform der Kommunikation. Dabei geht es vor allem darum, den Kunden durch bewusste Lichteffekte zu beeinflussen, und sein Wohlempfinden zu stärken. Stimmt die Beleuchtung nicht mit der narrativen oder funktionalen Intention eines Raumes überein, stellt sich ein Gefühl der Unbehaglichkeit ein. Lichtinszenierungen hingegen, die eine Übereinstimmung von thematischer und funktionaler Absicht und Ästhetik in Szene setzen, rufen ein Gefühl der Behaglichkeit hervor. Zudem lassen sich mit speziellen Licht-Installationen Welten schaffen, die den vertrauten Charakter einer Marke wie-dergeben. So schaffen Lichtinszenierungen individuelle Raum-wirkungen, die einen klaren Wiedererkennungswert erzeugen. Das sog. Corporate Lighting bildet mit dynamischen Licht-installationen personalisierte Bereiche, die Raum für Inter-pretationen, Fantasien und Wünsche eröffnen, niemals jedoch das Bedürfnis nach Funktionalität vernachlässigen. Dieser individuelle Wiedererkennungswert bietet dem Betrachter ein Gefühl der Sicherheit und der Identifikation.

Gunter Fleitz Architekt & Geschäftsführender Gesellschafter,Stuttgart, DeutschlandIppolito Fleitz Group GmbH

UMFRAGE

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KUNST-LICHT-GESCHICHTE

Von den ersten Bildern der Menschheit aus dem Jung-paläolithikum zum 3D-Mapping des 21. Jahrhunderts spielt Licht eine zentrale Rolle. Die Beobachtung von Licht- und Schattenbildern führte zu den ersten Dar-

stellungen, wie sie in den Höhlen von Chauvet und Lascaux gefun-den wurden. In ihrer Bildlichkeit sind sie den Schattenformatio-nen, die durch natürlichen Lichteinfall in Höhlen hervorgerufen wurden, nachempfunden. Über die Jahrtausende bis heute ist die Auseinandersetzung mit Schattenbildern für Künstler/innen von formaler wie von konzeptioneller Bedeutung und in Zeichnungen, Scherenschnitten, Schattenspielen und Schwarzweiß-Filmen um-gesetzt. Beispiele der Gegenwart sind u.a. die Serie der «Théâtre d›ombres», die Christian Boltanski von 1984 bis 1997 entwickelte, die Serie «Urban Shadows» des Straßenkünstlers Zevs, die er seit Ende der 1990er Jahre in verschiedenen Metropolen anlegt, oder die Installation «Refusal of Time», die William Kentridge zur Documenta 2012 realisierte.

Aber nicht nur das Schwarz des Schattens, sondern auch das Lichtspiel, das durch Brechen, Reflektieren oder Absorbieren ei-nes Lichtstrahls entsteht, war für die Entwicklung der Bildgebung von Bedeutung. Lichtphänomene, wie sie sich insbesondere in Verbindung mit transluzenten Materialien, beispielsweise Glas, zeigen, führten schon vor 9'000 Jahren zu ersten Artefakten. Zu allen Zeiten war Glas auch ein Material der Kunst und bis heute ist es ein Werkstoff, der aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzu-denken ist. Der Begriff «Glas» leitet sich aus dem Germanischen ab und verweist auf das Glänzen und Schimmern – wie es Glas im Spiel mit Licht zu Eigen ist. Seit dem 5. Jahrhundert gibt es Belege für Transparentbilder, insbesondere für Glasmalerei. Bedeutende Werke entstanden vom Mittelalter an über die Renaissance, den Jugendstil, die Moderne bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Ihnen gemeinsam ist die hohe Differenzierung in den Kontrasten sowie der Farbleuchtkraft. In sakralen Zusammenhängen wurde das Ta-geslicht als «Himmelslicht» als eine Verbindung zum Göttlichen beschrieben und lichtaktive Werke zur Symbolisierung mythischer

und gesegneter Inhalte eingesetzt. Das Zusammenspiel von sich verändernden Lichtverhältnissen steht in profanen Zusammen-hängen für ein dynamisches Bildverständnis. In der Gegenwart sind es vor allem Maler wie Markus Lüpertz, Gerhard Richter oder Neo Rauch, die sich mit transparenten Malgründen, darunter auch Kirchenfenstern, auseinandersetzen. Tageslicht-Installationen wie «Your Rainbow Panorama» von Olafur Eliasson auf dem Kunst-museum in Aarhus (seit 2011) oder «Excentrique(s) Travail In Situ» von Daniel Buren im «Palais de Tokio» in Paris (2012) zeigen wie aktuell die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Zu-sammenspiel von Licht, Farbe, Raum, Zeit und Wahrnehmung ist. Künstler/innen wie Shirazeh Houshiary gehen noch einen Schritt weiter: In dem Kirchenfenster «East Window» (2008), das sie für St-Martin-in-the-Fields in London realisiert hat, überträgt sie die Formensprache eines gedehnten, digitalen Rasters auf die Fenster-gestaltung und stellt damit den unmittelbare Bezug zwischen den 3D-Mappings des 21. Jahrhunderts und der Tradition der Farb-lichtfenster her.

Transparenz ist aber nicht nur in Fenstern als Bestandteil von Ar-chitektur ein Thema der Kunst. Ende des 18. Jahrhunderts wurden Diaphane populär. Die durchscheinenden Bildwerke wurden in dunklen Räumen mit Tageslicht hinterleuchtet oder mit Hilfe vonverschiedenen Lichtquellen gezeigt. Die Wirkung des nicht ge-malten, sondern des gestalteten Lichts integrierte Zeitlichkeit und Veränderlichkeit in das Bildgeschehen. Bildträger waren geöltes Papier, Pergamentpapier, geschabtes Leder, dünne Leinwände oder Seide, die bedruckt, koloriert oder mit Wasserfarben, verdünnten Ölfarben u.ä. bearbeitet wurden. Als Lichtquellen dienten Kerzen, Fackeln, Öl-, Petroleum- und Gaslampen. Es entwickelten sich einseitig und doppelseitig bearbeitete Bilder. Eines der bekannten Bespiele sind die Lichtbilder von Caspar David Friedrich. «Diese Malereien, so nur bei Lampenlicht gesehen werden können, be-dürfen einiger Vorrichtungen, wofür ich hier jedoch schon Sorge tragen würde, dass [sie], an Ort und Stelle angelangt, mit leichter Mühe aufgestellt werdenkönnten…». In dem Begleitbrief zur Aus-

Zwischen Malerei und Mappingvon Bettina Catler-Pelz, Kuratorin

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2014 / 6 luxlumina 59

KUNST-LICHT-GESCHICHTE

lieferung dieser Werke 1835 schreibt er von «vier durchsichtigen Bildern, auf Papier gezeichnet und auf Rahmen gespannt» mit zweiGlaskugeln, einer Lampe und einem kleinen Klotz.»1 Die Glasku-geln wurden wie eine Schusterkugel eingesetzt. Vor der Einfüh-rung elektrischer Lichtquellen benutzten Handwerker/innen mit Wasser gefüllte Kugelglaskolben wie eine Sammellinse, um das diffuse Licht der Sonne oder einer Gas- oder Öllampe am Arbeits-platz zu bündeln. Caspar David Friedrich war der erste, der die Schusterkugel als Gestirnprojektion benutzte, und sie mit transpa-renten Bildwerken kombinierte. Über die letzten Jahrhunderte hat sich die Art der Werke, die mit Hinterleuchtung von Bildwerken arbeiten, ausdifferenziert. Heu-te sind es oft Fotografien wie bei Magdalena Jetelová oder Mischa Kuball, die Fotografien von Licht in hinterleuchteten Tableaus zei-gen. Oder die Arbeiten von Jeff Walls, der seit Ende der 1970er Jahre Bildwerke realisiert, die in ihrer Komposition an klassische Malerei und in ihrer leuchtenden Erscheinung an das Kino er-innern. Fotografie als Zeichnung mit Licht und in der weiteren Entwicklung bewegte Bilder, Film, Video und digitale Animation korrespondieren in besonderer Weise mit Licht als Medium der Präsentation, entstehen sie doch, in dem der/die Bildautor/in dem Weg des Lichts folgt. Parallel mit der Entwicklung des Kinos ist auch die Projektion zu einem Thema der Kunst geworden. «Die fil-mischen Projektionen sind sowohl visuell wie zeitlich prädetermi-niert. Die freien Projektionen ... basieren auf der Verwendung von Filtern und Reflektoren, die statisch oder beweglich sein können oder beides zugleich», erklärte Nicolas Schöffer Ende der 1950er Jahre2. Sowohl in den Bildwelten von Fotografie, TV und Film wie auch in den künstlerischen Positionen, die sich auf die Sichtbar-machung der skulpturalen Qualitäten des projizierten Lichts durch Dampf, Nebel oder Staub konzentrieren, spielt die differenzierte Gestaltung des Lichts eine zentrale Rolle. Zu den signifikanten Bei-spielen gehören die Arbeiten von Anthony McCall, der den Weg des Lichts und seine Plastizität mit Filmprojektoren inszeniert, die Arbeiten von Diana Ramaekers, die mit LED-basierten Schwein-werfern in Nebelräumen choreografiert, oder die Werke von Ed-

win van der Heide, der Hochleistungslaser für seine audiovisuellen Environments nutzt.

In allen lichtbasierten Arbeiten spielt die Wahrnehmung in der Forschung zu künstlerischen Fragestellungen eine zentrale Rolle. Das Vermischen der Sphären von Werk und Betrachtung in Ins-tallationen oder von Objekt und Subjekt durch Rückkopplungs-systeme integrieren die / den Betrachtende/n in den Kunstpro-duktionsprozess. Der Blick richtet sich stärker auf wechselseitige Bedingtheiten. Licht vermittelt zwischen der Materialität der Werke, dem Umgebungsraum, der wahrnehmenden Person und es kartografiert das Beziehungsgefüge.So erscheint die Vielzahl der lichtbasierten Arbeit in der Gegen-wart wie eine Bewegung, die die notwendige Reflexion von Licht als Urmedium der Sichtbarkeit thematisiert. Im Zusammenspiel von sinnlicher Wahrnehmung, visueller Erscheinungsform und gedanklicher Reflexion entwickelte Platon seine Erkenntnis-theorie, die er anhand des «Höhlengleichnisses» erläuterte. Susan Sonntag griff das Gleichnis auf und bezog es auf alle künstleri-schen Medien. Im 21. Jahrhundert, mit Licht als Anzeigemedium der digitalen Medien, geht es die Vertiefung der Lesbarkeit der Lichtverhältnisse als Fundament für das zeitgenössische Bildver-ständnis. Vor diesem Hintergrund erscheint «Lichtkunst» als ein provisorischer Begriff für lichtbasierte Arbeiten, die das Verhältnis von Bildgebung, Bildwahrnehmung und Bildverständnis reflektie-ren und weiterentwickeln, so dass die Geschichte der Bildgebung untrennbar mit der Geschichte des Lichts verwoben bleibt.

Zitate1 Zitiert nach Zacharias, Kyllikki, Text des Faltblatts zu Raum 10 der Ausstellung,

In: Hajdu, Georg, Drei Allegorien von Caspar David Friedrich. http://georghajdu.

de/compositions/drei-allegorien-von-caspar-david-friedrich vom 12.12.2012

2 Zitiert nach Schwarz, Michael, Eine kurze Geschichte der Lichtkunst im öffent-

lichen Raum (2004). http://www.michaelschwarz.org/pdf/geschichte-der-licht-

kunst.pdf vom 8.12.2012

Ein Streifzug durch die gemeinsame Geschichte von Licht, Bildgebung und Wahrnehmung

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60 luxlumina 2014 / 6

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2014 / 6 luxlumina 61

Markt & Technologie

ZUMTOBELCEO im GesprächSeite 68

TRIDONICNeuausrichtungSeite 72

FUSIONReflexion & Amstein+WalthertSeite 73

ELECTROSUISSELED Forums NachleseSeite 74

FLUORAAuf Kurs!Seite 75

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62 luxlumina 2014 / 6

MARKT & TECHNOLOGIE

Neue Licht APP

Bluetooth schneller als WLAN

TECNOLUMEN

Gütesiegel gegen Produktpiraterie

Zukünftige «LABLES» der Firma Tec-

nolumen, um der zur Zeit grassieren-

den Produktpiraterie aus dem Inter-

net Einhalt zu gebieten.

Die Fima LUMEDO aus Berlin hat ebenfalls wie bei der bekann-ten HUE von Philips ein APP Lichtsteuerung für den Consumer-Bereich entwickelt. Der iPhone Controller BT-M2A ist ähnlich aufgebaut wie die HUE. Es gibt aber Unterschiede in der techni-schen Umsetzung. So geschieht die Ansteuerung von LED-Stri-pes mit bis zu 240 Watt Ausgangsleistung. Damit ist das System auch für profesionelle Projekte geeignet. Es gibt keine Set-Top Box. WLAN wird nicht benötigt. Ansteuerung funktioniert über Bluetooth. Es gibt eine automatische Präsenzerkennung. Der Controller ist mit einem fünf Kanal RGBWW-Treiber ausgestat-tet. Es können bis zu fünf LED-Controller in der APP gesteuert werden. Die dazugehörige Leuchte wurde vom Design Team «böttcher+henssler» entworfen. Schneller mit Bluetooth: Blue-tooth vereinfacht die Installation: Im Gegensatz zu WLAN wird keine Einrichtung eines Netzwerkes benötigt. Der Controller wird einfach angeschlossen und konfiguriert sich mit der App.

www.lumedo.com

Der Handel im Internet boomt. Die Vorteile des E-Commerce lie-gen auf der Hand: Konsumenten können kaufen, was, wann und vor allem wo sie wollen. Doch der wachsende Markt lockt auch Kriminelle an. Eine Vielzahl betrügerischer Verkaufsportale tum-melt sich mittlerweile im Netz. Hunderttausende Verbraucher fallen jährlich darauf herein. Sie zahlen für Ware, die nie geliefert wird, oder erhalten scheinbar Markenprodukte, die sich jedoch als Fälschungen entpuppen. Die Bremer Leuchten-Manufaktur TECNOLUMEN, die bereits vor einem Jahr mit ihrer ungewöhn-lichen Umtauschaktion „No Fake“ auf die Gefahren der Produkt-piraterie aufmerksam gemacht hatte, stellt Online-Geschäfts-partnern deshalb jetzt Gütesiegel zur Verfügung, die den Kun-den Orientierung und Sicherheit geben sollen.

Echtheits-Zertifikate erleichtern die Händler-Auswahl«Wir haben uns überlegt, wie wir Kunden noch besser vor ille-galen Kopien und ‚Fake-Shops‘ im Internet schützen können», erklärt Carsten Hotzan, Geschäftsführer von TECNOLUMEN. Ein wichtiger Schritt wurde jetzt getan: Der Leuchten-Hersteller aus Bremen hat zwei Gütesiegel entwickelt, die dem Verbrau-cher mehr Sicherheit beim Online-Shopping bieten und ihm die Auswahl des Händlers erleichtern. Die beiden Labels mit der Aufschrift «Authorisierter TECNOLUMEN® Partner» und «Ori-ginal TECNOLUMEN® Produkt» werden an vertrauenswürdige Geschäftspartner vergeben. «Klar lassen sich auch diese Echt-heits-Zertifikate fälschen» räumt Hotzan ein. «Deshalb emp-fiehlt sich vor dem Kauf stets noch der Gegencheck auf unserer Website». Auf www.tecnolumen.de sind alle kooperierenden Anbieter aufgelistet.

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..

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64 luxlumina 2014 / 6

Davos-Clavadel

Höchstgelegene Stadt der Schweiz bekommt LED

LEDs lösen die alten Quecksilber-

dampflampen ab. Damit wird eine

Generation von Strassenlampen über-

sprungen. Vorteil ist, das Licht bleibt

weiss und ist präziser in der Ausrich-

tung. Werden die Natriumdampflam-

pen auf LED ausgetauscht, ändern

sich die Sehgewohnheiten radikal.

Foto: Ivica Carevic aus Davos von der

EWD installiert die neuen LEDs im

luxlumina Redaktionsstandort

Clavadel.

MARKT & TECHNOLOGIE

LED-Strassenlampen werden auch in Davos in den nächsten zwei Jahren installiert. Das geschieht nicht flächendeckend, son-dern nur dort, wo alte Quecksilberdampflampen noch vorhan-den sind. Ziel ist es, dass 2015 schweizweit die alten energiefres-senden Quecksilberdampflampen endlich aus dem Stadtbild verschwinden. Auf der Promenadenstrasse, einer Haupt-verkehrsachse in Davos, ist bereits die neue Leuchten-Sparge-neration, die gelbscheinenden Natriumdampfleuchten, instal-liert. Eine Umrüstung kommt wegen des Budgets hier in naher Zukunft nicht in Betracht. Wo alte Quecksilberdampfleuchten stehen, wird gleich auf LED umgerüstet, und damit eine Leuch-tengeneration übersprungen.

Farbtechnisch entsteht in Zukunft ein Flickenteppich zwischen weissem und gelben Licht in den Städten, übrigens in der gan-zen Schweiz. Es sind ja alle am Umrüsten. Gelbes Licht sorgt auf der Promenadenstrasse in Davos für eine relativ warme Atmo-sphäre. Der Nachteil ist, das andere Farben nicht zur Geltung kommen. Die Lichtaussenanlagen der Einzelhändler und Hotels kommen fast gar nicht zur Geltung. Sie müssen mit ihrem Licht praktisch dagegen ankämpfen. Sollte die Promenadenstrasse nach 2015 auf LED umgerüstet werden, wird der Seheindruck zunächst recht ungewohnt wer-den. Helles digitales LED-Licht könnte Davos-Dorf und Davos-Stadt komplett anders darstellen. Obwohl es auch gute warm-weisse LEDs bereits gibt mit 2700 - 3500 Kelvin. Das Problem sind hierbei die Normen, die im Strassen- bzw. Fussgängerzo-nenbereich eingehalten werden müssen. Ein Lichtdesigner könnte vorab Licht-Bemusterungen für die Stadt, Anwohner und für die Bevölkerung durchführen. So können Normen und Grenzen eingehalten und die Ästhetik bedacht werden. Die Fir-ma ELEKTRON, mit der die EWD zusammenarbeitet, hat eben-falls Erfahrung mit architektonischem Aussenlicht (siehe Maga-zin 05). Der Ortsteil Davos-Wolfgang bekommt im Frühjahr an der Hauptstrasse LEDs, Davos-Wiesen wird mit LED-Retro-Kandela-bern zunächst bemustert. In dem Schweizer «Vorzeige-Berg-dorf» Davos-Monstein bleibt noch lange das gelbe Licht erhal-ten.

Lampentyp: Quadralux-2 Alu 84 W,

8497 Im, Ecoline 4000K, DN-Optik,

SDU von Philips / Elektron.

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2014 / 6 luxlumina 65

MARKT & TECHNOLOGIE

Gesundheit mit Licht

Bartenbachs LichtkabineLichtmangel macht Menschen krank. Die biologischen und neu-rologischen Ursachen dafür sind Gegenstand der Licht-wirkungsforschung. Physiker Wilfried Pohl, Leiter der For-schungsabteilung des Tiroler Lichtgestaltungs-Unternehmens Bartenbach, arbeitet zusammen mit Medizinern – unter ande-rem vom Psychiatrischen LKH Hall in Tirol, von der medizini-schen Universität Innsbruck oder vom Institut für Psychologie an der Universität Graz – intensiv an der sogenannten Lichtthe-rapie. Denn neue Erkenntnisse zeigen, dass die Lichttherapie ein vielfältiges therapeutisches Anwendungsspektrum auf-weist, das verschiedene affektive Störungen, wie unipolare und bipolare depressive Störungen oder Wochenbettdepressionen, umfasst. Aber auch bei anderen psychiatrischen und neurologi-schen Erkrankungen, wie Alzheimer Demenz, ADHS, Parkinso-nerkrankungen oder verschiedenen Indikationen in der Schlaf-medizin, kann die Lichttherapie erfolgreich eingesetzt werden. Bei der LED-Therapiekabine von Bartenbach wird der gesamte Halb-Raum im Blickfeld der Patienten mit einer leuchtenden Fläche abge-deckt, sodass das Licht von allen Seiten auf das Gesicht strahlt, ohne die Person dabei zu blenden.

Verbindungsplattform

alphabet spectra WarmDim

Die hochentwickelte, lötfreie, montagefreundliche und effizien-te Lösung für den Markt der LED Leuchten hat TE Connectivity im Blickfeld. LUMAWISE LED Halter heissen die neuen flexiblen und anpassungsfähigen Verbindungsplattformen der Firma. Die Plattformen sind mit einer Vielzahl handelsüblicher LEDs kom-patibel. Hersteller können ihre Endprodukte so schneller auf den Markt bringen. Diese Lösungen vereinfachen sowohl den Einbau, und die Verwendung von LEDs, und zeichnen sich zu-dem durch hohe Hitzebeständigkeit aus. Darüber hinaus sind sie für LEDs auf Basis keramischer und Metallkern-Substrate aus-gelegt und verfügen in einigen Fällen über benutzerfreundliche Schnittstellen für den Anschluss sekundärer Optik. TE Connec-tivity ist in Halle 4.0, Stand 26 auf der Light&Building zu finden.

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MUSEEN

Architekturbeleuchtung

Neue LED ScheinwerferserieZwei neue symmetrische LED Scheinwerfer er-weitern das WE-EF Angebot an LED-Lösungen für die architektonische Beleuchtung: Mit Abmessungen von nur 175 mm Breite, 130 mm Höhe und 75 mm Tiefe steht mit dem kleinen FLD121 ein kompakter 12-W-LED-Scheinwer-fer zur Verfügung, der Lichtströme von bis zu 1213 Nominal Lumen liefert. Der baugrössere FLD131 LED misst 195 mm x 150 mm x 85 mm, erzeugt bei einem Anschlusswert von 24 W Lichtströme von bis zu 2426 Nominal Lumen und wird wie der FLD121 LED in den Lichtfar-ben 3000 K und 4000 K angeboten.

Um die differenzierten Anforderungen an die Aussenbeleuchtung von Gebäuden und Fas-saden, Denkmäler und Skulpturen angemes-sen zu lösen, kommen wie bei allen rotationssymmetrischen WE-EF LED Leuchten hocheffiziente Linsensysteme für verschiede-ne Lichtverteilungen zum Einsatz: symmet-risch breitstrahlend [B], mediumstrahlend [M], extrem engstrahlend [EE] sowie extrem engstrahlend sharp cut-off [EES].FLD100 LED Scheinwerfer können sowohl autark als auch an Auslegern oder am WE-EF Lichtschienensystem RAIL66 betrieben wer-den. Mit optischen Zubehörteilen, wie z. B. Streulinsen, Seitenblende und Abblendtubus, lassen sich die Leuchten präzise auf die gewünschte Lichtwirkung einstellen. WE-EF ist auf der Light+Buildingin der Halle 3.0, Stand A 61 zu finden.

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2014 / 6 luxlumina 67

MUSEEN

Intelligentes Dimmen

alphabet spectra WarmDimDas gedimmte Licht ist intelligent geworden. Bei der Produktneuheit von WILA, der alpha-bet spectra WarmDim sind Einstellungen wie bei einer Halogenlampe möglich, so der Hersteller.Der helle Konferenzraum tagsüber und die Abendtisch Atmosphäre sind für die Dim-mung kein Problem. Durch einen integrierten Multisensor erfolgt die Farbtemperaturanpas-sung von 3000K bis 1800K automatisch während des Dimmvorgangs und exakt ent-lang des Farbtemperaturverlaufes der Black-body-Kurve. Der Dimmbereich reicht von 100 bis 1%. Ra>90 über den gesamten Dimmbe-reich höchste Farbwiedergabewerte für quali-tativ hochwertige Beleuchtungslösungen und weist mit <2SDCM die höchste Farbhomoge-nität für LED Leuchten auf. Die integrierte Elektronik überwacht zusätzlich die Tempera-tur und garantiert eine Lebensdauervon 50'000h (L70). Hierauf gibt WILA eine 5-jährige Herstellergarantie. alphabet spectra WarmDim ist mit Ausstrahlwinkeln von 20°, 40° oder 60° erhältlich. Der Spiegelreflektor besteht aus Aluminium und ist hochglänzend. WarmDim kann in weitere Leuchten integriert werden.

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68 luxlumina 2014 / 6

Alles wird neu!ZUMTOBEL

Fortsetzung auf Seite 70

MARKT & TECHNOLOGIE

Herr Schumacher, wie wichtig ist der Schweizer Markt für Zumtobel? Die Schweiz ist unser bester und profitabelster Markt. Hier haben wir mit Zumtobel unseren zweitgrössten Marktanteil überhaupt. Die Schweiz ist ein «Highend-Lichtmarkt», noch besser als Österreich. Die Schweizer sind bereit auch mehr in ihre Infrastruktur zu investieren, was natürlich auch durch die relativ hohen Löhne und niedrigen Steuern kommt. Die Lebens-haltungskosten sind allerdings höher, aber der Sinn für Qualität und Nachhaltigkeit ist sehr hoch ausgeprägt bei den Schweizern.

Sie sind seit November 2013 der neue Mann an der Spitze von Zumtobel. Wird jetzt alles anders?Ja, alles wird jetzt anders.

Sie sprachen in ihrer ersten Pressekonferenz in Wien von zahl-reichen Optimierungen. Welche sind das?Wenn alles anders wird, könnte das als Kritik an den Vorgängern gesehen werden. Das ist nicht der Fall. Aber wir ändern das, was vor 10 Jahren richtig war. Wir werden es komplett anders machen. Bei der neuen Strategie bleibt kein Stein auf dem an-deren. Der Grund ist simpel. Der Lichtmarkt hat sich seit den letzten 10 Jahren komplett verändert mit der Evolution der LED, mit der digitalen Ausrichtung. Die Asiaten spielen in diesem di-gitalen Markt ebenfalls kräftig mit. Es gibt Mergers, Akquisitio-nen, Fusionen neue Orientierungen und Spezifizierungen. Der Wettbewerb ist grösser geworden. Wie Zumtobel vor 10 Jahren aufgestellt war, mag damals richtig gewesen sein. Heute ist es das nicht mehr. Der fast Verkauf von Thorn und Tridonic hätte die Firma regel-recht von 1.2 Milliarden Umsatz auf 500 Millionen verkleinert. Was nützt es, die Kasse voll zu haben, und am Markt nicht richtig

mitzuspielen? Mit dem Aufsichtsrat wurde die neue Strategie beschlossen, sich nicht zu verkleinern. Wir wollen ein Gewinner der Konsolidierung sein. Dazu ist aber ein kompletter Neustart nötig.

Nach der Akquisition von Thorn haben sich Thorn und Zum-tobel, von aussen betrachtet, wie zwei verfeindete Unterneh-men verhalten. Teilweise haben sie mit gleichen Produkten aus verschiedenen Fabriken, fast die gleichen Kundengruppen angesprochen. So kann man natürlich keine Synergien heben. Erster Ansatzpunkt war es hier, so viele Synergien wie möglich freizulegen, und dabei aber die Identitäten der beiden Marken hochzuhalten. Das Profil dieser Firmen muss weiter geschärft werden. Thorn ist keine schlechte Marke. Thorn ist z. B. in Eng-land eine sehr anerkannte Marke. Warum sollte man diese nicht weiter dort am Markt ausbauen? Aber aus Thorn wird nicht Zumtobel. Die Marke Thorn hat in den letzten Jahren an Schärfe verloren. Wir müssen diese Marke re-positionieren. Die Marke Zumtobel ist eine Weltmarke für Licht, wenn nicht die beste Lichtherstellermarke. Zumtobel wird in Zukunft noch mehr Zumtobel sein. Organisatorisch kommt zu den drei Mar-ken-Divisionen (Zumtobel, Thorn, Tridonic) eine neue vierte hinzu, die Trading Goods, welche die gesamten Handelswaren übernimmt. Dieses Geschäft läuft schon und macht ca. 80 bis 90 Millionen Umsatz im Jahr. Die Zumtobel Gruppe hat dadurch einen sehr guten Zugang zum Markt. Wir müssen hier das Geschäft nur noch besser ordnen.

Zusammengefasst haben wir mit Zumtobel 500 Millionen Um-satz, Tridonic und Thorn etwa 400 Millionen Umsatzstärke. Da-bei sind auch die Umsätze der Trading Goods enthalten, die jetzt neu entstehende Division. Diese vier Divisionen bestehen aus Produktmanagement, Marketing, Produktentwicklung und

Die Neuausrichtung bei Zumtobel ist in vollem Gang. Viele Veränderungen wird

es für den renommierten global agierenden Lichthersteller aus Österreich vor

allem im Marketing und im Vertrieb geben. Wird Zumtobel der neue «Apple»

der Lichtbranche? Chefredaktor Sven Horsmann sprach mit dem neuen CEO

Ulrich Schumacher über die Neuaufstellung.

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2014 / 6 luxlumina 69

MARKT & TECHNOLOGIE

Ulrich SchumacherCEO der Zumtobel Group

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70 luxlumina 2014 / 6

MARKT & TECHNOLOGIE

Branding. Produktion und Vertrieb sind separat und marken-übergreifend organisiert. 90 Prozent der Synergien sind in Pro-duktion und Verkauf. Dagegen verzichten wir ganz bewusst auf einige Synergien im Bereich der Produktentwicklung. Dadurch stärken wir Unternehmertum und Flexibilität.

Im Bereich der Produktion werden wir zum Teil alte Anlagen reduzieren und gleichzeitig die Produktion in Asien ausbauen. Wir haben zwei Produktionsstätten in Asien, die derzeit nur zu 50% laufen. Eine volle Produktion haben wir in Dornbirn, welches zu 100 % sehr gut läuft. Wir haben aber weltweit noch weitere acht Werke, die nur halb ausgelastet sind. Da gibt es grossen Handlungsbedarf. Die Elektronik kommt sowieso von Aussen, im Idealfall von Tridonic oder von anderen Drittanbie-tern.

Im Vertrieb haben wir bisher Organisationsformen gehabt, die nur einzelne Marken, also Zumtobel oder Thorn, verkauft haben. Das war sehr kostspielig. Auch hier werden wir zu schlan-keren Methoden greifen müssen. Warum soll man in unserem Vertrieb nicht alle Marken verkaufen können? Im Prinzip heisst das, dass wir in den einzelnen Ländern zwei Vertriebe in einer Organisation kombinieren werden. Da haben wir deutliches Abspeckpotenzial. Die Massnahmen werden auch hier nicht beliebig über den Kamm geschert. Wir werden z. B. eine Ver-triebsniederlassung in Timbuktu, die nicht kostendeckend arbeitet, eher schliessen als eine kostentechnisch gut aufge-stellte Einheit in Europa.

Die Marken sind auch unterschiedlich in den einzelnen Ländern aufgestellt. Gute Qualität ist in Frankreich mit Thorn verbunden. Zumtobel ist dort eher im «Highend-Bereich» angesehen. Also muss es die Flexibilität jetzt geben, hier Thorn weiter auszubau-en. In Deutschland würden wir Thorn gegen Philips und Trilux positionieren. In Österreich ist Zumtobel im Grosshandel erst gar nicht vertreten. Wenn wir hier in den Grosshandel einstie-gen, dann mit der Marke Thorn. Jeder Manager einer Marken-Division muss also genau herausbekommen, wie er seine Marke am besten in den verschiedenen Ländern positioniert. Das wird in den kommenden Monaten äusserst spannend. Hinzu kom-men noch unsere schlafenden Marken, wie Staff oder Jacobsen, bei denen wir überlegen, sie wieder ins Leben zu rufen.

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2014 / 6 luxlumina 71

MARKT & TECHNOLOGIE

Das sind alles viele Entscheidungen für ein neues Marketing?Es gab das Gruppenmarketing gar nicht. Es gab das Zumtobel und Thorn Marketing. Praktisch gesehen waren es zwei Wettbe-werber auf dem Markt, die sich den Kunden streitig gemachthaben. Das haben wir jetzt geändert.

Wird Zumtobel in Zukunft auf dem Markt weitere Mergers tätigen?Durchaus. Wenn das Konzept klappt, was wir jetzt umsetzen, dann werden wir weiter wachsen.

Was können Sie für 2015 prognostizieren? Wann wird Zumto-bel zum APPLE der Lichtbranche?Das ist ein schöner Vergleich. «Einfach zu bedienen und ein schönes Design». Mit diesem Motto sind wir tatsächlich genau im Thema. Wenn wir das umsetzen können in unserer Licht-branche, verkaufen wir dreimal so viele Leuchten. Aber bevor wir rennen, müssen wir erst laufen lernen. Die Stakeholder, Auf-sichtsrat, Aktionäre und Mitarbeiter, müssen überzeugt werden. Es liegt noch ein riesiges Arbeitspensum vor uns. 2014 wird ein Jahr der Konsolidierung und der Neuausrichtung. Aber wir haben schon jede Menge Ideen für 2015 im Kopf. Fragen Sie uns am besten in sechs Monaten noch mal.

In der Schweiz wird es dieses Jahr wieder den Prix Lumière geben. Wir, die luxlumina organisieren ihn zusammen mit der Schweizer Lichtgesellschaft SLG. Kann ich Sie hiermit einla-den?Selbstverständlich. Gerne. Ich freue mich.

Wird der Zumtobel Group Award weiterhin durchgeführt?Ja, mit Sicherheit. Das ist zunächst einmal ein schöner Wert an sich, eine hochspezialisierte Kundengruppe zu pflegen bzw. anzusprechen. Kulturphilosophisches und gesellschaftliches Engagement gehört für Zumtobel einfach dazu.

Es wird noch eine weitere Auszeichnung ins Leben gerufen wer-den , die eher technischer Natur ist, und dem Gründer von Zum-tobel mehr gewidmet sein wird. Da sind wir im Gespräch, wie wir es machen.

Page 70: luxlumina Magazin 06-2014

72 luxlumina 2014 / 6

Die Neuausrichtung bei Zumtobel

hat auch Veränderungen bei

Tridonic zur Folge.

Geschäftsführer Dr. Alfred Felder

erläutert die wichtigsten

Bereiche.

TechnologiewandelTridonic hat sich seit Ende 2012 neu aufgestellt und die Heraus-forderungen des Technologiewandels hin zur LED-Technologie angenommen. In einigen Bereichen haben wir aufzuholen, wie übrigens andere Unternehmen der Lichtbranche auch. Wir haben unsere Innovations- und Entwicklungsprozesse deut-lich an die Dynamik des LED-Marktes angepasst und konnten bei entscheidenden Themen wie dem Konverterportfolio, der Effizienz von LED-Modulen und der Weisslichtqualität klar auf-schliessen. Mit unseren LED-Produkten machen wir aktuell 30 Prozent (18 Prozent Ende 2012) unseres Geschäfts und der Anteil wächst weiter. Das haben wir mit der erfolgreichen Einführung von neuen Sys-temlösungen erreicht, die dem Leuchtenhersteller den Einsatz von LED erleichtern. Ein zentraler Erfolgsfaktor war die Markt-einführung unseres neuen LED-Konverterprogramms mit den Serien ECO, TOP und TEC. Ebenso wichtig sind die LED-Module für Anwendungen mit Linear- und Flächenlicht sowie Spot- und Downlights.

MärkteWir arbeiten jetzt daran, unser Unternehmen wirklich global aufzustellen. Dabei gilt es, die Präsenz und Markenbekanntheit speziell in den grossen asiatischen Märkten und in Middle East zu verbessern. Zusätzlich werden wir sicherstellen, dass wir in der Wachstumsregion Asien produzieren und so unsere Kunden vor Ort optimal beliefern. In Europa werden wir vor allem die hochwertigen Produktgruppen herstellen. Unter diesen Prämis-sen bewerten wir regelmässig alle unsere Produktionsstandorte in Dornbirn (A), Ennenda (CH), Jennersdorf (A), Shenzhen (CN) und Spennymoor (UK).

SchweizIn der Schweiz fertigen wir vor allem kundenspezifische Produk-te, was eine hohe Flexibilität und grosses Know-how der Mitar-beiter voraussetzt. Wir haben in der Schweiz eine sehr erfolg-reiche Verkaufsorganisation in Ennenda. Unser Team erzielte im vergangenen Jahr bei LED-Produkten eine Steigerung von 40 Prozent. Damit haben wir in der Schweiz erstmals mit LED mehr Umsatz erzielt als mit elektronischen Vorschaltgeräten.

Zumtobel GruppeDie neue Konzernstruktur der Zumtobel Gruppe verstärkt die Zusammenarbeit in der Gruppe. Das sehen wir für Tridonic als hervorragende Chance, Synergien insbesondere in der Entwick-lung zu nutzen und die Innovationsprozesse zu beschleunigen. Unsere Schwestergesellschaften sind Lead Customer, mit denen wir Innovationen vorantreiben – davon profitieren alle unsere Kunden.

TRIDONIC

MARKT & TECHNOLOGIE

Dr. Alfred FelderGeschäftsführer von TRIDONIC

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2014 / 6 luxlumina 73

MARKT & TECHNOLOGIE

«Ziel ist eine professionelle und hochqualifizierte Lichtplanung»Thomas Mika über die Gründe der Fusion zweier grosser Schweizer Lichtplaner: Für die Reflexion AG und für die AMSTEIN+WALTHERT AG steckt eine strategische Logik hinter dem Zusammenschluss. Die An-sprüche an die architektonische Lichtplanung sind gewachsen. Wirklich professionelle Dienstleister sind in unserem Markt gefragt, die neben grosser Erfahrung und Kreativität auch über die heute notwendigen Test-, Versuchs- und Messstrukturen verfügen. Die Reflexion AG baut mit diesem Schritt weitere Ka-pazitäten auf, um die grösser werdenden Aufgaben und Projek-te anspruchsgetreu und effizient abzuwickeln. Wir werden die vorhandenen, leicht unterschiedlichen Kundenkreise zusam-menlegen, sie weiter entwickeln, und die bestehenden Syner-gien nutzen.

Lichtplaner sollten sich vermehrt in Leistung und Marktfokus differenzieren, sich mit ihrer Expertise und ihrer Nische posi-tionieren. Dann erst besteht die Möglichkeit, leistungsgerechte Preise zu erzielen.

Das Konzept «neue Reflexion» ist eine Antwort auf diese Ent-wicklung. Dank unserem Leistungsbild, unserer Erfahrung und unserer Schlagkraft haben wir mit dem Merger ein Dienstleis-tungsunternehmen geschaffen, das seines gleichen sucht. Die ersten Reaktionen des Marktes bestätigen uns, dass wir verstan-den wurden.

Thomas MikaReflexion AG

verantwortlich für den Bereich Strategie und Kunden

Bis Ende 2013 war Thomas Mika alleiniger Inhaber und Geschäfts-

führer der Reflexion AG.

REFLEXION

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74 luxlumina 2014 / 6

ELECTROSUISSE

«Bei LED ist die Ansteuerungselektronik das schwächste Glied in der Kette. Aus diesem Grunde hat sich Electrosuisse die kompe-tente EMV-Prüfung in diesem Bereich auf die Fahne geschrieben.»

MARKT & TECHNOLOGIE

Im Januar trafen sich Leuchtenhersteller, Beleuchtungsexper-ten und Entwickler am jährlichen LED-Forum, das bereits zum dritten Mal in Zürich durchgeführt wurde. Das Spektrum an Lösungen, Produkten, Technologien, aber auch Einblicken in die Aussen- und Innenbeleuchtung liess kaum Wünsche offen. Abstecher in Grundlagenthemen verliehen der Veranstaltung einen wertvollen Tiefgang.

Die LED ist angekommen – so oder ähnlich könnte das Motto des LED-Forums lauten. LED-Retrofitlösungen haben vielerorts in Verkaufsregalen die Leuchtstofflampen abgelöst. Auch Strassen werden zunehmend vom Halbleiterlicht erhellt.Deutliche Verbesserungen bei der Farbwiedergabe und der Lichtausbeute wurden am Forum präsentiert. Bei der Lichtaus-beute ist man gemäss Albert Studerus, Geschäftsleiter der Schweizer Licht Gesellschaft SLG, schon so weit, dass es zwar noch Steigerungen bei der Lichtausbeute geben wird, aber dass dies künftig kein Gesprächsthema mehr sein wird. Viel eher wird die Lebensdauer der LEDs oder eben der Lichtstromrückgang im Fokus stehen. Studerus war nicht der einzige Redner, der dar-auf aufmerksam machte, dass viele Betriebsgeräte eine deutlich geringere Lebenserwartung haben als die LEDs selbst.Dass auch die Standardisierung wichtiger wird und die Leuchtenentwickler bei modularen Light Engines von einer ein-facheren Beschaffung, preisgünstigeren Entwicklung, schnel-leren Innovationszyklen sowie einem kleineren Lagerbedarf profitieren, erläuterte Thierry Dreyfus, Regent Lighting, anhand des Zhaga-Standards. Dieses Interface umfasst nicht nur die mechanischen Dimensionen, sondern auch die thermische, elektrische sowie die fotometrische Schnittstelle. Die Norm soll die Austauschbarkeit von Produkten diverser Hersteller garan-

tieren. Das Innere der Light Engine ist hingegen nicht definiert; Hersteller geniessen hier Freiheit. Die Alterung von LEDs wurde aus unterschiedlichen Perspek-tiven in mehreren Vorträgen behandelt. Tran Quoc Khanh, TU Darmstadt, ging besonders auf die alterungsbedingten Farbver-schiebungen ein. Peter Jacob, Empa, erläuterte die Ausfallursa-chen aus materialwissenschaftlicher Sicht – und gab praktische Tipps, wie sie vermieden werden können. Am Forum stellte Christoph Hauser, Electrosuisse, auch EMV-Testresultate vor, welche insbesondere bei Retrofit-Leuchtmitteln mit geringer Platzfreiheit wichtig sind. Zudem rundeten zahlreiche Vorträge zu realisierten Innen- und Aussenbeleuchtungslösungen die sehr gut besuchte Tagung ab. Klar wurde auch, dass es in zahl-reichen Gebieten – auch bei den Datenblättern – noch einiges zu tun gibt.

LED-Forum 2014im Kongresshaus ZürichRuedi Felder mit einer Nachlese

Ruedi FelderSekretär Informationstechnische Gesellschaft (ITG)

Electrosuisse

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2014 / 6 luxlumina 75

Fluora Leuchten AG

MARKT & TECHNOLOGIE

Die traditionsreiche Schweizer Leuchtenherstellerin Fluora Leuchten AG hat schwere Zeiten erlebt. Die Sanierung ist nun abgeschlossen, erste wirtschaftliche Zeichen in diesem Jahr sehen positiv aus und die neuen Strategien greifen.Noch im Frühling 2012 wäre die Fluora Leuchten AG fast aufge-löst worden. Nach wirtschaftlichen Turbulenzen war 2013 das Jahr der neuen Aufstellungen. Die Fluora Leuchten AG ist wie-der dabei, Tritt zu fassen auf dem Schweizerischen Markt sowie in Deutschland. Erste Auswirkungen zeigen sich schon jetzt. Woran lag es, dass die Firma überhaupt in eine solche Schief-lage geriet? Nach Geschäftsleitungsmitglied Wendelin Egger, wurden die früheren Projekte mit vielen Leistungen kombiniert, die dem Kunden nicht verrechnet werden konnten. Die Umsatz-zahlen lagen so zwar immer im grünen Bereich, aber zu viel Geld verschwand in diesen nicht verrechneten Leistungen. Hinzu kam der harte Preiskampf im Bereich der kleineren Projekte, so-wie vielen ausländischen Firmen, die mit ihren Dumpingpreisen den Markt aufwühlten. Unter diesen Gegebenheiten konnte die Firma Fluora Leuchten AG nicht mehr mithalten. Es musste somit ein Schlussstrich und eine völlige Neuaufstel-lung erfolgen, anders hätte die Fluora nicht überlebt. Dies sorgt zunächst wieder für eine Arbeitsbasis, um neue Strategien zu verfolgen. Insbesondere im Vertrieb, in der Produktion und im Marketing werden nun neue Lösungen umgesetzt.

VertriebDer Vertrieb ist neu Herrn Martin Vorburger unterstellt. Er kann auf langjährige Erfahrung in der Firma zurückblicken. Seine Devise ist: «Begeisterung, Freude und Leidenschaft».Der Vertriebsstamm wird aus dem Inneren der Firma gebildet. Die internen Vertriebs-Mitarbeiter erhalten mehr Verantwor-tung und werden von Anfang an ins Projektgeschäft eingebun-den, damit eine stärkere Beziehung zum Kunden erfolgt.

Wieder auf Kurs mit frischem Wind

MarketingDie Fluora Leuchten AG wird sich neu in den Regionen aufstel-len. Geplant ist im Jahr 2014 eine Ausweitung der Aktivitäten und Partnerschaften mit dem lokalen Elektriker. Dies mit Stan-dardprodukten, die auf die Bedürfnisse des Elektrikers abge-stimmt sind. Es sollen auch kleinere Betriebe angesprochen werden. Die Fluora Leuchten AG wird hier verstärkt auch als Tei-lelieferant agieren. Diese sollen schnell und günstig zu beziehen sein, in Form der «verlängerten Werkbank». «Dieser Markt bietet ein grosses Potenzial», erklärt uns Inhaber Bruno Bürge. Das Ziel ist, dass die Fluora Leuchten AG eine Dienstleis-terin im Bereich Licht von A-Z wird. So sollen z. B. künftig auch Seminare für Elektriker angeboten werden, die die neue ener-gieeffiziente LED-Technik für den Praktiker erklärt.Die Fluora Leuchten AG wird in diesem Jahr auch erstmals wie-der an Messen teilnehmen. Dies sind die Light & Building im März in Frankfurt, sowie die Elektro-Tec im Mai, in Bern.

ProduktionDie Produktion von Sonderleuchten in Form von Speziallösun-gen soll ebenfalls kosteneffizient weiter ausgebaut werden. Architekten und Lichtdesigner sind herzlich eingeladen, ihre Konzepte und Vorstellungen zusammen mit der Fluora Leuch-ten AG umzusetzen. Die Fluora wird ihren Markennamen als Licht-Manufaktur unter den Schweizer Leuchtenherstellern wei-ter behaupten. «Sie bleibt Ansprechpartner in Sachen Sonder- und Individualleuchten, sofern Konzept und Machbar-keit bei der Produktion von Sonderleuchten stimmen», so Wendelin Egger, Geschäftsleitungsmitglied.

www.fluora.chLight + Building: Halle 4.2/ D 39

Wendelin Egger, Geschäftsleitungsmitglied (links) Bruno Bürge , Inhaber (rechts)

Page 74: luxlumina Magazin 06-2014

76 luxlumina 2014 / 6

Abonnementluxlumina

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2014 / 6 luxlumina 77

DEKORATIVE LEUCHTEN

FÜR DEN SOMMER

2014

SOMMER

LICHT

DESIGN

2014

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78 luxlumina 2014 / 6

PREVIEW

LED light which sets new benchmark.LED Licht welches neue Maßstäbe setzt.

World‘s First

Weltneuheit

Appollo SpaceFluter®

Intensity of Illumination: 4,3klx after 1m (cold white, 50W LED)5,3klx after 1m (warm white, 50W LED)

LED lifetime: Up to 100‘000 hours

Colour temperature: Cold White: 5000K – 6500KNeutral White: 3800K - 4700KWarm White: 2600K – 3600K

RAL colours available

Operating Voltage: 100V~ - 240V~; 45Hz-65Hz

Power Consumption: 70W max.

Dimensions: Height 260 mm, Diameter 150 mm; without shield and mounting

Weight:3,2 kg; without mounting

Available by the manufacturer:

Aussenlampen GmbH Chamerstrasse 115 • 6300 Zug Switzerland [email protected]

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Filled with nitric oxixfor 100% anti oxidaton

High-Class aluminium

Adjustable shield for light cone containment

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Full control also with iPhone & iPad App‘s

New benchmark - compare:X-times brighter | X-times energy saving | X-times long-lasting

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Appollo SpaceFluter®

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Side

Vie

w

Fron

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Appollo SpaceFluter®

Page 77: luxlumina Magazin 06-2014

2014 / 6 luxlumina 79

PREVIEW

LED light which sets new benchmark.LED Licht welches neue Maßstäbe setzt.

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80 luxlumina 2014 / 6

Light &

Building

2014

PREVIEW

Familienunternehmen Bartenbach wird dieses Jahr erstmals auf der weltgrössten Messe für Licht und Architektur, der Light & Building in Frankfurt am Main, vertreten sein. Als führender Dienstleister in den Bereichen Tages- und Kunstlichtplanung, sowie Forschung und Entwicklung wird Bartenbach die Messe für die Präsentation seines Leistungsspektrums nutzen. Die neu gegründeten Divisions research & development, ligh-ting design sowie die Bartenbach academy werden sich auf dem Messestand präsentieren. Interessenten erfahren Details zu aktuellen Forschungs- und Planungsprojekten, sowie hoch-wertigen und innovativen Beleuchtungssystemen und haben die Möglichkeit, mit den international tätigen Experten persön-lich in Kontakt zu treten.Halle 3.0 / A 92www.bartenbach.com

Im Rahmen einer Laborstudie von Bartenbach wurde der Einfluss verschiedener

Raumausstattungen auf die psychophysiologische Befindlichkeit von Versuchs-

personen erfasst. Dabei stellte sich heraus, dass sowohl die Lichtintensität, als

auch die Lichtfarbe und das Oberflächenmaterial der Raumbegrenzungsflächen

die visuelle Leistungsfähigkeit, die Aufmerksamkeit und das subjektive Raum-

erleben der Versuchsperson fundamental beeinflussten.

Bartenbach mit Stand

ARTEMIDE präsentiert auf der diesjährigen Light & Building die neue Stehleuchte mimesi. Das Design entwickelte die italieni-sche Architektin «Carlotta de Bevilacqua». Für sie gibt es ohne Licht kein Raum. Dafür löst die Designerin die sichtbaren Begrenzungen von Leuchte und Raum auf, und erschafft mit der Mimesi einen neuartigen, strukturierten Lichtraum.

Um dies zu erreichen, schickt Carlotta de Bevilacqua das Licht zweier LED Lichtquellen in eine schlanke Stehle aus durchsich-tigem Metacrylat, und entmaterialisiert sie somit förmlich. In Erscheinung tritt strukturiertes Licht, das für den Betrachter fas-zinierend im Raum zu schweben scheint. Die Artemide Philoso-phie «responsible light» garantiert gleichzeitig einen verantwor-tungsvollen Umgang mit Ressourcen durch LED-Leuchtmittel und recyceltem Material. Mittels einer innovativen Lichtsteu-erung und der verwendeten LED-Technologie ist die Leuchte zudem wartungsarm. Die Mimesi ist mit ihrer minimalistischen Form, ihrer faszinierenden Technologie und ihrer hohen Um-weltverantwortung Licht-Architektur der Zukunft und kostet 2'029 CHF / inkl. MwSt.

Halle 3.0 / E [email protected]. artemide.ch

Licht-Architektur der Zukunft

Page 79: luxlumina Magazin 06-2014

2014 / 6 luxlumina 81

PREVIEW

Statement & Kunstwerk

Die Pendelleuchte SAM ist ein Statement. Ihre schlichte, zylindri-sche Form von 20 cm Durchmesser und mit unterschiedlichen Höhen kommt ohne sichtbare Fassung aus. So lenkt nichts von der Wirkung des durchleuchteten Furniers ab, das auf grosser Fläche warm und stimmungsvoll strahlen kann.

Jede Leuchte ist ein Unikatraum12 fertigt hochwertige Leuchten aus Echtholzfurnier – jede ein Unikat. Unterschiedlichste Maserbilder kreieren individu-elle Lichtstimmungen. Die einen integrieren sich still und lei-se in den Wohnraum – die anderen erwecken Räume mit ihrer kraftvollen Präsenz zum Leben.

raum12 Furnierleuchten gibt es als Stehleuchte in den Modell-varianten LUM und LIM, die sich durch ihre Fuss und Furnier-länge unterscheiden, sowie als Pendelleuchte in den Varianten SAM, MUM und TIN, die in verschiedenen Durchmessern und Höhen gefertigt werden.

[email protected]

Page 80: luxlumina Magazin 06-2014

82 luxlumina 2014 / 6

Light &

Building

2014

PREVIEW

Weniger KomplexitätTRILUX erleichtert dem Kunden dank umfassender Lösungs-kompetenz und neuer Hochleistungsprodukte die Planung und Installation und garantiert einen effizienteren Betrieb. Schwer-punkte sind eine Ganzheitliche Beratungs- und Lösungskom-petenz, Spezialisten-Know-how für jede Applikation und Licht intuitiv installieren und nutzen können. Weniger Komplexität, dafür aber mehr Sicherheit bei Planung, Montage und Nutzung von hocheffizienten Lichtlösungen für Architekten, Planer, Installateure. Der Messestand bildet ein Unternehmen mittlerer Grösse nach, und veranschaulicht praxisnah die umfassende Be-ratungs- und Lösungskompetenz. Ob in den Bereichen Outdoor, Industry, Office, Health & Care, Architectural oder Shop & Retail – das umfangreiche Produktsortiment und das tiefgehende Know-how ermöglichen optimale Lösungen auch für vielschich-tige Beleuchtungsaufgaben.

Im Office-Bereich des Messestands beispielsweise erleben Be-sucher die ideale (Arbeits-)Atmosphäre: Hier sorgt die Lateralo Plus LED mit ihrem flächigen Licht für höchsten Sehkomfort. In der «Industriehalle» lohnt sich der Blick zur Decke, denn hier zeigt die Mirona QXS LED ihr Können. Ihr Licht ist blend-frei, homogen und ausgesprochen energieeffizient. Dank ihrer geringen Baugrösse lässt sie sich auch in Hallen mit geringem Montageraum einsetzen. Ein weiteres Industrie-Highlight ist die E-Line LED, mit der sich eine bestehende T5/T8 Lichtlösung in nur 45 Sekunden sanieren lässt.

Halle 3.0, D 11/E 11www.trilux.ch

Mirona QXS LED

Lateralo Plus LEDE-Line LED

Page 81: luxlumina Magazin 06-2014

2014 / 6 luxlumina 83

PREVIEW

Weiss-Szenarien Insta wird auf der Light + Building das wichtige Thema «Weiss» der LED direkt auf seinem Messestand erläutern. Erklärt wer-den, welche Weiss-Szenarien auf der Welt herrschen. Eine sehr informative Herangehensweise, denn weisses Licht kann recht unterschiedlich sein in der Welt der LED. Das Keyvisual zu dieser neuen Ansprache von Insta zeigt eine Weltkugel, umfasst von einem Kreis, der die Einstellung von Weissfarben symbolisiert. So finden wir warme Lichtverhältnisse im Süden und eher kaltes, bläulich wirkendes Licht bei einer Reise in die Nordpol-Region.

Gezeigt werden unterschiedliche Beleuchtungen, dargestellt an verschiedenen Reisezielen sowie andere Präsentationen, wo Licht in Weiss und Farbe gesteuert wird.

Zusätzlich können die Besucher an einem einzigartigen „Reise-spiel“ teilnehmen, und eine Traumreise gewinnen. Dieser Ge-danke zum Thema «Tunable White» ist so neu interpretiert und wird dazu beitragen, dieses technische Feature auf dem Messe-stand für die Besucher zu inszenieren. Eine runde Wissens-Sache zum unbedingt Ausprobieren, wie wir finden.

Halle 3.1 / B 90lightment.insta.de

Insta mit neuem Motto auf der Light + Building 2014

Der in den Messe-Motiven gezeigte

farbige QR-Code weist dem Betrach-

ter den Weg zur Kurzfilmsequenz und

informiert ihn zu allem Wissens-

werten über den Insta Messestand

auf der Light + Building 2014.

Page 82: luxlumina Magazin 06-2014

84 luxlumina 2014 / 6

PREVIEW

CONCORD GLACE Minimalistisches Design

mit grosser Wirkung

Neues von der Havells Sylvania Group auf der Light + Building: Die neue Concord Glace ist eine ultraschlanke architektonische Leuchte, die die Art der traditionellen Umgebungsbeleuchtung neu definiert. Die Firma unter dem gleichen Namen «Concord» gehört zur Havells Sylvania Group, und ist europaweit eine der angesehensten Anbieter von Beleuchtungskonzepten für den Einzelhandel, Architekten, Lichtplaner und für Museen.Die Concord Glace wurde als «Produkt des Jahres 2013» im Bereich Innenraumleuchten ausgezeichnet. Die minimalistische Glace ist mit neuester LED-Technik ausgestattet und eliminiert dank gleichmässiger Lichtverteilung dunkle Zonen. Erhältlich als Wand-, Decken- oder Pendelleuchte eignet sie sich beson-ders für Verkehrsflächen wie Korridore, Treppenhäuser sowie Empfangsbereiche und Foyers.

Diese Leuchte mit interner Totalreflexion (Total Internal Reflec-tion – TIR – zum Patent angemeldet) kombiniert das Profil mit Satlite-Material von BWF, um eine ideale optische Lichtver-teilung zu erreichen. Glace ist mit neuester LED-Technologie ausgestattet, und nutzt eine Reihe an äusserst effizienten Nied-rig-Energie-LEDs mit einem Diffusor, der über eine hohe Über-tragungsrate verfügt. Dieser Diffusor senkt den Stromverbrauch, erhöht das Lumenpaket und verbessert die Performance enorm im Vergleich zu konventionellen Leuchtstofflampen. Bei 500 mA beträgt die Nennleistung von Glace lediglich 13 W, die in einen Leuchtenlichtstrom von 1052 Lumen (bei einem Wirkungsgrad von 71 Lumen pro Watt) verwandelt werden – das ist die dreifache Ausbeute einer konventionellen 28 Watt-2D-Lampe. Bei einer Konfiguration mit hohem Output, wie sie für Korridore, Treppenhäuser und Verkehrsflächen angezeigt ist, erreicht die Beleuchtungsstärke durchschnittlich 150 Lux (bei einem Leuchtenlichtstrom von fast 1500 Lumen). Glace spart zudem Energie durch den eingebauten Bewegungsmelder, der die Leuchte ausschaltet, wenn kein Licht benötigt wird.Mit einer Lebensdauer von 50'000 Stunden bei 70 % ihrer Leis-tung ist Glace die ideale Wahl für einen praktisch wartungs-freien Betrieb. Dank des Twist-and-Lock-Befestigungsmecha-nismus und dem speziell entwickelten, manipulationssicheren, entfernbaren Diffusor ist Glace einfach zu montieren und trotz-dem robust.«Der Trend geht in Richtung diskreter, ästhetisch ansprechender Leuchten und mit Concord Glace haben wir ein Produkt entwickelt, das diesen Ansprüchen entspricht», erklärt Thomas Rauscher, Geschäftsführer Havells Sylvania Switzerland AG.

Halle 6.2 / C 04www.havells-sylvania.com

Page 83: luxlumina Magazin 06-2014

2014 / 6 luxlumina 85

PREVIEW

Light &

Building

2014

TRIDONICpräsentiert Systemlösungen der Zukunft

TRIDONICs Spektrum auf der Messe umfasst hocheffiziente LED- und OLED-Module sowie perfekt auf diese Leuchtmittel abge-stimmte Betriebsgeräte und Lösungen für die Notbeleuchtung.

Tunable White für lineare LichtlösungenStufenlos einstellbares Weisslicht (Tunable White) von 3.000 bis 6.000 K verspricht jetzt die PREMIUM-Version der TALEXXengine STARK LLE. Damit kann diese Funktion ausser in Downlight- und Spotlightanwendungen jetzt auch für Linear- und Flächenbe-leuchtung genutzt werden. Der Verlauf des Tageslichts lässt sich simulieren und damit das Wohlbefinden von Menschen in ver-schiedenen Bereichen erhöhen.

TALEXXconverterMit den Serien TALEXXconverter ECO, TOP und TEC bietet Trido-nic für jede Anwendung den perfekt zugeschnittenen Konver-ter, denn die dreiteilige Plattform erfüllt die typischen Anforde-rungen von LED-Lichtlösungen besonders für den Büro- und Bildungsbereich sowie für Verkauf und Hotel-/Gastgewerbe. ECO ermöglicht anspruchsvolle und flexible Dimmlösungen und sichert stets den optimalen Betrieb. Die Serie eignet sich besonders für die LED-Module TALEXXengine STARK SLE, DLE, LLE, QLE und CLE. Sie überzeugt mit optimalem Dimmverhal-ten von 100 bis 1 Prozent sowie vorbildlichen Funktionen wie Lichtstromkompensation der angeschlossenen Module und der Temperaturüberwachung. Mit Standbyverlusten von lediglich 0,2 W zeigt diese Serie einen aussergewöhnlich niedrigen Wert.

Neue OLED-ModuleDas erste biegsam und randlose OLED-Modulsystem LUREON PUR von Tridonic strahlt blendfreies, neutralweißes Licht aus und zeichnet Rundungen von Leuchten, Wänden, Decken oder Raumteilern perfekt nach. Die Farbkonstanz (McAdam 4) verändert sich selbst beim Biegen der äusserst flachen Licht-quelle kaum. So entsteht eine vollkommen neue Flexibilität im Leuchtendesign. Mit abgestimmten dimmbaren oder nicht dimmbaren Konvertern wird aus dem OLED-Modul ein effizien-tes OLED-System, das Tridonic 2015 einführen wird.

Halle 2 / A 30Halle 4 / C 21www.tridonic.ch

Page 84: luxlumina Magazin 06-2014

86 luxlumina 2014 / 6

PREVIEW

Light &

Building

2014Neues Lichtfür Büro, Industrie und Pflege

In diesem Jahr präsentiert Waldmann erstmals seine drei Kom-petenzbereiche. Neben den Beleuchtungsneuheiten für das Büro zeigt Waldmann Lichtlösungen für industrielle Anwen-dungen und spezielle Bedarfe in Pflegeeinrichtungen. Die drei Kompetenzbereiche mit folgenden neuen Lichtlösungen zu-sammengefasst sind:

Neuheiten für das BüroDie neue Stehleuchte LAVIGO ist ein weiterer Entwicklungs-schritt hocheffizienter LED-Leuchten mit homogenem Licht für den Büroarbeitsplatz. Kombiniert mit dem neuen Lichtmanage-mentsystem für biodynamische Lichtführung PULSE VTL stellt sie den natürlichen Tageslichtverlauf automatisch im Büro nach. Das unterstützt den Hormonhaushalt auf natürliche Weiseund fördert das Wohlbefinden. Eine weitere Neuheit ist die Arbeitsplatzleuchtenfamilie PARA.MI mit vielen individuellen Kombinationsmöglichkeiten. So können etwa Leuchtenkopf und Standfuss eckig oder rund, beziehungsweise das Gestänge ein- oder zweiarmig gewählt werden. Ausserdem ist PARA.MI nicht nur als LED-Leuchte, sondern auch als OLED-Ausführung zu sehen.

Neuheiten für die IndustrieErstmals stellt der Hersteller mit dem LED-Lichtband-System TAUREO eine Lösung für die Hallenbeleuchtung vor. Durch dasmodulare System bietet TAUREO für jede Anforderung das rich-tige Licht. Und falls sich diese Anforderungen ändern, kann die Beleuchtung ohne grossen Aufwand angepasst werden.

Neuheiten für die PflegeWeil es besonders alten und pflegebedürftigen Menschen oft an natürlichem Tageslicht mangelt, versorgt das Lichtmanage-mentsystem Visual Timing Light (VTL) von Waldmann sie mit dem richtigen Licht und taktet ihre Innere Uhr wieder. Dazu imitiert VTL den 24-Stunden-Licht-Verlauf: vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang und der Nacht. Jede Szene weist eine spezielle Anpassung von Lichtfarbe und Beleuchtungsniveau auf. Mit der VANERA LED gibt es eine kompakte und effiziente Wandleuchtenlösung, die es jetzt ganz neu auch als VTL-Ausfüh-rung gibt.

Halle 3.1, Stand B 31www.waldmann.com

Page 85: luxlumina Magazin 06-2014

2014 / 6 luxlumina 87

LichtteppichPhilips wird seinen Stand auf der Light + Building mit diesem neuen Teppich ausstaffieren. Besucher sollen so zu den einzel-nen Highlights auch vom Boden aus geführt werden. «Twit-ter-Meldungen» werden aber noch nicht in den Teppich integ-riert, nehmen wir an ;-).Philips und die Teppichfirma aus den Niederlanden Desso hat-ten Ende 2013 eine Kooperation vereinbart. Die künftige Zusam-menarbeit konzentriert sich auf die Entwicklung von Lösungen, die LED-Beleuchtung mit lichtdurchlässigem Teppichboden kombinieren und eröffnet Innenarchitekten und Planern neue, kreative Dimensionen der Raumgestaltung. Diese Applikatio-nen für Büros, Hotels, Kongresszentren und öffentliche Gebäude wird die Art und Weise verändern, wie Menschen mit Informatio-

nen und ihrer Umgebung interagieren. Die für LED-Licht durch-lässigen Teppichböden bieten viele Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen der Information, Wegweisung, Sicherheit und Gebäudeausstattung. Das gilt unter anderem für die Führung von Menschen in Gebäuden, einschließlich Notausgängen und Notwege, die Verbesserung des Ambientes und der Atmosphä-re im Innern von Gebäuden durch die Kombination von Licht mit Design und Farbe, die Übersichtlichkeit in Innenräumen, da Informationen nur bei Bedarf sichtbar sind. Die LED-Teppich-Lö-sung eignet sich für Bereiche mit hohem Besucheraufkommen und wird in unterschiedlichen Farben, Formen und Größen an-geboten. Das ermöglicht eine hoch flexible Anwendung der neuen Technologie.

Vorschaltegeräte kompatibelDerzeit muss beim Wechsel von Leuchtstofflampen, die am EVG betrieben werden, auf lineare LED-Lampen, die Leuchte neuverdrahtet werden. Der Grund: Für Leuchtstofflampen gibt es heute eine Fülle unterschiedlicher Vorschaltgeräte. Mit der LED-tube InstantFit EVG von Philips gehört das durch eine inte-grierte digitale Elektronik jetzt der Vergangenheit an. Diese LED-tubes sind mit allen gängigen Betriebs- und Vorschaltgeräten sowie den Lampenfassungen kompatibel, sodass auf eine Neu-verdrahtung verzichtet werden kann. Damit geht der Wunsch von Gebäudemanagern und Elektrotechnikern nach einem pro-blemlosen Wechsel auf moderne, energiesparende Lichttechnik sowie die Forderung der Gesetzgebung nach einer umwelt-freundlichen Beleuchtungstechnologie jetzt in Erfüllung. Die InstantFit spart viel Energie und enthält keine Schadstoffe wie Quecksilber.Halle «Messe Forum»www.philips.com

PREVIEW

Page 86: luxlumina Magazin 06-2014

88 luxlumina 2014 / 6

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92 luxlumina 2014 / 6

LICHTAUSBILDUNG

Page 91: luxlumina Magazin 06-2014

2014 / 6 luxlumina 93

LICHTAUSBILDUNG

Page 92: luxlumina Magazin 06-2014

94 luxlumina 2014 / 6

BÜCHER & MEDIEN

Die Garten-Schweiz

Das zweibändige Kompendium zeigt

die kühnsten und innovativsten

Architekturprojekte aus aller Welt zu

Beginn des 21. Jahrhunderts. Viele

Beispiele sind ohne Satteldach-Wahn!

Aktuelle Shootingstars sind darunter

Santiago Calatrava, Herzog & de Meu-

ron, Koolhaas/OMA, Daniel Libeskind,

Richard Meier, Oscar Niemeyer und

Jean Nouvel.

100 Contemporary Architects

Seiten.Sonderausgabe € 19,99

ISBN 978-3-8365-4948-6

Page 93: luxlumina Magazin 06-2014

2014 / 6 luxlumina 95

Fluidglass ForschungsprojektLiechtensteinProf Schwarz ...

TERMINE

Page 94: luxlumina Magazin 06-2014

96 luxlumina 2014 / 6

Upcycling: Litter to Light!Vierter Ideenwettbewerb für Studierende im Rahmen der belektro 2014 gestartet

Gemeinsam mit der Messe Berlin schreibt die Zeitschrift LICHT zur Berliner Fachmesse für Elektrotechnik, Elektronik und Licht, belektro 2014, einen weiteren Ideenwettbewerb für Studier-ende der Fachrichtungen Lighting-, Industrie- , Produktdesign, Lichttechnik, Architektur und Innenarchitektur aus. Gesucht werden Entwürfe für funktionale Leuchten auf der Basis von Abfallprodukten wie schadstofffreien Materialresten aus Pro-duktions- oder Recycling-Prozessen. Die Leuchten sollen sich nicht nur energieeffizient betreiben, sondern auch herstellen

und recyceln lassen. Damit soll dem Aspekt Nachhaltigkeit ein weiteres Element zugefügt werden. Die Messe Berlin stellt für die Wettbewerbssieger Preisgelder in Höhe von insgesamt 3000 € zur Verfügung. Die Sieger-Modelle werden auf der belek-tro im Oktober in Berlin ausgestellt.

Die kompletten Ausschreibungsunterlagen in Deutsch und Englisch gibt es unter www.belektro.de.

Datum Ort Event08. März Ilmenau 11. Ilmenauer Lichttag

19. bis 20. März Berlin 8. Symposium «Licht&Gesundheit»

20. bis 23. März Taipeh Taiwan International Lighting Show

21. März Zürich Bauen wir die 2000 Watt Gesellschaft

21. bis 23. MärzSt. Gallen

Immo Messe Schweiz Thema: «Einbruch und Sicherungstechnik»

06 bis 09. April Hong Kong Hong Kong International Lighting Fair

08 bis 13. April Mailand Il Salone del Mobile

14 bis 17. April Guangzhou ASIAN LIGHTING EXHIBITION (ALEEX)

08. bis 10. Mai BregenzKonferenz «tri»Architekturkongress der etwas anderen Art. www.tri-info.com

14. bis 15. Mai Bern ELECTRO-TEC 2014, BERNEXPO

07 bis 08. Mai Barcelona Konferenz «Smart Lighting 2014»

27. Mai München 4. Elektronik lighting congress

01. bis 05. Juni Las Vegas Lightfair International

Frühjahr 2014

TERMINE

Page 95: luxlumina Magazin 06-2014

2014 / 6 luxlumina 97

«Architektur-Schutz»Bergwaldprojekt sucht Freiwillige für 2014!

Als die «neuen fünf Sterne am Alpenhimmel» wird Sawiris Lxus-hotel Chedi in Andermatt in den Medien angepriesen. Für den Schutzwald über dem Dorf aber gibt es keine Schlagzeile. Und auch nicht für die unzähligen Schutzwälder im Alpenraum, die Siedlungen, Strassen und Schienen vor Lawinen schützen. Die notwendige Wald-Pflege würde auch eine Auszeichnung ver-dienen. Darum: Fünf Sterne für die 2000 Freiwilligen des Berg-waldprojektes, die jedes Jahr für die Erhaltung des Schutz-waldes in der Schweiz «chrampfen»!

Das Bergwaldprojekt ermöglicht seit 1987 als gemeinnützigeOrganisation Frauen und Männern von 18-88 Jahren einen ein-wöchigen Arbeitseinsatz mit professioneller Leitung. Neben forstlichen Arbeiten im Wald wird viel Wissenswertes über den Bergwald und die Zusammenhänge im Ökosystem vermittelt. Der Lohn sind gestärkte Muskeln, viel frische Bergluft, gute Voll-wertkost und neue Freundschaften. Interessiert? Das Jahrespro-gramm gibt es hier:

www.bergwaldprojekt.org

«luxlumina Seminar in Davos»Thema: LEDs im Hotelbereich: Architekturelles Licht und Kosteneffizienz

Zum Thema LED informiert das Seminar Energieeffizienz in Licht und Beleuchtung praktisch und theoretisch Architekten, Lichtdesigner, Elektrotechniker, Inneneinrichter und Bauinves-toren. Bei der Planung von Beleuchtungsanlagen hat die LED-Technik eine sehr starke Position bekommen. Konventionelle Lampen-technologien werden teilweise abgelöst, und bestimmte Fas-sungssysteme werden in Zukunft kaum noch durch Lampen bedient. Eine Nutzlebensdauer von LED-Leuchten von teilweise über 15 Jahren und hervorragende Effizienz machen Investitio-nen in teils veraltete, konventionelle Lichttechnologien zuneh-mend uninteressant. Das Seminar durchläuft das Thema LED aus Planersicht, um Lösungsvorschläge anhand von Produkten im Markt zu kommunizieren. Die architekturellen Möglichkeiten und die Energieeffizienz für die Anwender spielen eine zentrale Rolle. Das Seminar geht über zwei Tage vom 28.-29.11.2014. Kosten für Abendessen und Übernachtung im Intercontinental Davos mit Frühstück beträgt CHF 850. Anmeldung per E-Mail unter: [email protected]

Lehrgänge 2014

TERMINE

Anmeldung bitte an:

Bartenbach academy

Rinner Straße 14a

6071 Aldrans

Österreich

Telefon +43 512 3338-141

Fax +43 512 3338-138

[email protected]

www.lichtakademie.com

Page 96: luxlumina Magazin 06-2014

98 luxlumina 2014 / 6

IMPRESSUMISSN 2296-1844

Herausgeber:

luxlumina Verlag •www.luxlumina.ch

Verlagsanschrift für Manuskripte

Redaktion luxlumina

Clavadelerstrasse 15

7272 Clavadel, Schweiz

Telefon (0041) (0) 78 888 17 97

[email protected]

Redaktoren

Thea Lenning, Svea Goldschmidt,

Gregory Dutcher, Sven Horsmann (Ltg.)

Grafik & Layout Konzept

Fiona Maas,

Priska Inauen (Illustratorin),

Abonnement

1-Jahres-Abo: 60 CHF / 50 €

2-Jahres-Abo: 120 CHF / 100 €

Abonnementpreise sind inkl. MWST ohne

Portokosten. Einzelhefte bitte gesondert

bestellen über [email protected].

Einzelpreise:

12 CHF Schweiz & Liechtenstein

10 € Europa

Bei Versendung alle Preise plus Porto

Erscheinungsweise 2014

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Ausgabe 7 erscheint am 5. Juni 2014

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Licht-Themendiesmal:

«Fly, fly away»Flughäfen

Innovatives Bürolicht

Licht für Industriegebäude