M16 FLA-HALBKETTE DER U.S. ARMY - TANKOGRAD · 2008. 4. 4. · Fla-Halbketten außerhalb der U.S....

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Mit zu den bekanntesten Varianten der amerikanischen “Half- Track” Familie von Halbkettenfahrzeugen des 2. Weltkrieges gehört die Multiple Gun Motor Carriage M16 (Fla-Selbstfahr- lafette/Halbkette M16). Während des 2. Weltkrieges wurden mehrere Fla-Selbstfahrla- fetten auf Half-Track Basis entwickelt, um die Flugabwehr auf dem Gefechtsfeld zu verbessern. Diese Bemühungen umfassten die Varianten M13, M14, M15, M15A1, M16 und M17. Die Entwicklung der M16 begann im April 1942 als beschlossen wurde, die mit zwei .50 cal (12,7 mm) Maschinengewehren be- stückte M33 Gun Mount (Lafette) der M14 Fla-Selbstfahrlafette, in der Waffenwirkung zu verstärken. Im darauf folgenden Au- gust wurde daher eine T61 Machine Gun Mount Vierlingslafette auf einem M2 Half-Track Fahrgestell erprobt. Weitere Muster auf M3 Half-Track folgten und wurden als Multiple Gun Motor Carriage T58 vereinheitlicht. Weitere Modifikationen führten schließlich im Dezember zur Standardisierung beider Heran- gehensweisen zur Multiple Gun Motor Carriage M16 bzw. des T61 Gun Mount als Gun Mount M45. Die M16 hatte im oberen Segment abklappbare seitliche Bordwände, was es erlaubt, die Feuerlinie flach zu halten. Multiple Gun Motor Carriage M16 Zwischen Mai 1943 und März 1944 baute die Firma White ins- gesamt 2.877 Multiple Gun Motor Carriage M16 Fla-Halbket- ten auf Basis der M3 Halbkette. Im weiteren erfolgte der Umbau von insgesamt 628 M13 und 109 T10E1 (Prototypen mit 20 mm Kanonen, die aber nie an die Truppe ausgeliefert worden wa- ren) in Multiple Gun Motor Carriage M16 Fla-Halbketten. Alle M16 hatten die oben abklappbaren seitlichen Bordwände. M16 FLA-HALBKETTE DER U.S. ARMY Fotografischer Rundgang für Technik-Fans und Modellbauer Multiple Gun Motor Carriage M16B Vor dem D-Day wurden von der 1st US Army 320 M45 Lafetten von ihren Anhängern demontiert und auf verfügbare M2/M3 Half-Track Fahrgestelle gesetzt, um zusätzliche Fla-Halbketten zu erhalten. Da die M2/M3 keine klappbaren Bordwände hat- te, musste ein Unterbau die Feuerline über den Rand erhöhen. Diese M16 Variante erhielt inoffiziell die Bezeichnung M16B. Multiple Gun Motor Carriage M16A1 Anfang der 1950er Jahre wurden weitere M3 Half-Tracks in Art und Weise der M16B umgebaut. Die M45 Lafette erhielt nun standardmäßig einen Sockelunterbau der die Feuerlinie erhöhte, um besser über die hohen, nicht klappbaren Bordwän- de der M3 hinwegfeuern zu können. Der neue Distanzring des Sockelunterbaus hatte die Bezeichnung M45F und war ca. 15 cm hoch. Im weiteren erhielten diese Fahrzeug ein klappbares Schutzschild am Geschützvorderteil, um den Schutz der Bedie- nung zu erhöhen. Fla-Halbketten außerhalb der U.S. Army Nach dem 2. Weltkrieg fanden verschiedene Ausführungen der Fla-Halbketten ihren Weg auch in die Waffenarsenale von NATO Staaten. So erhielten auch die Bundeswehr und die Bel- gischen Streitkräfte Fahrzeuge dieser Bauarten. Das dargestellte Fahrzeug ist ein Fahrzeug, das von der bel- gischen Armee nach 1945 genutzt wurde. Text & Fotos: Jochen Vollert www.tankograd.com www.tankograd.com

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Mit zu den bekanntesten Varianten der amerikanischen “Half-Track” Familie von Halbkettenfahrzeugen des 2. Weltkrieges gehört die Multiple Gun Motor Carriage M16 (Fla-Selbstfahr-lafette/Halbkette M16). Während des 2. Weltkrieges wurden mehrere Fla-Selbstfahrla-fetten auf Half-Track Basis entwickelt, um die Flugabwehr auf dem Gefechtsfeld zu verbessern. Diese Bemühungen umfassten die Varianten M13, M14, M15, M15A1, M16 und M17. Die Entwicklung der M16 begann im April 1942 als beschlossen wurde, die mit zwei .50 cal (12,7 mm) Maschinengewehren be-stückte M33 Gun Mount (Lafette) der M14 Fla-Selbstfahrlafette, in der Waffenwirkung zu verstärken. Im darauf folgenden Au-gust wurde daher eine T61 Machine Gun Mount Vierlingslafette auf einem M2 Half-Track Fahrgestell erprobt. Weitere Muster auf M3 Half-Track folgten und wurden als Multiple Gun Motor Carriage T58 vereinheitlicht. Weitere Modifikationen führten schließlich im Dezember zur Standardisierung beider Heran-gehensweisen zur Multiple Gun Motor Carriage M16 bzw. des T61 Gun Mount als Gun Mount M45. Die M16 hatte im oberen Segment abklappbare seitliche Bordwände, was es erlaubt, die Feuerlinie flach zu halten.

Multiple Gun Motor Carriage M16Zwischen Mai 1943 und März 1944 baute die Firma White ins-gesamt 2.877 Multiple Gun Motor Carriage M16 Fla-Halbket-ten auf Basis der M3 Halbkette. Im weiteren erfolgte der Umbau von insgesamt 628 M13 und 109 T10E1 (Prototypen mit 20 mm Kanonen, die aber nie an die Truppe ausgeliefert worden wa-ren) in Multiple Gun Motor Carriage M16 Fla-Halbketten. Alle M16 hatten die oben abklappbaren seitlichen Bordwände.

M16 FLA-HALBKETTEDER U.S. ARMY

Fotografischer Rundgang für Technik-Fans und Modellbauer

Multiple Gun Motor Carriage M16BVor dem D-Day wurden von der 1st US Army 320 M45 Lafetten von ihren Anhängern demontiert und auf verfügbare M2/M3 Half-Track Fahrgestelle gesetzt, um zusätzliche Fla-Halbketten zu erhalten. Da die M2/M3 keine klappbaren Bordwände hat-te, musste ein Unterbau die Feuerline über den Rand erhöhen. Diese M16 Variante erhielt inoffiziell die Bezeichnung M16B.

Multiple Gun Motor Carriage M16A1Anfang der 1950er Jahre wurden weitere M3 Half-Tracks in Art und Weise der M16B umgebaut. Die M45 Lafette erhielt nun standardmäßig einen Sockelunterbau der die Feuerlinie erhöhte, um besser über die hohen, nicht klappbaren Bordwän-de der M3 hinwegfeuern zu können. Der neue Distanzring des Sockelunterbaus hatte die Bezeichnung M45F und war ca. 15 cm hoch. Im weiteren erhielten diese Fahrzeug ein klappbares Schutzschild am Geschützvorderteil, um den Schutz der Bedie-nung zu erhöhen.

Fla-Halbketten außerhalb der U.S. ArmyNach dem 2. Weltkrieg fanden verschiedene Ausführungen der Fla-Halbketten ihren Weg auch in die Waffenarsenale von NATO Staaten. So erhielten auch die Bundeswehr und die Bel-gischen Streitkräfte Fahrzeuge dieser Bauarten. Das dargestellte Fahrzeug ist ein Fahrzeug, das von der bel-gischen Armee nach 1945 genutzt wurde.

Text & Fotos: Jochen Vollert

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Das in diesem Rundgang vorgestellte Fahrzeug diente vormals in der Belgischen Armee nach 1945. Wie viele andere Fahrzeuge auch, fand es einen Weg aus amerikanischen Überbeständen nach dem 2. Weltkrieg. Die Multiple Gun Motor Carriage M16 basiert auf einem Fahrgestell M2/M3 Half-Track mit im oberen Viertel abklappbaren seitlichen Bordwänden. Im Unterschied zur originalen amerikanischen Kriegsvariante ist hier der .50 cal Fla-Vierling jedoch auf der höheren M45F Lafette montiert, die eigentlich nur bei der M16A1 zum Einsatz kam, da deren Chassis, die M3, nicht über klappbare Bordwände verfügte. Ob es sich hierbei um einen außergewöhnlichen U.S. Umbau oder eine belgische Nachkriegsmodifikation handelt, konnte bisher nicht geklärt werden. The vehicle shown in this walkaround served with the Belgian Army after 1945. As many other vehicles, too, it found its way from U.S. surplus into post-war European armies. The Multiple Gun Motor Carriage M16 is based on the M2/M3 Half-Track with the foldable upper part of the fighting compart-ment. In comparison to the U.S. wartime variant the .50 cal quadruple gun is here mounted on the higher M45F mount that was originally only used in connection with the M16A1. If this vehicle here is a U.S. or post-war Belgian conversion is hitherto unknown.

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Heckansicht der M16 mit den klappbaren oberen Aufbauteilen und dem M16-typischen Heck ohne Tür. Rear view of the M16 showing details of the foldable upper fighting compartment and the M16-typical rear hull without access door.

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12,7 mm Flak-Vierling in Gun Mount M45F Ansicht von rechts..50 cal (12.7mm) quadruple M45F Gun Mount, right side.

12,7 mm Flak-Vierling, Ansicht von hinten..50 cal (12.7mm) quadruple machine-gun mount, rear.

Die Fahrzeug-front der M16 mit den gepanzerten Jalousien des Kühlers. Man beachte die Tulsa Model 18 G Windenanlage in dem verlängerten Rahmen des vorderen Stoßfängers und die abnehmbaren Scheinwerfer. M16 front with the armoured louvers of the radiator in partially open position. Note the front-mounted Tulsa Model 18 G winch assembly inside the lengthened frame with front bumper and the demountable headlights.

Laufwerk, Ansicht von rechts, hinterer Bereich mit Leitrad.Running gear, right side, rear arc with idler wheel.

Laufwerk, Ansicht von rechts, vorderer Bereich mit Treibrad.Running gear, right side, frontal arc with drive sprocket.

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12,7 mm Flak-Vierling, Ansicht von vorne. Man beachte die halbrunde Panzerung vor den Maschinengewehren und die Kaliber .50 Munitionskästen. .50 cal (12.7mm) quadruple machine-gun mount, view from the front. Note the curved armour protection in front of the machine guns and the .50 cal ammunition boxes.

Von links nach rechts: Fahrerplatz, Besatzungsraum mit drei Sitzplätzen und drehbare Plattform für den Fla-VierlingFrom left to right: Driver s̓ place, crew compartment with seating for three and rotating mount for anti-aircraft gun.

Kampfraum, rechte Seite, Blick nach vorne und hinten. Der untere Erhöhungsring des M45F Gun Mount ist gut zu erkennenFighting compartment, right side, looking forward and rearward. The base extension of the M45F Gun Mount is well visible here.

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Diese Seite : Die .50 cal Fla-Vierlingslafette M45, hier in der gezogenen Version Fla-Anhänger Mount-Trailer M20. Die Waffe und die Lafette sind mit der bei der M16 und M16B genutzen Variante identisch. Die Nachkriegsvariante M16A1 hatte zur Front hin einen zusätzlichen klappbaren Schutzschild montiert. Die Fla-Halbkette M17 nutzte ebenfalls die Vierlingslafette M45, wurde aber auf M5 Halbketten aufgebaut, deren Aufbauten sich deutlich von den von White gefertigten Fahrzeugen unterschied. This page: The M45 quadruple .50 cal gun mount in the towed version Mount-Trailer M20. The weapon and the carriage are identical to those as used on the M16 and the M16B. The M16A1 had an additional foldable armour plate mounted at the front. The Multiple Gun Motor Carriage M17 also used the M45, but was fitted to M5 Half-Tracks that showed significant differences in design when compared to the half tracks built by company White.

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Tankograd TM - N° 6009 + N° 6010

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