Marktbericht 201501 2

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Marktbericht, Wirtschaft

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DIE WELTWIRTSCHAFT � USA und China: Stimmung trübt sich ein Die Stimmung bei den chinesischen Industrieunternehmen hat sich auch zum Jahresauftakt nicht ins Positive verändert und bleibt trübe: Der Einkaufsmanagerindex ist erstmals seit mehr als zwei Jahren im Januar rückläufig gewesen und von 50,1 Punkten im Dezember auf 49,8 Punkte gefallen. Die Experten hatten ein deutlich besseres Ergebnis erwartet und sogar einen leichten Anstieg auf 50,2 Punkte gesehen. Letztmalig lag der Index im September 2012 unter die Tiefstmarke von 50 Punkten. Werte über 50 Punkte deuten auf Wachstum hin, Werte darunter zeigen eine rückläufige Wirtschaftsleistung. Wie zuletzt berichtet wurde, plant die chinesische Regierung das Wachstumsziel für das Jahr 2015 auf sieben Prozent zu senken. Noch im vergangenen Jahr zeigte die Wirtschaft eine Leistung um 7,4 Prozent, was auch für die Gesamtentwicklung des Landes schon zu niedrig war. Die chinesischen Marktteilnehmer halten sich aufgrund des chinesischen Neujahresfest Mitte Februar zurück. Auch in den USA zeigt die Stimmung derzeit Flaute. Im Schlussquartal 2014 wurde ein BIP-Wachstum von 2,6 Prozent verzeichnet, wo doch die Experten mit einem Wachstum von 3,3 Prozent gerechnet hatten. Die Erwartungen waren sehr hoch, da die Wirtschaft im dritten Quartal 2014 bereinigt 5,0 Prozent anwuchs. Unterstützt wird die Konjunktur vor allem von den konsumfreudigen Verbrauchern. Der private Konsum macht allein rund 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung aus. Der niedrigere Ölpreis entlastet sie um viele Milliarden Dollar, was dazu führen könnte, dass die weltgrößte Volkswirtschaft in diesem Jahr noch schneller wachsen und in den kommenden Quartalen auch für Wachstumsdynamik sorgen dürfte. Die US-Notenbank Fed bewertet die Entwicklung der US-Wirtschaft weiter positiv, denn auch der Arbeitsmarkt weist weiterhin ein stabiles Wachstum auf, auch wenn im Januar weniger Stellen geschaffen wurden als erwartet. Die Notenbank hält den Leitzins mit null bis 0,25 Prozent derzeit noch auf dem historisch niedrigen Niveau. Die Entwicklung insgesamt in den USA führt bei den Marktteilnehmern zu der Erwartung, dass die Notenbank an den Planungen, den Leitzins in diesem Jahr anzuheben, festhalten wird und sie rechnen fast einstimmig erst für die Jahresmitte mit einer Zinserhöhung. Die Phase der Niedrigzinspolitik könnte sich auch belastend auf die Rohstoffmärkte auswirken, da dies zu einem Rückgang der Liquidität am Markt führen dürfte.

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Der starke US-Dollar könnte hingegen auch zu einem Rückgang der US-Exporte führen, die Ende 2014 nur um 2,8 Prozent anstiegen, die Importe sind hingegen drei Mal so schnell gewachsen. Somit wirft ein niedriger Dollar Kurs auch Schatten auf.

EUROPA � Euro auf dem tiefsten Stand seit elf Jahren Der Kursverfall der europäischen Einheitswährung ging auch zu Jahresbeginn weiter. Der Euro notierte an der Londoner Börse auf dem tiefsten Stand seit dem 11.11.2003 bei 1,1460 Dollar. Ein Grund für den Kursverfall des Euro ist nach Ansicht von Analysten die Aktion der Europäischen Zentralbank (EZB), erstmals in der Geschichte Staatsanleihen zu kaufen. Der Euro-Kurs fiel unter den Einführungskurs des Jahres 1999, als die EZB den ersten Referenzkurs der neuen Währung auf 1,1789 Dollar festgesetzt hatte. Nachdem bei der Parlamentswahl in Griechenland der Sieg des Linksbündnisses Syriza bekannt gegeben wurde, ging es für die europäische Währung weiter bergab und der Eurokurs fiel zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit mehr als elf Jahren. An der Börse in Tokio lag die europäische Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich bei 1,1098 Dollar. Die Europäische Zentralbank hat im Januar eine historische Entscheidung getroffen. Notenbank-Präsident Mario Draghi hat wie erwartet auf dem ersten geldpolitischen Treffen der Währungshüter in diesem Jahr die Geldschleusen weit geöffnet und den europäischen Banken noch mehr Liquidität zur Verfügung gestellt. Das „Zauberwort“ heißt Anleihenkauf. Die EZB will damit die niedrige Inflation bekämpfen, denn für viele Geldmarktexperten ist Deflation kein verbotenes Wort mehr. Die EZB finanziert die Anleihenpapiere mit neuem Zentralbankgeld, so dass sich die Geldmenge erhöht. Im Idealfall wird nach dieser Aktion frisches Geld über das Bankensystem in die reale Wirtschaft gespült. Die Konjunktur zieht dadurch an und die Inflation steigt wieder.

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In der Folgezeit hat sich der Kurs der Gemeinschaftswährung wieder gefestigt und Ende Januar mit 1,1240 Dollar die Marke von 1,12 Dollar wieder überschritten. � Ein neues Kapitel für Europa Alexis Tsipras hat mit seinem Linksbündnis Syriza die Macht in Griechenland erobert und sich mit der rechten Anel auf die Bildung einer Koalition verständig. Nicht viel, aber eines haben die beiden Parteien gemeinsam: Eine Ablehnung der Sparpolitik Europas. Die Wahl in Griechenland war insbesondere an den internationalen Finanzmärkten mit Interesse verfolgt worden, denn das Linksbündnis hatte im Wahlkampf versprochen, sich von dem strikten Sparkurs der bisherigen Regierung loszusagen und mit den internationalen Gläubigern über einen Schuldenschnitt verhandeln zu wollen. Es gab auch immer wieder Spekulationen über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Die neue griechische Regierung hat aber zuletzt immer wieder betont, nicht die Währungsunion zu verlassen. Die Europäische Zentralbank (EZB) positioniert sich eindeutig, ihre Geldvergabe an griechische Banken einzustellen, wenn es kein Abkommen geben sollte. Griechenland hat insgesamt noch rund 322 Milliarden Euro Schulden und für über die Hälfte ihrer langlaufenden Kredite müssen die Griechen auch heute schon keine Zinsen und Tilgungen leisten. Die142 Milliarden Euro des Europäischen Rettungsschirms (EFSF) sind erst ab dem Jahr 2023 zu tilgen und 2012 wurden die Zinsen für 10 Jahre gestundet. Ferner sind die Forderungen aus direkten Krediten der Euro-Mitgliedsstaaten von ca. 53 Milliarden Euro erst ab 2020 zu tilgen. Die Frage ist, inwieweit weitere Zugeständnisse Griechenland überhaupt noch retten können. Die Regierung hat im Wahlkampf noch damit geworben, u. a. Privatisierungen rückabzuwickeln und Kürzungen des Mindestgehalts rückgängig zu machen. Diese derzeitige Uneinigkeit zwischen EU und Griechenland muss nun gelöst werden, denn schon Ende Februar wären weitere Hilfszahlungen an Griechenland fällig. Zudem drängt der Internationale Währungsfond (IWF) noch im Februar auf fällige Rückzahlungen. Es ist weiterhin nicht klar, wie das Regierungsbündnis in Athen in Zukunft mit den Institutionen EZB, IWF und EU-Kommission zusammenarbeiten will. Die EZB besteht darauf, bestehende Verträge einzuhalten.

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DEUTSCHLAND � Auch in Deutschland fallen die Preise…. Auch Deutschland kann sich den Inflationstendenzen in Europa nicht entziehen und nicht zuletzt ist aufgrund des eingebrochenen Ölpreises die Inflationsrate erstmals seit fünf Jahren unter null gefallen. Was für die Konsumenten eine gute Nachricht ist, ist es für die Notenbanker auf Dauer nicht. Die jüngste Umfrage des Marktforschungsunternehmen GfK zeigt außerdem, wie wichtig die niedrige Inflation als Antrieb für die gute Konsumstimmung ist. Die niedrige Teuerungsrate ist so aus Sicht des Verbrauchers zunächst einmal eine positive Entwicklung. Die Entscheidung der EZB zur Einführung eines Anleihen-Kauf-Programms im Umfang von über 1 Billion Euro brachte dem deutschen Aktienmarkt im Januar einen Gewinn von rund 9 Prozent. Auch die Anleihenmärkte verzeichnen neue Rekordhochs und profitieren im Moment noch von den geldpoltischen Stimulierungen. � … und der Konsum steigt weiter Die Verbraucher bleiben nicht nur aufgrund der niedrigen Heizöl- und Benzinpreise weiter in Hochstimmung. Auch Lebensmittel wurden günstiger. Das größte deutsche Marktforschungsinstitut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) teilte mit, dass das Konsumklima im Januar auf den höchsten Stand seit 13 Jahren gestiegen ist. Die Bereitschaft der deutschen Haushalte zu größeren Anschaffungen habe ebenso wie die Einkommenserwartung im Januar kräftig zugelegt. Der ermittelte Indikator für die sogenannte Anschaffungsneigung ist auf ein Acht-Jahres-Hoch gestiegen. Höher lag der Wert zuletzt am Jahresende 2006, als die damals bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung viele Verbraucher zu vorgezogenen Anschaffungen bewegt hatte. Auch die deutschen Einzelhändler springen auf diesen Zug auf und rechnen das sechste Jahr in Folge mit einem Umsatzwachstum. Wie der Branchenverband HDE (Handelsverband Deutschland), eine Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels, mitteilte, sollte der Umsatz 2015 um 1,5 Prozent auf gut 466 Milliarden Euro steigen. Schon im vergangenen Jahr hatte das Plus bei 1,9 Prozent gelegen.

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Die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes ist eine weitere wichtige Stütze, denn die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Arbeitslosigkeit ist in Deutschland im Januar den vierten Monat infolge zurückgegangen. Die Zahl der Erwerbslosen ging saisonal bereinigt um 9.000 auf 2,84 Millionen, Menschen zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Die bereinigte Arbeitslosenquote betrug 6,5 Prozent, das ist somit der niedrigste Wert seit mehr als zwei Jahrzehnten.

NE-METALLE ALUMINIUM ���� Preisverfall an vielen Fronten Die Lage an den Rohstoffmärkten hat sich in den letzten Handelstagen im Januar 2015 erst einmal etwas beruhigt. Doch es gibt noch keine Entwarnung, denn die Rohstoffmärkte bleiben unter Druck, was auf der einen Seite der Zinssituation in den USA mit einem starken Dollar geschuldet ist und auf der anderen Seite aber vor allem der nachlassenden chinesischen Wachstumsdynamik. Die physische Nachfrage auf dem wichtigen chinesischen Markt ist zuletzt ausgeblieben und die zurückgehende Nachfrage deutet auf eine Reduzierung der globalen Industrieproduktion hin. Die guten Daten aus Europa konnten die Industriemetalle zwar leicht stützen, aber es nicht davon auszugehen, dass diese Bewegung nachhaltig bleibt. Der Aluminiumpreis ist seit November 2013 stetig zurückgegangen, von relativ festen Notierungen um 2.070 USD auf zuletzt 1.822 USD (30.01.15). Am 08.01.15 wurde die Linie bei 1.800 USD nach unten durchbrochen und das Leichtmetall fiel bis auf 1.780 USD zurück. Marktexperten sehen bei Notierungen um die Marken von 1.895 bis 1.900 USD und 1.930 bis 1.940 starke technische Wiederstände. Derzeit sehen sie aber eher eine Konsolidierung im aktuellen Bereich, wobei dann aus technischer Sicht die Marke bei 1.750 USD eine zunehmend wichtigere Rolle nach unten spielen dürfte. Insgesamt wird Aluminium von der Unsicherheit über die makroökonomischen Aussichten für die US-Wirtschaft belastet. Ebenso haben die Schwäche der industriellen Aktivität in China und die Ölpreisverluste ihre Wirkung am Leichtmetallmarkt gezeigt.

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Die Bestände von Aluminium an der Londoner Metallböse LME sanken in unser Berichtszeit wieder deutlich um rund 15.000 Tonnen. Zu Jahresbeginn lagen die Bestände bei 4.205.225 t und sind nach dem letzten Rückgang am 30.01.15 um 9.400 sie auf 4.048.900 t gesunken. Ein Preis von mehr als 2.000 USD ist derzeit für Aluminium fundamental nicht zu rechtfertigen. Trotz der zurück gegangenen LME-Lagerhausbestände reicht das Angebot aus, um die Nachfrage, die aktuell eher zurückhaltend ist, zu befriedigen. Die Aluminiumproduzenten profitieren auch vom niedrigen Energie- und Ölpreis, was einem neuen Aufwärtstrend entgegensteht. Unklar ist noch, wie unterstützend sich die Unsicherheit im Zuge des Wahlergebnisses in Griechenland auswirkt. Wird es dazu führen, dass nicht nur die kurzfristig orientierten Spekulanten, sondern auch viele Investoren mit einer längeren Anlagestrategie verstärkt in Metalle investieren? KUPFER � Kupferpreis im Sturzflug Das Industriemetall Kupfer ist derzeit so günstig wie seit knapp sechs Jahren nicht mehr. Am 14.01.15 ist der Kupferpreis mit 5.854 USD unter die Marke von 6.000 USD gerutscht, was gegenüber dem Jahresstart einen Verlust von 500 USD bedeutete. Am 30.01.15 fiel Kupfer auf 5.400 USD zurück, auf den tiefsten Stand seit knapp sechs Jahren, und hat vielen Marktteilnehmern und Händlern große Verluste gebracht. Insgesamt hat Kupfer seit Jahresbeginn einen Rückgang der Notierungen um knapp 15 Prozent verzeichnet. Das Unterschreiten der charttechnischen Unterstützungszone zwischen 5.810 und 5.635 Dollar hat außerdem zu technischen Anschlussverkäufen geführt, die den Preisverfall bei Kupfer noch verstärkt haben. Die Analysten machen eine schwache Nachfrage nach dem wichtigen Industriemetall für den starken Preisrutsch verantwortlich. Aber auch die negativen Konjunkturdaten setzten dem Kupferpreis zu. Dem Absturz ging eine Senkung der Prognose der Weltbank für das Weltwirtschaftswachstum 2015 voraus. Die Bank berichtigte ihre Einschätzung auf 3,0 von zunächst 3,4 Prozent. Auch haben die Konjunkturdaten aus China einen negativen Einfluss gezeigt.

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Für China liegt die Prognose des Wachstums in diesem Jahr bei 7 Prozent, dem niedrigsten Wert seit 1990. China ist der mit Abstand größte weltweite Abnehmer für Kupfer und deckt 40 Prozent der Nachfrage. Auch von der Angebotsseite gibt es derzeit keine marktstützenden Nachrichten für das Rote Metall. Es wird in diesem Jahr mit einem Überschuss am Kupfermarkt von 350.000 Tonnen gerechnet und die Vorschau für die globale Produktionsausweitung sagt rund eine Million Tonnen voraus. Insgesamt umfasst der Kupfermarkt etwa 24 Millionen Tonnen im Jahr. Zuletzt hatten Ende des vergangenen Jahres die beiden Bergbaukonzerne Rio Tinto und BHP Billiton eine starke Ausweitung des Kupferbergbaus angekündigt. Ebenso stehen bei Kupfer die Lagerbestände an der London Metal Exchange (LME) im Fokus, hier hat der konstante Lageraufbau nicht unwesentlich zum Preisrückgang von mehr als zehn Prozent im Januar beigetragen. Die LME Vorräte sind am 05.01.15 mit 178.425 Tonnen auf den höchsten Stand seit Mai 2014 gestiegen und an der Shanghai Futures Exchange erreichten die Kupferbestände den höchsten Stand seit April 2014. Diese Entwicklung eines konstanten Lageraufbaus setzte sich im weiteren Jahresverlauf fort. Am 16.01.15 stiegen die Bestände auf 200.400 t und am 31.01.15 endete der Monat mit 218.125 t. Seit Anfang des Jahres sind die Bestände um 40 Prozent (41.100 t) gestiegen. Alles in allem ist es aktuell kein gutes Umfeld für den Kupfermarkt. Abgesehen von den Energierohstoffen hat sich Kupfer von den zwölf im Bloomberg Commodity Index abgebildeten Rohwaren am schlechtesten entwickelt. Die Rohstoffexperten gehen davon aus, dass bei mehreren der fünf teuersten Industriemetalle die Kupferpreise auch in den kommenden Monaten unter Druck bleiben. Eine nachhaltige Trendwende ist vor dem chinesischen Neujahrsfest Mitte Februar jedoch eher unwahrscheinlich. NICKEL � Keine Trendwende in Sicht Mit Ausnahme von Nickel und Zink starteten die Basismetalle mit Verlusten ins Jahr 2015. Aber auch bei Nickel wirken die Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung in Europa und die chinesische Industrie sowie der starke US-Dollar Kurs nach wie vor belastend für den Markt.

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Die Notierungen haben sich im Berichtszeitraum mit Gewinnen und Verlusten präsentiert. So festigten sich die Notierungen am 08.01.15 auf 15.500 USD, bevor dann Verluste den Markt auf 14.425 USD am 16.01.15 drückten. Am 29.01.15 kostete Nickel in London 14.925 t und blieb in Summe den Januar über von der Notierungsseite her stabil. Aufgrund der angespannten Situation in der Ukraine gibt es auch weiterhin die Sorge, dass Russland seine Nickelproduktion deutlich steigern könnte, auch wenn es dafür faktisch noch keine Anzeichen gibt. Indirekt drücken auch diese Befürchtungen auf den Preis. Dies bestätigt aber nicht die aktuelle Entwicklung der Lagerhausbestände in den lizenzierten LME-Lägern. Die Bestände von Nickel haben sich aufwärts gerichtet entwickelt und im Januar zugelegt. Von 248.340 t am 01.01.15 kletterten sie auf zuletzt 256.806 t. Bei Nickel dürfte sich mittlerweile ein Boden gebildet haben und wenn der Preis über die Marke von 15.000 USD klettert, könnte dies zu einer starken Entwicklung führen. Mittelfristig sehen Analysten Aufwärtspotenzial, kurzfristig dürfte der Nickelpreis aber erst einmal weiter sinken. Das technische Bild spricht eher für einen neuerlichen Test der zuletzt gesehenen Notierungen. Eine wichtige Belebung der Nachfrage könnte im nächsten Monat aus China kommen. Von dort erwarten die Marktteilnehmer weitere Stützungsmaßnahmen von der Zentralbank und der Regierung, die zu Nachfrageimpulsen führen könnten. ZINK � Chinas Nachfrage weiter ein Knackpunkt für den Mark t Durch eine hohe Nachfrage, verbunden mit einem Angebotsdefizit, sowie sinkenden Lagerbeständen musste der Zinkpreis das Jahresende 2014 auf einem nahezu gleichen Niveau abschließen, wie das vergangene Jahr begonnen hatte. Im Januar präsentierten sich die Notierungen erst relativ fest und bewegten sich in der Bandbreite 2.194 bis 2.151 USD. In den darauf folgenden Tagen verlor der Markt zwar bis auf 2.049 USD, aber die Widerstandslinie 2.000 USD konnte gehalten werden. Bis zum 27.01.15 festigte sich Zink wieder bis auf 2.138 USD; der Monat schloss mit 2.118 USD.

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Kein anderer Industriemetallmarkt wie der Zinkmarkt weist eine so große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage auf. Die International Lead and Zinc Study Group geht bei Zink weiterhin von einem globalen Marktdefizit in Höhe von 366.000 Tonnen für 2015 aus, was nur einen geringfügigen Rückgang gegenüber 2014 zeigt. Das globale Marktdefizit soll in diesem Jahr zugleich auf extrem niedrige Lagerbestände treffen. Die Bestände an der LME sind im letzten Jahr um mehr als 28 Prozent abgebaut worden und die Entwicklung setzte sich im ersten Monat des neuen Jahres weiter fort. Am 01.01.15 lagerten 690.825 t Zink in den gemeldeten Lägern der LME und am 31.01.15 waren es nur noch 630.750 t. Die einzelnen Abgänge waren zum Teil sehr deutlich mit z. B. 6.900 t am 23.01.15. Zuletzt hatten die Chinesen ihre Produktion weiter ausgebaut, aber es bleibt fraglich, wie nachhaltig diese Entwicklung im chinesischen Zinkminensektor ist. Die Minenbetreiber hatten mit dem Problem rückläufiger Metallgehalte in den Erzen zu kämpfen. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass China in diesem Jahr weiter ein großer Netto-Importeur bleiben könnte. Außerdem bedrohen weiterhin große Minenschließungen das weltweite Angebot. Die Situation auf der Angebotsseite wird auf dem Zinkmarkt weiterhin im Mittelpunkt stehen. Kurzfristig können vielleicht noch vorübergehende Produktionssteigerungen in den bestehenden Minen die bereits entstandenen Lücken ausgleichen, doch langfristig wird das nicht gelingen. Zukünftig können nur neue Minen die Ausfälle tatsächlich ersetzen, doch für die Erschließung dieser Minen müsste Kapital vorhanden sein. In Industriekreisen spricht man davon, dass neue Zinkminen in der Regel erst bei Preisen von mindestens 2.200 USD profitabel arbeiten können. Der Preis für Zink dürfte im laufenden Jahr dank wachsender Nachfrage wieder zulegen, so schätzen Analysten. Ebenso sehen sie weiteres Potential durch Konjunkturprogramme und eine feste Konjunktur in einigen Teilen der Welt, wie in den USA und den asiatischen Wirtschaftsräumen. Das Geschäft der Zinklegierungen läuft derzeit nicht schlecht.

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Redaktionsleitung: Matthias Kämper (V.i.s.d.P.) Rainer Kämper Redakteurin: Petra Reuther Schriftleitung: Michael Obst Erscheinungstermin : Monatlich Rechtliche Hinweise: Die Marktinformation und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen und Charts sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung, wie Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung in elektronischen Systemen, ist nur für eigene Zwecke statthaft. Eine Bearbeitung oder Änderung ohne unsere Zustimmung ist unzulässig und strafbar. Müller & Sohn übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Marktbericht mitgeteilten Informationen und haftet ncht für abgeleitete Folgen.

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