Markgrafvon Meißen und dersächsischen Ostmark

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KONRAD I. (um 1098 bis 1157) Markgrafvon Meißen und der sächsischen Ostmark Gerlinde Schlenker/ Axel Votgt

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KONRAD I.(um 1098 bis 1157)

Markgraf von Meißenund der sächsischen Ostmark

Gerlinde Schlenker/ Axel Votgt

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2010.

10841

"Denn zweierlei bestimmt den Lauf von unserem Erdenleben:Das, was uns die Geburt geschenkt,Und das, was wir uns selbst gegeben,Was wir uns erworben, was wir erkämpftTrotz Sturm und SchicksalswogenWie im Goldsonnenschein des GlücksWir selber uns erzogen!"

Richard Volkmann (Leander)

Siegel Markgraf Konrads I.

BayerlscheStaatsbibliothek

München

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Zum Geleit

Mit einem festlichen Gottesdienst 2007 erinnerte die Kirch-liche Stiftung Petersberg in der 1857 wieder eingeweihtenKirche des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts an den850. Todestag des Markgrafen Konrad I. von Meißen und dersächsischen Ostmark. Der Wettiner, der am 5. Februar 1157verstarb, fand seine letzte Ruhestätte neben seiner Gemah-lin Liutgard (Lucardis) im Mittelschiff der Kirche. Die kleineBroschüre will anregen, auf Exkursion die StiftskircheSt. Peter, die durch die Grablege der Wettiner ein bedeu-tender Kultur- und Erinnerungsort ist, kennenzulernen undsich ein Bild vom Handeln eines mittelalterlichen Fürsten zumachen, dessen Wirken am Anfang einer langen Erfolgsge-schichte des Hauses Wettin steht.' Konrad I. war nach demfrühen Tod des Markgrafen Heinrich 11. von Meißen und dersächsischen Ostmark (1103-1123) und dem Tod seines Bru-ders Dedo IV. (1104-1124) der Fürst, der im entscheiden-den Moment den Aufstieg der wettinischen Hausmachteinleiten konnte, weitreichend begünstigt durch die Entwick-lung der Ware-Geld-Beziehung, das demografische Wachs-tum, die Kolonisationsbewegung und den Landesausbau.?Dadurch ist es verständlich, dass der an der Fassade derLangen Wand in der Dresdner Augustusstraße auf 24 000Meißner Porzellan-Kacheln dargestellte Fürstenzug des Hau-ses Wettin mit Konrad I. beginnt. Adlige, Musiker und Die-ner zu Pferd oder zu Fuß künden auf dem 102 Meter langenund rund 957 Quadratmeter großen Wandbild, das vonWilhelm Waiter (1826-1913) geschaffen wurde, fünfund-dreißig wettinische Fürsten, darunter Markgrafen, Herzöge,Kurfürsten und Könige, an. Auf dem Wandbild ist der Vers zulesen: "Ein Fürstenstamm, dess Heldenlauf reicht bis zu un-seren Tagen, in grauer Vorzeit ging er auf mit unseres VolkesSagen." Ein Spruch, der darauf aufmerksam machen will, dassdamals wie heute die Herkunft des Geschlechtes noch immernicht geklärt ist. Am wahrscheinlichsten ist, "dass die Wetti-ner väterlicherseits von den schwäbischen Burkhardingernund mütterlicherseits von den immedingischen Harzgrafenherzuleiten sind. "3 !,.,' ,

Während die übrigen Wettiner in Begleitung reiten, reitet er

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Dynastie Wettin - vom Ursprung bis Markgraf Konrad I.

DediGf. im Hassegau

(914-957)

II Burchard I l Dietrich I. v. Bucizi IGf. im Hasse- u. Liesgau(t 982) (t976)

2Nachkommen

Dedi I. v. Bucizi FriedrichHaus Goseck

(t 1009) GI. v, Eilenburg(erloschen 1179) rr 1017)

Dietrich 11.MgI. d. sächs. Ostmark

(1031-1034)00 Mathilde (Mechthild)

" I _j_ IDedo ll,

MgI. d. sächs. Ostmark ThimoFriedrich (1046-1075) GI. v, Wettln u. Gero

Bf. v. Münster 00 BrehnaGI. v. Brehna

(1063-1084) 1. Oda v, d. Lausitz (t nach 1098,(1034-1089)(t 1039) vor 1119)

2. Adela v, Löwen- 00 Ida V. NorthelmBrabant (t 1083)

,L_______ JI

I I 1Heinrich I. Dietrich Wilhelm Günther

MgI. v. Meißen,GI. v, Srehna GI. v, Camburg BI. v. NaumbuGI. v. Eilenburg(1089-1116) (1089-1116) Zeltz(1089-1103)00 Gerburg ? ooGepa (1079-109000 Gertrud v. Braunschweig

(t 1085)

L_ nicht gesichert

IIHeinrich Il, Konrad I. d. Große

Mgf. v. Meißen.Dedo IV. MgI. v, Meißen, Friedrich I.

GI. v, Eilenburg Gl.v.Wettin Mgf. d. sächs. Ostmark, Ebl. v. Magdeburg(1103-1123) (1104-1124) GI. v. Wettin, Srehna u. (1142-1152)ooAdelheid 00 Bertha v. Groitzsch Eilenburg

(1123/27-1156)

rg-

00 L.utgard v. Schwabenrr 1145)

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allein. .Konrad hat beide Arme gehoben, als segne er seinenRitt und ein Land voller Verheißung, dem er entgegenreitet. "4

Versucht man, sich ein Bild von der Person Markgraf Konradszu machen, dem erst die Geschichtsschreibung des 16. Jahr-hunderts den Namen "der Große" verlieh, so wird man baldfeststellen, dass sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zahl-reiche Historiker mit seiner Gestalt und seinem Wirkenbeschäftigt haben.'

Neben den von Otto Posse im Codex diplomaticus Saxoniaeregiae herausgegebenen Urkunden" der Wettiner und wei-teren zeitgenössischen Quellen bietet vor allem die Lauter-berger Stiftschronik "Cronica Montis Sereni" nebst derGenealogie der Wettiner "Genealogia Wettinensis"7 wichtigeAnhaltspunkte für die Bewertung von Konrads Herrschaft.Ein namentlich nicht benannter Kanoniker verfasste um 1230die von 1124 bis 1225 reichende Chronik. Er wird nichtmüde, die Einzigartigkeit Konrads in immer neuen Wortenherauszustellen. Es drängt sich die Frage auf: War er eine soherausragende Persönlichkeit oder müssen wir vielmehr mitin die Beurteilung seiner Person einbeziehen, dass der Ver-fasser der Chronik möglicherweise dem wettinischen Herr-scherhaus seine Aufzeichnungen vorlegen musste und da-durch gezwungen war, prekäre Sachverhalte zu beschönigen,zu umschreiben oder gar wegzulassen? Es dürfte denWettinern gewiss nicht egal gewesen sein, was der Nachweltüber ihre Familie überliefert wird.

Konrad wurde um 1098 als zweiter Sohn des Grafen Thimovon Wettin und Brehna und der Ida, einer Tochter desbayerischen Herzogs Otto von Northeim (1061-1070), ineine Familie hineingeboren, die zu den führenden Ostsach-sens gehörte. Seine Mutter war eine Schwester derspäteren Kaiserin Richenza (1127-1141), und diesefamiliären Verbindungen zum Kaiserhaus sowie zuMarkgrafen und Herzögen sollten für den späteren Auf-stieg Konrads von großer Bedeutung werden. Sein ältererBruder Dedo IV. (1104-1124) war mit Bertha (t 1144), derTochter Graf Wiprechts I., d. Ä. von Groitzsch (t 1124)verheiratet und seine Schwester Mathilde (t 1156) mit

Brakteaten MarkgrafKonrads I..

Markgraf Albrechts desBären,

Erzbischof Wichmanns vonMagdeburg

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Standbild des GrafenThimo von Kistritz(Naumburger Dom)

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Graf Gero von Gleis und Seeburg (t 1122). Wo Konrad dasLicht der Welt erblickte, entzieht sich unserer Kenntnis. Überseine Kinder- und Jugendjahre sowie über seine Herrschafts-grundlagen vor 1123 ist wenig bekannt. Er erbte aus demBesitz seines Vaters Allodialgüter um Torgau, und als seinVetter Wilhelm von Camburg 1116 kinderlos verstarb,dessen Besitz. In einer Urkunde für das 1085 gegründeteKloster Reinhardsbrunn wird er als "gottesfürchtigerGraf von Wettin" (comes religiosus Cunradus de Witin)8bezeichnet. Er benannte sich demzufolge nach der Herr-schaftsbezeichnung des Allodialbezirkes Wettin, den ergemeinsam mit seinem Bruder besaß. Nach 1123 bezeichneteer sich nach dem markgräflichen Herrschaftsbereich "marchioMisnensis"; "dei gratia principum Saxonie possessor et tutorMyssinensis marchie" (durch Gottes Gnade unter denFürsten Sachsens alleiniger Besitzer und Beschützer der meiß-nischen Mark)9 bzw. "marchio Misnensis et Lucensis"(Markgraf von Meißen und der Niederlausitz [Ostmarkjj.'?Die Umschriften seiner Siegel lauten: "CVONRAD[U]S D[E]IGR[ATI]A MARCHIO MISNENSIS" (Konrad, von Gottesgnaden Markgraf von Meißen). Vermutlich noch zu Lebzeitenseines Bruders übernahm er von jenem die Naumburger Stifts-vogtei. In einer Urkunde Bischof Dietrichs aus dem Jahre 1121wird er als "Cunradus comes et advocatus"11 bezeichnet.Vor 1119 heiratete er Liutgard (t 1145), die Tochter desschwäbischen Grafen Adalbert von Elchingen (t um 1120)und seiner Gattin Bertha. Mit ihr hatte Konrad zwölf Kinder,sechs Töchter und sechs Söhne.Söhne waren: Heinrich (früh verstorben), Otto I., der Reiche,Dietrich 111., Dedo V., der Fette, Heinrich I. und Friedrich I.Drei seiner Töchter wurden Äbtissinnen, Oda und Bertha imKloster Gerbstedt, Agnes im St.-Servatius-Stift in Quedlinburg.Die drei anderen Töchter Gertrud, Sophia und Adelaheirateten.Während das Verhältnis Konrads I. zu seinem Bruder unge-trübt gewesen sein dürfte, war das zu seiner Eilenburger Ver-wandtschaft über viele Jahre von Auseinandersetzungengeprägt. Markgraf Heinrich I. von Meißen und der sächsischenOstmark aus der Eilenburger Linie des Hauses Wettin(1089-1103) starb 1103. Seine Frau Gertrud war zu dieser

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Zeit froher Hoffnung. Sie, die in erster Ehe mit Dietrichvon Katlenburg und in zweiter Ehe mit Graf Heinrich vonNortheim (t 1101) verheiratet war, gehörte durch die er-worbenen verwandtschaftlichen Beziehungen zu den ange-sehensten Frauen Ostsachsens. Ihre Tochter war Richenza,vermählt seit 1100 mit Graf Lothar von Süpplingenburg (seit1125 deutscher König: Lothar 111.).In ihrem SchwiegersohnLothar, der schon 1106 Herzog von Sachsen wurde, standihr ein mächtiger Verbündeter-zur Seite, der ihr den Rückengegen adlige Konkurrenten aus der eigenen Familie frei hielt.Als Ministeriale Konrads das Gerücht in Umlauf brachten, siesei gar nicht schwanger, sondern habe sich ein .Federklssenauf den Bauch gebunden", soll sie empört über diese Be-hauptung, wie der Lauterberger Chronist schreibt, ihrenMantel fallen gelassen und ihren geschwollenen Leib gezeigthaben. Kaum war sie niedergekommen, entstand ein neuesGerücht: "Sie hätte ein Mädchen geboren und es ver-tauscht gegen den Sohn einer armen Frau, deren Mann Kochwar und die gleichzeitig mit ihr niedergekommen war. Ausdiesem Grund nannte der Graf den Markgrafen 'Sohn einesKochs'."?Sei es, wie es sei, wir wissen es nicht! Fest steht, dass Gertruddie markgräfliche Würde ihrem Sohn bis zu ihrem Tode 1117erhalten konnte und die im Sinne Konrads agierenden Minis-terialen zunächst das Nachsehen hatten. Aber den Erwerbbesonders der Mark Meißen ließen sie und der heranwach-sende Graf Konrad nicht wieder aus den Augen. Der Vorwurf,Markgraf Heinrich 11.sei nicht ehelich geboren und dem-zufolge nicht erbberechtigt in den Marken, soll nach derLauterberger Chronik zu Kämpfen zwischen den Vetterngeführt haben. Konrad unterlag und wurde, wenn wir denblumig ausgeschmückten Bericht der Chronik Glaubenschenken wollen, auf der Burg Kirchberg bei Jena 1121 instrenger Haft gehalten." Heinrich 11.soll, wie dem AnnalistaSaxo 14 und den Magdeburger Annalen 15 entnommen werdenkann, an Gift 1123 verstorben sein. Offen bleibt dieFrage, wer ihn vergiftete bzw. vergiften ließ. Der Lauterber-ger Chronist setzt die Einsetzung Konrads als Markgraf vonMeißen in das Jahr 1127, was wenig plausibel ist, daschon 1125 Kaiser Heinrich V. (1106-1125) verstarb und

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Grabplatte Konrads I. undder Markgräfin Liutgard Herzog Lothar von Süpplingenburg den deutschen Königs-

thron bestieg.Da Heinrich 11.mit seiner Gattin Adelheid keine Kinder hatte,waren 1123 beide Marken vakant. Wenn verfassungs- oder erb-rechtliche Motive eine Rolle bei der Neubesetzung der Markenzum Tragen gekommen wären, so hätte Konrads älterer Bru-der Dedo IV. seinen Anspruch auf jene geltend machen können.Aber die zeitgenössischen Quellen berichten nichts über Akti-vitäten diesbezüglich seinerseits. Vielmehr werden politischeMachtkonstellationen den Sieg bei der Vergabe der Markendavongetragen haben. Das Verwirrspiel, wann Konrad als

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Markgraf von Meißen eingesetzt wurde, hängt damit zusam-men, dass die Quellen, die über die Einsetzung berichten, meh-rere Versionen bieten, unter denen die glaubwürdigste die derPaderborner Annalen sein dürfte. Sie berichten: ..Der Kaiser[Sc. Heinrich V.] überträgt Wiprecht [I. (11.)von Groitzsch] dieMark in Meißen. Darüber ist Herzog Lothar [von Sachsen] _und mit ihm andere Fürsten - entrüstet und widersetzt sich demmit Waffengewalt. Er geleitet Konrad von Wettin in die Mark[Meißen] und setzt ihn dort [als Markgrafj ein. Dann rückt ermit Albrecht [dem Bären] ... nach Eilenburg [dem Hauptort derOstmark] vor und mit Zustimmung der führenden Adligenbeider Marken [...] übernehmen beide [Albrecht und Konrad]die Herrschaft in der jeweiligen Mark. "16

Der Kaiser verlieh zwar als erledigtes Reichslehen die Markenan seinen Gefolgsmann Wiprecht, jedoch stellt sich die Frage,ob er nach der verhängnisvollen Niederlage, die ihm diesächsischen Großen in der Schlacht am Welfesholz am10. Februar 1115 zugefügt hatten, überhaupt noch in der Lagewar, sich gegen sie durchzusetzen. Herzog Lothar, der an derSpitze der gegen die Territorialpolitik des Kaisers aufbegehren-den Fürstenopposition stand, ignorierte die Entscheidung desKaisers und konnte im Bündnis mit den Großen Sachsens seineKandidaten durchsetzen und trotz Unterstützung Wiprechtsdurch ein kaiserliches Heer jenen vertreiben. Der WettinerKonrad und der Askanier Albrecht der Bär (t 1170) waren indie Gruppe der mächtigsten und angesehensten Fürsten aufge-stiegen. Durch glückliche Umstände fand der Konflikt um dieBesetzung beider Markengebiete bald ein Ende. Der betagteWiprecht von Groitzsch verstarb bereits am 22. Mai 1124 undKaiser Heinrich V. am 23. Mai 1125. Schon am 30. August ließsich Herzog Lothar auf Betreiben des Mainzer ErzbischofsAdalbert I. (1109-1137) in Mainz zum König wählen und am13. September in Aachen krönen.Ein verwandtschaftliches Band durch des Königs GemahlinRichenza verknüpfte König Lothar Ill. mit Markgraf Konrad unddessen Bruder Dedo IV. Anhand der königlichen Urkunden lässtsich aber nicht nachweisen, ob Lothar Konrad jemals förmlichmit der Mark Meißen belehnte, auch wenn uns dies derLauterberger Chronist zum Jahr 1127 rnitteilt.'?Wir wissen nicht, ob Dedo IV. im Kampf um die Mark Meißen

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Ansprüche geltend machte. Er war der Schwiegersohn desvertriebenen Wiprecht von Groitzsch und hielt sich mög-licherweise den Auseinandersetzungen fern, bedingt auchdurch den Aufstieg des Schwiegervaters, der um 1000zwischen Saale und Eibe eine vielschichtige, weit verbreiteteHerrschaft aufbaute und von 1118 bis 1124 das Amt desBurggrafen von Magdeburg innehatte. Dedo zog es vor, aufPilgerreise ins Heilige Land zu gehen.Der Lauterberger Chronist teilt zum Jahre 1124 mit, dassDedo auf dem "mons serenus" (Lauterberg) ein demhI. Petrus geweihtes Augustiner-Chorherrenstift gründeteund ihm einen Teil der Einkünfte aus seinem Allodialbesitzübertrug. Mehrere Gründe dürften ihn bewogen haben,eine neue geistliche Stiftung ins Leben zu rufen: Seit 1069

Einzug Konrads I. auf derAlbrechtsburg in Meißen

(Wandbild vonAnton Dietrich)

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Die Stiftskirche St. Petrusauf dem Petersberg beiHalle nach der Erneuerungvon 1837. Nach derNatur gezeichnet vonB. StraBberger.

konnten die Wettiner ihren Besitz nur noch östlich derSaale erweitern, da König Heinrich IV. (1056-1106) dasGaugrafenamt im nördlichen Hosgau auf die Herren vonMansfeld übertrug, weil die Wettiner, die es nach demTode des Pfalzgrafen Siegfried von Sachsen seit 1038 besa-ßen, sich mit anderen sächsischen Großen gegen Heinrich IV.aufgelehnt hatten. Nicht unbedeutend für Dedos Ent-scheidung dürfte wohl aber auch gewesen sein, dass das vonMarkgraf Rigdak von Meißen (t 985) gegründete KlosterGerbstedt, das nach dem Tod von dessen Sohn Karl (t 1014)an Dietrich 11.(Markgraf der sächsischen Ostmark (1031-1034)fiel und zwischen 1064 und 1084 Eigenkloster des MünsteranerBischofs Friedrich von Wettin (1063-1084) war. Unter demEinfluss der Bischöfe hatte das Kloster zu leiden und auch dieVogteirechte der Wettiner wurden immer mehr eingeschränkt.Dedo wollte im ostsaalischen Gebiet, in der Nähe seinerStammburg Wettin, als Ersatz für Gerbstedt eine würdigeBegräbnisstätte schaffen, die u. a. auch zur Pflege des wetti-nischen Totengedenkens und zur Festigung des Ortes als re-ligiöses und ideelles Repräsentationszentrum der wettinischenHerrschaftsausübung dienen sollte. Nicht unwesentlich fürseine Motivation dürften noch weitere Gründe gewesen sein:

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Zum einen war es möglich, die neue Niederlassung an einenbereits vorhandenen Kultort anzuschließen. Bis zum Baueiner größeren Kirche konnte die capella vetus (AlteKapelle) als Gotteshaus genutzt werden. Zum anderen stelltedie Christianisierung der noch weitestgehend heidnischenslawischen Bevölkerung um den Lauterberg (ab dem 14. Jahr-hundert Petersberg genannt) eine große Herausforderungfür die Wettiner dar. "Auch trug die damalige, asketischorientierte Bewegung des Christentums mit dazu bei, jedenur mögliche Vermehrung monastischer Niederlassungenals religiöse Pflicht anzusehen. "18 Den Gerbstedter PropstHerminold (1124-1228) bestimmte Dedo zum ersten Propstdes Stifts. Vor seiner Abreise ins Heilige Land nahm er aufAnraten der Bischöfe Rüdiger von Magdeburg (1119-1126)und Arnold von Merseburg (1118-1126) seine Frau Bertha,die er verstoßen hatte, in Ehren wieder auf. Die Wallfahrt unddie Gründung des Lauterberger Stifts können demnach auchals Sühne für die Verfehlungen, die er an seiner Frau begangenhat, angesehen werden. Seinen Bruder Konrad bestellte erzum Vollstrecker des frommen Vorhabens. Da jedoch Dedoauf dem Rückweg von Jerusalem verstarb, setzte Konrad denWunsch seines Bruders in die Tat urn."

Stiftskirche St. Petrus aufdem Petersberg

(Kolorierte Zeichnung vonA Eltzner)

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Er wird deshalb als der eigentliche Stifter "fundator" desAugustiner-Chorherrenstifts angesehen.Konrad und seine Gemahlin Liutgard statteten das vier Jahrespäter (7.3.1128) von Papst Honorius 11.(1124-1130) bestä-tigte und zugleich in das Eigentum und den Schutz des Römi-schen Stuhls übergegangene regulierte Stift mit einem um-fangreichen Besitz aus: die Kapellen in Löbejün mit 26 Hufen,in Ostrau mit 4 Hufen und von seinem Eigengut 120 Hufen.Über Liutgard erhielt das Stift 18 Hufen in Hitzkendorf,13 Hufen in Salzmünde, 6 Hufen in Uden, 5 Hufen in Pfütz-thai und 2 Hufen in Plötz.?? Dem Lauterberger Konvent erteilteKonrad zwar das Recht der freien Propstwahl, mischte sichaber in den Jahren 1128, 1137 und 1151 aktiv in das Wahlge-schehen ein. Die geistliche Jurisdiktion und das Weiherechtlegte er in die Hände des Erzbischofs von Magdeburg. DasVogtrecht beanspruchte er für sich und seine Nachkommen.Im ersten Jahrhundert des Bestehens des Augustiner-Chor-herrenstifts standen, bedingt durch den hohen Anteil der sla-wischen Bewohner, missionarische Aufgaben im Vorder-grund. So wie Konrad I. und seine Frau das Stift mit Besit-zungen ausstatteten, so haben auch ihre Nachkommen immerwieder Rechte und Grundbesitz dem Stift geschenkt.Nach 1123 erweiterten sich die Macht und der BesitzKonrads I. mehrfach. Nicht kriegerische Aktionen warendazu erforderlich, sondern günstige Umstände kamen ihminsofern zugute, als ihm durch den Tod von wettinischenVerwandten auf erbrechtlicher Grundlage und vor allemdurch machtpolitische Erwägungen der deutschen Königeansprechende Besitzungen und Rechte verbrieft wurden.Er war ein treuer Gefolgsmann Kaiser Lothars lll.,König Konrads Ill. (1137-1152) und König Friedrichs I.,Barbarossas (1152-1190). Bei der Ausgestaltung der Reichs-politik wirkte er nur zögerlich mit. In den Jahren 1125 bis1133 ist Konrad I. nur zweimal am Hof des Süpplingenbur-gers nachweisbar: 1129 und 1131 in Goslar. Er nahm weder1126 am Feldzug Lothars Ill. gegen Böhmen noch an dessenerstem Italienzug 1132/33 teil, der jenem die Kaiserkronebrachte. Erst in der Zeit von 1134 bis zum Tode des Kaiserstreffen beide häufiger zusammen. Nicht fehlen konnte er aufdem zweiten Feldzug des Kaisers nach Italien 1136/37, da

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Gründung der Burg Melßen durch König Heinrich I.(Wandbild von Anton Dietrich, Albrechtsburg Meißen)

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jener ihm im Mai 1136 auf dem Hoftag in Merseburg mit derOstmark belehnt hatte, die seit 1131 im Besitz des 1135kinderlos verstorbenen Heinrichs Ill. Er war ein SohnWiprecht I. (11.) von Croitzsch." Gleichzeitig erhielt erBesitzungen aus dessen Erbe und wurde vielleicht auch zumVogt des Reichsklosters St. Marien zu Chemnitz ernannt.Kaiser Lothar von Süpplingenburg war einer der großenGönner des Wettiners. Das Verhältnis zueinander warkonfliktfrei. Konrad I. gehörte aber nicht zu den politischführenden Fürsten des Reiches, geschweige denn zum engerenBeraterkreis des Kaisers. Sein Wirkungsbereich konzentriertesich, wie auch unter den nachfolgenden Königen, auf dasMarkengebiet, auf seine Allodialgüter und auf die Abrundungund Erweiterung des wettinischen Territoriums. Auch desVertrauens König Konrads Ill., der am 7. März 1138 gegenden Willen Kaiser Lothars Ill. zum deutschen König gewähltwurde, erwies sich Markgraf Konrad I. für würdig. Schon imMai huldigte er auf einem Hoftag in Bamberg dem Staufer

/und 1140 besuchte er als einer der wenigen sächsischenGroßen einen Hoftag des Königs in Frankfurt/Main.Nicht aktiv beteiligt war er an dem zwischen Staufern undWelfen ausgetragenen Konflikt, der um die Besetzung desdeutschen Königsthrons nach dem Tode Kaiser Lothars Ill.ausgebrochen war bzw. der nach der Königswahl desStaufers zum Verlust des Herzogtums Sachsen fürHeinrich den Stolzen (1126-1139), den SchwiegersohnLothars, führte. Konrad Ill. vergab das sächsische Herzogtuman Albrecht den Bären, was den Unwillen der sächsischenGroßen - auch den Konrads I. - hervorrief. Aber schon1142 erhielt der Sohn Heinrichs des Stolzen, Heinrich derLöwe (1142-1180), das sächsische Herzogtum zurück undAlbrecht der Bär bekam die Nordmark. Die ZurückhaltungKonrads I. sollte sich für ihn vorteilhaft auswirken. Auf demersten Hoftag des Königs in Sachsenwar Konrad I. anwesend.Schon 1143 bestätigte der König ihn als Vogt des Reichs-klosters Chemnitz und übertrug ihm und seinerFrau Liutgard im gleichen Jahr aus Reichsbesitz das RochlitzerLand. Konrads Besitz vergrößerte sich noch weiter, als 1144Bertha, die Witwe seines Bruders Dedo IV., verstarb. Ererhielt den Gau Nisan (Gebiet um Dresden), das Milzener

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Stiftung der Kirchen inDoberluck, Cella undPetersberg (Kupferstichnach einem ehemals imStift Petersbergvorhandenen Wandbild)

und das Bautzener Land. Das von ihm beherrschte Territo-rium, das er von den Burgen Wettin und Brehna sowie vonder von König Heinrich I. (919-936) 928 erbauten BurgMeißen aus regierte, lag zwischen Saale und Neiße under-streckte sich vom Erzgebirge bis an die Eibe bei WittenbergYHinzu kamen noch Allodialgüter im Bereich der Marken Zeitzund Merseburg. Eine wesentliche Abrundung seines riesigenTerritorialbesitzes stellten die Kirchenvogteien dar. Er be-saß sie über die Klöster Posa, Riesa, Lausnitz, Elchingen,Gerbstedt, Niemegk und Petersberg, das Hochstift Zeitz-Naumburg und die Reichsabtei Chemnitz." "Eine Reihe vonUnternehmungen kennzeichneten Konrad I. als einen Ver-treter des ritterlich-frommen Ideals, welches Christentumund Eroberung miteinander verband. "24 Bevor Politik undHeerfahrt Konrads Präsenz erneut erforderlich machten,nahm er sich wie viele Große des Mittelalters eine "Auszeit"zur innigen Erbauung.Er zog mit Bischof Udo I. von Naumburg (1125-1148) undanderen ihm nahe stehenden Herren zu Beginn desJahres 1145 ins Heilige Land. Sein Entschluss, gerade zudieser Zeit eine Wallfahrt zu unternehmen, hängt mitder "entspannten Situation im Markengebiet" zusammen,

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die weder von Albrecht dem Bären noch Heinrich demLöwen gestört wurde. Nicht unwesentlich dürfte aber auchdas ausgewogene, freundschaftliche Verhältnis zum Königgewesen se!n." Konrad bereicherte das Grabeskloster inJerusalem durch eine ansehnliche Memorialstiftung und ließsich in dessen Bruderschaft aufnehmen.Das Ende seiner Wallfahrt wurde durch einen bitteren Schick-salsschlag überschattet. Am 19. Juni 1145 starb seine überalles geliebte Frau Liutgard, als sie nach einem Streit mit demPropst des Stifts auf dem Lauterberg, Meinher (1137 -1152),zu ihrer Tochter, der Äbtissin Oda von Gerbstedt, geeiltwar. Graf Hoyer Ill. von Mansfeld (t nach 1157) ließ sie imGerbstedter Kloster bestatten. Als Konrad im Dezember1145 von seiner Reise zurückkam, vernahm er empört vonder für ihn nicht in Frage kommenden Beisetzung an diesemOrt. Der Lauterberger Chronist berichtet über die Reaktiondes Markgrafen: "Sogleich fragte er nachdrücklich, wo siebestattet sei. Als er das erfahren hatte und zugleich auch, werdas empfohlen hatte, vermerkte er es übel und versicherteeidlich, er werde denjenigen zwingen, die Leiche seinerGemahlin mit eigenen Händen wieder auszugraben, was dennauch geschah. Als der Markgraf schließlich heimgekehrt war,erfuhr der erwähnte Hoyer von dem Zorn, den der Markgrafgegen ihn hegte, sowie von dessen Ursache; und da ihm klarwar, daß er die Gnade des Markgrafen nur wiedererlangenkönne, wenn er den Leichnam der Markgräfin zurückgebenwürde, zog er ein halbes Jahr nach deren Bestattung einesNachts heimlich mit seinem Gefolge nach Gerbstedt, bestachdie Wächter mit Geld, grub den Leichnam aus, nahm ihn undbrachte ihn nach Wettin, wo der Markgraf verabredungs-gemäß seine Ankunft erwartete. Die Markgräfin wurde noch inderselben Nacht in Begleitung des Markgrafen zum Lauterbergüberführt und dort anderntags mit allen Ehren bestattet. "26

Wiederholt beteiligte sich Konrad an Unternehmen nach Osten.1146 unterstützte er gemeinsam mit Albrecht dem Bären denZug König Konrads Ill. gegen Polen. So ruhmlos das Unter-nehmen für den deutschen König auch endete, für Konrad I.war es erfolgreich, denn noch vor dem 26. Oktober 1147heiratete sein Sohn Dietrich Ill. Dobronega, die TochterKönig Boleslaws Ill. (1101-1139).

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Zu Albrecht dem Bären stand er in einem wechselnden Ver-hältnis. Als Albrecht 1138 vom König das Herzogtum Sachsenfür seine Unterstützung bei dessen Königswahl ohne Ab-sprache mit den Großen Sachsens erhielt. war das Verhältnisbeider unterkühlt. Nach 1142. Albrecht hatte auf das Herzog-tum verzichtet. bahnte sich ein freundschaftliches. ja sogarfamiliäres Miteinander an. Konrads Sohn Otto I. vermähltesich mit Albrechts Tochter Hedwig (t 1203). und seineTochter Adela war in zweiter Ehe mit Albrechts SohnAdalbert von Ballenstedt (t nach 1172) verheiratet.1147 nahm Konrad mit Albrecht dem Bären. dessen Söhnenund zahlreichen ostsächsischen Großen am Wendenkreuz-zug. ein Teilunternehmen des 2. Kreuzzuges (1147-1149).teil. der auf Betreiben des Abtes und KirchenreformersBernhard von Clairvaux (um 1090-1153) eingeleitet wurde."Die Ziele. die Bernhard und die sächsischen Großen bei derDurchführung des Wendenkreuzzuges verfolgten. sindunterschiedlich. Während Bernhards vorrangiges Ziel dieBekehrung der Wenden war. ging es den deutschen Fürstenauch darum. die slawischen Gebiete etwa zwischen Kiel. Eibe.Magdeburg. Warthemündung. Stettin und Usedom zuerobern bzw. zurückzuerobern. welche durch den großenSlawenaufstand 983 verloren gegangen waren. Zwei getrenntoperierende Truppenkontingente setzten sich in Marsch.Konrad I. gehörte zum südlichen Kontingent. welche dasTerritorium der Liutizen erobern sollte. Nicht erkennbar sinddie Motive Konrads bei diesem Unternehmen. Landhunger.weltlicher Eroberungswille können es wohl kaum gewesensein. Schon vor dem Kreuzzug war er einer derbegüterten Großen in Sachsen. Aber er war auch Markgrafvon Meißen und der sächsischen Ostmark. und mit derVergabe der Marken durch den königlichen Lehnsherrn warennicht nur Rechte. sondern aktive und passive Leistungenverbunden.Neben der Beratung des Königs auf Reichs- und Hoftagen.der Bereitstellung eines Aufgebotes an Kriegern bei könig-lichen Kriegszügen. der Instandhaltung der Grenzbefesti-gungsanlagen. der Organisation eines gut funktionierendenWachdienstes musste er im Bedarfsfall den König auf dessenKriegs- bzw. Italienzügen begleiten und sein Herrschaftsge-

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biet bei kriegerischen Unternehmungen als Aufmarschgebietzur Verfügung stellen - ob er wollte oder nlcht."Erfolglos wurde Demmin belagert und Konrad zog es vor, inseine Marken zurückzukehren. Er war Teilnehmer des Wen-denkreuzzuges. Welche Rolle er jedoch spielte, welche Zieleer im Einzelnen verfolgte, wo er seine Truppen sammelte, umnach Magdeburg zu ziehen, und wann er genau die Heimreiseantrat, darüber schweigen die zeitgenössischen Quellen.Markgraf Konrad I. erlebte auch noch die Wahl Friedrichs I.(Barbarossa) am 5. März 1152 zum deutschen König. Ober selbst am Wahlakt in Frankfurt/Main teilnahm, entziehtsich unserer Kenntnis. An dessen erstem Hoftag im Mai 1152in Merseburg war er anwesend." Hier wurden u. a. diedänischen Thronstreitigkeiten behandelt. Konrad trugentscheidend dazu bei, dass der Dänenkönig Sven Ill.Grathe (1146-1157), der mit einer Tochter Konrads I.,Adela, verheiratet war, sich gegen seinen KontrahentenKnut durchsetzen konnte. Des Weiteren wurdeBischof Wichmann von Naumburg (1149-1152), derSohn von Konrads Schwester Mathilde, in die Würde einesErzbischofs von Magdeburg (1152-1192) erhoben. Konradwar auch Teilnehmer des Quedlinburger Hoftages imApril 1154. Noch öfter erschien er am Hofe des Staufer-königs, vor allem dann, wenn wettinische Verwandtschafts-angelegenheiten besprochen werden mussten: so im Früh-sommer 1152 in Regensburg und im Oktober in Würzburg.Er nahm am Fürstenurteil 1154 in Goslar teil, das dem Sach-senherzog Heinrich dem Löwen das bayerische Herzogtumzusprach. Zu Heinrich dem Löwen hatte Konrad allerdingskein nahes, eher wie die meisten ostsächsischen Großen eingespanntes Verhältnis. Ein letztes Mal ist der Wettiner amHofe des Königs 1155 in Würzburg nachweisbar. Weder be-gleitete er Friedrich I. auf dessen erstem Italienzug 1154/55noch ist bekannt, dass er im Auftrag des Königs Regierungs-geschäfte wahrnahm."Als Konrad I. sein nahes Ende spürte, für das er als Markgraf,als Graf, als Stifter geistlicher Institutionen, als Förderer derdeutschen Ostsiedlung im Diesseits gemäß des christlichenGlauben und seiner Vorstellung alles getan hatte, bereiteteer sich bewusst auf ein jenseitiges Leben vor.

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Kenotaph vonHans Walther 11.,um 1567G, o. v. Dreyhaupt)

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Im November 1156 legte er in feierlicher Form im Dom zuMeißen die Waffen und Zeichen seiner weltlichen Herr-schaftsgewalt nieder. Zeugen dieser Zeremonie waren seinelangjährige Kampfgefährten Markgraf Albrechts der Bär,Erzbischof Wichmann von Magdeburg, seine Söhne undzahlreiche adlige Gefolgsleute. Mit Zustimmung KaiserFriedrichs I. hatte er die Nachfolge geregelt und seine Reichs-lehen bzw. Allodialgrafschaften unter seinen fünf Söhnenaufgeteilt. Eigentlich konnte er nur seinen Allodialbesitz anseine Söhne weiter vererben. Aber die Tendenz, Reichslehenin der Familie weiterzuvererben, begann sich mehr und mehrdurchzusetzen, und durch das Wohlwollen des Kaisers, das erden Wettinern entgegenbrachte, bestand wohl keine Gefahr,dass der Wunsch des treuen Markgrafen missachtet werdenkönnte.Zwei Söhne stattete Konrad mit Reichsfürstentümern aus.Sein ältester Sohn Otto I., später der "Reiche" genannt, er-hielt das ranghöchste Land, die Mark Meißen; Dietrich Ill.,der Zweitälteste, die Ostmark. Dedo V., der Fette, bekamdie Grafschaft Groitzsch, zu der auch das Rochlitzer Land ge-hörte; Heinrich I. die Grafschaft Wettin und Friedrich I. dieGrafschaft ßrehna." Danach begab er sich auf den Lauter-berg in das von ihm und seiner Gemahlin so reich ausgestat-tete Stift, das er für sich, seine Nachkommen sowie die ihrerGefolgschaft zur neuen Grabstätte bestimmt hatte und aufdessen gedeihliche Entwicklung er stets bedacht war:So stiftete er 1145 anlässlich der Beisetzung Liutgards dreiAltäre und stattete sie mit insgesamt 18 Hufen aus." 1149löste Konrad I. das von seinen Eltern Thimo und Ida gegrün-dete Kloster Niemegk auf und schenkte dessen Besitz (etwa70 Hufen) dem Augustiner-Chorherrenstift St. Peter." DenWunsch Konrads I., in das Stift einzutreten, beschreibtder Lauterberger Chronist mit den Worten: .Konrad,Markgraf von Meißen und der Ostmark, bedachte, inspiriertdurch die Gnade Gottes, die Ungewissheit seines Lebens undfürchtete, er könne, wenn er der vergänglichen Welt allzulange anhange, auch selbst in den Untergang hineingezogenwerden ... " So berief er den Erzbischof Wichmann undMarkgraf Albrecht von Brandenburg, zudem alle seine Söhneund viele andere kirchliche und weltliche Edle sowie

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1. Conrad, 5. Frledrich.2. Lucardis. 6. Dietrich.S. Mechtildi~. 7. Heinrich II.4. Heinrich 1. 0/ Ulrich.

o. Heinrich UI.

Lageplan der wettinischen Gräber in der Stiftskirche St. Petrus auf dem Petersberg

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Grabstätten der Wettiner auf dem PetersbergName Familien- Regierungs- Ehe- Kinder Sterbe- Bestandsaufnahme

verhältnis daten partner jahr bei der Öffnungder Särge 1856

unbekannt(2 Kinder-särge)

Konrad I. Mgf. v. Meißen 1123-1156 Liutgard 12 5.2.1157 großer Sarg(1123). Mgf. d. (Lucardis) v. mit Knochen-sächs. Ostmark Schwaben resten(1136)

Liutgard Gemahlin Konrad I. 12 19.6.1145 Sarg mit Bauschutt(Lucardis) Mgf. Konrads I. gefüllt. mehrere

v. Meißen Knochen undEisenfragmente.1 Münze

Mechthild Schwester 1. Gf. Gero 3 1156 Sarg mit(Mathilde) Mgf. Konrads I. v. Seeburg Kleidungsresten

v. Meißen 2. Gf. Ludwigv. Wippra

Dietrich Ill. Mgf. d. sächs. 1156-1185 1. Dobronega 3 9.2.1185 Sarg mit Skelett.Ostmark. Sohn (Dobergana) (1 illegi- abnorme Lage-Mgf. Konrads I. v. Polen timer des Armes lässtv. Meißen 2. Kunigunde Sohn) auf frühere Öff-

v. Plötzkau nung schließenHeinrich I. Gf. v. Wettin. 1156-1181 Sophia v. 4 10.1.1181 Sarg mit Skelett.

Sohn Mgf. Konrads I. Sommer- Glasscherben inv. Meißen schenburg Kopfnähe

Heinrich 11. Gf. v. Wettin, 1181-1187 ledig 6.1.1187 Sarg mit Skelett.Sohn Gf. Glasscherben.Heinrichs I. Eisenfragmente.v. Wettin Textilreste

Ulrich Gf. v. Wettin. 1187-1206 1.T.d.Gf. 1 10.10.1206 Sarg mit Skelett.Sohn Gf. Hermann 11. v. 3 NägelHeinrichs I. vvrnzenburgv. Wettin 2. Hedwig

v. SachsenHeinrich Ill. Gf. v. Wettin. 1205-1217 8.4.1217 Sarg umgestülpt.

Sohn Gf. Ulrichs (unter Vor möglicherweisev. Wettin mundschaft der von Heinrich Ill.

Gf. Friedrich 11.v. Brehna)

Friedrich I. Gf. v. ßrehna, 1156-1182 Hedwigv. 5.1.1182 Sarg mit SkelettSohn Mgf.Konrads I. Böhmen und Schutt. ohnev. Meißen Beigaben

Konrad Sohn Mgf. 1161-1175 17.1.1175 vor dem nörd-Dietrichs Ill. (1176 imTurner lichen Eingang derv. d. sächs. Ostmark begraben) in Kirche beigesetzt;

Österreich Sarg gefunden

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Grabplatten an derSüd- und Westwand desTurmes der StiftskircheSt. Petrus

Ministerialen nach dem Lauterberg und zog dorthin, um inderen Gegenwart seinen Plan auszuführen. Daraufhinbestimmte er den jeweils ältesten seiner Söhne oder Erben zuseinem Nachfolger in der Vogtei des Stifts."34 Im Detaillegteer fest, wie die Vogtei gehandhabt werden sollte. Vor demAltar des heiligen Petrus legte er die Kleider des Markgrafenab. Erzbischof Wichmann kleidete ihn am Andreastag -30. November in das schlichte geistliche Gewand einesKanonikers ein.

Mag der von Konrad gewählte neue Lebensabschnitt für ihnauch ungewohnt gewesen sein, er brachte aber auch vieleVorteile für ihn. Täglich konnte er das Grab seiner Gemahlinbesuchen, für sein Seelenheil und die täglichen Bedürfnissedes Lebens wurde in geregelten Bahnen gesorgt. Konrad lebtejedoch nicht lange im Stift. Gott wollte, so der LauterbergerChronist, da er noch von dem ersten geistlichen Eifer glühte,abberufen und ihn nicht lange der Versuchung aussetzen,seine Söhne in fürstlichen Ehren, seine früheren Dienstman-nen in Glanz und Pracht zu sehen, während er selbst ganzarm war, und ließ ihn daher bald aus der "bösen Welt" indie verdiente Seligkeit erngehen." Drei Monate später, am5. Februar 1157, starb er. Erzbischof Wichmann bestattete

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ihn in der Mitte der Kirche, wo zu seiner Rechten Liutgardund nach ihr auf derselben Seite seine Schwester Mathilde,die Mutter Wichmanns, bestattet worden war." Der Volks-mund fand für seinen Eintritt den Vers:

Innenansicht der KircheSt. Petrus nach Osten

(L, Puttrich)

"So wechselts in der Welt, der lange Zeit gekrieget,wird nun ein Mönch; der Löw' als wie ein Lamm stilllieget."

Mit Ausnahme Ottos I., des Reichen, wohnten seine Söhne,Albrecht der Bär, Bischof Walo von Havelberg (1155-1176)und zahlreiche Gäste der Begräbnisfeier bei. In der Zeit von1145 bis 1217 wurden zehn Mitglieder der wettinischen

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Gräber der Stifterfamilieunter dem Fußboden,etwa In der Mitte desMittelschiffes, Platten mitNamen und Todesjahrkennzeichnen die Grab-stellen:Markgraf Konrad I. undMarkgräfin Liutgard

Familie aus vier Generationen in zwei Reihen unter dem Fuß-boden des Kirchenmittelschiffes zwischen dem zweiten unddritten Pfeilerpaar beigesetzt. Am 31. August 1565 entzün-dete ein Blitzstrahl den Turm der Kirche und legte dasGotteshaus und viele Wirtschaftsgebäude in Asche. Dabeiwurden auch die wettinischen Särge stark in Mitleidenschaftgezogen. Kurfürst August von Sachsen (1536-1586) ließ zweiJahre später über den Gräbern seiner Ahnen ein Begräbnishaus(Kenotaph .Dornus Sepulturae") erbauen. Von 1853 bis 1857wurde die Kirche umfassend restauriert und das Kenotaph andie Westwand des Turmes versetzt, wobei auch die Sandstein-särge geöffnet wurden. Neue Grabplatten, fünf mit Personen-reliefs (Konrad I., Liutgard und ihre drei Söhne in Lebensgröße),wurden angefertigt; auf den übrigen sind nur Kreuze mitSchmuckelementen zu sehen. In den sechziger und siebzigerJahren des 20. Jahrhunderts wurden Rekonstruktionsarbeitenin der Kirche durchgeführt. Dabei entfernte man die Grabplattenaus dem Mittelschiff. Sie fanden nun ihren Platz an der westli-chen und südlichen Wand des Turmes in der Reihenfolge vonlinks nach rechts: Mathilde, Liutgard, Konrad I., Heinrich I.,Heinrich 11.,Dietrich Ill., Friedrich I. und Heinrich Ill. Noch heutebezeichnen die im Fußboden eingelassenen Platten mit Namenund Todesjahr die ursprüngliche Stelle der Gräber.Obwohl Konrad die Stiftskirche zum Erbbegräbnis seinerFamilie bestimmt hatte, war er der erste und gleichzeitig derletzte Markgraf von Meißen, der hier begraben wurde. Vonseinen fünf Söhnen ließen sich in der Kirche begraben:

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Markgraf Dietrich Ill. von der sächsischen Ostmark,Graf Heinrich I. von Wettin und Graf Friedrich I. von Brehna.Markgraf Otto I., der Reiche, liegt im Kloster Altzella undGraf Dedo V., der Fette, im Kloster WechselburgY MarkgrafKonrad I. von Meißen und der sächsischen Ostmark genießtnoch heute als Ahnherr des wettinischen Herrscher-geschlechts große Bedeutung, wozu auch der LauterbergerChronist durch sein positives Bild, das er von ihm in seinerChronik entwarf, entscheidend beitrug. Er war ein bedeu-tender, selbstbewusster Markgraf, auch wenn sein Wirkenfür die Reichsgeschichte des 12. Jahrhunderts insgesamtgesehen als nicht herausragend eingeschätzt werden kann.An das Profil eines Markgrafen Albrecht des Bären, einesHerzogs Heinrich des Löwen von Sachsen und Bayern undeines Erzbischofs Wichmann von Magdeburg kommt er nichtheran. Schon in jungen Jahren hatte er ein großes Ziel vorAugen, den Erwerb der Markgrafschaft Meißen. Das Glückwar ihm hold. Bedingt durch das Aussterben von wettinischenLinien, konnte er große Besitzkomplexe in seiner Handvereinen. Er besaß ausgedehntes Grundeigentum in den bei-den Marken sowie umfangreichen Allodialbesitz zwischenSaale, Mulde und Eibe, um Wettin, um den Lauterberg, inBrehna, in Zörbig, in Eilenburg, in Torgau, südlich von Halle,in Camburg, in Klosterlausnitz, in Groitzsch und Rochlitz.Diesen umfangreichen Reichs- und Territorialbesitz rundetendie Klostervogteien noch ab. Konrad I. steht am Anfang einererfolgreichen Entwicklung des Hauses Wettin. Seine Ange-hörigen und Nachkommen setzten die Frfolgsgeschichte bisins 20. Jahrhundert fort.

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Anmerkungen

1 Vgl. Lobeck, J. L., Markgraf Konrad von Meißen, Phi!. Diss., Leipzig1878; Posse, 0., Die Markgrafen von Meißen und das Haus Wettin biszu Konrad dem Großen, Leipzig 1881; Hoppe, W., Markgraf Konradvon Meißen, der Reichsfürst und Gründer des wettinischen Staates, in:Archiv für Sächsische Geschichte und Archivkunde, Bd. 40, 1919,S. 1 ff.; Philippi, H., Die Wettiner in Sachsen und Thüringen, Limburg 1989,S. 5; Semsdorf, G., Konrad von Wettin - Geschichte und Legende, in: Hei-mat-Jahrbuch, Saalkreis 1995, S. 29; Pätzold, St., Die frühenWettiner - Adelsfamilie und Hausüberlieferung, Köln, Weimar,Wien 1997, S. 40; Ders., Herrschaft zwischen Saale und Eibe:Markgraf Konrad von Meißen und der Niederlausitz, in: Konrad vonWettin und seine Zeit. Protokoll der Wissenschaftlichen Konferenzanlässlich des 900. Geburtstags Konrads von Wettin im BurggymnasiumWettin am 18. und 19. Juli 1998, hrsg. v. Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V., Halle 1999, S. 26; Rogge, J., Die Wettiner, Aufstieg einerDynastie im Mittelalter, Ostfildern 2005, S. 29 ff.

2 Vg!. Schlenker, G., Bäuerliche Verhältnisse im mittleren Elbe- undSaalegebiet vom 12. bis 15. Jahrhundert, Halle 2000, S. 51 ff.

3 Pätzold, St., 1997, S. 10.4 Delius, R., Der Fürstenzug in Dresden, Dresden 2005, S. 16;vgl. Blaschke, K., Der Fürstenzug zu Dresden - Denkmal undGeschichte des Hauses Wettin, Leipzig, Jena, Berlin 1991; Der Fürsten-zug zu Dresden. Seine Entstehung und die Geschichte der Wettiner, zu-sammengestellt, Gestaltung und Text S. Mellmann, 6. Aufl., Lübeck 2000.

S Vgl. Ermisch, H., Die geschichtlichen Beinamen der Wettiner,in: Neues Sächsisches Archiv, Bd. 17, Dresden 1896, S. 30;Pätzold, St., 1999, S. 14 f.

6 Vgl. Codex diplomaticus Saxoniae regiae, 1. Hptt., 2. Bd.,hrsg. v. O. Posse, Leipzig 1889 (zit.: CdSR).

7 Vg!. Chronik vom Petersberg (Cronica Montis Sereni) nebst derGenealogie der Wettiner (Genealogia Wettinensis), übers. u.erl. v. W. Kirsch, Halle 1996 (zit.: Cronica Montis Sereni).Die Chronik wurde 1665 in Helmstedt in der Ursprache gedruckt und1875 in die Reihe der Monumenta Germaniae Historica aufgenommen.

8 CdSR, 1. Hptt., 2. Bd., Nr. 50, S. 43.9 Ebenda, Nr. 58, S. 50, Nr. 73, S. 59, Nr. 82, S. 65, Nr. 154, S. 110,Nr. 181, S. 127, Nr. 223, S. 154.

10 Ebenda, Nr. 262, S. 176.11 UB des Hochstifts Naumburg, T. 1 (967-1207), bearb. v. P. Kehr,in: GQ, Bd. 36, Halle 1899, Nr. 116, S. 101 f.

12 Cronica Montis Sereni, S. 14. Der Lauterberger Chronist setzt dieEreignisse in das Jahr 1126.

13 Vg!. ebenda, S. 15.14 Vg!.Annalista Saxo, MGH SS VI, hrsg. v. G. Waitz, Hannover 1844, S. 759.15 Vgl. Annales Magdeburgenses, MGH SS XVI, hrsg. v. G. H. Pertz,

Hannover 1895, S. 183.16 Annales Patherbrunnenses. Eine verlorene Quellenschrift des 12. Jahr-

hunderts aus Bruchstücken wiederhergestellt v. P. Scheffer-Boichorst,Innsbruck 1870, S. 140 f.; vg!. zu den verschiedenen VersionenPätzold, St., 1997, S.)4,9 ff.; Ders., 1999, S. 17 ff.

17 Vg!. Cronica MontifSere[li,~,.15;R::>gge, J., 2005, S. 32.• :.I> '.,...,., -.!'!t, ..t ."! ..M,,:!;~'.--------------+f~·~~~~~~··~'~~l,'~·----~-----------------------------------33----

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18 Nebel, Arthur, Die Anfänge und die kirchliche Rechtsstellung desAugustiner-Chorherrenstifts St. Peter auf dem Lauterberg (Petersberg beiHalle), in: Thüringisch-sächsische Zeitschrift, Bd. VI, Halle 1916, 5.134.

19 Vgl. Cronica Montis Sereni, S. 12; Pätzold, St., 1997, S. 301 ff.;Schlenker, G., Schellbach, A., Junghans, W., Auf den Spuren derWettiner in Sachsen-Anhalt, Halle 1998, S. 134.

20 Vgl. CdSR, 1. Hptt., 2. Bd., Nr. 73, S. 59; Cronica Montis Sereni,5.12 f.; Pätzold, St., 1997, S. 192 f.

21 Vgl. Ann. Magdeburgenses, S. 186; Annalista Saxo, S. 770; Die Regestendes Kaiserreiches unter Lothar Ill. und Konrad 111.,1.T.: Lothar Ill.(1125 [1075]-1137), bearb. v. J. F. Böhmer, W. Petke, Köln, Weimar,Wien 1994, Nr. 483, 5.311; Pätzold, St., 1997, 5.34 f.; Hoppe, W., 1919,S. 11 ff.

22 Vgl. Cronica Montis Sereni, S. 28; Helbig, H., Der Wettinische Stände-staat. Untersuchungen zur Geschichte des Ständewesens und der land-ständischen Verfassung in Mitteldeutschland bis 1485 (MitteldeutscheForschungen, Bd. 4), 2. unv. Aufl., Köln, Wien 1980, S. 4.

23 Vgl. Hoppe, W., 1919, S. 39 ff.; Lück, H., Wettiner Grafen, Grenzen undGericht. Beiträge zur Geschichte des Saalkreises, Halle 1990, S. 10 f.

24 Schwarz, H., Die Wettiner des Mittelalters und ihre Bedeutung fürThüringen. Kleine Schriftenreihe der Wartburgstiftung 7, Leipzig 1994,5.24.

25 Hoppe, W., 1919, S. 25; Pätzold, St., 1997, S. 35; vgl. Jordan, K.,Heinrich der Löwe. Eine Biographie, München 1979, S. 29 ff.

26 Cronica Montis Sereni, S. 30.27 Vgl. Schlenker, G., Konrad der Große als Kreuzfahrer. Auf den Spuren

der Wettiner I. Beiträge zur Regional- und LandeskulturSachsen-Anhalts, H. 43, hrsg. v. Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V.,Halle 2006, S. 6 ff.

28 Vgl. Rogge, J., 2005, S. 32 f.29 Vgl. Die Urkunden Friedrichs I., hrsg. v. H. Appelt u. a.,

Bd. 10/1 (1152-1158), Hannover 1975 (zit.: DF.I.), Nr. 11, S. 19 ff.30 Zum Quedlinburger Hoftag vgl. ebenda, Nr. 73, S. 121 ff.; Zur Anwesenheit

am Hofe in Regensburg und Würzburg vgl. ebenda, Nr. 14, S. 26 f., Nr. 31,5.52 ff., Nr. 33, S. 56 f., Nr. 34, S.58, Nr. 36, S. 60 ff.; Zum Fürstenurteil inGoslar vgl. ebenda, Nr. 80, S. 132 ff.; Zum letzten Reichstag in Würzburgvgl. ebenda, Nr. 165, S. 282 f. (Die Urkunde wurde zwar erst am 6. April1157 in Worms ausgefertigt, bezieht sich aber auf eine Handlung, die zweiJahre vorher stattfand); Kötzschke, R., Kretzschmar, H., SächsischeGeschichte, Frankfurt/H, 1965, S. 75; Pätzold, St., 1997, 5.38 f.

31 Vgl. CdSR, Nr. 262, S. 176 ff.; Cronica Montis Sereni, S. 39.32 Vgl. Cronica Montis Sereni, S. 32 f.33 Vgl. ebenda, S. 32 f.; Pätzold, St., 1997, S. 161 f.34 Cronica Montis Sereni, S. 39.35 Vgl. ebenda, S. 40; Wichmann, CR., Chronik des Petersberges bei

Halle a. 5., Halle 1857.36 Vgl. Cronica Montis Sereni, S. 41.37 Vgl. Quast, F. v., Die Kirche und das Kloster auf dem Petersberg bei Halle,

in Zeitschrift für christliche Archäologie und Kunst, hrsg. v. F. v. Quast,Leipzig 1858, S. 269 ff. (Kloster Petersberg 11.Die Gräber); Lück, H.,1990, S. 7 ff.; Wagner, C, Die Grablegen der Wettiner auf dem Peters-berg bei Halle 1567-1857, in: Mitteldeutsches Jb., Weimar-Köln-Wien1998, S. 65 ff.; Schlenker, G., Schellbach, A., Junghans, W., 1998, S. 134 ff.

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Herausgeber:Kirchliche Stiftung Petersberg

ImpressumFür die freundliche Unterstützung bedanken wir uns bei Irmtraud Findeisen,Joachim Wenke, Timo Eule, Stefan Auert, Julia Wolf, Markus Böttcher undbei allen Leihgebern.

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, vollständige oder auszugsweise Re-produktion, gleich in welcher Form (Fotokopie, Mikrofilm, Speicherung inelektronischer Datenverarbeitung, CD-Rom oder durch andere Verfahren),Vervielfältigung oder die Weitergabe von Vervielfältigungen sind nur mitschriftlicher Genehmigung der Autoren gestattet.

Leihgeber

Bildnachweis:

Stefan Auert

Albrechtsburg Meißen

Axel VOigtDr. habil. G. SchlenkerKati GaudigStadtarchiv HalleFechner & TOM GmbHThomas Deutschnach Otto Posse

H. G. Bothe

J. Ch. v. Dreyhaupt

L. Puttrich

Joachim WenkeA. Eltzner

Herstellung:Druckhaus Schütze GmbH

ISBN 978-3-89812-494-2

Titelfoto: Markgraf Konrad I.,Fürstenzug Dresden, S. 13, 18S. 36: Markgraf Konrad I., Lindenholzfigur,Albrechtsburg MeißenS. 4,11S. 6S.28S. 10, 14S. 8S.16S. 2 (in: E. Kittel, Siegel, Braunschweig 1970,S. 251)S. 20 (kurz gefasste Beschreibung des ehe-maligen berühmten Augustinerclosters auf demPetersberg, Halle 1748)S. 24 (Pagus Neletici et Nudzici oderAusführliche diplomatisch-historischeBeschreibung des ... Saal-Creyses, Bd. 11,Halle 1750)S. 26, 29 (Denkmale der Baukunst des Mittel-alters in Sachsen, Leipzig 1838-1845)S. 30S. 15 (kolorierte Zeichnung)

© 2007 Mitteldeutscher Verlag GmbHwww.mitteldeutscherverlag.de

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Markgraf Konrad I. - GroBe Hofstube, Albrechtsburg in MeiBen