MASTERRIND April 2012

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HEFT 16 m Zuchtwertschätzung Holsteins m 39. Schau der Besten 2012 m 33. Fleischrinder-Tage in Verden m Fleischrindkörung mit Auktion in Meißen MASTER RIND MAGAZIN FÜR ZUCHT, BESAMUNG & VERMARKTUNG APRIL 2012

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Magazin für Zucht, Besamung und Vermarktung

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16

m Zuchtwertschätzung Holsteins

m 39. Schau der Besten 2012

m 33. Fleischrinder-Tage in Verden

m Fleischrindkörung mit Auktion in Meißen

Masterrind M a G a Z i n F Ü R Z U C H T, B E S A M U N G & V E R M A R K T U N G

A p r i l 2 0 12

Page 2: MASTERRIND April 2012

Vertrieb:MASTERRIND GmbH27283 Verden, Osterkrug 20telefon 0 42 31. 6 79 - 6 10telefax 0 42 31. 6 79 - 7 90internet www.masterrind.come-mail [email protected]

MASTERRIND GmbHService- und AgrarprodukteSchlettaer Straße 8, 01662 Meißentelefon 0 35 21. 47 04 23telefax 0 35 21. 47 04 18internet www.masterrind.com

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EDIT

OR

IAL Liebe Leser,

nach Ablauf der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres hat sich der Vorjahrestrend mit sta-

bilen Umsätzen in den Geschäftsbereichen Besamung, Biotechnologie, Sperma- und Tiervermark-

tung im Wesentlichen weiter fortgesetzt. Grundlage sind die weiterhin auch international große

Nachfrage nach Zuchttieren und ein doch insgesamt relativ stabiler Milchpreis.

Die Investitionsbereitschaft bewegt sich bei vielen Milchviehbetrieben weiterhin auf hohem Ni-

veau und ist als Zeichen für einen durchaus optimistischen Blick in die Zukunft zu interpretieren.

Zahlreiche Betriebe, vor allem im nördlichen Teil unseres Zuchtgebietes, stocken erheblich auf,

und in vielen anderen Regionen ist die Zahl der Milchkühe relativ konstant. Für die MASTERRIND

ist dies Grundlage zukünftiger Entwicklung und Stabilität.

Die 39. Schau der Besten, die in der modernisierten Niedersachsenhalle fast perfekte Vorausset-

zungen nutzen konnte, hat mit einem enormen Besucherzuspruch aus vielen Regionen der Welt

wiederum ein positives Signal ausgesendet. Am Vorabend wurde bei der Versteigerung von Spit-

zengenetik der bisher höchste Durchschnittspreis erzielt, und auch für ausländische Kunden ist

Verden nicht nur ein wichtiger Marktplatz für Absetzer und abgekalbte Färsen, sondern auch ein

beliebter Anlaufpunkt bei der Suche nach internationaler Topgenetik. Von vielen auswärtigen Gäs-

ten wurde vor allem am Züchterabend der enorme Besuch von unzähligen jungen Zuchtinteres-

sierten herausgestellt. Diese vielen Jungzüchterinnen und Jungzüchter sind unsere gemeinsame

Zukunft.

Einen Wandel in der Milchviehhaltung können wir auch an der verstärkten Nachfrage nach

zusätzlichen Dienstleistungen erkennen. Hier ist – neben dem bereits etablierten Besamungs-

Serviceprogramm – in erster Linie die verstärkte Nachfrage nach Ultraschalluntersuchungen zu

nennen. Viele Betriebe können damit das Fruchtbarkeitsmanagement und auch das Betriebser-

gebnis verbessern.

Enorme Veränderungen hat es nach Einführung der genomischen Zuchtwertschätzung im August

2010 auch im Spermavertrieb gegeben. Zunächst ging der Einsatz von Sperma junger Bullen stark

zurück, da viele Züchter noch Erfahrungen im Umgang mit genomischen Zuchtwerten sammeln

wollten. Inzwischen liegt der Anteil genomisch getesteter Jungbullen bei über 30 Prozent. Mit

Pioneer und Monreal befinden sich aktuell sogar zwei Jungbullen unter den drei am stärksten

nachgefragten Bullen. Damit wird der Zuchtfortschritt, den die jüngste Generation in sich trägt,

im Zuchtgebiet der MASTERRIND auf eine breite Basis gestellt. Mit aktuell 19 Bullen unter den

besten 50 der genomischen Topliste Deutschlands verfügt Ihr Zuchtverband auch über ausrei-

chend Potenzial für ein breites Angebot auf hohem Niveau.

Es darf jedoch nicht übersehen werden, dass mit der Diskussion über das zukünftige Milchpreis-

niveau auch einige Wolken am Horizont aufziehen. Ebenso sind die Auswirkungen des Schmal-

lenberg-Virus auf den Zuchtrinderexport noch nicht abzuschätzen. Für die nächsten Monate ist

sicherlich von etwas zurückgehender Nachfrage und damit verbunden auch von notwendigen

Preiszugeständnissen

auszugehen.

Insgesamt sind die Be-

triebe in der Lage, auch

aus dieser Schwäche-

phase gestärkt hervorzu-

gehen. Hierbei werden

die MASTERRIND und

all ihre Mitarbeiter nicht

nachlassen, Sie mit Ein-

satz und Engagement zu

unterstützen.

Ihr Cord Höltje

Titel:Hochkonzentriert: Cathrin Derboven bei der Vorstellung von Lubiza (V. Talent 2) auf der 39. Schau der Besten

Foto: Christine Massfeller

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4

3 Editorial

Zucht / Besamung

6 Zuchtwertschätzung Holsteins

16 Deutsche genomische Zuchtwerte sind sicher

18 39. Schau der Besten in Verden

28 Nachzuchten auf der Schau der Besten

32 Top-Genetik-Auktion bei der Schau der Besten

34 Eurogénétique 2012

35 RSH-Verbandsschau: Neumünster am Abend

36 RMV-Verbandsschau: Rind aktuell

37 Färsenschau und Ausstellung Tarmstedt

38 100.000-Liter-Kühe

39 Exzellentkühe

Fleischrinder

40 33. Fleischrinder-Tage in Verden

48 21. Zentrale Fleischrindkörung und Auktion Meißen

Vermarktung

51 Fleischrinder

52 Holstein

53 Informationen zum Veterinärbereich

54 Exportpartner Marokko

Jungzüchter

56 1. Niedersachsen-Cup

58 Porträt: Maria Lenk

59 Neuwahlen und Tierbeurteilungswettbewerb

60 Die Kinderseite

Management

61 Mehr tragende Kühe durch Ultraschall

64 Fruchtbarkeitsmanagement

Intern

66 Generalversammlung in Meißen

68 Vertreterversammlung in Verden

Persönliches

72 Nachrufe und Jubiläen

Kurzinfos

73 Kurz notiert

75 Termine

INH

ALT

Inhalt April

6 Zuchtwertschätzung Holsteins 18 39. Schau der Besten 40 33. Fleischrindertage 48 21. Körung & Auktion Meißen

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Zuchtwertschätzung Holsteins April 2012

Schaffner & Co. werden durch Blomd ahl und Lusion ergänztDie April-Zuchtwertschätzung 2012 brachte für das Angebot der MASTERRIND einige neue vielverspre-chende Vererber mit Töchterinformationen. Beispiele dafür sind Blomdahl, Lusion, NOG Mato und Oldtimer. Sie werden das bisherige Angebot mit Bullen von zum Teil neuen Bullenvätern ergänzen. Ansonsten war die April-Zuchtwertschätzung eher von Stabilität geprägt.

Mit der aktuellen Zuchtwert-

schätzung wurde die jährliche

Basisanpassung der Relativ-

zuchtwerte vorgenommen, was

beim Vergleich von Zuchtwerten

der Zuchtwertschätzungen

Dezember und April beachtet

werden muss. Bei den Holsteins

(schwarzbunt) gab es zum

Beispiel folgende Anpassungen:

RZG -1,7; RZM -0,5; RZE -2,5;

RZN -1,5.

Interessantes Paket an Neuzugängen

Der interessanteste neue Verer-

ber ist Blomdahl. Er ist ein frü-

her und mit einem RZG von 135

gleichzeitig auch der beste Billi-

on-Sohn der deutschen Topliste.

Seine Mutter, Double Dutch DT

Bernita VG-89, geht auf die

bekannte und international

erfolgreich genutzte Bullenmut-

ter Chemello Jocko Benge VG-87

von Chemello Holsteins in Itali-

en zurück. Erfolgreiche Bullen

aus ihr sind z. B. Leko, der

höchste deutsche Laudan-Sohn,

Selvino, ein attraktiver Titanic-

Sohn aus Italien, BG E.T., ein

hoher Shottle-Sohn mit ungari-

schen Töchtern, Altazeus, der

beste V Elo-Sohn der niederlän-

dischen Topliste.

Die Zuchtwerte von Blohmdahl

zeigen sich insgesamt sehr

ausgeglichen. Auffallend sind

die hohe Milch- und Eiweißmen-

ge und die sehr guten Werte für

Nutzungsdauer und Euterge-

sundheit. Melkverhalten und

Melkbarkeit sind gleichfalls posi-

tiv einzuschätzen. Blomdahl

vererbt über dem mittleren

Rahmen stehende Töchter mit

guter Länge und reichlich Kör-

pertiefe, „denen man die Milch

ansieht“. Die mit genügend

Breite ausgestatteten Becken

sind ordentlich gelagert, zum

Teil eben, aber nicht so anstei-

gend wie das Linear vermuten

lässt. Blomdahl-Töchter bewe-

gen sich ausgezeichnet auf

tendenziell leicht gewinkelten,

parallel gestellten Hinterbeinen

mit guter Knochenqualität und

Klauen mit hohen Trachten. Die

schön in die Bauchdecke über-

gehenden Euter sind fest aufge-

hängt und mit einer optimalen

Strichplatzierung und Strichlän-

ge versehen.

Ein weiterer neuer interessanter

Vererber ist Lusion. Mit seiner

Abstammung Encino x Titanic x

Roy x Durham x RC Matt x Vale-

rian x Astronaut x Elevation

besitzt der solide Allroundverer-

ber ein ausgesprochenes Out-

crosspedigree ohne Jocko

Besne-, Goldwin-, Shottle- und

O-Man-Blut. Lusion stammt aus

der bekannten Familie von Wal-

kup Lou Ann EX-94, aus der u. a.

Leadman, Mascol, Lord Lily und

Alves hervorgegangen sind. Bei

guter Leistung, durchgängig

positiven Fitnessmerkmalen

vererbt Lusion hervorragende

Fundamente und Euter.

Mit Oldtimer kann die MASTER-

RIND einen neuen Bullen mit

sehr hoher Milch- und Eiweiß-

mengenvererbung präsentieren.

Als bisher weltweit einziger

töchtergeprüfter Oliver-Sohn

bietet er eine interessante gene-

tische Alternative zu den übli-

chen Bullenvätern. Oldtimer ist

sehr leichtkalbig und verfügt

über gute Werte für Euterge-

sundheit und Nutzungsdauer.

Mit dem Mascol-Sohn NOG

Mato debütiert ein weiterer

leistungsstarker Vererber zur

aktuellen Zuchtwertschätzung.

Auf Anhieb konnte er sich auf

Position 6 der deutschen Toplis-

te platzieren. Er stammt aus der

J-Familie von Jürgen Hintze aus

Trebel. Mit einem RZE von 114

gehört er zu den exterieurstärke-

ren Mascol-Söhnen. Die auf der

RMV-Schau „Rind aktuell“ vor-

gestellte Gruppe an Töchtern

bestach durch Einheitlichkeit

und ließ erkennen, dass es sich Blomdahl, der beste Billion-Sohn Deutschlands, Blomdahl-Tochter Penita

Oldtimer, einziger Oliver-Sohn mit Töchterzuchtwert, Oldtimer-Tochter Leana

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Zuchtwertschätzung Holsteins April 2012

Schaffner & Co. werden durch Blomd ahl und Lusion ergänztbei NOG Mato um einen Bullen

handelt, der funktionale Lauf-

stallkühe mit guten Eutern pro-

duziert.

Weiterhin intensiv im einsatz

Beagle bleibt weiterhin einer der

gefragtesten Bullen der MAS-

TERRIND. Er stammt aus einer

berühmten Kuhfamilie, zu der

auch die bekannte Zuchtkuh

Regancrest PR Barbie EX-92

gehört. Seine Popularität ist

unter anderem dadurch bedingt,

dass er eine etwas andere Väter-

folge (Elegant x Stormatic)

besitzt, die eine Nutzung für

viele aktuelle Blutlinien ermög-

licht. Weiterhin kombiniert er

eine gute Leistungsvererbung

mit nahezu perfektem Exterieur.

Sein Zuchtwert ist stabil.

Der Bolton-Sohn Broderick, ein

hoher Neueinsteiger der letzten

Zuchtwertschätzung, hat seine

Werte bestätigt. Mit Bolton x

O-Man kombiniert er zwei inter-

nationale Ausnahmevererber in

seinem Pedigree. Broderick

vererbt viel Milch und Eiweiß,

besitzt einen hohen Zuchtwert

für Nutzungsdauer, produziert

über dem mittleren Rahmen

stehende Töchter mit breiten,

geneigten Becken und guten

Eutern. Ein weiterer Neueinstei-

ger der letzten Zuchtwertschät-

zung ist Twinkle. Er hat seinen

Ruf als einer der besten deut-

schen Toystory-Söhne verteidigt.

Der aus der Caltoned EX-93-Fa-

milie stammende leichtkalbige

Vererber besitzt ein komplettes

Linear, bei dem man u. a. eine

sehr gute Fundament- und Eu-

tervererbung erkennen kann.

Nutzungsdauer und Euterge-

sundheit sind gleichfalls deut-

lich positiv. Abgerundet wird das

Angebot an Toystory-Söhnen

von NOG Tosco und Tovero.

Einen hervorragenden Eindruck

hinterlässt weiterhin Schaffner,

der zu den komplettesten Bullen

im MASTERRIND-Angebot

gehört. Seine zur „Schau der

Besten“ 2012 in Verden vorge-

stellte Töchtergruppe war ein

Blickfang für alle Zuschauer. Mit

einem RZFit von 134 gehört er

zu den besten Bullen im Bereich

Gesundheit, Fruchtbarkeit und

Nutzungsdauer. Attaktiv bleiben

auch zwei weitere Shottle-Söh-

ne, Sesterz und Suarez. Der aus

der Familie von Malpas und

Lancy stammende Sesterz steht

für Leistung, rahmige, kraftvolle

Kühe mit guten Becken und fest

aufgehängten Eutern. Suarez

zeigt sich als ein Vererber mit

hoher Milch- und Fettmenge

und guten Eutern. Beide Bullen

können auf ausgezeichnete

Werte für Eutergesundheit und

Nutzungsdauer verweisen.

Abgerundet wird das Angebot

an Shottle-Söhnen durch Samu-

el, Samburu und Shelter.

Seinem Ruf als inhaltsstoffstar-

ker Allrounder mit einem etwas

anderen Bullenvater wird Mer-

gim weiterhin gerecht. Er bleibt

auch international der mit Ab-

stand beste Sohn seines Vaters

Merv 2. Ein etwas anderes Pedi-

gree bietet auch Alson, der

leichtkalbige Alves-Sohn aus DT

Spottie EX-93, die auch die

Mutter von Golden Eye ist. Der

aus Brigeen Intergrity Robin

EX-EX-95 stammende Duty

bleibt einer der komplettesten

Söhne seines Vaters Durham.

Beagle bleibt stark nachgefragt, Beagle-Tochter Beate Schaffner, das komplette Paket, Schaffner-Tochter Gusta (2. Laktation)

Broderick, hoher Neueinsteiger der letzten Zuchtwertschätzung, Broderick-Tochter Biene

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Mergim, ein inhaltsstoffstarker Allrounder, Mergim-Tochter Anegret Guarini ist Nr. 2 der Topliste, Guarini-Tochter Gwenes

top 15 nach RZg und ausgewählte Vererber Schwarzbunt – töchtergeprüft

Geb.-Jahr

MILCHLEISTUNG EXTERIEUR TEILZUCHTWERTERang Bulle HB-Nr. Vater Muttersvater Besitzer Si. m kg F % F kg e % e kg mtyp Körp. Fund. euter RZm RZS RZe RZN RZR RZD RZg

1 Snowman 634400 05 O-Man BW Marshall GOEP 99 +2813 -0,25 +86 -0,15 +78 109 125 122 118 147 124 130 117 88 91 153

2 Guarini 811141 06 Goldwin O-Man RBB 95 +1029 -0,07 +35 +0,20 +55 108 119 108 129 129 128 128 123 112 98 145

3 Omega 802670 04 O-Man Manat RMV 96 +1022 +0,33 +75 +0,24 +59 82 99 109 96 137 113 99 126 108 95 144

4 Malix 505916 06 Mascol O-Man WEU 94 +1176 +0,08 +56 +0,15 +55 89 105 118 99 131 130 107 126 109 102 144

5 Mavid 674596 06 Mascol Eminenz WEU 96 +843 +0,24 +59 +0,30 +58 96 96 122 98 134 118 107 122 107 104 144

6 NOG Mato 490734 07 Mascol Laudan NOG 88 +1225 -0,08 +43 +0,16 +58 107 104 122 103 131 120 114 123 109 97 143

7 Omagic 674301 06 O-Man Lambada RUW 94 +1918 -0,01 +77 +0,00 +65 82 91 115 93 139 111 97 118 108 105 143

8 Mascol 840515 00 Mtoto Rudolph LTR 99 +952 +0,16 +55 +0,18 +50 102 99 118 101 128 122 109 128 109 106 142

9 Goldday 635357 06 Goldwin O-Man ZBH 88 +1125 -0,23 +23 +0,07 +46 120 120 124 122 121 114 133 127 115 100 141

10 Maracas 831738 04 O-Man Convincer MAR 95 +2118 -0,30 +54 -0,09 +61 81 88 113 102 133 114 101 124 100 94 140

11 Gibor 667908 97 Gibbon Sunnyboy RUW 99 +1414 -0,28 +29 -0,04 +44 84 84 122 106 121 125 106 129 118 85 139

12 Mainau 831688 04 O-Man BW Marshall MAR 95 +2005 -0,43 +35 -0,09 +58 96 100 118 95 129 123 105 118 115 90 139

13 Showtime 804016 05 Shottle Brett RMV 94 +1950 -0,12 +67 -0,13 +52 103 126 114 120 130 110 126 115 103 101 138

14 Omatido 673730 05 O-Man Aaron RUW 94 +1057 -0,09 +34 +0,22 +58 88 106 122 115 130 123 119 113 96 89 138

15 Gunnar 804049 06 Goldwin Ford RMV 95 +1139 -0,07 +39 +0,07 +46 119 115 113 131 124 109 132 119 111 99 138

Leko 811087 05 Laudan Jocko Besne RBB 94 +1566 -0,20 +43 -0,02 +51 105 111 131 110 126 119 124 121 91 95 137Sesterz 567451 06 Shottle Adam II RMV 95 +1707 -0,24 +44 -0,08 +49 106 122 101 113 125 114 116 126 107 106 136Gloy 567455 06 Goldwin Lentini RF MAR 94 +1349 +0,07 +63 +0,07 +53 126 116 121 109 131 108 123 109 99 92 135Blomdahl 470977 07 Billion 3 Shottle MAR 85 +1741 -0,23 +47 -0,07 +51 106 115 110 116 127 116 119 122 96 106 135Suarez 811100 05 Shottle Jocko Besne RBB 94 +1568 -0,13 +51 -0,13 +40 107 124 107 117 121 124 122 123 103 93 133Lonar 811067 05 Laudan Design RBB 94 +911 -0,09 +28 +0,05 +36 130 107 122 123 116 121 130 129 96 99 133Broderick 832129 07 Bolton O-Man MAR 89 +1859 -0,35 +38 -0,10 +52 113 112 101 120 126 104 118 113 106 110 132Goldberg 831982 06 Goldwin Morty MAR 94 +966 +0,07 +47 -0,07 +25 115 126 113 122 112 120 129 121 115 95 131Schaffner 468294 06 Shottle Rubens RF MAR 94 +1117 -0,25 +21 -0,07 +30 119 112 121 126 112 121 132 127 100 91 131Jobess 463395 02 Jocko Besne Airliner MAR 99 +1676 -0,05 +64 -0,07 +49 95 100 116 106 128 110 110 106 99 100 130Lusion 506052 07 Encino Titanic MAR 88 +1586 -0,36 +27 -0,11 +43 92 100 123 121 119 106 122 108 108 99 130Janosch 810815 00 Jocko Besne Mandel RBB 99 +1593 -0,28 +36 -0,07 +47 111 93 124 116 123 91 120 108 105 102 129Oldtimer 470291 07 Oliver 2 Rudolph MAR 88 +2071 -0,28 +54 -0,15 +54 115 130 102 106 129 113 116 110 92 93 128Beagle 505986 06 Elegant Stormatic MAR 94 +1355 -0,22 +33 -0,16 +30 98 125 123 132 112 103 137 105 116 102 128Laudan 810695 98 Lukas Raider RBB 99 +1097 -0,29 +16 -0,08 +30 105 76 112 115 110 118 108 128 109 111 128Jango 831082 00 Jocko Besne Lukas MAR 99 +1568 -0,21 +42 +0,00 +53 102 115 106 117 127 97 118 101 100 94 127Twinkle 832020 06 Toystory Jocko Besne MAR 92 +1781 -0,35 +36 -0,21 +38 110 108 117 115 117 112 121 114 99 105 126Golden Eye 831945 06 Goldwin Derry MAR 95 +882 -0,13 +24 +0,00 +30 120 125 110 125 112 112 130 116 107 103 125Zar 802593 03 Zappa Amaretto RMV 99 +881 +0,19 +55 +0,05 +35 87 87 103 114 119 124 104 104 102 87 124Leif 801705 99 Lukas Zack RMV 99 +421 +0,28 +44 +0,04 +18 80 115 101 113 108 128 110 121 117 93 124Mergim 464701 04 Merv 2 Storm MAR 96 +714 +0,30 +58 +0,05 +29 107 107 113 111 117 116 116 102 107 96 123NOG Tosco 490699 07 Toystory Riverland NOG 92 +1706 -0,40 +28 -0,17 +39 103 119 114 109 117 117 118 109 97 94 123Samuel 804046 06 Shottle Jocko Besne RMV 93 +728 -0,05 +25 +0,08 +33 98 115 115 119 114 100 122 104 111 97 122Tovero 832070 06 Toystory Durham MAR 94 +1325 -0,34 +19 -0,17 +28 120 127 103 120 109 105 125 121 102 107 121Windspiel 461920 02 Willstar Metro MAR 99 +1220 -0,66 -18 -0,12 +29 103 98 126 120 105 113 123 115 108 93 121Samburu 811107 05 Shottle Jesther RBB 95 +1286 -0,28 +24 -0,13 +31 112 108 110 117 112 101 119 122 91 98 120Shelter 468501 06 Shottle Allen MAR 94 +874 -0,05 +30 -0,10 +20 116 109 105 113 107 108 115 123 105 105 120Alson 831737 05 Alves Derry MAR 96 +1011 -0,27 +14 +0,02 +36 110 109 103 125 114 103 121 104 92 109 117Duty 831566 04 Durham Integrity MAR 97 +709 -0,21 +8 -0,10 +14 105 118 123 124 100 99 131 116 100 107 114Braveheart 505422 02 BW Marshall Luke MAR 99 +764 -0,22 +9 -0,18 +8 100 100 134 117 97 111 126 117 99 80 114

Page 9: MASTERRIND April 2012

9

gefragte goldwin-Söhne

Nach Snowman, von dem kein

Sperma mehr verfügbar ist, steht

Guarini auf Platz 2 der deut-

schen Topliste vor Omega (V.

O-Man) und den beiden Mascol-

Söhnen Malix und Mavid. Trotz

Basisanpassung konnte Guarini

seinen Gesamtzuchtwert von

RZG 145 behaupten. Seine Popu-

larität ist ungebrochen. Der auch

international als Bullenvater

genutzte Goldwin-Sohn gehört

mit zum Attraktivsten, was die

deutsche Holsteinzucht im

Augenblick zu bieten hat. Mit

jeder Zuchtwertschätzung hat er

zusätzliche Töchter erhalten.

Derzeit gehen 151 Töchter in

seinen Zuchtwert ein, die ihm

ausreichend Sicherheit verleihen.

Unter Beachtung seiner Becken-

lage kann er intensiv genutzt

werden, da er in allen anderen

Merkmalen voll überzeugen

kann. Voll überzeugen kann auch

Gunnar, was seinen intensiven

Einsatz in ganz Deutschland

rechtfertigt. Im Leistungsbereich

musste er ein paar Punkte abge-

ben, dagegen konnte er in der

Nutzungsdauer zulegen. Sein

Exterieur lässt kaum Wünsche

offen. Gunnar gilt als einer der

komplettesten Goldwin-Söhne

Deutschlands. Aufmerksamkeit

erreichte er auch durch den Titel

Miss Karow seiner Tochter Gran-

diose auf der RMV-Schau „Rind

Aktuell“.

Gloy gehört zu den stärksten

Leistungsvererbern unter den

Goldwin-Söhnen. Dies hat er

Gunnar, einer der komplettesten Goldwin-Söhne, Gunnar-Tochter Grandiose (2. Laktation)

Gloy, leistungsstarker Goldwin-Sohn, Gloy-Tochter Delila

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Page 10: MASTERRIND April 2012

10

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top 5 Deutschland nach RZg und ausgewählte Vererber Rotbunt – töchtergeprüft

Geb.-Jahr

MILCHLEISTUNG EXTERIEUR TEILZUCHTWERTERang Bulle HB-Nr. Vater Muttersvater Besitzer Si. m kg F % F kg e % e kg mtyp Körp. Fund. euter RZm RZS RZe RZN RZR RZD RZg

1 Tableau 916966 04 Talent 2 Faber RUW 96 +1267 -0,35 +22 +0,18 +60 107 96 119 120 127 110 120 124 89 119 136

2 Tocar 915938 01 Topred Lucky Leo RUW 99 +1417 +0,38 +94 +0,24 +71 113 107 110 100 143 96 109 107 78 108 135

3 Maximo-Red 258115 05 Marmax RF R. Marshall OHG 93 +2193 -0,17 +74 -0,04 +71 118 106 99 108 139 103 109 105 93 98 134

4 Malvoy 916301 02 Marmax RF Celsius RUW 99 +2148 -0,66 +24 -0,11 +62 100 103 122 104 127 98 113 114 108 90 133

5 Jerudo 922393 03 Jerom Rudolph VOST 97 +974 +0,19 +57 +0,12 +44 104 113 110 107 122 117 113 113 118 104 132

Taurus 802687 05 Talent 2 Clifhanger MAR 95 +786 -0,22 +14 +0,26 +49 112 114 118 110 120 103 120 109 99 96 125

Carmano 915758 01 Cadon Lay Out RUW 99 +565 -0,07 +17 -0,03 +17 111 102 131 119 101 120 128 123 120 93 125

Jotan 831644 04 Jordan-Red Durham MAR 97 +383 +0,24 +36 +0,18 +28 105 105 123 123 111 97 127 118 98 107 123

Acme RF 468122 05 Talent 2 Durham MAR 96 +164 +0,13 +19 +0,09 +14 115 113 118 134 103 100 135 115 106 111 118

Tassoni 466028 05 Talent 2 Stadel MAR 97 +875 -0,33 +8 +0,02 +31 107 97 111 118 108 103 116 116 97 108 117

Fanetto 466098 04 Faber Breeze MAR 98 +831 -0,08 +28 -0,01 +28 112 95 103 108 108 108 107 113 108 106 117

Falindo 463564 03 Faber Boliant MAR 98 +392 +0,28 +39 +0,01 +14 126 103 119 122 103 92 127 114 103 123 114

Famos 831344 02 Faber Talent R MAR 99 +1318 -0,33 +25 -0,10 +36 124 108 116 113 112 90 121 98 90 109 111

Zabing RF 565916 03 Zunder Rudolph RSH 99 +198 +0,00 +8 +0,03 +9 106 122 120 124 98 112 131 105 98 102 110

Jahr der zweitstärkste eingesetz-

te Vererber Deutschlands war. Er

ist auch der kompletteste Sohn

seines Vaters.

Holsteins Rotbunt & Rotfaktor

Die exterieurstarken Acme RF

und Jotan aus der bekannten

Kamps-Hollow Altitute RC RX-95

(Familie von D-R-A August EX-

96) haben nichts an ihrer Popu-

larität eingebüßt und erfreuen

sich weiterhin einer regen Nach-

frage. Sie stehen beide für aus-

gezeichnetes Exterieur bei mitt-

lerer Leistungsvererbung. Bei-

den gemeinsam ist ebenfalls der

positive Zuchtwert für Nut-

zungsdauer. Einen Popularitäts-

schub haben beide noch einmal

durch ihre Halbschwester KHW-

Regiment Apple Red EX-94

bekommen, die auf der World

Dairy Expo in Madison, USA,

Grand Champion bei den Red

Holsteins wurde.

Der Talent-Sohn Tableau führt

wiederum die deutsche Topliste

bei den rotbunten Holsteins an.

Er vererbt eine gute Milch- und

eine ausgezeichnete Eiweißmen-

ge und dies bei deutlich positi-

ven Eiweißprozenten. Auffallend

ist auch seine durchweg gute

Fundament- und Euterverer-

bung. Weitere Stärken liegen in

der Nutzungsdauer und Euter-

gesundheit. Tassoni und Taurus

runden das Angebot an Talent-

Söhnen ab.

Der höchste deutsche Cadon-

Sohn, Carmano, hat mittlerweile

auch zur aktuellen Zuchtwert-

schätzung wieder eindrucksvoll

bestätigt. Entgegen dem Trend

der Basisanpassung konnte Gloy

sogar zwei RZG-Punkte zulegen.

Ursache dessen ist eine deutli-

che Steigerung in der Milch-,

Fett- und Eiweißmenge und dies

bei deutlich positiven Inhalts-

stoffen. Auch Goldberg stemmte

sich der Basisanpassung entge-

gen und kann wie zur letzten

Zuchtwertschätzung auf einen

RZG von 131 verweisen. Der aus

der kanadischen Willdina Storm

Hill EX-91-Familie stammende

Vererber hebt sich mit seinen

Töchtern, die reichlich Stärke

und Tiefe besitzen, etwas von

den anderen Goldwin-Söhnen

ab. Dies kombiniert er mit brei-

ten Becken und fest aufgehäng-

ten Eutern.

Unter den weiteren verfügbaren

Goldwin-Söhnen soll noch Gol-

den Eye genannt werden. Der

aus der bekannten Schaukuh

DT-Spottie EX-93 stammende

Exterieurspezialist kann bei

richtiger Anpaarung durchaus

Schautiere produzieren. Seine

Töchter sind große, starke Kühe

mit perfekten Eutern.

Populäre Bullen mit töchtern aus dem Wiedereinsatz

Zu den sich anhaltender Popula-

rität erfreuenden Vererbern

zählen auch einige Bullen mit

Töchtern aus dem Wiederein-

satz. Diese Bullen haben durch

die Vielzahl ihrer Töchter ge-

zeigt, was sie können. Durch die

hohe Sicherheit ist das Risiko

von negativen Überraschungen

sehr gering. Von den stark im

Einsatz befindlichen Bullen

haben sich unter anderen die

Jocko Besne-Söhne Jobess, Ja-

nosch und Jango hervorragend

bewährt. Alle drei besitzen jetzt

tausende Töchter aus dem Wie-

dereinsatz. Nachdem sich nach

einigen Zuchtwertschätzungen

nun die Spreu vom Weizen bei

den Jocko Besne-Söhnen ge-

trennt hat, gehören die drei

Genannten eindeutig zu den

besten Söhnen ihres Vaters.

Gleiches gilt für Laudan und Leif.

Auch diese beiden Vererber

haben sowohl auf nationaler als

auch auf internationaler Ebene

einen intensiven Einsatz hinter

sich und sind mit tausenden

von Töchtern die komplettesten

Lukas-Söhne. Zunehmend Töch-

ter aus dem Wiedereinsatz

erhalten u. a. auch Braveheart,

Windspiel, Zar und der Rotfaktor-

träger Zabing RF.

Von den genannten Wiederein-

satzvererbern wurden fast alle

auch als Bullenväter genutzt.

Laudan ist davon der im Augen-

blick Erfolgreichste. Seine bei-

den Söhne Lonar und Leko sind

sowohl national als auch inter-

national stark nachgefragt,

wobei Lonar im vergangenen

Jobess hat sich bewährt, Jobess-Tochter Melody

Page 11: MASTERRIND April 2012

11

tausende Töchter aus dem Wie-

dereinsatz. Da er auch internati-

onal genutzt wurde, gehen auch

viele ausländische Töchter in

seinen Zuchtwert ein. Zuneh-

mend Töchter aus dem Wieder-

einsatz bekommt auch Famos,

der Faber-Sohn aus der Familie

der ehemaligen italienischen

Siegerkuh Del Santo Fulvia

Acme RF-Töchter sorgen für Aufmerksamkeit, Acme RF-Tochter La Waebera Acme Sublime

Jotan steht für Exterieur, schwarzbunte Jotan-Tochter Carnica Jotan Dorianna

EX-97. Auf den Rotfaktorträger

Zabing RF, der mit seinem Pedi-

gree Zunder x Rudolph x Patrick

etwas anderes Blut zur Verfü-

gung stellt, wurde bereits hinge-

wiesen. Auch er hat bereits

Töchter aus dem Wiedereinsatz.

Steffen Feurich m

Neue Zuchtwertschätzung für KalbeverlaufZum April 2012 ist ein neues Verfahren für die Zucht-

wertschätzung von Kalbeverlauf und Totgeburten-rate eingeführt worden. Dadurch sind die bisher veröffentlichten Werte mit den „neuen Zuchtwerten“ nicht mehr vergleichbar.

Was hat sich geändert?

1. Die „neuen Zuchtwerte“

beziehen sich nur auf die

1. Kalbung (bisher auf den

Durchschnitt aller Kalbun-

gen).

Auswertungen haben gezeigt,

dass schwere Kalbungen und

erhöhte Totgeburtenraten

eigentlich nur in der 1. Kal-

bung ein Problem sind.

2. Die Streuungen der „neuen

Zuchtwerte“ sind doppelt so

hoch, wie die bisherigen

Werte, obwohl sich die

Durchschnittswerte für

Schwerkalbungen und Totge-

burten nicht geändert haben.

Die Zuchtwerte für bisher

„gute“ Bullen sind gestiegen

und für bisher „schlechte“

Bullen gefallen.

In der neuen Bullenkarte sind

jetzt folgende Werte veröffent-

licht worden:

1. gKVd (Kalbeverlauf direkt)

Hierunter ist der Kalbeverlauf

zu verstehen, wenn der Bulle

der Vater des Kalbes ist.

Bullen unter 90 Punkten

gehören hier zu den 25 %

schlechteren Bullen und

haben im Durchschnitt 7 %

Schwergeburten sowie 10 %

Totgeburten. Bullen über

116 Punkten gehören zu den

besten 25 % und haben im

Durchschnitt 4 % Schwerge-

burten sowie 8 % Totgebur-

ten.

2. gRZKd (Kalbeindex direkt)

Hierunter ist die Kombinati-

on von Kalbeverlauf und

Totgeburten zu verstehen,

wenn der Bulle der Vater des

Kalbes ist.

Bullen unter 91 Punkten

gehören zu den 25 %

schlechteren Bullen und

haben im Durchschnitt 7 %

Schwergeburten sowie 10,7 %

Totgeburten. Bullen über 115

Punkten gehören zu den

25 % besseren Bullen und

haben im Durchschnitt 4,4 %

Schwergeburten sowie 7,4 %

Totgeburten.

Fazit

Die Unterschiede zwischen dem

oberen und unteren Viertel der

Bullen sind nicht sehr groß.

Dennoch können alle Betriebe,

die Wert darauf legen, anhand

der neuen Zuchtwerte wie bisher

die passenden Färsenbullen für

ihren Betrieb auswählen.

Dr. Dettmar Frese m

Twinkle, leichtkalbiger Toystory-Sohn

Page 12: MASTERRIND April 2012

12

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Zuchtwertschätzung Holsteins April 2012

Angebot an genomischen Jungbullen wird immer besserDie aktuelle Zuchtwertschätzung für genomisch ge-testete Jungbullen war für die MASTERRIND beson-ders erfolgreich. Erfreulich ist dabei, dass allein 19 der Top 50 schwarzbunten Jungbullen im Stall der MASTERRIND stehen. Das Angebot an genomischen Jungbullen hat sich mit jeder Zuchtwertschätzung verbessert.

Das zur Verfügung stehende

Paket an jungen Bullen ist durch

ein hohes Niveau in allen Merk-

malskomplexen gekennzeichnet.

In Verbindung mit ersten positi-

ven Validierungsergebnissen des

Rechenzentrums VIT in Verden

wird der zunehmende Einsatz

dieser Bullen der neuen Genera-

tion gerechtfertigt. Aktuell wer-

den im MASTERRIND-Zuchtge-

biet ca. 30 Prozent der Besa-

mungen mit diesen jungen,

hoffnungsvollen Bullen durchge-

führt.

Den bereits bekannten, stark im

Einsatz befindlichen Bullen wie

Genesis (V. Gerard), Plan Z (V.

Planet), Pioneer (Planet), Amor

Red (Lawn Boy), Monreal (Man-

O-Man) und Mowambo (V.

Moscow) folgt eine große An-

zahl vielversprechender Neuein-

steiger. Stellvertretend sollen

hier nur einige genannt werden.

Interessante frühe Snowman-Söhne

Mit Spannung wurden die Söh-

ne von Snowman erwartet. Er

selbst führt noch souverän die

deutsche Topliste an und wurde

international intensiv als Bullen-

vater genutzt. Bei den frühen

Snowman-Söhnen stechen u. a.

besonders die Vererber Snow RF,

Sorley, Snorri und Camera her-

aus. Snow RF ist ein Snowman-

Sohn mit exzellentem Exterieur.

Er stammt aus der bekannten

niederländischen Pietje-Familie.

Hervorragend sind auch seine

Werte für Eiweiß, Nutzungsdau-

er und Eutergesundheit. Mit

seinem Rotfaktor ist er etwas

Besonderes unter den Snow-

man-Söhnen.

Camera ist der zweithöchste

deutsche Snowman-Sohn und

beeindruckt mit seiner Milch-

und Eiweißmenge und seinem

Exterieur. Er geht über seine

Mutter Anderstrup Ramos Ca-

mill EX-90 auf die Familie von

Chemello Jocko Benge VG-87

zurück. Damit gehört er zur

gleichen Kuhfamilie aus der u. a.

die töchtergeprüften Bullen

Blomdahl und Leko stammen.

Ein Snowman-Sohn mit einem

etwas anderen Pedigree ist

Sorley (Snowman x Mr. Sam x

Jonk). Zu den exterieurstärksten

Snowman-Söhnen gehört Snorri.

Auch er besitzt mit Snowman x

Eleve x Lancelot eine etwas

andere Abstammung.

gruppe attraktiver man-O-man-Söhne

Zum MASTERRIND-Topseller

Monreal gesellen sich weitere

Söhne seines Vaters Man-O-

Man, die das Angebot berei-

chern. Die beiden Vollbrüder

Masterplan und Macareno wur-

den bereits in der letzten Zeit-

schrift vorgestellt. Sie gehen

über ihre Mutter Miss Dolly

Daisy EX-90 und zwei weitere

exzellent eingestufte Kühe auf

Miss Mark Maui EX-95 zurück.

Beide sind schon als Bullenväter

im Einsatz.

Genesis, die Nr. 3 der deutschen Topliste

Pioneer, meistverkaufter genomischer Bulle der MASTERRIND

Snow RF, ein Snowman-Sohn mit Rotfaktor

Page 13: MASTERRIND April 2012

13

Zuchtwertschätzung Holsteins April 2012

Angebot an genomischen Jungbullen wird immer besser

Neu und einer der Besten ist

Pilot MR, der mit Willsbro Baxter

Pammy VG-87 eine der ersten

Baxter-Töchter als Muttervater

besitzt. Über die Durham-Toch-

ter Windy-Knoll-View Pammy

EX-92 geht sie auf Windy-Knoll-

View Promis EX-95 zurück. Ein

weiterer attraktiver Man-O-Man-

Sohn ist Marinero. Er ist der

Exterieurspezialist innerhalb der

Man-O-Man-Söhne. Seine Mut-

ter ist All Ven Goldwyn Rosie

VG-87. Ihr folgen eine VG-87

Stormatic und Regan-Joy Dur-

ham Regenia EX-92, die Voll-

schwester zu Mr. Sam. Abgerun-

det wird die Gruppe von Mar-

mor, der derzeitigen Nr. 2 unter

den Man-O-Man-Söhnen, der

u. a. durch gewaltige Fett- und

Eiweißmengenvererbung beein-

druckt.

Söhne von anderen Vätern

Auf Platz 6 der deutschen Top-

liste findet man Bossanova, den

höchsten Bronco-Sohn der

Topliste. Er stammt aus einem

Zweig der bekannten Spottie-

Familie und beeindruckt u. a. als

Fitnessspezialist. Brisbane und

Bowman sind die höchsten

Söhne des Bullen Bowser. Bris-

bane geht über Fustead Oman

Sammy VG-85 auf Velvet-View

Sahara VG-86, die Vollschwester

des Blitz-Sohnes Socrates zu-

rück. Er steht für Leistung und

Fitness. Bowman ist ein Halb-

bruder zum populären US-ame-

rikanischen Bullenvater May-

field. Seine Mutter Sully Shottle

May gehört aktuell zu den er-

folgreichsten Zuchtkühen mit

einer großen Anzahl hochpositiv

genomisch getesteter Nachkom-

men. Die beiden letztgenannten

Bullen, Brisbane und Bowman,

sind bereits erste Beispiele für

genomische Jungbullen aus

ebenfalls noch genomischen

Bullenvätern.

Der höchste Super-Sohn in der

deutschen Topliste ist Suran. Er

geht auf Felder Den Barb Cindy

EX-91, die wahrscheinlich beste

Celsius-Tochter der USA, zurück.

Suran ist ein Allroundvererber

auf höchstem Niveau.

Franklyn ist ein früher Sohn des

nicht in Europa verfügbaren

Freddie, des TPI-Listenführers in

den USA, und besitzt über seine

Mutter Brand-View Planet Posey

VG-88 ein tiefes US-amerikani-

Bossanova, der beste Bronco-Sohn der Topliste

Masterplan, Vollbruder zu MacarenoMacareno, Vollbruder zu Masterplan

Franklyn, ein attraktiver Allrounder

Page 14: MASTERRIND April 2012

14

Zu

CH

t &

BeS

Am

uN

g

top 20 nach RZg und ausgewählte Vererber Schwarzbunt & Rotbunt – genomisch

Geb.-Jahr

MILCHLEISTUNG EXTERIEUR TEILZUCHTWERTERang Bulle HB-Nr. Vater Muttersvater Besitzer Si. m kg F % F kg e % e kg mtyp Körp. Fund. euter RZm RZS RZe RZN RZR RZD RZg

1 Borussia 619018 11 Butch Ramos LTR/ZBH 72 +1708 +0,17 +89 +0,21 +81 96 100 115 107 151 125 110 123 114 104 161

2 Snowmaster 475003 11 Snowman Shottle MAR 73 +2236 -0,12 +78 -0,01 +75 102 116 121 123 145 124 128 129 101 86 159

3 Genesis 474896 10 Gerard Mascol MAR 73 +2178 -0,30 +56 +0,03 +77 91 101 114 118 143 117 116 129 108 100 157

4 Odyssey 832575 11 Gerard Shottle MAR 73 +2498 -0,27 +71 -0,06 +78 102 117 112 131 145 110 129 126 96 89 155

5 Maximum 678170 10 Man-O-Man Laudan RUW 72 +1917 -0,24 +52 +0,03 +69 105 95 115 115 138 120 115 128 118 99 154

6 Bossanova 475445 11 Bronco Shottle MAR 73 +1656 -0,19 +48 +0,02 +59 99 108 118 121 132 135 123 130 117 86 153

7 Marmor 804266 11 Man-O-Man Goldwin RMV 73 +1501 +0,21 +84 +0,23 +76 114 105 115 107 147 105 115 118 111 89 153

8 Bilstein 619006 10 Billard Ramos LTR/ZBH 71 +2205 -0,35 +51 +0,02 +76 102 107 112 108 142 124 113 122 111 97 153

9 Brisbane 568596 10 Bowser O-Man RSH/RMV 71 +2053 -0,24 +58 +0,01 +71 93 115 109 116 140 123 117 127 108 95 153

10 Maxim 261380 10 Man-O-Man Goldwin OHG 73 +1589 +0,16 +82 +0,15 +70 118 122 113 112 143 111 122 119 112 107 152

11 Suran 811399 10 Super Mr.Burns RBB 73 +1655 -0,17 +49 +0,04 +60 108 111 121 122 133 120 127 132 103 98 150

12 Pilot MR 832573 11 Man-O-Man Baxter 2 MAR 73 +1594 -0,02 +63 +0,06 +61 110 117 116 122 135 102 127 127 116 98 150

13 Twitter 678744 11 Detroit O-Man RUW 71 +1718 -0,02 +68 +0,02 +60 112 121 109 112 135 119 120 131 108 115 150

14 Making 822446 10 Man-O-Man Oliver 2 RSA 72 +2128 -0,13 +73 -0,01 +71 99 115 119 113 142 116 120 125 90 90 149

15 Camera 804283 11 Snowman Ramos RSH/RMV 73 +2359 -0,39 +52 -0,11 +67 114 118 131 129 136 118 139 122 92 113 149

16 Mancave 506771 10 Observer Bolton MAR 71 +1955 -0.14 +65 -0.08 +57 116 114 111 131 133 117 130 132 102 109 149

17 NOG Bondy 491152 11 Beacon Stol Joc NOG 73 +1781 -0.13 +59 +0.07 +68 106 114 109 113 139 116 117 126 103 99 149

18 Macareno 832544 10 Man-O-Man Goldwin MAR 73 +1325 +0.22 +77 +0.26 +72 120 122 124 108 144 110 126 115 97 89 148

19 Ferrari 678525 11 Freddie Goldwin RUW 73 +1289 +0.09 +63 +0.07 +51 103 104 115 121 130 111 121 127 124 115 148

20 Franklyn 475535 11 Freddie Planet MAR 73 +1356 +0.06 +62 +0.00 +46 93 104 114 125 126 117 121 132 120 104 148

Masterplan 473892 Man-O-Man Goldwin MAR 73 +1362 +0,20 +76 +0,25 +72 120 122 123 108 144 108 125 115 96 90 148

Snow RF 832568 Snowman Spencer 2 MAR 73 +1642 -0,06 +61 +0,02 +58 105 117 127 130 133 118 136 125 91 98 147

Plan Z 832464 Planet Shottle MAR 73 +1666 -0,12 +56 -0,04 +52 108 99 107 129 129 118 122 134 107 105 147

Bowman 506690 Bowser Shottle MAR 71 +1188 -0,06 +43 +0,13 +53 94 106 115 127 128 115 123 130 106 109 145

Frajo 832533 Freddie Goldwin MAR 73 +696 +0,28 +56 +0,22 +45 100 102 115 126 126 106 123 125 125 112 144

Pioneer 832498 Planet Shottle MAR 74 +1705 -0,35 +32 -0,13 +44 102 101 122 127 120 119 127 134 111 97 143

Piedro 804279 Prince Shottle RMV 73 +726 +0,22 +51 +0,06 +31 108 107 130 124 117 117 131 136 116 108 143

Neidahl 568595 Niagra Goldwin RSH 73 +2104 -0,32 +51 -0,02 +70 111 104 102 116 138 116 113 116 92 87 141

Monreal 473821 Man-O-Man Shottle MAR 73 +1169 +0,15 +63 +0,09 +49 115 131 118 129 128 124 137 119 97 98 141

Majorca 832560 Gerard Goldwin MAR 73 +1552 -0,11 +52 -0,02 +51 114 120 115 126 127 111 130 121 111 100 141

Athlet 804280 Atwood Shottle RMV 73 +1488 -0,20 +40 -0,01 +49 111 120 115 128 125 126 131 125 101 82 141

Marinero 811385 Man-O-Man Goldwin RBB 73 +1666 -0,20 +46 -0,08 +48 120 109 125 130 125 118 134 122 103 101 141

Xiras 811377 Xacobeo Goldwin RBB 73 +2082 -0,56 +23 -0,13 +57 117 106 118 124 126 107 127 123 105 105 140

Receptor 832566 Legend Titanic MAR 73 +925 +0,05 +43 +0,14 +45 103 113 131 123 124 122 132 116 107 102 140

NOG Jefrim 491115 Jeeves Laudan NOG 73 +1526 -0,16 +45 -0,09 +42 107 97 110 120 121 116 117 132 112 111 140

Micat 832535 Million Goldwin MAR 73 +1516 +0,11 +74 -0,03 +48 109 108 115 127 129 114 127 118 96 101 139

Mowambo 472462 Moscow Goldwin MAR 73 +1643 -0,41 +24 -0,15 +40 113 108 120 119 117 125 125 126 116 98 138

Sorley 832550 Snowman Mr. Sam MAR 73 +1843 -0,18 +56 +0,00 +62 105 119 115 117 135 112 123 113 84 103 137

X-Man 474901 Xacobeo Goldwin MAR 73 +2300 -0,64 +22 -0,19 +57 113 112 127 122 126 108 131 115 100 96 136

Snorri 832548 Snowman Eleve MAR 73 +1625 -0,19 +46 -0,06 +48 114 118 124 126 125 106 134 116 90 114 134

Mitar PP RF 832553 Mitey Lawn Boy MAR 73 +1099 -0,05 +40 +0,03 +40 112 101 107 110 120 111 111 118 103 114 128

Dellboy P 832557 Moscow Bolton MAR 73 +983 -0,28 +12 -0,10 +24 104 111 109 122 106 120 121 119 103 101 121

Sheldon P RF 473467 Shottle Dar MAR 73 +648 -0,05 +22 +0,07 +29 102 116 112 108 112 102 115 116 102 92 120

RBT Fill-In 917381 Fidelity Goldwin RUW 73 +1574 -0,07 +59 +0,10 +63 100 105 128 111 133 109 121 115 93 105 139

RBT Amor Red 473942 Lawn Boy Goldwin MAR 73 +700 +0,10 +38 +0,26 +46 116 97 118 131 121 104 128 125 111 103 139

RBT Laron P 923151 Lawn Boy Shottle ZBH 74 +1234 -0,13 +40 -0,04 +38 108 103 120 126 116 116 127 128 112 100 137

RBT Dertour 599474 Destry Malvoy RSH 73 +983 -0,32 +13 +0,16 +47 108 110 122 135 118 101 135 116 112 97 134

RBT Gold-Red 811400 Sanchez Pronto RBB 73 +1215 -0,19 +34 -0,06 +37 120 115 127 124 114 116 134 119 110 93 132

RBT Filippo 832532 Fidelity Goldwin MAR 73 +1276 -0,42 +15 +0,02 +45 100 104 118 116 117 127 119 123 96 87 131

RBT Runi 832494 Mr. Burns Advent-Red MAR 73 +935 -0,24 +18 +0,09 +40 115 114 116 118 115 106 124 115 114 91 128

RBT Lasumo P 832283 Lawn Boy Lichtblick MAR 73 +1431 -0,25 +36 +0,06 +55 114 95 106 122 125 100 116 103 99 98 126

RBT Parma PP 599490 Mitey Perk Red RSH/RMV 73 +4 +0,24 +19 +0,18 +14 106 117 109 124 101 118 124 122 115 109 120

RBT Lewitan PP 832467 Lawn Boy Perk Red MAR 73 +818 -0,40 +0 +0,06 +33 104 91 106 121 108 109 114 104 108 96 116

sches Pedigree. Er ist ein attrak-

tiver Allrounder, der über außer-

gewöhnliche Fitnesszuchtwerte

verfügt. Ein weiterer Freddie-

Sohn ist der inhaltsstoffstarke

Frajo. Mit seiner Mutter Juniper

Goldwyn Whisper EX-91 begin-

nend, befinden sich sieben

Generationen exzellent einge-

stufte Kühe im Pedigree.

Mit Receptor steht einer der

exterieurstärksten Legend-Söhne

zur An paarung bereit. Nach

seiner Mutter Relough Titanic

Roxie 8 VG-88 folgen vier Gene-

rationen exzellenter Kühe bis zur

berühmten Glenridge Citation

Roxy EX-97. Majorca stammt aus

einer Kuhfamilie die für Langle-

bigkeit steht. Hinter seiner Mut-

ter, Denmire Goldwyn Marie 52

VG-87, befinden sich drei Gene-

rationen 100.000-Liter-Kühe.

Majorca ist nach Genesis ein

weiterer Gerard-Sohn im Ange-

bot der MASTERRIND. Beispiele

für weitere interessante Bullen

von anderen Vätern sind Athlet

Page 15: MASTERRIND April 2012

15

Internationaler Bullenvater Amor Red Dertour, ein starker Exterieurvererber

(V. Atwood), Micat (V. Million),

Neidahl (V. Niagra), Piedro (V.

Prince), NOG Jefrim (V. Jeeves),

Xiras und X-Man (beide V. Xaco-

beo).

Blick auf die rotbunten Holsteins

Auf den international als Bullen-

vater eingesetzten Amor Red

wurde bereits verwiesen. Mit

Dertour kann einer der besten

Exterieurvererber im vorderen

Bereich der Topliste angeboten

werden. Er ist ein Destry-Sohn

und geht auf die US-amerikani-

sche Kuhfamilie von Morning-

view Converse Judy EX-94 zu-

rück. Fill-In und Filippo sind zwei

interessante Fidelity-Söhne, die

für den breiten Einsatz empfoh-

len werden können.

Etwas Besonderes ist Gold-Red.

Er ist ein rotbunter Sanchez-

Sohn und Träger des VRC-Genes

(Rosabell-Faktor). Dies hat

nichts mit dem bisher bekann-

ten Rotfaktor zu tun. Gold-Red

liefert bei jeder Anpaarung, egal

ob auf schwarzbunte oder rot-

bunte Holsteins, immer zu 50

Prozent rotbunte Töchter und

Söhne.

Polled – hornlose Holsteins

Aus der sich stetig vergrößern-

den Gruppe an genetisch horn-

losen Vererbern soll als erstes

auf die homozygot hornlosen

Bullen verwiesen werden. Ihre

gesamten Nachkommen werden

ohne Hörner geboren. Zu den

Besten gehört zweifelsohne der

rotfaktortragende Mitey-Sohn

Mitar PP aus der niederländi-

schen Apina Massia-Familie.

Gleichfalls homozygot hornlos

sind die beiden rotbunten Bul-

len Parma PP (V. Mitey) und

Lewitan PP (V. Lawn Boy).

Bei den heterozygoten hornlo-

sen Bullen bietet der Outcross-

vererber Dellboy P (Moscow x

Bolton x Oswald P) aus der

Dellia-Familie von Regancrest

eine interessante genetische

Alternative zu den meisten

Pedigrees. Gleiches gilt auch für

den Rotfaktorträger Sheldon P,

der ebenfalls eine etwas andere

Abstammung für die Hornlos-

zucht bieten kann: Shottle x Dar

x Priority. Abgerundet wird das

Angebot durch die beiden rot-

bunten Lawn Boy-Söhne Laron P

und Lasumo P.

Weitere interessante Vererber

finden sie in den Tabellen und

auf der Website der MASTER-

RIND unter www.masterrind.

com. Wir wünschen Ihnen viel

Spaß beim Studium der neuen

Zuchtwerte und eine glückliche

Hand bei der Auswahl der Bul-

len. Bei Fragen stehen Ihnen die

Mitarbeiter der MASTERRIND

mit zusätzlichen Informationen

gern zur Verfügung.

Steffen Feurich m

Mitar PP, einer der besten homozygoten Hornlosvererber Dellboy P bringt anderes Blut in die Hornloszucht

Page 16: MASTERRIND April 2012

16

Deutsche genomische Zuchtwerte sin d sicher und mach en internationale Vergleiche einfacher

Die vom VIT berechneten geno-

mischen Zuchtwerte deutscher

Jungbullen sind sicher. Dies ist

das Ergebnis der ersten Über-

prüfung mithilfe eines Ver-

gleichs der genomischen Zucht-

werte von 199 Holsteinbullen

bei Einführung im Dezember

2010 mit ihren auf Töchterleis-

tungen basierenden Zuchtwer-

ten von Dezember 2011. So ist

der RZM durchschnittlich von

106,9 auf 106,5, d. h. um 0,4

Punkte gefallen. Die Differenz

für RZS beträgt -0,5. Beim RZE

wurde keine Abweichung be-

rechnet. Damit ist beim Exteri-

eur eine perfekte Punktlandung

zu beobachten (Abbildungen 1,

2 und 3).

International vergleichbar

Ein ganz interessanter Vorteil

der genomischen Zuchtwert-

schätzung ist aber auch, dass

jetzt die Bullen im jeweils ande-

ren Land einen direkten und

nicht durch Umrechnungen

beeinflussten Zuchtwert bekom-

men können. Bisher hatten

junge Bullen keinen wirklich

verwertbaren Zuchtwert mit

ausreichender Sicherheit im

jeweils anderen Land. Töchterge-

prüfte Vererber bekommen

durch Interbull berechnete

Zuchtwerte, die natürlich durch

die Beziehungen (Korrelationen)

der Zuchtwerte zwischen den

Ländern und durch die Umrech-

nung selbst erheblich an Sicher-

heit gegenüber dem Original-

zuchtwert verlieren. Heute kön-

nen die direkten genomischen

Analysewerte, die SNP-Informa-

tionen, direkt von einem Land in

ein anderes geschickt werden,

um diese Informationen dann

direkt im System zu verwenden.

Bei diesem Verfahren werden

dann beispielsweise Zuchtwerte

für Jungbullen aus anderen

Ländern nach exakt dem glei-

chen Verfahren berechnet wie

für unsere eigenen Bullen. Dies

ist in beide Richtungen gleicher-

maßen möglich. Da aktuell

genomisch geprüfte Jungbullen

zunehmend als Bullenvater

eingesetzt werden, ist diese

direkte Berechnung als wichtig

und notwendig zu beurteilen.

Bei solchen Tests wurden jetzt

von einigen ausländischen Jung-

bullen, die mit den Original-

zuchtwerten angeboten werden,

genomische Zuchtwerte auf

deutscher Basis berechnet.

Werte von solchen, z. T. mit

extrem hohen Spermapreisen

angebotenen, Bullen finden Sie

in der Tabelle 1. Dabei haben

sich erhebliche Rangierungsver-

Genomische Zuchtwerte haben je nach Merkmal eine Sicherheit von bis zu 70 %, so dass einzelne Werte z. T. doch erhebliche Veränderungen vom Aus-gangswert auf dem Weg zu 99 % Sicherheit erfah-ren. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang je-doch, dass auf allen Zuchtwertniveaus die positiven und negativen Abweichungen gleichermaßen zu be-obachten sind. Dies kann bei einer genaueren Be-trachtung der Abbildungen als gegeben angesehen werden, und damit sind die genomischen Zuchtwer-te, die in Deutschland berechnet werden, im Durch-schnitt erwartungsgetreu. Im Ausland ist dies bisher noch nicht in der genannten Form veröffentlicht worden. Doch dazu später mehr.

Abb. 1: Streuung der Abweichungen Gen.-ZW zu 3 Tö.-gZW

m Ø n Tö. 108,5; Ø Si. 92,2 %m Ø Abw. -0,40; mittlere Einzelbullenabweichung ± 7,15

RZM140

130

120

110

100

90

8080 90 100 110 120 130 140

nur-genomischer gZW 12-2010

Töch

ter-

gZW

12-

2011

Abb. 2: Streuung der Abweichungen Gen.-ZW zu 3 Tö.-gZW

m Ø n Tö. 108,5m Ø Abw. -0,46; mittlere Einzelbullenabweichung ± 4,73

RZS140

130

120

110

100

90

8080 90 100 110 120 130 140

nur-genomischer gZW 12-2010

Töch

ter-

gZW

12-

2011

Snowmaster kann mit einem RZG von sage und schreibe 161 aufwarten

Zu

ch

T &

BeS

AM

un

G

Page 17: MASTERRIND April 2012

17

Deutsche genomische Zuchtwerte sin d sicher und mach en internationale Vergleiche einfacher

änderungen ergeben. Die Grün-

de hierfür sind vielschichtig.

Genannt werden sollten die

unterschiedlichen Gewichte der

Einzelmerkmale im jeweiligen

Index und natürlich die jeweili-

gen Populationsunterschiede

und Zuchtwertschätzverfahren.

Qualität internationaler ZuchtwerteAus den Ergebnissen kann leicht

ersehen werden, dass unsere

Jungbullen unter deutschen

Verhältnissen sehr wettbewerbs-

fähige Zuchtwerte aufweisen, da

sie direkt verglichen werden

können. An dieser Stelle kom-

men wir noch einmal auf die

Qualität der genomischen

Zuchtwerte zurück. So konnten

wir bei Recherchen nur ein Bei-

spiel für Vergleiche von genomi-

schen Zuchtwerten und späte-

ren auf Töchterleistungen beru-

henden Zuchtwerten finden. In

den USA wurden bei Einführung

der genomischen Zuchtwerte

die Ergebnisse der Genomanaly-

se von ca. 3.000 Bullen mit

ihren aktuellen töchterbasierten

Werten verglichen. Der netMe-

rit$, neben dem TPI der zweite

in den USA verwendete Index,

lag dabei um 72$ niedriger,

wenn die Töchterleistungen

zugrundegelegt wurden. Bei

einer Standardabweichung von

name HB-Nr. RZG nM$ Rg. USA* TPI Rg. USA* Rg. DEU**

Snowmaster 475003 DE 03 54412245 159 714 595 2265 571 2Denim 506752 US 68656227 159 874 30 2313 297 (2)Genesis 474896 DE 03 54420210 157 564 >1000 1984 >1000 3Lavaman 506517 CA 106363549 150 788 202 2378 112 (11)Plan Z 832464 NL 0525857015 147 700 708 2165 >1000 28epic 889147 CA 11104016 146 767 272 2436 33 (30)Bowman 506690 US 69951886 145 631 >1000 2253 663 36numero uno 506661 IT 017990915143 145 966 3 2604 1 (36)Observer 889096 US 65917481 145 795 174 2327 242 (36)Alchemy 506647 US 69080973 143 623 >1000 2264 586 (58)Bookem 889128 US 66636657 143 749 362 2299 360 (58)Pioneer 832498 NL 0522336869 143 799 158 2300 355 58Mogul 506694 US 3006972816 142 857 48 2493 10 (76)Monreal 473821 DE 1501192456 141 627 >1000 2351 174 94Gold chip 889127 US 140145553 140 570 >1000 2235 807 (170)Mixer 506695 US 3004672662 140 720 554 2376 115 (170)Shamrock 506485 US 68977120 138 851 59 2419 46 (179)Mayfield 506787 US 69473980 137 735 449 2439 32 (215)

etwa 150 für den Index NM$ ist

dies eine Differenz von immer-

hin einer halben Standardabwei-

chung. Auf das deutsche System

übertragen, entspräche dies

einer Abweichung von ca. -6

Punkten bei RZG, RZE oder

anderen Merkmalen. Eine logi-

sche Schlussfolgerung ist, dass

die genomischen Werte für NM$

der Bullen in den USA tendenzi-

ell nicht unerheblich überschätzt

sein können.

Positionen international unterschiedlichBesonders interessant ist der

Vergleich der genomischen

Zuchtwerte der mütterlichen

Halbbrüder Bowman und May-

field (siehe Tabelle). Obwohl

letzterer in den USA deutlich

besser als MASTERRIND-Bulle

Bowman gelistet wird, würde er

im deutschen System wohl nicht

als Bullenvater in Frage kom-

men. Der RZG seines Halbbru-

ders genügt hingegen den An-

sprüchen eines Bullenvaters.

Die Ausnahmestellung von

Numero Uno auf der amerikani-

schen Liste nach TPI bestätigt

sich in Deutschland so nicht.

Dieser Bulle kommt aus Italien,

ist in den USA die Nummer 1

nach TPI, im Besitz von Semex

und somit ein besonderes Bei-

spiel für die Internationalität der

Holsteinzucht. Auffällig ist wei-

terhin, dass Plan Z nach gRZG

der höchste Planet-Sohn vor

Observer, Bookem und Sham-

rock ist.

Wir werden sicherlich noch

weitere Fragen zur Sicherheit

der genomischen Zuchtwerte

stellen und zu beantworten

haben. So stellte erst kürzlich

die Zeitschrift „Holstein Interna-

tional“ ebenfalls eine einfache

und doch sehr interessante

Analyse vor. Besonders auffällig

war, dass außer in den USA und

Kanada die jeweils höchsten

Vererber mit Töchtern in den Top

10 aller Bullen zu finden sind. In

Nordamerika befinden sich

dagegen hunderte von jungen

genomisch getesteten Bullen

vor den jeweils Besten mit Töch-

terinformationen. Da die USA

und Kanada die gleiche Daten-

bank verwenden, lässt dies

zumindest die Frage stellen, ob

dort die jungen Bullen gegen-

über den älteren tendenziell

überschätzt sind. Die Informati-

onen zum NM$ gehen in die

gleiche Richtung.

ZusammenfassungDie deutschen genomischen

Zuchtwerte sind erwartungsge-

treu im Durchschnitt und somit

sicher. Aus anderen Ländern

gibt es solche Analysen bisher

nicht. Direkt berechnete geno-

mische Zuchtwerte für Listen-

führer aus dem Ausland bestäti-

gen sich bei uns nicht in der

Form. Für Anpaarungen, sowohl

im Zuchtprogramm der MAS-

TERRIND als auch auf den

Betrieben, werden die direkt

geschätzten genomischen

Zuchtwerte von ausländischen

Bullen eine wichtige Zusatzin-

formation sein.

Cord Höltje m

Abb. 3: Streuung der Abweichungen Gen.-ZW zu 3 Tö.-gZW

m Ø n Tö. 56,8; Ø Si. 79,4 %m Ø Abw. -0,01; mittlere Einzelbullenabweichung ± 6,64

RZe140

130

120

110

100

90

8080 90 100 110 120 130 140

nur-genomischer gZW 12-2010

Töch

ter-

gZW

12-

2011

* Rangierung nach DairyBulls.com ** Rangierung nach VIT: Schwarzbunte Bullen, nur genomisch

Page 18: MASTERRIND April 2012

18

39. Schau der Besten in Verden – Sieg für Französin Benzouka

Bereits bei der vorigen Auflage der Veranstaltung hatte sich einiges getan in der vierzig Jahre alten Nieder-sachsenhalle Verden. Der Eingangsbereich war neu gestaltet worden, viel Glasfläche und eine hochmoderne Beleuchtungsanlage sorgten für ideale Ausleuchtung der Tiere, und auch die Zuschauertribünen waren umgestaltet worden. Doch bei der 39. Schau der Besten, die am 21. und 22. Februar durchgeführt wurde, hatte Veranstalter MASTERRIND noch einmal draufgelegt. Alle Räumlichkeiten wurden genutzt, auf den Anbau eines Zeltes verzichtet und verschiedene Neuerungen im Ablauf eingeführt. Das Ergebnis begeisterte mehrere tausend Besucher aus aller Welt einmal mehr und sorgte für eine gelungene Schau, aus der letztlich Benzouka, eine Shottle-Tochter mit Migrationshintergrund aus dem Stall der Familie Hormann (Wilcor Holsteins) in Warmsen, als Siegerin hervorging.

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Page 19: MASTERRIND April 2012

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39. Schau der Besten in Verden – Sieg für Französin Benzouka

Sieger- und Reservesieger-tierePräm. name Vater Besitzer

nachzuchten S Silke Schaffner Pape GmbH & Co. KG, ElsdorfRS gretel graceland Spreer Agrar und Service GmbH, Hainichen

Beste nachzucht Schaffner Shottle x RubensFärsen S Pepsi acme RF Kastens Holsteins GbR, Stuhr

RS tinka Pagewire Strassemeyer, Udo, Warmsenmittelalte Kühe S Benzouka Shottle Hormann/Wilcor Holsteins, Warmsen

RS Paris goldwin Engelke, Rainer, Asendorfalte Kühe S angelika Ramos Seebörger, Jürgen, Oberndorf

RS Schöne champion Engelke, Rainer, Asendorfmiss SdB 2012 Benzouka Shottle Hormann/Wilcor Holsteins, Warmsen Foto: Thomas Schmitt-Schech

Page 20: MASTERRIND April 2012

20

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Rund ums Rind

In besonderem Maße profitierte

die Fachausstellung „Rund ums

Rind“ von den neuen Möglich-

keiten in der Halle. Das in der

Vergangenheit an den Stall

gebaute Zelt war überflüssig

geworden und die Ausstellung

somit mitten ins Geschehen

zwischen Stall und Richtring

gerückt. Rund 40 Aussteller,

darunter mit Bayer Healthcare,

DMK Deutsches Milchkontor

und Uelzener Versicherung auch

die Hauptsponsoren der Schau,

freuten sich über viel Fachpubli-

kum an beiden Tagen. Wer an-

schließend in den Stall ging,

fand zur Linken die erstklassi-

gen Auktionstiere, die am Mitt-

wochabend zur Versteigerung

kommen sollten. Das Interesse

an der Verkaufskollektion war

enorm. Ein Bericht zu der mit

einer neuartigen Lasershow

eingeleiteten Auktion und ihren

erstklassigen Ergebnissen befin-

det sich in diesem Heft. Doch

auch die Schautiere konnten

bereits vorab im Stall betrachtet

und mit Berufskollegen disku-

tiert werden. Damit durfte sich

jedoch nicht zu lange beschäfti-

gen, wer dem Schaugeschehen

im Ring von Anfang an beiwoh-

nen wollte. Die Färsen waren

wie üblich die Ersten, die sich

kurz nach 9 Uhr auf den Weg in

die Halle machten und diese

durch einen Sternenvorhang

betraten. 42 Tiere traten in drei

Klassen vor das fachkundige

Auge von Richter Markus Mock

aus Markdorf am Bodensee, um

im ersten Schritt zum Star der

Färsen gekürt zu werden. Mock,

der das Juroren-Amt nach eige-

nem Bekunden bereits zum

vierten Mal innehatte, richtete

dann auch gleich mit der von

ihm bekannten Routine, kom-

mentierte seine Entscheidungen

plausibel und wurde dafür regel-

mäßig mit starkem Applaus

bedacht.

entscheidung in der ersten Klasse

Gleich die erste Klasse war

derartig hochkarätig besetzt,

dass die folgenden Teilnehmer

es schwer haben sollten.

GHH Pepsi, eine Tochter des

MASTERRIND-Vererbers Acme

RF – von ihm war 2011 eine

Nachzucht gezeigt worden –

von der Kastens Holsteins GbR

und Uwe Schieferdecker, Stuhr,

ging vor Pagewire-Tochter Tinka

von Udo Strassemeyer aus

Warmsen. 1c erreichte WEH Mo-

zart (V. Mr. Mozart) von Jürgen

Hintze aus Trebel. Die zweite

Färsenklasse gewann Rosalie (V.

Advent Red) von Wilcor Hol-

steins, der Lady (V. Rose Royce)

von Jürgen Kreth aus Oberndorf

folgte. 1c ging mit Origanum (V.

Lichtblick) wieder an die Tochter

eines MASTERRIND-Vererbers,

dieses Mal von Alex Dittmer aus

Marschacht. Die letzte 1a-Plat-

zierung dieser Altersstufe er-

reichte Planet-Tochter Hangover

von der Hahn/Radke Holsteins

Siegerin der mittleren Kühe und Miss Schau der Besten 2012: Benzouka (V. Shottle) von Wilcor Holsteins in Warmsen

Siegerin der Nachzuchten wurde Schaffner-Tochter Silke von der Pape GmbH & Co. KG in Elsdorf

Siegerin der Färsen wurde Pepsi von Kastens Holsteins in Stuhr, eine Tochter des MASTERRIND-Vererbers Acme RF

Page 21: MASTERRIND April 2012

21

GbR in Eppendorf vor Rosamayn

(V. Jasper 2) von der Agrargenos-

senschaft Hainichen-Pappendorf

und Lawn Boy-Tochter Kosima

von Otto Helmsmüller aus Hü-

de. Bei der Siegerauswahl der

Färsen bewahrheitete sich

schnell, was die Zuschauer, die

von Anfang an dabeigewesen

waren, bereits geahnt hatten:

Sieg und Reservesieg blieben in

der ersten der drei Klassen. Die

hervorragend herausgebrachte

Acme-Tochter Pepsi gewann vor

WEH Mozart (V. Mr. Mozart).

nachzuchtpräsentation

Zur besten Zeit stellte die MAS-

TERRIND vor vollen Rängen

eine Auswahl erstklassiger Töch-

ter einiger ihrer Vererber vor.

Neben einer Kollektion von

Schaffner-Töchtern, deren

Schwestern bereits ein Jahr

zuvor vom Publikum zur besten

Nachzucht gewählt worden

waren, hatte man die Goldwin-

Söhne Graceland, Gloy und

Golden Eye, den bewährten

Jocko Besne-Sohn Jobess, den

Oliver 2-Sohn Oldtimer und

Wayang (V. Wildman) ausge-

wählt. Der Sieg der Nachzuch-

ten ging mit Silke von der Pape

GmbH & Co. KG in Elsdorf an

Schaffner, der Reservesieg an

Gretel von der Spreer Agrar und

Service GmbH in Hainichen und

Graceland. Detaillierte Nach-

zuchtbeschreibungen und die

Klassensieger finden Sie in

einem gesonderten Beitrag in

diesem Heft.

Zum fünften Mal dabei und Siegerin der älteren Kühe: Angelika (V. Ramos) von Jürgen Seebörger aus Oberndorf

Schöne (V. Champion) von Rainer Engelke hatte gegen Angelika das Nachsehen – Reservesieg der Älteren

Graceland-Tochter Gretel von der Spreer Agrar und Service GmbH in Haini-chen wurde Reservesiegerin der Nachzuchten

Tinka (V. Pagewire) von Udo Strassemeyer aus Warmsen wurde Reservesiegerin der Färsen

Paris (V. Goldwin) von Rainer Engelke aus Asendorf erreichte den Reservesieg der mittleren Kühe

Page 22: MASTERRIND April 2012

22

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Zuschauerwettbewerb

Wie im vergangenen Jahr wurde

auch bei der 39. Schau der Bes-

ten die Nachzucht des Bullen

Schaffner zur besten des Tages

gewählt. Mit überwältigender

Mehrheit lag der Shottle-Sohn in

der Gunst des Publikums, aber

auch in der von Richter Mock,

vorn, was er mit der Vergabe des

Siegertitels an Silke untermauer-

te. Das für den Zuschauerwett-

bewerb ausgelobte Fahrrad ging

nach Ziehung durch Milchköni-

gin Marie-Kristin Schaper an

Karola Stegemann aus Lübbow.

Kühe mittleren alters

Mit insgesamt 54 Startern stell-

ten die Zweit- und Drittkalbskü-

he das größte Kontingent des

Entscheids. Rainer Engelke aus

Asendorf stellte Goldwin-Tochter

Paris vor. Sehr typvoll erreichte

sie die erste von fünf 1a-Platzie-

rungen. Das Nachsehen hatten

in ihrer Klasse Lausanne (V.

Roy) von der Reeker Milch KG

und Salve (V. Talent 2), ein wei-

teres Tier von Rainer Engelke.

Spirte-Tochter Ramona von

Klaus-Dieter Weseloh aus

Schneverdingen war 2011 Reser-

vesiegerin der Färsen geworden.

Auch in diesem Jahr hielt sie

sich zunächst alle Chancen

offen und wurde an 1a rangiert.

Ihr folgten die ihren Namen zu

Recht tragende Elegance (V.

Samuelo) von der Reeker Milch

KG und Sovereign-Tochter Zarah

vom Milchhof Sangeberg/Volke/

Hauck in Bad Arolsen.

Auch Nizza (V. Lee), ein weite-

res Tier von Wilcor Holsteins,

erreichte 1a und damit ihr Vor-

jahresergebnis. 1b ging in ihrer

Klasse an Isabel (V. Duplex) von

der Wentrot GbR in Gleichen,

die sich gegenüber 2011 damit

um zwei Plätze verbesserte, 1c

an Epilu (V. Lucky Mike) von

Ralf-Günther Ritz aus Uelzen,

die 2011 schon in Nizzas Klasse

die gleiche Platzierung erreicht

hatte. Alle Hände voll zu tun gab

es in der nächsten Klasse für

1a bei den Färsen erreichte Rosalie (V. Advent-Red) von Wilcor Holsteins, Warm-sen

1a-Färse Hangover (V. Planet) von Hahn/Radke Holsteins, Eppendorf

Die Nachzucht von Schaffner konnte erneut das Publikum für sich einnehmen

In einer Klasse mit den beiden Siegerfärsen: Mr. Mo-zart-Tochter WEH Mozart von Jürgen Hintze, Trebel

1b für Färse Lady (V. Rose Royce) von Jürgen Kreth, Oberndorf

Rosamayn, eine Jasper 2-Tochter der Agrargenos-senschaft Hainichen-Pappendorf erreichte 1b

Page 23: MASTERRIND April 2012

23

den Rinderzuchtbetrieb Derbo-

ven aus Warpe, der drei von

zehn Tieren stellte. Zwei sah

Mock ganz vorn: die von Doro-

thee Derboven präsentierte

Goldwin-Tochter Reggy und die

von ihrer Schwester Anna Lena

vorgeführte Goldfeyer (V. Toysto-

ry), letztere war im Vorjahr an 1c

rangiert worden. Diesen Rang

erreichte an diesem Tag die

Goldwin-Tochter Rosette von der

Kastens GbR aus Wagenfeld.

Dorothee Derboven wurde spä-

ter noch als Jungzüchterin des

Jahres vom Vorsitzenden der

MASTERRIND-Jungzüchter, Eike

Keller, mit der Übergabe eines

Pokals für ihre Leistungen ge-

ehrt.

Französische Dominanz dann in

der letzten Klasse der Mittelal-

ten. Die spätere Siegerin Ben-

zouka stammt ebenso aus dem

Nachbarland wie Modest-Toch-

ter Lady Gaga, die Rainer Ahrens

aus Midlum ins Rennen ge-

schickt hatte und hinter Benzou-

ka 1b erreichte. An 1c rangierte

Markus Mock zwar eine in

Deutschland geborene Goldwin-

Tochter von der Landwehr GbR

in Ehrenburg, diese verfügt mit

Vilette aber immerhin über

einen französischen Namen.

Die beiden echten Französinnen

blieben im Ring und die acht

weiteren 1a- und 1b-Platzierten

traten zur Siegerauswahl hinzu.

Mock sprach vom perfekten

Euter und entschied sich für

Benzouka als beste mittelalte

Kuh. Sie hatte bereits im Vorjahr,

damals frisch aus Frankreich

eingewandert, den Reservesieg

in ihrer Altersgruppe errungen.

Der ging in diesem Jahr an die

Asendorferin Paris und Rainer

Engelke, der aber noch ein wei-

teres Eisen im Feuer hatte.

Stammgäste im Ring

Macht man sich einmal die

Mühe, die Teilnahmelisten der

vergangenen Verdener Schauen

durchzusehen, stößt man auf

viele Namen immer wieder.

Einer dieser Namen ist Angelika,

bei der es sich um eine Ramos-

Tochter von Jürgen Seebörger

handelt, die nach jedem ihrer

inzwischen fünf Kälber in Verden

dabei war. Sie sei hier stellvertre-

tend für all jene Tiere und Züch-

ter genannt, die der Schau der

Besten seit Jahren treu sind.

Insgesamt beinhaltete das Star-

terfeld 28 ältere Kühe – ab vier

Kalbungen; darunter auch Schö-

ne. Die Champion-Tochter war

das Eisen, das Rainer Engelke

noch im Feuer hatte. 2008 war

sie erste niedersächsische Miss

Sachsen geworden und hatte

damit seinerzeit Vorjahressiege-

rin Petale abgelöst, deren Nach-

folgerin sie an diesem Tag nun

auch in Verden hätte werden

können. Aber das wollte auch

Angelika.

1a bei den Zweitkalbskühen wurde Spirte-Tochter Ramona von Klaus-Dieter Weseloh, Schneverdingen

1a-Zweitkalbskuh: Nizza (V. Lee) von Wilcor Holsteins, Warmsen

Dorothee Derboven wurde als Jung-züchterin des Jahres ausgezeichnet

1a auch für Zweitkalbskuh Reggy (V. Goldwin) vom RZB Derboven, WarpeAuszeichnung für die Züchter der Nachzuchtbullen

Page 24: MASTERRIND April 2012

24

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Doch der Reihe nach. In der

ersten Klasse der Alten stellte

Markus Mock die Dundee-Toch-

ter Kandis von Andreas Wielert

aus Einbeck auf 1a. Reiner Wort-

mann aus Thedinghausen hatte

Little-Leo zum wiederholten

Male vorgestellt und erreichte

mit der Derek 2-Tochter in die-

sem Jahr 1b, vor Laudan-Tochter

Metaxa. Metaxa von Joachim

Fahrenholz aus Oyten kennt der

regelmäßige Schaubesucher von

ihrem bemerkenswerten vierten

Platz bei der offenen Färsen-

schau in Tarmstedt 2009.

Nicht ihre erste 1a erhielt an-

schließend in der zweiten Klasse

dieser Altersgruppe und der

vorletzten des Tages auch

DO Odelina. Die Tochter des

MASTERRIND-Vererbers Lexi-

kon aus der Zucht von Alex

Dittmer aus Oldershausen ge-

hört ebenfalls zu den Stamm-

gästen der Schau. In diesem

Jahr folgte ihr an 1b Stallgenos-

sin Ogina (V. Sinsum). An 1c

ging Lee-Tochter Lindy von

Denise Pfaff aus Oederan.

In der letzten Klasse traten dann

Schöne und Angelika ins Ge-

schehen. Schöne war die Zweit-

jüngste in der Klasse und nur

zwei Tage jünger als Angelika.

Die beiden größten Konkurren-

tinnen gingen in ihrer Klasse, in

der sich ausschließlich Kühe

befanden, die fünf oder sechs

Mal gekalbt hatten, also direkt

hintereinander. Markus Mock

musste sich die Teilnehmerin-

nen schon ein wenig genauer

ansehen. Sollte Schöne die Nase

beim Aufstellen vorn behalten?

Doch ein verheißungsvoller

Name allein genügt nicht. Der

Preisrichter entschied sich

schließlich für Angelika, deren

größter Erfolg bisher an gleicher

Stelle der Sieg bei den Zweit-

kalbskühen 2009 gewesen war.

Die dunkle und extrem typvolle

Kuh von Jürgen Seebörger aus

Oberndorf zeigte sich mit per-

fektem Körper in der Form ihres

Lebens. 1a und den Sonderpreis

des Tierärztlichen Beirates der

MASTERRIND für sie, 1b für

Schöne. Auf 1c sah Mock Josefi-

ne, eine Tochter des MASTER-

RIND-Spitzenvererbers Pedant

aus der Bonatus-Tochter Juno

von Johann Pieper aus Bremen,

die für Hermann Meyer, Oberen-

de, an den Start ging. Ein weite-

rer Sonderpreis wurde von der

ALL (Arbeitsgemeinschaft Le-

benslinien) an die älteste Kuh

Isabel, eine Duplex-Tochter von der Wentrot GbR in Gleichen, erreichte 1b

Kandis, eine Dundee-Tochter von Andreas Wielert aus Einbeck, erreichte 1a bei den älteren Kühen

Lexikon-Tochter Odelina von Alex Dittmer, Marschacht, erreichte 1a (Foto 2011)

Kam an ihrer Landsfrau Benzouka nicht vorbei: Lady Gaga (V. Modest) von Rainer Ahrens, Midlum

In einer Klasse mit Stallgenossin Paris: Salve (V.  Talent 2) von Rainer Engelke

Preisrichter Markus Mock hatte die Details im Auge

Page 25: MASTERRIND April 2012

25

des Entscheides übergeben: die

neuneinhalbjährige Aaron-Toch-

ter Seeperle, die sechskalbig im

Stall der Thielemann GbR, Bar-

singhausen, steht.

Bei der Siegerauswahl der alten

Kühe gab es dann keine Überra-

schung mehr. Angelika und

Schöne blieben die Favoritinnen

des Publikums. Weder Odelina

oder Ogina noch Kandis oder

Little-Leo konnten daran etwas

ändern, obgleich der Anblick

dieser sechs verdienten Spitzen-

tiere einzigartig war. Markus

Mock klapste Angelika zur Sie-

gerin und Schöne auf den zwei-

ten Platz dieser Kategorie.

Finale

In Verden wird den Siegern zum

Finale der rote Teppich ausge-

rollt. Zur Ermittlung der Miss

Schau der Besten 2012 traten

noch einmal alle vier Siegerin-

nen auf diesen roten Teppich

und damit ins Geschehen, nach

Alter nahmen sie Aufstellung:

Silke, Pepsi, Benzouka und An-

gelika. Den beiden letzteren galt

das Hauptinteresse, und die

Meinungen der Fachleute gingen

auseinander. Würde Mock sich

für Benzouka entscheiden, deren

Vorteil im Euter, insbesondere in

Breite und Höhe des Hintereu-

ters, lag oder würde Angelika,

die stattdessen noch etwas mehr

Typ und Körper zeigte, bei ihrem

fünften Besuch endlich den

Siegerklaps bekommen? Mock

schien genau zu überlegen, gab

den Klaps aber schließlich unter

großem Applaus Benzouka, und

Milchkönigin Marie-Kristin Scha-

per überreichte Besitzer Cord

Hormann den gläsernen Wan-

derpokal, der erstmalig verliehen

wurde. Nach der Wade-Tochter

Petale von der Agrargenossen-

schaft Bockendorf wurde nun die

zweite Französin in Folge zur

Miss Schau der Besten gewählt.

Auch das ist ein Novum.

1b bei den Zweitkalbskühen: Goldfeyer (V. Toystory) vom RZB Derboven Little Leo, eine Derek 2-Tochter von Reiner Wort mann aus Thedinghausen, wurde 1b bei den Älteren

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Cord Hormann hob schon die Faust, als Markus Mock auf Benzouka zuging

Thomas Schmitt-Schech

Page 26: MASTERRIND April 2012

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Prämierungsergebnisse Schau der Besten 2012Klasse Prämierung name Vater Besitzer

1 1a Bianca Jobess Hambruch, Ewald, Vierde1b Ontari Jobess Hintze, Jürgen, Trebel

2 1a Selma Oldtimer Peters, Andreas, Stemmen1b Leana Oldtimer Bruens KG, Lucky Cow, Emtinghausen

3 1a Wilka Wayang Zachmann GbR, Schlegel1b Wyanet Wayang Agrargen. Hainichen-Pappendorf eG, Hainichen

4 1a + RS gretel graceland Spreer Agrar und Service GmbH, Hainichen1b granada graceland Agrargen. Eibau e.G., Eibau

5 1a Sina golden eye Fiedler GbR, Bahrenborstel1b Lady golden eye Strasburger Landbetr.Gesel.mbH, Bremervörde

6 1a cori gloy Hardekopf, Bernd, Himmelpforten1b alida gloy Eckhoff, Ahlerstedt

7 1a + S Silke Schaffner Pape GmbH & Co. KG, Elsdorf1b gusta Schaffner Derboven, Rinderzuchtbetrieb, Warpe

8 1a + S Pepsi acme RF Kastens Holsteins GbR, Stuhr1b + RS tinka Pagewire Strassemeyer, Udo, Warmsen1c Weh mozart mr. mozart Hintze, Jürgen, Trebel

9 1a Rosalie advent-Red Hormann/Wilcor Holsteins, Warmsen1b Lady Rose Royce Kreth, Jürgen, Oberndorf1c Origanum Lichtblick Dittmer, Alex, Marschacht

10 1a hangover Planet Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf1b Rosamayn Jasper 2 Agrargen. Hainichen-Pappendorf eG, Hainichen1c Kosima Lawn Boy Helmsmueller, Otto, Hüde

11 1a + RS Paris goldwin Engelke, Rainer, Asendorf1b Lausanne Roy Reeker Milch KG, Bremen1c Salve talent 2 Engelke, Rainer, Asendorf

12 1a Ramona Spirte Weseloh, Klaus-Dieter, Schneverdingen1b elegance Samuelo Reeker Milch KG, Bremen1c Zarah Sovereign Milchhof Sangeberg/Volke/Hauck GbR, Bad Arolsen

13 1a nizza Lee Hormann/Wilcor Holsteins, Warmsen1b Isabel Duplex Wentrot GbR, Gleichen1c epilu Lucky mike Ritz, Ralf-Günther, Uelzen

14 1a Reggy goldwin Derboven, Rinderzuchtbetrieb, Warpe1b goldfeyer toystory Derboven, Rinderzuchtbetrieb, Warpe1c Rosette goldwin Kastens GbR, Wagenfeld

15 1a + GS Benzouka Shottle Hormann/Wilcor Holsteins, Warmsen1b Lady gaga modest Ahrens, Rainer, Midlum1c Vilette goldwin Landwehr GbR, Ehrenburg

16 1a Kandis Dundee Wielert, Andreas, Einbeck1b Little-Leo Derek 2 Wortmann, Reiner, Thedinghausen1c metaxa Laudan Fahrenholz, Joachim, Oyten

17 1a Odelina Lexikon Dittmer, Alex, Marschacht1b Ogina Sinsum Dittmer, Alex, Marschacht1c Lindy Lee Pfaff, Denise, Oederan

18 1a + S angelika Ramos Seebörger, Jürgen, Oberndorf1b + RS Schöne champion Engelke, Rainer, Asendorf1c Josephine Pedant Meyer, Hermann, Lilienthal

Die 39. Schau der Besten ist

vorbei. Sie vereinte die richtige

Kombination aus Kontinuität

und Innovation: die neugestalte-

te Halle mit der integrierten

Ausstellung und verschiedenen

gastronomischen Verlockungen,

Raum für intensive Fachgesprä-

che, knisternde Spannung bei

Lasershow, Auktion und Schau-

wettbewerb und mittendrin die

schönsten Kühe Sachsens und

Niedersachsens. Sie waren wie

immer der Hauptgrund für die

enorme Zuschauerresonanz,

egal ob mit Migrationshinter-

grund oder ohne, ob zum ersten

oder wiederholten Male dabei.

Im Februar 2013 treffen sich

Kühe und Zuchtbegeisterte

erneut in Verden, um bei der

dann 40. Schau die Jubiläums-

siegerin bei ihrem Weg auf den

Thron zu begleiten. Wer weiß,

vielleicht wird das dann Angelika

sein, bei ihrem sechsten Besuch.

Hermann Bischoff m

1c gegen eine französische Konkurrenz: Vilette (V. Goldwin) von der Landwehr GbR in Ehrenburg

Denise Pfaff aus Oederan startete mit Lee-Tochter Lindy bei den älteren Kühen

Metaxa (V. Laudan) von Joachim Fahrenholz aus Oyten startete bei den Älteren

Verließ den Ring mit dem gewonne-nen Fahrrad: Karola Stegemann aus Lübbow (li.), das Los hatte Milchkö-nigin Marie-Kristin Schaper gezogen

Page 27: MASTERRIND April 2012

??27

Hauptsponsor Bayer Healthcare, vertreten durch

Michelle Rekitt, zeichnete Rainer Engelke (li.) und

Schöne aus. Otto Lattwesen überreichte eine Medaille

des Ministeriums

Dr. Otto-Werner Marquardt, Aufsichtsratsvorsitzender des Hauptsponsors Uelzener Versicherung, zeichnete Cord Hormann (li.) für den Gesamtsieg aus. Im Bild auch Milchkönigin Marie-Kristin Schaper und Malerin Kathrin Baade (re.)

Zum ersten Mal vergeben: Der Wanderpokal Miss

Schau der Besten ging an Benzouka

Holstein-Graffi ti: In Verden brauchen Sprayer

keine Wände

Ob Mensch oder Tier: nur wer ausgeruht ist,

kann Spitzenleistung bringen

In Reih‘ und Glied: die Siegerauswahl der mittleren

Klassen

Der Fön fehlt: bis vor den Ring nimmt der Fitter

nur die nötigsten Utensilien mit

Die Vorführerinnen können

sich auch ohne Tiere sehen

lassen

auch Milchkönigin Marie-Kristin Schaper und Malerin Kathrin Baade (re.)Kathrin Baade (re.)

Zum ersten Mal vergeben: Der Wanderpokal Miss

Schau der Besten ging an BenzoukaSchau der Besten ging an Benzouka

Achim Stein (re.), Hauptsponsor Deutsches Milchkon-

tor, zeichnete – unterstützt von der Milchkönigin – die

Siegerin der alten Kühe aus

Wenn Du sie nicht willst, kaufe ich sie! Fachgespräche bei den Auktionstieren

In Reih‘ und Glied: die Siegerauswahl der mittleren

Klassen

Die Kühe sind frisiert, nun kann

mal ein Blick riskiert werden

Hauptsponsor Bayer Healthcare, vertreten durch

Michelle Rekitt, zeichnete Rainer Engelke (li.) und

Schöne aus. Otto Lattwesen überreichte eine Medaille

Schöne aus. Otto Lattwesen überreichte eine Medaille

des Ministeriumsdes Ministeriums

Medieninteresse auf gewohnt hohem Niveau: Dorothee Derboven im Fokus einer Fernseh-kamera

Zuspruch vor dem Auftritt ist bei Fahren-holz‘ eigentlich überfl üssig, Metaxa kommt seit Jahren

Kathrin Baade (re.)

Jungzüchter von heute, Züchter von morgen – aber vorher wird gegessen

Achim Stein (re.), Hauptsponsor Deutsches Milchkon-

tor, zeichnete – unterstützt von der Milchkönigin – die

Bisweilen aus der Deckung heraus fotogra-

fi erte Han Hopman

Page 28: MASTERRIND April 2012

28

Nachzuchten bei der Schau der Besten

Schaffner wiederholte VorjahreserfolgAlljährlich zur besten Schauzeit schreiten die Nach-zuchten durch den Sternenvorhang der Schau der Besten. Insgesamt hatten die MASTERRIND-Mitar-beiter sieben Gruppen ausgewählt. Jeweils zwei tra-ten zusammen in den Ring. Begonnen wurde mit Graceland, einem von drei vorgestellten Goldwin-Söhnen, und dem bewährten Jocko Besne-Nachkom-men Jobess.

Jobess

Der von Jürgen Hintze aus Tre-

bel gezogene Jocko Besne-Sohn

Jobess wurde bereits 2008 auf

der Schau der Besten vorge-

stellt. Der inzwischen neunjähri-

ge Spitzenvererber geht auf die

Airliner-Tochter Janin zurück.

Von Jobess wurden acht Töchter

in der ersten Laktation präsen-

tiert. Die mittelrahmigen Tiere

zeigten enorme Leistungsbereit-

schaft, was sich im offiziellen

Ergebnis der ersten vorliegen-

den Kontrollen von durch-

schnittlich 37,4 kg Tagesgemelk

widerspiegelt. Auch Züchter

Jürgen Hintze setzt seinen Bul-

len nach wie vor gern ein. Drei

der gezeigten Tiere hatte er in

den Ring geschickt. Ontari, die

aus einer Anpaarung mit einer

Marshall-Tochter stammt, stellte

Richter Markus Mock auf 1b.

Beste Jobess-Tochter wurde

Bianca, die Ewald Hambruch

aus Vierde aus der Schaukuh

HSV Busi gezogen hat.

Graceland

Auch vom Goldwin-Sohn Grace-

land wurden acht Töchter ge-

zeigt. Der vom US-amerikani-

schen Züchter Ernest W. Kueff-

ner aus der EX 95 eingestuften

Stormatic-Tochter Ambrosia

gezogene vierjährige Bulle kann

bereits erste geprüfte Töchter

vorweisen. Sie sind milchtypi-

sche Kühe mit offener und tiefer

Rippe. Aufmerksamkeit verdie-

nen die fest aufgehängten Euter

mit sehr starkem Zentralband

und die klaren, trockenen Fun-

damente und deren hohe Trach-

ten. Besondere Beachtung durch

den Richter erfuhr Gretel von

der Spreer Agrar und Service

GmbH in Hainichen. Markus

Mock bedachte sie mit der 1a-

Platzierung und sprach ihr ab-

schließend den Reservesieg der

Nachzuchten zu. 1b erreichte

Granada von der Agrargenos-

senschaft Eibau e.G.

Oldtimer

Eine fünfköpfige Auswahl wurde

vom Oliver2-Sohn Oldtimer

gezeigt. Anke und Dieter Meyer-

Jacob aus Kirchseelte zogen den

bisher nur mit genomischen

Zuchtwerten ausgestatteten

Newcomer aus Rudolph-Tochter

Renate23. Mit einem RZG von

128 zeigt Oldtimer ein sehr

Die Nachzucht von Jobess überzeugt die Züchter nach wie vor

Jobess-Tochter HKV Bianca

Die Nachzucht von Graceland zeigte viel Milchtyp

Graceland-Tochter Granada

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Page 29: MASTERRIND April 2012

29

Nachzuchten bei der Schau der Besten

Schaffner wiederholte Vorjahreserfolg

leistungsorientiertes Pedigree.

Leistungsbereitschaft ließen

auch seine Töchter erkennen, die

sich leicht überdurchschnittlich

in der Größe sowie mit viel

Breite in Vorhand und Becken

zeigten. Auffällig auch die breit

aufgehängten Hintereuter. Das

zeigte auch Selma, die von

Andreas Peters aus Stemmen

vorgestellte Oldtimer-Tochter.

Sie erreichte vor Leana von der

Lucky Cow Brüns KG in Emting-

hausen 1a.

Wayang

Wayang ist ein Wildman-Sohn

aus der Stormatic-Tochter RR

Rila von Uwe Reinermann aus

Gehrde. Seine aus sechs Töch-

tern bestehende Gruppe zeigte

sich sehr einheitlich in mittlerer

Größe. Mit viel Stärke in Vor-

hand und Rippentiefe ausgestat-

tet, bewegten sie sich auf fehler-

losen Fundamenten.

Besondere Beachtung verdienen

die herausragenden Euter der

Töchter Wayangs, von denen

auch bereits einige geprüft

wurden. Sein Euter-Zuchtwert

von 132 spiegelt sich insbeson-

dere in hohen und breiten Hin-

tereutern, flachen und festen

Vordereutern sowie optimaler

Strichplatzierung wider. Mock

stellte Wilka von der Zachmann

GbR in Schlegel nach vorn. 1b

ging an Wyanet von der Agrarge-

Die Nachzucht von Oldtimer

Oldtimer-Tochter Selma

Die Nachzucht von Wayang

Wayang-Tochter Wilka

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Page 30: MASTERRIND April 2012

30

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Die Nachzucht von Gloy

Gloy-Tochter Cori

Die Nachzucht von Golden Eye

Golden Eye-Tochter Sina

nossenschaft Hainichen-Pap-

pendorf.

Gloy

Auch Gloy ist ein Goldwin-Sohn.

Knapp sechsjährig stammt er

aus der Lentini-Tochter Serena

von Achim Grötemeier, Stemwe-

de, und ist bereits töchterge-

prüft. Die sechs von ihm gezeig-

ten sehr feinen Nachkommen

sind vorwiegend dunkel gezeich-

net. Mittelrahmig fielen vor

allem die äußerst klaren Sprung-

gelenke und hohen Trachten auf.

Die Euter sind vorn fest und

hinten breit aufgehängt. Auf-

grund der hohen Leistungen

zeigen sie sich etwas voluminö-

ser mit bester Textur.

Unter anderem das Euter hob

Cori, eine von zwei vorgestellten

Gloy-Töchtern aus dem Stall von

Bernd Hardekopf aus Himmel-

pforten, auf Platz 1. Ihr folgte

Alida von der Zuchtstätte Eck-

hoff in Ahlerstedt.

Golden eye

Die letzte Doppelgruppe der

diesjährigen Nachzuchtpräsen-

tation bestand aus Golden Eye

und Schaffner. Golden Eye ist

der dritte Goldwin-Sohn im

Bunde und war durch sechs

Töchter vertreten. Sie zeigten

sich in überdurchschnittlicher

Größe, ließen aber viel Entwick-

lungspotenzial erkennen. Züch-

ter von Golden Eye ist die Hahn/

Radke Holsteins GbR in Eppen-

dorf. Seine Mutter, Derry-Tochter

DT Spottie, findet man in der

Ruhmeshalle der Gesamtsiege-

rinnen der Schau der Besten.

Golden Eyes Töchter bringen das

richtige Verhältnis von Milchcha-

rakter und Stärke mit. Ihre kla-

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Page 31: MASTERRIND April 2012

31

Golden Eye-Tochter Schira Schaffner-Tochter Bintje

Schaffner-Tochter Daisy

sprechend mehr Knochensubs-

tanz. Keine Wünsche offen las-

sen die Euter: hinten hoch und

breit aufgehängt und mit star-

kem Zentralband ausgestattet,

sind sie vorn fest und gehen

flach in die Bauchdecke über. Als

beste Golden Eye-Tochter ent-

schied sich Markus Mock für

Sina von der Fiedler GbR in

Bahrenborstel. 1b ging an Lady

von der Strasburger Landbe-

triebsgesellschaft in Bremervör-

de.

Schaffner

Als Inhaber des Titels „Beste

Nachzucht 2011“ stellte Shottle-

Sohn Schaffner bereits zum

zweiten Mal eine Töchtergruppe,

die aus sechs Tieren bestand.

Das Publikum hatte sich seiner-

zeit für Schaffner entschieden,

weil er sehr harmonische und

uniforme Töchter gezeigt hatte.

Und das galt auch für die dies-

jährige Gruppe. Schaffner

stammt aus einer Rubens-Toch-

ter von Peter Meutes und Josef

Gitzinger in Mettlach Rommers-

heim. Schaffners Töchter zeigen

eine sehr gute Entwicklung von

der ersten bis zur zweiten Kal-

bung und verfügen über gut

gelagerte Becken sowie trockene

und korrekt gewinkelte Funda-

mente. Einen Blick wert sind

auch die fest und lang angesetz-

ten Vordereuter. Das Publikum

blieb Schaffner treu. Er wurde

erneut zum Vater der besten

Nachzucht gewählt und auch

Mock fand an seinen Töchtern

Gefallen. Silke, von der Pape

GmbH & Co. KG aus Elsdorf,

wurde Siegerin der Nachzuch-

ten, 1b der Schaffnerinnen ging

an Gusta vom Rinderzuchtbe-

trieb Derboven in Warpe.

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Hermann Bischoff m

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Page 32: MASTERRIND April 2012

32

Top-Genetik Auktion

Spitzenpreise für SpitzentiereEine der teuersten Zuchtrinder-Auktionen in Deutschland führte die MASTERRIND am Vorabend der 39. Schau der Besten in der Verdener Niedersach-senhalle durch. Viele Faktoren waren es, die die Auk-tion einzigartig machten: die spannende Atmosphä-re bei Musik, Lasershow und Scheinwerferlicht, eine umfangreiche Bewerbung und Vorstellung der zu verkaufenden Tiere und natürlich eine Auswahl an Spitzentieren, die – wie bei der Top-Genetik-Auktion üblich – auf großes nationales und internationales Interesse stieß.

Bereits in der Vorbereitung der

Auktion hatte die MASTERRIND

einiges getan, um die Versteige-

rung zu einem Erfolg werden zu

lassen. Einige der Verkaufstiere

waren gefilmt und bereits vier

Tage vor der Auktion ins Internet

gestellt worden. Viele Interes-

senten aus nahezu allen Teilen

der Welt nutzten dann auch das

Angebot auf www.masterrind.

com. Wer davon letztlich, ob

selbst im Ring anwesend oder

per Auftrag am Telefon, mitbot,

ist nicht überliefert. Probleme,

Abnehmer zu finden, hatte

Auktionator Michael Hellwinkel

aber definitiv keine. Die insge-

samt 33 von ihm versteigerten

Tiere brachten es auf einen

Durchschnittspreis von 6.273

Euro, womit das außergewöhn-

lich hohe Ergebnis vom Vorjahr

noch einmal um gut vier Pro-

zent übertroffen wurde.

Ungeborene besonders teuer

Gut die Hälfte der Tiere blieb in

Niedersachsen, doch auch wei-

ter angereiste Interessenten

boten in stimmungsvoller Atmo-

sphäre mit und konnten manch

interessantes Tier erstehen.

Besonderes Interesse zeigten

die Käufer bei den Kälbern,

darunter zwei noch ungeborene.

Den Spitzenpreis erlöste mit

26.000 Euro die achtmonatige

Snowman-Tochter CCC Kira von

Wilfried Brunkhorst aus Ottern-

dorf. Das Tier mit einem enor-

men gRZG von 150 geht auf die

Siegerfärse der Europaschau

2006 zurück und wurde von

einem Niederländer ersteigert.

Nur 2.000 Euro früher schlug

der Hammer von Auktionator

Michael Hellwinkel bei einer

noch ungeborenen ersten Wahl

aus vier Trächtigkeiten des Man-

O-Man-Sohnes Uno aus der

Familie von Lila Z EX 94 auf das

Holz eines der Bühnenpfosten.

Der Preis, den der niedersächsi-

sche Käufer letztlich für das

Kuhkalb bezahlen wird, hängt

vom dann zu ermittelnden

Zuchtwert des Tieres ab. Die

Chancen, dass er wirklich bei

24.000 Euro liegen wird, stehen

bei dieser Abstammung jedoch

gut. Ein tschechischer Käufer

erwarb für 14.000 Euro eine

Sudan-Tochter von Lautellia

Goldwin, deren Geburt ebenfalls

in der Zukunft liegt. Lautellia ist

Teil der Comestar-Familie und

feierte - bei einer Höchstleistung

von 14.000 kg Milch - viele

Schauerfolge. Auch das viertteu-

Das teuerste Tier der Auktion erlöste 26.000 Euro Fand für 10.000 Euro einen neuen Besitzer: die aus den USA stammende Dorcy-Tochter Lucy

Thomas Schmitt-Schech

Thomas Schmitt-Schech

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Page 33: MASTERRIND April 2012

33

Verkaufsspiegel

Kategorie Anzahl mind. Preis max. Preis Durchschnittspreis

Färsen 10 3.000 6.300 4.050 euro

Tragende Rinder 3 3.800 4.500 4.200 euro

Jungrinder 9 2.500 26.000 7.289 euro

Kälber 11 3.000 24.000 8.027 euro

insgesamt 33 2.500 26.000 6.273 euro

Ein sächsischer Züchter erstand für 8.500 Euro die Goldday-Tochter WEH Jenny von Jürgen Hintze aus Trebel

Wilcor Holsteins, Warmsen, verkaufte für 7.000 Euro die Demello-Tochter Marbella Red, die über ihre Mutter Magic Talent auf Rubens Mabel zurückgeht

Keine Abgekalbte wurde teurer: 6.300 Euro erzielte Klaus-Dieter Weseloh für WHC Katje (V. Xacobeo)

Ein niederländischer Käufer erstand WEH Ranja (V. Logan) von Jürgen Hintze, Trebel, für 7.800 Euro

erste Tier verkaufte Wilfried

Brunkhorst. Ein niedersächsi-

scher Züchter erstand für

10.000 Euro ein Dorcy-Kalb der

Goldwin-Tochter Lucy.

Ein Sachse kaufte für 8.500 Euro

WEH Jenny von Jürgen Hintze

aus Trebel. Eine Halbschwester

der sechsmonatigen Goldday-

Tochter hatte der Züchter ein

Jahr zuvor an gleicher Stelle

zum Tageshöchstpreis von

16.000 Euro verkauft. An die-

sem Tag versteigerte Hintze

dann auch gleich noch für 7.800

Euro die Logan-Tochter WEH

Ranja, die in die Niederlande

ging, und für 6.500 Euro WEH

Mathilda, die ein bayerischer

Interessent mitnahm. Genauso

teuer wurde auch die aus der

Familie der Miss Schau der

Besten 2011, Petale, stammende

Altaiota-Tochter Patsy. Sie lässt

viel Schaupotenzial erkennen

und wird nun die Zucht eines

kroatischen Betriebes berei-

chern.

Gute Preise auch bei Abgekalbten

Doch auch die Preise bei den

Abgekalbten konnten sich sehen

lassen. Ganz vorn lag in dieser

Kategorie WHC Katje von Klaus-

Dieter Weseloh aus Schnever-

dingen. Die Xacobeo-Tochter

war einem italienischen Käufer

6.300 Euro wert. Mit der erfolg-

reichen Schaukuh und Rieu-

Tochter WHC Kaatje geht sie auf

eine exzellente Kuhfamilie zu-

rück, die über ein hohes Leis-

tungspotenzial verfügt. Im italie-

nischen Schaugeschehen wird

von ihr zu hören sein.

Positives Fazit

2010 hatte die MASTERRIND

ihre jährliche Top-Genetik-Aukti-

on erstmalig vom Schautag auf

den Vorabend der Schau der

Besten gelegt. Dies war seiner-

zeit sowohl bei Käufern als auch

Zuschauern sehr gut angekom-

men. Nachdem man bereits im

Folgejahr den Zuschauerraum

vergrößert hatte und Plätze

dennoch knapp waren, wurde

auch bei dieser dritten Auflage

die Zahl der Stuhlreihen erwei-

tert. Ein angemessener Schritt,

wie sich während der Versteige-

rung herausstellte. Die Ränge

waren erneut voll besetzt, die

Stimmung hervorragend. Ent-

scheidend für das erstklassige

Ergebnis waren aber wohl insbe-

sondere die auserlesene Quali-

tät der Tiere und damit eine

hervorragende Zuchtarbeit der

vielen Betriebe in Niedersachsen

und Sachsen. In angenehmer

Atmosphäre gelang der MAS-

TERRIND und ihren Züchtern so

eine Auktion, an die Gäste und

Veranstalter sich noch lange

erinnern werden.

Hermann Bischoff m

Thomas Schmitt-Schech

Page 34: MASTERRIND April 2012

34

Eurogénétique 2012 in Epinal

Lichtblick-Tochter holt dritten PlatzTraditionell findet im Frühling im französischen Epinal, neben dem Gebirgszug der Vogesen, die Tier-schau Eurogénétique statt. Gerichtet wurden bei den Fleischrindern die Rassen Charolais und Limousin und bei den Milchrindern die Rassen Holstein, Mont-beliarde, Brown Swiss und Fleckvieh.

In diesem Jahr gab es beim

Fleckvieh im Rahmen des „Euro-

päischen Simmental-Wettbe-

werbs“ (Concours européen

Simmental) auch Teilnehmer

aus Österreich und Deutsch-

land. Abgeschlossen wurde die

Veranstaltung mit dem Richten

des in dieser Region heimischen

Vogesenrindes.

Die gut besetzte Holsteinschau

wurde von Claude Charles sou-

verän gerichtet. Nach den jünge-

ren Klassen in der ersten und

zweiten Laktation betrat in der

ersten Klasse der Drittlaktieren-

den die einzige Tochter eines

MASTERRIND-Vererbers den

Ring. Die sehr milchtypische,

rahmige und mit einem sehr

guten Euter versehene Licht-

blick-Tochter Bel Bleue konnte in

ihrer Klasse den dritten Platz

erringen. Damit erzielte sie als

Einzige aus der kleinen Gruppe

rotbunter Holsteins eine vordere

Platzierung innerhalb der domi-

nierenden Schwarzbunten. Dass

der Apfel oft nicht weit vom

Stamm fällt, bewies ihre Mutter

Bel Verte, die ebenfalls bei der

Schau antrat. Sie zeigte sich als

eine kapitale Kuh mit einem

gewaltigen Körper und einem

fest aufgehängten Euter. Bei den

Kühen in der fünften Laktation

errang sie den Reservesieg in

ihrer Klasse.

Bei einem anschließenden Ge-

spräch zeigte der Züchter ein

starkes Interesse, seine Licht-

blick-Tochter mit einem typstar-

ken Vererber anzupaaren. Da die

Mutter der Lichtblick-Tochter

Jordan Red als Vater hatte, kam

der MASTERRIND-Bulle Jotan

als Jordan Red-Sohn nicht in

Frage. Der über unseren franzö-

sischen Partner Amelies eben-

falls angebotene Acme RF weck-

te aber starkes Interesse. Viel-

leicht gelingt es mit Acme RF,

eine weitere Generation einer

attraktiven, auf einer Schau

erfolgreichen Kuh zu züchten

und dabei die rote Farbe zu

erhalten.

Bei der Endauswahl zum Grand

Champion standen die Sieger

Jung (1. Laktation), Mittel (2.

Laktation) und Alt (ab 3. Laktati-

on) im Rampenlicht. Letztend-

lich entschied sich der Richter

für die in der dritten Laktation

stehende, von Phillip Deru sou-

verän im Ring geführte, Duplex-

Tochter GHP Brainville als

Grand Champion. Teuerstes Tier

der anschließend durchgeführ-

ten Auktion war mit 7.700 Euro

die im März dieses Jahres gebo-

rene Altaross-Tochter DKR Laika

aus DKR Baxter Layla VG-86

(Muranda Titanic Layla VG-87 x

Muranda BWM Larel EX-95) aus

der Familie der bekannten Bul-

len BWM Leader und Gelpro.

Steffen Feurich m

Aufstellung zur Auswahl, Lichtblick-Tochter Bel Bleue 3. v. l.Rotbunte Farbvariante einer typischen Vogesenkuh

Siegerehrung für GHP Brainville als Grand Champion

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Page 35: MASTERRIND April 2012

35

neumünster am abend 2012

Pedant-Tochter wurde gesamtsiegerinEnde Januar waren die Augen aller Rinderzüchter

gespannt auf die Holstenhallen in Neumünster gerichtet, wo die Züchter der RSH eG mit ihrer Ver-bandsschau „Neumünster am Abend“ einmal mehr das Publikum begeisterten.

Die 17. Auflage dieser im zwei-

jährigen Rhythmus stattfinden-

den Veranstaltung beeindruckte

die rund 4.000 Zuschauer mit

einem Rekord-Kontingent von

insgesamt 367 Tieren, die am

Jungzüchter-, Nachzucht- und

Einzelwettbewerb teilnahmen.

Das fünfköpfige Richterteam,

das von Thomas Hannen aus

Tönisvorst am Niederrhein,

Lambert Weinberg aus Isterberg

in der Grafschaft Bentheim und

Marco Radke aus Eppendorf

sowie zwei Kollegen aus den

Niederlanden, Bennie Kampkui-

per und Louis Cox, gebildet

wurde, hatte aufgrund des ho-

hen Niveaus der angetretenen

Tiere nach eigenen Angaben

seine liebe Not, die Besten unter

ihnen zu ermitteln und letzt-

endlich den heißbegehrten Titel

des Grand Champion zu verge-

ben.

Terbium-Tochter wird nachzucht-champion

Die in Neumünster gezeigten

Nachzuchten erreichten mit

insgesamt acht Töchtergruppen

ein beachtliches Kontingent. Es

wurde traditionell durch die

Nachzucht eines Vererbers aus

dem Zuchtgebiet der Rinder-

zucht Mecklenburg-Vorpom-

mern abgerundet. Aus der Abtei-

lung Schwarzbunt wurden Töch-

ter der aktuellen RSH-Vererber

Brigade, Zabing, Labiate und

Terbium gezeigt, die ihre Stär-

ken einmal mehr erfolgreich

demonstrieren konnten.

Aus dem Lager der Rotbunten

waren die Bullen Litera und

Faromir vertreten, die letzte

Nachzucht stellte mit Haithabu

die Angler-Fraktion. Zur Wahl

des Nachzuchtchampions traten

die drei Siegerkühe der einzel-

nen Rasseblöcke in den Ring.

Im Einzelnen waren dies die

Terbium-Tochter Kosta von

Gerhard Rhode aus Sülfeld, die

Faromir-Tochter Laura von Lars

Frohbös aus Hoffnungsthal und

die Haithabu-Tochter Laila von

Nicolaus Jensen aus Südensee.

Alle Preisrichter hatten nun

zusammen die Aufgabe, die

beste Nachzuchtkuh herauszu-

stellen. Sie waren sich sehr

schnell einig und kürten Kosta

zum Nachzucht-Champion. Die

Terbium-Tochter überzeugte mit

sehr viel Schliff, Ausstrahlung

und einem tadellosen Funda-

ment.

schaukühe überzeugten mit viel Exterieur

Im Anschluss an die Nachzuch-

ten wurden in drei Ringen die

Rassen Schwarzbunt, Rotbunt

DN, Rotbunt RH und Angler

gerichtet. Bei den Schwarzbun-

ten waren die Klassen mit den

jungen Kühen extrem stark

besetzt. Insgesamt 43 Tiere

wurden hier in fünf Klassen

gerichtet. Bei der Siegerauswahl

der jungen Klassen galt für

Richter Thomas Hannen dann

das Motto „never change a

winning team“, denn sowohl die

Siegerin Jung, Vachim-Tochter

Laute (Levshöh GbR, Stoltebüll),

als auch die Reservesiegerin, Ice

Pack-Tochter Lydia (Christian

Gonnsen, Struckum), hatten

bereits den ersten Ring der

jungen Klassen, in dem sie

gegeneinander angetreten wa-

ren, in derselben Rangierung

dominiert.

Auch die 31 drei- und mehrkalbi-

gen Kühe, die in vier Klassen

den Schauring betraten, mach-

ten den Richtern ihr Amt nicht

leichter.

Bei der Siegerauswahl der mitt-

leren Klassen ging der Titel

letztlich an die Shottle-Tochter

Kara von der Kaack KG, Ratzbek,

die mit ihrer Jugendlichkeit und

einem perfekten Schulterschluss

überzeugen konnte. Komtesse

von der Wendt GbR wurde für

ihre glasklaren Sprunggelenke,

ihre ideale Hinterbeinstellung

sowie ihre deutlichen Vorzüge in

Hintereuterhöhe und -aufhän-

gung mit dem Reservesieg be-

lohnt.

Immerhin 21 Kühe mit fünf und

mehr Kälbern traten in Neu-

münster im Wettbewerb um den

Sieg in den alten Klassen der

Abteilung Schwarzbunt an. Mit

HaH Darina aus der Zucht von

A. Bewersdorff handelt es sich

mit den Bullen Pedant x Bonatus

um ein wahres MASTERRIND-

Produkt, und sie ist kein unbe-

schriebenes Blatt, denn bereits

auf der RSH-Verbandsschau im

Jahr 2010 hatte sie den Siegerti-

tel in den alten Klassen errun-

gen. Ihre jugendliche Ausstrah-

lung ließ sicherlich jedoch so

manchen Zuschauer daran

zweifeln, dass sie bereits das

siebte Kalb geboren hat. Die von

Thorsten Ahrens, Grömitz,

gezogene Forsythie, eine der

besten noch lebenden Juote-

Töchter, die bereits viele seiner

Nachzuchtgruppen bereichert

hat, triumphierte schließlich mit

dem Reservesieg.

grand champion-Titel wieder nach Ruhwinkel

Pünktlich um kurz vor Mitter-

nacht erreichte der Schauabend

mit der Auswahl des 17. Grand

Champions seinen absoluten

Höhepunkt. Die Richter wagten

sich als fünfköpfiges Team an

die äußerst schwierige Aufgabe,

aus 13 hervorragenden Tieren

der Rassen Holstein, Red Hol-

stein, Rotbunt DN und Angler

die Beste der Besten herauszu-

stellen. Auf die Zielgerade

schickten sie dann lediglich zwei

von ihnen und ließen die Siege-

rin der rotbunten mittleren

Klassen, HaH Kadett, neben

ihrer schwarzbunten Stallgenos-

sin HaH Darina Aufstellung

nehmen – sicherlich ein unver-

gesslicher Moment für Züchter

Andreas Bewersdorff. Den heiß-

ersehnten Klaps gab Lambert

Weinberg dann letztlich der

siebenkalbigen Pedant-Tochter

für ihre unübertroffene Eleganz

und Jugendlichkeit und löste

damit die fühlbare Anspannung

bei den Zuschauern, die diese

Entscheidung mit donnerndem

Applaus würdigten. Ein grandio-

ser Schauabend für die Hol-

steins aus Holstein mit teilweise

niedersächsischen Wurzeln.

RSH m

Grandchampion mit niedersächsi-schen Wurzeln: HaH Darina (Pedant x Bonatus)

Page 36: MASTERRIND April 2012

36

Rind aktuell

14. Verbandsschau der Rinderzucht Mecklenburg-VorpommernAm 21. März strömten trotz tollen Frühlingswetters viele hundert Züchter und Zuchtinteressierte in die Karower Auktionshalle, um den spannenden Wettbe-werb um den Titel „Miss Karow“ zu verfolgen.

Vier Nachzuchten sollten den

Züchtern Informationen für den

Bulleneinsatz in ihren Herden

geben: Die Töchtergruppen aus

dem Wiedereinsatz von den

sehr bekannten RMV-Bullen

Strobel (V. Stormatic) und Zar

(V. Zappa) gehören zu den

TOP-Vererbern der Woldegker

Besamungsstation. Die Nach-

zucht aus Schleswig-Holstein

brachte der Fangemeinde des

Bullen Brigade (V. Best) noch

einmal deutliche Zuwächse.

Brandaktuell konnte die Nach-

zucht des neuen Mascol-Sohnes

NOG Mato aus dem NOG-

Zuchtprogramm punkten. Ins-

gesamt ein gelungener Mix

aus junger Genetik und Bewähr-

tem.

Schauwettbewerb

102 Kühe aus 54 Betrieben nah-

men am Schauwettbewerb teil.

Die Jungkuhklassen wurden

eindeutig und überragend vom

Zuchtbetrieb Rinderzucht Au-

gustin KG in Neuendorf domi-

niert. Augustin gewann alle vier

Klassen und konnte unumstrit-

ten mit der Raptor-Tochter BCH

Brandy den Siegertitel Jung und

mit der Lightning-Tochter BCH

Benite auch den Reservesieg mit

nach Hause nehmen. BCH Bela

und BCH Hanke machten den

Erfolg komplett.

Die Zweitkalbskühe wurden in

vier Klassen gerichtet. Die Dou-

glas-Tochter Terri aus der Rin-

derzucht Augustin KG gewann

knapp vor der ebenfalls sehr

überzeugenden Laudan-Tochter

Ladina aus der Lenzener Wische

Rinderzucht GmbH in Kietz ihre

Klasse. In der zweiten Klasse

sicherte sich mit BCH Bianca,

eine weitere Kuh aus dem Be-

trieb Augustin den Sieg, diesmal

aber knapp vor der sehr elegan-

ten Jardin-Tochter Jolina aus der

ADAP Ahrenshagen. Die dritte

Klasse wurde überlegen von der

Gunnar-Tochter Grandiose aus

dem LMH Am Recknitztal e.G.,

Kronskamp, gewonnen. Hier lief

auf 1b mit Isamay eine Norman-

Tochter von Bruce Johnston. In

der letzten Klasse überragte

BCH Beauty, eine Jango-Tochter

vom Rinderzuchtbetrieb Augus-

tin. Sie siegte vor der Elmar-

Tochter Elmira aus dem Land-

wirtschaftsbetrieb Grevesmüh-

len. Bei der Endauswahl der

Siegerkuh der Zweitlaktierenden

gelang es dann der Gunnar-

Tochter Grandiose, ihre Konkur-

rentinnen zu schlagen. Der

Preisrichter konnte kaum den

Blick von dieser perfekten, mit

sehr viel Rippe und Eleganz

ausgestatteten Kuh mit einem

fantastischen Euter lassen.

Reservesiegerin wurde verdient

BCH Bianca, die Jose-Tochter

aus dem Hause Augustin.

Drittkalbskühe

Die Gruppe der Drittkalbskühe

wurde in zwei Klassen gerichtet.

Im ersten Ring gewann mit

Nancy eine Tochter des MAS-

TERRIND-Vererbers Janos vom

Betrieb Karin Burmester in Neu

Wendischthun. Sie zeigte ein

extrem breites Becken, eine feste

Oberlinie und ein hervorragen-

des Euter und schlug damit die

vorher hoch gehandelte Lester-

Tochter Ellen von Bruce John-

ston. Die zweite Klasse gewann

die sehr elegante schwarze

Juote-Tochter Jalta vom Betrieb

Lenzener Wische vor der Shott-

le-Tochter BCH Lystel von Au-

gustin, die schon 2011 einen

1a-Preis errang. Im spannenden

Endkampf um Sieg und Reserve-

sieg der Herdbuchkühe 3. Lakta-

tion gab es dann einen Sieg für

Nancy, die mit ihrem fantasti-

schen breiten Becken und dem

sehr guten Euter an diesem Tag

nicht zu schlagen war. Der Re-

servesieg ging an Ellen von

Bruce Johnston.

Die alten Kuhklassen konnten in

drei Klassen gerichtet werden.

Die Erste entschied die Septem-

ber-Tochter BCH Sofie für sich

und verwies die Onestiz-Tochter

KNS Renee aus der ADAP Ah-

renshagen auf den 1b-Platz. Die

zweite Klasse wurde überlegen

angeführt von der hervorragend

herausgebrachten Prisma-Toch-

ter Polly von Griepentrog, Stein-

hagen. Dahinter aus dem glei-

chen Züchterstall Sudan-Tochter

Stella. In der dritten Klasse

betrat mit der Derry-Tochter

BCH Biggi eine fantastische Kuh

den Ring. Biggi hatte bereits

fünf Kälber und die raben-

schwarze Kuh ließ das Publikum

den Atem anhalten. Hatte hier

die Siegerkuh des heutigen

Tages den Ring betreten? BCH

Biggi schlug locker die übrigen

Kühe des Ringes. Wigald-Tochter

BCH Loretta erreichte 1b. So war

es nicht verwunderlich, dass

BCH Biggi die ältesten Kühe

überlegen vor ihrer Stallgefähr-

tin BCH Sofie gewinnen konnte.

Gesamtsieg

Der Preisrichter, Dirk Haßbar-

gen aus Ostfriesland, machte es

noch einmal spannend. Er ver-

abschiedete sich vom Publikum

und bekam tosenden Applaus

für seine Richtleistung und seine

kurzen, knappen, aber immer

treffenden Kommentare. Haß-

bargen schickte dann BCH

Brandy und Nancy in die 2.

Reihe und es war klar, dass er

sich hier zwischen der herausra-

genden Gunnar-Tochter Grandi-

ose und der alten Dame BCH

Biggi entscheiden wollte. Die

Ausstrahlung dieser Kuh und

das fantastische Euter gaben

den Ausschlag für die Entschei-

dung von Dirk Haßbargen, den

Klapps Grandiose zu geben.

RMV m

„Miss Karow 2012“ wurde Gunnar-Tochter Grandiose

Nancy, Tochter des MASTERRIND-Vererbers Janos, war bei den Dritt-kalbskühen erfolgreich

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Page 37: MASTERRIND April 2012

37

Mister Tarmstedt 2011: Welsh Black-Bulle Darius mit Züchter Rudolf Michaelis, Rätzlingen

Programm für Rinderfreunde

Volles Programm in tarmstedtVom 6. bis 9. Juli findet die 64. Tarmstedter Ausstel-lung statt. Die MASTERRIND wird wie üblich mit einem umfangreichen Schau-Programm dabei sein. Am Samstag, 7. Juli, treffen sich die niedersächsi-schen Fleischrinderzüchter zur 17. Landesschau, am Schau-Sonntag wird erstmalig in Tarmstedt ein nie-dersachsenweiter Jungzüchterwettbewerb (Bericht in diesem Heft) durchgeführt und am Montag, 9. Juli, finden mit der 6. Offenen Tarmstedter Färsenschau und der 7. Bezirkstierschau gleich zwei Spitzenveran-staltungen für Holstein-Freunde statt.

17. Landes-Fleisch-rinderschau

Der Samstag der Tarmstedter

Ausstellung gehört den Fleisch-

rinder-Züchtern. Am 7. Juli führt

die MASTERRIND ihre 17. Lan-

desschau durch. Erwartet wer-

den erneut rund 160 Fleischrin-

der verschiedenster Rassen.

Neben Tieren aus dem MAS-

TERRIND-Zuchtgebiet werden

auch Leistungsträger aus ande-

ren Bundesländern erwartet.

Färsenschau – tiere jetzt melden

Wer Tiere für den Holstein-Fär-

senentscheid am 9. Juli melden

möchte, kann bereits heute aktiv

werden. Die Tarmstedter Färsen-

schau ist als offener Wettbewerb

konzipiert. Färsen aus dem

gesamten Zuchtgebiet der MAS-

TERRIND, ob Niedersachsen

oder Sachsen, sind zugelassen.

Das Startgeld beträgt 60,- Euro

und wird für jedes gemeldete

Tier fällig. Meldeschluss ist

Freitag, der 8. Juni.

Ausschließlich Färsen, für die

das Startgeld entrichtet wurde,

nehmen am Wettbewerb teil. Die

eingenommenen Startgelder

werden komplett an die vorde-

ren Platzierungen ausgezahlt.

Dem Siegertier winkt ein Preis-

geld in Höhe von 1.000 Euro.

Anmeldungen richten Sie bitte

direkt an Frau Kira Bäßmann.

Sie erreichen sie unter der Tele-

fonnummer 0 42 31 / 6 79-137,

Fax -277 oder per E-Mail:

[email protected].

Die Veranstalter freuen sich auf

die Teilnahme Ihrer Tiere. Bitte

beachten Sie, dass anfallende

Kosten, wie Versicherung und

Blutuntersuchung, zu Lasten

des Halters gehen.

Bezirkstierschau

Nur alle zwei Jahre wird in

Tarmstedt eine Bezirkstierschau

durchgeführt. In diesem Jahr

wird die Nachfolgerin von HSK

Hawaii gesucht. Die Juote-Toch-

ter von Rainer Ahrens aus Mid-

lum hatte 2010 bereits zum

zweiten Mal den Titel „Miss

Tarmstedt“ errungen. Ob sie in

diesem Jahr zum Gewinn des

Hattrick antritt, bleibt abzuwar-

ten.

nachzuchtpräsentation

Wie gewohnt wird die MASTER-

RIND in einem großräumigen

Infozelt an allen Tagen der

Tarmstedter Ausstellung für die

Züchter und Kunden im Land

vor Ort sein. Auch in diesem

Jahr werden mehrere Nachzuch-

ten interessanter MASTERRIND-

Vererber im Tierzelt präsentiert.

Die Mitarbeiter Ihrer MASTER-

RIND freuen sich auf Ihren

Besuch. m

Miss Tarmstedt 2010: HSK Hawaii (V. Juote) von Rainer Ahrens, MidlumFärsenschau-Siegerin 2011: Odessa (V. Starfire) von Wilcor-Holsteins, Warmsen

Page 38: MASTERRIND April 2012

38

100.000-Liter-KüheName Vater Klb. Besitzer

Anne Ganwind 9 Agrargen. Gnaschwitz e.G. GnaschwitzElse Triant 8 Agrargen. Naundorf-Niedergoseln e.G.Emma Manuel 11 Agrargen. Naundorf-Niedergoseln e.G.Lena Lentini RF 9 Agrargenossenschaft e. G. ReichenbachAlbine Boomer 11 Agrargenossenschaft Marienberg e.G.Eleganz Rudolph 9 Christian Albers, SchweringenPia Ladin 8 Rolf Albers, ZevenSimone Amadeus II 10 Wilfr. u. Chr. Albers GbR, AhlerstedtEva Starleader 10 Fred Arkenberg, WunstorfEla Bildon ET 12 Christoph Aue, SchellertenPaula Cream Phil 7 Guenter Behrmann, Bad BederkesaJada Rudolph 8 Friedr.-Wilh. Biermann, ObernholzHase Ranger Red 7 Frank u. Helmut Blanken GbR, WannaInge Bonatus 9 Peter + Chr. Bohling GbR, BreddorfLaura Mtoto 7 Wolfg. u. H. Bollhorst GbR, WetschenPerle Pavian 7 Mario Breuer, HeinbockelIlka Preval 9 Lars Brueggemann, SteyerbergMarita Loewe 8 Bernd Bruemmer, UchteLaura Lotus 8 Gerd Brunckhorst, AgathenburgMerle NOG Bionik 7 Klaus Brunckhorst, VahldeDE 0346245661 Pedant 7 Herwig Buelau, KutenholzDE 0345696009 Lee 8 Herwig Buelau, KutenholzDE 0342464765 Loriot 8 Peter & Br. Bühlmann GbR, IhlienworthDE 0344122777 Duo 9 Jan Burfeind, BremervördeDE 0341543674 Blackred RF 10 Ernst-August Busch, BremervördeMelani Lee 8 Jörg Butt, LamstedtOsanna Mtoto 8 Alex Dittmer, MarschachtObelia Starleader 10 Alex Dittmer, MarschachtCeylon Rudolph 10 Jörn Eckhoff, HeeslingenFlora Cleiber ET 12 Carsten Eggers, BuxtehudeHelvetia Pedant 7 Klaus Engehausen, LehrteAnita Ludwig 12 Johann Fehlhaber, WittorfLafa Bonatus 8 zum Felde GbR, AhlerstedtTaila Lee 7 Fiedler GbR, WagenfeldSusi 63 Muenster 9 Torsten Fitter KG, LangenTatra Lentini RF 8 Fritz KG, KönigsmoorCortina Convincer 8 GbR Stark Landwirtschaftsbetr. KemnitzRunzel Radiant 10 Heike + Jan-K. Griemsmann GbR, BülkauPerle Pretin 8 Großdrebnitzer Agrarbetriebsges. mbHDE 0346038474 Loriot 8 Gut Wipperdorf Milchp. GmbH, WipperdorfAmy v.G. Megabell 8 Gut Wipperdorf Milchp. GmbH, WipperdorfLeona Festival 5 Gut Wipperdorf Milchp. GmbH, WipperdorfHeima Preval 9 Sabine u.Volker Haaren GbR, BeverstedtErde Rudolph 8 Rudi u. Klaus Hadrossek GbR, HitzackerDE 0342110314 Prandial 10 Juergen Heidmann, EicklingenPauli Lee 10 Heinz-Dieter Heitmann, FredenbeckDana Preval 9 Lars Hemme, FaßbergKuppel Lars 9 Stephan Hennings, GorlebenBasilika Basar 9 Herzogswalder Agrar GmbHLinette Rick 9 Johann Hesse Jun., ScheeßelGoldpuppe NOG Metz 9 Claus-Friedr. Hinrichsen, FrelsdorfLoreley Storm 9 Jan Homann, MarschachtSchnecke Nachtfalke 8 Cord Hoops, BötersenRosi Blackred RF 11 Johann u. Karsten Indorf GbR, StemmenHelene Ernst 8 Ernst August Jeep, AdelebsenAntke Mainau 9 Wolfgang Johanning GbR, RehdenDE 0341806136 Afghane 9 Detlef Jungclaus, EngelschoffDE 0344239895 Deurer RF 10 Heinz Jungclaus, HammahJolante Brian ET 10 Kaiser GbR, Klein MeckelsenDE 0344363000 Luner 7 Hans-Wilhelm Klindworth, WohnsteDonna Raimon 9 Rolf Kopmann, RethemLista Ranger Red 8 Torsten Korte, DedelstorfDE 0345871623 Taifun 8 Heinrich Kranz, BöhmeKlarissa Outside 8 Jürgen Kreth, OberndorfMyrte Mylord 8 Kupfer GbR, TrebsenErona Bonatus 9 C. u. G. Kusel GbR, TostedtHella Heldostar 7 Landgut Lichtenwalde, NiederwiesaLuisa Cocktail 8 Klaus Lange, WannaRose Amadeus II 9 Udo Lau KG, GnarrenburgMinora Jazzman 8 Friedrich Leseberg, Neustadt

Name Vater Klb. Besitzer

DE 0346002057 Balonko RF 8 Jost u. Andre Löhden GbR, AhlerstedtCorette Rockford 10 Heiko Looden, WannaTanne Bildon ET 8 Gerd Luetgens, BrietlingenHenja Aeroline 9 Lüllmann-Kleine KG, BassumKaren Spencer 9 Maaß GbR, UelzenMonique Esquimau 10 Dirk & Birgit Mahnken GbR, HamersenNOG Elite Convincer 6 Mangels GbR, WannaWicky Bonatus 9 Heinrich Maschke, SchaekelnSita Sektor 8 Johann Martens, OerelAlora Brooklyn 10 Manfred Matthies, WelleDE 1502575559 Outside 8 Jürgen Meenken, HalberstadtKarin Lieutenant 9 Friedhelm Meier, Hessisch OldendorfLotti Pavian 9 Klaus Lud.u.Torsten Meier GbR, AhlerstedtDE 1502024739 Cleiber ET 9 Ute Meyer, AulosenDE 0344325028 Jens 8 Friedhelm Mueller, PrezelleDE 0344044693 Zielland 11 Manfred Müller, LamstedtFinchen Staring 10 Musal GbR, HohneDE 0345689155 Prisma 9 Wilfried Nackenhorst, WagenfeldIrmela Lobo 10 Neuhaus GbR, KalbePia Luke 10 Hanno Neven, DrageSusi Lee 8 Guenther Niemann, WeyhausenKira Larry ET 7 Nienstedt-Riemenschneider GbR, AdelebsenKora Jelmer 11 Günter Nülle, NeustadtDE 0344077855 Baugias ET 10 Friedrich Oetting, BarnstorfMuntere Bips ET 9 Henry Otten, LilienthalLaika Adrian ET 11 Pape KG, MoringenRudina Silvan 8 Dirk Peters, EstorfFine Ajux 11 Andreas Peters, StemmenBerti Blacktone 8 Polkenberger Agrargenossenschaft e.G.Abba Rudolph 9 Dieter Precht, ReeßumEsta Blackred RF 10 Hans-Heinrich Reese, HohnhorstMadlen Bakkara ET 8 Juergen Renken, NeuenkirchenMarry Pavian 9 H.-W. und Jost Robohm GbR, StadeDE 0346095537 Tropical 8 H.-W. und Jost Robohm GbR, StadeMartha Lee 8 Wilhelm Rohde, CuxhavenDE 0341854544 Bitzau ET 13 BG Schäferhof KG, SüstedtLinde Purzel 12 Ralf Schierholz, LiebenauHelene Pedant 7 Schlake GbR, BarverNorma Pieter 10 Roland Schlichting, BaljeFlieder Lee 9 Volker Schmidts, Osterholz-ScharmbeckDolli Patterson 8 Stefan Schomaker, KutenholzPerle Rudolph 9 Hinrich Schriefer, LintigDE 1502459456 Balance 9 Wilfried Schulze, DiesdorfDE 0341505989 Brian ET 13 Jan Seebeck, RitterhudeDE 0341715446 Bonatus 9 Helmut Seidel, StadeKristel Bips ET 9 Gerd Siemer, GiltenRavenna Preval 9 Friedhelm Steenken, EhrenburgAlina Patrick 10 Stelling GbR, BremervördeCordula Cranford 8 Leonhard Stemmer, BeilrodeSaskia Peter 10 Hein Stoeckmann, WinsenDE 0346695962 Ticket 7 Strasburger Landbetr.Gesel.mbH, BremervördeDE 0345755718 Patrick 9 Thomas Stürtz, DorumGreetje Rudolph 9 Claus + H. Sylvester GbR, OerelBiene Rudolph 6 Tangemann GbR, RehdenTerese Patterson 7 Tangemann GbR, RehdenSeerose Elmo 7 Thielemann GbR, BarsinghausenDE 0345958342 Pavian 8 Volker Thobaben, BasdahlDE 0345958324 Pik ET 7 Volker Thobaben, BasdahlKatrin Rudolph 10 Karl-Heinz von Thun, LoxstedtJutta Rudisso 8 Christian Tiede, AltenmedingenDE 0342141558 - 10 Tiedemann GbR, KöhlenGretchen Eminenz 7 H.-W. + A. Tiedemann GbR, FrelsdorfGesa Preval 8 H.-W. + A. Tiedemann GbR, FrelsdorfEdina Bombast 11 Gerd Tietje, KirchlintelnDE 0341923756 Catano ET 9 Henry Tinnemeyer, DiepholzBeeke Preval 9 Tipke/Pott GbR, BargstedtEmira Lentini RF 6 Heiko Umland, HammahNora Diamant 9 Lueder Viebrock, SelsingenBambina Bonatus 10 Diedrich von Döhlen Jun., LangenOlivia - 11 Armin Walther, Waltersdorf

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Page 39: MASTERRIND April 2012

39

ExzellentküheName Ohrmarke Vater x Muttersvater LA MTyp Körper Fund. Euter Ges. Besitzer

Hollywood DE 03.50462446 Talent 2 x Cevis 4 89 90 89 90 90 Agrar GmbH Auligk, GroitzschPetale FR 69.50073479 Wade x Isar Lead 7 94 96 95 96 96 Agrargen. Bockendorf e.G.Amstel FR 22.09538606 Laudan x Negundo 4 93 92 94 93 93 Agrargen. Hainichen-Pappendorf e.G.Heidestern DE 03.50897888 Talent 2 x Lentini RF 4 85 90 86 93 90 Agrargen. Hainichen-Pappendorf e.G.Gloria DE 03.50969841 Acme RF x Indiro 3 91 91 90 88 90 Bergmann Fulde GbR, WalsrodePrimel DE 03.48463558 Ramos x Terry 6 89 93 88 90 90 Buchholz, Fred, NordholzReggy DE 03.51248657 Goldwin x Lee 3 90 90 89 90 90 Derboven RZB, WarpeGoldfeyer DE 03.51248624 Toystory x Titanic 3 90 90 89 90 90 Derboven RZB, WarpeRomantik EX2 DE 03.48698869 Stern x Black Jack 5 92 91 90 90 90 Derboven RZB, WarpeRusty DE 03.50142535 Lexikon x Lasso 4 93 92 90 89 90 Dittmer, Alex, OldershausenOdelina EX2 DE 03.50142470 Lexikon x Starleader 4 91 90 91 93 92 Dittmer, Alex, OldershausenOgina EX2 DE 03.48688282 Sinsum x Lee 4 91 91 91 90 91 Dittmer, Alex, OldershausenDixi EX2 DE 03.48272493 Starleader x Tromso 5 93 92 93 91 92 Döhlen jun., Diedrich von, NeuenwaldeGara EX2 DE 03.46701161 Lento x Prelude 5 90 91 90 91 91 Fiedler GbR, BahrenborstelBertina DE 03.51952414 September x Rudolph 3 91 90 89 90 90 Grimmelmann, Fritz, SchweringenElfi DE 03.48466226 Spy x Marshal 6 90 89 90 90 90 Hadrossek GbR, NienwedelRobine DE 14.02393270 Durham x Integrity 3 91 90 90 89 90 Hahn/Radke Holsteins GbR, EppendorfSonne DE 03.48300880 Ramos x Bonatus 6 91 93 88 89 90 Hanne-Sustrath GbR, VargegötzenVanille DE 03.48091033 --- 5 89 89 90 90 90 Höft, Christa, BramstedtHeidestern DE 03.45759096 Starleader x Lee 7 90 89 89 91 90 Höft, Christa, BramstedtMirelle DE 16.02171563 Mr. Sam x Lyster 4 89 90 91 89 90 Horman/Wilcor Holsteins, GroßenvördeHillary DE 03.46777050 Eminenz x Pedant 7 90 89 90 90 90 Kastens GbR, StröhenLotterie DE 03.51483325 Milton x Raider 3 90 90 90 90 90 Kastens Holsteins GbR, LehmkuhlTina DE 03.51876283 Janos x Eminenz 3 92 90 88 90 90 Klintworth, Gerhard, AhrenswohldeElke DE 03.51484028 Champion x Bildon 3 90 90 89 90 90 Kröger, Hartmut, AhrenswohldeViletta DE 03.50807163 Goldwin x Raimon 3 90 90 88 91 90 Landwehr GbR, StocksdorfLausanne DE 03.50394977 Goldwin x Lee 4 91 92 90 88 90 Lattwesen KG, HohnhorstSilvia DE 03.45897369 Rudolph x Esquimau 8 90 88 91 90 90 Maack, Heino, BrüttendorfJosephine DE 04.16042523 Pedant x Bonatus 5 90 89 89 90 90 Meyer, Hermann, OberendeMHD Pedale DE 14.02368660 Blauer x Dennis 5 90 90 90 89 90 Milchhof Diera KG, Diera-Zehrenubony FR 29.29952304 Lonard x Charm 5 90 90 90 89 90 Milchhof Diera KG, Diera-ZehrenLassie DE 03.49173550 Reaktor x Spion 4 91 90 90 91 91 Milchhof Diera KG, Diera-ZehrenGabi DE 03.48863368 Lucifer x Rudolph 4 91 92 90 90 91 Milchhof Diera KG, Diera-ZehrenStall-Nr. 25 DE 03.52002513 Douglas x Talent 2 3 89 88 90 90 90 Möller, Jutta, MesmerodeNele DE 03.50872181 Champion x Pedant 4 91 92 88 89 90 MPM GmbH & Co. KG, HöferGundula DE 03.54193706 Talent 2 x Lucifer 3 90 90 90 89 90 Oelkers GbR, Gr. WohnsteIra EX 2 DE 03.48735139 Interval x Lee 4 91 91 91 90 91 Riebau, Günther, GrippelLeonie DE 03.50411442 Stormy x Juwel 3 90 90 90 89 90 Rien u. Sohn GbR, LödingsenIndiana DE 03.48746207 Ready x Crew 4 90 88 90 90 90 Ruprecht, Torsten, CoppenbrüggeSilke DE 03.50654274 Blauer x Bimbo 4 88 90 89 91 90 Schlösser, Gudrun, PöhldeLara EX2 DE 03.48222073 Ramos x Dragon 6 90 88 90 92 90 Seeba GbR, EstorfAngelika EX3 DE 03.48274200 Ramos x Preval 5 95 96 93 94 94 Seebörger, Jürgen, OberndorfCheere DE 03.50989144 Derek 2 x Lee 3 91 89 89 90 90 Stöckser KG milk is more, StöckseBachstelze DE 03.48972488 Energy x Eskan 3 88 90 89 90 90 Tangermann, Heinz, HandorfAvanti DE 03.46800441 Rubens RF x Jubilant 7 90 89 89 90 90 Wentrot GbR, GleichenBorina DE 03.51318884 Flechter x Jocko Besne 3 90 90 89 90 90 Wentrot GbR, GleichenRarität EX2 DE 03.48793694 Zenith x Champion 4 92 93 90 92 92 Wentrot GbR, GleichenNikita DE 03.50266988 September x Cadon 3 91 90 91 88 90 Weseloh, Klaus-Dieter, ReinsehlenKandis DE 03.50600985 Dundee x Lee 4 92 91 90 89 90 Wielert, Andreas, WenzenLittle-Leo EX2 DE 03.50582174 Derek 2 x Pedant 4 92 92 91 90 91 Wortmann, Reiner, Beppen

100.000-Liter-KüheName Vater Klb. Besitzer

Lena Windsor 10 Weiberg GbR, SeesenWichtel Muenster 10 Bernhard Wendelken, SchwanewedeLou Pavian 7 Joachim Wendig, WoltersdorfGotin Rudolph 8 Rinderzucht Wentrot GbR, GleichenDE 0345641948 Lasso 9 Werner Wetjen, WeyheBirgit Mirko 9 Wiebusch GbR, DeinsteDonner Rudolph 8 Wiechering-Sudmann KG, Diepholz

Name Vater Klb. Besitzer

Gerna Rudolph 6 Wiechering-Sudmann KG, DiepholzLotti Preval 7 Heinrich Wiechers, WalsrodeWimpel Duell 9 Henning Wiedenroth, LanglingenDE 0344328121 Preval 10 Claus u. Andreas Wilms GbR, BarnstorfAlexis Louvre s 8 Zachmann Harste A+M GbR, BovendenAcy Ace ET 7 Zachmann Harste A+M GbR, Bovenden

Page 40: MASTERRIND April 2012

40

33. Fleischrinder-Tage in Verden

Volles Haus und Spitzenpreise

Die 33. Niedersächsischen Fleischrindertage waren einmal mehr sehr gut besucht und brachten zur Auk-tion den bisher besten Durchschnittspreis anlässlich dieser traditionellen Veranstaltung. Gute Tiere im Schauteil erhielten viel Beifall, und Top-Genetik zur Auktion brachte Spitzenpreise.

Flotte Färsenauktion

Der hervorragend besuchte

Züchterabend sorgte mit der

„Verdener Spätlese“ wieder für

besondere Spannungsmomente.

Zwölf ausgesuchte weibliche Tie-

re betraten – fachmännisch

vorbereitet – die Auktionsbühne

und erzielten das bisher höchste

Preisniveau anlässlich dieser

Abendauktion. Den Spitzenpreis

von 4.500 Euro erhielt Marko

Beu, Osterholz-Scharmbeck, für

Lawine, eine anderthalbjährige

Tochter der aktuellen Bundessie-

gerkuh Labell.

Top Exterieur und erlesene Pedi-

grees zählten auch bei den

übrigen Auktionstieren, so dass

der Durchschnittspreis bei stol-

zen 3.060 Euro lag. Ein Drittel

der Tiere fand seinen Käufer in

anderen Bundesländern und

wird hier für niedersächsische

Fleischrindergenetik werben.

Top Tiere im Schauprogramm

Das Schauprogramm am

Haupttag der Veranstaltung

stand im Zeichen der Jungzüch-

ter und im Zeichen der Extensiv-

Werbung vom Feinsten: Die vier besten Limousin-Bullen

Otto Lattwesen, Verwaltungsratsvorsitzender der MASTERRIND GmbH, über-reichte einen 500,-€-Scheck der Uelzener Versicherung. Das Goldmädel 2012, Blubell aus dem Zuchtbetrieb Meyer, Bissendorf, scheint lesen zu können

Für ein sehr gutes Exterieur, eine hervorragende Leistung und ein erlesenes Pedigree zahlte ein Kenner aus Sachsen-Anhalt den Spitzenpreis von 8.500 Euro

Schulte

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der

Page 41: MASTERRIND April 2012

41

rassen Galloway und Highland

Cattle. In beiden Blöcken wurde

dem Publikum Außerordentli-

ches präsentiert. Die Jungzüch-

ter von acht Jahren aufwärts

zeigten in beeindruckender

Weise ihr erlerntes Können und

ein hohes Maß an Professionali-

tät, das optimistisch in die Zu-

kunft blicken lässt. Die Züchter

der Extensivrassen untermauer-

ten einmal mehr, dass sie eine

feste Bank sind. Hervorragend

vorbereitete Rinder überzeugten

das Publikum. Die Rangierung

der Tiere durch Rainer Tornow,

Mitarbeiter der Rinderzucht

Berlin-Brandenburg, wurde von

viel Beifall begleitet.

Unter dem Motto „Goldmädel“

marschierten bewährte Kühe

verschiedener Rassen in den

Ring. Die Zuchtleiterin des

Rinderzuchtverbandes Berlin-

Brandenburg, Cornelia Buch-

holz, stellte dem Publikum die

Kandidatinnen mit ihren Vorzü-

gen bezüglich Langlebigkeit,

Fruchtbarkeit und Aufzuchtleis-

tung vor. Zum „Goldmädel

2012“ wählte sie die Anguskuh

Blubell von Dieter Meyer aus

Bissendorf. Diese hinsichtlich

Leistung und Exterieur komplet-

te Kuh erhielt als verdienten

Lohn einen großzügigen 500-Eu-

ro-Scheck von der Uelzener

Versicherung.

Verkaufsbullen im Mittelpunkt

Zur Bullenparade, der Vorstel-

lung aller Ia-Bullen, füllten sich

die Tribünen der Niedersachsen-

halle endgültig. Für Kenner der

Szene war dieser Programm-

punkt mit der Auswahl der Sie-

gerbullen innerhalb der Rasse-

blocks ein besonderer züchteri-

scher Leckerbissen. Der wieder-

holt anhaltende Beifall der Zu-

schauer belegte, dass diese

Bilder im Ring vom Publikum

gesehen werden wollen. Die

Auswahl des besten Bullen über

alle Rassen war dem Präsiden-

ten des niedersächsischen Land-

volkes, Werner Hilse, vorbehal-

ten. Unterstützt vom Publikum,

fiel seine Wahl auf den Onglett-

Sohn Orkan. Bereits von der

Starke Bemuskelung und starke Leistung zeigten die Ia-Charolaisbullen

Mit gutem Exterieur punkteten die Ia-Angusbullen für sich

Die Ia-Limousinbullen zeigten sich sehr gut entwickelt

Schulte

Schulte

Schulte

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42

Flei

ScH

rin

der

Schwarz-Rot-Gold-Schau aus

Alsfeld mit dem Reservesieg

heimgekehrt, überzeugte dieser

Limousin-Ausnahmebulle mit

erlesenem Pedigree und sehr

gutem Exterieur auf ganzer

Linie. Gekrönt mit dem Titel

„Mister Verden 2012“, leitete

Die Spätlese-Tiere im Stall fanden viel Beachtung Volles Haus zum Züchterabend

Für die attraktive Welsh-Black-Färse Anja von Susanne Maack aus Gödenstorf zahlte XXL-Ostfriese Tamme Hanken 3.000,- € anlässlich der Spätlese-Auktion

Züchterabend: Meinungsbörse, Erfahrungsaustausch, Freunde treffen, Bekannt-schaften knüpfen

diese Wahl in hervorragender

Weise zur Versteigerung des

insgesamt 130 Bullen umfassen-

den Verkaufskontingentes über.

Auktionator Torsten Kirstein war

damit in seinem Element.

Traditionsgemäß gingen die

Blonde-d’Aquitaine-Bullen als

erste in den Ring. Schnell fan-

den sie ihre Käufer. Den mit

3.600 Euro höchsten Preis er-

zielte der am besten bemuskelte

Bulle seiner Rasse. Den Züchter

und Newcomer Torsten Marien-

hagen aus Northeim dürfte dies

besonders gefreut haben. Der

leistungsstarke Vererber deckt

künftig im Landkreis Diepholz.

Der Siegerbulle Abollon, ein

Admiral-Sohn aus der Zucht von

Traudel Krüger, Garbsen, ging

für den Zuschlag von 3.000 Euro

in den Landkreis Cuxhaven.

Es folgten fünf bestens vorberei-

tete Fleckviehbullen, die durch-

weg gute Preise erzielten. Der

Siegerbulle Kilian aus der Zucht

von Regina Knips, Wettmar,

wurde für seine gewaltige Ent-

wicklung mit 3.200 Euro Zu-

schlagspreis belohnt. Er deckt

künftig in Lettland. Den Spitzen-

preis der Rasse erzielte Jens

Kück, Worpswede, mit 3.600 Eu-

ro für einen leistungsstarken

Rasputin-Sohn.

Mit wieder überdurchschnittli-

chem Engagement hatten die

Gallowayzüchter ihre Bullen auf

den großen Tag vorbereitet. Sehr

Goldmädel: Die sehr fruchtbare Exterieur-Kuh Rosamunde von Marika Kottmann, Kettenkamp (l.) und Koralle, die eben-falls sehr fruchtbare Exterieur-Kuh von Friedrich Wiegmann aus Sulingen, mit ihren gut entwickelten Kälbern bei Fuß

Schulte

Page 43: MASTERRIND April 2012

43

Auszeichnungen sind für Schaubeschicker ein verdienter Lohn

Goldmädel: Labell, die aktuelle Bundessiegerkuh der Rasse Charolais, von Marko Beu, Osterholz-Scharmbeck, mit Kuh-kalb bei Fuß (r.) und Fabuleux, die aktuelle Landessiegerin der Tarmstedter Ausstellung, von Diethelm Meyerdierks aus Lilienthal mit Bullenkalb bei Fuß

Goldmädel: 10-jährig, fruchtbar, leistungsstark und gut anzuschauen ist Juwel, die vielfach auf Schauen ausgezeichnete Top-Kuh aus dem Zuchtbetrieb Albrecht GmbH aus Golmbach

Jungzüchter im Wettbewerb

die besten Jungzüchter Fleischrindertage 2012rasse Kat.-Nr. Gruppe name Jungzüchter

charolais 302 I chantre lena MüllerWelsh Black 309 II Angel Jan Janssenlimousin 312 III KH Tina Jonas SchröerWelsh Black 313 IV April Wiebke Janssencharolais 322 V Bahia Jan einemann

flotte Gebote gab es für diese

Spitzenqualitäten. So ging der

Siegerbulle der Rasse für 6.500

Euro an einen Züchter aus Rin-

teln und ein weiterer Ia-Bulle für

5.500 Euro an eine Zuchtstätte

nach Thüringen. Ihre Verkäufer,

Friedrich Wiegmann aus Sulin-

gen und Theo Dwertmann aus

Cappeln, erhielten damit guten

Lohn für ausdauernde züchteri-

sche Arbeit. Mit 3.371 Euro lag

der Durchschnittspreis bei den

Galloways am höchsten. Äu-

ßerst flott starteten auch die

Limousinzüchter mit dem Ver-

kauf ihrer Bullen. Das gute Exte-

rieur und das erlesene Pedigree

(Onglett x Daniel) des Sieger-

bullen der Rasse und „Mister

Verden 2012“, Orkan, wurde mit

4.600 Euro belohnt. Der aus der

Zucht von Jochen Willen, Lönin-

gen, stammende Ausnahmebul-

le deckt künftig in der Schweiz.

Sehr gute Preise von je

4.000 Euro erzielten der sehr

rahmige Lucko-Sohn Landjäger

von Gernot Lingens aus

Twistringen und der hornlos

gezogene On-Dit-Enkel Oakland

von Henning Ahrens aus Hespe.

Der Erste sorgt künftig in einer

großen Limousinherde im Land-

kreis Osterholz für Nachwuchs,

der Zweite kommt in Ungarn

zum Einsatz. Alle 39 angebote-

nen Bullen fanden für durch-

schnittlich 2.633 Euro schnellen

Absatz. Das waren 160 Euro

mehr als im Vorjahr. Hornlos-

Genetik war bei den Limousin

einmal mehr besonders gefragt

und sorgte immer wieder für

lebhafte Gebote.

Der flotte Auktionsverlauf setzte

sich bei den Angusbullen fort.

Der rote Orlando-Sohn Optimus

machte seinem Namen und

dem Züchterstall Edel-Heidhues

aus Bad Harzburg alle Ehre. Für

6.500 Euro ging der Siegerbulle

seiner Rasse in eine sehr gute

Zuchtherde nach Mecklenburg.

Auch der Reservesieger ging

nach Mecklenburg und deckt

hier in einer großen Zuchtherde.

Er erlöste seinem Züchter Hein-

rich-W. Brockmann aus Hess.

Oldendorf stolze 3.600 Euro.

Der hohe Zuchtwert des Ib-

Preisträgers Prikko, gezogen aus

Pirat, brachte seinem Züchter

Schulte

SchulteSchulte

Page 44: MASTERRIND April 2012

44

Flei

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rin

der

Goldmädel: Henriette, die aktuelle Bundessiegerin der Rasse Limousin, von Manfred Wortmann, Sulingen, (r.) und die mehrfache Landesschausiegerin Beatrice von Klaus Hinrichs, Edewecht

Goldmädel: Die leistungsstarke Jungkuh Fanny punktete für die Rasse Hereford und für ihren Zuchtbetrieb Ulrich Spechtmeyer aus Espelkamp

Goldmädel: Mehrfach prämiert, fruchtbar und mit sehr guter Aufzuchtleistung zeigte sich die Welsh Black-Kuh Ariola von Susanne Maack aus Lübberstedt

Günther Meyer aus Walsrode

mit 3.400 Euro den drittbesten

Preis bei der Rasse Angus.

20 der 24 angebotenen Angus-

bullen erlösten durchschnittlich

2.690 Euro und damit über

250 Euro mehr als im Vorjahr.

Den flottesten Auktionsverlauf

boten die Charolais-Züchter in

Verden. Alle 46 aufgetriebenen

Bullen wurden für durchschnitt-

lich 2.926 Euro verkauft. Das ist

sowohl von der Anzahl als auch

vom Preis eine neue erfreuliche

Bestmarke. Die acht Ia-Bullen

brachten den bisher einmaligen

Durchschnittspreis von

4.130 Euro. Grund für diesen

guten Markt waren sehr leis-

tungsstarke Exterieurbullen in

der Spitze und unter anderem

Gebote aus Lettland, dem Elsaß

und der Besamungsstation

Neustadt-Aisch.

Den Spitzenpreis der gesamten

Auktion erzielte der Argus-Sohn

Arragon von Thorsten Ther-

mann, Extertal. Ein guter Zucht-

wert, starke Zunahmeleistun-

gen, sehr gute Körnoten und ein

sehr erlesenes Pedigree (Ama-

deus x Lanson) ließen die Gebo-

te in die Höhe schnellen. Im

Bieterduell eines im Aufbau

befindlichen niedersächsischen

Verkaufsübersicht Bullen Fleischrindertag 2012rasse Angeboten Verkauft Ø-Preis Höchstpreis

charolais 46 46 2.926,- € 8.500,- €Blonde d‘Aquitaine 6 6 2.833,- € 3.600,- €Fleckvieh/Fleisch 5 5 3.080,- € 3.600,- €Angus 24 20 2.690,- € 6.500,- €limousin 39 39 2.633,- € 4.600,- €Galloway 9 7 3.371,- € 6.500,- €Hereford 1 1 1.900,- €Gesamt 130 124 2.815,- € 8.500,- €Volles Haus

Schulte

Schulte Schulte

Page 45: MASTERRIND April 2012

45

Den Wettbewerb bei den Simmental-Verkaufsbullen gewann Regina Knips aus Burgwedel mit dem leistungsstarken und im Exterieur überzeugenden Kakau-Sohn Kilian

Der Blonde d‘Aquitaine-Siegerbulle Abollon ist ein Admiral-Sohn und stammt von einer überzeugenden hessischen Kuh. Züchter ist Traudel Krüger aus Garbsen

Ein Goldstück wie den Galloway-Siegerbullen Nelson gibt es nicht jeden Tag zu erwerben. Er verbindet ein Spitzenpedigree mit einem eigenen Spitzenexterieur. Sein Züchter ist Friedrich Wiegmann aus Sulingen

Den Siegerbullen der Rasse Angus stellte der Zuchtbetrieb Edel-Heidhues aus Bad Harzburg. Optimus deckt künftig in einem bekannten Mecklenburger Zuchtbetrieb. Ulrich Edel durfte sich über einen Präsentkorb der Fleischerei Wiese freuen

Als bester Verkaufsbulle mit dem Titel „Mister Verden 2012“ ausgestattet und von der Uelzener Versicherung mit einem 500,-€-Scheck belohnt, präsentiert sich der Limousin-Bulle Orkan von Jochen Willen, Löningen, dem Publikum (v. l. Otto Lattwesen, Verwaltungsratsvorsitzender der MASTERRIND, Dr. Otto-Werner Marquardt, Aufsichtsratsvorsitzender der Uel-zener Versicherung, Züchter Jochen Willen, MASTERRIND-Mitarbeiter Johannes Röttger und Landvolkpräsident Werner Hilse

Zuchtstalles und eines renom-

mierten Zuchtbetriebes aus

Sachsen-Anhalt wechselte der

Ausnahme-Ia-Bulle schließlich

für 8.500 Euro nach Sachsen-

Anhalt.

Der Siegerbulle der Rasse

Charolais, ebenfalls mit Top-

Pedigree und sehr gutem Exteri-

eur, ging aus dem Zuchtbetrieb

von Jens Lilienthal aus Lilienthal

für 5.000 Euro an eine junge

Zuchtstätte im Landkreis Roten-

burg. Den drittbesten Preis

(4.300 Euro) erzielte Josef Fraas

aus Vechta für seinen äußerst

leistungsstarken Reservesieger.

Der Valseur-Enkel deckt künftig

in einer bekannten Zucht im

Elsaß.

Schulte Schulte

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der

Siegerbulle bei den Charolais wurde der Nevada-Sohn Nemo aus dem Zucht-betrieb Jens Lilienthal aus Lilienthal. Er zeigte sich als bestens im Zuchtziel stehend

Siegerbulle Limousin Orkan von Jochen Willen aus Löningen

Mit der bronzenen Plakette der Landwirtschaftskammer Hannover ausgezeich-net und mit Geschenken überhäuft wurde die Galloway-Siegerfärse Upsala von Friedrich Wiegmann aus Sulingen. (Überbringer: Abteilungsleiter Fleisch rinder der MASTERRIND, Friedrich Averbeck, und Mitarbeiterin der MASTERRRIND, Carolin Clausen)

Die Highland-Cattle-Züchter zeigten hervorragend vorbereitete Tiere im Wett-bewerb. Im Bild die Ia-Preisträgerinnen der verschiedenen Altersklassen aus den Zuchtbetrieben Stefan Wreczycki, Voltlage, Ferdinand Marschalk, Elmlohe, und Michael Glander, Delmenhorst

Bestens gelaufen

Ein sehr gut besuchter Züchter-

abend, sehr gute Preise für

weibliche Tiere, ein volles Haus

zur Auktion, eine neue

Bestmarke im Durchschnitts-

preis (2.815 Euro) für 124 ver-

kaufte im Durchschnitt 15 Mo-

nate alte Bullen – das stimmt

Beschicker und Organisatoren

sehr positiv.

Einmal mehr hat sich die gute

Verbindung zu den Nachbarn

und ins Ausland bewährt, und

die festen Verbindungen, die die

Züchter mit den Gebrauchsher-

den in Niedersachsen haben,

tragen zusätzlich zum erfolgrei-

chen Markt bei.

Gute Eigenleistung, ein gutes

Exterieur und vor allem anderen

ein interessantes Pedigree sind

von Kennern geschätzt und von

Käufern gefragt. Tiere mit diesen

Grundlagen sorgen für fl otte

Gebote, tragen den Markt und

machen Zuchtarbeit lohnend.

Das wurde einmal mehr anläss-

lich der 33. Fleischrindertage in

Verden deutlich.

Die MASTERRIND setzt auf

kontinuierlichen Kontakt zu

ihren Kunden und den engen

Draht zu ihren Mitgliedern. Das

wurde eindeutig belohnt und

sorgte für zufriedene Gesichter

in Verden.

Friedrich Averbeck �

ergebnisse rangierung extensive Färsen

Platz. Kat.-Nr. name Besitzer LK

Highland

Sieger 209 Brigitta Ferdinand Marschalk, Elmlohe CUX

res.-S. 205 Yevette Stefan Wreczycki, Voltlage BER

ia 212 debbi Michael Glander, Delmenhorst DEL

ib 204 conchita Herbert Diers, Bassum DH

ib 210 Boidheach 5 Jan-Hendrik Osmers, Blender VER

ib 214 desiree Ferdinand Marschalk, Elmlohe CUX

Galloway

Sieger 218 Upsala Friedrich Wiegmann, Sulingen DH

res.-S. 223 Bunny 1 Büttemeyer/Lömker, Espelkamp MI

ia 226 Marry Anne Büttemeyer/Lömker, Espelkamp MI

ia 233 Briska Wiechering-Sudmann, Diepholz DH

ib 219 Sunny White Sylke Kölling, Rinteln SHG

ib 222 Florentine Adolf Wiese, Jesteburg WL

ib 227 Marissa Günter Schwagmeier, Hüllhorst MI

ib 230 Ada Gallowayz. Fiss-Frank, Bösel CLP

Schulte Schulte

Page 47: MASTERRIND April 2012

die Jungzüchter beim Fleischrindertagdie Jungzüchter beim Fleischrindertagdie Jungzüchter beim Fleischrindertagdie Jungzüchter beim Fleischrindertagdie Jungzüchter beim Fleischrindertagdie Jungzüchter beim Fleischrindertag

47

Page 48: MASTERRIND April 2012

48

21. Zentrale Fleischrinderkörung und Auktion Meißen

Sehr guter BullenmarktAm Montag, dem 20. Februar, startete Sachsens bis-her größter Auftrieb an Fleischrinderbullen anlässlich der 21. Zentralen Fleischrinderkörung und Auktion. Nachdem in den letzten fünf Jahren ein positiver Trend bezüglich der Auktionsergebnisse erkennbar gewesen war, sollte sich die diesjährige Veranstaltung zum vorläufigen Highlight entwickeln.

Nicht nur die mit 51 aufgetriebe-

nen Bullen bisher größte Beschi-

ckung, sondern auch die hohe

Qualitätsdichte der Bullen bele-

gen das Engagement und auch

das Können der sächsischen

Fleischrindzüchter.

Vor dem Verkauf fand die Kö-

rung statt.

Angus

In Verbindung mit RZF-Werten

von 100 bis 115 zeigten die

sechs aufgetriebenen Angusbul-

len durchweg eine sehr gute

züchterische Qualität. Insbeson-

dere überzeugte der Bulle

Milord (9/8/8, V. Milan) vom

Zuchtbetrieb Uwe Heinz, Rott-

mannsdorf, mit ausgeprägter

Bemuskelung, enormer Körper-

tiefe und attraktiver tiefroter

Färbung. Mit guter Kombination

von enormer Leistung und typi-

schem Exterieur der Rasse si-

cherte sich Milord den Gruppen-

sieg der ersten Richtgruppe. Als

Sieger der zweiten Angus-Grup-

pe ging der einzige schwarze

Bulle, Nevado (8/8/8, V. Next

Day) vom LVG Köllitsch, hervor.

Ein sehr feinzelliger Bulle mit

enormer Ausstrahlung. In der

Abstammung (Next Day x Fro-

do) eine außergewöhnliche

Kombination und letztlich der

Spitzenbulle der Rasse Angus.

Aubrac

Mit in Sachsen erstmals zwei

aufgetriebenen Aubracbullen

stellte der Limousinhof Michael

Klemm diese noch wenig ver-

breitete, jedoch umso interes-

santere Rasse vor. Beide Bullen

verkörperten einen mittelrahmi-

gen und sehr fleischbetonten

Typ und demonstrierten deutlich

die Leistungsfähigkeit der Rasse.

So konnten sie in Anbetracht

ihrer erstaunlichen Tageszunah-

men und vor allem der ausge-

prägten Keulen mit sehr guten

Körnoten belohnt werden. Bron-

to (8/9/7 V. Blason), mit enor-

mer Länge in der Mittelhand

und starker Bemuskelung ausge-

stattet, konnte so seinen Stallge-

fährten auf den zweiten Platz

verweisen.

Blonde d‘Aquitaine

Mit dem Bullen Decurio (7/7/7

V. Derby) vom Zuchtbetrieb

Birgit und Manfred Göpfert,

Burkersdorf, wurde der leider

einzige Vertreter der Rasse vor-

gestellt. Decurio überzeugte vor

allem im Wuchs und mit guten

Übergängen.

Charolais

Nachdem in den letzten Jahren

die Charolaisbullen nicht immer

in der Qualität überzeugen

konnten, waren in diesem Jahr

deutliche Fortschritte erkennbar.

Die drei Gruppensieger, Michi-

gan P (7/8/7 V. Montana) von L.

Strohbach, Gersdorf, Ulli PS

(8/8/7 V. Ursus), KÖG Kleinbar-

dau, und Urs P (8/8/7 V. Uvejr)

von U. Naumann aus Markklee-

berg, überzeugten mit einer sehr

guten Entwicklung in Verbin-

dung mit ausgeprägter Bemus-

kelung und ausgewogenem

Exterieur, ohne dabei extreme

Merkmale auszubilden. Den

Titel bester Charolaisbulle er-

hielt Urs P. Der sehr wüchsige

Gesamtsieger Kyrill von Heiko Fischer Gesamtsieger Kyrill

Reservesieger Charles P und Gesamtsieger Kyrill

Flei

SCh

rin

der

Page 49: MASTERRIND April 2012

49

Uvejr-Sohn kombinierte Wuchs

und Bemuskelung, ohne jedoch

zu grob zu wirken. In der Ge-

samtheit der aufgetriebenen

Bullen muss zukünftig der Leis-

tung der Tiere noch mehr Auf-

merksamkeit gewidmet werden.

Fleckvieh-Fleisch

Ohne Frage ist in Sachsen die

Rasse Fleckvieh die Nummer 1

am Markt. Dass die Erhöhung

der Anzahl von 21 aufgetriebe-

nen Bullen keineswegs zu Las-

ten der Qualität ging, konnte

deutlich bestätigt werden.

Durchweg stark in Leistung und

Bemuskelung sowie mit aktuel-

len Pedigrees (viele aus KB)

ausgestattet, schmeichelten alle

Fleckvieh-Bullen dem Auge des

Zuschauers. In sechs Körgrup-

pen aufgeteilt, lagen sie in der

Summe ihrer positiven Eigen-

schaften über alle Rassen deut-

lich vorn. Mit einer durch-

schnittlichen LTZ von 1.470

Gramm (1.257 bis 1.835 Gramm)

wurde das Potenzial der Rasse

klar herausgestellt und übertrifft

im Mittel die Leistungen der

anderen Rassen. Im Typ der

Bullen wurde eine Varianz vom

stark fleischbetonten mittelrah-

migen bis hin zum großrahmi-

gen, ebenfalls sehr gut bemus-

kelten Vererber gezeigt. Dabei

ist zu bemerken, dass übergro-

ße Typen mit eher flacher Be-

muskelung und sehr derben

Knochen der Vergangenheit

angehören. Somit wurde von

den Betrieben eine marktkonfor-

me Zuchtarbeit erfolgreich vor-

angetrieben. Als 1a-Preisträger

der einzelnen Gruppen gingen

folgende Bullen hervor:

• HubertusP (9/9/7 V. Hoe-

ness)von Werner Mehnert,

Hohnstein – hervorragender

Typ, extrem ausgebaute Schul-

ter u. Keule, gutes Skelett

• SastreP (8/8/8 V. Sirius) von

Lutz Marticke, Schönau –

durchweg sehr harmonisch,

gute Übergänge, sehr korrek-

tes Skelett

• CharlesP (9/8/7 V. Campari)

von Thomas Eydner, Frohburg

– ungewöhnlich lang, sehr gut

ausbalanciert, Top-Bemuske-

lung in Keule, viel Tiefe in

Vorderhand

• StewartP (8/8/8 V. Steinmar-

der)von der Koberland e.G.

Langenbernsdorf – sehr

fleischbetont, viel Ausstrah-

lung, korrektes Fundament

• SinusP (8/8/8 V. Steinadler)

von Thomas Eydner, Frohburg

– sehr lang, Fleischtyp, gute

Übergänge, viel Harmonie

• RubenPS(8/8/8 V. Robert-

Rocky) von Frank Groba,

Schwarzkollm – sehr rahmig,

attraktiv, hohe Zunahme und

Fleischleistung

In einer knappen Entscheidung

hatte bei der Wahl des Rassesie-

gers Charles P die Nase vorn.

limousin

Die Rasse hat in den letzten

Jahren in Sachsen eine sprung-

hafte Entwicklung genommen

und steht in der Anzahl der

aktiven Zuchttiere auf Platz 1.

Im Schaugeschehen der Vergan-

genheit wurden regelmäßig

Top-Tiere gezeigt. So war es nur

konsequent, zur Auktion die

entsprechende Tierzahl von

zwölf Bullen aufzutreiben. Die

Popularität der Rasse ist bei

Mutterkuhhaltern stark gewach-

sen, was nicht nur den Qualitä-

ten der Rasse zuzuschreiben ist,

sondern auch davon zeugt, dass

die Umgänglichkeit züchterisch

stark verbessert werden konnte.

Die ausgeglichene hohe Qualität

der Fleckviehbullen konnte zwar

in der Summe nicht erreicht

werden, jedoch waren sehr

hochkarätige Tiere im Schauring

zu erleben. Den 1a-Platz inner-

halb der vier Richtgruppen er-

reichten folgende Bullen:

• Bond(9/9/6 V. Bichon) vom

Limousinhof M. Klemm,

Hartmannsdorf – sehr rassi-

ge, enorme Fleischleistung in

Keule und Rücken

• Kyrill(8/9/7 V. Kosimo) von

Heiko Fischer, Pohritsch –

sehr rahmig und typvoll, sehr

stark und rassetypisch bemus-

kelt

• Couachi(8/9/7 V. Caid) vom

Limousinhof M. Klemm,

Hartmannsdorf – sehr rassig,

enorm fleischbetont, korrek-

tes Skelett

• VesuvP (8/9/7 V. Viking) vom

Limousinhof M. Klemm,

Hartmannsdorf – sehr lang,

mittelrahmiger Fleischtyp,

sehr plastischer Rücken

Die Wahl des Siegerbullen der

Rasse Limousin ging ziemlich

eindeutig an Kyrill. Vor allem

sein Wachstumspotenzial und

die Ausgeglichenheit des Bullen

setzten Maßstäbe. Die LTZ von

1.562 Gramm unterstreicht

dieses Ergebnis.

Besondere Titel

Den Titel „Beste Betriebskollek-

tion“ erhielt der Limousinhof M.

Klemm. Der Zuchtbetrieb war

mit insgesamt sechs Bullen

vertreten. Alle platzierten sich in

ihren Gruppen im vorderen

Feld. Als beste Jungzüchterin

wurde die 14-jährige Sandra

Hartenstein ausgezeichnet. Der

Reservechampion Charles P war der teuerste Bulle der Auktion – er wurde für 5.900 € verkauft Foto: Carmen Rudolph

Proppenvolle Zuschauerplätze

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50

Flei

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rin

der

Auktionsergebnis

rasse Auftrieb Verkauf Preisevon-bis Ø-Preis

Angus 6 5 1.900 - 4.000 € 2.480 €

Aubrac 2 2 2.000 € 2.000 €

B. d‘Aquitaine 1 1 1.900 € 1.900 €

Charolais 9 6 2.000 - 3.800 € 2.400 €

Fleckvieh 21 20 1.900 - 5.900 € 3.210 €

limousin 12 12 1.900 - 5.000 € 3.033 €

alle rassen 51 46 1.900 – 5.900 € 2.898 €

Zuchtbetrieb Anett Hartenstein,

der erstmalig eine Schau be-

schickte, trat mit viel Professio-

nalität auf und präsentierte vor

allem mit dem einjährigen,

bestens führigen Bullen Trimon

P (8/8/8 V. Tigris) einen Vererber

mit außergewöhnlicher Entwick-

lung.

Champion über alle rassen

Vor der Auktion bot sich den

Zuschauern ein besonderes

Bild. Alle Siegerbullen der ein-

zelnen Rassen nahmen im Ring

Aufstellung und machten Wer-

bung für die Region. Bei derarti-

ger Spitzenqualität kam die

Auswahlkommission noch ein-

mal ins Schwitzen. Mit Kyrill

ging letztlich seit Langem wie-

der einmal ein Limousinbulle als

Gesamtsieger aus dem Ring.

Knapp dahinter bekam der

Fleckviehbulle Charles P den

Reservesieg zugesprochen.

Auktion

Keine Frage: Beschicker wie

Besucher warteten gespannt auf

die Auktion. Die vorgenommene

Terminverlegung auf Wochenta-

ge erwies sich als richtige Ent-

scheidung. Die bis auf den

letzten Platz gefüllten Zuschau-

erränge und der dichtumlagerte

Auktionsring waren ein deutli-

ches Indiz dafür.

Mit den Limousinbullen begin-

nend, startete MASTERRIND-

Auktionator Torsten Kirstein die

bisher in Sachsen beeindru-

ckendste und auch im Preis-

durchschnitt beste Auktion. Alle

Limousinbullen wurden flott

unter den Hammer gebracht.

Ein hervorragendes Ergebnis

erreichte Rassesieger Kyrill mit

4.500 Euro. Mit 5.000 Euro das

Höchstgebot erhielt jedoch

Trimon P (Tigris PP x Hamilton

P), einer der jüngsten und be-

sonders hoffnungsvollen Bullen.

Er ist der neue Besamungsbulle

der MASTERRIND und wird

nach Beendigung der Quarantä-

ne seine Reise in die Besa-

mungsstation nach Verden

antreten. Das Angebot bei den

Limousinbullen wurde mit ei-

nem Durchschnittspreis von

3.033 Euro komplett geräumt.

Bei den Angus setzte sich dieser

Trend, mit geringerem Preis-

Durchschnitt, fort. Fünf von

sechs Bullen fanden schnell

einen Käufer. Ebenso konnten

beide Aubracbullen für jeweils

2.000 Euro vermarktet werden,

was einen gelungenen Einstieg

für diese Rasse bei der Auktion

bedeutet. Für den Blonde

d‘Aquitaine-Bullen genügte dem

Käufer ein Handzeichen und der

Besitzer wechselte. Bei den

Charolaisbullen ließ zwar die

Frische und Zügigkeit der Aukti-

on etwas nach, nachdem die

1a-prämierten Tiere gute Preise

erzielt hatten. Jedoch konnten

sechs von neun Bullen (davon

zwei im Stall und über dem

Einstandsgebot) vermarktet

werden. Ein Bieterfeuerwerk

entbrannte bei den Fleckviehbul-

len und sorgte für eine euphori-

sche Stimmung. Die 21 Bullen

wurden innerhalb kurzer Zeit mit

einem Durchschnittspreis von

3.210 Euro unter den Hammer

gebracht. Den Höchstpreis von

5.900 Euro konnte Rassesieger

Charles P für sich verbuchen. Er

wird zukünftig in der Besa-

mungsstation Marktredwitz-Wöl-

sau Sperma produzieren.

Insgesamt wurde ein Gesamter-

gebnis erzielt, das in Sachsen

zuvor nie erreicht worden war.

Besonders bemerkenswert ist,

dass 13 Bullen zukünftig in

Tschechien für Nachwuchs

sorgen werden. Die langjähri-

gen, mittlerweile freundschaftli-

chen Geschäftsbeziehungen

sind die Grundlage dafür, dass

wie bei kaum einer anderen

Fleischrindauktion in Deutsch-

land ausländische Bieter ent-

scheidend zum positiven Verlauf

einer solchen Veranstaltung

beitragen. Die sächsischen

Fleischrinderzüchter dürfen mit

Stolz auf dieses Ergebnis bli-

cken.

Carsten Oeser m

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Fleischrinder

Spitzenpreise für AbsetzerDie große Nachfrage bei Absetzern sorgt derzeit für Preise auf absolutem Höchstniveau! Ausgelöst durch das saisonal bedingt insgesamt eher kleine Angebot und das konstant hohe Schlachtpreis niveau, reichen die auf dem Markt befindlichen Tiere bei Weitem nicht aus, um die Nachfrage aus dem In- und Aus-land zu decken.

Aus Verkäufersicht gilt dies

erfreulicherweise sowohl für die

männlichen Qualitätsabsetzer,

die komplett im Inland verblei-

ben, als auch für die weiblichen

Tiere, die auf großes Interesse

heimischer und italienischer

Kunden treffen. Der Trend zum

qualitätsorientierten Einkaufen

setzt sich dabei unvermindert

fort, was durch erhebliche Preis-

unterschiede zwischen den

Spitzenqualitäten und der Nor-

malqualität anlässlich der März-

Auktion nochmals dokumentiert

wurde.

Bayern-Quarantäne

Nach dem Wegfall der Blauzun-

genproblematik und dem damit

deutlich erleichterten Export,

sorgt im Inland der bayerische

Vorstoß in Sachen BHV-1 für

neue Handelshindernisse. Tiere,

die nach Bayern geliefert werden

sollen, können nicht mehr direkt

dorthin verbracht werden, son-

dern müssen eine 30-tägige

Quarantäne durchlaufen oder

im Falle von reinen Mastbetrie-

ben im Verkäufer- und Käuferbe-

trieb zu bestimmten, genau

vorgeschriebenen Zeitpunkten

Blut entnommen werden.

Die MASTERRIND hat darauf

rechtzeitig reagiert und für den

„Bayern-Export“ einen neuen

Quarantäne-Stall angemietet.

Zurzeit befindet sich der

mittlerweile dritte Durchgang

mit 81 Tieren im Eversener Be-

trieb Mahnken, der Kapazitäten

für 120 Absetzer in vier Abteilen

besitzt. Die Absetzer werden

dort während der Quarantäne

umgestellt und können somit

optimal vorbereitet an die

Empfängerbetriebe geliefert

werden.

Tiere anmelden

Für die nächste anstehende

Frühjahrsauktion – am 23. Mai

zusätzlich mit weiblichen Herd-

buchtieren – erwartet die

Fleisch rinderabteilung der MAS-

TERRIND in der Verdener Nie-

dersachsenhalle dank der treuen

Beschicker erneut Auftriebszah-

len oberhalb von 500 Tieren und

weiterhin flotte Marktverläufe.

Anmeldungen zur Auktions- und

selbstverständlich auch zur

ganzjährigen Ab-Hof-Vermark-

tung nehmen die zuständigen

Mitarbeiter in Verden und Mei-

ßen jederzeit gerne entgegen.

Nutzen auch Sie die optimalen

Vermarktungsmöglichkeiten

Ihrer MASTERRIND GmbH!

Johannes Röttger m

Nach Bayern verkaufte Tiere müssen vorab in Quarantäne – die MASTERRIND hat zu diesem Zweck einen Quarantänestall angemietet www.desintec.de

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Page 52: MASTERRIND April 2012

52

Ver

ma

rk

tun

g

Preise der AuktionsfärsenEuro / Tier

Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Zuschlagspreise in Verden ohne MwSt.

2150

1950

1750

1550

1350

1150

950

Preise der weiblichen ZuchtkälberEuro / Tier

Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Zuschlagspreise in Verden ohne MwSt.

650

600

550

500

450

400

350

300

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2010

2011

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2010

2011

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Vermarktung-Preise_Preise 13.04.12 10:30 Seite 1

Preise der AuktionsfärsenEuro / Tier

Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Zuschlagspreise in Verden ohne MwSt.

2150

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Preise der weiblichen ZuchtkälberEuro / Tier

Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Zuschlagspreise in Verden ohne MwSt.

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Vermarktung-Preise_Preise 13.04.12 10:30 Seite 1

Export • Ab-Hof • Auktion Zuchtrinder gesucht

• Schmallenberg-VirussorgtfürNachfrageberuhigungnachniedertragendenRindernausDrittländern.• AbgekalbteFärsenundJungviehstehenmomentanimFocusderzahlreichenKaufinteressenten.

Auktion• Durchschnittspreise weiterhin auf hohem

Niveau

• Kalbezeitraum von 2-7 Wochen vor der Auktion beachten

• Keine Kompromisstiere über diesen Weg vermarkten

• Jungviehvermarktung erfreut sich über die Auktion steigender Beliebtheit

Ab-Hof• Abgekalbte Färsen für das gesamte Bundesgebiet gesucht!

• Hochtragende Färsen für Bayern nachgefragt!

• Herden, insbesondere Laufstall, aber auch Anbindestall, dringend gesucht!

• Jungvieh ab 9 Monate für zahlreiche Färsenaufzüchter und aufstockende Betriebe nachgefragt. Insbesondere die bevor-stehende Weidesaison steigert das Interesse nochmals.

export• Momentan verhaltene Nachfrage nach niedertragenden

Rindern.

• Normales Vermarktungsniveau wird für Juni angestrebt.

• Höher tragende Rinder für EU-Länder aktuell stark nachgefragt.

• Weiterhin Rinder ab 2½ Monate Trächtigkeit anmelden, damit unmittelbar bevorstehende Ankäufe realisiert werden können.

• Neben Gewicht und Abstammung ist die äußere Erscheinung enorm wichtig, daher lohnen sich Parasiten-bekämpfung, Scheren und eine gute Präsentation!

FazitDas kurzfristig weiterhin hohe Preisniveau bei abgekalbten Färsen und Jungvieh sollte aus Verkäufersicht bei betrieblichen Entscheidungen berücksichtigt werden. Tragende Färsen weiterhin kontinuierlich anmelden, damit die für Juni erwartete Vermarktungsnachfrage bedient werden kann.

Selektieren Sie daher Ihre Bestände und melden Sie passende Tiere zur Vermarktung an!

Bei Fragen zu diesem Thema steht Ihnen Ihr zuständiger MASTERRIND-Mitarbeiter gern zur Verfügung.

BAYERN

ITALIENMAROKKO

Page 53: MASTERRIND April 2012

53

Wichtige Informationen zum Veterinärbereich1. Impfung gegen Blau-zungenkrankheit

Mit der Richtlinienänderung

vom 14. März 2012 macht die

EU eine vorbeugende Impfung

gegen das Blauzungenvirus 8

mit inaktiviertem Impfstoff

möglich. Ein entsprechender

Erlass der obersten Landesbe-

hörde regelt dies. Wer also seine

Tiere vorbeugend schützen

möchte, kann dies weiterhin

tun, obwohl Deutschland offizi-

ell frei von BTV 8 ist. Achtung:

Wenn Sie schutzimpfen, dann

halten Sie bitte die Impfabstän-

de entsprechend der Vorschrift

ein.

2. Schmallenberg-Virus behindert Vieh-Exporte

Nachdem im Sommer 2011

erste Krankheitssymptome in

den Niederlanden beobachtet

wurden, gab es ab Dezember

2011 erste Fälle in Niedersach-

sen. Beginnend mit toten und

missgebildeten Lämmern von

Schafen und Ziegen wurden

inzwischen auch entsprechende

Beobachtungen bei Rindern

gemeldet. Wie bei der Blauzun-

ge wird auch diese Krankheit

durch sogenannte Vektoren

übertragen (Gnitzen/Mücken)

und ist damit saisongebunden

(Details siehe www.tierseuchen-

info-niedersachsen.de). Die

Krankheit ist nicht anzeige-,

wohl aber meldepflichtig und

über Deutschland, Frankreich,

Belgien, die Niederlande, Lu-

xemburg und England verbreitet.

• Vorbeugendkannversucht

werden, die Tiere wie bei

Blauzunge durch Repellentien

und Insektizide zu schützen.

• EininderFlächeanwendbarer

Antikörpertest soll in abseh-

barer Zeit verfügbar sein.

• AnderEntwicklungeines

Impfstoffes wird gearbeitet

(frühestens Ende 2013 verfüg-

bar).

Folgen für den Handel mit Tie-

ren, Embryonen und Sperma:

• Eine Mehrzahl an Drittländern

hat vorerst die Grenzen für

Tiere, Embryonen und Sperma

aus o.g. Ländern geschlossen.

• AusdenErfahrungenmit

Blauzunge kann abgeleitet

werden, dass erst neue Han-

delsregelungen erarbeitet

werden müssen, bevor wieder

exportiert werden kann.

• WennderAntikörpernachweis

für alle Untersuchungsämter

in der Fläche anwendbar ist,

wird dies in der Sache weiter-

helfen.

• Beiinsgesamtsehrguter

Nachfrage nach unseren

Zuchtprodukten ist der kurz-

fristige Wegfall einiger Liefer-

schienen für alle Beteiligten

ärgerlich. Das erneute Anlau-

fen dieser Schienen benötigt

Zeit, wie wir es im Zuge der

Blauzungenkrankheit erfahren

haben.

Friedrich Averbeck m

MASTERRIND GmbH, ein Unternehmen von RPN/SRV/ZEH

27283 Verden, Osterkrug 20, TELEFON 0 42 31. 6 79-5, TELEFAX 0 42 31. 6 79-780

INTERNET www.masterrind.com, [email protected]

BAP Bullen-Anpaarungs-Programmm Optimale Nutzung des genetischen Potenzials Ihrer Herde

m Einbeziehung des kompletten Bullenangebotes

m Vermeidung von Inzucht durch Berücksichtigung der Abstammung

Ihrer Kühe

m Einstufung Ihrer Herde durch Zuchtberater der

MASTERRIND

m Übernahme der aktuellen Leistungs- und Abstammungsdaten

Ihrer Kühe vom VIT, Verden

m Gemeinsame Definition Ihrer betrieblichen Zuchtstrategie

WirberatenSiegern!

Page 54: MASTERRIND April 2012

54

Exportpartner Marokko

Salam aleicum – aleicum salamSo begrüßt man sich im arabischsprachigen Raum, so auch in Marokko. Seit 2005 hat die MASTERRIND GmbH in Casablanca, südlich von Marokkos Haupt-stadt Rabat, eine eigene Tochter� rma, die MASTER-RIND Genetic sarl. Jährlich werden 5.000 bis 10.000 tragende Rinder dorthin exportiert.

Empfänger sind sowohl die

größten Molkereien des Landes

als auch kleinere landwirtschaft-

liche Genossenschaften/Koope-

rativen, die sich direkt an das

Tochterunternehmen wenden.

Auch die königliche Molkerei

mit angegliedertem landwirt-

schaftlichen Betrieb wurde mit

Rindern aus dem Zuchtgebiet

der MASTERRIND beliefert.

Geschäftsführer der marokkani-

schen Tochter ist Salah Awada,

der in Berlin Betriebswirtschaft

studierte und nach der Wende

über mehrere Jahre in Ungarn,

Tschechien, Polen und den

neuen Bundesländern im Rin-

derhandel tätig war. Seine liba-

nesische Herkunft und die Su-

che nach einem neuen Markt

führten ihn nach Marokko. Er

nutzte bestehende Geschäfts-

kontakte und konnte 1996 in

Zusammenarbeit mit dem bran-

denburgischen Rinderzuchtver-

band RBB die ersten tragenden

Holsteinfärsen per LKW-Trans-

port nach Marokko importieren.

Seitdem ist die Nachfrage nach

Rindern stetig gewachsen. Ma-

rokkanische Landwirte erhalten

im Rahmen des im Jahre 2008

ins Leben gerufenen Entwick-

lungsprogramms „Plan Maroc

Vert“ staatliche Fördermöglich-

keiten, u.a. für den Kauf von

Zuchtrindern oder Rindersper-

ma. Die Finanzierung des Rin-

derkaufs durch die Molkerei

stellt den Landwirten weitere

Unterstützung bereit und gibt

der Molkerei Planungssicherheit

über die Milchmenge. Der

Milchpreis beläuft sich je nach

Qualität und Menge auf umge-

rechnet konstante 30 bis 36 Cent

je Liter. Dennoch sind die Be-

triebsstrukturen in Marokko

noch sehr unterschiedlich und

auch den Bedingungen vor Ort

geschuldet. Es herrscht mediter-

ranes bis wüstenhaftes Klima.

Beispielsweise beträgt das Nie-

derschlagsgefälle von Nord

nach Süd 1.000 bis 250 mm

Regen.

Regionale Bewässerungssyste-

me bescheren unabhängig von

der Regenzeit von November bis

April mehrere Ernten, z. B. sechs

Schnitte Luzerne/Jahr. Das Land

ist mit seinen 446.550 km²

wesentlich geprägt vom Atlas-

Gebirge und der Westsahara.

Fruchtbare und für die Tierhal-

tung geeignete Regionen be� n-

den sich entlang der Küste und

im Großraum der Stadt Casa-

blanca. Sie ist mit vier Millionen

Einwohnern die größte Stadt

und gleichzeitig Marokkos Wirt-

schaftszentrum. Der dazugehö-

rende Hafen wird für fast alle

Rinderlieferungen als Zielhafen

genutzt. Die von MASTERRIND

für den Rindertransport gebuch-

ten Schi� e gingen bisher in

Geschäftsführer „MASTERRIND Genetic sarl“ Salah Awada mit Bürocrew, Zaina Oulhazzan, Amina El Jaouhari und Samia Moussaid

Blick in den Boxenlaufstall des Betriebs „Agroplus“, Inhaber ist Prinz Moulay Ismail, Cousin des Königs Mohammed VI.

Regenwolken im Februar versprechen regional hohe Futtererträge

400 Rinder bevorzugen Marokkos mittägliche Juni-Sonne und blauen Himmel

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Page 55: MASTERRIND April 2012

55

Casablanca, Tanger im Norden

und Agadir im Süden vor Anker.

Je nach Zielhafen und Wetterver-

hältnissen dauert die Seereise

dorthin 3 bis 6 Tage. Dabei

werden zwischen 700 und 1.500

Tiere transportiert. Da die Nach-

frage nach kontinuierlicher

Belieferung größer ist als das

Angebot, kauft MASTERRIND

regelmäßig Rinder aus anderen

Regionen zu. Deren Reise be-

ginnt mit der Einstallung in die

jeweiligen Quarantänen in

Deutschland, Holland oder

Österreich. Dort erfolgt auch die

Auswahl durch eine ständig

wechselnde und kritische Kom-

mission aus Marokko. Mehrheit-

lich wird aufgrund ihrer Anpas-

sungsfähigkeit und Leistungsbe-

reitschaft die Rasse Holstein

Friesian bevorzugt. Gelegentlich

werden auch einige Rinder der

Rasse Fleckvieh Milch selektiert,

deren Robustheit in bestimmten

Regionen vorteilhaft ist.

Nach absolvierter Quarantäne

geht es per Tagestour im LKW

zum Verladehafen nach Sète an

der französischen Mittelmeer-

küste.

Aufgrund der vorbildlichen

Vorbereitung durch die Mitarbei-

ter der MASTERRIND Genetic

sarl vor Ort können die Rinder

im marokkanischen Hafen in-

nerhalb weniger Stunden nach

ihrer Ankunft entladen und in

eine der nahegelegenen Quaran-

tänen eingestallt werden.

Somit beläuft sich die Gesamt-

transportzeit von Quarantäne-

stall zu Quarantänestall auf

insgesamt 5 bis 8 Tage. Die Tiere

werden während ihrer Seereise

von einem durch MASTERRIND

beauftragten Tierarzt begleitet

und im Bedarfsfall versorgt.

Auch für die kommenden Jahre

wird eine beständige Nachfrage

erwartet. Die Regierungspolitik

des volksnahen und beliebten

Königs Mohammed VI ist darauf

ausgerichtet, dem Volk langfris-

tig gute Bedingungen zu schaf-

fen, sich selbst zu versorgen

und auch Nahrungsmittel für

den Export zu produzieren.

So steigert sich der Lebensstan-

dard der 35 Mio. Marokkaner

von Jahr zu Jahr und damit

verbunden der Konsum an

Milch und Milchprodukten. 1,6

Mio. Kühe produzieren derzeit

ca 1,8 Mio. t Milch. Die Mehr-

heit der Betriebe hat bis zu 10

Kühe, jedoch produzieren im-

mer mehr große Betriebe unter

westlichen Standards.

Derzeit steht uns mit dem ma-

rokkanischen Markt und unse-

ren Mitarbeitern vor Ort ein

zuverlässiger Partner zur Seite.

Die vorhandenen Rahmenbedin-

gungen geben guten Grund zur

Ho� nung, dass auch in den

kommenden Jahren Zuchtrinder

aus dem Gebiet der MASTER-

RIND in Marokko ihre neuen

Besitzer � nden und wir damit

unseren Mitgliedsbetrieben

einen guten Verkaufsmarkt

bieten können.

Ralf Strassemeyer �

100-prozentige Kontrolle der Tierqualität

Ankunft der MS Pollux im Hafen von Sète zur Weiterfahrt nach Casablanca Ankunft der Tiere im Quarantänestall

Interessierte Landwirte einer Kooperative im Quarantänestall unter Begleitung von Salah Awada und Volker Meins (Spermaexport)

Page 56: MASTERRIND April 2012

56

Jungzüchter-Vorführwettbewerb am 8. Juli 2012

Auf zum ersten Niedersachsen-CupMan mag sich jetzt fragen, was bedeutet Nieder-sachsen-Cup und warum habe ich davon bis heute noch nichts gehört? Darauf gibt es eine einfache Ant-wort: Der Niedersachsen-Cup ist neu im Veranstal-tungskalender aller niedersächsischen Jungzüchter.

Seine Premiere und auch künfti-

ge Heimat soll der Wettbewerb

im Rahmen der Tarmstedter

Ausstellung � nden. Am Tarm-

stedter Jungzüchter-Sonntag

dürfen sich Holstein-Friesian-

Fans auf einen spannenden

Wettbewerb freuen, wenn die

besten Vorführer mit Rind und

Führstrick gegeneinander antre-

ten. Klar, die niedersächsischen

Jungzüchter messen sich bereits

im Wettbewerb – aber bisher

ausschließlich in der Tierbeurtei-

lung, wenn die Landwirtschafts-

kammer die besten Tierbeurtei-

ler und Rangierer aus den alten

Kammergebieten Hannover und

Oldenburg einlädt. Im Vorführen

gibt es bisher ausschließlich

einen Vergleich auf Verbands-

oder, eben größer, auf Bundes-

ebene, wenn der Verband der

deutschen Jungzüchter seinen

Vorführwettbewerb austrägt.

Dieser Wettbewerb wird in die-

sem Jahr auf dem Bundesjung-

züchtertre� en in Alsfeld in Hes-

sen am 24. November statt� n-

den.

Wer kann teilnehmen?

Anders als beim theoretischen

Niedersachsen-Wettbewerb in

der Tierbeurteilung gibt es für

den Niedersachsen-Cup keine

Quali� kation. Der Vorführwett-

bewerb ist für alle niedersächsi-

schen Jungzüchter, die einem

der vier Zuchtverbände: MAS-

TERRIND, Osnabrücker Herd-

buchgesellschaft (OHG), Verein

Ostfriesischer Stammviehzüch-

ter (VOST) oder Weser-Ems

Union (WEU), angehören und in

Niedersachsen wohnen, o� en.

Alle Jungzüchter im Alter zwi-

schen sechs und 25 Jahren, die

nun möglicherweise gerade den

Triathlon besucht haben und

damit noch voll im Training

sind, sollten nicht lange zögern

und sich auch gleich zum 1.

Niedersachsen-Cup anmelden.

Sowohl den Gewinnern als auch

den Platzierten winken attraktive

Geldpreise, die Niedersachsen-

Meister werden sogar mit einer

Siegprämie von 250 Euro be-

lohnt. Der Titel des Niedersach-

sen-Meisters wird in zwei Alters-

stufen vergeben, Niedersach-

sen-Meister jung (Vorführer bis

einschließlich 15 Jahre) sowie

Niedersachsen-Meister alt (Vor-

führer mit einem Alter zwischen

16 und 25). Für die Teilnahme

muss vorab eine einmalige

Anmeldegebühr in Höhe von

10 Euro entrichtet werden. Da-

mit Teilnehmer mit einem etwas

weiteren Anreiseweg aus dem

ostfriesischen oder dem osna-

brücker Umland nicht bereits

vor dem ersten Hahnkrähen aus

dem Bett müssen, startet der

Wettbewerb erst kurz vor Mittag,

nach dem Kammerentscheid in

der Tierbeurteilung, um

11.30 Uhr. Als Juror wurde Pa-

trick Rüttimann aus der Schweiz

gewonnen. Er wird die Vorführer

im Tarmstedter Schauring unter

sein kritisches Auge nehmen

und die Entscheidung tre� en

müssen, aus welchem Zuchtge-

biet die besten Vorführer kom-

men. Für die Jungzüchter, egal

ob MASTERRINDler, WEUler,

VOSTler oder OHGler, ist

Tarmstedt in jedem Fall eine

Reise wert, um sich mit oder

ohne Titelgewinn ein wenig die

Luft der größten norddeutschen

Landwirtschaftsmesse um die

Nase wehen zu lassen.

Informationen & Anmeldung

Bei weiteren Fragen wenden Sie

sich bitte an Frau Soller, Tel.

0 42 31. 6 79-1 18, Fax -216 oder

E-Mail [email protected].

Ihre Anmeldungen werden bis

zum 10. Mai von Frau Bäßmann,

Tel. 0 42 31. 6 79 - 1 37, Fax -2 77

oder E-Mail kbaessmann@

masterrind.com, entgegenge-

nommen.

Christiane Soller �

Die Sonne lacht, wenn in Tarmstedt vorgeführt wird. Ob Maren Schwarze dieses Mal dabei ist? 2011 lief es gut für die Dörverdenerin

Bei diesen Nachwuchszüchtern würde es sich beim Vorführwettbewerb sicher-lich um ein falsches Größenverhältnis handeln

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Page 57: MASTERRIND April 2012

1. Niedersachsen-CupTarmstedter Ausstellung

8. Juli 20128. Juli 20128. Juli 2012

Offener Jungzüchter-Vorführwettbewerb für alle niedersächsischen Jungzüchter im Alter zwischen 6 und 25 Jahren

� Anmeldeschluss: 10. Mai 2012� Anmeldegebühr: 10 Euro� Wettbewerbsbeginn: 11.30 Uhr� Siegprämie für die Niedersachsen- meister: je 250 €

Anmeldungen an: MASTERRIND GmbH, Kira BäßmannOsterkrug 20, D-27283 VerdenTelefon 0 42 31 / 6 79-137 · Telefax 0 42 31 / 6 79-7 80 E-Mail [email protected]

Zugelassen sind Jungzüchter aus diesen

Zuchtgebieten

Page 58: MASTERRIND April 2012

58

Porträt Maria LenkTief mit Landwirtschaft und Rinderzucht verbunden ist Maria Lenk. Die 22-jährige Studentin der Agrar-wissenschaften aus dem vogtländischen Irfersgün ist seit Mai 2011 Sächsische Milchkönigin.

Wurzeln auf dem Familienbetrieb

Der landwirtschaftliche Betrieb

Lenk befindet sich seit 1610 in

Familienbesitz. Auf dem Hof, zu

dem aktuell rund 100 Kühe

gehören, arbeiten und leben drei

Generationen. Der Betrieb Lenk

ist eine feste Größe in der säch-

sischen Rinderzucht und kann

einige Schauerfolge sowie auf

dem Betrieb gezogene Besa-

mungsbullen vorweisen.

Bei den Jungzüchtern aktiv

Maria zeigte schon im Kindesal-

ter großes Interesse an Rindern.

Bereits mit sechs Jahren nahm

sie zum ersten Mal am vogtlän-

dischen Jungzüchtervorführwett-

bewerb in Neudörfel teil. Bereits

zwei Jahre später, im zarten

Alter von acht Jahren, gewann

sie diesen Wettbewerb und

behauptete sich damit gegen 30

Teilnehmer, die damals gestartet

waren. Auch auf sächsischer

Ebene war Maria mehrfach sehr

erfolgreich dabei, so bei den

sächsischen Holsteintagen in

Cavertitz bzw. Leipzig. Im Jahr

2009 war Maria mit den sächsi-

schen Jungzüchtern in Battice

bei der europäischen Jungzüch-

terschule. Dort konnte sie ihre

Fähigkeiten im Fitten und Be-

treuen von Jungrindern vertiefen

und sich mit Jungzüchtern aus

ganz Europa austauschen. Auch

für die MASTERRIND war sie

häufig im Betreuungsteam tätig,

so zur Schau der Besten in

Verden und zur agra in Leipzig.

Liebe zum Beruf

Maria liebt die Landwirtschaft

und sieht sie weniger als Beruf,

sondern eher als Berufung. So

antwortete sie als Abiturientin

auf die Frage einer Mitschülerin,

warum sie denn Agrarwissen-

schaften studieren wolle, mit

der Aussage, dass sie dafür

geboren sei. So verwundert es

nicht, dass die junge Frau neben

ihrem Studium und dem Amt

der sächsischen Milchkönigin

auch auf dem elterlichen Betrieb

anpackt, wenn es ihre Zeit zu-

lässt.

Bereits vor dem Abitur begann

Maria, ihre Kenntnisse auf ver-

schiedenen landwirtschaftlichen

Betrieben durch Praktika zu

erweitern. Dabei probierte sie

verschiedenste Strukturen und

Produktionsrichtungen aus, so

z. B. auf dem Rößlerhof der

Familie Seyffert in Burkhardts-

dorf, beim sächsischen Rinder-

zuchtverband, auf dem Lehr-

und Versuchsgut Köllitzsch oder

bei der Landberatung in Qued-

linburg.

Nach dem Abitur begann Maria

Lenk im Herbst 2007 ihr Studi-

um der Agrarwissenschaften mit

der Spezialisierung Wirtschaft

an der Martin-Luther-Universität

zu Halle. Im November 2010

erreichte sie den Bachelor of

Science. In ihrer Bachelorarbeit

beschäftigte sie sich mit einer

Wirtschaftlichkeitsuntersuchung

zur Investition in ein automati-

sches Melksystem. Ihr Master-

Studium im Bereich Nutztier-

wissenschaften möchte Maria in

diesem Jahr abschließen.

Sächsische Milch­königin 2011 bis 2013

2011 folgte für Maria der nächs-

te „Meilenstein“ in ihrem Leben:

Im Rahmen der Landwirtschafts-

messe agra in Leipzig wurde sie

zur sächsischen Milchkönigin

Maria I gekrönt. Für Maria ist es

eine Herzensangelegenheit, sich

für die sächsischen Milchviehbe-

triebe und Molkereien einzuset-

zen. Es ist ihr Ziel, den Verbrau-

chern ein realistisches Bild der

sächsischen Milcherzeuger und

Molkereien aufzuzeigen. Damit

möchte sie erreichen, dass die

Verbraucher lieber zu regionalen

Produkten greifen. Für Maria ist

es immer ein besonderes High-

light, wenn sie Kindern die

Landwirtschaft erklären kann, so

z. B., wenn der Irfersgrüner

Kindergarten zu Besuch auf dem

Betrieb der Familie ist. Die junge

Agrarwissenschaftlerin liebt es

aber auch, wenn sie mit Minis-

tern und Parlamentariern aktiv

über die Belange der Landwirt-

schaft diskutieren und somit

ihre eigenen Vorstellungen ein-

bringen kann. Den sächsischen

Jungzüchtern bleibt sie dennoch

treu, so war sie beim Jungzüch-

terwettbewerb in Neudörfel

sowohl als Starterin als auch im

Amt der Milchkönigin vertreten.

Beim Jungzüchterwettbewerb in

Altmittweida übernahm sie die

Auszeichnung der Teilnehmer.

Martin Häberer, Niedercrinitz mMaria Lenk, die amtierende sächsische Milchkönigin

Maria Lenk in ihrem Element

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Page 59: MASTERRIND April 2012

59

tierbeurteilungswettbewerbIm Dezember 2011 richtete die Landwirtschaftskam-mer Niedersachsen einen Tierbeurteilungswettbe-werb für Auszubildende aus den Landkreisen Nien-burg und Diepholz aus. Durchgeführt wurde der Ent-scheid auf dem Betrieb von Rainer Plenge in Heerde.

MASTERRIND-Klassifizierer

Henning Ahrens ging den allge-

meingültigen Tierbeurteilungs-

bogen mit den Teilnehmern an

einer Beispielkuh durch. Danach

hatten die Nachwuchslandwirte

die Aufgabe, eine Färsengruppe

zu rangieren. Anschließend

sollten drei Tiere mit Hilfe des

Beurteilungsbogens bewertet

werden.

Angeboten wurden im Rahmen-

programm ein Fachvortrag über

Brunsterkennung und Fruchtbar-

keitsmanagement sowie die

Vorstellung des elek tronischen

Brunsterkennungssystems Hea-

time. Darüber hinaus wurden

anhand von Schlachtorganen

Veränderungen an weiblichen

Geschlechtsorganen (Gebär-

mutter, Eierstöcke) demonstriert

und die Arbeit mit dem Bullen-

katalog erläutert.

Mitarbeiter der Landwirtschafts-

kammer, der landwirtschaftli-

chen Unternehmensberatung

Diepholz/Sulingen e.V., der

MASTERRIND sowie des Berufs-

bildungszentrums Dr. J. Ulderup

in Sulingen ermittelten die Sie-

ger des Wettbewerbs.

Den ersten Platz erreichte Hen-

ning Martens vom Ausbildungs-

betrieb RZB Derboven, Warpe,

vor Rena Ohrdes (Renzelmann

GbR, Ströhen) und seinem

Mitauszubildenden Marcel

Rock. Auf Platz 4 folgte Marten

Köhler (Bliefernicht, Ehrenburg)

vor Fabien Schomburg (Cording,

Wagenfeld).

Ein herzliches Dankeschön gilt

vor allem Familie Plenge, die

auch dieses Jahr weder Arbeit

noch Mühe scheute, diesen

Wettbewerb auf ihrem Betrieb

stattfinden zu lassen. Alles in

allem eine gelungene Veranstal-

tung!

Karen Borggrefe,

BBZ Sulingen m

Die Teilnehmer des Wettbewerbes

Sönke harries neu dabeiDer Vorstand des Jungzüchter-

beirates, der aus den Vorstän-

den der insgesamt 13 nieder-

sächsischen Jungzüchterclubs

gewählt wird, zählt insgesamt

sechs Mitglieder. Mit der dies-

jährigen Jahreshauptversamm-

lung, Ende Februar, gehört nun

auch Sönke Harries aus Verden

dazu. Erst seit kurzem bekleidet

er ebenfalls das Amt des ersten

Vorsitzenden im Jungzüchter-

club Altkreis Hoya und wurde

auf der Jahreshauptversamm-

lung einstimmig in den Vorstand

berufen. Er löst damit Anne-

Mette Evers aus Syke ab, die die

Vorstandsarbeit über neun Jahre

mit viel Begeisterung und Ener-

gie unterstützt hat. Nach drei

Wahlperioden und mit einem

Höchstalter von 28 Jahren heißt

es für sie jedoch Abschiedneh-

men vom Projekt „Jungzüchter-

arbeit“. Nun liegt die Chance bei

den Jüngeren, aktiv zu werden

und die eigenen Ideen für die

Nachwuchszüchter voranzutrei-

ben.

Das neue Team besteht somit

aus Eike Keller aus Sulingen, seit

2010 erster Vorsitzender, dem

zweiten Vorsitzenden Timo

Carstens, Visselhövede, sowie

Eike Martens, Trebel, und – ganz

neu dabei – Sönke Harries,

Verden. Alena Wortmann aus

Beppen und Henrike Topp aus

Derental bilden die weibliche

Fraktion des Vorstandes und

bekleiden die Ämter der Schrift-

führerin und Kassenwartin.

Christiane Soller mDer Vorstand des Jungzüchterbeirates

Sächsische Jungzüchter wählen neuen VorstandAlle vier Jahre wird in Sachsen

der neue Jungzüchtervorstand

gewählt. Im Dezember 2011 war

es wieder soweit.

Jungzüchtervorsitzender von

Sachsen wurde Marc Bernhardt

aus Somsdorf. Marc ist eben-

falls Mitglied im VDJ (Verband

Deutscher Jungzüchter). Stell-

vertretender Vorsitzender wurde

Matin Häberer aus Niedercri-

nitz, ebenfalls ein engagierter

Jungzüchter in Sachsen. Des

Weiteren wurden noch Denise

Pfaff aus Gahlenz, ehemalige

Vorsitzende, Tobias Döhler aus

Wildenau, auch Vorsitzender des

Vogtländischen Jungzüchter-

club, und Maria Lenk aus Irfers-

grün, zur Zeit Sächsische Milch-

königin, in den Vorstand ge-

wählt.

Weitere Infos gib es auf www.

jungzuechter-sachsen.de

Andreas Fritzsch m

Jungzüchtervorstand Sachsen (v.l.n.r.): Denise Pfaff, Tobias Döhler, Marc Bern-hardt, Martin Häberer (ohne Maria Lenk, siehe Jungzüchterporträt Seite 58)

Page 60: MASTERRIND April 2012

60

R KINDERSEITEXSei kein Frosch!

FroschlexikonAuch wenn es etwa 2.600 ver­

schiedene Froscharten auf der

Welt gibt, erkennt man Frösche

doch auf den ersten Blick an

ihrem rundlichen, gedrungenen

Körper, den langen und kräftigen

Hinter­ sowie kurzen Vorderbei­

nen. Meist sitzen sie in der

typischen hockenden Haltung

am Rand eines Tümpels oder

auf dem Blatt einer Wasserpfl an­

ze. Ihr breites Froschmaul ist

zahnlos; ihre Beute fangen sie

mit ihrer langen Zunge. Unsere

einheimischen Frösche sind

meist grün oder bräunlich ge­

färbt.

Einer der schönsten einheimi­

schen Frösche ist der gerade

mal fünf Zentimeter große Laub­

frosch: Er ist leuchtend grün

und trägt einen schwarzen Strei­

fen auf jeder Seite.

In den Tropen gibt es aber auch

kunterbunte Frösche: Sie kön­

nen rot, türkisblau oder knall­

gelb sein und sind oft auch mit

Tupfen oder Streifen gemustert.

Frösche fi ndet man in fast allen

Lebensräumen: in stillen Seen,

tosenden Gebirgsbächen, auf

Bäumen, unter der Erde, im

Regenwald, in der Prärie und

auch im Gebirge.

Je nach Art können Frösche etwa

drei bis 20 Jahre alt werden.

Unsere einheimischen Grasfrö­

sche werden zwischen drei und

zwölf Jahre, Laubfrösche bis zu

25 Jahre alt. Frösche sind Am­

phibien, das heißt, sie leben auf

dem Land und im Wasser. Sie

sind wechselwarm: ihre Körper­

temperatur hängt von der Tem­

peratur der Umgebung ab.

Ist es kalt, werden sie langsam

und träge, ist es warm, sind sie

quicklebendig. Meist werden sie

erst in der Dämmerung und

nachts richtig munter.

Aber nicht alle Frösche leben im

Wasser. Der bei uns bekanntes­

te, der Laubfrosch, ist ein richti­

ger Klettermax: geschickt turnt

er in Sträuchern und auf Bäu­

men herum. Seine Finger und

Zehenspitzen bestehen aus

scheibenförmigen Haft­Ballen,

mit denen er sich wie mit Saug­

näpfen an Ästen und Blättern

festhalten kann. nur zur Fort­

pfl anzungszeit zwischen April

und Juni lebt er im Wasser; dann

klettert er wieder zurück in die

Bäume. nach der Paarung legt

das Weibchen die Eier – auch

Laich genannt – im Wasser ab:

Die Eier werden entweder in

langen Laichschnüren oder

Laichklumpen abgelegt und

bleiben durch die klebrige,

schützende Gallertschicht an

Wasserpfl anzen haften. Ein bis

drei Wochen später schlüpft aus

dem Ei aber kein Frosch, son­

dern eine winzige Larve, die sich

an Wasserpfl anzen fest heftet.

Innerhalb weniger Tage entwi­

ckeln sich Mundöff nung, Augen

und Schwanz: die Kaulquappe

entsteht. Bis sich die Kaulquap­

pe zum Frosch entwickelt dauert

es ca. dreizehn Wochen.

Jeder weiß, wie ein Frosch quakt

und dass es manchmal ganz

schön laut sein kann. Dass so

kleine Tiere so laut rufen kön­

nen, liegt an ihrer Schallblase:

Manche Frösche kann man bis

zu 500 Meter weit hören. Je nach

Art haben Frösche eine oder

zwei Schallblasen. Bei uns quakt

der Laubfrosch am lautesten. Er

hat nur eine Schallblase, die er

aber so gewaltig aufblähen kann,

dass sie fast so groß ist wie der

ganze Frosch. Damit will er nicht

nur sein Revier abgrenzen, son­

dern vor allem Weibchen anlo­

cken. Wie bei allen Fröschen

lassen sich auch Laubfrosch­

Männchen vom Gequake ihrer

Rivalen anregen: selbst ein

Froschkonzert vom Tonband

führt dazu, dass die Männchen

bald in den Gesang einstimmen.

Die Gewinner des Dezember­Rätsels sind

thor Weinhold aus Oelsnitz und esther Hadeler aus Balje

Herzlichen Glückwunsch!

april-Rätsel Welcher dieser Frösche lebt nicht in Deutschland?

Schickt die Lösung an: MASTERRInD GmbH, Christiane Soller, Osterkrug 20, 27283 Verden

a) Laubfrosch b) Kröte c) Grasfrosch d) Färberfrosch

Froschzungenbrecher:Wenn viele � inke Frösche viele � iegende Fliegen fangen,

fangen viele � inke Frösche viele � iegende Fliegen.

BasteltippEin anständiger Teichforscher

benötigt einen Kescher. Wenn

du noch keinen eigenen hast,

dann bastele dir doch einfach

einen. Es ist ganz einfach.

Material: Stock, Holzleiste oder

Bambusrohr, Gardinenrest,

Garn, nadel und Draht.

Aus dem Draht einen Ring for­

men. nun schneidet man ein

quadratisches Stück aus dem

Gardinenrest zu, es sollte min­

destens doppelt so breit sein

wie der Drahtring. Der Ring wird

dann mit dem Gardinenrest

überzogen.

Hierzu legt man den Stoff am

Rand des Ringes an, schlägt ein

Stückchen um und näht den

Stoff an den Ring. Dann legt

man den Ring an den Stock oder

die Leiste und biegt ihn leicht

um den Stock. So wird der Ring

dann mit dem Stock verdrahtet.

JUn

gZ

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t

Page 61: MASTERRIND April 2012

61

Optimierung von zuchthygienischen Maßnahmen

Mehr tragende Kühe im Bestand durch UltraschallIm Rahmen des Projekts Zukunftsforum „Veredlungs-

land Sachsen 2020“ wurde gemeinsam mit der MASTERRIND GmbH das Fruchtbarkeitsgeschehen in 14 Pilotbetrieben erfasst und ausgewertet. Ein Ziel bestand darin, die vorliegende Herdensituation zu beschreiben und die wesentlichen Kennzahlen als Bestandteil in die zu entwickelnde Daten- und Infor-mationsplattform aufzunehmen, damit zukünftig Herdenmanager und externe Berater durch geeignete Schritte den Status bewahren oder verbessern können.

Mehr tragende Tiere im Bestand

gewähren mehr geborene Kälber

je Jahr, und die Kühe gelangen

schneller in die nächste Laktati­

on. Langfristig wird eine Erhö­

hung der nutzungseffi zienz

erwartet. Die Gesamtträchtigkeit

(Anzahl tragender Kühe im

Bestand) lag bei den betrachte­

ten Betrieben zwischen 41 und

60 %. Es stellte sich daher die

Frage: Ob und in welchem Maße

die Fruchtbarkeitsleistung beim

einzeltier verbessert werden

kann? Dazu wurde das Service­

programm der MASTERRInD

GmbH zur Optimierung der

zuchthygienischen Maßnahmen

unter Einbeziehung der Ultra­

schalluntersuchungen genutzt.

Zielstellung

Ziel ist es, anhand von regelmä­

ßigen Kontrollen jedes Tieres,

verbunden mit einer befundba­

sierten Behandlung, eine gesun­

de und fruchtbare Herde mit

einem größtmöglichen Anteil

tragender Tiere zu bewirtschaf­

ten. Das konsequente Regime

sollte sich auch in anderen

Fruchtbarkeitskennzahlen wider­

spiegeln. Die frühzeitigen Besa­

mungen und die im Vergleich

zur konventionellen Trächtig­

keitsdiagnostik um 14 Tage

frühere Einordnung der Tiere in

tragend / nicht tragend ermögli­

chen die Einsparung wertvoller

Tage in der Güstzeit / Zwischen­

tragezeit (ZTZ). Die Verzöge­

rungszeit und damit auch die

ZTZ der gesamten Herde sollten

sich merklich verkürzen – eben­

so die Zwischenbesamungszeit

als Marker für die Brunstnut­

zung.

Mit dem innovativen Verfahren

Ultraschall und der damit mögli­

chen detaillierten Befundung

des Gesundheits­ und Aktivitäts­

status jeder einzelnen Kuh soll

eine Optimierung der zuchthy­

gienischen Maßnahmen eines

Betriebes erreicht werden.

Serviceprogramm

Die transrektale Ultraschallun­

tersuchung ermöglicht am Tier

die bildliche Darstellung der

inneren Geschlechtsorgane und

100 %

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %PK1 PK2 Steri

84 87 91

Foll./CL Zyste inaktiv

Frucht­ wasser

Embryo

Gebär­mutter­wandAbb.: 2

(Quelle: top agrar Ratgeber, 2009)

abb. 3: Befundverteilung bei den mit Ultraschall durchgeführten Untersuchungen

100 %

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %PK1 PK2 Steri

84 87 91

Foll./CL Min Max

abb. 4: anteile der Befunde mit Follikeln und gelbkörpern (Foll/CL)

Page 62: MASTERRIND April 2012

62

Ma

na

geM

ent

die sofortige Interpretation der

Bilder. Damit ist eine aktuelle

Befunderhebung sowohl hin­

sichtlich der Funktion der Eier­

stöcke (Zyklusstand der Kuh) als

auch der Gesundheit der Gebär­

mutter (Uterus) sowie die Träch­

tigkeitsdiagnose möglich (Abbil­

dungen 1 und 2).

Die Aktivität der Ovarien lässt

sich klar differenzieren. Gelbkör­

per werden von Follikeln und

Zysten unterschieden. Während

der Untersuchung der Gebär­

mutter nach der Kalbung wird

deren Status der Rückbildung

erfasst. Wird zu einem späteren

Zeitpunkt der Uterusuntersu­

chung festgestellt, dass diese

mit Flüssigkeit gefüllt ist, so

kann zwischen einer krankhaften

Veränderung (z. B. Endometri­

tis) und einer bestehenden

Frühträchtigkeit unterschieden

werden. Ab dem 24. Tag p. i.

können mit 95 – 99 % Sicherheit

eindeutig positive Trächtigkeits­

befunde erstellt und ab dem 29.

Tag p. i. der lebende Embryo

anhand des Herzschlages sicher

gezeigt werden.

Mit der Ultraschalluntersuchung

ist es möglich, detaillierte Be­

funde zu erheben, damit jedes

Tier seiner daraus resultieren­

den Behandlung zugeführt wird.

Fruchtbarkeitsbeeinflussende

Medikamente können gezielt

eingesetzt werden.

Im Rahmen des Projektes Zu­

kunftsforum „Veredlungsland

2020“ wurde in neun Pilotbetrie­

ben das nachstehende Service­

programm der MASTERRInD

GmbH angewendet:

• Puerperalkontrolle1(PK1)in

der 3. Woche p. p.: Untersu­

chung aller abgekalbten Kühe

(Kontrolle der Uterusrückbil­

dung und Ovaraktivität, Hin­

weise auf Endometritiden)

• Puerperalkontrolle2(PK2)in

der 5. Woche p. p.: Untersu­

chung aller abgekalbten Kühe

(Aktualisierung erhobener

Befunde zur PK 1 und Kontrol­

le des Behandlungserfolges

behandelter Tiere, Zykluskon­

trolle)

• nach Ablauf einer freiwilligen

Wartezeit von 42 tagen (leis­

tungsorientierte) Besamung

aller tiere in Brunst

• Trächtigkeitsuntersuchung

(TU)abdem29.Tagp.i.:

Untersuchung aller besamten

Kühe

• Zyklus-bzw.Sterilitätsunter-

suchung(Steri)abdem49.

tag p.p.: Untersuchung aller

bis dahin nicht besamten

Kühe und nach erfolgter

Trächtigkeitsuntersuchung

aller TU­negativen Tiere

ergebnisseIn die Auswertungen wurden 14

Herden einbezogen, von denen

neun das Serviceprogramm der

MASTERRInD GmbH zur Ver­

besserung der Fruchtbarkeit

durchführten, und fünf, welche

ihr bisher bestehendes Frucht­

barkeitsmanagement beibehiel­

ten. Mit der nutzung der Ultra­

schalldiagnostik war es den

Betrieben möglich, die Ovarien

und Uteri der Kühe zu drei Zeit­

punkten zu beurteilen. Diese

Abschnitte divergierten geringfü­

gig von dem aufgezeigten Pro­

gramm. Die Puerperalkontrolle 1

(PK1) wurde zwischen dem 14.

und 21. Tag p.p., die PK2 zwi­

schen dem 28. und 35. Tag p.p.

und die Zykluskontrolle (Steri) ab

dem 49. Tag nach der letzten

Kalbung durchgeführt. In Abbil­

dung 3 sind die Befundverteilun­

gen während der drei Perioden

aufgelistet. Der Anteil an Folli­

keln (Foll) und Gelbkörpern (CL)

betrug von der PK1 bis zur Steri

zwischen 84 und 91 %. Die Zu­

nahme war gekoppelt mit einer

Verringerung der Differenzen von

Maximum und Minimum zwi­

schen den Herden (Abb. 4).

Der Anteil an Zysten betrug im

Untersuchungszeitraum etwa

6 %. In einzelnen Herden wurde

ein Zystenanteil zwischen 0 und

15 % nachgewiesen. Eine be­

triebliche Tendenz war nicht

vorhanden, da die Maximal­

bzw. Minimalwerte in diesem

Zeitraum keinen betrieblichen

Bezug gewährten. Der hohe

Anteil an Follikeln und Gelbkör­

pern zeigt, dass die Tiere relativ

schnell wieder gute Vorausset­

zungen für eine erneute Träch­

tigkeit aufwiesen.

Bei dem Fruchtbarkeitspro­

gramm wurde gleichzeitig der

Anteil an Endometritiden mit

der entsprechenden Einstufung

E1 bis E3 (E1 … leicht, E3 …

schwer) erfasst. In der Abbil­

dung 5 sind der Anteil und die

Einstufung dargestellt. Bei der

PK1 war der Anteil der Befunde

mit Endometritiden mit 50 %

relativ hoch. Durch die frühzeiti­

ge Kenntnis darüber wurden

entsprechende Maßnahmen

eingeleitet. Der geringe Anteil an

Endometritiden bei der PK2 und

100 %

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %EM E1 E2 E3

PK1 PK2 Steri

abb.5: anteil der Befunde mit endometritiden (EM) und deren einstufung (E1 ... E3)

100 %

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %PK1 PK2 Steri

TU 29 Min Max

abb. 6: anteil der trächtigkeitsbefunde (TU+ pder TU­) und der nachuntersuchungen (nU)

Page 63: MASTERRIND April 2012

63

der Sterilitätskontrolle resultiert

sicherlich aus den durchgeführ­

ten Maßnahmen. Im Wesentli­

chen wurden die Endometriti­

den in die E1 eingestuft (Abb. 5).

Bei dem sehr geringen Anteil

(4,4 %) an positiven Endometri­

tidenbefunden bei der Steri

ergab sich jedoch eine Verschie­

bung der Einstufungen zu den

Gruppen E2 bis E3.

Ein weiterer Vorteil des Service­

programmes der MASTERRInD

GmbH bestand darin, dass

mittels der Ultraschalluntersu­

chungen bereits ab dem 29.

Trächtigkeitstag eine Beurteilung

des Besamungserfolges sicher

vorgenommen werden kann. Die

Ergebnisse werden in der Abbil­

dung 6 gezeigt. In den unter­

suchten Herden wurden im

Mittel zu gleichen Teilen die

Tiere als tragend oder nichttra­

gend eingestuft. Die Spannweite

zwischen den Herden war bei

den tragenden Tieren etwas

geringer. Der Anteil an nachun­

tersuchungen lag bei 3 % und

diente zur Abklärung nicht ein­

deutiger Befunde.

Gleichzeitig wurden auch die

produktionsbeschreibenden

Fruchtbarkeitsparameter in den

Herden erfasst. Diese Kennzah­

len gestatteten einen Vergleich

zu den Herden, die dieses um­

fangreiche Fruchtbarkeitsma­

nagementprogramm nicht ein­

setzten. Mit der gezielten An­

wendung der Ultraschallunter­

suchung ab dem 14. Tag p.p. bis

zur frühzeitigen Trächtigkeitsun­

tersuchung war es möglich, die

Gesamtträchtigkeit (GESTR) in

den Betrieben um 4,2 Prozent­

punkte anzuheben. In der Tabel­

le 1 werden die Parameter für

den Zeitraum des Vorjahres

(August bis Oktober 2010) und

des Jahres der Anwendung

(August bis Oktober 2011) ver­

glichen. neben der Erhöhung

der Gesamtträchtigkeit konnte

durch die Anwendung des Ser­

viceprogrammes der MASTER-

RInD GmbH bereits im zweiten

Quartal dessen Durchführung in

den teilnehmenden Betrieben

die Rast­, Güst­ und Zwischen­

besamungszeiten deutlich redu­

ziert werden.

Bei den Parametern Besamungs­

und Trächtigkeitsindex trat wie

erwartet kaum eine Veränderung

ein. nach einer Rangierung der

Ausgangsherden nach der

GESTR ergab sich, dass der

Effekt des Fruchtbarkeitspro­

grammes bei einem Ausgangs­

niveau unter 54 % GESTR noch

größer war (+6,4) als im Mittel

der Bestände.

Auch bei den Vergleichsherden

verbesserten sich einige Para­

meter gegenüber dem Vorjah­

reszeitraum. Es ist jedoch der

Zusatznutzen des ultraschallun­

terstützten Serviceprogrammes

bei GESTR (Abb. 7), RZ, ZTZ

und Zwischenbesamungszeit

(Tab. 1) deutlich zu erkennen.

Besonders kommt dieser Vorteil

bei der ZBZ zum Ausdruck. Die

gewonnenen 5,5 Tage ZBZ

(Tab. 1) in den „Ultraschall­Be­

trieben“ im Vergleich zu den

anderen Betrieben sind auf

bessere Kenntnisse des Zykluss­

tandes des Einzeltieres und der

Optimierung der zuchthygieni­

schen Maßnahmen zurückzu­

führen.

Schlussfolgerungen

Die Anwendung des Servicepro­

grammes der MASTERRInD

GmbH zur Verbesserung der

Fruchtbarkeit brachte bei den

teilnehmenden Herden eine

Verkürzung der Güstzeit um 13

Tage. Daraus resultierend ergibt

sich ein finanzieller Vorteil für

die teilnehmenden Betriebe von

durchschnittlich 65 € je Kuh und

Jahr.

Der Anteil an tragenden Kühen

(GESTR) erhöhte sich im Mittel

um 4,2 Prozentpunkte. In einzel­

nen Herden stieg die Gesamt­

trächtigkeitsrate um bis zu 10

Prozentpunkte an. Eine Erhö­

hung des Anteils an tragenden

Kühen gewährt mehr Geburten

pro Jahr, mehr Milch und auf­

grund besserer Fitness weniger

tiergesundheitliche Probleme in

der Folgelaktation. Es ist daher

zu erwarten, dass die nutzungs­

effizienz spürbar zunimmt.

Die intensive Bearbeitung der

Tiere im Puerperium gewährt

eine Verkürzung der Rastzeit.

Eine konsequente Puerperalkon­

trolle und die Zykluskontolle ab

dem 49. Tag p.p. ermöglichen

die Reduzierung der Rast­ und

Zwischenbesamungszeit.

Die nutzung der Ultraschallun­

tersuchung im Fruchtbarkeits­

management ist eine Vorausset­

zung, dass bei Hochleistungskü­

hen frühzeitig und erfolgreich

eine erneute Trächtigkeit erzielt

wird.

Dr. Jörg Fleischer, Anke Kießling,

Zukunftsforum LKV Sachsen

Sindy Brauße,

Fachschulzentrum Freiberg-Zug

Frank Richter, MASTERRIND m

50 %

40 %

60 %

30 %

20 %

10 %

0 %

8 %

6 %

10 %

4 %

2 %

0 %

-2 %Programm Vergleich <54 % GESTR >54 % GESTR

08-10 2010 08-10 2011 Di�erenzProgramm

4,22,8

6,4

1,4

Abb.7:EinflussdesFruchtbarkeitsprogrammesaufdenAnteiltragenderKühe(GESTR)

tabelle 1: Vergleich der am Ultraschallprogramm teilnehmenden Betriebe vs. Betriebe mit beibehaltenem Fruchtbarkeitmanagement

Ultraschallprogramm VergleichParameter Zeitraum Differenz

2010 201108 - 10 08 - 10

Gesamtträchtigkeit(GESTR) % 51,5 55,7 4,2 2,8Rastzeit Tage 82,6 77,5 ­5,1 ­3,4Güstzeit(ZTZ) Tage 151 138 ­13 ­10,0Zwischenbesamungszeit Tage 41 37 ­4 1,5Besamungsindex 3,4 3,2 ­0,2 ­0,3Trächtigkeitsindex(BA) 2,7 2,5 ­0,2 ­0,2

Page 64: MASTERRIND April 2012

64

Fruchtbarkeitsmanagement

Wachsende Herausforderungbei steigender LeistungIn den letzten Jahren wurde immer wieder von der nachlassenden Fruchtbarkeit unserer Milchrinder berichtet. Dies wird vielfach mit der stetig steigen-den Milchleistung der Tiere erklärt. In den vergange-nen 50 Jahren hat sich die Milchleistung vervielfacht: Lag sie pro Kuh und Laktation im Jahr 1991 durch-schnittlich noch unter 7.000 kg in den alten und unter 5.000 kg in den neuen Bundesländern, ist sie bis 2002 durchschnittlich auf über 8.000 kg gestei-gert worden (Kanitz et al., 2003).

Es konnten Zusammenhänge

zwischen hoher Milchleistung

und erschwerter Brunsterken-

nung aufgezeigt werden. So war

bei Tieren mit einer Tagesmilch-

leistung von mehr als 39,5 kg die

Dauer der Brunst kürzer und die

Hormonkonzentration (Östro-

gen) im Blut niedriger als bei

Tieren mit einer Milchleistung

von weniger als 39,5 kg/Tag

(Lopez et al., 2004).

Als mögliche Erklärung werden

erhöhte Stoffwechselraten von

Tieren mit steigender Milchleis-

tung und die damit verbundene

höhere Blutflussrate durch die

Leber genannt. In der Leber

werden Hormone wie Östrogen

und Progesteron abgebaut. Die

gesteigerte Leberdurchblutung

zieht einen beschleunigten

Abbau dieser Hormone nach

sich. Verringerte Östrogenkon-

zentrationen im Blut führen zu

einer undeutlicheren Ausprä-

gung der Brunstsymptomatik

(Wiltbank et al., 2006, Lopez

2005).

Darüber hinaus wird die ver-

schlechterte Fruchtbarkeit mit

der nach der Abkalbung entste-

henden negativen Energiebilanz

(NEB) in Zusammenhang ge-

bracht. Durch eine ausgeprägte

NEB wird die Freisetzung des

für die Funktion der Ge-

schlechtsorgane übergeordne-

ten Steuerungshormons

(GNRH) herabgesetzt. Tiere mit

stark ausgeprägter NEB sind

erkennbar an dem starken Kör-

permasseverlust nach der Abkal-

bung. Vor allem vor der Kalbung

überkonditionierte Tiere neigen

hierzu. Eine hohe Milchleistung

stellt einen Risikofaktor für eine

verlängerte Phase der NEB dar.

Als wichtigste Maßnahmen zur

Prophylaxe sind zu nennen die

Vermeidung einer Überkonditio-

nierung in der Spätlaktation und

Tockenstehphase sowie eine

effiziente Anfütterung der Tiere

drei Wochen vor der Kalbung.

Bemerkenswert ist, dass stei-

gende Leistungen nicht zwangs-

läufig in Zusammenhang mit

einer Verschlechterung der

Fruchtbarkeitskennzahlen im

Betrieb stehen müssen. In einer

Studie von Zube und Franke

(2007), wiesen Tiere mit hoher

Leistung keine schlechtere

Fruchtbarkeit auf als Tiere mit

niedriger Milchleistung.

Es ist somit möglich, Tiere mit

hoher Leistung so zu halten,

dass keine Einbußen durch

verschlechterte Fruchtbarkeits-

kennzahlen entstehen. Die Auf-

gabenstellung besteht demnach

darin, bei steigender Leistung

die Umwelt- und Management-

bedingungen in geeigneter

Weise zu optimieren.

In erster Linie sind hierzu opti-

male Haltungs- und Fütterungs-

bedingungen notwendig. Volle

Aufmerksamkeit darf hier nicht

erst dem laktierenden Tier ge-

schenkt werden! Bereits die

Trockenstehphase, die Vorberei-

tung auf die Laktation und der

Verlauf der Abkalbung haben

einen entscheidenden Einfluss

auf die folgende Laktation.

Mit Strategie zum Erfolg

Die durch herabgesetzte Frucht-

barkeit verursachten ökonomi-

schen Verluste werden in ihrer

Bedeutung immer wieder unter-

schätzt. Jeder Tag unnötig ver-

längerter Güstzeit (Zeitspanne

von der Abkalbung bis zur er-

folgreichen Besamung) verur-

sacht Kosten in Höhe von zwei

bis vier Euro. Aus diesen Zahlen

ist zu ersehen, welches ökono-

mische Potenzial in vielen Be-

trieben leider vergeben wird.

Somit ist es wichtig das Frucht-

barkeitsmanagement darauf

auszurichten, dass Tiere mit

kürzeren Brunsten entdeckt und

der künstlichen Besamung zuge-

führt werden. Hier gilt es, so-

wohl die Brunsterkennungsrate Abb.1: Duldungsdauer, Östrogenkonzentration und Follikeldurchmesser in Abhängigkeit von der durchschnittlichen Tagesmilchleistung (Lopez et al., 2004)

20

18

16

14

12

10

8

6

4

2

0>39,5 kg/Tag <39,5 kg/Tag

Duldungsdauer (h)

Östrogenkonzentration (pg/ml)

Follikeldurchmesser (mm)

Tab. 1: Fruchtbarkeitskennzahlen bei Kühen in Abhängigkeit von der Milchmengenleistung (Zube und Franke, 2007)

Kennziffer 25 % mit höchsterLeistung (10.100 kg)

25 % mit geringsterLeistung (8.036 kg)

Trächtigkeitsrate nach Erstbesamung (%) 38 38

Besamungsaufwand (n) 2,4 2,3

Zwischentragezeit (d) 140 137

MA

nA

gEM

EnT

Page 65: MASTERRIND April 2012

65

als auch die Brunstnutzungsrate

zu verbessern. Bei den im Rah-

men der Arbeiten des IFN be-

treuten Betrieben erweist sich

gerade der Faktor der Brunstbe-

obachtung mit den daraus fol-

genden Parametern als sehr

wichtig für die Fruchtbarkeit im

Bestand.

Wie ist der Status der Brunsterkennung in Ihrem Betrieb?

Die Brunsterkennungs- (BER)

und -nutzungsrate (BNR) stellen

wichtige Parameter dar. Die

BNR erfasst den Anteil der Kü-

he, die nach Ablauf der physiolo-

gisch bedingten Mindestrastzeit

oder einer betrieblich festgeleg-

ten freiwilligen Wartezeit (FWZ)

in einem Zeitraum von 21 Tagen

erstbesamt wurden, im Verhält-

nis zu den in diesem Zeitraum

zur Brunstbeobachtung / Besa-

mung vorgesehenen Tieren. Die

BER erfasst alle in Brunst gese-

henen Tiere in diesem Zeitraum,

unabhängig von der Durchfüh-

rung einer Besamung.

Betriebe können die Brunstnut-

zungsrate entweder ihrer EDV-

Auswertung entnehmen oder

diese mit einer einfachen Maß-

nahme selbst dokumentieren.

Sie schreiben alle Tiere, die zur

Besamung anstehen (d.h. frei-

willige Wartezeit abgelaufen und

nicht zuchtuntauglich), auf

einen Zettel. In den nächsten 21

Tagen streichen Sie die Tiere, die

besamt wurden. Alle richtig als

brünstig erkannten Tiere, die

nicht besamt wurden, kreisen

Sie ein.

Bsp. Betrieb Müller:

123 310 123 310

210 312 210 312

215 331 215 331

217 337 217 337

225 350 225 350

Herr Müller hat sieben von zehn

Tieren in 21 Tagen besamt, dies

entspricht einer guten Brunst-

nutzungsrate von 70 %. Insge-

samt sind acht Tiere in Brunst

erkannt worden, was einer BER

von 80 % entspricht.

Brunstbeobachtung als Kernproblem für die Fruchtbarkeit

Ein entscheidender Faktor ist

das Vorgehen bei der Brunstbe-

obachtung. Den zum Teil ver-

kürzten oder weniger deutlichen

Ausprägungen der Brunstsymp-

tomatik muss Rechnung getra-

gen werden. Häufigeres und

genaueres Hinsehen durch

geschulte Personen ist hier

notwendig. Unter bestimmten

Bedingungen kann der Einsatz

von Hilfsmitteln zur Brunster-

kennung wie Aufsprungdetekto-

ren oder Aktivitätsmessern

sinnvoll sein. Vor allem Systeme,

die die Aktivitätsmessung mit

anderen Parametern wie z. B.

Leitfähigkeitsmessung koppeln,

werden hier geschätzt. Eine

neue Form stellt die Messung

von brunstspezifischen Bewe-

gungsmustern dar. Das Heatime

System der Firma Milkline er-

möglicht diese Vorgehensweise

und stellt zudem eine von den

Investitionskosten interessante

Möglichkeit zur Verbesserung

der Brunsterkennung im Betrieb

dar. Es ist wichtig, dass nicht

nur Brunsten die zur Besamung

genutzt werden sollen, regis-

triert werden. Auch das Anlaufen

des Zyklus nach der Abkalbung

verdient Beachtung. Die Brunst-

beobachtung sollte demnach

bald nach der Abkalbung begin-

nen. Nur so ist eine frühzeitige

Erkennung der Tiere mit Erkran-

kungen der Eierstöcke oder

Gebärmutter und effiziente

Behandlung der Störungen

möglich. Dazu ist ebenfalls die

Durchführung eines strategi-

schen Fruchtbarkeitsprogramms

sinnvoll. Hierbei werden routi-

nemäßig geplante Untersuchun-

gen von Tieren durchgeführt, die

bis zu einem gewissen Zeit-

punkt nach der Abkalbung nicht

besamt wurden (Sterilitätsunter-

suchungen). Tiere, die bei einer

solchen Untersuchung als er-

krankt erkannt werden, werden

entsprechend behandelt und

einer Erfolgskontrolle ca. 14 Tage

nach der Erstuntersuchung

unterzogen. In ein solches stra-

tegisches Konzept muss auch

eine möglichst frühzeitige, scho-

nende und sichere Trächtigkeits-

untersuchung eingebunden

werden, damit die nichttragen-

den Tiere wieder zur Brunstbe-

obachtung vorgesehen oder eine

Brunst ausgelöst werden kann.

Wichtig bei diesem Vorgehen ist

die Kontinuität, mit der diese

Untersuchungen durchgeführt

werden. Auffällige Tiere müssen

regelmäßigen Nachuntersu-

chungen unterzogen werden, bis

ein Erfolg zu verzeichnen ist.

Um die Wirtschaftlichkeit eines

Milchviehbetriebes zu steigern

ist es notwendig, das allgemei-

nene Management des Betrie-

bes auf höchstem Niveau zu

gewährleisten, eine effiziente

Brunstbeobachtung durchzufüh-

ren und ein strategisches

Fruchtbarkeitsmanagementkon-

zept konsequent umzusetzen!

Dr. Markus Jung, IFN m

MASTERRIND bietet auch Seminare zum Thema Fruchtbarkeit an: Dr. Markus Jung im Gespräch mit Milchviehhaltern

Page 66: MASTERRIND April 2012

66

Generalversammlung 2012

Erfolgreiche GeschäftsentwicklungDie Geschäfte der MASTERRIND entwickeln sich äußerst erfolgreich. Dies war der Grundtenor auf der Generalversammlung des Sächsischen Rinderzucht-verbandes e. G. (SRV) am 22. März diesen Jahres. Erstmalig fand diese Veranstaltung nicht wie ge-wohnt an traditioneller Stelle in Groitzsch, sondern im Versammlungsraum des neuen Verwaltungsge-bäudes in Meißen an der Schlettaer Straße statt.

Der SRV-Aufsichtsratsvorsitzen-

de Andreas Bamberg eröffnete

die Generalversammlung und

stellte fest, dass form- und

fristgerecht eingeladen wurde.

Er wünschte der Versammlung

einen guten Verlauf und übergab

die Veranstaltungsleitung an

Bernd Barfuß.

Erfolgreiche Milch­produktion in Sachsen

Dr. Lothar Beier vom Sächsi-

schen Staatsministerium für

Umwelt und Landwirtschaft

überbrachte die Grüße vom

Staatsminister Frank Kupfer. In

seinen Grußworten würdigte er

die erfolgreiche Entwicklung der

Milchproduktion in Sachsen und

wies auf die positive Leistungs-

entwicklung sächsischer Milch-

kühe hin. In 47 Betrieben wer-

den mehr als 10.000 kg Milch

pro Kuh und Jahr gemolken.

Insgesamt war es ein gutes Jahr

für die Rinderzucht. 4 Cent mehr

Milchgeld haben Wirkung ge-

zeigt. Es gibt 2.500 Kühe mehr

und ein Plus von 100 kg Milch

pro Kuh und Jahr. Doch Leistung

ist nicht alles, Langlebigkeit ist

genauso wichtig. Dafür stehen

die 163 Kühe, die mehr als

100.000 kg Milch in ihrem Le-

ben produziert haben. Unter

den 50 besten befinden sich 18

Töchter des populären Vererbers

Clown. Das Problem der Repro-

duktionsrate steht aber nach wie

vor. 38 Prozent ist keine Zahl mit

der man zufrieden sein kann.

Eine positive Entwicklung war in

den letzten Jahren nicht zu

erkennen. Daraus resultiert

auch, dass es bei der Zahl ver-

kaufter Färsen und Kühe noch

Reserven gibt. Diese Zusatzein-

nahme wird aber benötigt, da

der Preistreiber Energie die

Betriebskosten weiter erhöht,

der Milchpreis nicht entspre-

chend nachziehen wird und

weiter investiert werden muß.

Zum Thema Förderung erklärte

Dr. Beier: Bisher wurden ca.

80 Mio. Euro Fördermittel für

investive Förderung bereitge-

stellt. Die investive Förderung

wird auch im Bereich tierische

Produktion weiterhin Priorität

genießen. Ziel ist es, die Wirt-

schaftlichkeit und Wettbewerbs-

fähigkeit der landwirtschaftli-

chen Betriebe zu verbessern.

Dabei werden Schlagkraft und

Größe zunehmend zu einem

Erfolgsfaktor. Nach seiner Ein-

schätzung ist Sachsen hier gut

aufgestellt.

Cord Höltje, MASTERRIND-Ge-

schäftsführer, stellte die Ergeb-

nisse des abgelaufenen Ge-

schäftsjahres vor. Details zu

seinen Ausführungen finden Sie

im Bericht zur MASTERRIND-

Vertreterversammlung ab Seite

68 in diesem Heft.

Positive Entwicklung

Im Bericht des SRV-Vorstands

bestätigte Dieter Schlunke,

Vorstandsvorsitzender der SRV,

noch einmal die positive Ent-

wicklung der MASTERRIND. Ein

Umsatz von über 120 Mio. Euro

und ein Gewinn von mehr als

1 Mio. Euro nach Steuern sind

ein Beleg dafür. Auch die Mut-

tergesellschaften der MASTER-

RIND, die RPN, der SRV und die

ZEH haben sich positiv entwi-

ckelt. Die MASTERRIND dient in

erster Linie dem Wohl ihrer

Mitgliedsbetriebe. Alle Bemü-

hungen im Zuchtprogramm, im

Besamungsservice, im Zucht-

und Nutzviehhandel müssen

diesem Ziel dienen. Hier sind

im Berichtszeitraum gute Schrit-

te gemacht worden. Der Zucht-

und Nutzviehhandel hat sich

positiv entwickelt. Gleiches gilt

auch für den Bulleneinsatz. Hier

haben viele Betriebe Verträge

mit der MASTERRIND abge-

schlossen um in den Genuss

von preisgünstigem Sperma zu

kommen. Das Spektrum an

Vererbern bleibt dabei groß,

kann doch aus dem enormen

Angebot der MASTERRIND und

des NOG-Verbundes geschöpft

werden. Ein so breites Spektrum

sowohl töchtergeprüft als auch

genomisch bietet wohl kaum

eine andere Organisation. Auch

Dieter Schlunke wies auf die

positive wirtschaftliche Entwick-

lung im letzten Jahr hin. Die

Erzeugerpreise für Milchbauern

und Rindfleischproduzenten

haben sich stabilisiert. Aber

auch die Kosten stiegen erheb-

lich. Von den MASTERRIND-

Mitarbeitern forderte er für ihre

Betriebe da zu sein. Eine schnel-

le Information mit modernen

Medien ist das eine, das andere

ist aber der direkte Kontakt. Der

gute, vertrauensvolle Kontakt

von Mensch zu Mensch ist

immer noch die beste Voraus-

setzung für gute Geschäfte, für

beide Seiten. Die Voraussetzun-

gen für ein effektives Arbeiten

der Mitarbeiter für eine erfolgrei-

che Zukunft wurden mit dem

neuen Verwaltungsgebäude an

der Schlettaer Straße geschaf-

fen. Auf die Leistungen der Kühe

in Sachsen eingehend stellte

Dieter Schlunke fest, dass säch-

sische Kühe weiter in der Spitze

in Deutschland zu finden sind.

Diese Erfolgsgeschichte muss

weitergeschrieben werden. Mehr

Milch je Kuh bei möglichst

sinkenden Einsatzkosten erhöht

die Rentabilität im Milchland

Sachsen. Im Berichtszeitraum

haben sich die Erstbesamungs-

zahlen wieder erholt. Positiv

zeigt sich auch die Entwicklung

des Einsatzes der eigenen Verer-

ber, sowohl bei den töchterge-

prüften als auch bei den geno-

mischen. Der Einsatz von

Frischsperma bei Spitzenbullen

mit hoher Nachfrage hat deut-

lich zugenommen. Unzufrieden

zeigte sich Dieter Schlunke, wie Mitglieder aus Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsleitung auf der Generalver-sammlung

IntE

rn

Page 67: MASTERRIND April 2012

67

schon im letzten Jahr, mit der

Entwicklung der Fruchtbarkeits-

ergebnisse. Er sieht hier wichti-

ge Ansatzpunkte für die Entwick-

lung eines Fruchtbarkeitsser-

vices gemeinsam von MASTER-

RIND, Landeskontrollverband

und Sächsischem Landesamt

für Umwelt, Landwirtschaft und

Geologie. Neben den Milchrin-

dern ist die Fleischrindzucht ein

wichtiger Bereich unserer Arbeit.

Der Herdbuchbestand der Flei-

schrinder ist im letzten Jahr in

Quantität und Qualität gewach-

sen. Eine breite Rassepalette ist

vorhanden, jedoch dominieren

die Rassen Fleischfleckvieh,

Limousin und Angus. Lobend

ging Dieter Schlunke auf die

Jungzüchterarbeit ein. Die Be-

treuungsteams auf den verschie-

denen Veranstaltungen leisten

eine hervorragende Arbeit. Ohne

sie wäre manche Schau nicht

machbar. Positiv sieht er auch

die Entwicklung beim Verkauf

der Agrarprodukte über die

MASTERRIND. Mit diesen Ag-

rarprodukten hat sich ein weite-

rer Servicezweig in den letzten

Jahren in Sachsen etabliert. Das

Heatime-System hat sich zu

einem Verkaufsschlager entwi-

ckelt. Betriebe, die dieses Sys-

tem erworben haben, sind in der

Regel begeistert und können

damit nachhaltig ihre Fruchtbar-

keitssituation verbessern.

Wahl von Vorstand und Aufsichtsrat

Nach dem Verlesen des Prü-

fungsberichts durch den SRV-

Aufsichtsratsvorsitzenden And-

reas Bamberg und dessen An-

nahme leitet Bernd Barfuß zur

Wahl über. Bei der Wahl zum

Vorstand und Aufsichtsrat des

SRV übergibt er die Wahlleitung

an Bärbel Höver als Leiter der

Wahlkommission. Turnusmäßig

scheiden Bernd Barfuß und

Dieter Schlunke aus dem Vor-

stand aus. Beide stellen sich der

Wiederwahl und werden wieder

in den Vorstand gewählt. Aus

dem Aufsichtsrat scheiden tur-

nusmäßig Andreas Bamberg,

Egon Günther und Günter Mey-

er aus und stellen sich ebenfalls

zur Wiederwahl. Alle drei Ge-

nannten werden wieder in den

Aufsichtsrat gewählt. Aufsichts-

ratsvorsitzender bleibt Andreas

Bamberg. Dieter Schlunke wird

wieder Vorstandsvorsitzender.

Interessante Fachvorträge

In zwei Fachvorträgen berichte-

ten Dr. Dettmar Frese, Ge-

schäftsführer der MASTERRIND,

zum Thema „Halten genomi-

sche Zuchtwerte was sie ver-

sprechen?“ und Georg Keckl,

Landesbetrieb für Statistik und

Kommunikationstechnologie

Niedersachsen, über „Träume

ernähren keine 10 Milliarden

Menschen“. Dr. Dettmar Frese

ging auf die Vorteile der genomi-

schen Selektion ein. Er zeigte

welche Chancen beim Einsatz

genomischer Bullen liegen, wo

aber auch bestimmte Risiken zu

beachten sind. Anhand einer

durch das Rechenzentrum VIT

durchgeführten Validierung zeigt

sich aber, dass die genomischen

Zuchtwerte im Mittel der Bullen

eine hohe Erwartungstreue

besitzen. Bei einzelnen Bullen

kann es aber durchaus zu stär-

keren Abweichungen, sowohl

nach oben als auch nach unten,

kommen. Schlussfolgernd muss

gesagt werden, dass die Chan-

cen beim Einsatz von genomi-

schen Bullen die Risiken über-

wiegen. Man sollte aber nicht

alles auf eine Karte, d. h. auf

einen Bullen, setzen. Es emp-

fiehlt sich stets der Einsatz einer

Gruppe von jungen genomi-

schen Bullen. Georg Keckl zeigte

u. a. in seinem Vortrag, dass

sich weder die menschliche

Population noch die Nahrungs-

mittelerzeugung so entwickelt

haben, wie man es noch vor

wenigen Generationen glaubte.

Aktuell flacht das Wachstum der

Menschheit ab, wachsender

Wohlstand und zunehmende

Bildung bremsen das Bevölke-

rungswachstum. Der Zuwachs

der Menschen nimmt ab statt

zu. Die UNO erwartet etwa ab

dem Jahr 2100 einen Stillstand

des Bevölkerungswachstums.

Einfluss auf das Bevölkerungs-

wachstum hatten und haben

auch die Gleichberechtigung

von Frau und Mann und die

Benutzung von Verhütungsmit-

teln. Durch eine sich ständig

entwickelnde landwirtschaftliche

Produktion konnte die Ernäh-

rung der Bevölkerung besser

gesichert werden. Die Anbauflä-

chen stiegen, es gab höhere

Erträge und geringere Verluste,

und der Warenaustausch entwi-

ckelte sich in Notsituationen.

Zunehmend gibt es aber in den

entwickelten Ländern einen

Konflikt zwischen dem Wunsch-

bild und der Erwartung wie eine

Landwirtschaft aussehen soll

und der Realität. Die Realität ist

aber eine zunehmende industri-

elle Landwirtschaft. Sie bedeutet

mehr Essen. Viehzucht wird

auch in Zukunft ein notwendiger

Teil der Landwirtschaft sein.

69 % der Weltagrarfläche ist

Grasland, das nur durch Tiere,

z. B. Rinder, genutzt werden

kann. Georg Keckl kommt zu

der Aussage, dass die Erzeu-

gung landwirtschaftlicher Pro-

dukte zu denen wandert, die

über die besten Voraussetzun-

gen verfügen (Boden, Klima,

Niederschläge, …). Ob in Nie-

dersachsen, in Deutschland, in

Europa, in der Welt, das was

eine Region am besten kann, ist

langfristig ökonomisch und

ökologisch sinnvoll.

Fazit

Zum Abschluss bedankte sich

der Vorstandsvorsitzende, Die-

ter Schlunke, bei den Referenten

für die interessanten Vorträge,

bei den Mitgliedern für das

entgegengebrachte Vertrauen

und bei den Mitarbeitern für ihr

Engagement. Er plädierte dafür

Türen und Tore für die Bevölke-

rung zu öffnen, damit jeder

sehen kann wie eine moderne

Landwirtschaft arbeitet. Hohe

Leistungen erhält man nur mit

guten Zuchttieren in einer opti-

mierten Umwelt, in der Manage-

ment und Futter stimmen. Er

wünschte allen Teilnehmern der

Versammlung Schaffenskraft

und Gesundheit sowie Erfolg im

Stall und auf dem Feld.

Steffen Feurich m

Georg KecklDr. Dettmar Frese Cord HöltjeDieter Schlunke

Page 68: MASTERRIND April 2012

68

Vertreterversammlung

MASTERRIND schloss Geschäftsjahr mit Umsatzrekord abDie MASTERRIND GmbH Rinderzucht und Ver-marktung blickt erneut auf ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Moderiert vom Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Otto Lattwesen, stellten die Geschäftsführer, Dr. Dettmar Frese, Cord Höltje, Ralf Strassemeyer und Ulrich Brehmer, den landwirt-schaftlichen Vertretern am 15. März in Verden das Ergebnis vor.

Das Unternehmen setzte den

Erfolgsweg der vergangenen

Jahre fort. Die optimistische

Prognose der vergangenen

Vertreterversammlung wurde

erreicht, dank stabiler Milchprei­

se konnte man über alle operati­

ven Geschäftsfelder ein deutli­

ches Wachstum erzielen. Mit

einem Umsatzzuwachs von

sieben Prozent sind die Ver­

kaufserlöse auf rund 121 Mio.

Euro gestiegen. Trotz eines

leichten Rückganges in den

Tierzahlen hat der Rinderver­

trieb mit einem Zuwachs von

4,5 Mio. Euro (+5,7 %) den

größten Anteil gehabt. Mit 9,3 %

(2,6 Mio. Euro) konnten Sper­

maverkauf und Besamungsser­

vice jedoch noch deutlich stär­

ker zulegen.

Zucht und Produktion

Aus der Zucht berichtete

Dr. Dettmar Frese. Er stellte die

Auswirkungen der genomischen

Selektion auf die Zuchtarbeit

des Unternehmens dar. Die Zahl

der eingestallten Bullen habe

sich mit der Nutzung der Ge­

nom analyse deutlich reduziert.

Aufgrund der sehr hohen Anfor­

derungen und der scharfen

Selektion qualifizierten sich

lediglich 95 junge Vererber für

den Einsatz. Mit einem gRZG

von 138 Punkten habe man

dabei ein sehr beachtliches

Niveau erreicht, sagte Dr. Frese.

23 % der 100 besten genomisch

geprüften Bullen stehen bei der

MASTERRIND, bei den töchter­

geprüften Vererbern habe man

mit einem derzeitigen Anteil von

18 % jedoch eingebüßt. Die

Neuzugänge hätten zwar im

Exterieur sowie den funktionalen

Merkmalen sehr gute Ergebnis­

se gebracht, es fehlten jedoch

die absoluten Top­Ergebnisse im

Leistungsbereich, so der Ge­

schäftsführer.

Die Spermajahresproduktion

belief sich auf knapp 2,0 Mio.

Portionen und lag damit um

rund ein Zehntel unter dem

Vorjahreswert.

Die MASTERRIND steht ihren

Mitgliedern auch beratend zur

Seite. Dr. Frese sprach von ei­

nem sehr großen Zuwachs in

der Anpaarungsberatung. 1.150

Betriebe nutzen in der Zwi­

schenzeit die Computeranpaa­

rungsplanung. Das entspreche

einem Anstieg von 30 % gegen­

über dem Vorjahr. Ähnliche

Zuwächse habe man auch beim

Embryotransfer verzeichnen

können, der im Jahr zuvor noch

rückläufig gewesen sei. Dr. Frese

wies insbesondere auf die Be­

deutung des Embryotransfers

bei der Vermehrung von Spit­

zenkühen hin.

Besamung und Spermaverkauf

Cord Höltje stellte die Ergebnis­

se des Spermavertriebs vor. Mit

einem deutlichen Zuwachs von

9,3 % habe das Unternehmen

die Verkaufserlöse im Sperma­

vertrieb und dem Reprodukti­

onsservice auf 31,81 Mio. Euro

ausdehnen können. Während

die Zahl der verkauften Sperma­

portionen in Sachsen um 1,84 %

auf 512.068 etwas gesunken sei,

habe man bei den Besamungen

in Niedersachsen einen Zu­

wachs um 3,75 % auf 755.835

verzeichnen können.

Meistgenutzter Vererber der

MASTERRIND ist der Shottle­

Sohn Schaffner. Die Nutzung

genomisch getesteter Jungbullen

ist im abgeschlossenen Ge­

schäftsjahr nach Angaben des

Geschäftsführers auf insgesamt

25 % angestiegen; inzwischen

nutze man sie jedoch noch

intensiver. Den Züchtern gelinge

es damit, die Wirtschaftlichkeit

ihrer Arbeit zu erhöhen und den

Zuchtfortschritt zu fördern. Als

angemessene Quote nannte

Cord Höltje 35 bis 40 % der

Besamungen. Frischsperma ist

mehr denn je genutzt worden.

Insbesondere junge Spitzenbul­

len wie Monreal vermarktet die

MASTERRIND über diesen Weg.

Ein wachsendes Angebot führt

die MASTERRIND nun auch für

die Hornlos­Zucht. Cord Höltje

nannte beispielhaft den homozy­

got hornlosen Southland Mitar

PP RF und den heterozygot

hornlosen Dellboy Pp.

Auch im Bereich Reproduktions­

service legte die MASTERRIND Auch in diesem Jahr war die Vertreterversammlung ausgesprochen gut besucht

INTE

RN

Page 69: MASTERRIND April 2012

69

Vertreterversammlung

MASTERRIND schloss Geschäftsjahr mit Umsatzrekord abweiter zu. Das sogenannte Besa­

mungs­Serviceprogramm er­

freue sich wachsenden Zu­

spruchs, sagte Höltje. Bei dieser

Dienstleistung begleitet der

Techniker die weiblichen Rinder

der Herde von der Kalbung bis

zur erneuten Trächtigkeit (De­

tails dazu in Heft 11, Seite 64).

Nach einer positiven Entwick­

lung in den Vorjahren ging der

Spermaexport des Unterneh­

mens um 14,9 % zurück. Stärks­

te Vermarktungsregion war der

Ostblock, gefolgt von Westeuro­

pa, Afrika und Südamerika. Im

nun laufenden Jahr habe man

jedoch einen erfreulichen An­

stieg um rund 40 % gegenüber

dem Vorjahreszeitraum verbu­

chen können.

Der Handel mit Agrarprodukten

boomte im Wirtschaftsjahr

2010/11 besonders. Ein Trend,

der sich auch derzeit fortsetzt.

Größten Anteil hat daran

Heatime, ein von der MASTER­

RIND vertriebenes System zur

elektronischen Brunsterken­

nung. Doch auch in Spermaver­

kauf und Besamungsservice

entwickelten sich die Zahlen des

nun sechs Monate laufenden

Wirtschaftsjahres weiter positiv.

Höltje wies darauf hin, dass das

Unternehmen weitere Mitarbei­

ter in diesem Bereich suche und

warb für die Tätigkeit des Tier­

zuchttechnikers.

Tiervertrieb

Die Entwicklung im Tiervertrieb

stellte Ralf Strassemeyer vor. Die

Nachfrage nach Zucht­ und

Nutzrindern sei so gut wie nie

zuvor, selten habe der Lebend­

tierverkauf den Lieferanten

derart hohe Preise beschert, so

der Geschäftsführer. Die Zahl

der verkauften Tiere ist zwar

leicht zurückgegangen, insge­

samt hat das Unternehmen im

Tiervertrieb aber einen Umsatz

von 82,3 Mio. Euro (+5,7 %)

erreicht. Die Preise legten in den

verschiedenen Sparten dabei

deutlich zu und erreichten in der

Zuchtviehsparte Rekordhöhen.

Bei der Darstellung einer Mehr­

jahresbetrachtung stellte Stras­

semeyer das Mittelfristziel von

90.000 Tieren jährlich in Aus­

sicht.

Auch die wirtschaftliche Situati­

on in Rinderhaltung und Milch­

produktion hat sich im vergan­

genen Jahr weiter verbessert.

Die Milcherzeugerpreise ver­

zeichneten eine stabile Auf­

wärtsentwicklung, die sich nicht

nur in Europa, sondern weltweit

vollzogen hat. Dies hat sich

insbesondere im Export gezeigt.

Strassemeyer stellte dar, dass

von insgesamt 84.804 Tieren

27.519 exportiert worden seien.

Die wiederholt enormen Ver­

kaufszahlen seien Ausdruck der

Leistungsfähigkeit der Mitglieds­

betriebe der MASTERRIND; der

Exportanteil von einem Drittel

belege das internationale Inter­

esse an hochwertiger deutscher

Genetik. Die stärksten Absatzre­

gionen waren Nordafrika, Euro­

pa und Zentralasien. Doch ge­

genüber dem Vorjahr seien rund

zwölf Prozent weniger Tiere

exportiert worden.

Denn insbesondere die deutli­

chen Bestandserweiterungen im

Inland sorgten für eine hohe

Nachfrage und wirkten sich

positiv auf die Preisentwicklung

aus. Der Bedarf überstieg das

Angebot teilweise deutlich,

Lieferanten konnten sich über

gute Verkaufseinnahmen freuen.

Besonders deutlich war dies bei

Milchrindern für die Zucht zu

spüren. Die knappe Ware hatte

starke Preiseffekte zur Folge.

Insbesondere auf Auktionen, die

in Verden, Bremervörde, Uelzen

und Northeim stattfanden,

wurden Durchschnittspreise von

bis zu 1.950 Euro verbucht. Ein

solches Preisniveau hatte es

zuvor noch nie gegeben.

Um mehr als 20 Prozent konn­

ten die Verkaufserlöse in der

Nutz­ und Schlachttiervermark­

tung gesteigert werden. Die

größten Veränderungen ergaben

sich im Segment der für die

Zucht bestimmten Fleischrinder.

Hier legten die Erlöse um

44,5 % zu. Insbesondere in

Zentralasien waren mittelrahmi­

ge Fleischrinderrassen, wie

Angus oder Hereford, gefragt.

Der Absetzerverkauf aus der

Mutterkuhhaltung habe sich bei

erfreulichen Absatzzahlen auf

einem hohen Niveau stabilisiert,

so Strassemeyer.

Ausblick

Derzeit beeinträchtigt das Auf­

kommen des sogenannten

Schmallenberg­Virus die Ver­

triebsaktivitäten der MASTER­

RIND. Obgleich keine Gefahr für

den Menschen besteht, haben

erste Länder die Einfuhr von

Rindern und Sperma eingestellt,

der weitere Verlauf ist ungewiss.

Dennoch wird auch für das nun

laufende Jahr mit einem leicht

positiven Ergebnis gerechnet.

Auch Veränderungen in den

Vorgaben für Rindertransporte

würden nach Angaben Ralf

Strassemeyers Auswirkungen

auf die Vertriebsaktivitäten der

MASTERRIND haben. Ein Ver­

bot von Doppelstocktransporten

Zahlen, die sich sehen lassen können – die Geschäftsführer taten den Umsatzrekord kund

Page 70: MASTERRIND April 2012

70

INTE

RN

Über den begehrten Heinrich-Engelke-Preis durfte sich in diesem Jahr Familie Hormann aus Warmsen freuen

werde das Verkehrsaufkommen

und den Spritverbrauch steigern

und die Transportkosten um ein

Drittel erhöhen.

Verabschiedungen

Aus den Gremien der MASTER­

RIND wurden mehrere Mitglie­

der verabschiedet. Heinrich

Fedderke vom Besamungsverein

(BV) Mariensee war seit 1985 im

Aufsichtsrat der RPN e.G. und

Mitglied der Gesellschafterver­

sammlung. Seine Position wird

nicht neu besetzt. Als Vorsitzen­

der des BV Harpstedt war Jür­

gen Niermann seit 1990 im

Großen Vorstand des RPN e.V.

und Mitglied der Gesellschafter­

versammlung. Zu Niermanns

Nachfolger wurde Karl­Heinz

Hüneke gewählt. Dietrich Fid­

delke wirkte als Vorsitzender des

BV Grafschaft Hoya. Seit 1988

befand er sich im Großen Vor­

stand, 1998 bis 2006 war er

stellvertretender Vorsitzender

des RPN e.V. und bis zu seiner

nun erfolgten Verabschiedung

Mitglied der Gesellschafterver­

sammlung. Seine Aufgaben

nimmt künftig Christof Grim­

melmann wahr. Verstorben ist

Walter Schmidt, langjähriger

Vorsitzender des BV Hameln

und des Rinderzuchtvereines

Südhannover. Zu seinen Nach­

folgern wurden Walter Ahlbrecht

und Ferdinand Funke gewählt.

Eckhard Rieckmann vom BV

Lüneburg­Winsen­Neuhaus

wurde 1992 in den Vorstand der

RPN e.G. gewählt. Neben seiner

Mitgliedschaft in der Gesell­

schafterversammlung war er als

Vertreter des Landeskontrollver­

bandes Teil des Aufsichtsrates

der ZEH. Rieckmanns Nachfol­

ger bei der ZEH ist Johann Heu­

mann, bei der MASTERRIND

Heinz Tangermann. Hermann

Sündermann, Vorsitzender des

BV Bremen, war seit 2003 Teil

des Großen Vorstandes des

RPN e.V. und Mitglied der Ge­

sellschafterversammlung. Seine

Nachfolgerin im Amt ist Dörte

Schmidt. Im Großen Vorstand

und in der Gesellschafterver­

sammlung wirkte bereits seit

2001 auch der letzte Verabschie­

dete, Karl­Heinz von Thun,

Vorsitzender des BV Bremerha­

ven. Seine Funktion übernimmt

Henning Stender. Jürgen Wester­

mann, Vorsitzender des BV

Salzhausen, war seit 2003 Mit­

glied des Aufsichtsrates der

RPN e.G. und der Gesellschaf­

terversammlung. Er wird durch

Jens Diersen ersetzt.

Heinrich-Engelke-Preis

Familie Hormann aus Warmsen

im Landkreis Nienburg wurde

mit dem Heinrich­Engelke­Preis

ausgezeichnet. In einem Ran­

king aller rund 4.400 milcher­

zeugenden Mitgliedsbetriebe

erreichte der Familienbetrieb,

der auf 75 Hektar Fläche 50

Kühe mit weiblicher Nachzucht

hält, die vorderste Platzierung.

Einbezogen wurden neben den

Reproduktionsleistungen der

Herde auch Vermarktungs­ und

Schauerfolge des Betriebes

sowie die Lieferung von Bullen

für das Zuchtprogramm. Der

gleitende Durchschnitt der

Hormannschen Herde liegt bei

10.500 kg Milch je Kuh und Jahr,

mit 3,80 % Fett und 3,31 %

Eiweiß. Insbesondere auf den

Schauen des vergangenen Jah­

res konnte die Familie Hormann

einzigartige Erfolge feiern. Bei­

spielhaft seien Shottle­Tochter

Benzouka, Starfire­Spross Odes­

sa und Haifa (V. Goldwin) ge­

nannt.

Hermann Bischoff m

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Page 71: MASTERRIND April 2012

Teil der Schaffner-Töchtergruppe Schau der Besten 2012

Schaffner 10.468294Shottle x EX-95 Rubens RC x VG-88 StardomaAa 234165

Schaffner – kompletter deutscherShottle-Sohn | EutergesundheitNutzungsdauer | ExterieurConny Derboven, der Züchter von Bonatus aus dem niedersächsischenWarpe, besitzt zwei Schaffner-Töchter aus dem Testeinsatz, mit denen er sehrzufrieden ist. Er hat Schaffner intensiv eingesetzt und erwartet insgesamtreichlich 50 weitere Schaffner-Abkalbungen. Warum wurde Schaffner intensivgenutzt? Dazu Conny Derboven: „Ich habe Shottle selbst wenig genutzt undsuchte deshalb einen Shottle-Sohn aus einer exterieurstarken, vererbungssi-cheren Kuhfamilie. Die Kombination von Shottle mit der hervorragenden Ru-bens-Tochter aha Carla EX-95, die u. a. über ein ausgezeichnetes Hintereuterverfügt, aus einer Stardom, der für glasklare Knochen steht, hat mich über-zeugt. Ich wollte einen eiweißsicheren Shottle-Sohn mit nicht zu starker Hin-terbeinwinkelung. Für mich ist Schaffner der kompletteste Shottle-Sohn inDeutschland, und neben Beacon der beste weltweit.“

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Conny Derboven

Schaffner-Tochter Gusta, 2. Laktation,Züchter Conny Derboven

Osterkrug 20, 27283 VerdenTelefon +49 (0)[email protected]

Schlettaer Straße 8, 01662 MeißenTelefon +49 (0)[email protected]

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MAR Anzeige Schaffner 4-2012 17.04.2012 16:31 Uhr Seite 1

Page 72: MASTERRIND April 2012

72

Manfred Israel viel zu früh verstorben

Nach schwerer und langer Krankheit verstarb am

30. Dezember 2011 Manfred Israel aus Eschen-

hausen im Alter von 62 Jahren.

Mit seinem Eintritt am 1. Dezember 1991 war

Israel mehr als 20 Jahre in der Tiervermarktung

der MASTERRIND GmbH und deren Vorläuferor-

ganisationen für die Rinderzüchter in Niedersachsen und an-

grenzenden Regionen tätig. Der Experte und Fachmann baute als

verantwortlicher Mitarbeiter die Nutz- und Schlachtviehabteilung

auf, die heute als wichtiger Vermarktungsbereich nicht mehr aus

dem Unternehmen wegzudenken ist.

Sein Handwerk erlernte Manfred Israel bei der Viehverwertung

Bassum e.G., wo er zuvor ebenfalls mehr als 20 Jahre tätig war.

Sowohl für die Mitglieder und Kunden als auch bei seinen Kolle-

gen galt er als anerkannter und fairer Partner mit hoher Motivati-

on und Engagement.

Als Mitarbeiter klarer Worte war seine Meinung sehr gefragt.

Viele Kollegen haben dabei von seinem Wissen profitiert. Im

Rahmen seines 10-jährigen Engagements im Betriebsrat hat er

dabei nicht die Interessen des Unternehmens aus den Augen

verloren.

Als Ehemann und Vater von zwei Kindern hat sich Manfred Israel

im Orts-, im Schützenverein, in der Feuerwehr und als Ortsvor-

steher kommunal intensiv in die Belange seines Wohnortes ein-

gebracht. Mit dem Tod von Manfred Israel hat das Unternehmen

einen sehr geschätzten Kollegen und viele Menschen einen gu-

ten Freund verloren, an den sich alle gerne zurückerinnern wer-

den.

Ralf Strassemeyer m

Siegfried Badke verstorben73-jährig verstarb am 23. November 2011 in Dör-

verden Siegfried Badke, langjähriger Mitarbeiter

der MASTERRIND. Siegfried Badke wurde am

8. Februar 1938 im pommerschen Filehne an der

Netze geboren. Wie viele Kinder seiner Zeit ver-

schlug es Siegfried Badke in seiner Jugend nach

Niedersachsen. Hier fand er nach verschiedenen Beschäftigun-

gen in der Landwirtschaft am 1. Juli 1974 eine Anstellung als

Tierpfleger bei der Besamungsstation Hannover. Nachdem er

sich mehrere Monate im Stall bewährt hatte, übertrug man Sieg-

fried Badke die vertrauensvolle Aufgabe der Betreuung der Verer-

ber im damaligen Kirchroder Stall. Als 1985 die neue RPN-Besa-

mungsstation eingeweiht worden war, wechselte Badkes Arbeits-

platz von Kirchrode nach Verden, wo der Junggeselle bis zu sei-

nem Eintritt in den Ruhestand im April 2001 die Bullen im Verer-

berstall betreute.

Hermann Bischoff m

Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag, Reiner LindnerAm 14. März dieses Jahres be-

ging Reiner Lindner, der langjäh-

rige stellvertretende Geschäfts-

führer des Sächsischen Rinder-

zuchtverbandes (SRV), seinen

70. Geburtstag. Nach seiner

Ausbildung und dem Studium

an der Fachschule in Zug be-

gann sein beruflicher Weg 1964

bei der Tierzuchtinspektion in

Karl-Marx-Stadt. Dort hat er

sieben Jahre als Instrukteur in

der Zuchtwertprüfung gearbei-

tet. Von 1970 an war Reiner

Lindner dann Abteilungsleiter

beim, inzwischen gebildeten,

VEB Tierzucht. Parallel dazu

absolvierte er ein Fernstudium

an der Universität in Leipzig. Ab

1983 folgte seine Berufung zum

stellvertretenden Direktor des

VEB Tierzucht Karl-Marx-Stadt.

Mit der politischen Wende hat er

sich dann aktiv in den Aufbau

des Sächsischen Rinderzucht-

verbandes, am Anfang als Abtei-

lungsleiter Insemination und

seit 1993 als Stellvertreter des

Geschäftsführers, eingebracht.

Mit ihm entwickelte sich der

Sächsische Rinderzuchtverband

zu einem national als auch

international angesehenen

Zuchtunternehmen. Im Jahre

2007 ging Reiner Lindner in den

wohlverdienten Ruhestand. Wir

wünschen ihm zu seinem run-

den Jubiläum alles Gute, vor

allem Gesundheit und noch

viele interessante und erlebnis-

reiche Jahre im Kreis seiner

Familie.

Steffen Feurich m

Reiner Lindner (2. v. r.) bei der Jung-bullen-Jubiläumskörung „40 Jahre Eigenleistungsprüfstation (ELP) in Meißen“ im Oktober 2007

Dr. Paul Otto Grothe verstorbenWir erhielten die traurige Nachricht, dass Dr. Paul Otto Grothe

im Alter von 85 Jahren im April 2012 verstorben ist. Dr. Grothe

war von 1960 bis 1992 Geschäftsführer des Verbandes Deutscher

Schwarzbuntzüchter e.V. (VDS), bevor dieser 1996 zum Deut-

schen Holstein Verband e. V. wurde. Dr. Grothe hat den Aufbau

und die Entwicklung des VDS maßgeblich gestaltet. Er war auch

Initiator und Gestalter der Zeitschrift „Deutsche Schwarzbunte“,

die ab 1977 vom VDS herausgegeben wurde. Als 1966 die Euro-

päische Vereinigung der Schwarzbuntzüchter gegründet wurde,

wählte man Dr. Grothe zu ihrem Generalsekretär. Dieses Amt

hatte er bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst 1992

inne. Aber auch im von ihm mitgegründeten Weltverband der

Holstein-Friesian (WHFF) übernahm Dr. Grothe eine aktive Rolle

und war der Motor für die seit 1964 im vierjährigen Rhythmus

stattfindenden Welt-Holstein-Konferenzen. Unermüdlich, ziel-

strebig und mit viel Erfolg hat er über lange Jahre die organisierte

Holsteinzucht bundesweit zusammengehalten und nach außen

hin vertreten. Durch Sachkunde, Entscheidungsbereitschaft und

Verhandlungsgeschick ist ihm damals die zeitgemäße Weiterent-

wicklung des tierzüchterischen Organisationswesens in Deutsch-

land gelungen. Die deutschen Rinder- und Tierzüchter verlieren

mit Dr. Grothe einen langjährigen und engagierten Mitstreiter

und werden ihm ein stetes Andenken bewahren.

Dr. Egbert Feddersen, DHV m

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Page 73: MASTERRIND April 2012

73

Gentest Hornlosigkeit der GeneControl GmbH anerkanntEnde 2011 informierte die GeneControl GmbH über die Entwicklung eines direkten Gentests auf Hornlo-sigkeit, jedoch mit dem Hinweis: „Nicht akkreditier-tes Verfahren“.Mit der GeneControl GmbH

wurde eine Validierung für wich-

tige Rinderrassen, koordiniert

durch die Arbeitsgemeinschaft

Süddeutscher Rinderzucht- und

Besamungsorganisationen e. V.

(ASR), den Bundesverband

Deutscher Fleischrinderzüchter

und -halter e.V. (BDF) und den

Deutschen Holstein Verband

e.V. (DHV), vereinbart. Zu die-

sem Zweck wurden anonymisier-

te Proben von neun Rinderras-

sen über insgesamt 180

Zuchtrinder mit bekanntem

genetischen Hornstatus von

deutschen Zucht- und Besa-

mungsorganisationen zur Verfü-

gung gestellt. Der Hornstatus

der zu untersuchenden Stich-

probe war wie folgt: 40 Tiere

homozygot PP, 108 Tiere hetero-

zygot Pp (inkl. neun PS) und 32

gehörnte Tiere.

Über die ASR wurden in Zusam-

menarbeit mit dem ITZ Grub die

Rassen Braunvieh, Fleckvieh,

Gelbvieh und Pinzgauer einbe-

zogen, über den BDF die

Fleisch rinderrassen Blonde

d‘Aquitaine, Charolais, Limousin

und Uckermärker. Die Proben

des DHV verteilten sich auf

Deutsche Holsteins der Farb-

richtungen Rot- und Schwarz-

bunt. Im Februar 2012 wurden

die Laboruntersuchungen mit

dem neuen Gentest auf Hornlo-

sigkeit der GeneControl GmbH

durchgeführt. Die Validierungs-

ergebnisse für die 180 anonymi-

sierten Proben mit bekanntem

Hornstatus (PP, Pp inkl. PS, pp).

führten nur in einem Fall zu

einer Ergebnisabweichung und

damit zu sehr plausiblen Horn-

status-Genotypen, so dass der

Gentest für alle Rassen als ge-

eignet beurteilt werden kann

(bei dem abweichenden Ergeb-

nis ist die Überprüfung noch

nicht abgeschlossen).

Im März 2012 erfolgte in be-

schlussfähigen Gremien der

Rassedachverbände ASR, BDF

und DHV eine Anerkennung des

Gentests auf Hornlosigkeit der

GeneControl GmbH. Bereits

vorhandene (Marker-) Gentests

behalten weiterhin Gültigkeit,

soweit die Gentest-Ergebnisse

eine Sicherheit von mindestens

95 % besitzen. Im Herdbuchsys-

tem werden Gentest-Ergebnisse

mit einem „*“ hinter dem Kürzel

für den Hornstatus gekenn-

zeichnet (z. B. Pp*, PP*). Bei

der Feststellung von Wackelhör-

nern überschreibt der Status PS

ein vorhandenes Pp*-Ergebnis.

Arbeitsgemeinschaft Deutscher

Rinderzüchter (ADR) m

Niedersachsenhalle offiziell eingeweihtGut vier Wochen nachdem die MASTERRIND in der neugestalteten Niedersachsenhalle die 39. Schau der Besten durchgeführt hatte, wurde am 26. März eine offizielle Einweihungsfeier ausgerichtet.

Niedersachsens Landwirt-

schaftsminister Gert Lindemann

und sein Vorgänger Hans-Hein-

rich Ehlen befanden sich unter

den rund 400 geladenen Gästen,

denen, musikalisch von einer

Bigband begleitet, ein vielfältiges

Programm mit Vorträgen sowie

Pferde- und Rinderpräsentatio-

nen geboten wurde.

1972 war die Niedersachsenhalle

für rund drei Millionen Mark

errichtet worden, die nun abge-

schlossenen Umbaumaßnah-

men kosteten elf Millionen Euro.

Das zuvor sehr nüchterne Äuße-

re wurde durch Holzlamellen,

Backstein und Glas aufgefrischt.

Im Innenbereich wurden, ver-

bunden mit einer Reduzierung

der Sitzplätze von 3.200 auf

2.500, Bestuhlung, Heizung,

Beleuchtung und Beschallung

auf modernste Standards ge-

bracht. Auch die Gastronomie

wurde drastisch verändert. Ne-

ben einem hellen Ersatz für das

ehemalige Rennbahnrestaurant

wurde ein Tagungssaal ange-

baut, der 280 Personen Platz

bietet.

Minister Lindemann stellte in

seinem Grußwort die Gestal-

tung der Niedersachsenhalle in

den Vordergrund, die sie zu

einem attraktiven und moder-

nen Anziehungspunkt in der

Region mache. Ein Konjunktur-

programm des Bundes habe das

Projekt möglich gemacht, ob-

gleich eine Bezuschussung im

Jahr 2008 bereits abgelehnt

worden war. Ziel des Umbaus

sei es, den Züchtern bei der

Generierung zusätzlichen Ein-

kommens zu helfen und die

Wirtschaftskraft in der Region

zu stärken.

Hermann Bischoff mBullen der Rassen Charolais, Limousin und Galloway repräsentierten die Fleisch rinderzucht

Heinrich Ruprecht sprach für die Rinderzüchter und wies darauf hin, dass Kühe bereits in der Bibel Erwäh-nung fanden

Page 74: MASTERRIND April 2012

74

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Gesextes sperma

Eu-forschungsmittelprojekt abgeschlossenDie Qualität von gesextem Sperma erfüllt leider die

Anforderungen für den Breiteneinsatz bisher nicht. Reduzierte Trächtigkeitsraten sind ein wichtiger Grund, warum viele Landwirte vor dem Einsatz zu-rückscheuen. Drei Jahre lang wurde jetzt ein For-schungsprojekt aus EU-Mitteln gefördert, dessen Zielsetzung die Entwicklung von Alternativen zu den bekannten Verfahren der Sortierung von Bullensper-ma verfolgte.

Beteiligt waren das Institut für

Nutztiergenetik des FLI in Mari-

ensee, das Laserzentrum Han-

nover, eine Ausgliederung der

Universität Hannover, die Uni-

versität Göttingen und die Tier-

ärztliche Hochschule Hannover.

Es wurden u. a. neue Strategien

zur Erkennung der geschlechts-

spezifischen Eigenschaften von

Spermien entwickelt, die die

bisherige nicht unproblemati-

sche Markierung der Spermien-

DNA mit Fluoreszenzfarbstoffen

ablöst. Durch funktionalisierte

Goldnanopartikel sollen nur die

männlichen Spermien markiert

werden, wodurch sich die Sor-

tierraten deutlich verbessern.

Parallel durchgeführte toxikolo-

gische Studien zeigen, dass

Goldnanopartikel keine nega-

tiven Auswirkungen auf Spermi-

en und Embryonen haben und

zu gesunden Nachkommen

führen.

Veränderter sortier- Prozess

Elektronenmikroskopische De-

tailuntersuchungen an Spermien

haben gezeigt, dass der Sortier-

prozess durch elektrische Aufla-

dung der Spermien und an-

schließende Ablenkung in einem

ca. 3.000 Volt starken elektrosta-

tischen Feld, die Energiezentrale

im Spermienschwanz nachhaltig

schädigt, woraus eine kürzere

Lebensdauer und Beweglichkeit

der Spermien resultiert. In ei-

nem Teilprojekt konnte nun

gezeigt werden, dass durch

lasergesteuerte statt durch elekt-

rostatische Ablenkung der Sper-

mien rund 15 % mehr Spermien

ihre Motilität im Sortierprozess

erhalten. Eine technische Lösung

wurde von der Wissenschaft

entwickelt, die Umsetzung in ein

fertiges Gerät ist nun Aufgabe

industrieller Hersteller.

Mit einer neuen Lasergenerati-

on, die die technische Anfällig-

keit eines wassergekühlten

Argonlasers ebenso ersetzt wie

die Nachteile eines gepulsten

Lasers, kommen erstmals neue

sogenannte OPLS (optical-pum-

ped semiconductor Laser) der

Firma Coherent für die Spermi-

entrennung zum Einsatz.

sexcess®

Deutlich weiter konnten die

biologischen Prozesse der Sper-

masortierung und Konservie-

rung in Mariensee entwickelt

werden. Basierend auf dem

ursprünglichen von Dr. Johnson

entwickelten Verfahren der Sper-

mientrennung, das mit einem

doppelellipsoiden Düsensystem

arbeitet, und das sich von den

zur Zeit kommerziell genutzten

Verfahren deutlich unterschei-

det, wurde der Behandlungspro-

zess der Spermien vor, während

und nach der Sortierung adap-

tiert. In einem unter dem Na-

men Sexcess® geschützten

Prozess werden die Spermien

durchgehend in einem Umge-

bungsmedium gehalten, dass

aus Glycinderivaten, Natrium-

laktat, Oxalacetat, Fruktose und

verschiedenen Antioxidantien

besteht. Außerdem wird tempo-

rärer der Inhibitor Natriumfluo-

rid zugesetzt, der den Energie-

verbrauch der Spermien wäh-

rend der Sortierung reduziert.

Letzte Optimierungsarbeiten

stehen noch aus, aber die Über-

lebensdauer der Samenzellen

nach dem Auftauen ist um ein

Vielfaches verlängert. Als Folge

braucht bei der Besamung mit

gesextem Sperma kein besonde-

res Besamungsschema gegen-

über der konventionellen Besa-

mung beachtet zu werden.

Modifizierte Tiefgefrierung

Auch der Tiefgefrierprozess

wurde überarbeitet. Direkt nach

der Sortierung erfolgen ein Me-

dienwechsel und anschließend

die Abkühlung in einem gesteu-

erten mehrphasigen Prozess auf

4° C. Mit dem Tiefgefrierverdün-

ner, der die Gefrierschutzsubs-

tanzen Glycerol und OEP ent-

hält, wird die Endverdünnung

eingestellt und das Sperma

sofort nach der Verpackung, die

ebenfalls bei 4° C erfolgt, tiefge-

froren. Als Puffer dient nun nicht

mehr TRIS sondern eine Kombi-

nation aus Bicine und MOPS

(3-morpholinopropane-1sulfon

Säure). Nicht abschließend

geklärt werden konnten die

funktionellen Unterschiede bei

der Spermienwandung zwischen

Färsen und Kühen. Es scheint

aber so, dass ein Peptid, das die

Spermienbindung im Eileiter

reguliert, durch den Sortiervor-

gang verloren geht. Hierauf

scheint der Bindungsmechanis-

mus bei Kühen anders zu reagie-

ren als bei Färsen.

Insgesamt hat das Forschungs-

projekt viele Neuerungen er-

bracht, die zusammengenom-

men für ein besseres Endpro-

dukt sorgen werden. MASTER-

RIND achtet sehr darauf, beste-

hende Patente und Rechte ande-

rer nicht zu verletzen. Damit

wird der Weg für gesextes Sper-

ma MASTERRIND-Mitgliedern

bald offenstehen. Sobald die

technische Umsetzungsphase in

Verden von unseren Mitarbei-

tern abgeschlossen ist, wird das

Produkt verfügbar sein.

Prof. Dr. Detlef Rath, Institut für

Nutztiergenetik, Friedrich-Loeffler-

Institut, Mariensee m

Stroh-FeinmehlDie sparsame Minimaleinstreu für alle weichen Gummimatten,sehr saugfähig, günstig im Verbrauch, auch mit Kalk-Zusatz,Ballenware palettiert, preisgünstig durch Direktbezug.

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Cordes_Cordes 17.10.11 10:48 Seite 1

Page 75: MASTERRIND April 2012

75

iMPrEssuM:

MAsTErriND MAGAZIN

ISSN 1867-2809

Herausgeber:C. Kohlmann

Druck & Verlag GmbH

37431 Bad Lauterberg

Hauptstraße 36 - 38

Telefon (0 55 24) 85 00-0

Telefax (0 55 24) 85 00-39

schriftleitung:MASTERRIND GmbH,

ein Unternehmen von

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Osterkrug 20

Telefon (0 42 31) 6 79-5

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Hermann Bischoff,

Niedersachsen

Steffen Feurich, Sachsen

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ten werden nach bestem

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Der Bezugspreis ist im

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Es gilt die Anzeigenpreisliste

Nr. 8 vom 1. 10. 2008.

Jungzüchter-veranstaltungenJuni 2012

3. Jungzüchterwettbewerb

Neudörfel, Vogtland

6. Qualifikation Tierbeurtei-

lung Landesentscheid,

JZC Verden

17. Vorführwettbewerb

südhannover, Wenzen

30. fußballturnier des JzC

Lüchow-Dannenberg

Juli 2012

8. Niedersachsen-Cup &

Kammerentscheid,

Tarmstedt

August/september 2012

29.-2. EYBs, internationale

Jungzüchterschule,

Battice (Belgien)

November 2012

24. Bundes-Jungzüchtertref-

fen, Alsfeld

Termine • Termine • Termine • Termine

Auktionen 2012Verden

Di., 8. Mai

Di., 5. Juni

Di., 3. Juli

Di., 7. August

Di., 4. September

Di., 2. Oktober

Di., 6. November

Di., 4. Dezember

Verden Absetzer

Mi., 23. Mai

Mi., 15. August

Mi., 12. September

Mi., 26. September

Mi., 17. Oktober

Mi., 31. Oktober

Mi., 21. November

Mi., 12. Dezember

Bremervörde

Mi., 6. Juni

Mi., 8. August

(Abendauktion)

Di., 18. September

Di., 16. Oktober

Di., 13. November

Di., 18. Dezember

uelzen

Mi., 9. Mai

Mi., 11. Juli

Mi., 19. September

Mi., 17. Oktober

Mi., 14. November

Mi., 12. Dezember

(Weihnachtsauktion mit

Exzellent-Einstufung)

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EigenbestandsbesamerlehrgängeDie nächsten Eigenbestandsbesamerlehrgänge finden vom

15. bis 18. oktober 2012

5. bis 8. November 2012

10. bis 13. Dezember 2012

bei der MASTERRIND GmbH in Verden statt. Mindestteilnehmer-

zahl: 20 Personen.

Weitere Informationen und Anmeldungen bei der MASTERRIND

GmbH, Frau Cordes, Tel. 04231-679-917,

E-Mail [email protected], Fax 04231-679-780.

sonder-veranstaltungenJuni 2012

17. Tag des offenen Hofes

Das Niedersächsische

Landvolk veranstaltet auf

90 Betrieben in Nieder-

sachsen den Tag des

offenen Hofes. Details

unter www.landvolk.net

Juli 2012

6.-9. Tarmstedter Ausstellung

9. 6. offene Tarmstedter

färsenschau

september 2012

15./16. Altmittweidaer Ernte-

dankfest mit sächsischen

Holsteintagen, Altmitt-

weida

oktober 2012

18. Blickpunkt rind, Paaren/

Glien

November 2012

7. sächsischer Milchrinder-

tag, Neudörfel

13.-16. EuroTier, Hannover

26. Elite-Auktion, Hamm

Page 76: MASTERRIND April 2012

Offene Tarmstedter

Färsenschau6.Tiere jetzt melden!

Anmeldungen bis spätestens 8. Juni 2012an Frau Bäßmann

Tel. 04231.679-137, Fax 04231.679-277

E-Mail [email protected]

• Startgeld: 60,- Euro

9. Juli2012

www.masterrind.com, [email protected]

Plakat Färsenschau A3_Plakat Faersenschau A3 18.04.12 13:55 Seite 1