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MASTERPLAN Ein städtebaulicher Masterplan für Mönchengladbach MG 3.0 Die dritte Gründung SONDERDRUCK RATSSITZUNG

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MASTERPLANEin städtebaulicher Masterplanfür Mönchengladbach

MG

3.0Die dritte GründungSO

NDERDRUCK

RATSSITZUNG

INHALT

1. VORWORT .......................................................................... 04

2. MG3.0 – EIN MASTERPLAN FÜR MÖNCHENGLADBACH.. 06

3. DIE PHILOSOPHIE – CHARTA FÜR URBANES LEBEN.......... 07

4. STRATEGISCHE ZIELE FÜR MÖNCHENGLADBACH ............ 08

4.1 VIELFALT UND BELEBUNG ................................................. 084.2 VERNETZUNG UND MOBILITÄT ........................................ 084.3 DER GRÜNE HÄNDEDRUCK .............................................. 094.4 INNENENTWICKLUNG........................................................094.5 IDENTITÄT UND CHARAKTER............................................. 09

5. DER MASTERPLAN MÖNCHENGLADBACH – EINE VERNETZTE STADT .............................................................. 10

5.1 GLADBACHTAL – DIE GROSSE LINIE HERAUSARBEITEN .............................................................. 10

5.2 HOCHSCHULE, FORSCHUNG UND INDUSTRIE – STADTRÄUME VERBINDEN ........................... 10

5.3 RHEYDT STÄRKEN – DEN EIGENSTÄNDIGEN CHARAKTER BEWAHREN ................................................... 10

6. DIE MASSNAHMEN DES MASTERPLANS .............................12

6.1 MASSNAHME 1 GLADBACHTAL – DIE GROSSE LINIE ................................... 12

• Hindenburgstraße – Haupteinkaufsstraße• Die Kulturachse und Kulturhügel Abteiberg• Berliner Platz – Konzept für einen Verkehrsknotenpunkt• Den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer sichtbar machen• Maria Hilf – die Chance für ein neues Wohnquartier• Bismarckstraße und ein neuer Bismarckplatz• Gladbach Turm – Symbol für das neue Mönchengladbach• Europaplatz – Ein verbesserter Bahnhofsplatz

und Verkehrsknotenpunkt• City Ost – eine neue Geschäftsadresse

für Mönchengladbach

6.2 MASSNAHME 2HOCHSCHULE, FORSCHUNG UND INDUSTRIE – STADTRÄUME VERBINDEN........................... 20

• Auf den vorhandenen Charakter der Hochschule aufbauen

• Ein neuer Hochschulplatz mit ÖPNV Anbindung• Ein neuer Hochschulpark mit

hochschulaffinen Nutzungen• Hochschulerweiterungsgelände am Standort

des ehemaligen Polizeipräsidiums• Neues Leben für Monforts• Ein neuer Forschungspark• Industriegebiet Ost – einen Beitrag zu einer gesunden

Wirtschaftsentwicklung leisten• Sportnutzungen Grenzland Stadion erhalten• Nord-Süd Verbindungen

6.3 MASSNAHME 3 RHEYDT STÄRKEN – DEN EIGENEN CHARAKTER BEWAHREN ................................................... 25

• Den Stadtkern weiterentwickeln• Eine Y-förmige Wegespange zur Verbesserung

der Vernetzung Rheydt’s• Bahnhofsplatz – Zugangspforte für Rheydt• Die Verbindung zum Stadtkern und darüber hinaus• Ein südliches Tor nach Rheydt• Verbindung zu den Niers-Auen

7. DIE UMSETZUNG DES MASTERPLANS..................................... 28

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Voller Stolz können wir sagen:„Ja, wir haben es geschafft“.Wir haben einen Masterplanerarbeitet, der in einer reali-tätsnahen Vision zeigt, wie un-sere Stadt in einigen Jahrzehn-ten aussehen kann.

Die Idee der ArchitektenschaftMönchengladbach, einen Mas-terplan für unsere Stadt ins Le-ben zu rufen, reifte in vielenGesprächen der Initiatoren mitVertretern aus Politik und Ver-waltung, Handwerk und Indus-trie und vor allem mit enga-gierten Bürgern.

Das Ziel war klar definiert:Schluss mit der Zufälligkeit derstädtebaulichen Entwicklung. Impulse geben für neue Inves-titionen, den Weg aufzeichnenzu einer unverwechselbarenStadt zum Arbeiten und Lebenin kultureller Vielfalt.

Die Architektenschaft, die IHKMittlerer Niederrhein und dieKreishandwerkerschaft ent-schlossen sich schließlich zu ei-nem gemeinsamen Vorgehenund gründeten Ende 2010 denVerein MG 3.0 – MasterplanMönchengladbach.

Nachdem die Finanzierbarkeitdurch großzügige Unterstüt-zung der lokalen Wirtschaft,aber auch privater Spendengesichert war, konnte der Ver-ein nach einem zuvor durchge-führten Auswahlverfahren imSommer 2011 das Architekten-team um Sir Nicholas Grims-haw beauftragen.

Das Planungsteam hat sichdann auf den Weg gemacht,Mönchengladbach kennenzu-lernen und zu verstehen. Dabeihaben sie von Beginn an dieNähe zu den Mönchengladba-chern gesucht, um gemeinsamnach der städtebaulichen Iden-tität und nach neuen Ideen fürMönchengladbach zu suchen.

Dieser Masterplan ist das Werkeines renommierten Stadtpla-ners und Ergebnis eines inten-siven Diskurses mit den Bürge-rinnen und Bürgern über diestädtebauliche Zukunft ihrerStadt. Der Mönchengladba-cher Masterplan war von Be-ginn an als „ein Masterplanzum Mitmachen“ gedacht –und dieses Konzept ist aufge-gangen.

Wie ist es uns gelungen, dieBürger, die sich dieser Stadt inbesonderer Weise verpflichtetfühlen, in die Erarbeitung desMasterplans zu integrieren?

In unserem Auftrag hat dasBüro FALTIN + SATTLER FSWGmbH aus Düsseldorf die Auf-gabe übernommen, ein Dialog-verfahren mit größtmöglicherTransparenz zu erarbeiten undwir haben sowohl Politik alsauch Verwaltung von diesemWeg überzeugt.

Auf vier Dialog-Veranstaltun-gen wurden die Entwicklungs-schritte der Masterplanideenjeweils der Öffentlichkeit vor-gestellt und mit ihr disku-tiert – ebenso auf der interak-tiven Homepage MG 3.0.

Ein zentraler Meilenstein warein 2-tägiger Workshop mit öf-fentlichem Expertenforum un-ter Leitung von vier bundes-weit renommierten Fachleu-ten. Zu Beginn des Workshopswurden die Kernthesen, diedas Team Grimshaw schon zurAuftaktveranstaltung formu-liert hatte, in einzelnen Ar-beitsgruppen diskutiert undauf den MönchengladbacherMaßstab heruntergebrochen.

Eine wichtige Bereicherungstellten dabei auch die Anre-gungen und Wünsche von Bür-gerinitiativen, Interessen -vertretungen und Fachleutenaus den Bereichen Kultur,Hochschule Stadtentwicklungund Immobilienwirtschaft fürdie Erarbeitung des Master-plans dar, die diese in denWorkshop einbrachten.

Und auch während der weite-ren Erarbeitung wurden immerwieder Workshops und Exper-tengespräche zwischenge-schaltet, um von direkt betrof-fenen Bürgern und Akteurenweitere Anregungen zu erhal-ten.

Parallel dazu wurde ein „Run-der Tisch“ implementiert, andem Vertreter aller im Rat ver-tretenen Fraktionen und dieVerwaltung die Ideen mit demMasterplanteam, diskutierten– vertrauensvoll und losgelöstvon jeglichen parteipolitischenIdeologien und Strategien.

„Ein Masterplan zum Mitma-chen“, das haben wir verspro-chen und umgesetzt.

Den gemeinsam erarbeitetenMasterplan können wir jetztausformuliert präsentieren -ein Plan, der die Mönchenglad-bacher Bürger begeistert undder diese Stadt für Bürger ausdem Umland sowie externe In-vestoren interessant macht.Die potentielle Größe Mön-chengladbachs wird herausge-stellt und in einem visionären,aber realitätsnahen Planwerkdargestellt.

Der Masterplan macht Vor-schläge, wie wir das Gesamter-scheinungsbild unserer Stadtverbessern, den öffentlichenRaum neu gestalten und unse-rer Stadt eine neue Mobilitäts-struktur geben können. DieWirtschaft wird durch die Aus-prägung von neuen erstklassi-gen Dienstleistungsstandortengestärkt, Entwicklungsmög-lichkeiten für Kultur, Bildungund Forschung aufgezeigt undqualitativ hochwertige Adres-sen für neue Wohnquartieregeschaffen.

So kann Mönchengladbach sei-ner oberzentralen Bedeutungwieder gerecht werden.

Das Ergebnis ist ein Plan, dernicht Details zur Größe vonBaufeldern, Geschossigkeitenoder gestalterischen Vorgabenregelt – dafür blickt der Mas-terplan für Mönchengladbachviel zu weit in die Zukunft. Ergebnis ist vielmehr ein Plan,der der Stadt eine neue städte-bauliche Gesamtstruktur gibt.Und diese Gesamtidee ist derMaßstab, an dem sich zukünf-tige Projekte in Mönchenglad-bach messen lassen sollen, da-mit sich aus der Vielzahl indivi-dueller Planungen ein stimmi-ges Gesamtbild wie im Puzzlezusammensetzt.

Der Rat der Stadt hat mit sei-nem Beschluss vom 14.07.2011die Absicht bekräftigt, denMasterplan nach seiner Erstel-lung zu beraten und dann alsverbindliches städtebaulichesLeitbild zu übernehmen.

Mit dem Masterplan wurdesomit gemeinsam das Bild ei-ner Stadt geschaffen, mit dersich die Bürger der Stadt iden-tifizieren und sagen: „Das istunser Ziel – so soll Mönchen-gladbach zukünftig aussehen.Wir wissen, dass sich dieseStadt entwickelt, wir arbeitengerne in dieser Stadt, wir in-vestieren gerne in dieser Stadt,wir leben gerne in dieser Stadt,das ist unsere Stadt.“

im Namen desVereinsvorstands

Ernst Kreuder

und Fritz Otten

1. VORWORT

UM DIE STÄDTEBAULICHE IDENTITÄT VON MÖNCHENGLADBACHSTÄRKER ZU BETONEN HAT DIE INITIATIVE MG3.0 EINEN STÄDTE-BAULICHEN MASTERPLAN BEIM BRITISCHEN STARARCHITEKTEN SIRNICHOLAS GRIMSHAW IN AUFTRAG GEGEBEN. ZIEL WAR ES NICHTNUR, NEUE IDEEN ZUR ENTWICKLUNG DER STADT ZU FINDEN, SONDERN GLEICHZEITIG EINE BREITE BÜRGERSCHAFTLICHE MEHR-HEIT ZU GEWINNEN. NUR WENN BÜRGER, POLITIK UND VERWAL-TUNG GEMEINSAM AN EINER DRITTEN GRÜNDUNG MÖNCHEN-GLADBACHS ARBEITEN, WERDEN SICH STADTBILD UND IMAGE ÄNDERN. HIER IST DAS ERGEBNIS:

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ORIENTIERUNGSPHASE BEARBEITUNGSPHASE

TAG 2

ERGEBNISAUFBEREITUNG

23.11.2011DIALOG 1 - IMPULSE

INTERNET BEREITSTELLUNG WWW.MG3-0.DE UPDATE „THEMEN“ UPDATE „IDEEN“ UPDATE „ENTWURF & TEILRÄUME““ UPDATE „MASTERPLAN“

26.03.2012DIALOG 2 - IDEEN

25.06.2012DIALOG 3 - ENTWURF

31.01.2012ÖFFENTL.

EXPERTEN-FORUM

30./31.01.2012WORKSHOP

19.10.2011AUFTAKT

Sept./Okt. 2012WORKSHOP

FEEDBACKFEEDBACK FEEDBACK

12.12.2012DIALOG 4 - VISION

FEEDBACK

ÜBERGABE „MASTERPLAN“

BEARBEITUNGSPHASE

1 2 3 4 5

RUNDER TISCH DER POLITIK

VEREIN

MASTERPLAN SCHLÜSSELGESPRÄCHE SCHLÜSSELGESPRÄCHE

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Als fester Bestandteil der Me-tropolregion Rheinland undder dazugehörigen Land-schaftssilhouette des „Mittle-ren Niederrheins“ will Mön-chengladbach das städtischeProfil für seine ca. 260.000 Ein-wohner auf einer Gesamtflä-che von rund 170 Quadratkilo-metern und damit die Positionin der Region zukünftig deut-lich stärken.

Als besondere Motivation giltdie enge Nachbarschaft zurwachsenden Landeshaupt-stadt Düsseldorf mit all ihrerwirtschaftlichen und kulturel-len Ausstrahlungskraft einerdynamischen Stadt am Rhein.Direkte Autobahn- und Bahn-verbindungen mit schnellenErreichbarkeiten, aber aucheine emotionale Nähe sind dieZeichen der Zeit einer zusam-menwachsenden Metropolre-gion.

Über einen städtebaulichenMasterplan soll ein zukünfti-ges Bild der räumlichen undfunktionalen Entwicklung alsLeitlinie und strategisches In-strument einer zukunftsfähi-gen Stadt Mönchengladbacherarbeitet werden.

Die Stärken und Begabungender Gesamtstadt und darauserwachsende städtebaulicheRahmenvorgaben der Entwick-lung sollen dabei im Dialogmit der Stadtgesellschaft he-rausgearbeitet – gemeinsamidentifizierte Schwerpunktbe-reiche besonders thematisiertwerden.

Die Erwartungshaltung Mön-chengladbachs liegt in einerZusammenschau visionärerund zukunftsgerichteterstädtebaulicher Aussagen, diedennoch Optionen der zeitna-hen Realisierung von „großen“und „kleinen“ Projekten er-möglichen und aufzeigen.

Im Vordergrund steht dabeiein städtebauliches Entwick-lungsbild für den bipolarenKernraum der Stadt. Mit demursprünglich katholischenGladbach und dem protestan-tischen Rheydt wurden imRahmen der Kommunalreformder 1970er Jahre zwei rivalisie-rende Städte zusammenge-legt. Dieses Spannungsverhält-nis prägt bis heute politischeEntscheidungen, bietet jedochauch Raum für weitgefächerteEntwicklungsansätze.

Dabei darf die Verwebung die-ses Kernraumes mit den Au-ßenräumen und Lebensaderndes Stadtgeschehens nicht ver-nachlässigt werden. Räumeund Funktionen müssen bes-ser vernetzt und in Teilen neuentdeckt, Handlungsstrategiender Kooperation zwischen pri-vaten und öffentlichen Interes-sen und Investitionen aufge-zeigt werden.

2. MG3.0 – EIN MASTERPLAN FÜR MÖNCHENGLADBACH

DUISBURG, KÖLN ODER FRANKFURT HABEN ES VORGEMACHT: SIEALLE HABEN EINEN STÄDTEBAULICHEN MASTERPLAN ENTWICKELT,DER SOWOHL DIE IDENTITÄT DER STADT NACH INNEN STÄRKT, ALSAUCH DIE POTENTIALE DER STADT NACH AUSSEN TRANSPORTIERT.DIESES VORGEHEN GAB DEM VEREIN MG3.0 DIE INSPIRATION, EINÄHNLICHES VORGEHEN FÜR MÖNCHENGLADBACH ZU WÄHLEN.EIN MASTERPLAN, DER EINE STÄDTEBAULICHE IDEE BESCHREIBT,OHNE KONKRETE VORGABEN FÜR DIE ENTWICKLUNG EINZELNERGRUNDSTÜCKE ZU DEFINIEREN. EIN MASTERPLAN, DER EIN NEUESSELBSTVERSTÄNDNIS DER „GRÜNEN GROSSSTADT AM NIEDER-RHEIN“ AUSDRÜCKT. EIN MASTERPLAN FÜR MÖNCHENGLADBACH.

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Daher wurde die „Charta fürurbanes Leben“ entwickelt, diedie Grundlage aller aktuellenaber auch zukünftigen Überle-gungen zur Stadtentwicklungsein soll. Diese Charta soll, wiedie Stadt selbst, wachsen undsich neuen Einflüssen anpas-sen – nicht nur während derErarbeitung der Masterpla-nung, sondern auch darüberhinaus.

Die Charta für urbanes Lebenruht auf vier Säulen:

• eine gesunde Wirtschaft• ein pulsierendes Netzwerk• eine vitale Stadt • eine lebendige Gemein-

schaft

EINE GESUNDE WIRTSCHAFTEine Stadt kann sich nur posi-tiv entwickeln, wenn sie einausreichendes wirtschaftlichesFundament hat. Daher muss esein übergeordnetes Ziel derMasterplanung sein, die Rah-menbedingungen für einefunktionierende Wirtschaftund gesundes Wachstum zuschaffen.

Der wirtschaftliche Erfolg einerStadt ist nicht planbar, sehrwohl aber die Rahmenbedin-gungen für einen attraktivenWirtschaftsstandort.

Und dabei ist sensibel mit demhistorischen Erbe und der Wirt-schaftskultur des Standortes,aber selbstverständlich auchmit konkurrierenden Nutzun-gen umzugehen.

EIN PULSIERENDES NETZWERKAttraktive Städte sind auch guterreichbare Städte. Dabei istder Begriff der Erreichbarkeitnicht nur auf einen Verkehrs-träger zu begrenzen, sonderner umfasst alle Formen städti-scher Mobilität. Die Schaffungfunktionierender Verkehrsnet-ze für die einzelnen Verkehrs-arten, aber auch deren künfti-ge Verknüpfung untereinanderist eine der wichtigsten Zieleder Stadtentwicklung. Es gehtum die Entwicklung eines leis-tungsfähigen Netzwerkes vonverschiedenen Verkehrsmit-teln – mit einem Schwerpunktauf den Fuß- und Radverkehr.

EINE VITALE STADTAttraktive Städte werden voneiner Vielfalt attraktiver Räu-me geprägt. Die Schaffung undDefinition von klar ablesbarenRäumen gehört zu den wich-tigsten städtebaulichen Zielender Stadtentwicklung. EineStadt, die möglichst viele die-ser Räume mit eigenem Cha-rakter besitzt, ist eine attrakti-ve Stadt.

Die Identitätssteigerung vonprominenten Orten, die Schaf-fung neuer Adressen und dieBelebung der Plätze sind wich-tige Ziele, um den Facetten-reichtum der Stadt zu erwei-tern und sie sind zugleich Aus-druck einer neuen Vitalität.

EINE LEBENDIGE GEMEINSCHAFTStädte werden nicht nur vonGebäuden, Straßen und Plät-zen geprägt, sondern insbe-sondere von den Menschen,die dort leben. Eine Stadtent-wicklung, die Identität stiftenwill, muss daher die Gemein-schaft der Bürger fordern undfördern.

Bei allem Regelungs- und Ge-staltungsanspruch der Stadtmuss genügend Raum bleiben,damit sich die Bürger frei ent-falten können.

Die Bildung und Förderung vonstädtischen Gemeinschaftenist nicht nur zu fördern, son-dern ihnen müssen auch Ent-wicklungsspielräume einge-räumt werden. Denn nur eineStadt, die der Bürger selbstmitgestalten kann, ist eine le-bendige Stadt.

3. DIE PHILOSOPHIE – CHARTA FÜR URBANES LEBEN

DIE ENTWICKLUNG DES MASTERPLANS BIETET DIE EINMALIGE GE-LEGENHEIT, NACHHALTIGE UND DYNAMISCHE RAHMENBEDIN-GUNGEN FÜR MÖNCHENGLADBACH ZU SCHAFFEN. EIN SOLCHERMASTERPLAN KANN KEIN STARRES PLANWERK SEIN, SONDERN WE-SENTLICHER TEIL DES PLANWERKS MUSS DIE ENTWICKLUNG ÜBER-GEORDNETER ZIELVORSTELLUNGEN SEIN, DIE DIE GRUNDLAGE FÜRALLE STÄDTEBAULICHEN ENTSCHEIDUNGEN DER NÄCHSTEN DEKA-DEN DARSTELLT. EIN FLEXIBLES UND SICH DEN VERÄNDERUNGENANPASSENDES LEITBILD.

LEBENSQUALITÄT

NACHHALTIGKEIT

SICHERHEIT

WIRTSCHAFT

URBANES LEBEN

SPORT

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Bei der Erarbeitung der strate-gischen Ziele waren die Be-dürfnisse der Bürgerinnen undBürger an ihre Stadt eine wich-tige Quelle der Inspiration.Denn eine Masterplanungkann nur städtische Räume an-bieten; die aktive Inanspruch-nahme obliegt jedoch den Bür-gerinnen und Bürgern derStadt. Und nur ein Masterplan,der von den Menschen ange-nommen und gelebt wird,kann Wirkung entfalten. DieAufnahme und Gewichtungder Ansprüche der Bürger-schaft war daher einer der zen-tralen Bestandteile des Pla-nungsprozesses.

Fünf strategische Ziele habensich im Verlauf der Masterpla-nung herauskristallisiert:

4.1 VIELFALT UND BELEBUNG

Grundlage florierender Städteist ein umfassendes und gutgemischtes Angebot an Nut-zungen. Mönchengladbachbietet eine ausgewogene Nut-zungsverteilung mit Dienst-leistungen, öffentlichen Ein-richtungen und Handelsnut-zungen.

In den Außenbereichen hinge-gen zeigt sich diese lebendigeNutzungsmischung verwäs-sert und wird teilweise durchgroßflächigen oder wenig ur-banen Einzelhandel, sowie Ge-schäftsstrukturen, die keineOrte bzw. keinen Charakterschaffen, dominiert. DiesesPhänomen wird durch das Feh-len von Übergängen zwischendem Kernbereich und demStadtrand noch verstärkt.

Grundsätzlich wird auf dem inMönchengladbach bestehen-den Nutzungsmix aufgebaut.Neue Entwicklungen, wie z.B.die Büro- und Dienstleistungs-angebote einer City-Ost undder Forschungspark an derHochschule stärken die wirt-schaftliche Basis der Stadt. DerInnenstadtbereich soll klar de-finiert werden, indem die Stra-ßen dort mit Wohn- und Ge-schäftsnutzungen angerei-chert werden, die zur Belebungund Aktivierung beitragen.

Um das Zentrum herum setztsich der Stadtkörper aus einerReihe von eigenständigenQuartieren bzw. Stadtviertelnzusammen. Aufbauend auf diebestehenden Charakteristikadieser Stadtviertel versuchtder Masterplan deren Verbin-dung untereinander, sowie de-ren Ablesbarkeit zu verbessern.

Um die weitere Zersiedlungdes Stadtrandes zu verhindern,wird die Anordnung von Woh-nungsbaustrukturen als Stadt-kante zur Abgrenzung gegenden umliegenden Landschafts-raum vorgeschlagen.

So werden diese Freiräume be-lebt und deren Wert und Nutz-barkeit als Naherholungsbe-reich wird gesteigert.

4.2 VERNETZUNG UND MOBILITÄT

Nachhaltige und erfolgreicheStädte weisen in der Regel eingutes Verkehrsnetzwerk auf.Mönchengladbach profitiertvon den guten regionalen An-bindungen zu den umliegen-den Städten Düsseldorf, Köln,Venlo und Aachen, die durchein leistungsfähiges Straßen-und Schienennetz sicherge-stellt werden.

Leider spiegelt sich diese hoheQualität der Anbindung nichtim innerstädtischen Verkehrs-system wider, was in erhebli-chem Masse zu dem „bruch-stückhaften“ Charakter derStadt beiträgt.

60% aller Verkehrsbewegun-gen werden in Mönchenglad-bach mit dem Auto getätigt. Inkaum einer anderen deutschenStadt ist damit der Autover-kehr so dominant, wie in Mön-chengladbach.

Um positive städtebaulicheEntwicklungen zu begünstigenund dem Mensch wieder mehrRaum in der Stadt zu geben,sollte es Ziel sein, den PKW-An-teil auf 40% zu reduzieren.

Dies ist nicht durch eine Behin-derung des PKW-Verkehrs zuerreichen sondern durch Stär-kung der anderen Verkehrsar-ten, wie Fuß- und Radverkehrsowie dem ÖPNV. Auch ver-kehrsträgerübergreifend soll-ten die Mobilitätsstrukturen inder Stadt überdacht werden.

An den Hauptverkehrsknoten-punkten muss für einen flie-ßenden Übergang zwischenden Transportsystemen ge-sorgt werden, wobei ein viel-fältiges und regelmäßig zurVerfügung stehendes Angebotvon verschiedenen Verkehrs-mitteln wichtig ist.

Die Fortbewegung wird darü-ber hinaus durch den erhöhtenBahnkörper der Haupt-Bahn-trasse in Nord-Süd-Richtungbehindert, der nicht nur einephysische Barriere darstellt,sondern die Stadt regelrecht inzwei Teile teilt. Der Masterplanversucht diese Barrieren zuentschärfen, durch die Schaf-fung einer vernetzten Stadt-struktur und die Bildung vondrei Ost-West orientiertenAchsen.

Die Förderung des Fuß- undRadverkehrs und des ÖPNV in-nerhalb von Städten ist derSchlüssel zur Schaffung einesgesunden Lebensstils und ei-nem attraktiven, menschen-freundlichen Standort zumWohnen und Arbeiten.

Bewegungsflächen für Fuß-gänger, Radfahrer und denÖPNV sind zwar vorhanden,ihre stadträumliche Verknüp-fung weist aber an vielen Stel-len Lücken auf.

Ziel sollte die Schaffung einermenschenfreundlichen Stadtsein, in der Fußgänger, Radfah-rer, Busse und Autos nebenei-nander existieren können.

Der Masterplan schlägt darü-ber hinaus folgende Bausteinezur Verbesserung der verkehrli-chen Organisation und Struk-tur vor:

• Die Attraktivierung der An-kunftssituation an denBahnhöfen Mönchenglad-bach und Rheydt. „Der ersteEindruck zählt“ und dieserist für Bahnreisende inMönchengladbach durch-aus zu verbessern.

4. STRATEGISCHE ZIELE FÜR MÖNCHENGLADBACH

DER MASTERPLAN MÖNCHENGLADBACH SETZT AN DEN STÄRKENDER STADT AN UND VERSUCHT DIESE DEUTLICHER ZU BETONEN,WEITERZUENTWICKELN UND DADURCH NEUE STÄDTEBAULICHEQUALITÄTEN ZU SCHAFFEN. AUFBAUEND AUF DER CHARTA FÜR UR-BANES LEBEN WURDEN DAHER STRATEGISCHE ZIELE FÜR MÖN-CHENGLADBACH ENTWICKELT.

Industriegebiet West

Industriegebiet Ost

BahnhofRheydt

HBF Mönchengladbach

Hochschule

Möglichkeit einer Straßenbahnverbindung oder eines Schnellbusses

A61

Ring MG

Ring Rheydt

A52A52

Ring MG

Mönchengladbach

S

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MönchengladbachHBF

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Ring Rheydt

RheydtBahnhof

Ring Rheydt

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• Die Verlängerung der S-Bahn bis nach Rheydt. Auchwenn diese Maßnahmekurzfristig kaum realisier-bar ist, wäre sie langfristigvon großer Bedeutung umdie innerstädtischen Ver-kehre zu entflechten.

• Der Busverkehr sollte einegesteigerte Wertschätzungerfahren z.B. durch eine an-sprechende Haltestellenge-staltung sowie eine besserezeitliche Taktung zwischenBus und Bahn.

• Neue Formen der Mobilitätsollten gefördert werden,z.B. durch Car-Sharing-Sta-tionen an den Bahnhöfen,E-Bike-Stationen oderStromtankstellen. Ein ver-kehrsträger übergreifendesKombiticket ist wünschens-wert.

• Die Sicherung einer dauer-haften LKW-Anbindung derinnerstädtischen Gewerbe-gebiete ist erforderlich. Da-bei ist zu prüfen, welcheRouten zu einer Minimie-rung der Belastung für dieBevölkerung führen. Auchder Neubau von Entlas-tungsstraßen sollte dabeikein Tabu sein.

• Ein zusammenhängendesFuß- und Radwegenetz istherzustellen. Im erstenSchritt sind dafür keine gro-ßen baulichen Maßnahmennotwendig, sondern in vie-len Bereichen ist eine bes-sere Kennzeichnung schonausreichend.

4.3DER GRÜNE HÄNDEDRUCK

Die Analyse des Stadtraumesund des die Kernstadt umge-benden Landschaftsraums vonMönchengladbach zeigt, dassdie Stadt durch die sie umge-bende niederrheinische Kultur-landschaft geprägt wird.

Diese Kulturlandschaft und derNiersgrünzug bilden den grü-nen Rahmen für die Idee desgrünen Händedrucks. Bereitsheute schon greifen fingerar-tig Grün- und Freiraumstruktu-ren in die Stadt. Eine Verknüp-fung zwischen Ost und West,Nord und Süd geschieht überneu zu entwickelnde Grünzügeund Grünachsen, die die Stadtwie ein Webmuster durchzie-hen. Aufbauend auf diesenvorhandenen Grün- und Frei-raumstrukturen wird das Land-schafts- und Freiraumkonzeptzum Masterplan samt der da-zugehörigen Interventionsräu-me weiter entwickelt.

Wenn auch die stadträumlichewichtigen Entwicklungsszena-rien in den drei Ost-West-Ent-wicklungsachsen „Gladbach-tal“, „Grünzug Hochschule“und „Grünachse Rheydt“ zu se-hen sind, ist doch innerhalbder Gesamtstadt die Vernet-zung von Grün, Plätzen, sonsti-gen Freiräumen und Wegennicht zu vernachlässigen.

Die Ost-West-Achsen bietensich als „Kupplungsstücke“ füreine vielfältige Vernetzungauch für eine neue Stadtachse„Abteiberg - Campus - Rheyd-ter Markt“ wie auch eine neueAchse „Bunter- /BotanischerGarten - Bismarckplatz - Glad-bachtal - neuer Berliner PlatzHochschule - Rheydter Markt“oder „Hauptbahnhof Gladbach- neues Gladbachtal - Hoch-schule - Bahntrasse Gerst-acker“ an.

4.4INNENENTWICKLUNG

Eine eindeutige Trennungsliniezwischen dem besiedelten Be-reich der Stadt und dem land-wirtschaftlich geprägten Um-land führt zur Eindämmungder Zersiedelung und zurSchaffung nachhaltiger, kom-pakter Städte.

Die Stadt weist eine erheblicheAnzahl leerstehender und un-tergenutzter Grundstücke auf.Sie führen zu einer Reduktionder städtebaulichen Dichteund verhindern die Schaffungeiner kontinuierlichen Bau-struktur und durchgehenderStraßenzüge. Auch der Stadt-rand wird durch eine undiffe-renzierte Bauweise geprägt.Häuser richten ihre Gärten undnicht ihre Eingangsseiten zurLandschaft hin aus, wodurchdie Schaffung einer belebtenStadtkante verhindert und un-kontrolliertes Wachstum in dieLandschaft gefördert wird.

Der Masterplan schlägt vor, In-dustriebrachen zu entwickelnbevor Stadterweiterungen amStadtrand vorgenommen wer-den. Ziel ist die Schaffung ei-ner angemessenen Dichte in-nerhalb der Grenzen des be-bauten Stadtraumes.

Die Eindämmung des Flächen-wachstums der Stadt Mön-chengladbach wird durch dieSchaffung einer Stadtkante er-reicht, die wiederum Entwick-lungsmöglichkeiten für Woh-nungsbauten in bevorzugterLage in unmittelbarer Nach-barschaft zum Landschafts-raum bietet, der so in seinerNutzbarkeit und Erlebbarkeitverbessert wird.

Die Stadtkante wird baulichdefiniert und Zersiedelung ver-mieden. Ein „Ausufern“ vonnicht definiertem städtischemRaum in die Landschaft beein-trächtigt den Erhalt und die Si-cherung der wertvollen Kultur-und Naturlandschaften rundum die Stadt Mönchenglad-bach. Die Ablesbarkeit vonStadteingängen wird durchlandschafts- und freiraumge-stalterische Betonung von En-trees in Verbindung mit bauli-chen Akzenten verfolgt.

Unter Berücksichtigung vor-handener landschaftlicherStrukturen ist entlang der öst-lichen Kernstadtkante einebauliche Arrondierung der Be-bauung möglich, um hier eineeindeutige Stadtkante gegen-über der Niers-Aue zu definie-ren.

4.5IDENTITÄT UND CHARAKTER

Durch die Entwicklung von Or-ten mit eigener Identität undeiner funktionalen Bedeutungwird ein Gefühl des Stolzesund des Heimatgefühls für dieBürgerinnen und Bürger Mön-chengladbachs gefördert. Die-ser Stolz wird auch gefördert,wenn sie bildlich Besitz von ihrergreifen können und es führtzu einer größeren Bereitschaft,die eigene Stadt zu pflegenund sich für sie einzusetzen.

Mönchengladbach hat im Ver-lauf seiner Geschichte einigeherausragende Merkmale ent-wickelt. Beispielhaft seien diehistorischen Gebäude, das Mu-seum Abteiberg oder die viel-fältigen Parks und Grünanla-gen genannt.

Allerdings wurden diese positi-ven Merkmale im Verlauf derEntstehungsgeschichte derStadt durch uncharakteristi-sche oder dem wirtschaftli-chen Wachstum geschuldeteEntwicklungen überlagert.

Als Resultat wurde die Stadt-landschaft gestört, mit den be-kannten Brüchen in der gebau-ten Umwelt und bezüglich derVernetzung der Stadt.

Der Masterplan fördert einenTeil der vergangenen Schön-heit Mönchengladbachs wie-der ans Tageslicht. Hierbeibaut er auf die vielen positivenEigenschaften der Stadt auf,um die ihr innewohnendeIdentität zu stärken.

Die Abtei liefert mit ihrer Lageauf der Flanke eines Hügels einwieder erkennbares, symbol-kräftiges Bild der Stadt. Leiderwird es durch den Parkplatzam Fuße des Hügels beein-trächtigt.

Die Erweiterung der Parkanla-gen um den Geroweiher würdeauf einfache Weise das histori-sche „Bild“ des Abteibergs alsPostkartenansicht Gladbachswiederherstellen.

Die Wiederbelebung bestehen-der nicht genutzter Gebäudevon architektonischer oder ge-schichtlicher Bedeutung wür-de zur Charakterbildung derStadt beitragen.

Sie würden als örtliche Land-marken helfen, die Orientie-rung in der Stadt zu vereinfa-chen und die Stadtstrukturbesser „lesbar“ zu machen.

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5.1 GLADBACHTAL – DIE GROSSELINIE HERAUSARBEITEN

Ein bandartiger Park, der aufmetaphorische Weise den Ver-lauf des Gladbachs nachzeich-net, stellt das Kernstück derVorschläge für das Gladbachtaldar. Er funktioniert in seinemVerlauf von West nach Ost alsNaht zwischen den angrenzen-den Stadtstrukturen und stelltan seinem Ostende die Verbin-dung mit dem angrenzendenLandschaftsraum her.

Er ist ein qualitativ hochwerti-ger Erholungsraum, der dieumgebenden Stadtviertel auf-wertet und Anreize schafft imStadtzentrum zu leben und zuarbeiten. Er verbessert die Ver-netzung, indem er auf seinergesamten Länge die Nord-SüdVerbindung qualitativ aufwer-tet.

Er bringt ein Stück Natur zu-rück ins Stadtzentrum und ver-bessert die Frischluftschneisender Stadt. Die Freude am Frei-raum und das Nutzen von Frei-räumen in der Stadt wird kulti-viert, wobei Flora und Faunagefördert werden, indem Rück-zugsbereiche für Artenreich-tum und Ökologie geschaffenwerden.

Der Charakter des Gladbachta-les verändert sich genauso wiedie anliegenden unterschiedli-chen Stadtviertel in seinemVerlauf. Eine neue torartige,grüne Eingangssituation imWesten, im Bereich der Wald-nieler Straße, erzeugt ein Ge-fühl des Ankommens in derStadt. Hier wird ein angemes-senes Umfeld für die beste-henden Gebäude der Santan-der Bank geschaffen.

Weiter östlich wird der Charak-ter des Freiraumes formeller,um die Hügel-Lage des Abtei-berges deutlicher herauszuar-beiten. Im weiteren Verlauf ge-lingt es dem Grünzug die tren-nende Wirkung der Bahntrasseaufzuheben, indem sich derPark im Bereich einer aufge-weiteten Unterführung unterden Bahngleisen hindurch-streckt und so die umliegen-den Viertel verknüpft. Im Be-reich der Kreuzung mit der Bis-marckstraße entsteht ein neu-er Platz mit der Landmarke„Gladbach Turm“.

Jenseits der Bahntrasse wirdder Verlauf des Gladbachtalesdurch die Lage bestehenderGebäude geprägt, die als Pavil-lon im Park verbleiben. Ein Hö-hepunkt dieser Reise stellt dieAufweitung des Gladbachtalsin der City Ost dar. Hier wirdder Rahmen für einen hoch-wertigen Bürostandort mitvorgelagerter Wasserfläche ge-schaffen.

Schließlich geht das Gladbach-tal in den Landschaftsraum derNiers-Aue über.

5.2HOCHSCHULE, FORSCHUNGUND INDUSTRIE – STADTRÄU-ME VERBINDEN

Um die Verknüpfung der bei-den Stadtzentren Gladbachund Rheydt zu verbessern,wird ein neuer Entwicklungs-schwerpunkt im Bereich derHochschule gebildet. Hier be-steht die Möglichkeit, auf-grund des Entwicklungspoten-tials Synergien mit den vor-handenen Industriebetriebenund der Forschung zu finden.

Ein neuer Platz mit markanterbaulicher Fassung wird zukünf-tig das Bild der Stadt ergänzenund gleichsam neue Adressefür den Hochschul-Campus.

5.3 RHEYDT STÄRKEN – DEN EIGENSTÄNDIGEN CHARAKTERBEWAHREN

Der Schmölderpark – bishervon der Rheydter City durchdie Bahnlinie getrennt – wirdals attraktiver Freiraum in diestädtische Struktur eingebun-den. Nicht nur der Park ge-winnt dadurch an Wert, son-dern auch die bebauten Wohn-bereiche profitieren von dieserverbesserten Einbindung. Da-rüber hinaus soll – analog zurAufwertung des RheydterMarktes – auch das Theater alswichtiges Identifikationsmerk-mal von Rheydt deutlicher he-rausgearbeitet werden.

Durch die Schaffung klarerRaumkanten erhält das Thea-ter einen neuen städtebauli-chen Kontext und kommt vielbesser zur Geltung. Schließlichbietet auch der Georg-C.-Mar-schall-Platz ausreichend Po-tenzial zur Attraktivitätssteige-rung. So entstehen neben derRheydter City weitere städte-bauliche Trittsteine, die denStadtteil in Wert setzen.

5. DER MASTERPLAN MÖNCHENGLADBACH – EINE VERNETZTE STADT

DAS RÜCKGRAT DES KONZEPTS STELLEN DREI OST-WEST AUSGE-RICHTETE LANDSCHAFTSKORRIDORE DAR, DIE IN DAS NETZWERKDER NORD-SÜD VERBINDUNGEN EINGEFLOCHTEN SIND. SIE ERZEU-GEN DAS FILIGRANE GEWEBE EINER VERNETZTEN STADT.

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Bestehende Landmarken

Geplante Landmarken

Geplante Gebäudestrukturen

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MASTERPLAN LEGENDE:

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6.1 MASSNAHME 1GLADBACHTAL – DIE GROSSELINIE

Die Wiederentdeckung desGladbachtals als ein die StadtMönchengladbach bestim-mendes und in der bisherigenEntwicklung prägendes Ele-ment hat sich der Masterplanzum Ziel gesetzt.

Das Wechselspiel in der Topo-grafie zwischen dem Glad-bachtal und dem Abteiberg isteinzigartig und es gilt dieseswieder erlebbar ins das Be-wusstsein der Stadt zu rücken.

Unter Beachtung bestehendererhaltenswerter Gebäude istdas grüne Landschaftsbanddes Gladbachs in der West-Ost-Achse von der WaldnielerStraße bis zur City Ost/LürriperStraße zu entwickeln.

Die vorrangigen Ziele in die-sem Interventionsraum sinddie Folgenden:

• Das Ensemble des Abtei-bergs stärken, um es als einidentitätsstiftendes Bild fürdie Stadt zu entwickeln.

• Eine Stadtkante für die In-nenstadt entwickeln, umsie gegenüber den umlie-genden Stadtvierteln abzu-grenzen.

• Den Berliner Platz als Stadt-raum erlebbar machen.

• Querungen der Bahntrasseso zu verändern, dass dietrennende Wirkung derBahntrasse aufgehobenund die benachbartenStadträume über die Bahn-trasse hinweg miteinanderverbunden werden.

• Aktivierung des unterge-nutzten Bereichs der CityOst, der für die Stadt vonstrategischer Bedeutungist. Angebot eines Dienst-leistungsstandortes, der er-gänzend zum Nordparkneue Investitionspartnerfür die Stadt begeistert.

• Klare Erschließungswege inund aus dem GladbacherStadtzentrum schaffen.

• Anordnung des „Gladbach-Turmes“, einer neuen Land-marke im Bereich einerwichtigen städtebaulichenAchse. Verbesserung derOrientierung und der Ver-netzung durch dieses Sym-bol der sich wandelndenStadt.

• Verbesserung der Bahn-hofsfunktionen samt derenUmfeld zur Attraktivierungvon Ankunft und Vernet-zung.

6. DIE MASSNAHMEN DES MASTERPLANS

DIE DREI HAUPTMASSNAHMEN VERKÖRPERN DIE ZIELE DER CHAR-TA FÜR URBANES LEBEN UND SETZEN DIE PRINZIPIEN DER MASTER-PLAN-STRATEGIE UM. INDEM SIE DER VISION EINE FORM GEBEN,WIRD EIN GEFÜHL DAFÜR VERMITTELT, WIE DIE STADT EINMALAUSSEHEN KÖNNTE.

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HINDENBURGSTRASSE HAUPTEINKAUFSSTRASSE

DIE KULTURACHSE UND DER KULTURHÜGEL ABTEIBERG

BERLINER PLATZ - KONZEPT FÜR EINEN VERKEHRSKNOTENPUNKT

VERLAUF DER EHEMALIGEN STADTMAUER SICHTBAR MACHEN

MARIA HILF – DIE CHANCE FÜR EIN NEUES WOHNQUARTIER

BISMARCKSTRASSE UND EIN NEUER BISMARCKPLATZ

GLADBACH TURM – SYMBOL FÜR DAS NEUE MÖNCHENGLADBACH

EUROPAPLATZ – EIN VERBESSERTER BAHNHOFSVORPLATZ UND VERKEHRSKNOTENPUNKT

CITY OST – EINE NEUE GESCHÄFTSADRESSE FÜR MÖNCHENGLADBACH

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1HINDENBURGSTRASSE –HAUPTEINKAUFSSTRASSEDie Hindenburgstraße ist dieHaupteinkaufsstraße und so-mit ein bedeutender Imageträ-ger der Stadt.

Gegenwärtig verlaufen überdie Hindenburgstraße Buslini-en in beiden Richtungen. Diesist eine erhebliche Belastungfür die Aufenthaltsqualität.

Es wird vorgeschlagen, denBusverkehr nur noch bergaufüber die Hindenburgstraße zuführen. In der Gegenrichtungsollte der Busverkehr dannüber die Steinmetzstraße ab-gewickelt werden. Diese Maß-nahme führt dazu, dass aufder Hindenburgstraße vielmehr Aktionsflächen und Auf-enthaltsqualitäten geschaffenwerden können. Attraktive Ver-weilqualitäten oder Außengas-tronomie sind dort heutekaum zu finden und behinderndie stärkere Entwicklung einesurbanen Flairs.

Für den ÖPNV-Kunden bedeu-tet diese Maßnahme kaum ei-nen Komfortverlust. Denn„bergauf“ wird der Kunde im-mer noch bis vor das Geschäftgebracht und „bergab“ kann erohne eine Straße überquerenzu müssen direkt an der Rück-seite der Läden in die Busseeinsteigen.

2DIE KULTURACHSE UND DERKULTURHÜGEL ABTEIBERGDie Kulturachse am Abteibergverläuft parallel zur Hinden-burgstraße. Momentan wirdsie geprägt durch die unattrak-tiven Rückseiten der Bebauungder Hindenburgstraße. Hieranzutreffen sind einige Kultur-einrichtungen mit teilweisenationaler Bedeutung, darun-ter das Rathaus, die Abtei, dieStadtkirche sowie das Muse-um Abteiberg.

Der Masterplan wertet dieseStraße als angemessene Er-schließung für diese Einrich-tungen auf.

Vorgeschlagen werden Ergän-zungen zum nördlichen Randder Straße, sowie verbesserteVerbindungen zur Hinden-burgstraße, insbesondere dieFortführung des von Hans Hol-lein ursprünglich beim Bau desMuseums vorgesehenen Ein-gangs-Steges bis zur Hinden-burgstraße, wodurch das Mu-seum unmittelbar von der Hin-denburgstraße aus zugänglichwird.

Der Masterplan schlägt alssüdliche Begrenzung des Son-nenplatzes ein neues Gebäudevor. Dieses gibt dem Sonnen-platz nicht nur eine klare Fas-sung, sondern dient gleichzei-tig als wichtiges Scharnier zurparallel zur Hindenburgstraßeverlaufenden Kulturachse.

Beginnend am Sonnenplatzsetzt sich die Kulturachse überdas Haus Erholung, dem Muse-um und der Abteianlage biszur Citykirche fort. Als Gegen-stück zum Scharniergebäudeam Sonnenplatz schlägt derMasterplan hier einen weite-ren Neubau vor, der den cha-rakteristischen Stadtgrundrissum die alte Kirche aufgreiftund neu betont.

Sowohl das Gebäude am Son-nenplatz als auch der Neubauan der Citykirche sind Alterna-tiven für eine neue Mediathek.Die Möglichkeiten der Realisie-rung hängen jedoch von zahl-reichen, vom Masterplan nichtzu beeinflussenden Faktorenab, und sind daher als Stand-ortoptionen zu verstehen.

Funktional würde eine Media-thek sowohl den Sonnenplatzals auch den Platz an der City-kirche und den „Alten Markt“sinnvoll ergänzen.

Der Gedanke des Kulturhügelsist darüber hinaus insbesonde-re am Fuße des Abteibergesstärker herauszuarbeiten.Sichtbeziehungen auf das En-semble der Abtei sind zu ver-bessern und die Topographiedurch die Anlage von Wegenund Treppenanlagen zu beto-nen.

Dabei enden die Wege nichtam Fuße des Hügels, sondernsie stellen die bewusste Wie-deraufnahme bestehender –aber bislang vergessener –Strukturen in der Stadt dar.

Auch wenn durch das Glad-bachtal die Innenstadt stärkervon den umgebenden Wohn-quartieren abgegrenzt wird,verbessert sich durch die Auf-nahme der Wegebeziehungendennoch die Verbindung zurStadt.

Der bestehende Parkplatz amFuße des Abteibergs beinträch-tigt den Ausblick vom Tal aufden Abteiberg und umgekehrt.Das landschaftsplanerischeKonzept sieht hier die Erweite-rung der Parkanlagen am Ge-roweiher vor, um dem Abtei-berg die ihm angemesseneLage am Gladbachtal zu ver-schaffen.

Südlich des Kulturhügels wur-den vorhandene Fragmente ander Lüpertzender Straße, dieauch einige denkmalgeschütz-te Gebäude aufweisen, so indie Planung für das Gladbach-tal einbezogen, dass Block-strukturen entstehen. Weiteröstlich wird der Grünzug imBereich der Bleichwiese durchzwei Blockstrukturen zwischender Lüpertzender Straße undder Fliethstraße gefasst.

3BERLINER PLATZ – KONZEPTFÜR EINEN VERKEHRSKNOTEN-PUNKTDer bestehende Verkehrskno-tenpunkt am Berliner Platz mitseinen fünf Verkehrsrichtun-gen stellt eine große Barrierefür Fußgänger dar. Der Master-plan sieht die Einengung undVereinfachung dieses Knotenshin zu einer normalen 2-Rich-tungs-Verkehrskreuzung vor.Dies wird durch den Entfall derStepgesstraße als Hauptver-kehrsstraße möglich.

Diese Qualitätssteigerungführt zu einer Aufwertung derFuß- und Radwegeverbindun-gen nach Süden.

Die Raumkanten des BerlinerPlatzes werden durch die An-ordnung neuer Baustrukturengeschärft, um dem Platz die er-forderliche urbane Dichte zuverleihen, die ihm zugleich denCharakter einer reinen Ver-kehrswüste nimmt. Er wird zu-künftig in zwei Funktionsberei-che, einen östlichen mit derStraßenkreuzung und einenwestlichen mit der Nord-SüdFußgängerquerung im Bereichdes räumlich klar gefasstenPlatzes gegliedert.

4DEN VERLAUF DER EHEMALI-GEN STADTMAUER SICHTBARMACHENDer Masterplan bewahrt undverstärkt das Erbe der Stadtnicht nur bezogen auf die be-baute, sondern auch auf dienatürliche Umwelt. Teil diesesErbes sind die Stadtmauern,die einst die Stadt begrenzten.Wenige Überreste existierenheute nur noch am Gerowei-her, obwohl sich ihr Verlaufnoch deutlich im Stadtgrund-riss ablesen lässt.

Der Masterplan sieht eine Rei-he von landschaftsplaneri-schen Interventionen vor, umden Verlauf der Stadtmauer zumarkieren. Hierbei werden un-terschiedliche Entwurfsansät-ze, je nach Örtlichkeit und Um-gebung, gewählt. Die Aufwer-tung einer kleinen Grünflächean der Neustraße, die Turm-stiege, die Anordnung vonBäumen entlang der Mauer-spur, die Umgestaltung desGeroweihers im Bereich derMauerreste, der Skulpturen-park am Abteiberg Museum,die Krichelstraße, „An derStadtmauer“ und schließlichder Kapuzinerplatz mit derMöglichkeit der Anordnung ei-nes neuen Gebäudes, das ihnräumlich vom alten Markttrennt, sind vorstellbare Maß-nahmen.

5MARIA HILF – DIE CHANCE FÜREIN NEUES WOHNQUARTIERDas durch den Wegzug desKrankenhauses Maria Hilf frei-gewordene Grundstück bietetenormes Entwicklungspotenti-al.

Der Masterplan sieht hier einverdichtetes, hochwertiges, in-nerstädtisches Wohnquartiervor.

Die Quartiersbildung wirddurch die Anordnung eineszentralen Platzes am Schnitt-punkt des vorhandenen Stra-ßennetzes gewährleistet. Die Anordnung hochwertigerWohnformen schafft zusätzli-ches Kaufkraftpotential für dieHindenburgstraße und den„Alten Markt“.

6BISMARCKSTRASSE UND EIN NEUER BISMARCKPLATZIm Bereich der Rathenaustraßewird die Barrierewirkung desBahndammes besonders deut-lich. Hier endet auch die AchseBismarckstraße, die vom Bun-ten Garten kommend abruptan einer Bahnunterführungauf dem Bismarckplatz endet.Der Masterplan löst diese Blo-ckade, indem er sowohl dieStraße als auch den Platz ingroßzügiger Weise unter denGleisen hindurchführt.

Die Raumkanten der Unterfüh-rung werden ähnlich den Köl-ner oder Berliner Bahnbögenmit Nutzungen versehen, diein der Lage sind, die entstehen-den Stadträume zu beleben.Das südliche Ende des Platzeswird zum Standort für den„Gladbach Turm“, einer neuenLandmarke, die der Kaiser-Friedrich-Halle ein angemesse-nes Gegenüber liefert und zumSymbol für das neue Mön-chengladbach wird.

Der Bismarckplatz liegt zu-künftig am Kreuzungspunktder Bismarckstraße mit demGladbachtal. Hier entsteht dieMöglichkeit für die Gestaltungklarer und einfacher Fußwege-beziehungen, in denen einFußgänger nicht mehr als eineStraße überqueren muss.

Diese einfachen Wegebezie-hungen werden durch deutlichmarkierte Überwege und Vor-zugsbereiche für Fußgängernoch unterstützt.

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6. DIE MASSNAHMEN DES MASTERPLANS

LINKS OBEN UND UNTENKULTURACHSE UND KULTURHÜGEL ABTEIBERG

RECHTS OBENBERLINER STRASSE – KONZEPT FÜR EINEN VERKEHRSKNOTEN

RECHTS UNTENSTADTMAUER SICHTBAR MACHEN

RECHTSANIMATION GLADBACHTAL

UNTENANIMATION HINDENBURGSTRASSE

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GANZ LINKS:BAHNHOF ALS VERBINDENDES ELEMENT

LINKS:NEUDEFINITION DES EUROPAPLATZES

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6. DIE MASSNAHMEN DES MASTERPLANS

8EUROPAPLATZ – EIN VERBES-SERTER BAHNHOFSVORPLATZUND VERKEHRSKNOTEN-PUNKTVerkehrsknotenpunkte erfül-len eine Vielzahl urbaner Funk-tionen. Sie stellen moderneStadttore dar. Wenn sie gut ge-plant sind, ermöglichen sieeinfache Übergänge zwischenverschiedenen Verkehrsarten.Der heutige Europaplatz ist einchaotisches Durcheinander. Erwird durch einen viel zu gro-ßen Busbahnhof dominiert.

Die umgebende Bebauung istbestenfalls belanglos, der dich-te Busverkehr und ein diffusesurbanes Umfeld tragen weiter-hin zu seiner Unattraktivitätbei. Der Masterplan reduziertdie Größe des Busbahnhofesund schafft einen wohl propor-tionierten Platz vor dem Bahn-hofsgebäude.

Die Vorschläge zur Schaffungeines Einbahnverkehrs für Bus-se in Richtung Westen über dieHindenburgstraße und dieSteinmetzstraße in RichtungOsten würden den Verkehrs-fluss auf dem Bahnhofsvor-platz entzerren.

Diese Verbindung würde durchden Entfall des Haus Westlandnördlich des Europaplatzesund die Anordnung einerstädtebaulichen Achse zwi-schen Hauptbahnhof undSteinmetzstraße möglich.

Um die Erweiterung des Stadt-zentrums über die Bahngleisenach Süden zu unterstützen,erhält der Bahnhof einen neu-en Südeingang.

Hier besteht im Moment nureine minderwertige Fußwege-verbindung über einen Park-platz. An dessen Stelle wird einEingangsgebäude vorgesehen.Diesem vorgelagert befindetsich ein neuer Platz, der die di-rekte Fußwegeverbindungzum Gladbachtal und zur CityOst herstellt.

Er ist gleichsam der Leucht-turm, der die Zukunft der Stadtund ihren Transformationspro-zess symbolisiert. Sollte erfrühzeitig errichtet werdenkönnen, hätte er die Kraft, in-spirierend auf zukünftige Pro-jekte zu wirken und Zuversichtin der Stadtentwicklung zuverbreiten. Er kann private In-vestitionen auslösen, indem erdeutlich macht mit welch gro-ßer Entschlossenheit die Ver-waltung, die Politik und die Öf-fentlichkeit den Masterplanunterstützten.

7GLADBACH TURM – SYMBOLFÜR DAS NEUE MÖNCHEN-GLADBACHDer „Gladbach Turm“ könnteeine Höhe von 15-20 Geschos-sen aufweisen. Er funktioniertals Landmarke, die die Orien-tierung in Mönchengladbacherleichtert.

GLADBACH TURM ALSZENTRALES SYMBOL UND GELENK ZUGLEICH

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9CITY OST – EINE NEUE GESCHÄFTSADRESSE FÜRMÖNCHENGLADBACHDie Nähe zum Hauptbahnhofund zur Innenstadt macht dieCity Ost zu einem hervorra-genden Standort für ein neues,qualitativ hochwertiges Büro-und Dienstleistungsangebot.

Mönchengladbach war nie Ver-waltungsstadt sondern Pro-duktionsstandort mittelstän-discher Textil- und Maschinen-industrie.

Der Strukturwandel führte zueinem erheblichen Rückgangder Arbeitsplätze und stellteine große Herausforderungfür die Stadt dar.

Im bisher unterdurchschnitt-lich ausgeprägten Dienstleis-tungssektor liegt das Potenzialfür neue Arbeitsplätze. Die CityOst bietet sich für diese Aufga-be geradezu an.

Das Stellplatzangebot für dieneuen Nutzer könnte als Pufferzwischen den Bahngleisen undder Büronutzung angeordnetwerden.

Die Ausrichtung der Baustruk-turen mit ihren nach Südenzum Gladbachtal angeordne-tenAdressen stellt eine nahezuperfekte Lage dar, die eine ein-deutige Adressbildung ver-spricht. Der Charakter desGladbachtales wird hier insbe-sondere durch das Vitusbadgeprägt, welches als Solitär imGrünen nun die ihm würdigeFassung erhält.

Hier kann das Thema Wasserauch als landschaftliches Ele-ment auftauchen und die Erin-nerung an den Verlauf desGladbachs aufleben lassen.

Auch die Südseite des Glad-bachtals bietet hier Entwick-lungsraum für ein neuesMischgebiet, in dem bestehen-de gewerbliche Nutzungen er-halten, erweitert und durchneue Wohnnutzungen amGrünzug des Gladbachtals er-gänzt werden können.

Im Verlauf der bestehendenStraßenzüge zwischen LürriperStraße und KorschenbroicherStraße werden neue Baustruk-turen angeordnet.

Diese werden in das vorhande-ne städtebauliche System inte-griert. Die Vervollständigungder Raumkanten entlang die-ser Straßenzüge schafft beleb-te Fassaden und ein urbanesStraßenumfeld.

RAUMKANTEN ZUM PARK

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6. DIE MASSNAHMEN DES MASTERPLANS

NEUE FIRMENADRESSEN ZUM PARK

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Das Hochschulareal zwischenWebstuhlstraße und BreiteStraße wird durch Solitärbau-en ergänzt, die großzügig inGrünflächen, ausgeprägt alsCampusflächen und öffentli-che Verbindungskorridore, ein-gebettet sind. Als sich einprä-gender innerstädtischer Stadt-raum entsteht der neue Hoch-schulplatz an der Theodor-Heuss-Straße/Gartenstraße imKreuzungsbereich mit derWebschulstraße.

Nach Westen schließt sich derneue Forschungspark mit demkünftigen MuseumsstandortMonforts an, ebenfalls mit be-grünten Freiräumen. LineareGrünverbindungen in Formvon straßen- und wegebeglei-tenden Baumpflanzungen set-zen die Entwicklungsachse derHochschule nach Osten zurNiers-Aue fort.

6.2 MASSNAHME 2HOCHSCHULE, FORSCHUNGUND INDUSTRIE – STADTRÄU-ME VERBINDEN

Die Weiterentwicklung desHochschulcampus repräsen-tiert den modernen Anspruchder Stadt. Neue Synergien er-geben sich aus der Zusammen-arbeit der Hochschule mit derIndustrie. Hier besteht dieMöglichkeit junge gut ausge-bildete Menschen für die Stadtzu begeistern und so im Laufeder Zeit das Gesicht der Stadtzu verändern.

Dabei bietet der Bereich eben-falls die Möglichkeit, Gladbachmit Rheydt im Sinne des „grü-nen Händedrucks“ mit vielfäl-tigen und unterschiedlichenFreiräumen zu verbinden.

Ein Grünkorridor zwischen derLandwehr und dem DahlerStadtpark im Westen und derNiers-Aue mit dem SchlossRheydt im Osten erstreckt sichüber den Stadtraum auf derEntwicklungsachse Hochschu-le. Der Raum ist geprägt vonwechselnden Funktionen undstadtgestalterischen Ausprä-gungen.

Die Nord-Süd-Achsen derRheydter Straße, der Richard-Wagner-Straße/Bruckner Alleeund der Theodor-Heuss-Stra-ße/Gartenstraße durchquerendiesen Korridor wie Leiter-sprossen.

Die heute in Tieflage geführ-ten Gleise zwischen DahlerStadtpark und Hochschul-standort werden mit einerLandschaftsbrücke überquert.

Fuß- und Radwege im Hoch-schulgrünzug knüpfen immerwieder an Wege nach Glad-bach und Rheydt an. So ent-steht ein attraktives innerstäd-tisches Freiraum-Wegenetz.

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6. DIE MASSNAHMEN DES MASTERPLANS

Auf den vorhandenen Charak-ter der Hochschule aufbauen

Hervorzuheben ist das Potenti-al der Hochschule, welches inerheblichem Maße zur Bildungeiner neuen Identität der Stadtbeitragen wird; einer Identität,die Ausdruck eines fortschritt-lichen und zuversichtlichen Or-tes ist. Hier könnten Lehre undWirtschaft Hand in Hand da-ran mitwirken, die Stadt alseine Stadt der jungen Men-schen neu zu entdecken.

Es wird angeregt, die Zusam-menarbeit zwischen der Hoch-schule und den benachbartenIndustriebetrieben des Gewer-begebietes Ost zu fördern. DieIndustriebetriebe stehen fürdie Wirtschaftsgeschichte derStadt und tragen nach wie vorerheblich zum wirtschaftlichenWohl der Stadt bei.

Der Masterplan will die Bezie-hung der Industrie zur Hoch-schule stärken, in dem er dieMöglichkeit für einen For-schungsstandort eröffnet, derArbeitsplätze für junge, gutausgebildete Menschen schaf-fen würde. Im Bereich der Tex-til- und Bekleidungstechnikliegt diese Synergie auf derHand und so gibt es ersteÜberlegungen zur Etablierungeiner Textil-Akademie amStandort.

Der Standort der Hochschuleliegt zwischen den beiden Zen-tren Mönchengladbachs. Erwirkt als verbindendes Ele-ment, das die Kraft hat diezwei Zentren miteinander zuverschmelzen und so die Duali-tät der Stadt aufzuheben.

Der Masterplan schlägt die Er-weiterung des vorhandenenHochschulgeländes vor, umdem Campus ein einprägsa-mes "Gesicht" zu geben. Hier-bei werden neue baulicheStrukturen, aufbauend aufdem bestehenden Charakterder Hochschule, in dem nachOsten erweiterten Hochschul-park als Solitärbauten ange-ordnet.

Die Webstuhlstraße wird zurHochschulachse aufgewertet.Sie wird zukünftig nicht nurStraße sondern vor allem auchbaumbestandene Fußgänger-achse sein.

Folgende Ziele werden bei derPlanung angestrebt:

• Schaffung eines neuen Zen-trums der Lehre, der Wirt-schaft und des städtischenLebens, das Synergien zwi-schen der Hochschule undden bestehenden Industrie-betrieben in der Nachbar-schaft erzeugt.

• Schaffung eines For-schungsparks zur Stärkungdieser Synergien.

• Erhalt der industriellenNutzung.

• Schaffung einer West-Ostausgerichteten Grünver-netzung vom Dahler Stadt-park bis zur Niers in einemWechselspiel von privaten,halböffentlichen und öf-fentlichen Freiräumen.

• Schaffung eines wieder er-kennbaren Campus mit ei-nem eindeutigen Haupt-eingang im Bereich derKreuzung Theodor-Heuss-Straße / Webstuhlstraßeund Schaffung eines Hoch-schulplatzes an dieser Stel-le.

• Ansiedlung von hochschul-affinen Nutzungen im Be-reich südlich des Hoch-schulparks.

• Bereitstellung des Gelän-des des ehemaligen Polizei-präsidiums für Hochschul-erweiterungen.

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EIN NEUER HOCHSCHULPLATZ MIT ÖPNVANBINDUNG

EIN NEUER HOCHSCHULPARK MIT HOCHSCHULAFFINEN NUTZUNGEN

HOCHSCHULERWEITERUNGSGELÄNDE AM STANDORT DES EHEMALIGEN POLIZEIPRÄSIDIUMS

NEUES LEBEN FÜR MONFORTS

EIN NEUER FORSCHUNGSPARK

INDUSTRIEGEBIET OST – BEITRAG ZU EINERGESUNDEN WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG

SPORTNUTZUNGEN IM GRENZLAND STADION ERHALTEN

NORD-SÜD VERBINDUNGEN

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6INDUSTRIEGEBIET OST – BEI-TRAG ZU EINER GESUNDENWIRTSCHAFTSENTWICKLUNG Ein großes Areal im Osten derHochschule wird durch indus-trielle Nutzungen belegt, demIndustriegebiet Ost. Typischsind hier großflächige relativniedrige Hallen. Obwohl einigehistorisch sind, handelt es sichin der Mehrzahl um reineFunktionsbauten. Die verkehrs-technische Erschließung dieserIndustriebetriebe mit riesigenHofflächen für Verladung undParken steht im Vordergrund.

Diese Typologie wird vom Mas-terplan in Anerkennung desBeitrages dieser Betriebe zurwirtschaftlichen Stadtentwick-lung und zum industriellenErbe der Stadt gewürdigt. UmNutzungskonflikte mit denumliegenden Wohnnutzungenzu vermeiden, werden begrün-te Abstandsflächen zwischenden Nutzungen vorgesehen.Erschließungsstraßen sollenmit Bäumen begrünt werden,insbesondere da, wo die Be-bauung von der Straßenfluchtzurückweicht.

7SPORTNUTZUNGEN GRENZ-LAND STADION ERHALTENDie Sportflächen im Bereichdes ehemaligen GrenzlandStadions werden erhalten. IhrWert für die Stadt als Sport-und Erholungsflächen wird an-erkannt. Neue Synergien kön-nen durch die Nutzung dieserSportflächen im Zusammen-hang mit der Hochschule ent-stehen.

8NORD-SÜD VERBINDUNGENNord-Süd Verbindungen er-möglichen Verknüpfungen mitRheydt und Gladbach. Unterden vielen Verbesserungen, dieder Masterplan vorsieht, sinddie folgenden hervorzuheben:

• Anordnung einer strate-gisch wichtigen Fuß- undRadwegeverbindung ent-lang der Güterstrecke HBFMönchengladbach – Ge-werbegebiet Ost zur Ver-bindung der zwei Zentrenund ihrer Bahnhöfe.

• Die Schaffung einer neuenÖPNV-Schnellverbindung(evtl. Straßenbahn) entlangder Theodor-Heuss-Straße.

• Die Einbindung der beste-henden Fuß- und Radver-bindung auf der Richard-Wagner-Straße/Bruckneral-lee.

• Eine Grünverbindung zumBorussia Park entlang derLandwehr und

• Eine direkte Verbindungvom Dahler Stadtpark zumAbteiberg über den DahlerKirchweg.

1EIN NEUER HOCHSCHULPLATZMIT ÖPNV ANBINDUNGDer Masterplan rückt dieHochschule durch die Schaf-fung eines Hochschulplatzesan der Kreuzung Webstuhl-straße / Theodor-Heuss-Straßein den Blickpunkt der Bürger.

Der Platz wird zum Eingangund Symbol der Hochschuleund bietet Raum für die Errich-tung neuer Gebäude, diegleichsam das Eingangsportalzur Hochschule bilden. Diese6-8 geschossigen Landmarkenformen die Raumkanten desöffentlichen Platzes.

Auf der Webstuhlstraße wirdeine alleeartige Baumbepflan-zung vorgeschlagen, währendauf dem Platz selber ein Baum-raster vorgesehen ist.

Zur Verbesserung des örtlichenNahverkehrsanschlusses derHochschule und zur Förderungnachhaltiger Fortbewegungs-arten wird auf der Theodor-Heuss-Straße eine neue ÖPNV-Verbindung vorgeschlagen.

Sie stellt eine Verbindung zwi-schen dem HauptbahnhofMönchengladbach und demBahnhof Rheydt her, mit min-destens einem Zwischenhaltan der Hochschule.

2EIN NEUER HOCHSCHULPARKMIT HOCHSCHULAFFINENNUTZUNGENUm das Gefühl eines Hoch-schul–Campus zu stärken undum den Aufenthalt im Freienzu fördern, wird südlich derWebstuhlstraße ein neuerHochschulpark vorgesehen.

Dieser ist der zentrale Erho-lungsraum für die Studenten,die sich hier treffen, entspan-nen, lernen oder einfach nurdie ansprechende Umgebunggenießen können.

Ein Café-Pavillon belebt denPark als Haupt-Anziehungs-punkt. Der Park wird südlichvon neuen, geschwungenenbaulichen Strukturen mithochschulaffinen Nutzungenbegrenzt und geformt.

Diese linearen Gebäude profi-tieren von den Blicken in denPark und auf die Umgebung.Gewerbliche und gastronomi-sche Nutzungen in den Erdge-schossen dieser Gebäude wür-den den Park weiter beleben.

Es sollte weiterhin versuchtwerden, durch das Angebotvon Studentenwohnungenhier und im Zentrum Rheydt’smehr Studenten zu veranlas-sen, ihren Wohnort dauerhaftnach Mönchengladbach zuverlegen.

3HOCHSCHULERWEITERUNGS-GELÄNDE AM STANDORT DESEHEMALIGEN POLIZEIPRÄSIDI-UMS

Das Gelände des ehemaligenPolizeipräsidiums ist ein her-vorragender Erweiterungs-standort für die Hochschuleund ihre angeschlossenen Bil-dungseinrichtungen (z.B. Tex-til-Akademie). Seine Nähe zumCampus Webschulstraße, so-wie die Tatsache, dass dasGrundstück kurzfristig zur Ver-fügung steht, tragen zu dieserEinschätzung bei.

Das Konzept sieht die Verbes-serung der städtebaulichenQualität des Quartiers vor, in-dem die Typologie der vorhan-denen baulichen Strukturen ander Webschulstraße zum An-lass genommen wird, die nörd-lichen Raumkanten für denneuen Hochschulplatz zuschaffen.

4NEUES LEBEN FÜR MONFORTSDer Erhalt und die Umnutzungder alten Monforts Fabrik trägtdazu bei, die Identität derStadt zu stärken. Die Idee, Teileder Halle als Museum für Tex-tilmaschinen zu nutzen wirdbegrüßt und stellt eine wichti-ge Verbindung zum industriel-len Erbe der Stadt dar.

Der Zugang zu Gebäuden kul-tureller Bedeutung wird oft-mals durch das Vorhandenseineines landschaftlich gestalte-ten Vorbereichs verbessert.Hier wird eine bestehendeFreifläche südlich der FabrikMonforts in einen baulich ge-fassten Hof verwandelt.

5EIN NEUER FORSCHUNGSPARKSüdlich des Monforts Geländeswird auf dem städtischenBlock zwischen Webschulstra-ße und Breite Straße ein For-schungspark vorgeschlagen. Erstellt das elementare Binde-glied zwischen der Hochschuleund der Industrie dar.

Er kann hochqualifizierte Ar-beitsplätze in Mönchenglad-bach schaffen, die sowohl dieWirtschaft als auch die sozialeVielfalt der Stadt bereichernwürden. Für die Gestaltungwerden ähnliche Prinzipien,wie für den Hochschulcampusvorgeschlagen.

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6. DIE MASSNAHMEN DES MASTERPLANS

ANIMATION HOCHSCHUL-CAMPUS

UNTEN VON LINKS NACH RECHTS:> NEUER HOCHSCHULPLATZ> NORD-SÜD VERBINDUNGEN

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6.3 MASSNAHME 3RHEYDT STÄRKEN – DEN EIGENSTÄNDIGEN CHARAKTER BEWAHREN

Die Qualität Rheydts liegt u.a.in seiner kompakten Innen-stadt mit einem lebendigenMarktplatz. Aus dem Innen-stadtkonzept Rheydt werdenEntwicklungsmöglichkeitenfür kleinmaßstäblichen Einzel-handel sowie die Kreativwirt-schaft übernommen, welchedie Identität des Ortes stärken.

Die Landschafts- und Frei-raumgestaltung basiert aufheute vorhandenen Qualitä-ten, die Aufwertung bestehen-der Plätze und die Vernetzungvon innerstädtischen Funkti-onsräumen.

Eine y-förmige Verknüpfungschafft die Verbindung vomSchmölderpark hin zum Bahn-hof und Bahnhofsplatz. Vondort verzweigt sie sich zu denwichtigen Plätzen der Rheyd-ter Innenstadt und in RichtungNiers-Aue.

Über ein engmaschiges Netzverknüpfen sich Straßen undPlätze, die es in ihrer stadtge-stalterischen Freiraumfunktionzur verbessern gilt. Mit der vor-bildlichen Neugestaltung desRheydter Markplatzes wurdebereits begonnen.

Ein grüner Korridor zwischendem Schmölderpark im Wes-ten und der Niers-Aue im Os-ten bildet innerhalb des Mas-terplanentwicklungsgebietesdie südliche West-Ost-Achseder Stadt.

Im städtischen Bereich ist esdabei wichtig, die Freiraum-und Wegeverknüpfung überneue Grünflächen im BereichGoeterstraße unter den Bahn-gleisen hindurch über einenneugestalteten Bahnhofsplatz,weiter über den Park am Thea-ter und ebenfalls den neu zugestaltenden Georg-C. Mar-shall-Platz sowie die alleeartigbegrünte Kepplerstraße nachOsten Richtung Zoppenbroi-cher Park und Niers-Aue zu ins -zenieren.

Wichtige Ziele im Überblick:

• Die Vernetzung zwischendem Stadtkern und dembenachbarten Stadträumenverbessern.

• Überwindung der Barriere-wirkung des RheydterRings.

• Übergangssituation nachWesten zum Schmölder-park verbessern (y-förmigeWegespange).

• Entreesituation des Bahn-hofs Rheydt herausarbeiten(z.B. durch Neubau desEmpfangsgebäudes)

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6. DIE MASSNAHMEN DES MASTERPLANS

DEN STADTKERN WEITERENTWICKELN

EINE Y-FÖRMIGE WEGESPANGE ZUR VERBESSERUNG DER VERNETZUNG RHEYDTS

BAHNHOFSPLATZ - ZUGANGSPFORTE FÜR RHEYDT

DIE VERBINDUNG ZUM STADTKERN UND DARÜBER HINAUS

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PERSPEKTIVE RHEYDT

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1DEN STADTKERN WEITERENTWICKELNDer eigenständige und viel-schichtige Charakter ist eineder Stärken der InnenstadtRheydts und bietet Vorteile ge-genüber der durch Filialistengeprägten Einzelhandelsstruk-tur rund um die Hindenburg-straße. Die laufenden Gestalt-verbesserungen des öffentli-chen Raumes haben sich be-reits vorteilhaft ausgewirktund werden dies auch künftigtun.

Bereits durch das Innenstadt-konzept wird vorgeschlagen,die vorhandene soziale Identi-tät durch die Förderung derKreativwirtschaft mit ihrer Ni-schenkultur zu stärken. Hierfüreignen sich die zahlreichenvorhandenen Ladeneinheitenmit beschränkter Größe her-vorragend.

Aufgrund der Erkenntnis, dasses zielführend ist den vorhan-denen Charakter des Stadt-kerns zu erhalten und bereitsdurchgeführte Planungsüber-legungen zu integrieren, er-scheinen die vorgeschlagenenMasterplan-Maßnahmen un-auffällig.

Die Überwindung der Barriere-wirkung des Rheydter Ringsdurch neue oder gestalterischbesser herausgearbeiteteÜberwege für Fußgänger- undRadfahrer führt zur besserenVernetzung.

2EINE Y-FÖRMIGE WEGESPANGEZUR VERBESSERUNG DER VER-NETZUNG RHEYDTSDie Fußwegeverbindungen indas Umland werden durch dieRingstraße Rheydt, sowie dieBahntrasse erheblich ge-schwächt. Der Masterplanschlägt eine Y-förmige Wege-spange vor, um diese Tren-nungslinien zu überwindenund wünschenswerte Verbin-dungen zu schaffen.

Die westlichen Wohnviertelwerden dadurch über dieBahntrasse hinweg mit demBahnhof Rheydt und der In-nenstadt verbunden. VomBahnhof Rheydt ausgehendentsteht auf dem anderen Y-Schenkel eine Verbindung überden Theaterplatz und die Kep-lerstraße in die Niers-Aue.

Von Westen, aus den Wohnvor-orten kommend, erreicht manden Schmölderpark wo sich dieWege aufspalten, um von nunan als baumgesäumte Straßenzu zwei Bahnunterführungen,einer südlichen und einernördlichen zu führen. Unmit-telbar westlich der Bahntrassewird das vorhandene Gewer-begebiet durch diese Verbesse-rung der Fußgängersituationaufgewertet.

Entlang der beiden Fußwege-verbindungen wird die Ansied-lung, Raumkanten bildender,höherwertiger Geschäftsge-bäude möglich. Der nördlicheZweig führt an zwei bestehen-den Villen vorbei, die eine Tor-situation beim Zugang zurRheydter Innenstadt beschrei-ben. Dieser Zweig führt unmit-telbar zum Bahnhof Rheydt.Der südliche Zweig führt aufden Bahnhofsplatz.

3BAHNHOFSPLATZ - ZUGANGS-PFORTE FÜR RHEYDTDas Maßnahmenpaket einesverbesserten Bahnhofsplatzes,kombiniert mit einer neuenbaulichen Landmarke anstelledes alten Bahnhofsgebäudeserzeugt ein angemessenes Ge-fühl des Ankommens inRheydt.

Der Bahnhofsplatz wird nunzur Drehscheibe innerhalb desKonzeptes der Y-förmigen We-gespange.

Die Pflanzung eines Baumras-ters wird die Aufenthaltsquali-tät des Platzes verbessern. Öst-lich des Platzes wird anstelledes bisherigen überdimensio-nierten Busbahnhofes ein neu-er Baublock vorgeschlagen, derdem Platz und der Moses-Stern-Straße eindeutige Raum-kanten verleiht und einestädtebauliche Verbindungzum Theaterplatz flankiert.

Der Stadtraum rund um dasTheater wiederum erhältdurch diese Blockstruktur einenördliche sowie durch die Er-gänzung des westlich angren-zenden Baublockes auch einewestliche Raumkante. Dadurchwird er erstmalig als Stadt-und Freiraum besser erlebbarsein.

4DIE VERBINDUNG ZUM STADTKERN UND DARÜBER HINAUSVom Bahnhofsplatz führt derWeg über die Wickrather Stra-ße und den Marienplatz insStadtzentrum Rheydt zumRheydter Markt. Von hier er-reicht man über die Bruckne-rallee auf direktem Fußwegeden Hugo-Junkers-Park undden Evangelischen Friedhofüber die Friedhofstraße. DieVerbindung wird durch diePflanzung von Bäumen aufge-wertet.

Ausgehend vom Bahnhofs-platz überquert man den um-gestalteten und begrüntenTheaterplatz.

Die Verbindung führt zurOdenkirchener Straße unddem Georg-C.-Marschall-Platz,dem Eingangstor Rheydts vonSüden.

Der Platz mit seinen 3 Wegebe-ziehungen fällt momentandurch seine heterogene Bau-struktur mit mangelhaftenRaumkanten auf. Der Master-plan repariert diese Situation,indem er die westliche Raum-kante ergänzt und an derNordseite des Platzes ein neu-es Gebäude vorschlägt, das alsLandmarke fungiert.

Die Achse vom Georg-C.-Mar-shall Platz über die St. JosefKirche entlang der Keplerstra-ße ist schon heute eine starkestädtebauliche Achse. DerMasterplan schlägt hier land-schaftsplanerische Verbesse-rungen auf dem St. Josef’s-Platz sowie an den Kreuzungs-bereichen der Keplerstraße mitder Radwegetrasse entlang deraufgegebenen Bahnstreckevor.

Diese Radwegeverbindung, diezukünftig bis zum Hauptbahn-hof Mönchengladbach führenkann, ist von herausragenderBedeutung.

Die Achse Keplerstraße findetihren Höhepunkt in der Stadt-pforte Rheydt. Hier schlägt derMasterplan die Schaffung ei-ner neuen Stadtkante in bo-genförmiger Form vor. DieseStadtpforte ist Teil eines neuenWohngebietes, das hier in un-mittelbarer Nachbarschaft zurNiers-Aue eine hervorragendeWohnqualität aufweisen wird.

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6. DIE MASSNAHMEN DES MASTERPLANS

LINKS: VERNETZUNG RHEYDTUNTEN: STUDIE BAHNHOF RHEYDT

Diese Projekte werden ent-sprechend ihres Realisierungs-potentials in kurz-, mittel- oderlangfristige Projekte eingeteilt.Die Einteilung in die jeweiligePrioritätenklasse erfolgte an-hand verschiedener Kriterien:Flächenverfügbarkeit, Marktsi-tuation, bekannte Verwer-tungsinteressen, aktuell in derDiskussion befindliche Projek-te sowie Vorschläge des Mas-terplans, die kurzfristig entwi-ckelbar erscheinen.

Eine solche Maßnahmen-Prio-risierung kann immer nur eineMomentaufnahme sein, dieständig fortgeschrieben wer-den muss.

Die Zeiträume für eine Reali-sierung sind nicht exakt zu fi-xieren. Für die Kategorie „kurz-fristige Projekte“ ist ein Reali-sierungszeitraum von bis zu 5Jahren realistisch. Mittelfristi-ge Projekte könnten in einemZeitfenster zwischen 5 und 15Jahre realisiert werden, lang-fristige Projekte auch darüberhinaus.

DER MASSNAHMEN-KATALOG

KURZFRISTIG UMSETZEN1. Mediathek 2. Bleichwiese3. Umwandlung des

Parkplatzes am Abteibergin eine Grünfläche

4. Bahnhofsneubau Rheydt5. City Ost - Nordseite6. Südeingang HBF-Mönchen-

gladbach7. Achse Bismarckstraße8. Verbindung Hindenburg-

straße Museum Abteiberg9. Maria-Hilf Areal (Quartier)10. Ehemaliges Polizeipräsidi-

um – Hochschule11. Monforts Areal mit

Museum für Textilindustrie12. Marktplatz Rheydt (in

Realisierung)13. Platzbildung am Kapuziner

Platz14. Zentrale Stadtverwaltung

in der City-Ost

Neben den städtebaulichenAktivitäten ist die Sicherungund Schaffung der vorgeschla-genen Grünverbindungen einelangfristige angelegte Dauer-aufgabe. Wo immer sich Mög-lichkeiten bieten, sollten kon-krete Maßnahmen entwickeltwerden, die zu einer schritt-weisen Realisierung der Grün-verbindungen führen. Solchgroßräumige und umfassendeMaßnahmen sind nicht in ei-nem Zuge plan- und umsetz-bar.

Instrumente, wie Vereinbarun-gen mit Investoren, Flächen-tausch oder auch Paten-schaftsmodelle können dabeihilfreich sein, eine schrittweiseRealisierung zu erreichen. Aus-gleichs- und Ersatzmaßnah-men aus Bauprojekten könn-ten hierfür zudem Mittel frei-setzen.

Darüber hinaus zeigen Beispie-le aus vielen anderen Städten,dass die Unterhaltung undPflege der öffentlichen Freiflä-chen durch eine extensive undnaturnahe Begrünung auf einMinimum reduziert werdenkönnen.

Im Hinblick auf die ange-spannte Haushaltssituationder Stadt Mönchengladbach,sollten hier innovative undkostenneutrale Lösungen imFokus der Überlegungen ste-hen.

Wichtig ist es, mit einer Aus-wahl von Projekten erste Zei-chen für den Umbau der StadtMönchengladbach zu setzen.Während die Details des Mas-terplans in Bezug auf Raum-kanten, Flächengrößen undNutzungsstrukturen bei jedemeinzelnen Projekt zu überprü-fen sind, darf die in diesemMasterplan dargestelltegrundsätzlich Philosophie zurEntwicklung der Stadt jedochnicht infrage gestellt werden.Nur so wird der Masterplan alsSteuerungsinstrument derStadtplanung funktionieren.

7. DIE UMSETZUNG DES MASTERPLANS

ALS TEIL DES MASTERPLANS WURDE EIN PRIORITÄTENPLAN ENTWI-CKELT. HIER WERDEN VORSCHLÄGE BEZÜGLICH EINZELNER BZW.MEHRERER IN VERBINDUNG STEHENDER PROJEKTE GEMACHT.SCHON BALD KÖNNTEN ERSTE MASSNAHMEN ZUR REALISIERUNGKOMMEN UND DEN STARTSCHUSS ZUR UMSETZUNG DES MASTER-PLANS GEBEN.

MITTELFRISTIG IN ANGRIFF NEHMEN15. Europaplatz16. Berliner Platz17. Neuer Hochschulplatz18. Forschungspark19. Umfeld Stadttheater

Rheydt20.ÖPNV-Verbindung

Mönchengladbach-Rheydt21. City Ost Südseite22. Aufwertung

Buscherstraße23. Hochschul-Park24.Wohnquartier

Stadtpark Dahl

LANGFRISTIG PLANEN25. Bismarckplatz

„Gladbach Turm“26.Landschaftsbrücke Dahl27. Hochschul-Campus28.Hochschul-Sport-Park29.Rheydt Bahnhof West30.Stadtpforte Hardterbroich31. Stadtkante Bonnenbroich32. Wohnquartier „Niers-Aue

Rheydt“

WICHTIGE GRÜNVERBINDUNGENNeben den städtebaulichenAktivitäten ebenso wichtig istdie Sicherung und Schaffungwichtiger Grünverbindungen:

33. Grünverbindung Güterbahnstrecke Mönchengladbach-Rheydt

34.Gladbachtal35. Dahl-Hochschule-Schloss-

Rheydt36.Schmölderpark-Bahnhof

Rheydt- MarktplatzRheydt- Hochschule undSchmölderpark-BahnhofRheydt-Stadttheater-Niers-Aue

37. Abteiberg-Hochschule-Marktplatz Rheydt

38. Bahnhof Rheydt-Stadtpfor-te Hardterbroich (Niers-Aue)

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H

Mönchengladbach - Rheydt

2

29

Friederichs ottenarchitekten o t t e n d i e l e n g e m m e r

kronenkronen

IMPRESSUM | SPONSOREN

PROZESSMANAGEMENT UND MODERATIONFALTIN+SATTLER FSW Düsseldorf GmbHJörg Faltin, Andreas M. Sattler mit Antje Ehlert, Claudia Dick, Jan Stöfer

GESTALTUNGFALTIN+SATTLER FSW Düsseldorf GmbH

FOTOSGrimshaw Architects (S. 7)FSWLA Landschaftsarchitektur (S. 1 u. 6)FALTIN+SATTLER FSW Düsseldorf GmbH, Jörg Faltin, Andreas Sattler (S.1 - 6)Detlef Ilgner (S. 6)

PLANABBILDUNGENGrimshaw Architects mit Konrath und Wennemar Architekten undFSWLA Landschaftsarchitektur

ANIMATIONENGrimshaw Architects

© MG3.0 2012-2013

HERAUSGEBERMG3.0 _ Masterplan Mönchengladbach e.V.Der Vorstand c/o IHK Mittlerer Niederrhein

Ernst Kreuder (1. Vorsitzender), Fritz Otten (1. Vorsitzender), Emil Rinckens (Kassierer), Norbert Bienen, Dr. Gregor Bonin, Stefan Bresser, Stephan Brings, Odilo Joeken, Ludwig Quacken, Heinz Schmidt, Markus Sillmanns, Eugen Viehof, Georg WalendyBeratende Mitglieder: Dr. Dieter Porschen, Andree Haack

Bismarckstr. 109, 41061 MönchengladbachTel. 02161 / 24 11 30Email: [email protected]

MASTERPLANUNG (TEXT / PLANGRAFIK)Grimshaw Architects (London/UK)Sir Nicholas Grimshaw mitKirsten Lees, Keith Brewis, Adina Bisek, Andrea Wu Paul Ludwig, Natalia Trossero, Martin Liebmann

Konrath und Wennemar Architekten (Düsseldorf)Oliver Konrath, Harald Wennemar mitDanny Piwko

FSWLA Landschaftsarchitektur (Düsseldorf)Thomas Fenner mitGerlind Heckmann, Simon Quindel, Anna Szilágyi-Nagy

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Flächen für Gemeinbedarf

Gewerbe

Bestehende Landmarken

Mischnutzung

Stadtzentrum

W

F

B

L

S

Wohnen

Freizeit

Bürostandort

Hochschulcampus

Forschungspark

L

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MASTERPLANEin städtebaulicher Masterplanfür Mönchengladbach

MG

3.0Die dritte Gründung