Magazin Bildungkirche 3/14 - fremd

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Bildungkirche: 3/2014 fremd S. 4 Pfarrkollegen von Migrationskirchen S. 10 Studie- ren im Ausland S. 12 Wenn Be- griffe fremd werden S. 16 Stadt- entwicklung S. 20 Das fremde Testament EINE PUBLIKATION VON A+W UND PWB

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Bildungkirche: 3 /2014 fremd S . 4 Pfarrkollegen von Migrationskirchen S . 1 0 Studie-ren im Ausland S . 1 2 Wenn Be-griffe fremd werden S . 1 6 Stadt- entwicklung S . 2 0 Das fremde TestamentE I N E P U B L I K A T I O N V O N A + W U N D P W B

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Liebe Leserin, lieber Leser

Fremd gehen – und manches mit anderen Augen sehen. Das kann einem blühen, auch wenn die Reise so exotisch gar nicht war. Südtirol. Dieselben Berge und Wie-sen, alles sauber, alle fleissig. Und trotz-dem: wenn man den Leuten zuhört ist sie unübersehbar – die Krise. Ein Land ver-sucht verzweifelt, politisch Tritt zu fassen, wirtschaftlich in die Gänge zu kommen. Ein fremdes Land – so nah. Zurück in der Schweiz. Wir sind emsig da-mit beschäftigt, unseren Wohlstand zu sichern, Unternehmen mit tiefen Steuern zu locken. Die Grenzen dichter machen ge-gen gut ausgebildete Weisse, gegen Dunkle auf der Flucht. Ein anderes Land. Wie schnell vergesse ich, wie es in der Fremde ist. Der Diskurs hier holt mich schnell ein.

Jacques-Antoine von AllmenBeauftragter für Weiterbildung, A+W

I N H A L T2

Pfarrkollegen von Migrationskirchen 4 Auf Abwegen 10

Wenn Begriffe fremd werden 12

Ein Plädoyer für Reibflächen 16

Faszinierend und befremdlich 20

Kolumne 23

Medientipps 24

Portrait 25

Bildungkirche 26

Kreuz und Quer 28

Agenda 29

Herausgeber: Konkordatskonferenz und Weiterbildungsrat Mitarbeitende an dieser Nummer: Matthias Bachmann (mb), WEKOT, Zürich, Mathias Burri (mbu), A+W, Zürich, Stephan Hagenow (sh), Ref BeJuSo, Bern, Juliane Hartmann (jh), A+W, Zürich, Andreas Heieck (ahk), pwb, Bern, Thomas Schaufelberger (ts), A+W, Zürich, Jacques-Antoine von Allmen (java), A+W, Zürich Redaktionsadresse: A+W, Redaktion Magazin Bildungkirche, Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich, Tel. +41 44 258 92 43, [email protected] Gestaltung: Liliane Jakob, A+W Gestaltungskonzept: Raffinerie AG, Zürich Illustrationen: Lina Müller Fotos: Flurin Bertschinger (Seiten 6 –11) Druck: Druckerei Robert Hürlimann AG, Zürich Auflage: 5400 Verteiler: Das Magazin Bildungkirche geht an Studierende, alle Pfarrpersonen im Amt, alle weiteren kirchlichen Mitarbeitenden, die Mitglieder der kantonalen Kirchenleitungen sowie die Präsidentinnen und Präsidenten der lokalen Kirchenbehörden der Schweiz. Die Zeitschrift wird aufgrund der Adressangaben der Kantonal-kirchen versendet. Für Adressberichtigungen wende man sich an die Redaktion ISSN: 2297-2536 Erscheinungsweise: vierteljährlich Nächste Ausgabe: März 2015 Thema: ausgerechnet Website: magazin.bildungkirche.ch

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Ich wünsche mir, dass Menschen berührt werden vom Königreich Gottes, dass sie eine neue Qualität von Leben erfahren. Das Wichtigste dabei ist die Liebe.»

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Christian Anyanwu Pfarrer des Divine Power Restoration Center DPRC in Zürich

Das DPRC ist eine Kirche von englisch-sprechenden Afrikanerinnen und Afrikanern. Die unabhängige, pfingstkirchlich-orientierte Kirche wurde 2002 gegründet und trifft sich im Zentrum für Migrationskirchen in Zürich.

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«Meine Schwer punkte als Pfarrerin sind die Verkündigung des Evangeliums und die Seelsorge. Ich wünsche mir, dass unsere Kirche auch für unsere Kin-der noch ihre Kirche sein wird.»

Mariglo ChioPfarrerin der Praise Christian Church

Die Praise Christian Church ist eine unab- hängige evangelisch-pfingstkirchliche, philippinische Gemeinde. Gegründet wurde die Kirche im Jahr 1993. Die rund 50 Mit- glieder treffen sich für ihre Gottesdienste in Altstetten.

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Wir hoffen und beten, dass in den nächsten Jahren noch mehr der über 40 000 Tamilen in der Schweiz zum Glauben kommen dürfen. Wir wollen den Menschen auch in ihren Schwie- rigkeiten helfen und beten, dass sie von ihren Krank-heiten geheilt werden.»

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Titus Balasingham Gemeindeleiter der Oikos Church in Zürich

Die Oikos Church in Zürich ist eine von sechs tamilischen Oikos Churches in der Schweiz. Die Kirche wurde 2004 gegründet und rund 100 Tamilen besuchen zur Zeit die Gottesdienste im Zentrum für Migrationskirchen in Zürich. Die Gemeinde unterstützt eine Partnergemeinde in Sri Lanka, welche sich um sozial und körperlich Benachteiligte in einem ehe- maligen Kriegsgebiet kümmert.

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Unser HERR ist eine Realität. Wir sind eine Missionskirche in Zürich und hoffen, dass Men-schen zu Gott umkehren.»

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Joseph Mushiyapabi Pfarrer der Eglise Evangélique Missionaire Internationale à Zurich EEMIZ

Die EEMIZ ist eine protestantische Kirche von französischsprechenden Afrikaner/innen. Die Kirche wurde 1992 gegründet und trifft sich heute im Zentrum für Migrations-kirchen in Zürich. Sie hat seit Jahren eine enge Verbindung zur französisch-sprachigen reformierten Kirche im Kanton Aargau.

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Ich wünsche mir, dass Menschen durch Jesus Befrei-ung erleben – von ihren Ängsten, Depressionen, Krankheiten und Sünden.»

Otávio R. do Nascimento Igreja Evangelica de Língua Portuguesa de Zurique IELPZ

Die Igreja Evangelica de Língua Portuguesa de Zurique IELPZ ist eine Gemeinde von portugiesisch sprechenden Brasilianern, Angolanern und Portugiesen. Die rund 120 Gottesdienstbesucher/innen treffen sich zu ihren Gottesdiensten im Zentrum für Migrationskirchen in Zürich. Viele der Besucher/innen sind Mitglieder der reformierten Kirche.

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Titus Balasingham, Gemeindeleiter der Oikos Church in Zürich

«Wir hoffen und beten, dass in den nächsten Jahren noch mehr der über 40‘000 Tamilen in der Schweiz zum Glauben kommen dürfen. Wir wollen den Men-schen auch in ihren Schwierigkeiten helfen und beten, dass sie von ihren Krankheiten geheilt werden.»

Myungwhan Kim Pfarrer der koreanischen Hansomang- Gemeinde in Zürich

Die Hansomang-Gemeinde ist eine evangelisch-reformierte Kirchgemeinde in Zürich. Sie ist Mitglied der Protestant Church of Korea und steht in Verbindung zum Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund. Der Name der Kirche bedeutet «Eine Hoffnung». Rund 70 Mitglieder der Kirche treffen sich in Zürich im Zentrum für Migrationskirchen. Weitere Stand- orte gibt es in Bern und Basel.

Wie es in der Bibel steht, sind wir alle Wanderer in dieser Welt. Es ist sehr wichtig, dass wir uns als Koreaner in der Schweiz sam-meln, dass wir Aus-tausch haben und uns im Glauben stärken.»

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Ich war hoffnungsvoll gestimmt, als ich mich Ende 2011 an der Toron-to School of Theology bewarb. Doch gleichzeitig schätzte ich meine Chancen eher gering ein, handelt es sich bei dieser Schule doch um die grösste und renommierteste theologische Einrichtung Kanadas. Be-stimmt gab es massenhaft qualifizierte Bewerber und Bewerberinnen. Es musste wohl meine Ehrlichkeit gewesen sein, welche die Leitungs-gremien der Schule beeindruckt hatte. Einfach so ein One-Way-Ticket zu lösen, das war schon irgendwie unheimlich und spannend zugleich. Weit weg von Familie und Freundeskreis. Werde ich zu Diskussionen beitragen, dem Unterricht folgen können? Kann ich überhaupt Semi-nararbeiten auf Englisch verfassen? Hatte ich mir mit dem Gang in die Fremde mehr zugemutet, als ich tatsächlich zu tragen vermochte?

PLÄDOYER FÜR KONTEXTUELLE THEOLOGIEGlücklicherweise trat keine meiner schlimmsten Befürchtungen ein. Wie schnell und problemlos man sich veränderten Gegebenheiten an-passen kann, mag teilweise eine Frage der Persönlichkeit sein. Aber Toronto ist ja nicht mitten im Nirgendwo, nicht völlig fremd und kom-plett anders. Doch diese Herausforderungen verblassten angesichts inhaltlicher Ansprüche. Das Theologiestudium in Zürich hatte mich mit dem wohltuenden Gefühl ausgestattet, zu wissen, wie Theologie richtig und korrekt zu betreiben sei. Diese Grundhaltung meinerseits wurde in Toronto nicht nur herausgefordert, sondern systematisch rui-niert. Und dafür bin ich dankbar, auch wenn es ein schmerzhafter Pro-zess war. Irgendwie hatte ich es mir angewöhnt, zu glauben, dass es so etwas wie objektive Theologie gab, deren Erkenntnisse auf allgemein-gültigen Kriterien beruhten. Ich glaubte, dass es Kriterien und Metho-den geben würde, die überall gültig zu sein haben. Solch einem Glau-ben begegnet man in Toronto mit grosser Skepsis. Hier herrscht die Ansicht, dass Theologie abhängig ist von Kontext und Person. Die

Von Francesco Cattani, aktuell im Lernvikariat Auf Abwegen

Francesco Cattani hat es gewagt: Er hat sich auf den Weg gemacht, um in Toronto Theologie zu studieren, und dabei auch die Komfortzone einer scheinbar allgemeingültigen Theologie hinter sich gelassen. Im Folgenden berichtet er von seinen Erfahrungen in der Fremde.

Toronto School of Theology www.tst.edu Emmanuel College (mein «Heimatcollege»): www.emmanuel.utoronto.ca

Francesco Cattani, Jahrgang 1983, ist in Thalwil aufgewachsen und studierte Theologie in Zürich und Toronto. Seit seiner Rückkehr in die Schweiz im August 2014 befindet er sich auf dem Weg ins Pfarramt und absolviert das Lern- vikariat des Konkordats.

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alles entscheidende Frage ist: Wer betreibt Theologie in welchem Um-feld, und was bedeutet das für Auslegung und Lehre? Wo wir herkom-men, welcher Kultur und Gesellschaftsschicht wir angehören, bestim-men massgeblich, wie wir Theologie betreiben. Eine bewusste Vielfalt der Lesarten biblischer Texte sowie der daraus resultierenden Theolo-gien wird in Toronto gefordert und gefördert. Befreiungstheologische, feministische oder auch schwullesbische Zugänge (Queer Theology) repräsentieren hier nicht Minderheitentheologien, sondern gehören zum Mainstream. Angesichts solcher Gegebenheiten kann Diversität und kontextuelle Kolorierung theologischen Denkens nicht von der Hand gewiesen werden: Es macht eben sehr wohl einen Unterschied, ob man nun vor dem Hintergrund Seouls, Kapstadts oder Zürichs Theo-logie betreibt. Und was von Dozenten freiheraus gepredigt wird, ist in Kanada sichtbarer Bestandteil des universitären Betriebes an den theologischen Fakultäten: dass die Zukunft des Christentums nicht etwa in Europa oder Nordamerika, sondern im globalen Süden liegt.

DAS EIGENE UND DAS FREMDEIn der Fremde sah ich mich urplötzlich mit dem Befremdlichen frem-der Theologien konfrontiert. Dabei hatte ich bisher doch geglaubt, Theologie müsse überall nach denselben oder zumindest ähnlichen Massstäben und Prinzipien funktionieren. Das Fremde wirft ja auch stets ein erhellendes Licht auf das Bekannte. Durch das Andere wird das Eigene noch viel bewusster wahrgenommen. Und zu dieser vertief-ten Wahrnehmung gehörte es auch, dass ich meine eigene Theologie als kontextgebunden zu verstehen begann. Das behagliche Eigene so plötzlich in der Ferne durch das Fremde herausgefordert zu erleben, das war schon eine Erfahrung an und für sich. Anfangs begegnete ich dieser Relativierung des mir Bekannten mit Argwohn und Misstrauen. Nur zu gerne hätte ich daran festgehalten, meine bisherige Sichtweise in wohltuender und schützender Art und Weise als das Absolute und Objektive zu verklären. Die Konfrontation mit radikal anderen Per-spektiven und Interpretationen lehrte mich wohl auch die Demut, das Eigene nicht zu überhöhen. Und ein wenig Demut kann ja nie schaden. Schon gar nicht auf dem Weg ins Pfarramt.

Literaturtipp: Bevans, Stephen B. 2002. Models of Contextual Theology (Faith and Cultures Series). New York: Orbis Books.

Website Queer Theology: www.queertheology.com

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Thomas Schaufelberger: Teilweise entsteht der Eindruck, dass Fresh Expressions of Church von gewissen Personen auf formale Aspekte reduziert werden. Zum Beispiel gehen einige einfach in der Halfpipe skaten und beten anschliessend gemeinsam. Oder es gibt Bäckerkurse oder Familientreffen. Brian McLaren: Für einige ist das tatsächlich so: Sie suchen in erster Linie nach neuen Formen, ohne über Inhalt, Kommunikation oder Auf-trag zu reflektieren. Ich denke, das muss keine schlechte Sache sein. Denn manchmal sind unsere Formen ein Problem und nicht mehr ge-eignet. Da braucht es teilweise wirklich neue Formen. Andere, und ich zähle mich hier dazu, denken jedoch, dass unsere Herausforderungen viel tiefer sind als lediglich die Frage nach den Formen. Wir müssen grundsätzlicher über die Herausforderungen nachdenken, über unse-re Geschichte, Identität, Theologie und theologische Ausbildung reflektieren.

Was sind denn die konkreten Herausforderungen?Viele Begriffe, welche wir heute verwenden, wurden in einem gewis-sen historischen und gesellschaftlichen Umfeld geprägt. Auch so grundlegende Begriffe wie zum Beispiel Rettung oder Mission. Heute haben viele Menschen Mühe mit diesen Begriffen. Mein persönliches Interesse ist, was solche Begriffe früher bedeuteten und was sie in un-serer heutigen Zeit bedeuten könnten. Eine der grössten aktuellen He-rausforderungen ist zum Beispiel die Frage, was wir meinen, wenn wir von Gott sprechen. Es geht darum zu verstehen, dass die Bedeutung al-ler diese Begriffe mit Bildern verknüpft sind. Wenn wir zum Beispiel

Von Thomas SchaufelbergerLeiter A+W

Brian McLaren ist US-amerikanischer Theologe, Konferenzredner, Autor und bekannter Vertreter der Emerging- Church-Bewegung. Er beschäftigt sich mit Fragen zum Verhältnis von Kirche und Postmoderne, Gerechtigkeit und spiritueller Transformation. www.brianmclaren.net

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Wenn Begriffe fremd werden

Der amerikanische Theologe Brian McLaren war Anfang November Referent am dritten Impulstag Fresh Expressi-ons of Church in Zürich. Wir trafen uns am Vorabend der Tagung zu einem Gespräch mit ihm über die Herausforde-rungen und Strategien der Kirche in einem sich verän-dernden Umfeld.

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Gott mit einem Felsen vergleichen, haben die Leute von früher darun-ter etwas anderes verstanden als wir heute. Vielleicht haben die Leute damals an einen erhöhten Berg gedacht, der ihnen Schutz vor Feinden gibt. Unsere Herausforderung ist nun, mit welchen Bildern wir Gott heute beschreiben würden als Ort des Schutzes.

Viele Leute beschreiben unseren Kontinent heute als postchristlich. Wie denken sie darüber? Ich bin einverstanden, dass wir eine gewisse Art von christlicher Kultur verloren haben. Die religiöse Entwicklung in Europa ist jedoch sehr komplex, und niemand kann diese eindeutig beschreiben. Es ist jedoch nicht nur ein Problem des Christentums, sondern der Religio-nen an sich. Die schnellstwachsende Gruppe in der Welt ist diejenige der Nichtreligiösen. Dabei muss man bedenken, dass der christliche Glaube durch die Ereignisse des 20. Jahrhunderts sehr oft mit Gewalt, Rassismus oder Diskriminierung von Menschen anderer Religionen oder Homosexueller verknüpft wird. Die Menschen haben somit gute Gründe, sich von christlicher Religion abzuwenden.

In der Schweiz gibt es sehr traditionsreiche Kirchen. Kann man solche geschichtsträchtige Kirchen ändern und neue Formen davon ent- wickeln?Die reformierte Kirche war vor 500 Jahren selbst eine Fresh Expressi-on of Church. Die Kirche hat generell eine reiche Geschichte von Erneuerungen, Reformen, frischen Ausdrucksformen von Kirchen. Das ist Teil unserer Geschichte. Wir sollten also überrascht sein, wenn wir keine neuen Ausdrucksformen erkennen könnten. Zudem leben wir in einer Zeit der Veränderung. Das bedeutet, dass viele Organisa-tionen über neue Wege und Formen nachdenken müssen, nicht nur die Kirche.

Sehen sie auch eine Zukunft für traditionelle Kirchen? Ja, klar! Aber die traditionellen Kirchen sind herausgefordert, ihren Auftrag neu zu entdecken. Kirchen müssen den Menschen in erster Linie helfen, besser leben zu können. Die Leute erwarten das heute. Alles, was den Menschen nicht hilft, ein besseres Leben führen zu können, sollte zumindest reflektiert werden. Denn allein die Tatsache, dass etwas Kirche heisst oder ein Kreuz auf dem Dach hat, bedeutet noch lange nicht, dass etwas Bestand hat. Die Kirche soll von daher einen Auftrag erfüllen, bei welchem die Leute erkennen, dass er wichtig ist.

Literaturtipp: We Make the Road by Walking. A Year-Long Quest for Spiritual Formation, Reorientation and Activation. Brian D. McLaren 2014. Hodder Christian Books.

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Was ist die Kernbotschaft der Kirche? Für mich ist es eine Transformationsbotschaft. Jesus nannte es das Reich Gottes. Seine Kernbotschaft war, dass wir alle unsere Art und Weise zu denken verändern und Teil dieser Weltbewegung sein können.

Was für eine Art von Pfarrerinnen und Pfarrer brauchen wir für die Kirche von heute? Das ist eine der grossen Herausforderungen. Denn die Herausforde-rungen der Pfarrer/innen von früher sind nicht mehr dieselben wie heute im Jahr 2014, und es sind auch nicht die gleichen wie im Jahr 2060. Wir müssen nicht nur über die Vergangenheit und Gegenwart nachdenken, sondern auch über die Zukunft. Eine der grössten Verän-derungen heute ist, dass die Menschen nicht mehr in die Kirche gehen. Ob Pfarrerinnen und Pfarrer eine Art von Museumsangestellte sind für Leute, welche eher an der Vergangenheit interessiert sind, oder eher ein Doktor, der verstehen muss, was die Krankheiten und Heraus-forderungen der heutigen Menschen sind: Es braucht eine Reform der theologischen Ausbildung. Wenn die Ausbildung in erster Linie durch das Studium der Geschichte geprägt ist, dann schaust du immer zu-rück. Wenn du aber das Bewusstsein hast, dass du die Gegenwart auf Grundlage der Geschichte gestalten musst, dass du Geschichte schreibst, dann verändert das die Ausbildung tiefgreifend. Wir sind es gewohnt, Texte zu lesen. Das ist immer noch sehr bedeutend. Aber wir müssen nicht nur den Text, sondern auch unseren Kontext von heute studieren. Darüber hinaus sollten wir über uns selbst, unsere persön-liche Story, reflektieren. Das hilft uns, uns selbst, aber auch andere besser zu verstehen.

Kurstipp: Der nächste Impulstag Fresh Expressions of Church findet am 7. November 2015 in Zürich statt. Referenten sind die deutschen Theologen Christian Hennecke und Philipp Ehlhaus. www.freshexpressions.ch

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1 71 7 Ein Plädoyer für Reibflächen

Im städtischen Raum prallt Fremdes unvermittelt aufein-ander. Das kann zu Konflikten führen, aber auch zu berei-chernden Begegnungen. Stadt- und Quartierentwick-lungsarbeit fördert diese Begegnungen. Winterthur gilt diesbezüglich als vorbildlich. Wir haben mit Rolf Heusser gesprochen, der die soziale Stadtentwicklung in Winter- thur massgeblich geprägt hat.

Matthias Bachmann: Gibt es Orte in Winterthur, an denen Sie sich fremd fühlen?Rolf Heusser: Nein, aber ich bin ja auch ein spezieller Fall. Ich kenne alle Ecken und kann sie einordnen. Winterthur hat aber auch keine wirklichen Un-Orte. Klar, es gibt Leute, für die ist der Bahnhof spätab-ends ein Un-Ort: So viele Jugendliche, die Lärm machen, und Abfall liegt herum. Für andere sind die Industrieareale ein Un-Ort.

Und an solche Un-Orte verfrachtet man das Fremde gern: den Jugend-treff, die Asylantenunterkunft, …Genau, man steckt die Jugend in Keller oder in Industriezonen oder an den Rand der Stadt. Da stören sie nicht. Andererseits finden Eltern das dann wieder problematisch, weil es dort dunkel ist. Man weiss nicht genau, was dort passiert. Die Kontrolle geht so also auch verloren. – Aus Sicht der Fachwelt ist eigentlich klar: Man muss einen Jugendtreff mitten drin platzieren, vielleicht sogar in einer Konfliktzone, wo Rei-bung entsteht, wo aber auch gegenseitige soziale Kontrolle stattfindet. Aber die Politik wählt lieber sturmfreie Zonen.

Was passiert im Idealfall, wenn man die Reibungen forciert?Die Leute merken, dass alle zur Gesellschaft gehören. Nur mit Men-schen, die im öffentlichen Raum präsent sind, muss man sich ausei-nandersetzen. Das gilt für arme Menschen, für Asylanten und für Ju-gendliche. Sie gehören zu unserer Gesellschaft, darum müssen sie

Von Matthias Bachmann,WEKOT Theologiestudium

Rolf Heusser, Jahrgang 1950, hat die Stadt Winterthur in den vergangenen 25 Jahren in den verschiedensten Funktionen und Projekten geprägt. Er war Jugend-delegierter der Stadt und Stabsmitarbeiter bei Stadtentwicklungsprojek-ten; er ist Mitverfasser der Leitbilder für Jugend-arbeit und städtische Integrationspolitik; er leitet das Projekt eines Programmkinos, das 2015 eröffnen wird. Seine ersten Führungserfahrungen sammelte er als Verbands-sekretär des Cevi- Regionalverbands Zürich Schaffhausen Glarus.

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sichtbar sein. – So sieht das jedenfalls die Fachwelt. Die Politik will Pro-bleme lieber rasch lösen und aus der Welt schaffen. So entstehen Ghettos.

Ihre Arbeit besteht darin, die Politik von den Einsichten der Fachwelt zu überzeugen. Wie machen Sie das?Ich erzähle Geschichten von Szenen und von Menschen. Und dann ver-suche ich zu zeigen, dass es nachhaltiger ist, sich mit diesen Menschen zu beschäftigen, als sie auszugrenzen. Ein Beispiel aus der Frei-raum-Thematik: Winterthur hat sich vor einigen Jahren dazu durchge-rungen, alle Schulhausreale für öffentlich zu erklären. An vielen Or-ten passiert heute das Gegenteil: Um die Anlagen wird ein Zaun gezogen, der Abwart bekommt einen Hund zur Bewachung. Wintert-hur lässt die Menschen am Wochenende und an den Abenden aufs Are-al. Nun könnte man sagen, dass sich die Stadt dadurch ein Problem ein-gehandelt hat. Am Montag liegen dann halt ein paar Fötzeli herum. Schlussendlich sind diese Menschen aber sowieso irgendwo, nur hat man so mehr Lebensqualität und zufriedenere Menschen.

In Winterthur-Hegi ist in den letzten Jahren auf einem ehemaligen In-dustrieareal ein gigantischer neuer Stadtteil entstanden. Sie waren eng in diese Entwicklung involviert. Wie lief das ab? Ich hatte die Stabstelle für soziale Stadtentwicklung inne. Dadurch war ich in der departement-übergreifenden Stadtentwicklungskommissi-on vertreten. Auch drei Stadträte sassen in dieser Kommission. Wir be-schlossen, für das ganze Neu-Hegi-Gebiet eine umfassende Strategie zu entwickeln. Das Ziel war eine Mischung aus Wohnen und sauberen Technologien. Neu-Hegi hat ein Potential von zirka 4000 neuen Einwoh-nern und 10’000 Arbeitsplätzen. Der Deal sah damals so aus, dass der Sulzer-Konzern dichter bauen durfte als vorgesehen. Dafür gab er ein grösseres Stück Land an die Stadt ab, auf dem dann mitten in die-sem neuen Quartier der Eulach-Park entstehen konnte.

Dieser Park ist heute ein Vorzeigeprojekt für Quartier-Integration. Wie kam das?Die Gestaltung des Parks war Sache der Stadtgärtnerei. Die Stadtgärt-nerei pflegt eine sehr fortschrittliche Haltung. Dort arbeiten Land-schaftsplaner und Spielraumgestalter, die den Park möglichst offen und multifunktional gestaltet haben. Man darf einen solchen Ort nicht übermöblieren, und man muss Aneignungen zulassen. Es gibt im Park diese kleinen Hügel, die nicht clean bleiben müssen. Die Kinder kön-nen mit Velos Furchen reinfrässen, das ist ok.

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Welche Rolle kann die Kirche in der sozialen Stadtentwicklung spielen?Ein Beispiel: In Oberwinterthur verkehren im kirchlichen Jugendtreff auch muslimische Kosovo-Albaner. Das ist einer der Jugendtreffs, die am besten funktionieren. Wichtig ist, dass die Kirche nicht kopfscheu wird und sich aufs sogenannte Kerngeschäft zurückzieht, sondern ih-ren diakonischen Auftrag offen auslegt. – Das zweite Lehrreiche in Oberwinterthur ist, dass diese Kirchgemeinde darauf achtet, was im Quartier abgeht. Sie sind am Puls. Deshalb waren sie so früh präsent in Neu-Hegi. Sie beobachteten, und dann improvisierten sie pionier-haft: Sie mieteten eine Wohnung und richteten dort den ersten Quar-tiertreff ein. Sie waren vor der Stadt da!

Die Milieustudie hat den Kirchen vor Augen geführt, dass sie den meis-ten Menschen fremd bleibt. Wie könnte sie im urbanen Kontext auf fremde Milieus zugehen?Kürzlich hat mich die Kirchgemeinde Mattenbach eingeladen. Die Kir-che in Mattenbach steht auf der Seite der Einfamilienhäuser und der niederen Genossenschaftsbauten. Hier lebt die Schweizer Mittel-schicht. Dann kommt die lange Tösstalstrasse. Auf der anderen Stras-senseite leben die Leute mit tiefen Einkommen und hohem Migrations-anteil. Dort besteht aus stadträumlicher Sicht ein klarer Mangel an Räumen für Gemeinschaftliches. Die Kirchgemeinde hat solche Räu-me. Sie könnte nun die Fühler ausstrecken, für das ganze Gebiet sozial-räumlich denken. Sie könnte rausgehen, in Kontakt kommen mit die-sen Leuten und hören, was sie brauchen. Das ist eine echte Herausforderung für eine Kirchgemeinde! Die Mattenbacher nahmen sie sehr offen auf.

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2 0 Faszinierend und befremdlich

Das Alte Testament ist für uns heute ein fremdes Buch – oder genauer formuliert: eine Sammlung von Texten aus einer uns fremden Welt. Wie gehen wir damit und mit dem Befremdlichen darin um? Ein Plädoyer für Entdeckungen an der Schnittstelle von Faszination und Befremden.

Wie spätestens seit der genaueren Erforschung der Ugarit-Texte und vieler archäologischer Funde aus Israel und Palästina unübersehbar wurde, teilten das Alte Israel und Juda sehr vieles in Kultur und Reli-gion mit den anderen Kulturen und Völkern der Levante und des Alten Orientes. Dieser Kulturraum gehört längst der Vergangenheit an und ist uns im Abendland fremd. Aber gleichwohl gehören die Texte des Al-ten Testamentes, diese Zeugnisse einer fremden Welt und Kultur, zum unverzichtbaren Traditionsgut des christlich geprägten Abendlandes. Manche dieser eigentlich so fremden Texte sind prägend geworden, in Literatur, Kunst und Musik, wo sich diese mit biblischen Traditionen auseinandersetzen. Es sei hier nur an Figuren wie Abraham, Mose oder David erinnert. Und sogar die postmoderne Werbung spielt mit den Ur-bildern von Adam, Eva und dem berühmten Apfel. Die Beschäftigung mit dem – eigentlich fremden – Alten Testament ist also nicht nur eine interessante Beschäftigung für Historiker und Archäologen, sondern sie dringt zu entscheidenden und faszinierenden Weichenstellungen für die jüdische und christliche Glaubensgeschichte, für das Welt- und Menschenbild überhaupt vor. Und das ist faszinierend.

DER FREMDE JHWEUm beim Stichwort fremd zu bleiben: Es fängt damit an, dass die neue-re archäologische und religionsgeschichtliche Forschung deutlich ge-zeigt hat, dass der biblische Gott JHWH kein eingeborener Jerusalemer war, sondern aus den midianitischen Stammesgebieten östlich der Si-naihalbinsel in das spätere Israel «eingewandert» ist und über Jahr-hunderte neben anderen Gottheiten verehrt wurde. Dabei wurde die-ser – eigentlich fremde – JHWH zum Nationalgott Israels und

Stefan Wälchli ist Privatdozent für Altes Testament an der Universität Bern und Pfarrer in Worb BE. Stefan Wälchli habilitierte in Bern mit der Schrift «Gottes Zorn in den Psalmen - Eine Studie zur Rede vom Zorn Gottes in den Psalmen im Kontext des Alten Testamentes und des Alten Orients».

Von Stefan Wälchli, Privatdozent Uni Bern und Pfarrer in Worb

Buchtipps: Bernhard Lang: Jahwe, der biblische Gott. Ein Portrait. C.H. Beck, München 2002. Othmar Keel: Die Geschichte Jerusalems und die Entstehung des Monotheismus. Göttingen 2007.

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schliesslich zum alleinigen Gott einer monotheistischen Schriftreligi-on, des Judentums und in der Folge der Christenheit. Dieser glaubensgeschichtliche Prozess stellte aber auch das Volk des Alten Testaments vor neue Herausforderungen: War es lange ein Volk unter anderen Völkern des Vorderen Orients gewesen, so fand es sich in der Perserzeit als ein Volk in der Zerstreuung wieder.

DAS GOTTESVOLK UND DIE FREMDENWas bedeutet es, als erwähltes Gottesvolk unter den Völkern zu leben? Faszinierend ist es, diese Debatte im AT selbst zu beobachten, wenn etwa in der frühpersischen Zeit einerseits die Forderung nach einem Verbot und der Auflösung von Mischehen gestellt wird (Esra, Nehe-mia), zur gleichen Zeit aber andererseits im Büchlein Ruth nicht nur eine tapfere und gottesfürchtige Moabiterin porträtiert, sondern sogar noch dem Dynastiegründer David eine ausländische Grossmutter ver-passt wird. Das alttestamentliche Ringen um das Gottesbild – oder genauer die Gottes-bilder – und damit verbunden das Ringen um die eigene Identität sowie das Ringen um die Grenze zwischen Gottesvolk und den Völkern ziehen sich wie ein roter Faden durch die Texte des Alten Testamentes. Dabei finden sich durchaus auch befremdliche Positionen in den Texten, etwa wenn die – mutmasslich frühnachexilische und deuteronomistisch geprägte – Redaktion der Landnahmeerzählungen in einem fiktiven Rückblick Josua das verheissene Land erobern und von allem Fremden säubern lässt –, die Erinnerungen an die ethnischen Säuberungen in aktuellen Konflik-ten lassen solche Erzählungen mehr als nur befremdlich wirken. Doch auch dies gehört zu einer verantwortlichen Beschäftigung mit den Stoffen des Alten Testamentes: Wie lassen sich solche befremdlichen Gewaltphantasien heute theologisch verantwortlich einordnen?

BEFREMDLICHE UND DOCH BEKANNTE ABGRÜNDEUnd so befremdlich manche Texte des AT auch sein mögen, vielleicht ist es eben doch auch gut, dass in ihnen die ganze Fülle menschlicher Lebensfragen und -erfahrungen abgebildet ist, mitsamt allen befremd-lichen Abgründen. Gerade so kann dieses fremde und zugleich faszi-nierende Stück der biblischen Tradition zum Gegenüber in heutigen Glaubensfragen werden. Die neueren Forschungsergebnisse regen da-bei dazu an, sich den alttestamentlichen Texten mit neuen Fragestel-lungen und Perspektiven zuzuwenden und zwischen Faszination und Befremden neue Entdeckungen zu machen. Und sie regen an, sich im-mer wieder neu zu fragen, wer eigentlich wem und inwiefern fremd sei – so wie dies das Alte Israel auch immer wieder tun musste.

Literaturtipp: Michael Frost nimmt sich dieser Frage in seinem 2006 erschienenen Buch Exiles – Living Missionaly in a Post-Christian Culture (Baker Books) an.

Kurstipp: Maria, Moses & Noah: Spurensuche im Kino. Biblische Heldinnen und Heroen im Film. 26.– 28.5.2015. www.bildungkirche.ch

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Zum Thema Gewalt: Gerlinde Baumann, Gottesbilder der Gewalt im Alten Testament verstehen, Darmstadt 2006.

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Fremd

SANDAGMongole ist er und spricht nur Mongolisch. Unser Fahrer, dem wir vertrauen müssen. Der uns zwei Wochen sicher durch grosse, unbe-rührte Landschaften von mythischen Dimen-sionen fährt. Nahezu menschenleer. Oft durch Tobel und Flüsse. Ohne Schilder und Weg-weiser. Wir fühlen uns völlig sicher. Dieser Fremde kennt sein Land. Er orientiert sich an Bergformationen und Flussläufen. Manchmal hält er an einer Jurte und fragt nach einer Furt. Tibetischer Buddhist ist er. Kommen wir an einem Ovoo vorbei, einem heiligen Stein-hügel mit blauen Fähnchen, den er früher drei-mal zu Fuss umrundet hätte, so hupt er drei-mal. Wir erinnern ihn, wenn er es vergisst. Dann lächelt Sandag.

WIROb ausgeliefert oder hingegeben, jedenfalls vertrauen wir ihm. Seine unglaubliche Spra-che, von der wir kein Wort verstehen, amüsiert uns. Seine Fähigkeit zu wissen, was wir wol-len – mein Freund fremde Vögel beobachten und ich fremde Bilder festhalten – schafft Nähe. Seine Freude, wie wir uns freuen an

seinem Land. Abends spielen wir wortlos Tri-omino. Sandag lernt rasch und amüsiert sich köstlich. Er schlägt uns und lacht. Wir ent-decken im Fremden das Eigene neu. Unsere Heimat, Sprache, Religion. Unsere Fähigkeit zu Hingabe, Vertrauen, Freude. Uns. Alles wortlos.

MIGRATIONIch erfahre in zwei Wochen das Fremde. Und das Fremde in mir, das Werden des Eigenen am Fremden, den Migrationshintergrund meines Daseins. Niemand hat sich. Alle wer-den. Ich werde ich am Fremden. Und ich blei-be mir auch fremd. Sandag hat mich wortlos zu mir geführt. Religion und Kultur entstehen aus dem Fremden. Wollen beide das nicht mehr wissen, sind sie längst seicht geworden. Nostalgie. Kitsch. Wenn es eine Institution gibt, die durch ihren Migrationshintergrund ist, was sie ist, dann die Kirche. Das Fremde ist ihr heilig.

K O L U M N E : M A T T H I A S K R I E G

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FILMOH BOYZusammen mit Niko, gespielt von Tom Schilling, lassen wir uns 24 Stunden durch Berlin spülen. Wir stolpern von einer Begegnung zur anderen. Jede und jeder, ob arriviert oder am Boden, hat einen Spleen bzw. ist von seelischen Verletzungen gezeichnet. Auch bei Niko, Ende zwanzig, läuft alles aus dem Ruder. Dennoch gibt es Perspekti-ven: Niko ist ein sensibler Beobachter und Zuhörer. Er zeigt da und dort Standhaftigkeit, ja Mut. Der Film lässt vielleicht zu vieles offen. Er beeindruckt aber durch schauspielerische Leistung, durch berühren-de Aufnahmen in schwarz-weiss und durch die gelungene Unterle-gung mit Jazz-Musik. (Hermann Kocher)Regie: Jan Ole Gerster Jahr: 2012 Website: www.ohboy.x-verleih.de

ZEITSCHRIFTREPORTAGENIm Schaukelstuhl auf dem iranischen Catwalk spazieren, im Zug ein amerikanisches Gefängnis erkunden, in der Bade-wanne einem Mafiosi begegnen. Wenn ich REPORTAGEN lese, bin ich mittendrin in der Fremde. 6 Mal im Jahr erwarte ich sehnsüchtig das schöne Taschen- buch-Magazin und lasse mich entführen: Journalis-tinnen, die ihr Hand- werk beherrschen, haben Zeit verbracht mit ihren Protagonisten. Sie erzählen von unbe-kannten Nebenschau-plätzen oder überraschen mit neuen Blicken auf scheinbar Vertrautes. Packend und verführe-risch sind die Reportagen und stillen mein Fernweh, jedenfalls temporär. Für Pfarrerinnen besonders interessant: words only! Wir VDM können lernen von den professionellen Meistern des Wortes. (jh)

Website: www.reportagen.com

MUSIKFREMDE LIEDEREin Taxifahrer mit gebrochenem Deutsch fährt Sie durch Berlin. Aus den Lautsprechern kommt Musik, die Sie so noch nie gehört haben. Ist das Balkanpop? Hat ihn der Taxifahrer aus der Heimat zugeschickt bekommen? Oder ist diese Musik erst in Deutschland entstanden, eingespielt von Leuten mit einer Biografie ähnlich jener des Taxifahrers? – Musik hat Menschen stets auf ihren Wanderungen und Reisen begleitet, auf den freiwilligen und auf den unfreiwilligen. Manche ihrer Lieder sehnen sich zurück nach dem alten Zuhause. Andere gehen lustvoll auf in der Anonymität der Fremde, die immer auch die Verheissung des Neuan-fangs und der zufälligen Bekanntschaft in sich trägt. – Viel Vergnügen mit den folgenden 14 Liedern (bzw. Alben), die das Fremde in all seinen Nuancen besingen. (mb)Website: www.bildungkirche.ch/magazin

BUCHDAS GESICHTAm Bettag 1776 geschieht das Unfassbare: Der Abendmahlswein für die riesige Gottesdienstge-meinde im Grossmünster ist vergiftet. Das ist die so verstörende wie reizvolle Ausgangslage für ein Vexierspiel, das weite Kreise zieht. Obwohl es nicht zur Katastrophe kommt, ist die Hetzjagd auf den Giftmischer eröffnet. Dominik Bernet, Schriftsteller und Drehbuchautor, montiert eine fast filmhafte Ausgangslage. In seinem historischen Roman dreht sich dabei alles um den Zürcher Pfarrer und Physiognom Johann Caspar Lavater. Lesende dieses Romans wird hineingezogen in einen ungeheuren Strudel am Übergang zwischen Mittelalter und Moderne. Und dazwischen läuft ein düsteres, verwirrendes Janusspiel. (ts) Verlag: Cosmos Seiten: 272 Erscheinungsjahr: 2012 ISBN: 978-3305004225

M E D I E N

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2 5 P O R T R Ä T : P H I L I P P K O E N I G

Für meine dritte Pfarrstelle wechselte ich nach Bümpliz. Mir gefällt dieser dynamische und farbige Stadtteil. Ich bin hier ein Passa-gen-Coach: Menschen aus allen Milieus öffnen mir ihre Türen und oft auch ihre Herzen. Messies und Millionäre, Professorinnen und Putzfrauen lassen mich teilhaben an ihren Lebensfragen. Gemeinsam mit ihnen suche ich nach einer Sprache, die Perspektiven für ihr Leben öffnet oder verschiebt. Es ist eine kreative Arbeit, die Geschichten dieser Menschen mit den Geschichten der Bibel zu verknüpfen.

Einmal wollte der Bruder eines verstorbenen Junkies einen todtraurigen Bushido-Song am Ende der Trauerfeier. Ich schlug vor, den Song zu Beginn des Gottesdiensts zu hören: Die Trauer ist der Ausgangspunkt. Die Feier soll dazu beitragen, ins Leben zurückzufinden. Im FC Weltreligionen spiele ich Fussball mit Mus-limen, Juden, Aleviten, Bahani und Christen. Gemeinsam wollen wir zeigen: es ist möglich zusammenzuspielen, obwohl wir unterschied-lichen Religionen angehören. Vieles bleibt fremd. Aber das macht nichts. Wenn uns ein Tor gelingt, jubeln wir alle.

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Vieles bleibt fremd. Aber das macht nichts.

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2 6 B I L D U N G K I R C H E

Intelligent vernetzte Pfarr-Ausbildung

Die Zürcher Landeskirche strukturiert auf Januar 2015 ihre Gesamtkirchlichen Dienste um und fördert damit die Vernetzung ver-schiedener Themenbereiche. Damit wird eine dynamische und prozessorientierte Organisa-tion erreicht, in der sich Kompetenzen ver-schiedener Fachbereiche besser fruchtbar machen lassen. A+W wird als eigenständige Arbeitsstelle integriert in die neue Abteilung «Kirchenentwicklung» der Zürcher Kirche. Thomas Schaufelberger übernimmt per An-fang Jahr die Leitung dieser Abteilung, wird jedoch auch weiterhin die Arbeitsstelle A+W leiten. A+W kann durch die Umstrukturie-rung stärker als bisher die inhaltlich-konzep-tionelle Arbeit der Fachstellen in der Zürcher Kirche nutzen. Umgekehrt kann A+W Grund-lagenarbeiten zur Berufsausbildung und Per-sonalentwicklung in die Aus- und Weiterbil-dung anderer kirchlichen Berufe einbringen. (mbu)

ITHAKA – der aktuelle Stand

Das Berner Intensivstudium Theologie ITHA-KA entwickelt sich erfreulich. Am 31. Oktober ist die Anmeldefrist zu Ende gegangen, und zu diesem Zeitpunkt lagen rund 30 Bewerbungen vor. Diese erfüllen fast ausnahmslos die for-malen Kriterien, vor allem das Vorliegen eines universitären Masterabschlusses. Wie erhofft findet sich bei den Angemeldeten eine grosse Breite von Studienabschlüssen aus Natur- und Geisteswissenschaften.

Als erstes gehen die Dossiers nun an die Im-matrikulationsstelle der Universität Bern zur Überprüfung der Studienberechtigung.

Danach folgt das eigentliche Aufnahmeverfah-ren: In Einzel- und Gruppengesprächen wer-den Eignung und Motivation der Bewerberin-nen und Bewerber abgeklärt, wobei Themen wie Selbstkompetenz, Sozialkompetenz, Sach-kompetenz und spirituelle Kompetenz sowie Erfahrungen im kirchlichen Umfeld angespro-chen werden. Im Anschluss an die Gespräche entscheidet die Ausbildungskommission ITHAKA über die Aufnahme ins Studium. Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass im Herbstsemester 2015 eine Gruppe von interes-santen, bestens qualifizierten und motivier-ten Kandidat/innen ihr Intensivstudium Theologie in Bern aufnehmen werden.

Matthias Zeindler, Leiter Bereich Theologie der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn

Anmeldung für das Lernvi-kariat und EPS

Für das Lernvikariat 2015/2016 ist der 1. De-zember Anmeldeschluss. Alle, die gegenwär-tig offene Ausbildungsplätze haben, sind mit einer Suchmaschine auffindbar unter www.ausbildungspfarrer.ch. (ts)

Ende August 2015 beginnt das nächste EPS mit der Einführungswoche in Magliaso. In diesem Jahr wird uns PD Dr. Dörte Gebhard von der Theologischen Fakultät der Universität Zürich begleiten. Studierende können sich auf www.bildungkirche.ch bis zum 31.1.2015 an-melden. (jh)

Gemeindeentwicklung und -leitung im Boom

Nicht weniger als drei Lehrgänge sind gerade am Laufen. Alle sind gut besucht. Kurzer Über-blick: Der «Lehrgang Gemeindeentwicklung»

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von A+W umfasst 3 Module mit insgesamt 10 Tagen und einen Followup-Tag. Im Fokus stehen die Prozesse, die in allen grösseren Projekten moderiert werden müssen, sei es im Change oder in der Regionalisierung. Es neh-men 18 Pfarrerinnen, Pfarrer und Sozialdiako-ne teil, viele aus Graubünden. Der Lehrgang «Gemeinde gestalten und Leiten» der Kirchen St. Gallen und Thurgau findet bereits zum 2. Mal statt. Auf 2 Basismodule folgen 6 Aufbau-module, alle 1- bis 2tägig. Von den insgesamt 39 Personen, die mindestens ein Modul besu-chen, sind 27 Behördenmitglieder. Das CAS «Führen in kirchlichen Kontexten» (FinK) in Zusammenarbeit mit der FHNW verteilt 20 Kurstage in 1- bis 2tägigen Modulen auf knapp 2 Jahre. Auch hier sind Angestellte und Behör-denmitglieder ausgewogen vertreten: 7/7. (java)

Feedback zum neuen Auftritt

Im September 2014 hat die Arbeitsstelle A+W eine Befragung von Pfarrerinnen und Pfarrer zum neuen Auftritt gemacht. Es wurde eine Stichprobe von 270 Personen definiert und nach Feedbacks zu Ästhetik und Funktionali-tät der Webseite und der Programmhefte ge-fragt. Erfreulich war, dass die neue Webseite www.bildungkirche.ch 85% der Probanden ge-fällt. Beim Programmheft 2015 liegt die Zu-stimmung zum Design bei knapp 70%. Das Kursangebot selbst wird von zwei Dritteln der Probanden als attraktiv bezeichnet. Dank der Rückmeldungen konnten auch Impulse zur Verbesserung des Anmeldeprozesses (den 82% als verständlich beurteilten), zur Websei-ten-Navigation und Gestaltung des Programm-hefts 2016 gewonnen werden. Wir danken al-len, welche sich an der Umfrage beteiligt haben für die wertvollen Feedbacks. (mbu)

Wie gefällt Ihnen die neue Webseite?

Wie gefällt Ihnen das neue Programmheft?

sehr gut 13%  gut 49%  weniger gut 17%   gar nicht gut 10%   k. A. 11%

sehr gut 13%  gut 72%  weniger gut 12%   gar nicht gut 3%

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Franziska Kohlund gestorben

Mit dem Tod der Schauspielerin und Regisseu-rin Franziska Kohlund verliert die Schweizer Pfarrausbildung eine langjährige Stütze. Seit rund zwanzig Jahren unterrichtete Franziska Kohlund angehende Pfarrerinnen und Pfarrer im Sprechen, Lesen und Auftreten. Mit ihrer Arbeit, die immer grössten Respekt vor den biblischen Texten ausstrahlte, hat sie viele Vi-karinnen und Vikare entscheidend geprägt. Manche von ihnen haben ihre Sprechausbil-dung bei ihr auch über ihre Ausbildung hinaus mit ihr fortgesetzt. Franziska Kohlund wurde 1949 geboren, sie war die Tochter des Regis-seurs Erwin Kohlund und der Schauspielerin Margrit Winter. In ihrer langjährigen Karriere hat sie an verschiedenen Häusern gespielt und inszeniert. Sie gründete ausserdem die freie Theatergruppe Il Soggetto. (ts)

Praktische Theologie: Neustart in der

Westschweiz dank Sponsoren

Historisches aus der Westschweizer theologi-schen Landschaft: Die theologische Fakultät von Neuchâtel wird auf Sommer 2015 ge-schlossen – sie hatte im 19. Jahrhundert die

theologische Ausbildung von der Vénérable Classe (dem Pfarrkonvent) übernommen. Die Zukunft der Pfarrausbildung stand auf dem Spiel, denn nur in Neuchâtel wurde Prakti-sche Theologie gelehrt. Jetzt kommt Rettung aus Genf mit der Schaffung eines gestifteten Lehrstuhls auf Sommer 2015. Die Partner-schaft auf 10 Jahre mit Familienstiftungen rüt-telte in der Folge die Universität Lausanne auf, die ihrerseits einen zweiten Lehrstuhl in Prak-tischer Theologie schafft. Signe des temps. (java)

Christliche Migrations gemeinden

in der Schweiz Das Schweizerische Pastoralsoziologische In-stitut in St. Gallen publiziert auf ihrer Websei-te ein Verzeichnis der christlichen Migrations-gemeinden in der Schweiz. Es wurde in Kooperation mit dem Schweizerischen Evan-gelischen Kirchenbund und der Dienststelle migratio der Schweizer Bischofskonferenz in den Jahren 2012 und 2013 erstellt. Die Liste soll den Kirchen und Kirchgemeinden helfen im Aufbau von ökumenischen Beziehungen und weltweiter Solidarität. (mbu)

www.spi-stgallen.ch

K R E U Z U N D Q U E R

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Ü B E R F A C H L I C H E K O M P E T E N Z E N

19.–20. Mai 2015 und 11.September2015TIPP Aktiver Umgang mit den eigenen Ressourcen. Leben im anspruchsvollen Pfarramtsumfeld gestalten. Der Kurs zeigt Gestaltungselemente des Umgangs mit der eigenen Berufung sowie den Berufsbelastungen. Anmeldung bis 31.12.2014

31. August – 4. September 2015TIPP Orte der Reformation (Exkursionsseminar) Ausgehend vom Rügel erkunden wir fünf Reformationsorte: Basel, Schaffhausen, St. Gallen, Chur, Neuchâtel. Anmeldung bis 31.12.2014

14.–18. September 2015Was ist reformiert? Antworten aus Kunst und Architektur.Anmeldung bis 31.12.2014

Coaching 50+Im Coaching erarbeiten Sie Wege, wie Sie die verbleibenden Berufsjahre lebendig und kreativ gestalten können.Anmeldung jederzeit möglich.

23.– 25.November 2015Update Bibelwissenschaft IIJesus und sein Wirken im Licht aktueller Forschung.Anmeldung bis 31. März 2015

V E R K Ü N D I G U N G U N D G O T T E S D I E N S T 2. März 201511. Mai 201531. August 2015Im Rhythmus des KirchenjahresLiturgische Wieder- und Neuentdeckungen. Anmeldung bis 31.12.2014

23.– 27. März 2015Neue Rituale und neu ritualisierte Kasualien kreativ, präsent, theolo-gisch reflektiert, wirksamAnmeldung neu bis 15.12.2014

24.– 28. August 2015«Wortwechsel»Predigt in nachmoderner Zeit. Anmeldung bis 31.12.2014

14.–16. Juni 2015Kleiner Gottesdienst –Grosse ChanceLiturgische Feiern amSonntag und im AlltagAnmeldung bis 31.12.2014

22.–26. Juni 2015TIPP Freier Predigen: Preaching by Heart.Wie kommt es, dass sich während der Predigt Gottes Wort in den Herzen der Zuhörer ereignet? Darüber verfügen wir letztendlich nicht, aber es gibt bewährte Methoden, die helfen. Thomas Kabelund Henry Sturcke bieten einen Raum zur praktischen Erbrobung.Anmeldung bis 31.12.2014

B I L D U N G U N D S P I R I T U A L I T Ä T

10.–14. August 2015TIPP Piazza Grande Filmkurs am internationa-len Film Festival Locarno. Filme erzählen oft Geschichten, die Grund-fragen des Lebens berühren und biblische Themen aufgreifen. Anmeldung bis 31.12.2014

17.– 21. August 2015TIPP Literaturclub mit Hardy RuossAus neuen Büchern klug werden.Anmeldung bis 31.12.2014

29. Juni – 1. Juli 2015TIPP Wie Lebensweltenim Glauben unterwegssindMilieusensible Arbeit mitGlaubenskursen: Was braucht es an Formen, Sprache, Symbolik und Metaphorik, um mit Menschen aus anderen Milieus einen Weg zu finden und zu gehen?Anmeldung bis 31.12.2014

2.– 6. November 2015Kurz-Exerzitien – Tage im Schweigen«Gott, du mein Gott, dich suche ich.» (Ps. 63,2)Anmeldung bis 31.12.2014

16.– 18. November 2015Lernen und Lehren mit digitalen MedienEin praxisorientierter Grundkurs Medienbildung.Anmeldung bis 31.12.2014

D I A K O N I E U N D S E E L S O R G E

9.–13. März 2015LOS Stufe 1In diesem Kurs werden die Grundlagen der lösungsorientiertenMethode, erweitert durch psychoanalytischeElemente und ein Instrumentarium zurEvaluation des rhetorischenGeschehens in derSeelsorge und anderenkommunikativenSituationen, vermittelt.Anmeldung bis 31.12.2014

G E M E I N D E E N T W I C K -L U N G U N D L E I T U N G

23. – 27. September 2015 TIPP Mission gestern = Zukunft der Gemeinde? Der Kurs ermöglicht die Teilnahme am Internatio-nalen Symposium zum 200-jährigen Jubiläum der Basler Mission. Anmelde-schluss bis 31.12.2014

Planen Sie Ihre Weiterbildung 2015? Auf unserem Bildungsportal bildungkirche.ch finden Pfarrerinnen und Pfarrer, Sozial-diakoninnen und Sozialdiakone, kirchliche Mitarbeitende und Behördenmitglieder passende Weiterbildungsangebote in allen Handlungsfeldern.

bildungkirche.chAlle Informationen und Anmeldung für Weiter-bildungsangebote auf:

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1.– 7. Juni 2015Kirchentag Stuttgart – Impulse für Neues … unter dem Psalmwort «damit wir klug werden»Anmeldung bis 31.12.2014

4. September 2015TIPP Partner in derGemeindeleitungDie partnerschaftlicheGemeindeleitung ist einanspruchsvolles Modell.An dieser Tagung fragenwir nach dem Beitrag derProfessionellen zu einergelingenden Partnerschaftmit der Behörde.Anmeldung bis 31.3.2015

W E I T E R B I L D U N G I N D E N E R S T E N A M T S J A H R E N

31. August – 4. September 2015Kommunikation erleben und gestaltenWie kommuniziere ich wirkungsvoll und authentisch? Anmeldung bis 31.12.2014

17. – 21. August 2015 Werkstatt PredigtAufbaukurs Dramaturgi-sche Homiletik.Anmeldung bis 31.12.2014

S T U D I E N R E I S E N

TIPP (K)ein Friede im «Heiligen Land»? Reise nach Israel/Palästina gestern, heute, morgen. Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen in ihren Lebensrealitäten befragen wir nach ihren Visionen für ein gleichberechtigtes Zusammenleben. Anmeldung bis 31.12.2014

4. September 2015TIPP NEUER PREIS24. – 30. Oktober 2014Reise zu Fresh Expressi-ons of ChurchDie anglikanische Kirche hat sich aufgemacht, Gemeinden zu gründen jenseits der traditionellen Parochien. Die Reise kommt diesen Aufbrüchen auf die Spur und fragt nach Impulsen für unsere eigene Arbeit im Gemeindeaufbau.Anmeldung bis 31.12.2014

19. – 24. April 2015Chagall, die Bibel, der MidraschStudienreise nach Nizza.Wir tauchen in die farbige Welt der Bilder von Marc Chagall ein, die ganz neue Zugänge zur Bibel erschliessen. Der Dialog zwischen Bild, Bibeltext und rabbinischer Auslegung eröffnet ungeahnte Dimensionen.Anmeldung bis 20.1.2015

Sabbatical in Hongkong

Der Aufenthalt in Hongkong ermöglicht inter-kulturelle Begegnungen und die Entdeckung des wachsenden chinesischen Christen-tums. Der Zeitraum für dieses Sabbatical kann individuell gewählt werden.

S A B B A T I C A L S

S T U D I E N R E I S E

Versöhnung konkret – Corrymeela

14. – 22. Juni 2015

Wir erkunden den Einsatz der Kommunität und lassen uns für unsere eigene Jugend- und Gemeindearbeit inspirieren.Anmeldung bis 31.12.2014

A G E N D A

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H I G H L I G H T S

Im Osten gehen die Uhren anders

19.– 27. April 2015

Ungarn: Land der Reformation und aktueller gesellschaftlicher Transformation. Die Stu-dienreise wird auf Deutsch und Französisch angeboten. Anmeldung bis 15.12.14

Maria, Moses & Noah26. – 28. Mai 2015

Spurensuche im Kino. Biblische Heldinnen und Heroen im Film. Im Zentrum stehen die Wirkungsgeschichte dieser Figuren und die Umsetzung in der kirchlichen Praxis. Anmeldung bis 31.12.14

Kirche UND junge Erwachsene

25. – 26. Juni 2015 (SG), 27. – 28. August 2015 (BE), 15. Januar 2016 (ZH)

Auf Augenhöhe mit 18- bis 35-Jährigen –Was sind Möglichkeiten, Chancen und Grenzen für ein partnerschaftliches Engagement zu-sammen mit jungen Freiwilligen? Anmeldung bis 31.12.2014

Gemeinden auf neuen Wegen

11.–14. April 2015

Viele Gemeinden entdecken ihre Mission neu und erkunden neue Wege zu den Men-schen. Als Verantwortliche von Landes- und Freikirchen besuchen wir erfolgreiche Pro-jekte in der Ostschweiz, lassen uns von ih-nen und voneinander inspirieren.Anmeldung bis 31.12.2014

A G E N D A

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Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer Blaufahnenstrasse 10 CH-8001 Zürich

Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn Weiterbildung pwb Altenbergstrasse 66 CH-3000 Bern 25

Bildungsportal für kirchliche Mitarbeitende:www.bildungkirche.ch