Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV...

85
Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz Studiengang MSc. Öko-Agrarmanagement Fachgebiet Unternehmensführung in der Agrarwirtschaft Masterarbeit zum Thema Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung des Product Carbon Footprint (last dirty mile) – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT GMBH Abschlussarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science (MSc.) vorgelegt von Katja Pampel Matrikel-Nr. 1510805 1. Gutachter: Prof. Dr. Jens Pape 2. Gutachterin: Prof. Dr. Anna Maria Häring Eberswalde, den 12.02.2010

Transcript of Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV...

Page 1: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz

Studiengang MSc. Öko-Agrarmanagement

Fachgebiet Unternehmensführung

in der Agrarwirtschaft

Masterarbeit

zum Thema

Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung

des Product Carbon Footprint (last dirty mile) –

dargestellt am Beispiel M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH

Abschlussarbeit zur Erlangung des akademischen Grades

Master of Science (MSc.)

vorgelegt von

Katja Pampel

Matrikel-Nr. 1510805

1. Gutachter: Prof. Dr. Jens Pape

2. Gutachterin: Prof. Dr. Anna Maria Häring

Eberswalde, den 12.02.2010

Page 2: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

Danksagung

Mein erster Dank gilt meinem Erstprüfer Herrn Prof. Dr. Jens Pape, der meine

Masterarbeit mit sehr viel Engagement fachlich betreut hat.

Frau Prof. Dr. Anna Maria Häring danke ich vielmals für die Übernahme des

Zweitgutachtens.

Ein weiterer Dank geht an Herrn Joachim Weckmann (Geschäftsführer

MÄRKISCHES LANDBROT GMBH) und Herrn Dipl.-Ing. Christoph Deinert

(Geschäftsführer und Umweltbeauftragter MÄRKISCHES LANDBROT GMBH), für

die interessante Themenstellung und die stete Diskussionsbereitschaft, die

mich mit vielseitigen Denkanstößen bereicherte. Frau Sabine Jansen (Verkauf

und Handel MÄRKISCHES LANDBROT GMBH) danke ich für die tatkräftige

Unterstützung in der Planung und Organisation der Befragungen.

Außerdem bedanke ich mich bei allen Personen, die mir durch ihre

Unterstützung geholfen haben, diese Arbeit zu erstellen.

Page 3: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis.............................. .................................................. IV

Tabellenverzeichnis................................ .....................................................VI

Abkürzungsverzeichnis.............................. ................................................VII

1 Einleitung ......................................... .................................................... 1

1.1 Problemstellung .................................................................................... 1

1.2 Zielsetzung............................................................................................ 2

1.3 Vorgehensweise ................................................................................... 3

2 Das Unternehmen M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH ............................... 4

2.1 Organisationsstruktur ............................................................................ 5

2.2 Umweltmanagement ............................................................................. 6 2.2.1 Product Carbon Footprint bei MÄRKISCHES LANDBROT .................... 7

2.3 Zwischenfazit ........................................................................................ 9

3 Product Carbon Footprint ................................................................. 10

3.1 Produktlebenszyklus ........................................................................... 11

3.2 Aktuelle Entwicklungen ....................................................................... 14

3.3 Zwischenfazit ...................................................................................... 18

4 Methodik........................................... .................................................. 20

4.1 Wahl der Methode............................................................................... 20

4.2 Fragebogenentwicklung ...................................................................... 21

4.3 Durchführung der Verbraucherbefragung............................................ 23

4.4 Statistische Auswertung...................................................................... 23

4.5 Zwischenfazit ...................................................................................... 24

5 Ergebnisse ......................................... ................................................ 26

5.1 Ergebnisse der empirischen Untersuchung......................................... 26 5.1.1 Beschreibung der Stichprobe........................................................ 26 5.1.2 Einkaufs- und Konsumverhalten ................................................... 29

5.2 Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung des PCF .... 39

Page 4: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

6 Diskussion ......................................... ................................................ 44

6.1 Diskussion der Ergebnisse der Befragung........................................... 44

6.2 Vergleich verschiedener Verhaltensmuster ......................................... 46

6.3 Vergleich PCF von MÄRKISCHES LANDBROT mit Veröffentlichung der Hofer KG............................................................................................. 47

7 Schlussfolgerungen und Handlungsmöglichkeiten...... .................. 50

8 Zusammenfassung (dt./ engl.) ....................... ................................... 52

9 Literaturverzeichnis............................... ............................................ 57

10 Anhang ............................................. ................................................. 61

Page 5: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

Abbildungsverzeichnis

IV

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT 2008: 10).......... 5

Abb. 2: Organigramm M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT, aktualisiert 9.2.2010)................... 6

Abb. 3: Produktlebenszyklus – Schritte nach PAS 2050 (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an BSI 2008A. 11 und

GOLLNOW 2008: 22). ..................................................................... 12

Abb. 4: Auswahl an klimabezogener Produktkennzeichnung: (1. ) Carbon Reduction Label, (2.) approved by climatop, (3.) Stop Climate Change, (4.) Der Blaue Engel (Quelle: (1.) THE CARBON TRUST (2009), (2.) CLIMATOP, (3.) AGRA-TEG GMBH, (4.) RAL GGMBH). ....................................................................................... 16

Abb. 5: Prozentuale Geschlechterverteilung der befragten Pe rsonen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stand : 2008) (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 27

Abb. 6: Prozentuale Altersverteilung der befragten Personen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stichtag: 31.12.2007) (Quelle: Eigene Darstellung). .................................... 27

Abb. 7: Prozentuale Verteilung der beruflichen Tätigkeit de r befragten Personen (Quelle: Eigene Darstellung). ...................... 28

Abb. 8: Prozentuale Verteilung der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen (Quelle: Eigene Darstellung)........................ 28

Abb. 9: Prozentuale Verteilung der Bio-Brot Einkäufe (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 29

Abb. 10: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Bio-Brot Kauf (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 29

Abb. 11: Häufigkeit der Einkäufe von M ÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 30

Abb. 12: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung)................... 31

Abb. 13: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von Bio-Brot in Demeter-Qualität (Quelle: Eigene Darstellung). ....... 31

Abb. 14: Durchschnittliche Einkaufsmenge von M ÄRKISCHES LANDBROT in kg pro Monat (Quelle: Eigene Darstellung). ........... 32

Abb. 15: Prozentualer Anteil des Brotbedarfs, der durch M ÄRKISCHES LANDBROT gedeckt wird (Fragen 7 und 8 zusammengefasst) (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 33

Abb. 16: Entfernung in km von der Wohnstätte bis zur Einkauf s- stätte, in der M ÄRKISCHES LANDBROT gekauft wird (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 33

Abb. 17: Prozentualer Anteil des Einkaufsgewichts in kg (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 34

Abb. 18: Getoastete Anteile von M ÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 34

Page 6: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

Abbildungsverzeichnis

V

Abb. 19 Eingefrorene Anteile von M ÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 35

Abb. 20: Lagerungsdauer des eingefrorenen Brotes in Tagen (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 35

Abb. 21: Entsorgung der Papiertüte (Quelle: Eigene Darstellung)............ 36

Abb. 22: Entsorgte Brotanteile (Quelle: Eigene Darstellung). ................... 37

Abb. 23: Entsorgungsort der Brotreste (Quelle: Eigene Darstellung). ..... 37

Abb. 24: Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Kli ma- wandel (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................... 38

Abb. 25: Bekanntheit des Begriffs CO 2-Fußabdruck (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 38

Abb. 26: Interesse am PCF von M ÄRKISCHES LANDBROT-Produkten (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 38

Abb. 27: Geschätzter Eigenanteil in Prozent der befragten Pe rsonen am CO2-Fußabdruck von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 39

Abb. 28: Vergleich PCF Sonnenblumenbrot von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). ...................................... 42

Abb. 29: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – ohne Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO 2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 43

Abb. 30: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – mit Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO 2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 43

Abb. 31: Zurück zum Ursprung: Vergleich Sonnenblumenkernbrot (Quelle: HOFER KG 2010).............................................................. 48

Page 7: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

Tabellenverzeichnis

VI

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Treibhauspotenziale ausgewählter Treibhausgase bezo gen auf eine Zeitspanne von 100 Jahren (GWP100) (Quelle: Eigene Darstellung nach IPCC 2007: 212). ..................... 10

Tab. 2: Durchschnittliches Einkaufs- und Konsumentenverhalt en der befragten Märkisches Landbrot Kunden (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 40

Tab. 3: Emissionsfaktoren mit Angaben genutzter Datenquelle n (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 40

Tab. 4: Vergleich: PCF Sonnenblumenbrot von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). ...................................... 41

Tab. 5: Vergleich: last dirty mile eines Sonnenblumenbrotes von Märkisches Landbrot (Quelle: Eigene Darstellung)..................... 47

Tab. A-1: Kreuztabelle der Fragen 3 und 6

(Quelle: Eigene Darstellung) ......................................................... 75

Tab. A-2: Kreuztabelle der Fragen 11 und 12 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 75

Tab. A-3: Kreuztabelle der Fragen 13 und 14 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 75

Tab. A-4: Kreuztabelle der Fragen 18 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 76

Tab. A-5: Kreuztabelle der Fragen 21 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 76

Page 8: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

Abkürzungsverzeichnis

VII

Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung Aufl. Auflage BE Britisches Englisch bzgl. bezüglich B2B Business-to-business (Beziehungen zwischen Unternehmen) B2C Business-to-consumer (Beziehungen zwischen Unternehmen und

Konsumenten) BSI British Standards Institution bspw. beispielsweise BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BVE Bundesvereinigung der Deutschen Lebensmittelindustrie e. V. bzw. beziehungsweise CO2 Kohlenstoffdioxid CO2e CO2-Äquivalent (engl. equivalent) CH4 Methan CSR Corporate Social Responsibility (Unternehmerische Gesellschafts-

verantwortung) d Tag DIN Deutsches Institut für Normung e. V. dt Dezitonne EMAS Eco-Management and Audit Scheme (Gemeinschaftssystem für das

Umweltmanagement und die Betriebsführung engl. Englisch et al. et alii, et aliae, et alia (und andere) etc. et cetera (und so weiter) evt. eventuell f folgende ff und folgende, Plural der Abkürzung f. FAL Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft g Gramm GEMIS Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme GHG Green House Gases (Treibhausgase) GWP Global Warming Potential (Treibhauspotenzial) ha Hektar HACCP Hazard Analysis and Critical Control Points (Konzept der

Gefahrenanalyse und kritischen Lenkungspunkte) Hrsg. Herausgeber i.d.R. in der Regel Ifeu Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH insbes. insbesondere IPCC International Panel on Climate Change (Weltklimarat) ISO International Organization of Standardization (Internationale

Organisation für Normung) k.A. keine Angaben Kap. Kapitel kg Kilogramm km Kilometer KMU Kleine und mittlere Unternehmen kWh Kilowattstunde LCA Life Cycle Assessment (Ökobilanz) LM Lebensmittel µ Mittelwert

Page 9: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

Abkürzungsverzeichnis

VIII

Mio. Millionen N2O Distickstoffmonoxid (Lachgas) ÖV Öffentliche Verkehrsmittel PAS Publicly Available Specification (öffentlich verfügbare Spezifikation) PCF Product Carbon Footprint (CO2-Fußabdruck) PIK Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Pkm Personenkilometer σ Standardabweichung sog. sogenannte t Tonne Tab. Tabelle THG Treibhausgas tkm Tonnenkilometer UBA Umweltbundesamt UMAS Umweltmanagementsystem v.a. vor allem vgl. Vergleiche VO Verordnung WBCSR World Business Council for Sustainable Development WRI World Resources Institute (Weltressourceninstitut) WWF World Wild Fund For Nature z.B. zum Beispiel

Page 10: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

1 Einleitung

1

1 Einleitung

Der Klimawandel ist eine der zentralen Herausforderungen, der sich Industrie

und Gesellschaft stellen müssen. Allein in Deutschland verursacht privater

Konsum ca. 40 % der jährlichen Pro-Kopf-Emissionen an Treibhausgasen

(vgl. UMWELTBUNDESAMT 2007: 10). 15 % der jährlichen Pro-Kopf-Emissionen

an Treibhausgasen macht allein die Ernährung bzw. das Ernährungsverhalten

aus. Dies ist eine Größenordnung von etwa 1,5 t bis 2 t CO2-Äquivalent

(CO2e) pro Person (vgl. IFEU 2008).

Um Fragen nach der Klimaverträglichkeit von Waren und Dienstleistungen des

Alltags beantworten zu können, gewinnt der sog. Product Carbon Footprint

(PCF) als Lösungsbeitrag zunehmend an Bedeutung: Der PCF beziffert die

Emissionen von Treibhausgasen, die ein Produkt während seines gesamten

Lebensweges verursacht. Damit scheint der PCF ein geeignetes Instrument

zur Bewertung der Klimawirksamkeit von Waren und Dienstleistungen zu sein.

Darüber hinaus versprechen sich Unternehmen durch klimafreundliche

Produkte einen Marktvorteil bei den Konsumenten, so dass im PCF auch eine

neue Chance zur Verbesserung des Wettbewerbvorteils gesehen wird. Durch

die Festlegung auf einheitliche Standards könnte der PCF als neues Label

fungieren bzw. in bereits bestehende Kennzeichnungen umweltfreundlicher

Produkte einbezogen werden (vgl. PCF Pilotprojekt Deutschland 2009: 2ff).

Zahlreiche Initiativen, wie bspw. das deutsche PCF Pilotprojekt (siehe

http://www.pcf-projekt.de) oder der Carbon Trust in Großbritannien (siehe

http://www.carbon-label.com) auf internationaler und nationaler Ebene haben

sich zum Ziel gesetzt, Methoden oder Empfehlungen zur Berechnung oder für

die Kommunikation eines PCF zu entwickeln bzw. zu harmonisieren.

1.1 Problemstellung

Die Demeter-Bäckerei MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Sitz in Berlin-

Neukölln ist eines der ersten Unternehmen, das sich mit der Erstellung von

PCF beschäftigt. So wurde 2008 im Rahmen einer Bachelorarbeit an der

Fachhochschule Eberswalde eine Bilanzierung der CO2e-Emissionen für

ausgewählte landwirtschaftliche Rohstoffe erstellt (vgl. GOLLNOW 2008) und

2009 eine Bachelorarbeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft zur

generellen Umsetzbarkeit von PCF in kleinen und mittleren Unternehmen mit

Hilfe einer Softwareprogrammierung in Zusammenarbeit mit MÄRKISCHES

LANDBROT angefertigt (vgl. SCHUMACHER 2009). Aktuell werden Berechnungen

Page 11: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

1 Einleitung

2

für die Ermittlungen der CO2e-Emissionen, die im Zusammenhang mit der

Produktion im Unternehmen entstehen durch den Geschäftsführer und

Umweltbeauftragten DIPL.-ING. CHRISTOPH DEINERT durchgeführt, so dass

schließlich nur noch die Betrachtung der Nutzungsphase, die sog. last dirty

mile, notwendig ist.

Bisher veröffentlichte Studien zeigen, dass insbes. die last dirty mile mit dem

Einkauf und dem Ge- bzw. Verbrauch von Produkten von zentraler Bedeutung

eines PCF ist. Die Nutzungsphase macht, neben der landwirtschaftlichen

Produktion, häufig den größten Anteil am gesamten PCF aus (vgl. PCF

PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009 und SCHUMACHER 2009). Folglich werden

hier Stellgrößen zur CO2e-Emissionenreduzierung gesehen, die u.a. durch

Änderungen des Konsumentenverhaltens erreicht werden können.

Wie groß der Anteil der Nutzungsphase am gesamten PCF für Produkte von

MÄRKISCHES LANDBROT ist, wird mit Blick auf die aktuelle Erstellung der PCF

im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht.

1.2 Zielsetzung

Vor dem Hintergrund der in der Problemstellung dargestellten Entwicklungen

und Berechnungen von PCF im Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH,

ist eine Fokussierung auf das Konsumentenverhalten zentraler Bestandteil der

vorliegenden Arbeit. Unternehmensspezifische Daten für die last dirty mile

vervollständigen die PCF-Berechnungen der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH.

Hierzu soll das Konsumentenverhalten untersucht werden. Die vorliegende

Masterarbeit soll ein Beitrag zur Analyse der Ausprägung des PCF durch den

Konsumenten leisten, um den PCF faktisch darstellen und seine Bedeutung

genauer bestimmen zu können.

Anhand der folgenden drei Forschungsfragen soll geklärt werden, welchen

Einfluss das Konsumentenverhalten in der Nutzungsphase (last dirty mile) auf

den PCF der Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT hat:

1. Wie erwirbt und konsumiert der Kunde die Produkte von MÄRKISCHES

LANDBROT?

2. Wie hoch sind die dadurch entstehenden CO2e-Emissionen die und

der daraus resultierende Anteil am gesamten PCF?

3. Welche Stellgrößen bzw. Handlungsempfehlungen können hieraus

definiert bzw. gegeben werden?

Page 12: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

1 Einleitung

3

1.3 Vorgehensweise

Im ersten Teil (Kap. 2) werden das Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT

GMBH und seine bisherigen Umsetzungen bzw. Bemühungen im Bereich des

Umweltmanagements, insbes. die Arbeiten zum PCF vorgestellt.

Es folgt in Kap. 3 die Erörterung des Product Carbon Footprint mit den

Lebenszyklusphasen entsprechend der PAS 2050 (von der Wiege bis zur

Bahre). Hier werden aktuelle Entwicklungen anhand verschiedener Quellen

wiedergegeben.

In Kap. 4 werden die Methodiken, die zur Datenerhebung und folglich zu der

Fragebogenentwicklung führen, vorgestellt. Die Durchführung der

Verbraucherbefragung wird dargestellt und das statistische Verfahren der

Auswertung erläutert. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in Kap. 5

zusammengestellt. In Kap. 6 werden zunächst die Methodik und die

Ergebnisse der Befragung diskutiert. Darauf aufbauend folgen

Szenariobetrachtungen um im Anschluss den Anteil der last dirty mile am PCF

von MÄRKISCHES LANDBROT anhand verschiedener Literaturdaten zu

vergleichen und zu diskutieren. Schlussfolgerungen und Handlungs-

empfehlungen werden in Kap. 7 gegeben.

Eine Zusammenfassung in deutscher und englischer Sprache wird im

abschließenden Kap. gegeben.

Hinweis

In der vorliegenden Masterarbeit wird darauf verzichtet, jeweils die

männlichen und weiblichen Endungen aufzuführen. Die hier verwendeten

männlichen Endungen repräsentieren jeweils beide Geschlechter.

Page 13: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot

4

2 Das Unternehmen M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH

Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH ist eine mittelständische Demeter1-Bäckerei

mit Sitz im Gewerbegebiet Berlin-Neukölln. Seit 1981, mit Übernahme der

Bäckerei durch den heutigen Geschäftsführer Joachim Weckmann, werden

hier ausschließlich ökologisch hergestellte Rohstoffe und Zutaten verarbeitet.

Derzeit werden 36 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit beschäftigt, hinzu kommen

jährlich vier Auszubildende. Der Jahresumsatz liegt bei ca. 5 Mio. Euro (vgl.

MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 7f).

Das Unternehmen bezieht, entsprechend der Firmenphilosophie, den größten

Teil seiner Rohstoffe aus der Region und manifestierte 2007 den damit

verbundenen Leitgedanken in der Unterzeichnung der fair&regional-Charta.

80 % der Getreide stammen von Demeter-Betrieben in Brandenburg, die

restlichen 20 % werden aus Sachsen bezogen. Andere Rohstoffe, wie bspw.

Trockenfrüchte werden über Erzeugergemeinschaften, Vertriebsgesellschaften

oder den Naturkosthandel in Demeter-Qualität angeliefert. Die Herkunft der

Rohstoffe variiert jährlich aufgrund der natürlichen Ertrags- und

Qualitätsschwankung. Eine langjährige Zusammenarbeit mit

landwirtschaftlichen Betrieben in Brandenburg besteht mit dem Gut Peetzig in

der Uckermark, dem Ökodorf Brodowin und dem Bio-Hof Apfeltraum im

Landkreis Barnim, dem Bauerngut Jürgen Templin und dem Wulkower Hof im

Märkisch Oderland sowie dem Landgut Pretschen im Dahme-Spreewald. Mit

dem Hofgut Reichardt-Matthes in Sachsen sind langjährige

Vertragsbeziehungen über die brandenburgischen Grenzen hinaus vorhanden

(vgl. http://www.landbrot.de).

Jährlich werden ca. 1.200 t Getreide verarbeitet, wovon etwa 90 % direkt vor

dem Backen auf den eigenen zwei Steinmühlen vermahlen werden. Dies dient

in erster Linie der Bewahrung der verschiedenen licht- und sauerstoff-

empfindlichen Aroma- und Vitalstoffe.

Es werden täglich bis zu 40 verschiedene Sorten Brot, 14 Sorten Brötchen, 8

Sorten Kleingebäck, darunter Ciabatta, Baguette, Rosinenbrot und -zopf, und 6

Sorten Weiß- und Toastbrot nach den Demeter-Richtlinien in der Backstube

gebacken. An den produktionsstarken Tagen, Donnerstag und Freitag, sind es

bis zu 6.500 Brote pro Tag (vgl. MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 7ff und

http://www.landbrot.de).

1 biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, die auf die anthroposophischen Impulse Rudolf

Steiners zurückgeht (weiteres unter http://www.demeter.de)

Page 14: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot

5

Die Demeter-Bäckerei ist ausschließlich eine Lieferbäckerei, d.h. sie besitzt

kein eigenes Filialnetz. Sie beliefert überwiegend Bio-Supermärkte und

Naturkostfachgeschäfte in Berlin und Brandenburg. Vereinzelt gibt es

Abnehmer in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. In Abb. 1 ist die

prozentuale Verteilung der Umsätze nach Abnehmer dargestellt. Unter

„Sonstige“ sind Kindergärten, Cafés, Restaurants, und Kantinen

zusammengefasst.

Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT 2008: 10).

Als Unterzeichner der fair&regional-Charta setzt sich das Unternehmen für

fairen und regionalen Handel von Bio-Produkten in Berlin-Brandenburg ein.

Seit 2007 betreibt die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH einen Museumsholzofen

in der Alten Bäckerei Pankow (MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 18).

Hierbei handelt es sich nach eigenen Angaben um die erste CO2-neutrale

Bäckerei Berlins (Gespräch mit dem Geschäftsführer DIPL.-ING. DEINERT am

04.01.2010).

2.1 Organisationsstruktur

Zentrales Ziel des Unternehmens ist die Herstellung hochwertiger Produkte

(vgl. MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 7f). Im Zentrum des

unternehmerischen Handelns (vgl. Abb. 2) stehen die Ökologie, das HACCP2/

Qualitätsmanagement und die Unterstützung durch die Belegschaft bzw.

Helfer, die „harmonisch im Gleichklang genährt werden“ sollen (MÄRKISCHES

LANDBROT GmbH 2008: 7). „Diesem Bestreben dienen die drei Bereiche:

• Handwerk – Produktion

• Dienstleistung – Verwaltung

2 Eigenkontrollsystem der Gefahrenanalyse und kritischer Lenkungspunkte für die Lebensmittel-

sicherheit (vgl. http://www.bfr.bund.de/cd/800)

Page 15: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot

6

• Dienstleistung – Handel

Jeder Bereich vertritt also seine ureigensten Interessen. Vermittlungsarbeit

wird von den Geschäftsführern geleistet. Unterstützt werden sie dabei vom

Führungskreis sowie verschiedenen Arbeitskreisen“ (MÄRKISCHES LANDBROT

GMBH 2008: 7).

Abb. 2: Organigramm M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT, aktualisiert 9.2.2010).

2.2 Umweltmanagement

Umweltschutz ist, laut der Geschäftsführung, Ausgangspunkt des

unternehmerischen Denkens und Handelns (vgl. MÄRKISCHES LANDBROT

GmbH 2008: 9). Einen wesentlichen Teil der Unternehmensaufgabe nehmen

deshalb die Konzeptionen moderner Umweltschutz- bzw. Nachhaltigkeits-

strategien ein.

Seit 1995 werden Umweltkennzahlen auf der Basis von Ökobilanzierungen im

Unternehmen erfasst. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH ist als eines der

ersten deutschen Unternehmen EMAS3-zertifiziert und brachte 2008 bereits die

fünfte Umwelterklärung heraus (MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008). An

EMAS teilnehmende Unternehmen müssen eine Umwelterklärung

3 auch als EU-Öko-Audit bekannt; Umweltmanagementsystem, das in der Verordnung (EG) Nr.

761/2001 vom 19.03.2001 als freiwilliges Instrument geregelt ist (vgl. http://www.emas.de/)

Page 16: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot

7

veröffentlichen, in der u.a. über die direkten und indirekten Umweltaspekte, die

Umweltleistung und die Umweltziele berichtet wird. Die Umwelterklärung wird

von einem unabhängigen Umweltgutachter, der einer staatlichen Überwachung

unterliegt, auf ihre Richtigkeit hin überprüft (vgl. MÜLLER, MOUTCHNIK UND

FREIER In BAUMAST, PAPE (HRSG.) 2008: 53). Sie ist für kleine und mittlere

Unternehmen im Prüfintervall von 4 Jahren zu validieren (vgl. VERORDNUNG

(EG) Nr. 1221/ 20094 vom 25. November 2009).

Die Konsequenz ihres ökologischen Engagements ist nicht nur die Erfassung

und Reduzierung unternehmenseigener Emissionen, sondern auch die

Betrachtung und Identifizierung von Einsparungspotenzialen entlang der

gesamten Wertschöpfungskette5.

Als ein Beispiel für die Unternehmensverantwortung, der sich die MÄRKISCHES

LANDBROT GMBH stellt, kann das CO2-Ausgleichsprojekt genannt werden. Hier

beteiligt sich das Unternehmen seit 2005 über den Verein „Prima Klima“ zur

Wiederaufforstung von Regenwäldern in Madagaskar, um einen Teil der durch

den Betrieb entstehenden Emissionen zu kompensieren. So konnten 2005

10 ha Drachenbaum-Regenwald aufgeforstet werden. 2008 wurde diese

Fläche auf 40,3 ha erweitert (MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2009b: 24f).

Für „seine Leistungen auf dem Gebiet der Ressourcen schonenden

Backwarenproduktion unter weitgehendem Einsatz erneuerbarer Energien

sowie seines in diesem Zusammenhang bewiesenen Engagements für den

Umweltschutz“ erhielt der Geschäftsführer Joachim Weckmann am

14. Januar 2010 den Bäckermeister Alfred Kühn Preis (vgl. BERLIN-

BRANDENBURGISCHE GESELLSCHAFT FÜR GETREIDEFORSCHUNG E.V.).

2.2.1 Product Carbon Footprint bei MÄRKISCHES LANDBROT

Nach Aussagen der Geschäftsführung ist das Motiv für die Berechnung eines

PCF die sich seit Jahren abzeichnende Klimakrise, welche in den nächsten

Jahren enorme Anstrengungen sowohl von der Wirtschaft als auch vom

Verbraucher erfordern wird, um das Produktions- und Konsumverhalten zu

überdenken und zu ändern (Gespräch mit dem Geschäftsführer DIPL.-ING.

DEINERT am 04.01.2010). Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH sieht den PCF

4 kurz als EMAS III bezeichnet (vgl. http://www.emas.de/) 5 Weg des gesamten Produkts bzw. der Dienstleistung vom Lieferanten über den Hersteller bis

zum Endkunden

Page 17: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot

8

auch als ein Instrument, die Auswirkungen der eigenen Produktion zu

beleuchten, um so strategische Managemententscheidungen zu erleichtern.

Eine Identifizierung weiterer Prozessoptimierungspotenziale in der Produktion

hält die Geschäftsleitung für möglich. Nach eigenen Angaben konnten bereits

in den letzten Jahren Ressourcen- und Emissionseinsparungen auf Grundlage

der Ökobilanzergebnisse umgesetzt werden. Hier kann die Nutzung von 100 %

Ökostrom, die Erweiterung der Photovoltaikanlage, die Einführung eines

Holzbackofens auf Basis regenerierbarer Holzpelletsfeuerung und die

Teilkompensation der CO2-Emissionen durch die Teilnahme am Projekt zur

Urwaldaufforstung in Madagaskar genannt werden (Gespräch mit dem

Geschäftsführer DIPL.-ING. CHRISTOPH DEINERT am 04.01.2010).

V.a. soll der PCF veranschaulichen, welchen Anteil der Verbraucher auf der

last dirty mile zur CO2e-Bilanz beisteuert. Hierzu ist eine Veröffentlichung der

Ergebnisse beabsichtigt. Darüber hinaus ist die Veröffentlichung eines eigenen

CO2e-Rechners für die Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT auf der

Firmenhomepage geplant. Das Wecken des Bewusstseins der Verbraucher für

nachhaltige Fragestellungen ist auch der Hauptgrund, warum MÄRKISCHES

LANDBROT die Umweltmanagementergebnisse dem Verbraucher zugänglich

macht (Gespräch mit dem Geschäftsführer DIPL.-ING. CHRISTOPH am

04.01.2010).

Seit 2008 beschäftigt sich das Unternehmen mit dem Thema PCF. Seit dieser

Zeit wurden zwei Bachelorarbeiten zur Erstellung und Umsetzbarkeit von PCF

angeregt und betreut.

In der Bachelorarbeit „Einfluss der landwirtschaftlichen Erzeugung auf die CO2-

Bilanz eines Brotes – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT“ hat

GOLLNOW (2008) die CO2e-Emissionen für die landwirtschaftliche Erzeugung

der Rohstoffe Weizen, Roggen und Sonnenblumenkerne, die zur Herstellung

eines Sonnenblumenbrotes benötigt werden, ermittelt und bewertet. Die

Einbettung des Themas in die gesamte PCF-Berechnung von MÄRKISCHES

LANDBROT ist in Abb. 3 dargestellt.

In der Bachelorarbeit „Ermittlung von Product Carbon Footprints für KMU –

dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT“ hat SCHUMACHER (2009)

gemeinsam mit MÄRKISCHES LANDBROT exemplarisch für ein 1 kg

Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT einen PCF erstellt, um

Page 18: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot

9

praxisnah den Aufwand für die Erstellung von PCF in kleinen6 und mittleren7

Unternehmen (KMU) herauszuarbeiten.

Aktuell werden interne Berechnungen erhoben, um Anfang 2010 die ersten

PCF zu veröffentlichen.

Aufgrund der verschiedenen „konsequenten Nachhaltigkeitsbemühungen“

(DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSPREIS 2009) und für seine Bemühungen

hinsichtlich der Erstellung von PCF wurde das Unternehmen im November

2009 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2009 unter den Top 3 in der

Kategorie Deutschlands nachhaltigste Produktion ausgezeichnet.

2.3 Zwischenfazit

Die Firmenphilosophie des Unternehmens und das Engagement im Bereich

des Umweltmanagements legt nahe, dass sich die MÄRKISCHES LANDBROT

GMBH auch mit dem aktuellen Thema PCF auseinandersetzt, um auch hier

eine Vorreiterrolle einzunehmen. Zum einen birgt dies neue Potenziale, um

einzelne Schritte und Prozesse im Produktlebenszyklus zu identifizieren und

zu optimieren. Zum anderen können durch die Informationsweitergabe die

Verbraucher für das Thema sensibilisiert und zu einer möglichen Änderung

des Konsumverhaltens angeregt werden.

Als eines der ersten Unternehmen möchte MÄRKISCHES LANDBROT den PCF

seiner Produkte zum Anfang des Jahres 2010 veröffentlichen und verspricht

sich mit dieser Marketingstrategie einen Marktvorteil gegenüber

Wettbewerbern. Hierzu ist u.a. die Veröffentlichung eines eigenen CO2e-

Rechners für die Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT auf der

Firmenhomepage vorgesehen.

6 Unternehmen, die weniger als 50 Beschäftigte und einen Jahresumsatz bzw. einer Jahres-

bilanz von höchstens 10 Mio. Euro haben (vgl. http://www.mittelstandswiki.de/KMU) 7 Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio.

Euro bzw. eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro haben (vgl. http://www.mittelstandswiki.de/KMU)

Page 19: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

3 Product Carbon Footprint

10

3 Product Carbon Footprint

Der Carbon Footprint erfasst das Treibhauspotenzial (GWP) eines Landes,

eines Unternehmens oder eines Produkts entlang einer festgelegten

Zeitspanne. Im Fall des Product Carbon Footprint (PCF) handelt es sich um

die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen eines einzelnen Produktes

entlang der gesamten Lebensdauer (von der Wiege bis zur Bahre, engl.

cradle-to-grave). Häufig wird im deutschen Sprachgebrauch auch vom CO2-

Fußabdruck gesprochen, was jedoch zu Missverständnissen führen kann;

denn schließlich werden alle Emissionen der sechs im Kyoto-Protokoll

stehenden Treibhausgase8 bilanziert und nur zur besseren Vergleichbarkeit

und somit Vereinfachung in CO2-Äquivalente (CO2e) umgerechnet (vgl. FLECK

2008: 4f). Folglich müsste korrekterweise vom CO2e-Fußabdruck bzw.

Product Carbon Equivalent Footprint gesprochen werden.

Der Weltklimarat (IPCC) hat Werte der Treibhauspotenziale der

verschiedenen Treibhausgase veröffentlicht, die die mittlere

Erwärmungswirkung über den Zeitraum von 100 Jahren darstellen (siehe

Tab. 1).

Tab. 1: Treibhauspotenziale ausgewählter Treibhausg ase bezogen auf eine Zeitspanne von 100 Jahren (GWP100) (Quelle: Eigene Darstellung nach IPCC 2007: 212).

Treibhausgase chemische Formeln

Treibhauspotenziale (GWP 100) in kg CO 2/ kg Substanz

Kohlenstoffdioxid CO2 1

Methan CH4 25

Distickstoffmonoxid (Lachgas) N2O 298

teilhalogenierte und perfluorierte Flurkohlenwasserstoffe

H-FKWs und PFCs

124 bis 14.800

Schwefelhexafluorid SF6 22.800

Der Effekt eines Treibhausgases beruht auf seiner Fähigkeit, die von der

Erdoberfläche reflektierte Wärmestrahlung im Infrarotbereich zu absorbieren

und so die Atmosphäre zu erwärmen. Dieser ist als natürlicher Treibhauseffekt

bekannt. Der zusätzliche, anthropogene Treibhauseffekt wird durch den

Anstieg der Gaskonzentrationen in der Troposphäre9 verursacht, so dass es

zu einer erhöhten Strahlungsabsorption in der Atmosphäre kommt.

8 Kohlenstoff, Methan, Distickstoffoxid, Schwefelhexafluorid, teilhalogenierte und perfluorierte

Fluorkohlenwasserstoffe 9 untere Schicht der Atmosphäre

Page 20: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

3 Product Carbon Footprint

11

Folgewirkung ist die Erhöhung der Temperatur in der Troposphäre, die

wiederum verschiedene Klimawirkungen, wie bspw. das Abschmelzen von

Gletschern und arktischem Eis zur Folge hat (vgl. KLÖPFER, GRAHL

2009: 224f; 252f).

Die entstehenden Treibhausgase lassen sich für den Produktionsprozess in

einem Unternehmen in drei Gruppen einteilen:

� Direkte Emissionen, die aus Prozessen und Aktivitäten resultieren, die von

dem Unternehmen unmittelbar kontrolliert werden können, bspw. durch die

Wahl des fossilen Brennstoffes.

� Indirekte Emissionen, die bei der Herstellung von Vorprodukten und deren

Transport anfallen. Diese Emissionen können nur indirekt von dem

Unternehmen beeinflusst werden, bspw. durch die Wahl der Rohstoffe.

� Emissionen, die aus der Nutzung von elektrischem Strom resultieren.

Auch diese Emissionen kann das Unternehmen nur indirekt beeinflussen,

etwa durch die Wahl erneuerbarer Energien (vgl. NOLTE, OPPEL

2009: 111f)

Produktbezogene CO2-Bilanzen gewinnen vor dem Hintergrund der

Klimadebatte, des anthropogen verursachten Klimawandels und dem großen

Reduktionspotential im Bereich Konsum und Ernährung zunehmend an

Bedeutung. Derzeit laufen weltweit Pilotprojekte, die Vor- und Nachteile

einzelner Auslegungsregeln zur Erfassung von PCF deutlich machen sollen.

Am weitesten fortgeschritten ist der britische PAS 2050-Standard, der in der

finalen Version vom Oktober 2008 auf Basis der Ökobilanznorm ISO 14040ff

die Systemgrenzen für den Lebenszyklus eines Produktes von der Wiege bis

zur Bahre (engl. cradle-to-grave) (vgl. Abb. 3) klar definiert (BRITISH

STANDARDS INSTITUTION 2008b: IV). Bei der PAS handelt es sich um eine

öffentliche Anforderung, aber noch nicht um eine international gültige Norm.

Eine ISO Norm ist zum internationalen Konsens notwendig und wird

frühestens Ende 2010 erwartet (BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT,

NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 2).

3.1 Produktlebenszyklus

Grundlage aller Ökobilanzen und auch des PCF ist die Ökobilanzierung (LCA)

gemäß der internationalen Norm ISO 14040ff, die in die Familie der

Page 21: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

3 Product Carbon Footprint

12

ISO 1400010 gehört (vgl. KLÖPFER, GRAHL 2009: 15). Dabei wird gemäß der

PAS 2050 der gesamte Lebenszyklus (von der Wiege bis zur Bahre engl.

cradle-to-grave) eines Produktes betrachtet, der die Phasen

Rohstofferzeugung, Produktion, Distribution, Nutzung und Entsorgung bzw.

Recycling umfasst. In Abb. 3 ist beispielhaft der Lebenszyklus für Produkte

von MÄRKISCHES LANDBROT dargestellt. Die in der Masterarbeit und in der

Bachelorarbeit von GOLLNOW (vgl. GOLLNOW 2008) behandelten Bereiche sind

markiert.

Abb. 3: Produktlebenszyklus – Schritte nach PAS 2050 (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an BSI 2008A. 11 und GOLLNOW 2008: 22).

Für alle Produktlebensphasen sind während des Entwicklungsprozesses stets

die zu erwartenden Auswirkungen auf die Umwelt zu bedenken und in den

Planungs- und Entscheidungsphasen zu berücksichtigen. So lassen sich

bspw. in der landwirtschaftlichen Rohstofferzeugung Entscheidungen über die

Menge und den Einsatz mineralischer Dünger, chemischer

Pflanzenschutzmittel und der Maschinen treffen.

Studien des Umweltbundesamtes belegen, dass Unternehmen der

umweltorientierten Produktentwicklung einen hohen Stellenwert einräumen,

um zum einen eine sichere Marktposition zu erhalten zum anderen um Kosten

zu sparen und innovative Produkte zu erzeugen (vgl. NOLTE, OPPEL

2009: 109).

Während der Produktentwicklung können bereits bis zu 80 % der zukünftigen

Umweltauswirkungen – durch Herstellung, Gebrauch und Entsorgung,

10 befasst sich mit dem Umweltmanagement (vgl. KLÖPFER, GRAHL 2009: 15)

Page 22: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

3 Product Carbon Footprint

13

festgelegt werden. Daraus ist ersichtlich, welchen großen Einfluss

Produktentwickler, -manager und Konstrukteure haben können. Ökologische

Produktentwicklung muss deswegen auf einer umfassenden gesamtheitlichen

Betrachtung des Produktlebenszyklus aufbauen. Berücksichtigt werden kann

hierbei z.B. der vermehrte Einsatz von recycelten Rohstoffen, der Einsatz

energieeffizienter Produktionsanlagen (adäquates Energiemanagement), die

Langlebigkeit der Produkte und die Verpackungsminimierung, um an dieser

Stelle nur einige Möglichkeiten zu nennen. In der Produktdokumentation kann

bspw. durch Hinweise zur umweltfreundlichen Nutzung das

Verbraucherverhalten beeinflusst werden (vgl. NOLTE, OPPEL 2009: 111ff).

Um an den zentralen Aspekten für die ökologische Produktion anzuknüpfen

wird in der vorliegenden Masterarbeit der Fokus auf die last dirty mile gelegt

(vgl. Forschungsfragen in Kap. 1.2). Die last dirty mile fasst die

Nutzungsphase eines Produktes durch den Verbraucher und die Entsorgung

des Produktes und der Verpackung zusammen. Neben der

Rohstofferzeugung und dem Produktionsprozess, die ein enormes

Reduzierungspotenzial für Emissionen darstellen, ist die last dirty mile eine

der Stellgrößen, an der jeder Konsument eigeninitiativ werden kann. Hersteller

nutzen derzeit schon verschiedene Verbraucherhinweise auf den

Verpackungen, um ihre Kunden einen Ressourcen schonenden Umgang mit

den Produkten aufmerksam zu machen und sie über ein effektives Verhalten

aufzuklären. Als bekanntes Beispiel kann die Nutzung der Marke Der Grüne

Punkt auf den Verpackungen genannt werden. Das Lizenzzeichen gibt dem

Verbraucher Auskunft zur richtigen Entsorgung des Produktes bzw. der

Verpackung und dient dem Hersteller dazu seine Produktverantwortung

gemäß der Verpackungsverordnung (VerpackungsV vom 12. Juni 1991, BGBl.

I 1234) wahrzunehmen (vgl. DER GRÜNE PUNKT).

Verschieden Studien (BRUNNER IN FISCHER, HAHN (HRSG.) 2001; JUNGBLUTH

2000; FAIST 2000 UND TAYLOR 2000) zeigen, dass die Änderungen von

Verbrauchsmustern enorme Emissionseinsparungen mit sich bringen. So

konnte anhand dieser Studien gezeigt werden, dass die Ernährungsform

(Ovo-lacto-Vegetarier, Vollwertköstler oder Mischköstler) einen großen

Einfluss auf die CO2-Bilanz ausübt (vgl. TAYLOR 2000). Zusätzliche Kriterien,

die sich positiv auf die Bilanz auswirken sind die Saisonalität, die Regionalität,

der Verzicht auf Tiefkühlkost und der Kauf von Bio-Produkten (vgl. JUNGBLUTH

2000; FAIST 2000).

Page 23: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

3 Product Carbon Footprint

14

BRUNNER kommt zu dem Ergebnis, dass ein Fünftel aller direkten und

indirekten Materialentnahmen der Ernährung zugeordnet werden können, ein

Viertel davon nur für die Lebensmittelzubereitung und Einkaufsfahrten (vgl.

BRUNNER IN FISCHER, HAHN (HRSG.) 2001: 208).

JUNGBLUTH kommt schließlich zu dem Schluss, dass die Verpackung nur

einen sehr kleinen Anteil der Umweltbelastung ausmachen kann, dagegen die

Herkunft der Produkte (regional oder Übersee) einen sehr großen. Neben den

Treibhausgasen als Schadstoffe betrachtet JUNGBLUTH in seiner Dissertation

zusätzlich weitere Umweltfaktoren wie etwa die Versauerung der Böden und

den Schwermetalleintrag (vgl. JUNGBLUTH 2000).

FAIST identifiziert in ihrer Dissertation den Primärenergiebedarf für

Lebensmittel, der mit etwa 31 % auf die Landwirtschaft, 35 % auf industrielle

Prozesse und 27 % auf die Haushalte (inkl. des Transports von der Filiale zum

Haushalt und der Energie zum Kühlen und Kochen) zu verteilen ist (vgl. FAIST

2000).

3.2 Aktuelle Entwicklungen

Das im Jahr 2007 in Großbritannien von der Carbon Trust11 in

Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen entwickelte erste CO2e-

Label hat weltweit die Diskussion um produktbezogenen Klimaschutz und

Treibhausbilanzen von Produkten beschleunigt. Anfang des Jahres 2008

kündigte das britische Handelsunternehmen Tesco an, für alle 70.000 von

Ihnen vertriebenen Produkte einen PCF zu erstellen und ihre Produkte mit

dem Carbon Reduction Label (Abb. 4) zu versehen (vgl. BUNDESMINISTERIUM

FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 1).

Es folgten international zahlreiche Ansätze zur Berechnung der Emissionen

und zur klimabezogenen Produktkennzeichnung (CO2e-Labelling). Häufig

werden Berechnungen auf Grundlage der PAS 2050 durchgeführt, wie es bei

den Emissionsermittlungen für das Carbon Reduction Label der Fall ist. Einige

Umsetzungen sehen die Bestimmungen der PAS 2050 als unzureichend an

und ergänzen diese mit anderen Standards (z.B. mit Empfehlungen des IPCC)

oder sogar mit eigenen individuellen Grundlagen.

In der klimabezogenen Produktkennzeichnung und dem CO2e-Labelling gibt

es international zahlreiche Initiativen. An dieser Stelle sollen kurz die

11 von der britischen Regierung initiierte Organisation mit dem Ziel der Verringerung von CO2-

Emissionen in Industrie und Verwaltung (vgl. THE CARBON TRUST 2009)

Page 24: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

3 Product Carbon Footprint

15

wichtigsten grundsätzlichen Typen erläutert werden (vgl. BUNDESMINISTERIUM

FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 24ff).

� Das CO2-Label, wie bspw. das bereits genannte Carbon Reduction Label,

das nur an Unternehmen vergeben wird, welches sich zu einer

Reduzierung des PCF über zwei Jahre verpflichtet. Die Methodik weist die

genaue Erfassung eines CO2e-Wertes auf, in dem aber nicht alle

Lebenszyklusphasen des Produktes erfasst sein müssen. Darüber hinaus

hält das Label verschiedene (Nutzungs-)Informationen für die Kunden

bereit. Das Ziel des Labels ist das Heranziehen zur Vergleichbarkeit mit

anderen Produkten.

� Das CO2e-Siegel, welches Produkte einer Produktgruppe klimapositiv

auszeichnet. Als Beispiel kann an dieser Stelle das in der Schweiz durch

den unabhängigen Verein Climatop ausgezeichnete approved by climatop

Label (Abb. 4) genannt werden. Hierbei werden Produkte mit dem Label

ausgezeichnet, welche im Verlauf ihres Lebenszyklus mindestens 20 %

weniger CO2 verursachen als Konkurrenzprodukte. Neben Anforderungen

an die Klimaverträglichkeit des Produktes muss das Produkt auch andere

ökologische und soziale Standards erfüllen. Produkte mit dem approved by

climatop Label sind ausschließlich Eigenmarken der Handelskette Migros

(vgl. CLIMATOP).

� Das klimaneutrale Label, wie bspw. das in Abb. 4 dargestellte Stop Climate

Change Label, welches die AGRA-TEG Agrar- und Umwelttechnik GmbH

entwickelt hat, kennzeichnet klimaneutrale Produkte. Für die

Produktzertifizierung gelten neben der Erfassung der

Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette des Produkts,

die Einleitung von verbindlichen Maßnahmen zur Minderung und

Neutralisierung der durch die PCF ermittelten unvermeidlichen THG-

Emissionen durch den Kauf von Emissionsrechten. (vgl. AGRA-TEG Agrar-

und Umwelttechnik GmbH).

� Das Umweltlabel mit Klimafokus, das nicht notwendigerweise den PCF zur

Charakterisierung der Klimarelevanz von Produkten nutzt, sondern insbes.

bei Energie verbrauchenden Produkten i.d.R. den Energiebedarf.

Ausgezeichnet werden auch hier die besten 20 % einer Produktgruppe,

vorausgesetzt der Hersteller bewirbt sich um das freiwillige Label. Die

Vergabekriterien werden regelmäßig aktualisiert, so dass ein sog. Top-

Runner-Ansatz erfolgt (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT,

NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 26). Als Beispiel kann an

Page 25: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

3 Product Carbon Footprint

16

dieser Stelle das deutsche Umweltzeichen Blauer Engel (Abb. 4) genannt

werden. Hier wird es künftig vier Kategorien geben, die jeweils als Zusatz

im Logo ergänzt werden: „Schützt das Klima“, „Schützt die Ressourcen“,

„Schützt das Wasser“ und „Schützt die Gesundheit“.

Abb. 4: Auswahl an klimabezogener Produktkennzeichnung: (1. ) Carbon Reduction Label, (2.) approved by climatop, (3.) Stop Climate Change, (4.) Der Blaue Engel (Quelle: (1.) THE CARBON TRUST (2009), (2.) CLIMATOP, (3.) AGRA-TEG GMBH, (4.) RAL GGMBH).

Die Initiativen der vorgestellten Produktlabel erfolgen derzeit auf freiwilliger

Basis. In Einzelfällen, wie etwa in Frankreich, wird über verpflichtende Formen

der Produktkennzeichnung diskutiert. Hier wurde in der sog. Umwelt-

Generelle ein Vorschlag erarbeitet, der eine Informationspflicht der

Konsumenten über den Verbrauch von Ressourcen, die freigesetzten

Treibhausgasemissionen und andere Umweltwirkungen, die im

Produktlebenszyklus der Produkte entstehen, ab Januar 2011 vorsieht.

Allerdings ist diese Regelung vom französischen Parlament bis zum jetzigen

Zeitpunkt noch nicht verabschiedet (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT,

NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 27).

Eine internationale Norm zur Erstellung von PCF fehlt bisher, weshalb die

Normungsarbeit für einen Standard zur Erstellung und zur Kommunikation der

Ergebnisse auf den Weg gebracht wurde. Um einen solchen wissenschaftlich

fundierten und international harmonisierten Standard zur Erfassung von PCF

zu schaffen, gibt es seit Mitte 2008 zwei parallele Initiativen:

(1.) Die International Organization for Standardization (ISO) erarbeitet die

internationale Norm Carbon Footprints of Products, die 2011 veröffentlicht

werden soll. Auch in Deutschland gibt es dazu im Deutschen Institut für

Page 26: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

3 Product Carbon Footprint

17

Normung e. V. (DIN) Aktivitäten mit gemeinsamen Arbeitskreisen mehrerer

Ausschüsse, die den nationalen Beitrag zur Norm liefern.

(2.) Im Dialog mit internationalen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft

und Umweltverbänden haben der World Business Council for Sustainable

Development (WBCSD) und das World Resources Institute (WRI) im

Rahmen der GHG-Protokoll-Initiative begonnen, bis zum Sommer 2010

den Product and Supply Chain Accounting and Reporting Standard zu

entwickeln.

In Deutschland hat zusätzlich das PCF Pilotprojekt im November 2008 unter

der Trägerschaft von WWF, Öko-Institut, Potsdam-Institut für

Klimafolgenforschung (PIK) und THEMA1 Unternehmen zusammen geführt,

um branchenübergreifend für ausgewählte Produkte die jeweiligen PCF zu

ermitteln. Das PCF Pilotprojekt versteht sich als offene Plattform, die im

direkten Dialog mit nationalen und internationalen Akteuren und Stakeholdern

aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft steht. Gemeinsam wird

an der internationalen Harmonisierung einer einheitlichen Erfassungsmethodik

gearbeitet. In diesem Zusammenhang wird im Pilotprojekt diskutiert, ob und

gegebenenfalls wie eine klimabezogene Produktkennzeichnung z.B. in Form

eines Labels erfolgen kann.

Durch intensives praktisches Arbeiten mit einzelnen Fallstudien konnten erste

Beiträge zur Vereinheitlichung der methodischen Grundlagen geleistet und

Empfehlungen für deren Weiterentwicklung ausgesprochen werden.

Grenzen des PCF werden allerdings in einer umfassenden

Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten gesehen, die auf Basis des PCF

nicht möglich seien (vgl. PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009: 18f), da

weitere Umwelteinwirkungen, wie Eutrophierung, Toxizität oder Versauerung

von Böden und Gewässern ebenso wenig berücksichtigt werden können wie

soziale Aspekte.

Unsicherheiten werden auch in der Herkunft und Qualität der Daten bzw. der

Definition bestimmter Annahmen in einzelnen Lebensphasen des Produktes

gesehen (vgl. PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009: 18f). Als weiteres

Problem wird der personelle und finanzielle Aufwand der mit der Bilanzierung

von PCF verbunden ist genannt, der es vor allem für Unternehmen mit breitem

Produktportfolio erschwert, in kürzerer Zeit für jedes einzelne Produkt einen

PCF zu erstellen (vgl. PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009: 18f).

Page 27: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

3 Product Carbon Footprint

18

Im November 2009 veröffentlichte das Umweltbundesamt in einem

Memorandum zum Product Carbon Footprint (BUNDESMINISTERIUM FÜR

UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009) klare Empfehlungen

für die offenen und strittigen Teile der Methodik, die künftig in den

internationalen Standardisierungsprozess mit einfließen sollen. Für die

praktische Umsetzung in der Übergangszeit bis 2011, innerhalb der die ISO

Norm veröffentlicht werden soll, werden Vorschläge gegeben. Darüber hinaus

werden Anforderungen an eine gute und erfolgreiche klimabezogene

Produktkennzeichnung formuliert und Einschätzungen zu den bestehenden

CO2e-Labeln gegeben. Speziell für die Erstellung von PCF für Lebensmittel

werden aufgrund verschiedener genannter Gründe Umsetzungs-

schwierigkeiten in der Produktkennzeichnung gesehen. In absehbarer Zeit

wird kein System entstehen, dass für tausende unterschiedliche Lebensmittel

in den Handelsgeschäften regelmäßig und wettbewerbsrechtlich zuverlässig

aktuelle CO2e-Werte kennzeichnen kann (BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT,

NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009).

Das österreichische Handelsunternehmen HOFER KG hat im Januar 2010

einen CO2e-Rechner für seine gehandelten Zurück zum Ursprung Bio-

Lebensmittel veröffentlicht und im Vergleich zu „herkömmlichen“

Lebensmitteln mit konventioneller Rohstofferzeugung (Landwirtschaft)

bewertet (vgl. HOFER KG). Bei der Bilanzierung wird die last dirty mile

(Nutzung und Entsorgung) nicht berücksichtigt, d.h. es werden nur die

Lebenszyklusphasen Rohstofferzeugung, Produktion und Distribution

einbezogen (vgl. Abb. 3).

3.3 Zwischenfazit

Die Herstellung von Produkten belastet immer die Umwelt, die Höhe der

Umweltbelastungen ist dabei aber durchaus variabel. Betrachtet man den

Lebenslauf eines Produktes, bieten sich in jeder Phase Möglichkeiten für die

Einsparung von Emissionen. So können im Produktionsprozess anfallende

Abfälle z.B. als Indikatoren betrieblicher Ineffizienz angesehen werden. Mit

Blick auf den Klimaschutz ist die Verwendung der Ressource Energie der

wichtigste Anknüpfungspunkt für umweltorientierte Produktion. Durch die

Ermittlung von PCF im Unternehmen kann das Bewusstsein für die

Klimarelevanz der eigenen hergestellten Waren und Dienstleistungen bei

Mitarbeitern, Lieferanten und Unternehmensleitungen gesteigert werden und

Page 28: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

3 Product Carbon Footprint

19

zu Optimierungsprozessen führen. Reduktionspotenziale können identifiziert

und eine (Weiter-) Entwicklung der firmeneigenen Klimastrategie gewährleistet

werden. Enorme Potenziale birgt eine umweltorientierte Produktion zusätzlich,

indem Kosten für nachsorgenden Umweltschutz eingespart werden (vgl.

NOLTE, OPPEL 2009: 109). Eine transparente Dokumentation des PCF, z.B.

durch ein Label, schafft eine Grundlage zur gezielten Produktkennzeichnung

und gibt Hinweise zur Förderung eines klimaverträglichen Konsums durch den

Verbraucher.

Bei der Vielzahl verschiedenster Entwicklungen sowohl auf Ebene der

Berechnungen als auch in der Produktkennzeichnung durch verschiedene

Label wird schnell ersichtlich, dass ein international konformer Standard

notwendig ist. Auf der Basis der ISO 14040ff der Ökobilanzierung ist eine

Bewertung der Klimarelevanz von Waren und Dienstleistungen bereits

möglich. Zur Vergleichbarkeit von PCF werden ungeklärte Fragen innerhalb

der nächsten zwei Jahre durch den WBCSD/WIR- und ISO-Prozess

international harmonisiert (vgl. PCF Pilotprojekt Deutschland 2009: 25).

In der internationalen Debatte werden neben der unternehmensinternen

Optimierung und der Vergleichbarkeit numerisch ermittelter CO2-e-Werte

verschiedene weitere Ziele für die Erstellung von PCF formuliert. Je nach

Zielsetzung muss der jeweilige Rahmen zur Erfassung unterschiedlich

gesteckt werden, was eine einheitliche Methodik erschwert. Hier gilt es,

allgemeine Ziele zu definieren, um sie methodisch abdecken zu können. Nach

den Einschätzungen des Memorandums des Umweltbundesamtes 2009

werden bei der derzeitigen Datenverfügbarkeit voraussichtlich in den nächsten

Jahren einige Ziele nicht erreichbar sein (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR

UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 4f).

Kritik gibt es außerdem von der Bundesvereinigung der Deutschen

Ernährungsindustrie (BVE), die der CO2-Kennzeichnung auf Lebensmitteln

kritisch gegenübersteht. Es müsse im Rahmen der gesamten

Wertschöpfungskette an ‚relevanten Stellschrauben gedreht‘ werden, um den

Ausstoß schädlicher Klimagase zu verringern, so Jürgen Abraham,

Vorsitzender der BVE. Ein effizienter Energie- und Rohstoffeinsatz in

Produktions- und Verfahrensabläufen sei in der Ernährungsindustrie übliche

Praxis, sagt Abraham, und die CO2-Kennzeichnung stelle keinen

Lösungsbeitrag dar (vgl. BUNDESVEREINIGUNG DER DEUTSCHEN ERNÄHRUNGS-

INDUSTRIE E. V. 2009).

Page 29: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

4 Methodik

20

4 Methodik

Nachdem in Kap. 2 das Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT GmbH

vorgestellt und die theoretische Einbettung des Themas durch die Erörterung

des PCF in Kap. 3 durchgeführt wurde, folgt in diesem Kapitel die Erläuterung

zur Methodenwahl der im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchzuführenden

empirischen Untersuchung. Es gilt, Informationen über das

Konsumentenverhalten zur Nutzung und Entsorgung (last dirty mile) der

Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT zu erhalten, um schließlich deren

Ausprägung am PCF ausgewählter Produkten von MÄRKISCHES LANDBROT zu

ermitteln. Hierzu wird im folgenden Kapitel die Wahl der

Datenerhebungsmethode sowie die Durchführung und die

Auswertungsmethode vorgestellt.

4.1 Wahl der Methode

Um Informationen darüber zu erhalten, wie der Kunde die Produkte von

MÄRKISCHES LANDBROT erwirbt und konsumiert, bietet sich ausschließlich die

Datengewinnung durch Primärerhebung an.

Da es zu der genannten unternehmensspezifischen Fragestellung noch keine

Sekundärdaten12 gibt, ist eine Primärdatengewinnung notwendig, bei der zur

Beantwortung der Fragestellung benötigte Informationen originär erhoben

werden. Es gibt zur primären Datengewinnung sozialer Daten vier

Erhebungsmethoden: die Beobachtung, die Befragung, das Experiment und

die Inhaltsanalyse (vgl. ATTESLANDER 2008: 48). Bei den verschiedenen

Erhebungsmethoden gibt es zahlreiche Ausführungsmöglichkeiten, so dass

die jeweils passende Methode für die entsprechende Fragestellung und

Zielsetzung zu wählen ist (vgl. ATTESLANDER 2008: 48).

Aus den in Kap. 1.2 vorgestellten Forschungsfragen wird unmittelbar

ersichtlich, dass sich die Methoden der Beobachtung, des Experiments und

der Inhaltsanalyse nicht eignen. Ausschließlich die Befragung ist als geeignete

Methode zu wählen, da Elemente des Einkaufs- und Konsumverhaltens, das

Interesse an Informationen zum PCF und Faktoren wie soziodemographische

Kriterien nur durch den einzelnen Konsumenten selbst beantwortet werden

können.

12 bei der sekundären Datengewinnung werden bereits vorhandene, ursprünglich für andere

Zwecke erhobene Daten aufbereitet, analysiert und ausgewertet (vgl. KROMREY 2006: 67ff)

Page 30: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

4 Methodik

21

Hinsichtlich der Befragungsmethoden können schriftliche, telefonische,

persönliche und computergestützte Verfahren unterschieden werden.

Verschiedene Typen und Kombinationen – wie narratives Interview, Leitfaden-

Befragung, Befragung mit Fragebogen – sind möglich (vgl. ATTESLANDER

2008: 129ff).

Aufgrund der Tatsache, dass keine Kundendateien von MÄRKISCHES

LANDBROT Konsumenten vorliegen, scheidet die Möglichkeit der telefonischen

Befragung aus. Die computergestützte Befragung kommt ebenfalls nicht in die

engere Wahl, da es zum einen schwierig ist den Konsumenten von

MÄRKISCHES LANDBROT auf diesem Weg zu erreichen und sich zum anderen

als technisch zu aufwändig darstellt. Aufgrund der Forschungsfragen und des

zeitlichen Rahmens wird eine Kombination aus schriftlicher und persönlicher

Form gewählt: die persönliche Befragung (Interview) anhand eines

Fragebogens.

4.2 Fragebogenentwicklung

Ziel der Befragung ist es, Informationen zu den unter Kap. 1.2 genannten

Forschungsfragen zu erhalten. Die ersten Fragen dienen der

Kontaktaufnahme, die das Interesse und die Kommunikationsbereitschaft der

Kunden wecken sollen. Sie werden häufig auch als Eisbrecherfragen

bezeichnet (vgl. KIRCHHOFF, KUHNT, LIPP, SCHLAWIN 2008: 19f). Hier werden

die Häufigkeit und Gründe für den Kauf von Bio-Brot erfragt. Im Fragebogen

wird der Fokus auf die Einkaufs- und Konsumgewohnheiten der Kunden

gerichtet, insbes. die Verwendung und Verwertung der Produkte sowie Fragen

zum Einkaufsweg. Es folgen Fragen, die sich nach dem Interesse an der

Thematik des Klimawandels und am CO2-Fußabdruck erkundigen. Diese

Fragen sind zwar nicht Teil der Forschungsfragen, sie wurden dennoch auf

Wunsch der Geschäftsleitung von MÄRKISCHES LANDBROT in den Fragebogen

aufgenommen. Die soziodemografischen Fragen, die der Beschreibung der

Stichprobe dienen, runden den Fragebogen ab.

Der Fragebogen (im Anhang A-3) enthält insgesamt 34 Fragen. Es werden

sowohl offene als auch geschlossene Fragen gewählt. Die offenen Fragen

lassen frei formulierte Antworten zu. Die geschlossenen Fragen enthalten

vorgegebene Antwortmöglichkeiten, hier sind vor allem dichotome13 und

13 Antwortformat mit zwei Ausprägungen wie bspw. ‚weiblich oder männlich‘, ‚ja oder nein‘ (vgl.

BORTZ 2005: 788)

Page 31: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

4 Methodik

22

trichotome Antwortformate (Nominalskala) sowie Antworten in Ratingskalen14

gewählt (vgl. RAAB-STEINER 2008: 2ff). Die offene Fragestellung wird dann

gewählt, wenn individuelle Antworten gewünscht werden; so wird eine

Vorauswahl oder Beeinflussung durch vorgegebene Antwortkategorien im

Vorfeld vermieden (siehe Fragen 4 und 5).

Bei etwa der Hälfte der Fragen handelt es sich um geschlossene Fragen, die

den positiven Aspekt haben, dass sie der Befragte zügig beantworten kann.

Das erhöht möglicherweise die Bereitschaft an der Umfrage teilzunehmen.

Dabei werden Varianten mit einfacher Auswahlmöglichkeit als auch mit

Mehrfachantworten verwendet. Diese Frageform ist für die Auswertung

vorteilhaft, da sie mit weniger Aufwand mithilfe in der Fragebogensoftware

Grafstat 4.12 ausgewertet werden kann als die offene Frageform.

Vorab diente ein Pretest15 mit insgesamt 30 Fragen der Überprüfung des

Fragebogens hinsichtlich seiner Verwendbarkeit und Zweckmäßigkeit. Dies

wurde anhand einer kleinen aber ausreichend großen Stichprobe untersucht.

Es sollten vor allem folgende Kriterien durch den Pretest überprüft werden:

• die Verständlichkeit der Fragen,

• die Vollständigkeit der vorgesehenen Antwortkategorien,

• die Dauer der Beantwortung des Fragebogens.

Anregungen aus dem Pretest wurden in den Hauptfragebogen eingearbeitet,

um Schwierigkeiten beim Ausfüllen bzw. Befragen der Zielpersonen und der

Auswertung zu reduzieren (vgl. RAAB-STEINER 2008: 58f).

Der Pretest wurde am 16. Oktober 2009 auf dem Ökomarkt Leopoldplatz vor

dem Marktstand der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH in Berlin-Wedding

durchgeführt (Pretest Fragebogen siehe Anhang A-2). Hier wurden

16 Personen befragt. Der Pretest enthält überwiegend offene Fragestellungen,

da hier v.a. die individuellen Antworten von Bedeutung sind, um diese evtl. in

den Hauptfragebogen als Antwortkategorien aufzunehmen.

14 auch Ordinalskala genannt; sie enthalten mehr als zwei abgestufte Antwortkategorien die zur

Beantwortung herangezogen werden z.B. ‚sehr wichtig‘, ‚eher wichtig‘, ‚weniger wichtig‘ und ‚unwichtig‘ (vgl. BORTZ 2005: 794)

15 Vortest

Page 32: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

4 Methodik

23

4.3 Durchführung der Verbraucherbefragung

Der Hauptabsatzmarkt von MÄRKISCHES LANDBROT-Produkten ist Berlin und

Brandenburg, deshalb war es nahe liegend, diese beiden Regionen als

Befragungsorte auszuwählen.

Die (Haupt-)Befragungen in Berlin wurden an den Genießerabenden des viv

BioFrischeMarkts in Berlin-Waidmannslust (Filiale Oraniendamm 44) und

Berlin-Prenzlauer Berg (Filialen Schliemannstraße 48 und Greifswalder

Straße 31) in der Zeit vom 3. bis zum 5. November 2009 durchgeführt. An

diesen sog. Genießerabenden waren ausschließlich die Kunden, die eine

Mitgliedskarte besitzen, zur Verkostung eingeladen. Hier wurden alle

Teilnehmer aufgefordert, an der Befragung teilzunehmen.

In Brandenburg fiel die Wahl auf Globus Naturkost in Eberswalde, wo die

Befragungen am 19. und 20. November 2009 vorgenommen wurden. Hier

wurden ebenfalls alle Kunden gebeten, an der Befragung teilzunehmen.

Ein zentrales Kriterium, das bei der Durchführung offensichtlich wurde, war die

Länge des Fragebogens: Die meisten Kunden äußerten, dass sie die

Befragung als zu zeitaufwendig („zu lang“) empfanden. Außerdem teilten viele

der Befragten mit, dass die Beantwortung der Schätzfragen problematisch sei,

da die Festlegung auf bestimmte Größen, bspw. die Lagerungsdauer des

eingefrorenen Brotes in Tagen (Frage 12) oder das durchschnittliche

Einkaufsgewicht in kg (Frage 23), ihnen schwer fiele.

4.4 Statistische Auswertung

Die Erfassung der Daten erfolgte durch die Eingabe der Fragebögen in die

Fragebogensoftware Grafstat 4.12. Hierbei handelt es sich um eine Windows

Anwendung, die stetig weiterentwickelt wird und für den öffentlichen

Bildungsbereich kostenlos lizensiert ist (Bezugsquellen und weitere

Informationen unter http://www.grafstat.de). Die Daten lassen sich bei Bedarf

in die Tabellenkalkulations-Software Microsoft Excel oder in die Statistik- und

Analyse-Software SPSS exportieren. Grafstat 4.12 bietet Möglichkeiten der

statistischen und graphischen Auswertung, d.h. es weist verschiedene

Lageparameter16 und Streuungsmaße17 aus und bietet verschiedene Arten18

der graphischen Darstellung.

16 hier v.a. Mittelwert (µ), Median und Quartile 17 hier v.a. Varianz und Standardabweichung σ 18 hier v.a. Stab- und Kreisdiagramme

Page 33: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

4 Methodik

24

Die statistische Grundauswertung mit einer Urliste19 als Darstellungsform für

die offenen Antworten und mit Häufigkeitstabellen20 für die restlichen

Antworten erfolgt mit Grafstat 4.12 und ist im Anhang A-4 zu finden. Bei der

graphischen Auswertung wird auf Microsoft Excel zurückgegriffen. Hier dienen

in erster Linie Box-Whisker-Plots21, Kreis- und Stabdiagramme zur

Veranschaulichung. Die Ergebnisse werden zunächst deskriptiv22

ausgewertet. Dies erfolgt in erster Linie über die Darstellung der o.g.

Lageparameter und Streuungsmaße. In gekennzeichneten Einzelfällen

werden Ausreißerwerte23 herausgenommen und nicht berücksichtigt, da sie

die Ergebnisse verzerren könnten. Diese Werte werden über die

Standardabweichung (σ)24, die Aussagen gibt, ob es sich um eine

Normalverteilung25 handelt (vgl. BORTZ 2005: 73f), identifiziert. Fehlende

Antworten, sog. missing values, werden ebenfalls nicht berücksichtigt und

somit nicht in die Berechnungen der Prozentwerte mit einbezogen. Dieses

Vorgehen führt zu einer besseren Übersichtlichkeit der für die Fragestellung

relevanten Antworten. Sie birgt allerdings den Nachteil, dass unter Umständen

Informationen verloren gehen können (vgl. KIRCHHOFF, KUHNT, LIPP, SCHLAWIN

2008: 49ff). Dies gilt es bei der Aussagefähigkeit der Ergebnisse zu

berücksichtigen.

4.5 Zwischenfazit

Der Fragebogen eignet sich besonders als Forschungsinstrument zur

Erfassung von Meinungen, Einstellungen, Positionen der befragten

Personengruppe zu konkreten Themen oder Sachverhalten. Er gehört zu den

am häufigsten eingesetzten Methoden in der Sozialforschung, nicht zuletzt

wegen der Praktikabilität und der kostengünstigen Umsetzung (vgl. RAAB-

STEINER 2008: 62).

19 statistische Reihe 20 Häufigkeitsverteilung eines Merkmals 21 Diagramm zur graphischen Darstellung von Median, 1. und 3. Quartil und die beiden

Extremwerte (1 % und 99 %) 22 beschreibende Statistik , die vorliegende Daten in geeigneter Weise zusammenfasst, zu

Tabellen verdichtet und graphisch darstellt (vgl. BORTZ 2005: 788) 23 hier Werte die außerhalb der Antworten der 99%-Grenze liegen 24 Maß für die Streuung der Werte einer Zufallsvariablen um ihren Mittelwert; beschreibt die

Breite der Normalverteilung 25 Für normalverteilte Zufallsgrößen gilt:

68,3 % der Realisierungen im Intervall µ ± σ 95,4 % im Intervall µ ± 2σ 99,7 % im Intervall µ ± 3σ

Page 34: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

4 Methodik

25

Die Grundgesamtheit der Untersuchung, also die Menge von Objekten, für die

die Aussage der Untersuchung gelten soll (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER

2008: 265), ist für diese Untersuchung festgelegt auf alle Konsumenten von

MÄRKISCHES LANDBROT-Produkten. Allerdings ist eine Vollerhebung sowohl

aus zeitlichen und technischen als auch organisatorischen Gründen nicht

durchführbar. Die Anzahl der Konsumenten und deren Zusammensetzung

sind weder bezifferbar noch definierbar, da es sich um eine dynamische

Größe handelt, die sich stetig ändert und durch verschiedenste Faktoren

beeinflusst wird. Aus den genannten Gründen kann nur eine Teilerhebung

durchgeführt werden. Das Ziel dieser Teilerhebung ist es, auf Basis der

analysierten Teilmenge eine Aussage über die Grundgesamtheit treffen zu

können. Rückschlüsse können von der Teilmenge auf die Grundgesamtheit

dabei allerdings nur gezogen werden, wenn die Teilmenge hinsichtlich der

Untersuchungsmerkmale ein verkleinertes, wirklichkeitsgetreues Abbild der

Grundgesamtheit darstellt und damit repräsentativ ist (vgl. BOURIER

2003: 30f).

Von einem Genauigkeitsverlust der Ergebnisse kann folglich ausgegangen

werden. Die Untersuchung hat somit eher einen explorativen Charakter. Das

Problemfeld ist ein relativ neues, über das es bisher nur wenig bzw. kein

gesichertes Wissen (vgl. KROMRAY 2006: 67) und v.a. keine

unternehmensspezifischen Daten gibt.

Page 35: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

26

5 Ergebnisse

Nachdem in Kap. 4 die Wahl der Datenerhebungsmethode, die

Fragebogenentwicklung sowie die Durchführung der Befragung und der

statistischen Auswertung ausführlich erörtert wurden, folgen zunächst die

Darstellungen der Ergebnisse (Kap. 5.1). In Kap. 5.2 wird anhand der

Ergebnisse das durchschnittliche Konsumverhalten der befragten MÄRKISCHES

LANDBROT-Kunden abgebildet. Anhand dieser Werte wird die last dirty mile

berechnet. Es folgt eine Einschätzung der Ausprägung der last dirty mile auf

den gesamten PCF der Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH.

5.1 Ergebnisse der empirischen Untersuchung

Wie bereits in Kap. 4.3 beschrieben, fanden die Befragungen in den Regionen

Berlin und Brandenburg statt. Insgesamt haben 92 Personen an den

Befragungen teilgenommen, 65 in Berlin und 27 in Eberswalde. Die

Darstellung der Ergebnisse wird thematisch getrennt. Es wird in Kap. 5.1.1 mit

der Beschreibung der Stichprobe begonnen. Es folgen die Ergebnisse der

Befragungen zum Einkaufs- und Konsumverhalten, die den Schwerpunkt zur

Beantwortung der Forschungsfragen bilden (Kap. 5.1.2).

5.1.1 Beschreibung der Stichprobe

Mit den Fragen 31 bis 34 werden demographische Daten erfasst, die der

Beschreibung der Stichprobe dienen.

Es wurden insgesamt 63 Frauen und 29 Männer befragt (Frage 31). In Abb. 5

ist die prozentuale Geschlechterverteilung der 92 befragten Personen

dargestellt. Als Vergleich dienen die Daten des Statistischen Bundesamtes

von 2008 (vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT DEUTSCHLAND 2009). Es ist

ersichtlich, dass in dieser Untersuchung die Frauen gegenüber dem

bundesweiten Durchschnitt überrepräsentiert sind.

Das Durchschnittsalter (Mittelwert µ26) der Befragten lag bei 40,5 Jahren,

wobei der jüngste Befragte 21 und der älteste 72 Jahre alt war (Frage 32). Die

26 auch arithmetisches Mittel oder Durchschnitt genannt; ergibt sich aus der Summe aller Werte

einer Verteilung geteilt durch die Gesamtzahl der Werte (n) (vgl. BORTZ 2005: 793)

Page 36: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

27

Variationsbreite27 beträgt somit 51 Jahre. Der Median28 lag bei 39 Jahren.

Zwei Befragte haben keine Angaben zu ihrem Alter gemacht.

Die Antworten wurden in fünf Klassen zusammengefasst und im Vergleich zu

den deutschen Bundesbürgern (Stichtag 31.12.2007 vgl. STATISTISCHES

BUNDESAMT DEUTSCHLAND 2009) in Abb. 6 dargestellt. Hier wird offensichtlich,

dass bei der Befragung die unter 20-Jährigen und die über 64-Jährigen

gegenüber dem bundesweiten Durchschnitt deutlich unterrepräsentiert sind.

Folglich sind die übrigen Altersgruppen überrepräsentiert.

Geschlechterverteilung

51,0%

68,5%

49,0%

31,5%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Deutschland 2008

Befragung n=92

in %

weiblich

männlich

Abb. 5: Prozentuale Geschlechterverteilung der befr agten Personen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stand: 20 08) (Quelle: Eigene Darstellung).

Altersverteilung

19,4% 17,7%

38,9%

24,2%

33,3%

18,6% 20,1%

24,4% 3,3%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Deutschland31.12.2007

Befragung n=90

in %

bis 19 Jahre 20-34 Jahre 35-49 Jahre

50-64 Jahre über 64 Jahre

Abb. 6: Prozentuale Altersverteilung der befragten Personen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stichtag: 31.12.2007) (Quelle: Eigene Darstellung).

27 Bereich in dem sich die Messwerte einer Stichprobe befinden (vgl. BORTZ 2005: 798) 28 Wert einer Verteilung, der die Gesamtzahl der Fälle halbiert, so dass 50 % aller Werte unter

und 50 % aller Fälle über dem Median liegen (vgl. BORTZ 2005: 793)

Page 37: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

28

Zur beruflichen Tätigkeit (Frage 33) lässt sich sagen, dass mit 40,2 % der

Anteil der Angestellten am größten ist, gefolgt von Studenten und

Selbständigen mit einem Anteil von jeweils 20,7 % (vgl. Abb. 7).

Berufliche Tätigkeit

40,2%

20,7%

20,7%

2,2%

1,1%

1,1%

7,6%

6,5%

0% 10% 20% 30% 40% 50%in %

Arbeitssuchende/r

Schüler/in

sonstiges

Rentner/in

Beamte/r

Selbständige/r

Student/in

Angestellte/r

Abb. 7: Prozentuale Verteilung der beruflichen Täti gkeit der befragten Personen (Quelle: Eigene Darstellung).

Bezüglich der Haushaltsgröße (Frage 34) zeigt sich, dass der Hauptanteil der

Befragten in Zwei-Personen-Haushalten lebt, die mit 42,4 % am häufigsten

vertreten sind. Es folgen die Single-Haushalte mit 20,7 % und Drei-Personen-

Haushalte mit 18,5 %. Durch den Vergleich mit dem bundesdeutschen

Durchschnitt ist zu erkennen, dass die Ein-Personen-Haushalte in der

Stichprobe unterrepräsentiert sind (vgl. Abb. 8).

Haushaltsgröße

39,4%

20,7%

34,0%

42,4%

13,1%

18,5%

9,9%

12,0% 6,5%

3,6%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Deutschland 2008

Befragung n=92

in %

1-Personen-Haushalt 2-Personen-Haushalt3-Personen-Haushalt 4-Personen-HaushaltHaushalte mit 5 Personen und mehr

Abb. 8: Prozentuale Verteilung der Anzahl der im Ha ushalt lebenden Personen (Quelle: Eigene Darstellung).

Page 38: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

29

5.1.2 Einkaufs- und Konsumverhalten

Mit Hilfe der Fragen 1 bis 8 und 18 bis 23 können die Einkaufsgewohnheiten

der befragten Personen bzgl. der abgefragten Merkmale charakterisiert

werden. Mehr als 75 % der Befragten gaben an, immer bzw. häufig Bio-Brot

zu kaufen (Frage 1, vgl. Abb. 9).

Häufigkeit des Bio-Brot Kaufs

14,1%

45,6%

32,6%

7,6%

immer häufig gelegentlich selten nie

Abb. 9: Prozentuale Verteilung der Bio-Brot Einkäuf e (Quelle: Eigene Darstellung).

In Abb. 10 ist die prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von Bio-Brot

(Frage 2) dargestellt. Hier waren zehn Antwortkategorien vorgegeben.

Mehrfachnennungen waren erlaubt. Die drei am häufigsten genannten Gründe

für den Kauf von Bio-Brot waren: der Geschmack (82 %), die Tatsache, dass

die Rohstoffe aus dem Ökolandbau stammen (75 %) und die Gesundheit

(75 %).

Gründe für den Kauf von Bio-Brot

82%75%75%

60%48%

24%13%

9%4%

0% 25% 50% 75% 100% in %

kein bewußter Kauf

Sonstiges

Nähe der Einkaufsstätte

Haltbarkeit

NachhaltigkeitsmanagementRegionalität

Qualität

Gesundheit

Rohstoffe aus Ökolandbau

Geschmack

Abb. 10: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Bio-Brot Kauf

(Quelle: Eigene Darstellung).

Page 39: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

30

Die Befragten gaben an durchschnittlich (Mittelwert µ) 5,3 Mal im Monat

MÄRKISCHES LANDBROT zu kaufen (Frage 3). Wie im Box-Whisker-Plot (vgl.

Erläuterung in Kap. 4.4) in Abb. 11 dargestellt, gibt es hier Angaben von

0,5 Mal bis 20 Mal im Monat (Varianzbreite 19,5). Der Median liegt bei 4 Mal.

Das 1. Quartil29 liegt bei 2 Mal und das 3. Quartil30 bei 8 Mal im Monat. Die

Standardabweichung σ beträgt 4,08 was auf eine Normalverteilung (vgl.

Erläuterung in Kap. 4.4) der Antworten schließen lässt.

Abb. 11: Häufigkeit der Einkäufe von M ÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Quelle: Eigene Darstellung).

Die häufigsten Gründe für den Kauf von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 4) sind

der Geschmack (27 %), die Gesundheit (14 %), die Rohstoffe aus dem

Ökolandbau (12 %) und die Regionalität (12 %). Diese Frage wurde als offene

Frage gestellt, um individuelle Antworten zu erhalten. Fünf Personen gaben

keine Gründe an (vgl. Abb. 12).

Die drei häufigsten Gründe für den Kauf von Bio-Brot in Demeter-Qualität

(Frage 5, vgl. Abb. 13), sind der Geschmack (18 %), die Qualität (15 %) und

die Rohstoffe aus dem Ökolandbau (13 %). 14 % der Befragten gaben an,

nicht bewusst Brot in Demeter-Qualität zu kaufen. Auch diese Frage wurde,

um individuelle Antworten zu erhalten, offen und ohne Vorgabe von

Antwortkategorien gestellt. Sieben Personen machten hierzu keine Angaben.

29 auch 25 %-Quantil genannt; zerlegt die Gesamtheit so, dass 25 % der Antworten kleiner und

75 % der Antworten größer als das 1. Quartil sind (vgl. BORTZ 2005: 794) 30 auch 75 %-Quantil genannt; zerlegt die Gesamtheit so, dass 75 % der Antworten kleiner und

25 % der Antworten größer als das 3. Quartil sind(vgl. BORTZ 2005: 794)

Page 40: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

31

Gründe für den Kauf von Märkisches Landbrot

27%14%

12%12%

10%4%4%

3%3%

2%2%2%

1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%

0% 10% 20% 30%in %

ökologische GründeWeizenfreie ProdukteVollkornfrisch vermahlenes Getreideweniger SalzLieblingssorteNähe der Einkaufsstättekein bewußter KaufUnternehmensphilosophieVollwertPreis-LeistungDemeterqualitätVertrauenHaltbarkeitwenn nicht selbst gebacken wirdNachhaltigkeitsmanagementAngebot, VerfügbarkeitAuswahl, Abwechslung, ProduktvielfaltQualitätRegionalitätRohstoffe aus ÖkolandbauGesundheitGeschmack

Abb. 12: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung).

Gründe für den Kauf von Brot in Demeter-Qualität

18%15%

14%13%

12%5%5%5%

1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%

0% 10% 20% 30%in %

gutes Gewissenkeine KonservierungsstoffeUmweltschutzKreislaufgedankewenn nicht selbst gebacken wirdVollwertVollkornVertrauenUnternehmensphilosophieAngebot vor Ortalle LM werden von Demeter gekauftNatürlichkeitAuswahl der ZutatenIdeologieHaltbarkeit"bestes Bio"RegionalitätNachhaltigkeitsmanagementGesundheitRohstoffe aus Ökolandbaukein bewußter KaufQualitätGeschmack

Abb. 13: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von Bio-Brot in Demeter-Qualität (Quelle: Eigene Darstellung).

Page 41: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

32

4 kg MÄRKISCHES LANDBROT kaufen die befragten Personen durchschnittlich

(µ) pro Monat (Frage 6). Vier Personen machten diesbezüglich. keine

Angaben. Die Antworten umfassen 0,5 kg bis 16 kg (Variationsbreite 15,5) bei

dieser Frage. Der Median liegt bei 3 kg. Die Standardabweichung σ beträgt

3,36. Hieraus lässt sich schließen, dass die Antworten nicht normal verteilt

sind. 99,7 % der Antworten liegen im Bereich bis max. 14 kg (vgl. Boxplot in

Abb. 14). Bereinigt man folglich den Mittelwert um die Ausreißer31, d.h. alle

Antworten, die über 14 kg liegen, dann erhält man den bereinigten Mittelwert

von 3,8 kg.

Abb. 14: Durchschnittliche Einkaufsmenge von M ÄRKISCHES LANDBROT in kg pro Monat (Quelle: Eigene Darstellung).

28 % der Befragten gaben an, ihren gesamten Brotbedarf durch MÄRKISCHES

LANDBROT zu decken (Frage 7, vgl. Abb. 15). Mehr als die Hälfte ihres

Brotbedarfs decken 17% der Befragten (Frage 8, vgl. Abb. 15). Zwei Personen

äusserten sich hierzu nicht.

Die durchschnittliche (µ) Entfernung der Wohnstätte bis zur Einkaufsstätte, bei

der MÄRKISCHES LANDBROT erworben wird liegt, bei 6,3 km (Frage 18). Der

Median beträgt 2,0 km. Die Antworten reichen von 0,1 km bis 100 km, wobei

auch hier mit der Standardabweichung von 13,42 nicht auf eine

Normalverteilung der Antworten geschlossen werden kann, denn 99 % der

Antworten liegen im Bereich bis 50 km (vgl. Abb. 16). Bereinigt man hier den

Mittelwert um die Ausreißer, folglich alle Antworten über 50 km, erhält man

einen Mittelwert von 5,3 km.

31 Messwerte, die außerhalb des Streuungsbereiches liegen

Page 42: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

33

Anteil des Brotbedarfs, der mit Märkisches Landbrot gedeckt wird

28%

7%

10%23%

30%

2%

100% >3/4 bis <100% >1/2 bis 3/4>1/4 bis 1/2 bis 1/4 keine Angabe

Abb. 15: Prozentualer Anteil des Brotbedarfs, der d urch M ÄRKISCHES LANDBROT gedeckt wird (Fragen 7 und 8 zusammengefasst) (Quelle: Eigene Darstellung).

Abb. 16: Entfernung in km von der Wohnstätte bis zu r Einkaufsstätte, in der MÄRKISCHES LANDBROT gekauft wird (Quelle: Eigene Darstellung).

Der Einkaufsweg wird im Durchschnitt 2,6 Mal mit dem Fahrrad bzw. zu Fuß

(Median 1 Mal; σ 3,53), 0,5 Mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Median

0 Mal; σ 2,3) und 2,1 Mal mit dem Auto bzw. mit dem Motorrad zurückgelegt

(Median 0 Mal; σ 3,26) (Fragen 19 bis 21). Bei allen drei Antworten ergibt sich

mit den genannten Standardabweichungen keine Normalverteilung. Die

bereinigten Mittelwerte liegen bei 2,4 Mal mit dem Fahrrad, 0,3 Mal mit den

öffentlichen Verkehrsmitteln und 2,0 Mal mit dem Auto bzw. mit dem Motorrad.

91 % der Befragten gaben an, ihren Broteinkauf mit anderen Einkaufswegen

zu verbinden (Frage 22). Bei diesen ‚verbundenen‘ Einkäufen haben 92 %

der Befragten angegeben, ein durchschnittliches Einkaufsgewicht bis zu 10 kg

Page 43: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

34

zu erreichen (Frage 23, vgl. Abb. 17). Daraus ergibt sich ein gewichtetes32

arithmetisches Mittel von 6,3 kg.

Einkaufsgewicht in kg

41%

7% 1%

30%

21%

bis 5kg >5kg bis 7,5kg >7,5kg bis 10kg >10kg bis 15kg > 15kg

Abb. 17: Prozentualer Anteil des Einkaufsgewichts i n kg (Quelle: Eigene Darstellung).

Die Fragen 9 bis 17 dienen der Charakterisierung der Konsumgewohnheiten.

Im Durchschnitt werden 13,4 % der erworbenen Backwaren von MÄRKISCHES

LANDBROT getoastet (Frage 9). Die Antworten reichen von 0 bis 100 %. Der

Median liegt bei 0 % (siehe Abb. 18). Die Antworten sind normal verteilt (σ

25,5).

Abb. 18: Getoastete Anteile von M ÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung).

Aufgebacken werden 2,3 % der Produkte des MÄRKISCHES LANDBROT

(Frage 10). Eine Person hat hier keine Angaben gemacht. Die Antworten

reichen von 0 bis 40 %. 99 % der Antworten liegen im Bereich bis 35 %, so

32 Liegen die Beobachtungen als klassierte Häufigkeit vor, kann man das arithmetische Mittel

näherungsweise als gewichtetes Mittel bestimmen, wobei die Klassenmitten als Wert und der Klassenumfang als Gewicht zu wählen sind (vgl. BORTZ 2005: 790)

Page 44: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

35

dass mit σ 7,47 ersichtlich ist, dass es sich nicht um eine Normalverteilung

handelt (bereinigter Mittelwert 1,9 %).

Eingefroren werden durchschnittlich 8,6 % von MÄRKISCHES LANDBROT

(Frage 11). Die Antworten reichen hier von 0 bis 75 % (siehe Abb. 19). 99 %

der Antworten liegen im Bereich bis 70 %, so dass auch hier mit σ 17,59

ersichtlich ist, dass es sich nicht um eine Normalverteilung handelt. Der

bereinigte Mittelwert beträgt 7,9 %.

Die durchschnittliche Dauer des Einfrierens (Frage 12) beträgt 4,8 Tage. Die

Antworten reichen von 0 bis 30 Tagen. Der Median liegt bei 0 Tagen. 99 %

der Antworten liegen im Bereich bis 30 Tagen. (vgl. Abb. 20). Mit σ 9,03 ist

ersichtlich, dass es sich um eine Normalverteilung handelt. Hier entzogen sich

vier Personen der Antwort.

Abb. 19 Eingefrorene Anteile von M ÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung).

Abb. 20: Lagerungsdauer des eingefrorenen Brotes in Tagen (Quelle: Eigene Darstellung).

Im Kühlschrank werden durchschnittlich 5 % von MÄRKISCHES LANDBROT

aufbewahrt (Frage 13). Eine Person hat sich zu dieser Frage enthalten. Die

Antworten reichen von 0 bis 100 %. Der Median beträgt 0 %. 99 % der

Page 45: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

36

Antworten liegen im Bereich bis 10 %. Mit σ 19,16 ist ersichtlich, dass es sich

um eine Normalverteilung handelt.

Das Brot wird über einen Zeitraum von durchschnittlich 0,7 Tagen im

Kühlschrank aufbewahrt (Frage 14). Hier machten zwei Personen keine

Angaben. Die Antworten reichen von 0 bis 21 Tagen. Der Median beträgt 0 %.

99 % der Antworten liegen im Bereich bis 14 Tagen. Mit σ 2,9 ist ersichtlich,

dass es sich nicht um eine Normalverteilung handelt (bereinigter Mittelwert

0,5 Tage).

Die Papiertüte wird mit 81,5 % der Angaben am häufigsten im Altpapier

entsorgt (Frage 15, vgl. Abb. 21).

Entsorgung der Papiertüte

5,4%

81,6%

13,0%

Restmüll Altpapier Sonstiges

Abb. 21: Entsorgung der Papiertüte (Quelle: Eigene Darstellung). 63 % der Befragten gaben an, kein Brot wegzuwerfen (Frage 16, vgl.

Abb. 22). Von den Personen, die in Frage 16 angaben, Brot wegzuwerfen,

entsorgen es 41,4 % im Restmüll, 29,1 % verfüttern es an die Tiere und

26,6 % entsorgen es in der Biotonne (siehe Abb. 23). Eine Person (2,9 %) gab

an, das Brot auf sonstige Weise zu entsorgen (Frage 17).

Page 46: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

37

Entsorgte Brotanateile

63,0%

33,0%

4,0%

gar nichts bis 10% bis 25%

Abb. 22: Entsorgte Brotanteile (Quelle: Eigene Darstellung).

Entsorgungsort der Brotreste

41,4%

26,6%

29,1%

2,9%

Restmüll Biotonne Tierfutter Sonstiges

Abb. 23: Entsorgungsort der Brotreste (Quelle: Eigene Darstellung). Mittels der Fragen 24 bis 30 wird das Interesse an der Thematik des

Klimawandels und des CO2-Fußabdruckes erfragt.

Interesse am Thema Klimawandel haben 95,7 % der Befragten (Frage 24).

Das Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel sehen

86,8 % der Befragten (Frage 25, siehe Abb. 24), wobei hierzu eine Person

keine Angaben machte. Der Begriff CO2-Fußabdruck war 50 % der Befragten

bekannt (Frage 26, siehe Abb. 25). Interesse am CO2-Fußabdruck von

Produkten der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH haben 59,3 % der Befragten

geäussert (Frage 27, siehe Abb. 26). Eine Person machte diesbezüglich keine

Angaben.

Page 47: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

38

Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel

86,8%

3,3% 9,9%

Ja Nein Weiß nicht

Abb. 24: Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache fü r den Klimawandel (Quelle: Eigene Darstellung).

Bekanntheit CO2-Fußabdruck

50,0%47,8%

2,2%

Ja Nein Weiß nicht

Abb. 25: Bekanntheit des Begriffs CO 2-Fußabdruck (Quelle: Eigene Darstellung).

Interesse am PCF von Märkisches Landbrot Produkten

59,3%23,1%

17,6%

Ja Nein Weiß nicht

Abb. 26: Interesse am PCF von M ÄRKISCHES LANDBROT-Produkten (Quelle: Eigene Darstellung).

Page 48: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

39

Der von den Kunden geschätzte Eigenanteil (last dirty mile) am CO2-

Fußabdruck (PCF) eines Brotes der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH beträgt

durchschnittlich 12,5 % (Frage 29). Hier gaben 37 Personen keine Schätzung

ab. Die gegebenen Antworten reichen von 0 % bis 75 % (Variationsbreite 75).

Der Median liegt bei 10 %. 99 % der Antworten liegen im Bereich bis 40 %

(vgl. Abb. 27).

Abb. 27: Geschätzter Eigenanteil in Prozent der bef ragten Personen am CO2-Fußabdruck von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung).

Die drei häufigsten Nennungen zum bevorzugten Weg über den die befragten

Personen Informationen über CO2-Fußabdrücke erhalten möchten, ist ein

standardisiertes Label auf dem Produkt (48,8 %), ein Website-Tool auf der

Firmenhomepage (35,4 %) oder ein Flyer (26,8 %). 17,1 % bevorzugen die

Veröffentlichungdie Veröffentlichung in der Ökobilanz und 3,7 % gaben an, die

Informationen über sonstige Wege zu bevorzugen. Hier waren

Mehrfachnennungen möglich. Es gab insgesamt 108 Nennungen, darunter

10 Personen die keinerlei Angaben machten.

5.2 Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Auspräg ung des PCF

Um Aussagen über die Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf die

Ausprägung des PCF geben zu können, ist die Betrachtung der Antworten auf

die Fragen des Einkaufs- und Konsumverhaltens notwendig. Das betrifft v.a.

die Fragen 3 und 6, sowie 9 bis 22. Für weitere Einschätzungen des Einkaufs-

und Konsumverhaltens dienen Kreuztabellen (im Anhang A-5), die die

Antworten zweier Fragestellungen zueinander in Beziehung setzen. Sie

ermöglichen das Gruppieren von Daten nach bestimmten Kriterien. An dieser

Page 49: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

40

Stelle wird eine genaue Betrachtung und Analyse mittels der Kreuztabellen

jedoch vernachlässigt.

Anhand der Mittelwerte kann ein gemitteltes Verhalten (Tab. 2) abgebildet und

die daraus resultierenden Emissionen für den Erwerb von 1 kg

Sonnenblumenbrot berechnet werden (Tab. 4). Vorzug wird hier den um die

Ausreißer bereinigten bzw. den gewogenen Mittelwerten gegeben. Die Werte

werden auf eine Nachkommastelle gerundet.

Tab. 2: Durchschnittliches Einkaufs- und Konsumente nverhalten der befragten Märkisches Landbrot Kunden (Quelle: Eigene Darstellung).

Häufigkeit des Einkaufs von MÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Frage 3) 5,3 Mal Einkaufsmenge von MÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Frage 6) 3,8 kg Strecke zur Einkaufsstätte (Frage 18) 5,3 km Häufigkeit Nutzung Fahrrad bzw. zu Fuß im Monat (Frage 19) 2,4 Mal Häufigkeit Nutzung Öffentliche Verkehrsmittel im Monat (Frage 20) 0,3 Mal Häufigkeit Nutzung Auto im Monat (Frage 21) 2,0 Mal Verbundene Einkaufsfahrt (Frage 22) 91,3 % Einkaufsgewicht in kg (Frage 23) 6,3 kg Getoastete Anteile von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 9) 13,4 % Aufgebackene Anteile von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 10) 1,9 % Eingefrorener Anteil von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 11) 7,9 % Lagerungsdauer im Tiefkühlgerät (Frage 12) 4,8 Tage Anteil, der im Kühlschrank aufbewahrt wird (Frage 13) 5 % Lagerungsdauer im Kühlschrank (Frage 14) 0,5 Tage Papiertüte wird recycelt (Frage 15) 81,5 %

Tab. 3: Emissionsfaktoren mit Angaben genutzter Dat enquellen (Quelle: Eigene Darstellung).

Nutzung Emission Einheit Quelle zu Fuß 0 g CO2e/ Pkm Allgemeine Annahme S-/ U-Bahn und Tram 72,5 g CO2e/ Pkm GEMIS 4.5:

PKW 207,12 g CO2e/ Pkm GEMIS 4.5: PKW (IO)

Papiertüte (3g) 0,002 g CO2e/ Stk.

Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT

GMBH mit Daten aus GEMIS 4.5: papier-Pappe\Testliner –DE (Prozesskette mit Altpapieraufbereitung) und GEMIS 4.5: Lkw-Diesel-<7,5-12t-DE-2030

Kühlschrank 3,73 g CO2e/ d

Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT

GMBH mit Daten aus GEMIS 4.5: EL-KW-Park-DE-2005

Tiefkühlgerät 21,78 g CO2e/ d

Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT

mit Daten aus GEMIS 4.5: EL-KW-Park-DE-2005

Toaster 263,62 g CO2e/ kg Brot

Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Daten aus GEMIS 4.5: EL-KW-Park-DE-2005

Page 50: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

41

In Tab. 4 sind die Ergebnisse der entstehenden Emissionen für 1 kg

Sonnenblumenbrot entsprechend der Schritte nach PAS 2050 dargestellt.

Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH hat zusätzlich zu den Berechnungen der

entstehenden Emissionen in der Landwirtschaft nach GOLLNOW, die

empfohlene Berücksichtigung der C-Speicherung im Humus, 402 kg pro ha

und Jahr (vgl. KÜSTERMANN, B., KAINZ, M., HÜLSBERGEN, K.-J. 2007)

berechnet. Bei dieser Betrachtung sinken die CO2-Emissionen für 1 kg

Sonnenblumenbrot um ca. 43 % von 425,5 g CO2e pro kg Sonnenblumenbrot

auf 242,1 g CO2e pro kg Sonnenblumenbrot.

Tab. 4: Vergleich: PCF Sonnenblumenbrot von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung).

PCF Sonnenblumenbrot von M ÄRKISCHES LANDBROT

ohne Berücksichtigung C-Speicherung im Humus und CO2-Reduzierungen, CO2-Kompensation in der Produktion

mit Berücksichtigung C-Speicherung im Humus und CO2-Reduzierungen, CO2-Kompensation in der Produktion

Schritte nach PAS 2050

Emissionen in g

CO2e/ kg Anteil in %

Emissionen in g

CO2e/ kg Anteil in %

Landwirtschaft* 1 425,5 32,2 242,1 27,9 Produktion* 2 298,0 22,5 27,9 3,2 Distribution* 2 110,1 8,3 110,1 12,7 last dirty mile*3 a.) Nutzung

5,3 km mit dem Auto, verbundener Einkauf,

Einkaufsgewicht 6,3 kg 348,3 26,4 348,3 40,1 4,8 Tage Tiefkühlgerät 104,5 7,9 104,5 12,0

13,4 % toasten 35,3 2,7 35,3 4,1 b.) Entsorgung

Papiertüte 0,0 0,0 0,0 0,0

Summe 1321,7 100,0 868,3 100,0 *1 Quelle: Berechnungen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH in Anlehnung an GOLLNOW 2008 *2 Quelle: Berechnungen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH *3 Quelle: Eigene Berechnungen in Anlehnung an Berechnungen MÄRKISCHES LANDBROT

GMBH

Für die Produktion wurden zusätzlich Berechnungen unter Berücksichtigung

der Nutzung von 100 % Ökostrom, die Nutzung der Photovoltaikanlage sowie

die CO2-Kompensation durch das Projekt der Urwaldwiederaufforstung in

Madagaskar durchgeführt. Unter diesen Berücksichtigungen sinken die CO2-

Emissionen für die Produktion um ca. 91 % von 298,0 g CO2e pro kg

Page 51: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

42

Sonnenblumenbrot auf 27,9 g CO2e pro kg Sonnenblumenbrot. Zum besseren

Vergleich werden diese Berücksichtigungen separat in Tab. 4 bzw. Abb. 28

dargestellt.

425,5

298,0

110,1

488,2

242,127,9

110,1

488,2

0

400

800

1200

Vergleich PCF Sonnenblumenbrot von Märkisches Landbrot

last dirty mile

Distribution

Produktion

Landwirtschaft

Abb. 28: Vergleich PCF Sonnenblumenbrot von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung).

Bei der Berechnung der last dirty mile wird anhand der Befragungsergebnisse

von folgenden Annahmen ausgegangen: Die Einkaufsstrecke von 5,3 km wird

mit dem PKW zurückgelegt. Es handelt sich dabei um einen verbundenen

Einkaufsweg mit einem Einkaufsgewicht von insgesamt 6,3 kg. Das Brot wird

4,8 Tage eingefroren. Getoastet werden 13,4 % des Brotes, was etwa vier

Scheiben entspricht. Hier wird davon ausgegangen, dass 1 kg

Sonnenblumenbrot 30 Scheiben ergibt. Eine Lagerung im Kühlschrank wird an

dieser Stelle nicht berücksichtigt, da die durchschnittliche Lagerungsdauer der

befragten MÄRKISCHES LANDBROT-Kunden einen halben Tag beträgt und an

dieser Stelle vernachlässigt werden kann. Ebenso wird das Aufbacken von

lediglich 1,9 % des Brotes, was etwa einer halben Scheibe entspricht, an

1322 g CO2e /kg ohne Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung, CO2-Kompensation

868 g CO2e /kg mit Berücksichtigung CO2-Senke, CO2-Reduzierung, CO2-Kompensation

Page 52: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

5 Ergebnisse

43

dieser Stelle vernachlässigt. Die prozentualen Anteile der einzelnen

Lebenszyklusphasen am PCF sind in den Abb. 29 und 30 dargestellt.

PCF Sonnenblumenbrot Märkisches Landbrot –ohne Berücksichtigung C-Senke, CO 2-Reduzierung und

CO2-Kompensation

32%

23%8%

37%

Landwirtschaft

Produktion

Distribution

last dirty mile

Abb. 29: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – ohne Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO 2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung).

PCF Sonnenblumenbrot Märkisches Landbrot –mit Berücksichtigung C-Senke, CO 2-Reduzierung und

CO2-Kompensation

28%

3%

13%

56%

Landwirtschaft

Produktion

Distribution

last dirty mile

Abb. 30: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – mit Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO 2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung).

Page 53: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

6 Diskussion

44

6 Diskussion

In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit diskutiert. Der erste Teil

betrachtet dabei die Ergebnisse und die Methodik der Befragung. Im zweiten

Teil werden verschiedene Szenarien durchgerechnet und zur

Veranschaulichung abgebildet. Im dritten Teil werden die Ergebnisse zur

Ausprägung der last dirty mile auf den PCF für 1 kg Sonnenblumenbrot

diskutiert.

6.1 Diskussion der Ergebnisse der Befragung

Es kann aufgrund getroffener Vorgehensweisen in der Befragungsmethodik

und Auswertung davon ausgegangen werden, dass die Ergebnisse der

Teilerhebung nicht die Grundgesamtheit widerspiegeln. Das

Auswahlverfahren kann als eine Fehlerquelle identifiziert werden und wird an

dieser Stelle exemplarisch diskutiert.

Ob die angesprochenen Personen an der Befragung teilnahmen oder nicht,

lag in Ihrer Entscheidung. Dieses Vorgehen birgt die Gefahr, dass nur

bestimmte Kundengruppen den Fragebogen beantworten und dadurch

letztlich in der Auswertung überrepräsentiert sind, während andere

Kundengruppen weniger häufig den Fragebogen beantworten. Hier wäre die

erste Wahl eine Vorauswahl der befragten Personen nach den

Merkmalsverteilungen (Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße etc.) der

Grundgesamtheit durchzuführen. Allerdings konnte bereits in Kap. 4.5 eine

Definition der Grundgesamtheit aufgrund verschiedener genannter Gründe als

nicht realisierbar eingestuft werden. Eine Alternativoption wäre, die befragten

Personen anhand der Merkmalsverteilung des bundesweiten Durchschnitts

auszuwählen, aber auch hier ergebe sich das Problem, dass Berlin häufig

eine ‚Sonderstellung‘ im bundesweiten Vergleich aufweist, bspw. bei der

Haushaltsgröße (vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT DEUTSCHLAND 2007) oder

den Bio-Käufern (vgl. FÖRDERGEMEINSCHAFT ÖKOLOGISCHER LANDBAU BERLIN-

BRANDENBURG E.V. 2010).

Auch die Wahl der statistischen Methodik nimmt Einfluss auf den

Informationsgehalt und die Aussagekraft der Ergebnisse. In der

Ergebnisdarstellung werden in erster Linie Mittelwerte und Mediane als

Lageparameter und die Standardabweichung als Streuungsparameter

verwendet. Darüber hinaus gibt es weitere Parameter (z.B. Modalwert), die

Aussagen zur Stichprobe liefern könnten, allerdings wurden diese nicht

verwendet. Zusätzlich könnten Kreuztabellen für weitere Aussagen genutzt

Page 54: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

6 Diskussion

45

werden. Die Ergebnisse wurden um Ausreißer bereinigt, die durch das Boxplot

und die Standardabweichung identifiziert wurden. Hier hätte man die

Ausreißer auch als Extremwerte bezeichnen können und sie in den

Ergebnissen lassen können. Folglich wären die Mittelwerte höher als es die

bereinigten Mittelwerte sind. Auch fehlende Antworten (missing values)

wurden nicht berücksichtigt, was wie bereits in Kap. 4.4 besprochen, zu einem

Informationsverlust führen kann.

Die Ergebnisse können folglich nicht als repräsentativ für alle MÄRKISCHES

LANDBROT Konsumenten gesehen werden, jedoch lassen sich Tendenzen aus

den Ergebnissen ableiten, die es in der Ergebnisbetrachtung zu

berücksichtigen gilt.

Bei einzelnen Fragen nach dem Konsumverhalten und zum Interesse am

Thema Klimawandel und CO2-Fußabdruck kann es zu Verzerrungen durch

sozial erwünschtes Antwortverhalten kommen. Personen neigen dazu, in

Befragungssituationen Antworten zu geben, die nicht ihrer Meinung oder

ihrem tatsächlichen Verhalten entsprechen (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER

2008: 330ff). Weitere Antwortverzerrungen kann es durch Akquieszenz33 oder

der Tendenz34 zur Mitte geben. Als Beispiele können die Antworten zum

Interesse am Thema Klimawandel (96 % der Befragten) und PCF (59 % der

Befragten), sowie die Antworten, dass kein Brot weggeworfen wird (63 % der

Befragten) und dass die Papiertüte im Altpapiercontainer entsorgt wird (82 %

der Befragten), genannt werden.

Weitere unerwartete bzw. auffallende Ergebnisse sind, dass es vielen der

befragten Personen scheinbar nicht wichtig ist, dass das Brot, das sie

erwerben, in Demeter-Qualität ist (vgl. Frage 5, Abb. 13). Vor allem sind der

Geschmack und die Gesundheit die treibenden Kräfte für den Kauf von

MÄRKISCHES LANDBROT (vgl. Frage 4, Abb. 12). Diese Ergebnisse bestätigen

die Veröffentlichungen von SCHAUMBERGER der statuiert, dass die Gründe für

den Kauf von Bio- oder Demeter-Produkten zwar sehr unterschiedlich sein

können und sich durchaus von der Intention mit der das Produkt geschaffen

wurde, unterscheiden, trotzdem stehe hierbei jedoch häufig der Geschmack

33 Neigung von Menschen Fragen eher mit ‚Ja‘, ‚Stimmt‘ oder ‚Richtig‘ zu beantworten

unabhängig vom Inhalt der Frage (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER 2008: 330ff) 34 die Tendenz von Befragten, bei mehrstufigen Skalen eher die mittleren Skalenpunkte

auszuwählen (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER 2008: 330ff)

Page 55: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

6 Diskussion

46

und die Gesundheit im Vordergrund (vgl. SCHAUMBERGER 2007 In lebendige

Erde 2/2007: 24ff) und dies vornehmlich für die tragende Kundschaft der

Demeter-Produkte, den sog. Postmateriellen35 (vgl. SINUS SOCIOVISION

2006: 14ff).

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Befragung, dass das

Verbraucherverhalten sehr vielseitig und von unterschiedlichen Faktoren

abhängig sein kann, wie etwa die örtlichen Gegebenheiten (z.B. Erreichbarkeit

der Einkaufsstätte mit öffentlichen Verkehrsmitteln) oder den individuellen

Verbraucherpräferenzen (z.B. getoasteter oder ungetoasteter Verzehr).

6.2 Vergleich verschiedener Verhaltensmuster

In der last dirty mile entstehen Emissionen von durchschnittlich 488 g CO2/ kg

Sonnenblumenbrot. Das entspricht einem Anteil von 37 % am PCF bei der

Betrachtung ohne Berücksichtigung der C-Senke in der Landwirtschaft und

der CO2-Reduzierung und CO2-Kompensation in der Produktion (vgl. Abb. 29).

Werden die C-Senke in der Landwirtschaft sowie die CO2-Reduzierung und

CO2-Kompensationen in der Produktion von MÄRKISCHES LANDBROT

berücksichtigt, steigt der Anteil der last dirty mile sogar auf 56 % am PCF (vgl.

Abb. 30).

Betrachtet man nun das durchschnittliche Verhalten der befragten Personen,

so lassen sich auf den ersten Blick Reduzierungspotenziale für Emissionen

entdecken.

Verzichtet der Konsument bspw. auf die Nutzung des Autos und fährt

stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (S-, U-Bahn oder Tram), kann

sich die last dirty mile bereits um etwa die Hälfte reduzieren (vgl. Tab. 5).

Werden auf weitere Nutzungsgewohnheiten wie bspw. das Einfrieren des

Brotes verzichtet, reduziert sich die last dirty mile weiterhin um die Hälfte, so

entstehen letztlich nur noch ¼ der Emissionen. Ein emissionsbewußtes

Verhalten kann folglich zu einer sehr geringen Grundemission in der last dirty

mile führen.

35 Gruppe aus dem Sinus-Milieu, die einen Anteil von etwa 10% der deutschen Bevölkerung

ausmacht (vgl. SINUS SOCIOVISION 2006)

Page 56: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

6 Diskussion

47

Festzuhalten ist, dass je nach Verhaltensmuster des Konsumenten die last

dirty mile unterschiedlich relevant ausfallen kann. Die entscheidenden

Faktoren sind:

� der Einkauf (Länge des Einkaufsweges und die Nutzung des

Verkehrsmittels)

� die Lagerung des Brotes (Kühl- bzw. Tiefkühlvorgang)

� die Zubereitungsart (Auftauen, Aufbacken oder Toasten)

Es ist augenfällig, dass für die Verpackung ein eher geringer Anteil an

Emissionen entsteht. Dieses Ergebnis findet sich bspw. auch in der

Veröffentlichung von JUNGBLUTH wieder (JUNGBLUTH 2000).

Tab. 5: Vergleich: last dirty mile eines Sonnenblum enbrotes von Märkisches Landbrot (Quelle: Eigene Darstellung).

Verhalten der befragten Konsumenten: 5,3 km mit dem Auto, verbundener Einkauf, 6,3 kg Einkaufsgewicht, 4,8 Tage Tiefkühlgerät, 13,4 % toasten

Emissionsbewußtes Konsumentenverhalten: 5,3 km mit den ÖV, verbundener Einkauf, 6,3 kg Einkaufsgewicht, 0 Tage Tiefkühlgerät, 0 % toasten

last dirty mile*

für ein Sonnenblumenbrot VON MÄRKISCHES LANDBROT Emissionen

in g CO 2e/ kg Anteil in %

Emissionen in g CO 2e/ kg

Anteil in %

a.) Nutzung Verkehrsmittel/ -weg 348,3 71,3 122,0 100,0

Tiefkühlgerät 104,5 21,4 0,0 0,0 Toasten 35,3 7,2 0,0 0,0

b.) Entsorgung Papiertüte36 0,0 0,0 0,0 0,0

Summe 488,2 100,0 122,0 100,0 * Quelle: Eigene Berechnungen in Anlehnung an Berechnungen von

MÄRKISCHES LANDBROT GMBH.

6.3 Vergleich PCF von M ÄRKISCHES LANDBROT mit Veröffentlichung der Hofer KG

Vergleicht man die Ergebnisse der PCF-Berechnungen für MÄRKISCHES

LANDBROT (Abb. 28) mit der Veröffentlichung der Hofer KG, resultieren daraus

ähnliche Aussagen zu einzelnen Aspekten der CO2-Emissionen entlang der

Wertschöpfungskette.

36 die Papiertüte weist einen Emissionswert von 0,002 g CO2e/ kg auf

Page 57: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

6 Diskussion

48

In dem Anfang 2010 veröffentlichten CO2-Rechner der Hofer KG werden

Produkte des Zurück zum Ursprung Bio-Sortiments den Erzeugnissen mit

Rohstoffen aus konventioneller Landwirtschaft vergleichend gegenübergestellt

(vgl. Abb. 31). Der PCF für ein Zurück zum Ursprung Sonnenblumenkernbrot

(aus ökologischer Landwirtschaft) beträgt 572 g CO2e/ kg und weist damit

einen um 18,6 % niedrigeren CO2-Wert aus als das „herkömmliche“

Sonnenblumenkernbrot.

Abb. 31: Zurück zum Ursprung: Vergleich Sonnenblume nkernbrot (Quelle: HOFER KG 2010).

Wie bereits in Kap. 3.2 erwähnt, wird die last dirty mile hier nicht

berücksichtigt. Lediglich für die Verpackung wird ein Wert von 22 g CO2e/ kg

ermittelt. Ein weiterer Unterschied zu MÄRKISCHES LANDBROT ist die

Vermahlung der Getreide, die bei der Hofer KG in der Mühle37 (24 g CO2e/ kg)

stattfindet.

Bei der Betrachtung des PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES

LANDBROT ohne Berechnung der last dirty mile, wie es bei der Hofer KG der

37 bei Märkisches Landbrot erfolgt die Vermahlung in der Bäckerei und wird folglich der Produktionsphase zugeschrieben

Page 58: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

6 Diskussion

49

Fall ist, ergibt sich ein Emissionswert von 833,6 g CO2e/ kg, ohne

Berücksichtigung der C-Senke und der ökologischen Produktion bzw. 380,1

g CO2e/ kg, mit Berücksichtigung der C-Senke und der ökologischen

Produktion.

Der entscheidende Faktor der ökologischen Produktion, die eine CO2-

Reduzierung (Photovoltaik und Nutzung von 100 % Ökostrom) vorsieht,

bewirkt, dass MÄRKISCHES LANDBROT mit 380,1 g CO2e/ kg Sonnenblumenbrot

unter den Ergebnissen der Hofer KG liegt. Anfallende CO2-Emissionen

werden durch die Unterstützung der Wiederaufforstungsprojekte möglichst

kompensiert.

Page 59: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

7 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen

50

7 Schlussfolgerungen und Handlungsmöglichkeiten

Eine gewisse Grundemission ist in den jeweiligen Lebenszyklusphasen nicht

zu vermeiden. Im Fall der last dirty mile hat der Konsument die Wahl sich

durch sein Konsumverhalten für die effiziente Lösung zu entscheiden. Der

Verbraucher kann folglich als eine Stellgröße zur Reduzierung von

Emissionen gesehen werden. Auch wenn Konsumverzicht bei der Ernährung

als keine praktikable Nachhaltigkeitsstrategie gesehen werden kann, zeigen

verschiedene Studien, wie auch die vorliegende Arbeit, dass etwa durch die

unterschiedliche Ausgestaltung des Einkaufs, der Zubereitung und der

Entsorgung in Bezug auf die Ernährung sehr große

Emissionsreduzierungspotenziale vorhanden sind (vgl. Kap. 6.2). Als konkrete

Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen in der last dirty mile von

MÄRKISCHES LANDBROT können deshalb folgende Aspekte (in Anlehnung an

JUNGBLUTH 2007) genannt werden:

� die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel (Öffentliche Verkehrsmittel,

Fahrrad oder Car-Sharing) oder sogar der Verzicht der Nutzung von

Verkehrsmitteln für den Einkauf

� die energiebewusste Zubereitung und Verwendung mit dem Einsatz

energieeffizienter Haushaltsgeräte

� die Vermeidung unnötigem Energieverbrauchs

� die Nutzung von Ökostrom

� die Wiederverwertung von Verpackungsmaterialien durch die

Entsorgung in der Recyclingtonne

� die Vermeidung von Lebensmittelabfällen

Besonders Erfolg versprechend ist die gleichzeitige Umsetzung möglichst

vieler Maßnahmen.

Einzelne Unternehmen haben inzwischen individuelle Lösungen entwickelt,

ihre klimagerechten Produkte aus ihrem Portfolio zu kennzeichnen, jenseits

von Labeln oder anderen genannten Formen (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR

UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 27). Die aktuellen und

auch weiterhin zu erwartenden Initiativen zur Produktkennzeichnung bergen

die Gefahr, dass der Verbraucher aufgrund der Vielzahl der

unterschiedlichsten Informationen eher verwirrt statt aufgeklärt wird. Die

Orientierung und die Aufklärung, die die eigentlichen Ziele der

Produktkennzeichnung sind, können so nicht erreicht werden. Um die

Page 60: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

7 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen

51

Vergleichbarkeit von Produkten verschiedener Unternehmen zu

gewährleisten, heißt es zunächst die internationale Norm abzuwarten.

Als geeignete Alternative für den Übergang bis zur internationalen

Standardisierung ist die Nutzung von CO2-Rechnern zu sehen. Hier kann der

Konsument gemäß seines individuellen Verhaltens Informationen zu seinem

CO2-Fußabdruck einsehen und gleichzeitig Handlungsempfehlungen erhalten.

Durch den Vergleich seiner Ergebnisse mit Zielwerten für ein ökologisches

Einkaufs- und Verbraucherverhalten wird der Konsument zu

umweltbewusstem Handeln motiviert. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH plant

die Veröffentlichung des eigenen CO2-Rechners für ihre Produkte für 2010.

Unabhängig von der aktuellen PCF-Debatte wird es zu weiteren Gesprächen

zur Bilanzierung und Entwicklung von ergänzenden Umweltkriterien kommen.

Diesbezüglich gibt es z.B. bereits erste Überlegungen zu einem Water-

Footprint (Wasserfußabdruck) für Unternehmen oder einzelne Produkte. Als

ein Hauptgrund ist hierfür u.a. die Tatsache zu nennen, dass in globaler

Betrachtung 70 % des Frischwasserbedarfs in die Landwirtschaft fließen.

Damit ist nicht in erster Linie der Wasserverbrauch für den Anbau von

Lebensmitteln gemeint, sondern vielmehr der Ressourcenverbrauch für den

Anbau von Rohstoffen wie bspw. Baumwolle für die Textilindustrie (vgl. WWF

2009: 11). Die DEUTSCHE LANDWIRTSCHAFTS-GESELLSCHAFT E.V (DLG)

veranstaltete zur Diskussion der Entwicklung von Water-Footprints und

technologischer Lösungen für die Lebensmittelbranche bereits Ende Januar

2010 einen Experten-Workshop (vgl. DLG. 2010)

Es bleibt also mit Spannung abzuwarten, welche weiteren Entwicklungen es

im Bereich der klimabezogenen Produktkennzeichnung und Forschung es in

den kommenden Jahren geben wird.

Page 61: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

8 Zusammenfassung

52

8 Zusammenfassung (dt./ engl.)

Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Sitz in Berlin-Neukölln stellt seit Anfang

der 80er Jahre erfolgreich hochwertige ökologische Backwaren her. Eine

große Rolle spielt dabei der Nachhaltigkeitsgedanke auf den verschiedenen

Ebenen des Unternehmens. Innovationen im Bereich des

Umweltmanagements sind neben Produktneuheiten von größter Bedeutung,

um langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und sein Bestehen

auf dem Markt zu sichern. Durch die stetige Durchführung der

Ökobilanzierung und der daraus resultierenden unternehmensspezifischen

Daten der Produktion ist hier ein wichtiger Grundstein für innovative

Umweltmanagementsysteme gelegt.

Weltweite Diskurse über nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz richten ihre

Aufmerksamkeit auf konkrete Handlungsfelder. Im Bereich Konsum und

Ernährung werden große Reduktionspotenziale gesehen, weshalb Product

Carbon Footprint für Lebensmittel diskutiert werden. Die Veröffentlichung der

internationalen Norm zur Erstellung von PCF ist für 2011 vorgesehen. Die

aktuelle Normungsarbeit wird dabei parallel durch zahlreiche Initiativen (z.B.

das PCF Pilotprojekt) unterstützt. Der britische PAS 2050-Standard dient

dabei besonders als Grundlage, der auf Basis der Ökobilanznorm ISO 14040ff

die Systemgrenzen für den Lebenszyklus eines Produktes von der Wiege bis

zur Bahre (engl. cradle-to-grave) klar definiert. Zur Berechnung von Product

Carbon Footprint wird entsprechend der PAS 2050 neben der

Emissionsbilanzierung des eigentlichen Fertigungsprozesses im Unternehmen

(Produktion) auch die Berücksichtigung der (landwirtschaftlichen)

Rohstofferzeugung, Distribution und der Nutzungs- und Entsorgungsphase

(last dirty mile) notwendig.

Zur Emissionsberechnung der landwirtschaftlichen Rohstofferzeugung für ein

Sonnenblumenbrot der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH wurde bereits 2008 eine

Forschungsarbeit durchgeführt (GOLLNOW 2008). Die Produktions- und

Distributionsberechnungen wurden Anfang 2010 im Unternehmen selbst fertig

gestellt.

Ziel dieser Arbeit ist es die Rolle des Konsumenten am PCF zu analysieren

und die Ausprägung der last dirty mile auf den PCF von MÄRKISCHES

LANDBROT (exemplarisch für das Sonnenblumenbrot) zu ermitteln. Auf Basis

der PAS 2050 wird der letzte Schritt im Produktlebenszyklus von Produkten

Page 62: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

8 Zusammenfassung

53

der ökologischen Bäckerei MÄRKISCHES LANDBROT GMBH eruiert. Die Arbeit ist

dementsprechend ein Teil einer produktbezogenen CO2-Bilanz.

Für die vorliegende Masterarbeit haben sich demzufolge drei

Forschungsfragen ergeben:

1. Wie erwirbt und konsumiert der Kunde die Produkte von MÄRKISCHES

LANDBROT?

2. Wie hoch sind die dadurch entstehenden CO2e-Emissionen die und

der daraus resultierende Anteil am gesamten PCF?

3. Welche Stellgrößen bzw. Handlungsempfehlungen können hieraus

definiert bzw. gegeben werden?

Zur Ermittlung unternehmensspezifischer Daten der last dirty mile wurden in

Berlin und in Eberswalde insgesamt 92 Personen anhand eines Fragebogens

interviewt. Abgefragt wurden das Einkaufsverhalten und die

Verbrauchsgewohnheiten sowie das Interesse an CO2-Fußabdrücken (PCF).

Aus den Antworten konnte ein durchschnittliches Verbraucherverhalten

abgeleitet werden, um auf dieser Grundlage die Emissionen der last dirty mile

und die Ausprägung auf den gesamten PCF (exemplarisch für das

Sonnenblumenbrot) zu ermitteln.

Grundsätzlich konnte festgestellt werden, dass das Konsumentenverhalten

sehr individuell ist. Je nach Verhaltensgewohnheiten und

Verzehrspräferenzen kann sich ein unterschiedlich stark ausgeprägter

Emissionswert für die last dirty mile ergeben. Die größten Anteile machen

dabei

� der Einkauf (Länge des Einkaufsweges und die Nutzung des

Verkehrsmittels)

� die Lagerung des Brotes (Kühl- bzw. Tiefkühlvorgang) sowie

� die Zubereitungsart (Auftauen, Aufbacken oder Toasten)

aus. Die Verpackung macht einen sehr geringen Anteil an der last dirty mile

aus.

Im Hinblick auf die Forschungsfrage ergibt sich aufgrund der

Befragungsergebnisse eine Ausprägung der last dirty mile von 37 % am

gesamten PCF des Sonnenblumenbrotes von MÄRKISCHES LANDBROT (ohne

Berücksichtigung der ökologischen Produktion mit CO2-Reduzierung und CO2-

Kompensation und der C-Senke im Ökolandbau). Wird die ökologische

Produktion mit der CO2-Reduzierung und der CO2-Kompensation, sowie die

Page 63: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

8 Zusammenfassung

54

C-Senke im Ökolandbau berücksichtigt, macht die last dirty mile sogar einen

Anteil von 56 % am PCF des Sonnenblumenbrotes von MÄRKISCHES

LANDBROT aus.

Die befragten Kunden signalisierten ein hohes Interesse an der Thematik des

Klimawandels und an klimarelevanten Informationen der Produkte. Den

Eigenanteil am PCF schätzt der Hauptanteil der befragten Personen als sehr

niedrig ein. Fakt ist jedoch, dass dieser Anteil gar nicht so klein ist und bereits

durch einfache Maßnahmen enorme Emissionsreduzierungen möglich sind.

So kann diese Arbeit dazu dienen dem Konsumenten seine

Emissionsbelastungen die durch den (Nahrungsmittel-) Konsum entstehen zu

veranschaulichen. Als geeignetes Instrument zur Kommunikation der

Klimarelevanz von Waren und Dienstleistungen dienen CO2-Rechner, die dem

Verbraucher dienen sein Verhalten zu überdenken und zu ökologischem

Handeln (z.B. die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel oder die

energiebewusste Zubereitung von Lebensmitteln) zu motivieren.

Dem Unternehmen dienen die Ergebnisse zur Vervollständigung seiner PCF-

Berechnungen und der Darstellung von PCF für den gesamten Lebenszyklus

der einzelnen Produkte. Der Vorteil dieser Datenerhebung ist, dass die Daten

einen unternehmensspezifischen Charakter aufweisen. Zusätzlich können die

Ergebnisse zur Kommunikation von Empfehlungen angepasster

Verhaltensweisen der Verbraucher dienen.

Mit Blick auf die aktuellen (Klima-) Debatten bleibt es abzuwarten, welche

neuen Entwicklungen es in den nächsten Jahren geben wird – sowohl im

Bereich der produktbezogenen CO2-Kennzeichnung als auch in der

Bilanzierung weiterer Umweltkriterien, wie etwa den Wasserfußabdruck.

Page 64: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

8 Zusammenfassung

55

Summary

Since the beginning of the 1980s, the MÄRKISCHES LANDBROT GMBH (private

limited company) bakery, based in Berlin-Neukölln, has manufactured

premium quality ecological goods. A big part of the company’s mission

statement is the idea of sustainability in every layer of the production process.

Innovations in environmental management systems as well as ground-

breaking products are of major importance in order to secure the

competitiveness of the company. Continuously utilising life-cycle analysis and

making good use of the resulting production data, the company achieves a

valuable foundation in developing first rate environmental management

systems.

International discourses about sustainable development and climate protection

are highlighting specific fields of action. One of these fieldsthat is of crucial

importance for every humanis nutrition. Here, product-specific CO2 balances

are gaining importance as there are major potentials for reduction in this area.

The implementation of an international standard for assessing PCF is planned

for 2011. The current standardisation process is being supported by various

initiatives, as for example the PCF Pilotprojekt in Germany. Especially the

british PAS 2050 standard is used as a basis, clearly defining the system limits

for life-cycle analysis of a product from the cradle to the grave. The PAS 2050

itself is based on the Ecobalancing standard ISO 14040 et sqq.

To calculate the PCF in accordance with PAS 2050 it is necessary to know the

emission balance of the production process as such, as well as of the

agricultural production of raw materials, the distribution process and the phase

of usage and disposal (last dirty mile). The agricultural emission output for a

sunflowerseedbread of MÄRKISCHES LANDBROT was already assessed in a

research paper in 2008 (GOLLNOW 2008). The output during the production

and distribution process was gathered by the company itself in 2010.

Therefore, it is the intent of this study to analyze the impact of the consumer

on the PCF and to determine the share of the last dirty mile of the PCF of

MÄRKISCHES LANDBROT (exemplarily for sunflowerseedbread). Based on

PAS 2050, the last step in the life-cycle of the products of MÄRKISCHES

LANDBROT will be examined further. Thus, this paper is part of a product-

related CO2 balance.

Page 65: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

8 Zusammenfassung

56

For the present master’s thesis, the following three questions proved relevant:

1. How does the customer acquire and consume the products of

MÄRKISCHES LANDBROT GMBH?

2. What is the amount of the thereby occurring CO2 emissions, and what

share of the whole PCF do these represent?

3. Which variables and recommendations can be defined?

In order to gather specific information about the last dirty mile, 92 people in

Berlin and Eberswalde (Brandenburg) were interviewed, using a

questionnaire. The questions concerned the buying behaviour, the

consumption habits and the interest in PCF. Deducing an average consumer

behaviour from the gathered answers, the average of emissions on the last

dirty mile was calculated, and their impact on the PCF assessed.

Generally, the consumer’s behaviour varies widely depending on individual

preferences. Based on the behavioural and consumption habits, the emission

impact on the last dirty mile, and thus on the PCF falls into a wide range. The

biggest shares of these differences derive from the purchase itself, the kind of

storage and the preparation. The packaging has only a minor influence on the

PCF. Regarding the research question, the last dirty mile’s share is 37 %

respectively 56 % of the PCF for 1 kg sunflowerseedbread of MÄRKISCHES

LANDBROT, depending on whether carbon sinks are included.

The majority of the questioned consumers estimated that their own

contribution to the PCF was quite small. In fact though, their share was not

that small at all, and it also emerged that enormous reductions could be

realised, with a few fairly simple measures. Thus, this paper can be used to

demonstrate the consumer, how far he contributes to the emissions which

originate from food consumption. An adequate instrument for communicating

the relevance of goods and services for the climate change are CO2

calculators. The consumer can use these to re-evaluate his behaviour

motivating him to adjust towards a more responsible behaviour, as for

example the use of public transport or the energy conscious preparation of

food.

The results of the master's thesis are used by MÄRKISCHES LANDBROT for

supplementing their calculations of the PCF. The advantage of acquiring data

this way is that the data is entity specific and custom-tailored on the company.

Additionally, the results can be used in order to provide recommendations to

customers concerning their consumption habits.

Page 66: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

9 Literaturverzeichnis

57

9 Literaturverzeichnis

AGRA-TEG GMBH: Stop climate change. Abzurufen unter http://www.stop-climate-change.de/, zuletzt abgerufen am 4.1.2010.

ATTESLANDER, P. (2008): Methoden der empirischen Sozialforschung. 12. Aufl. Erich Schmidt Verlag. Berlin.

BAUMAST, A., PAPE, J. (Hrsg., 2008): Betriebliches Umweltmanagement. 3. Aufl. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart.

BERLIN-BRANDENBURGISCHE GESELLSCHAFT FÜR GETREIDEFORSCHUNG E.V. (2010): Pressemitteilung vom 14.1.2010, abzurufen unter http://www.getreideforschung.de/presse, zuletzt abgerufen am 6.2.2010.

BORTZ, J. (2005): Statistik für Human- und Sozialwissenschaftler. 6. Aufl. Springer Verlag Heidelberg.

BOURIER, G. (2008): Beschreibende Statistik. Praxisorientierte Einführung. 5. Aufl. Gabler Verlag, Wiesbaden.

BRITISH STANDARDS INSTITUTION (2008a): Guide to PAS 2050, How to assess the carbon footprint of goods an services. Abzurufen unter http://shop.bsi group.com/en/Browse-bySector/Energy--Utilities/PAS-2050/, zuletzt abgerufen am 14.9.2009.

BRITISH STANDARDS INSTITUTION (2008b): PAS 2050:2008 Specification for the assessment of the life cycle greenhouse gas emissions of goods and services. Abzurufen unter http://shop.bsigroup.com/en/Browse-bySector/ Energy--Utilities/PAS-2050/, zuletzt abgerufen am 14.9.2009.

BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT (2009): Memorandum. Product Carbon Footprint – Positionen zur Erfassung und Kommunikation des Product Carbon Footprint für die internationale Standardisierung und Harmonisierung. Berlin. Abzurufen unter http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/memorandum _pcf_lang_bf.pdf, zuletzt abgerufen am 24.11.2009.

BUNDESVEREINIGUNG DER DEUTSCHEN ERNÄHRUNGSINDUSTRIE E. V. (2009): Umweltbezogene Kennzeichnung von Nahrungsmitteln – Carbon Footprint. BVE Positionspapier, abzurufen unter http://www.bveonline.de/presse service/bve_aktuell/aktuell_091127/carbon_footprint_bmu/, zuletzt abgerufen am 2.1.2010.

CLIMATOP: CO2-Label „approved by climatop“, abzurufen unter http://www.climatop.ch/, zuletzt abgerufen am 4.1.2010.

DEUTSCHE LANDWIRTSCHAFTS-GESELLSCHAFT E.V. (2010): DLG-Workshop „Wasser und Wassereffizienz in der Lebensmittelindustrie“, abzurufen unter http://presse.dlg.org/publicArtikelDetail.do;jsessionid=395FCC58A80377BE3D6C8C8BC7F28DCB?sub=dlg.org&artikelId=3009&spracheId=1&type=pdf,zuletzt abgerufen am 4.1.2010

DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSPREIS (2009): Jurybegründung zur Prämierung, abzurufen unter http://www.deutscher-nachhaltigkeitspreis.de/objectfiles/ object/kurzbegruendungmaerkischeslandbrot.pdf, zuletzt abgerufen am 27.11.2009.

Page 67: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

9 Literaturverzeichnis

58

FAIST, M. (2000): Ressourceneffizienz in der Aktivität Ernähren. Dissertation an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. abzurufen unter http://e-collection.ethbib.ethz.ch/eserv/eth:23757/eth-23757-02.pdf, zuletzt abgerufen am 14.1.2010.

FISCHER, A.; HAHN, G. (HRSG.) (2001): Vom schwierigen Vergnügen einer Kommunikation über die Idee der Nachhaltigkeit. Bd. 3 der Reihe „Innovation in den Hochschulen: Nachhaltige Entwicklung“ VAS Verlag, Frankfurt/ Main.

FLECK, M. (2008): Carbon Footprints in der Supply Chain. 1. Aufl., GRIN Verlag 2008.

FÖRDERGEMEINSCHAFT ÖKOLOGISCHER LANDBAU BERLIN-BRANDENBURG E.V. (2010): Berlin, der größte Bio-Markt Europas. Abzurufen unter http://www.bio-berlin-brandenburg.de/presse/detailansicht/meldungen/ berlin-der-groesste-bio-markt-europas-bz/ abgerufen am 4.2.2010

GOLLNOW, S. (2008): Einfluss der landwirtschaftlichen Erzeugung auf die CO2- Bilanz eines Brotes – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT. Abschlussarbeit zum Erlangen des akademischen Grades Bachelor of Science an der Fachhochschule Eberswalde.

HOFER KG (2010): Zurück zum Ursprung. Vergleich Sonnenblumenkernbrot. , abgerufen unter http://www.zurueckzumursprung.at/typo3conf/ext/co2/co2 chart.php?SID=5349&s=a, zuletzt abgerufen am 29.1.2010

Ifeu (2008): Die Persönliche CO2 Bilanz, Essen eine Klimasünde? Verbraucherpolitisches Forum am 24.1.2008, abzurufen unter http://www.vzbv.de/mediapics/praesentation_schaechtele_ifeu.pdf, zuletzt abgerufen am 3.12.2009.

JUNGBLUTH, N. (2000): Umweltfolgen des Nahrungsmittelkonsums. Beurteilung von Produktmerkmalen auf Grundlage einer modularen Ökobilanz. Dissertation an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. dissertation.de, Berlin.

JUNGBLUTH, N. (2007): Bilanzierung von Nahrungsmitteln. Orienierung für VerbraucherInnen? In Technikfolgenabschätzung – Theorie und Praxis Nr. 3, 16. Jg., Dezember2007. Abzurufen unter http://www.itas.fzk.de/ tatup/073/jung07a.pdf, zuletzt abgerufen am 29.1.2010.

KIRCHHOFF, S., KUHNT, S., LIPP, P., SCHLAWIN, S. (2008): Der Fragebogen. Datenbasis, Konstruktion und Auswertung. 4. Aufl. VS Verlag, Wiesbaden.

KLÖPFFER, W., GRAHL, B. (2009): Ökobilanz (LCA). Ein Leitfaden für Ausbildung und Beruf. Wiley-Vc Verlag.

KROMREY, H. (2006) Empirische Sozialforschung. 12. Aufl. UTB Stuttgart.

Küstermann, B., Kainz, M., Hülsbergen, K.-J. (2007): Modelling carbon cycles and estimation of greenhouse gas emissions from organic and conventional farming systems. Renewable Agric Food Syst 23 Spec Iss (01): 38-52.

MÄRKISCHES LANDBROT GmbH (2008): Umwelterklärung 2008 (5. Umwelt-erklärung) mit den Ökobilanzzahlen von 1994 bis 2007. abzurufen unter http://www.landbrot.de/umwelterklaerung/umwelterklaerung 2008.pdf, zuletzt abgerufen am 30.1.2010.

Page 68: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

9 Literaturverzeichnis

59

MÄRKISCHES LANDBROT GmbH (2009a): Dokumentation Ökobilanz 2008 MÄRKISCHES LANDBROT GMBH. Systematik, Datenerhebung, Datenerfassung, Umrechnung, Datenanalyse und Umweltprogramm, abzurufen unter http://www.landbrot.de/umwelterklaerung/oekobilanz_ 2008.pdf, zuletzt abgerufen am 30.1.2010.

MÄRKISCHES LANDBROT GmbH (2009b): Landbrot Fibel. Mythen und Fakten zu MÄRKISCHES LANDBROT abzurufen unter http://www.landbrot.de/brotfibel/pdf /brotfibel_ 2009.pdf, zuletzt abgerufen am 30.1.2010.

NOLTE, A., OPPEL, J. (2009): Klimawandel: Eine Herausforderung für die Wirtschaft. Handlungsoptionen für Industrieunternehmen in Deutschland. Diplomica Verlag GmbH.

PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND C/O THEMA1 GMBH (2009): Ergebnisbericht. Product Carbon Footprinting – Ein geeigneter Weg zu klimaverträglichen Produkten und deren Konsum? Erfahrungen, Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem Product Carbon Footprint Pilotprojekt Deutschland. Berlin, abzurufen unter http://www.pcf-projekt.de/files/1241099725/ergebnis bericht2009.pdf, zuletzt abgerufen am 3.6.2009.

RAAB-STEINER, E.; BENESCH, M. (2008): Der Fragebogen. Von der Forschungsidee zur SPSS-Auswertung. 1. Aufl. Facultas-Verlag. Wien.

RAL GGMBH: Der Blaue Engel. Abzurufen unter http://www.blauer-engel.de, zuletzt abgerufen am 4.1.2010.

SCHAUMBERGER, P. (2007): Demeter-Kunden: Individualisten und dennoch typisch. In Lebendige Erde 2/2007. Darmstadt.

SCHNELL, R.; HILL, P.B.; ESSER, E. (2008): Methoden der empirischen Sozialforschung. 8. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag München.

SCHUMACHER, S. (2009): Ermittlung von Product Carbon Footprints für KMU – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT. Abschlussarbeit zum Erlangen des akademischen Grades Bachelor of Science an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

SINUS SOCIOVISION GMBH(2006): Unterschiede zwischen Bio-Käufern und Bio-Nichtkäufern in den für den Biomarkt wichtigsten Sinus Milieus. Studie im Auftrag von bio verlag, BioFach und CMA. Aschaffenburg.

STATISTISCHES BUNDESAMT DEUTSCHLAND (2007): Demographischer Wandel in Deutschland. Abzurufen unter https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/ bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,Warenkorb.csp&action=basketadd&id=1021430, zuletzt abgerufen am 3.12.2009.

STATISTISCHES BUNDESAMT DEUTSCHLAND (2009): Tabellen. Abzurufen unter http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Statistiken/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen.psml, zuletzt abgerufen am 3.12.2009.

TAYLOR, C. (2000): Ökologische Bewertung von Ernährungsweisen anhand ausgewählter Indikatoren. Dissertation, Justus-Liebig-Universität Gießen, abzurufen unter http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=960083936 &dok _var=d1&dok_ext=pdf&filename=960083936.pdf, zuletzt abgerufen am 31.1.2010.

Page 69: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

9 Literaturverzeichnis

60

THE CARBON TRUST (2009): Carbon Reduction Label. Abzurufen unter http://www.carbon-label.com/ zuletzt abgerufen am 4.1.2010.

UMWELTBUNDESAMT (2007): Die CO2-Bilanz des Bürgers. Heidelberg. abzurufen unter http://www.umweltdaten.de/publikationen/ fpdf-l/3327.pdf, zuletzt abgerufen am 14.9.2009.

VERORDNUNG (EG) Nr. 1221/2009 vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 761/2001, sowie der Beschlüsse der Kommission 2001/681/EG und 2006/193/EG, veröffentlicht in EUR-LEX, abzurufen unter http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:342:00 01:0045:DE:PDF, zuletzt abgerufen am 29.1.2010.

WWF DEUTSCHLAND (2009): Der Wasser-Fußabdruck Deutschlands. Woher stammt das Wasser, das in unseren Lebensmitteln steckt? Frankfurt am Main.

Hinweis

Alle aus dem Internet zitierten Quellen dieser Arbeit können auf Anfrage bei

der Autorin eingesehen werden.

Page 70: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

61

10 Anhang

A-1 Selbständigkeitserklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Masterarbeit zum Thema

„Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung des Product Carbon

Footprint (last dirty mile) – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT“

selbständig angefertigt habe, nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel

benutzt und wörtlich oder inhaltlich übernommene Stellen als solche

gekennzeichnet habe.

Eberswalde, den 12. Februar 2010

Page 71: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

62

A-2 Pretest Fragebogen

Page 72: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

63

Page 73: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

64

A-3 Fragebogen

Page 74: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

65

Page 75: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

66

A-4 GrafStat 4.12 Grundauswertung des Fragebogens

1) Wie häufig kaufen Sie Bio-Brot?

immer 42 (45,65%) häufig 30 (32,61%)

gelegentlich 13 (14,13%) selten 7 (7,61%)

nie 0 (0,00%) _________________________

Summe 92 ohne Antwort 0

2) Aus welchen Gründen kaufen Sie Bio-Brot? Mehrfachnennungen möglich!

Geschmack 75 (81,52%) Gesundheit 69 (75,00%)

Haltbarkeit 12 (13,04%) kein bewußter Kauf 0 (0,00%)

Nachhaltigkeitsmanagement (des Herstellers) 22 (23,91%) Nähe der Einkaufsstätte 8 (8,70%)

Qualität 55 (59,78%) Regionalität 44 (47,83%)

Rohstoffe aus Ökolandbau 69 (75,00%) Sonstiges 4 (4,35%)

__________________________ Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 358

geantwortet haben 92 ohne Antwort 0

3) Wie häufig kaufen Sie schätzungsweise Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH pro Monat?

Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 1

Maximum 20 Mittelwert 5,25

4) Aus welchen Gründen kaufen Sie Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH? Mehrfachnennungen möglich!

frei formulierte Antworten: <1> Geschmack, Produktvielfalt

<2> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <3> Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau

<4> Gesundheit, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <5> Geschmack, Gesundheit, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<6> Regionalität, Preis-Leistungs-Verhältnis <7> Demeter Qualität

<8> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<9> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<10> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <11> gute Auswahl

<12> Lieblingsbrotsorte <13> Rohstoffe aus Ökolandbau

Page 76: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

67

<14> Geschmack <15> Geschmack, Gesundheit

<16> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<17> Geschmack, Weizenfreie Produkte <18> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität,

Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <19> Vollkorn, Vollwert

<20> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<21> Geschmack <22> Geschmack

<23> Geschmack, Produktvielfalt <24> Geschmack, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<25> Demeterqualität, Regionalität <26> Geschmack, Produktvielfalt

<27> Qualität, Produktvielfalt <28> Geschmack, Preis-Leistungs-Verhältnis

<29> Regionalität <30> Qualität, Regionalität

<31> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<32> Geschmack <33> Wenn nicht selbst gebacken wird

<34> <35>

<36> Geschmack (Kinder mögen nur das), Qualität <37> Geschmack, Verfügbarkeit

<38> Geschmack, Demeter-Qualität <39> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<40> Bio <41> Geschmack

<42> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <43>

<44> Wenn nicht selbst gebacken wird. <45> Geschmack, Gesundheit, Vollwert

<46> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<47> Geschmack, Qualität, Regionalität <48> Geschmack, Vielfalt des Angebots

<49> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<50> Geschmack, Regionalität, Qualität, <51>

<52> Geschmack, ökologische Gründe <53> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<54> Regionalität <55> wenn verfügbar

<56> Geschmack, Regionalität <57>

<58> Geschmack, Regionalität <59> Geschmack

<60> Geschmack, Gesundheit <61> Geschmack

<62> Geschmack, Produktvielfalt

Page 77: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

68

<63> Gesundheit, des Kindes wegen <64> Geschmack

<65> Geschmack, Nähe der Geschäftsstelle <66> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus

Ökolandbau <67> Gesundheit, frisch vermahlenes Getreide, Regionalität, Vertrauen

<68> Geschmack. Gesundheit <69> Geschmack, Abwechslung

<70> Gesundheit, Vertrauen <71> Geschmack

<72> Geschmack, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <73> Gesundheit, Haltbarkeit, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<74> Geschmack <75> Geschmack

<76> wenn nicht selbst gebacken wird <77> kein bewußter Kauf

<78> Geschmack, Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau <79> Unternehmensphilosophie, Vertrauen

<80> Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau, weniger Salz <81> Geschmack, Gesundheit, Regionalität, Unternehmensphilosophie

<82> Verfügbarkeit <83> Verfügbarkeit

<84> Geschmack, Gesundheit <85> Angebot, Geschmack,

<86> Geschmack, Gesundheit, Angebot <87> Angebot <88> Angebot

<89> wenn nicht selbst gebacken wird <90> wenn nicht selbst gebacken wird <91> wenn nicht selbst gebacken wird

<92> Rohstoffe aus Ökolandbau 5) Aus welchen Gründen kaufen Sie Bio-Brot in demeter Qualität? Mehrfachnennungen möglich!

frei formulierte Antworten: <1> kein bewußter Kauf

<2> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <3> Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau

<4> beste Bio-Qualität <5> kein bewußter Kauf <6> kein bewußter Kauf

<7> Nachhaltigkeit <8> Qualität

<9> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<10> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <11> Geschmack

<12> Gesundheit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <13> Kreislaufgedanke, Rohstoffe aus Ökolandbau

<14> Bio-Qualität <15> kein bewußter Kauf

<16> Nachhaltigkeit, Umweltschutz <17> Geschmack, Gesundheit

<18> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

Page 78: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

69

<19> Vollkorn, Vollwert <20> Geschmack, Gesundheit, Bioqualität

<21> keine Konservierungsstoffe <22> Geschmack, Nachhaltigkeitsmanagement, Bioqualität

<23> Qualität <24> Geschmack, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<25> Nachhaltigkeitsmanagement <26> Geschmack, Vertrauen

<27> kein bewußter Kauf <28> Ideologie

<29> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <30> hohe Anbaustandards

<31> Nachhaltigkeit, Qualität <32> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<33> Geschmack, Ideologie, Qualität, alle Lebensmittel werden in Demeter-Qualität gekauft

<34> Geschmack, Qualität, Natürlichkeit <35> <36>

<37> hochwertigster deutscher Bioverband <38> hohe Qualität

<39> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <40> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Rohstoffe aus Ökolandbau

<41> kein bewußter Kauf <42> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<43> <44> Wenn nicht selbst gebacken wird.

<45> überzeugendstes Bio <46> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität,

Rohstoffe aus Ökolandbau <47> Geschmack, Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau

<48> Philosophie, Qualität <49> Nachhaltigkeitsmanagement, Rohstoffe aus Ökolandbau

<50> Geschmack, Regionalität, Qualität, <51>

<52> Nachhaltigkeit, Qualität <53> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<54> Auswahl der Zutaten <55>

<56> kein bewußter Kauf <57> Geschmack, Gesundheit <58> Geschmack, Regionalität <59> Geschmack, Regionalität

<60> Geschmack, Rohstoffe aus Ökolandbau <61> Geschmack

<62> gutes Gewissen, Zutaten <63> <64>

<65> Qualität, Erfahrung als Praktkantin auf Demeter-Hof <66> Gesundheit

<67> kein bewußter Kauf <68> Gesundheit

<69> kein bewußter Kauf <70> kein bewußter Kauf

<71> Geschmack, Gesundheit, Qualität

Page 79: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

70

<72> Angebot vor Ort <73> kein bewußter Kauf <74> kein bewußter Kauf

<75> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <76> kein bewußter Kauf <77> kein bewußter Kauf

<78> Rohstoffe aus Ökolandbau <79> kein bewußter Kauf

<80> höchster Bio-Standard <81> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus

Ökolandbau <82> kein bewußter Kauf <83> kein bewußter Kauf <84> kein bewußter Kauf

<85> gute Qualität <86> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau

<87> kein bewußter Kauf <88> kein bewußter Kauf

<89> höchster Bio-Standard <90> kein bewußter Kauf <91> kein bewußter Kauf <92> kein bewußter Kauf

6) Wieviel MÄRKISCHES LANDBROT (nur Brot) kaufen Sie durchschnittlich im Monat?

Antworten 88 ohne Antwort 4 Minimum 1

Maximum 16 Mittelwert 3,975

7) Decken Sie (nahezu) Ihren gesamten Brotbedarf durch Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH ab?

Ja 26 (28,26%) Nein 66 (71,74%)

__________________________ Summe 92 ohne Antwort 0

8) Wenn nein, welchen Anteil Ihres Brotbedarfs kaufen Sie ungefähr bei MÄRKISCHES LANDBROT?

bis 1/4 28 (43,75%) bis 1/2 21 (32,81%) bis 3/4 9 (14,06%) > 3/4 6 (9,38%)

__________________________ Summe 64

ohne Antwort 28 9) Wieviel Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS konsumieren Sie getoastet?

Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0

Maximum 100 Mittelwert 13,402

Page 80: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

71

10) Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS konsumieren Sie aufgebacken?

Antworten 91 ohne Antwort 1 Minimum 0

Maximum 40 Mittelwert 2,308

11) Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS frieren Sie in einem Tiefkühlgerät ein?

Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0

Maximum 75 Mittelwert 8,641

12) Die Lagerungsdauer des eingefrorenen MÄRKISCHEN LANDBROTS beträgt dann im Durchschnitt:

Antworten 88 ohne Antwort 4 Minimum 0

Maximum 30 Mittelwert 4,795

13) Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS bewahren Sie im Kühlschrank auf?

Antworten 91 ohne Antwort 1 Minimum 0

Maximum 100 Mittelwert 5,011

14) Die Lagerungsdauer des im Kühlschrank aufbewahrten MÄRKISCHEN LANDBROTS beträgt dann im Durchschnitt:

Antworten 90 ohne Antwort 2 Minimum 0

Maximum 21 Mittelwert 0,683

15) Wie entsorgen Sie in der Regel die Papiertüte, in der Sie die Brote der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH beim Einkauf erhalten?

Restmüll 5 (5,43%) Altpapier 75 (81,52%)

Sonstiges 12 (13,04%) __________________________

Summe 92 ohne Antwort 0

16) Wieviele Brotanteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS entsorgen Sie im Durchschnitt?

gar nichts 58 (63,04%) bis 10% 30 (32,61%) bis 25% 4 (4,35%) > 25% 0 (0,00%)

Page 81: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

72

__________________________ Summe 92 ohne Antwort 0

17) Wenn Sie MÄRKISCHES LANDBROT wegwerfen, wo entsorgen Sie es in der Regel?

Restmüll 14 (41,18%) Biotonne 9 (26,47%) Tierfutter 10 (29,41%) Sonstiges 1 (2,94%)

_________________________ Summe 34

ohne Antwort 58 18) Wie weit schätzen Sie die Entfernung von Ihrer Wohnstätte bis zu Ihrer Einkaufsstätte, bei der Sie in der Regel MÄRKISCHES LANDBROT kaufen?

Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0

Maximum 100 Mittelwert 6,287

19) Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad (in Bezug auf Antwort 3 und 18)?

Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0

Maximum 20 Mittelwert 2,592

20) Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe mit öffentlichen Verkehrsmitteln (in Bezug auf Antwort 3 und 18)?

Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0

Maximum 20 Mittelwert 0,495

21) Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe mit dem Auto oder Motorrad (in Bezug auf Antwort 3 und 18)?

Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0

Maximum 16 Mittelwert 2,125

22) Ihren Einkauf von MÄRKISCHES LANDBROT...

... verbinden Sie in der Regel mit anderen Einkaufswegen 84 (91,30%) ... ist für Sie in der Regel ein eigenständiger Einkaufsweg 8 (8,70%)

__________________________ Summe 92 ohne Antwort 0

23) Wenn Antwort 22 (a), wieviel kg Einkaufsgewicht haben Sie schätzungsweise bei diesen Einkäufen im Durchschnitt?

Page 82: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

73

0 bis 5 kg 34 (40,48%) 5 bis 7,5 kg 25 (29,76%)

7,5 bis 10 kg 18 (21,43%) 10 bis 15 kg 6 (7,14%)

> 15 kg 1 (1,19%) __________________________

Summe 84 ohne Antwort 8

24) Interessiert Sie das Thema Klimawandel?

Ja 88 (95,65%) Nein 1 (1,09%)

Weiß nicht 3 (3,26%) __________________________

Summe 92 ohne Antwort 0

25) Sehen Sie das Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel?

Ja 79 (86,81%) Nein 3 (3,30%)

Weiß nicht 9 (9,89%) __________________________

Summe 91 ohne Antwort 1

26) Ist Ihnen der Begriff CO2-Fußabdruck bekannt?

Ja 46 (50,00%) Nein 44 (47,83%)

Weiß nicht 2 (2,17%) __________________________

Summe 92 ohne Antwort 0

27) Sind Sie am CO2-Fußabdruck von Produkten der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH interessiert?

Ja 54 (59,34%) Nein 21 (23,08%)

Weiß nicht 16 (17,58%) ____________ ______________

Summe 91 ohne Antwort 1

28) Haben Sie Interesse an Ihrem persönlichen CO2-Fußabdruck in Bezug auf Ihren Broteinkauf? Wenn ja, geben Sie Ihre Email-Adresse oder Postanschrift an. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH schickt Ihnen Ihren persönlichen CO2-Fußabdruck zu. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH versichert, dass Ihre Daten vertraulich und ausschließlich zu diesem Zweck genutzt werden. Aus Datenschutzgründen sind die Kontaktdaten an dieser Stelle nicht aufgeführt. Es waren insgesamt 15 interessierte Befragte, die Ihre Daten angegeben haben. 29) Welchen Anteil (in %) schätzen Sie haben Sie als Konsument am CO2-Fußabdruck eines Brotes der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH?

Page 83: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

74

Antworten 55 ohne Antwort 37

Minimum 0 Maximum 75 Mittelwert 12,527

30) Welchen regelmäßigen Informationsweg für die CO2-Fußabdrücke der MÄRKISCHES LANDBROT Produkte würden Sie bevorzugen? Mehrfachnennungen möglich!

Flyer 22 (26,83%) standardisiertes Label auf dem Produkt 40 (48,78%)

Website-Tool auf der Firmenhomepage 29 (35,37%) in der Ökobilanz (derzeit auf der Firmenhomepage bzw. in 14 (17,07%)

Sonstiges 3 (3,66%) ________________________

Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 108 geantwortet haben 82

ohne Antwort 10 31) Wie alt sind Sie?

Antworten 90 ohne Antwort 2 Minimum 21

Maximum 72 Mittelwert 40,456

32) Geschlecht:

Weiblich 63 (68,48%) Männlich 29 (31,52%)

__________________________ Summe 92 ohne Antwort 0

33) Welche Tätigkeit üben Sie aus?

Angestellte/r 37 (40,22%) Arbeitsuchende/r 1 (1,09%)

Beamte/r 7 (7,61%) Rentner/in 6 (6,52%) Schüler/in 1 (1,09%)

Selbständige/r 19 (20,65%) Student/in 19 (20,65%) Sonstiges 2 (2,17%)

__________________________ Summe 92 ohne Antwort 0

34) Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt? Sie einschließlich mitgerechnet.

Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 1

Maximum 21 Mittelwert 2,587

Page 84: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

75

A-5 Kreuztabellen

Tab. A-1: Kreuztabelle der Fragen 3 und 6 (Quelle: Eigene Darstellung).

Frage 3: Wie häufig kaufen Sie schätzungsweise Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH pro Monat?

bis 4 Mal bis 8 Mal bis 16 mal > 16 mal Anteil

bis 4 kg 58,0% 12,5% 3,4% 0,0% 73,9%

bis 8 kg 0,0% 10,2% 3,4% 1,1% 14,7%

bis 12 kg 0,0% 0,0% 7,9% 0,0% 7,9%

> 12 kg 0,0% 2,3% 0,0% 1,1% 3,4%

Frage 6: Wieviel MÄRKISCHES LANDBROT (nur Brot) kaufen Sie durchschn. im Monat? Anteil 58,0% 25,0% 14,7% 2,2% 100,0%

Tab. A-2: Kreuztabelle der Fragen 11 und 12 (Quelle: Eigene Darstellung).

Frage 11: Wieviele Anteile des MÄRK.LANDBROTS frieren Sie in einem Tiefkühlgerät ein?

bis 25% bis 50% bis 75% Anteil

eine Woche 75,0% 0,0% 2,3% 77,3%

zwei Wochen 5,7% 1,1% 3,4% 10,2%

drei Wochen 4,6% 0,0% 1,1% 5,7%

einen Monat 2,3% 3,4% 1,1% 6,8%

Frage 12: Die Lagerungsdauer des eingefrorenen MÄRK.LANDBROTS beträgt dann im Durchschnitt: Anteil 87,6% 4,5% 7,9% 100,0%

Tab. A-3: Kreuztabelle der Fragen 13 und 14 (Quelle: Eigene Darstellung).

Frage 13: Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS bewahren Sie im Kühlschrank auf?

bis 25% bis 50% bis 75% bis 100% Anteil

bis eine Woche 93,3% 2,2% 0,0% 0,0% 95,5% bis zwei Wochen 0,0% 1,1% 0,0% 1,1% 2,2% bis drei Wochen 0,0% 0,0% 0,0% 2,2% 2,2%

Frage 14: Die Lagerungs-dauer des MÄRK.LANDBROTS im Kühlschrank beträgt dann durchschnittlich: Anteil 93,3% 3,3% 0,0% 3,3% 100,0%

Page 85: Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ...€¦ · Abbildungsverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT

10 Anhang

76

Tab. A-4: Kreuztabelle der Fragen 18 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung).

Frage 18: Wie weit schätzen Sie die Entfernung von Ihrer Wohnstätte bis zu Ihrer Einkaufsstätte, bei der Sie i.d.R. MÄRKISCHES LANDBROT kaufen?

bis

5 km bis

10 km bis

25 km bis

50 km bis

100 km Anteil ...verbinden Sie mit anderen Einkaufswegen 69,60% 12,00% 3,30% 5,50% 1,10% 91,50%

...ist für Sie ein eigenständiger Einkaufsweg 6,50% 2,20% 0,00% 0,00% 0,00% 8,70%

Frage 22: Ihren Einkauf von MÄRK. LANDBROT… Anteil 76,10% 14,20% 3,30% 5,50% 1,10% 100%

Tab. A-5: Kreuztabelle der Fragen 21 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung).

Frage 21: Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe mit dem Auto/ Motorrad (Anzahl pro Monat)?

bis 1 Mal bis 4 Mal bis 9 Mal > 9 Mal Anteil

...verbinden Sie mit anderen

Einkaufswegen 56,6% 11,9% 16,3% 6,5% 91,3% Frage: 22 Ihren Einkauf von MÄRK. LANDBROT…

...ist für Sie ein eigenständiger

Einkaufsweg 4,3% 2,2% 2,2% 0,0% 8,7%