MARKTREDWITZ·WUNSIEDEL·ARZBERG · 2014. 10. 1. · Stammtisch saßen. Diese Häuser wärenauch zu...

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Nr. 40 · Mittwoch, 1. Oktober 2014 www.blickpunkt-verlag.de · Auflage: 22800 Exemplare MARKTREDWITZ · WUNSIEDEL · ARZBERG www.blickpunkt-verlag.de Mehr Service, weniger Kosten! Die BLICKPUNKT Service-Rufnummern : Leserservice: 09281 / 180-20-42 Fax: 09281 / 180-20-43 Anrufer mit Flatrate-Vertrag erreichen uns künftig ohne Zusatzkosten. Ansonsten gilt der normale Ortstarif. Egal, ob Sie eine Anzeige schalten möchten oder Fragen rund um die Zeitung haben, wir sind gerne für Sie da. © FP-KreativPool´13 Sie erreichen uns von Montag bis Freitag von 6.00 bis 18.00 Uhr und am Samstag von 6.00 bis 14.00 Uhr. Faxen Sie Ihre Kleinanzeige einfach 0 92 81/816-288 Wirtsleute per Steckbrief gesucht Krasser können Unter- schiede kaum sein: Wäh- rend die Marktgemeinde Schirnding Wirtsleute steckbrieflich sucht, flo- riert in einem Dorf wie Göpfersgrün ein Gut, das geschichtlich gar kein Gastronomiebetrieb war. Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband zeigt im „Wirtshaus im Gut“ bewusst Gegensätze, aber auch Lösungen für Gas- tronomiebetriebe auf. von Martin Schikora GÖPFERSGRÜN Der Bayeri- sche Hotel- und Gaststättenver- band (BHG) tingelt derzeit durch die Lande, um den Wandel in der Wirtshauskultur in Bayern voranzutreiben. Unermüdlich schwingt Vorsitzender Ulrich N. Brandl seine verbale Keule. „Wo die Wirtschaft stirbt, stirbt der Ort“, lautet seine Kernthese, die er aus einer Studie der Katholi- schen Universität Eichstätt-Er- langen zitiert, die sich unter an- derem mit geschlossenen Gast- häusern auf dem flachen Land beschäftigt. Dass der Gastronom aus dem Bayerischen Wald den gastgebenden Landkreis einmal mehr regional verpflanzt und in die Oberpfalz verfrachtet, verzei- hen ihm seine Gäste schnell. Denn Landtagsabgeordneter Martin Schöffel, die oberfränki- sche BHG-Bezirksvorsitzende Andrea Luger, Karl-Heinz Drens- ke von der Wunsiedler BHG- Kreisstelle, der Göpfersgrüner Gastronom Roland Gläßl und Schirndings Bürgermeisterin Ka- rin Fleischer sind auf der Suche nach Lösungen. Letztere schildert die Situation in ihrer 1 250-Einwohner-Ge- meinde als „dramatisch“: 400 Arbeitsplätze seien seit der poli- tischen Wende in dem Grenzort verloren gegangen, ganze Fami- lien zogen weg. „Aktuell haben wir kein Wirtshaus“, bedauert Fleischer. Ihr Amtsvorgänger habe zwar mittlerweile ein Café eröffnet und die beiden örtli- chen Sportclubs sperren ihre Vereinsheime bei Veranstaltun- gen auf, aber einen regelmäßi- gen Stammtisch gebe es in Schirnding nicht mehr. Den wiederum hält Roland Gläßl gerade in kleineren Ort- schaften für wichtig. Der Spross einer Gastronomen-Dynastie im Landkreis Wunsiedel war bis 1999 über ein Jahrzehnt im „Weißen Ross“ in Thiersheim Wirt: „Das liegt unserer Familie im Blut.“ Dann suchte er die He- rausforderung in Göpfersgrün. Ein Investor renovierte dort ein Landwirtschaftsanwesen und suchte einen Gastronomen, der das „Wirtshaus im Gut“ zur Mar- ke macht. Seit 15 Jahren geben sich dort mehr oder weniger pro- minente Menschen, Landkreis- honoratioren und Firmenbosse, mit Bussen herangekarrte Aus- flügler, aber auch die Dorfbe- wohner die Klinke in die Hand. Der Wirt hat sich unter anderem aufs Kochen mit heimischen Kräutern spezialisiert. Sein Bier- stammtisch ist ihm trotz der zahlreichen Essensgäste genauso wichtig. „Ein Wirtshaus ist die Seele der Ortes“, stimmt Andrea Luger zu. Für die oberfränkische Be- zirksvorsitzende des BHG ist ein Wirtshaus Kult. Sie nimmt aber auch die Politik in die Pflicht. „Die sieben Prozent hätten uns gut getan“, macht die Chefin vom Gößweinsteiner Gasthof Landgold deutlich. Was für die Hotellerie durchgeboxt wurde, blieb den Wirtshäusern ver- wehrt. Der ermäßigte Mehrwert- steuersatz gilt im Gasthaus nur, wenn der Gast sein Essen im Kochtopf abholt. Ansonsten sind 19 Prozent aufzuschlagen, was natürlich den Gewinn schmälert oder das Angebot teu- rer macht. Der Grad der „Außer-Haus- Verpflegung“ ist in den vergan- gen zehn Jahren von zehn auf 43 Prozent gestiegen. Darunter fallen laut BHG-Vorsitzendem Brandl alle Essen, die nicht am heimischen Herd zubereitet wer- den, also neben den Menüs in Gastwirtschaften auch Essen der Schulverpflegung, der Mensa, beim „Wärschtlamo“ oder auch im Schnellrestaurant. Der ermä- ßigte Mehrwertsteuersatz, der für gekaufte Lebensmittel im Ge- schäft gilt, könnte also durchaus auch für außer Haus zubereitete Essen gelten und wäre eine Fi- nanzspritze für die Branche. Bür- germeisterin Karin Fleischer geht sogar noch weiter: „Man bräuchte ein Förderprogramm für Investitionen in brachliegen- de Gastronomiebetriebe.“ In Schirnding gebe es schon das ein oder andere Gewerbeobjekt, in dem früher „Porzelliner“, Grenz- polizisten und die verbliebenen Schirndinger gemeinsam am Stammtisch saßen. Diese Häuser wären auch zu günstigen Kondi- tionen sofort verfügbar. Aller- dings müssten die teils jahrelang leer stehenden Objekte mit fünf- stelligen Summen auf Vorder- mann gebracht werden. „Das hält viele ab“, schildert die Bür- germeisterin, die Gastronomen mittlerweile sogar mit Gaststät- ten-Steckbriefen sucht. Landtagsabgeordneter Martin Schöffel bricht eine Lanze für die Wirte in der Region: „Unsere Wirte geben der Genussregion Oberfranken ein Gesicht.“ Und dem BHG-Präsidenten Brandl schreibt er ins Gästebuch: „Die hiesige Qualität und Vielfalt von Essen und Trinken findest du in München nicht.“ Der Angespro- chene zeigt sich durchaus ver- ständnisvoll: „Die Münchner Gesellschaft versteht manche Probleme hier oben schlichtweg nicht.“ Während in München eine durchgestylte Gastwirt- schaft nur die Tür aufmachen muss „und die Gäste purzeln he- rein“, seien in Oberfranken und gerade im Landkreis Wunsiedel ganz andere Anstrengungen nö- tig. Der BHG biete eine Reihe von Hilfsmaßnahmen an. Brandl nennt die Verwendung regionaler Produkte im saison- alen Wechsel, das Erschließen neuer Absatzmärkte im Catering beim Gast vor Ort, die Koopera- tion mit Vereinen oder die Mit- tagsverpflegung von Schulen und Kindergärten als Beispiele, wie zusätzliche Gelder generiert werden können, die dann natür- lich regelmäßig in die Betriebe reinvestiert werden müssten. „Wer heute keine vernünftige Qualität anbietet, braucht gar nicht mehr anzutreten.“ Das be- ginne auf dem Parkplatz und im Eingangsbereich des Wirtshau- ses, gelte natürlich für Essen und Trinken und dürfe bei den sani- tären Einrichtungen und Gäste- zimmern nicht aufhören. Auch ein professioneller Internetauf- tritt werde heute vorausgesetzt. Der BHG-Präsident fordert des- halb die Wirte auf, nach vorne zu denken. SITUATION IN BAYERN Die bayerische Tourismusbranche beschäftigt laut der Studie „Be- triebsvergleich für die Hotellerie und Gastronomie Bayern“ aus 2013 insgesamt 560 000 Erwerbs- tätige. Zum Vergleich: Die bayeri- schen Automobilmarken Audi und BMW beschäftigen zusammen weltweit mit 164 000 Mitarbei- tern weniger als ein Drittel davon. Mit 11 500 Auszubildenden stellt die Branche fast zehn Prozent der Ausbildungsverhältnisse im Frei- staat. Weitere Zahlen aus dieser Studie und Erhebungen des Baye- rischen Wirtschaftsministeriums: Gastgewerbe: 354 000 Beschäftigte Betriebe 40 444, davon 28 874 Gastrono- miebetriebe Jahresumsatz im Tourismus 31 Milliarden Euro Jahresumsatz im Gastgewerbe 13,9 Milliarden Euro, davon 42 Prozent im Beherbergungsgewer- be und 58 Prozent in der Gastro- nomie Roland Gläßl hat gut lachen: Seit 15 Jahren kommen die Gäste in Scharen nach Göpfersgrün in sein „Wirthaus im Gut“. Fotos: M.S. Suchen für die Gastronomie gemeinsam Wege für die Zu- kunft: Andrea Luger, Roland Gläßl, Martin Schöffel, Karl- Heinz Drenske, Martin Schöffel, Karin Fleischer und Ul- rich Brandl (von links). Krasser Gegensatz: Während im Dorfwirtshaus in Göpfersgrün vorbestellt werden muss, sucht die Marktgemeinde Schirnding Gastronomen mittler- weile per Steckbrief. MEHRWERTSTEUER GESCHENKT GEBURTSTAGSRABATT 19 % 5 % + + JETZT ZUSÄTZLICH ALLES GUTE VON BILLER! WARUM WOANDERS NUR ZUFRIEDEN SEIN, WENN BILLER GLÜCKLICH MACHT! „Fahren S’ los und werden S’ glücklich!“ www.biller.de Möbelcenter biller GmbH, 95032 Hof/Moschendorf, An den Mühlwiesen 2 MwSt.-Anteil entspricht einer Minderung von 15,96% des jeweiligen Kaufpreises. Gilt nur für Neuaufträge bei Möbel und Küchen bis 08.11.2014. 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  • Nr. 40 · Mittwoch, 1. Oktober 2014 www.blickpunkt-verlag.de · Auflage: 22800 Exemplare

    M A R K T R E D W I T Z · W U N S I E D E L · A R Z B E R G

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    Wirtsleute per Steckbrief gesuchtKrasser können Unter-schiede kaum sein: Wäh-rend die MarktgemeindeSchirnding Wirtsleutesteckbrieflich sucht, flo-riert in einem Dorf wieGöpfersgrün ein Gut, dasgeschichtlich gar keinGastronomiebetrieb war.Der Bayerische Hotel- undGaststättenverband zeigtim „Wirtshaus im Gut“bewusst Gegensätze, aberauch Lösungen für Gas-tronomiebetriebe auf.

    von Martin Schikora

    GÖPFERSGRÜN Der Bayeri-sche Hotel- und Gaststättenver-band (BHG) tingelt derzeit durchdie Lande, um den Wandel inder Wirtshauskultur in Bayernvoranzutreiben. Unermüdlichschwingt Vorsitzender Ulrich N.Brandl seine verbale Keule. „Wodie Wirtschaft stirbt, stirbt derOrt“, lautet seine Kernthese, dieer aus einer Studie der Katholi-schen Universität Eichstätt-Er-langen zitiert, die sich unter an-derem mit geschlossenen Gast-häusern auf dem flachen Landbeschäftigt. Dass der Gastronomaus dem Bayerischen Wald dengastgebenden Landkreis einmalmehr regional verpflanzt und indie Oberpfalz verfrachtet, verzei-hen ihm seine Gäste schnell.Denn LandtagsabgeordneterMartin Schöffel, die oberfränki-sche BHG-BezirksvorsitzendeAndrea Luger, Karl-Heinz Drens-ke von der Wunsiedler BHG-Kreisstelle, der GöpfersgrünerGastronom Roland Gläßl undSchirndings Bürgermeisterin Ka-rin Fleischer sind auf der Suchenach Lösungen.

    Letztere schildert die Situationin ihrer 1250-Einwohner-Ge-meinde als „dramatisch“: 400Arbeitsplätze seien seit der poli-tischen Wende in dem Grenzortverloren gegangen, ganze Fami-lien zogen weg. „Aktuell habenwir kein Wirtshaus“, bedauertFleischer. Ihr Amtsvorgängerhabe zwar mittlerweile ein Caféeröffnet und die beiden örtli-chen Sportclubs sperren ihreVereinsheime bei Veranstaltun-gen auf, aber einen regelmäßi-gen Stammtisch gebe es inSchirnding nicht mehr.

    Den wiederum hält RolandGläßl gerade in kleineren Ort-schaften für wichtig. Der Sprosseiner Gastronomen-Dynastie imLandkreis Wunsiedel war bis1999 über ein Jahrzehnt im„Weißen Ross“ in ThiersheimWirt: „Das liegt unserer Familie

    im Blut.“ Dann suchte er die He-rausforderung in Göpfersgrün.Ein Investor renovierte dort einLandwirtschaftsanwesen undsuchte einen Gastronomen, derdas „Wirtshaus im Gut“ zur Mar-ke macht. Seit 15 Jahren gebensich dort mehr oder weniger pro-minente Menschen, Landkreis-honoratioren und Firmenbosse,mit Bussen herangekarrte Aus-flügler, aber auch die Dorfbe-wohner die Klinke in die Hand.Der Wirt hat sich unter anderemaufs Kochen mit heimischenKräutern spezialisiert. Sein Bier-stammtisch ist ihm trotz derzahlreichen Essensgäste genausowichtig.

    „Ein Wirtshaus ist die Seeleder Ortes“, stimmt Andrea Lugerzu. Für die oberfränkische Be-zirksvorsitzende des BHG ist einWirtshaus Kult. Sie nimmt aberauch die Politik in die Pflicht.„Die sieben Prozent hätten unsgut getan“, macht die Chefinvom Gößweinsteiner GasthofLandgold deutlich. Was für dieHotellerie durchgeboxt wurde,blieb den Wirtshäusern ver-wehrt. Der ermäßigte Mehrwert-steuersatz gilt im Gasthaus nur,wenn der Gast sein Essen imKochtopf abholt. Ansonstensind 19 Prozent aufzuschlagen,was natürlich den Gewinnschmälert oder das Angebot teu-rer macht.

    Der Grad der „Außer-Haus-Verpflegung“ ist in den vergan-gen zehn Jahren von zehn auf 43Prozent gestiegen. Darunterfallen laut BHG-VorsitzendemBrandl alle Essen, die nicht amheimischen Herd zubereitet wer-den, also neben den Menüs inGastwirtschaften auch Essen derSchulverpflegung, der Mensa,beim „Wärschtlamo“ oder auchim Schnellrestaurant. Der ermä-ßigte Mehrwertsteuersatz, derfür gekaufte Lebensmittel im Ge-schäft gilt, könnte also durchaus

    auch für außer Haus zubereiteteEssen gelten und wäre eine Fi-nanzspritze für die Branche. Bür-germeisterin Karin Fleischergeht sogar noch weiter: „Manbräuchte ein Förderprogrammfür Investitionen in brachliegen-de Gastronomiebetriebe.“ InSchirnding gebe es schon das einoder andere Gewerbeobjekt, indem früher „Porzelliner“, Grenz-polizisten und die verbliebenenSchirndinger gemeinsam amStammtisch saßen. Diese Häuserwären auch zu günstigen Kondi-tionen sofort verfügbar. Aller-

    dings müssten die teils jahrelangleer stehenden Objekte mit fünf-stelligen Summen auf Vorder-mann gebracht werden. „Dashält viele ab“, schildert die Bür-germeisterin, die Gastronomenmittlerweile sogar mit Gaststät-ten-Steckbriefen sucht.

    Landtagsabgeordneter MartinSchöffel bricht eine Lanze für dieWirte in der Region: „UnsereWirte geben der GenussregionOberfranken ein Gesicht.“ Unddem BHG-Präsidenten Brandlschreibt er ins Gästebuch: „Diehiesige Qualität und Vielfalt von

    Essen und Trinken findest du inMünchen nicht.“ Der Angespro-chene zeigt sich durchaus ver-ständnisvoll: „Die MünchnerGesellschaft versteht mancheProbleme hier oben schlichtwegnicht.“ Während in Müncheneine durchgestylte Gastwirt-schaft nur die Tür aufmachenmuss „und die Gäste purzeln he-rein“, seien in Oberfranken undgerade im Landkreis Wunsiedelganz andere Anstrengungen nö-tig. Der BHG biete eine Reihevon Hilfsmaßnahmen an.

    Brandl nennt die Verwendungregionaler Produkte im saison-alen Wechsel, das Erschließenneuer Absatzmärkte im Cateringbeim Gast vor Ort, die Koopera-tion mit Vereinen oder die Mit-tagsverpflegung von Schulenund Kindergärten als Beispiele,wie zusätzliche Gelder generiertwerden können, die dann natür-lich regelmäßig in die Betriebereinvestiert werden müssten.„Wer heute keine vernünftigeQualität anbietet, braucht garnicht mehr anzutreten.“ Das be-ginne auf dem Parkplatz und imEingangsbereich des Wirtshau-ses, gelte natürlich für Essen undTrinken und dürfe bei den sani-tären Einrichtungen und Gäste-zimmern nicht aufhören. Auchein professioneller Internetauf-tritt werde heute vorausgesetzt.Der BHG-Präsident fordert des-halb die Wirte auf, nach vornezu denken.

    SITUATION IN BAYERN

    Die bayerische Tourismusbranchebeschäftigt laut der Studie „Be-triebsvergleich für die Hotellerieund Gastronomie Bayern“ aus2013 insgesamt 560000 Erwerbs-tätige. Zum Vergleich: Die bayeri-schen Automobilmarken Audi undBMW beschäftigen zusammenweltweit mit 164000 Mitarbei-tern weniger als ein Drittel davon.Mit 11500 Auszubildenden stelltdie Branche fast zehn Prozent derAusbildungsverhältnisse im Frei-staat.Weitere Zahlen aus dieserStudie und Erhebungen des Baye-rischenWirtschaftsministeriums:Gastgewerbe:354000 BeschäftigteBetriebe40444, davon 28874 Gastrono-miebetriebeJahresumsatz im Tourismus31 Milliarden EuroJahresumsatz im Gastgewerbe13,9 Milliarden Euro, davon 42Prozent im Beherbergungsgewer-be und 58 Prozent in der Gastro-nomie

    Roland Gläßl hat gut lachen: Seit 15 Jahren kommen die Gäste in Scharennach Göpfersgrün in sein „Wirthaus im Gut“. Fotos: M.S.

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    Krasser Gegensatz: Während im Dorfwirtshaus inGöpfersgrün vorbestellt werden muss, sucht dieMarktgemeinde Schirnding Gastronomen mittler-weile per Steckbrief.

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