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Maschinengewehr Ein Maschinengewehr (kurz MG) ist vollautomatische Schusswaffe, die für das Verschießen von Gewehrmunition eingerichtet ist. Maschinengewehre feuern bei Betätigung des Abzugs so lange Projektile ab, bis der Abzug wieder gelöst, die Munitionszufuhr unterbrochen wird oder eine Störung auftritt. Der Mechanismus des automatischen Ladens wird entweder durch den Gasdruck der sich entspannenden Pulvergase, durch die Rückstosskraft oder durch einen externen Antrieb wie zum Beispiel einen Elektromotor realisiert. MGs gelten in der Bundesrepublik Deutschland als Kriegswaffen. Handel und Besitz von Maschinengewehren werden dementsprechend in Deutschland durch das Kriegswaffenkontrollgesetz geregelt. Die typischen Kaliber von MGs reichen von 5,56 mm bis ca. 15 mm bzw. maximal bis 20 mm (siehe Lieste Handfeuermunition). Automatische Schusswaffen mit einem Kaliber ab 20 mm werden als Maschinenkanonen bezeichnet und verschießen meist Granaten anstelle von Massivgeschossen. 1885 präsentierte Hiram Maxim das erste Maschinengewehr, die sogenannte Maxim Gun, bei dem der Rückstoß eines Schusses genutzt wurde, um die leere Patronenhülse auszuwerfen, die Feder zu spannen und eine neue Patrone in die Kammer zu laden (Rückstoßlader). Die Munitionszufuhr erfolgte hier erstmals über Patronengurte, neuartig war außerdem die Wasserkühlung. Das Maxim-MG erreichte so eine Schussfolge von bis zu 600 Schuss pro Minute. In den britischen Kolonialkriegen in Afrika bewährte sich das Maxim-MG, so dass alle Militärmächte um die Jahrhundertwende MG von Typ Maxim einführten. Andere Konstrukteure, John Moses Browning mit seinem Colt Modell 1895, Benjamin Hotchkiss auf der Basis der Erfindung des österreichischen Barons Freiherr Adolf Odkolek von Újezd, Colonel Isaac Lewis und andere entwickelten Maschinengewehre als Gasdrucklader. Hierbei wird über eine Bohrung im Lauf ein Teil der Treibladungsgase beim Schuss abgezweigt, um den Nachlademechanismus zu betätigen.

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Maschinengewehr Ein Maschinengewehr (kurz MG) ist vollautomatische Schusswaffe, die für das

Verschießen von Gewehrmunition eingerichtet ist.

Maschinengewehre feuern bei Betätigung des Abzugs so lange Projektile ab, bis der

Abzug wieder gelöst, die Munitionszufuhr unterbrochen wird oder eine Störung auftritt.

Der Mechanismus des automatischen Ladens wird entweder durch den Gasdruck der

sich entspannenden Pulvergase, durch die Rückstosskraft oder durch einen externen

Antrieb wie zum Beispiel einen Elektromotor realisiert. MGs gelten in

der Bundesrepublik Deutschland als Kriegswaffen. Handel und Besitz von

Maschinengewehren werden dementsprechend in Deutschland durch das

Kriegswaffenkontrollgesetz geregelt.

Die typischen Kaliber von MGs reichen von 5,56 mm bis ca. 15 mm bzw. maximal bis

20 mm (siehe Lieste Handfeuermunition). Automatische Schusswaffen mit einem Kaliber

ab 20 mm werden als Maschinenkanonen bezeichnet und verschießen

meist Granaten anstelle von Massivgeschossen.

1885 präsentierte Hiram Maxim das erste Maschinengewehr, die sogenannte Maxim

Gun, bei dem der Rückstoß eines Schusses genutzt wurde, um die leere Patronenhülse

auszuwerfen, die Feder zu spannen und eine neue Patrone in die Kammer zu laden

(Rückstoßlader). Die Munitionszufuhr erfolgte hier erstmals über Patronengurte, neuartig

war außerdem die Wasserkühlung. Das Maxim-MG erreichte so eine Schussfolge von

bis zu 600 Schuss pro Minute. In den britischen Kolonialkriegen in Afrika bewährte sich

das Maxim-MG, so dass alle Militärmächte um die Jahrhundertwende MG von Typ

Maxim einführten.

Andere Konstrukteure, John Moses Browning mit seinem Colt Modell 1895, Benjamin

Hotchkiss auf der Basis der Erfindung des österreichischen Barons Freiherr Adolf

Odkolek von Újezd, Colonel Isaac Lewis und andere entwickelten Maschinengewehre

als Gasdrucklader. Hierbei wird über eine Bohrung im Lauf ein Teil der

Treibladungsgase beim Schuss abgezweigt, um den Nachlademechanismus zu

betätigen.

Eine dritte Variante waren die Waffen mit verzögertem Masseverschluss von

Schwarzlose, die sich jedoch am Anfang nicht bewährten, da die Verriegelung nicht starr

war und die Läufe zur Verminderung des Restdruckes kurz sein mussten, da sonst

Funktionsprobleme auftraten. Die Probleme der Waffen mit verzögertem

Masseverschluss wurden erst gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gelöst (MG

45,CETME, G3, SIG 510, SIG 710, Franz. AA 52), indem im vorderen Teil des

Patronenlagers Entlastungsrillen eingefräst wurden. Dadurch wurden Hülsenreißer

vermieden, da der Gasdruck auf die sich verjüngende Innen- und Außenfläche der

Hülse ausgeglichen wurde.

Auf einem gänzlich anderen Prinzip beruhte das dänische Madsen-MG. Im Gegensatz

zu den oben genannten Konstruktionen bewegt sich der Verschluss nicht parallel zur

Laufachse, sondern er klappt nach unten zur Patronenzufuhr und nach oben zum

Auswerfen der Hülse. Zufuhr und Auswerfen erfolgen durch vom Rücklauf des Systems

betätigte Hebel. Das Madsen-MG ist vom Peabody-Martini-System abgeleitet. Die

russische Kavallerie erhielt bereits 1904 in Dänemark hergestellte leichte Madsen-

Maschinengewehre.

Verwendete Quellen:

Wikipedia, Maschinengewehr : http://de.wikipedia.org/wiki/Maschinengewehr

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