Luzerner Freisinn 04/2009

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Herausgeberin/Redaktion: FDP.Die Liberalen, Postfach 6136, 3001 Bern, T: 031 320 35 35, F: 031 320 35 00, E: [email protected], www.fdp.ch. Kantonalteil: Redaktion Luzerner Freisinn, Sascha Kretz (krs.), Waldstätterstrasse 5, 6003 Luzern, T: 041 220 14 14, F: 041 220 14 10, E: [email protected], www.fdp-lu.ch. Layout/Druck: NZZ Print, Postfach, 8021 Zürich, T: 044 258 18 94, F: 044 258 18 99, E: [email protected], www.nzzprint.ch AZB 6003 Luzern Nr. 4 / 17. Juni 2009 Luzerner Freisinn Tiefbahnhof Luzern Die FDP.Die Liberalen Luzern will den Tiefbahnhof Die Zentralschweiz braucht eine leistungsfähige Bahninfrastruktur. Nur so kann sie zum Arbeiten und Wohnen und für den Tourismus attraktiv bleiben. Die heutige Zufahrt zum Bahnhof Luzern ist aus- gelastet. Auf der Zufahrt zur wichtigsten Drehscheibe der Zentral- schweiz drängen sich fünf nationale Linien auf zwei Gleisen. Inhalt IV-Zusatzfinanzierung Die politischen Mühlen mahlen langsam – oft zu langsam! Seite 12 Etwas zu gewinnen! Gewinnen Sie einen wunderschö- nen Blumenstrauss. Seite 13 Von der Finanz- zur Regulierungskrise Georges Theiler zur aktuellen Situa- tion. Seite 15 Interview mit Angela Pfäffli «Das Gesundheitswesen ist kein Selbstbedienungsladen.» Seite 17 Unter Freisinnigen 2 Luzern 5 Editorial 5 Ein Kaffee mit . . . 5 Kantonsrat-Telegramm 8 Kreuzworträtsel 13 Stadt Luzern 19 FDP intern 23 Lebensqualität Fortschritt Gemeinsinn Die Grenzen der Infrastruktur ver- unmöglichen eine weitere Anpas- sung des Bahnangebotes – insbe- sondere auf der stark nachge- fragten Strecke Luzern–Zug– Zürich. Der Bahnhof Luzern gehört zu den meistfrequentierten Bahnhö- fen der Schweiz. Die heutige Zu- fahrt entspricht jedoch noch dem Ausbaustand des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sie ist komplett ausgelastet und gehört zu den an- erkannten Engpässen des schwei- zerischen Schienennetzes. Das Projekt Tiefbahnhof Luzern Für die Lösung des Kapazitäts- problems wurden diverse Ansätze geprüft. Das Projekt Tiefbahnhof 19. Jahrgang. Erscheint sechsmal jährlich. Ofzielles Organ der FDP.Die Liberalen Luzern Luzern hat sich in den ver tieften Abklärungen als zweckmässigste Lösung mit erheblichem Zu- kunftspotenzial erwiesen. Max Pfis- ter, FDP-Regierungspräsident Kan- ton Luzern, stellt fest: «Nur so lässt sich die aus übergeordneter und re- gionaler Sicht dringend erforder- Fortsetzung auf Seite 6

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Parteizeitung der FDP.Die Liberalen Luzern

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Herausgeberin/Redaktion: FDP.Die Liberalen, Postfach 6136, 3001 Bern, T: 031 320 35 35, F: 031 320 35 00, E: [email protected], www.fdp.ch. Kantonalteil: Redak tion Luzerner Freisinn, Sascha Kretz (krs.), Waldstätterstrasse 5, 6003 Luzern, T: 041 220 14 14, F: 041 220 14 10, E: [email protected], www.fdp-lu.ch. Layout/Druck: NZZ Print, Postfach, 8021 Zürich, T: 044 258 18 94, F: 044 258 18 99, E: [email protected], www.nzzprint.ch

AZB6003 LuzernNr. 4 / 17. Juni 2009

Luzerner

FreisinnTiefbahnhof Luzern

Die FDP.Die Liberalen Luzern will den TiefbahnhofDie Zentralschweiz braucht eine leistungsfähige Bahninfrastruktur. Nur so kann sie zum Arbeiten und Wohnen und für den Tourismus attraktiv bleiben. Die heutige Zufahrt zum Bahnhof Luzern ist aus-gelastet. Auf der Zufahrt zur wichtigsten Drehscheibe der Zentral-schweiz drängen sich fünf nationale Linien auf zwei Gleisen.

Inhalt

IV-Zusatzfinanzierung

Die politischen Mühlen mahlen langsam – oft zu langsam! Seite 12

Etwas zu gewinnen!

Gewinnen Sie einen wunderschö-nen Blumenstrauss. Seite 13

Von der Finanz- zur Regulierungskrise

Georges Theiler zur aktuellen Situa-tion. Seite 15

Interview mit Angela Pfäffli

«Das Gesundheitswesen ist kein Selbstbedienungsladen.» Seite 17

Unter Freisinnigen 2Luzern 5

Editorial 5Ein Kaffee mit . . . 5

Kantonsrat-Telegramm 8Kreuzworträtsel 13

Stadt Luzern 19FDP intern 23

Lebensqualität

FortschrittGemeinsinn

Die Grenzen der Infrastruktur ver-unmöglichen eine weitere Anpas-sung des Bahnangebotes – insbe-sondere auf der stark nachge-fragten Strecke Luzern–Zug–Zürich.

Der Bahnhof Luzern gehört zu den meistfrequentierten Bahnhö-fen der Schweiz. Die heutige Zu-fahrt entspricht jedoch noch dem

Ausbaustand des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sie ist komplett ausgelastet und gehört zu den an-erkannten Engpässen des schwei-zerischen Schienennetzes.

Das Projekt Tiefbahnhof LuzernFür die Lösung des Kapazitäts-

problems wurden diverse Ansätze geprüft. Das Projekt Tiefbahnhof

19. Jahrgang. Erscheint sechsmal jährlich. Offi zielles Organ der FDP.Die Liberalen Luzern

Luzern hat sich in den ver tieften Abklärungen als zweckmässigste Lösung mit erheblichem Zu-kunftspotenzial erwiesen. Max Pfis-ter, FDP-Regierungspräsident Kan-ton Luzern, stellt fest: «Nur so lässt sich die aus übergeordneter und re-gionaler Sicht dringend erforder-

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Luzern

Nr. 4/2009 5

Editorial «Eine Pflästerli-Politik reicht für die Sen-kung der Krankenkassenprämien nicht»

«Finden Sie Ihre Krankenkassen-prämie zu hoch?» Diese Frage er-hält in der Bevölkerung eine hohe Zustimmung. Wird die Frage ausge-weitet: «Welche Leistung würden Sie kürzen, oder wären Sie bereit, einen grösseren Beitrag zu leis-ten?», so schwindet die Bereit-schaft.

Der Volksunmut ruft nach der Po-litik, und diese generiert im Wo-chen-Rhythmus neue Rezepte. Die Ideen reichen von neuen Praxisge-bühren, dem Verzicht der Selbstdis-pensation, der Reduktion des Leis-tungskatalogs bis zur Schliessung von Spitälern. Allgemein betrachtet finden diese Pläne auch Zustim-mung. Spätestens bei einer mög-lichen persönlichen Betroffenheit werden die Grenzen aufgezeigt. Der Volksmund straft diese Anstren-

gungen postwendend ab: «Spitäler wird es vermutlich schon zu viele geben, aber sicher nicht in meiner Region, und es kann ja nicht sein, dass ich bei solch hohen Kranken-kassenprämien noch weitere Eigenleis tungen bezahlen soll!»

Ich beurteile die aktuell laufende Pflästerli-Politik als falschen An-satz. Gefragt ist die ganzheitliche Diskussion über eine zukunftsfä-hige Kranken- und Gesundheitspo-litik. Wir müssen uns den Grund-satzfragen stellen. Diese reichen vom definierten Anteil der Eigenver-antwortung bis zur Begrenzung von obligatorisch versicherten Leistungen. Auch die Abgrenzung zur Zweiklassenmedizin gehört dazu. Unsere Gesundheit hat ihren Preis. Wer persönlich an den verur-sachten Kosten mitträgt, ist bereit, einen Sparbeitrag zu leisten.

Ihr Peter Schilliger, Präsident FDP.Die Liberalen Luzern

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Ein Kaffee mit Albert Vitali

Sag mal Albert, was hältst du vom Projekt Tiefbahnhof Luzern? Ich unterstütze dieses zukunfts-

weisende Projekt ohne Wenn und Aber. Die Zentralschweiz braucht eine leistungsfähige Bahninfra-struktur, und der Bahnhof Luzern hat hier eine massgebende Funk-tion, welche er im Moment nur noch suboptimal erfüllen kann.

Wo liegt denn das Problem?Die heutige Zufahrt zum Bahnhof

Luzern ist vollständig ausgelastet. Die Grenzen der vorhandenen Infra-struktur verunmöglichen eine wei-tere Anpassung des Bahnange-botes. Davon ist nicht nur der na-tionale Nord-Süd-Verkehr oder die Linie Luzern–Zug–Zürich betroffen, sondern auch das S-Bahn-System der Zentralschweiz.

Eine Zeitlang wurde das Projekt Doppelspurausbau Rotsee favori-siert. Wieso wird dieses Projekt nicht mehr weiterverfolgt?Ein Doppelspurausbau am Rot-

see würde nicht die gewünschte Wirkung haben. Mit der Doppelspur am Rotsee müsste auch die Zu-fahrt in den Bahnhof Luzern mas-siv ausgebaut werden. Der Doppel-spurausbau würde lediglich eine Optimierung der Infrastruktur bewir-ken. Der Tiefbahnhof Luzern ist aber eine Weiterentwicklung, wel-che die Qualität des Schienenver-kehrs auf allen Achsen verbessert und zusätzlich ein erhebliches Zu-kunftspotenzial aufweist. Weiter kommt das Projekt Tiefbahnhof Lu-

zern günstiger zu stehen als ein Ausbau der bestehenden Zufahrt zum Bahnhof Luzern.

Was meinst du mit Zukunftspoten-zial?Mit dem Tiefbahnhof besteht die

Möglichkeit, dass sich der Bahnhof Luzern von einem Kopfbahnhof zu einem Durchgangsbahnhof wan-delt. Mit einer direkten Linie kann die Fahrzeit in Richtung Olten–Basel um rund eine Viertelstunde verkürzt werden.

Bei einigen deiner Kollegen im Kantonsrat, vorab der CVP, hat man das Gefühl, dass sie dieses wichtige Vorhaben vor allem für das Selbstmarketing verwenden.Leider ist das so. Bei einem so

wichtigen Geschäft sollte die Sa-che im Mittelpunkt stehen und nicht die Selbstprofilierung. Mir ist es wichtig, dass unsere Kantons-ratsfraktion durch ihre gute Arbeit wahrgenommen wird. Ich bin mir si-cher, dass dies von den Wähle-rinnen und Wählern wahrgenom-men und auch honoriert wird. Vom Trittbrettfahrer-Marketing halte ich bei so wichtigen Projekten nichts.

Du möchtest als kein «Z(w)ängerle» sein . . .Ja – so könnte man es auch aus-

drücken . . .

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Luzern

6 Nr. 4/2009

liche Leistungssteigerung errei-chen.»

Das Projekt Tiefbahnhof Luzern setzt sich aus drei Modulen zusam-men:

1 Tiefbahnhof Der Tiefbahnhof Luzern kommt

unter die bestehenden Perrons zu liegen. Er wird vorerst als Kopf-bahnhof mit Zu-/und Wegfahrt Rich-tung See ausgestaltet. In einer spä-teren Phase lässt sich der Tief-bahnhof mit einer Direktzufahrt aus Richtung Basel–Olten zu einem Durchgangsbahnhof ausbauen.

2 DreilindentunnelAuf einer Länge von rund 3,5 Ki-

lometern unterquert der Dreilinden-tunnel doppelspurig das Luzerner Seebecken und den Hügelzug zwi-schen Vierwaldstättersee und Ron-tal/Ebikon.

3 Anschluss Ebikon Die neue Linie aus dem Tief-

bahnhof Luzern mündet zwischen Rotsee und Ebikon in die beste-hende Bahnlinie Luzern–Zug–Zü-rich ein.

Die Kosten dieses ProjektesMit Kosten von deutlich über

1 Milliarde Franken kommt das Pro-

Fortsetzung von Seite 1

rungspräsident Max Pfister. Die FDP.Die Liberalen Luzern nehmen dieses Signal erfreut entgegen. FDP-Parteipräsident Peter Schilliger unterstützt die aktive Haltung und fordert ohne Wenn und Aber die Zu-stimmung zu dieser zukunftswei-senden Vorleistung.

Was für das Projekt spricht– Das Projekt Tiefbahnhof Lu-

zern schafft die Voraussetzung für verbesserte nationale und interna-tionale Verbindungen von und nach Luzern, insbesondere im Nord-Süd-Verkehr. Es ermöglicht den drin-genden Ausbau des Fahrplanange-bots auf einer der schweizweit nachfragestärksten Verbindungen (Luzern–Zug–Zürich).

– Die Direktverbindung von Ebi-kon zum Tiefbahnhof Luzern um-fährt gleich drei Flaschenhälse auf der Zufahrt zum Bahnhof Luzern (Rotsee, Gütsch/Fluhmühle und das Gleisfeld Bahnhof).

– Die Direktzufahrt zum Tief-bahnhof schafft freie Kapazitäten auf allen Zufahrtsachsen und eröff-net damit die Möglichkeit, das Fahr-planangebot im Fern- und Regional-verkehr auszubauen.

– Die SBB rechnen für 2030 mit 40 Prozent mehr Fahrgästen im Bahnhof Luzern. Der Tiefbahnhof erlaubt die notwendige Kapazitäts-steigerung, damit das künftige Pas-sagieraufkommen bewältigt werden kann.

– Das Projekt legt den Grund-stein für die Bahninfrastruktur nach 2050. Mit einer direkten Verbin-dung vom Tiefbahnhof Luzern in

Richtung Olten–Basel ergibt sich eine Durchmesserlinie.

Lösung mit ZukunftspotenzialDas Projekt Tiefbahnhof Luzern

ist die zweckmässigste Variante, um die akuten Kapazitätsprobleme bei der Zufahrt zum Bahnhof Luzern zu lösen. Mit der neuen, direkten Linienführung ab Ebikon werden die bestehenden Engpässe sowohl am Rotsee als auch im unmittelbaren Zufahrtsbereich des Bahnhofs be-seitigt und zusätzliche Kapazitäten für die nationale Bahnlinie geschaf-fen.

Für die FDP.Die Liberalen Luzern ist das Projekt Tiefbahnhof Luzern eines der Schlüsselprojekte für die künftige Entwicklung des Kantons Luzern. Der Weg zur Realisierung dieses «Jahrhundert-Bauwerkes» ist jedoch noch lange. In den nächs-ten Monaten braucht es zwingend weitere Unterstützungsleistungen, wie die Zustimmung zur Vorfinan-zierung des Vorprojektes, die Einig-keit der Zentralschweizer Regie-rungen und Parteien und ein im-menses Lobbying, vor allem auf nationaler Stufe. Die FDP.Die Libe-ralen Luzern unterstützt alle Mass-nahmen, welche der verbesserten Wahrnehmung des Projektes dien-lich sind.

jekt Tiefbahnhof Luzern mit der Di-rektzufahrt ab Ebikon günstiger zu stehen als der Ausbau der beste-henden Zufahrt. Der Kanton erwar-tet, dass der Bund den Tiefbahnhof Luzern in «Bahn 2030», im Nachfol-geprojekt zur «zukünftigen Entwick-lung der Bahninfrastruktur» (ZEB), aufnimmt. Der Luzerner Regie-rungsrat will das Vorhaben Tief-bahnhof Luzern umgehend auf den Stand eines Vorprojektes voranbrin-gen. Er wird dem Kantonsrat im Herbst 2009 einen Sonderkredit in der Höhe von rund 20 Millionen Franken zur Vorfinanzierung der wei-teren Projektierungsschritte bean-tragen. «Wir bringen damit zum Aus-druck, dass wir bereit sind, unseren Teil zu diesem für das schweize-rische Bahnsystem zentralen Pro-jekt beizutragen», erklärte Regie-

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Luzern

Nr. 4/2009 7

Josef Langenegger, Kantonsrat

«Eine leistungsfähige nationale und internationale Anbindung mit einem attraktiven Angebot an öf-

fentlichem Verkehr ist für Luzerns Zukunft fundamental wichtig. Das Projekt ‹Rotsee kurz› mit dem Tief-bahnhof in Luzern trifft mehrere Fliegen auf einen Schlag. Die Ver-bindung Luzern–Zürich wird schnel-ler. Weil diese Linie separat in den Bahnhof eingeführt wird, entlastet dies auch die Linie Luzern– Basel. Und schliesslich wird im Bahnhof eine zusätzliche, unterirdische Ebene erschlossen und damit Platz geschaffen für zukünftige Erweite-rungsmöglichkeiten.»

Georges Theiler, Nationalrat

«Der neue Tiefbahnhof bildet eine optimale Lösung zur Beseiti-gung des Flaschenhalses Luzern. Da später auch ein Ausbau in Rich-tung Norden möglich sein wird, kann ein Durchgangsbahnhof Lu-zern realisiert werden. Die Risiken liegen in der schwierigen Geologie und in der Finanzierung der hohen Kosten. Auch andere Agglomera-tionen hegen Ausbaupläne. Wir müssen uns daher mit unserem Projekt erfolgreich in Bern durch-setzen. Dass fast die ganze Zen-tralschweiz und die SBB hinter dem Projekt stehen, erleichtert die Aufgabe. Das gebildete Komitee stellt eine wichtige Stütze dar. Wir werden uns wie bei der Tieferle-gung der Zentralbahn dann erfolg-reich durchsetzen, wenn wir ge-meinsam für die gleiche Sache kämpfen. Also freie Fahrt für den Tiefbahnhof Luzern!»

Helen Leumann-Würsch, Ständerätin

«Für den Kanton Luzern ist die gute Erreichbarkeit entscheidend.

Unsere Wirtschafts- und Wohn-standorte agieren im harten Wett-bewerb nur dann erfolgreich, wenn sie optimal erschlossen sind. Deshalb brauchen wir den Tief-bahnhof Luzern. Das Angebot auf der national wichtigen Verbindung Luzern–Zürich sowie im Regional-verkehr wird sich markant verbes-sern, die Zentralschweiz holt auf.

Ich werde mich in Bern dafür stark machen, dass das ausge-reifte Projekt mit «Bahn 2030» re-alisiert wird. Und ich bin überzeugt: Wenn wir nach dem Vorbild des Ko-mitees Tiefbahnhof Luzern auf na-tionaler Ebene Koalitionen schmie-den, die über die Zentralschweiz hin ausgehen, werden wir zum Zug kommen. Jetzt, und nicht irgend-wann.»

Peter Schilliger, Parteipräsident und Kantonsrat

«Luzern braucht diesen Ausbau der Bahninfrastruktur dringend, denn die Kapazitätsgrenze rund um unseren Bahnhof ist erreicht. Mit dem Tiefbahnhof und dem Tun-nel nach Ebikon erzielen wir grosse Vorteile. Erstens kann die wichtige Zugverbindung nach Zürich verbes-sert und ausgebaut werden. Zwei-tens kann auf der entlasteten Bahnlinie nach Norden und Osten ein 15-Minuten-Takt der regionalen S-Bahn betrieben werden. Zudem fördert ein attraktives Bahnange-bot das Umsteigen und entlastet so unsere Strassen.»

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Die FDPsucht

den

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2009!

Luzern: Forum Tiefbahnhof

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Nr. 4/2009 9

Wohlstand undWohlfahrt

URSACHEN | EINSICHTEN | REZEPTE

Werner Lustenberger

Beiträge zur Überwindung der aktuellenFinanz- und Wirtschaftskrise

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Luzern: Liberale Senioren

Liberale Senioren interessieren sich für die EnergiezukunftDie Groupe Politique 60plus hat sich am 22. April 2009 über die Energiezukunft – mit oder ohne Kernenergie – informieren lassen.

Von Robert Sigrist, Präsident GP 60+

In einem ersten Teil dieser Ver-anstaltung orientierte der CEO der CKW, Dr. Andrew Walo, im Infozen-trum Rathausen über die Heraus-forderungen der CKW in Zukunft, insbesondere bezüglich Versor-gungssicherheit. In einem zweiten Teil besuchten 41 liberale Senioren das älteste Schweizer Kernkraft-werk in Beznau an der Aare und das Axporama in Böttstein.

Der Energieverbrauch der Schweiz ist in den 50er Jahren massiv und seit 1970 zwar weniger stark, aber trotzdem immer noch kontinuierlich gestiegen. Der grösste Teil der Energie wird heute über die CO2-verursachenden fos-silen Brennstoffe (Erdöl und Gas) generiert, 23% über Elektrizität. Ziel ist, möglichst einen grossen Teil der fossilen Brennstoffe zu er-setzen. Langfristig sollten 42% der Energie über Strom bereitgestellt werden können, währenddem fos-sile Brennstoffe von heute 69% auf 40% reduziert werden sollten.

Die heutige Stromversorgung er-folgt weitgehend aus Wasserkraft sowie Kernenergie aus der Schweiz und aus Frankreich. Obwohl dies kaum jemand zur Kenntnis nehmen will, steuert die Schweiz ab 2018 auf eine Stromknappheit zu. Wäh-rend die Wasserkraft in Zukunft fast in gleichem Masse zur Verfü-gung stehen wird, wäre mit der Ab-schaltung bzw. dem Nichtersatz der Kernkraftwerke Beznau und Mühle-berg mit einer grossen Stromlücke zu rechnen. An die Folgen solch ver-hängnisvoller Ereignisse will zwar heute niemand denken, aber sie werden sicher eintreffen, falls nicht bald Massnahmen ergriffen wer-den.

Bereits heute ist das Be-triebsende der Kernkraftwerke Bez-nau I, II und Mühleberg ab 2020 absehbar. Je nach Zunahme des Strombedarfes (siehe Grafik) wird die Stromlücke bereits vor 2020 Tatsache, wenn nicht bald Mass-nahmen ergriffen werden. Zu die-sen gehört, ob uns das passt oder nicht, der Ersatz der bestehenden Kernkraftwerke. In die Überle-gungen ist auch einzubeziehen, dass Europa ebenfalls zu wenig Strom haben wird. Die absehbare Stromlücke der EU ist gewaltig. Sie hat einen Ersatzbedarf von 200 000 MW und ein Zusatzbedarf von 100 000 MW, was 200 neue oder zu ersetzende Kernkraftwerke in Europa bedeutet.

Schon heute können wir unseren Strombedarf in den Wintermonaten nicht mehr vollständig mit den schweizerischen Werken decken und müssen den fehlenden Strom importieren. Dies wird in Zukunft noch wesentlich schwieriger wer-den, weil Europa auch unter Strom-mangel leiden wird. Dies ist übri-gens auch der Grund, wieso die Strompreise schon heute in den «Mangelmonaten» in die Höhe schnellen. Während im Winter 2003/04 an der Europäischen Strombörse EEX der Strom noch durchschnittlich 4 Rp/kWh kostete, waren es im Winter 2007/08 be-reits 8,5 Rp/kWh. Dies könnte in Zukunft noch ungünstiger werden bis hin zur Verweigerung von Strom-lieferungen aus Europa. Ob wir dies wollen oder nicht, wir sitzen nicht nur in Finanz- und Wirtschaftsfra-gen im selben Boot bzw. derselben Falle wie Europa.

Alternative Energien zu fördern, ist richtig und wird auch von uns unterstützt. Diese Energiequellen

können aber niemals den grossen Strombedarf der Schweiz decken. Zudem sind diese Energieliefe-ranten auch sehr unzuverlässig. Windkraft kann nur bei Wind ver-stromt werden. Bei Windstille herrscht Stromstille. Solarstrom wiederum entsteht nur am Tag und bei schönem Wetter. Bekanntlich kann elektrische Energie kaum wir-kungsvoll gespeichert werden. Wer will sich schon auf Stromliefe-rungen an schönen und windigen Tagen beschränken und dies erst noch in völlig ungenügendem Masse?

Nicht zu unterschätzen ist auch der steigende Konsum. Wir träu-men von Elektroautos und von Wär-mepumpen für unsere Heizungen, wollen aber die Konsequenzen des damit steigenden Strombedarfes nicht wahrhaben. Hier ist endlich die Politik gefragt, die diese Thema-tik ernsthaft angehen muss. Viel Zeit dazu bleibt nicht, wenn man bedenkt, dass ein neues oder der Ersatz eines Kernkraftwerkes 15 Jahre Vorlaufzeit braucht.

Stromlücke 2030 = 1½ des heutigen Verbrauchs. (Quelle: Grafik CKW)

Luzern: Liberale Senioren

ISBN 798-3-033-01937-9, 55 Seiten,

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Page 7: Luzerner Freisinn 04/2009

Luzern: Liberale Senioren

Beeindruckende Privatinitiative im Dienste der UmweltIm Mai fuhren 40 Mitglieder der Vereinigung ehemaliger liberaler Grossräte/-rätinnen und Behördenmitglieder ins Luzerner Hinterland. Ziel: die Sägewerke Christen AG in Luthern.

nahme von Verantwortung, nach-haltig unterstützt von seiner Mut-ter. 1980 wurde die modernisierte Sägerei gar zu einem nationalen Vorzeigebetrieb. Verarbeitet wird nur Schweizer Holz. Die ISO-zertifi-zierten Betriebe (inkl. Rohrmatt/Willisau) bieten rund 20 Personen Arbeit.

Die grosse visionäre Idee Sie bestand darin, die Sägerei-

abfälle (Rinde, Kappstücke, Schwar-ten) nicht wie bisher aufwendig zu entsorgen, sondern sie in Energie umzuwandeln. Es entstand der Wärmeverbund Luthern. Die Leis-

Alt-Ständerat Peter Knüsel, Alt-Nationralrat Erwin Muff, Ständerätin Helen Leumann, Bruno Christen, Alt-Ständerat Robert Bühler (v. l.).

Von Erwin Muff, Willisau

Mit Pioniergeist zum Vorzeigebetrieb

Was Bruno Christen, der Besit-zer der Sägewerke AG, vorstellte, war erstaunlich. Beeindruckt waren die Teilnehmenden auch von der Ini-tiative und dem Wagemut des er-folgreichen Unternehmers.

Pioniergeist floss offenbar schon in den Adern seines Urgrossvaters. Dieser begann 1847, die Wasser-kraft der Luther zum Betrieb einer Sägerei zu nutzen. Der frühe Tod des Vaters zwang Bruno Christen schon in jungen Jahren zur Über-

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Luzern: Liberale Senioren

Page 8: Luzerner Freisinn 04/2009

Nr. 4/2009 11

Voranzeige:Nächste Veranstaltung der GP 60+:19. August 2009, 14.00 Uhr im Restaurant Kreuz, MaltersZukunft der Sozialversiche-rungen

tung der Anlage liegt bei 3,5 MW, was etwa 300 Ölfeuerungen in Ein-familienhäusern entspricht und ei-ner Einsparung von etwa 650 000 Litern Heizöl pro Jahr gleichkommt. Rund 95% der Haushaltungen im Dorf sind angeschlossen.

Bruno Christen hat weitere Aus-baupläne. Er will Luthern nicht nur mit Wärme und Warmwasser ver-sorgen, sondern glaubt, mit Wärme-Kraft-Kupplungen den Strombedarf für das ganze Dorf produzieren zu können. Die FDP.Die Liberalen Lu-zern war zweifellos gut beraten, das Unternehmen mit einem Anerken-nungspreis für besondere Ver-dienste zum Thema Umwelt und Energietechnologie auszuzeichnen. Was heute zählt, sind Taten, nicht Worte!

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Jungfreisinnige Luzern

Frischer WindDie Jungfreisinnigen wählten am 1. Mai 2009 ihren neuen Vor-stand. Als neuer Präsident wird sich in Zukunft der 25-jährige Ste-fan Schöpfer um die Geschäfte der Jungfreisinnigen kümmern. Stefan Schöpfer wohnt seit Juni 2007 in der Stadt Luzern, wo er gegenwärtig auch als Applikationsentwickler beim Link Institut ar-beitet. Stefan Schöpfer zog aus dem Kanton Aargau nach Luzern, wo er sich nun politisch wie privat entfalten möchte. Den Bezug zu Luzern hat er aber aufgrund seines Heimatortes Escholzmatt quasi in die Wiege gelegt bekommen.

Neben Stefan Schöpfer wurde die 22-jährige Rechtswissen-schaftsstudentin Nadine Felder neu als Beisitzerin in den Vorstand gewählt. Ausgetreten sind Jannik Niklaus und Chantal Heiniger. Jan-nik leistete während vieler Jahre wertvolle Vorstandsarbeit für die Jungfreisinnigen und präsidierte die Jungfreisinnigen überaus erfolg-reich im Wahljahr 2007.

Wo stehen die Jungfreisinnigen heute? Im letzten Jahr ist es etwas ruhiger geworden um die Jungfrei-sinnigen im Kanton Luzern. Den-noch entwickelten sich in der Stadt Luzern und in Kriens sehr aktive und erfolgreiche Sektionen. An-dernorts leisteten viele Jungfreisin-nige Arbeit für die FDP-Orts- und/oder -Amtsparteien. Bereitwillig setzen sie sich für FDP-Anlässe ein und erbringen auch als Vorstands-mitglieder der verschiedenen Orts- und Amtsparteien einen wertvollen Beitrag für die liberale Sache.

Wir schauen auf einen geglückten Anlass in Hochdorf zum biomet-rischen Pass zurück. Die Jungfrei-sinnigen möchten auch in Zukunft Anlässe zu verschiedenen poli-tischen Themen durchführen. Wie in Hochdorf sollen sich die Veran-staltungen einer nationalen oder kantonalen Vorlage widmen und mit hochkarätigen Gästen aus den Rei-hen der Jungfreisinnigen und der FDP eine sachliche und informative Diskussionsbasis bieten. Wir

freuen uns, Sie zu unserem nächs-ten Anlass im Amt Willisau begrüs-sen zu dürfen. Weitere Informatio-nen finden Sie demnächst auf un-serer Webseite (www.jflu.ch).

Um die einzelnen regionalen Be-gebenheiten zu berücksichtigen, haben sich die Jungfreisinnigen entschlossen, eine Konzeptgruppe ins Leben zu rufen, die prüfen soll, in welcher Form die Jungfreisin-nigen im Kanton Luzern am effizi-entesten der politischen Arbeit nachgehen können. Die Erkennt-nisse, die daraus gewonnen wer-den, möchten wir an einer ausser-ordentlichen Generalversammlung im September den Mitgliedern prä-sentieren und über einen allfälligen Strategie-, Konzept- und Struktur-wechsel abstimmen lassen.

Weitsichtig haben die Jungfrei-sinnigen die Wichtigkeit des Tief-bahnhofes entdeckt und sind dem Komitee beigetreten. Die Verwirkli-chung des Tiefbahnhofs Luzern ist für den ganzen Kanton von zen-traler Bedeutung. Der Tiefbahnhof ermöglicht eine schnelle und di-rekte Verbindung mit dem Wirt-schaftsraum Zürich. Die dadurch entstehenden Kapazitäten auf den bestehenden Strecken kommen dem ganzen Kanton zugute.

Alleine schon wegen der geo-grafischen Lage wird der Tiefbahn-hof eine wichtige Rolle im nationa-len Schienennetz spielen. Zusam-men mit der breiten Unterstützung

für dieses wichtige Projekt in der ganzen Zentralschweiz sind die Vor-zeichen für eine Aufnahme ins Pro-gramm «Bahn 2030» sehr gut. Es liegt nun an der Zentralschweiz, die weiteren Hausaufgaben sauber zu erledigen. Sowohl die Arbeitsplätze wie der Wohnort sollen mit dem öf-fentlichen Verkehr schnell und be-quem erreichbar sein – der Tief-bahnhof trägt einen entscheiden-den Teil dazu bei.

Stefan Schöpfer, der neue Präsi-dent der Jungfreisinnigen Luzern.

Jungfreisinnige Luzern

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12 Nr. 4/2009

FDP.Die Liberalen Frauen Luzern

Die politischen Mühlen mahlen langsam – oft zu langsam !Ein Paradebeispiel ist die Überschuldung der IV. Dass man den Schuldenberg so anwach-sen liess, ist unverständlich und kaum nachvollziehbar. Das Resultat sind nun zwingende Sanierungsmassnahmen, und dies in einer volkswirtschaftlich äusserst schwierigen Zeit.

Von Gabriela Kaufmann, Präsi-dentin FDP.Die Liberalen Frauen Luzern, www.fdpfrauen-lu.ch

Dass die IV saniert werden muss, da sind sich alle politischen Par-teien einig. Wie schön! Mit unserer Politik des Föderalismus und der stark ausgeprägten Interessenpoli-tik mit entsprechendem Lobbying hat diese Einigkeit schon Selten-heitswert.

Woher die Mittel für die Sanie-rung kommen sollen, da herrschte dann nicht mehr so eitel Sonnen-schein. Das ist verständlich, nie-mand langt gerne tief ins Portemon-naie. Am 27. September 2009 stimmen wir nun über die IV-Zusatz-finanzierung ab. Die Mehrwertsteu-ersätze sollen befristet von 2010 bis 2016 erhöht werden. Wir haben die Thematik im Vorstand der FDP Frauen diskutiert. Grundsätzlich stimmen wir der Sanierung wie vor-geschlagen zu. Die Begeisterung hält sich jedoch in Grenzen. Eine

taugliche Alternative ist schlicht nicht vorhanden.

Als Unternehmerin betrachte ich die befristete Erhöhung der Mehr-wertsteuer als das kleinere Übel. Eine Erhöhung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge über die

FDP.Die Liberalen Frauen Luzern

Gabriela Kaufmann

Lohnprozente wäre in der heutigen Wirtschaftskrise kaum verkraftbar. Ausserdem würde mit dieser Mass-nahme nur die arbeitstätige Bevöl-kerungsschicht zur Kasse gebeten, was unsolidarisch wäre.

Trotzdem, die Erhöhung der Mehr-wertsteuer wird nicht spurlos an uns vorübergehen und dürfte die Erholung der Wirtschaft, die auf-grund der Finanzkrise auf Talfahrt ist, verzögern. Auf der einen Seite schwächt man den privaten Kon-sum und damit die Wirtschaft mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer-sätze, und auf der anderen Seite schnürt man sogenannte Konjunk-turpakete. Aus meiner Sicht täten etwas mehr Koordination und Weit-sicht not.

Die Konjunkturpakete begünsti-gen sehr einseitig vor allem die Baubranche. Ich gönne es allen Bauunternehmen, vor allem den se-riösen. Immerhin darf man dazu be-merken, dass die Schwarzarbeit trotz gezielten Gegenmassnahmen vor allem im Baugewerbe kaum auszumerzen ist. Mit Schwarzarbeit werden unseren Sozialwerken Bei-träge entzogen.

Trotzdem darf und muss man ge-zielt hinterfragen, ob dies nun wirk-lich das Ei des Kolumbus ist. Über-all liest man Zeitungsmeldungen wie «Sins: für schlechte Strassen kommen gute Zeiten»; die Ge-meinde steckt 5 Millionen Franken in die Sanierung des grossen Flur-wegnetzes, weil Bund und Kanton solche Projekte im Rahmen der Un-terstützung von Infrastruktur finan-ziell stark unterstützen. Im Klartext heisst das, dass dieses zur Verfü-gung gestellte Geld unkoordiniert eingesetzt wird und wohl kaum dazu dient, die neuralgischen Stau-

engpässe auf den wichtigsten Ver-kehrsachsen zu beseitigen.

Meiner Meinung nach hätte man einen Teil des Geldes für die Kon-junkturpakete ruhig für die Sanie-rung der IV verwenden dürfen, um damit die Mehrwertsteuererhöhung zu vermeiden oder zumindest sehr moderat ausfallen zu lassen. Von einem solchen Lösungsansatz wür-den alle profitieren.

Auch der Vorschlag aus der «FDP-Küche», den Mehrwertsteuersatz zu vereinheitlichen und damit zu senken, wäre parallel durchaus wei-ter zu verfolgen. Dabei dürfte es nur eine Ausnahme für das Gesund-heitswesen geben, da die Kosten-explosion in diesem Bereich nicht weiter gefördert werden darf. Eine entsprechende Volksabstimmung wäre sicher nicht chancenlos.

Es bleibt nur zu hoffen, dass die Mehrwertsteuererhöhung wirklich befristet bleibt und dann nicht im Jahr 2016 über die «politische Hin-tertür» bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag verlängert wird.

Und was ganz wichtig ist: In die-sen sechs Jahren dürfen und müs-sen die politischen Mühlen schnel-ler mahlen. Auf der Ausgabenseite soll der Rotstift rigoros angesetzt werden, damit die IV nicht endgül-tig zum Selbstbedienungsladen mutiert. Die IV-Gelder sollen vor allem als Rente an Personen mit einer Behinderung ausbezahlt wer-den, um ihnen ein würdiges Leben zu ermöglichen. Hilfsmittel wie Hör-geräte und vieles Mehr sollen für gut betuchte Leute nicht mehr mit-finanziert werden.

Sechs Jahre sind verdammt kurz, packen Sie es an, liebe Parlamen-tarierinnen und Parlamentarier!

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Page 10: Luzerner Freisinn 04/2009

Luzern

Nr. 4/2009 13

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Gewinnerin Kreuzworträtsel 3/2009:Frau Esty H. Krummenacher, MeggenWir gratulieren Ihnen herzlich zum Gewinn des Gutscheins.

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Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlos-

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Verantwortung übernehmen –Klimaneutral drucken

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Page 11: Luzerner Freisinn 04/2009

Luzern

14 Nr. 4/2009

Porträt FDP.Die Liberalen Ruswil

Basisarbeit, Stiefkind einer Ortspartei?

Von Mandi Bucheli, FDP.Die Liberalen Ruswil

Mal ehrlich, betreiben wir als Ortsparteien genügend Basisar-beit? Wahrscheinlich kann nicht mancher Vorstand diese Frage mit einem Ja beantworten.

Vor etwa einem Jahr mussten wir in unserer Schulpflege infolge Rück-tritts eines Mitgliedes der FDP ei-nen Nachfolger suchen. Nach ver-schiedenen Absagen wurde uns ei-gentlich bewusst, wie klein und schmal unsere Personalressourcen sind. Der Vorstand setzte sich zu-sammen und erstellte eine Ana-lyse. Diese Analyse ergab, dass unter unseren Mitgliedern und Sym-pathisanten eine Umfrage durchzu-führen ist. Wir bildeten in unserem Vorstand einen Ausschuss, der ei-nen Fragebogen kreierte. Der Rück-lauf erreichte erfreuliche 48 Pro-zent.

In diesem Fragebogen war unter anderem zu beantworten, ob je-mand bereit ist, sich in irgendwel-cher Weise aktiv in unserer Partei zu engagieren, sei es in einem po-litischen Amt wie z. B. Kantonsrat oder in einer Arbeitsgruppe. Dabei trat Erstaunliches zutage. Es gibt sie noch, Leute, die sich politisch engagieren wollen.

Aufgrund dieser Erkenntnis bilde-ten wir in unserem Vorstand einen neuen, dauernden Ausschuss, der sich mit Personalfragen in unserer Partei beschäftigt. Ziel dieses Aus-schusses wird sein, eine Art Perso-nalpoolliste zu erstellen, die perma-nent bearbeitet und aktualisiert werden muss. Von diesem Arbeits-papier versprechen wir uns einigen Erfolg, wenn künftig Mitglieder von Arbeitsgruppen ersetzt oder politi-sche Ämter besetzt werden müs-sen. Klar ist, dass wir mit den po-tenziellen Kandidaten den persön-lichen Kontakt suchen. Der Vorteil dieses Vorgehens ist, dass wir so einen proaktiven Prozess haben und somit ohne Stress und zeitli-

chen Druck arbeiten können. Diese Personalbewirtschaftung hilft auch bei der Planung des Parteivorstan-des. Es kann so vermieden werden, dass z. B. eine ganze Generation ausgewechselt werden muss. Beim Kontakt mit den Interessierten stellt sich jeweils auch heraus, wo ihre Interessen und Fähigkeiten lie-gen, so dass sie jeweils den ihnen entsprechenden Möglichkeiten bei Vakanzen eingesetzt werden kön-nen.

Erste Erfolge hat dieses Vorge-hen bereits gezeitigt. Die zwei zu-sätzlichen kantonalen Delegierten, die Ruswil neu zustehen, konnten ohne grossen Aufwand rekrutiert werden.

Im Weiteren war auf dem Frage-bogen zu beantworten:– Welche Themen in der Gemeinde

und auf regionaler Ebene interes-sieren besonders?

– Wie wird unsere Partei wahrge-nommen?

– Wie ist die Zufriedenheit mit un-serer Partei?

– Wie soll die Partei kommunizie-ren?

– Sollen wir eine Mitgliederpartei werden?

– usw.Wir empfehlen jeder Ortspartei,

eine solche Umfrage durchzufüh-

ren. Sie ist hilfreich, um eine Stand-ortbestimmung vorzunehmen. Zu-sätzlich können die Erkenntnisse für die zukünftige Ausrichtung der Aktivitäten gewinnbringend einge-setzt werden.

Aktive Basisarbeit in der Ortspartei FDP.Die Liberalen Ruswil.

Fotoshooting 2009

Mehr als 50 Personen haben sich für das Fotoshooting angemeldet.

Die FDP.Die Liberalen Luzern führte am 22. Mai und 8. Juni 2009 ein professionelles Fotoshooting in den Räumlichkeiten der Geschäfts-stelle an der Waldstätterstrasse 5 in Luzern durch. Mit dieser Aktion wollte die Kantonalpartei den Mit-gliedern der Ortsparteien (Vor-stand, Mandatsträger etc.) die Mög-lichkeit eines professionellen Foto-shootings geben. Ein wichtiges Kriterium im Bereich des poli-tischen Marketings ist ein profes-sioneller Auftritt. Mit einem sympa-thischen Porträt kann die Aussen-wirkung positiv beeinflusst werden.

Page 12: Luzerner Freisinn 04/2009

Luzern

Nr. 4/2009 15

Surftipps – im Web für Sie entdeckt:

www.xing.com

Über 7 Millionen Geschäftsleute und Berufs-tätige nutzen das globale Business-Netzwerk XING in 16 Sprachen für Geschäft, Beruf und Kar-riere. Mit massgeschneiderten Networking-Funk-tionen und Services fördert XING die Vernetzung und professionelle Kontaktpflege. Darüber hin-aus macht XING die Verbindungen zwischen Men-schen sichtbar – eine unschlagbare Ressource, um wertvolle Kontakte zu generieren.

www.zitate.eu

Falls Sie für einen Artikel oder Vortrag ein Zi-tat benötigen, finden Sie sicherlich ein geeig-netes auf dieser Homepage. Auf dieser Seite finden Sie über 200 000 Zitate, Sprüche und Aphorismen.

www.meteo.search.ch/prognosis

Unter diesem Link können Sie der Grafik ent-nehmen, wo es in den letzten Stunden gereg-net hat und in welchen Regionen es voraussicht-lich regnen wird.

Auf den Punkt gebracht

Von der Finanzkrise zur RegulierungskriseAusgelöst durch die Immobilienblase in den USA hat die Welt eine Finanzkrise unge-ahnten Ausmasses erlebt. Eine weltweite Wirtschaftskrise bildet die Fortsetzung. Ein Ende ist noch nicht absehbar. Die Prognosen für eine Besserung liegen weit auseinander.

Von Georges Theiler, Nationalrat FDP.Die Liberalen Luzern

Die weltweit von vielen Staaten getätigten Sanierungsmassnah-men, Firmenübernahmen und Stüt-zungsprogramme verschlingen ge-waltige Summen an staatlichen Mitteln. Die Schuldenkrise wird fol-gen, leider zulasten der kommen-den Generationen.

Ebenso klar zeichnet sich die Tendenz zu einer Regulierungskrise ab. Der Glaube an die staatliche Allmacht bekommt neue Nahrung. Die Gefahr ist gross, dass wir aus der berechtigten Wut über Leute, welche das System missbraucht haben, nun mit zusätzlichen Regu-lierungen antworten. Dabei haben primär Menschen versagt und nicht die Regeln. Der Fall Madoff ist da-für ein markantes Beispiel. Was ist zu tun? Bundesbern bereitet ein

drittes Konjunkturprogramm vor. Die Linken wollen ein 5-Milliarden-Paket, der Bundesrat hält sich noch bedeckt, Swissmem fordert einen Fonds zur Stützung von zukunfts-trächtigen Produktionsbetrieben mit Krediten.

Bevor nicht mehr und bessere In-formationen vorliegen, lege ich mich nicht fest. Aber grundsätzlich stehe ich staatlichen Interventio-nen kritisch gegenüber. Folgende Prinzipien und Massnahmen halte ich hingegen für richtig:

– Beschränkung bei neuen Re-gelungen auf das Wesentliche und nur in Koordination mit dem Ausland.

– Keine neuen Schulden aufla-den, welche nicht einen ech-ten Gegenwert beinhalten.

– Rascher Ausstieg aus dem UBS-Engagement.

– Den Finanz- und Wirtschafts-standort Schweiz stärken durch: • Abschaffung der kalten Pro-

gression– • Verbesserung der Familien-

besteuerung

– • Umsetzung der Unterneh-mungssteuerreform

– • Vereinfachung Mehrwert-steuer mit tiefem Einheits-satz

– • Abschaffung der Handände-rungssteuern (Kantone)

– Bankgeheimnis halten durch raschen Abschluss von fairen Doppelbesteuerungsabkom-men. Keine Konzessionen ein-gehen in Richtung automa-tischer Informationsaustausch.

– Selbstbewusstes Auftreten ge-gen Steuerschlupflöcher in Amerika, England und weiteren Staaten.

Kurz, wir müssen alles tun, was uns gegenüber dem Ausland stär-ker macht. Die zeitgerechte Umset-zung ist dabei von entscheidender Bedeutung.

Nationalrat Georges Theiler

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Luzern

16 Nr. 4/2009

FDP.Die Liberalen Hitzkirch

FDP-Frauen besuchen Helen Leumann im BundeshausAnlässlich der FDP-Nominationsversammlung vom Juni 2008 auf Schloss Heidegg wurden die Frauen der FDP.Die Liberalen Hitzkirch von Ständerätin Helen Leumann ins Bundes-haus eingeladen.

Am Mittwoch, 27. Mai 2009 be-grüsste Damian Müller, Präsident der FDP.Die Liberalen Hitzkirch, und Rosa Iten (Aktuarin) mehr als 20 FDP-Frauen auf dem Parkplatz Trot-tenmatte in Hitzkirch. Nach einer gemeinsamen Carfahrt sowie einer strikten Eingangskontrolle wurden die Frauen und ihr Präsident im Bundeshaus von Ständerätin Helen Leumann in Empfang genommen. Im Fraktionszimmer der FDP wurde den Anwesenden das Parlament und dessen Funktion erklärt. In der anschliessenden Fragerunde wur-den alle offenen Fragen von Helen Leumann beantwortet. Während der Bundeshausführung konnte der prachtvolle Bau bestaunt werden.

Beim gemeinsamen Mittagessen, im Casino Bern, meinte Helen Leu-mann: «Es hat mir grossen Spass und Freude gemacht, dass ihr mich im Bundeshaus besucht habt.»

Gruppenbild vor dem Bundeshaus. Die Frauen der FDP.Die Liberalen Hitzkirch.

Wechsel an der Spitze der Ortspartei Rain

Die FDP Rain steht neu unter der Leitung von Herbert Mignoli. Der dipl. Maschinentechniker und Betriebswirtschafter ist Nachfolger von Jo-sef Baumgartner. Der 44-Jährige ist verheiratet und hat zwei Töchter. Sein Motto lautet: «Ankom-men kann nur, wer sich fortbewegt.»

Neuer Parteipräsidentin Hergiswil

Der neue Parteipräsident der FDP Hergiswil heisst Anton Wermelinger. Der 57-jährige Land-wirt ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Er ist der Nachfolger von Walter Wermelinger. Sein Motto lautet: «Frisch gewagt ist halb ge-wonnen.»

Neuer Parteipräsident der Ortspartei Dagmer-sellen

Der neue Ortsparteipräsident von Dagmersel-len heisst Anton P. Wyss. Der junge Wirt-schaftsingenieur tritt die Nachfolge von Raphael Lattion an. Der 29-Jährige hat sich die folgende Lebensweisheit zum Leitspruch gemacht: «Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.»

Wir wünschen den neuen Orts-parteipräsi-denten in ihrem neuen Amt viel Erfolg und alles Gute.

Herbert Mignoli Anton Wermelinger Anton P. Wyss

Lebensqualität

FortschrittGemeinsinn

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Luzern

Nr. 4/2009 17

Für Kantonsrätin Angela Pfäffli aus Grosswangen gehören Bil-dung und Gesundheit zu den Hauptthemen ihrer politischen Tätigkeit. Gute Bildung sei das A und O eines gut funktionie-renden Staates, sagt sie. Kein Verständnis hat sie für die Auf-weichung des Solidaritätsprin-zips bei der Krankenversiche-rung. Sie ruft indes zu vermehr-ter Eigenverantwortung auf.

Sie sind bei der FDP.Die Liberalen Luzern Leiterin des Ressorts Libe-rale Gesellschaft. Was genau bein-haltet diese Bezeichnung?Wir befassen uns mit den drei

Untergruppen Bildung, Kultur und Sport; Gesundheit, Soziales und Familie; Sicherheit, Justiz und Inte-gration.

Das ist ein sehr breites Betäti-gungsfeld. Welche dieser Themen liegen Ihnen besonders am Her-zen?Alle drei sind für mich grundle-

gende Voraussetzung, dass man in einer liberalen Gesellschaft leben kann.

Aber beschäftigt Sie das eine oder andere vielleicht doch etwas mehr?Da ich im Kantonsparlament Prä-

sidentin der Erziehungs-, Bildungs- und Kulturkommission (EBKK) bin, hat die Bildung neben der Gesund-heit Priorität.

Warum die Gesundheit?Die explodierenden Gesundheits-

kosten und Krankenkassenprä-mien sind ja allgemein das grosse Thema. Für mich ist das Thema Ge-sundheit indes Alltag, einerseits aufgrund meines Berufes als Phy-siotherapeutin, andererseits bin ich damit gross geworden. Mein Va-ter und auch mein verstorbener Ehemann waren Ärzte.

Wie stehen Sie zu einer zusätz-lichen Prämie für ältere Men-schen?Unsere Krankenversicherung be-

ruht auf dem Solidaritätsprinzip. Sie darf nicht mit versicherungs-technischen Tricks unterwandert werden. Die Solidarität muss spie-len zwischen Gesunden und Kran-ken, so wie bei der AHV zwischen Jungen und Alten. Wir haben ein gut ausgebautes Gesundheitssystem, das allen zugänglich ist und auch bleiben muss, aber nicht in Form eines Selbstbedienungsladens.

Haben Sie ein Rezept zur Kosten-eindämmung?Ich appelliere an die Selbstver-

antwortung jedes Einzelnen. Nicht alles, was machbar ist, ist auch sinnvoll; so viel wie für eine gute Lebensqualität nötig ist, ist nicht immer so viel, wie möglich wäre. Die Verantwortung der Politik ist mehr denn je gefordert. Meiner Meinung nach bringt zum Beispiel

ein Hausarztmodell nur Vorteile. In den Ambulatorien der Spitäler sollte nur das gemacht werden, was entsprechende Infrastruktur und Fachärzte benötigt. Für alle üb-rigen Behandlungen müssten die Patienten zurück an den Hausarzt verwiesen werden.

Was steht bei der Bildung im Zen-trum?Die Entwicklungen im Bildungs-

bereich. Aber auch alle kantonalen Gesetzesvorlagen betreffend Volks- und Berufsschulen, Gymnasien und tertiäre Bildung sowie Vorlagen im Sportbereich und in der Kultur.

Ihre Kinder sind erwachsen. Wes-halb befassen Sie sich dennoch so intensiv mit der Bildung?Ein hoher Bildungsgrad ist für

mich das grundlegende Fundament für einen gut funktionierenden Staat. Der Bildungsstand eines Volkes ist massgebend für die Weiterentwick-lung. Wenn wir in der Schweiz das gegenwärtige Niveau beibehalten

Persönliches Interview (Face-to-Face)

«Das Gesundheitswesenist kein Selbstbedienungsladen»Angela Pfäffli leitet bei der FDP.Die Liberalen Luzern das Ressort Liberale Gesellschaft

Angela Pfäffl i

wollen, hat Bildung erste Priorität. Eine hervorragende Bildung ist un-ser einziger «Rohstoff».

Wie empfinden Sie die Arbeit im Kantonsrat?Spannend. Zwar gehen die ein-

zelnen Prozesse langsam vor sich, generell bin ich aber immer wieder überrascht, wie viel man bewirken kann. Natürlich braucht es dabei immer Mehrheiten.

Wie gehen Sie vor, wenn Sie im Rat etwas einbringen möchten?

Angela Pfäffli, Grosswangen, geb. 1955, Physiotherapeutin mit eigener Praxis, 3 erwach-sene Kinder, Kantonsrätin seit 2006, Präsidentin der EBKK, Leiterin des Ressorts Liberale Gesellschaft der FDP.Die Libe-ralen Luzern.

Fortsetzung auf Seite 18

Page 15: Luzerner Freisinn 04/2009

Luzern

18 Nr. 4/2009

Anlass am 21. August in Langenthal

Sicherheit, Miliz und Armee – Schweiz woher, wohin?

Von Johann Schneider-Ammann, Nationalrat FDP.Die Liberalen BE

Globale Verwerfungen auf den Fi-nanzmärkten, Wirtschafts- und Ver-trauenskrise: In der Schweiz wie im Ausland hat sich das individuelle und kollektive Sicherheitsempfin-den fundamental verändert. Damit entstehen auch neue Sicherheits-bedürfnisse. Verschiedenste Be-reiche stehen im Vordergrund: Ter-rorismus, Umwelt und Migration; or-ganisierte Kriminalität, Pandemien oder Technologie. Auch Arbeits-platz- und Rentensicherheit sind wichtige Themen.

Sicherheit ist heute das Produkt innen-, sozial-, wirtschafts-, finanz-, gesellschafts-, kultur- und gesund-heitspolitischer Faktoren. Wir ste-hen in der Sicherheitspolitik vor grossen Herausforderungen. Iden-tifizierbare Koordinatensysteme für die neue Sicherheits- und Armee-politik sind zu entwickeln. Sie müs-sen danach überzeugend kommu-niziert werden. Der Chef des De-partements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), Bundesrat Maurer, definiert – breit abgestützt – aktuelle und zu-künftige Bedrohungen für den neuen Sicherheitsbericht. Dieser

muss das Miteinander der ver-schiedenen sicherheitspolitischen Ziele und Instrumente auf der Grundlage unserer vereinbarten staatspolitischen Ziele und der Ver-fassung festhalten.

Das Erfolgsmodell Schweiz gerät international unter Druck. Und in unserem Land drohen Kräfte un-sere Werte zu zerstören und das auseinanderzureissen, was die Schweiz als Willens- und Milizna-tion in ihrem Innersten zusammen-hält; was sie erfolgreich und wohl-habend machte.

Übergeordnete nationale Werteplattform «Herkunft mit Zukunft»

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts herrschten in der Schweiz schwie-rigste wirtschaftliche Zeiten, ge-prägt von Armut, Arbeitslosigkeit und europäischen Wirrnissen nach zweimaliger napoleonischer Beset-zung. Doch unser Land war auf dem Weg zum föderalen Bundesstaat von 1848. Berner Offiziere luden 1822 alle 22 kantonalen Freunde zu einem brüderlichen einfachen Mahle nach Langenthal ein, mit dem Leitgedanken, «Alles, was sie wollten, waren Schweizer stets

durch Einigkeit». Langenthal wurde damit zum «Grütli des 19. Jahrhun-derts». Dieser Anlass war der wich-tigste Impulsgeber nationaler Mo-dernisierung und schuf für den li-beralen Bundesstaat von 1848 die Aufbruchstimmung. Es war das Werk freisinnig-liberaler Politiker, die uns ihr grosses und verpflich-tendes politisches Erbe anver-trauten.

Heute stellen sich ähnliche Fra-gen. Diese Werteplattform soll dar an erinnern, was Miliz damals hiess, und Mut machen für die mo-derne Schweiz der Solidarität und der geordneten Verhältnisse. Die Schweiz muss im Zentrum Europas Vorzeigeplatz für Stabilität und Si-cherheit bleiben und damit die

Überzeugung stärken: Es lohnt sich, für dieses Land einzuste-hen.

Der 21. August beginnt mit einem sicherheitspolitischen Forum, an dem Politiker und Politikerinnen aus allen Parteien – darunter fünf Mitglieder der FDP-Bundeshaus-fraktion – und Vertreter der Wirt-schaft teilnehmen. Bundesrat Mau-rer wird an der anschliessenden öf-fentlichen Veranstaltung seine Langenthaler Rede an die Schweiz 2009 richten. Die kantonalen Mili-tär- und Polizeidirektoren halten an diesem Tag in Langenthal ihre Ple-narsitzung ab. Sie unterstreichen dadurch die föderale Kraft «Einheit in der Vielfalt». Die nationale Platt-form steht allen offen und wird dank der grosszügigen Unterstüt-zung der führenden schweize-rischen Lebensversicherungsge-sellschaft und der Schweizerischen Bankenvereinigung möglich.

Das setzt ein starkes Zeichen für die Werte, die die Schweiz erfolg-reich, wohlhabend und stark ge-macht haben. Es gilt, sie in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wieder konsequent zu leben – es lohnt sich, dafür zu mobilisieren.

Johann Schneider-Ammann

Mit einem gut begründeten Vor-stoss, sei dies als verbindliche Mo-tion, als unverbindliche Petition oder als Anfrage. Erst kürzlich habe ich eine Anfrage bezüglich ambulanter Leistungen in den Spitälern einge-reicht, weil diese um 14% zugenom-men haben. Statt Patienten zur Kon-trolle zum Hausarzt zu schicken, wer-den sie vermehrt in die Spitäler bestellt. Ich will von der Regierung wissen, ob sie diese Entwicklung un-terstützt, diesbezüglich bereits Massnahmen getroffen hat und wie sie die Rolle des Hausarztes sieht.

Fortsetzung von Seite 17 Was würden Sie bei der Session ändern, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?Dass alle Hochdeutsch spre-

chen.Warum?Weil sich einige viel mehr über-

legen müssten, was und wie sie et-was sagen. Bei Hochdeutsch kommt man viel weniger ins «Plau-dern».

Vor einiger Zeit ist Ihr Mann töd-lich verunglückt. Wie schaffen Sie es, Familie, Politik und Beruf un-ter einen Hut zu springen?Ich versuche, meine Zeit gut ein-

zuteilen, schlafe relativ wenig. Für

Hobbys bleibt keine Zeit. Im Mo-ment ist die Arbeit für mich auch eine Art Therapie. Aber ich bin da-ran, die richtige Balance zu fin-den.

Es bleibt also gar keine Freizeit?Wenig, und wenn, setze ich diese

für nützliche Dinge ein, wie Rasen-mähen, Gärtnern oder Schnee-schaufeln.

Sie haben drei Kinder, sind diese alle bereits ausser Haus?Während der Woche ja, jeweils

am Wochenende sind sie zuhause. Selbstverständlich nehme ich mir dann für sie Zeit. Die oben gemach-ten Aussagen gelten ausschliess-

lich für die Wochentage. Der Sonn-tag gehört der Familie.

Was wünschen Sie ganz persön-lich?Dass meine drei Kinder ihren

Weg weiter gehen, dass sie beruf-lich und privat ihr Glück finden. Für mich persönlich wünsche ich, dass ich gesund bleibe und dass es mir gelingt, den richtigen Ausgleich zwi-schen Arbeit und Freizeit zu finden. Politisch ist es mir ein grosses An-liegen, dass sich die Kosten im Ge-sundheitswesen stabilisieren und es endlich in die richtige Richtung geht.

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Stadt Luzern

Nr. 4/2009 19

Die letzte Veranstaltung der FDP-Stadt-Senioren vor der Som-merpause war ein Glanzlicht: ein geführter Besuch der Wall-fahrtskirche Hergiswald.

Robert Röösli, Architekt und ehe-maliger freisinniger Kirchenrat, konnte am 28. Mai 37 Seniorinnen und Senioren begrüssen. Er gab uns einen Überblick über die be-wegte Geschichte dieses Wall-fahrtsortes, die 1501 mit der Ere-mitenklause ihren Anfang nahm. In der Folge entstanden die Marienka-pelle (1621), die inliegende Loreto-kapelle (1649) und 1561 die Felix-kapelle. Damit begann der Ausbau zur Wallfahrtskirche, deren Einwei-hung 1662 stattfand. Die spekta-kuläre Idee eines «Sacro monte» wurde nie verwirklicht. Um 1880 kamen statt der Gläubigen immer mehr Touristen ins Wirts-/Kurhaus Hergiswald für Luft- und Molkebä-der, unter ihnen auch Königin Vik-toria.

Es war ein Glück, dass die Fach-welt nach 1900 auf die inzwischen etwas in Vergessenheit geratene, aber künstlerisch wertvolle Kirche aufmerksam wurde. Von 1912 bis 1935 wurde diese saniert. Der Lu-zerner Liberale Alexander Wili machte sich mit Gleichgesinnten stark für die Gründung des Förder-vereins Hergiwald 1995 und die Stiftung pro Hergiswald 1996, auf deren Betreiben hin dann 2002 die Albert-Koechlin-Siftung AKS die Kir-che samt Wirtshaus im Baurecht

übernahm, was die aufwendige Ge-samtrestaurierung der Kirche von 2003 bis 2006 ermöglichte.

Im beeindruckenden Innenraum erklärte uns Herr Röösli nicht nur die grossartigen Eigentümlichkei-ten des Baus – den Bilderhimmel und die Kapellen –, sondern wies auch einfühlsam auf die phantasie-vollen Kostbarkeiten im Kleinen hin. Eine interessierte und dank-bare Zuhörerschaft war ihm si-cher.

In unserer Nähe haben wir einen wunderbaren Ort der Einkehr, einen künstlerischen Schatz, einen be-sonderen Kraftort (26 000 Bovis-Einheiten). Im August wird der wie-der instand gestellte Prügelweg mit Bildstöcklein eingeweiht. Eine Wan-derung lockt!Vreni Grüter-Felber

Grosser Stadtrat

Marco Wicki ist neuer GrossstadtratEnde Mai hat Grossstadträtin

Claudia Portmann-de Simoni aus persönlichen Gründen per sofort ih-ren Rücktritt aus dem Grossen Stadtrat erklärt. Sie war auf Sep-tember 2000 ins Stadtparlament gewählt worden und war seit 2003 Mitglied der Baukommission. Für ihren grossen Einsatz, zum Beispiel bei der Allmend-Planung, und ihr jüngstes Engagement im Zusam-menhang mit dem Ersatz für die zerstörten Kapellbrücke-Bilder sei ihr an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Bis zum Ende der laufenden Legislatur wird sie ersetzt durch Marco Wicki.

Der 31-jährige Schulzahnpfleger und Hauswart hatte 2004 für den Gros-sen Stadtrat kandidiert und rückt jetzt nach. Er ist Mitglied der Pfadi Musegg Luzern, der Zunft zu Safran, der Zofingia Luzern, im Vorstand des Artillerievereins Luzern, Mitglied des Tambourenvereins Luzern, von Rotaract Luzern, der Schützengesellschaft Luzern und des Skiclubs Lu-zern.

Marco Wicki ersetzt Claudia Port-mann-de Simoni bis Ende Jahr.

Robert Röösli im Element.

FDP-Frauen

Die Vizepräsidentin trat zurückAuf die diesjährige Generalversammlung der FDP.Die Liberalen Frauen

Stadt Luzern hatte Vizepräsidentin Cornelia Jozic ihren Rücktritt ange-kündigt. Sie war seit 2003 Mitglied im Vorstand und wurde am 3. Juni im Restaurant Richemont verabschiedet. Die Präsidentin dankte ihr für ihr engagiertes Wirken und für die sehr angenehme Zusammenarbeit. Vorläufig wird Cornelia Jozic nicht ersetzt. Der Vorstand wird im Laufe des Jahres über ihre Nachfolge entscheiden. Kassierin Sandra Felder-Estermann konnte eine erfreuliche Rechnung mit einem kleinen Gewinn vorlegen. Drei Kandidatinnen der Listen 5A und 5B, Trudi Bissig-Kenel, Sévérine Fischer und Eva Geisseler, nahmen ausserdem die Gelegenheit wahr, sich an der Frauen-GV vorzustellen und für ihre Wahl bzw. Wieder-wahl in den Grossen Stadtrat zu werben.

Senioren

Unter dem Bilderhimmel von Hergiswald

Stadtrats- und Grossstadt-ratswahlen

Da die Resultate vom 14. Juni bei Redaktionsschluss des Juni-«Frei-sinns» noch nicht feststanden, verzichten wir auf einen Rück- bzw. Ausblick zu den Wahlen und informieren allenfalls in der nächsten Ausgabe. Unsere Website wird laufend aktualisiert.

Agenda/Termine 2. Sept. Parteiversammlung 7. Sept. 17.00 Uhr FDP-Stamm im Rest. Weinhof, Luzern10. Sept.* 16.45 Uhr FDP-Frauen:

Führung Stiftung Rosengart, Luzern17. Sept.* FDP-Senioren:

Besichtigung Waser Küchen, Hergiswil 5. Okt. 17.00 Uhr FDP-Stamm im Rest. Weinhof, Luzern 2. Nov. 17.00 Uhr FDP-Stamm im Rest. Weinhof, Luzern 3. Nov. Parteiversammlung

* Anmeldungen sind notwendig. Info: Parteisekretariat: Telefon 041 210 20 28. Weitere Termine: s. Homepage www.fdp-stadtluzern.ch