Märchen als User Generated Content

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Sabria David | re:publica 09 1 Märchen als User Generated Content Was die Kulturgeschichte zur Erklärung des Web 2.0 beitragen kann

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Der Vortrag wurde am 03.04.2009 auf der re:publica 09 gehalten. Er stellt das Web 2.0 in eine Reihe kulturhistorischer Shifts, die von der Mündlichkeit über den Buchdruck bis zur Wiederentthronung des Autors/Urhebers reichen. Er analysiert die strukturellen Parallelen zwischen der Märchen-Entstehung und heutigen Modellen der Kollaboration wie Open Source Software und Wikipedia und wagt damit einen Blick über den Tellerrand der Disziplinen. Diese These wurde in einem Vortrag auf der stARTconference im September 2009 weiterentwickelt. Die Slides zu der Weiterentwicklung finden Sie hier: http://www.slideshare.net/Sabria_David/zur-genese-offener-werke-rotkppchen-20-medienwandel-und-schriftliche-mndlichkeit

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Märchen als User Generated ContentWas die Kulturgeschichte zur Erklärung des Web 2.0 beitragen kann

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Jetzt geht‘s los

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Am Anfang war…

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… das Wort

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… das gesprochene Wort

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Märchen…

Sind gesprochene Worte. Gehörte und weitererzählte Geschichten.Erzählungen.

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Wo kommen die Märchen her?

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Wo kommen die Märchen her?

Von diesen beiden Herren vielleicht?

Wilhelm und Jacob Grimm

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Nein.

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Nein.

Die Brüder Grimm haben die Märchen nicht geschrieben.

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Nein.

Die Brüder Grimm haben die Märchen nicht geschrieben.

Sie haben sie aufgeschrieben.

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Die Brüder Grimm haben sich Märchen erzählen lassen und sie schriftlich dokumentiert.

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Diese Damen z.B. haben den Grimms Märchen erzählt:

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Die Märchenerzählerin Marie HassenpflugJung, gebildet aus gutem Hause

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Und die Märchenfrau Dorothea ViehmannTochter des Wirtes der Brauerei „Knallhütte“

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Aus dem Handexemplar Jacob und Wilhelm Grimms, Gebrüder Grimm Museum, Kassel

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Auch sie haben die Märchen nicht selbst erfunden. Sie haben erzählt, was man sich erzählte.

Was von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

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Märchen sind das Ergebnis einer mündlichen Überlieferungstradition.

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MärchenVolksmärchen

Mär fabula ErzählungAmmenmärchen Gerücht

Fairy tale Conte de fées

Urbane Mythen Hoax

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Mündlichkeit ↔ SchriftlichkeitOralität ↔ Literalität

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Mündliche Tradition

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Mündliche Tradition

Wikipedia:„Mündliche Überlieferung bezeichnet die erzählende Weitergabe von geschichtlichen, gesellschaftlichen und religiösen Informationen“

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Mündliche Tradition

Wikipedia:„Mündliche Überlieferung bezeichnet die erzählende Weitergabe von geschichtlichen, gesellschaftlichen und religiösen Informationen“

Ergänzung: Weitergabe UND Schaffung von Kultur/Informationen

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Mündliche Tradition

• Erzählungen wurden in rituelle Handlungen eingebunden (z.B. Krippenspiele)

• Formelhafte Wendungen und Wiederholungen

• Reim, Versmaß, Rhythmik und Singen erleichtern das Memorieren und Weitererzählen (Homer, Koran)

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Mündliche Tradition

Der Autor (im weiteren Sinne: Urheber) kommt erst mit der Schriftlichkeit.

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Mündliche Tradition

Der Autor (im weiteren Sinne: Urheber) kommt erst mit der Schriftlichkeit.

Vorher gab es keinen Autor. Es gab Autoren.

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Parallelen für den Übergang von mündlicher zu schriftlicher Tradition:• die Bibel

• lange währender Prozess der Verschriftlichung(1.000 v. Chr. - 100 n. Chr.)

• verschiedene Erzählkränze wurden miteinander verwoben

• Kanonisierung• Apokryphen (bleiben virulent, Ochs und Esel)

• Klassische Sagen des Altertums • Homer: Odyssee, Ilias (700 v. Chr.)

• die „Homerische Frage“ („Wer bin ich und wenn ja wie viele?“)

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Märchen…

• entstehen im Volk (Sie sind eine „res publica“)

• haben keinen einzelnen Autor• entstehen in kollektiver Autorschaft• werden über Generationen hinweg weitererzählt• Individuelles wurde hinzugefügt• und wenn dies kein Echo in den Zuhörern fand, wurde

es wieder weggelassen• Motive und Stoffe werden immer wieder neu zu

Geschichten verwoben, bis sie sich zu einer immer dichter werdenden Form kondensierten

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Ergebnis

• menschlich Allgemeingültiges• Reifungskrisen, Entwicklungs- und Loslösungsprozesse• Gut und Böse

= was Menschen angeht und betrifft, und zwar zeit- und regionsunabhängig (it‘s all about you)

Entstanden nach den Regeln der Evolution: Was sich bewährt, besteht.Was sich nicht bewährt, fliegt raus.

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Also• Rezeption und Produktion von Content liegen in einer

Hand

• Der Entstehungsprozess bildet sich in der zeitlichen Vertikalen ab, über Generationen und Jahrhunderte hinweg

• Es gibt Filter (jeder, der etwas hinzufügt oder weglässt, filtert)

• Es gibt Multiplikatoren: Die Märchenerzählerin ist „Medium“, durch das „Volkes Stimme“ spricht

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Was wir hier sehen…

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… dokumentiert den Übergang von einer mündlichen in eine schriftliche Tradition.

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Mit allen Schwierigkeiten und Konsequenzen, die das mit sich bringt:

• Dokumentation um den Preis der Festschreibung• Kanonisierung• Filter

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Filtermechanismen

• Eine Auswahl repräsentiert die Erwartungen• „struppige“ Märchen wurden nicht aufgenommen • Grimms hatten ein volkskundliches Interesse• Märchen mussten trotzdem „salonfähig“ sein• hohes künstlerisches Niveau wurde erwartet• sexuelle Anspielungen wurden entschärft

Rapunzels Schwangerschaft

• Ergänzungen, Überarbeitungen im Laufe der Editionen

• Nach und nach entwickelt sich der typische „Märchenstil“

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Schauen wir uns den Übergang von mündlicher zu schriftlicher Tradition etwas genauer an

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Schauen wir uns den Übergang von mündlicher zu schriftlicher Tradition etwas genauer an

Der Übergang lässt sich nicht genau datieren

Mündlichkeit und Schriftlichkeit waren über Jahrhunderte parallele Stränge

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Aber ein Ereignis hat doch die Schriftlichkeit über die Mündlichkeit siegen lassen.

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Aber ein Ereignis hat doch die Schriftlichkeit über die Mündlichkeit siegen lassen.

Und zwar…

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(Shift happens!)

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Der Buchdruck.

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Paradigmenwechsel Buchdruck

Mitte des 15. Jh. erfindet Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern

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Durch diese Technik war es nun möglich, mit Büchern in Massenproduktion zu gehen

• Demokratisierung der Rezeption von Büchern, des Lesens

• Viele konnten sich jetzt Bücher leisten• Jeder dufte lesen (Alphabetisierung vorausgesetzt) • Höfe und Klöster hatten kein Buchmonopol mehr• sogar die Bibel konnte vom Volk gelesen werden, seit

Luther die Bibel vom Lateinischen (grch., hebr.) ins Frühneuhochdeutsche übersetzt hat (1534)

• Technische Entwicklung spiegelt sich in der sprachlichen Demokratisierung

Übergang von Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen

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Andererseits:

Produktion und Rezeption werden getrennt

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Andererseits:

Produktion und Rezeption werden getrennt

• Es darf zwar jeder Lesen

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Andererseits:

Produktion und Rezeption werden getrennt

• Es darf zwar jeder Lesen• aber das Schreiben bleibt die Sache einiger

Auserwählter (Autoren/Autoritäten)

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Und so blieb es lange.

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Und so blieb es lange.Bis dieses Ding kam:

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Und so blieb es lange.Bis dieses Ding kam:

Z3 von Konrad Zuse (Deutschland 1941)

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Am Anfang blieb alles beim Alten.

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Am Anfang blieb alles beim Alten.

Weil das Ding benutzt wurde wie eine bessere Rechen- oder Schreibmaschine. Oder wie ein Publikationsmedium. Wie eine Umsetzmaschine. Wie ein Informationskanal.

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Aber dann…

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Aber dann…

(Shift happens)

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Aber dann…

(Shift happens)

… wurde die Technologie erwachsen.

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Aber dann…

(Shift happens)

… wurde die Technologie erwachsen.

Und die Nutzer wurden es auch.

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Und aus dem Kanal wurde

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Und aus dem Kanal wurde

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Und aus dem Kanal wurde

… ein Wechselkanal

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Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.

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Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.

Sie lesen, rezipieren, konsumieren ihn.

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Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.

Sie lesen, rezipieren, konsumieren ihn.

Aber nicht nur.

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Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.

Sie lesen, rezipieren, konsumieren ihn.

Aber nicht nur.

Sie verändern ihn auch.

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Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.

Sie lesen, rezipieren, konsumieren ihn.

Aber nicht nur.

Sie verändern ihn auch. Sie greifen ein.

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Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.

Sie lesen, rezipieren, konsumieren ihn.

Aber nicht nur.

Sie verändern ihn auch. Sie greifen ein. Sie produzieren mit.

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Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.

Sie lesen, rezipieren, konsumieren ihn.

Aber nicht nur.

Sie verändern ihn auch. Sie greifen ein. Sie produzieren mit. Sie hinterlassen Spuren.

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Diese Dynamikwar bisher nur in der mündlichen Tradition möglich.

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Diese Dynamikwar bisher nur in der mündlichen Tradition möglich.

Neue Technologie ermöglicht neue Kommunikation.

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Diese Dynamik war bisher nur in der mündlichen Tradition möglich.

Neue Technologie ermöglicht neue Kommunikation.

Rezeption und Produktion haben wieder zusammengefunden.

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Diese Dynamik war bisher nur in der mündlichen Tradition möglich.

Neue Technologie ermöglicht neue Kommunikation.

Rezeption und Produktion haben wieder zusammengefunden.

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Auf eine Formel gebracht bedeutet das:

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Auf eine Formel gebracht, bedeutet das:

Das Internet ist ein Schriftmedium

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Auf eine Formel gebracht, bedeutet das:

Das Internet ist ein Schriftmedium,das nach den Regeln der Mündlichkeit funktioniert.

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Auf eine Formel gebracht, bedeutet das:

Das Internet ist ein Schriftmedium,das nach den Regeln der Mündlichkeit funktioniert.

Was entsteht, ist eine synchrone schriftliche Mündlichkeit

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Die Generierung von Content funktioniert bei Wikipedia und Open Source Projekten wie sie auch bei Märchen funktioniert.

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Die Generierung von Content funktioniert bei Wikipedia und Open Source Projekten wie sie auch bei Märchen funktioniert.

Nur:

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Es spielt sich nicht über Generationen hinweg in der zeitlichen Vertikalen ab.

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Es spielt sich nicht über Generationen hinweg in der zeitlichen Vertikalen ab.

Sondern nahezu zeitgleich, in der zeitlichen Horizontalen.

Der synchrone Zugriff großer Usermengen macht es möglich.

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Wie auch bei Märchen entsteht etwas Übergeordnetes, ein sich selbst organisierendes, wachsendes, lebendes, offenes System. („Das Märchen lebt“)

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Wie auch bei Märchen entsteht etwas Übergeordnetes, ein sich selbst organisierendes, wachsendes, lebendes, offenes System. („Das Märchen lebt“)

Es tauscht sich mit der Umwelt aus

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Wie auch bei Märchen entsteht etwas Übergeordnetes, ein sich selbst organisierendes, wachsendes, lebendes, offenes System. („Das Märchen lebt“)

Es tauscht sich mit der Umwelt ausEs kann sich Veränderungen anpassen

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Wie auch bei Märchen entsteht etwas Übergeordnetes, ein sich selbst organisierendes, wachsendes, lebendes, offenes System. („Das Märchen lebt“)

Es tauscht sich mit der Umwelt ausEs kann sich Veränderungen anpassenEs ist wandelbar

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Wie auch bei Märchen entsteht etwas Übergeordnetes, ein sich selbst organisierendes, wachsendes, lebendes, offenes System. („Das Märchen lebt“)

Es tauscht sich mit der Umwelt ausEs kann sich Veränderungen anpassenEs ist wandelbarEs wächst mit Entwicklungen mit

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Wie auch bei Märchen entsteht etwas Übergeordnetes, ein sich selbst organisierendes, wachsendes, lebendes, offenes System. („Das Märchen lebt“)

Es tauscht sich mit der Umwelt ausEs kann sich Veränderungen anpassenEs ist wandelbarEs wächst mit Entwicklungen mitEs ist agil, flexibel, überlebensfähig

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Die Folge?

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Die Folge?

+ Open Source Software

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Die Folge?

+ Open Source Software+ Wikipedia

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Die Folge?

+ Open Source Software+ Wikipedia+ Kollaborative Geschäftsmodelle

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Die Folge?

+ Open Source Software+ Wikipedia+ Kollaborative Geschäftsmodelle+ Forschungsplattformen (Innocentive)

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Die Folge?

+ Open Source Software+ Wikipedia+ Kollaborative Geschäftsmodelle+ Forschungsplattformen (Innocentive)+ Rekordspendensummen im amer. Wahlkampf

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Die Folge?

+ Open Source Software+ Wikipedia+ Kollaborative Geschäftsmodelle+ Forschungsplattformen (Innocentive)+ Rekordspendensummen im amer. Wahlkampf+ Ein digitales Stadtarchiv Köln

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Die Folge?

+ Open Source Software+ Wikipedia+ Kollaborative Geschäftsmodelle+ Forschungsplattformen (Innocentive)+ Rekordspendensummen im amer. Wahlkampf+ Ein digitales Stadtarchiv Köln+ …

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Die Folge?

+ Open Source Software+ Wikipedia+ Kollaborative Geschäftsmodelle+ Forschungsplattformen (Innocentive)+ Rekordspendensummen im amer. Wahlkampf+ Ein digitales Stadtarchiv Köln+ …+ …

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Partizipation, Kollaboration und die Web 2.0-Technologien bringen Bewegung in die Sache.

Die Grenze zwischen Rezeption und Produktion von Content, von Wissen, löst sich auf.

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Etwas Festes verflüssigt sich, wenn es bewegt wird:

In der Physik nennt man diese Eigenschaft Thixotropie.

grch. thixis „das Berühren“ und trepo „ich ändere, wende“

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Etwas Festes verflüssigt sich, wenn es bewegt wird.

In der Physik nennt man diese Eigenschaft Thixotropie.

grch. thixis „das Berühren“ und trepo „ich ändere, wende“

z.B. Ketchup, Wiederverflüssigungen von Blutreliquien („Blutwunder“)

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Wissen (und: Kultur) hat thixotropeEigenschaften.

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Wissen (und: Kultur) hat thixotropeEigenschaften.

Es kann durch Bewegung verflüssigt werden. Aggregatzustände des Wissens

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Die Web 2.0-Technologien bringen in diesem Sinne Wissen in Bewegung.

Der Ketchup-Effekt des Web 2.0

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Das bedeutet nicht, dass alles besser ist.

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Das bedeutet nicht, dass alles besser ist.

Partizipation und Dynamik garantieren nicht Qualität.

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Das bedeutet nicht, dass alles besser ist.

Partizipation und Dynamik garantieren nicht Qualität.

Sie ermöglichen sie aber.Weil sie Rückkopplungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Weil sie die Voraussetzung für Emergenz schaffen.

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Es bringt die Dinge in Bewegung.Es löst starre Strukturen und macht neue möglich. Neue Verknüpfungen.Neue Muster. Neue Antworten.

Erstarrtes löst sich und fügt sich zu Neuem.

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Was geschrieben wird, ist keine letzte Wahrheit mehr.

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Was geschrieben wird, ist keine letzte Wahrheit mehr. Es wird wahrer, je mehr sich daran beteiligen.

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Was geschrieben wird, ist keine letzte Wahrheit mehr. Es wird wahrer, je mehr sich daran beteiligen.Es überholt sich selbst.

Sabria David | re:publica 09106

Was geschrieben wird, ist keine letzte Wahrheit mehr. Es wird wahrer, je mehr sich daran beteiligen.Es überholt sich selbst. Es schreibt sich fort.

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Was geschrieben wird, ist keine letzte Wahrheit mehr. Es wird wahrer, je mehr sich daran beteiligen.Es überholt sich selbst. Es schreibt sich fort. Es lebt.

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Vielen Dank.Sabria David www.text-raum.dewww.twitter.com/meta_blum

Dieser Vortrag steht unter einer Creative Commons Lizenz.

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Abbildungsnachweise

Henriette Sauvant, „Hänsel und Gretel“. Aus: „Zaubermärchen“, Hanser Verlag, München 2004.

Rotkäppchen, verschiedene Buchtitel der „Rotkäppchen“-Sammlung, Bilderbuchmuseum Troisdorf. Fotos: Sabria David.

Doppelportrait Gebrüder Grimm, Radierung nach einer Bleistiftzeichnung von Ludwig Emil Grimm. Zit. nach: Brüder Grimm, Kinder- und Hausmärchen. Reclam, Stuttgart 1997, S. 941.

Portrait der Märchenfrau Dorothea Viehmann: L. E. Grimm, Radierung, 1819und Portrait Marie Hassenpflug zitiert nach: www.grimms.de, Brüder Grimm Museum Kassel.

Aus dem Handexemplar Jacob und Wilhelm Grimms, Gebrüder Grimm Museum, Kassel. Vollständig digitalisiert zu finden unter www.grimms.de

Genrebild über den Besuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm bei der Märchenerzählerin Dorothea Viehmann in Niederzwehren bei Kassel, Louis Katzenstein 1810. Digitales Archiv Marburg/Hessisches Staatsarchiv Marburg.

Gutenberg-Portrait. Zit. nach http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Gutenberg

Zuse Z3: Image courtesy of Computer History Museum, http://www.computerhistory.org/timeline/?year=1941

Ketchup: http://www.mensa.unibe.ch/lenya/mensa/live/News.html

Sollte ich weitere Rechteinhaber übersehen haben, bitte ich um Nachricht und um Nachsicht.