Masterarbeit Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf ... · k.A. keine Angaben Kap. Kapitel kg...
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Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz
Studiengang MSc. Öko-Agrarmanagement
Fachgebiet Unternehmensführung
in der Agrarwirtschaft
Masterarbeit
zum Thema
Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung
des Product Carbon Footprint (last dirty mile) –
dargestellt am Beispiel M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH
Abschlussarbeit zur Erlangung des akademischen Grades
Master of Science (MSc.)
vorgelegt von
Katja Pampel
Matrikel-Nr. 1510805
1. Gutachter: Prof. Dr. Jens Pape
2. Gutachterin: Prof. Dr. Anna Maria Häring
Eberswalde, den 12.02.2010
Danksagung
Mein erster Dank gilt meinem Erstprüfer Herrn Prof. Dr. Jens Pape, der meine
Masterarbeit mit sehr viel Engagement fachlich betreut hat.
Frau Prof. Dr. Anna Maria Häring danke ich vielmals für die Übernahme des
Zweitgutachtens.
Ein weiterer Dank geht an Herrn Joachim Weckmann (Geschäftsführer
MÄRKISCHES LANDBROT GMBH) und Herrn Dipl.-Ing. Christoph Deinert
(Geschäftsführer und Umweltbeauftragter MÄRKISCHES LANDBROT GMBH), für
die interessante Themenstellung und die stete Diskussionsbereitschaft, die
mich mit vielseitigen Denkanstößen bereicherte. Frau Sabine Jansen (Verkauf
und Handel MÄRKISCHES LANDBROT GMBH) danke ich für die tatkräftige
Unterstützung in der Planung und Organisation der Befragungen.
Außerdem bedanke ich mich bei allen Personen, die mir durch ihre
Unterstützung geholfen haben, diese Arbeit zu erstellen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis.............................. .................................................. IV
Tabellenverzeichnis................................ .....................................................VI
Abkürzungsverzeichnis.............................. ................................................VII
1 Einleitung ......................................... .................................................... 1
1.1 Problemstellung .................................................................................... 1
1.2 Zielsetzung............................................................................................ 2
1.3 Vorgehensweise ................................................................................... 3
2 Das Unternehmen M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH ............................... 4
2.1 Organisationsstruktur ............................................................................ 5
2.2 Umweltmanagement ............................................................................. 6 2.2.1 Product Carbon Footprint bei MÄRKISCHES LANDBROT .................... 7
2.3 Zwischenfazit ........................................................................................ 9
3 Product Carbon Footprint ................................................................. 10
3.1 Produktlebenszyklus ........................................................................... 11
3.2 Aktuelle Entwicklungen ....................................................................... 14
3.3 Zwischenfazit ...................................................................................... 18
4 Methodik........................................... .................................................. 20
4.1 Wahl der Methode............................................................................... 20
4.2 Fragebogenentwicklung ...................................................................... 21
4.3 Durchführung der Verbraucherbefragung............................................ 23
4.4 Statistische Auswertung...................................................................... 23
4.5 Zwischenfazit ...................................................................................... 24
5 Ergebnisse ......................................... ................................................ 26
5.1 Ergebnisse der empirischen Untersuchung......................................... 26 5.1.1 Beschreibung der Stichprobe........................................................ 26 5.1.2 Einkaufs- und Konsumverhalten ................................................... 29
5.2 Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung des PCF .... 39
6 Diskussion ......................................... ................................................ 44
6.1 Diskussion der Ergebnisse der Befragung........................................... 44
6.2 Vergleich verschiedener Verhaltensmuster ......................................... 46
6.3 Vergleich PCF von MÄRKISCHES LANDBROT mit Veröffentlichung der Hofer KG............................................................................................. 47
7 Schlussfolgerungen und Handlungsmöglichkeiten...... .................. 50
8 Zusammenfassung (dt./ engl.) ....................... ................................... 52
9 Literaturverzeichnis............................... ............................................ 57
10 Anhang ............................................. ................................................. 61
Abbildungsverzeichnis
IV
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT 2008: 10).......... 5
Abb. 2: Organigramm M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT, aktualisiert 9.2.2010)................... 6
Abb. 3: Produktlebenszyklus – Schritte nach PAS 2050 (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an BSI 2008A. 11 und
GOLLNOW 2008: 22). ..................................................................... 12
Abb. 4: Auswahl an klimabezogener Produktkennzeichnung: (1. ) Carbon Reduction Label, (2.) approved by climatop, (3.) Stop Climate Change, (4.) Der Blaue Engel (Quelle: (1.) THE CARBON TRUST (2009), (2.) CLIMATOP, (3.) AGRA-TEG GMBH, (4.) RAL GGMBH). ....................................................................................... 16
Abb. 5: Prozentuale Geschlechterverteilung der befragten Pe rsonen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stand : 2008) (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 27
Abb. 6: Prozentuale Altersverteilung der befragten Personen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stichtag: 31.12.2007) (Quelle: Eigene Darstellung). .................................... 27
Abb. 7: Prozentuale Verteilung der beruflichen Tätigkeit de r befragten Personen (Quelle: Eigene Darstellung). ...................... 28
Abb. 8: Prozentuale Verteilung der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen (Quelle: Eigene Darstellung)........................ 28
Abb. 9: Prozentuale Verteilung der Bio-Brot Einkäufe (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 29
Abb. 10: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Bio-Brot Kauf (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 29
Abb. 11: Häufigkeit der Einkäufe von M ÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 30
Abb. 12: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung)................... 31
Abb. 13: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von Bio-Brot in Demeter-Qualität (Quelle: Eigene Darstellung). ....... 31
Abb. 14: Durchschnittliche Einkaufsmenge von M ÄRKISCHES LANDBROT in kg pro Monat (Quelle: Eigene Darstellung). ........... 32
Abb. 15: Prozentualer Anteil des Brotbedarfs, der durch M ÄRKISCHES LANDBROT gedeckt wird (Fragen 7 und 8 zusammengefasst) (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 33
Abb. 16: Entfernung in km von der Wohnstätte bis zur Einkauf s- stätte, in der M ÄRKISCHES LANDBROT gekauft wird (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 33
Abb. 17: Prozentualer Anteil des Einkaufsgewichts in kg (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 34
Abb. 18: Getoastete Anteile von M ÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 34
Abbildungsverzeichnis
V
Abb. 19 Eingefrorene Anteile von M ÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 35
Abb. 20: Lagerungsdauer des eingefrorenen Brotes in Tagen (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 35
Abb. 21: Entsorgung der Papiertüte (Quelle: Eigene Darstellung)............ 36
Abb. 22: Entsorgte Brotanteile (Quelle: Eigene Darstellung). ................... 37
Abb. 23: Entsorgungsort der Brotreste (Quelle: Eigene Darstellung). ..... 37
Abb. 24: Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Kli ma- wandel (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................... 38
Abb. 25: Bekanntheit des Begriffs CO 2-Fußabdruck (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 38
Abb. 26: Interesse am PCF von M ÄRKISCHES LANDBROT-Produkten (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 38
Abb. 27: Geschätzter Eigenanteil in Prozent der befragten Pe rsonen am CO2-Fußabdruck von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 39
Abb. 28: Vergleich PCF Sonnenblumenbrot von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). ...................................... 42
Abb. 29: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – ohne Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO 2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 43
Abb. 30: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – mit Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO 2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 43
Abb. 31: Zurück zum Ursprung: Vergleich Sonnenblumenkernbrot (Quelle: HOFER KG 2010).............................................................. 48
Tabellenverzeichnis
VI
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Treibhauspotenziale ausgewählter Treibhausgase bezo gen auf eine Zeitspanne von 100 Jahren (GWP100) (Quelle: Eigene Darstellung nach IPCC 2007: 212). ..................... 10
Tab. 2: Durchschnittliches Einkaufs- und Konsumentenverhalt en der befragten Märkisches Landbrot Kunden (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 40
Tab. 3: Emissionsfaktoren mit Angaben genutzter Datenquelle n (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 40
Tab. 4: Vergleich: PCF Sonnenblumenbrot von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). ...................................... 41
Tab. 5: Vergleich: last dirty mile eines Sonnenblumenbrotes von Märkisches Landbrot (Quelle: Eigene Darstellung)..................... 47
Tab. A-1: Kreuztabelle der Fragen 3 und 6
(Quelle: Eigene Darstellung) ......................................................... 75
Tab. A-2: Kreuztabelle der Fragen 11 und 12 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 75
Tab. A-3: Kreuztabelle der Fragen 13 und 14 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 75
Tab. A-4: Kreuztabelle der Fragen 18 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 76
Tab. A-5: Kreuztabelle der Fragen 21 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 76
Abkürzungsverzeichnis
VII
Abkürzungsverzeichnis
Abb. Abbildung Aufl. Auflage BE Britisches Englisch bzgl. bezüglich B2B Business-to-business (Beziehungen zwischen Unternehmen) B2C Business-to-consumer (Beziehungen zwischen Unternehmen und
Konsumenten) BSI British Standards Institution bspw. beispielsweise BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BVE Bundesvereinigung der Deutschen Lebensmittelindustrie e. V. bzw. beziehungsweise CO2 Kohlenstoffdioxid CO2e CO2-Äquivalent (engl. equivalent) CH4 Methan CSR Corporate Social Responsibility (Unternehmerische Gesellschafts-
verantwortung) d Tag DIN Deutsches Institut für Normung e. V. dt Dezitonne EMAS Eco-Management and Audit Scheme (Gemeinschaftssystem für das
Umweltmanagement und die Betriebsführung engl. Englisch et al. et alii, et aliae, et alia (und andere) etc. et cetera (und so weiter) evt. eventuell f folgende ff und folgende, Plural der Abkürzung f. FAL Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft g Gramm GEMIS Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme GHG Green House Gases (Treibhausgase) GWP Global Warming Potential (Treibhauspotenzial) ha Hektar HACCP Hazard Analysis and Critical Control Points (Konzept der
Gefahrenanalyse und kritischen Lenkungspunkte) Hrsg. Herausgeber i.d.R. in der Regel Ifeu Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH insbes. insbesondere IPCC International Panel on Climate Change (Weltklimarat) ISO International Organization of Standardization (Internationale
Organisation für Normung) k.A. keine Angaben Kap. Kapitel kg Kilogramm km Kilometer KMU Kleine und mittlere Unternehmen kWh Kilowattstunde LCA Life Cycle Assessment (Ökobilanz) LM Lebensmittel µ Mittelwert
Abkürzungsverzeichnis
VIII
Mio. Millionen N2O Distickstoffmonoxid (Lachgas) ÖV Öffentliche Verkehrsmittel PAS Publicly Available Specification (öffentlich verfügbare Spezifikation) PCF Product Carbon Footprint (CO2-Fußabdruck) PIK Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Pkm Personenkilometer σ Standardabweichung sog. sogenannte t Tonne Tab. Tabelle THG Treibhausgas tkm Tonnenkilometer UBA Umweltbundesamt UMAS Umweltmanagementsystem v.a. vor allem vgl. Vergleiche VO Verordnung WBCSR World Business Council for Sustainable Development WRI World Resources Institute (Weltressourceninstitut) WWF World Wild Fund For Nature z.B. zum Beispiel
1 Einleitung
1
1 Einleitung
Der Klimawandel ist eine der zentralen Herausforderungen, der sich Industrie
und Gesellschaft stellen müssen. Allein in Deutschland verursacht privater
Konsum ca. 40 % der jährlichen Pro-Kopf-Emissionen an Treibhausgasen
(vgl. UMWELTBUNDESAMT 2007: 10). 15 % der jährlichen Pro-Kopf-Emissionen
an Treibhausgasen macht allein die Ernährung bzw. das Ernährungsverhalten
aus. Dies ist eine Größenordnung von etwa 1,5 t bis 2 t CO2-Äquivalent
(CO2e) pro Person (vgl. IFEU 2008).
Um Fragen nach der Klimaverträglichkeit von Waren und Dienstleistungen des
Alltags beantworten zu können, gewinnt der sog. Product Carbon Footprint
(PCF) als Lösungsbeitrag zunehmend an Bedeutung: Der PCF beziffert die
Emissionen von Treibhausgasen, die ein Produkt während seines gesamten
Lebensweges verursacht. Damit scheint der PCF ein geeignetes Instrument
zur Bewertung der Klimawirksamkeit von Waren und Dienstleistungen zu sein.
Darüber hinaus versprechen sich Unternehmen durch klimafreundliche
Produkte einen Marktvorteil bei den Konsumenten, so dass im PCF auch eine
neue Chance zur Verbesserung des Wettbewerbvorteils gesehen wird. Durch
die Festlegung auf einheitliche Standards könnte der PCF als neues Label
fungieren bzw. in bereits bestehende Kennzeichnungen umweltfreundlicher
Produkte einbezogen werden (vgl. PCF Pilotprojekt Deutschland 2009: 2ff).
Zahlreiche Initiativen, wie bspw. das deutsche PCF Pilotprojekt (siehe
http://www.pcf-projekt.de) oder der Carbon Trust in Großbritannien (siehe
http://www.carbon-label.com) auf internationaler und nationaler Ebene haben
sich zum Ziel gesetzt, Methoden oder Empfehlungen zur Berechnung oder für
die Kommunikation eines PCF zu entwickeln bzw. zu harmonisieren.
1.1 Problemstellung
Die Demeter-Bäckerei MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Sitz in Berlin-
Neukölln ist eines der ersten Unternehmen, das sich mit der Erstellung von
PCF beschäftigt. So wurde 2008 im Rahmen einer Bachelorarbeit an der
Fachhochschule Eberswalde eine Bilanzierung der CO2e-Emissionen für
ausgewählte landwirtschaftliche Rohstoffe erstellt (vgl. GOLLNOW 2008) und
2009 eine Bachelorarbeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft zur
generellen Umsetzbarkeit von PCF in kleinen und mittleren Unternehmen mit
Hilfe einer Softwareprogrammierung in Zusammenarbeit mit MÄRKISCHES
LANDBROT angefertigt (vgl. SCHUMACHER 2009). Aktuell werden Berechnungen
1 Einleitung
2
für die Ermittlungen der CO2e-Emissionen, die im Zusammenhang mit der
Produktion im Unternehmen entstehen durch den Geschäftsführer und
Umweltbeauftragten DIPL.-ING. CHRISTOPH DEINERT durchgeführt, so dass
schließlich nur noch die Betrachtung der Nutzungsphase, die sog. last dirty
mile, notwendig ist.
Bisher veröffentlichte Studien zeigen, dass insbes. die last dirty mile mit dem
Einkauf und dem Ge- bzw. Verbrauch von Produkten von zentraler Bedeutung
eines PCF ist. Die Nutzungsphase macht, neben der landwirtschaftlichen
Produktion, häufig den größten Anteil am gesamten PCF aus (vgl. PCF
PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009 und SCHUMACHER 2009). Folglich werden
hier Stellgrößen zur CO2e-Emissionenreduzierung gesehen, die u.a. durch
Änderungen des Konsumentenverhaltens erreicht werden können.
Wie groß der Anteil der Nutzungsphase am gesamten PCF für Produkte von
MÄRKISCHES LANDBROT ist, wird mit Blick auf die aktuelle Erstellung der PCF
im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht.
1.2 Zielsetzung
Vor dem Hintergrund der in der Problemstellung dargestellten Entwicklungen
und Berechnungen von PCF im Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH,
ist eine Fokussierung auf das Konsumentenverhalten zentraler Bestandteil der
vorliegenden Arbeit. Unternehmensspezifische Daten für die last dirty mile
vervollständigen die PCF-Berechnungen der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH.
Hierzu soll das Konsumentenverhalten untersucht werden. Die vorliegende
Masterarbeit soll ein Beitrag zur Analyse der Ausprägung des PCF durch den
Konsumenten leisten, um den PCF faktisch darstellen und seine Bedeutung
genauer bestimmen zu können.
Anhand der folgenden drei Forschungsfragen soll geklärt werden, welchen
Einfluss das Konsumentenverhalten in der Nutzungsphase (last dirty mile) auf
den PCF der Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT hat:
1. Wie erwirbt und konsumiert der Kunde die Produkte von MÄRKISCHES
LANDBROT?
2. Wie hoch sind die dadurch entstehenden CO2e-Emissionen die und
der daraus resultierende Anteil am gesamten PCF?
3. Welche Stellgrößen bzw. Handlungsempfehlungen können hieraus
definiert bzw. gegeben werden?
1 Einleitung
3
1.3 Vorgehensweise
Im ersten Teil (Kap. 2) werden das Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT
GMBH und seine bisherigen Umsetzungen bzw. Bemühungen im Bereich des
Umweltmanagements, insbes. die Arbeiten zum PCF vorgestellt.
Es folgt in Kap. 3 die Erörterung des Product Carbon Footprint mit den
Lebenszyklusphasen entsprechend der PAS 2050 (von der Wiege bis zur
Bahre). Hier werden aktuelle Entwicklungen anhand verschiedener Quellen
wiedergegeben.
In Kap. 4 werden die Methodiken, die zur Datenerhebung und folglich zu der
Fragebogenentwicklung führen, vorgestellt. Die Durchführung der
Verbraucherbefragung wird dargestellt und das statistische Verfahren der
Auswertung erläutert. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in Kap. 5
zusammengestellt. In Kap. 6 werden zunächst die Methodik und die
Ergebnisse der Befragung diskutiert. Darauf aufbauend folgen
Szenariobetrachtungen um im Anschluss den Anteil der last dirty mile am PCF
von MÄRKISCHES LANDBROT anhand verschiedener Literaturdaten zu
vergleichen und zu diskutieren. Schlussfolgerungen und Handlungs-
empfehlungen werden in Kap. 7 gegeben.
Eine Zusammenfassung in deutscher und englischer Sprache wird im
abschließenden Kap. gegeben.
Hinweis
In der vorliegenden Masterarbeit wird darauf verzichtet, jeweils die
männlichen und weiblichen Endungen aufzuführen. Die hier verwendeten
männlichen Endungen repräsentieren jeweils beide Geschlechter.
2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot
4
2 Das Unternehmen M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH
Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH ist eine mittelständische Demeter1-Bäckerei
mit Sitz im Gewerbegebiet Berlin-Neukölln. Seit 1981, mit Übernahme der
Bäckerei durch den heutigen Geschäftsführer Joachim Weckmann, werden
hier ausschließlich ökologisch hergestellte Rohstoffe und Zutaten verarbeitet.
Derzeit werden 36 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit beschäftigt, hinzu kommen
jährlich vier Auszubildende. Der Jahresumsatz liegt bei ca. 5 Mio. Euro (vgl.
MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 7f).
Das Unternehmen bezieht, entsprechend der Firmenphilosophie, den größten
Teil seiner Rohstoffe aus der Region und manifestierte 2007 den damit
verbundenen Leitgedanken in der Unterzeichnung der fair®ional-Charta.
80 % der Getreide stammen von Demeter-Betrieben in Brandenburg, die
restlichen 20 % werden aus Sachsen bezogen. Andere Rohstoffe, wie bspw.
Trockenfrüchte werden über Erzeugergemeinschaften, Vertriebsgesellschaften
oder den Naturkosthandel in Demeter-Qualität angeliefert. Die Herkunft der
Rohstoffe variiert jährlich aufgrund der natürlichen Ertrags- und
Qualitätsschwankung. Eine langjährige Zusammenarbeit mit
landwirtschaftlichen Betrieben in Brandenburg besteht mit dem Gut Peetzig in
der Uckermark, dem Ökodorf Brodowin und dem Bio-Hof Apfeltraum im
Landkreis Barnim, dem Bauerngut Jürgen Templin und dem Wulkower Hof im
Märkisch Oderland sowie dem Landgut Pretschen im Dahme-Spreewald. Mit
dem Hofgut Reichardt-Matthes in Sachsen sind langjährige
Vertragsbeziehungen über die brandenburgischen Grenzen hinaus vorhanden
(vgl. http://www.landbrot.de).
Jährlich werden ca. 1.200 t Getreide verarbeitet, wovon etwa 90 % direkt vor
dem Backen auf den eigenen zwei Steinmühlen vermahlen werden. Dies dient
in erster Linie der Bewahrung der verschiedenen licht- und sauerstoff-
empfindlichen Aroma- und Vitalstoffe.
Es werden täglich bis zu 40 verschiedene Sorten Brot, 14 Sorten Brötchen, 8
Sorten Kleingebäck, darunter Ciabatta, Baguette, Rosinenbrot und -zopf, und 6
Sorten Weiß- und Toastbrot nach den Demeter-Richtlinien in der Backstube
gebacken. An den produktionsstarken Tagen, Donnerstag und Freitag, sind es
bis zu 6.500 Brote pro Tag (vgl. MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 7ff und
http://www.landbrot.de).
1 biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, die auf die anthroposophischen Impulse Rudolf
Steiners zurückgeht (weiteres unter http://www.demeter.de)
2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot
5
Die Demeter-Bäckerei ist ausschließlich eine Lieferbäckerei, d.h. sie besitzt
kein eigenes Filialnetz. Sie beliefert überwiegend Bio-Supermärkte und
Naturkostfachgeschäfte in Berlin und Brandenburg. Vereinzelt gibt es
Abnehmer in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. In Abb. 1 ist die
prozentuale Verteilung der Umsätze nach Abnehmer dargestellt. Unter
„Sonstige“ sind Kindergärten, Cafés, Restaurants, und Kantinen
zusammengefasst.
Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT 2008: 10).
Als Unterzeichner der fair®ional-Charta setzt sich das Unternehmen für
fairen und regionalen Handel von Bio-Produkten in Berlin-Brandenburg ein.
Seit 2007 betreibt die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH einen Museumsholzofen
in der Alten Bäckerei Pankow (MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 18).
Hierbei handelt es sich nach eigenen Angaben um die erste CO2-neutrale
Bäckerei Berlins (Gespräch mit dem Geschäftsführer DIPL.-ING. DEINERT am
04.01.2010).
2.1 Organisationsstruktur
Zentrales Ziel des Unternehmens ist die Herstellung hochwertiger Produkte
(vgl. MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 7f). Im Zentrum des
unternehmerischen Handelns (vgl. Abb. 2) stehen die Ökologie, das HACCP2/
Qualitätsmanagement und die Unterstützung durch die Belegschaft bzw.
Helfer, die „harmonisch im Gleichklang genährt werden“ sollen (MÄRKISCHES
LANDBROT GmbH 2008: 7). „Diesem Bestreben dienen die drei Bereiche:
• Handwerk – Produktion
• Dienstleistung – Verwaltung
2 Eigenkontrollsystem der Gefahrenanalyse und kritischer Lenkungspunkte für die Lebensmittel-
sicherheit (vgl. http://www.bfr.bund.de/cd/800)
2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot
6
• Dienstleistung – Handel
Jeder Bereich vertritt also seine ureigensten Interessen. Vermittlungsarbeit
wird von den Geschäftsführern geleistet. Unterstützt werden sie dabei vom
Führungskreis sowie verschiedenen Arbeitskreisen“ (MÄRKISCHES LANDBROT
GMBH 2008: 7).
Abb. 2: Organigramm M ÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT, aktualisiert 9.2.2010).
2.2 Umweltmanagement
Umweltschutz ist, laut der Geschäftsführung, Ausgangspunkt des
unternehmerischen Denkens und Handelns (vgl. MÄRKISCHES LANDBROT
GmbH 2008: 9). Einen wesentlichen Teil der Unternehmensaufgabe nehmen
deshalb die Konzeptionen moderner Umweltschutz- bzw. Nachhaltigkeits-
strategien ein.
Seit 1995 werden Umweltkennzahlen auf der Basis von Ökobilanzierungen im
Unternehmen erfasst. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH ist als eines der
ersten deutschen Unternehmen EMAS3-zertifiziert und brachte 2008 bereits die
fünfte Umwelterklärung heraus (MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008). An
EMAS teilnehmende Unternehmen müssen eine Umwelterklärung
3 auch als EU-Öko-Audit bekannt; Umweltmanagementsystem, das in der Verordnung (EG) Nr.
761/2001 vom 19.03.2001 als freiwilliges Instrument geregelt ist (vgl. http://www.emas.de/)
2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot
7
veröffentlichen, in der u.a. über die direkten und indirekten Umweltaspekte, die
Umweltleistung und die Umweltziele berichtet wird. Die Umwelterklärung wird
von einem unabhängigen Umweltgutachter, der einer staatlichen Überwachung
unterliegt, auf ihre Richtigkeit hin überprüft (vgl. MÜLLER, MOUTCHNIK UND
FREIER In BAUMAST, PAPE (HRSG.) 2008: 53). Sie ist für kleine und mittlere
Unternehmen im Prüfintervall von 4 Jahren zu validieren (vgl. VERORDNUNG
(EG) Nr. 1221/ 20094 vom 25. November 2009).
Die Konsequenz ihres ökologischen Engagements ist nicht nur die Erfassung
und Reduzierung unternehmenseigener Emissionen, sondern auch die
Betrachtung und Identifizierung von Einsparungspotenzialen entlang der
gesamten Wertschöpfungskette5.
Als ein Beispiel für die Unternehmensverantwortung, der sich die MÄRKISCHES
LANDBROT GMBH stellt, kann das CO2-Ausgleichsprojekt genannt werden. Hier
beteiligt sich das Unternehmen seit 2005 über den Verein „Prima Klima“ zur
Wiederaufforstung von Regenwäldern in Madagaskar, um einen Teil der durch
den Betrieb entstehenden Emissionen zu kompensieren. So konnten 2005
10 ha Drachenbaum-Regenwald aufgeforstet werden. 2008 wurde diese
Fläche auf 40,3 ha erweitert (MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2009b: 24f).
Für „seine Leistungen auf dem Gebiet der Ressourcen schonenden
Backwarenproduktion unter weitgehendem Einsatz erneuerbarer Energien
sowie seines in diesem Zusammenhang bewiesenen Engagements für den
Umweltschutz“ erhielt der Geschäftsführer Joachim Weckmann am
14. Januar 2010 den Bäckermeister Alfred Kühn Preis (vgl. BERLIN-
BRANDENBURGISCHE GESELLSCHAFT FÜR GETREIDEFORSCHUNG E.V.).
2.2.1 Product Carbon Footprint bei MÄRKISCHES LANDBROT
Nach Aussagen der Geschäftsführung ist das Motiv für die Berechnung eines
PCF die sich seit Jahren abzeichnende Klimakrise, welche in den nächsten
Jahren enorme Anstrengungen sowohl von der Wirtschaft als auch vom
Verbraucher erfordern wird, um das Produktions- und Konsumverhalten zu
überdenken und zu ändern (Gespräch mit dem Geschäftsführer DIPL.-ING.
DEINERT am 04.01.2010). Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH sieht den PCF
4 kurz als EMAS III bezeichnet (vgl. http://www.emas.de/) 5 Weg des gesamten Produkts bzw. der Dienstleistung vom Lieferanten über den Hersteller bis
zum Endkunden
2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot
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auch als ein Instrument, die Auswirkungen der eigenen Produktion zu
beleuchten, um so strategische Managemententscheidungen zu erleichtern.
Eine Identifizierung weiterer Prozessoptimierungspotenziale in der Produktion
hält die Geschäftsleitung für möglich. Nach eigenen Angaben konnten bereits
in den letzten Jahren Ressourcen- und Emissionseinsparungen auf Grundlage
der Ökobilanzergebnisse umgesetzt werden. Hier kann die Nutzung von 100 %
Ökostrom, die Erweiterung der Photovoltaikanlage, die Einführung eines
Holzbackofens auf Basis regenerierbarer Holzpelletsfeuerung und die
Teilkompensation der CO2-Emissionen durch die Teilnahme am Projekt zur
Urwaldaufforstung in Madagaskar genannt werden (Gespräch mit dem
Geschäftsführer DIPL.-ING. CHRISTOPH DEINERT am 04.01.2010).
V.a. soll der PCF veranschaulichen, welchen Anteil der Verbraucher auf der
last dirty mile zur CO2e-Bilanz beisteuert. Hierzu ist eine Veröffentlichung der
Ergebnisse beabsichtigt. Darüber hinaus ist die Veröffentlichung eines eigenen
CO2e-Rechners für die Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT auf der
Firmenhomepage geplant. Das Wecken des Bewusstseins der Verbraucher für
nachhaltige Fragestellungen ist auch der Hauptgrund, warum MÄRKISCHES
LANDBROT die Umweltmanagementergebnisse dem Verbraucher zugänglich
macht (Gespräch mit dem Geschäftsführer DIPL.-ING. CHRISTOPH am
04.01.2010).
Seit 2008 beschäftigt sich das Unternehmen mit dem Thema PCF. Seit dieser
Zeit wurden zwei Bachelorarbeiten zur Erstellung und Umsetzbarkeit von PCF
angeregt und betreut.
In der Bachelorarbeit „Einfluss der landwirtschaftlichen Erzeugung auf die CO2-
Bilanz eines Brotes – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT“ hat
GOLLNOW (2008) die CO2e-Emissionen für die landwirtschaftliche Erzeugung
der Rohstoffe Weizen, Roggen und Sonnenblumenkerne, die zur Herstellung
eines Sonnenblumenbrotes benötigt werden, ermittelt und bewertet. Die
Einbettung des Themas in die gesamte PCF-Berechnung von MÄRKISCHES
LANDBROT ist in Abb. 3 dargestellt.
In der Bachelorarbeit „Ermittlung von Product Carbon Footprints für KMU –
dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT“ hat SCHUMACHER (2009)
gemeinsam mit MÄRKISCHES LANDBROT exemplarisch für ein 1 kg
Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT einen PCF erstellt, um
2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot
9
praxisnah den Aufwand für die Erstellung von PCF in kleinen6 und mittleren7
Unternehmen (KMU) herauszuarbeiten.
Aktuell werden interne Berechnungen erhoben, um Anfang 2010 die ersten
PCF zu veröffentlichen.
Aufgrund der verschiedenen „konsequenten Nachhaltigkeitsbemühungen“
(DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSPREIS 2009) und für seine Bemühungen
hinsichtlich der Erstellung von PCF wurde das Unternehmen im November
2009 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2009 unter den Top 3 in der
Kategorie Deutschlands nachhaltigste Produktion ausgezeichnet.
2.3 Zwischenfazit
Die Firmenphilosophie des Unternehmens und das Engagement im Bereich
des Umweltmanagements legt nahe, dass sich die MÄRKISCHES LANDBROT
GMBH auch mit dem aktuellen Thema PCF auseinandersetzt, um auch hier
eine Vorreiterrolle einzunehmen. Zum einen birgt dies neue Potenziale, um
einzelne Schritte und Prozesse im Produktlebenszyklus zu identifizieren und
zu optimieren. Zum anderen können durch die Informationsweitergabe die
Verbraucher für das Thema sensibilisiert und zu einer möglichen Änderung
des Konsumverhaltens angeregt werden.
Als eines der ersten Unternehmen möchte MÄRKISCHES LANDBROT den PCF
seiner Produkte zum Anfang des Jahres 2010 veröffentlichen und verspricht
sich mit dieser Marketingstrategie einen Marktvorteil gegenüber
Wettbewerbern. Hierzu ist u.a. die Veröffentlichung eines eigenen CO2e-
Rechners für die Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT auf der
Firmenhomepage vorgesehen.
6 Unternehmen, die weniger als 50 Beschäftigte und einen Jahresumsatz bzw. einer Jahres-
bilanz von höchstens 10 Mio. Euro haben (vgl. http://www.mittelstandswiki.de/KMU) 7 Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio.
Euro bzw. eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro haben (vgl. http://www.mittelstandswiki.de/KMU)
3 Product Carbon Footprint
10
3 Product Carbon Footprint
Der Carbon Footprint erfasst das Treibhauspotenzial (GWP) eines Landes,
eines Unternehmens oder eines Produkts entlang einer festgelegten
Zeitspanne. Im Fall des Product Carbon Footprint (PCF) handelt es sich um
die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen eines einzelnen Produktes
entlang der gesamten Lebensdauer (von der Wiege bis zur Bahre, engl.
cradle-to-grave). Häufig wird im deutschen Sprachgebrauch auch vom CO2-
Fußabdruck gesprochen, was jedoch zu Missverständnissen führen kann;
denn schließlich werden alle Emissionen der sechs im Kyoto-Protokoll
stehenden Treibhausgase8 bilanziert und nur zur besseren Vergleichbarkeit
und somit Vereinfachung in CO2-Äquivalente (CO2e) umgerechnet (vgl. FLECK
2008: 4f). Folglich müsste korrekterweise vom CO2e-Fußabdruck bzw.
Product Carbon Equivalent Footprint gesprochen werden.
Der Weltklimarat (IPCC) hat Werte der Treibhauspotenziale der
verschiedenen Treibhausgase veröffentlicht, die die mittlere
Erwärmungswirkung über den Zeitraum von 100 Jahren darstellen (siehe
Tab. 1).
Tab. 1: Treibhauspotenziale ausgewählter Treibhausg ase bezogen auf eine Zeitspanne von 100 Jahren (GWP100) (Quelle: Eigene Darstellung nach IPCC 2007: 212).
Treibhausgase chemische Formeln
Treibhauspotenziale (GWP 100) in kg CO 2/ kg Substanz
Kohlenstoffdioxid CO2 1
Methan CH4 25
Distickstoffmonoxid (Lachgas) N2O 298
teilhalogenierte und perfluorierte Flurkohlenwasserstoffe
H-FKWs und PFCs
124 bis 14.800
Schwefelhexafluorid SF6 22.800
Der Effekt eines Treibhausgases beruht auf seiner Fähigkeit, die von der
Erdoberfläche reflektierte Wärmestrahlung im Infrarotbereich zu absorbieren
und so die Atmosphäre zu erwärmen. Dieser ist als natürlicher Treibhauseffekt
bekannt. Der zusätzliche, anthropogene Treibhauseffekt wird durch den
Anstieg der Gaskonzentrationen in der Troposphäre9 verursacht, so dass es
zu einer erhöhten Strahlungsabsorption in der Atmosphäre kommt.
8 Kohlenstoff, Methan, Distickstoffoxid, Schwefelhexafluorid, teilhalogenierte und perfluorierte
Fluorkohlenwasserstoffe 9 untere Schicht der Atmosphäre
3 Product Carbon Footprint
11
Folgewirkung ist die Erhöhung der Temperatur in der Troposphäre, die
wiederum verschiedene Klimawirkungen, wie bspw. das Abschmelzen von
Gletschern und arktischem Eis zur Folge hat (vgl. KLÖPFER, GRAHL
2009: 224f; 252f).
Die entstehenden Treibhausgase lassen sich für den Produktionsprozess in
einem Unternehmen in drei Gruppen einteilen:
� Direkte Emissionen, die aus Prozessen und Aktivitäten resultieren, die von
dem Unternehmen unmittelbar kontrolliert werden können, bspw. durch die
Wahl des fossilen Brennstoffes.
� Indirekte Emissionen, die bei der Herstellung von Vorprodukten und deren
Transport anfallen. Diese Emissionen können nur indirekt von dem
Unternehmen beeinflusst werden, bspw. durch die Wahl der Rohstoffe.
� Emissionen, die aus der Nutzung von elektrischem Strom resultieren.
Auch diese Emissionen kann das Unternehmen nur indirekt beeinflussen,
etwa durch die Wahl erneuerbarer Energien (vgl. NOLTE, OPPEL
2009: 111f)
Produktbezogene CO2-Bilanzen gewinnen vor dem Hintergrund der
Klimadebatte, des anthropogen verursachten Klimawandels und dem großen
Reduktionspotential im Bereich Konsum und Ernährung zunehmend an
Bedeutung. Derzeit laufen weltweit Pilotprojekte, die Vor- und Nachteile
einzelner Auslegungsregeln zur Erfassung von PCF deutlich machen sollen.
Am weitesten fortgeschritten ist der britische PAS 2050-Standard, der in der
finalen Version vom Oktober 2008 auf Basis der Ökobilanznorm ISO 14040ff
die Systemgrenzen für den Lebenszyklus eines Produktes von der Wiege bis
zur Bahre (engl. cradle-to-grave) (vgl. Abb. 3) klar definiert (BRITISH
STANDARDS INSTITUTION 2008b: IV). Bei der PAS handelt es sich um eine
öffentliche Anforderung, aber noch nicht um eine international gültige Norm.
Eine ISO Norm ist zum internationalen Konsens notwendig und wird
frühestens Ende 2010 erwartet (BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT,
NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 2).
3.1 Produktlebenszyklus
Grundlage aller Ökobilanzen und auch des PCF ist die Ökobilanzierung (LCA)
gemäß der internationalen Norm ISO 14040ff, die in die Familie der
3 Product Carbon Footprint
12
ISO 1400010 gehört (vgl. KLÖPFER, GRAHL 2009: 15). Dabei wird gemäß der
PAS 2050 der gesamte Lebenszyklus (von der Wiege bis zur Bahre engl.
cradle-to-grave) eines Produktes betrachtet, der die Phasen
Rohstofferzeugung, Produktion, Distribution, Nutzung und Entsorgung bzw.
Recycling umfasst. In Abb. 3 ist beispielhaft der Lebenszyklus für Produkte
von MÄRKISCHES LANDBROT dargestellt. Die in der Masterarbeit und in der
Bachelorarbeit von GOLLNOW (vgl. GOLLNOW 2008) behandelten Bereiche sind
markiert.
Abb. 3: Produktlebenszyklus – Schritte nach PAS 2050 (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an BSI 2008A. 11 und GOLLNOW 2008: 22).
Für alle Produktlebensphasen sind während des Entwicklungsprozesses stets
die zu erwartenden Auswirkungen auf die Umwelt zu bedenken und in den
Planungs- und Entscheidungsphasen zu berücksichtigen. So lassen sich
bspw. in der landwirtschaftlichen Rohstofferzeugung Entscheidungen über die
Menge und den Einsatz mineralischer Dünger, chemischer
Pflanzenschutzmittel und der Maschinen treffen.
Studien des Umweltbundesamtes belegen, dass Unternehmen der
umweltorientierten Produktentwicklung einen hohen Stellenwert einräumen,
um zum einen eine sichere Marktposition zu erhalten zum anderen um Kosten
zu sparen und innovative Produkte zu erzeugen (vgl. NOLTE, OPPEL
2009: 109).
Während der Produktentwicklung können bereits bis zu 80 % der zukünftigen
Umweltauswirkungen – durch Herstellung, Gebrauch und Entsorgung,
10 befasst sich mit dem Umweltmanagement (vgl. KLÖPFER, GRAHL 2009: 15)
3 Product Carbon Footprint
13
festgelegt werden. Daraus ist ersichtlich, welchen großen Einfluss
Produktentwickler, -manager und Konstrukteure haben können. Ökologische
Produktentwicklung muss deswegen auf einer umfassenden gesamtheitlichen
Betrachtung des Produktlebenszyklus aufbauen. Berücksichtigt werden kann
hierbei z.B. der vermehrte Einsatz von recycelten Rohstoffen, der Einsatz
energieeffizienter Produktionsanlagen (adäquates Energiemanagement), die
Langlebigkeit der Produkte und die Verpackungsminimierung, um an dieser
Stelle nur einige Möglichkeiten zu nennen. In der Produktdokumentation kann
bspw. durch Hinweise zur umweltfreundlichen Nutzung das
Verbraucherverhalten beeinflusst werden (vgl. NOLTE, OPPEL 2009: 111ff).
Um an den zentralen Aspekten für die ökologische Produktion anzuknüpfen
wird in der vorliegenden Masterarbeit der Fokus auf die last dirty mile gelegt
(vgl. Forschungsfragen in Kap. 1.2). Die last dirty mile fasst die
Nutzungsphase eines Produktes durch den Verbraucher und die Entsorgung
des Produktes und der Verpackung zusammen. Neben der
Rohstofferzeugung und dem Produktionsprozess, die ein enormes
Reduzierungspotenzial für Emissionen darstellen, ist die last dirty mile eine
der Stellgrößen, an der jeder Konsument eigeninitiativ werden kann. Hersteller
nutzen derzeit schon verschiedene Verbraucherhinweise auf den
Verpackungen, um ihre Kunden einen Ressourcen schonenden Umgang mit
den Produkten aufmerksam zu machen und sie über ein effektives Verhalten
aufzuklären. Als bekanntes Beispiel kann die Nutzung der Marke Der Grüne
Punkt auf den Verpackungen genannt werden. Das Lizenzzeichen gibt dem
Verbraucher Auskunft zur richtigen Entsorgung des Produktes bzw. der
Verpackung und dient dem Hersteller dazu seine Produktverantwortung
gemäß der Verpackungsverordnung (VerpackungsV vom 12. Juni 1991, BGBl.
I 1234) wahrzunehmen (vgl. DER GRÜNE PUNKT).
Verschieden Studien (BRUNNER IN FISCHER, HAHN (HRSG.) 2001; JUNGBLUTH
2000; FAIST 2000 UND TAYLOR 2000) zeigen, dass die Änderungen von
Verbrauchsmustern enorme Emissionseinsparungen mit sich bringen. So
konnte anhand dieser Studien gezeigt werden, dass die Ernährungsform
(Ovo-lacto-Vegetarier, Vollwertköstler oder Mischköstler) einen großen
Einfluss auf die CO2-Bilanz ausübt (vgl. TAYLOR 2000). Zusätzliche Kriterien,
die sich positiv auf die Bilanz auswirken sind die Saisonalität, die Regionalität,
der Verzicht auf Tiefkühlkost und der Kauf von Bio-Produkten (vgl. JUNGBLUTH
2000; FAIST 2000).
3 Product Carbon Footprint
14
BRUNNER kommt zu dem Ergebnis, dass ein Fünftel aller direkten und
indirekten Materialentnahmen der Ernährung zugeordnet werden können, ein
Viertel davon nur für die Lebensmittelzubereitung und Einkaufsfahrten (vgl.
BRUNNER IN FISCHER, HAHN (HRSG.) 2001: 208).
JUNGBLUTH kommt schließlich zu dem Schluss, dass die Verpackung nur
einen sehr kleinen Anteil der Umweltbelastung ausmachen kann, dagegen die
Herkunft der Produkte (regional oder Übersee) einen sehr großen. Neben den
Treibhausgasen als Schadstoffe betrachtet JUNGBLUTH in seiner Dissertation
zusätzlich weitere Umweltfaktoren wie etwa die Versauerung der Böden und
den Schwermetalleintrag (vgl. JUNGBLUTH 2000).
FAIST identifiziert in ihrer Dissertation den Primärenergiebedarf für
Lebensmittel, der mit etwa 31 % auf die Landwirtschaft, 35 % auf industrielle
Prozesse und 27 % auf die Haushalte (inkl. des Transports von der Filiale zum
Haushalt und der Energie zum Kühlen und Kochen) zu verteilen ist (vgl. FAIST
2000).
3.2 Aktuelle Entwicklungen
Das im Jahr 2007 in Großbritannien von der Carbon Trust11 in
Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen entwickelte erste CO2e-
Label hat weltweit die Diskussion um produktbezogenen Klimaschutz und
Treibhausbilanzen von Produkten beschleunigt. Anfang des Jahres 2008
kündigte das britische Handelsunternehmen Tesco an, für alle 70.000 von
Ihnen vertriebenen Produkte einen PCF zu erstellen und ihre Produkte mit
dem Carbon Reduction Label (Abb. 4) zu versehen (vgl. BUNDESMINISTERIUM
FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 1).
Es folgten international zahlreiche Ansätze zur Berechnung der Emissionen
und zur klimabezogenen Produktkennzeichnung (CO2e-Labelling). Häufig
werden Berechnungen auf Grundlage der PAS 2050 durchgeführt, wie es bei
den Emissionsermittlungen für das Carbon Reduction Label der Fall ist. Einige
Umsetzungen sehen die Bestimmungen der PAS 2050 als unzureichend an
und ergänzen diese mit anderen Standards (z.B. mit Empfehlungen des IPCC)
oder sogar mit eigenen individuellen Grundlagen.
In der klimabezogenen Produktkennzeichnung und dem CO2e-Labelling gibt
es international zahlreiche Initiativen. An dieser Stelle sollen kurz die
11 von der britischen Regierung initiierte Organisation mit dem Ziel der Verringerung von CO2-
Emissionen in Industrie und Verwaltung (vgl. THE CARBON TRUST 2009)
3 Product Carbon Footprint
15
wichtigsten grundsätzlichen Typen erläutert werden (vgl. BUNDESMINISTERIUM
FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 24ff).
� Das CO2-Label, wie bspw. das bereits genannte Carbon Reduction Label,
das nur an Unternehmen vergeben wird, welches sich zu einer
Reduzierung des PCF über zwei Jahre verpflichtet. Die Methodik weist die
genaue Erfassung eines CO2e-Wertes auf, in dem aber nicht alle
Lebenszyklusphasen des Produktes erfasst sein müssen. Darüber hinaus
hält das Label verschiedene (Nutzungs-)Informationen für die Kunden
bereit. Das Ziel des Labels ist das Heranziehen zur Vergleichbarkeit mit
anderen Produkten.
� Das CO2e-Siegel, welches Produkte einer Produktgruppe klimapositiv
auszeichnet. Als Beispiel kann an dieser Stelle das in der Schweiz durch
den unabhängigen Verein Climatop ausgezeichnete approved by climatop
Label (Abb. 4) genannt werden. Hierbei werden Produkte mit dem Label
ausgezeichnet, welche im Verlauf ihres Lebenszyklus mindestens 20 %
weniger CO2 verursachen als Konkurrenzprodukte. Neben Anforderungen
an die Klimaverträglichkeit des Produktes muss das Produkt auch andere
ökologische und soziale Standards erfüllen. Produkte mit dem approved by
climatop Label sind ausschließlich Eigenmarken der Handelskette Migros
(vgl. CLIMATOP).
� Das klimaneutrale Label, wie bspw. das in Abb. 4 dargestellte Stop Climate
Change Label, welches die AGRA-TEG Agrar- und Umwelttechnik GmbH
entwickelt hat, kennzeichnet klimaneutrale Produkte. Für die
Produktzertifizierung gelten neben der Erfassung der
Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette des Produkts,
die Einleitung von verbindlichen Maßnahmen zur Minderung und
Neutralisierung der durch die PCF ermittelten unvermeidlichen THG-
Emissionen durch den Kauf von Emissionsrechten. (vgl. AGRA-TEG Agrar-
und Umwelttechnik GmbH).
� Das Umweltlabel mit Klimafokus, das nicht notwendigerweise den PCF zur
Charakterisierung der Klimarelevanz von Produkten nutzt, sondern insbes.
bei Energie verbrauchenden Produkten i.d.R. den Energiebedarf.
Ausgezeichnet werden auch hier die besten 20 % einer Produktgruppe,
vorausgesetzt der Hersteller bewirbt sich um das freiwillige Label. Die
Vergabekriterien werden regelmäßig aktualisiert, so dass ein sog. Top-
Runner-Ansatz erfolgt (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT,
NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 26). Als Beispiel kann an
3 Product Carbon Footprint
16
dieser Stelle das deutsche Umweltzeichen Blauer Engel (Abb. 4) genannt
werden. Hier wird es künftig vier Kategorien geben, die jeweils als Zusatz
im Logo ergänzt werden: „Schützt das Klima“, „Schützt die Ressourcen“,
„Schützt das Wasser“ und „Schützt die Gesundheit“.
Abb. 4: Auswahl an klimabezogener Produktkennzeichnung: (1. ) Carbon Reduction Label, (2.) approved by climatop, (3.) Stop Climate Change, (4.) Der Blaue Engel (Quelle: (1.) THE CARBON TRUST (2009), (2.) CLIMATOP, (3.) AGRA-TEG GMBH, (4.) RAL GGMBH).
Die Initiativen der vorgestellten Produktlabel erfolgen derzeit auf freiwilliger
Basis. In Einzelfällen, wie etwa in Frankreich, wird über verpflichtende Formen
der Produktkennzeichnung diskutiert. Hier wurde in der sog. Umwelt-
Generelle ein Vorschlag erarbeitet, der eine Informationspflicht der
Konsumenten über den Verbrauch von Ressourcen, die freigesetzten
Treibhausgasemissionen und andere Umweltwirkungen, die im
Produktlebenszyklus der Produkte entstehen, ab Januar 2011 vorsieht.
Allerdings ist diese Regelung vom französischen Parlament bis zum jetzigen
Zeitpunkt noch nicht verabschiedet (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT,
NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 27).
Eine internationale Norm zur Erstellung von PCF fehlt bisher, weshalb die
Normungsarbeit für einen Standard zur Erstellung und zur Kommunikation der
Ergebnisse auf den Weg gebracht wurde. Um einen solchen wissenschaftlich
fundierten und international harmonisierten Standard zur Erfassung von PCF
zu schaffen, gibt es seit Mitte 2008 zwei parallele Initiativen:
(1.) Die International Organization for Standardization (ISO) erarbeitet die
internationale Norm Carbon Footprints of Products, die 2011 veröffentlicht
werden soll. Auch in Deutschland gibt es dazu im Deutschen Institut für
3 Product Carbon Footprint
17
Normung e. V. (DIN) Aktivitäten mit gemeinsamen Arbeitskreisen mehrerer
Ausschüsse, die den nationalen Beitrag zur Norm liefern.
(2.) Im Dialog mit internationalen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft
und Umweltverbänden haben der World Business Council for Sustainable
Development (WBCSD) und das World Resources Institute (WRI) im
Rahmen der GHG-Protokoll-Initiative begonnen, bis zum Sommer 2010
den Product and Supply Chain Accounting and Reporting Standard zu
entwickeln.
In Deutschland hat zusätzlich das PCF Pilotprojekt im November 2008 unter
der Trägerschaft von WWF, Öko-Institut, Potsdam-Institut für
Klimafolgenforschung (PIK) und THEMA1 Unternehmen zusammen geführt,
um branchenübergreifend für ausgewählte Produkte die jeweiligen PCF zu
ermitteln. Das PCF Pilotprojekt versteht sich als offene Plattform, die im
direkten Dialog mit nationalen und internationalen Akteuren und Stakeholdern
aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft steht. Gemeinsam wird
an der internationalen Harmonisierung einer einheitlichen Erfassungsmethodik
gearbeitet. In diesem Zusammenhang wird im Pilotprojekt diskutiert, ob und
gegebenenfalls wie eine klimabezogene Produktkennzeichnung z.B. in Form
eines Labels erfolgen kann.
Durch intensives praktisches Arbeiten mit einzelnen Fallstudien konnten erste
Beiträge zur Vereinheitlichung der methodischen Grundlagen geleistet und
Empfehlungen für deren Weiterentwicklung ausgesprochen werden.
Grenzen des PCF werden allerdings in einer umfassenden
Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten gesehen, die auf Basis des PCF
nicht möglich seien (vgl. PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009: 18f), da
weitere Umwelteinwirkungen, wie Eutrophierung, Toxizität oder Versauerung
von Böden und Gewässern ebenso wenig berücksichtigt werden können wie
soziale Aspekte.
Unsicherheiten werden auch in der Herkunft und Qualität der Daten bzw. der
Definition bestimmter Annahmen in einzelnen Lebensphasen des Produktes
gesehen (vgl. PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009: 18f). Als weiteres
Problem wird der personelle und finanzielle Aufwand der mit der Bilanzierung
von PCF verbunden ist genannt, der es vor allem für Unternehmen mit breitem
Produktportfolio erschwert, in kürzerer Zeit für jedes einzelne Produkt einen
PCF zu erstellen (vgl. PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009: 18f).
3 Product Carbon Footprint
18
Im November 2009 veröffentlichte das Umweltbundesamt in einem
Memorandum zum Product Carbon Footprint (BUNDESMINISTERIUM FÜR
UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009) klare Empfehlungen
für die offenen und strittigen Teile der Methodik, die künftig in den
internationalen Standardisierungsprozess mit einfließen sollen. Für die
praktische Umsetzung in der Übergangszeit bis 2011, innerhalb der die ISO
Norm veröffentlicht werden soll, werden Vorschläge gegeben. Darüber hinaus
werden Anforderungen an eine gute und erfolgreiche klimabezogene
Produktkennzeichnung formuliert und Einschätzungen zu den bestehenden
CO2e-Labeln gegeben. Speziell für die Erstellung von PCF für Lebensmittel
werden aufgrund verschiedener genannter Gründe Umsetzungs-
schwierigkeiten in der Produktkennzeichnung gesehen. In absehbarer Zeit
wird kein System entstehen, dass für tausende unterschiedliche Lebensmittel
in den Handelsgeschäften regelmäßig und wettbewerbsrechtlich zuverlässig
aktuelle CO2e-Werte kennzeichnen kann (BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT,
NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009).
Das österreichische Handelsunternehmen HOFER KG hat im Januar 2010
einen CO2e-Rechner für seine gehandelten Zurück zum Ursprung Bio-
Lebensmittel veröffentlicht und im Vergleich zu „herkömmlichen“
Lebensmitteln mit konventioneller Rohstofferzeugung (Landwirtschaft)
bewertet (vgl. HOFER KG). Bei der Bilanzierung wird die last dirty mile
(Nutzung und Entsorgung) nicht berücksichtigt, d.h. es werden nur die
Lebenszyklusphasen Rohstofferzeugung, Produktion und Distribution
einbezogen (vgl. Abb. 3).
3.3 Zwischenfazit
Die Herstellung von Produkten belastet immer die Umwelt, die Höhe der
Umweltbelastungen ist dabei aber durchaus variabel. Betrachtet man den
Lebenslauf eines Produktes, bieten sich in jeder Phase Möglichkeiten für die
Einsparung von Emissionen. So können im Produktionsprozess anfallende
Abfälle z.B. als Indikatoren betrieblicher Ineffizienz angesehen werden. Mit
Blick auf den Klimaschutz ist die Verwendung der Ressource Energie der
wichtigste Anknüpfungspunkt für umweltorientierte Produktion. Durch die
Ermittlung von PCF im Unternehmen kann das Bewusstsein für die
Klimarelevanz der eigenen hergestellten Waren und Dienstleistungen bei
Mitarbeitern, Lieferanten und Unternehmensleitungen gesteigert werden und
3 Product Carbon Footprint
19
zu Optimierungsprozessen führen. Reduktionspotenziale können identifiziert
und eine (Weiter-) Entwicklung der firmeneigenen Klimastrategie gewährleistet
werden. Enorme Potenziale birgt eine umweltorientierte Produktion zusätzlich,
indem Kosten für nachsorgenden Umweltschutz eingespart werden (vgl.
NOLTE, OPPEL 2009: 109). Eine transparente Dokumentation des PCF, z.B.
durch ein Label, schafft eine Grundlage zur gezielten Produktkennzeichnung
und gibt Hinweise zur Förderung eines klimaverträglichen Konsums durch den
Verbraucher.
Bei der Vielzahl verschiedenster Entwicklungen sowohl auf Ebene der
Berechnungen als auch in der Produktkennzeichnung durch verschiedene
Label wird schnell ersichtlich, dass ein international konformer Standard
notwendig ist. Auf der Basis der ISO 14040ff der Ökobilanzierung ist eine
Bewertung der Klimarelevanz von Waren und Dienstleistungen bereits
möglich. Zur Vergleichbarkeit von PCF werden ungeklärte Fragen innerhalb
der nächsten zwei Jahre durch den WBCSD/WIR- und ISO-Prozess
international harmonisiert (vgl. PCF Pilotprojekt Deutschland 2009: 25).
In der internationalen Debatte werden neben der unternehmensinternen
Optimierung und der Vergleichbarkeit numerisch ermittelter CO2-e-Werte
verschiedene weitere Ziele für die Erstellung von PCF formuliert. Je nach
Zielsetzung muss der jeweilige Rahmen zur Erfassung unterschiedlich
gesteckt werden, was eine einheitliche Methodik erschwert. Hier gilt es,
allgemeine Ziele zu definieren, um sie methodisch abdecken zu können. Nach
den Einschätzungen des Memorandums des Umweltbundesamtes 2009
werden bei der derzeitigen Datenverfügbarkeit voraussichtlich in den nächsten
Jahren einige Ziele nicht erreichbar sein (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR
UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 4f).
Kritik gibt es außerdem von der Bundesvereinigung der Deutschen
Ernährungsindustrie (BVE), die der CO2-Kennzeichnung auf Lebensmitteln
kritisch gegenübersteht. Es müsse im Rahmen der gesamten
Wertschöpfungskette an ‚relevanten Stellschrauben gedreht‘ werden, um den
Ausstoß schädlicher Klimagase zu verringern, so Jürgen Abraham,
Vorsitzender der BVE. Ein effizienter Energie- und Rohstoffeinsatz in
Produktions- und Verfahrensabläufen sei in der Ernährungsindustrie übliche
Praxis, sagt Abraham, und die CO2-Kennzeichnung stelle keinen
Lösungsbeitrag dar (vgl. BUNDESVEREINIGUNG DER DEUTSCHEN ERNÄHRUNGS-
INDUSTRIE E. V. 2009).
4 Methodik
20
4 Methodik
Nachdem in Kap. 2 das Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT GmbH
vorgestellt und die theoretische Einbettung des Themas durch die Erörterung
des PCF in Kap. 3 durchgeführt wurde, folgt in diesem Kapitel die Erläuterung
zur Methodenwahl der im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchzuführenden
empirischen Untersuchung. Es gilt, Informationen über das
Konsumentenverhalten zur Nutzung und Entsorgung (last dirty mile) der
Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT zu erhalten, um schließlich deren
Ausprägung am PCF ausgewählter Produkten von MÄRKISCHES LANDBROT zu
ermitteln. Hierzu wird im folgenden Kapitel die Wahl der
Datenerhebungsmethode sowie die Durchführung und die
Auswertungsmethode vorgestellt.
4.1 Wahl der Methode
Um Informationen darüber zu erhalten, wie der Kunde die Produkte von
MÄRKISCHES LANDBROT erwirbt und konsumiert, bietet sich ausschließlich die
Datengewinnung durch Primärerhebung an.
Da es zu der genannten unternehmensspezifischen Fragestellung noch keine
Sekundärdaten12 gibt, ist eine Primärdatengewinnung notwendig, bei der zur
Beantwortung der Fragestellung benötigte Informationen originär erhoben
werden. Es gibt zur primären Datengewinnung sozialer Daten vier
Erhebungsmethoden: die Beobachtung, die Befragung, das Experiment und
die Inhaltsanalyse (vgl. ATTESLANDER 2008: 48). Bei den verschiedenen
Erhebungsmethoden gibt es zahlreiche Ausführungsmöglichkeiten, so dass
die jeweils passende Methode für die entsprechende Fragestellung und
Zielsetzung zu wählen ist (vgl. ATTESLANDER 2008: 48).
Aus den in Kap. 1.2 vorgestellten Forschungsfragen wird unmittelbar
ersichtlich, dass sich die Methoden der Beobachtung, des Experiments und
der Inhaltsanalyse nicht eignen. Ausschließlich die Befragung ist als geeignete
Methode zu wählen, da Elemente des Einkaufs- und Konsumverhaltens, das
Interesse an Informationen zum PCF und Faktoren wie soziodemographische
Kriterien nur durch den einzelnen Konsumenten selbst beantwortet werden
können.
12 bei der sekundären Datengewinnung werden bereits vorhandene, ursprünglich für andere
Zwecke erhobene Daten aufbereitet, analysiert und ausgewertet (vgl. KROMREY 2006: 67ff)
4 Methodik
21
Hinsichtlich der Befragungsmethoden können schriftliche, telefonische,
persönliche und computergestützte Verfahren unterschieden werden.
Verschiedene Typen und Kombinationen – wie narratives Interview, Leitfaden-
Befragung, Befragung mit Fragebogen – sind möglich (vgl. ATTESLANDER
2008: 129ff).
Aufgrund der Tatsache, dass keine Kundendateien von MÄRKISCHES
LANDBROT Konsumenten vorliegen, scheidet die Möglichkeit der telefonischen
Befragung aus. Die computergestützte Befragung kommt ebenfalls nicht in die
engere Wahl, da es zum einen schwierig ist den Konsumenten von
MÄRKISCHES LANDBROT auf diesem Weg zu erreichen und sich zum anderen
als technisch zu aufwändig darstellt. Aufgrund der Forschungsfragen und des
zeitlichen Rahmens wird eine Kombination aus schriftlicher und persönlicher
Form gewählt: die persönliche Befragung (Interview) anhand eines
Fragebogens.
4.2 Fragebogenentwicklung
Ziel der Befragung ist es, Informationen zu den unter Kap. 1.2 genannten
Forschungsfragen zu erhalten. Die ersten Fragen dienen der
Kontaktaufnahme, die das Interesse und die Kommunikationsbereitschaft der
Kunden wecken sollen. Sie werden häufig auch als Eisbrecherfragen
bezeichnet (vgl. KIRCHHOFF, KUHNT, LIPP, SCHLAWIN 2008: 19f). Hier werden
die Häufigkeit und Gründe für den Kauf von Bio-Brot erfragt. Im Fragebogen
wird der Fokus auf die Einkaufs- und Konsumgewohnheiten der Kunden
gerichtet, insbes. die Verwendung und Verwertung der Produkte sowie Fragen
zum Einkaufsweg. Es folgen Fragen, die sich nach dem Interesse an der
Thematik des Klimawandels und am CO2-Fußabdruck erkundigen. Diese
Fragen sind zwar nicht Teil der Forschungsfragen, sie wurden dennoch auf
Wunsch der Geschäftsleitung von MÄRKISCHES LANDBROT in den Fragebogen
aufgenommen. Die soziodemografischen Fragen, die der Beschreibung der
Stichprobe dienen, runden den Fragebogen ab.
Der Fragebogen (im Anhang A-3) enthält insgesamt 34 Fragen. Es werden
sowohl offene als auch geschlossene Fragen gewählt. Die offenen Fragen
lassen frei formulierte Antworten zu. Die geschlossenen Fragen enthalten
vorgegebene Antwortmöglichkeiten, hier sind vor allem dichotome13 und
13 Antwortformat mit zwei Ausprägungen wie bspw. ‚weiblich oder männlich‘, ‚ja oder nein‘ (vgl.
BORTZ 2005: 788)
4 Methodik
22
trichotome Antwortformate (Nominalskala) sowie Antworten in Ratingskalen14
gewählt (vgl. RAAB-STEINER 2008: 2ff). Die offene Fragestellung wird dann
gewählt, wenn individuelle Antworten gewünscht werden; so wird eine
Vorauswahl oder Beeinflussung durch vorgegebene Antwortkategorien im
Vorfeld vermieden (siehe Fragen 4 und 5).
Bei etwa der Hälfte der Fragen handelt es sich um geschlossene Fragen, die
den positiven Aspekt haben, dass sie der Befragte zügig beantworten kann.
Das erhöht möglicherweise die Bereitschaft an der Umfrage teilzunehmen.
Dabei werden Varianten mit einfacher Auswahlmöglichkeit als auch mit
Mehrfachantworten verwendet. Diese Frageform ist für die Auswertung
vorteilhaft, da sie mit weniger Aufwand mithilfe in der Fragebogensoftware
Grafstat 4.12 ausgewertet werden kann als die offene Frageform.
Vorab diente ein Pretest15 mit insgesamt 30 Fragen der Überprüfung des
Fragebogens hinsichtlich seiner Verwendbarkeit und Zweckmäßigkeit. Dies
wurde anhand einer kleinen aber ausreichend großen Stichprobe untersucht.
Es sollten vor allem folgende Kriterien durch den Pretest überprüft werden:
• die Verständlichkeit der Fragen,
• die Vollständigkeit der vorgesehenen Antwortkategorien,
• die Dauer der Beantwortung des Fragebogens.
Anregungen aus dem Pretest wurden in den Hauptfragebogen eingearbeitet,
um Schwierigkeiten beim Ausfüllen bzw. Befragen der Zielpersonen und der
Auswertung zu reduzieren (vgl. RAAB-STEINER 2008: 58f).
Der Pretest wurde am 16. Oktober 2009 auf dem Ökomarkt Leopoldplatz vor
dem Marktstand der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH in Berlin-Wedding
durchgeführt (Pretest Fragebogen siehe Anhang A-2). Hier wurden
16 Personen befragt. Der Pretest enthält überwiegend offene Fragestellungen,
da hier v.a. die individuellen Antworten von Bedeutung sind, um diese evtl. in
den Hauptfragebogen als Antwortkategorien aufzunehmen.
14 auch Ordinalskala genannt; sie enthalten mehr als zwei abgestufte Antwortkategorien die zur
Beantwortung herangezogen werden z.B. ‚sehr wichtig‘, ‚eher wichtig‘, ‚weniger wichtig‘ und ‚unwichtig‘ (vgl. BORTZ 2005: 794)
15 Vortest
4 Methodik
23
4.3 Durchführung der Verbraucherbefragung
Der Hauptabsatzmarkt von MÄRKISCHES LANDBROT-Produkten ist Berlin und
Brandenburg, deshalb war es nahe liegend, diese beiden Regionen als
Befragungsorte auszuwählen.
Die (Haupt-)Befragungen in Berlin wurden an den Genießerabenden des viv
BioFrischeMarkts in Berlin-Waidmannslust (Filiale Oraniendamm 44) und
Berlin-Prenzlauer Berg (Filialen Schliemannstraße 48 und Greifswalder
Straße 31) in der Zeit vom 3. bis zum 5. November 2009 durchgeführt. An
diesen sog. Genießerabenden waren ausschließlich die Kunden, die eine
Mitgliedskarte besitzen, zur Verkostung eingeladen. Hier wurden alle
Teilnehmer aufgefordert, an der Befragung teilzunehmen.
In Brandenburg fiel die Wahl auf Globus Naturkost in Eberswalde, wo die
Befragungen am 19. und 20. November 2009 vorgenommen wurden. Hier
wurden ebenfalls alle Kunden gebeten, an der Befragung teilzunehmen.
Ein zentrales Kriterium, das bei der Durchführung offensichtlich wurde, war die
Länge des Fragebogens: Die meisten Kunden äußerten, dass sie die
Befragung als zu zeitaufwendig („zu lang“) empfanden. Außerdem teilten viele
der Befragten mit, dass die Beantwortung der Schätzfragen problematisch sei,
da die Festlegung auf bestimmte Größen, bspw. die Lagerungsdauer des
eingefrorenen Brotes in Tagen (Frage 12) oder das durchschnittliche
Einkaufsgewicht in kg (Frage 23), ihnen schwer fiele.
4.4 Statistische Auswertung
Die Erfassung der Daten erfolgte durch die Eingabe der Fragebögen in die
Fragebogensoftware Grafstat 4.12. Hierbei handelt es sich um eine Windows
Anwendung, die stetig weiterentwickelt wird und für den öffentlichen
Bildungsbereich kostenlos lizensiert ist (Bezugsquellen und weitere
Informationen unter http://www.grafstat.de). Die Daten lassen sich bei Bedarf
in die Tabellenkalkulations-Software Microsoft Excel oder in die Statistik- und
Analyse-Software SPSS exportieren. Grafstat 4.12 bietet Möglichkeiten der
statistischen und graphischen Auswertung, d.h. es weist verschiedene
Lageparameter16 und Streuungsmaße17 aus und bietet verschiedene Arten18
der graphischen Darstellung.
16 hier v.a. Mittelwert (µ), Median und Quartile 17 hier v.a. Varianz und Standardabweichung σ 18 hier v.a. Stab- und Kreisdiagramme
4 Methodik
24
Die statistische Grundauswertung mit einer Urliste19 als Darstellungsform für
die offenen Antworten und mit Häufigkeitstabellen20 für die restlichen
Antworten erfolgt mit Grafstat 4.12 und ist im Anhang A-4 zu finden. Bei der
graphischen Auswertung wird auf Microsoft Excel zurückgegriffen. Hier dienen
in erster Linie Box-Whisker-Plots21, Kreis- und Stabdiagramme zur
Veranschaulichung. Die Ergebnisse werden zunächst deskriptiv22
ausgewertet. Dies erfolgt in erster Linie über die Darstellung der o.g.
Lageparameter und Streuungsmaße. In gekennzeichneten Einzelfällen
werden Ausreißerwerte23 herausgenommen und nicht berücksichtigt, da sie
die Ergebnisse verzerren könnten. Diese Werte werden über die
Standardabweichung (σ)24, die Aussagen gibt, ob es sich um eine
Normalverteilung25 handelt (vgl. BORTZ 2005: 73f), identifiziert. Fehlende
Antworten, sog. missing values, werden ebenfalls nicht berücksichtigt und
somit nicht in die Berechnungen der Prozentwerte mit einbezogen. Dieses
Vorgehen führt zu einer besseren Übersichtlichkeit der für die Fragestellung
relevanten Antworten. Sie birgt allerdings den Nachteil, dass unter Umständen
Informationen verloren gehen können (vgl. KIRCHHOFF, KUHNT, LIPP, SCHLAWIN
2008: 49ff). Dies gilt es bei der Aussagefähigkeit der Ergebnisse zu
berücksichtigen.
4.5 Zwischenfazit
Der Fragebogen eignet sich besonders als Forschungsinstrument zur
Erfassung von Meinungen, Einstellungen, Positionen der befragten
Personengruppe zu konkreten Themen oder Sachverhalten. Er gehört zu den
am häufigsten eingesetzten Methoden in der Sozialforschung, nicht zuletzt
wegen der Praktikabilität und der kostengünstigen Umsetzung (vgl. RAAB-
STEINER 2008: 62).
19 statistische Reihe 20 Häufigkeitsverteilung eines Merkmals 21 Diagramm zur graphischen Darstellung von Median, 1. und 3. Quartil und die beiden
Extremwerte (1 % und 99 %) 22 beschreibende Statistik , die vorliegende Daten in geeigneter Weise zusammenfasst, zu
Tabellen verdichtet und graphisch darstellt (vgl. BORTZ 2005: 788) 23 hier Werte die außerhalb der Antworten der 99%-Grenze liegen 24 Maß für die Streuung der Werte einer Zufallsvariablen um ihren Mittelwert; beschreibt die
Breite der Normalverteilung 25 Für normalverteilte Zufallsgrößen gilt:
68,3 % der Realisierungen im Intervall µ ± σ 95,4 % im Intervall µ ± 2σ 99,7 % im Intervall µ ± 3σ
4 Methodik
25
Die Grundgesamtheit der Untersuchung, also die Menge von Objekten, für die
die Aussage der Untersuchung gelten soll (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER
2008: 265), ist für diese Untersuchung festgelegt auf alle Konsumenten von
MÄRKISCHES LANDBROT-Produkten. Allerdings ist eine Vollerhebung sowohl
aus zeitlichen und technischen als auch organisatorischen Gründen nicht
durchführbar. Die Anzahl der Konsumenten und deren Zusammensetzung
sind weder bezifferbar noch definierbar, da es sich um eine dynamische
Größe handelt, die sich stetig ändert und durch verschiedenste Faktoren
beeinflusst wird. Aus den genannten Gründen kann nur eine Teilerhebung
durchgeführt werden. Das Ziel dieser Teilerhebung ist es, auf Basis der
analysierten Teilmenge eine Aussage über die Grundgesamtheit treffen zu
können. Rückschlüsse können von der Teilmenge auf die Grundgesamtheit
dabei allerdings nur gezogen werden, wenn die Teilmenge hinsichtlich der
Untersuchungsmerkmale ein verkleinertes, wirklichkeitsgetreues Abbild der
Grundgesamtheit darstellt und damit repräsentativ ist (vgl. BOURIER
2003: 30f).
Von einem Genauigkeitsverlust der Ergebnisse kann folglich ausgegangen
werden. Die Untersuchung hat somit eher einen explorativen Charakter. Das
Problemfeld ist ein relativ neues, über das es bisher nur wenig bzw. kein
gesichertes Wissen (vgl. KROMRAY 2006: 67) und v.a. keine
unternehmensspezifischen Daten gibt.
5 Ergebnisse
26
5 Ergebnisse
Nachdem in Kap. 4 die Wahl der Datenerhebungsmethode, die
Fragebogenentwicklung sowie die Durchführung der Befragung und der
statistischen Auswertung ausführlich erörtert wurden, folgen zunächst die
Darstellungen der Ergebnisse (Kap. 5.1). In Kap. 5.2 wird anhand der
Ergebnisse das durchschnittliche Konsumverhalten der befragten MÄRKISCHES
LANDBROT-Kunden abgebildet. Anhand dieser Werte wird die last dirty mile
berechnet. Es folgt eine Einschätzung der Ausprägung der last dirty mile auf
den gesamten PCF der Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH.
5.1 Ergebnisse der empirischen Untersuchung
Wie bereits in Kap. 4.3 beschrieben, fanden die Befragungen in den Regionen
Berlin und Brandenburg statt. Insgesamt haben 92 Personen an den
Befragungen teilgenommen, 65 in Berlin und 27 in Eberswalde. Die
Darstellung der Ergebnisse wird thematisch getrennt. Es wird in Kap. 5.1.1 mit
der Beschreibung der Stichprobe begonnen. Es folgen die Ergebnisse der
Befragungen zum Einkaufs- und Konsumverhalten, die den Schwerpunkt zur
Beantwortung der Forschungsfragen bilden (Kap. 5.1.2).
5.1.1 Beschreibung der Stichprobe
Mit den Fragen 31 bis 34 werden demographische Daten erfasst, die der
Beschreibung der Stichprobe dienen.
Es wurden insgesamt 63 Frauen und 29 Männer befragt (Frage 31). In Abb. 5
ist die prozentuale Geschlechterverteilung der 92 befragten Personen
dargestellt. Als Vergleich dienen die Daten des Statistischen Bundesamtes
von 2008 (vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT DEUTSCHLAND 2009). Es ist
ersichtlich, dass in dieser Untersuchung die Frauen gegenüber dem
bundesweiten Durchschnitt überrepräsentiert sind.
Das Durchschnittsalter (Mittelwert µ26) der Befragten lag bei 40,5 Jahren,
wobei der jüngste Befragte 21 und der älteste 72 Jahre alt war (Frage 32). Die
26 auch arithmetisches Mittel oder Durchschnitt genannt; ergibt sich aus der Summe aller Werte
einer Verteilung geteilt durch die Gesamtzahl der Werte (n) (vgl. BORTZ 2005: 793)
5 Ergebnisse
27
Variationsbreite27 beträgt somit 51 Jahre. Der Median28 lag bei 39 Jahren.
Zwei Befragte haben keine Angaben zu ihrem Alter gemacht.
Die Antworten wurden in fünf Klassen zusammengefasst und im Vergleich zu
den deutschen Bundesbürgern (Stichtag 31.12.2007 vgl. STATISTISCHES
BUNDESAMT DEUTSCHLAND 2009) in Abb. 6 dargestellt. Hier wird offensichtlich,
dass bei der Befragung die unter 20-Jährigen und die über 64-Jährigen
gegenüber dem bundesweiten Durchschnitt deutlich unterrepräsentiert sind.
Folglich sind die übrigen Altersgruppen überrepräsentiert.
Geschlechterverteilung
51,0%
68,5%
49,0%
31,5%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Deutschland 2008
Befragung n=92
in %
weiblich
männlich
Abb. 5: Prozentuale Geschlechterverteilung der befr agten Personen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stand: 20 08) (Quelle: Eigene Darstellung).
Altersverteilung
19,4% 17,7%
38,9%
24,2%
33,3%
18,6% 20,1%
24,4% 3,3%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Deutschland31.12.2007
Befragung n=90
in %
bis 19 Jahre 20-34 Jahre 35-49 Jahre
50-64 Jahre über 64 Jahre
Abb. 6: Prozentuale Altersverteilung der befragten Personen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stichtag: 31.12.2007) (Quelle: Eigene Darstellung).
27 Bereich in dem sich die Messwerte einer Stichprobe befinden (vgl. BORTZ 2005: 798) 28 Wert einer Verteilung, der die Gesamtzahl der Fälle halbiert, so dass 50 % aller Werte unter
und 50 % aller Fälle über dem Median liegen (vgl. BORTZ 2005: 793)
5 Ergebnisse
28
Zur beruflichen Tätigkeit (Frage 33) lässt sich sagen, dass mit 40,2 % der
Anteil der Angestellten am größten ist, gefolgt von Studenten und
Selbständigen mit einem Anteil von jeweils 20,7 % (vgl. Abb. 7).
Berufliche Tätigkeit
40,2%
20,7%
20,7%
2,2%
1,1%
1,1%
7,6%
6,5%
0% 10% 20% 30% 40% 50%in %
Arbeitssuchende/r
Schüler/in
sonstiges
Rentner/in
Beamte/r
Selbständige/r
Student/in
Angestellte/r
Abb. 7: Prozentuale Verteilung der beruflichen Täti gkeit der befragten Personen (Quelle: Eigene Darstellung).
Bezüglich der Haushaltsgröße (Frage 34) zeigt sich, dass der Hauptanteil der
Befragten in Zwei-Personen-Haushalten lebt, die mit 42,4 % am häufigsten
vertreten sind. Es folgen die Single-Haushalte mit 20,7 % und Drei-Personen-
Haushalte mit 18,5 %. Durch den Vergleich mit dem bundesdeutschen
Durchschnitt ist zu erkennen, dass die Ein-Personen-Haushalte in der
Stichprobe unterrepräsentiert sind (vgl. Abb. 8).
Haushaltsgröße
39,4%
20,7%
34,0%
42,4%
13,1%
18,5%
9,9%
12,0% 6,5%
3,6%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Deutschland 2008
Befragung n=92
in %
1-Personen-Haushalt 2-Personen-Haushalt3-Personen-Haushalt 4-Personen-HaushaltHaushalte mit 5 Personen und mehr
Abb. 8: Prozentuale Verteilung der Anzahl der im Ha ushalt lebenden Personen (Quelle: Eigene Darstellung).
5 Ergebnisse
29
5.1.2 Einkaufs- und Konsumverhalten
Mit Hilfe der Fragen 1 bis 8 und 18 bis 23 können die Einkaufsgewohnheiten
der befragten Personen bzgl. der abgefragten Merkmale charakterisiert
werden. Mehr als 75 % der Befragten gaben an, immer bzw. häufig Bio-Brot
zu kaufen (Frage 1, vgl. Abb. 9).
Häufigkeit des Bio-Brot Kaufs
14,1%
45,6%
32,6%
7,6%
immer häufig gelegentlich selten nie
Abb. 9: Prozentuale Verteilung der Bio-Brot Einkäuf e (Quelle: Eigene Darstellung).
In Abb. 10 ist die prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von Bio-Brot
(Frage 2) dargestellt. Hier waren zehn Antwortkategorien vorgegeben.
Mehrfachnennungen waren erlaubt. Die drei am häufigsten genannten Gründe
für den Kauf von Bio-Brot waren: der Geschmack (82 %), die Tatsache, dass
die Rohstoffe aus dem Ökolandbau stammen (75 %) und die Gesundheit
(75 %).
Gründe für den Kauf von Bio-Brot
82%75%75%
60%48%
24%13%
9%4%
0% 25% 50% 75% 100% in %
kein bewußter Kauf
Sonstiges
Nähe der Einkaufsstätte
Haltbarkeit
NachhaltigkeitsmanagementRegionalität
Qualität
Gesundheit
Rohstoffe aus Ökolandbau
Geschmack
Abb. 10: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Bio-Brot Kauf
(Quelle: Eigene Darstellung).
5 Ergebnisse
30
Die Befragten gaben an durchschnittlich (Mittelwert µ) 5,3 Mal im Monat
MÄRKISCHES LANDBROT zu kaufen (Frage 3). Wie im Box-Whisker-Plot (vgl.
Erläuterung in Kap. 4.4) in Abb. 11 dargestellt, gibt es hier Angaben von
0,5 Mal bis 20 Mal im Monat (Varianzbreite 19,5). Der Median liegt bei 4 Mal.
Das 1. Quartil29 liegt bei 2 Mal und das 3. Quartil30 bei 8 Mal im Monat. Die
Standardabweichung σ beträgt 4,08 was auf eine Normalverteilung (vgl.
Erläuterung in Kap. 4.4) der Antworten schließen lässt.
Abb. 11: Häufigkeit der Einkäufe von M ÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Quelle: Eigene Darstellung).
Die häufigsten Gründe für den Kauf von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 4) sind
der Geschmack (27 %), die Gesundheit (14 %), die Rohstoffe aus dem
Ökolandbau (12 %) und die Regionalität (12 %). Diese Frage wurde als offene
Frage gestellt, um individuelle Antworten zu erhalten. Fünf Personen gaben
keine Gründe an (vgl. Abb. 12).
Die drei häufigsten Gründe für den Kauf von Bio-Brot in Demeter-Qualität
(Frage 5, vgl. Abb. 13), sind der Geschmack (18 %), die Qualität (15 %) und
die Rohstoffe aus dem Ökolandbau (13 %). 14 % der Befragten gaben an,
nicht bewusst Brot in Demeter-Qualität zu kaufen. Auch diese Frage wurde,
um individuelle Antworten zu erhalten, offen und ohne Vorgabe von
Antwortkategorien gestellt. Sieben Personen machten hierzu keine Angaben.
29 auch 25 %-Quantil genannt; zerlegt die Gesamtheit so, dass 25 % der Antworten kleiner und
75 % der Antworten größer als das 1. Quartil sind (vgl. BORTZ 2005: 794) 30 auch 75 %-Quantil genannt; zerlegt die Gesamtheit so, dass 75 % der Antworten kleiner und
25 % der Antworten größer als das 3. Quartil sind(vgl. BORTZ 2005: 794)
5 Ergebnisse
31
Gründe für den Kauf von Märkisches Landbrot
27%14%
12%12%
10%4%4%
3%3%
2%2%2%
1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%
0% 10% 20% 30%in %
ökologische GründeWeizenfreie ProdukteVollkornfrisch vermahlenes Getreideweniger SalzLieblingssorteNähe der Einkaufsstättekein bewußter KaufUnternehmensphilosophieVollwertPreis-LeistungDemeterqualitätVertrauenHaltbarkeitwenn nicht selbst gebacken wirdNachhaltigkeitsmanagementAngebot, VerfügbarkeitAuswahl, Abwechslung, ProduktvielfaltQualitätRegionalitätRohstoffe aus ÖkolandbauGesundheitGeschmack
Abb. 12: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung).
Gründe für den Kauf von Brot in Demeter-Qualität
18%15%
14%13%
12%5%5%5%
1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%1%
0% 10% 20% 30%in %
gutes Gewissenkeine KonservierungsstoffeUmweltschutzKreislaufgedankewenn nicht selbst gebacken wirdVollwertVollkornVertrauenUnternehmensphilosophieAngebot vor Ortalle LM werden von Demeter gekauftNatürlichkeitAuswahl der ZutatenIdeologieHaltbarkeit"bestes Bio"RegionalitätNachhaltigkeitsmanagementGesundheitRohstoffe aus Ökolandbaukein bewußter KaufQualitätGeschmack
Abb. 13: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von Bio-Brot in Demeter-Qualität (Quelle: Eigene Darstellung).
5 Ergebnisse
32
4 kg MÄRKISCHES LANDBROT kaufen die befragten Personen durchschnittlich
(µ) pro Monat (Frage 6). Vier Personen machten diesbezüglich. keine
Angaben. Die Antworten umfassen 0,5 kg bis 16 kg (Variationsbreite 15,5) bei
dieser Frage. Der Median liegt bei 3 kg. Die Standardabweichung σ beträgt
3,36. Hieraus lässt sich schließen, dass die Antworten nicht normal verteilt
sind. 99,7 % der Antworten liegen im Bereich bis max. 14 kg (vgl. Boxplot in
Abb. 14). Bereinigt man folglich den Mittelwert um die Ausreißer31, d.h. alle
Antworten, die über 14 kg liegen, dann erhält man den bereinigten Mittelwert
von 3,8 kg.
Abb. 14: Durchschnittliche Einkaufsmenge von M ÄRKISCHES LANDBROT in kg pro Monat (Quelle: Eigene Darstellung).
28 % der Befragten gaben an, ihren gesamten Brotbedarf durch MÄRKISCHES
LANDBROT zu decken (Frage 7, vgl. Abb. 15). Mehr als die Hälfte ihres
Brotbedarfs decken 17% der Befragten (Frage 8, vgl. Abb. 15). Zwei Personen
äusserten sich hierzu nicht.
Die durchschnittliche (µ) Entfernung der Wohnstätte bis zur Einkaufsstätte, bei
der MÄRKISCHES LANDBROT erworben wird liegt, bei 6,3 km (Frage 18). Der
Median beträgt 2,0 km. Die Antworten reichen von 0,1 km bis 100 km, wobei
auch hier mit der Standardabweichung von 13,42 nicht auf eine
Normalverteilung der Antworten geschlossen werden kann, denn 99 % der
Antworten liegen im Bereich bis 50 km (vgl. Abb. 16). Bereinigt man hier den
Mittelwert um die Ausreißer, folglich alle Antworten über 50 km, erhält man
einen Mittelwert von 5,3 km.
31 Messwerte, die außerhalb des Streuungsbereiches liegen
5 Ergebnisse
33
Anteil des Brotbedarfs, der mit Märkisches Landbrot gedeckt wird
28%
7%
10%23%
30%
2%
100% >3/4 bis <100% >1/2 bis 3/4>1/4 bis 1/2 bis 1/4 keine Angabe
Abb. 15: Prozentualer Anteil des Brotbedarfs, der d urch M ÄRKISCHES LANDBROT gedeckt wird (Fragen 7 und 8 zusammengefasst) (Quelle: Eigene Darstellung).
Abb. 16: Entfernung in km von der Wohnstätte bis zu r Einkaufsstätte, in der MÄRKISCHES LANDBROT gekauft wird (Quelle: Eigene Darstellung).
Der Einkaufsweg wird im Durchschnitt 2,6 Mal mit dem Fahrrad bzw. zu Fuß
(Median 1 Mal; σ 3,53), 0,5 Mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Median
0 Mal; σ 2,3) und 2,1 Mal mit dem Auto bzw. mit dem Motorrad zurückgelegt
(Median 0 Mal; σ 3,26) (Fragen 19 bis 21). Bei allen drei Antworten ergibt sich
mit den genannten Standardabweichungen keine Normalverteilung. Die
bereinigten Mittelwerte liegen bei 2,4 Mal mit dem Fahrrad, 0,3 Mal mit den
öffentlichen Verkehrsmitteln und 2,0 Mal mit dem Auto bzw. mit dem Motorrad.
91 % der Befragten gaben an, ihren Broteinkauf mit anderen Einkaufswegen
zu verbinden (Frage 22). Bei diesen ‚verbundenen‘ Einkäufen haben 92 %
der Befragten angegeben, ein durchschnittliches Einkaufsgewicht bis zu 10 kg
5 Ergebnisse
34
zu erreichen (Frage 23, vgl. Abb. 17). Daraus ergibt sich ein gewichtetes32
arithmetisches Mittel von 6,3 kg.
Einkaufsgewicht in kg
41%
7% 1%
30%
21%
bis 5kg >5kg bis 7,5kg >7,5kg bis 10kg >10kg bis 15kg > 15kg
Abb. 17: Prozentualer Anteil des Einkaufsgewichts i n kg (Quelle: Eigene Darstellung).
Die Fragen 9 bis 17 dienen der Charakterisierung der Konsumgewohnheiten.
Im Durchschnitt werden 13,4 % der erworbenen Backwaren von MÄRKISCHES
LANDBROT getoastet (Frage 9). Die Antworten reichen von 0 bis 100 %. Der
Median liegt bei 0 % (siehe Abb. 18). Die Antworten sind normal verteilt (σ
25,5).
Abb. 18: Getoastete Anteile von M ÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung).
Aufgebacken werden 2,3 % der Produkte des MÄRKISCHES LANDBROT
(Frage 10). Eine Person hat hier keine Angaben gemacht. Die Antworten
reichen von 0 bis 40 %. 99 % der Antworten liegen im Bereich bis 35 %, so
32 Liegen die Beobachtungen als klassierte Häufigkeit vor, kann man das arithmetische Mittel
näherungsweise als gewichtetes Mittel bestimmen, wobei die Klassenmitten als Wert und der Klassenumfang als Gewicht zu wählen sind (vgl. BORTZ 2005: 790)
5 Ergebnisse
35
dass mit σ 7,47 ersichtlich ist, dass es sich nicht um eine Normalverteilung
handelt (bereinigter Mittelwert 1,9 %).
Eingefroren werden durchschnittlich 8,6 % von MÄRKISCHES LANDBROT
(Frage 11). Die Antworten reichen hier von 0 bis 75 % (siehe Abb. 19). 99 %
der Antworten liegen im Bereich bis 70 %, so dass auch hier mit σ 17,59
ersichtlich ist, dass es sich nicht um eine Normalverteilung handelt. Der
bereinigte Mittelwert beträgt 7,9 %.
Die durchschnittliche Dauer des Einfrierens (Frage 12) beträgt 4,8 Tage. Die
Antworten reichen von 0 bis 30 Tagen. Der Median liegt bei 0 Tagen. 99 %
der Antworten liegen im Bereich bis 30 Tagen. (vgl. Abb. 20). Mit σ 9,03 ist
ersichtlich, dass es sich um eine Normalverteilung handelt. Hier entzogen sich
vier Personen der Antwort.
Abb. 19 Eingefrorene Anteile von M ÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung).
Abb. 20: Lagerungsdauer des eingefrorenen Brotes in Tagen (Quelle: Eigene Darstellung).
Im Kühlschrank werden durchschnittlich 5 % von MÄRKISCHES LANDBROT
aufbewahrt (Frage 13). Eine Person hat sich zu dieser Frage enthalten. Die
Antworten reichen von 0 bis 100 %. Der Median beträgt 0 %. 99 % der
5 Ergebnisse
36
Antworten liegen im Bereich bis 10 %. Mit σ 19,16 ist ersichtlich, dass es sich
um eine Normalverteilung handelt.
Das Brot wird über einen Zeitraum von durchschnittlich 0,7 Tagen im
Kühlschrank aufbewahrt (Frage 14). Hier machten zwei Personen keine
Angaben. Die Antworten reichen von 0 bis 21 Tagen. Der Median beträgt 0 %.
99 % der Antworten liegen im Bereich bis 14 Tagen. Mit σ 2,9 ist ersichtlich,
dass es sich nicht um eine Normalverteilung handelt (bereinigter Mittelwert
0,5 Tage).
Die Papiertüte wird mit 81,5 % der Angaben am häufigsten im Altpapier
entsorgt (Frage 15, vgl. Abb. 21).
Entsorgung der Papiertüte
5,4%
81,6%
13,0%
Restmüll Altpapier Sonstiges
Abb. 21: Entsorgung der Papiertüte (Quelle: Eigene Darstellung). 63 % der Befragten gaben an, kein Brot wegzuwerfen (Frage 16, vgl.
Abb. 22). Von den Personen, die in Frage 16 angaben, Brot wegzuwerfen,
entsorgen es 41,4 % im Restmüll, 29,1 % verfüttern es an die Tiere und
26,6 % entsorgen es in der Biotonne (siehe Abb. 23). Eine Person (2,9 %) gab
an, das Brot auf sonstige Weise zu entsorgen (Frage 17).
5 Ergebnisse
37
Entsorgte Brotanateile
63,0%
33,0%
4,0%
gar nichts bis 10% bis 25%
Abb. 22: Entsorgte Brotanteile (Quelle: Eigene Darstellung).
Entsorgungsort der Brotreste
41,4%
26,6%
29,1%
2,9%
Restmüll Biotonne Tierfutter Sonstiges
Abb. 23: Entsorgungsort der Brotreste (Quelle: Eigene Darstellung). Mittels der Fragen 24 bis 30 wird das Interesse an der Thematik des
Klimawandels und des CO2-Fußabdruckes erfragt.
Interesse am Thema Klimawandel haben 95,7 % der Befragten (Frage 24).
Das Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel sehen
86,8 % der Befragten (Frage 25, siehe Abb. 24), wobei hierzu eine Person
keine Angaben machte. Der Begriff CO2-Fußabdruck war 50 % der Befragten
bekannt (Frage 26, siehe Abb. 25). Interesse am CO2-Fußabdruck von
Produkten der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH haben 59,3 % der Befragten
geäussert (Frage 27, siehe Abb. 26). Eine Person machte diesbezüglich keine
Angaben.
5 Ergebnisse
38
Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel
86,8%
3,3% 9,9%
Ja Nein Weiß nicht
Abb. 24: Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache fü r den Klimawandel (Quelle: Eigene Darstellung).
Bekanntheit CO2-Fußabdruck
50,0%47,8%
2,2%
Ja Nein Weiß nicht
Abb. 25: Bekanntheit des Begriffs CO 2-Fußabdruck (Quelle: Eigene Darstellung).
Interesse am PCF von Märkisches Landbrot Produkten
59,3%23,1%
17,6%
Ja Nein Weiß nicht
Abb. 26: Interesse am PCF von M ÄRKISCHES LANDBROT-Produkten (Quelle: Eigene Darstellung).
5 Ergebnisse
39
Der von den Kunden geschätzte Eigenanteil (last dirty mile) am CO2-
Fußabdruck (PCF) eines Brotes der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH beträgt
durchschnittlich 12,5 % (Frage 29). Hier gaben 37 Personen keine Schätzung
ab. Die gegebenen Antworten reichen von 0 % bis 75 % (Variationsbreite 75).
Der Median liegt bei 10 %. 99 % der Antworten liegen im Bereich bis 40 %
(vgl. Abb. 27).
Abb. 27: Geschätzter Eigenanteil in Prozent der bef ragten Personen am CO2-Fußabdruck von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung).
Die drei häufigsten Nennungen zum bevorzugten Weg über den die befragten
Personen Informationen über CO2-Fußabdrücke erhalten möchten, ist ein
standardisiertes Label auf dem Produkt (48,8 %), ein Website-Tool auf der
Firmenhomepage (35,4 %) oder ein Flyer (26,8 %). 17,1 % bevorzugen die
Veröffentlichungdie Veröffentlichung in der Ökobilanz und 3,7 % gaben an, die
Informationen über sonstige Wege zu bevorzugen. Hier waren
Mehrfachnennungen möglich. Es gab insgesamt 108 Nennungen, darunter
10 Personen die keinerlei Angaben machten.
5.2 Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Auspräg ung des PCF
Um Aussagen über die Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf die
Ausprägung des PCF geben zu können, ist die Betrachtung der Antworten auf
die Fragen des Einkaufs- und Konsumverhaltens notwendig. Das betrifft v.a.
die Fragen 3 und 6, sowie 9 bis 22. Für weitere Einschätzungen des Einkaufs-
und Konsumverhaltens dienen Kreuztabellen (im Anhang A-5), die die
Antworten zweier Fragestellungen zueinander in Beziehung setzen. Sie
ermöglichen das Gruppieren von Daten nach bestimmten Kriterien. An dieser
5 Ergebnisse
40
Stelle wird eine genaue Betrachtung und Analyse mittels der Kreuztabellen
jedoch vernachlässigt.
Anhand der Mittelwerte kann ein gemitteltes Verhalten (Tab. 2) abgebildet und
die daraus resultierenden Emissionen für den Erwerb von 1 kg
Sonnenblumenbrot berechnet werden (Tab. 4). Vorzug wird hier den um die
Ausreißer bereinigten bzw. den gewogenen Mittelwerten gegeben. Die Werte
werden auf eine Nachkommastelle gerundet.
Tab. 2: Durchschnittliches Einkaufs- und Konsumente nverhalten der befragten Märkisches Landbrot Kunden (Quelle: Eigene Darstellung).
Häufigkeit des Einkaufs von MÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Frage 3) 5,3 Mal Einkaufsmenge von MÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Frage 6) 3,8 kg Strecke zur Einkaufsstätte (Frage 18) 5,3 km Häufigkeit Nutzung Fahrrad bzw. zu Fuß im Monat (Frage 19) 2,4 Mal Häufigkeit Nutzung Öffentliche Verkehrsmittel im Monat (Frage 20) 0,3 Mal Häufigkeit Nutzung Auto im Monat (Frage 21) 2,0 Mal Verbundene Einkaufsfahrt (Frage 22) 91,3 % Einkaufsgewicht in kg (Frage 23) 6,3 kg Getoastete Anteile von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 9) 13,4 % Aufgebackene Anteile von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 10) 1,9 % Eingefrorener Anteil von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 11) 7,9 % Lagerungsdauer im Tiefkühlgerät (Frage 12) 4,8 Tage Anteil, der im Kühlschrank aufbewahrt wird (Frage 13) 5 % Lagerungsdauer im Kühlschrank (Frage 14) 0,5 Tage Papiertüte wird recycelt (Frage 15) 81,5 %
Tab. 3: Emissionsfaktoren mit Angaben genutzter Dat enquellen (Quelle: Eigene Darstellung).
Nutzung Emission Einheit Quelle zu Fuß 0 g CO2e/ Pkm Allgemeine Annahme S-/ U-Bahn und Tram 72,5 g CO2e/ Pkm GEMIS 4.5:
PKW 207,12 g CO2e/ Pkm GEMIS 4.5: PKW (IO)
Papiertüte (3g) 0,002 g CO2e/ Stk.
Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT
GMBH mit Daten aus GEMIS 4.5: papier-Pappe\Testliner –DE (Prozesskette mit Altpapieraufbereitung) und GEMIS 4.5: Lkw-Diesel-<7,5-12t-DE-2030
Kühlschrank 3,73 g CO2e/ d
Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT
GMBH mit Daten aus GEMIS 4.5: EL-KW-Park-DE-2005
Tiefkühlgerät 21,78 g CO2e/ d
Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT
mit Daten aus GEMIS 4.5: EL-KW-Park-DE-2005
Toaster 263,62 g CO2e/ kg Brot
Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Daten aus GEMIS 4.5: EL-KW-Park-DE-2005
5 Ergebnisse
41
In Tab. 4 sind die Ergebnisse der entstehenden Emissionen für 1 kg
Sonnenblumenbrot entsprechend der Schritte nach PAS 2050 dargestellt.
Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH hat zusätzlich zu den Berechnungen der
entstehenden Emissionen in der Landwirtschaft nach GOLLNOW, die
empfohlene Berücksichtigung der C-Speicherung im Humus, 402 kg pro ha
und Jahr (vgl. KÜSTERMANN, B., KAINZ, M., HÜLSBERGEN, K.-J. 2007)
berechnet. Bei dieser Betrachtung sinken die CO2-Emissionen für 1 kg
Sonnenblumenbrot um ca. 43 % von 425,5 g CO2e pro kg Sonnenblumenbrot
auf 242,1 g CO2e pro kg Sonnenblumenbrot.
Tab. 4: Vergleich: PCF Sonnenblumenbrot von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung).
PCF Sonnenblumenbrot von M ÄRKISCHES LANDBROT
ohne Berücksichtigung C-Speicherung im Humus und CO2-Reduzierungen, CO2-Kompensation in der Produktion
mit Berücksichtigung C-Speicherung im Humus und CO2-Reduzierungen, CO2-Kompensation in der Produktion
Schritte nach PAS 2050
Emissionen in g
CO2e/ kg Anteil in %
Emissionen in g
CO2e/ kg Anteil in %
Landwirtschaft* 1 425,5 32,2 242,1 27,9 Produktion* 2 298,0 22,5 27,9 3,2 Distribution* 2 110,1 8,3 110,1 12,7 last dirty mile*3 a.) Nutzung
5,3 km mit dem Auto, verbundener Einkauf,
Einkaufsgewicht 6,3 kg 348,3 26,4 348,3 40,1 4,8 Tage Tiefkühlgerät 104,5 7,9 104,5 12,0
13,4 % toasten 35,3 2,7 35,3 4,1 b.) Entsorgung
Papiertüte 0,0 0,0 0,0 0,0
Summe 1321,7 100,0 868,3 100,0 *1 Quelle: Berechnungen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH in Anlehnung an GOLLNOW 2008 *2 Quelle: Berechnungen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH *3 Quelle: Eigene Berechnungen in Anlehnung an Berechnungen MÄRKISCHES LANDBROT
GMBH
Für die Produktion wurden zusätzlich Berechnungen unter Berücksichtigung
der Nutzung von 100 % Ökostrom, die Nutzung der Photovoltaikanlage sowie
die CO2-Kompensation durch das Projekt der Urwaldwiederaufforstung in
Madagaskar durchgeführt. Unter diesen Berücksichtigungen sinken die CO2-
Emissionen für die Produktion um ca. 91 % von 298,0 g CO2e pro kg
5 Ergebnisse
42
Sonnenblumenbrot auf 27,9 g CO2e pro kg Sonnenblumenbrot. Zum besseren
Vergleich werden diese Berücksichtigungen separat in Tab. 4 bzw. Abb. 28
dargestellt.
425,5
298,0
110,1
488,2
242,127,9
110,1
488,2
0
400
800
1200
Vergleich PCF Sonnenblumenbrot von Märkisches Landbrot
last dirty mile
Distribution
Produktion
Landwirtschaft
Abb. 28: Vergleich PCF Sonnenblumenbrot von M ÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung).
Bei der Berechnung der last dirty mile wird anhand der Befragungsergebnisse
von folgenden Annahmen ausgegangen: Die Einkaufsstrecke von 5,3 km wird
mit dem PKW zurückgelegt. Es handelt sich dabei um einen verbundenen
Einkaufsweg mit einem Einkaufsgewicht von insgesamt 6,3 kg. Das Brot wird
4,8 Tage eingefroren. Getoastet werden 13,4 % des Brotes, was etwa vier
Scheiben entspricht. Hier wird davon ausgegangen, dass 1 kg
Sonnenblumenbrot 30 Scheiben ergibt. Eine Lagerung im Kühlschrank wird an
dieser Stelle nicht berücksichtigt, da die durchschnittliche Lagerungsdauer der
befragten MÄRKISCHES LANDBROT-Kunden einen halben Tag beträgt und an
dieser Stelle vernachlässigt werden kann. Ebenso wird das Aufbacken von
lediglich 1,9 % des Brotes, was etwa einer halben Scheibe entspricht, an
1322 g CO2e /kg ohne Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung, CO2-Kompensation
868 g CO2e /kg mit Berücksichtigung CO2-Senke, CO2-Reduzierung, CO2-Kompensation
5 Ergebnisse
43
dieser Stelle vernachlässigt. Die prozentualen Anteile der einzelnen
Lebenszyklusphasen am PCF sind in den Abb. 29 und 30 dargestellt.
PCF Sonnenblumenbrot Märkisches Landbrot –ohne Berücksichtigung C-Senke, CO 2-Reduzierung und
CO2-Kompensation
32%
23%8%
37%
Landwirtschaft
Produktion
Distribution
last dirty mile
Abb. 29: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – ohne Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO 2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung).
PCF Sonnenblumenbrot Märkisches Landbrot –mit Berücksichtigung C-Senke, CO 2-Reduzierung und
CO2-Kompensation
28%
3%
13%
56%
Landwirtschaft
Produktion
Distribution
last dirty mile
Abb. 30: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – mit Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO 2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung).
6 Diskussion
44
6 Diskussion
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit diskutiert. Der erste Teil
betrachtet dabei die Ergebnisse und die Methodik der Befragung. Im zweiten
Teil werden verschiedene Szenarien durchgerechnet und zur
Veranschaulichung abgebildet. Im dritten Teil werden die Ergebnisse zur
Ausprägung der last dirty mile auf den PCF für 1 kg Sonnenblumenbrot
diskutiert.
6.1 Diskussion der Ergebnisse der Befragung
Es kann aufgrund getroffener Vorgehensweisen in der Befragungsmethodik
und Auswertung davon ausgegangen werden, dass die Ergebnisse der
Teilerhebung nicht die Grundgesamtheit widerspiegeln. Das
Auswahlverfahren kann als eine Fehlerquelle identifiziert werden und wird an
dieser Stelle exemplarisch diskutiert.
Ob die angesprochenen Personen an der Befragung teilnahmen oder nicht,
lag in Ihrer Entscheidung. Dieses Vorgehen birgt die Gefahr, dass nur
bestimmte Kundengruppen den Fragebogen beantworten und dadurch
letztlich in der Auswertung überrepräsentiert sind, während andere
Kundengruppen weniger häufig den Fragebogen beantworten. Hier wäre die
erste Wahl eine Vorauswahl der befragten Personen nach den
Merkmalsverteilungen (Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße etc.) der
Grundgesamtheit durchzuführen. Allerdings konnte bereits in Kap. 4.5 eine
Definition der Grundgesamtheit aufgrund verschiedener genannter Gründe als
nicht realisierbar eingestuft werden. Eine Alternativoption wäre, die befragten
Personen anhand der Merkmalsverteilung des bundesweiten Durchschnitts
auszuwählen, aber auch hier ergebe sich das Problem, dass Berlin häufig
eine ‚Sonderstellung‘ im bundesweiten Vergleich aufweist, bspw. bei der
Haushaltsgröße (vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT DEUTSCHLAND 2007) oder
den Bio-Käufern (vgl. FÖRDERGEMEINSCHAFT ÖKOLOGISCHER LANDBAU BERLIN-
BRANDENBURG E.V. 2010).
Auch die Wahl der statistischen Methodik nimmt Einfluss auf den
Informationsgehalt und die Aussagekraft der Ergebnisse. In der
Ergebnisdarstellung werden in erster Linie Mittelwerte und Mediane als
Lageparameter und die Standardabweichung als Streuungsparameter
verwendet. Darüber hinaus gibt es weitere Parameter (z.B. Modalwert), die
Aussagen zur Stichprobe liefern könnten, allerdings wurden diese nicht
verwendet. Zusätzlich könnten Kreuztabellen für weitere Aussagen genutzt
6 Diskussion
45
werden. Die Ergebnisse wurden um Ausreißer bereinigt, die durch das Boxplot
und die Standardabweichung identifiziert wurden. Hier hätte man die
Ausreißer auch als Extremwerte bezeichnen können und sie in den
Ergebnissen lassen können. Folglich wären die Mittelwerte höher als es die
bereinigten Mittelwerte sind. Auch fehlende Antworten (missing values)
wurden nicht berücksichtigt, was wie bereits in Kap. 4.4 besprochen, zu einem
Informationsverlust führen kann.
Die Ergebnisse können folglich nicht als repräsentativ für alle MÄRKISCHES
LANDBROT Konsumenten gesehen werden, jedoch lassen sich Tendenzen aus
den Ergebnissen ableiten, die es in der Ergebnisbetrachtung zu
berücksichtigen gilt.
Bei einzelnen Fragen nach dem Konsumverhalten und zum Interesse am
Thema Klimawandel und CO2-Fußabdruck kann es zu Verzerrungen durch
sozial erwünschtes Antwortverhalten kommen. Personen neigen dazu, in
Befragungssituationen Antworten zu geben, die nicht ihrer Meinung oder
ihrem tatsächlichen Verhalten entsprechen (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER
2008: 330ff). Weitere Antwortverzerrungen kann es durch Akquieszenz33 oder
der Tendenz34 zur Mitte geben. Als Beispiele können die Antworten zum
Interesse am Thema Klimawandel (96 % der Befragten) und PCF (59 % der
Befragten), sowie die Antworten, dass kein Brot weggeworfen wird (63 % der
Befragten) und dass die Papiertüte im Altpapiercontainer entsorgt wird (82 %
der Befragten), genannt werden.
Weitere unerwartete bzw. auffallende Ergebnisse sind, dass es vielen der
befragten Personen scheinbar nicht wichtig ist, dass das Brot, das sie
erwerben, in Demeter-Qualität ist (vgl. Frage 5, Abb. 13). Vor allem sind der
Geschmack und die Gesundheit die treibenden Kräfte für den Kauf von
MÄRKISCHES LANDBROT (vgl. Frage 4, Abb. 12). Diese Ergebnisse bestätigen
die Veröffentlichungen von SCHAUMBERGER der statuiert, dass die Gründe für
den Kauf von Bio- oder Demeter-Produkten zwar sehr unterschiedlich sein
können und sich durchaus von der Intention mit der das Produkt geschaffen
wurde, unterscheiden, trotzdem stehe hierbei jedoch häufig der Geschmack
33 Neigung von Menschen Fragen eher mit ‚Ja‘, ‚Stimmt‘ oder ‚Richtig‘ zu beantworten
unabhängig vom Inhalt der Frage (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER 2008: 330ff) 34 die Tendenz von Befragten, bei mehrstufigen Skalen eher die mittleren Skalenpunkte
auszuwählen (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER 2008: 330ff)
6 Diskussion
46
und die Gesundheit im Vordergrund (vgl. SCHAUMBERGER 2007 In lebendige
Erde 2/2007: 24ff) und dies vornehmlich für die tragende Kundschaft der
Demeter-Produkte, den sog. Postmateriellen35 (vgl. SINUS SOCIOVISION
2006: 14ff).
Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Befragung, dass das
Verbraucherverhalten sehr vielseitig und von unterschiedlichen Faktoren
abhängig sein kann, wie etwa die örtlichen Gegebenheiten (z.B. Erreichbarkeit
der Einkaufsstätte mit öffentlichen Verkehrsmitteln) oder den individuellen
Verbraucherpräferenzen (z.B. getoasteter oder ungetoasteter Verzehr).
6.2 Vergleich verschiedener Verhaltensmuster
In der last dirty mile entstehen Emissionen von durchschnittlich 488 g CO2/ kg
Sonnenblumenbrot. Das entspricht einem Anteil von 37 % am PCF bei der
Betrachtung ohne Berücksichtigung der C-Senke in der Landwirtschaft und
der CO2-Reduzierung und CO2-Kompensation in der Produktion (vgl. Abb. 29).
Werden die C-Senke in der Landwirtschaft sowie die CO2-Reduzierung und
CO2-Kompensationen in der Produktion von MÄRKISCHES LANDBROT
berücksichtigt, steigt der Anteil der last dirty mile sogar auf 56 % am PCF (vgl.
Abb. 30).
Betrachtet man nun das durchschnittliche Verhalten der befragten Personen,
so lassen sich auf den ersten Blick Reduzierungspotenziale für Emissionen
entdecken.
Verzichtet der Konsument bspw. auf die Nutzung des Autos und fährt
stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (S-, U-Bahn oder Tram), kann
sich die last dirty mile bereits um etwa die Hälfte reduzieren (vgl. Tab. 5).
Werden auf weitere Nutzungsgewohnheiten wie bspw. das Einfrieren des
Brotes verzichtet, reduziert sich die last dirty mile weiterhin um die Hälfte, so
entstehen letztlich nur noch ¼ der Emissionen. Ein emissionsbewußtes
Verhalten kann folglich zu einer sehr geringen Grundemission in der last dirty
mile führen.
35 Gruppe aus dem Sinus-Milieu, die einen Anteil von etwa 10% der deutschen Bevölkerung
ausmacht (vgl. SINUS SOCIOVISION 2006)
6 Diskussion
47
Festzuhalten ist, dass je nach Verhaltensmuster des Konsumenten die last
dirty mile unterschiedlich relevant ausfallen kann. Die entscheidenden
Faktoren sind:
� der Einkauf (Länge des Einkaufsweges und die Nutzung des
Verkehrsmittels)
� die Lagerung des Brotes (Kühl- bzw. Tiefkühlvorgang)
� die Zubereitungsart (Auftauen, Aufbacken oder Toasten)
Es ist augenfällig, dass für die Verpackung ein eher geringer Anteil an
Emissionen entsteht. Dieses Ergebnis findet sich bspw. auch in der
Veröffentlichung von JUNGBLUTH wieder (JUNGBLUTH 2000).
Tab. 5: Vergleich: last dirty mile eines Sonnenblum enbrotes von Märkisches Landbrot (Quelle: Eigene Darstellung).
Verhalten der befragten Konsumenten: 5,3 km mit dem Auto, verbundener Einkauf, 6,3 kg Einkaufsgewicht, 4,8 Tage Tiefkühlgerät, 13,4 % toasten
Emissionsbewußtes Konsumentenverhalten: 5,3 km mit den ÖV, verbundener Einkauf, 6,3 kg Einkaufsgewicht, 0 Tage Tiefkühlgerät, 0 % toasten
last dirty mile*
für ein Sonnenblumenbrot VON MÄRKISCHES LANDBROT Emissionen
in g CO 2e/ kg Anteil in %
Emissionen in g CO 2e/ kg
Anteil in %
a.) Nutzung Verkehrsmittel/ -weg 348,3 71,3 122,0 100,0
Tiefkühlgerät 104,5 21,4 0,0 0,0 Toasten 35,3 7,2 0,0 0,0
b.) Entsorgung Papiertüte36 0,0 0,0 0,0 0,0
Summe 488,2 100,0 122,0 100,0 * Quelle: Eigene Berechnungen in Anlehnung an Berechnungen von
MÄRKISCHES LANDBROT GMBH.
6.3 Vergleich PCF von M ÄRKISCHES LANDBROT mit Veröffentlichung der Hofer KG
Vergleicht man die Ergebnisse der PCF-Berechnungen für MÄRKISCHES
LANDBROT (Abb. 28) mit der Veröffentlichung der Hofer KG, resultieren daraus
ähnliche Aussagen zu einzelnen Aspekten der CO2-Emissionen entlang der
Wertschöpfungskette.
36 die Papiertüte weist einen Emissionswert von 0,002 g CO2e/ kg auf
6 Diskussion
48
In dem Anfang 2010 veröffentlichten CO2-Rechner der Hofer KG werden
Produkte des Zurück zum Ursprung Bio-Sortiments den Erzeugnissen mit
Rohstoffen aus konventioneller Landwirtschaft vergleichend gegenübergestellt
(vgl. Abb. 31). Der PCF für ein Zurück zum Ursprung Sonnenblumenkernbrot
(aus ökologischer Landwirtschaft) beträgt 572 g CO2e/ kg und weist damit
einen um 18,6 % niedrigeren CO2-Wert aus als das „herkömmliche“
Sonnenblumenkernbrot.
Abb. 31: Zurück zum Ursprung: Vergleich Sonnenblume nkernbrot (Quelle: HOFER KG 2010).
Wie bereits in Kap. 3.2 erwähnt, wird die last dirty mile hier nicht
berücksichtigt. Lediglich für die Verpackung wird ein Wert von 22 g CO2e/ kg
ermittelt. Ein weiterer Unterschied zu MÄRKISCHES LANDBROT ist die
Vermahlung der Getreide, die bei der Hofer KG in der Mühle37 (24 g CO2e/ kg)
stattfindet.
Bei der Betrachtung des PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES
LANDBROT ohne Berechnung der last dirty mile, wie es bei der Hofer KG der
37 bei Märkisches Landbrot erfolgt die Vermahlung in der Bäckerei und wird folglich der Produktionsphase zugeschrieben
6 Diskussion
49
Fall ist, ergibt sich ein Emissionswert von 833,6 g CO2e/ kg, ohne
Berücksichtigung der C-Senke und der ökologischen Produktion bzw. 380,1
g CO2e/ kg, mit Berücksichtigung der C-Senke und der ökologischen
Produktion.
Der entscheidende Faktor der ökologischen Produktion, die eine CO2-
Reduzierung (Photovoltaik und Nutzung von 100 % Ökostrom) vorsieht,
bewirkt, dass MÄRKISCHES LANDBROT mit 380,1 g CO2e/ kg Sonnenblumenbrot
unter den Ergebnissen der Hofer KG liegt. Anfallende CO2-Emissionen
werden durch die Unterstützung der Wiederaufforstungsprojekte möglichst
kompensiert.
7 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen
50
7 Schlussfolgerungen und Handlungsmöglichkeiten
Eine gewisse Grundemission ist in den jeweiligen Lebenszyklusphasen nicht
zu vermeiden. Im Fall der last dirty mile hat der Konsument die Wahl sich
durch sein Konsumverhalten für die effiziente Lösung zu entscheiden. Der
Verbraucher kann folglich als eine Stellgröße zur Reduzierung von
Emissionen gesehen werden. Auch wenn Konsumverzicht bei der Ernährung
als keine praktikable Nachhaltigkeitsstrategie gesehen werden kann, zeigen
verschiedene Studien, wie auch die vorliegende Arbeit, dass etwa durch die
unterschiedliche Ausgestaltung des Einkaufs, der Zubereitung und der
Entsorgung in Bezug auf die Ernährung sehr große
Emissionsreduzierungspotenziale vorhanden sind (vgl. Kap. 6.2). Als konkrete
Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen in der last dirty mile von
MÄRKISCHES LANDBROT können deshalb folgende Aspekte (in Anlehnung an
JUNGBLUTH 2007) genannt werden:
� die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel (Öffentliche Verkehrsmittel,
Fahrrad oder Car-Sharing) oder sogar der Verzicht der Nutzung von
Verkehrsmitteln für den Einkauf
� die energiebewusste Zubereitung und Verwendung mit dem Einsatz
energieeffizienter Haushaltsgeräte
� die Vermeidung unnötigem Energieverbrauchs
� die Nutzung von Ökostrom
� die Wiederverwertung von Verpackungsmaterialien durch die
Entsorgung in der Recyclingtonne
� die Vermeidung von Lebensmittelabfällen
Besonders Erfolg versprechend ist die gleichzeitige Umsetzung möglichst
vieler Maßnahmen.
Einzelne Unternehmen haben inzwischen individuelle Lösungen entwickelt,
ihre klimagerechten Produkte aus ihrem Portfolio zu kennzeichnen, jenseits
von Labeln oder anderen genannten Formen (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR
UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 27). Die aktuellen und
auch weiterhin zu erwartenden Initiativen zur Produktkennzeichnung bergen
die Gefahr, dass der Verbraucher aufgrund der Vielzahl der
unterschiedlichsten Informationen eher verwirrt statt aufgeklärt wird. Die
Orientierung und die Aufklärung, die die eigentlichen Ziele der
Produktkennzeichnung sind, können so nicht erreicht werden. Um die
7 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen
51
Vergleichbarkeit von Produkten verschiedener Unternehmen zu
gewährleisten, heißt es zunächst die internationale Norm abzuwarten.
Als geeignete Alternative für den Übergang bis zur internationalen
Standardisierung ist die Nutzung von CO2-Rechnern zu sehen. Hier kann der
Konsument gemäß seines individuellen Verhaltens Informationen zu seinem
CO2-Fußabdruck einsehen und gleichzeitig Handlungsempfehlungen erhalten.
Durch den Vergleich seiner Ergebnisse mit Zielwerten für ein ökologisches
Einkaufs- und Verbraucherverhalten wird der Konsument zu
umweltbewusstem Handeln motiviert. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH plant
die Veröffentlichung des eigenen CO2-Rechners für ihre Produkte für 2010.
Unabhängig von der aktuellen PCF-Debatte wird es zu weiteren Gesprächen
zur Bilanzierung und Entwicklung von ergänzenden Umweltkriterien kommen.
Diesbezüglich gibt es z.B. bereits erste Überlegungen zu einem Water-
Footprint (Wasserfußabdruck) für Unternehmen oder einzelne Produkte. Als
ein Hauptgrund ist hierfür u.a. die Tatsache zu nennen, dass in globaler
Betrachtung 70 % des Frischwasserbedarfs in die Landwirtschaft fließen.
Damit ist nicht in erster Linie der Wasserverbrauch für den Anbau von
Lebensmitteln gemeint, sondern vielmehr der Ressourcenverbrauch für den
Anbau von Rohstoffen wie bspw. Baumwolle für die Textilindustrie (vgl. WWF
2009: 11). Die DEUTSCHE LANDWIRTSCHAFTS-GESELLSCHAFT E.V (DLG)
veranstaltete zur Diskussion der Entwicklung von Water-Footprints und
technologischer Lösungen für die Lebensmittelbranche bereits Ende Januar
2010 einen Experten-Workshop (vgl. DLG. 2010)
Es bleibt also mit Spannung abzuwarten, welche weiteren Entwicklungen es
im Bereich der klimabezogenen Produktkennzeichnung und Forschung es in
den kommenden Jahren geben wird.
8 Zusammenfassung
52
8 Zusammenfassung (dt./ engl.)
Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Sitz in Berlin-Neukölln stellt seit Anfang
der 80er Jahre erfolgreich hochwertige ökologische Backwaren her. Eine
große Rolle spielt dabei der Nachhaltigkeitsgedanke auf den verschiedenen
Ebenen des Unternehmens. Innovationen im Bereich des
Umweltmanagements sind neben Produktneuheiten von größter Bedeutung,
um langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und sein Bestehen
auf dem Markt zu sichern. Durch die stetige Durchführung der
Ökobilanzierung und der daraus resultierenden unternehmensspezifischen
Daten der Produktion ist hier ein wichtiger Grundstein für innovative
Umweltmanagementsysteme gelegt.
Weltweite Diskurse über nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz richten ihre
Aufmerksamkeit auf konkrete Handlungsfelder. Im Bereich Konsum und
Ernährung werden große Reduktionspotenziale gesehen, weshalb Product
Carbon Footprint für Lebensmittel diskutiert werden. Die Veröffentlichung der
internationalen Norm zur Erstellung von PCF ist für 2011 vorgesehen. Die
aktuelle Normungsarbeit wird dabei parallel durch zahlreiche Initiativen (z.B.
das PCF Pilotprojekt) unterstützt. Der britische PAS 2050-Standard dient
dabei besonders als Grundlage, der auf Basis der Ökobilanznorm ISO 14040ff
die Systemgrenzen für den Lebenszyklus eines Produktes von der Wiege bis
zur Bahre (engl. cradle-to-grave) klar definiert. Zur Berechnung von Product
Carbon Footprint wird entsprechend der PAS 2050 neben der
Emissionsbilanzierung des eigentlichen Fertigungsprozesses im Unternehmen
(Produktion) auch die Berücksichtigung der (landwirtschaftlichen)
Rohstofferzeugung, Distribution und der Nutzungs- und Entsorgungsphase
(last dirty mile) notwendig.
Zur Emissionsberechnung der landwirtschaftlichen Rohstofferzeugung für ein
Sonnenblumenbrot der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH wurde bereits 2008 eine
Forschungsarbeit durchgeführt (GOLLNOW 2008). Die Produktions- und
Distributionsberechnungen wurden Anfang 2010 im Unternehmen selbst fertig
gestellt.
Ziel dieser Arbeit ist es die Rolle des Konsumenten am PCF zu analysieren
und die Ausprägung der last dirty mile auf den PCF von MÄRKISCHES
LANDBROT (exemplarisch für das Sonnenblumenbrot) zu ermitteln. Auf Basis
der PAS 2050 wird der letzte Schritt im Produktlebenszyklus von Produkten
8 Zusammenfassung
53
der ökologischen Bäckerei MÄRKISCHES LANDBROT GMBH eruiert. Die Arbeit ist
dementsprechend ein Teil einer produktbezogenen CO2-Bilanz.
Für die vorliegende Masterarbeit haben sich demzufolge drei
Forschungsfragen ergeben:
1. Wie erwirbt und konsumiert der Kunde die Produkte von MÄRKISCHES
LANDBROT?
2. Wie hoch sind die dadurch entstehenden CO2e-Emissionen die und
der daraus resultierende Anteil am gesamten PCF?
3. Welche Stellgrößen bzw. Handlungsempfehlungen können hieraus
definiert bzw. gegeben werden?
Zur Ermittlung unternehmensspezifischer Daten der last dirty mile wurden in
Berlin und in Eberswalde insgesamt 92 Personen anhand eines Fragebogens
interviewt. Abgefragt wurden das Einkaufsverhalten und die
Verbrauchsgewohnheiten sowie das Interesse an CO2-Fußabdrücken (PCF).
Aus den Antworten konnte ein durchschnittliches Verbraucherverhalten
abgeleitet werden, um auf dieser Grundlage die Emissionen der last dirty mile
und die Ausprägung auf den gesamten PCF (exemplarisch für das
Sonnenblumenbrot) zu ermitteln.
Grundsätzlich konnte festgestellt werden, dass das Konsumentenverhalten
sehr individuell ist. Je nach Verhaltensgewohnheiten und
Verzehrspräferenzen kann sich ein unterschiedlich stark ausgeprägter
Emissionswert für die last dirty mile ergeben. Die größten Anteile machen
dabei
� der Einkauf (Länge des Einkaufsweges und die Nutzung des
Verkehrsmittels)
� die Lagerung des Brotes (Kühl- bzw. Tiefkühlvorgang) sowie
� die Zubereitungsart (Auftauen, Aufbacken oder Toasten)
aus. Die Verpackung macht einen sehr geringen Anteil an der last dirty mile
aus.
Im Hinblick auf die Forschungsfrage ergibt sich aufgrund der
Befragungsergebnisse eine Ausprägung der last dirty mile von 37 % am
gesamten PCF des Sonnenblumenbrotes von MÄRKISCHES LANDBROT (ohne
Berücksichtigung der ökologischen Produktion mit CO2-Reduzierung und CO2-
Kompensation und der C-Senke im Ökolandbau). Wird die ökologische
Produktion mit der CO2-Reduzierung und der CO2-Kompensation, sowie die
8 Zusammenfassung
54
C-Senke im Ökolandbau berücksichtigt, macht die last dirty mile sogar einen
Anteil von 56 % am PCF des Sonnenblumenbrotes von MÄRKISCHES
LANDBROT aus.
Die befragten Kunden signalisierten ein hohes Interesse an der Thematik des
Klimawandels und an klimarelevanten Informationen der Produkte. Den
Eigenanteil am PCF schätzt der Hauptanteil der befragten Personen als sehr
niedrig ein. Fakt ist jedoch, dass dieser Anteil gar nicht so klein ist und bereits
durch einfache Maßnahmen enorme Emissionsreduzierungen möglich sind.
So kann diese Arbeit dazu dienen dem Konsumenten seine
Emissionsbelastungen die durch den (Nahrungsmittel-) Konsum entstehen zu
veranschaulichen. Als geeignetes Instrument zur Kommunikation der
Klimarelevanz von Waren und Dienstleistungen dienen CO2-Rechner, die dem
Verbraucher dienen sein Verhalten zu überdenken und zu ökologischem
Handeln (z.B. die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel oder die
energiebewusste Zubereitung von Lebensmitteln) zu motivieren.
Dem Unternehmen dienen die Ergebnisse zur Vervollständigung seiner PCF-
Berechnungen und der Darstellung von PCF für den gesamten Lebenszyklus
der einzelnen Produkte. Der Vorteil dieser Datenerhebung ist, dass die Daten
einen unternehmensspezifischen Charakter aufweisen. Zusätzlich können die
Ergebnisse zur Kommunikation von Empfehlungen angepasster
Verhaltensweisen der Verbraucher dienen.
Mit Blick auf die aktuellen (Klima-) Debatten bleibt es abzuwarten, welche
neuen Entwicklungen es in den nächsten Jahren geben wird – sowohl im
Bereich der produktbezogenen CO2-Kennzeichnung als auch in der
Bilanzierung weiterer Umweltkriterien, wie etwa den Wasserfußabdruck.
8 Zusammenfassung
55
Summary
Since the beginning of the 1980s, the MÄRKISCHES LANDBROT GMBH (private
limited company) bakery, based in Berlin-Neukölln, has manufactured
premium quality ecological goods. A big part of the company’s mission
statement is the idea of sustainability in every layer of the production process.
Innovations in environmental management systems as well as ground-
breaking products are of major importance in order to secure the
competitiveness of the company. Continuously utilising life-cycle analysis and
making good use of the resulting production data, the company achieves a
valuable foundation in developing first rate environmental management
systems.
International discourses about sustainable development and climate protection
are highlighting specific fields of action. One of these fieldsthat is of crucial
importance for every humanis nutrition. Here, product-specific CO2 balances
are gaining importance as there are major potentials for reduction in this area.
The implementation of an international standard for assessing PCF is planned
for 2011. The current standardisation process is being supported by various
initiatives, as for example the PCF Pilotprojekt in Germany. Especially the
british PAS 2050 standard is used as a basis, clearly defining the system limits
for life-cycle analysis of a product from the cradle to the grave. The PAS 2050
itself is based on the Ecobalancing standard ISO 14040 et sqq.
To calculate the PCF in accordance with PAS 2050 it is necessary to know the
emission balance of the production process as such, as well as of the
agricultural production of raw materials, the distribution process and the phase
of usage and disposal (last dirty mile). The agricultural emission output for a
sunflowerseedbread of MÄRKISCHES LANDBROT was already assessed in a
research paper in 2008 (GOLLNOW 2008). The output during the production
and distribution process was gathered by the company itself in 2010.
Therefore, it is the intent of this study to analyze the impact of the consumer
on the PCF and to determine the share of the last dirty mile of the PCF of
MÄRKISCHES LANDBROT (exemplarily for sunflowerseedbread). Based on
PAS 2050, the last step in the life-cycle of the products of MÄRKISCHES
LANDBROT will be examined further. Thus, this paper is part of a product-
related CO2 balance.
8 Zusammenfassung
56
For the present master’s thesis, the following three questions proved relevant:
1. How does the customer acquire and consume the products of
MÄRKISCHES LANDBROT GMBH?
2. What is the amount of the thereby occurring CO2 emissions, and what
share of the whole PCF do these represent?
3. Which variables and recommendations can be defined?
In order to gather specific information about the last dirty mile, 92 people in
Berlin and Eberswalde (Brandenburg) were interviewed, using a
questionnaire. The questions concerned the buying behaviour, the
consumption habits and the interest in PCF. Deducing an average consumer
behaviour from the gathered answers, the average of emissions on the last
dirty mile was calculated, and their impact on the PCF assessed.
Generally, the consumer’s behaviour varies widely depending on individual
preferences. Based on the behavioural and consumption habits, the emission
impact on the last dirty mile, and thus on the PCF falls into a wide range. The
biggest shares of these differences derive from the purchase itself, the kind of
storage and the preparation. The packaging has only a minor influence on the
PCF. Regarding the research question, the last dirty mile’s share is 37 %
respectively 56 % of the PCF for 1 kg sunflowerseedbread of MÄRKISCHES
LANDBROT, depending on whether carbon sinks are included.
The majority of the questioned consumers estimated that their own
contribution to the PCF was quite small. In fact though, their share was not
that small at all, and it also emerged that enormous reductions could be
realised, with a few fairly simple measures. Thus, this paper can be used to
demonstrate the consumer, how far he contributes to the emissions which
originate from food consumption. An adequate instrument for communicating
the relevance of goods and services for the climate change are CO2
calculators. The consumer can use these to re-evaluate his behaviour
motivating him to adjust towards a more responsible behaviour, as for
example the use of public transport or the energy conscious preparation of
food.
The results of the master's thesis are used by MÄRKISCHES LANDBROT for
supplementing their calculations of the PCF. The advantage of acquiring data
this way is that the data is entity specific and custom-tailored on the company.
Additionally, the results can be used in order to provide recommendations to
customers concerning their consumption habits.
9 Literaturverzeichnis
57
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Hinweis
Alle aus dem Internet zitierten Quellen dieser Arbeit können auf Anfrage bei
der Autorin eingesehen werden.
10 Anhang
61
10 Anhang
A-1 Selbständigkeitserklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Masterarbeit zum Thema
„Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung des Product Carbon
Footprint (last dirty mile) – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT“
selbständig angefertigt habe, nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel
benutzt und wörtlich oder inhaltlich übernommene Stellen als solche
gekennzeichnet habe.
Eberswalde, den 12. Februar 2010
10 Anhang
66
A-4 GrafStat 4.12 Grundauswertung des Fragebogens
1) Wie häufig kaufen Sie Bio-Brot?
immer 42 (45,65%) häufig 30 (32,61%)
gelegentlich 13 (14,13%) selten 7 (7,61%)
nie 0 (0,00%) _________________________
Summe 92 ohne Antwort 0
2) Aus welchen Gründen kaufen Sie Bio-Brot? Mehrfachnennungen möglich!
Geschmack 75 (81,52%) Gesundheit 69 (75,00%)
Haltbarkeit 12 (13,04%) kein bewußter Kauf 0 (0,00%)
Nachhaltigkeitsmanagement (des Herstellers) 22 (23,91%) Nähe der Einkaufsstätte 8 (8,70%)
Qualität 55 (59,78%) Regionalität 44 (47,83%)
Rohstoffe aus Ökolandbau 69 (75,00%) Sonstiges 4 (4,35%)
__________________________ Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 358
geantwortet haben 92 ohne Antwort 0
3) Wie häufig kaufen Sie schätzungsweise Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH pro Monat?
Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 1
Maximum 20 Mittelwert 5,25
4) Aus welchen Gründen kaufen Sie Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH? Mehrfachnennungen möglich!
frei formulierte Antworten: <1> Geschmack, Produktvielfalt
<2> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <3> Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau
<4> Gesundheit, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <5> Geschmack, Gesundheit, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<6> Regionalität, Preis-Leistungs-Verhältnis <7> Demeter Qualität
<8> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<9> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<10> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <11> gute Auswahl
<12> Lieblingsbrotsorte <13> Rohstoffe aus Ökolandbau
10 Anhang
67
<14> Geschmack <15> Geschmack, Gesundheit
<16> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<17> Geschmack, Weizenfreie Produkte <18> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität,
Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <19> Vollkorn, Vollwert
<20> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<21> Geschmack <22> Geschmack
<23> Geschmack, Produktvielfalt <24> Geschmack, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<25> Demeterqualität, Regionalität <26> Geschmack, Produktvielfalt
<27> Qualität, Produktvielfalt <28> Geschmack, Preis-Leistungs-Verhältnis
<29> Regionalität <30> Qualität, Regionalität
<31> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<32> Geschmack <33> Wenn nicht selbst gebacken wird
<34> <35>
<36> Geschmack (Kinder mögen nur das), Qualität <37> Geschmack, Verfügbarkeit
<38> Geschmack, Demeter-Qualität <39> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<40> Bio <41> Geschmack
<42> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <43>
<44> Wenn nicht selbst gebacken wird. <45> Geschmack, Gesundheit, Vollwert
<46> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<47> Geschmack, Qualität, Regionalität <48> Geschmack, Vielfalt des Angebots
<49> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<50> Geschmack, Regionalität, Qualität, <51>
<52> Geschmack, ökologische Gründe <53> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<54> Regionalität <55> wenn verfügbar
<56> Geschmack, Regionalität <57>
<58> Geschmack, Regionalität <59> Geschmack
<60> Geschmack, Gesundheit <61> Geschmack
<62> Geschmack, Produktvielfalt
10 Anhang
68
<63> Gesundheit, des Kindes wegen <64> Geschmack
<65> Geschmack, Nähe der Geschäftsstelle <66> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus
Ökolandbau <67> Gesundheit, frisch vermahlenes Getreide, Regionalität, Vertrauen
<68> Geschmack. Gesundheit <69> Geschmack, Abwechslung
<70> Gesundheit, Vertrauen <71> Geschmack
<72> Geschmack, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <73> Gesundheit, Haltbarkeit, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<74> Geschmack <75> Geschmack
<76> wenn nicht selbst gebacken wird <77> kein bewußter Kauf
<78> Geschmack, Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau <79> Unternehmensphilosophie, Vertrauen
<80> Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau, weniger Salz <81> Geschmack, Gesundheit, Regionalität, Unternehmensphilosophie
<82> Verfügbarkeit <83> Verfügbarkeit
<84> Geschmack, Gesundheit <85> Angebot, Geschmack,
<86> Geschmack, Gesundheit, Angebot <87> Angebot <88> Angebot
<89> wenn nicht selbst gebacken wird <90> wenn nicht selbst gebacken wird <91> wenn nicht selbst gebacken wird
<92> Rohstoffe aus Ökolandbau 5) Aus welchen Gründen kaufen Sie Bio-Brot in demeter Qualität? Mehrfachnennungen möglich!
frei formulierte Antworten: <1> kein bewußter Kauf
<2> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <3> Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau
<4> beste Bio-Qualität <5> kein bewußter Kauf <6> kein bewußter Kauf
<7> Nachhaltigkeit <8> Qualität
<9> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<10> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <11> Geschmack
<12> Gesundheit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <13> Kreislaufgedanke, Rohstoffe aus Ökolandbau
<14> Bio-Qualität <15> kein bewußter Kauf
<16> Nachhaltigkeit, Umweltschutz <17> Geschmack, Gesundheit
<18> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
10 Anhang
69
<19> Vollkorn, Vollwert <20> Geschmack, Gesundheit, Bioqualität
<21> keine Konservierungsstoffe <22> Geschmack, Nachhaltigkeitsmanagement, Bioqualität
<23> Qualität <24> Geschmack, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<25> Nachhaltigkeitsmanagement <26> Geschmack, Vertrauen
<27> kein bewußter Kauf <28> Ideologie
<29> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <30> hohe Anbaustandards
<31> Nachhaltigkeit, Qualität <32> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<33> Geschmack, Ideologie, Qualität, alle Lebensmittel werden in Demeter-Qualität gekauft
<34> Geschmack, Qualität, Natürlichkeit <35> <36>
<37> hochwertigster deutscher Bioverband <38> hohe Qualität
<39> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <40> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Rohstoffe aus Ökolandbau
<41> kein bewußter Kauf <42> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<43> <44> Wenn nicht selbst gebacken wird.
<45> überzeugendstes Bio <46> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität,
Rohstoffe aus Ökolandbau <47> Geschmack, Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau
<48> Philosophie, Qualität <49> Nachhaltigkeitsmanagement, Rohstoffe aus Ökolandbau
<50> Geschmack, Regionalität, Qualität, <51>
<52> Nachhaltigkeit, Qualität <53> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<54> Auswahl der Zutaten <55>
<56> kein bewußter Kauf <57> Geschmack, Gesundheit <58> Geschmack, Regionalität <59> Geschmack, Regionalität
<60> Geschmack, Rohstoffe aus Ökolandbau <61> Geschmack
<62> gutes Gewissen, Zutaten <63> <64>
<65> Qualität, Erfahrung als Praktkantin auf Demeter-Hof <66> Gesundheit
<67> kein bewußter Kauf <68> Gesundheit
<69> kein bewußter Kauf <70> kein bewußter Kauf
<71> Geschmack, Gesundheit, Qualität
10 Anhang
70
<72> Angebot vor Ort <73> kein bewußter Kauf <74> kein bewußter Kauf
<75> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <76> kein bewußter Kauf <77> kein bewußter Kauf
<78> Rohstoffe aus Ökolandbau <79> kein bewußter Kauf
<80> höchster Bio-Standard <81> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus
Ökolandbau <82> kein bewußter Kauf <83> kein bewußter Kauf <84> kein bewußter Kauf
<85> gute Qualität <86> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau
<87> kein bewußter Kauf <88> kein bewußter Kauf
<89> höchster Bio-Standard <90> kein bewußter Kauf <91> kein bewußter Kauf <92> kein bewußter Kauf
6) Wieviel MÄRKISCHES LANDBROT (nur Brot) kaufen Sie durchschnittlich im Monat?
Antworten 88 ohne Antwort 4 Minimum 1
Maximum 16 Mittelwert 3,975
7) Decken Sie (nahezu) Ihren gesamten Brotbedarf durch Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH ab?
Ja 26 (28,26%) Nein 66 (71,74%)
__________________________ Summe 92 ohne Antwort 0
8) Wenn nein, welchen Anteil Ihres Brotbedarfs kaufen Sie ungefähr bei MÄRKISCHES LANDBROT?
bis 1/4 28 (43,75%) bis 1/2 21 (32,81%) bis 3/4 9 (14,06%) > 3/4 6 (9,38%)
__________________________ Summe 64
ohne Antwort 28 9) Wieviel Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS konsumieren Sie getoastet?
Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0
Maximum 100 Mittelwert 13,402
10 Anhang
71
10) Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS konsumieren Sie aufgebacken?
Antworten 91 ohne Antwort 1 Minimum 0
Maximum 40 Mittelwert 2,308
11) Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS frieren Sie in einem Tiefkühlgerät ein?
Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0
Maximum 75 Mittelwert 8,641
12) Die Lagerungsdauer des eingefrorenen MÄRKISCHEN LANDBROTS beträgt dann im Durchschnitt:
Antworten 88 ohne Antwort 4 Minimum 0
Maximum 30 Mittelwert 4,795
13) Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS bewahren Sie im Kühlschrank auf?
Antworten 91 ohne Antwort 1 Minimum 0
Maximum 100 Mittelwert 5,011
14) Die Lagerungsdauer des im Kühlschrank aufbewahrten MÄRKISCHEN LANDBROTS beträgt dann im Durchschnitt:
Antworten 90 ohne Antwort 2 Minimum 0
Maximum 21 Mittelwert 0,683
15) Wie entsorgen Sie in der Regel die Papiertüte, in der Sie die Brote der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH beim Einkauf erhalten?
Restmüll 5 (5,43%) Altpapier 75 (81,52%)
Sonstiges 12 (13,04%) __________________________
Summe 92 ohne Antwort 0
16) Wieviele Brotanteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS entsorgen Sie im Durchschnitt?
gar nichts 58 (63,04%) bis 10% 30 (32,61%) bis 25% 4 (4,35%) > 25% 0 (0,00%)
10 Anhang
72
__________________________ Summe 92 ohne Antwort 0
17) Wenn Sie MÄRKISCHES LANDBROT wegwerfen, wo entsorgen Sie es in der Regel?
Restmüll 14 (41,18%) Biotonne 9 (26,47%) Tierfutter 10 (29,41%) Sonstiges 1 (2,94%)
_________________________ Summe 34
ohne Antwort 58 18) Wie weit schätzen Sie die Entfernung von Ihrer Wohnstätte bis zu Ihrer Einkaufsstätte, bei der Sie in der Regel MÄRKISCHES LANDBROT kaufen?
Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0
Maximum 100 Mittelwert 6,287
19) Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad (in Bezug auf Antwort 3 und 18)?
Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0
Maximum 20 Mittelwert 2,592
20) Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe mit öffentlichen Verkehrsmitteln (in Bezug auf Antwort 3 und 18)?
Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0
Maximum 20 Mittelwert 0,495
21) Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe mit dem Auto oder Motorrad (in Bezug auf Antwort 3 und 18)?
Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0
Maximum 16 Mittelwert 2,125
22) Ihren Einkauf von MÄRKISCHES LANDBROT...
... verbinden Sie in der Regel mit anderen Einkaufswegen 84 (91,30%) ... ist für Sie in der Regel ein eigenständiger Einkaufsweg 8 (8,70%)
__________________________ Summe 92 ohne Antwort 0
23) Wenn Antwort 22 (a), wieviel kg Einkaufsgewicht haben Sie schätzungsweise bei diesen Einkäufen im Durchschnitt?
10 Anhang
73
0 bis 5 kg 34 (40,48%) 5 bis 7,5 kg 25 (29,76%)
7,5 bis 10 kg 18 (21,43%) 10 bis 15 kg 6 (7,14%)
> 15 kg 1 (1,19%) __________________________
Summe 84 ohne Antwort 8
24) Interessiert Sie das Thema Klimawandel?
Ja 88 (95,65%) Nein 1 (1,09%)
Weiß nicht 3 (3,26%) __________________________
Summe 92 ohne Antwort 0
25) Sehen Sie das Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel?
Ja 79 (86,81%) Nein 3 (3,30%)
Weiß nicht 9 (9,89%) __________________________
Summe 91 ohne Antwort 1
26) Ist Ihnen der Begriff CO2-Fußabdruck bekannt?
Ja 46 (50,00%) Nein 44 (47,83%)
Weiß nicht 2 (2,17%) __________________________
Summe 92 ohne Antwort 0
27) Sind Sie am CO2-Fußabdruck von Produkten der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH interessiert?
Ja 54 (59,34%) Nein 21 (23,08%)
Weiß nicht 16 (17,58%) ____________ ______________
Summe 91 ohne Antwort 1
28) Haben Sie Interesse an Ihrem persönlichen CO2-Fußabdruck in Bezug auf Ihren Broteinkauf? Wenn ja, geben Sie Ihre Email-Adresse oder Postanschrift an. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH schickt Ihnen Ihren persönlichen CO2-Fußabdruck zu. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH versichert, dass Ihre Daten vertraulich und ausschließlich zu diesem Zweck genutzt werden. Aus Datenschutzgründen sind die Kontaktdaten an dieser Stelle nicht aufgeführt. Es waren insgesamt 15 interessierte Befragte, die Ihre Daten angegeben haben. 29) Welchen Anteil (in %) schätzen Sie haben Sie als Konsument am CO2-Fußabdruck eines Brotes der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH?
10 Anhang
74
Antworten 55 ohne Antwort 37
Minimum 0 Maximum 75 Mittelwert 12,527
30) Welchen regelmäßigen Informationsweg für die CO2-Fußabdrücke der MÄRKISCHES LANDBROT Produkte würden Sie bevorzugen? Mehrfachnennungen möglich!
Flyer 22 (26,83%) standardisiertes Label auf dem Produkt 40 (48,78%)
Website-Tool auf der Firmenhomepage 29 (35,37%) in der Ökobilanz (derzeit auf der Firmenhomepage bzw. in 14 (17,07%)
Sonstiges 3 (3,66%) ________________________
Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 108 geantwortet haben 82
ohne Antwort 10 31) Wie alt sind Sie?
Antworten 90 ohne Antwort 2 Minimum 21
Maximum 72 Mittelwert 40,456
32) Geschlecht:
Weiblich 63 (68,48%) Männlich 29 (31,52%)
__________________________ Summe 92 ohne Antwort 0
33) Welche Tätigkeit üben Sie aus?
Angestellte/r 37 (40,22%) Arbeitsuchende/r 1 (1,09%)
Beamte/r 7 (7,61%) Rentner/in 6 (6,52%) Schüler/in 1 (1,09%)
Selbständige/r 19 (20,65%) Student/in 19 (20,65%) Sonstiges 2 (2,17%)
__________________________ Summe 92 ohne Antwort 0
34) Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt? Sie einschließlich mitgerechnet.
Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 1
Maximum 21 Mittelwert 2,587
10 Anhang
75
A-5 Kreuztabellen
Tab. A-1: Kreuztabelle der Fragen 3 und 6 (Quelle: Eigene Darstellung).
Frage 3: Wie häufig kaufen Sie schätzungsweise Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH pro Monat?
bis 4 Mal bis 8 Mal bis 16 mal > 16 mal Anteil
bis 4 kg 58,0% 12,5% 3,4% 0,0% 73,9%
bis 8 kg 0,0% 10,2% 3,4% 1,1% 14,7%
bis 12 kg 0,0% 0,0% 7,9% 0,0% 7,9%
> 12 kg 0,0% 2,3% 0,0% 1,1% 3,4%
Frage 6: Wieviel MÄRKISCHES LANDBROT (nur Brot) kaufen Sie durchschn. im Monat? Anteil 58,0% 25,0% 14,7% 2,2% 100,0%
Tab. A-2: Kreuztabelle der Fragen 11 und 12 (Quelle: Eigene Darstellung).
Frage 11: Wieviele Anteile des MÄRK.LANDBROTS frieren Sie in einem Tiefkühlgerät ein?
bis 25% bis 50% bis 75% Anteil
eine Woche 75,0% 0,0% 2,3% 77,3%
zwei Wochen 5,7% 1,1% 3,4% 10,2%
drei Wochen 4,6% 0,0% 1,1% 5,7%
einen Monat 2,3% 3,4% 1,1% 6,8%
Frage 12: Die Lagerungsdauer des eingefrorenen MÄRK.LANDBROTS beträgt dann im Durchschnitt: Anteil 87,6% 4,5% 7,9% 100,0%
Tab. A-3: Kreuztabelle der Fragen 13 und 14 (Quelle: Eigene Darstellung).
Frage 13: Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS bewahren Sie im Kühlschrank auf?
bis 25% bis 50% bis 75% bis 100% Anteil
bis eine Woche 93,3% 2,2% 0,0% 0,0% 95,5% bis zwei Wochen 0,0% 1,1% 0,0% 1,1% 2,2% bis drei Wochen 0,0% 0,0% 0,0% 2,2% 2,2%
Frage 14: Die Lagerungs-dauer des MÄRK.LANDBROTS im Kühlschrank beträgt dann durchschnittlich: Anteil 93,3% 3,3% 0,0% 3,3% 100,0%
10 Anhang
76
Tab. A-4: Kreuztabelle der Fragen 18 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung).
Frage 18: Wie weit schätzen Sie die Entfernung von Ihrer Wohnstätte bis zu Ihrer Einkaufsstätte, bei der Sie i.d.R. MÄRKISCHES LANDBROT kaufen?
bis
5 km bis
10 km bis
25 km bis
50 km bis
100 km Anteil ...verbinden Sie mit anderen Einkaufswegen 69,60% 12,00% 3,30% 5,50% 1,10% 91,50%
...ist für Sie ein eigenständiger Einkaufsweg 6,50% 2,20% 0,00% 0,00% 0,00% 8,70%
Frage 22: Ihren Einkauf von MÄRK. LANDBROT… Anteil 76,10% 14,20% 3,30% 5,50% 1,10% 100%
Tab. A-5: Kreuztabelle der Fragen 21 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung).
Frage 21: Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe mit dem Auto/ Motorrad (Anzahl pro Monat)?
bis 1 Mal bis 4 Mal bis 9 Mal > 9 Mal Anteil
...verbinden Sie mit anderen
Einkaufswegen 56,6% 11,9% 16,3% 6,5% 91,3% Frage: 22 Ihren Einkauf von MÄRK. LANDBROT…
...ist für Sie ein eigenständiger
Einkaufsweg 4,3% 2,2% 2,2% 0,0% 8,7%