Marktbericht 201410 2

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1 Müller & Sohn Marktbericht MARKTBERICHT 01.2013 MARKTBERICHT 10.2014

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Marktbericht, Wirtschaft

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Müller & Sohn Marktbericht

MARKTBERICHT

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DIE WELTWIRTSCHAFT � Chinas Industriestimmung eingetrübt Im Oktober hat sich die Stimmung in den chinesischen Industrieunternehmen überraschend verschlechtert und der entsprechende Einkaufsmanagerindex ist von 51,1 Punkten im September auf 50,8 Zähler gefallen. Nach den zuletzt moderat positiven Einschätzungen hatten Analysten hingegen mit einer leichten Verbesserung auf 51,2 Punkte gerechnet. Der Indexwert liegt aber immer noch über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten und deutet damit weiter auf ein Wachstum hin. Auf der anderen Seite wurde von China aber auch mitgeteilt, dass die Wirtschaft der Volksrepublik im dritten Quartal um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen ist. Die Volkswirte waren nicht enttäuscht, da sie mit einem Wachstumswert von 7,2 Prozent eine ähnliche Entwicklung erwartet hatten. Außerdem wurde bekanntgegeben, dass die Industrieproduktion im September um 8,0 Prozent ausgeweitet wurde, nach 6,9 Prozent im August. Insgesamt erwartet die chinesische Regierung für 2015 nur noch ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent, nach 7,5 Prozent in diesem Jahr. Die Sorge um das Weltwirtschaftswachstum bleibt nach wie vor ein Haupttreiber an den globalen Finanzmärkten. Dies wurde auch wieder einmal beim letzten Federal Reserve-Meeting der amerikanischen Notenbank deutlich, als das Federal Open Market Committee Bedenken hinsichtlich des schwachen Wachstums in der Eurozone und dessen möglichen Einfluss auf die US-Wirtschaft und den Dollar äußerte. Die Märkte haben dies als ein Zeichen dafür gesehen, dass die US-Notenbank die Zinsen nun doch nicht so schnell anheben werde, wie erwartet. Dies wiederum hat zu Gewinnmitnahmen im US-Dollar geführt. Im NE-Metallsektor machen jedoch nachlassende Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum weitere Kursanstiege unwahrscheinlich.

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Gründe für die schwache Performance der NE-Metalle sind daher weiterhin die Sorge, dass sich die Konjunktur in der Eurozone weiter abschwächen wird und auch das nachlassende Wirtschaftswachstum in China. Denn wächst die Wirtschaft langsamer, werden weniger Güter produziert, und entsprechend niedriger fällt die Nachfrage nach diesen Rohstoffen aus. Damit könnten auch die Metallpreise tendenziell nachgeben. � Japanische Notenbank bewegt die Märkte Die japanische Notenbank sorgte mit neuen geldpolitischen Maßnahmen für einen starken Anstieg der Aktienmärkte und entfachte ein Kursfeuerwerk. Japan nimmt den Kampf gegen die Deflation auf und, um die Wirtschaft anzukurbeln, wirft die Notenbank weitere Billionen Yen auf den Markt. Die überraschende Ankündigung der japanischen Notenbank hielt die Investoren in Atem und die Reaktion der Märkte folgte prompt. Konkret wird für den Ankauf von Staatsanleihen und für weitere Finanzinstrumente die Summe von 30 Billionen Yen auf 80 Billionen Yen (ca. 582 Milliarden Euro) pro Jahr erhöht. Durch diese Aktion hofft die Notenbank die schwache Wirtschaft anzukurbeln. Der Aktienindex Nikkei schoss um 4,8 Prozent nach oben und erreichte die höchste Notierung seit sieben Jahren. Zugleich zog der Dollar zum Yen auf den höchsten Stand seit sechs Jahren an. Die billige japanische Währung soll die japanische Exportwirtschaft weiter stärken, indem sie Produkte im Ausland günstiger macht. Trotzdem senkte die Japanische Notenbank die Wachstumsprognose für die japanische Wirtschaft für das noch bis März 2015 laufende Steuerjahr von 1,0 Prozent auf 0,5 Prozent. Im Frühjahr 2014 war die japanische Wirtschaft so stark geschrumpft wie seit der Tsunami-Katastrophe im März 2011 nicht mehr. Auch ein Grund dafür ist in der deutlichen Anhebung der Mehrwertsteuer von April zu sehen. Die japanische Währung verlor auf allen Ebenen an Wert und so verbilligte sich der Yen zum USD um fast 3 Prozent. Gewinner waren die Aktienmärkte und auch der Nikkei-Index erlebte einen Anstieg um fast 5 Prozent innerhalb weniger Stunden. Diese Aktien-Euphorie schwappte auch in alle anderen Weltregionen über und führte zu Kursanstiegen auf beiden Seiten des Atlantiks. In den USA kletterte der Dow-Jones sogar ein neues Hoch.

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Mitte Oktober teilte die US Notenbank Fed dann mit, ihr Anleihenkauf-programm QE3 einzustellen und heizte die Spekulationen auf eine baldige Zinswende an. Dies war der Hauptgrund, weshalb viele Marktteilnehmer sich vom Euro trennten und die europäische Gemeinschaftswährung zum Dollar auf ein 16 Monatstief stürzte.

EUROPA � Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone bleibt hoch… Auch vor den Wintermonaten ist die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone unverändert hoch geblieben. Wie die EU-Statistikbehörde Eurostat mitteilte waren im September 11,5 Prozent der Männer und Frauen in den 18 Euro-Ländern ohne Job und damit hat sich die Arbeitslosenquote seit Juni nicht mehr verändert. In der Währungsunion sind den Berechnungen zufolge 18,3 Millionen Menschen ohne Arbeit. Weiterhin am stärksten von der Arbeitslosigkeit sind nach wie vor Griechenland (26,4 Prozent) und Spanien (24 Prozent) betroffen. Im Vergleich gute Zahlen gibt es hingegen in Deutschland (5,0 Prozent) und Österreich (5,1 Prozent). � … die Inflationsrate weiter niedrig Während die Arbeitslosigkeit unverändert hoch ist, bleibt die Inflationsrate in der Euro-Zone niedrig, selbst wenn die Teuerungsrate im Oktober leicht gestiegen ist. Die Verbraucherpreise erhöhten sich lt. wie erwartet um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Im September war die Inflation noch auf 0,3 Prozent gefallen, auf den niedrigsten Wert seit fünf Jahren. Gedämpft wurde die Inflation im Oktober erneut von fallenden Energiepreisen. Diese gaben um 1,8 Prozent nach. Dagegen stiegen die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak um 0,5 Prozent sowie die für Dienstleistungen um 1,2 Prozent. � Defizitäre Haushalte in der EU Die EU-Kommission hat mitgeteilt, die vorläufigen Etatpläne aller EU-Staaten für 2015 zu billigen. Auch die Haushalte Frankreichs und Italiens sollen nicht zurückgewiesen werden, obwohl die zuvor in Brüssel eingereichten Pläne Abweichungen von den Vorgaben des Stabilitäts- und Wachstumspakts zeigten. Bei Abweichungen hätte die Kommission die Etatpläne nach den Regeln des Pakts zurückweisen müssen.

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Die Kommission werde eine ausführlichere Beurteilung der einzelnen Budgetpläne in einigen Wochen vorlegen. Und erst dann wird die Behörde entscheiden, ob sie Frankreich abermals mehr Zeit einräumt, sein Defizit zu senken. Das Staatsdefizit muss 2015 nach den Vorgaben wieder unter den Maastrichter Referenzwert von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sinken. Nach dem Entwurf der Franzosen soll dies aber erst 2017 geschehen. Auch Italien will in den kommenden Jahren mehr Schulden machen als vereinbart. Rom ist in seinem Etatplan von dem Ziel abgerückt, bis 2017 einen ausgeglichenen Haushalt zu schaffen. Ministerpräsident Matteo Renzi will nach drei Jahren wirtschaftlicher Stagnation mit Steuerkürzungen das Wachstum ankurbeln. Derweil sind die Aussichten für Europas Wirtschaft deutlich schlechter geworden. Deutschland rutscht nach der Herbstprognose der EU-Kommission in diesem Jahr am Rande der Rezession entlang. In den 18 Mitgliedsländern der Währungsunion wird das Wachstum insgesamt deutlich schlechter ausfallen als bislang erwartet. Für das laufende Jahr rechnet Brüssel für die Eurozone nur noch mit einem Plus von 0,8 Prozent statt der ehemals prognostizierten 1,2 Prozent.

DEUTSCHLAND � Deutschland nur noch Mittelmaß Die schlechten Nachrichten von der Konjunkturfront reißen auch in Deutschland nicht ab. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft, fiel unerwartet deutlich von 104,7 auf 103,2 Punkte, wie das Münchner Ifo Institut zu seiner Umfrage unter 7.000 Managern mitteilte. Damit hat sich die Stimmung im Oktober den sechsten Monat in Folge eingetrübt. Die meisten Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 104,3 Zähler gerechnet. Auch die konjunkturellen Aussichten haben sich nochmals verschlechtert und der Teilindex der Geschäftserwartung ging ebenfalls zurück. Die befragten Führungskräfte schätzten sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate schlechter ein als noch zuletzt.

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Allein die Exporterwartungen sind gestiegen, wobei hier abzuwarten bleibt, ob dies nicht nur ein Strohfeuer ist. Der Euro hat zuletzt zum Dollar deutlich an Wert verloren, was deutsche Produkte in vielen Ländern attraktiver macht und die Exporteure erfreut. Angesichts der Verunsicherung durch zahlreiche Krisen wie in der Ukraine und im Nahen Osten haben viele Experten ihre Wachstumsprognosen zuletzt deutlich nach unten korrigiert. Erfreuliches gibt es von Seiten der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer zu vermelden. Der Auftragseingang hat im September einen kräftigen Schub erhalten und insbesondere Großaufträge aus Ländern außerhalb der Eurozone halfen, das Sommerloch zu überwinden. Die Unternehmen erhielten 13 Prozent mehr Bestellungen als vor einem Jahr, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) mitteilte. Das Inlandsgeschäft sank um 9 Prozent, das Auslandsgeschäft lag um 24 Prozent höher. Auf der anderen Seite läuft es innerhalb Deutschlands nicht so gut. Der Umsatz im deutschen Einzelhandel ist im September so stark eingebrochen wie seit mehr als sieben Jahren nicht mehr. Er fiel um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Preisbereinigt fiel das Minus mit 3,2 Prozent sogar noch etwas höher aus. Die deutschen Konsumenten sind ins Nachdenken gekommen. Zwar rechnen rund 79 Prozent der Deutschen in diesem Jahr mit einem steigenden Einkommen, doch die Bürger wollen derzeit ihr hohes Konsumpotential nicht so recht in reale Käufe umsetzen und ihr Geld lieber beisammen halten. Insgesamt wollen die Bundesbürger einer Umfrage im Auftrag der Wirtschaftswoche Zurückhaltung üben, in Erwartung einer weiter deutlichen Konjunktureintrübung. Für viel mehr als einer Stagnation bis ins neue Jahr hinein reicht es wohl in Deutschland und in Europa daher nicht. � Deutscher Arbeitsmarkt überraschend stark Trotz der negativen Daten und Berichtslage kommt die sich andeutende Konjunkturschwäche auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht an. Im Monat Oktober waren 2,733 Millionen Menschen ohne Beschäftigung, was 75.000 weniger als im September und 68.000 weniger als im Oktober 2013 bedeutet, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit.

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Damit trotzt der Arbeitsmarkt derzeit den konjunkturellen Unwägbarkeiten, etwa infolge der Konflikte in Nahost und in der Ukraine, und die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten zeigen sich auf dem Arbeitsmarkt nicht. Die Arbeitslosenquote sank im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. Auch weiterhin bleibt die Beschäftigungsentwicklung laut der BA aufwärts gerichtet.

NE-METALLE ALUMINIUM ���� Beste Performance des Leichtmetalls Sorgen um ein geringeres Weltwirtschaftswachstum, das zu einer geringeren Metallnachfrage führen dürfte, belasten auch den Aluminiumpreis im Berichtsmonat Oktober 2014. Die Notierungen ermäßigten sich zwischenzeitlich bis auf 1.912 USD (17.10.14). Trotzdem hat Aluminium mit einem Preisanstieg von 13,1 Prozent im bisherigen Jahresverlauf mittlerweile Nickel als besten Performer unter den Basismetallen abgelöst. Mit verantwortlich dafür ist die spürbar gute Lage in der Aluminiumindustrie, denn die Auftragslage ist dort weiterhin gut. Auch das stärkere Wachstum der chinesischen Industrieproduktion war eines der positiven Signale für das Leichtmetall und hat dem Markt eine gewisse Stütze gegeben. Aluminium hat so seit Anfang Oktober von 1.901 USD bis auf 2.033 USD zugelegt. Am 23.10.14 konnte erstmals wieder mit 2.002 USD die Widerstandslinie bei 2.000 USD übersprungen werden und zum Ende der Berichtszeit sollte dies auch nachhaltig gelingen. Im Bereich von 1.950 USD trifft der Markt auf eine Unterstützung. Die Bestände in den lizenzierten Lagerhäusern der London Metal Exchange (LME) waren im Oktober weiter rückläufig. Sie reduzierten sich von 4.599.550 t auf zuletzt 4.435.525 t. Er bleibt abzuwarten, ob die zuletzt doch kontinuierliche Reduzierung der Vorräte anhalten wird, insbesondere weil China zuletzt wieder einen Teil seiner stillgelegten Aluminiumkapazitäten in Betrieb genommen hat. Nach Angaben des International Aluminium Institutes stieg die chinesische Produktion im August um fast 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf erstmals über zwei Millionen Tonnen.

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Daher kann erwartet werden, dass sich trotz des sich auch für 2015 abzeichnenden Angebotsdefizits nur eine leichte Erholung der Preise durchsetzen kann. Einige Experten sehen im Durchschnitt 2.000 US-Dollar je Tonne im ersten Halbjahr 2015. Der Trend insgesamt bei Aluminium ist bullish, und sollte sich der Markt über 2.050 nachhaltig behaupten, ist es nur eine Frage der Zeit bis der massive Widerstand bei 2.120 getestet wird. Auch die Terminstruktur spricht weiter für festere Notierungen, denn innerhalb von zwei Tagen drehte der Markt von Contango in Backwardation. Dies wird für viele Marktteilnehmer als Signal für eine Verknappung gewertet. KUPFER � Erwarteter Angebotsüberschuss belastet Mit einem Rückgang von acht Prozent im bisherigen Jahresverlauf ist der Kupferpreis im Vergleich zu den Notierungen anderer hier berichteter Basismetalle überproportional stark zurück gegangen. In dieser Entwicklung spiegelt sich die Erwartung eines überschüssigen Angebotes auf dem Kupfermarkt wider. Der Kupferpreis verharrte im Oktober zwischen 6.500 USD und 6.800 USD und bewegte sich in einer engen Range. Einen Ausrutscher gab es am 17.10.14, als die Notierung an der LME auf 6.577 USD fiel. Nach oben konnte der Kurs vom 30.10.14 mit 6.825 USD nicht übertroffen werden. Der Kupfermarkt schloss im Oktober an der LME mit 6.715 USD. Die guten chinesischen Daten kamen zu einem Zeitpunkt, als der Kupfermarkt schon kurz vor der Aufgabe der Marke von 6.500 war. Seither geht es wieder aufwärts. Die Nachricht, ein einzelner Käufer kontrolliert offenbar mehr als die Hälfte der Kupferbestände in den Lägern der Londoner Metallbörse LME, sorgte für leichte Aufregung am Markt. Im vergangenen Monat soll dieser Investor nach einem Bericht des Wall Street Journal zeitweise mehr als 90 Prozent der Kupferbestände besessen haben. Die Läger der LME füllten sich im Berichtszeitraum weiter und legten im Oktober um rund 11.000 t zu. Zuletzt wurden 162.600 t registriert, nach 151.375 t am 02.10.14.

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Zu den Notierungsgewinnen, rund 140 USD in drei Tagen, sorgten auch die Ankündigungen der Minenarbeiter in Indonesien und Peru, die Streiks ankündigten, für Aufregung. Spekulationen auf einen Versorgungsengpass hatten den Kupferpreis angetrieben, obwohl die Läger gut gefüllt sind. Der Kupferpreis geriet dann wieder unter Druck, nachdem in Indonesien der geplante Streik in der Grasberg-Mine abgesagt wurde. Es wurde eine Vereinbarung mit dem Management des Unternehmens getroffen. Die Analysten von Morgan Stanley sind für Kupfer weiterhin positiv gestimmt und angesichts des enttäuschenden Angebotswachstums ist das Metall nach wie vor für Anleger attraktiv. Trotzdem gibt es Sorgen um das Weltwirtschaftswachstum, was letzten Endes zu einer geringeren Kupfernachfrage führen dürfte. Die volatile Seitwärtsbewegung der Kupferpreise dürfte sich mittelfristig weiter fortsetzen. Die Angebotssorgen bleiben am Markt bestehen, und auch die International Copper Study Group geht von einem erheblichen Defizit am Kupfermarkt aus, auch wenn für das kommende Jahr weiterhin mit einem Überschuss gerechnet wird, der aber geringer ausfallen sollte, als bislang erwartet. Auch bleibt die Backwardation weiterhin auf einem hohen Niveau und liegt aktuell bei ca. 70 USD. Dies zeigt, dass weiterhin Interesse der Investoren und Marktteilnehmer besteht. NICKEL � Starkes physisches Kaufinteresse Der Nickelpreis hatte seit Anfang Oktober mit Preisrückschlägen zu kämpfen und der Markt verlor nach starken 16.875 USD am 08.10.14 stetig bis auf 14.775 USD am 28.10.14 und war damit deutlich der Verlierer unserer Berichtszeit. Derzeit beschäftigt die Marktteilnehmer mehr die Angebotslage als die Nachfragesituation. Der Nickelpreis könnte Unterstützung erhalten, da die Bestände von Nickel in China deutlich reduziert wurden. Auch sind die Exporte der Philippinen im Oktober zurückgegangen, wie Branchenkreise mitteilten. Die Philippinen sind mittlerweile der wichtigste Nickellieferant Chinas. Einer Untersuchung nach geht man jedoch davon aus, dass die Philippinen zukünftig höhere Erzgehalte fördern und weiterhin China beliefern dürften. Es wird ein Exportanstieg von Nickel nach China von 27 Prozent in diesem Jahr und eine Fortsetzung der Entwicklung in den kommenden beiden Jahren gesehen.

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Die International Nickel Study Group (INSG) hat ihre Prognosen zu Angebot und Nachfrage am globalen Nickelmarkt revidiert und erstmals Prognosen für 2015 veröffentlicht: Sie erwartet für 2014 nun nur noch einen geringen Angebotsüberschuss von 10.000 Tonnen. Im nächsten Jahr soll der Nickelmarkt dann erstmals seit fünf Jahren wieder in ein Angebotsdefizit drehen (Prognose 20.000 Tonnen). Vor allem bleibt das Angebot wegen des Exportverbots in Indonesien und technischer Probleme in Minen andernorts hinter den Erwartungen zurück. Die LME-Bestände steigen derweil rasant weiter und notieren aktuell bei 228.396 t, was alleine im Oktober eine Zunahme von rund 17.000 t bedeutete (02.10.14: 211.164 t); allein in den letzten drei Handelstagen im Oktober wurde der Bestand um 4.200 t aufgebaut. Doch wurde nach den jüngsten Preisrückgängen ein starkes physisches Kaufinteresse gesehen. Investoren fokussieren sich nun wieder auf die Fundamentaldaten, wie z. B. das indonesische Exportverbot. Physisches Kaufinteresse hat ebenfalls dafür gesorgt, dass der Markt seinen Boden vorerst gesehen hat. Um weiteres Kaufinteresse zu wecken, muss der Preis pro Tonne über 16.000 USD schließen, dann wäre ein Anstieg bis in den Bereich von 17.000 USD möglich. Die Aussicht auf eine angespannte Marktlage bei Nickel sollte dem Markt mittelfristig Unterstützung geben. Manche Analysten sehen bereits einen Rebound bei Nickel. Fakt ist, dass der Nickelmarkt derzeit Mühe hat, eine klare Orientierung zu finden. ZINK � LME-Lagerhausbestände gehen weiter zurück Nach Ansicht mehrerer Experten am Metallmarkt findet zurzeit eine zyklische Erholung bei Zink statt. Angetrieben durch die chinesischen Importe könnte die Weltnachfrage nach Zink in diesem Jahr um bis zu 5,1 Prozent zulegen. Zwar sind die Zinkvorräte weiterhin hoch, im Oktober zuletzt 700.975 t, doch dürfte das Angebot in den kommenden Jahren ins Defizit rutschen. Gleich mehrere führende Zinkminen haben angekündigt bis 2016 zu schließen. Laut Experten sind die Preise immer noch nicht hoch genug, um eine hinreichende Entwicklung neuer Minen auszulösen.

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Die riesige Zinkmine Century in Australien wird wie angekündigt im kommenden Jahr außer Betrieb gehen, obwohl einige Experten erwartet hatten, dass die Lebensdauer der Mine verlängert werden könnte. Die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) rechnet in diesem Jahr mit einem Nachfrageanstieg nach Zink allein aus China um 2,8 Prozent. Nach der Ankündigung der chinesischen Regierung, 200 Milliarden Dollar in die chinesische Wirtschaft geben zu wollen, könnte der Bedarf sogar noch höher ausfallen. Weltweit wird ein Nachfrageanstieg in Höhe von 5,1 Prozent auf insgesamt knapp 14 Millionen Tonnen erwartet. Für 2014 hat die ILZSG in dem jüngsten Bericht das erwartete Defizit deutlich auf 403.000 Tonnen nach oben revidiert. Im April waren die Rohstoffstrategen von 117.000 Tonnen ausgegangen. Im nächsten Jahr soll das erwartete Angebotsdefizit nur geringfügig auf 366.000 Tonnen sinken. Darüber hinaus leeren sich die Lager: Die Lagerhausbestände haben sich im Oktober deutlich um 45.000 t reduziert. Seit dem 02.10.14, als 748.875 t gemeldet wurden, ging es deutlich abwärts. Mit knapp über 700.000 t wurde das niedrigste Niveau seit August dieses Jahres erreicht. Seit Anfang des Jahres sind die Vorräte sogar schon um rund 23 Prozent zurückgegangen. Zuletzt sind die Notierungen an der LME unter Druck geraten, wobei dies keine fundamentalen Gründe hat, sondern Finanzspekulanten haben sich verstärkt aus dem Zinkmarkt zurückgezogen, so die Rohstoffexperten. Das Industriemetall hat seit Anfang September rund sechs Prozent seines Wertes verloren und kostet aktuell nur noch rund 2.297 USD. Das Monatshoch wurde am 15.10.14 mit 2.331 USD gemeldet. Mittelfristig spricht vieles wieder für höhere Zinkpreise. Das Angebotsdefizit könnte den unter Druck geratenen Zinkpreis schon bald steigen lassen.

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Redaktionsleitung: Matthias Kämper (V.i.s.d.P.) Rainer Kämper Redakteurin: Petra Reuther Schriftleitung: Michael Obst Erscheinungstermin : Monatlich Rechtliche Hinweise: Die Marktinformation und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen und Charts sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung, wie Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung in elektronischen Systemen, ist nur für eigene Zwecke statthaft. Eine Bearbeitung oder Änderung ohne unsere Zustimmung ist unzulässig und strafbar. Müller & Sohn übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Marktbericht mitgeteilten Informationen und haftet ncht für abgeleitete Folgen.

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