Märchenwald - Die unendliche Geschichte der Nachhaltigkeit

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MÄRCHENWALD DIE UNENDLICHE GESCHICHTE DER NACHHALTIGKEIT www.greenpeace.de

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Waldidylle? Weit gefehlt. So sieht der Alltag in deutschen Wäldern heute wirklich aus: Kahlschläge, Gifteinsatz und Monokulturen sind schon lange keine Seltenheit mehr. Unser Onlinemagazin räumt mit dem Bild des Märchenwaldes auf und zeigt, was sich ändern muss, wenn wir Nachhaltigkeit auch im Wald ernstnehmen.

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MärchenwaldDie unenDliche Geschichte Der nachhaltiGkeit

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es war einMal ...Das Märchen Der nachhaltiGkeit

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Wird derhalben die größte Kunst… darinnen beruhen, wie eine sothane Conservation und Anbau des Holzes anzustellen, daß es eine continuierliche beständige und nach-haltende Nutzung gebe.Hanns Carl von Carlowitz

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Wir schreiben das Jahr 1713. Der Rohstoff Holz ist so be-gehrt, dass bereits ganze Wälder geplündert oder ganz vernichtet sind. Doch der sächsische Oberberghaupt-mann Hanns Carl von Carlowitz kann sich das Unheil nicht länger mit ansehen. Er fordert, künftig nicht mehr Holz zu entnehmen, als nachwächst. Ein erster Schritt in Rich-tung Nachhaltigkeit – ein Begriff, der mittlerweile nicht nur den Wald, sondern auch die Welt erobert hat.

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Waldidylle? Weit gefehlt. So sieht der Alltag in deutschen Wäldern heute wirklich aus: Kahlschläge, Gifteinsatz und Monokulturen sind schon lange keine Seltenheit mehr. Schwere Harvester befahren den Boden und verdichten ihn so sehr, dass Sauerstoff zur Mangelware wird. Für die Forstbetriebe zählt der Profit oft mehr als die Natur.

tatort Wald

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Ganze 300 Jahre nach den weisen Worten von Carlowitz ruht sich die Forstwirtschaft dennoch auf dem bequemen Begriff der Nachhaltigkeit aus. Das Konzept der Holzindus-trie zielt nämlich vorwiegend auf die Holzmasse ab - und diese Milchmädchenrechnung geht im Wald nicht auf. Der Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume. Zahlreiche Le-bensräume für Tiere verschwinden: Gefällte Bäume werden oft vollständig aus dem Wald entfernt, so dass nicht ge-nügend Nährstoffe zurückbleiben. Nicht genügend Bäume können alt werden und natürliche Zerfallsphasen ausbil-den. Dieses sogenannte Biotopholz ist jedoch ein elemen-tarer Bestandteil von Waldökosystemen.

Masse statt klasse

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es wird einMal ...Das schWeiGen Der säGen

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Wenn wir Nachhaltigkeit ernstnehmen wollen, brauchen wir eine naturnahe Waldbewirtschaftung, die sich an den natürlichen Prozessen orientiert. Auf den genutzten Flä-chen wird minimal eingegriffen. Da kann man sich nicht einfach benehmen wie die Axt im Walde!

ruhe im Wald

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In manchen Gegen-den und manchen Staatsgebieten hat die Kultur bereits solche Fortschritte gemacht, dass vom ursprüngli-chen Wald nichts mehr übriggeblieben ist, statt-dessen erhebt sich die Forst, welch ein künst-liche Anlage im großen Stil vorstellt und mit dem einstigen deutschen Wald nichts mehr gemein hat.Hugo Conwentz, 1904

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Für die Artenvielfalt: Der Anteil an Tot-, Biotop- und Altholz ist ein wichtiger Schlüssel für Artenreichtum. Rund 1400 Käferarten sind auf dieses Holz angewiesen – im Wirtschaftswald gibt es davon jedoch viel zu wenig. Die Folge: Allein bei den Käferarten stehen bereits zwei Drittel auf der Roten Liste.

Für das Klima: Ein Waldökosystem, das sich über Tau-sende von Jahren entwickelt hat, ist bestmöglich an sei-nen Standort angepasst und daher stabil. Selbst starke Stürme machen einem natürlichen Ökosystem viel weni-ger zu schaffen als beispielsweise einer Monokultur aus standortsfremden Fichten.

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Fakten zuM wald

Dieser Spruch ist falsch und wird darauf zurückgeführt, dass der Blitzschlag an Eichen deutlichere Schäden hinter-lässt als an der Buche.

Ein Buchenstamm von 12 Metern Länge bringt

auf dem Markt rund

Vor Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen!

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Pro Jahr kann eine Buche Bis zu

kG

300-400€Ein Buchenstamm von

12 Metern Länge bringt auf dem Markt rund

so laut wie ein Press-lufthammer – ein raschelndes Blatt hat nur 10 Dezibel und ist damit so laut wie Atmen.

120D e z i b e l

Eine Kettensäge ist mit

1,78JeDe sekunDewerden in deutschland

holz eingeschlagen

co2 auFnehMen

m3

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wir Müssten Mal ...taten statt Warten

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Greenpeace fordert:

10 Prozent der öffentlichen Wälder sollen bis 2020 rechtlich verbindlich aus der forstlichen Nutzung genommen werden und nur für die Erholung und den Schutz der Natur da sein.

90 Prozent der öffentlichen Wälder sollen ökologisch nachhaltig genutzt werden.

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reDaktion unD proDuktion:Sara Westerhaus

illustrationen:Falko Ohlmer

v.i.s.D.p.:Sandra Hieke

FotoreDaktion:Max Seiler

Fotos: Michael Kunkel, Tanja Bartels, Bente Stachowske, Natalie Becker, Luis Scheuermann, Fred Dott, Andreas Varnhorn

viDeoreDaktion:Mirja Schneemann

GraFik & layout:plan p. GmbH, Hamburg

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