Martha Schwartz - DnD · 2020. 4. 1. · Martha Schwartz Amerikanische Landschaftsarchitektin...

VO Freiraumgestaltung – zeitgenössische Positionen - TU Graz - Detzlhofer

Bagel Garden

Martha SchwartzAmerikanische Landschaftsarchitektin

„Landschaften können alles sein“

- versucht Antworten auf das visuelle Chaos der äußeren Welt zu geben- versucht nicht , die natürliche Landschaft auf subtile Weise für ihre Ziele zu manipulieren- ihr beruflicher Standpunkt ist zwischen bildendem Künstler und Landschaftsarchitekt angesiedelt


HUD Plaza ImprovementsWashington DC 1998

Platzgestaltung, dessen Merkmal ein „schwebender Garten“ aus sich wiederholenden Kreisformen ist.Die Kreise leiten ich von Marcel Breuer ab, der Architekt des Verwaltungsgebäudes ist.

Die Plaza ist durch ein kräftiges Muster auf der Bodenfläche gekennzeichnet. Die von Martha Schwartz als „grasscookies“ bezeichneten Pflanzbehälter haben einen Durchmesser von ca. 9 m. Die Überdachungen aus vinylbeschichtetem Plastikgewebe schweben ca. 4,3 m über dem Boden und schaffen einen Filter zwischen Fassade/Gebäude und Platzraum.

Das angestrebte Lichtkonzept wurde nicht verwirklicht.


Center for innovative TechnologyVirginia 1998

Eine flache Landschaft aus linearen Mustern-Ist ein Konzept für die Gestaltung des Daches einer Tiefgaragenoberfläche – und umfasst Kiesstreifen im Wechsel mit Wiesengras, ein Raster aus Spiegelglaskugeln unter einem Lindenboskett sowie einen Eßplatz im Freien.


Exchange Square, Manchester 2000Eine große Kurve umfaßt einen städtischen Raum

„Plazas“ werden in England als „squares“ bezeichnet, doch an diesem Platz ist nichts quadratisches. Der dreieckige geneigte Platz sitzt an einer Schnittstelle zwischen alter Kathedrale und nagelneuem Einkaufszentrum.

Die wichtigste praktische Überlegung betraf den abschüssigen Standort, und führte zur Entwicklung der sanft absteigenden Folge von geschwungenen Wegen getrennt durch Mauern.


US Courthouse Plaza 1997,Minneapolis Minnesota

Eine Stadt am Rand der Wälder, ein Platz der eiszeitlichen Hügelund der gefällten Stämme. Die grasbewachsenen Hügel sollen an die geologischen Formen (Drumlinfeld) erinnern wie sie für Minnesota üblich sind. Die ersten Bewohner von Minnesota waren Siedler und Holzfäller – sie nutzten den Wald. Die buchstäbliche Dekonstruktion und symbolische Rekonstruktion sind ein wiederkehrendes Motiv im Werk von MS.


Whitehead Institute Splice Garden, Cambridge Massachusetts 1986

Schnell, billig und grün = Garten

„Der 7 x 10 m große Dachgarten ist eine polemische Antwort auf Fragen auf denen ein Großteil unserer Arbeiten beruht“

Die Dachkonstruktion ist nicht tragfähig genug für ein Erdreich, es gibt auch kein Wasser – und es darf aus nichts kosten, das ist eine zornige Antwort – umgesetzt in Plastik – darauf.


Gifu Kitagata Apartments, Japan 2000

Dieses Atrium Projekt ist Teil eines Experiments „Feminismus in Wohnhausanlagen“. Die Idee, die hinter dem Konzept steht, daß jeder unterschiedlich Familiensituationen durchläuft, ebenso unterschiedlich wie die Familienstrukturen sollen die Außenräume sein.

Der „Four Seasons Garden“ zum Beispiel besteht aus einer Reihe von Miniaturgärten , dien das typische jeder Jahreszeit einfangen und von farbigen Plexiglaswänden eingeschlossen sind. Sie wirken fast wie Laternen.

Die Wohnhausanlage ist von Arata Isozaki.


The Citadel, Kalifornien 1991Ausgangspunkt ist die City of Commerce in Los Angelos.

Ziele der Gestaltung waren es, alles straßenmäßige auszuschalten, einen großartigen Schauraum zu schaffen, einen Eingang der einer „Kleopatra würdig wäre“.

Die Pflasterung im Schachbrettmuster besteht aus farbigen Betonsteinen, die jeweils ein farbiges Rechteck bilden. Ein Raum aus Schatten, Bäumen und Wegen... Die Parkplätze sind so angelegt, daßsie Olivenhaine Südkalifornien in Erinnerung rufen.


Jacob Javits Plaza, New York City 1996Ein städtisches Parterre führt zur ultimativen Park-Bank

Der Platz in Manhattan liegt auf einer Tiefgarage.

Schwartz´s Lösung besteht darin einen lebendigen und angenehmen Sitzraumfür die Angestellten der Umgebung und für Passanten zu schaffen, wie auch den Platz wieder in die New Yorker Straßenszenerie einzugliedern.

„Es ist ein Broderie Parterre, das aus geschwungenen Endlos-Parkbänken besteht – Marke New York City und Rücken an Rücken. Und es bietet zahlreiche gesellige Möglichkeiten für kleine oder große Gruppen.“


Burle MarxGeboren 1909 in Sao Paulo in Südamerika

Vom Europa der 20er Jahre beeinflusst

Verbindet Kunst und Gartengestaltung auf sehr spezifische Weise, sehr guter Pflanzenkenner und –Fachmann

Bewältigt große Maßstäbe ebenso wie kleine Situationen


Santos Dumont Airport,Rio de Janiero, 1938

Parque Brigadeiro Eduardo Gomes,1961 - 65


Copacaban Promenade, Rio de Janiero, 1970

Largo da Carioca, Rio de Janiero, 1981 und 1985


Xerox Brasil Building, Rio de Janiero1980 - 1982

CAEMI Foundation, Rio de Janiero1984


Odette Monteiro Residence, Rio de Janiero, 1948 und 1988Das Haus diese Privatgartens steht inmitten eines spektakulären Tales, zentrales Element des Gartens ist ein See, üppige pflanzliche Schwerpunkte prägen den Garten.


Vargem Grande Fazenda, Sao Paulo, 1979Privatgarten, strenge Formensprache im Gegensatz zur üppigen umgebenden Landschaft, das Leitmotiv ist Wasser


Dieter Kienast, 1945 - 1998

in Zürich geborenGärtnerlehreStudium der Landschaftsplanung an der GHK Kassel1978 Promotion mit pflanzensoziologischer Doktorarbeitseit 1979 Planender Landschaftsarchitekt und Lehrtätigkeitseit 1985 Dozent an der ETH Zürichseit 1992 Professor am Institut für Landschaft und Garten an der Universität Karlsruheseit 1997 Professor am Departement Architektur der ETH Zürch, Professur für Landschaftsarchitektur


Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am seltensten und kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum. Er ist Stellvertreter der Natur, in dem wir Geist, Wissen und Handwerk wieder gebrauchen im sorgsamen Umgang mit der Welt und ihrem Mikrokosmos, dem Garten.


Es geht nicht darum, daß die Architektur Natur sein will und umgekehrt - es geht vielmehr um eine sensible Verschränkung dieser beiden Pole.


Die Wiederholung, das Serielle als gestalterisches Mittel


Er schafft Gartenräume mit Pflanzen und mit Oberflächen -mit Texturen und mit strukturbildenden Objekten.


Einbeziehung der umgebenden Landschaft - die Bildung einer durchlässigen Grenze


Das Inszenieren einer Baumgruppe


Das präzise Setzen von Bäumen - sowohl in der Größe als auch in der FormationDer verlaufende Obstbaumhain spannt einen Raum auf. Die Straßenbäume bilden ein funktionelles und räumliches Rückgrat


Mit Pflanzen - geschnittenen Hecken - Räume und räumliche Tiefe erzeugen


Das räumliche Optimierung durch in die Tiefe führenSchaffen von Räumen mit pflanzlichen Mitteln


Pflanzen werden in das Blickfeld gerückt. Natur ist nicht nur grün.Natur ist auch Wasser, Kies, verdichteter Raum.


Ökologische Belange - wie die Regenwasserrückhaltung - sind präzis gesetzte gestalterische Interventionen


Der Garten ist zur umgebenden Landschaft hin klar abgegrenzt - mittels einer Stampflehmwand. Der Gartenraum wird somit klar und faßbar.


Das Wasserbecken schiebt sich aus der Wiesenfläche - leichte Niveauunterschiede werden raumbildend.


Friedhofserweiterung Fürstenwald Chur, CH


Die Allee der Vereinigten Bäume - gepflanzt auf 900 Meter an der Expo Hannover – will Kienast als Alternative zu dem historischen Bild der herkömmlichen Allee verstanden wissen.


Terrassengarten

Die stilistischen Mittel, die Kienast einsetzt, stützen sich vorallem auf den Kontrast von organisch bestimmter, freier Form zur geometrischen Setzung des Menschen.

Diese umfaßt nicht nur das gebaute, sondern auch Pflanzmaterial, das gezähmt, geschnitten, künstlich in geometrische Form gebracht wird.


Aussenraum Tate Gallery, London

Birkenquadrate dienen der Raumbildung im Umfeld dieses gewaltigen Volumens. Die Birke bindet an das Flußthema an, die dichten Packungen spielen mit dem Verdecken und Freigeben des Gebäudevolumens.


Wir suchen das Einfache, nicht das Banale.Wir lieben das Gewöhnliche, nicht das Übliche.Wir wählen das Originale, nicht das Originelle.Wir suchen das Aktuelle, nicht das Modische.Wir schätzen das Erdachte.

(Fosco-Oppenheimer und Vogt, 1985)


Rainer Schmidt, geb. 1954Studium der Landschaftsplanung in Weihenstefan / München1978 Promotion mit pflanzensoziologischer Doktorarbeitseit 1982 Planender Landschaftsarchitekt seit 1991 Professur für Landschaftsarchitektur an der TFH Berlin


Bundesgartenschau München 2005

Die BUGA 05 soll das neu entstehende Viertel am Rande der Stadt für einen Sommer ins Zentrum des Interesses rücken.

Eingang West mit Zellengarten und Eingang Ost mit Blattgarten bilden die Klammer aus temporären Ausstellungsflächen der BUGA 05. Zwischen diesen beiden Polen erstrecken sich die Daueranlagen entlang der Riemer Terrasse. Die Senkgärten mit den Gärten der Potenzen und der Plantage, sowie im Osten die Parallelen Gärten.Erlebnisse durch Perspektivwechsel bieten die Schaugärten der BUGA 05 auf den zukünftigen Baufeldern in München-Riem. Im Themengarten „Das Nest“ fühlen sich die Besucher so klein wie ein Vogelkind, im Garten „Die Fuge“ können sie einem kleinen Krabbeltier ähnlich die Zwischenräume zwischen riesigen betonplatten durchstreifen.


Parkstadt SchwabingAuf vormals industriellem Grund entsteht in München ein Viertel mit zentralem Park, Wohnhäusern am Grünzug und Büros mit Gärten.Die Wohnstrassen und drei schmale Grünzüge verlaufen von Ost nach West. Sie münden in den zentralen Park, der von Büro und Gewerbebauten gesäumt wird. Der Park selbst wird zum Zentrum desViertels mit seinem Angebot an Grünflächen für Spiel, Sport und Erholung sowie durch seine gartenkünstlerischen Inszenierungen.


Der Senkgarten liegt 3 m unterhalb der „Terrasse“ genannten Wegachse und wird durch eine rote Mauer begrenzt. Er besteht aus den vier Gärten der Potenzen, im Vordergrund die mikroskopische Ansicht von Lindenholz, dahinter das Abbild einer Epidermiszelle...


Parkstadt SchwabingDer Park bietet auf 600 Meter Länge und 70 Meter Breite Freiraum für Erholung und Freizeit an. In eine Abfolge aus baumüberstellten Bereichen und freien Rasenflächen platzierten die Landschaftsarchitekten Themengärten, die jeweils eine Landschaft des Alpenvorlandes persilflieren und den großen Bauten kleinteilige, intime Freiräume entgegensetzten.Sieben Motive lassen sich unterscheiden: der Felsgarten, der Geröllgarten, der Bergsee, die Hügellandschaft, der Forstgarten, der feldflurgarten, der Farb- und Spielgarten.


Johann-Gutenberg-Gymnasium, ErfurtNicht zuletzt gab der Amoklauf eines Schülers 2002 den traurigen Anlass zu einem Umdenken. Wenn eine Lehranstalt zur kommunikativen Schule werden soll, braucht es räumlicher Veränderung innen wie außen.

Der Grundriss zeigt, wie der Gutenbergplatz zum neuen Entree der Schule wird, und wie der Schulhof auf mehreren Garten-Stufen neue Nutzungen und Raumerlebnisse ermöglicht. Eine Schüler-Plattform schiebt sich durch das alte, massive Schulhaus und belebt es mit Freitreppen, offenen Räumen und Gärten.


Johann-Gutenberg-Gymnasium, ErfurtDie Freitreppe der Schülerplattform auf dem Gutenbergplatz ist von den Erfurter Domstufen inspiriert, auf denen traditionell Konzerte und Theater im Freien stattfinden. Auch auf dem Schulhof bietet sich die langgestreckte Plattform als Bühne für besondere Events an.

Das Dach der Schülerplattform beziehen die Landschaftsarchitekten in die Gestaltung des Schulhofes ein. Als Aussichtsplattform bietet es Überblick über die kleinen Gartenräume zu beiden Seiten. Hier schaffen die Planer Cafeterrassen, Freiklassen, Spiel- und Sportgärten.


Gymnasium Paulinum im InntalEin Gebäude wie ein Denkmal – so steht das bischöfliche Gymnasium Paulinum auf halbem Hang, umrahmt von Berggipfeln und Almwiesen.Verbeugung vor dem berg: Die neuen Räume der Schule verbergen sich im Hang, die Landschaft fließt über sie hinweg.

Der zentrale Hof in der Achse des historischen Schulgebäudes öffnet sich mit einer einladenden Freitreppe der Landschaft. Er ist gepflastert und für Veranstaltungen geeignet. Alle anderen Höfe erhalten 15 cm höher liegende Holzdecks und Staudenflächen, die mit Solitärsträuchern überstellt werden.


Gymnasium Paulinum im InntalAllein durch die schmalen Höfe und eine Reihe Oberlichter gibt sich der Neubau hinter dem historischen Schulgebäude zu erkennen. In der Achse des Altbaus schneiden die Planer ein besonders breites Stück aus dem Hang und gestalten es mit einer Freitreppe als Veranstaltungshof.


Gabriele Kiefer Büro Kiefer

Studium der Landschaftsarchitektur an der TU Berlin1987 - 1992 Assistentin bei Hans Loidlseit 1989 Planende Landschaftsarchitektinseit 2002 Professur für Städtebau und Landschaftsplanung TU Braunschweig


Biosphärenplatz, Potsdam

Das Gebäude des Biosphäre Potsdam wurde 2001 anlässlich der Bundesgartenschau in Potsdam erreichtet. Die Architekten BarkowLeibinger, Berlin, und das Büro Kiefer schufen mit diesem Projekt ein Statement des Zusammenspiels von Landschaft und Architektur. Der Park schließt direkt an die Potsdamer Kulturlandschaft der Preußischen Schlösser und Gärten an.Die Architektur der Halle arbeitet mit Erdwälle, die aus der militärischen Nutzung stammen. Das Raumkonzept hebt die Trennungvon Landschaft und Gebäude weitgehend auf, ohne diese Trennung zu negieren.


Biosphärenplatz, PotsdamDer Platz zur Biosphäre bildet mit dem Gebäude eine Einheit und verbindet sich gleichzeitig mit der umgebenden Parklandschaft. dieser Platz, der mit anthrazitfarbenen bis rostrot schillerndenchinesischen schiefer gepflastert wurde, erweitert das Gebäude nach Westen.Cortenstahl und Chinesischer Schiefer vermitteln durch ihre irisierenden Oberflächen das Wachsen und das Vergehen von Natur. Ein Wassertisch und Bänke, die sich aus dem Platz heraus heben, verkörpern die Verbundenheit des Gebäudes wie seines Wasserplatzes mit der Potsdamer Kulturlandschaft.


Biosphärenplatz, PotsdamVerschiebbare Pflanzkübel interpretieren das Thema „Orangerie“ und lassen unterschiedliche Pflanz- und Raumformationen zu. Die typische Nutzungs-Struktur einer Orangerie setzt sich auf dem Wasserplatz fort. Mobile Pflanztöpfe ergeben unterschiedliche Pflanzmuster.

Hist. Vorbilder + Nutzungen der Gegenwart = visuell ansprechender Heckenpark


Wohnhof Flämingstrasse, Berlin Kontrast als Gestaltungsmittel bestimmt die Freiflächen eines Wohngebäudes im Berliner Bezirk Marzahn. Betont wird der Kontrast nicht durch Addition, sondern durch Überlagerung von Gestaltungselementen. Die dominierende Verkehrsfläche wird durch graphische Verdichtung und ein ungewohnte Farbgebung überhöht und wirkt so identitätsstiftend. Durch die Überlagerung von verschiedenen Graphischen Codes der Verkehrs- und Freizeitnutzung wird ein vielfältige Nutzung der Fläche ermöglicht. Dies ist notwendig, da im Mehrfamilienhaus eine Nutzungskonkurrenz um knappe Flächen besteht.


Wohnhof Flämingstrasse, Berlin Das mehrstöckige Niedrigenergiehaus (Architektur: Assmann Salomon Scheidt, Berlin) findet seine Entsprechung in der Novität eines Multifunktionalen Freiraums. Auf der südlichen Seite des Wohnhauses liegen konventionelle Elemente eines Gartens, auf der nördlichen Seite eine bunte Kombination aus Spiel- und Parkplatz. Hier sind verschieden Nutzungen zugelassen. Wo Anwohner übernacht ihre Autos abstellen, wird tagsüber Fußball oder Volleyball gespielt.


Donaustadtstrasse, Wien

Unter dem Titel „Schattenkino“ entwarf das Büro Kiefer in einem Wettbewerb des Wiener Magistrats einen temporäre Installation, die einen Nicht-Ort in ein bildstarkes Zeichen des öffentlichen Raums der Großstadt verwandelte.

Auf dem Mittelstreifen der viel befahrenen Donaustadtstrasse errichteten die Landschaftsarchitekten eine 250 Meter lange Segeltuchinstallation. Zehn Beleuchtungsräume wurden mit in der Donau gefundenen Exponaten möbliert. In den Abendstunden wurden diese mit weiß-gelbem Licht bestrahlt. Besucher und Möbel der Innenräume projizierten so ein pittoreskes, vom Straßenraum wahrnehmbares Schattenspiel an die Wände, das Passanten zur Beobachtung oder auch aktiven Teilnahme einlud.

Im Kino werden bewegte Bilder für statische Zuschauer gezeigt. Diese Installation zeigt eine Bildfolge, die erst durch den dynamischen vorbeifahrende Betrachter als bewegte Bildsequenz wahrgenommen wird.


Donaustadtstrasse, Wien

Die Masßtabslosigkeit des Straßenraums resultiert aus der Vermischung der Typologien Vorortstraße, Stadtstrasse und Ausfallsstrasse. Die Installation auf dem Mittelstreifen reagiert mit einem eigenständigen Volumen.


Natur- und Erholungspark Adlershof, berlinFür den Natur- und Erholungspark auf einem ehemaligen Flugfeld in Berlin Adlershof, der „Stadt für Wissenschaft und Wirtschaft“ entstand das Konzept eines klar gegliederten Parks mit aktiven und Landschaftlichen Zonen. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Teilung der Stadt konnte das Flugfeld nicht mehr benutzt werden. Das Areal wurde zu einem vielfältigen Lebensraum städtischer Flora und Fauna.

Drei Parks im Park: Das zentrale Naturschutzgebiet, der Landschaftspark in den städtischen Fugen sowie der Aktivpark als Übergang zu denbebauten Bereichen ermöglichen unterschiedliche Atmosphären. Wege, Gabionen und Gehölze bilden das Raumgerüst. Sport, Spiel- und Stadtgärten füllen sukzessiv den Aktivpark.


Natur- und Erholungspark Adlershof, berlin

Im Kern des Parks bleibt der Charakter des Trockenrasenbiotops erhalten. Die weite des Raumes steht für das ehemalige Flugfeld aus der Phase der militärischen Nutzung sowie für die Brache des letzten Jahrzehnts. Schafe übernehmen die Biotop-Pflege im Park.

Die Aktionsräume des Parks sind die Übergänge zur umgebenden Stadt und entstehen in Form von Parkkammern. Diese nehmen den Stadtgrundriss der Wissenschaftsstadt auf und geben – mit Baumstreifen abgegrenzt – verschiedenen Nutzungen Raum. Interessiert ist die Landschaftsarchitektin am Raumgerüst, das in Form von Blickachsen aus der Wissenschaftsstadt in die weite des Parks auch den Städtebaubeeinflusst. „ich biete den Rahmen, die Nutzer die Füllung, so schlicht entstehe gute Parkanlagen“.


Kleingartenanlage Kirschallee, Potsdam

Als „Gegenentwurf“ zur traditionellen Kleingartentypologie entstanden im rahmen der Bundesgartenschau Potsdam 2001 die Modell Kleingartenanlage Kirschallee. Während Kleingärten bisher häufigabgeschottete „Inseln“ in Ihrer Umgebung darstellen, öffnet sich der Entwurf von Büro Kiefer dem angrenzenden Stadt- und Landschaftsräumen und nimmt gestalterisch deutlich Bezüge zur Umgebung auf.

Die Anlage ist in Bändern strukturiert. Bänder mit privaten Kleingartenparzellen wechseln mit „öffentlichen Streife“, die als Fortsetzung der nördlich angrenzenden Lenné ‘schen Feldflur mit historischen Obstsorten und Feldgehölzen bepflanzt sind. Die übliche Dichte von Kleingartenanlagen wird so aufgelockert. Die intensive Gärtnerische Nutzung der Parzellen wird mit extensiven Pufferzonen ausgeglichen.


Kleingartenanlage Kirschallee, PotsdamDie Parzellengrößen lassen verschiedene Typen von Nutzungen und Nutzern zu. Es werden sowohl konventionelle Nutzungen durch die Familie, aber auch Doppel- oder Gemeinschaftsnutzungen sowie Mietergartennutzung ermöglicht. Entsprechend der Nutzeranzahl können Lauben modulartig erweitert werden und die jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden.Durch die leicht bewegte Topographie und die sich aufweitenden Bänder ergeben sich ständig wechselnde Blickbeziehungen in die angrenzenden Stadt- und Landschaftsräume und in die benachbarten Parzellen.


Hans-Baluschek-park, BerlinMit nur 3 Elementen wurde einer Restfläche zwischen Bahngelände und einem Kleingartenareal eine eigene Identität geschaffen.: die Inszenierung eines weiten Blicks auf die Stadt, die unbeirrte Wegeführung parallel zur Gleisstrasse und die Reduktion der Gestaltung auf wenige Formen und Materialien (Kasiske 2003).

Das Büro Kiefer entschied sich für einen Park, der die Geschwindigkeit im Kontrast zur Ruhe zum Thema macht. Entlang des Bahndammes erstreckt sich ein linear gerichteter Weg auf dem vorgefundenen Plateau. Die asphaltierte Promenade mit reizvollem Blick auf dieStadtkante Berlins wird strukturiert durch Bastionen, die durch ihre Topographie die vorhandene Böschung betonen.


Hans-Baluschek-park, BerlinAuf den Aussichtsplätzen konzentrieren sich typischen Freiraumnutzungen wie Sport, sonnen, Spielen oder Picknick.

Die Flächen sind mit Granitblöcken und mit artifiziell wirkendenKieferhainen bepflanzt. Große platten aus Corten-Stahl dienen an den Bastionen als Abdeckung der Böschung und stellen eine Referenz an die verwilderte Bahnanlagen dar.


Quellen: Rainer Schmidt, Landscape Architecture; Edition Topos Callwey Verlag

Martha Schwartz, Graphische Landschaften, Tim richardson, Birkhäuser - Verlag

Dieter Kienast, Aussenräume, Birkhäuser Verlag

Dieter Kienast, gardens, Birkhäuser Verlag

Dieter Kienast, Parks und Friedhöfe, Birkhäuser verlag

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