Massagegrundlage 2 kopie

72
www.usi.at Massagegrundlage 2 Befunderhebung / Dokumentation Anatomie in vivo / Querfriktion Funktionsmassage / Therapeutisches Dehnen Martin Roth HM/Lektor am USI-Wien 1

Transcript of Massagegrundlage 2 kopie

www.usi.at

Massagegrundlage 2 !

!✴Befunderhebung / Dokumentation ✴Anatomie in vivo / Querfriktion ✴Funktionsmassage / Therapeutisches Dehnen

!!

Martin Roth HM/Lektor am USI-Wien

1

www.usi.at © Martin Roth 2012

Querfriktionen, Mobilisierung Funktionsmassage

•Bei den Querfriktionen handelt es sich um eine spezifische tiefenwirksame Massage, die der Auflösung von lokalen Adhäsionen und Verklebungen dient. Die Massage erfolgt dabei quer zum Faserverlauf des Zielgewebes.

•Die Mobilisierung ist ein übendes Verfahren im Gelenkspiel und Funktionsbewegungsbereich, das im schmerzfreien Bereich neben der mechanischen Aktivierung des Gelenks vor allem propriozeptive Afferenzen erzeugt. Eine Mobilisierung kann das segmentale „Schmerzniveau“ herunterregeln. Dazu wird eine weich-rhythmisch-federnd-repetitive Bewegung in der Frequenz um 1 Hz ausgeführt.

•Die Funktionsmassage verbindet manuellen Kontakt (Längst- und Querfriktionen) und Gelenkbewegungen miteinander. Die Bewegung führt zu einer kontrollierten Mobilisierung der Gelenke und zur Bildung längsgerichteter zugfester Fasern. Dabei erfolgt eine Muskelknetung bei gleichzeitiger Verlängerung des massierten Muskels.

2

www.usi.at © Martin Roth 2012

Wirkungsweise

• Die Wirkung basiert auf einer reflektorischen Entspannung und dadurch einer verbesserten Durchblutung der behandelten sowie der benachbarten Muskeln. Weiterhin bewirkt die Stimulation von Mechanorezeptoren eine Schmerzlinderung

• Behandlungsziele sind die Schmerzlinderung, die Verbesserung der Mobilität und die Förderung der Durchblutung. Lösung der NSB* (NSB (nozizeptivesensomotorische Blockierung) = Pathophysiologische Reflex = Bremseffeffekt)

3

www.usi.at © Martin Roth 2012

Pro - Kontra

Indikationen

• Die Funktionsmassage wird bei schmerzenden und verspannten Muskeln angewendet.

• Weitere Indikationen sind Adhäsionen und Narbenverklebungen der Muskeln als Folge posttraumatischer Veränderungen.

Kontraindikationen

• sind akute Verletzungen der Muskeln,

• Thrombosen und andere Gefäßerkrankungen.

4

www.usi.at © Martin Roth 2012

BefunderhebungKenntnisse über

• die Strukturierung einer Anamnese und das Formulieren der Fragen,

• das Erlernen eines festen Schemas zur Inspektion in verschiedenen Körperebenen,

• Palpationstechniken und -Kriterien,

• die Durchführung der Funktionsprüfungen und die Interpretation der Befunde,

• Dient als Basis für die differenzierte Behandlung und Behandlungsplanung.

5

www.usi.at © Martin Roth 2012

•Anamnese: Die Ziele der Anamnese bestehen darin,die aktuellen Beschwerden des Patienten herauszuarbeiten, Anhaltspunkte für die Ursache der Beschwerden zu verifizieren und daraus bereits Ansätze für die Therapieplanung zu gewinnen. Die Anamnese besteht aus vier Abschnitten: allgemeine Daten, aktuelle Beschwerden, Eigenanamnese und Sozialanamnese.

•Inspektion: Die Inspektion dient der Beurteilung des Patienten im Hinblick auf die bestehenden Beschwerden. Betrachtet und dokumentiert werden Alltagsbewegungen(Gehen, Aus- und Ankleiden) = Funktionsprüfungen, Haltung(Symmetrie, Achsen) und Strukturen (Knochen,Gelenke, Muskeln, Haut). Sie gibt wichtige Hinweise für die spätere Behandlungsplanung.

•Palpation: Die Palpation der verschiedenen Strukturen (Haut, Muskeln, Sehnen etc.) stellt den dritten Abschnitt der Untersuchung dar. Mit ihrer Hilfe werden Temperatur, Oberflächenbeschaffenheit und Turgor der Haut sowie Verhärtungen, Triggerpunkte und Tonusveränderungen im Bereich der Muskeln erfasst. Sie gibt wichtige Hinweise für die spätere Behandlungsplanung.

6

Aktualitätsdiagnose

www.usi.at © Martin Roth 2012

Aktualitätsdiagnose • Genauen Aufschluss über die aktuellen Beschwerden

geben die sieben „W’s“.

!

• Durch die Befunderhebung wird der Therapeut keinesfalls in die Lage versetzt, Diagnosen zu erstellen. Spezielle Befunde stellen Kontraindikationen in den betroffenen Körperarealen dar. !

• Sie gibt wichtige Hinweise für die spätere Behandlungsplanung und auf die anschließende Behandlungsergebnisse.

7

7?

www.usi.at © Martin Roth 2012

Statusdokumentation bei Behandlungsbeginn und Ende

• Visuelle Analogskala (VAS). Der Patient stellt den Grad seiner Beschwerden mittels Schieberegler ein (a).

• Der Therapeut liest den zugehörigen numerischen Wert auf der Rückseite der Skala ab (b).

• Dieser Wert kann jeweils vor und nach der Behandlung erfragt und protokolliert werden.

8

www.usi.at © Martin Roth 2012

Querfriktionen

• Die Querfriktion sollte so stark durchgeführt werden, dass keine Schmerzen verursacht werden!!!

9

???

www.usi.at © Martin Roth 2012

Hüft- und Kniegelenkstest

10

www.usi.at © Martin Roth 2012

Hüfte / Knie

11

www.usi.at © Martin Roth 2012

Hüfte / Knie

12

www.usi.at © Martin Roth 201213

Hüfte / Knie

www.usi.at © Martin Roth 201214

Hüfte / Knie

www.usi.at © Martin Roth 2012

MEMO

• Schleimbeutel bestehen aus lockerem Bindegewebe und sind überall dort eingelagert, wo eine besondere Verschieblichkeit von Gewebeschichten gegeneinander gewährleistet sein muss.

15

www.usi.at © Martin Roth 2012

Hüfte / Knie

16

www.usi.at © Martin Roth 2012

Hüfte

17

www.usi.at © Martin Roth 2012

Hüfte / Knie

18

www.usi.at © Martin Roth 2012

Hüfte / Knie

19

www.usi.at © Martin Roth 201220

Hüfte / Knie

www.usi.at © Martin Roth 201221

Hüfte / Knie

www.usi.at © Martin Roth 2012

Ab- und Adduktoren

22

www.usi.at © Martin Roth 201223

www.usi.at © Martin Roth 2012

Befund:

•Atrophie und herabgesetzter Tonus des

•M. tensor fasciae latae,

•M. gluteus maximus und M. gluteus minimus

•Schmerzhaftigkeit der:

•Insertion des M. tensor fasciae latae in der Nähe der Spina iliaca anterior superior,

•Insertion des M. gluteus minimus, des M. gluteus medius und des M. piriformis am Trochanter major

•Insertion des M. iliopsoas knapp distal des Traumhafter minor

•Insertion des M. adductor longus am Ramus superior ossis pubis

24

Palpation der LBH-Region

www.usi.at © Martin Roth 2012

Befund: Schmerzhafte Strukturen:!

• Pes anserinus superficialis, • Meniscus medialis, • Meniscus lateralis, • Lig. Patellae, • M. biceps femoris, • Patellabasis, • Ansatz Tractus iliotibialis

Muskeltonus (herabgesetzt)!Muskelatrohpie (Masseverlust fühlbar)!Schwellung außen (hart, weich)!Hauttemperatur erhöht!Hautbeschaffenheit (trocken, feucht, etc.)!Narben (verschiebbar, druckempfindlich)!Erguss im Gelenk (tanzende Patella)

25

Palpation der ischiokruralen Muskulatur / Knie

www.usi.at © Martin Roth 2012

Palpationskreis Knie

26

www.usi.at © Martin Roth 2012

Palpationskreis Knie

27

lateraler / medial

www.usi.at © Martin Roth 2012

Triggerpunkte UE

28

www.usi.at © Martin Roth 2012

Therapeutisches Dehnen

29

www.usi.at © Martin Roth 2012

Hüfte / Knie

30

www.usi.at © Martin Roth 2012

Knie

31

www.usi.at © Martin Roth 201232

www.usi.at © Martin Roth 2012

Knie

33

www.usi.at © Martin Roth 2012

Knie - Passive Beweglichkeitprüfung

34

www.usi.at © Martin Roth 2012

Knie

35

www.usi.at © Martin Roth 2012

Knie

36

www.usi.at © Martin Roth 2012

Knie

37

www.usi.at © Martin Roth 2012

Therapie

38

www.usi.at © Martin Roth 2012

Knie - Passive Beweglichkeitsprüfung und

Therapie

39

www.usi.at © Martin Roth 2012

Knie - Passive Beweglichkeitsprüfung und

Therapie

40

www.usi.at © Martin Roth 2012

Knie - Therapie

41

www.usi.at © Martin Roth 2012

Memo

• Massagen und passive Dehnungen sind im Falle von inkompletten Rupturen für 6 Wochen und bei kompletten Rupturen für 8–12 Wochen wegen der Gefahr der Entwicklung einer Myositis ossificans untersagt.

42

www.usi.at © Martin Roth 2012

Obere Sprunggelenk (OSG)

43

www.usi.at © Martin Roth 201244

www.usi.at © Martin Roth 201245

www.usi.at © Martin Roth 201246

www.usi.at © Martin Roth 201247

www.usi.at © Martin Roth 2012

Inversionstrauma

48

www.usi.at © Martin Roth 201249

www.usi.at © Martin Roth 2012

HWS

50

www.usi.at © Martin Roth 201251

www.usi.at © Martin Roth 201252

www.usi.at © Martin Roth 201253

www.usi.at © Martin Roth 201254

www.usi.at © Martin Roth 201255

www.usi.at © Martin Roth 2012

HWS - Das F.H.P. Symptom

• a = physiologische Kopfhaltung

!

• b =Pathophysiologische Kopfhaltung

56

www.usi.at © Martin Roth 2012

HWS Palpation Identifizierte Muskeln

• Pars descendens des M. trapezius

• M. spinalis capitis!

• M. sternocleidomastoideus

• M. splenius capitis

• M. semispinalis capitis

• M. longissimus cervicis

• Supra- und infrahyoidale Muskulatur

57

www.usi.at © Martin Roth 2012

• Pars descendens des M. trapezius

• M. spinalis capitis!

• M. sternocleidomastoideus

• M. splenius capitis

• M. semispinalis capitis

• M. longissimus cervicis

• Supra- und infrahyoidale Muskulatur

58

HWS Palpation Identifizierte Muskeln

www.usi.at © Martin Roth 2012

Befunde:

Schmerzhafte Bereiche oder Druckpunkte (so genannte Triggerpunkte) finden sich häufig im Ansatzbereich folgender Muskeln:!• Pars descendens des M. trapezius!• M. spinalis capitis!• M. sternocleidomastoideus!• M. splenius capitis!• M. semispinalis capitis!• M. longissimus cervicis!

59

HWS Palpation Identifizierte Muskeln

www.usi.at © Martin Roth 2012

Lage der HWS-Insertionspunkte (nach Christ). M. splenius capitis (A/grün) und M. semispinalis capitis (B/orange). (Mit freundl. Genehmigung von B. Christ und M. Grimm)

60

HWS Palpation Identifizierte Muskeln

www.usi.at © Martin Roth 2012

BWS

61

www.usi.at © Martin Roth 201262

BWS

www.usi.at © Martin Roth 2012

Schultergürtel - BWS

63

www.usi.at © Martin Roth 2012

Schultergürtel - BWS

64

www.usi.at © Martin Roth 2012

Palpationskreis Thorax

65

www.usi.at © Martin Roth 2012

Triggerpunkte 66

www.usi.at © Martin Roth 2012

Head‘sche Zonen

67

www.usi.at © Martin Roth 2012

Triggerpunkte 68

www.usi.at © Martin Roth 2012

Schmerzhafter Bogen (painful arc)

69

www.usi.at © Martin Roth 2012

Impingementsyndrom

70

www.usi.at © Martin Roth 2012

Literaturquellen und Hinweise

• Physiotherapie Basics - Bernard C. Kolster, Frans van den Berg und Udo Wolf (Springer Vg.)

• Triggerpunkte und Muskelfunktionsketten - Philipp Richter/Eric Hebgen (Hippokrates Vg.)

• Manuelle Medizin 1 · 2011 - (Springer Vg.)!

• Klassische Massage, Querfriktionen, Funktionsmassage Massage - Bernard C. Kloster (Physiotherapie Basics) ISBN 3540342893

Weitere Literaturhinweise:

• Strukturen und Funktionen begreifen - Funktionelle Anatomie - Therapierelevante Details - Jutta Hochschild ISBN 9783131104236

• Strukturen und Funktionen begreifen 2 - Funktionelle Anatomie - Therapierelevante Details - Jutta Hochschild, ISBN 9783131123725

• Technik der Massage - Ulrich Storch (Thieme Vg.)

• Programmierte Untersuchung des Bewegungsapparates - Chirodiagnistik – H. Frische – (Springer Vg.)

• Sobotta Interaktiv- (Urban und Fischer Vg.) http://www.visiblebody.com/start http://www.dr-gumpert.de/

71

www.usi.at © Martin Roth 2012

Danke für Ihre Aufmerksamkeit und viel Erfolg wünscht:

Motto

• Es genügt nicht zu wollen - man muss es auch tun

• Es genügt nicht zu wissen - man muss es auch anwenden

(Goethe)

Für Fragen und Anregungen ich bin jederzeit erreichbar:

[email protected]

72