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Grace Schatz / Eva Ronellenfitsch 1 Map your mind or mind the map? Mehr als eine Brainstorming- Methode… Grace Schatz und Eva Ronellenfitsch Mai/Juni 2009

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Grace Schatz / Eva Ronellenfitsch 1

Map your mind or mind the map?

Mehr als eine Brainstorming-Methode…

Grace Schatz und Eva Ronellenfitsch

Mai/Juni 2009

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis...............................................................................................................2

1. Mind Maps im Unterricht.............................................................................................3

1.1. Das Mind Map Buch..........................................................................................4

1.2. Erinnerung und Lernpsychologie.......................................................................4

1.3. Radiales Denken................................................................................................7

1.4. Vorteile der Mind Map (im Vergleich zu linearen Notizen)................................7

1.5. Gegen das Vergessen........................................................................................9

1.6. Die Hauptaufgaben einer Mind Map.................................................................9

1.7. Gruppen-Mind-Maps.......................................................................................11

2. Anwendung von Mind Maps im Unterricht.................................................................12

2.1. Unterrichtsplanung mit der Mind Map............................................................12

2.2. Konkrete Anwendungsmöglickeiten im Unterricht..........................................13

2.3. Mind Maps im Literaturunterricht (Klassenlektüre).........................................13

2.3.1. Gruppen-Mind Maps zu FACE von Benjamin Zephaniah...................................16

2.4. Mind Maps im Literaturunterricht (Short Stories)............................................21

2.4.1. Gruppen-Mind Maps zu „A Temporary Matter“ von Jhumpa Lahiri..................23

2.5. Evaluation der Mind Maps..............................................................................29

2.6. Erweiterte Anwendungsmöglichkeit von Mind Maps.......................................29

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3. Nützliche Links für die Mind Mapping Methode.........................................................31

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1. Mind Maps im Unterricht

Neu Strukturieren und Umdenken lernen war für uns in diesem Jahr ein großes Thema.

Dinge von unterschiedlichen Gesichtspunkten zu betrachten, fiel uns am Anfang schwer und

war ungewohnt - hat uns aber sehr inspiriert.

Aus diesem Grund möchten wir in dieser Arbeit zur Mind Map zurückkehren und

unterschiedliche Möglichkeiten untersuchen, wie diese im Unterricht eingesetzt werden

kann. Der erste Teil dieser Arbeit wendet sich der Theorie zu und soll das nötige

Hintergrundwissen erschließen, Begrifflichkeiten klären und den Nutzen in der Schule

darstellen. Der zweite Teil dieser Arbeit widmet sich der praktischen Anwendung im

Unterricht. Hier gehen wir speziell auf Mind Maps im Fach Englisch ein, die von Schülern

während des 2. Erfahrungspraktikums von Grace erstellt wurden. Das letzte Kapitel befasst

sich schließlich mit Links, die bei der Anwendung hilfreich sein können.

Für Schüler ist es anfänglich oft eine Herausforderung, eine eigene Mind Map zu erstellen.

Diese kleine Arbeit soll deshalb als Hilfestellung für Lehrpersonen dienen, um Schüler mit

dieser Methode vertraut zu machen. Wer von uns schon länger Mind Mapping im Unterricht

betreibt, merkt rasch, dass Denken auch in dieser Reihenfolge abläuft. Zuerst kristallisiert

sich eine Grobstruktur in unseren Gehirnwindungen heraus, dann ist es leicht an den

Verästelungen weiterzuarbeiten und schließlich Verknüpfungen zu erstellen.

Strukturieren müssen wir alle und die Methoden hierfür sind so vielfältig wie individuell. Wer

sich mit einer bestimmten Methode wohlfühlt, wird diese sicher nicht so leicht über Bord

werfen und sich von einem neuen Strukturierungsmodell überzeugen lassen. Mind Maps

können jedoch als guter Kompromiss im Unterricht eingesetzt werden. Sie vermitteln nicht

nur das Erleben von vernetztem Denken und logischen Strukturierungen, sondern sind auch

gleichzeitig Übungssequenz für Visulisierung und den treffenden Gebrauch von Worten.

Wissenserwerb kann als Konstruktionsprozess dargestellt werden. Der Lernende kann, je

nach Lernprozess, sein Wissen rekonstruieren und ein Wissensnetz herzustellen.

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1.1. Das Mind Map Buch

In einer ersten Recherche zum Thema Mind Maps im

Internet stießen wir auf eine schier unendliche Liste von

Angeboten und konnten keinen richtigen Einstieg in das

Thema finden. Deshalb kamen wir zu dem Schluss, uns

auf ganz herkömmliche Art und Weise, also in der

Bibliothek, zu diesem sehr interessanten Thema kundig

zu machen. Dort stießen wir prompt auf Das Mind Map

Buch von Tony and Barry Buzan (1993), die Erfinder der

so genannten Mind Map. Das Buch entpuppte sich als

äußerst interessante und gleichzeitig inspirierende

Literatur.

Diejenigen Leser, die bereits mit Mind Maps vertraut sind, werden sich sicher fragen, warum

wir auf ein bereits in die Jahre gekommenes Buch zurückgreifen und uns nicht mit neuerer

Literatur zum Thema beschäftigen? Für uns steht hier der Grundgedanke des Gedanken

ordnens im Mittelpunkt. Dies geschieht individuell und auf viele unterschiedliche Weisen.

Wir haben unsere Art des Ordnens in diesem Buch wiedererkannt und umgesetzt. Natürlich

hoffen wir, dass dies nicht nur uns so geht, sondern dass sich auch die Leser mit einigen

dieser Aspekte identifizieren können und Mind Maps nach dieser Lektüre nicht mehr nur als

einfache Brainstorming-Methode betrachten.

1.2. Erinnerung und Lernpsychologie

Forschungen haben gezeigt, dass dich das menschliche Gehirn während eines Lernprozesses

hauptsächlich an diese Dinge erinnert:

Informationen vom Anfang und vom Ende eines Lernabschnittes

Informationen, die wir mit bereits gespeicherten Daten oder Mustern verknüpfen

oder vergleichen können

Informationen, die für uns einzigartig und herausragend sind und die fünf Sinne

ansprechen

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Informationen, die für uns persönlich von hohem Interesse sind

Unterrichtsnotizen bestehen meist aus herkömmlichen linearen Sätzen, die keinerlei

Assoziationen und Betonungen beinhalten. Dies führt dazu, dass Wissen schnell wieder

vergessen werden kann und nicht eingeprägt wird.

Fakt ist jedoch, dass unser Gehirn genau mit diesen Assoziationen und vernetztem Denken

arbeitet. Die fünf Hauptkategorien sind hier skizziert

a. Empfangen: Alles, was von irgendeinem unserer Sinne aufgenommen wird

b. Behalten: Unser Gedächtnis, einschließlich Merkfähigkeit (die Fähigkeit, Wissen

zu speichern) und Erinnerung (die Fähigkeit des Zugriffs auf dieses gespeicherte

Wissen)

c. Analysieren: Erkennen von Mustern der Informationsverarbeitung

d. Ausdrücken: Jede Form von kommunikativem oder schöpferischem Handeln,

einschließlich Denken

e. Kontrollieren: Bezieht sich auf alle geistigen und körperlichen Funktionen

(vgl. Buzan / Buzan S.36)

Diese fünf Elemente sind interdependent und verstärken einander. Es ist natürlich ein großer

Vorteil, Informationen zu empfangen und leichter diese zu behalten, wenn man motiviert ist

und das Thema interessiert. Denn wenn man diese Information einmal empfangen hat, ist

Behalten und Analysieren deutlich einfacher. Dies ist jedoch nicht immer der Fall und somit

erhöhen effizientes Behalten und anschließendes Analysieren die Fähigkeit, Informationen

zu empfangen. Wiederum die Qualität einer Analyse wird von unseren Fähigkeiten

Informationen zu behalten stark beeinflusst. Deshalb konvergieren die ersten drei

genannten Funktionen zu der vierten Hauptaufgabe unseres Gehirns – die Kommunikation

dessen, was wir empfangen, behalten und analysiert haben, zum Beispiel durch Mind

Mapping, Sprache und Gestik. Kategorie Nummer fünf, die Kontrolle, bezieht sich auf die

allgemeine Überwachungsfunktion unseres Gehirns und ist dafür zuständig, dass alles

reibungslos funktioniert.

Hier wird verdeutlicht, wie wichtig Notizen sind, um Gedanken zu ordnen – oftmals auf

kreative Art und Weise. In der Schule ist es jedoch so, dass 95% aller Schüler Notizen im

Listenstil (numerische oder alphabetische Gliederung) verfassen und völlig auf so genannte

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Gedächtnisstützen wie visuelle Gestaltung, Farben, Bilder, räumliches Bewusstsein und

Assoziationen verzichten. Diese zusätzlichen Elemente sind jedoch für die gesamte

Gehirnfunktion und beim späteren Erinnern und Abrufen wichtig.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass es natürlich nicht sehr überraschend ist, dass Schüler

Hefteinträge bzw. „Mitschreiben“ im Unterricht als sehr monoton und teilweise frustrierend

wahrnehmen.

„Monoton“ ist die Wurzel von „Monotonie“. Und was macht das Gehirn, wenn es sich

langweilt? Es schaltet ab, schläft ein. 95 Prozent der des Lesens und Schreibens

fähigen menschlichen Bevölkerung erstellen eine Art Notizen, bei der sie sich und

andere tödlich langweilen und in einen Dämmerzustand versetzen. Wir brauchen uns

nur in den Bibliotheken von Schulen, Universitäten oder in kommunalen Büchereien

überall auf der Welt umzuschauen. Was macht die Hälfte der Leute dort? Schlafen!

Dieses Zitat von Buzan (S.46) bringt uns zum Schmunzeln, macht jedoch auch nachdenklich.

Nach kurzem Überlegen und Rückblick in die eigene Studienzeit, muss man aber leider dieser

traurigen Erkenntnis zustimmen.

Warum sind Standardnotizen von Nachteil für das Lernen?

Ein großer Nachteil der Standardaufzeichnungen besteht darin, dass sie Schlüsselwörter

verschleiern. Diese tauchen auf unterschiedlichen Seiten im Heft auf und gehen in der Masse

der Informationen unter. Für das Gehirn ist es schwierig, auf diese Art und Weise

Assoziationen zwischen den einzelnen Schlüsselbegriffen herzustellen. Dies erschwert

wiederum das Erinnern. Hinzu kommt, dass diese Notizen meist sehr monoton und einfarbig

gestaltet sind und nicht die Kreativität des Gehirns anregen – endlose Listen, die das Gehirn

in einen „halbhypnotischen Zustand versetzen, wodurch es ihm fast unmöglich wird, sich an

den Inhalt zu erinnern.“ (Buzan S.49)

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1.3. Radiales Denken

Das Denkmuster unseres Gehirns entspricht einem riesigen, sehr gut vernetzten Computer,

der Assoziationen in allen Bereichen sucht, um diese dann als Gedankenverästelungen zu

speichern. Je mehr wir nun lernen, diese Verknüpfungen in unserem Gehirn zu aktivieren

und radial, systematisch und ganzheitlich zu gebrauchen, desto leichter fällt uns das Lernen.

Da unser Gehirn auf diese Weise funktioniert, sollte sich dieses Muster in unseren Notizen

widerspiegeln.

Eine Mind Map fügt sich hier nahtlos ein. Nicht nur, dass diese Ausdruck radialen Denkens ist

und sich somit ganz selbstverständlich „er-denken“ lässt. Sie gibt uns die graphische

Darstellungsweise unser Potential zu Papier zu bringen. Mind Maps sind sehr individuell und

persönlich zu gestalten, doch weisen sie grundlegende Gemeinsamkeiten auf.

a. Das Hauptthema befindet sich im Zentrum und somit im Focus

b. Die Unterpunkte des Themas strahlen wie Äste von diesem Mittelpunkt ab

c. Diese Äste sind oft mit Bildern und Worten versehen. Themen mit untergeordneter

Bedeutung werden als dünnere Zweige hinzugefügt

d. Farben, Bilder, Mehrdimensionalität intensivieren das Behalten der Informationen

(Hier kommt es oft zu der Fehleinschätzung, Bilder und Farben seien in gewisser

Weise kindisch oder gar primitiv und würden nicht zum „eigentlichen Lernen“

beitragen. Hingegen ist es so, dass Mind Maps die ganze Bandbreite der kortikalen

Fähigkeiten – Farben, räumliches Bewusstsein, Rhythmus, Wort, Zahl, Bild, Logik –

umfassend nutzen.)

1.4. Vorteile der Mind Map (im Vergleich zu linearen Notizen)

Mind Maps weisen Vorteile gegenüber linearen Notizen auf. Hier sei jedoch gesagt, dass ein

Gleichgewicht aus beidem unserer Meinung nach wohl die beste Lösung ist. Nicht alle

Schüler können ihre Gedanken immer und in jeder Unterrichtssituation mit Hilfe einer Mind

Map ordnen oder sogar lernen. Abhängig ist dies natürlich auch vom Thema, welches es zu

erarbeiten gilt. Jedoch gibt es einige Vorzüge, welche Mind Maps im Vergleich zu linearen

Aufzeichnungen aufweisen.

a. Zeitersparnis: es werden lediglich Schlagwörter notiert, gelesen und wiederholt

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b. Konzentration auf wichtige Themen und leichtes Erkennen der Schlüsselworte

c. Klare Assoziationen zwischen den Schlagworten

d. Dem Gehirn fällt es nicht schwer, multidimensionale, vielfarbige und visuell

anregende Mind Maps zu akzeptieren und sich daran zu erinnern. Durch den

Gebrauch aller kortikaler Fähigkeiten wird das Gehirn zunehmen

aufnahmebereiter.

Mind Maps bemühen sich um Deutlichkeit und die Entwicklung eines persönlichen Stils. Sie

setzten Assoziationen und Betonungen ein. Durch Hierarchisierung oder numerische

Ordnung wird die Gestaltungsweise übersichtlich.

Ein Beispeil einer Mind Map über Denk-Zeichnen:

http://www.deepamehta.de/docs/images/mindmap-denkzeichnen.jpg

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1.5. Gegen das Vergessen

Wenn wir uns aktiv an eine Mind Map erinnern müssen – zum Beispiel für eine Prüfung oder

eine bestimmte Aufgabe – ist es wichtig Wiederholungen in bestimmten Zeitabschnitten

einzuplanen. Dadurch können besonders wichtige Assoziationen verstärkt oder ergänzt und

mögliche Korrekturen eingearbeitet werden. Nach einer ersten Lerneinheit sollte eine Mind

Map in Intervallen (z.B. nach 30 min, nach einem Tag / Woche / Monat) wieder angesehen

werden, um eine Verankerung im Langzeitgedächtnis zu erreichen.

Möglich ist es auch Kontrollwiederholungen einzubauen: Bei einer nochmaligen Ansicht der

Mind Map kann der Lerner gelegentlich eine Tempo-Mind-Map erstellen, in der er das

Original kurz zusammenfasst.

In bestimmten Situationen kann es vorkommen, dass eine unordentliche oder gar konfuse

Mind Map erstellt wird. Dies spiegelt den geistigen Ablauf während der Erstellung wider und

kann ein Hinweis darauf sein, dass der Schüler das Thema noch nicht umfassend verstanden

hat und Erklärungsbedarf von Nöten ist.

1.6. Die Hauptaufgaben einer Mind Map

Dialogisch

Eine Mind Map kann den Dialog zwischen dem eigenen Verstand und dem Thema herstellen.

Ist das Thema wenig klar oder nicht gut strukturiert, ergibt sich hieraus ein wenig

übersichtliches Bild. Ist das Gegenteil der Fall, entstehen Landkarten, die sich zwar sehr

voneinander unterscheiden, aber grosse Schätze enthalten.

Kreativ

Mind Maps verbinden Notizen, die sich in unserem Inneren zum Thema schon gebildet

haben, mit Aufzeichnungen aus unserer äußeren Welt. Dies hilft uns beim Erinnern und

Analysieren von Informationen und setzt gleichzeitig Potential für kreatives Denken frei.

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Mnemonisch

Wie bereits in dieser Arbeit erwähnt, bietet Mind Mapping den großen Vorteil, dass diese

Methode im Einklang mit dem Gehirn arbeitet, die volle Bandbreite seiner Fähigkeiten unter

Beweis stellt, und das Erinnern an die Aufzeichnungen deutlich erleichtert.

Analytisch

Auch wenn eine Mind Map auf den ersten Blick unübersichtlich scheinen mag, so lässt sich

doch auf den zweiten Blick eine zugrundeliegende Struktur der Informationen erkennen, die

Hierarchien und Ordnungsmöglichkeiten zeigt.

Natürlich entsteht eine Mind Map nie in „einem Schwung“. Vor allem in der Schule ist es

wichtig – nach einer ersten Sichtung – eine erste Skizze der Mind Map zu erstellen. In einem

zweiten Schritt findet dann die Überarbeitung und Revision statt, welche die Begriffe

nochmals ordnet und eine neue Übersicht herstellt. Daraufhin ist es wichtig, die getane

Arbeit ruhen zu lassen und für ein paar Tage zu vergessen. Anschließend kann eine zweite

Überarbeitung stattfinden, welche der Mind Map den letzten Schliff geben soll. Im

Abschlussstadium können nun scheinbar unvereinbare Elemente neue Einsichten und

Durchbrüche erzielen – so gesehen ein Paradigmenwechsel.

Ein Paradigmenwechsel ist eine weltweite Veränderung des Denkens über

Annahmen, die sich international durchgesetzt hat. […] Die Mind Map ist das

Haupthilfsmittel zum Aufzeichnen des beim Paradigmenwechsel ablaufenden

Prozesses.

Für den kreativ denkenden Mind Mapper wird die neue Erkenntnis selbst oft durch

plötzliche Erkenntnisse, die während der Inkubation im Para-Gehirn auftauchen, in

einen neuen Rahmen gestellt. Auf diese Weise fügt der Mind Mapper seinem Denken

weitere Dimensionen hinzu, zeichnet die Stadien des Paradigmenwechsels auf,

gewinnt dadurch mnemonische und makroskopische Visionen des

Themengegenstandes, die nicht nur zu kreativen Ideen, sondern schließlich zu

Weisheit führen. (Buzan, S.161)

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1.7. Gruppen-Mind Maps

Jeder von uns verfügt über einen ganz individuellen Blickwinkel und individuelles Wissen.

Daher zeigt sich eine Zusammenarbeit an einem bestimmten Thema als sehr produktiv und

vielfältig und trägt zu umfassendem, integrativem Lernen bei.

Mind Mapping in der Gruppe kann auf unterschiedliche Weisen ablaufen. Eine klare Struktur

jedoch gibt den Mind Mappern Sicherheit und Übersicht:

1. Definition des Themas

2. Individuelles Brainstorming: Skizze

3. Diskussion in der Gruppe: Austausch von Ideen

4. Erstellen einer ersten Mind Map

5. Kreative Pause: Ideen reifen lassen

6. Überarbeitungsphase

7. Präsentation und Analyse

In diesem Prozess ist klar zu erkennen, dass jedes Gruppenmitglied an einer bestimmten

Stelle seinen Beitrag leisten kann. Gruppen-Mind-Mapping lässt einen Konsens entstehen,

jedes Mitglied wird akzeptiert und schafft Teamgeist. Die Mind-Map stellt sicher, dass am

Ende alle über ein sehr ähnliches und breites Verständnis des Themas verfügen.

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2. Anwendung von Mind Maps im Unterricht

2.1. Unterrichtsplanung mit der Mind Map

Nachdem die Schüler in der Theorie und Praxis mit Mind Mapping vertraut gemacht wurden,

kann die Lehrperson diese in den Lernprozess integrieren.

Zu den wichtigsten Anwendungsbereichen zählen im Unterreicht Aufschriebe und Notizen.

Natürlich kann auch die Lehrperson statt einem herkömmlichen Vorbereitungsraster die

Lektion mit Hilfe einer Mind Map vorbereiten. Wir sind jedoch der Meinung, dass dies eher

ein Thema für erfahrenere Lehrpersonen ist, die oft spontan sind und gelegentliche

Variationen im Programm gerne vornehmen.

Eine Unterrichtsplanung mit Hilfe von Mind Maps hat den großen Vorteil, dass jede Lektion

sehr individuell ablaufen wird. Die Lehrperson kann sicher sein, dass alle wichtigen Bereiche

des Themas behandelt und besprochen werden - jedoch wird keine Unterrichtsstunde der

nächsten ähneln. Auch wenn die Lehrperson über mehrere Jahre hinweg die gleiche

Klassenstufe unterrichtet, werden aus einer ähnlichen Vorbereitung heraus sehr

unterschiedliche Lektionen entstehen.

In diesem Punkt sind wir jedoch der Meinung, dass herkömmliche Vorbereitungsraster in

den meisten Fällen ihren Zweck erfüllen. Zumindest zu Beginn der eigenen

Unterrichtskarriere spielen Zeitmanagement, Methodenplanung und Interaktionsphasen

eine große Rolle und erleichtern eine klare Strukturierung. In einer längeren Diskussion sind

wir aber zu der Übereinkunft gekommen, dass in so genannten „Patchwork-Stunden“ –

Lektionen in denen es viele unterschiedliche Punkte abzuarbeiten gibt - Mind Maps ideal

eingesetzt werden können. Die Lehrperson kann sich die Zeit flexibel einteilen, auf alle

Punkte eingehen und sich aber sicher sein, dass kein wichtiger Punkt vergessen wird. Auch

eine grobe Semester oder Jahresplanung kann mit Hilfe einer Mind Map erarbeitet werden –

Listen sind zwar auch hier altbewährt, bringen uns aber oft in die Lage zu versuchen, so viel

wie möglich in die Jahresplanung aufzunehmen und nicht unbedingt nach Prioritäten in der

Bearbeitung der Themen zu suchen.

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2.2. Konkrete Anwendungsmöglichkeiten im Unterricht

Wie wir im zweiten Teil dieser Arbeit zeigen werden, können Unterrichtspräsentationen

oder Werkstücke sehr gut in Form von Mind Maps erstellt werden. Hier gibt es natürlich

viele Möglichkeiten:

eine gemeinsame Erarbeitung an der Tafel

ein Mind Map „Skelett“, das von den Schülern vervollständigt werden soll

ein Poster, auf dem die Gruppe Ergebnisse präsentiert

ein Leistungsnachweis

eine Skizze des zu erstellenden Projekts (wenn nicht die Möglichkeit besteht,

„Compad“ Material im Unterricht einzusetzen)

Oftmals kann auch eine Computersoftware die Schüler unterstützen, eine Mind Map „zu

Papier“ zu bringen. Diese Wahl bietet allen Lernern die Möglichkeit, individuell und den

eigenen Bedürfnissen entsprechend zu arbeiten.

Um nun noch kurz den Bogen zur Pädagogischen Psychologie zu schlagen, können wir nur

unterstreichen, dass diese Methode sowohl Elemente des Selbstorganisierten Lernens als

auch des Handlungsorientierten Unterrichts enthält.

2.3. Mind Maps im Literaturunterricht (Klassenlektüre)

Im Rahmen des Erfahrungspraktikums haben wir die Mind Mapping Methode in den

Literaturunterricht in der Oberstufe (in zwei verschiedenen Klassen) konkret eingeplant und

umgesetzt.

Sämtliche Unterrichtseinheiten im Literaturunterricht wurde so konzipiert, dass die

Schüler/innen sehr autonom und selbständig, und dennoch in Gruppen (in sogenannten

Discussion Groups) arbeiten. Nebst den jeweiligen Besprechungsrunden (Group Discussions)

mussten die Gruppen wöchentlich auch ein Werkstück erstellen, das sie der ganzen Klasse

vorstellen durften. Denkbare Werkstücke waren gemalte Picture Stories, Poster, gemeinsam

verfasste Zeitungsartikel, Kurzvorträge über ein spezielles Thema, etc.

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Mit einer Klasse der 10. Schulstufe haben wir die Klassenlektüre Face von Benjamin

Zephaniah gelesen. Martin Turner, der Protagonist, ist ein oberflächlicher Jugendlicher mit

vielen Vorurteilen, der in Newham (London) lebt und Anführer einer Schülergang ist, die nur

Flausen im Kopf hat. Durch einen tragischen Autounfall, bei dem er schlimme

Verbrennungen in Gesicht erleidet, verändert sich sein Charakter. Er findet langsam wieder

ins Leben zurück, obwohl er viele Rückschläge hinnehmen muss: Seine Freundin verliebt sich

in einen gut aussehenden Jungen und lässt ihn sitzen, seine Freunde Mark und Matthew

schliessen sich neuen Gangs an und verbringen immer weniger Zeit mit ihm. Von

Mitschülern, aber auch Fremden auf der Strasse, wird er als Monster angesehen und so auch

öfters gemieden. Diese Rückschläge machen ihn stark und lassen ihn erkennen, dass wahre

Schönheit von innen kommt und Äusserlichkeiten nichts über einen Menschen aussagen.

Etwa in der Mitte des Buches, also nach seinem Unfall und den ersten Wochen im Spital,

entscheidet sich Martin, wieder zurück in die Schule zu gehen. Er hat das Bedürfnis, so

schnell wie möglich in die Normalität zurückzufinden. Doch die Eltern, Ärzte und Lehrer

haben betreffend seiner übereilten Entscheidung grosse Bedenken. Sie befürchten, dass es

noch zu früh für Martin ist, der Realität ins Auge zu sehen.

An genau dieser Stelle wurde beabsichtigt, die Schüler/innen eine Mind Map über die

Ausgangssituation und die möglichen Szenarien von Martins Wiedereinstieg in die Schule

erstellen zu lassen. Aufgabe war es, in der Discussion Group eine Mind Map über die ganze

Vorgeschichte erarbeiten:

die Ausgangssituation (sein Freundeskreis, sein Leben vor dem Unfall, der Unfall,…)

Martins Ängste, aber auch Wünsche

die Bedenken der Eltern, Ärzte und Lehrer

mögliche Szenarios beim Wiedereinstieg in die Schule

Die folgenden Rahmenbedingungen und der folgende Ablauf wurden ebenfalls vorgegeben:

die Schüler/innen machen zuerst eine eigene Brainstorming-Mind Map

(individuelle Skizze).

sie vergleichen ihre Lösungen, tauschen ihre Ideen aus und diskutieren sie in der

Gruppe.

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sie erstellen eine erste Mind Map, die sie noch an verschiedenen Stellen ver- bzw.

abändern (=Überarbeitungsphase).

die Schüler/innen erstellen die definitive Mind Map und versehen diese mit

Bildern, Skizzen, Farbmustern, Schlagworten, etc.

Für diese Arbeit wurde ein Zeitfenster von 90 Minuten eingeplant.

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2.3.1. Gruppen-Mind Maps zu FACE von Benjamin Zephaniah

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2.4. Mind Maps im Literaturunterricht (Short Stories)

Mit einer Klasse der 11. Schulstufe haben wir vier verschiedene Short Stories rund ums

Thema "Women Issues" (Frauenschicksale) gelesen. Auch hier wurden die

Unterrichtseinheiten so konzipiert, dass die Schüler/innen sehr autonom und selbständig,

und dennoch in Gruppen (in den sogenannten Discussion Groups) arbeiten..

In der ersten Kurzgeschichte von Jhumpa Lahiri, "A Temporary Matter", geht es um

Shukumar, den ewigen Studenten und seine Frau Shoba, eine ambitionierte und fleissige

Sekretärin, die bereits seit drei Jahren glücklich verheiratet sind (beide sind indischer

Abstammung, daher die Namen). Nun erwarten sie ein Kind. Doch kurz vor dem

Entbindungstermin und in Abwesenheit von Shukumar (der an einer Tagung teilnimmt), hat

Shoba eine Fehlgeburt. Durch dieses traumatische Ereignis ändert sich ihre Beziehung

grundlegend. Sie können nicht über ihre Trauer reden, gehen sich mehr und mehr aus dem

Weg und werden schliesslich zu Fremden. Eines Tages erhalten sie eine Notiz, die besagt,

dass ihnen während 5 Tagen jeweils ab 20h der Strom abgestellt wird. In dieser Zeit kommen

sie sich wieder näher. Sie werden "gezwungen", sich miteinander abzugeben. Die Dunkelheit

hilft ihnen, miteinander zu reden. Sie beginnen, sich Dinge zu erzählen, die sie sich noch nie

erzählt haben (Geheimnisse). Das tote Baby bleibt jedoch ein Tabuthema. Sie können sich,

beflügelt von der wiedergefundenen Nähe und Intimität, auch wieder küssen. Shukumar

schöpft neue Hoffnung. Doch am 5. Tag offenbart Shoba ihrem Mann, dass sie sich eine

eigene Wohnung gemietet hat - sie braucht Abstand und Zeit für sich. Angesichts dieser

Fatalität gibt er ihr ein Geheimnis preis, das er ihr nie erzählen wollte. Obwohl er damals zu

spät kam und seine Frau in der schlimmen Situation der Fehlgeburt nicht unterstützen

konnte, so war er doch da, um seinen toten Sohn noch zu sehen und ihn in den Armen zu

halten. Erschöpft von den Strapazen hat Shoba niemals erfahren, ob ihr Baby ein Junge oder

ein Mädchen war, zu schnell wurde der kleine Körper verbrannt. Angesichts der Situation

entschliesst sich Shukumar nun aber, ihr von seinem intimen Moment mit ihrem toten Sohn

zu erzählen. Sie schliessen sie sich in die Arme und weinen miteinander - zum ersten Mal.

Nach der Lektüre dieser Kurzgeschichte konzipierten die Schülerinnen Gruppen-Mind Maps

ohne spezielle Vorgaben. Die folgenden möglichen Äste waren denkbar:

das glückliche Leben der beiden vor der Fehlgeburt im September

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das einschneidende Erlebnis im September (Fehlgeburt)

ihre Beziehung nach diesem Ereignis

die gegenseitigen Vorwürfe

die Lüftung von Geheimnissen während des Stromausfalls

die mögliche Zukunft: zusammen oder getrennt? (Spekulationen)

Der gleiche Ablauf wie im Punkt 2.3. wurde vorgegeben, sowie ebenfalls ein Zeitfenster von

90 Minuten eingeplant.

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2.4.1. Gruppen-Mind Maps zur Kurzgeschichte „A Temporary Matter“ von Jhumpa Lahiri

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2.5. Evaluation der Mind Maps

Die Ziele, Vorteile, Anwendungsmöglichkeiten und der Nutzen für den Unterricht von Mind

Maps als Instrument der Strukturierung und Visualisierung (und nicht nur als Brainstorming-

Methode) sind offensichtlich und können anhand der Schüler-Mind Maps gesehen werden.

Die selbst erarbeiteten Mind Maps helfen ihnen, die Geschichte (oder Short Story) besser zu

visualisieren und nachhaltiger zu festigen.

Zudem haben den Schüler/innen das kreative Verarbeiten des Lesestoffs und das

gemeinsame Erarbeiten einer strukturierten und logisch aufgebauten Mind Map sehr

grossen Spass gemacht. Sie hatten viel Freude daran, das ganze Buch bzw. die ganze Short

Story zu „mind mappen“ und kreativ zu bearbeiten.

Auch wenn das Erstellen und Erarbeiten von Mind Maps im hier vorgesehenen Umfang

(Mind Mapping eines ganzen Romans bzw. einer ganzen Short Story) sehr zeitraubend und

aufwändig erscheint, so lohnt es sich letztendlich zweifach: Erstens machen die

Schüler/innen diese Arbeit gern (hohe Motivation und Mitarbeit), während sie gleichzeitig

den Lernstoff nachhaltig verinnerlichen (Verarbeitung wichtiger Informationen durch

Rekonstruktion und Repetition, Strukturierung des Lernstoffs in logische Einheiten,

Verknüpfung dieser mit dem Vorwissen, „emotional linking“, d.h. die Verknüpfung des

Lernstoffs mit persönlichen Gefühlen und Erfahrungen durch den Einsatz von Farben,

Bildern, Symbolen, etc.).

2.6. Erweiterte Anwendungsmöglichkeit von Mind Maps

Eher zufällig und im Verlaufe der Arbeit mit Mind Maps, und speziell aufgrund der Kreativität

und Leistung der Schüler/innen während des Mind Map Prozesses, kam die Idee auf, die

Schüler-Mind Maps auch ausserhalb des Klassenzimmers einzusetzen. Es schien uns ein

gutes Exmperiment, die Mind Maps über die Short Story „A Temporary Matter“ von Jhumpa

Lahiri einer anderen Schulklasse ohne Kenntnis der Geschichte zu zeigen, und ihnen die

Aufgabe zu stellen, die Geschichte lediglich anhand der Mind Maps zu rekonstruieren, d.h.

Spekulationen und Vermutungen über deren Inhalt anzustellen.

So wurden diese Mind Maps einer anderen Klasse der 11. Schulstufe gezeigt. Nach kurzer

Ansicht aller Mind Maps (an der Wandtafel zur allgemeinen Betrachtung befestigt),

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konzentrierten sich die Schüler/innen in Kleingruppen (2-3 Schüler/innen) auf eine ganz

bestimmte Mind Map, deren Gesichte es also zu rekonstruieren galt. Wir waren positiv

überrascht, wie motiviert sich die Schüler/innen an die gestellte Arbeit machten. Es war

nicht einmal notwendig, sie auf die „English Only“-Regel aufmerksam zu machen. Sie waren

sofort bei der Sache, diskutierten und spekulierten angeregt über den möglichen Inhalt der

Geschichte, debattierten über die Wenn und Aber, wogen ihre Vermutungen gegeneinander

ab und verfassten schliesslich kleine Texte. Die reproduzierten Geschichten sammelten wir

ein, mit der klaren Absicht, sie der Mind Map-Klasse (den „Mind Mappern“) zu zeigen. So

konnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Autoren/innen der reproduzierten

Geschichten erfuhren eine unmittelbare Wertschätzung ihrer Arbeit und Anstrengung durch

die Tatsache, dass ihre Texte eingesammelt und an die Mind Mapper weitergegeben

wurden. Gleichzeitig entpuppten sich ihre Texte als ideales Feedbackinstrument für die Mind

Mapper. Trafen die Spekulationen der anderen Schüler/innen grösstenteils zu, so war ihr

entsprechendes Mind Map genügend selbsterklärend gestaltet worden, und sie durften stolz

auf ihre Arbeit sein.

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3. Nützliche Links für die Mind Mapping Methode

Um sich einen Überblick über das vielfältige Angebot im Netz zu verschaffen, haben wir

schon mal Vorarbeit geleistet.

Allgemeine Informationen

Die deutsche Mind Map Domäne von Maria Beyer mit guten Beschreibungen und

konkreten Beispiele für das Mind Mapping.

http://www.mindmap.de/

Mind Mapping with Tony Buzan: “A tool - like a Swiss army knife for the brain.”

http://www.youtube.com/watch?v=MlabrWv25qQ

Sehr gute Einführung in die Methode Mind Mapping

http://www.zmija.de/mindmap.htm

Auch die Uni Hannover bietet eine gute Einführung zum Thema

http://www.laum.uni-hannover.de/ilr/lehre/Ptm/Ptm_KreaMindMap.htm

Die Mind Mapping Methode beschrieben in englischer Sprache

http://members.optusnet.com.au/~charles57/Creative/Mindmap/index.html

Mind Mapping Software

Informationen über Mind Mapping Software

http://www.mindmap.ch/software.htm

6 verschiedene Mind Mapping Software im direkten Vergleich

http://www.schriftsteller-werden.de/motivation-und-organisation/6x-mindmapping-

software-im-direkten-vergleich/

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