Marathonvorbereitung

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ren, die bisher nicht speziell für den Halbmarathon trai- niert haben, aber noch teil- nehmen wollen. Spätestens eine Woche vor dem Start soll- ten sie eine längere Belastung (ein bis 1,5 Stunden) mit 20 minütiger Temposteigerung zum Schluss versuchen. Voraussetzung: Sie sollten Nor- malgewicht haben, gesund und einigermaßen aktiv sein. Für mittel bis gut trainierte Marathonläufer, die die ge- samte Strecke laufen wollen, gilt von der Struktur her das gleiche Trainingsprogramm. Lediglich der Umfang der je- weiligen Einheiten ist um etwa 30 Prozent höher, so Hot- tenrott. HINTERGRUND ginn – zum Ende des Wett- kampfs hin gesteigert werden. Zur Schonung der Energiere- serven sollte der Körper nach dieser intensiven Einheit nicht mehr maximal er- schöpft werden. am Wochenende vorher soll- ten Läufer ein bis 1,5 Stunden im Dauerlauftempo trainie- ren. Zweck: Das Training dient der Erhaltung der Fitness, ohne die Energiereserven völlig auf- zubrauchen. Dienstag vor dem Start folgt eine kürzere intensive Belas- tung mit einer Streckenlänge von etwa fünf Kilometern bei etwa 85 Prozent der maxima- len Herzfrequenz. Zweck: Nach einer kurzen in- tensiven Belastung werden die Energiespeicher ein wenig entleert, das führt zum Wo- chenende hin zu einer „Super- kompensation“. Dabei entwi- ckelt sich die Leistungsfähig- keit nach Belastung und Erho- lung über das Ausgangsniveau hinaus. Donnerstag und Freitag vor dem Start sollten noch einmal je 30 Minuten im Dauerlauf- tempo absolviert werden. Zweck: Erhaltung der Fitness. An diesem Trainingspro- gramm können sich auch Kurzentschlossene orientie- geren Belastung vertraut zu machen. Auch die Gruppe der Wo- chenendläufer trainiert außer der Reihe einmal zusätzlich am Mittwoch vor dem Halb- marathon, um den Körper in Schwung zu halten. LAUFTIPPS FÜR DIE TAGE VOR DEM HALBMARATHON Mittel bis gut Trainierte: 10 Tage vor dem Start sollte die letzte maximal anstren- gende Einheit erfolgen. Dauer: 1,5 bis zwei Stunden, davon die letzten 30 Minuten in schnellerem Tempo. Zweck: Diese Einheit fungiert als Generalprobe, denn auch beim Halbmarathon sollte das Tempo – nach langsamen Be- die Motivation der Teilneh- mer über einen langen Zeit- raum aufrecht zu erhalten“, resümiert der Leistungsdiag- nostiker. 48 der ursprünglich 51 Teilnehmer wollen am Halbmarathon teilnehmen. „In der Woche vor dem Start ist es wichtig, wei- ter in Bewegung zu bleiben, aber den Kör- per nicht mehr bis zur Erschöpfung zu belas- ten“ PROF. KUNO HOTTENROTT Damit seine Schützlinge gut vorbereitet an den Start ge- hen, sollen auch sie ihr bishe- riges Trainingsprogramm in der Woche vor dem Start leicht verändern. „Vor allem für die Gruppe der Feierabend- Läufer bietet sich das an“, er- klärt Hottenrott. Die haben in den vergangenen Wochen nämlich täglich nur 30 Minu- ten am Stück trainiert, der Halbmarathon erfordert für Amateure aber eine Bewe- gungszeit zwischen einein- halb und zweieinhalb Stun- den. Die Läufer absolvieren am Dienstag vor dem Start da- her eine eineinhalbstündige Einheit, um sich mit der län- V ON J ULIA H OHAGEN KASSEL. Für die Profi- und Amateurläufer beginnt vor dem Kassel Marathon am 22. Mai die heiße Phase der Vorbe- reitung – in 15 Tagen fällt der Startschuss für die 21- und 42 Kilometer-Strecken durch Kas- sel. Um sich optimal auf die un- terschiedlichen Laufstrecken einzustimmen, sollten sich die Läufer in den Tagen vor dem Start an bestimmte Trai- ningsvorgaben halten, rät un- ser Fitness-Experte Prof. Kuno Hottenrott, Sportwissen- schaftler der Uni Halle-Witten- berg. Diese variierten je nach Trainingszustand und Wett- kampf-Distanz. „In der Woche vor dem Start ist es wichtig, weiter in Bewegung zu blei- ben, aber den Körper nicht mehr bis zur Erschöpfung zu belasten“, so der Professor (siehe Tipps). Ohne diese Be- wegung würde sich der Körper zu sehr auf einen Erholungs- zustand einstellen. Lauf-Studie endet bald Mit dem Kassel Marathon neigt sich auch Hottenrotts Lauf-Studie dem Ende entge- gen. In Zusammenarbeit mit der HNA testet er seit elf Wo- chen verschiedene Trainings- modelle. „Es ist uns gelungen, Bald ist es wieder so weit: Mehr als 8000 Läufer wollen am Wochenende 20. bis 22. Mai am Kassel Marathon teilnehmen und stecken in der letzten Vorbereitungsphase. Auf unserem Foto von 2010 testen Teilnehmer zur Vorbereitung die Strecke. Foto: Malmus/nh Weiter in Bewegung Weiter in Bewegung Vor dem Kassel-Marathon: Prof. Hottenrott gibt Vorbereitungstipps Vor dem Kassel-Marathon: Prof. Hottenrott gibt Vorbereitungstipps Prof. Kuno Hottenrott, unser Fitness-Experte. Foto: Koch/nh HINTERGRUND Der Effektivität auf der Spur Seit Februar beteiligen sich 48 HNA-Leser an einer Trai- ningsstudie von Prof. Kuno Hottenrott von der Univer- sität Halle-Wittenberg. Sie sind berufstätige Hobby- läufer, die zwölf Wochen lang in drei Gruppen unter- teilt je ein Trainingsmodell testen. Ziel ist es, herauszufinden, welches der Modelle am ef- fektivsten ist. Neben dem Training nehmen die Pro- banden an Informations- veranstaltungen und Un- tersuchungen zu den The- men Gesundheit und Er- nährung teil. Am Ende star- ten sie beim Eon Mitte Kas- sel Marathon am 22.Mai. Unterstützt wird die Studie durch die HNA, die AS- Event GmbH sowie das Un- ternehmen Klapp Cosme- tics. (ale) Kassel Marathon Noch anmelden auf der Marathon-Messe Die Online-Anmeldefrist für den Kassel Marathon ist abgelaufen. Kurzentschlossene können sich aber noch am Veranstaltungs- wochenende 20.-22. Mai an der Startunterlagenausgabe in den Messehallen anmelden. Dort fin- det parallel zu den Wettkämp- fen eine Marathon-Messe statt. www.kassel-marathon.de

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ren, die bisher nicht speziellfür den Halbmarathon trai-niert haben, aber noch teil-nehmen wollen. Spätestenseine Woche vor dem Start soll-ten sie eine längere Belastung(ein bis 1,5 Stunden) mit 20minütiger Temposteigerungzum Schluss versuchen.Voraussetzung: Sie sollten Nor-malgewicht haben, gesundund einigermaßen aktiv sein.

Für mittel bis gut trainierteMarathonläufer, die die ge-samte Strecke laufen wollen,gilt von der Struktur her dasgleiche Trainingsprogramm.Lediglich der Umfang der je-weiligen Einheiten ist umetwa 30 Prozent höher, so Hot-tenrott.

HINTERGRUND

ginn – zum Ende des Wett-kampfs hin gesteigert werden.Zur Schonung der Energiere-serven sollte der Körper nachdieser intensiven Einheitnicht mehr maximal er-schöpft werden.• am Wochenende vorher soll-ten Läufer ein bis 1,5 Stundenim Dauerlauftempo trainie-ren.Zweck: Das Training dient derErhaltung der Fitness, ohnedie Energiereserven völlig auf-zubrauchen.• Dienstag vor dem Start folgteine kürzere intensive Belas-tung mit einer Streckenlängevon etwa fünf Kilometern beietwa 85 Prozent der maxima-len Herzfrequenz.Zweck: Nach einer kurzen in-tensiven Belastung werden dieEnergiespeicher ein wenigentleert, das führt zum Wo-chenende hin zu einer „Super-kompensation“. Dabei entwi-ckelt sich die Leistungsfähig-keit nach Belastung und Erho-lung über das Ausgangsniveauhinaus.• Donnerstag und Freitag vordem Start sollten noch einmalje 30 Minuten im Dauerlauf-tempo absolviert werden.Zweck: Erhaltung der Fitness.

An diesem Trainingspro-gramm können sich auchKurzentschlossene orientie-

geren Belastung vertraut zumachen.

Auch die Gruppe der Wo-chenendläufer trainiert außerder Reihe einmal zusätzlicham Mittwoch vor dem Halb-marathon, um den Körper inSchwung zu halten.

LAUFTIPPS FÜR DIE TAGE VORDEM HALBMARATHON

Mittel bis gut Trainierte:• 10 Tage vor dem Start solltedie letzte maximal anstren-gende Einheit erfolgen. Dauer:1,5 bis zwei Stunden, davondie letzten 30 Minuten inschnellerem Tempo.Zweck: Diese Einheit fungiertals Generalprobe, denn auchbeim Halbmarathon sollte dasTempo – nach langsamen Be-

die Motivation der Teilneh-mer über einen langen Zeit-raum aufrecht zu erhalten“,resümiert der Leistungsdiag-nostiker. 48 der ursprünglich51 Teilnehmer wollen amHalbmarathon teilnehmen.

„In der Woche vor demStart ist es wichtig, wei-ter in Bewegung zubleiben, aber den Kör-per nicht mehr bis zurErschöpfung zu belas-ten“

P R O F . K U N O H O T T E N R O T T

Damit seine Schützlinge gutvorbereitet an den Start ge-hen, sollen auch sie ihr bishe-riges Trainingsprogramm inder Woche vor dem Startleicht verändern. „Vor allemfür die Gruppe der Feierabend-Läufer bietet sich das an“, er-klärt Hottenrott. Die haben inden vergangenen Wochennämlich täglich nur 30 Minu-ten am Stück trainiert, derHalbmarathon erfordert fürAmateure aber eine Bewe-gungszeit zwischen einein-halb und zweieinhalb Stun-den. Die Läufer absolvierenam Dienstag vor dem Start da-her eine eineinhalbstündigeEinheit, um sich mit der län-

V O N J U L I A H O H A G E N

KASSEL. Für die Profi- undAmateurläufer beginnt vordem Kassel Marathon am 22.Mai die heiße Phase der Vorbe-reitung – in 15 Tagen fällt derStartschuss für die 21- und 42Kilometer-Strecken durch Kas-sel.

Um sich optimal auf die un-terschiedlichen Laufstreckeneinzustimmen, sollten sichdie Läufer in den Tagen vordem Start an bestimmte Trai-ningsvorgaben halten, rät un-ser Fitness-Experte Prof. KunoHottenrott, Sportwissen-schaftler der Uni Halle-Witten-berg. Diese variierten je nachTrainingszustand und Wett-kampf-Distanz. „In der Wochevor dem Start ist es wichtig,weiter in Bewegung zu blei-ben, aber den Körper nichtmehr bis zur Erschöpfung zubelasten“, so der Professor(siehe Tipps). Ohne diese Be-wegung würde sich der Körperzu sehr auf einen Erholungs-zustand einstellen.

Lauf-Studie endet bald

Mit dem Kassel Marathonneigt sich auch HottenrottsLauf-Studie dem Ende entge-gen. In Zusammenarbeit mitder HNA testet er seit elf Wo-chen verschiedene Trainings-modelle. „Es ist uns gelungen,

Bald ist es wieder so weit: Mehr als 8000 Läufer wollen am Wochenende 20. bis 22. Mai am Kassel Marathon teilnehmen und stecken inder letzten Vorbereitungsphase. Auf unserem Foto von 2010 testen Teilnehmer zur Vorbereitung die Strecke. Foto: Malmus/nh

Weiter in BewegungWeiter in BewegungVor dem Kassel-Marathon: Prof. Hottenrott gibt VorbereitungstippsVor dem Kassel-Marathon: Prof. Hottenrott gibt Vorbereitungstipps

Prof. Kuno Hottenrott, unserFitness-Experte. Foto: Koch/nh

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Der Effektivitätauf der Spur

Seit Februar beteiligen sich48 HNA-Leser an einer Trai-ningsstudie von Prof. KunoHottenrott von der Univer-sität Halle-Wittenberg. Siesind berufstätige Hobby-läufer, die zwölf Wochenlang in drei Gruppen unter-teilt je ein Trainingsmodelltesten.Ziel ist es, herauszufinden,welches der Modelle am ef-fektivsten ist. Neben demTraining nehmen die Pro-banden an Informations-veranstaltungen und Un-tersuchungen zu den The-men Gesundheit und Er-nährung teil. Am Ende star-ten sie beim Eon Mitte Kas-sel Marathon am 22.Mai.Unterstützt wird die Studiedurch die HNA, die AS-Event GmbH sowie das Un-ternehmen Klapp Cosme-tics. (ale)

Kassel Marathon

Noch anmelden aufder Marathon-MesseDie Online-Anmeldefrist für denKassel Marathon ist abgelaufen.Kurzentschlossene können sichaber noch am Veranstaltungs-wochenende 20.-22. Mai an derStartunterlagenausgabe in denMessehallen anmelden. Dort fin-det parallel zu den Wettkämp-fen eine Marathon-Messe statt.www.kassel-marathon.de