Makrooekonomie I Zusammenfassung Mankiw WS 2002 (Powered by Raute Wirtschaft)

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powered by raute-wirtschaft.de Seite 1 von 38 VWL | Mankiw Kapitel 2, 22, 23,24,26,27,28 31, 32,33 Kapitel 2 Volkswirtschaftliches Denken - Methodologie des Fachgebietes - Ökonom als Wissenschaftler - Überprüfen von Theorien - Wissenschaftliche Methode: Beobachtung, Theorie, Überprüfung - Probleme bei der Beobachtung ökonomischer Vorgänge 1. Experimentelle Forschung nur schwer möglich 2. Sammeln von Daten in der realen VOLKSWIRTSCHAFT über Jahrzehnte hinweg 3. Zurückgreifen auf historische Ereignisse anstelle von Experimenten (Krieg in ölerzeugenden Ländern <> weltweite Preissteigerungen, Lebensstandart sinkt) - Annahmen sind geschickt auszuwählen, um sie auf die Realität zu übertragen - Preisreaktionen branchenbedingt - Zuverlässige Indikatoren sind schwer zu finden, Preise z.B. reagieren oft zu träge - Es werden Modelle benutzt bei denen zwangsläufig viele Details fehlen Kreislaufdiagramm Ein visuelles Modell der Volkswirtschaftslehre stellt das Kreislaufdiagramm da, in dem es 2 Entscheidungsträger gibt: Unternehmungen und Haushalte. Der innere Strom stellt den Güterstrom dar, der äußere den Geldstrom. Gütermärkte Faktormärkte Haushalte Unternehmungen Ausgaben Einnahmen(=BIP) Einkommen(=BIP) Löhne,Miete,Pacht(=BIP) Inputs für Produktion Arbeit,Boden, Kapital Güter- und Dienstleistungsverkäufe Güter- und Dienstleist.-Käufe Produktionsmöglichkeitenkurve Ein zweites Modell stellt die Produktionsmöglichkeitenkurve dar. Annahme hierbei: Die betrachtete VW stellt nur 2 Güter her: Computer und Autos

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VWL | Mankiw Kapitel 2, 22, 23,24,26,27,28 31, 32,33 Kapitel 2 Volkswirtschaftliches Denken

- Methodologie des Fachgebietes - Ökonom als Wissenschaftler - Überprüfen von Theorien - Wissenschaftliche Methode: Beobachtung, Theorie, Überprüfung - Probleme bei der Beobachtung ökonomischer Vorgänge

1. Experimentelle Forschung nur schwer möglich 2. Sammeln von Daten in der realen VOLKSWIRTSCHAFT über Jahrzehnte

hinweg 3. Zurückgreifen auf historische Ereignisse anstelle von Experimenten (Krieg in

ölerzeugenden Ländern <> weltweite Preissteigerungen, Lebensstandart sinkt) - Annahmen sind geschickt auszuwählen, um sie auf die Realität zu übertragen - Preisreaktionen branchenbedingt - Zuverlässige Indikatoren sind schwer zu finden, Preise z.B. reagieren oft zu träge - Es werden Modelle benutzt bei denen zwangsläufig viele Details fehlen Kreislaufdiagramm Ein visuelles Modell der Volkswirtschaftslehre stellt das Kreislaufdiagramm da, in dem es 2 Entscheidungsträger gibt: Unternehmungen und Haushalte. Der innere Strom stellt den Güterstrom dar, der äußere den Geldstrom.

Gütermärkte

Faktormärkte

HaushalteUnternehmungen

AusgabenEinnahmen(=BIP)

Einkommen(=BIP)Löhne,Miete,Pacht(=BIP)

Inputs fürProduktion

Arbeit,Boden,Kapital

Güter- undDienstleistungsverkäufe

Güter- und Dienstleist.-Käufe

Produktionsmöglichkeitenkurve Ein zweites Modell stellt die Produktionsmöglichkeitenkurve dar. Annahme hierbei: Die betrachtete VW stellt nur 2 Güter her: Computer und Autos

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PC-Produktionsmenge 3000 D(unmöglich) 2200 C A 2000 1000 B 0 300 600 700 1000 PKW

PC-Produktionsmenge Verschiebung der Produktions- 4000 möglichkeitenkurve durch neue PC – 3000 Entwicklung 2200 C A 2000 1000 0 300 600 700 1000 PKW

Bei vollständiger Nutzung der Produktionsfaktoren der Modellvolkswirtschaft können entweder 3000 PC oder 1000 Autos hergestellt werden. Teilt die VW ihre Produktionsbereiche auf, so kann man anhand der Produktionsmöglichkeitenkurve ablesen, welche Mengenkombinationen der beiden Güter hergestellt werden können. Kombinationen unterhalb der Kurve sind möglich, dabei liegen allerdings Produktionsfaktoren brach. Effiziente Produktionspunkte liegen auf der Kurve. Punkte außerhalb der Kurve sind nicht möglich, es sei denn, die VW erhöht die Anzahl der Produktionsfaktoren, oder ein technischer Fortschritt verändert die Kurve. Allerdings muss diese Modell-VW bei völliger Ausnutzung der Produktionsfaktoren zwischen Alternativen wählen und ist daher Zielkonflikten ausgesetzt. Sollen also mehr PC hergestellt werden, so muss die PKW-Produktion zurückstellen. Die Anzahl der PKW die dann nicht mehr produziert werden können, bezeichnet man als Opportunitätskosten. Die Wölbung der Kurve bringt zum Ausdruck, dass man bei ausschließlicher Produktion von PC auch Produktionsfaktoren heranziehen muss, die für den Automobilbau besser geeignet wären. Alles in allem : Eine Simplifikation einer komplexen Nationalökonomie.

Im Zweiten Diagram ist ein technischer Fortschritt in der PC-Produktion eingetreten. Durch die Verschiebung ist es nun möglich, mehr PCs aber auch mehr PKW herzustellen.

Mikroökonomik vs. Makroökonomik

Das Arbeitsgebiet der VWL ist unterteilt in Mikro- und Makroökonomie. Die Mikroökonomie untersucht die Mechanismen, mit denen Haushalte und Unternehmungen ihre Entscheidungen treffen und die Wirtschaftseinheiten auf den einzelnen Märkten zusammenwirken. Die Makroökonomie untersucht gesamtwirtschaftliche Phänomene z.B.: - Auswirkungen der Staatsverschuldung - Veränderungen der Arbeitslosenquote - Effekte und Auswirkungen wachstumspolitischer Maßnahmen - Inflation, BIP etc..

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Positive und normative Analyse Positive Analyse: Wie ist es? (Daten und Fakten) Normative Analyse: Wie sollte es sein? (Fakten und Werturteile) Uneinigkeit bei Ökonomen - Uneinigkeit über die empirische Gültigkeit verschiedener Theorien - Unterschiedliche Lehrmeinungen - Unterschiedliche Werte und verschiedene normative Vorstellungen zur Lösung

eines Problems - Konsensvernebelung durch Scharlatane und Sonderlinge - VWL ist eine Junge Wissenschaft, daher Mangel an gesicherten Daten und

empirischen Beweisen für Theorien

Kapitel 22 Bruttoinlandsprodukt BIP = Gesamteinnahmen/ausgaben einer Gesellschaft, Maßstab für den Wohlstand eines Volkes. Gesamteinnahmen = Gesamtausgaben für eine Volkswirtschaft als Ganzes. Wenn jemand ausgibt, nimmt ein anderer ein. Siehe Flussdiagramm

Berechnung des BIP: Summation der Gesamtausgaben der Haushalte oder Summation der von den Unternehmen gezahlten Einkommen

In der realen Welt nicht so einfach, da die Einkommen von den Haushalten nicht vollständig ausgegeben werden, sondern gespart oder als Steuern abgeführt werden.

Die Messung des BIP:

Das BIP ist der Marktwert aller für den Endverbrauch bestimmten Waren und Dienstleistungen, die in einem Land in

einem bestimmten Zeitabschnitt hergestellt werden. “Das BIP ist der Marktwert..” Es werden Marktpreise für die Berechnung herangezogen, weil dies die Gleichgewichtspreise sind, die das Volk für ein best. Gut zu zahlen gewillt ist. “...aller...” Es wird alles berücksichtigt, was in einer Volkswirtschaft hergestellt und LEGAL verkauft wird. Auch der Marktwert von z.B. Wohnraum. Bei Wohneigentum wird der geschätzte Mietwert in die Berechnung des BIP einbezogen. Das BIP schließt jedoch alles aus, was illegal gehandelt oder produziert wird, sowie Dinge, die in nichtgewerblichen Prozessen hergestellt werden( Heimgemüsezucht). “...für den Endverbrauch bestimmten...” Papierfabrik produziert Papier und verkauft dieses exklusiv an eine Kartenfabrik. Die produzierte Grußkarte ist dann das für den Endverbrauch produzierte Gut, das Papier lediglich ein Zwischenprodukt. Das BIP erfasst jedoch nur den Wert der Endprodukte,

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da der Wert der Zwischenprodukte bereits im Marktpreis des Endproduktes enthalten ist. Baut eine Firma allerdings mit einem Zwischenprodukt eine Lagerhaltung auf, um das Zwischenprodukt zu einem späterem Zeitpunkt zu vertreiben, so fließt der Wert der Lagerhaltung als Lagerinvestition ins BIP ein. Werden die gelagerten Güter schließlich doch verkauft, so fließt dies als negative Lagerinvestition ins BIP. “...Waren und Dienstleistungen...” Die Preise für Waren und für Dienstleistungen sind für das BIP gleichbedeutend. “...die in einem Land...” Gemessen wird innerhalb der geographischen Grenzen eines Landes. Der Lohn z.B. eines französischen Gastarbeiters fließt ins deutsche BIP ein. Hat ein Deutscher eine Fabrik in Frankreich, so zählt die Produktionsleistung der Firma zum französischen BIP und nicht zum Deutschen. Anders mist in so einer Situation das Bruttosozialprodukt(Bruttonationaleinkommen). Das BIP mist den Produktionswert, der von den dauerhaften Bewohnern eines Landes erwirtschaftet wird. So zählt der PW der Firma in Frankreich aufgrund des deutschen Besitzers sehr wohl zum BSP, während das Gehalt des französischen Gastarbeiters aufgrund der Kurzfristigkeit seines Aufendhaltes nicht dazu gehört. Das BSP ist damit ein Inländerprodukt. “...in einem bestimmten Zeitabschnitt...” Das BIP mist innerhalb eines Zeitintervalls, in der Regel ein Quartal oder ein Jahr. Saisonale Schwankungen(Weihnachtsgeschäft, etc..) können dabei heraus gerechnet werden. “...hergestellt werden.” Das BIP umfasst nur “frische” Waren und Dienstleistungen. Der private Verkauf eines Gebrauchtwagens wird dabei beispielsweise nicht mit einberechnet. Drei weitere Einkommensmaße: Nettonationaleinkommen

Das gesamte Einkommen der dauerhaften Bewohner eines Landes nach Abzug von Abschreibungen. Abschreibung werden dabei auch als ”Verschleiß von fixem Kapital” bezeichnet.

Einkommen der privaten Haushalte Das Einkommen welches Haushalte und Selbständige erhalten. Einbehaltene Gewinne (Unternehmenseinkommen) werden nicht miteinberechnet. Verfügbares Einkommen Haushaltseinkommen abzüglich Steuern und Sozialbeiträgen Alle besprochenen Größen steigen und fallen in der Regel synchron mit dem BIP! Die Bestandteile des BIP

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Das BIP enthält alle Ausprägungen und Ausgaben für im Inland hergestellte Waren und Dienstleistungen. Zusammensetzung des BIP(Y) in 4 Bereiche: Konsum/Privater Verbrauch: C Investitionen: I Staatsausgaben: G Nettoexporte: NX Daraus folgt: Y = C+I+G+NX Die Gesamtsumme dieser Faktoren muss(!) der Summe des BIP entsprechen, denn jede ausgegebene Mark entspricht einem der 4 Faktoren. Konsum/Verbrauch privater Haushalte(C) Ausgaben der Haushalte für Waren und Dienstleistungen/Familie Schmidt geht essen oder kauft ein Auto. Investitionen(I) Kauf von Kapitalausstattungen, Bau von Lagerhallen, Kauf von Grundstücken, Neubau von Häusern. Staatsausgaben(G) Ausgaben des Staates auf Ebene der Gemeinden, Bundesländer und des Gesamtstaates. Nettoexporte(NX) Käufe von im Inland produzierten Gütern durch Ausländer abzüglich der Käufe ausländischer Güter durch Inländer. Transferleistungen Beispielsweise Sozialhilfe durch den Staat; wird nicht als Teil der Staatsausgaben gezählt obwohl im eigentlichen Sinne schon eine solche staatliche Ausgabe vorliegt. Reales und nominales BIP Das BIP misst die Gesamtausgaben für Waren und Dienstleistungen. Situation: Das BIP steigt von einem Jahr zum nächsten. Was ist passiert? - Die VW produziert(und konsumiert) einen höherem Output an Waren und Dienstleistungen. - Die Güter werden zu höheren Preisen verkauft. Um diese Effekte voneinander zu trennen, muss man ein Maß der Gesamtmenge aller produzierten Waren und Dienstleistungen schaffen, dass nicht von deren Preisschwankungen abhängig ist: Das reale BIP Vorrausgehend ist folgende hypothetische Frage: Wie hoch wäre der Wert der in diesem Jahr hergestellten Güter und Dienstleistungen, wenn wir diese zu Preisen eines bestimmten Jahres in der Vergangenheit(Basisjahr) bewerten würden? Durch diese Fixierung der laufenden Produktion an Preise aus der Vergangenheit ist es möglich anzugeben, wie sich die gesamtwirtschaftliche Produktion im Zeitablauf verändert.

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Nominales vs. Reales BIP: Produktion zu Preisen von heute vs. Produktion zu Preisen von gestern

Zahlenbeispiel Seite 529-531 lesen & Verstehen!!! Der BIP –Deflator/ die Preisentwicklung des Inlandproduktes Der BIP-Deflator

Der BIP-Deflator berechnet sich aus dem nominalem und dem realen BIP. Er misst das aktuelle Preisniveau bezogen auf das Preisniveau des Basisjahres. Er gibt uns damit denjenigen Anteil der Steigerung des nominalen BIP an, welcher ausschließlich durch Preissteigerungen entstanden ist. Berechnung des BIP-Deflators

Nominales BIP

BIP-Deflator = Reales BIP x100 Der BIP-Deflator misst das Preisniveau einer VW, da das reale BIP nicht durch Preissteigerungen beeinflusst wird. Der BIP-Deflator beträgt im Basisjahr immer 100. Die Erhöhung des Preisniveaus erhält man, wenn man vom BIP-Deflator 100 abzieht. Beispiel: Nominales BIP : 500 Reales BIP : 250 BIP-Deflator : 200 –100 = 100% Preissteigerung Der BIP-Deflator ist ein Maß, welches man einsetzt um die Preisentwicklung innerhalb einer VW zu beobachten.

BIP und Ökonomischer Wohlstand Das BIP misst das Gesamteinkommen einer VW, sowie die Gesamtausgaben. Daraus lässt sich als Indikator für das Wohlergehen des Durchschnittsmenschen ein PRO-KOPF-BIP berechnen. Das BIP ist jedoch nicht alleiniger Maßstab für die Lebensqualität einer Gesellschaft. Werte, die nicht auf Geld zurückgeführt werden können, werden auch von BIP nicht erfasst: - Schafft man beispielsweise die Wochenenden und Feiertage abgeschafft, erhöhte

dies evtl. das BIP, senke aber die Lebensqualität. - Das Hinwegnehmen von Umweltschutzmaßnahmen (-> externe Effekte) erhöht

evtl. das BIP senkt jedoch die Lebensqualität. - Ehrenamtliche Arbeit trägt zur allgemeinen Wohlfahrt bei, wird aber vom BIP

nicht erfasst. Internationale Unterschiede im BIP und die Lebensqualität

Es bestehen empirische Zusammenhänge zwischen Realem BIP pro Kopf, der Lebenserwartung und der Alphabetisierungsquote.

Kapitel 23 Die Messung der Lebenshaltungskosten

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Wenn jemand im Jahre 1931 80.000$ Dollar verdiente, war dann sein Lebensstandart im Vergleich zu jemandem, der heute das 10fache verdient? Dabei ist zu beachten, dass die Preise allgemein angestiegen sind. Daher ist die Antwort zunächst nicht klar Preisindex für die Lebenshaltung Zum Vergleich des Lebensstandards bzw. dem Wert des Gehaltes in o.g. Beispiel muss man einen Weg finden, Geldbeträge in ein sinnvolles Kaufkraftmaß umzuwandeln. Dafür gibt es die statistische Größe „Preisindex für die Lebenshaltung“. Mit dieser Größe ist es möglich, Geldbeträge von unterschiedlichen Zeitpunkten miteinander zu vergleichen. Inflationsrate Muss man mehr Geld ausgeben, um seinen ursprünglichen Lebensstandart aufrecht zu erhalten, so spricht man von Inflation. Es ist eine allgemeine Steigerung des Preisniveaus im Bezug auf eine vorhergehende Periode gemeint und wird von Statistischen Bundesamt anhand eines normierten Durchschnittswarenkorbs errechnet.

Berechnung des Preisindex für die Lebenshaltungskosten Erfolgt durch das Statistische Bundesamt.

1. Verwendet einen festgelegten Durchschnittswarenkorb, der durch die Beobachtung von 70.000 Haushalten ermittelt worden ist. Dinge, die dabei öfter gekauft werden, nehmen dabei logischerweise einen höheren Stellenwert ein, d.h. ein Preisanstieg bei Benzin wirkt sich stärker auf die Inflationsrate aus, als ein vergleichbarer Preisanstieg für Duftbäume.

2. Feststellung der Preise zu unterschiedlichen Zeitpunkten: Brotpreis heute und Brotpreis letztes Jahr.

3. Der Preis des Warenkorbs wird berechnet. Struktur muss dabei aufrechterhalten werden, um die Auswirkungen von Preisschwankungen zu trennen von den Auswirkungen der Mengenänderungen.

4. Es wird ein Basisjahr festgelegt, als Vergleichsmaßstab für die anderen Jahre. Inflation ist daher immer relativ. Nun erfolgt die Berechnung des Preisindex an sich:

Preis des Warenkorbs im aktuellen Jahr Preis des Warenkorbs im Basisjahr x100 = Preisindex für LH

5. Berechnung der Inflationsrate: Die Inflationsrate erhält man, wenn man vom PifLH 100 abzieht. Bei einem PifLH von 107,5 erhält man dann eine Inflationsrate von 7,5%

Die Inflationsrate unterscheidet sich jedoch von der evtl. gefühlten Inflation, da ihre

Berechnung von einem Durchschnittsmenschen ausgeht, den es in der Form wahrscheinlich nicht gibt, da jeder andere Prioritäten und Lebensumstände hat.

Daten zum Warenkorb

- Enthält derzeit ca. 750 Waren und Dienstleistungen - Derzeitiges Basisjahr ist 1991, aufgrund der Wiedervereinigung - Es werden zusätzlich Preisindizes für verschiedene Haushaltstypen aufgestellt - Erzeugerindizes ermitteln Preisänderungen für Artikel, die nicht für den

Endkunden bestimmt sind. Dadurch lassen sich dann eventuelle Preisänderungen für die Endkunden vorausschätzen.

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Probleme bei der Messung der Lebenshaltungskosten

Durch den Preisindex lässt sich ermitteln, welche Einkommenserhöhungen nötig sind, um den Status Quo in punkto Lebensqualität aufrecht zu erhalten. Dennoch stellt der Index kein perfektes Maß für die Erhaltung des Lebensstandards dar. Folgende Probleme treten auf: Substitutionsverzerrung Manche Preise steigen stärker als andere, der Konsument ersetzt sie eventuell durch Produkte, deren Preise weniger stark gestiegen sind oder sogar gesunken sind (Butter vs. Margarine). Derartige Änderungen im Konsumverhalten können kurzfristig im Warenkorb nicht berücksichtigt werden. Einführung neuer Güter Mobilkommunikation im heutigen Maße ist beispielsweise im Warenkorb des Jahres 1991 noch nicht enthalten. Daher kann die damit einhergehende Erhöhung der Lebenshaltungskosten nicht berücksichtigt werden. Nicht erfasste Qualitätsänderungen Der Preis eines Gutes bleibt unverändert, aber die Qualität ändert sich von einem Jahr zum nächsten. Damit erhält der Konsument für die gezahlte Währungseinheit (DM/€/$) weniger Gegenwert, der Wert der Währung sinkt in diesem speziellen Fall. In diesem Fall gleicht das Statistische Bundesamt die Preise an bzw. versucht einen Warenkorb zu berechnen, dessen Güter qualitativ im wesentlichen gleich bleiben. Qualität lässt sich zahlenmäßig/wertmäßig sowieso sehr schlecht erfassen. Zeitverzögerte Anpassung des Warenkorbes (ref. Spiegel) Wenn 2002/2003 ein neuer Warenkorb vom Statistischen Bundesamt vorgestellt wird, so beruht dieser auf Beobachtungen des Jahres 2000! Da von der Messung der Lebenshaltungskosten u.a. Sozialhilfe abhängt, sind diese Probleme von größerer Bedeutung und nicht zu vernachlässigen, weshalb sie ständig diskutiert werden.

BIP-Deflator versus Preisindex für die Lebenshaltung Der BIP-Deflator ist das Verhältnis von nominalem zum realen BIP

Er ist damit vergleichbar mit der Inflationsrate bzw. dem Preisindex für Lebenshaltung. Prinzipiell werden beide Größen herangezogen, wenn es darum geht, zu beurteilen, wie schnell die Preise steigen. Es gibt jedoch zwei konzeptionelle Unterschiede, die zu Abweichungen führen können. Der erste Unterschied besteht darin, dass der Preisindex für LH alle Güter und Dienstleistungen erfasst, die auf dem inländischen Markt zu erwerben sind. Auch ausländische Produkte werden also mit auf dem PfLH einwirken, während das BIP, egal ob nominell oder real, und damit der BIP-Deflator davon unberührt bleibt.

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Der zweite Unterschied besteht darin, dass beim PfLH ein fester Warenkorb die Basis darstellt, während der BIP-Deflator den Preis der gegenwärtig verkauften Güter mit denen des Basisjahres vergleicht.

Inflationsbereinigung von wirtschaftlichen Variablen

Zweck der Messung des allgemeinen Preisniveaus der Wirtschaft ist es, einen Vergleich von Geldbeträgen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu ermöglichen.

Geldbeträge von unterschiedlichen Zeitpunkten Beispiel: Vergleich des Gehaltes eines Baseballspielers aus dem Jahre 1931 (80.000$)

Ist dieses Gehalt unter Berücksichtigung heutiger Gehälter nun viel oder wenig? Um dies zu berechnen, benötigt man zuerst Informationen über das aktuelle Preisniveau, sowie das Preisniveau von 1931. Um die Gehälter zu vergleichen , muss man das Gehalt zunächst inflationieren, um die Dollar von 1931 in heutige Dollar umzurechnen. Laut Statistik: Preisindex von 1931 : 8,7 Preisindex von 1995 : 107,6 Basisjahr ´92 Daraus folgt eine allgemeine Preisniveauanhebung von 12,4 Gehalt 1995 = Gehalt von 1931 x (Preisniveau von 1995) (Preisniveau von 1931)

Indexierung

Bindung nominaler Kontrakte an die Entwicklung eines bestimmten Preisindex, um inflationsbedingte Umverteilungseffekte zu verhindern. - Lohnindexierung, Zinsindexierung, Steuerindexierung - Deutschland: Dynamische Rentenanpassung an die Lohn- und

Gehaltsentwicklung Real- und Nominalzinssätze

Der Zinssatz, den die Bank bezahlt, wird als Nominalzinssatz bezeichnet, der von der Inflationsrate bereinigte Zinssatz als Realzinssatz. Beispiel: Man legt 1000 DM für 10% Nominalzinssatz für ein Jahr an. Nach einem Jahr bekommt man 1100 DM ausgezahlt. Haben sich in diesem Jahr die Güter jedoch verteuert, bzw. eine Inflationsrate von 6% ist eingetreten, so kann man davon ausgehen, dass der Realzinssatz der Anlage nur 4% beträgt.

REALZINSATZ = NOMINALZINSSATZ-INFLATIONSRATE

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Kapitel 24 Produktion und Wachstum

- Lebenstandart: woher kommt die unterschiedliche Entwicklung in unterschiedlichen Ländern?

- Wieso unterschiedliche Wachstumsraten? - Beibehaltung des hohen Lebensstandards sicher? - Wachstumsraten beinhalten kurzfristige Schwankungen um einen langfristigen

Trend

Produktivität: Rolle, Faktoren und Wichtigkeit

- Produktivität: Menge der Waren und Dienstleistungen, die eine Arbeitskraft in einer Arbeitsstunde herstellen kann.

- Europäer leben besser als Nigerianer, weil sie in derselben Zeit mit derselben Menge an AK mehr Waren und Dienste herstellen können.

Bestimmung der Produktivität

- Realkapital, Humankapital, natürliche Ressourcen und technologisches Wissen - Realkapital ist des Tischlers Säge - Realkapital war Output und ist nun Input: Der Tischler musste die Säge kaufen - Kapital dient zur Herstellung von Waren und Dienstleistungen sowie Kapital - Humankapital ist Wissen und Fähigkeiten der ausgebildeten Arbeiter - Humankapital erhöht die Fähigkeit eines Landes, zu produzieren - Auch Humankapital ist ein produzierter Output einer VW. - Natürliche Ressourcen sind Land, Flüsse, Bodenschätze - Unterscheidung der natürliches Ressourcen in regenerierbare und

nichtregenerierbar (technologieabhängig) : Wald versus Erdöl - Manche Länder sind nur durch ihre Ressourcen reich: Saudi-Arabien - Technologisches Wissen bezieht sich auf die besten Wege zur Herstellung von

Waren und Dienstleistungen. (Fleißband, Dünger) Unterbrechende Überlegung: Begrenzen natürliche Ressourcen das Wachstum? - Wachsende Menschenmenge mit steigendem Lebensstil überfordern die

Vorkommnisse. - Auch regenerierbare Ressourcen haben oft Ressourcen zugrunde liegen, die nicht

in beliebig hoher Menge verfügbar sind: Wald braucht auch Platz - Durch technologische Entwicklung verlieren bestimmte Ressourcen an Bedeutung - Wenn Ressourcen sich dem Ende neigen, steigen ihre Preise. - Tatsächlich sinken die meisten Preise für Ressourcen, da die

Substitutionsfähigkeit der Menschen schneller ist. - Außerdem führen hohe Ressourcenpreise zu Entwicklungsdruck Die Produktionsfunktion

Y=AF(L,K,H,N) - Zusammenhang zwischen der Menge der Inputs und der Menge der Outputs

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- Y = produzierte Menge - L = Arbeit - K = Realkapital - H = Humankapital - N = Natürliche Ressourcen - F stellt eine Funktion dar, wie die Inputs zur Produktion kombiniert werden - A repräsentiert die verfügbare Produktionstechnologie - Steigt also A an, kann aus L,K,H und N mehr Y hergestellt werden - Konstante Skalenerträge: mit Verdoppelung des Einsatzes verdoppelt sich der

Output, hier beispielsweise sei x = 2 XY=AF(xL,xK,xH,xN)

Wirtschaftswachstum und staatliche Politik

- Welche politischen Maßnahmen kann ein Staat ergreifen, um die Produktivität zu erhöhen?

Bedeutung von Ersparnis und Investitionen

- Kapital stellt einen (selbstproduzierten) Produktionsfaktor dar, deshalb kann eine Volkswirtschaft ihre Kapitalausstattung verändern.

- Wenn die VW heute mehr Kapitalausstattung produziert, kann sie morgen generell mehr produzieren

- Ressourcen, die zur Produktion von Kapital genutzt werden, können aber nicht für die Produktion von Waren und Dienstleistungen genutzt werden.

- Eine Gesellschaft, die mehr Kapital produzieren will, darf weniger konsumieren und muß sparen. Die Gesellschaft schränkt sich ein, um in der Zukunft mehr konsumieren zu können

- Förderung der Spar- und Investitionsanregungen durch die Regierung - Investitionen als Teil des BIP und Wachstum lassen einen positiven, aber keinen

streng proportionierbaren Zusammenhang erkennen. - Investitionen haben schnelleres Wirtschaftswachstum zur Folge

Abnehmende Skalenerträge und Catch-up –Effekt

- Wenn der Kapitalstock zunimmt, verringert sich der mit jeder zusätzlichen Einheit Kapital hergestellte Output

- Sparen führt nur vorübergehend zu schnellerem Wachstum - Langfristig hat eine höhere Sparquote ein höheres Niveau an Produktivität und

Einkommen zur Folge, nicht aber ein schnelleres Wachstum dieser Variablen - Unter sonst gleichen Bedingungen ist es für ein Land einfacher, ein schnelles

Wachstum zu erreichen, wenn es zunächst relativ arm ist - Arbeitskräfte in reichen Ländern haben einen hohen Kapitalstock zur Verfügung,

der bei weiterer Aufstockung nur wenig Produktionssteigerung bringt (abnehmende Skalenerträge)

- Den Arbeitern/Arbeitswilligen in armen Ländern stehen eventuell selbst einfachste Werkzeuge nicht zur Verfügung. „Da reicht’s schon, wenn man denen einen Hammer in die Hand drückt, und schon leisten die 100% mehr“

- Das ist der sogenannte Catch-up Effekt - Soll heißen, dass arme Länder tendenziell schneller wachsen als reiche Länder

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Auslandsinvestitionen

- Eine Investition, die von einem ausländischen Wirtschaftssubjekt getätigt wird, nennt man ausländische Direktinvestition(Ami baut Fabrik in Mexiko)

- Eine Investition, von Inländern getätigt, aber von Ausländern bezahlt, nennt sich ausländische Portfolioinvestition(Ami kauft Aktien einer mexikanischen Fabrik)

- In beiden Fällen wird jedoch Gewinn ins Ausland abgeführt - Auslandsinvestitionen wirken also unterschiedlich auf BIP und BSP - Der Bau einer amerikanischen Firma in Mexiko erhöht das mexikanische BIP

mehr als das mexikanische BSP - Auslandsinvestitionen sind eine Möglichkeit für arme Länder neue Technologien

kennen und nutzen zu lernen. - Weltbank fördert den Investitionsstrom in arme Länder

Ausbildung

- Investitionen in Humankapital, wichtig für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg - Lebensstandarterhöhung durch gutes Schulsystem und die Ermunterung, dieses zu

nutzen(Schulpflicht) - Wie alle Investitionen mit Opportunitätskosten belegt: Schüler könnten arbeiten,

statt zu lernen. - Positive Externalitäten: Wirkung auf Dritte. Neue Ideen bringen auch

unbeteiligten Dritten Vorteile - Problem armer Länder wenn sie in Schulbildung investieren: Die gebildeten Leute

wandern ab, da reiche Länder bessere Schulen haben. Humankapital des armen Landes wird weiter verringert

Eigentumsrechte und politische Stabilität

- Grundvoraussetzung für das Funktionieren des Preissystems einer VW ist die Wahrung der Eigentumsrechte

- Politische Stabilität Kapitel 26 Die natürliche Arbeitslosenquote

- Problem der Arbeitslosigkeit zweigeteilt analysiert: langfristig und kurzfristig - Natürliche Arbeitslosigkeit einer Volkswirtschaft ist das normale Niveau an

langfristiger Arbeitslosigkeit gemeint. - Schwankungen der Arbeitslosigkeit von Jahr zu Jahr sind eng an den

Konjunkturzyklus gebunden und werden daher als zyklische Arbeitslosigkeit bezeichnet

- Bezeichnung „Natürliche Arbeitslosigkeit“ soll nicht „erwünscht“ implizieren, sondern bedeutet, dass diese nicht von alleine verschwindet.

- Frage der amtlichen Definition - Schwierigkeiten bei der Deutung der Arbeitslosenzahlen - Durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit für den Einzelnen

Erfassung von Arbeitslosigkeit

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Lohnsatz Angebotsüberschuss = Arbeitslosigkeit Arbeitsangebot Mindest- lohn Wg Arbeitsnachfrage 0 LD LG LS Arbeitsmenge

Wie wird Arbeitslosigkeit gemessen? - Zuständig ist die Bundesanstalt für Arbeit - Statistische Gliederung der Bevölkerungszahlen in potentiell arbeitsfähige

Menschen von 15-65 und Nicht-Erwerbspersonen bzw. Nur-Konsumenten - Arbeitslosenquote ist der Prozentsatz der Arbeitslosen vom Arbeitskräftepotential - Zahl der Gesamtbevölkerung steigt, die Zahl der Erwerbspersonen jedoch sinkt - Arithmetisches Mittel mag empirisch zutreffen, beschreibt aber nicht die

natürliche Arbeitslosigkeit - Beschreibender Trend erklärt nichts

Bestimmung der natürlichen Arbeitslosenquote - Für verschiedene Volkswirtschaften sind verschiedene Denkansätze zur

Ermittlung notwendig Statistische und ökonomische Arbeitslosigkeit - Die ökonomische Arbeitslosigkeit ist in Deutschland um ca. 40% höher als die

statistische. - Verdeckte Arbeitslosigkeit durch: Kurzarbeit, ABM, ältere und kranke Empfänger

bestimmter Zahlungen, , berufliche Fortbildung, Umschulung, Einarbeitung, Vorruhestandsgeld, Altersübergangsgeld

- Leute, die sich nicht melden wollen - Stille Reserve an arbeitswilligen Verheirateten Gründe für die Arbeitslosigkeit - Bei den meisten VW verändern sich Angebot und Nachfrage so, dass es zu einer

Übereinstimmung kommt. - Auf dem idealen Arbeitsmarkt würde sich der Lohnsatz so einstellen, dass

angebotene und nachgefragte Arbeitsmenge genau passen. - Flexible Anpassung der Löhne würde Vollbeschäftigung garantieren - 2 Kriterien des Arbeitsmarktes lassen sich nicht verändern, um ihn dem ideal des

vollkommenen Marktes anzupassen: Homogenität des Gutes und Irrelevanz räumlicher Unterschiede

- Jedoch sind weder Nachfrager noch Anbieter unbegrenzt mobil und Arbeit ist je nach Qualifikation und Leistung höchst unterschiedlich

- Die Arbeitslosenquote kann deshalb nie 0 werden Vorschriften für Mindestlöhne Eine Festsetzung der Löhne durch Tarifbestimmungen oder Gesetzte oberhalb des Gleichgewichtslohn- satzes führt zu einem erhöhten Angebot an Arbeit und einer ver- ringerten Nachfrage. Der Überschuss wird Berechnet aus LS-LD. WG bezeichnet den Gleichgewichts- lohnsatz und LG die dazugehörige Lohn-

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höhe. Empirisch gesehen stellen Mindestlöhne aber nicht die überwiegende Begründung für Arbeitslosigkeit dar, sondern betreffen besonders bestimmte Gruppen, wie Schulabrecher und ungelernte Arbeitskräfte Gewerkschaften und kollektive Lohnverhandlungen - Verantwortlichkeit für zu hohe Löhne liegt bei den Tarifvertragsparteien, d.h. bei

Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden. - Zu mächtige Gewerkschaften verantwortlich für zu hohe Löhne - Lohndrift durch freiwillige übertarifliche Lohn- und Gehaltszahlungen - Ausgehandelte Löhne gelten für alle, egal ob in Gewerkschaften organisiert oder

nicht, da die Arbeitgeber die Organisierung in Gewerkschaften nicht auch noch fördern wollen

Ökonomische Aspekte der Gewerkschaften - Eine Gewerkschaft ist eine Art Kartell, das Marktmacht ausüben möchte

(Kollektivverhandlungen) - Tarifverträge mit zu hohem Abschluß stellen eine Art Mindestlohnbestimmung

dar, die die beschäftigten Arbeitskräfte zwar besser stellt, den derzeit nicht Beschäftigen jedoch den Weg zur Beschäftigung erschwert

Gewerkschaften aus gesellschaftlicher Sicht – Pro und Kontra - Gewerkschaften sind Kartelle - Lohnerpressung fördert Arbeitslosigkeit - Begünstigung der Arbeitnehmer zu Lasten der Arbeitssuchenden - Gewerkschaften als Gegenpol zur Marktmacht der Unternehmungen - Vorstellung einer Firmenstadt/ Regionalmonopsonisten, Arbeiter die nicht zu den

Lohnvorstellungen der Firma arbeiten möchten, müssten abwandern (Ein Monopson ist ein Nachfragemonopol durch einen Alleinnachfrager)

- Niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen wären die Folge - Gewerkschaften sind für Unternehmungen wichtig, damit diese auf die

Bedürfnisse der Arbeitnehmer effizient reagieren können Theorie der Effizienzlöhne - Theorie zur Begründung eines immerwährenden Niveaus an Arbeitslosigkeit - Eine Unternehmung arbeitet effizienter, wenn sie höhere Löhne zahlt, als den

Gleichgewichtslohn - Höhere Löhne steigern die Effizienz der Arbeitskräfte innerhalb der

Unternehmung - Besser entlohnte Arbeitskräfte essen ausgewogener und gesünder - Sind gesünder und leistungsfähiger - Gültigkeit der o.g. 2 Punkte nicht in reichen Ländern mit hohem Lebensstandart,

sondern speziell in Zweit- und Drittweltländern - Je höher der Lohn, desto weniger der qualifizierten Arbeitskräfte werden

kündigen, Fluktuationen innerhalb der Belegschaft werden damit gedämpft - Dadurch entfallen oftmals Kosten für das Anlernen und Umschulen neuer

Arbeitskräfte - Ständige Kontrolle der Arbeitnehmer auf Faulheit hin ist sehr teuer, aufwendig

und nicht immer möglich. Mit höheren Löhnen erhöht man die Motivation der Arbeitnehmer so daß diese von selbst mehr Einsatz zeigen

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- Bei einem Gleichgewichtslohnsatz und damit Vollbeschäftigung wäre den Angestellten eine Kündigung eventuell egal, da sie sowieso recht bald wieder Arbeit finden werden.

- Qualifikation neuer Bewerber lässt sich nur schwer einschätzen und hohe Löhne üben eine Anziehungskraft speziell auf sehr qualifizierte Arbeitnehmer aus (Reservierungslohnsatz)

- Gute Entlohnung reduziert das moralische Risiko (Je geringer die Entlohnung, desto größer ist die Versuchung für die Arbeitnehmer, ihren Chef zu hintergehen

Suchverhalten - Suchprozeß der Arbeitssuchenden nach einer Arbeit, die ihren Fähigkeiten und

Neigungen passt - Wenn alle Arbeitsplätze und Arbeitskräfte identisch wären, gäbe es diese

Problematik nicht - Es gibt durch Suchprozesse die sogenannte Sucharbeitslosigkeit - Vom Gleichgewichtslohnsatz unabhängiger Effekt - Unvermeidlichkeit begründet durch den ständigen Strukturwechsel in einer

Volkswirtschaft und sektorale Nachfrageverschiebungen - Reduktion der Sucharbeitslosigkeit durch unterstützende Maßnahmen durch die

Politik ( Arbeitsvermittlung) Kapitel 27 Das monetäre System Kapitel 28 Inflation: Ursachen und Kosten

- In unserer VW steigend die meisten Preise tendenziell im Zeitablauf. Das nennt man Inflation

- Inflation ist nicht unvermeidbar - Ein Fallen des allgemeinen Preisniveaus bezeichnet man als Deflation - Spektakulärstes Beispiel für Inflation in Deutschland nach dem ersten Weltkrieg - Ungewöhnlich hohe Inflationsraten mit mehr als 50% pro Monat bezeichnet man

als Hyperinflation - Die Preise steigen, wenn zuviel Geld in Umlauf gebracht wird - Inflation ist ein Problem, weil die Leute sie nicht mögen Ursachen der Inflation Preisniveau und Geldwert - Gestiegener Eispreis Folge eines Kaufkraftverlustes des Geldes - Inflation umfasst die gesamte Volkswirtschaft und hat mehr mit dem Wert des

Geldes zu tun als mit dem Wert der Güter - Allgemeines Preisniveau als Indikator für den Geldwert - Ein Anstieg des Preisniveaus hat einen Rückgang des Geldwertes zur Folge Geldangebot, Geldnachfrage und monetäres Gleichgewicht - Der Wert des Geldes wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt - Die EZB bestimmt die Geldmenge

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Geldwert Geldangebot Preisniveau Hoch niedrig ½ A 2 ¼ B 4 Geldnachfrage Niedrig hoch 0 von der Zentralbank Geldmenge festgesetzte Menge

Bestimmungsfaktoren der nachgefragten Geldmenge Je mehr die Menschen auf Kreditkarten und bargeldlose Zahlungssysteme vertrauen, desto weniger Bargeld möchten sie. Weiterhin hängt die Nachfrage davon ab, ob es gewinnbringender wäre, sein Geld anzulegen, anstatt es herumzutragen (Zinssatz). Ein weiterer Bestimmungsfaktor ist das Preisniveau. Je mehr höher die Preise für Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs sind, desto mehr Geld tragen die Leute mit sich herum. Damit erhöht ein hohes Preisniveau unweigerlich die nachgefragte Geldmenge. Wodurch wird sichergestellt, dass das bereitgestellte Geldangebot mit der nachgefragten Geldmenge übereinstimmt? Auf lange Sicht passt sich das Preisniveau an das Niveau an, bei dem die Geldnachfrage dem Geldangebot entspricht. Wenn das Preisniveau über dem Gleichgewichtsniveau liegt, übersteigt die Geldnachfrage das Angebot, so dass das Preisniveau sinken wird, um Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Die Bestimmung des Gleichgewichtspreisniveaus durch Geldangebot und Geldnachfrage Das Gleichgewicht von Geldangebot und Geldnachfrage bestimmt das Preisniveau. Je weniger das Geld wert ist, desto mehr wollen die Leute davon halten. Auswirkungen einer Erhöhung der Geldmenge Annahme: Die Zentralbank erhöht die Geldmenge durch Abkaufen von Staatspapieren (oder Verteilung von Geld mim Hubschrauber). Effekt siehe Schaubild: Die Angebotsmenge verschiebt sich nach rechts, der Geldwert sinkt, das Preisniveau steigt. Quantitätstheorie des Geldes Die in der Volkswirtschaft vorhandene Geldmenge bestimmt den Wert des Geldes, und das Wachstum der Geldmenge stellt die primäre Inflationsursache dar. Der Anpassungsprozeß Wie gelangt die Volkswirtschaft vom alten zum neuen Gleichgewicht? Eine Ausweitung der Geldmenge erhöht die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen. Damit führt die gestiegene Güternachfrage zu einer Erhöhung des Preisniveaus. Dieser Preisanstieg wiederum bewirkt einen Anstieg der nachgefragten

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Geldmenge. Damit bringt das angepasste allgemeine Preisniveau Geldangebot und Geldnachfrage wieder ins Gleichgewicht Klassische Dichotomie und Neutralität des Geldes Theorie von Hume: Einteilung der wirtschaftlichen Variablen in nominale und reale Variablen. Nominale Variablen werden in Geldeinheiten ausgedrückt und Reale Variablen werden in Mengeneinheiten ausgedrückt. Der Preis für Mais ist daher eine nominale Variable, während die Maismenge eine reale Variable darstellt. Das nominale BIP misst den Wert des Outputs einer VW, während das reale BIP die Menge des Outputs misst. Wenn man von relativen Preisen redet meint man damit reale Variablen (Preisrelation Mais zu Weizen). Die strikte Trennung von nominalen und realen variablen nennt man klassische Dichotomie. Sie ist sehr hilfreich weil nominale und reale Variablen von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden. Nach Hume beeinflussen Änderungen der Geldmenge zwar die nominalen Variablen aber nicht die realen Variablen. Wenn die Zentralbank die Geldmenge verdoppelt, verdoppeln sich als Folge auch die Preise. Die Irrelevanz von Geldmengenänderungen auf reale Variablen bezeichnet man als Neutralität des Geldes. Eine Verdoppelung der Geldmenge wird langfristig genauso viel ausmachen, wie wenn man den Meter von 100cm nominell auf 50cm verkürzen würde. Die gemessenen Entfernungen verdoppeln sich damit, die Tatsächlichen aber bleiben gleich! Auf kurze Sicht jedoch bedeutet eine Änderung des Geldwertes große Verwirrung und Fehler, die eine gewisse Zeit brauchen um berichtigt zu werden. Die Neutralität des Geldes und die klassische Dichotomie sind also nur auf lange Sicht gültig. Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und Quantitätsgleichung - Wie oft wird eine Währungseinheit im Schnitt pro Jahr dazu verwendet, um neue

Waren oder Dienste zu erwerben, sprich, wie oft wechselt sie den Besitzer? - Variable: Umlaufgeschwindigkeit des Geldes

V (Umlaufgeschwindigkeit) = (P(Preisniveau) x Y(reales Bip))/M(Geldmenge)

M x V = P x Y Das Produkt aus Geldmenge(M) und Umlaufgeschwindigkeit(V) entspricht dem

Produkt aus Preisniveau(P) und Outputmenge(Y) - die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ist (empirisch) recht stabil, wenn auch

nicht konstant - Elemente ,die zur Erklärung des Preisniveaus und der Inflationsrate im

Gleichgewicht notwenig sind: I. Umlaufgeschwindigkeit des Geldes(V) ist im Zeitablauf stabil II. Bei einer Änderung der Geldmenge durch die Zentralbank kommt

es aufgrund der stabilen Umlaufgeschwindigkeit zu einer proportionalen Änderung des nominalen Wertes des Outputs

III. Der Output(Y) der VW an Waren und Diensten wird in erster Linie durch Faktorangebot und Technologie bestimmt. Geld hat keinen Einfluß auf den Output

IV. Ist der Output also auch fix, so spiegelt sich eine Änderung der Geldmenge(M) in einer Erhöhung des Preisniveaus wieder

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V. Die Folge einer schnellen Erhöhung der Geldmenge ist daher unweigerlich eine Inflation

Die Inflationssteuer - Es kommt zu Inflationen, wenn der Staat seine Ausgaben dadurch finanziert, dass

er mehr Geld druckt und mit diesem Geld seine Rechnungen bezahlt - Die Einnahmen des Staates durch Drucken von Geld nennt man Inflationssteuer - Diese Inflationssteuer stellt eine Steuer auf das Halten von unverzinslichtem

Bargeld dar. - Die Inflation wird erst beendet, wenn der Staat seine Ausgaben zurücknimmt und

damit die Inflationssteuer überflüssig macht Der Fisher-Effekt - Realzinssatz = Nominalzinssatz – Inflationsrate - Nominalzinssatz = Realzinssatz + Inflationsrate - Der Realzinssatz wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt, je nachdem

welche Mittel für Kredite zur Verfügung stehen - Anpassung des Nominalzinssatzes an die Inflationsrate wird als Fisher-Effekt

bezeichnet Die Kosten der Inflation Rückgang der Kaufkraft-ein Trugschluß? - Es entsteht der Eindruck, Inflation verringere direkt die Lebensqualität. - Die Inflation an sich führt nicht zu einer Verringerung der realen Kaufkraft der

Bevölkerung, da die Gehälter der Bevölkerung direkt daran gekoppelt sind, was sie selber bezahlen.

- Warum stellt die Inflation dann ein Problem dar? - Inflation verursacht verschiedene Kosten, weshalb sich dauerhaftes

Geldwachstum tatsächlich auch auf reale Variablen auswirkt Schuhsohlenkosten - Inflation wirkt wie eine Steuer auf das Halten von Geld - Diese Steuer stellt jedoch keine Kosten für die Gesellschaft dar, sondern lediglich

einen Transfer von Ressourcen von Haushalten zu Staat - Menschen ändern ihr Verhalten um diese Inflationssteuer zu umgehen und

verzerren damit den Markt - In der Geldbörse verliert Geld nur an Wert, in Anlagen kann es Zinsen einbringen

und damit die Inflation ausgleichen/abschwächen - Verringerung der Kassenhaltung um die Inflationssteuer zu umgehen verursacht

Opportunitätskosten und verschwendet Ressourcen - „Schuhsohlen-Kosten“ wichtig bei Hyperinflationen Speisekartenkosten - Je schneller die Inflation steigt, desto öfter müssen Unternehmen ihre Preise

ändern, um nicht inflationsbedingte Verluste zu erleiden

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- Das Ändern von Preisen kostet Geld (Druck von Speisekarten/Katalogen/umprogrammieren von Kassenanlagen/Änderung von Auszeichnungen)

- Während Hyperinflationen müssen Preise täglich geändert werden Variabilität der relativen Preise und Fehlallokation der Ressourcen - Durch ständigen Preiswechsel beziehungsweise unterschiedlich schnelle

Reaktionen auf Preise verzerrt sich der Markt - In Marktwirtschaften sind die relativen Preise für die Allokation der Ressourcen

verantwortlich - Die Konsumenten treffen ihre Entscheidungen aufgrund von Qualität und

relativen Preisen - Dadurch bestimmen die Konsumenten die Verteilung knapper Ressourcen auf

dem Markt - Bei einer inflationsbedingten Verzerrung der relativen Preise werden

Konsumentscheidungen verzerrt - Damit ist eine effiziente Allokation der Ressourcen über die Märkte nicht mehr

möglich Inflationsbedingte Steuerverzerrungen - Beinahe alle Steuern verzerren Anreize und veranlassen die Menschen zu

Verhaltensänderungen - Damit führen sie zu einer ineffizienten Ressourcenallokation - Im Falle einer Inflation verschärfen sich diese Probleme, da Inflationseffekte in

Steuergesetzen häufig ignoriert werden Beispiel: - 1980 Aktien gekauft für 10 DM - 1995 Aktien wieder verkauft für 50 DM - Preisniveau hat sich jedoch in dieser Zeit verdoppelt - Der Inflationsbereinigte Gewinn beträgt 30 DM - Versteuert werden aber 40 DM Weiteres Beispiel (Verzinsung): - Versteuert wird der Nominalzinssatz, obwohl dieser einen Teil

Inflationsentschädigung in sich trägt. Folgerichtig währe es eigentlich, nur den Realzinssatz zu versteuern

Verwirrung und Unannehmlichkeiten - Die Inflation macht es schwierig, mit der Währung zu hantieren, weil sie bei zu

hoher Inflation kein verlässlicher Maßstab ist - Investoren können erfolgreiche Unternehmungen schwerer von erfolglosen

unterscheiden, was sich in einer Zurückhaltung von Investitionen niederschlägt Spezielle Kosten einer unerwarteten Inflation: willkürliche Vermögensumverteilungen - bisher besprochene Kosten entstehen bei einer voraussehbaren/kalkulierbaren

Inflation - Was geschieht bei einer unerwarteten Inflation? - Beispiel: Kreditaufnahme geschieht idR. über nominale Beträge. - Der Realwert eines Kredits ist abhängig von der Inflation - Im Falle einer Hyperinflation lässt sich ein Kredit evtl. mit Beträgen aus der

Portokasse begleichen: Pech für die Bank

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- Bei einer Deflation verhält es sich andersrum: Glück für die Bank - Unerwartete Preisänderungen verteilen das Vermögen zwischen Gläubigern und

Schuldnern um - Je höher die Inflationsrate eines Landes, desto eher neigt diese zu starken

Schwankungen. - Je niedriger die Inflationsrate ist, desto stetiger hält sich diese

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Kapitel 31 Gesamtwirtschaftliche Nachfrage und gesamtwirtschaftliches Angebot Drei wichtige Befunde zu den Wirtschaftsschwankungen

1. Wirtschaftliche Schwankungen sind unregelmäßig und nicht prognostizierbar Man bezeichnet die kurzfristigen Konjunkturschwankungen oft als „Konjunkturzyklen“, da sie alltäglichen Geschäftsschwankungen entsprechen. Bei raschem Wachstum des Sozialproduktes gehen die Geschäfte gut und die Unternehmungen haben reichlich Kunden. Das Wort „Konjunkturzyklus“ suggeriert die Vorstellung, die konjunkturellen Schwankungen seien voraussehbar und folgen einem regelmäßigen Muster. Tatsächlich aber sind diese Fluktuationen weder vorhersehbar noch regelmäßig. Man kann sie aber mit einiger Treffsicherheit vorhersagen.

2. Die meisten makroökonomischen Variablen schwanken gemeinsam

Um kurzfristige Schwankungen abzubilden, bedient man sich des realen BIP. Es stellt neben dem Sozialprodukt die umfassendste Größe für unternehmerische Aktivitäten dar. Bei näherer Betrachtung stellt man fest, dass es wenig Unterschied macht, welche Variante des Sozialproduktes herangezogen wird. Die meisten dieser Makrovariablen, die irgendwie Einkommen, Ausgaben oder Produktion beschreiben, unterliegen Schwankungen. Gehen in einer Rezession die Wachstumsraten des realen BIP zurück, so fallen Arbeitnehmereinkommen und Gewinne, Konsumausgaben, Industrieproduktion, Groß- und Einzelhandelsgewinne und alles andere auf geringere Wachstumsraten zurück. Konjunkturschwankungen zeigen sich in zahlreichen Daten von makroökonomischen Daten. Obwohl die Variablen gemeinsam schwanken, tun sie dies jedoch in unterschiedlichem Ausmaß. 3. Der Rückgang des Produktionswachstums ist mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit

verknüpft

So und nicht anners Das Okun-Gesetz

Um wie und wie stark ändert sich die Arbeitslosenquote, wenn das Wachstum des realen BIP schwankt? Änderung der Arbeitslosenquote[%] = -½ (reale BIP-Wachstumsrate –3) Dies ermöglicht eine Grobe Einschätzung, die auf Empirik beruht und in dieser Form eher nur für die USA gültig

Erklärung der kurzfristigen Wirtschaftsschwankungen Unterscheide kurzfristiger und langfristiger Entwicklung 2 verwandte Vorstellungen: Idee der Neutralität des Geldes Idee der klassischen Dichotomie

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Preis- Niveau Aggregiertes Angebot Gleich- Gewichts- Preis- Niveau Aggregierte Nachfrage 0 Gleichgewichts- Produktionsniveau Produktionsniveau

Die klassische Dichotomie

Separierbarkeit einerseits in realwirtschaftliche Variablen(Die Mengen und relative Preise darstellen) und andererseits nominale Variablen( die Geldgrößen darstellen) Nach der klassischen makroökonomischen Theorie wirken sich Änderungen des Geldangebots nur auf die nominalen Variablen aus. Aufgrund dieser Vorstellung der Neutralität des Geldes war es möglich, die Bestimmung der realwirtschaftlichen Größen(realer Zinssatz, reales BIP und Arbeitslosigkeit) ohne die nominalen Variablen(Geldangebot/Preisniveau) Nationalökonomen glauben überwiegend, dass die klassische makroökonomische Theorie die Welt langfristig gut beschreibt, aber nicht auf kurze Sicht. Jenseits einer Spanne von einigen Jahren beeinflussen Änderungen des Geldangebots zwar die Preise und andere nominale Variablen, nicht jedoch realökonomische Variablen wie das reale BIP, die Arbeitslosigkeit und ähnliche realwirtschaftliche Größen. Die meisten Fachleute sind überzeugt, dass reale und nominale Variablen bei kurzfristiger Betrachtung in hohem Maße miteinander verwandt sind. Um das Funktionieren einer VW auf kurzfristige Sicht zu beschreiben ist ein neues Modell erforderlich, dass zwar auf bekannten Mustern basiert, auf die Vorstellungen der klassischen Dichotomie oder die Neutralität des Geldes verzichtet. Das Grundmodell wirtschaftlicher Schwankungen 2 Variablen im Mittelpunkt des neuen Modells 1. Das mit dem realen BIP gemessene gesamtwirtschaftliche Produktionsniveau an

Gütern 2. Das mit dem Konsumgüter-Preisindex oder dem BIP-Deflator gemessene

allgemeine Preisniveau

Die Kurve der aggregierten Nachfrage

Aggregiertes Angebot und Aggregierte Nach- frage in Gesamtbetrachtung der Volkswirtschaft... Der Effekt der mikro- Ökonomischen Substitution Ist jedoch hier auszu- schließen, da die VW in ihrer Gesamtheit betrachtet wird. Nicht zu verwechseln mit dem Modell eines einzelnen Marktes wie z.B. Speiseeis. Bei einem einzelnen Markt hängt das Verhalten der Unternehmen und Verbraucher davon ab, wie sehr sich Ressourcen wie Arbeitskräfte zwischen den einzelnen Märkten bewegen lassen. Da hier jedoch alle Märkte innerhalb der Volkswirtschaft betrachtet werden, kommen die Steigungen der Kurve anders zustande. Dazu benötigt man die makroökonomische Theorie.

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Preis- Niveau P1 P2 Aggregierte Nachfrage 0

Y1 Y2 Produktionsniveau

Die Kurve der aggregierten Nachfrage Informiert über die Mengen aller Waren und Dienstleistungen, die in der VW bei verschiedenen Preisniveaus nachgefragt werden. Bei einem Preisrück- gang von P1 auf P2 wird also die Nach- frage nach Waren und Diensten in der VW ansteigen (Y1 nach Y2).

Warum die Nachfragekurve eine negative Steigung hat

Das Bruttoinlandsprodukt(Y) ist die Summe aus Konsumgütern(C ), Investitionsgütern für den Unternehmenssektor(I), Gütern für den Staatssektor(G) und Gütern für den Auslandssektor oder Nettoexporten: Y=C+I+G+NX Jede der 4 Komponenten trägt zur aggregierten Güternachfrage bei. Dabei werden die Staatsausgaben als politisch fixierte Variable betrachtet, während die übrigen 3 Variablen ökonomisch bestimmt und von Preisniveaus abhängig sind. Die negative Steigung der Nachfragekurve erklärt sich danach, wie das Preisniveau jede einzelne der Makroökonomischen Variablen Konsum, Investitionen und Nettoexporte beeinflusst. Die Argumentation stützt sich auf sogenannte Vermögens- oder Realkasseneffekte, wovon hier drei im folgenden erläutert werden sollen.

Pigou - Vermögenseffekt

Konsumenten fühlen sich bei einem Rückgang des Preisniveaus wohlhabender, da sie eine für fixe auf ihrem Konto mehr Waren erhalten als vorher. Das ermutigt sie zu höheren Ausgaben, was die nachgefragte Gütermenge erhöht.

Keynes - Zinssatzeffekt

Je niedriger das Preisniveau ist, desto weniger Geld halten Haushalte als Transaktionskasse für ihr übliches Nachfrageniveau an Gütern. Sie legen das überflüssige Geld an bzw. wandeln es in verzinslichte Vermögensteile. Dadurch entsteht bei den Banken eine Art Überangebot an Geld, was wiederum den Zinssatz senkt. Niedrige Zinssätze regen Unternehmungen dazu an, Investitionen zu tätigen Ein niedriges Preisniveau wird also das Zinsniveau senken, zu höheren Investitionen anregen und damit die Güternachfrage insgesamt steigern.

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Preis- Niveau Langfristiges Aggregiertes Angebot P1 P2 0 Natürliches Produktionsniveau Produktionsniveau

Mundell – Fleming – Wechselkurseffekt

Als Reaktion auf das gesunkene Zinsniveau, das der Keynes-Effekt beschreibt werden einige Anleger ihr Geld im Ausland zu höheren Zinsen anlegen wollen. Sie werden damit Anbieter von Geld für Investitionen. Bei einem Rückgang des Effektivzinssatzes deutscher Bundesanleihen werden die Anleger beispielsweise zu momentan besser verzinsten US-Anleihen wechseln. Dabei steigern sie das DM-Angebot und die $-Nachfrage auf dem Devisenmarkt mit der folge, dass DM sinkt und $ steigt. Dadurch werden deutsche Waren im Ausland billiger und die Exporte angeregt. Die Importe sinken, da ausländische Produkte in Deutschland dann im Vergleich zu teuer werden.

Verschiebungen der aggregierten Nachfragekurve

Linksverschiebung: Weniger Nachfrage zu jedem beliebigen Preisniveau. Mögliche Ursache: Plötzlich sparen alle für ihre Rente. Bei staatlichen Ausgaben: Kürzung des Rüstungshaushalt bewirkt auch eine sinkende Nachfrage zu jedem Preisniveau. Rechtsverschiebung: Höhere Nachfrage zu jedem beliebigen Preisniveau. Mögl. Ursache: neue Technologien, ein neu entwickelter Computer kommt auf den Markt, alle Firmen investieren nun in neue PC-Systeme. Außerdem: Jemand verteilt eine hohe Summe in ganz Deutschland umsonst an die Bürger, die Nachfrage zu jedem Preis steigt.

Kurve des aggregierten Angebots

Informiert über die Menge an Waren und Dienstleistungen, die die Unternehmen zu einem bestimmten Preisniveau zu produzieren gewillt sind. Bei dieser Kurve jedoch ist der Zusammenhang zwischen Preisniveau und Angebotsniveau je nach Betrachtungsweise unterschiedlich. Langfristig betrachtet handelt es sich dabei um eine Senkrechte, kurzfristig handelt es sich um eine Gerade mit positiver Steigung.

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Preis- Niveau Kurzfristiges Aggregiertes Angebot P1 P2 0 Y2 Y1 Produktionsniveau

Warum die aggregierte Angebotskurve langfristig senkrecht verläuft

Langfristig hängt das Angebot einer Volkswirtschaft an Waren und Dienstleistungen von ihrer Faktorausstattung mit Arbeit, Kapital, Ressourcen und der verfügbaren Technologie zur Umwandlung der Produktionsfaktoren in Produkte ab. Daran ändert auch das Preisniveau nicht viel, da es die langfristigen Bestimmungsgrößen des realen BIP nicht berührt.

Warum sich die langfristige aggregierte Angebotskurve verschieben kann.

Die Lage der Kurve weißt die von der klassischen makroökonomischen Theorie prognostizierbare potentielle Gütermenge aus. Man spricht vom natürlichen Produktionsniveau. Eine Rechtsverschiebung der Kurve bedeutet eine Steigerung des möglichen Produktionsniveaus durch beispielsweise ein Wachstum des volkswirtschaftlichen Realkapitalbestandes, welches die Produktionsmöglichkeiten und damit die Angebotsmenge erhöht. Nimmt der Realkapitalbestand ab, wie etwa durch ein Bombardement in einem Krieg, so verschiebt sich die Kurve nach links. Auch eine Verknüpfung mit der Arbeitslosigkeit ist vorhanden.

Warum die aggregierte Angebotskurve auf kurze Sicht eine positive Steigung hat Das Modell der aggregierten Nachfrage und des aggre- gierten Angebots kann die langfristige Entwicklung einer Volkswirtschaft be- schreiben, ist aber eigentlich dazu da, um kurzfristige Ab- weichungen des langfristigen Gleichgewichtes zu ana- lysieren. Der Hauptunter- schied des Kurzfrist- und des Langfrist-Modells liegt im aggregierten Angebot. Auf kurze Sicht hat die aggregierte Angebotskurve eine positive Steigung. Auf 1 oder 2 Jahre gerechnet, wird ein Anstieg aller Preise der Volkswirtschaft und somit des Preis-Niveaus das volkswirtschaftliche Angebot steigern. Umgekehrt wird ein Rückgang des Preisniveaus kurzfristig das Angebot an Waren und Dienstleistungen vermindern. Es gibt 3 Theorien zur Begründung einer positiven Steigerung der kurzfristigen aggregierten Angebotskurve, die durch Marktunvollkommenheiten wirken. Grundtenor dieser drei Theorien sind Abweichungen der Angebotsmenge von der „natürlichen“ Produktionsmenge, ausgelöst durch eine Divergenz des Preisniveaus von dem durch die Bevölkerung gefühlten Preisniveau:

Neoklassische Theorie der Wahrnehmungsstörungen

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Veränderungen des Preisniveaus können die Anbieter kurzfristig über die wirklichen Vorgänge im Unklaren lassen. Als Ergebnis dieser kurzfristigen Wahrnehmungsstörungen reagieren die Anbieter mit Mengenerhöhungen auf Erhöhungen des Preisniveaus, was zu einer Steigerung der Angebotskurve führt. Angenommen, dass Preisniveau fällt allgemein, dann bemerken die Anbieter zuerst einen Rückgang ihrer relativen Preise. Der Weizenbauer bemerkt zuerst einen Preisrückgang beim Weizen, ehe er merkt, dass die Preise die ihn als Konsumenten berühren, auch gefallen sind. Reagiert wird dann mit einer Senkung der Angebotsmenge. Ähnlich bemerken Arbeiter und Angestellte einen Rückgang ihres Lohns, bevor ihnen auffällt, dass das Preisniveau allgemein gefallen ist. Daraufhin geht ihr Arbeitseinsatz zurück, da sie die Nominallohnsenkung zunächst für eine Reallohnsenkung halten.

In beiden Fällen verursacht ein niedriges Preisniveau Fehlvorstellungen über die relativen Preise, und diese Wahrnehmungsstörungen veranlassen die Anbieter, auf das niedrigere Preisniveau mit Senkungen der Angebotsmengen und Dienstleistungen zu reagieren.

Keynes’sche Theorie starrer Löhnsätze Die Angebotskurve stiegt deshalb an, weil sich die Nominallöhne nur langsam anpassen bzw. auf kurzfristige Sicht starr sind. Die langsame Anpassung der Nominallöhne ist bedingt durch längerfristige Anstellungs- und Tarifverträge. Was bedeuten jedoch starre Löhne für das aggregierte Angebot? Beispiel : Eine Firma hat eine bestimmte Vorstellung von dem zu erwartenden Preisniveau und schließt dementsprechende Verträge mit ihren Angestellten über das nominale Gehalt. Nun fällt das Preisniveau P jedoch unter das erwartete Niveau, der Nominallohn W ist jedoch vertraglich festgelegt. Damit steigt der Reallohn W/P über das eingeplante Niveau und das wiederum führt innerhalb der Firma zu einem immensen Kostenanstieg. Die Firma wird darauf mit weniger Beschäftigung und einer verringerten Produktionsmenge reagieren.

Da also die Lohnsätze sich nicht unverzüglich an das allgemeine Preisniveau anpassen, macht ein niedrigeres Preisniveau die Produktion und damit die Beschäftigung weniger rentierlich, so dass die Unternehmungen ihre Angebotsmengen reduzieren.

Neukeynesianische Theorie starrer Preise Auch die Preise bestimmter Waren und Dienstleistungen passen sich den Veränderungen der volkswirtschaftlichen Lage nur langsam an. Unter anderem, da die Umstellung von Preisen Kosten verursacht, die sogenannten Menükosten, die z.B. den Druck neuer Kataloge beinhalten. Deswegen sind Preise ebenso wie Löhne auf kurze Sicht nur zäh veränderlich. Vorstellung: Jede Unternehmung einer Volkswirtschaft zeigt die Preise im voraus an, in Erwartung bestimmter volkswirtschaftlicher Entwicklungen. Nach Bekanntgabe der Preise erfährt die Volkswirtschaft eine unerwartete Kontraktion der Geldmenge, die das Preisniveau auf lange Sicht vermindern wird. Einige Unternehmungen reagieren sofort mit Preissenkungen. Die Unternehmungen jedoch, die durch zu hohe Menükosten gehindert werden, die Preise zu senken, werden weniger absetzen können. Deswegen müssen diese Unternehmen nach einiger Zeit Produktion und Beschäftigung senken.

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Zusammenfassung: Drei Theorien zur Erklärung der positiven Steigung der kurzfristigen aggregierten Angebotskurve: Starre Löhne, starre Preise und Wahrnehmungsstörungen. Alle 3 Theorien gehen davon aus, dass die Produktion von natürlichen Produktionsniveau abweicht, wenn das Preisniveau nicht übereinstimmt mit den Vorstellungen und Erwartungen der Leute. Im Endeffekt werden all diese Effekte jedoch korrigiert, so daß es auf lange Sicht zur aggregierten Angebotskurve als Senkrechte kommt.

Warum es zur Verschiebung der kurzfristigen aggregierten Angebotskurve kommen kann

- Die kurzfristige aggregierte Angebotskurve informiert über die Menge von Waren und Dienstleistungen, die kurzfristig bei einem best. Preisniveau angeboten wird

- Viele Ereignisse, die die langfristige aggregierte Angebotskurve verschieben, verschieben auch die kurzfristige aggregierte Angebotskurve

- Ein Zuwachs des Bestandes an Realkapital und damit der Produktionsmöglichkeiten bewirkt eine Rechtsverschiebung der kurzfristigen sowie der langfristigen aggregierten Nachfragekurve

- Eine Erhöhung der Mindestlöhne steigert die Arbeitslosenquote und erwirkt damit eine Linksverschiebung bei kurz- und langfristiger Angebotskurve

- Der Erwartungswert des Preisniveaus wirkt sich stark auf die Verschiebungen der kurzfristigen aggregierten Kurve aus.

- Die Menge der angebotenen Waren und Dienstleistungen hängt kurzfristig stark von Fehlvorstellungen, starren Löhnen und starren Preisen ab

- Wenn das Volk ein hohes Preisniveau erwartet, wird es auch zu hohen Löhnsätzen tendieren. Damit erhöhen sich auch die Kosten der Unternehmungen. Diese werden bei gegebenem Preisniveau ihre Produktion zurückfahren und die Angebotsmenge senken. So vermindert ein hohes erwartetes Preisniveau die Angebotsmenge bei einer Linksverschiebung der kurzfristigen aggregierten Angebotskurve

- Ein niedrigeres erwartetes Preisniveau wird die Angebotsmenge steigern und eine Rechtsverschiebung der kurzfristigen aggregierten Angebotskurve bewirken

- Die Gesellschaft befindet sich kurzfristig am Schnittpunkt der aggregierten Nachfragekurve und der kurzfristigen aggregierten Angebotskurve.

- Langfristig passen sich die Erwartungen an, die kurzfristige aggregierten Angebotskurve verschiebt sich und bringt die VW eventuell an den Schnittpunkt von aggregierter Nachfragekurve und langfristiger aggregierter Angebotskurve

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Preis- Niveau Langfristiges Aggregiertes Angebot Kurzfristiges aggregiertes Angebot A Aggregierte Nachfolge 0 Natürliches Produktionsniveau Produktionsniveau

Zwei Ursachen einer Rezession Eine Volkswirtschaft im langfristigen

Gleichgewicht: Der Schnittpunkt A der Angebots- und der Nachfragekurve Bestimmt Gleich- gewichtiges Pro- duktionsniveau und Preisniveau. In diesem Punkt ist das natürlich Produktionsniveau bestimmt. Die Wirkungen einer Nachfrageverschiebung

Annahme: Eine Welle des Pessimismus schwappt über die Volkswirtschaft. Ursache beispielsweise ein Bankenskandal oder Krieg. Menschen verlieren ihr Vertrauen in die Zukunft Sie schrauben ihre Ausgaben zurück Größere Anschaffungen werden verschoben Unternehmungen vertagen Investitionen

aggregierte Nachfrage nach Gütern schrumpft bei jedem denkbaren Preisniveau kaufen Unternehmungen und Haushalte weniger von allem

die aggregierte Nachfragekurve verschiebt sich nach links Das Produktions- sowie das Preisniveau fällt zurück Unternehmungen reduzieren die Beschäftigung Rezession ist komplett

Der Pessimismus, der die Rezession ausgelöst hat, erlangt Selbstbestätigung Was kann die Wirtschaftspolitik tun?

Aktivitäten zur Erhöhung der aggregierten Nachfrage entfalten, d.h. Steigerung der Geldmenge oder der Staatsausgaben

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Preis- Niveau Langfristiges Kurzfristiges Aggregiertes Aggregiertes Angebot, AS1 Angebot AS2 P1 A P2 B P3 C Aggregierte Nachfrage AD1 AD2 0 Y2 Y1 Produktionsniveau

Eine Verschiebung der Nachfragekurve nach links zieht nach sich: Bewegung der Volkswirtschaft von Punkt A nach B, von Produktionsniveau Y1 nach Y2, von Preis- Niveau P1 nach P2. Die kurzfristige Angebotskurve ver- schiebt sich nach Rechts und nach einer Anpassung der Preise und Löhne findet die Volkswirtschaft ein neues Gleichgewicht in Punkt C. Es kann auch ohne Eingriffe seitens des Staates zur einer Selbstheilung der Rezession kommen: - Die Leute berichtigen ihre Wahrnehmungen - Starre Löhne du Gehälter werden korrigiert - Starre Preise werden korrigiert - Es kommt daher zu einem positiven Anstieg der kurzfristigen Angebotskurve - Im Schaubild findet die Volkswirtschaft im Punkt C ihr Gleichgewicht - Das Preisniveau fällt also entsprechend, die Gütermenge geht wieder zurück auf

die Höhe vor der Rezession - Es ergibt sich eine nominale Änderung der aggregierten Nachfrage, da sich das

Preisniveau ändert - Eine reale Änderung bleibt jedoch aus, da das Produktionsniveau gleich geblieben

ist Daraus folgt: - auf kurze Sicht verursachen Nachfrageverschiebungen Schwankungen des

Produktionsniveaus an Waren und Dienstleistungen - auf lange Sicht führen Nachfrageverschiebungen –ohne Auswirkung auf das

Produktionsniveau- zu Änderungen des Preisniveaus Hinweiß auf die Neutralität des Geldes Die Wirkungen einer Verschiebung des aggregierten Angebotes Wanderung von Punkt C nach Punkt B: Stagflation Das Produktionsniveau geht zurück bei steigenden Preisen.

Kapitel 32 Der Einfluß von Geldpolitik und Fiskalpolitik auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage

Verändern sich die geplanten/erwarteten Ausgaben der Haushalte und Unternehmungen kommt es zu Verschiebungen der aggregierten Nachfragekurve. Dadurch entstehen kurzfristige Wirtschaftsschwankungen des Produktionsniveaus

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Verändern sich die geplanten/erwarteten Ausgaben der Haushalte und Unternehmungen kommt es zu Verschiebungen der aggregierten Nachfragekurve. Dadurch entstehen kurzfristige Wirtschaftsschwankungen des Produktionsniveaus und des Preisniveaus. Diese Wirkungen lassen sich jedoch Geld- und Fiskalpolitisch dämpfen.

Wirkungen der Geldpolitik auf die aggregierte Nachfrage Drei Effekte, die für die negative Steigung der kurzfristigen aggregierten Nachfragekurve verantwortlich sind: - Pigou-Vermögenseffekt: Niedriges Preisniveau erhöht den Realwert des

Geldvermögens bei den privaten Haushalten und regt damit zu Konsumausgaben an

- Keynes-Zinssatzeffekt: Niedriges Preisniveau führt zu erhöhter Anlage und Ausleihe überflüssiger Kassenbestände. Das Geldangebot steigt, die Zinsen fallen. Damit werden Unternehmen zu Investitionen angeregt

- Mundell-Fleming-Wechselkurseffekt: Der gesunkene Zinssatz bewegt Anleger und Portfolio-Investoren dazu, auf der Suche nach höherem Zinssatz ihr Geld ins Ausland zu bringen. Dadurch wird die Einheimische Währung abgewertet, was wiederum die Nettoexporte anregt

Diese 3 Effekte summieren sich zu einer Steigerung der insgesamt nachgefragten Waren und Dienstleistungen. Empirisch kommt ihnen jedoch nicht die gleiche Bedeutung bei. Der Pigou-Vermögenseffekt hat das geringste Gewicht. Die Wirkung des Wechselkurseffektes hängt davon ab, wie groß der Anteil des Exportes am landesspezifischen realen BIP ist. Sehr stark ist der Keynes-Zinssatzeffekt. Dazu betrachtet man die Theorie der Liquiditätspräferenz. Theorie der Liquiditätspräferenz Welche Faktoren beeinflussen die Höhe des Zinssatz einer Volkswirtschaft? - Anwendung des Prinzips von Angebot und Nachfrage und damit - Das Verständnis des Geldes als Ware - Zinssatz spielt sich so ein, dass Geldangebot und Geldnachfrage übereinstimmen Geldangebot - Geldangebot wird von der Zentralbank gesteuert - Einflussnahme der ZB auf die Geldmenge durch: Offenmarktpolitik,

Mindestreservenpolitik, Refinanzierungspolitik - Geldangebot hängt nicht von anderen Variablen ab, besonders nicht vom Zinssatz - Fixes Geldangebot: Senkrecht verlaufende Angebotslinie

Geldnachfrage - Liquiditätsgrad: wie schnell lässt sich etwas zu Geld machen? - Geld hat den höchstmöglichen Liquiditätsgrad - Nachfrage nach Geld: Wie schnell wollen die Leute Bargeld verfügbar haben - Der Zinssatz stellt die Opportunitätskosten für das Halten von Bargeld dar - Wer sein Geld in der Tasche mitschleppt, büßt einen möglichen Zinsertrag ein - Ein Anstieg des Zinssatzes verringert die Nachfrage nach Bargeld, da er die

Kosten der Bargeldhaltung ansteigen lässt

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Zinssatz Geldangebot r1 Gleich- Gewichts- Zinssatz r2 Geldnachfrage 0 Md1 Angebotsmenge der Md2 Geldmenge Zentralbank

- Daher ist die Geldnachfragekurve eine mit negativer Steigung Gleichgewicht auf dem Geldmarkt - Nach der Theorie der Liquiditätspräferenz spielt sich der Zinssatz so ein, dass

Geldangebot und Geldnachfrage übereinstimmen. - Diesen Zinssatz nennt man Gleichgewichtszinssatz - Steht der Zinssatz auf einem anderen Niveau werden die Leute ihre

Vermögensbestände so umdisponieren, dass das Gleichgewicht wieder erreicht wird.

Annahme: Der Zinssatz befindet sich über dem Gleichgewichtsniveau. Dies zieht folgendes nach sich:

- Die von der Bevölkerung nachgefragte Geldmenge sinkt unter das Geldangebot der Zentralbank

- Die Banken reagieren auf das Überangebot mit Zinssenkungen - Die Menschen beginnen wieder, Bargeld zu halten - Auf diese Weise reguliert sich die Geldnachfrage um die Angebotsgerade der

Zentralbank herum - Ist der Zinssatz zu niedrig, müssen die Banken ihre Zinsen wieder anheben, um

die Leute zu Anlagen zu bewegen Die negative Steigung der aggregierten Nachfragekurve Primär wird unterstellt, daß das Preisniveau in einer Volkswirtschaft ansteigt. Was geschieht also mit dem Zinssatz, der die Nachfrage auf dem Geldmarkt regelt, und was passiert mit dem Gütermarkt.

- Das Preisniveau ist eine Determinante der nachgefragten Geldmenge. - Steigt das Preisniveau, wird von den Leuten mehr Geld bewegt und daher steigt

die Nachfrage nach Bargeld - Bei einem höheren Preisniveau wird zu jedem beliebigen Zinssatz mehr Geld

nachgefragt - Die Geldnachfragekurve verschiebt sich also nach rechts - Da das Geldangebot aber durch die Zentralbank fixiert ist, muß nun der Zinssatz

steigen . - Der Anstieg des Zinssatzes hat Einfluß auf die nachgefragte Bargeldmenge, aber

auch auf die nachgefragte Gütermenge - Bei einem hohen Zinssatz sind die Kosten für Kredite und die Einnahmen aus

Sparanlagen höher

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- Unternehmen werden weniger investieren können, Haushalte sparen und schieben Investitionen vor sich her, die Nachfrage nach Krediten sinkt

- Daher geht die aggregierte Nachfrage zurück, wenn das Preisniveau steigt. Veränderungen des Geldangebotes

- Durch Veränderungen der Geldpolitik der Zentralbank wird die aggregierte Nachfragekurve beeinflußt

Annahme: die Zentralbank erhöht die Geldmenge. Das Preisniveau reagiert vorerst nicht - Die Geldangebotskurve verschiebt sich nach rechts - Der Zinssatz fällt wegen der Liquiditätstheorie - Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen/Investitionen steigt wegen der

geringen Kosten von Krediten und dem geringen Anreiz zum sparen - Die aggregierte Güternachfrage steigt an Eine Geldspritze durch die Zentralbank bewirkt eine Rechtsverschiebung der aggregierten Nachfragekurve.

Zinssatzziele und Zentralbankpolitik

- Das Zinsniveau wurde durch die Bank Deutscher Länder durch eine Bindung an den Diskontzinssatz gezielt gesteuert

- Dadurch wurde den Wirtschaftseinheiten eine Mengenanpassung aufgezwungen, sprich die Menge der Kredite und Einlagen

- Die Bundesbank betreibt aber Geldmengenziele, anstelle von Zinssatzzielen Wie die Fiskalpolitik auf die aggregierte Nachfrage wirkt

- gemeint ist der Einfluß des Staates durch Einnahmen und Ausgaben, Besteuerung, Investitionen

- auf kurze Sicht betrifft die Fiskalpolitik nur die aggregierte Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen

- Auf lange Frist gesehen betrifft sie auch Spar- und Investitionsverhalten Veränderungen der Staatsausgaben für Konsum und Investitionsgüter

- tragen unmittelbar zur Verschiebung der aggregierten Nachfragekurve bei - wie fällt zum Beispiel ein Regierungsauftrag in Höhe von 20 Mrd. DM auf die

Nachfragekurve aus? - 2 Effekte: einer sagt: höher , der andere sagt: niedriger

Der Multiplikatoreffekt

- die Investition wirkt sich auf der Nachfragekurve höher aus, als ihr Betrag - die Investition wirkt zusätzlich als Investitionsakzelerator - Durch Multiplikation von Akzelerator und Nachfrageänderung ergibt sich die

Zusätzliche induzierte Investition Berechnungen Seite 785!!!!!!!!!!!! Der Verdrängungseffekt

- Verdrängung der Privatnachfrage durch Staatsnachfrage - Vermindert den Multiplikator - Hohe Staatsinvestitionen erhöhen möglicherweise das Zinsniveau und dämpfen

damit die Nachfrage

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- Höhere Gehälter höhere Güternachfrage geplant höhere Kassenhaltung höhere Zinsen Investitionen gehen zurück

Veränderungen der Steuern

- Mit Steuersenkungen vergrößert der Staat die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte

- Konsumnachfrage steigt, gespart wird auch bisschen - Aggregierte Nachfragekurve wird nach rechts verschoben - Bei einer Steigerung der Steuern wird die Nachfragekurve nach links verschoben - Niedrigere Steuern führen zu hohen Zinssätzen und damit zu weniger Invest. - Erwartungshaltung der Leute auch wichtig. Bleibt der Zustand länger so oder

nicht? - Wenn längere Änderung erwartet wird: Ausgaben werden nachhaltig und

dauerhaft erhöht werden wollen - Wenn Änderung nur von kurzer Dauer in der Erwartung: Konsum wird nicht

angepasst, Wirkung auf die Nachfrage bleibt aus Einsatz der Geld und Fiskalpolitik zur Stabilisierung der VW

Ist es für die Wirtschaftspolitik empfehlenswert, mit den ihr vorliegenden Instrumenten ins Marktgeschehen einzugreifen?

Aktive Stabilisierungspolitik Pro

Frage: Wie soll die Geldpolitik reagieren, wenn die Fiskalpolitik zur Budgetdefizit-Beseitigung die Staatsausgaben senkt? - Die aggregierten Nachfrage geht zurück - Die Zentralbank kann die Geldmenge erhöhen, um die Nachfragekurve an ihrer

alten Stelle zu halten: Mehr Geld weniger Zinsen höherer Konsum und mehr Investitionen Nachfragekurve bleibt unverändert

- in Deutschland zwei Grundgedanken: I. Der Staat soll nicht zum Verursacher von Wirtschaftsschwankungen werden , d.h. vorsichtige, behutsame Veränderungen der Geld- und Fiskalpolitik II. Der Staat soll kompensatorisch auf privatwirtschaftliche Impulse reagieren, die zu Schwankungen führen können.

- Keynes: Die Nachfrage schwankt aufgrund von Wellen irrationalen Optimismus oder Pessimismus.

- Staat sollte Fiskal- und Geldpolitik auf diese Schwankungen abstimmen und diese dämpfen

Contra

- mit den Maßnahmen bekämpft man nur kurzfristige Schwankungen - Maßnahmen für langfristige Ziele reservieren: niedrige Inflation und stetiges

Wirtschaftswachstum - Politische Unabhängigkeit der Zentralbank in D gewährleistet - Geldpolitik wirkt sehr langsam und damit nicht immer zielgerecht - Das kann Unternehmungen mit langfristiger Planung große Hindernisse in den

Weg stellen - Man glaubt, monetäre Maßnahmen wirken erst mit ca. 6monatiger Verspätung,

ehe sie auf Beschäftigung und Produktion wirken

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- Bis dahin kann es zu einem Konjunkturumschwung gekommen sein, den die Maßnahmen ungewollt erheblich verstärken

- Verspätungen der Fiskalpolitischen Maßnahmen sind primär der Dauer der politischen Entscheidungsprozesse anzurechnen

- Fiskalpolitische Maßnahmen wirken auf eine evtl. vollständig veränderte Volkswirtschaft

- Verspätungen der Geldpolitischen Maßnahmen werden durch Probleme der empirischen Wirtschaftsforschung entstehen

- Konjunkturschwankungen sind nicht voraussehbar Automatische Stabilisatoren

- Die Verzögerungen in der Stabilisierungspolitik entwerten die Werkzeuge von Fiskal- und Geldpolitik

- Automatische Stabilisatoren sind nachfragegestützte fiskalpolitische Wirkungen, die automatisch und ohne politische Aktivität einsetzen, wenn die Volkswirtschaft in eine Rezession gleitet

- Steueraufkommen geht bei sinkenden Löhnen automatisch mit zurück (Prozentregelungen, Mehrwertsteuer)

- Staatsausgaben wirken ebenfalls als Stabilisatoren: Rezession Arbeitslosigkeit Sozialhilfe und Arbeitslosengeld sorgt dafür, dass die Arbeitslosen trotzdem noch die Nachfrage stützen können

- Völlige Kompensation nicht Möglich, aber Dämpfung - Allerdings belasten diese Stabilisatoren das Budget - Ein Zwang zum strikten Budgetausgleich macht die Stabilisatoren wirkungslos.

Die Volkswirtschaft auf kurze und auf lange Sicht

- Scheinbar 2 Theorien zur Bestimmung des Zinssatzes - Einerseits wird er geregelt über das Angebot und die Nachfrage nach

Krediten(lange Frist) - Andererseits durch Geldnachfrage und Geldangebot(kurze Frist)

Theorien zur langfristigen Erklärung der Volkswirtschaft

- Produktionsniveau erklärt sich aus den verfügbaren Produktionsfaktoren Realkapital, Arbeit, Technologie

- Bei jedem beliebigen Produktionsniveau spielt sich der Zinssatz so ein, daß Angebot und Nachfrage nach Krediten (Geldkapital) übereinstimmen.

- Das Preisniveau bewirkt die Übereinstimmung von Geldangebot und Geldnachfrage.

- Veränderungen des Geldangebotes verändern die Nachfrage.

Theorien zur kurzfristigen Erklärung der Volkswirtschaft - Preisniveau ist kurzfristig starr und reagiert kaum auf Veränderungen der

Volkswirtschaftlichen Lage - Bei gegebenem Preisniveau bringt der Zinssatz Geldangebot und Geldnachfrage

in Übereinstimmung - Das Produktionsniveau paßt sich dem veränderlichen, aggregierten

Nachfrageniveau an - Das Nachfrageniveau wird teilweise vom Zinssatz bestimmt

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Preisniveau Kurzfristiges aggregiertes Angebot

106 B 102 A Hohe aggregierte Nachfrage Niedrige aggregierte Nachfrage 0 7.500 8000 Produktionsniveau

Arbeitslosenquote: 7% 4%

Inflations- rate(%p.a.)

6 B

2 A

Philips-Kurve 0 4 7 Arbeitslosenquote (%) Produktionsniveau 8.000 7.500

Formeln zur kurzfristigen und zur langfristigen Analyse Kapitel 33 Inflation und Arbeitslosigkeit als kurzfristige Alternativen

Volkswirtschaftliche Regel No.10: Die Gesellschaft hat kurzfristig zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation zu wählen. Die kurzfristig geltende Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation bezeichnet man als Philipskurve, die auf empirischen Beobachtungen basiert. Die statistischen Daten weisen eine Unmöglichkeit niedriger Inflation und niedriger Arbeitslosigkeit zusammen aus. Aggregierte Nachfrage, aggregiertes Angebot und die Philips-Kurve Die Philips-Kurve zeigt lediglich die Kombinationen von Inflation und Arbeitslosigkeit , die kurzfristig entstehen, wenn sich die Volkswirtschaft durch Verschiebungen der aggregierten Nachfragekurve entlangt der aggregierten Angebotskurve bewegt. Hohe aggregierte Nachfrage nach Waren Hohes Produktionsniveau Hohes Produktionsniveau hohe Beschäftigungsrate Hohes Produktionsniveau hohes Preisniveau Hohes Preisniveau hohe Inflation Eine Steigerung der aggregierten Nachfrage schiebt die Volkswirtschaft zu einem Punkt auf der Philipskurve mit niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Inflation.

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- Geld- und Fiskalgebot können die aggregierte Nachfragekurve verschieben und damit eine Volkswirtschaft entlang der Philipskurve bewegen.

- Höheres Geldangebot, hohe Staatsausgaben, Steuersenkungen verschieben die aggregierte Nachfragekurve nach rechts, und damit in Bereiche mit hoher Inflation und geringer Arbeitslosigkeit

- In diesem Sinne bietet die Philipskurve eine Art Speisekarte unterschiedlicher Kombinationen von Inflation und Arbeitslosigkeit

Verschiebungen der Philipskurve: Die Rolle von Erwartungen Bleibt die Auswahl dieser Speisekarte stabil? Ist sie verlässlich? Die langfristige Philipskurve

- aus langfristiger Sicht und der Dichotomie hat das Geldwachstum keinen Einfluß auf realwirtschaftliche Effekte und damit langfristig auch keinen auf die Arbeitslosigkeit

- Daher verläuft die langfristige Philipskurve senkrecht( in einem Diagramm mit Inflation auf der Y und Arbeitslosigkeit auf der X-Achse sprich auf der Kurve der natürlichen Arbeitslosigkeit

- Die Arbeitslosenquote tendiert dazu, unabhängig von der Inflation, ihre natürliche Höhe anzustreben

- Philipskurve nach links: weniger Arbeitslose, erreichbar durch Verbesserung des Arbeitsmarktes

Erwartungen und die kurzfristige Philipskurve - Diskrepanz: Die kurzfristige Philipskurve nach Philips, Samuelson und Solow

stützt sich auf empirisch ermittelte Tatsachen, die langfristige Philipskurve basiert auf Theorie

- Kurzfristige Gültigkeit der Kurve, selbe Vorraussetzungen wie bei der lang/kurzfristigen Angebotskurve

- Grundidee hier wieder: Erwartungen und Wahrnehmungsstörungen - Anpassung der Erwartung führt langfristig zu einer senkrechten Philipskurve - Neue Variable durch Friedmann und Phelps: Erwartete Inflation als

Bestimmungsgröße für die Lage der kurzfristigen Angebotskurve - Nach F. und P. führen monetäre Änderungen zu kurzfristigen Fluktuationen von

Produktion, Inflation, Arbeitslosigkeit und Preisen. Daher der typische Verlauf der kurzfristigen Philipskurve

- Die Erwartungen an die Inflation passen sich an - Arbeitslosenquote = natürliche Arbeitslosenquote – a(tatsächliche Inflation –

erwartete Inflation) - Stimmen erwartete Inflation und tatsächliche Inflation überein, so entspricht die

Arbeitslosenquote der natürlichen Arbeitslosenquote - „a“ stellt ein Verhaltensparameter dar - Wahlmöglichkeit zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit deshalb nur kurzfristig

und scheinbar

Verschiebungen der Philipskurve: Die Rolle von Angebotsschocks Als Beispiel: Ölkrise. Die Ölkrise reduzierte die angebotene Gütermenge bei jedem gegebenen Preisniveau

- Linksverschiebung der aggregierten Angebotskurve - Anstieg des Preisniveaus - Rückgang der Produktion

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- Mehr Arbeitslose - Stagflation

Kosten der Inflation: Der Opferquotient

- Bei exorbitanten Inflationsraten kann eine Desinflation notwendig werden - Dafür ist eine kontraktive Geldpolitik notwendig - Dämpfung des Geldmengenwachstums - Rückgang der aggregierten Nachfrage - Rückgang der Produktion - Rückgang der Beschäftigung - Man erreicht so niedrigere Inflation auf Kosten der Arbeitnehmer und des

Produktionswachstums - Die Arbeitslosigkeit wird sich normalisieren, wenn die Leute sich an den

Rückgang der Steigung der Inflationsrate gewöhnt haben - Der Opferquotient bezeichnet die Anzahl der Prozentpunkte X des

Produktionsniveaus, die für 1 Prozentpunkt Rückgang des Inflationstempos geopfert werden müssen. Es handelt sich dabei um einen landesspezifischen, empirisch zu ermittelnden Wert.

Rationale Erwartungen und Möglichkeiten einer kostenlosen Deflation

Nach der Theorie der rationalen Erwartungen werten alle Leute bei Vorhersagen über die Zukunft alle verfügbaren Informationen bestens aus, einschließlich derer über die politische Situation. - Wirkung der Politik auf die Erwartungen - Der Opferquotient kann deshalb sehr viel kleiner ausfallen und im Extremfall

gegen Null tendieren - Vorraussetzung hierfür ist eine lückenlose Information über politische und

geldpolitische Handlungen verbunden mit dem Appell an die Vernunft.

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