Master Thesis Konzepte zur regionalen Distribution von ... · Master Thesis Konzepte zur regionalen...
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Master Thesis
Konzepte zur regionalen Distribution von
Pellets am Beispiel der Unternehmen
Holzhof Schmidt und Holzindustrie
Kirnbauer
FH-Masterstudiengang
Wirtschaftsingenieurwesen
Prozess- & Supply Chain Engineering
Ing. Florian Hanglberger, BA 01.05.2015
Verfasser Datum
-II-
Titel der Master Thesis:
Konzepte zur regionalen Distribution von Pellets am
Beispiel der Unternehmen Holzhof Schmidt und
Holzindustrie Kirnbauer
Eingereicht von: Ing. Florian Hanglberger, BA
Matrikelnummer: 1310273116
am: Fachhochschul-Masterstudiengang
Wirtschaftsingenieurwesen
Vertiefung: Prozess- & Supply Chain Engineering
Begutachter: Dr. Martin Slomka
Wiener Neustadt im: Mai 2015
Ich versichere,
dass ich die Master Thesis selbstständig verfasst, andere als die angegebenen
Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und mich auch sonst keiner unerlaubten
Hilfe bedient habe und diese Master Thesis bisher weder im In- noch im Ausland
in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorgelegt habe. Die von mir eingereichte
schriftliche Version stimmt mit der digitalen Version der Arbeit überein.
____________________________ ___________________________
Datum Unterschrift
-III-
Kurzzusammenfassung:
Die Arbeit beschäftigt sich mit möglichen Distributionskonzepten der
Pelletsproduzenten Holzindustrie Kirnbauer und Holzhof Schmidt. Die
Pelletsnachfrage ist stetig steigend aber auch die Konkurrenz aus dem In- und
Ausland wächst stetig. Beide produzierenden Unternehmen wollen daher mit
Kooperationen ihre Pellets komplett, beziehungsweise teilweise regional
vertreiben um Wettbewerbsvorteile zu generieren. Es werden in dieser Arbeit
mögliche Partner für die Distribution aufgezeigt und Konzepte erarbeitet wie eine
Distribution mit, aber auch ohne Partner funktionieren kann. Die Resultate sollen
den Unternehmen helfen mittelfristige Distributionsentscheidungen zu treffen.
Schlagwörter:
Distribution, Pellets, Strategie, Kooperation
Abstract:
This master thesis is about possible distribution concepts of the pellets
producing companies „Holzindustrie Kirnbauer“ and „Holzhof Schmidt“. The
demand of pellets is increasing but there is also a lot of new competitors on the
market. This new competitors are located in Austria, but also abroad. Both
companies want to sell their pellets on a regional market, but also abroad to gain
competitive advantages. In this master thesis there will be shown possible
distribution partners and concepts, how distribution can work with or without
partners. The results should help the companies to decide about a medium-
therm distribution.
Keywords:
Distribution, Pellets, Strategy, Cooperation
-IV-
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung .................................................................................. 1
1.1 Problemstellung ........................................................................... 1 1.2 Zielsetzung, Nichtziele .................................................................. 2 1.3 Vorgehensweise ........................................................................... 3
2 Theoretischer Hintergrund ........................................................ 5
2.1 Wertschöpfungskette .................................................................... 5 2.2 Distribution .................................................................................. 6
2.2.1 Erfolgsfaktoren in der Distribution ................................................. 7 2.2.2 Distributionsstrategie ................................................................... 9 2.2.3 Distributionsstrukturen und Kanäle ............................................ 10 2.2.4 Lagerfunktionen in der Distribution ............................................ 11 2.2.5 Direkte Distribution .................................................................. 12 2.2.6 Indirekte Distribution ............................................................... 13
2.3 Kooperationen ............................................................................. 14
3 Pelletsmarkt ............................................................................ 16
3.1 Holzhof Schmidt .......................................................................... 16 3.2 Holzindustrie Kirnbauer ............................................................... 17
3.2.1 Verhältnis zwischen Holzindustrie Kirnbauer und Holzhof Schmidt ... 18 3.3 Produktion von Pellets ................................................................. 19 3.4 Transportmöglichkeiten von Pellets ........................................... 20 3.5 Saisonale Absatzschwankungen von Pellets ............................... 21
4 Umsetzung der theoretischen Maßnahmen auf die Fallstudie .. 24
4.1 Erfolgsfaktor Distribution ............................................................ 24 4.2 Distributionsmöglichkeiten ......................................................... 28 4.3 Anforderungen der Pelletsproduzenten an den
Distributionspartner ........................................................................... 28 4.4 Mögliche Distributionspartner .................................................... 29
4.4.1 EGE Pellets ............................................................................. 30 4.4.2 Ligno ..................................................................................... 31 4.4.3 MMM (Manfred Mayer Mineralöle) ............................................... 32 4.4.4 RZ Pellets ............................................................................... 34 4.4.5 Holz Wahl ............................................................................... 35
-V-
4.4.6 Direkte Distribution (durch gemeinsame LKW) ............................. 36 4.4.7 Direkte Distribution (mit einem Logistikdienstleister als Partner) ...... 37 4.4.8 Direkte Distribution (durch eigene LKW) ..................................... 38
4.5 Distributionsstrategie/Prozessanalyse ........................................ 39 4.5.1 Holzhof Schmidt ........................................................................ 40 4.5.2 Holzindustrie Kirnbauer .............................................................. 43
4.6 Unterschiede der Unternehmen hinsichtlich der geplanten
Distributionsstrategie ......................................................................... 44 4.7 Gemeinsame Distributionsstrategie ............................................. 47
4.7.1 Anschaffung gemeinsamer LKW ................................................... 47 4.7.2 Outsourcing an einen Logistikdienstleister ..................................... 49 4.7.3 Distribution über einen gemeinsamen Händler ............................... 51
4.8 Eigene Distributionsstrategie ...................................................... 52 4.8.1 Distributionsstrategie Holzhof Schmidt ......................................... 52 4.8.2 Distributionsstrategie Holzindustrie Kirnbauer ............................... 53
4.9 Vor- und Nachteile einer Kooperation .......................................... 54 4.9.1 Vorteile bei Zustandekommen einer Kooperation ........................... 54 4.9.2 Nachteile bei Zustandekommen einer Kooperation ......................... 55 4.9.3 Vorteile bei nicht Zustandekommen einer Kooperation .................... 56 4.9.4 Nachteile bei nicht Zustandekommen einer Kooperation ................. 56
5 Diskussion .............................................................................. 57
5.1 Zusammenfassung ...................................................................... 57 5.2 Beantwortung der Forschungsfragen ........................................... 62 5.3 Ergebnisse ................................................................................... 63 5.4 Ausblick ....................................................................................... 64
Abbildungsverzeichnis ................................................................. 66
Tabellenverzeichnis ..................................................................... 67
Literaturverzeichnis ..................................................................... 68
Fachliteratur ................................................................................ 68
Journals: ...................................................................................... 72
Expertenintverviews .................................................................... 74
Fragenkatalog .............................................................................. 75
-VI-
1
1 Einleitung
Seit den 1990er Jahren kommt es auf Grund der Globalisierung zu neuen
Herausforderungen für Unternehmen jeder Branche. Produkte können weltweit
eingekauft werden und Kunden haben höhere Ansprüche hinsichtlich Preis und
Individualisierung.
Dadurch steigt der Wettbewerb und es ist von Vorteil für Unternehmen,
Kooperationen einzugehen um dem Wettbewerbsdruck entgegenzuwirken.
Speziell im Bereich der Logistik können Unternehmen durch Zusammenarbeit
Kosten senken und komplexere Logistikanforderungen der Kunden einfacher
sowie kostengünstiger erfüllen. Speziell bei der Einführung von neuen Produkten
oder einem noch nicht vorhandenen Logistik Know How sind Partnerschaften von
Vorteil.1
1.1 Problemstellung
Die Unternehmen Holzindustrie Kirnbauer und Holzhof Schmidt sind
Holzproduzenten (Schnittholz, Massivholz, Hobelware und Holzwerkstoffe) der
LEADER Regionen NÖ-Süd und Bucklige Welt. Beide Unternehmen produzieren
Pellets oder beabsichtigen mit der Produktion zu starten. Firma Holzhof Schmidt
produziert bereits seit Anfang 2014 Pellets (6-7 Tonnen/Jahr) und möchte diese
auf bis zu 14 Tonnen/Jahr steigern. Als Vertriebsname der Pellets entschied man
sich für „Wechselland Pellets“. Die Distribution übernimmt ein
Logistikdienstleister, zusätzlich wird frei Haus geliefert. Auch ist es dem Kunden
möglich vom Werk direkt seine Lieferung entgegenzunehmen.
Firma Holzindustrie Kirnbauer hat das Abfallprodukt und möchte seine
Prozessabläufe weiter optimieren unter der Prämisse, keine weitere Logistik
aufzubauen oder selbst zu handeln. Das Unternehmen möchte in Zukunft bis zu
maximal 20.000 Tonnen/Jahr produzieren. Beide Sägewerke möchten somit die
Pellets regional vertreiben, jedoch keine eigenen Läger und Logistik betreiben. Es
soll daher eine Logistikstruktur (Transport/Distribution/Läger) aufgebaut werden
um den Verkauf der Pellets zu ermöglichen.
1 Vgl. Pfohl (2004) S. V
2
Es müssen weiters saisonale Absatzschwankungen bei einer zwingend
durchgehenden Produktion berücksichtigt werden. Dies gilt für beide
Unternehmen. Bei einem Absatzabfall auf 0 wäre bei der Firma Schmidt,
innerhalb von neun Tagen, die maximale Kapazität der vorhandenen Lager
erreicht. Zudem hat das Unternehmen Schmidt im Moment einen Großabnehmer,
der die Ware ab Hof abholt. Privatkunden sind speziell im Sommer unempfindlich
und flexibel hinsichtlich der Lieferzeit. Je näher der Winter kommt desto
wichtiger sind schnelle Lieferzeiten. Der Pelletsmarkt ist ein ausreichend
gesättigter Markt, zusätzlich besteht für die Unternehmen Konkurrenz aus dem
In und Ausland. Qualität wird beim Pelletskauf als Grundeigenschaft verstanden,
sollte diese großen Schwankungsbreiten ausgesetzt sein, ist ein Abwenden des
Käufers zu einem Konkurrenzunternehmen als wahrscheinlich anzusehen. Die
Kunden sind, vor allem im privaten Bereich, preissensibel. Sollte ein Produkt nur
geringfügig billiger sein wird dieses bevorzugt.2 Das Thema der Regionalität spielt
erst bei identer Preislage eines Produkts aus verschiedenen Unternehmen eine
Rolle.
Beide Unternehmen haben daher sehr ähnliche Herausforderungen zu
bewerkstelligen. Da zwar der Markt, aber auch die Anbieter, größer und mehr
werden, werden speziell auch Kooperationen zwischen den Unternehmen
Holzindustrie Kirnbauer und Holzhof Schmidt betrachtet.
Des Weiteren wird im Rahmen einer zweiten, parallel laufenden, Masterarbeit
eine Marketing- und Vertriebsstrategie entwickelt (Markenname, Kundenbindung,
Marktforschung etc.).
1.2 Zielsetzung, Nichtziele
Das Ziel ist es, die Distribution (regionale Produktion, Lagerung und Distribution)
von Pellets in ein bis zwei Szenarien zu erarbeiten. Die Region, in der die Pellets
vertrieben werden, ist die Leader-Region Bucklige Welt.
Die Fragestellungen sind:
• Welche Partner werden benötigt, um eine Logistikstruktur
aufzubauen?
2 Vgl. Zwischenpräsentation 10.12.14
3
• Unter welchen Voraussetzungen können Distributionspartner die
Lager, in welche die produzierenden Unternehmen nicht investieren
wollen, übernehmen?
• Unter welchen Voraussetzungen können regionale
Heizkesselhersteller und Logistikdienstleister für die Distribution als
Partner gewonnen werden?
• Welche Vor- und Nachteile entstehen bei den jeweiligen
Kooperationsformen?
Nichtziel ist es, einen Umsetzungsplan für die erarbeiteten Konzepte zu erstellen.
Es werden auch keine Markterhebungen hinsichtlich der zu erwartenden
Nachfrage durchgeführt (hier wird auf Daten der Studie „Marktstudie Regionale
Pellets“ zurückgegriffen).
1.3 Vorgehensweise
Am 17.09.2014 fand ein Treffen mit Hrn. Christian Berger (RV NÖ-Mitte), Hrn.
Martin Rohl (Leader Region NÖ Süd), Hrn. Christian Wagner (Leader Region NÖ
Süd), Hrn. Stefan Weinfurter (FH Wr. Neustadt) und Hrn. Florian Hanglberger
(FH Wr. Neustadt) in der Fachhochschule Wr. Neustadt statt. Im Zuge dessen
wurde das gegenständliche Projekt vorgestellt. Es wurde entschieden, das Thema
in zwei Gebiete zu trennen (Logistik und Marketing). Die Thematik Logistik wird
in dieser Arbeit betrachtet Am 10.12.2014 fand die erste Zwischenpräsentation
bei der Firma Holzindustrie Kirnbauer statt. Hierbei waren die Betreuer der
Studenten sowie Vertreter der beiden zu betrachtenden Unternehmen vor Ort
anwesend.
Zu Beginn wird eine Recherche der Literatur zur Thematik durchgeführt:
• Pellets-Produktion (Produktionszeit, Lagerungszeit, Haltbarkeit)
• Logistikprozesse
• Besonderheiten in der Supply Chain von Pellets
• Vertriebsmöglichkeiten (Direktvertrieb/Indirekter Vertrieb)
• Liefermöglichkeiten (Just in Time etc.)
4
Danach werden qualitative Interviews mit den Firmen
• Holzindustrie Kirnbauer und
• Holzhof Schmidt
durchgeführt, um die jeweiligen Vorstellungen, Vorgaben und Lösungsansätze
der Unternehmen zu analysieren.
Im Anschluss sollen die theoretischen Erkenntnisse, sowie die Ergebnisse der
Interviews auf die Fallstudie angewendet werden.
5
2 Theoretischer Hintergrund
Im folgenden Kapitel sollen die theoretischen Hintergründe, welche in der
Literatur zu finden sind, behandelt werden. Es wird auf die Pelletsproduktion,
sowie auf die Grundlagen der Distribution und Kooperation eingegangen. Des
Weiteren wird die Wertschöpfungskette erläutert, um mit Hilfe dieser eine
Wertschöpfungskettenanalyse durchzuführen.
2.1 Wertschöpfungskette
Die Wertschöpfungskette (siehe Abb. 1) beschreibt die fünf primären Aktivitäten,
die für die Erstellung eines Produktes notwendig sind. Diese beinhaltet alle
Aktivitäten von der Produktion bis hin zum Verkauf, aber auch die Schritte die
davor (Einkaufslogistik) und danach (Service) vorhanden sein müssen. Ebenso
beschreibt das Model der Wertschöpfungskette alle unterstützenden Aktivitäten,
die für die Leistungserstellung eines Produktes von Bedeutung sind. Dazu
gehören die Infrastruktur des Unternehmens, die Verwaltung und Organisation
der menschlichen Arbeitsleistung, die Technologieentwicklungen, welche in
einem Unternehmen stattfinden und auch die Beschaffung aller Materialien.
Durch die Analyse der Wertschöpfungskette können Unternehmen
Verbesserungspotenziale erkennen und umsetzen. Des weiteren soll bei einer
Analyse festgestellt werden wie hoch die Kosten pro Aktivität sind, ob sie auf den
Kunden abgestimmt ist und wie die einzelnen Aktivitäten miteinander verknüpft
werden beziehungsweise zusammenarbeiten. 3 Ob diverse Prozesse von dem
Unternehmen selbst bearbeitet oder outgesourct werden, wird unter Anderem
von der Analyse abhängig gemacht.
3 Vgl. Schawel (2014) S. 279
6
Abb. 1 Wertschöpfungskette nach Porter4
2.2 Distribution
Ein Punkt der Wertschöpfungskette ist Marketing und Vertrieb, in diese
eingeschlossen ist auch die Distribution. Die Distributionslogistik ist ein
marktverbundenes Logistiksystem, welches die Produktionslogistik des
Produzenten mit der Beschaffungslogistik des Kunden verbindet. Diese umfasst
alle Aktivitäten, die mit der Belieferung des Kunden in Zusammenhang stehen.5
Die Kernaufgaben der Distribution setzen sich auseinander mit der korrekten
Marktleistung (die vom Kunden bestellte Ware) am richtigen Ort, in richtiger
Menge, zur richtigen Zeit und zu richtigen Kosten, mit allen Informationen, die
für den Kunden relevant sind, sowie in den richtigen Verpackungen/Behältern zu
liefern.
Das kann aus regionalen Auslieferungslagern erfolgen oder auch direkt von der
Produktionsstätte. In der Distribution wird das Produkt im Regelfall nicht mehr
verändert.6
4 Porter (1998) S. 37 5 Vgl. Pfohl (2010) S. 198 6 Vgl. Pfohl (2010) S. 198
7
Herausforderungen, welche für den Produzenten auftreten können, sind die
Standortwahl von Distributionslagern (sollten keine Distributionslager vorhanden
sein, die Wahl des Produktionswerkes), die Lagerhaltung (wieviel Bestand von
welchem Produkt gehalten wird), die komplette Auftragsabwicklung (vom
Kundenauftrag bis hin zum Kundeneingang), die Kommissionierung, die
Verpackung (darunter fällt auch der Warenausgang und die korrekte
Ladungssicherung) und auch der eigentliche Transport vom Produktions- oder
Lagerstandort zum Kunden.7
2.2.1 Erfolgsfaktoren in der Distribution
Um die Distribution als Unternehmen erfolgreich zu bewerkstelligen, gibt es
bestimmte Faktoren, die dies ermöglichen. Diese werden vom Kunden gewünscht
und als positiv bei der Leistungserstellung gesehen. Die folgenden Faktoren
können nicht auf alle Branchen umgelegt werden, da es hier oft zu spezifischen
Problemstellungen kommen kann.8
• Lieferzeit
Die Lieferzeit gibt an, wie lange ein Kunde auf seine Lieferung, vom
Zeitpunkt der Bestellung bis zum Wareneingang, wartet. Dieser Faktor
lässt den Kunden sehr gut zu anderen Mitbewerbern Vergleiche anstellen.
Die Lieferzeit kann unterteilt werden in eine bestellabwicklungsbedingte
Lieferzeit (wie schnell wird die Bestellung ab Eingang im Unternehmen
abgewickelt) und in die lagerbedinge Lieferzeit (wie schnell kann ein
Artikel kommissioniert und bereitgestellt werden, wie oft gibt es einen Out
of Stock und muss daher nachbestellt werden). Zudem setzt sich die
Lieferzeit aus der transportbedingten Lieferzeit (mit welchem
Transportmittel, mit welcher Geschwindigkeit wird das Produkt
transportiert und auch ob der Transport vom Unternehmen selbst
durchgeführt wird oder auf einen Logistikdienstleister zurückgegriffen
wird), sowie der standortabhängigen Lieferzeit (je weiter die
7 Vgl. Schulte (2012) S. 467 8 Vgl. Seeck (2010) S. 11
8
Lager/Produktionsstätten entfernt sind, desto länger die Lieferzeit)
zusammen.9
• Lieferfähigkeit
Die Lieferfähigkeit beschreibt die Fähigkeit einen Artikel liefern zu können.
Für eine hohe Lieferfähigkeit benötigt es einen höheren Bestand
(Strategischer- sowie Sicherheitsbestand).10
• Termintreue
Dieser Faktor gibt Auskunft, ob die dem Kunden versprochene und
erwartete Lieferzeit eingehalten wird. Es gilt, den Termin des Kunden
korrekt einzuhalten. Neben der verspäteten Lieferung, die für den Kunden
besonders von Nachteil sein kann, kann auch eine verfrühte Lieferung
nicht wünschenswert für den Kunden sein (Kunde nicht vor Ort, noch keine
Lagerkapazitäten etc.).11
• Sendungsqualität
Hierbei sind die Vollständigkeit sowie die Schadensfreiheit der bestellten
Lieferung von besonderer Wichtigkeit. Eine Lieferung gilt als vollständig,
wenn alle vom Kunden bestellten Teile/Produkte in der richtigen Menge
geliefert werden. Unter Schadensfreiheit versteht man, dass keine Mängel
am Produkt während der Lieferung entstanden sind. Mängel können
Beschädigungen oder auch grobe Verschmutzungen sein, die aus
Kundensicht zu Reklamationen führen.12
• Lieferflexibilität
Darunter wird die Fähigkeit des Unternehmens verstanden, kurzfristige
Kundenwünsche umzusetzen. Diese Kundenwünsche können Änderungen
in der Menge der bestellten Produkte sein, aber auch eine Änderung der
bestellten Produkte sowie ein/e unterschiedliche/r Lieferort/Lieferzeit.13
• Informationsbereitschaft
Unter der Informationsbereitschaft wird die Fähigkeit verstanden, dem
Kunden alle relevanten Informationen zu liefern. Diese Informationen
9 Vgl. Schneider (2008) S. 212 10 Vgl. Gudehus (2013) S. 384 ff 11 Vgl. Seeck (2010) S. 6 12 Vgl. Seeck (2010) S. 6 13 Vgl. Seeck (2010) S. 7
9
können der Lagerbestand, die Lieferzeit, der aktuelle Status der Lieferung
oder auch die aktuelle Position der Lieferung sein. So kann der Kunde
bereits vor einer festen Bestellung den Lagerbestand und die
voraussichtliche Lieferzeit bestimmen.14
• Strategische Distributionsauswahl
Unter der strategischen Distributionsauswahl wird die Auswahl der
richtigen Strategie verstanden, die vor der operativen Umsetzung
stattfindet. Strategien beinhalten ein hohes Risiko und werden daher
langfristig getroffen, sowie müssen diese mit entsprechender Planung
umgesetzt werden.15 Entscheidungen die strategisch getroffen werden sind
unter Anderem: die Auswahl der Distributionsstrategie (direkt/indirekt),
die Auswahl von Distributionsstandorten, die Planung des
Distributionsprozesses und die Planung der Durchführung der
Kundenbelieferung.16
2.2.2 Distributionsstrategie
Wird eine Distributionsstrategie umgesetzt, müssen die folgenden Punkte bei der
Implementierung beachtet werden:
• Eine mögliche neue oder neu entwickelte Strategie muss einem Kunden
Nutzen schaffen und durch diesen dem Unternehmen Wettbewerbsvorteile
sichern, sowie damit das Überleben am Markt zu sichern. Neue Prozesse
und Strategien, die für den Kunden keinen Nutzen haben, sind Zeit- und
Ressourcenverschwendung.
• Es muss darauf geachtet werden, dass alle Prozesse entlang der Supply
Chain eliminiert werden, welche keinen Kundennutzen schaffen.
• Es ist empfehlenswert parallel zur Einführung einer neuen Strategie ein
Logistik Controlling einzuführen, um mögliche Verbesserungspotenziale
möglichst früh zu erkennen und etwaige Fehler beheben zu können.
• Alle Mitarbeiter, die bei der Implementierung einer neuen Strategie
beteiligt sind, müssen darüber informiert werden und dafür motiviert
14 Vgl. Seeck (2010) S. 8 15 Vgl. Schögel M. (2012) S. 245 16 Vgl. Koether R. (2014) S. 214
10
werden (Mitarbeiterführung). Es betrifft die Mitarbeiter im operativen als
auch im strategischen Bereich.
• Eine laufende Anpassung und Neuausrichtung ist notwendig, um die
Anforderungen an den Markt zu erfüllen.17
Ein Unternehmen, welches eine neue Distributionsstruktur implementieren will,
muss daher die vorhergegangen Punkte beachten und sich folgende Fragen
stellen:
• Welche Rolle soll die Distribution spielen und wie passt diese zur Strategie
des jeweiligen Unternehmens?
• Wie passt die Distribution zum Marketing Mix?
• Es müssen Distributionsziele festgelegt werden; wie können diese am
besten realisiert werden?
• Welche Partner sollen für die Erreichung der Distributionsziele ausgewählt
werden?
• Wie sollte der ausgewählte Distributionskanal organisiert und geführt
werden, um effektiv und effizient die Planung langfristig auszuführen?
• Wie soll die Leistung gemessen und beurteilt werden?18
2.2.3 Distributionsstrukturen und Kanäle
Distributionskanäle sind unternehmenseigene oder unternehmensfremde
Organisationseinheiten, die beim Verkauf vom Produzenten zum Konsumenten
beteiligt sind. In Abbildung 2 sind diese aufgeführt.19
17Vgl. Schmidt (2013) S. 312 18 Vgl. Vahrenkamp (2012) S. 96 19 Vgl. Kummer (2009) S. 233
11
Abb. 2 Auswahl an Distributionskanälen20
Jede dieser Distributionskanäle hat verschiedene Vor- und auch Nachteile.
Weiterführend sollen einige erläutert werden.
2.2.4 Lagerfunktionen in der Distribution
Lager haben in einer Supply Chain mehrere Funktionen: die Realisierung von
Economys of Scale (Einkauf, Produktion, Distribution), Spekulationsfunktion und
auch die Absicherung gegen Krisen oder nicht einplanbare Zwischenfälle in
Produktion und Distribution.21
Hinsichtlich der Güterdistribution ist die bedeutendste Funktion die des zeitlichen
und mengenmäßigen Ausgleiches zwischen der Anlieferung einer produzierten
Ware und der Auslieferung dieser. Je mehr Planung und Koordination
aufgewendet wird, desto niedriger ist der erforderliche Lagerbestand. Sollte es
eine große Produktvielfalt und große Schwankungen geben, wird die Bedeutung
des Lagers immer ersichtlicher.22
20 Vgl. Kummer (2009) S. 324 21 Vgl. Pfohl (2010) S. 99 22 Vgl. Plümer (2003) S. 240
12
2.2.5 Direkte Distribution
Die direkte Distribution (Produzent à Konsument) ermöglicht es dem Hersteller
ein direktes Kundenfeedback, sowie das Servicelevel seines Verkaufs zu
kontrollieren. Zusätzlich kann er den Verkaufspreis selbstständig festsetzen.
Auch die Vermarktung wird direkt vom Produzenten übernommen. Als nachteilig
können die hohen Finanzierungskosten für den Betrieb der Lager, sowie der hohe
Organisationsaufwand für die Handelsfunktion gesehen werden.23
Ein Produzent entscheidet sich für eine direkte Distribution wenn er spezifische
Merkmale des Zielmarktes vorfindet, in welchen er die speziellen Eigenschaften
seines Produktes selbstständig vermarkten möchte. Außerdem kann er dadurch
Konfliktsituationen mit Großhändlern/Absatzvermittlern, welche große
Marktmächte haben, vermeiden.24
Für den direkten Absatz sollte das Produkt unter Anderem folgende
Eigenschaften aufweisen:
• Große Absatzmenge je Kauf
• Relativ groß/schwer
• Benötigt Einweisung durch Hersteller/Fachmann
Die Kunden beziehungsweise der Absatzmarkt sollte folgende Eigenschaften
aufweisen:
• Hoher Umsatz pro Kunde
• Keine große Entfernung zwischen Produzent und Konsument
• Seltener Einkauf
• Nachfrage regional konzentriert.25
Um direkten Vertrieb zu ermöglichen, benötigt das Unternehmen eigene
Ressourcen für den Verkauf. Diese sollten eine Möglichkeit der Zwischenlagerung
bieten und eine attraktive Produktpräsentation gewährleisten. Des weiteren muss
eine Struktur aufgebaut werden, die geschultes Personal, welches das Produkt
verkauft und Kunden umfänglich informieren kann, vorweist. Zusätzlich muss 23 Vgl. Schögel (2012) S. 278 24 Vgl. Schögel (2012) S. 278 25 Vgl. Specht (2005), S. 161 f
13
eine ausreichende Finanzierung sichergestellt werden um etwaige weitere
Investitionen oder lange Zahlungsziele auszugleichen.26
2.2.6 Indirekte Distribution
Die direkte Distribution wurde im vorhergegangenen Kapitel besprochen und nun
soll auf das Gegenstück, die indirekte Distribution eingegangen werden. Bei
dieser können Händler in verschiedensten Formen (siehe Abb. 3)
unterschiedliche Funktionen übernehmen.
Abb. 3 Funktionen des Handels27
Die Überbrückungsfunktion ist eine stark logistische Funktion. In dieser kann mit
Hilfe des Handels die Lagerfunktion ausgelagert werden und somit muss die
zeitliche und auch räumliche Differenz zwischen Produktion und Absatz nicht
selbst überwunden werden. Händler können außerdem durch eine größere Zahl
an eigenen Lieferanten und Zulieferern, Mengen und das Sortiment besser
ausgleichen. Somit ist es für den Kunden komfortabler, da er nicht nur ein
Produkt sondern mehrere bei einem Händler kaufen kann.
Geringe logistische dafür umso größere akquisitorische Funktion hat die
Maklerfunktion, um neue Märkte zu erschließen, da eine Listung bei einem
26 Vgl. Schögel (2012) S. 279 27 Vgl. Seyffert (1972) S. 8 f
Handelsfunktion
Überbrückungsdunktion
Raumüberbrückungsfunktion
Zeitüberbrückungsfunktion
Warenfunktion
Mengenausgleichsfunktion Sortimentsfunktion
Maklerfunktion
Markterschließungsfunktion Beratungsfunktion
14
großen Händler die Anzahl potenzieller Kunden maßgeblich vergrößert.
Großhändler haben jedoch meist große Marktmacht und dies wirkt sich negativ
für den Hersteller bei Preisverhandlungen zwischen Produzent und Händler aus.
Das direkte Feedback des Kunden geht dadurch ebenso verloren.28
2.3 Kooperationen
Kooperationen können zwischen Einzelpersonen als auch zwischen Unternehmen
entstehen. Eine Kooperation wird für Unternehmen als freiwillige und vertraglich
abgesicherte Zusammenarbeit von mindestens zwei Unternehmen gesehen.
Diese wollen dadurch ein bestimmtes Ziel erreichen. Das Ziel muss nicht
zwingend das Selbe sein, auch unterschiedliche Ziele treten häufig auf.29 Trotz
differenzierten Zielansichten sind zwei Merkmale, die auf eine Kooperation
schließen, vorwiegend vorhanden: es besteht eine gegenseitige Abhängigkeit
voneinander und gleichzeitig eine Selbstständigkeit der beteiligten
Kooperationsteilnehmer. 30 Kooperationen treten in verschiedenen
Ausprägungsformen auf. Über lange Zeit gab es vor allem vertikale
Kooperationen. Solche sind zwischen Unternehmen, die vor oder nach der
Wertschöpfungskette liegen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit von horizontalen
Kooperationen. Hierbei arbeiten Unternehmen zusammen, welche in der gleichen
Wertschöpfungskettenstufe tätig sind. Weiters treten ebenfalls laterale
Kooperationen auf. In diesen arbeiten Unternehmen zusammen, welche
unterschiedlichen Branchen angehören.31
Die Vorteile, welche aus Kooperationen entstehen, können in Gruppen aufgeteilt
werden:
Wirtschaftliche Vorteile
• Die Streuung des Risikos
• Die effiziente Nutzung von Produktionsmitteln
• Die Vermeidung von doppelt ausgeführten Arbeiten
28 Vgl. Pfohl (2010) S. 201 29 Vgl. Zentes (2005) S. 333 30 Vgl. Mellewigt (2013) S. 9 31 Vgl. Zentes (2005) S. 333 f
15
Strategische Vorteile
• neue Produktkanäle und somit neue Märkte können erschlossen werden
• Innovationen in Form von neuen Produkten und Dienstleistungen
entstehen
Kapazitätsvorteile
• Durch eine Zusammenarbeit kann ein Bestand bzw. Sicherheitsstand
geringer gehalten werden
• Investitionen können gemeinsam genutzt werden (LKW, Maschinen
Personal).
Auch Nachteile können aus Kooperationen hervorgehen:
Wirtschaftliche Nachteile:
• Kosten für die Abstimmung und Administration
Strategische Nachteile:
• Gefahr des Verlustes von Geschäftsgeheimnissen
• Verlust von Eigenständigkeit
• Abhängigkeit vom Kooperationspartner.32
Es müssen daher vor Beginn einer etwaigen Kooperation die Vor- und auch die
Nachteile hinsichtlich der Unternehmensziele und Werte abgewogen werden. Für
viele Unternehmen ist das Unternehmens - Know How der wichtigste
Erfolgsfaktor. Für den Fall ist eine Kooperation in diesem Bereich nicht zu
empfehlen. In anderen Branchen ist dies eventuell nicht der Fall.
Jedoch müssen bei jeder Form der Kooperation zu Beginn Voraussetzungen
geschaffen werden, die eine längerfristig funktionierende Kooperation
ermöglichen. Die jeweiligen Kernkompetenzen müssen strategisch richtig
ausgerichtet werden und effizient verwendet werden, um die zusätzlichen
Vorteile die eine Kooperation in das Unternehmen bringt, ausnützen zu können.
Die unternehmensinternen Abläufe und Prozesse müssen an die neuen externen
Abläufe angepasst werden und auch die Mitarbeiter, speziell an den
Schnittstellen zum jeweils anderen Unternehmen, müssen speziell angewiesen
werden.33
32 Vgl. Rumer (1994) S. 32 33 Vgl. Milber (1998) S. 20
16
3 Pelletsmarkt
Hiermit wurde auf den theoretischen Hintergrund der Distribution, der
Kooperation und der Wertschöpfungskette eingegangen. Nun sollen im folgenden
Kapitel die zu betrachtenden Unternehmen kurz vorgestellt und ein Einblick in
den Pelletsmarkt von Österreich gegeben werden. Außerdem wird der
Produktionsprozess von Pellets (Holzpellets als Brennstoff) erläutert.
3.1 Holzhof Schmidt
Das Unternehmen Holzhof Schmidt ist ein in Aspang (Bucklige
Welt/Niederösterreich) ansässiges Unternehmen. Es beschäftigt rund 32
Mitarbeiter und ist in den folgenden Bereichen vertreten:
• Handel und Fachmarkt
Holzprodukte und Materialien für die Gartengestaltung
• Sägewerk
• In diesem werden und 65.000 Festmeter Holz eingeschnitten. Davon
werden rund 60 % in Österreich verkauft, der Rest geht in den Export
(Italien/Deutschland)
• Heizkraftwerk/Fernwärme
Das Heizkraftwerk wurde 2005 errichtet und erzeugt eine thermische
Leistung von 4,5 MW. Diese wird als Fernwärme nach Aspang geliefert.
• Pelletsproduktion
Seit 2013 werden im Unternehmen Holzhof Schmidt auch Pellets
produziert.34
Holzhof Schmidt hat seine „Pellets-Kunden“ im Umkreis von rund 70 km und
beliefert diese ausschließlich mit SILO LKWs über das Partnerunternehmen Holz
Wahl (mit Sitz in Theresienfeld). Die Kundenaufträge werden im Moment direkt
an die Firma Holz Wahl weitergegeben, welche sich ab diesem Zeitpunkt um die
Distribution kümmert. Darunter fallen Tourenpläne, die Terminkoordination mit
den Kunden und Ähnliches.
34 http://www.holzhof-schmidt.at/uns.html
17
An Big Bags besteht von Kundenseite kein Interesse (Pelletsöfen-Anlagen haben
meist auch einen großen Lagerbereich). Für den Produzenten bedeutet eine
Abfüllung in Big Bags Zusatzkosten (Investition in Anlagen sowie Kosten für
jeden Bag) die vom Kunden nicht abgegolten werden. Die Lagerreichweite
beträgt im Moment rund neun Tage. Es ist zur Zeit nicht geplant diese
auszuweiten.
Das Unternehmen Schmidt hat einen Großabnehmer der die Pellets ab Werk
abholt und sich selbst um die Distribution kümmert.
Die Produktionsmenge beträgt im Moment rund 6.000 Tonnen/Jahr, die Planung
für 2015 beträgt bereits 10.000 Tonnen/Jahr. 2016 soll die Maximalmenge von
rund 13.000 Tonnen/Jahr erreicht werden.35
3.2 Holzindustrie Kirnbauer
Das Unternehmen Holzindustrie Kirnbauer ist ein holzproduzierendes
Unternehmen aus Prigglitz (Bucklige Welt/Niederösterreich). Es beschäftigt rund
50 Mitarbeiter und wurde 1950 gegründet. Holzindustrie Kirnbauer hat zwei
Standorte, einen in Prigglitz und einen in Ternitz. An diesen Standorten werden
folgende Produkte erzeugt:
• Hobelware
Dazu zählen Brandschutzschalungen, Fasenschalungen, Schiffböden und
Glattkantbretter
• Schnittholz
Es werden vom Unternehmen Kantholz, Staffeln, Latten und Bretter
angeboten.
• Holzwerkstoffe
Diese sind Konstruktionsvollholz, Breitschichtholz und auch
Lamellenbalken
• Massivholz36
Ab dem Jahr 2016 plant das Unternehmen auch in die Pelletsproduktion
einzusteigen. Holzindustrie Kirnbauer hat bereits alle Genehmigungen für die 35 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15 36 Vgl. http://www.kirnbauer.at/produkte/index.php
18
Inbetriebnahme der Pelletsproduktion und wird ab Mitte 2016 auf dem Markt
vertreten sein. Die Produktions- und Absatzmenge soll rund 25.000 Tonnen
betragen (die ersten 3 Monate werden als Inbetriebnahmephase gesehen, hier
wird weniger produziert). Der maximale Lagerbestand kann eine Versorgung von
21 Tagen sicherstellen. Sollte dieses Lager voll sein, besteht auch die
Möglichkeit, die Ware abzusacken und diese auf bereits vorhandene Lagerflächen
zwischenzulagern. Die Absackungsanlage wird ebenfalls bis 2016 errichtet.
Das Unternehmen plant, die Distribution über 2-3 Partner durchzuführen. Alle
Partner sollen Händler sein und sich um die komplette Distribution kümmern. Ein
Händler soll dabei die Ware zur Gänze in das Ausland exportieren. Es sollen
hierbei große Mengen mit einer geringen Schwankung abgesetzt werden. Zwei
weitere Partner/Händler sollen die Pellets in der Region vertreiben. Dabei treten
diese als reine Händler auf, es ist hier nicht geplant diese als „Kirnbauer Pellets“
zu vertreiben. Die potenziellen regionalen Händler sind kleinere Händler die
versuchen, ihren Pelletsmarkt aufzubauen. Rund 6.000 Tonnen sollen je
regionalem Händler pro Jahr vertrieben werden. Diese bekommen ein
Lieferprofil. Zusätzlich wird für jedes Jahr ein bestimmter Quartalspreis
festgelegt. Außerdem haben diese die Verantwortung für den kompletten
Vertrieb, und die Logistik ab Werk. Diese regionalen Händler sollen vertraglich
dazu verpflichtet werden in bestimmten Postleitzahlen-Gebieten nur die Pellets
der Firma Kirnbauer zu verkaufen und keine anderen.37
3.2.1 Verhältnis zwischen Holzindustrie Kirnbauer und Holzhof
Schmidt
Beide Unternehmen sind in einem regionalen Raum am Markt vertreten und
daher Konkurrenten. Wie im vorhergegangenen Kapitel erläutert, werden derzeit
nur vom Unternehmen Holzhof Schmidt Pellets produziert, daher sind beide
Unternehmen im Bereich der Pelletsproduktion noch keine Konkurrenten. Holzhof
Schmidt ist der einzige Produzent in der Region. Ab dem Zeitpunkt in dem
Holzindustrie Kirnbauer die Pelletsproduktion startet, sind die Unternehmen
Konkurrenten am Markt. Jedoch können sich beide Unternehmen eine
Partnerschaft vorstellen, in dieser darf allerdings keiner bevorzugt werden. Diese 37 Vgl. Experteninterview Kirnbauer 21.01.15
19
Partnerschaft ist durch einen neu hinzukommenden Konkurrenten begründet, der
in den nächsten Jahren als Pelletsproduzent auftreten wird und am regionalen
Markt seine Ware verkaufen will.
3.3 Produktion von Pellets
Die Produktion erfolgt meistens bei allen Unternehmen nach den selben
Prinzipien und Prozessen (siehe Abb. 4). Zu Beginn erfolgt die Auswahl des
Rohmaterials. Entscheidend ist hier der spätere Verwendungszweck (Pelletsofen,
Zentralheizungskessel etc.). Der Wassergehalt, die Form, die Faserstruktur (Holz
oder halbgutartig) und auch die Stückigkeit des Rohmaterials sind besonders
wichtig. Ausschlaggebend ist neben der Lagerdauer vor Anlieferung, auch der
Anteil an Rinde und die Spezies. Diese kann unter anderem Buchen- oder
Fichtenholz sein. Die Gesamtheit der Eigenschaften wird analysiert, danach wird
entschieden, welche weiteren Maßnahmen getroffen werden müssen
(Entrindung, Trocknung, Zerkleinerung). Das Ziel hierbei ist es, ein homogenes
Rohmaterial zu erhalten. Viele dieser Eigenschaften kann man beeinflussen, ein
wechselnder saisonal bedingter Wassergehalt ist jedoch nur schwer zu
vermeiden. Ein Gehalt an Wasser von rund 35 % bis 45 % ist üblich. Die
Konditionierung hat das Ziel die Festigkeit der Pellets zu verbessern. Es wird der
Feuchtigkeitsgehalt gemessen und bei Bedarf die zerkleinerte Biomasse noch
befeuchtet (wenn der Wassergehalt kleiner als 10 % beträgt). Sollte der
Wassergehalt über 15 % betragen, wird das Material getrocknet. Im
Konditionierer bleibt das Material 10-20 Minuten um eine homogene Masse zu
erreichen. Durch die Zugabe von Presshilfs- und Zuschlagsstoffen kann die
Bindeeigenschaft noch weiter verbessert werden.38 Daraufhin wird das Pressgut
zu Pellets gepresst. In Europa sind Pelletsformen von 6-8 mm üblich. Die
Pressung kann mit verschiedenen Verfahren durchgeführt werden. Gebräuchlich
sind das Kollergangpressen und das Holzwalzen, sowie das Zahnradpressen.
Durch den Pelletierprozess entsteht bei den Pellets eine Temperatur von bis zu
130 Grad Celsius. Wenn die Pellets die Presse verlassen, müssen diese auf 25
Grad abgekühlt werden. Erreicht wird dies durch einen Gegenstromkühler. Mit
38 Vgl. Kaltschmitt (2009) S. 267 ff
20
Hilfe einer Abfüllanlage können die Pellets nun als Sackware abgepackt werden.
Diese reicht von 15-25 kg Säcken. Auch die Abfüllung in Big Bags (500-1000 kg)
ist möglich. Sollte eine solche nicht vorhanden sein, können die Pellets in ein
Pelletslager (Silo, Lagerhalle) übergeführt werden oder direkt an den Kunden
mithilfe eines Silo LKWs geliefert werden.39
Abb. 4 Pelletierprozess40
3.4 Transportmöglichkeiten von Pellets
Nach der Produktion muss die Ware zum Kunden transportiert werden. Für
diesen ist die komfortabelste Anlieferung die mit Hilfe eines Pumpwagen-LKWs,
wie in Abb. 5 zu sehen ist. Es erleichtert den Umschlag beim Produzenten als
auch beim Kunden vor Ort. Hierbei wird ein bis zu 50 Meter langer Schlauch zum
Lager des Kunden verlegt. Mittels Luftdruck werden die Pellets im Schlauch vom
LKW in den Kundenlagerraum befördert. Eine Waage direkt am LKW macht es
möglich, dem Kunden seine genaue Bestellmenge zu liefern und anschließend
alles nach Gewicht zu verrechnen.
39 Vgl. Dörnig (2011) S. 131 40 Vgl. Kaltschmitt (2009) S. 268
Analyse des Rohmaterial
Trocknen des Rohmaterial Zerkleinern Konditionieren Pelletieren Kühlen und
Sieben
Abfüllen, Lagern und Transport
der Pellets
21
Abb. 5 Pumptankwagen für Pellets41
3.5 Saisonale Absatzschwankungen von Pellets
Die Pelletsproduktion läuft bei den Unternehmen grundsätzlich das ganze Jahr
durchgehend, da das Ausgangsprodukt für die Produktion laufend anfällt. Es gibt
jedoch Schwankungen beim Absatz, da das Produkt nicht ganzjährig vom Kunden
benötigt wird und dieser auch eigene, unterschiedlich große, Lager hat. Der
Pelletsmarkt in Österreich ist ein vergleichsweise großer Markt. Österreich hat
den zweithöchsten Pelletsverbrauch pro Kopf weltweit. Die Anzahl der Personen
die von einer Öl- auf eine Pelletsheizung umsteigen, steigt. 42 Die
Gesamtproduktion am Pelletsmarkt nimmt daher auch weiter zu (siehe Abb. 6).
41 Kaltschmitt (2009) S. 283 42 vgl. http://www.propellets.at/bilanzpressekonferenz-propellets-austria/
22
Abb. 6 Produktion und Absatz von Pellets in Österreich43
Auf Grund der unterschiedlichen Nachfrage schwanken die Preise für Pellets am
Markt. Diese befinden sich im Bereich von +/- 5 % des
Jahresdurchschnittspreises (siehe Abb. 7). So sinken die Pelletspreise nach Ende
des Winters auf rund 95 % des Durchschnittspreises. Es besteht bis ca. Anfang
Mai nur eine geringe Nachfrage. Daher steigen die Preise auch nicht. Erst wenn
die Heizperiode wieder näher kommt steigen die Nachfrage und auch der Preis.
Die größte Nachfrage macht sich ab Oktober bemerkbar. Daher steigen die Preise
auf rund + 5 % vom Durchschnittspreis. Erst Anfang März fällt der Preis und die
Nachfrage sinkt.44 Es wird von allen Pelletsproduzenten und Händlern versucht
durch diese niedrigen Preise ihre Produkte auch in den absatzschwächeren
Monaten zu verkaufen, da die Produktion ganzjährig läuft. Es soll daher die
Auslastung erhöht bleiben (Produzent) bzw. der Lagerstand reduziert werden
(Händler).
43 http://www.propellets.at/de/pelletpreise/details/ 44 Vgl. Erstgespräch 10.12.14
23
Abb. 7 Jahreskurve bei Pelletspreisen45
Im Folgenden sind die Preisschwankungen in absoluten Preisen (inkl. Mwst) für
den Konsumenten bei Bezug von 6 Tonnen angeführt.
Abb. 8 Durchschnittspreise für Pellets seit 2001 im jahreszeitlichen Verlauf 46
45http://www.propellets.at/de/pelletpreise/details/ 46 http://www.propellets.at/de/pelletpreise/details/
24
4 Umsetzung der theoretischen Maßnahmen auf
die Fallstudie
Bisher wurde auf die wissenschaftlichen Aspekte einer Wertschöpfungskette und
der Distribution, sowie auf die Vorteile einer funktionierenden Distributionskette
eingegangen. Im folgenden Kapitel werden die Erfolgsfaktoren in verschiedenen
Branchen erarbeitet und diese auf den Pelletsmarkt umgelegt.
4.1 Erfolgsfaktor Distribution
In den verschiedensten Branchen ist der Faktor Logistik und auch speziell
Distribution ein immer bedeutenderer Faktor geworden. Zahlreiche Unternehmen
haben sich darauf spezialisiert, eine optimale Distributionsstruktur aufzubauen
um die eigenen Kosten zu senken und einen Wettbewerbsvorteil zu generieren.47
Es werden im Folgenden die Erfolgsfaktoren anhand von Branchen erläutert,
zusätzlich wird auch geprüft, ob diese auf den Pelletsmarkt umzulegen sind.
• Lieferzeit
Die Lieferzeit hat eine besonders hohe Bedeutung im E-Commerce
Bereich. Hier wird diese als kritischer Erfolgsfaktor gesehen. Der Kunde
hat den Anspruch bereits vor der Bestellung die Lieferzeit zu erfahren.
Zusätzlich hat er die Erwartung, dass diese eingehalten wird. Vergleiche
mit anderen Lieferanten sind für den Kunden leicht durchzuführen und
beeinflussen auch seine Kaufentscheidung. Für eine Express Lieferung mit
einer kürzeren Lieferzeit ist der Kunde auch bereit extra zu bezahlen.48
In der Pelletsbranche ist die Lieferzeit von nicht so hoher Bedeutung wie
im Bereich der E- Commerce. Kunden die im Frühjahr (März-Juli) bestellen
sind sehr flexibel hinsichtlich der zu erwartenden Lieferzeit. Diese kann
auch einige Tage oder Wochen betragen. Besteht jedoch eine Nachfrage in
den (ersten) Wintermonaten, oder hat der Kunde vergessen, zu bestellen
47 Vgl. Büchner (2003) S. 30 f 48 Vgl. Hienerth (2010) S. 95
25
und sein Vorrat ist verbraucht, steigt die Bedeutung der Lieferzeit stark
an. Der Kunde will die Ware so schnell wie möglich geliefert haben.49
• Lieferfähigkeit
Diese Kennzahl ist besonders im Bereich der Apothekenbelieferung wichtig
da die Kunden das Produkt, neben der schnellen Lieferzeit, auch immer
verfügbar benötigen. Das Produkt muss daher mit einem relativ hohen
Lagerbestand gelagert werden.50
Auch in der Pelletsbranche ist die Lieferfähigkeit von hoher Bedeutung da
Kunden, speziell wenn diese das Produkt dringend benötigen, das Produkt
auch geliefert haben wollen. Zu bewerkstelligen ist dies von Unternehmen
zu Unternehmen unterschiedlich. Verfügt das Unternehmen über große
Lagersilos oder eine Absackung können einfach Lager aufgebaut werden.
Dadurch kann die Lieferfähigkeit erhöht werden. Sollte dies nicht möglich
sein, oder nicht gewünscht werden, reduziert sich die Lagerreichweite auf
die Kapazität der Silos.
• Termintreue
Besonders in der Branche des Fast Foods spielt die Termintreue eine
wichtige Rolle. Als Beispiel kann hier das Unternehmen McDonalds
herangezogen werden, welches seinen Zulieferern ein Lieferfenster von 30
Minuten gibt. Dieses muss mit einer Quote von 95 % eingehalten werden.
Erreicht werden solche geringen Zeitfenster mit standardisierten Milkruns
(Routenverkehr im Milkrun-System). Diese sind bei anderen Branchen
sicher nicht so gut zu erreichen.51
Für die Pelletszustellung ist die Termintreue für den Kunden auch ein
wichtiger Faktor. Sollte ein Kundentermin nicht eingehalten werden, kann
dies die Kundenzufriedenheit senken und der Kunde könnte den Anbieter
wechseln. Der Termin ist vor allem bei berufstätigen Kunden sehr wichtig,
da diese ihre Pellets vor der Arbeit (in welche sie nicht zu spät kommen
49 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15 50 Vgl. Bretzke (2014) S. 347 51 Vgl. Bretzke (2010) S. 135
26
wollen) oder nach der Arbeit angeliefert haben wollen (von der sie nicht
früher gehen können).52
• Sendungsqualität
Die Sendungsqualität ist besonders in dem Bereich der Weiß- (Küchen und
Badezimmergeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen etc.) und
Braunware (Elektronikgeräte wie Fernseher, Stereo Anlagen etc.) von
hoher Bedeutung. Diese haben einen hohen Warenwert und der Kunde
erwartet einen einwandfreien Lieferzustand der Waren. Es dürfen daher
keine Beschädigungen im Laufe des Transports auftreten.
Im Bereich der Pellets ist die Sendungsqualität von geringer Bedeutung,
da das Produkt nicht im eigentlichen Sinn beschädigt werden kann. Es
sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das Produkt nicht zu oft
umgeschlagen wird, da sonst der Staubanteil steigt und das Produkt nicht
mehr die anfängliche Qualität aufweist.53
• Lieferflexibilität
Unter der Lieferflexibilität wird die Fähigkeit eines Unternehmens
verstanden, kurzfristige Änderungen der Menge aber auch der Zeit und
des Lieferortes noch zu ändern. 54 Diese Flexibilität besitzen oft reine
Logistikdienstleister. Gründe dafür sind, dass diese auf den Transport von
Waren spezialisiert sind und auch große Fahrzeugflotten besitzen. Im
Bereich der Pellets ist es auch oft der Fall, dass Kunden Änderungen im
Bereich der Menge oder der Zeit haben. Auf diese Wünsche muss
eingegangen werden, da sich das Unternehmen nicht wesentlich über das
Produkt differenzieren kann, sondern überwiegend durch die Zufriedenheit
des Kunden. Diese ist wiederum bei einer reibungslosen Anlieferung
gegeben.
• Informationsbereitschaft
52 Vgl. Experteninterview Kirnbauer 21.01.15 53 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15 54 Vgl. Seeck (2010) S. 7
27
Die Informationsbereitschaft ist eine stetig steigende Anforderung an
Unternehmen die erfolgreich eine Distributionsstruktur aufbauen wollen.
Der Kunde möchte zu jedem Zeitpunkt wissen, wo sich seine Sendung im
Moment aufhält. Besondere Bedeutung hat die Informationsbereitschaft in
nahezu jeder Branche. Privatkunden als auch Unternehmen haben das
Interesse, ihre bestellten Produkte/Waren zu verfolgen. Speziell
Unternehmen benötigen diese Informationen um ihre Produktion
sicherzustellen beziehungsweise deren Kunden informieren zu können.55
Auch für Pelletskunden ist es von Vorteil, möglichst früh zu wissen ob ihr
jeweiliger Wunschtermin eingehalten werden kann.
• Strategische Distributionsauswahl
Die strategische Distributionsauswahl ist vorwiegend für Unternehmen
interessant, welche die Frage der Standortwahl entscheiden müssen. Diese
hat unter anderem Einfluss auf die Investitionskosten, die bei der
Errichtung investiert werden müssen, aber auch langfristige Kosten, wie
etwa Transportkosten zum Kunden, sind von Bedeutung (die je nach
Standort länger oder kürzer sein können und daher entsprechende Kosten
verursachen). 56 Diese Unternehmen sind vor allem produzierende
Unternehmen. Als weitere strategische Entscheidung gilt es, die
Entscheidung zwischen mehreren Regionallagern oder einem Zentrallager
zu treffen. Durch die gute Lieferfähigkeit (innerhalb von 24 h) von
Logistikdienstleistern setzen viele Unternehmen auf Zentrallager um
dessen Vorteile zu nutzen (geringerer Sicherheitsbestand, geringere
Kosten, geringer administrativer Aufwand).57
Aber auch die Anzahl von Verkaufsstellen, die Sortimentsbreite, die
Eintrittskosten für einen neuen Vertriebskanal oder auch die
Konkurrenzsituation müssen berücksichtigt werden.58
Im Bereich der Pellets ist auch die Wahl der Distributionsstrategie von
hoher Bedeutung, da bei der Festlegung auf eine Strategie
55 Vgl. Vahrenkamp (2012) S. 131 ff 56 Vgl. Lüttich (2009) S. 7 57 Vgl. Kummer (2009) S 325 f 58 Vgl. Bürli (2012) S. 51
28
Investitionskosten getroffen werden müssen. Des Weiteren drängen
immer wieder neuen Konkurrenten auf den Markt und die Distribution
muss daran stets angepasst werden.
4.2 Distributionsmöglichkeiten
Es wurden bis hierher die Anforderungen an die Distribution erläutert und diese
sollen nun auf die zu betrachtenden Unternehmen umgelegt werden.
4.3 Anforderungen der Pelletsproduzenten an den
Distributionspartner
Holzhof Schmidt und Holzindustrie Kirnbauer sind, wie bereits erläutert, beides
Unternehmen in der Region „Bucklinge Welt“ die produzieren, beziehungsweise
planen eine Pelletsproduktion zu starten. Jedoch unterscheiden sich die
Unternehmen hinsichtlich der geplanten maximal zu produzierenden Menge, aber
auch hinsichtlich des gewünschten Distributionskanals. In Tabelle 1 sollen diese
dargestellt werden.
Holzhof Schmidt Holzindustrie Kirnbauer
Zu produzierende Menge 13.000 Tonnen/Jahr 25.000 Tonnen/Jahr
Davon für den Regionalen
Markt bestimmt
13.000 Tonnen/Jahr 12.000 Tonnen/Jahr
Distribution soll erfolgen
über:
Direktvertrieb/kein
Händler
Händler oder eigener
Fuhrpark
Bedeutung der
Regionalität/des
Vertriebes in der Region
Sehr wichtig dass das
Produkt nur in der Region
vertrieben wird
Wichtig, jedoch wird auch
eine große Menge in das
Ausland exportiert
Partner soll die Marke
hinsichtlich der Vorteile
der Pellets gut vertreten
können (Rationalität,
Umweltfreundlichkeit,
Nachwachsender
Rohstoff)
Sehr wichtig Wichtig, aber kein Muss
Partner soll Sehr wichtig Wäre ein Vorteil aber
29
Schwankungen durch
eigene Lager auffangen
können
nicht unbedingt
notwendig, da
Absackungsanlage
vorhanden.
Tab. 1 Anforderungen der Pelletsproduzenten an einen Partner
4.4 Mögliche Distributionspartner
Es wurden im Vorkapitel die Anforderungen erläutert und im Folgenden werden
nun in Frage kommende Distributionspartner auf die Möglichkeit einer
Partnerschaft geprüft. Es wurden die Faktoren wie folgt zur Prüfung
herangezogen:
Es wurde geprüft, ob das zu betrachtende Unternehmen ein Händler ist, ein
Händler handelt im eigenen Namen und auch auf eigene Rechnung. Dabei erwirbt
er vollständig das Eigentum der Ware.59 Weiters wurde überprüft ob es sich um
einen Logistikdienstleister handelt. Ein Logistikdienstleister ist ein Unternehmen,
welches seinen Tätigkeitsschwerpunkt auf die Erbringung logistischer
Dienstleistungen spezialisiert hat. Diese logistischen Leistungen können für
Unternehmen, aber auch für Privatkunden, erbracht werden.60 Die Regionalität
wurde dahingehend untersucht, ob das Partnerunternehmen bereit ist, in der
Region die Kunden zu betreuen und ob auch hier schon als regionales
Unternehmen Erfahrungen gesammelt wurden. Ob das potenzielle
Partnerunternehmen die zu erwartenden Aufträge je Unternehmen abwickeln
kann, wird im Punkt Kapazität überprüft. Im Punkt Umweltbewusstsein wird
ermittelt, ob das Unternehmen die positiven Eigenschaften von Pellets,
hinsichtlich des Umweltschutzes, repräsentieren kann. Die Lagerfähigkeit ist
sowohl für das Unternehmen Holzhof Schmidt als auch für Holzindustrie
Kirnbauer ein wichtiger Faktor für einen Partner. Daher wird festgestellt, ob bei
den jeweiligen potenziellen Partnern nutzbare Lagerkapazitäten vorhanden sind.
59 Vgl. Bonart (2013) S. 106 60 Vgl. Clausen (2013) S. 61
30
4.4.1 EGE Pellets
Das Unternehmen EGE Pellets ist ein Großhändler für Pellets, welches diese
überwiegend exportiert. Holzindustrie Kirnbauer hat bereits erste Gespräche mit
diesem Unternehmen hinsichtlich einer eventuellen Partnerschaft geführt.61 . In
Tabelle 2 soll eine mögliche Partnerschaft geprüft werden.
EGE Pellets Übereinstimmung
Schmidt
Übereinstimmung
Kirnbauer
1 Händler JA ✓
2 Reiner
Logistikdienstleister
NEIN ✓
3 Regionalität NEIN
4 Kapazität JA ✓ ✓
5 Umweltbewusstsein / ✓ ✓
6 Lagerfähigkeit / ✓ ✓
Tab. 2 Analyse EGE Pellets
Es soll im Folgenden überprüft werden, ob eine Partnerschaft mit dem zu
betrachtenden Unternehmen in Frage kommen würde:
Holzhof Schmidt:
NEIN, da EGE Pellets ein Großhändler ist, der auf Export spezialisiert ist. Der
Produzent (Holzhof Schmidt) hat keine ausreichende Kapazität um einen großen
Exporthändler zu beliefern. Des Weiteren möchte das Unternehmen Holzhof
Schmidt einen regionalen Markt bedienen und dies ohne einen Händler
bewerkstelligen.62
Holzindustrie Kirnbauer:
JA, da das Unternehmen ebenso Produkte exportieren will und auch über die
entsprechende Kapazität verfügt. Die Vorteile für Holzindustrie Kirnbauer liegen
darin, dass der Großhändler bereits einen gewissen Markt abdeckt, die
benötigten Vertriebskontakte bereits hat und auch die Lager bereitstellt. 61 Vgl. Experteninterview Kirnbauer 21.01.15 62 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15
31
Außerdem wickelt dieser alle Kundenanfragen und Bestellungen für den
Produzenten ab.63 Eine Partnerschaft mit diesem Unternehmen ist daher denkbar.
4.4.2 Ligno
Das Unternehmen Ligno Heizsysteme ist ein Heizkesselhersteller aus Zöbern in
Niederösterreich. Es gibt zwischen dem Unternehmen Holzhof Schmidt und Ligno
bereits eine Zusammenarbeit. Diese beschränkt sich im Moment jedoch auf den
Bereich des Marketings.64 Die Vorteile des Unternehmens liegen in dem bereits
vorhanden Kundenstamm und der Bekanntheit der Marke. In Tabelle 3 soll eine
mögliche Partnerschaft geprüft werden.
Ligno Überein-
stimmung
Schmidt
Übereinstimmung
Kirnbauer
1 Händler NEIN ✓
2 Reiner
Logistikdienstleister
NEIN ✓
3 Regionalität JA ✓ ✓
4 Kapazität JA
5 Umweltbewusstsein JA ✓ ✓
6 Lagerfähigkeit NEIN
Tab. 3 Analyse Ligno
Es soll im Folgenden überprüft werden, ob eine Partnerschaft mit dem zu
betrachtenden Unternehmen in Frage kommen würde:
Holzhof Schmidt:
NEIN, da das Volumen, welches über die Firma Ligno abgesetzt werden kann, zu
gering ist und man an einen Heizkesselhersteller gebunden wäre. Man kann
63 Vgl. Samadi (2009) S. 15 64 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15
32
daher mit anderen Heizkesselherstellern keine weiteren Kooperationen eingehen
da der Wettbewerb sehr stark ist. Diese würden lieber auf andere Produzenten
zurückgreifen die nicht mit einem konkurrierenden Heizkesselhersteller
zusammenarbeiten.65
Das Unternehmen Holzhof Schmidt sollte daher weiter auf die Zusammenarbeit
mit dem Unternehmen Ligno setzen, allerdings nur im Bereich Marketing da kein
großer, gegenseitiger Vorteil bei einer gemeinsamen Distributionsstrategie
entsteht.
Holzindustrie Kirnbauer:
NEIN, da das Volumen, welches über die Firma Ligno abgesetzt werden kann für
das Unternehmen Kirnbauer zu gering ist. Ein weiteres Problem das entsteht ist,
dass zwischen dem Unternehmen Schmidt und Ligno bereits eine
Marketingkooperation besteht und daher eine weitere Kooperation mit einem
Pelletsproduzenten nicht möglich ist.66
4.4.3 MMM (Manfred Mayer Mineralöle)
MMM ist eine Mineralölvertriebsgesellschaft die in Wien, Niederösterreich,
Burgenland und der Steiermark vertreten ist. Das Unternehmen ist vor allem auf
den Vertrieb von Mineralöl spezialisiert. Jedoch liefert MMM auch Pellets aus.
Diesen Vertrieb der Pellets übernimmt ein Partner von MMM. Sollte die Nachfrage
steigen, will das Unternehmen den Pelletsvertrieb verstärkt selbst durchführen.67
In Tabelle 4 soll eine mögliche Partnerschaft geprüft werden.
MMM Überein-
stimmung
Schmidt
Übereinstimmung
Kirnbauer
1 Händler JA ✓
65 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15 66 Vgl. Experteninterview Kirnbauer 21.01.15 67 Vgl. Experteninterview Kirnbauer 21.01.15
33
2 Reiner
Logistikdienstleister
NEIN ✓
3 Regionalität JA ✓ ✓
4 Kapazität JA ✓ ✓
5 Umweltbewusstsein JA
6 Lagerfähigkeit NEIN ✓
Tab. 4 Analyse MMM
Es soll im Folgenden überprüft werden, ob eine Partnerschaft mit dem zu
betrachtenden Unternehmen in Frage kommen würde:
Holzhof Schmidt:
NEIN, da das Unternehmen seine Kunden nicht mit Mineralöllieferwagen beliefern
will. Holzhof Schmidts Pelletskunden sind sehr bedacht auf erneuerbare Energien
und werden daher nicht gerne von einem Mineralöllieferanten beliefert.
Außerdem vertreibt MMM bereits Pellets und hat ein weit größeres Kundengebiet
das Holzhof Schmidt nicht abdecken könnte (Bestandskunden Holzhof Schmidt +
Kunden MMM). Eine Kooperation, in der MMM als reiner Logistikdienstleister
auftritt ist nicht denkbar, da dieser auch gleichzeitig ein Konkurrent ist und dann
viele Kunden eventuell zu sich holen könnte.68
Holzindustrie Kirnbauer:
JA, für das Unternehmen Kirnbauer ist eine Kooperation denkbar und es hat
bereits erste Gespräche dazu geführt. Der Produzent hat die entsprechende
Kapazität und geht davon aus, dass MMM bei einem Anstieg der Nachfrage auch
die Distribution selber übernimmt und daher als Partner attraktiv wird.69 Daraus
resultierend sollten Gespräche geführt werden, um mittelfristig eine
Partnerschaft einzugehen.
68 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15 69 Vgl. Experteninterview Kirnbauer 21.01.15
34
4.4.4 RZ Pellets
Die RZ Pellets GmbH ist ein Pelletsproduzent aus Ybbs an der Donau [NÖ], der
auf Pelletsproduktion und Pelletsdistribution spezialisiert ist. Im Jahr werden
rund 200.000 t Pellets produziert.70 In Tabelle 5 soll eine mögliche Partnerschaft
geprüft werden.
RZ Pellets Überein-
stimmung
Schmidt
Übereinstimmung
Kirnbauer
1 Händler JA ✓
2 Reiner
Logistikdienstleister
NEIN ✓
3 Regionalität NEIN
4 Kapazität JA ✓ ✓
5 Umweltbewusstsein JA ✓ ✓
6 Lagerfähigkeit JA ✓ ✓
Tab. 5 Analyse RZ Pellets
Es soll im Folgenden überprüft werden, ob eine Partnerschaft mit dem zu
betrachtenden Unternehmen in Frage kommen würde:
Holzhof Schmidt:
NEIN, da für ein Unternehmen wie RZ Pellets die Regionalität keine Rolle spielt
und daher die Marke nicht mehr gut nach außen zu vertreten ist. Aus diesem
Grund ist keine Partnerschaft zwischen Holzhof Schmidt und RZ Pellets
denkbar.71
Holzindustrie Kirnbauer:
JA, da das Unternehmen Kirnbauer seine Fertigprodukte an einen Händler
abgeben will. RZ Pellets ist ein Händler und kann die gewünschte Menge
abnehmen und auch entsprechend vertreiben. Es wurden bereits erste Gespräche
70 http://www.rz-pellets.at/de/unternehmen/ 71 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15
35
zwischen RZ Pellets und Holzindustrie Kirnbauer geführt. Eine Partnerschaft ist
daher vorstellbar.72
4.4.5 Holz Wahl
Das Unternehmen Holz Wahl ist ein Holzhändler aus Theresienfeld. Zwischen
dem Unternehmen Holzhof Schmidt und der Firma Holz Wahl besteht bereits eine
Kooperation. (Holz Wahl liefert für Holzhof Schmidt Pellets aus). In Tabelle 6 soll
eine mögliche Partnerschaft geprüft werden.
Holz Wahl Überein-
stimmung
Schmidt
Übereinstimmung
Kirnbauer
1 Händler JA ✓ ✓
2 Reiner
Logistikdienstleister
NEIN ✓
3 Regionalität JA ✓ ✓
4 Kapazität JA ✓
5 Umweltbewusstsein JA ✓ ✓
6 Lagerfähigkeit JA
Tab. 6 Analyse Holz Wahl
Es soll im Folgenden überprüft werden, ob eine Partnerschaft mit dem zu
betrachtenden Unternehmen in Frage kommen würde:
Holzhof Schmidt:
JA, auch wenn Holz Wahl ein Holzhändler ist und Schmidt keinen Händler
präferiert, besteht hier schon eine langjährige Partnerschaft die auch fortgeführt
werden kann.73
Holzindustrie Kirnbauer
72 Vgl. Experteninterview Kirnbauer 21.01.15 73 Vgl. Experteninterview Holzhof Schmidt 21.01.15
36
NEIN, da Holz Wahl nicht genug Kapazität zur Verfügung hat und des Weiteren
die langjährige Partnerschaft zwischen Schmidt und Kirnbauer gefährdet werden
würde.
4.4.6 Direkte Distribution (durch gemeinsame LKW)
Die Unternehmen Holzindustrie Kirnbauer und Holzhof Schmidt schaffen
gemeinsam Pumptankwagen an und können hierdurch Economys of Scale
realisieren. Die Disposition kann durch einen externen Mitarbeiter erfolgen, der
alle Kundenaufträge annimmt und koordiniert. Jedes Unternehmen behält seine
Aufträge und übernimmt die Kosten hinsichtlich der geleisteten Aufträge. In
Tabelle 7 soll eine mögliche Partnerschaft geprüft werden.
Gemeinsame
Distribution
Überein-
stimmung
Schmidt
Übereinstimmung
Kirnbauer
1 Händler NEIN ✓ ✓
2 Reiner
Logistikdienstleister
NEIN ✓ ✓
3 Regionalität JA ✓ ✓
4 Kapazität JA ✓ ✓
5 Umweltbewusstsein JA ✓ ✓
6 Lagerfähigkeit NEIN ✓
Tab. 7 Analyse Direkte Distribution (durch gemeinsame LKW)
Es soll im Folgenden überprüft werden, ob diese Strategie mit dem zu
betrachtenden Unternehmen in Frage kommen würde:
Holzhof Schmidt:
Ist vorstellbar für das Unternehmen Schmidt. Unter der Bedingung, dass
Holzindustrie Kirnbauer nicht bevorzugt wird.
Holzindustrie Kirnbauer:
37
Ist vorstellbar für das Unternehmen Kirnbauer, jedoch darf Holzhof Schmidt nicht
bevorzugt werden.
4.4.7 Direkte Distribution (mit einem Logistikdienstleister als
Partner)
Es wird ein Logistikdienstleister beauftragt, der die komplette Distribution für
beide Unternehmen übernehmen soll. Da der Logistikdienstleister auf die
Durchführung von Transporten spezialisiert ist, kann er diese kostengünstiger
durchführen. Dadurch, dass die Distribution für beide Unternehmen erfolgt,
können hier wiederum Kosten eingespart werden. In Tabelle 8 soll eine mögliche
Partnerschaft geprüft werden.
Gemeinsame
Distribution
Überein-
stimmung
Schmidt
Übereinstimmung
Kirnbauer
1 Händler NEIN ✓ ✓
2 Reiner
Logistikdienstleister
JA ✓ ✓
3 Regionalität /
4 Kapazität JA ✓ ✓
5 Umweltbewusstsein JA ✓ ✓
6 Lagerfähigkeit JA ✓ ✓
Tab. 8 Analyse Gemeinsame Distribution (mit einem Logistikdienstleister als Partner)
Es soll im Folgenden überprüft werden, ob diese Strategie mit dem zu
betrachtenden Unternehmen in Frage kommen würde:
Holzhof Schmidt:
JA, ist denkbar für das Unternehmen. Dadurch, dass der Transport durch einen
Logistikdienstleister durchgeführt wird, wird kein Unternehmen bevorzugt. Der
Logistikdienstleister darf jedoch nicht zu hohe Kosten verursachen und die
Termintreue muss eingehalten werden. Sollte der Logistikdienstleister die Ware
38
zwischenlagern, muss darauf geachtet werden, dass der Staubanteil durch den
Umschlag nicht zu sehr steigt, da dies die Qualität mindert.
Holzindustrie Kirnbauer:
JA, ist denkbar für das Unternehmen. Wichtig ist jedoch, dass der
Logistikdienstleister es schafft, die engen Lieferzeitfenster einzuhalten die vom
Kunden vorgegeben werden.
4.4.8 Direkte Distribution (durch eigene LKW)
In dieser möglichen Distributionsstrategie schafft jedes Unternehmen für seine
geplante Kapazität LKW (Pumptankwagen) sowie Fahrer an. Ein neuer/oder
bestehender Mitarbeiter übernimmt die Disposition der LKW. Es wird daher keine
Partnerschaft mit einem Händler, Logistikdienstleister oder Produzenten
eingegangen und jedes Unternehmen handelt für sich alleine. In Tabelle 9 soll
eine mögliche Partnerschaft geprüft werden.
Direkte
Distribution
Überein-
stimmung
Schmidt
Übereinstimmung
Kirnbauer
1 Händler NEIN ✓ ✓
2 Reiner
Logistikdienstleister
NEIN ✓ ✓
3 Regionalität JA ✓ ✓
4 Kapazität JA ✓ ✓
5 Umweltbewusstsein JA ✓ ✓
6 Lagerfähigkeit NEIN ✓
Tab. 9 Analyse Direkte Distribution durch eigene LKW
Es soll im Folgenden überprüft werden, ob diese Strategie mit dem zu
betrachtenden Unternehmen in Frage kommen würde:
Holzhof Schmidt:
39
JA, da das Produkt direkt vom Produzenten an den Kunden geliefert wird.
Dadurch steht der Produzent mit dem Kunden im direkten Kontakt und erhält alle
Informationen beziehungsweise unmittelbar Feedback. Bei einem direkten
Vertrieb entstehen jedoch hohe Investitionskosten. Des Weiteren muss in die
laufende Kundenbeziehung investiert werden. Auch muss versucht werden, neue
Kunden zu gewinnen.74
Holzindustrie Kirnbauer:
JA, jedoch nicht die komplette Menge, da ein Teil der produzierten Menge auch
an Großhändler gehen soll. Weiters verfügt Holzindustrie Kirnbauer noch über
keinen großen Kundenstamm und kann, vor allem zu Beginn, noch nicht alles zu
100 % selbst vertreiben. Auch hier muss in eine Vertriebsabteilung sowie in
LKWs investiert werden.
4.5 Distributionsstrategie/Prozessanalyse
Kommt es zu einer Strategie (gemeinsam zwischen Kirnbauer und Schmidt oder
alleine), müssen folgende Punkte erfüllt werden:
Es sollte zu Beginn eine Wertschöpfungsanalyse stattfinden, in welcher alle
Prozesse analysiert werden. Es müssen die Prozesse nach primären Aktivitäten
und unterstützenden Aktivitäten aufgeteilt werden.
Bei der Einführung einer neuen Distributionsstrategie muss für den Kunden ein
Nutzen erkennbar sein. Geliefert werden die Pellets nach speziellen
Kundenwünschen.
Diese können sein:
• Kurze Lieferzeiten
• Termingenaue Lieferung
• Kurzfristige Änderung der Liefermenge und des Lieferzeitfensters.75
Nun sollen Fragenstellungen für die jeweiligen Unternehmen angeführt werden,
um die eben genannten Kundenwünsche mit dem geringsten Mitteleinsatz zu
erreichen. 74 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15 75 Vgl. Seeck (2010) S. 6 ff
40
4.5.1 Holzhof Schmidt
Beim Unternehmen Holzhof Schmidt wird der bestehende Prozess analysiert.
Primäre Aktivitäten:
• Eingangslogistik
Das Material, das zur Herstellung der Pellets benötigt wird, fällt durch die
laufende Produktion von Schnittholz an. Es wird daher kein zusätzliches
Material eingekauft.
• Operationen zur Erstellung von Gütern und Dienstleistungen
Die Auslastung der Maschinen zur Herstellung der Pellets muss möglichst
hoch gehalten werden um die Produktionskosten pro Stück zu senken.
Etwaige Kostenersparnisse durch eine hohe Auslastung können an den
Kunden weitergegeben werden.
• Ausgangslogistik
Die fertig produzierten Pellets werden in Lagersilos gefüllt und von dort
aus abgeholt (vom Unternehmen Holz Wahl). Sollte eine laufende
Produktion erfolgen und kein Absatz vorhanden sein, ist das Silolager
innerhalb von 9 Tagen voll.
• Marketing und Vertrieb
Der Vertrieb wird über das Unternehmen Holz Wahl abgewickelt.
Verbesserungspotenziale siehe nächstes Kapitel.
Für die Thematik Marketing wurde eine eigene Master Thesis erarbeitet
(Hr. Philip Blaha FH Wr. Neustadt 2015). Hier kann sich das Unternehmen
hinsichtlich anderer Anbieter differenzieren und einen Wettbewerbsvorteil
generieren.
• Service
Da der Vertrieb nicht selber, sondern durch das Unternehmen Holz Wahl
durchgeführt wird, besteht kein enger Kundenkontakt und eventuelle
Probleme oder Verbesserungsvorschläge von Kunden können nicht direkt
an das Unternehmen weitergeben werden. Auch hier kann durch einen
aktiven, guten Kundenkontakt und einem Serviceangebot ein
Wettbewerbsvorteil entstehen.
41
Unterstützende Aktivitäten
• Infrastruktur des Unternehmens
Infrastruktur ist im Unternehmen vorhanden und an die geplante Kapazität
angepasst.
• Management der Humanressourcen
Da der Distributionsprozess nahezu ausgegliedert ist wird nur ein geringer
Personalbedarf in der Administration benötigt (Auftragsannahme und
Weitergabe sowie Fakturierung). Im Rahmen der Produktion kann ein
Optimierungsbedarf bestehen.
• Technologieentwicklung
Es müssen laufend neue Technologien entwickelt beziehungsweise
umgesetzt werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese können unter
anderem eine effizientere Verwaltung, der Einsatz von neuer Software
oder eine Verringerung des Energieverbrauches sein.
• Beschaffung
Das Ausgangsmaterial für die Produktion von Pellets ist ein Abfallprodukt
der restlichen Produktion des Unternehmens. Daher gibt es hier kein
Optimierungspotenzial.
In der folgenden Abbildung 9 wird der derzeitige Distributionsprozess im
Unternehmen Holzhof Schmidt beschrieben:76
76 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15
42
Rot = Informationsfluss
Schwarz = Materialfluss
Abb. 9 Informationsfluss der Distribution beim Unternehmen Schmidt
Das Unternehmen Schmidt erhält einen Kundenauftrag über eine bestimmte
Menge und einen Zeitraum, in dem der Kunde beliefert werden kann (1). Dieser
wird im Anschluss an das Unternehmen Holz Wahl weitergegeben (2). Holz Wahl
kontaktiert den Kunden und versucht, seinen genauen Lieferwunschtermin zu
erfüllen und erneut die Menge zu bestätigen. Diesen gibt Holz Wahl an das
Unternehmen Holzhof Schmidt wieder weiter, damit die entsprechenden
Kapazitäten reserviert werden. Fa. Holz Wahl holt die bestellte Menge ab und
liefert diese an den Kunden (3). Alle Daten im Rahmen der Lieferung, wie etwa
die genaue Menge, werden wieder an das Unternehmen Schmidt weitergeleitet,
damit diese an den Kunden fakturieren kann (5).77
77 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15
43
4.5.2 Holzindustrie Kirnbauer
Primäre Aktivitäten:
• Eingangslogistik
Das Material für die Produktion von Pellets fällt durch die laufende
Produktion des Schnittholzes an. Es wird daher kein zusätzliches Material
eingekauft.
• Operationen zur Erstellung von Gütern und Dienstleistungen
Die Produktion wird erst im kommenden Jahr beziehungsweise bis 2016
anlaufen. Hier besteht, speziell in der Einführungsphase, ein hoher
Optimierungsbedarf, um auch in der Produktion eine hohe Auslastung zu
erreichen.
• Ausgangslogistik
Die Pellets werden in eigenen Silos gelagert, oder wenn diese die
Kapazitätsgrenze erreicht haben, mit Hilfe einer Absackungsanlage
zwischengelagert.
• Marketing und Vertrieb
Da das Unternehmen Kirnbauer den Großteil seiner Produkte an einen
Händler mit fixem Absatz abgibt, besteht hier ein geringer
Optimierungsbedarf.
• Service
Da das Unternehmen keinen Kontakt zum eigentlichen Konsumenten hat,
ist auch hier nur ein geringer Aufwand und dadurch ein geringes
Verbesserungspotenzial möglich.
Untersetzende Aktivitäten
• Infrastruktur des Unternehmens
Die Infrastruktur des Unternehmens ist bereits vorhanden. Im Moment
werden die letzten Genehmigungen eingeholt. Bei der Realisierungsphase
muss auf die korrekte Dimensionierung geachtet werden.
• Management der Humanressourcen
Es benötigt nur einen geringen Personalbedarf in der Administration. In
der Einführungsphase wird ein erhöhter Personalbedarf benötigt um
etwaige Probleme möglichst schnell zu beheben.
44
• Technologieentwicklung
Es sollte laufend evaluiert werden, ob in neue Technologien investiert
werden soll.
• Beschaffung
• Das Ausgangsmaterial für die Pelletsproduktion fällt aus dem laufenden
Betrieb an. Dadurch besteht hier ein geringer Optimierungsbedarf.
Die grafische Darstellung (Abb. 10) soll den Prozess näher erläutern:
Abb. 10 Geplanter Distributionsprozess Holzindustrie Kirnbauer
4.6 Unterschiede der Unternehmen hinsichtlich der
geplanten Distributionsstrategie
Beide Unternehmen haben das Ziel, einen hohen Wert für den Lieferservicegrad
zu erreichen. Des Weiteren haben die Unternehmen das Ziel, einen sicheren
Absatz zu erreichen, da die Lagerkapazitäten nur beschränkt vorhanden sind. Die
Unternehmen beabsichtigen hier zwei verschiedene Herangehensweisen.
Das Unternehmen Holzhof Schmidt hat vor, den Kundenstamm zu halten als
auch neue Kunden durch bewusstes Marketing zu erreichen, um den Absatz und
die Auslastung der Maschinen zu erhöhen. Durch die Abgabe an den Partner Holz
Wahl erfolgt die Distribution. Da dieser genug Kapazität zur Verfügung hat, kann
er schnell auf Kundenwünsche reagieren und auch die Kundenzufriedenheit
steigern.
Das Unternehmen Holzindustrie Kirnbauer plant seine Ware an Pelletshändler zu
übergeben. Diese erhalten eine bestimmte Menge in den jeweiligen Quartalen.
Das Unternehmen gibt damit das Risiko ab, eine geringe Auslastung zu haben
oder zu viel zu produzieren, indem es eine fixe prognostizierbare Menge absetzt.
45
Sollte das Unternehmen mehr produzieren wollen steht eine Absackungsanlage
bereit in welcher die Pellets gelagert und auch direkt ab Kunden verkauft werden
können.
Holzhof Schmidt Holzindustrie Kirnbauer
Schwarz = Materialfluss
Abb. 11 Unterschiedliche Distributionsstruktur der Unternehmen
Wie in Abb. 11 zu sehen ist, beginnt sich die Distributionsstrategie bereits nach
der Produktion zu unterscheiden. Auch in der Prozessanalyse der beiden
Unternehmen sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten sichtbar (Abb. 12).
46
Abb. 12 Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Wertschöpfungskette78
Bei den rot gekennzeichneten Bereichen handelt es sich um Aktivitäten die beide
Unternehmen gleich durchführen, beziehungsweise planen, gleich durchzuführen.
Darunter fallen unterstützende Aktivitäten wie etwa die Infrastruktur die
notwendig ist, um Pellets zu produzieren, aber auch das Management des
Personals. Ebenso inkludiert werden Personaleinschulungen aber auch die
Weiterbildung der Mitarbeiter. Grundsätzlich können im roten Sektor
Partnerschaften und Kooperationen erfolgen um Kosten zu senken, jedoch ist
hier eine enge Partnerschaft notwendig, die von den Unternehmen nicht
gewünscht wird.
Bei allen Aktivitäten, die blau gekennzeichnet sind, unterscheiden sich die
Unternehmen hinsichtlich der geplanten Distributionsstrategie. Diese müssen
daher alleine bewerkstelligt werden. Dazu zählt der Warenausgang. Dieser
besteht beim Unternehmen Holzhof Schmidt aus einem Lager, welches eine
Lagerkapazität von neun Tagen hat und einem Partner, der diese Ware abholt.
Das Unternehmen Holzindustrie Kirnbauer hat eine höhere Lagerreichweite,
zusätzlich auch eine Absackungsanlage. Abgeholt werden soll die Ware von
einem Händler. Holzhof Schmidt versteht unter dem Service den Kundenkontakt,
die Kundenpflege sowie die Befriedigung aller Wünsche des Konsumenten. Bei
Holzindustrie Kirnbauer besteht dieser Servicegedanke nur zu dem jeweiligen
78 Eigene Darstellung nach Porter (1998) S. 37
47
Händler. Dieser muss mit der Ware zufrieden sein und auch Reklamationen
müssen hier bestmöglich abgewickelt werden.
4.7 Gemeinsame Distributionsstrategie
Im vorhergegangen Punkt „Mögliche Distributionspartner“ wurde eine Analyse
durchgeführt, um passende Partner anhand bestimmter Kriterien zu finden.
Diese wurden auch gefunden. Für beide Unternehmen wurde indessen kein
gemeinsamer Partner gefunden Die Gründe dafür waren unter Anderem:
• die bestehende Konkurrenzsituation,
• die begrenzte Kapazität von Händlern beziehungsweise Lieferanten,
• die fehlenden Regionalität von Händlern/Lieferanten,
• die nicht gewollte Bindung an einen Heizkesselhersteller,
• bestehende Partnerschaften die nicht gefährdet werden sollen,
• die nicht gewollte Kooperation mit Händlern.
Es sollen daher im Folgenden die zwei plausibelsten, gemeinsamen Strategien für
eine mögliche Zusammenarbeit erläutert werden.
4.7.1 Anschaffung gemeinsamer LKW
Die Möglichkeit eines gemeinsamen Pool an LKW ist für beide Unternehmen
vorstellbar.79 80 Von hoher Bedeutung bei der Wahl dieser Strategie ist, dass kein
Unternehmen benachteiligt wird und gegenüber dem jeweils Anderen ein Vorteil
entsteht beziehungsweise eigene Kunden nicht benachteiligt werden. Die Anzahl
der benötigten LKW muss nach den jeweiligen Bedürfnissen und der geplanten
Kapazität angeschafft werden.
79 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15 80 Vgl. Experteninterview Kirnbauer 21.01.15
48
Der Prozess ist wie folgt aufgebaut:
Abb. 13 Distributionsstruktur bei der Anschaffung gemeinsamer LKW
Der Kunde bestellt bei seinem Unternehmen (Schmidt oder Kirnbauer) Pellets
(1). Daraufhin wird ein Wunschtermin mit dem gewählten Kunden vereinbart.
Dann wird in einer gemeinsamen Software der Kundenauftrag vermerkt (die
Software kann auch durch eine Email-Adresse ersetzt werden). Ein Mitarbeiter
des Unternehmens Kirnbauer oder Schmidt kümmert sich danach um die
Disposition der Aufträge (2). Um eine Gleichbehandlung der beiden Unternehmen
zu gewährleisten, wechselt man die Verwaltung diese Aufträge in bestimmten
Zeitintervallen ab (monatlich/quartalsweise/halbjährlich).
Der jeweilige Disponent kümmert sich anschließend um die Organisation des
Transportes mit den gemeinsamen LKW (3). Alle Informationen, die für die
Faktura benötigt werden, werden anschließend dem Unternehmen weitergeleitet
(4) und dieses legt die Rechnung an den Kunden (5). (Abb. 13)
Diese Form der Kooperation erfordert ein hohes Maß an gegenseitigem
Vertrauen, zusätzlich wird durch die Erhöhung der Produktmenge in Summe auch
49
die Senkung der Durchschnittskosten pro Tonne für
Distribution/Verwaltung/Marketing erreicht.81
Vorteile
• Es können „Economys of Scale“ realisiert werden82
• Die Auslastung der LKW-Flotte wird erhöht
• Geringere Investitionskosten
• Weniger personalintensiv (Fahrer, Disposition)
• Eine Partnerschaft stärkt gegenüber neuen Konkurrenten
Nachteile
• Es benötigt ein hohes Vertrauen der Unternehmen zueinander
• Kundendaten müssen weitergegeben werden
• Kein direkter Kundenkontakt mit den eigenen Kunden
Sollte daher das Vertrauen zueinander gegeben sein und von dem jeweiligen
Unternehmen der Kundenstamm weiterhin gut gepflegt werden, ist diese Form
der Kooperation empfehlenswert, da die Kosten für beide Unternehmen gesenkt
werden und diese hieraus einen Wettbewerbsvorteil gegenüber neuen
Konkurrenten generieren.
4.7.2 Outsourcing an einen Logistikdienstleister
Da sich die beiden Unternehmen in einer Konkurrenzsituation befinden, einen
gemeinsamen Markt bedienen und auch ein Produkt produzieren in dem sie sich
schwer von einander differenzieren können, ist eine enge Zusammenarbeit, in
der ein hohes Vertrauen ineinander gesetzt wird, eher schwieriger zu realisieren.
Die Nachteile, die im vorhergegangenen Kapitel erläutert wurden, können durch
die Beauftragungen eines Logistikdienstleisters reduziert werden. 83 Der
Logistikdienstleister hat im besten Fall bereits Silowagen. Sollte er diese nicht
haben, können diese vom Logistikdienstleister angeschafft werden. In diesem
81 Vgl. Hutzschenreuter (2009) S. 390 82 Vgl. Hutzschenreuter (2009) S. 390 83 Vgl. Pavleski (2012) S. 1
50
Fall wird der Logistikdienstleister auf einen langjährigen Vertrag bestehen und
auch ein höheres Entgelt verlangen, um seine Investitionskosten abzudecken.
Sollte der Logistikdienstleister nicht bereit sein, diese Investitionen zu tätigen,
können die Silo LKW auch von den jeweiligen Unternehmen angeschafft werden
und diese werden weitergehend vom Logistikdienstleister verwaltet und
disponiert. Die Disposition wird in diesem Fall ebenso vom Logistikdienstleister
erbracht.
Im Folgenden soll der Prozess erläutert werden:
Abb. 14 Distributionsstruktur bei Distribution über einen Logistikdienstleister
Der Kunde bestellt seine Wunschmenge bei seinem Unternehmen der Wahl
(Holzindustrie Kirnbauer oder Holzhof Schmidt). Folgend nimmt ein Mitarbeiter
des jeweiligen Unternehmens den Auftrag an und übermittelt diesen, mit
Kundenwunschtermin an den Logistikdienstleister. Jener kümmert sich ab diesem
Zeitpunkt um die Abholung vom produzierenden Unternehmen, die Einhaltung
und Berücksichtigung von Kundenwunschterminen und die Zustellung zum
Konsumenten. Anschließend werden die fakturierungsrelevanten Daten zum
51
jeweiligen produzierenden Unternehmen weitergeleitet. Die Fahrer werden vom
Logistikdienstleister zur Verfügung gestellt (Abb. 14).
Vorteile
• Die Kundendaten werden nicht an das jeweils andere konkurrierende
Unternehmen weitergegeben.
• Es erfolgt keine Bevorzugung eines Unternehmens, da die Disposition von
einem dritten Unternehmen erfolgt.
• Keine Investitionskosten (sollte der Logistikdienstleister die LKW
anschaffen).
• Logistikdienstleister können Nachfrageschwankungen durch Lager
abfedern.
• Economys of Scale können realisiert werden.
Nachteile
• Kein direkter Kundenkontakt bei der Belieferung.84
• Hat der Logistikdienstleister noch keine Erfahrung im Bereich der
Pelletsanlieferung, können Anlaufschwierigkeiten auftreten.
4.7.3 Distribution über einen gemeinsamen Händler
Eine weitere Form der Kooperation kann auch über einen gemeinsamen Händler
erfolgen. Diese Form der Kooperation benötigt nur eine geringe Zusammenarbeit
der produzierenden Unternehmen und schafft einen fixen Absatzmarkt.
Jedes Unternehmen hat einen fixen Anteil, den es an einen Händler
weiterverkauft. Dieser Händler kümmert sich vollständig um den Transport vom
Produzenten (holt die Ware mit eigenen LKW und Personal ab) und ist auch für
Lagerung, Administration und Distribution der abgenommenen Menge zuständig.
Es trägt die Bestandskosten (Kapitalbindungskosten, Versicherungen),
Personalkosten (Schulung, Verwaltung), Betriebskosten (Lagereinrichtung,
Transportmittel), Gebäudekosten und auch sonstige Kosten, wie einen
eventuellen Wertverlust oder Diebstahl.85
84 Vgl. Bürli (2012) S. 78 85 Vgl. Heinrich (2013) S. 349
52
Vorteile:
• Planbarer und fixer Absatz pro Quartal
• Risikoabsicherung hinsichtlich Absatz
• Konzentration auf das Kerngeschäft (Pelletsproduktion)
• Stärkere Verhandlungsposition als ein einzelnes Unternehmen
Nachteile:
• Ein geringerer Preis, wenn beide Unternehmen als Partner auftreten, da
mehr Menge abgesetzt wird
• Kein direkter Kundenkontakt
• Es besteht eine Abhängigkeit vom Händler
Die Kooperation mit einem Händler bietet einige Vorteile, jedoch können diese
meistens auch ohne einen Partner realisiert werden. Daher wird von einer
gemeinsamen Kooperation mit einem Händler abgeraten.
4.8 Eigene Distributionsstrategie
Sollte keine Kooperation der beiden Unternehmen zustande kommen, benötigen
die Unternehmen eine jeweils eigene Distributionsstrategie, um ihre Produkte an
den Kunden zu liefern. Diese sollen im Folgenden erläutert und auf die
wichtigsten Punkte bei der Einführung und Durchführung eingegangen werden.
4.8.1 Distributionsstrategie Holzhof Schmidt
Holzhof Schmidt hat bereits einen bestehenden Prozess der bereits für ihn sehr
gut funktioniert.86 Das Unternehmen Holz Wahl wickelt den Distributionsprozess
für das Unternehmen ab. Holzhof Schmidt muss sich überlegen, ob eine
längerfristige Partnerschaft sinnvoll ist wenn: die produzierte Menge an Pellets
steigt und somit die Kapazitäten des Unternehmens Holz Wahl nicht mehr
ausreichen. Es muss daher gewährleistet sein, dass der Lieferservicegrad für die
86 Vgl. Experteninterview Schmidt 21.01.15
53
Kunden möglichst hoch bleibt, um ihre Zufriedenheit sicherzustellen. Weiters
muss darauf geachtet werden, dass keine zu große Abhängigkeit entsteht. Wird
die komplette Distribution über einen Lieferanten abgewickelt, und es gibt keinen
vergleichbaren Lieferanten in der Region, dann entsteht eine große Abhängigkeit
und dies kann von diesem benutzt werden, um bei Preisverhandlungen bessere
Konditionen auszuhandeln. Da für das Unternehmen Holzhof Schmidt kein Absatz
über einen Händler vorstellbar ist, sollten langfristige Verträge mit dem
bestehenden Partner abgeschlossen werden. In diesen Verträgen müssen klar die
Preise und Kapazitäten geregelt werden. Sollte dies nicht möglich sein, muss
eine Umstellung auf eine eigenständige Distribution erfolgen.
4.8.2 Distributionsstrategie Holzindustrie Kirnbauer
Das Unternehmen Holzindustrie Kirnbauer hat im Moment noch keine
Pelletsproduktion und daher auch keine Distribution. Das Unternehmen führt
derzeit mit zwei bis drei möglichen Partnern (Händlern) Gespräche, die eine
bestimmte produzierte Menge abnehmen würden.87
Durch dieses geplante Vorgehen und der Beabsichtigung, seine Pellets direkt an
einen Händler abzugeben hat die Firma Kirnbauer den Vorteil, dass die Händler
den Markt bereits sehr gut kennen und auch bereits einen großen Kundenstamm
haben, in dem die Produkte vertrieben werden können. Außerdem werden mit
dem Kunden bzw. Händler fixe Absatzzahlen vereinbart, wodurch das
Unternehmen Kirnbauer seine zu erwartenden Absatzzahlen und
Deckungsbeiträge kennt. Da sich der Händler um die komplette Distribution
kümmert, benötigt das produzierende Unternehmen weniger Kapazität in der
Administration. Es müssen auch keine Investitionen in Pelletslager getätigt
werden. Es wird daher nur sehr wenig Wert auf Lager gelegt, folgend sinken
auch die Kapitalbindungskosten (werden an Händler weitergegeben). Als
nachteilig kann die Abhängigkeit vom Partner gesehen werden. Es sollte daher
nie die gesamte Kapazität an einen Händler abgegeben werden.88
87 Vgl. Experteninterview Kirnbauer 21.01.15 88 Vgl. Bürli (2012) S. 78
54
Die geplante Strategie ermöglicht dem Unternehmen, seinen Absatz langfristig
zu planen und seine Produktion daran anzupassen. Leerlaufzeiten und
Lagerbestand werden dadurch reduziert.
4.9 Vor- und Nachteile einer Kooperation
In den vorhergegangenen Kapiteln wurden potenzielle Partner hinsichtlich einer
möglichen Kooperation untersucht. Außerdem wurden die Möglichkeiten und
deren Vor- und Nachteile beschrieben. Im Folgenden werden nun die
Auswirkungen, falls es zu einer der oben genannten Kooperationen kommt,
beziehungsweise auch die jeweiligen Vor- und Nachteile bei keinem
Zustandekommen einer Kooperation dargestellt. Es wird nicht auf die
Kooperation mit einem Händler eingegangen.
4.9.1 Vorteile bei Zustandekommen einer Kooperation
Es gibt in der Unternehmenswelt viele Beispiele von Kooperationen. Diese
nehmen vor allem seit Anfang der 1990er Jahre stark zu. Gründe hierfür sind die
Veränderungen der Wettbewerbssituation hinsichtlich Globalisierung der Märkte,
des technischen Fortschrittes und auch des höheren Kostendruckes.89
Auch in der aktuellen Fallstudie haben die zu betrachtenden Unternehmen eine
Veränderung des Marktes zu verarbeiten (neuer Konkurrent am Markt). Auch die
Produktion muss so kostensparend wie möglich sein, um die Marge möglichst
hoch zu halten. Das Produkt lässt sich nur schwer von anderen differenzieren,
aus diesem Grunde ist kein höherer Preis möglich.
Strategische Vorteile
Sollte es zu einer Kooperation der beiden Unternehmen kommen, können diese
von ihrer gegenseitigen Erfahrung hinsichtlich Distribution profitieren. Diese
gewonnenen Kenntnisse ermöglichen den Unternehmen, die Distribution
kostensparender zu erfüllen.
Wirtschaftliche Vorteile
89 Vgl. Mellewigt (2013) S. 16
55
Es können Skaleneffekte realisiert werden, welche die Kosten pro produziertem
Stück beziehungsweise je Tonne Pellets senken.
Kapazitätsvorteile
Sollte die Nachfrage bei einem Unternehmen für einen Zeitraum stark
zurückgehen und es keine Lagerkapazität mehr haben, kann das
Partnerunternehmen gegebenenfalls Lagerkapazität anbieten. Auch bei starker
Nachfrage kann neue Ware schnell über den Partner zugekauft werden.
4.9.2 Nachteile bei Zustandekommen einer Kooperation
Mit Kooperationen versuchen beide Unternehmen Vorteile zu realisieren, die
ohne einen Partner nicht möglich sind. Kooperationen führen jedoch nicht
zwangsläufig nur zu Vorteilen für beide Unternehmen, sondern können auch ein
beträchtliches Risiko bergen. Dieses Risiko kann nur durch Vertrauen
untereinander minimiert werden.
Ein Restrisiko bleibt jedoch immer bestehen, wodurch es zu Nachteilen für eines
oder beide Unternehmen kommen kann.
Strategische Nachteile
Dies kann einerseits durch den Verlust von Mitarbeitern geschehen, aber auch
durch eine eventuelle Weitergabe von Informationen, die nicht für andere
Unternehmen gedacht sind. Daraus resultierend kann es zu einer Stärkung der
konkurrierenden Unternehmen kommen. Dies geschieht durch ungewollte
Übertragung von Know How aber auch durch den Kontakt des kooperierenden
Unternehmens mit eigenen Kunden. Bei der Steuerung und Planung der
Kooperation entstehen ebenfalls Kosten.90
Wirtschaftliche Nachteile
Bei einer längerfristigen und intensiven Zusammenarbeit besteht auch die
Gefahr, dass eine Abhängigkeit zum Partner existiert und sich diese wirtschaftlich
nachteilig auswirkt (Partner nutzt das Vertrauen aus und erhöht Kosten etc.).91
90 Vgl. Schäper (2013) S. 13 91 Vgl. Rumer (2013) S. 32
56
4.9.3 Vorteile bei nicht Zustandekommen einer Kooperation
Kommt es zu keiner Kooperation, gibt es dennoch Vorteile, die Unternehmen
haben.
Strategische Vorteile
Diese sind unter Anderem die stärkere Konkurrenzsituation, in der sie sich
befinden. Derzeit gibt es zwei Pelletsproduzenten in der Region, in naher Zukunft
wird ein dritter Produzent auf den Markt kommen. Die Unternehmen haben daher
einen höheren Druck Innovationen zu entwickeln und effizienter zu arbeiten.
Zusätzlich bleiben die Unternehmen komplett unabhängig voneinander und
können sich auf ihr Kerngeschäft und ihre eigenen Kunden konzentrieren.
4.9.4 Nachteile bei nicht Zustandekommen einer Kooperation
Strategische Nachteile
Die Nachteile, wenn keine Kooperation zustanden kommt, sind unter Anderem,
der fehlende Know How Austausch und dass sich jedes Unternehmen einzeln um
die Distribution kümmern muss. Diese können sich daher nicht vollständig auf
ihre Kernkompetenz fokussieren.
Kapazitäts-Nachteile
Bei kurzfristigen Nachfrageschwankungen können die Unternehmen nicht auf
einen Partner zurückgreifen, der ihnen Infrastruktur/Lagerkapazität oder
Produkte zur Verfügung stellt.
57
5 Diskussion
Im folgenden Kapitel erfolgt eine Zusammenfassung der Arbeit, es werden
Ergebnisse erläutert und die Forschungsfragen beantwortet. Es wird außerdem
einen Ausblick auf die zukünftigen Entscheidungen und Ereignisse geben.
5.1 Zusammenfassung
Zu Beginn der Arbeit wurde auf theoretische Hintergründe eingegangen. Die
Wertschöpfungskette beschreibt die primären und unterstützenden Aktivitäten
eines Unternehmens. Durch eine Wertschöpfungskettenanalyse können einzelne
Prozesse untersucht werden und dadurch Kostenersparnisse oder auch
Entscheidungen (zum Beispiel: Make or Buy) erarbeitet werden. Die Distribution
verbindet die Produktionslogistik des Produzenten mit der Beschaffungslogistik
des Kunden. Diese hat die Aufgabe, die Ware am richtigen Ort, zur richtigen
Menge, zur richtigen Zeit, zu den richtigen Kosten, mit allen Informationen, die
für den Kunden relevant sind, sowie die Ware unbeschädigt auszuhändigen und
abzuliefern. Für die Auslieferung sind verschiedene Varianten denkbar. Diese
kann indirekt oder direkt erfolgen, beziehungsweise direkt vom Produzenten,
sowie aus einem Regional- oder auch Zentrallager getätigt werden.
Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung sind die Lieferzeit, die
Lieferfähigkeit, die Termintreue, die Sendungsqualität, die Lieferflexibilität, die
Informationsbereitschaft, aber auch die Auswahl der richtigen
Distributionsstrategie. Es wird hier zwischen der direkten und der indirekten
Distribution zu unterscheiden sein.
Die beiden in dieser Arbeit zu betrachtenden Unternehmen kommen aus Aspang
(Holzhof Schmidt) und Prigglitz (Holzindustrie Kirnbauer). Die Firmen befinden
sich im südöstlichen Niederösterreich. Beide Unternehmen planen die Produktion,
oder sind bereits in dieser aktiv. Eine Zusammenarbeit ist grundsätzlich denkbar,
jedoch sind beide Unternehmen Konkurrenten am Pelletsmarkt und
eigenständige Unternehmen.
58
Die Produktion von Pellets erfolgt bei allen Produzenten meist nach demselben
Prinzip. Es wird das Rohmaterial analysiert, getrocknet und danach zerkleinert.
Daraufhin erfolgen eine Konditionierung, die eigentliche Pelletierung, sowie die
Kühlung und eine Siebung. Die Pellets sind danach fertig für den Transport oder
die Lagerung. Transportiert werden diese mittels eigens ausgerüsteten
Lastkraftfahrzeugen, nämlich über spezielle Silo LKW. Die Produktion der Pellets
läuft grundsätzlich das komplette Jahr durchgehend, jedoch kommt es beim
Absatz zu großen Schwankungen, da viele Kunden das Produkt häufig erst im
Zeitraum Herbst bis Winter ankaufen (Beginn der Heizsaison). Somit kommt es
zu Preisschwankungen im Bereich +/- 5 %.
Kunden, die Pellets von Produzenten kaufen, haben bestimmte Vorstellungen
hinsichtlich der Belieferung. Bestimmte Faktoren in der Distribution sind
besonders wichtig, um diese Anforderungen der Kunden zu erfüllen. Dazu zählen
die Lieferfähigkeit, die Termintreue, die Lieferflexibilität, die
Informationsbereitschaft und die Auswahl der richtigen Distributionsstrategie.
Jeder der beiden zu betrachtenden Unternehmen hat eine andere
Ausgangssituation (produzierte Menge, Bedeutung der Regionalität, Rolle des
Partners etc.). Es wurden folgende Partner beziehungsweise Strategien
gefunden/entwickelt/untersucht. Hierbei wurde darauf wertgelegt, ob diese zum
jeweiligen Unternehmen passen.
Mögliche Partner
Partner Holzhof Schmidt Holzindustrie Kirnbauer
EGE Pellets,
ist ein Großhändler
der die Pellets
größtenteils
exportiert.
Zwischen dem
Unternehmen EGE Pellets
und Holzhof Schmidt ist
keine Partnerschaft
denkbar, da das
Unternehmen EGE Pellets
ein Händler ist und Holzhof
Schmidt ebenfalls nicht
ausreichen Kapazitäten zur
Zwischen dem Unternehmen
EGE Pellets und Holzindustrie
Kirnbauer ist eine
Partnerschaft durchaus
denkbar, da das
Unternehmen Kirnbauer die
entsprechenden Kapazitäten
hat und auch plant seine
Ware zu exportieren.
59
Verfügung hat.
Ligno,
ist ein Heizkessel-
hersteller aus
Zöbern.
Das Volumen, welches
über das Unternehmen
Ligno abgesetzt werden
kann ist zu gering und des
Weiteren ist man an einen
Heizkesselhersteller
gebunden und verliert
daher Kunden von anderen
Heizkesselherstellern.
Für das Unternehmen
Holzindustrie Kirnbauer ist
das Volumen, welches über
die Firma Ligno abgesetzt
werden kann zu gering.
Manfred Mayer
Mineralöle
(MMM), ist eine
Mineralölvertriebs-
gesellschaft die
auch Pellets
verkauft.
Für das Unternehmen
Holzhof Schmidt ist MMM
als Partner nicht denkbar,
da dieses gerade selbst
dabei ist sich einen
Kundenstamm aufzubauen
und daher bei einer
Partnerschaft versucht
diese Kunden zu gewinnen.
Außerdem erfolgt derzeit
die Distribution nur über
einen Partner und wird
nicht von MMM
selbstständig durchgeführt.
Weiters ist für das
Unternehmen Schmidt ein
Partner der auch Mineralöl
ausliefert ungeeignet als
Pelletslieferant.
Es wurden bereits erste
Gespräche mit MMM geführt
und eine Kooperation ist für
das Unternehmen
Holzindustrie Kirnbauer gut
denkbar. Es kann eine
ausreichende Menge geliefert
werden und MMM würde als
Händler auftreten.
RZ Pellets,
ist ein
Pelletsproduzent
Für das Unternehmen
Holzhof Schmidt ist keine
Partnerschaft denkbar, da
Zwischen Holzindustrie
Kirnbauer und RZ Pellets
wurden bereits erste
60
aus Ybbs an der
Donau, der auf die
Pelletsproduktion
spezialisiert ist.
für das Unternehmen
Regionalität keine Rolle
spielt und auch als
Produzent ein Konkurrent
ist.
Gespräche hinsichtlich einer
Partnerschaft geführt. Es ist
eine solche für beide
Unternehmen vorstellbar. RZ
Pellets tritt als Händler auf
und verkauft für Holzindustrie
Kirnbauer die Pellets.
Holz Wahl,
ist ein Holzhändler
aus Theresienfeld.
Es besteht bereits eine
Partnerschaft zwischen
Holz Wahl und Holzhof
Schmidt, nämlich liefert
Holz Wahl die Pellets für
Holzhof Schmidt aus. Es ist
bereits eine langjährige
Partnerschaft die
fortgesetzt werden kann.
Es ist nicht denkbar, dass
eine Partnerschaft zwischen
dem Unternehmen Holz Wahl
und Holzindustrie Kirnbauer
entsteht, da Holz Wahl nicht
über die entsprechenden
Kapazitäten verfügt und da
sich zudem Holz Wahl bereits
mit Holzhof Schmidt in einer
langjährigen Partnerschaft
befindet, auch kein Interesse
an einem weiteren
Partnerunternehmen hat.
Tab. 10 Mögliche Partner
Mögliche Strategien
Strategie Holzhof Schmidt Holzindustrie Kirnbauer
Direkte
Distribution
(durch eigene
LKW).
Ist für das Unternehmen
Holzhof Schmidt
vorstellbar, vor allem da
man eine intensive
Kundenbeziehung führen
kann und die Steuerung
der Disposition
beeinflussen kann.
Da nicht alles über einen
Händler abgesetzt wird, ist es
vorstellbar, dass auch das
Unternehmen Holzindustrie
Kirnbauer eigene LKW
anschafft und die Distribution
mit diesen durchführt.
Direkte
Distribution
Sollte das
Vertrauensverhältnis zum
Sollte das
Vertrauensverhältnis zum
61
(durch
gemeinsame LKW).
Unternehmen Holzindustrie
Kirnbauer groß genug sein
ist es möglich, dass die
Distribution durch
gemeinsam angeschaffte
LKW durchgeführt wird.
Unternehmen Holzhof Schmidt
groß genug sein ist es
möglich, dass die Distribution
durch gemeinsam
angeschaffte LKW
durchgeführt wird.
Direkt
Distribution (mit
einem
Logistikdienstleister
als Partner).
Ist eine sinnvolle Lösung
für das Unternehmen, da
es keine Investitionskosten
zu tragen hat und der
Logistikdienstleister auf die
Erbringung von
Transportleistungen
spezialisiert ist.
Solle das Unternehmen
Holzindustrie Kirnbauer seine
Ware die nicht an Händler
abgegeben wird, über einen
direkten Vertrieb verkaufen,
ist dies die sinnvollste
Variante, da hier der geringste
Aufwand für einen
Direktvertrieb notwendig ist.
Tab. 11 Mögliche Strategien
Durch eine Wertschöpfungskettenanalyse wurde festgestellt, dass die
Unternehmen sehr viele Bereiche haben, in denen es zu Überschneidungen
kommt. Dazu zählen bei den primären Aktivitäten: die Produktion sowie die
Eingangslogistik. Außerdem die Infrastruktur des Unternehmens, das
Management der Humanressourcen als auch die Technologieentwicklung und die
Beschaffung. Bei der Ausgangslogistik, Marketing/Vertrieb und dem Service
unterscheiden sich die Unternehmen hinsichtlich der geplanten
Distributionsstrategie. Um diese zu einer gemeinsamen Strategie zu kombinieren
gibt es die Möglichkeit, einer gemeinsamen Distributionsstrategie mit
gemeinsamen LKW, das Outsourcing an einen Logistikdienstleister oder auch die
Distribution über einen gemeinsamen Händler. Sollte eine gemeinsame
Distributionsstrategie zustande kommen, können Economys of Scale realisiert
werden, Know How ausgetauscht werden und Prozesse die derzeit beide
Unternehmen durchführen, zusammengelegt werden. Dadurch tritt man als
Unternehmen gestärkt gegenüber neuen Konkurrenten aus dem In- und Ausland
auf. Die Nachteile bei einer gemeinsamen Strategie sind hingegen: der
62
Informationsaustausch zwischen den Unternehmen und der erhöhte
Koordinationsaufwand.
5.2 Beantwortung der Forschungsfragen
Im Folgenden sollen die Forschungsfragen beantwortet werden, die zu Beginn
der Arbeit gestellt wurden:
Welche Partner werden benötigt, um eine Logistikstruktur aufzubauen?
Grundsätzlich kann eine Logistikstruktur auch selbstständig ohne Partner
aufgebaut werden. Man spricht dann von einem direkten Vertrieb in welchem
auch das Transportmittel selbstständig angeschafft wurde. Jedoch ist es
sinnvoller Partner zu suchen, um sich selbst als produzierendes Unternehmen auf
die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren. Es können drei unterschiedliche
Arten von Partnern festgestellt werden. Partner können Händler,
Logistikdienstleister oder auch Produzenten sein.
Die produzierenden Unternehmen wollen nicht in Lager investieren. Können
Distributionspartner diese Rolle übernehmen, wenn ja wie?
Distributionspartner können die Lagerfunktion übernehmen. Mit Händlern kann
ein fixer Absatz vereinbart werden und das Risiko des Nicht-Verkaufs der Ware
wird an diesen Händler weitergegeben. Daher muss der Händler auch für
Lagermöglichkeiten sorgen. Auch Logistikdienstleister können Lagerkapazitäten
anbieten. Das Unternehmen Holzindustrie Kirnbauer hat ein verhältnismäßig
großes Lager zur Verfügung und auch eine Absackungsanlage, wodurch
Absatzschwankungen gut ausgeglichen werden können.
Unter welchen Voraussetzungen können regionale Heizkesselhersteller und
Logistikdienstleister für die Distribution als Partner gewonnen werden?
Mit Heizkesselherstellern kann eine Zusammenarbeit im Bereich des Marketings
erfolgen, es ist jedoch schwierig mit diesen eine Distributionsstrategie
aufzubauen, da das Unternehmen dadurch an einen Heizkesselhersteller
gebunden ist. Logistikdienstleister können die Distribution erfüllen, allerdings
muss dieser die entsprechende Kapazität aufweisen können und alle
63
Anforderungen der produzierenden Unternehmen erfüllen. Diese Anforderungen
müssen die Lagerhaltung, die termingerechte Anlieferung und die Möglichkeit des
Silo Transportes haben. Wird die Distribution für beide Unternehmen
durchgeführt, muss der Logistikdienstleister darauf achten, dass kein
Unternehmen bevorzugt wird. Sollte es zu keiner gemeinsamen Strategie
kommen, ist dies hinfällig.
Welche Vor- und Nachteile entstehen bei jeweiligen Kooperationsformen?
Die jeweiligen Vor- und Nachteile einer Kooperation wurden in Kapitel 4.9
behandelt. Es können wirtschaftliche, strategische aber auch logistische Vorteile
entstehen. Zu diesen gehören die Nutzung von Economys of Scale, aber auch der
Know How Gewinn und die bessere Nutzung von vorhandener Infrastruktur und
Kapazitäten. Zu den Nachteilen gehört der erhöhte administrative Aufwand. Es
erfordert außerdem ein hohes Vertrauen in den Partner, da unternehmenseigene
Daten weitergegeben werden müssen.
5.3 Ergebnisse
Durch die eingehende Recherche einschlägiger Literatur und mit der
Durchführung von Experteninterviews wurden potenzielle Partner für den
Pelletsvertrieb untersucht.
Eine Zusammenarbeit mit einem gemeinsamen Partner ist, aufgrund der zu
erwartenden Zunahme an Konkurrenten aus dem In- und Ausland, als
empfehlenswert anzusehen. Beide Unternehmen arbeiten bereits mit Partnern
zusammen (Holzhof Schmidt mit Holz Wahl) und Holzindustrie Kirnbauer plant
mit verschiedenen Händlern eine Zusammenarbeit. Da der Bereich der
Distribution einen Erfolgsfaktor darstellt, ist eine Zusammenarbeit zwischen den
produzierenden Unternehmen von Vorteil, da diese viele Prozesse haben, welche,
wenn man beide Unternehmen betrachtet, gleich ablaufen.
Es wird daher für beide Unternehmen eine Partnerschaft empfohlen. Die
Partnerschaft soll über einen gemeinsamen Logistikdienstleister erfolgen. Das
Unternehmen Holzindustrie Kirnbauer kann die Ware dadurch nicht nur über
Händler vertreiben (die auch einen großen Anteil an der produzierten Menge
haben), sondern auch eigenständig Kunden beliefern. Für das Unternehmen
64
Holzhof Schmidt besteht der Vorteil, einen unabhängigen Logistikdienstleister als
Partner zu haben und, kann daraus geringere Kosten, im Vergleich einer
selbstständigen Beschaffung, ausweisen.
Eine Zusammenarbeit mit allen anderen betrachtenden Unternehmen kommt aus
derzeitiger Sicht nicht zustande.
Das Unternehmen Holzhof Schmidt setzt die Marketingstrategie um, welche in
einer weiteren Masterarbeit behandelt wird. Es ist diesem Unternehmen der
Kundenkontakt und der Aufbau eines größeren Kundenstammes wichtig, da auch
die Kapazität in den nächsten Jahren steigen soll.
Das Unternehmen Holzindustrie Kirnbauer möchte bereits von Anfang an eine
große Menge verkaufen und schafft diesen Absatz über einen, beziehungsweise
mehrere, Händler. Die restliche Menge kann somit durch einen
Logistikdienstleister verkauft werden. Sollte es zu einer Kooperation mit Holzhof
Schmidt kommen, läge der Vorteil in einem geringeren Aufwand der
Administration und einer Kostenersparnis.
5.4 Ausblick
Um die in dieser Arbeit erarbeiteten Konzepte umzusetzen, müssen beide
Unternehmen entscheiden, welche ihnen, unter Abwägung aller Risikofaktoren,
den größten Nutzen bringen. Sollten die Unternehmen diese abgewogen haben
und diese für positiv befunden haben, müssen weiteren Schritte umgesetzt
werden.
Das Unternehmen Holzhof Schmidt und Holzindustrie Kirnbauer müssten in
einem weiteren Schritt Gespräche führen. Zu klären wäre, in welcher Form und
in welcher Intensität die Kooperation stattfinden soll. Mögliche Konzepte wurden
in Kapitel 4.7 behandelt. Sollte die Distribution selbstständig erfolgen, muss die
Kapazität besprochen werden, die über mögliche eigene LKW transportiert wird,
bzw. wenn diese über einen Logistikdienstleister abgewickelt werden soll,
müssen mit diesem Gespräche geführt werden. Zu beachten sind hier: die
Kapazität, der Umfang der Dienstleistung (Personal, Lager, LKW etc.),
Vereinbarungen hinsichtlich der Lieferdistanz aber auch der Lieferservicegrad,
welcher speziell bei der Pelletsdistribution von hoher Bedeutung ist (Kapitel 4.1).
65
Sollte keine Kooperation zustande kommen wird empfohlen, die Marktsituation
weiter zu beobachten und zu evaluieren. Es können neue Konkurrenten auf den
Markt kommen, die es schwieriger machen, auch für gut situierte
alteingesessene Einzelunternehmen, am ständig in Bewegung befindlichen
Pelletsmarkt zu bestehen und daher eine Kooperation in einigen Jahren
erforderlich ist und eine solche unter Umständen wirtschaftlicher ist als zum
jetzigen Stand. Auch können Konkurrenzunternehmen zukünftig nicht mehr am
Markt vertreten sein und es bieten sich hier neue Chancen wie neue Kunden am
Markt und die nachträgliche Analyse, weshalb es bei diesem Konkurrenten zu
einem Scheitern gekommen ist. Es sollten daher in regelmäßigen Abständen
Gespräche geführt werden, um nicht die Chance und den günstigsten Zeitpunkt
einer möglicherweise sehr erfolgversprechenden Kooperation zu verpassen.
66
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abb. 1 Wertschöpfungskette nach Porter ...................................................... 6 Abb. 2 Auswahl an Distributionskanälen ..................................................... 11 Abb. 3 Funktionen des Handels .................................................................. 13 Abb. 4 Pelletierprozess ............................................................................. 20 Abb. 5 Pumptankwagen für Pellets ............................................................. 21 Abb. 6 Produktion und Absatz von Pellets in Österreich ................................. 22 Abb. 7 Jahreskurve bei Pelletspreisen ........................................................ 23 Abb. 8 Durchschnittspreise für Pellets seit 2001 im jahrezeitlichen Verlauf ...... 23 Abb. 9 Informationsfluss der Distribution beim Unternehmen Schmidt ............ 42 Abb. 10 Geplanter Distributionsprozess Holzindustrie Kirnbauer ..................... 44 Abb. 11 Unterschiedliche Distributionsstruktur der Unternehmen ................... 45 Abb. 12 Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Wertschöpfungskette ........ 46 Abb. 13 Distributionsstruktur bei der Anschaffung gemeinsamer LKW ............. 48 Abb. 14 Distributionsstruktur bei Distribution über einen Logistikdienstleister .. 50
67
TABELLENVERZEICHNIS
Tab. 1 Anforderungen der Pelletsproduzenten an einen Partner ...................... 29 Tab. 2 Analyse EGE Pellets ........................................................................ 30 Tab. 3 Analyse Ligno ................................................................................ 31 Tab. 4 Analyse MMM ................................................................................ 33 Tab. 5 Analyse RZ Pellets ......................................................................... 34 Tab. 6 Analyse Holz Wahl ......................................................................... 35 Tab. 7 Analyse Direkte Distribution (durch gemeinsame LKW) ....................... 36 Tab. 8 Analyse Gemeinsame Distribution (mit einem Logistikdienstleister
als Partner) ............................................................................................ 37 Tab. 9 Analyse Direkte Distribution durch eigene LKW .................................. 38 Tab. 10 Mögliche Partner .......................................................................... 60 Tab. 11 Mögliche Strategien ...................................................................... 61
68
LITERATURVERZEICHNIS
FACHLITERATUR
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Distributionslogistik am Beispiels des Onlinelebensmittelhandels, LIT Verlag
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Springer Verlag
Gudehus T. (2013), Logistik: Grundlagen-Strategien-Anwendungen, Springer
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Hutzschenreuter T. (2009), Allgemeine Betriebswirtschafslehre: Grundlage mit
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Grundlagen, Techniken und Verfahren, Springer Verlag, Berlin
Koether R. (2014) Distributionslogistik, Effiziente Absicherung der Lieferfähigkeit,
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Lüttich H. (2009), Die Standortwahl als Existenzproblem, Wie findet man den
richtigen Standort?, Books on Demand
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ressourcenorientierte Untersuchung in der Telekommunikationsbranche, Springer
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flexibler und schneller mit modernen Kooperationen, Herbert Utz Verlag
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und externe Betrachtung, Grin Verlag
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Standortvorteile nutzen, neue Märkte und Technologien erschließen, Springer
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Samadi S. (2009), Die Servicefunktionen des Großhandels als Erfolgsfaktor: eine
empirische Analyse basierend auf einer Weiterentwicklung der Theorie der
Handelsfunktion und dem ressourcenbasierten Ansatz, Springer Verlag
Schäper C. (2013), Entstehung und Erfolg zwischenbetrieblicher Kooperation:
Möglichkeiten öffentlicher Förderung, Springer Verlag
Schawel C., Billing F., (2014), Top 100 Management Tools, Das wichtigste Buch
eines Managers, 5. Auflage, Springer Verlag
Schmidt K.J. (2013) Logistik: Grundlagen, Konzepte, Realisierung, Springer
Verlag
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Vertrieb, Springer Verlag
Schögel M. (2012) Distributionsmanagement: Das Management der
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Vahlen Verlag, München
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vermeiden, Gabler, Wiesbaden
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Specht G., Fritz W. (2005) Distributionsmanagement, 4 Auflage, Kohlhammer
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Vahrenkamp R., Kotzab H., (2012) Logistik: Management und Strategien,
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72
JOURNALS:
Porter M., (1985), The Competitive Advantage: Creating and Sustaining Superior
Performance, NY Free Press
73
INTERNETQUELLEN
http://www.propellets.at/bilanzpressekonferenz-propellets-austria/
http://www.propellets.at/de/pelletpreise/details/
http://www.kirnbauer.at/produkte/index.php
http://www.holzhof-schmidt.at/uns.html
74
EXPERTENINTVERVIEWS
Experteninterview 21.01.2015 Holzhof Schmidt GmbH, Königsberg 52, A-2870
Aspang, Hr. Christian Gansterer (Leiter Verkauf)
Experteninterview 21.01.2015 Holzindustrie Kirnbauer, Gasteil 9, A-2640
Prigglitz, Hr. Franz Kirnbauer (Geschäftsführer)
Zwischenpräsentation 10.12.2014 in Ternitz mit Hrn. Christian Berger (RV NÖ-
Mitte), Hrn. Martin Rohl (Leader Region NÖ Süd), Hrn. Christian Wagner (Leader
Region NÖ Süd), Hrn. Stefan Weinfurter (FH Wr. Neustadt) Hrn. Philip Blaha (FH
Wr. Neustadt), Hrn. Martin Slomka (FH Wr. Neustadt), Hrn. Franz Kirnbauer
(Holzindustrie Kirnbauer, Hrn. Christian Gansterer (Holzhof Schmidt) und Hrn.
Florian Hanglberger (FH Wr. Neustadt)
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FRAGENKATALOG
Holzhof Schmidt
Kunden/Markt
• Wie viele Privatkunden haben Sie im Pelletsbereich?
o Wo sind Ihre Kunden (Entfernung)
o Wie werden diese beliefert = Sackware oder Big Bags?
o Wann bestellen diese?
o Gibt es Preisanreize um im Frühling zu bestellen?
o Gibt es Prognosen? Versuchen Sie hier schon gegenzusteuern?
• Wie viele Großabnehmer haben Sie?
o Wer ist Ihr Großabnehmer?
o Wo ist Ihr Großabnehmer?
o Wieviel Kapazität nimmt er Ihnen ab und wann bestellt er?
Prozess/Kapazität
• Wieviel produzieren Sie derzeit und wieviel planen Sie zu produzieren?
• Erläutern Sie bitte wie der Prozess der Distribution zur Zeit erfolgt?
o Wer ist Ihr Frächter?
o Wie oft kommt dieser zu Ihnen?
o Wie funktioniert die Kommunikation?
o Wie hoch sind die Kosten?
o Können Kosten an den Kunden weitergegeben werden?
o Besteht beidseitiges Interesse diese Kooperation weiterzuführen?
o Ist es realistisch diese Firma als zukünftigen Partner zu gewinnen?
• Was passiert wenn das Lager voll ist und nichts verkauft werden kann?
• Gibt es Mehrkosten für Vernichtung?
Strategie/Kooperation
• Wie ist das Verhältnis zum Unternehmen Kirnbauer?
• Ist eine Kooperation vorstellbar (Austausch Daten, gemeinsames Auftreten
am Pellets-Markt, gemeinsamer Partner)?
• Ich möchte in den nächsten Wochen einen Distributionspartner finden.
Was ist Ihnen besonders wichtig für einen eventuellen Distributionspartner
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o Soll er Schwankungen abfedern (durch Lager)?
o Soll er Pellets als mögliches Zusatzprodukt anbieten können (z.B. zu
Heizkesseln?)
o Soll er Marketingfunktion erfüllen (Marke am LKW etc.)?
o Sollte es in Big Bags ausgefahren werden. Soll der Partner diese
abpacken?
o Wie wichtig ist die Lieferzuverlässigkeit?
o Wie wichtig ist die Lieferflexibilität?
o Sonstige Eigenschaften
• Haben Sie bereits Erfahrungen mit Fa. Ligno? Denken Sie diese ist
geeignet?
• Reiner Frächter mit Lagerkapazität?
Holzindustrie Kirnbauer
Kunden/Markt
• Gibt es bereits einen Pelletsverkauf in geringen Mengen?
• Wie denken Sie wird das Verhältnis Privat/Großabnehmer sein?
• Wie planen Sie die Distribution im Moment?
Prozess/Kapazität
• Ab wann planen Sie zu produzieren?
• Wieviel produzieren Sie derzeit und wieviel planen Sie zu produzieren?
• Wie viele Lagerkapazitäten haben Sie bzw. planen Sie zu haben (Tage)?
• Was passiert wenn das Lager voll ist und nichts verkauft werden kann?
• Gibt es Mehrkosten für Vernichtung?
Strategie/Kooperation
• Wie funktioniert Ihre Distribution bei anderen Produkten? Haben Sie hier
bereits Partner?
• Wie ist das Verhältnis zum Unternehmen Holzhof Schmidt?
• Regionaler Vertrieb?
• Fuhrpark über LDL?
• Gemeinsamer Fuhrpark mit Holzhof Schmidt?
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• Ist eine Kooperation vorstellbar (Austausch Daten, gemeinsames Auftreten
am Pellets-Markt, gemeinsamer Partner)?
• Ich möchte in den nächsten Wochen einen Distributionspartner finden. Was
ist Ihnen besonders wichtig für einen eventuellen Distributionspartner?
o Soll er Schwankungen abfedern (durch Lager)?
o Soll er Pellets als mögliches Zusatzprodukt anbieten können (z.B. zu
Heizkesseln?)
o Soll er Marketingfunktion erfüllen (Marke am LKW etc.)
o Sollte es in Big Bags ausgefahren werden. Soll der Partner diese
abpacken?
o Wie wichtig ist die Lieferzuverlässigkeit?
o Wie wichtig ist die Lieferflexibilität
• Haben Sie bereits Erfahrungen mit Fa. Ligno? Denken Sie ist dieses
Unternehmen geeignet?
• Sonstige Vorstellungen/Wünsche/Anmerkungen zu einem möglichen
Vertriebspartner?